Nachdem Ludwig Meidner in den 1920er Jahren vorwiegend als Im Zentrum der Präsentation Die Ausstellung im Kunst Archiv Darmstadt präsentiert gemein­ Die Abschlussveranstaltung des Gemeinschaftsprojekts wird ein Zeichner und Grafiker arbeitete und während der NS-Zeit und „Ludwig Meidner ‒ Begegnungen“ sam mit Arbeiten anderer Künstler das Werk Ludwig Meidners, vom Jüdischen Museum organisiertes wissenschaft­ im Exil kaum malte, wandte er sich nach seiner Rückkehr nach des Institut Mathildenhöhe Darm­ der in seinen Zeichnungen und Bildern Krieg, Gewalt und Kata­­- liches Symposium zu Ludwig Meidner bilden. Hier werden sowohl Deutschland wieder verstärkt der Malerei zu. Insbesondere als stadt im Museum Künstlerkolonie s­trophen in seismographischer Hellsichtigkeit vorausgeahnt hat der aktuelle Stand der internationalen Forschung zu Meidner Porträtist gelangen Meidner hier außergewöhnlich intensive­ Bil­ stehen Porträts des Künstlers, die und in apokalyptischen Landschaften und in Schlachtfeldern gebündelt präsentiert als auch die Ergebnisse des Gemeinschafts­ der, die in ihrer psychologischen Dichte und strahlenden Farbig­ er von zahlreichen befreundeten Gestalt gegeben hat, während andere Künstler Historienbilder projektes der Fachwelt und dem interessierten Publikum vorge­ keit ausgesprochen modern wirken. Die Gemälde stammen Schriftstellern, Politikern, Publi­ malten und erst durch die Realität des Weltkrieges zu Expres­ stellt. Das Jüdische Museum Frankfurt, das seit 1994 in seinem größtenteils aus den Beständen des Ludwig Meidner-Archivs im zisten und Künstlern anfertigte. sionisten wurden. Eindrucksvolle zum Teil nie gezeigte Bilder der Ludwig Meidner-Archiv den künstlerischen Nachlass Meidners Jüdischen Museum Frankfurt. Zudem wird in der Ausstellung die Die Ausstellung konzentriert sich Künstler verdeutlichen die brutale Realität des Kriegsgeschehens betreut, ist auch Kooperationspartner bei den Ausstellungs­ Fotoserie gezeigt, die 1956 beim Besuch des berühmten Foto­ auf die expressionistische Hoch­ von 1914 bis 1918. / The exhibition at the Kunst Archiv Darmstadt projekten, die im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts in Frankfurt grafen Stefan Moses in Meidners Marxheimer Atelier entstanden phase des Künstlers in den 1910er presents the work of Ludwig Meidner, along with works by other und in Hofheim gezeigt werden. / The closing event of this joint sind. / Having worked mainly as a draughtsman and graphic artist Ludwig Meidner, Porträt Ernst Wilhelm Lotz, und 1920er Jahren und ermög­ artists. In both his drawings and paintings Meidner anticipated war, project will be a scholarly symposium on Ludwig Meidner organ­ 1913, Institut Mathildenhöhe / in the 1920s, and having scarcely painted at all during the NS era Städtische Kunstsammlung Darmstadt licht spannende „Begegnungen“ violence and catastrophes with seismographic farsightedness, ised by the Jewish Museum Frankfurt. This symposium will pool and in exile, Ludwig Meidner turned to painting again after he mit wichtigen Protagonisten der giving form to them as apocalyptic landscapes and battle­field the current status of international Meidner research and the find­ returned to . Particularly as a portrait painter he achieved Weimarer Republik. Die gezeigten Werke entstammen vorran­ scenes. At the same time other artists painted history paintings, ings of the joint project and present these to both the experts and unusually intense portrayals, their psychological density and ra­ gig den Beständen der Städtischen Kunstsammlung Darmstadt only becoming Expressionists through the force of the reality to an interested public. The Jewish Museum Frankfurt, in charge diant coloration giving them an altogether modern touch. These und werden teils erstmalig präsentiert. / The focal point of the of the world war. Striking artworks, some of them never shown of Meidner’s estate since 1994 by way of its Ludwig Meidner Ar­ paintings are largely from the holdings of the Ludwig Meidner “Ludwig Meidner ‒ Encounters” exhibition, organised by the before, underscore the brutal reality of the war-related events chive, is also a cooperation partner in the exhibitions to be shown Archive in the Jewish Museum Frankfurt. This exhibition will also Institut Mathildenhöhe Darmstadt and on show at the Artists’ between 1914 and 1918. in Frankfurt and Hofheim during the joint project. show the photograph series taken in 1956 during a visit by the Colony Museum, is on portraits the artist painted of numerous Ludwig Meidner, Potsdamer Platz, 1913, famous photographer Stefan Moses to Meidner’s studio in Marxheim. writers, politicians, journalists and artists he was acquainted with. Lichtdruck, Ludwig Meidner-Archiv, Jüdisches Museum Frankfurt, The exhibition concentrates on the artist’s expressionist heyday, in Foto: Seitz-Gray, Frankfurt the 1910s and 20s, and enables exciting “encounters” with impor­ tant protagonists of the Weimar Republic. The works on view are mainly from the stocks of the Darmstadt Municipal Art Collection,

