8 -Dill-Kreis

Der Lahn-Dill-Kreis ist gekennzeichnet durch mehrere Hauptlärmquellen. Es handelt sich hierbei um die A 45, die B 49, die B 277 und die B 253, sowie innerstädtische Straßen im Stadtgebiet von .

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Im Folgenden sind die Konflikt- und Lärmbelastungspunkte in Kommunen des Lahn-Dill- Kreises aufgeführt – Tabelle 39 :

Stadt/Gemeinde Ortsteil/Bereich Hauptverkehrsstraßen Kernstadt A 45 B 277 Frohnhausen B 253 Niederscheld B 277 Katzenfurt A 45 Wissenbach B 253 Sechshelden A 45 Herborn Kernstadt A 45 Burg A 45 Leun Kernstadt B 49 Biskirchen B49 Sinn Kernstadt B49 Albshausen L3451 Niederbiel B49 Oberbiel B 49 Wetzlar Stadtgebiet Kernstadt ab Einmündung Hermannsteiner Str B 49 Kernstadt ab Einmündung Umgehungsstraße B 49 Hermannsteiner Str. L 3053 Neustadt/Altenberger Str. L 3020 Gloelstraße L3053 Karl-Kellner-Ring, Moritz- Hensold-Straße L 3020 Nauborner Straße L 3053 Ernst-Leitz und Braunfelser Straße L 3451 Bergstraße/Schützenstraße L 3451 Dutenhofen B 49 Garbenheim B 49 Naunheim A 45 Steindorf L3451

Die meisten Konfliktpunkte im Lahn-Dill-Kreis liegen entlang der A 45 gefolgt von bzw. an der B 49.

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8.1 Konfliktpunkte an der Ausbaustrecke der B 49

Die B 49 stellt die Verbindung zwischen den mittelhessischen Städten Wetzlar-Gießen-Mar- burg und dem Großraum sicher. Darüber hinaus dient sie als Verbindung zwischen den Autobahnen A5/45 und der A 3. Die Grenzöffnung in 1989 führte zu einer weiteren Belastung. Bisher war die B 49 zweistreifig mit abschnittsweise vorhandenen Überholfahr- streifen ausgebaut. Der gesamte Verlauf der B 49 zwischen Wetzlar und Limburg war gekennzeichnet von einem hohen Verkehrsaufkommen. Dies führte zu zähflüssigem Verkehr besonders während der Hauptverkehrszeiten und zu einem erhöhten Unfallgeschehen, ins- besondere bei Überholvorgängen und an den Anschlussstellen. Hinzu kamen Verkehrsbe- hinderungen durch den langsam fahrenden Verkehr (Landwirtschaft) aufgrund fehlender Parallelwege zur B 49 in einigen Teilabschnitten. Daher wurde sowohl im Bedarfsplan des Bundesverkehrswegeplans als auch im Regionalen Raumordnungsplan von 1982 der vier- spurige Ausbau der insgesamt 29 km langen Teilstrecke der B 49 von Limburg/Ahlbach bis Wetzlar vorgesehen. Der Ausbau der B 49 erfolgt in 13 Abschnitten.

Abb. 62 Karte der gesamten Ausbauplanung der B49

An der Ausbaustrecke der B49 liegen im Lahn-Dill-Kreis die Kommunen Leun und Solms in denen im Rahmen der Lärmaktionsplanung Konfliktpunkte identifiziert wurden. Diese werden im Folgenden näher beschrieben. Der Konfliktpunkt an der Ausbaustrecke der B 49 im Stadtgebiet von Wetzlar wird im Kapitel 8.8.4 näher beschrieben. 139

8.1.1 Leun

8.1.1.1 Beschreibung der Belastungssituation

Die Hauptlärmquelle stellt die B 49 dar. Betroffen sind neben dem Ortskern von Leun die Ortsteile Biskirchen und Lahnbahnhof. Die B 49 ist im Bereich der Gemeinde Leun bereits als Umgehungsstraße angelegt, d.h. es gibt keine direkten Ortsdurchfahrten. Die Belastung der Wohnbevölkerung ergibt sich aus der räumlichen Nähe zur B 49.

Die Anzahl der Betroffenen gemäß Berechnung nach VBEB ist in der nachfolgenden Tabelle 40 für die Gemeinde Leun aufgeführt.

LDEN dB(A) > 55 - 60 > 60 - 65 >65 - 70 > 70 - 75 > 75 Anzahl 587 236 58 0 0

LNight dB(A) > 50 - 55 > 55 - 60 >60 - 65 > 65 - 70 > 70 - 75 Anzahl 389 130 7 0 0

Die Auswertung des Tag-Abend-Nacht-Index L DEN und des Nachtlärmindex L Night ergab dass ca. 14 % der Einwohner in Bereichen wohnen, die ganztags und ca. 8 % der Einwohner in Bereichen wohnen, die nachts durch vom Straßenverkehr ausgehenden Umgebungslärm betroffen sind. Umgebungslärm oberhalb 65/55 dB(A) sind in der Gemeinde Leun ganztags 58 Betroffene und nachts 137 Betroffene ausgesetzt. Belastungen oberhalb der Prüfwerte liegen nachts bei 7 Betroffenen vor.1

8.1.1.2 Maßnahmen in Durchführung und Planung

Der 4spurige Ausbau der B49 berührt in seinem 8. Abschnitt den Ortsteil Biskirchen und im 10. Abschnitt den Ortskern von Leun sowie Leun-Lahnbahnhof. Die Im Zusammenhang mit dem Ausbau der B49 geplanten Maßnahmen werden im Folgenden näher erläutert.