and some of them are being shown for the very first time.

Ludwig Meidner, Schlachtfeld, Kohle, 1912, Galerie Netuschil, Darmstadt

Stefan Moses, Ludwig Meidner, Hofheim 1956, foto: stefan moses JOINT PROJECT MARKING THE THE MARKING PROJECT JOINT

9. Oktober 2016 bis 5. Februar 2017 23. Oktober 2016 bis 31. März 2017 LUDWIG MEIDNER’S PORTRAITS PORTRAITS MEIDNER’S LUDWIG GEMEINSCHAFTSPROJEKT ZUM GEMEINSCHAFTSPROJEKT 28. August bis 13. November 2016 Institut Mathildenhöhe Ausstellung im Ausstellung im Stadtmuseum Hofheim Ausstellung im Museum Künstlerkolonie Kunst Archiv Darmstadt e. V. 16.–18. Januar 2017 LUDWIG MEIDNER LUDWIG LUDWIG MEIDNERS PORTRÄTS PORTRÄTS MEIDNERS LUDWIG Burgstraße 11 Olbrichweg 13 A Kasinostraße 3 (Kennedyhaus) WORK MEIDNER’S LUDWIG ON Veranstalter Hofheim am Taunus Darmstadt Darmstadt Jüdisches Museum Frankfurt

LUDWIG MEIDNER LUDWIG BEGEGNUNGEN MEIDNER LUDWIG ENCOUNTERS ZU WERK UND WIRKUNG LUDWIG MEIDNERS LUDWIG WIRKUNG UND WERK ZU WISSENSCHAFTLICHES SYMPOSIUM SYMPOSIUM WISSENSCHAFTLICHES SYMPOSIUM SYMPOSIUM www.hofheim.de/kultur/Stadtmuseum www.mathildenhoehe.eu ERSTEN WELTKRIEG KÜNSTLER IM DEPPERT, KARL MEIDNER, LUDWIG EBERZ U.A. JOSEF KARL THYLMANN, WAR DURING THE FIRST WORLD ARTISTS DEPPERT, KARL MEIDNER, LUDWIG OTHERS EBERZ AND JOSEF KARL THYLMANN, www.kunstarchiv.eu AND ITS SIGNIFICANCE www.juedischesmuseum.de www.ludwig-meidner.de JUGEND ALTER JUGEND UND AUS DEN 1950ER UND 1960ER JAHREN 1960ER UND 1950ER DEN AUS OLD AGE AND YOUTH FROM THE 1950S AND 1960S 2016 KÜNSTLERS DES TODESJAHR 50. OF THE ANNIVERSARY 50TH 2016 DEATH ARTIST’S