1 Diese Angaben berücksichtigen nicht ob und ggfs. in welchem Umfang passiver Lärmschutz (Lärmschutzfenster) bereits vorhanden ist. 140

8. Abschnitt - Biskirchen

Der 8. Abschnitt umfasst den Bereich zwischen der Anschlussstelle Biskirchen und der Anschlussstelle /Tiefenbach. Im Ortsteil Biskirchen reicht die Trasse der B 49 nahe an die Wohnbebauung heran. Hinzu kommt eine Mehrfachbelastung durch die teilweise parallel zur B49 verlaufende Eisenbahnstrecke.

Abb. 63 Übersichtslageplan des 8. Abschnitts - M 1:10.000

Die neue Trasse der B 49 verläuft weitestgehend auf der bestehenden. Nur im Bereich des Ortsteils Biskirchen ergibt sich eine leichte Abrückung von der Bebauung. Dennoch ist der Ortsteil Biskirchen hoch belastet. Dieser Abschnitt ist bereits jetzt einer hohen Verkehrsbe- lastung ausgesetzt.

Für das Jahr 2015 wird in den Planunterlagen eine Verkehrsmenge von 24 400 Kzf/24h mit einem LKW-Anteil tags von 17 % und nachts von 28,5 % prognostiziert.

Der 4spurige Ausbau der B 49 bedarf eines Planfeststellungsverfahrens nach § 17 FStrG und stellt eine wesentliche Änderung im Sinne der 16. BImSchV dar. Zur Beurteilung der Lärmsituation sind daher die Vorsorgewerte der 16. BImSchV heranzuziehen.Dder den Planunterlagen beigefügten schalltechnischen Berechnung lag die nach Realisierung der Baumaßnahmen prognostizierte Verkehrsbelastung im Jahre 2015 zugrunde. Die Ermittlung der Belastung der Anwohner erfolgte sowohl ohne als auch mit aktiven Lärmschutzmaßnah- men. Gemäß Planunterlagen soll die Fahrbahnoberfläche mit einem lärmmindernden Fahr- bahnbelag (Splittmastixasphalt – mit D stro - 2 dB(A)) ausgestattet werden.

Ohne Lärmschutzeinrichtungen kommt es zu Überschreitungen der Werte der 16. BImSchV im Bereich folgender Straßen: Silbergasse, Franze Berg, Wilhelmstraße, Am Gewölb, Auweg, Akazienstraße, Herrenweg und Am Herrenacker. Diese Bereiche decken sich im 141

Wesentlichen mit den für Biskirchen festgestellten Konfliktpunkten. Daher ist für den Bereich der Wohnbebauung eine insgesamt 1.655 m lange Lärmschutzwand im Süden mit einer Höhe von 4,0 m und anschließend mit einer Höhe von 6,0 m vorgesehen. Hierdurch wird eine Lärmminderung von bis zu 11 dB(A) tags und 12 dB(A) nachts erreicht. Trotzdem ver- bleiben 28 Wohnhäuser im Bereich von Akazienstraße, Herrenweg und Am Herrenacker an denen die o.g. Grenzwerte auch nach Durchführung o.g. Lärmschutzmaßnahmen über- schritten werden. Die Planunterlagen sehen für diese Wohnhäuser passive Lärmschutzmaß- nahmen vor.

Kostenträger der Gesamtmaßnahme ist die Bundesrepublik Deutschland – Bundesstraßen- verwaltung.

Zur Erlangung des Baurechts wird zurzeit das Planfeststellungsverfahren nach § 17 FStrG durchgeführt. Die Planunterlagen werden Grundlage des Erörterungstermins sein. Daher können sich aus dem Erörterungstermin noch maßgebliche Änderungen zu dem oben dargelegten ergeben.

10. Abschnitt – Leun und Leun-Lahnbahnhof

Der Ortskern von Leun und der Ortsteil Lahnbahnhof liegen im Bereich des 10. Abschnitts des Ausbaus der B 49. Der 10. Abschnitt umfasst den Bereich zwischen der Anschlussstelle Leun (L 3052) und der Anschlussstelle Solms (L 3283). Die Streckenlänge dieses Abschnitts beträgt 4,5 km.

Abb. 64 Übersichtslageplan des 10.Abschnitts - M 1:10.000

142

Dieser Abschnitt ist bereits jetzt einer hohen Verkehrsbelastung von 19.300 kfz/24 (Straßen- verkehrszählung 2005) ausgesetzt. Für den 10. Abschnitt ist bereits für den Zeitraum von 1985 bis 1995 eine Verdoppelung der Verkehrsbelastung dokumentiert. Für das Jahr 2015 wird in den Planunterlagen eine Verkehrsmenge von 26.200 kfz/24h mit einem Schwerlast- verkehr von 14,5 % prognostiziert. Die Trasse der B 49 verläuft in diesem Abschnitt dicht an der bestehenden Wohnbebauung der o.g. Ortsteile entlang.

Der 4spurige Ausbau der B 49 bedarf eines Planfeststellungsverfahrens nach § 17 FStrG und stellt eine wesentliche Änderung im Sinne der 16. BImSchV dar. Zur Beurteilung der Lärmsituation sind daher die Vorsorgewerte der 16. BImSchV heranzuziehen. Der den Plan- unterlagen beigefügten schalltechnischen Berechnung lag die nach Realisierung der Bau- maßnahmen prognostizierte Verkehrsbelastung von 26.200 Kfz/24h im Jahre 2015 zugrunde. Die Ermittlung der Belastung der Anwohner erfolgte sowohl ohne als auch mit aktiven Lärmschutzmaßnahmen.

Im Bereich der Wohnbebauungen Leun-Lahnbahnhof ist eine Lärmschutzwand mit einer Höhe von 4,00 m auf einer Länge von ca. 450m vorgesehen, die im oberen Teil transparent ausgebildet wird, um eine Verschattung der Freiflächen zu minimieren. Hierdurch wird eine Reduzierung der Lärmbelastung im Martinskirchweg von bis zu 10 dB(A) tags und nachts erreicht. Dennoch wird der Immissionsgrenzwert der 16. BImSchV für Wohngebiete nachts an den Häusern Martinskirchweg 3, 4, 5, 8, 9, 10, 12 und 17 meist im Obergeschoß über- schritten. Der größte Wert findet sich am Haus Martinskirchweg 5 mit einer Überschreitung um 2 dB(A) im Erdgeschoß und um 5 dB(A) im 1. Obergeschoß. Gemäß Planunterlagen werden hier passive Lärmschutzeinrichtungen in Form von Schallschutzfenstern erforderlich. Für die Straße „Am Schellkopf“ errechnet sich eine Reduzierung der Lärmbelastung um bis zu 9 dB(A) tags und nachts. Auch hier wird der Immissionswert der 16. BImSchV für die Nachtzeit um bis zu 2 dB(A) überschritten mit der Folge, dass für die Häuser „Am Schellkopf“ 10 und 12 passive Lärmschutzeinrichtungen erforderlich würden.

Durch die vorgesehenen Lärmschutzmaßnahmen kommt es in diesem Bereich zu einer deutlichen Reduzierung der Lärmeinwirkung und dadurch zu einer erheblichen Verbesserung der Wohnqualität. Dennoch kommt es an den o.g. Wohngebäuden zu einer Überschreitung der in der 16.BImSchV festgelegten gebietsbezogenen Immissionswerte. erforderlich. Sollten weitergehende aktive Lärmschutzmaßnahmen nicht durchführbar sein bzw. die Kosten im Vergleich zum angestrebten Schutzziel unverhältnismäßig sein, so können passive Lärmschutzmaßnahmen (z.B: Schallschutzfenster) an dem betreffenden Gebäude durchgeführt werden.

Kostenträger der Gesamtmaßnahme ist die Bundesrepublik Deutschland – Bundesstraßen- verwaltung.

Zur Erlangung des Baurechts wird zurzeit das Planfeststellungsverfahren nach § 17 FStrG durchgeführt. Die Planunterlagen werden Grundlage des Erörterungstermins sein. Daher können sich aus dem Erörterungstermin noch maßgebliche Änderungen zu dem oben dargelegten ergeben.

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8.1.2 Solms

8.1.2.1 Beschreibung der Belastungssituation

Die Stadt Solms ist von der B 49 als Hauptlärmquelle betroffen mit Konfliktpunkten entlang der B 49 in Nieder- und Oberbiel.

Die Anzahl der Betroffenen gemäß Berechnung nach VBEB ist in de nachfolgenden Tabelle 41 für die Stadt Solms aufgeführt.

LDEN dB(A) > 55 - 60 > 60 - 65 >65 - 70 > 70 - 75 > 75 Anzahl 983 361 114 24 0

LNight dB(A) > 50 - 55 > 55 - 60 >60 - 65 > 65 - 70 > 70 - 75 Anzahl 631 209 23 12 0

Die Auswertung des Tag-Abend-Nacht-Index L DEN und des Nachtlärmindex L Night ergab dass ca. 10 % der Einwohner in Bereichen wohnen, die ganztags und ca. 6 % der Einwohner in Bereichen wohnen, die nachts durch vom Straßenverkehr ausgehenden Umgebungslärm betroffen sind. Umgebungslärm oberhalb 65/55 dB(A) sind in der Stadt Solms ganztags 138 Betroffene und nachts 244 Betroffene ausgesetzt. Hohen Belastungen über 65 dB(A) nachts sind 12 Einwohner im Stadtteil Oberbiel ausgesetzt.2

Eine Überprüfung der tatsächlichen Verkehrsstärke der L 3451 vom Abschnitt Knoten Bergstraße-Stadtgrenze Albshausen ergab eine DTV von 13.000 Kfz/24h. Dieser Straßenabschnitt wird daher erst von der 2. Stufe der Lärmkartierung erfasst werden. Die Maßnahmenvorschläge für diesen Bereich werden daher ebenfalls in der 2. Stufe der Lärmminderungsplanung geprüft.

2 Diese Angaben berücksichtigen nicht ob und ggfs. in welchem Umfang passiver Lärmschutz (Lärmschutzfenster) bereits vorhanden ist.