SEISMOGRAPH Ludwig Meidner (1884 Bernstadt, Schlesien ‒ 1966 Das Gemeinschaftsprojekt zu Meidners 50. Todesjahr will ihn Im Mittelpunkt der Ausstellung, die das Museum Giersch der Die Ausstellung spannt einen Bogen vom Anlässlich des fünfzigsten Todestages des widersprüchlichen Darmstadt) zählt zu den bedeutendsten und vielsei­ als bemerkenswerten Künstler würdigen und zugleich einige Goethe-Universität in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Beginn des letzten Jahrhunderts bis in die Künstlers und visionären Schelms inszeniert der Frankfurter Re­ tigsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhun­ weniger bekannte Aspekte seines Werkes präsentieren. Die Museum Frankfurt erarbeitet hat, stehen Werke auf Papier aus der unmittelbare­ Gegenwart. Zu sehen sind Ar­ gisseur Stéphane Bittoun einen multimedialen Abend zwischen derts, da er in seinem bildnerischen und literarischen einzelnen Ausstellungen nähern sich dem Maler und Zeichner Lon­doner Exilzeit des jüdischen Künstlers von 1939 bis 1953 ‒ beiten von Ludwig Meidner von 1906 bis zu szenischer Lesung und Filmdokumentation. Eine Spurensuche Werk mit seismographischem Gespür die Erschüt­ mit unterschiedlichen Fragestellungen, die individuell ‒ aber Skizzenbücher, Aquarelle, Kohle- und Kreidezeichnungen. Meidners seinem Tod 1966 und Arbeiten seines Meis­ mit Texten, Bildern und Weggefährten. Die Ludwig Meidner terungen und Umbrüche seiner Zeit erfasste und in vor allem auch im Verbund ‒ neue Zugänge zu Meidners kom­­- Exilschaffen stellt eine Mischung von höchster Intensität aus in­ terschülers Jörg von Kitta-Kittel von 1958 Gesellschaft, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Erinnerung an seinem Werk reflektierte. Dabei ist Meidners eigenes plexem Œuvre eröffnen sowie Kontinuitäten und Brüche in nerem Erleben und Zeitkommentar dar. Mit seiner symbolhaften bis heute. Im Zentrum steht die Arbeit im Leben und Werk des Künstlers lebendig zu halten, hat nicht nur das Schaffen immer wieder von Brüchen durchzogen, seinem Schaffen thematisieren sollen. Nach seiner Rück­ Verdichtung handelt es von Isolation, Verfolgung und Vernichtung gemeinsamen Atelier in Marxheim und in Gemeinschaftsprojekt zu Ludwig Meidner angeregt und koor­ etwa seiner öffentlich proklamierten Abkehr vom kehr aus dem englischen Exil ließ sich Meidner in der Rhein- und einem grotesk-absurden Leben, das Meidner mit bissigem Darmstadt. In einer produktiven Arbeitsge­ diniert, sondern auch die szenische Lesung mit dem bekannten Expressionismus und Hinwendung zur jüdischen Main-Region nieder. Er lebte zunächst im jüdischen Altersheim Humor, Sarkasmus und bizarrer Übertreibung in Szene setzt. / The meinschaft entstanden zahlreiche gegen­ Regisseur, Autor und Schauspieler Stéphane Bittoun initiiert. / Reli­gion Anfang der 1920er Jahre oder der zuneh­ in Frankfurt, bezog dann eine Atelierwohnung in Marxheim, exhibition at the Museum Giersch of the Goethe University, organ­ seitige Porträts, aber auch Landschaften und To mark the fiftieth anniversary of the death of this contradic­ menden Isolation durch Malverbot und Emigration einem Stadtteil von Hofheim am Taunus, und zog schließ­ ized in collaboration with the Jewish Museum in Frankfurt, focus­ Stillleben. Jörg von Kitta-Kittel begann als tory artist and visionary rascal, the Frankfurt director Stéphane in der NS-Zeit, aber auch der Neubelebung seiner lich auf Einladung des damaligen Kulturreferenten nach es on works on paper done by the Jewish artist while in exile in Jörg von Kitta-Kittel, 18jähriger seine künstlerische Ausbildung Bittoun is producing a multimedia evening located somewhere Porträt Ludwig Meidner, Malerei nach der Rückkehr nach Deutschland in Darmstadt. / The joint project marking the 50th anniversary from 1939 to 1953 ‒ sketchbooks, watercolours, charcoal Öl auf Leinwand, um 1960, bei dem über 70jährigen Ludwig Meidner. between staged reading and film documentary ‒ a search in the den 1950er Jahren. / Ludwig Meidner (1884 Bern­ of Meidner’s death aims to pay tribute to him as a remarka­ and chalk drawings. The works Meidner did in exile constitute a Besitz des Künstlers Heute lebt er als freier Künstler in Frankfurt. / form of texts, images and companions. The Ludwig Meidner