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8.1.2.2 Maßnahmen in Durchführung und Planung

Vom 4spurigen Ausbau der B 49 zwischen Wetzlar und Limburg werden die Stadtteile Nie- derbiel (10. Abschnitt) und Oberbiel (11. Abschnitt) betroffen. Die Im Zusammenhang mit dem Ausbau der B49 durchgeführten Maßnahmen werden im Folgenden näher erläutert.

10. Abschnitt - Niederbiel

Der Stadtteil Niederbiel liegt im Bereich des 10. Abschnitts des Ausbaus der B 49. Der 10. Abschnitt umfasst den Bereich zwischen der Anschlussstelle Leun (L 3052) und der An- schlussstelle Solms (L 3283). Die Streckenlänge dieses Abschnitts beträgt 4,5 km.

Abb. 64 Übersichtslageplan des 10.Abschnitts - M 1:10.000

Die Trasse der B 49 verläuft in diesem Abschnitt dicht an der bestehenden Wohnbebauung der o.g. Ortsteile entlang. Wie bereits für die Gemeinde Leun ausgeführt, weist dieser Abschnitt der B 49 ein hohes Verkehrsaufkommen mit einer hohen Steigerungsrate in den letzten Jahren auf. Die Leistungsfähigkeit der derzeitigen Anschlussstelle Solms ist nicht für die zu erwartende Verkehrsbelastung ausgelegt. Daher wird sie durch ein zusätzliches Anschlussohr im südwestlichen Teil der Anschlussstelle ergänzt. Im nördlichen Teil der Anschlussstelle Solms werden die beiden dicht aufeinander folgenden Einmündungen B 49 in L 3283 und L 3283 in L 3020 durch einen Kreisverkehrsplatz ersetzt.

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Der 4spurige Ausbau der B 49 bedarf eines Planfeststellungsverfahrens nach § 17 FStrG und stellt eine wesentliche Änderung im Sinne der 16. BImSchV dar. Zur Beurteilung der Lärmsituation sind daher die Vorsorgewerte der 16. BImSchV heranzuziehen. Der den Plan- unterlagen beigefügten schalltechnischen Berechnung lag die nach Realisierung der Bau- maßnahmen prognostizierte Verkehrsbelastung im Jahre 2015 zugrunde. Die Ermittlung der Belastung der Anwohner erfolgte sowohl ohne als auch mit aktiven Lärmschutzmaßnahmen.

Im Bereich der Wohnbebauung des Ortsteils Niederbiel ist eine Lärmschutzwand mit einer Höhe von 4,00 m bis 6,00 m erforderlich. Hierdurch ergeben sich für das Mischgebiet (Aka- zienweg/Eibenweg/Weilburger Str. 1 + 2) Lärmminderungen von bis zu 8 dB(A) tags und nachts. An der Königsberger Straße (allgemeines Wohngebiet) erreicht die Lärmminderung ebenfalls bis 8 dB(A). Dennoch wird der Immissionsgrenzwert der 16. BImSchV für Wohnge- biete nachts an den Häusern Königsbergerstraße 2, 4, 6, 8, 23, 29, 30 und 32 überschritten. Die höchste Überschreitung findet sich mit 4 dB(A) im 1. Obergeschoß an den Wohnhäusern Königsberger Straße 2 und 4. Gemäß Planunterlagen werden hier passive Lärmschutzein- richtungen in Form von Schallschutzfenstern für die Obergeschosse erforderlich.

Durch die vorgesehenen Lärmschutzmaßnahmen kommt es in diesem Bereich zu einer deutlichen Reduzierung der Lärmeinwirkung und dadurch zu einer erheblichen Verbesserung der Wohnqualität. Dennoch kommt es an den o.g. Wohngebäuden zu einer Überschreitung der in der 16.BImSchV festgelegten gebietsbezogenen Immissionswerte. erforderlich. Sollten weitergehende aktive Lärmschutzmaßnahmen nicht durchführbar sein bzw. die Kosten im Vergleich zum angestrebten Schutzziel unverhältnismäßig sein, so können passive Lärmschutzmaßnahmen (z.B: Schallschutzfenster) an dem betreffenden Gebäude durchgeführt werden.

Kostenträger ist die Bundesrepublik Deutschland – Bundesstraßenverwaltung.

Zur Erlangung des Baurechts wird zurzeit das Planfeststellungsverfahren nach § 17 FStrG durchgeführt. Die Planunterlagen werden Grundlage des Erörterungstermins sein. Daher können sich aus dem Erörterungstermin noch maßgebliche Änderungen zu dem oben dargelegten ergeben.

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11.Abschnitt - Oberbiel

Der Stadtteil Oberbiel liegt im 11. Abschnitt des Ausbaus der B 49. Dieser umfasst die Trasse von der Anschlussstelle Solms bis zum Schleusenhaus in Höhe des Klosters Alten- berg mit einer Länge von ca. 3,4 km.

Abb. 65 Übersichtslageplan des 11.Abschnitts - M 1:10.000

Die heutige Verkehrsbelastung beträgt in diesem Abschnitt bereits 32.000 Kfz/24h mit eine SV-Anteil von ca. 10 % (Verkehrszählung aus 2005) und wird nach einer Prognose für das Jahr 2015 auf ca. 40.600 Kfz/24h steigen. Dieser Abschnitt weißt einen extrem hohen pro- zentualen Verkehrszuwachs von ca. 80 % (1985/1995) einen verglichen mit dem mittleren Verkehrszuwachs für Bundesstraßen (32%) auf. Die Leistungsfähigkeit des vorhandenen Straßenabschnitts wurde bereits für die jetzige Verkehrsbelastung als unzureichend einge- stuft, so dass der 4spurige Ausbau dringend erforderlich wurde. Grundsätzlich ist die Linien- führung der Ausbauplanung durch die bestehende B 49 vorgegeben. Im Bereich des Steil- hangs auf dem das Kloster Altenberg liegt und im Bereich zwischen Wohnbebauung „Sauer- brunnen“ und der Lahn liegen zwei Engstellen vor. Schon die bestehende B 49 verläuft in diesem Abschnitt dicht an der Wohnbebauung von Oberbiel. Durch den 4spurigen Ausbau rückt die Straße näher an die nördliche gelegene Wohnbebauung heran (beidseitige Fahr- bahnverbreiterung). Die bestehende Kreuzung Anschlussstelle Oberbiel hat sich bzgl. ihrer Leistungsfähigkeit als völlig überlastet und auch in Bezug auf die Verkehrssicherheit als äußerst unbefriedigend herausgestellt. Eine Optimierung der Zufahrt nach Oberbiel soll dahingehend erfolgen, dass am bestehenden Anschluss nur noch Rechtsabbiegen aus Richtung Wetzlar bzw. in Richtung Limburg möglich sein soll. Weiter südwestlich, in Höhe der Albshäuser Straße ist ein neuer planfreier Anschluss vorgesehen, der Rechtsabbiegen aus Richtung Limburg bzw. in Richtung Wetzlar ermöglicht.

Der 4spurige Ausbau der B 49 bedarf eines Planfeststellungsverfahrens nach § 17 FStrG und stellt eine wesentliche Änderung im Sinne der 16. BImSchV dar. Zur Beurteilung der Lärmsituation sind daher die Vorsorgewerte der 16. BImSchV heranzuziehen. Der den Plan- unterlagen beigefügten schalltechnischen Berechnung lag die nach Realisierung der Bau- maßnahmen prognostizierte Verkehrsbelastung im Jahre 2015 zugrunde. Ebenso wurden 147

die Anschlussstellen mit den entsprechenden Prognosebelastungen berücksichtigt. Die Ermittlung der Belastung der Anwohner erfolgte sowohl ohne als auch mit aktiven Lärm- schutzmaßnahmen.

Betroffen von den Ausbaumaßnahmen ist die Wohnbebauung im Bereich „Sauerbrunnen“ und zwischen Robert-Kling-Straße und Albshäuser Straße. Im Bereich „Sauerbrunnen“ wird eine 4,5 m hohe und ca. 500 m lange Lärmschutzwand erforderlich. Hierdurch wird eine Lärmminderung von bis zu 10 dB(A) erreicht. Aus städtebaulichen Gründen und um eine Verschattung der Freiflächen zu vermindern soll das obere Drittel der Lärmschutzwand transparent ausgebildet werden. Im Anschluss ist für den Bereich der Wohnbebauung „Robert-Kling-Straße“/“In der Au“ eine ca. 600m lange Lärmschutzwand mit einer Höhe von 4,0 m vorgesehen. Hierdurch wird eine Lärmminderung von bis zu 9 dB(A) erreicht. Dennoch können die Immissionswerte der 16. BImSchV nicht an allen Wohnhäusern eingehalten wer- den. Im Bereich des Mischgebietes „Sauerbrunnen“ betrifft dies überwiegend den Nachtwert und hierbei sind Überschreitungen hauptsächlich im Obergeschoß festzustellen. Betroffen sind die Wohnhäuser Sauerbrunnen 23, 21,15, 13, 11, 9, und 7 (WA). Im Bereich des Misch- /Wohngebietes Robert-Kling-Straße/In der Au betreffen die Überschreitungen ebenfalls den Nachtwert und die Obergeschosse. Konkret trifft die auf 2 Wohnhäuser in der „Robert-Kling- Straße“ (Nr. 38 und 25 und auf 3 Wohnhäuser „In der Au“ (Nr. 7c 23 und 25) zu. Gemäß Planunterlagen werden passive Lärmschutzeinrichtungen in diesen Bereichen erforderlich.

Kostenträger der Gesamtmaßnahme ist die Bundesrepublik Deutschland – Bundesstraßen- verwaltung.

Das Baurechtsverfahren befindet sich in der Entscheidungsphase.

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8.2 Dillenburg

8.2.1 Beschreibung der Belastungssituation

Die A 45 führt am Stadtgebiet von Dillenburg vorbei während die B 277 und die B 253 durch das Stadtgebiet von Dillenburg bzw. die Ortsteile Niederscheld und Frohnhausen hindurch- führen.