stadt, Silesia ‒ 1966 Darmstadt) is one of the most ble artist and at the same time highlight a few of the lesser mixture of the most intense inner experience and topical commen­ The exhibition traces an arc from the begin­ Society, whose aim is to keep alive the memory of the artist’s life outstanding and versatile artist personalities of known aspects of his work. The individual exhibitions ap­ tary. Symbolically condensed, they deal with isolation, persecu­ ning of the last century to the immediate pre­ and work, not only suggested and coordinated the joint project, the 20th century given that he registered the con­ proach the painter and draughtsman from different angles tion and annihilation and a grotesquely absurd life, which Meidner sent. On show are works by Ludwig Meidner but also initiated the staged reading with the famous director, vulsions and upheavals of his time with a seismo­ which, individually, but above all together, should open up presents with caustic humour, sarcasm and bizarre exaggeration. dating from 1906 to his death in 1966, and author and actor Stéphane Bittoun. graphic sense and reflected on them in both his new access roads to Meidner’s complex oeuvre and address works by his master student Jörg von Kitta-

pictorial and literary work. Yet time after time continuities and breaches in it. On returning from exile in Kittel, from 1958 to today. The main focus Meidner’s own work is permeated by breaks, such England, Meidner settled in the Rhine-Main region, living first is on the work they did together in their as for example his publicly proclaimed rejection of in a Jewish Seniors’ Home in Frankfurt, then moving into a joint studio in Marxheim and in Darmstadt. Expressionism and his embracing of the Jewish studio-apartment in Marxheim, now part of the city of Hof­ That productive phase together resulted in religion in the early 1920s, or his increasing iso­ heim am Taunus. Finally, in 1963, he moved to Darmstadt at numerous portraits of each other and also lation as a result of a prohibition to paint and his the invitation of the head of the Culture Department. in landscapes and still lifes. Jörg von Kitta- emigration in the Nazi era, but also the revitalization Kittel began his artistic training at the age of his painting after his return to Germany in the of 18 with Ludwig Meidner, who was over 1950s. 70 years old at the time. He lives and works today as a free-lance artist in Frankfurt.

Stéphane Bittoun, Foto: Suzana Beljan

Ludwig Meidner, Strange Lovers, 1941, 16. März 2016, 19 Uhr Ludwig Meidner, Selbstbildnis, Aquarell und Tusche über Bleistift, aus: 1922, Öl auf Malkarton, Skizzenbuch 1941-47, Ludwig Meidner-Archiv, Stadthalle Hofheim am Taunus Ludwig Meidner-Archiv, Jüdisches Museum Frankfurt, Jüdisches Museum Frankfurt, Foto: Ursula Seitz-Gray (für geladene Gäste) Foto: Ursula Seitz-Gray, Frankfurt 12. Mai 2016, 19 Uhr initiiert von der / ermöglicht durch / 22. Juni 2016, 19 Uhr Museum Giersch der

initiated by made possible by 20. März bis 10. Juli 2016 – KITTA-KITTEL VON JÖRG AND MEIDNER LUDWIG Goethe-Universität, Frankfurt Ausstellung im Museum Giersch 14. August bis 24. September 2016 der Goethe-Universität Ausstellung in der Galerie Netuschil weitere öffentliche Aufführungen Schaumainkai 83 (Museumsufer) Schleiermacherstr. 8 werden bekannt gegeben

HORCHER IN IN DIE ZEIT HORCHER MEIDNER IM EXIL LUDWIG ON AN AGE EAVESDROPPER IN EXILE MEIDNER LUDWIG Frankfurt am Main Darmstadt LUDWIG MEIDNER UND JÖRG VON KITTA-KITTEL – KITTA-KITTEL VON JÖRG UND MEIDNER LUDWIG LEHRER, SCHÜLER, FREUND, KOLLEGE FREUND, SCHÜLER, LEHRER, FOTOGRAFIE ZEICHNUNG UND MALEREI, COLLEAGUE FRIEND, PUPIL, TEACHER, PHOTOGRAPHS AND DRAWINGS PAINTINGS, #LudwigMeidner ZINNOBERNÄCHTE UND ULTRAMARINBLAUE TAGE ULTRAMARINBLAUE UND ZINNOBERNÄCHTE EINE HOMMAGE AN LUDWIG MEIDNER LUDWIG AN HOMMAGE EINE DAYS ULTRAMARINE AND NIGHTS VERMILLION MEIDNER LUDWIG TRIBUTE TO A Copyright für die Werke von Ludwig Meidner von für die Werke Copyright Jüdisches Museum © Ludwig Meidner - Archiv, am Main Frankfurt der Stadt www.meidnergesellschaft.de www.kulturfonds-frm.de www.museum-giersch.de www.galerie-netuschil.net www.ludwig-meidner.de