Die Anzahl der Betroffenen gemäß Berechnung nach VBEB ist in der nachfolgenden Tabelle 42 für die Stadt Dillenburg aufgeführt 3:

LDEN dB(A) > 55 - 60 > 60 - 65 >65 - 70 > 70 - 75 > 75 Anzahl 2233 949 502 246 2

LNight dB(A) > 50 - 55 > 55 - 60 >60 - 65 > 65 - 70 > 70 - 75 Anzahl 1421 700 301 89 0

Die Auswertung des Tag-Abend-Nacht-Index L DEN und des Nachtlärmindex L Night ergab dass ca. 15 % der Einwohner in Bereichen wohnen, die ganztags und ca. 10 % der Einwohner in Bereichen wohnen, die nachts durch vom Straßenverkehr ausgehenden Umgebungslärm betroffen sind. Umgebungslärm oberhalb 65/55 dB(A) sind in der Stadt Dillenburg ganztags 750 Betroffene und nachts 1.090 Betroffene ausgesetzt. Hohen Belastungen über 75 dB(A) tags sind 2 Einwohner und über 65 dB(A) nachts sind 89 Einwohner ausgesetzt. 4 Die starke Betroffenheit in Dillenburg ist nicht zuletzt durch die vorhandene Topographie (Tallage der Kernstadt) bestimmt.

3 Hierbei ist die Entlastung durch den Schloßbergtunnel statistisch noch nicht berücksichtigt. 4 Diese Angaben berücksichtigen nicht ob und ggfs. in welchem Umfang passiver Lärmschutz (Lärmschutzfenster) bereits vorhanden ist.

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Die Stadt Dillenburg weist unter Zugrundelegung der Definition in Kapitel 2.4 vier Konflikt- punkte auf – Tabelle 43 .

Ortsteil Anzahl Anzahl Wertung Betroffener Betroffener >70/60 dB(A) >65/55dB(A) Kernstadt an der 22 51 134 269 Konfliktpunkt A 45 Kernstadt – 1 9 25 37 Konfliktpunk t Frankfurter Straße Frohnhausen 139 202 345 391 Konfliktpunkt Niederscheld 0 2 21 30 Konfliktpunkt

Der Hauptschwerpunkt der Lärmbelastung liegt in der Ortsdurchfahrt der B 253 im Stadtteil Frohnhausen. Hohe nächtliche Belastungen finden sich am Ortsrand der Kernstadt durch die Nähe zur A 45. Durch den Bau des Schlossbergtunnels wurde die Ortsdurchfahrt der B 277 in der Kernstadt in Bezug auf die Lärmbelastung deutlich entlastet. Insgesamt zeichnet sich ab, dass die Belastung in den Nachtstunden in Dillenburg höher ist als ganztags.

150

8.2.2 Charakteristik der Konfliktpunkte im Stadtgebiet von Dillenburg

Im Folgenden werden die innerstädtischen Konfliktpunkte und die Konfliktpunkte in den Stadtteilen in Einzelnen beschrieben.

Kernstadt an der A 45

Von der A 45 ist das Stadtgebiet von Dillenburg an 4 Bereichen auf Grund der Nähe von Neubaugebieten zur A 45 stark von Lärm betroffen. Im Flächennutzungsplan der Stadt Dillenburg sind alle vier Bereiche als Wohnbauflächen ausgewiesen. Die tatsächliche Bebauung entspricht dieser Ausweisung. Die Neubaugebiete könnte man aufgrund der Art der Bebauung als reine Wohngebiete ansehen. Der Bereich „Am Köppel“ – zwischen B 277 und A 45 liegt in Bezug auf die A 45 in Hanglage.

Abb. 66 Bebauung „Am Köppel“

Eine Lärmschutzeinrichtung in Form eines 252 m langen Lärmschutzwalls für ein weiter ent- fernt gelegenes Wohngebiet endet vor Beginn der Bebauung, wodurch dieser Bereich den Lärmeinwirkungen ausgesetzt wird. An dieser Stelle wird eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 100 km/h aufgehoben.

151

Im Bereich „Alte Rheinstraße/In der Kerb“ treten Lärmbelastungen von bis 70 dB(A) tagsüber und über 60 dB(A) nachts auf. Die A 45 wird in diesem Bereich als Talbrücke geführt Sie weist einseitig eine Verkleidung des Brückengeländers mit einer Kunststoffwand (Spritzschutz) auf, die jedoch nicht durchgängig ausgeführt ist.

Abb. 67 Talbrücke der A45 über „Alte Rheinbrücke“ - Dillenburg

Im Bereich „Immergrünlust/Falkenweg“ finden sich vorwiegend Ein- und Zweifamilienhäuser. Hier ist die Wohnbebauung durch einen Wall mit einer Höhe von 2,5 bis 3,75 m geschützt. Dennoch weisen hier die Häuser der ersten Reihe Überschreitungen von 70/60 dB(A) bzw. 65/55 dB(A) auf. Die Höhe der Überschreitung korrespondiert umgekehrt zur Höhe des Lärmschutzwalls, d.h. je niedriger der Wall umso höher die Lärmbelastung der dahinterlie- genden Häuser.

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Abb. 68 Luftbild des Bereiches „Immergrünlust/Falkenweg“ [Copyright HMULV und HLBG]

Im folgenden Kartenausschnitt sind Häuser im Bereich „Immergrünlust/Falkenweg“ einge- färbt, bei denen der L DEN von 65 dB(A) und/oder der L Night von 55 dB(A) überschritten wird.

61 47

61 47 61 47 61 47 61 54 54 60 50 53 63 48 60 51 63 55 63 47 62 63 53 58 59 53 59 56 65 58 52 60 59 58 56 56 62 58 56 49 47 57 56 51 47 60 47 57 53 55 54 55 53 63 63 63 55 55 56 64 54 56 56 55 57 56 64 57 56 58 56 55 64 55 61 59 59

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56 58 56 55 56 51 56 58 56 56 55 51 51 59 56 58 56 59 58 56 56 59 56 56 61 54 54 56 57 56 54 54 56 62 57 53 56 57 58 56 56 55 65 63 56 53 57 56 55 65 63 56 54 56 59 57 57 57 56 51 65 63 59 57 56 56 53 53 54 54 54 61 54 54 57 58 56 60 57 57 58 54 57 56 58 54 61 54 60 56 58 58 59 61 60 57 56 58 55 59 59 60 54 53 57 57 53 49 57 52 58 48 54 57 59 60 60 60 58 53 60 59 60 52 58 52 53 59 56 59 60 58 56 59 57 60 58 56 59 57 59 61 58 56 60 58 56 59 58 60 55 59 60 56 59 58 55 59 59 60 58 57 59 59 57 55 59 58 58 60 57 58 60 61 57 61 56 62 57 62 60 59 61 61 58 61 61 61 61 59 60 61 59 61 61 60 61 61 61 60 60 62 62 60 63 61 62 61 58 63 60 59 61 60 62 60 61 60 63 59 60 64 61

64 52 62 63 62 63 64 63 64

62 64

64 64 64 63 63 62 61

63 63

62 63

66 66 64 65

Abb. 69 rote Häuser = Überschreitung des Tag- und Nachtwertes – blaue Häuser = Überschreitung des Nachtwertes

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Deutlich sichtbar wird die Wirkung der Lücke zwischen den beiden Lärmschutzwällen. Von den 12 Häusern an denen 65dB(A) tags und 55 dB(A) nachts überschritten werden, werden an 2 Häusern die Werte 70/60 dB(A) ebenfalls überschritten und zusätzlich an Häusern, alle im Bereich der Lücke, kommt es zur Überschreitung des Nachtwertes von 60 dB(A).

Der Bereich Erlenweg/Eichenweg ist ebenfalls durch Bebauung mit Ein- und Zweifamilien- häusern gekennzeichnet. Hier sind bisher keine Lärmschutzeinrichtungen vorhanden.

Abb. 70 Luftbild des Bereichs „Erlenweg/Eichenweg“ [Copyright HMULV und HLBG]

Im folgenden Kartenausschnitt sind Häuser im Bereich „Erlenweg/Eichenweg“ eingefärbt, bei denen der L DEN von 65 dB(A) und/oder der L Night von 55 dB(A) über schritten wird.

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56 55 56 57 57 57 54 57 56 57 49 49 62 58 57 55 58 55 58 58 58 49 57 58 55 56 56 56 53 49 58 58 62 52 6356 49 59 6356 57 59 60 60 63 60 6356 63 56 58 61 61 63 62 62 61 63 62 61 61 62 62 62 59 63 62 62 61 63 62 62 62 62 63 62 62 63 59 63 63 63

60 58 56 58 61 61 49 60 61 60 60 61 55 60 49 62 59 63 49 61 61 62 62 61 58 59 62 55 61 59 55 63 63 62 64 64 62 62 62 58 59 62 63 63 56 62 65 56 65 59 59 59 65 6255 51 66 60 64 63 59 61 56 6558 64 57 60 62 6356 60 62 59 62 53 64 61 59 6659 65 6558 64 64 66 55 63 6457 50 60 62 62 60 62 59 61 62 66 64 65 58 62 58 61 64 55 63 61 64 64 63 63 63 61 47 63 62 60 60 64 57 48 60 48 63 59 59 60 64 48 62 62 61 60 64 62 58 63 61 61 48 57 60 63 60 61 59 62 67 58 58 63 60 60 57 61 62 55 48 57 57 47 67 60 58 64 66 6457 58 64 58 60 61 48 57 56 6154 48 61 57 65 6558 50 58 6155 59 64 61 65 57 63 50 61 62 59 64 55 62 63 56 61 50 64 58 59 62 60 65 64 63 58 60 65 58 63 61 59 57 65 61 63 58 60 60 60 51 61 6356 58 59 60 65 59 59 66 62 63 59 66 63 64 56 64 57 63 63 56 59 58 6255 59 58 59 60 59 47 62 64 63 57 61 69 69 62 60 63 57 60 55 51 63 59 63 63 6356 58 62 63 64 63 58 62 60 47 69 6457 58 58 56 66 63 54 51 63 59 60 66 62 61 58 64 55 61 62 66 64 61 57 60 47 66 59 63 6053 62 55 55 65 57 58 58 60 52 61 53 47 65 63 63 6558 60 59 65 51 63 62 50 58 60 62 57 6356 60 61 63 60 60 52 47 65 65 6558 51 60 60 63 59 61 54 63 56 61 60 61 53 65 64 65 63 64 60 61 54 56 62 63 61 48 60 6356 58 63 69 58 50 48 69 62 57 66 58 61 66 59 63 53 59 63 56 61 63 62 52 59 51 68 65 66 66 65 63 56 66 65 61 61 60 47 67 60 63 63 58 53 63 61 53 67 63 52 62 57 59 64 6255 58 47 65 53 66 66 66 59 62 65 64 57 55 65 58 56 61 59 65 64 62 57 65 65 58 47 65 53 63 60 61 61 59 52 64 57 59 68 64 6255 48 53 58 6962 63 62 59 61 49 59 65 60 69 48 60 66 6659 63 61 52 61 49 51 65 59 63 58 59 54 69 66 59 66 64 50 60 63 63 56 50 61 58 55 65 6558 64 56 63 63 61 65 64 63 64 57 55 63 60 65 54 64 53 65 56 64 56 55 61 63 63 61 49 59 55 68 63 55 55 64 52 63 63 Häuser mit 69 62 53 49 50 62 69 67 6760 63 59 5952 67 66 63 56 49 51 69 66 59 54 64 6659 63 68 67 65 62 58 66 64 61 58 63 58 57 51 65 66 62 58 66 64 63 60 49 62 50 66 63 50 62 64 63 66 56 64 63 56 60 64 65 58 63 65 61 L > 60 68 60 66 59 63 52 Night 6861 66 52 63 65 62 59 60 68 63 66 66 62 58 59 58 56 68 66 61 6255 60 59 58 58 61 55 63 62 57 5952 63 62 61 54 56 65 66 60 50 6558 61 62 53 51 65 59 65 51 66 61 61 59 6659 65 62 61 59 52 54 6760 66 68 69 62 67 64 66 68 67 65 63 63 69 66 66 64 65 64 57 60 52 66 64 52 64 64 59 67 60 66 63 55 67 62 54 69 62 56 58 57 57 68 67 63 67 62 53 68 6356 60 60 63 69 66 62 57 60 53 63 59 55 57 53 55 59 66 61 52 59 59 57 58 62 55 59 58 56 56 61 56 67 57 55 65 58 57 65 64 54 62 60 69 62 64 59 57 57 55 68 55 62 59 59 52 66 65 61 54 51 68 64 6558 61 65 64 60 54 58 69 66 64 58 61 54 59 60 61 57 59 65 61 52 55 66 64 52 57 60 61

66 56 64 6558 68 61 67 65 65 65 65 56 58 66 65 63 6659 60 59 60 60 68 64 60 66 61 61 55 63 64 57 65 60 61 57 64 58 54 64 61 61 54 59 59 58 51 58 58 61 53 58 54 58 59 60 60 60 6154 62 55 55 57 60 61 62 62 61

Abb. 71 rote Häuser = Überschreitung des Tag- und Nachtwertes – blaue Häuser = Überschreitung des Nachtwerte Hier wird deutlich dass der Bebauungsrand des Baugebietes zur A 45 hin belastet ist, wobei der Nachtwert von 60 dB(A) an den Häusern der ersten Reihe überschritten wird.

Kernstadt an der B 277

Der Verlauf der B 277 im Stadtgebiet von Dillenburg gehört ebenfalls zu den in der 1. Stufe kartierten Straßenabschnitten. Am Ortseingang von Niederscheld kommend, befindet sich zunächst gewerbliche Nutzung. Im weiteren Verlauf der Frankfurter Straße befinden sich auf der linken Seite Wohnhäuser, die durch eine 3m hohe Lärmschutzwand aus Blech gegen die B 277 abgeschirmt werden. An zweien der Wohnblocks werden hier die Nachtwerte von 60 dB(A) überschritten

Im Weiteren Verlauf ist noch die alte Trasse der B 277 kartiert. Hier haben sich durch den Schlossbergtunnel und die Verlegung der Trasse die Verhältnisse tiefgreifend geändert. Eine Neubewertung der Situation im Rahmen dieser Kartierung war nicht möglich, so dass diese Veränderungen im Kapitel 8.2.3 bewertet werden. Der alte Straßenverlauf wäre durchgehend als Konfliktpunkt zu kennzeichnen. Der neue Straßenverlauf mündet in der Nähe der Moritz- straße in einem Kreisel auf der Adenaueralllee wieder auf die alte Trasse. In diesem Bereich befinden sich Sportstätten bzw. Gewerbe. Ein auf der anderen Seite der B 277 gelegenes Wohngebiet (Nixböthestraße) ist durch Lärmschutzeinrichtungen abgeschirmt. Der weitere Verlauf der B 277 ist nicht mehr kartiert.

155

Stadtteil Frohnhausen

Im Ortsteil Fronhausen verläuft die B 253 mitten durch den Ort. Die Häuserfronten des gesamten Verlaufs der Ortsdurchfahrt bilden einen Konfliktpunkt. Hier liegt die höchste Belastung sowohl was die Tag- als auch die Nachtwerte angeht, im Stadtgebiet von Dillenburg vor. Im Verlauf der Ortsdurchfahrt liegen 98 Wohnhäuser an denen Lärmwerte von 73 dB(A) tags und/oder 63 dB(A) nachts überschritten werden und somit der Verdacht besteht, dass die bis Sommer 2010 gültigen Sanierungswerte der VLärmSchR 97 überschritten werden.

Stadtteil Niederscheld

Wohnbebauung findet sich beiderseits der B 277 im Stadtteil Niederscheld. Dies betrifft die Alleestraße und „Haselheck“ auf der einen und die Hauptstraße auf der anderen Seite der B277. Dieser Bereich ist im Flächennutzungsplan der Stadt Dillenburg mit Ausnahme der unteren Alleestraße (Wohnbaufläche) als gemischte Baufläche ausgewiesen. Der Nachtwert von 60 dB(A) wird nur an zwei Wohnhäusern der oberen Alleestraße überschritten.

An der B 277 zur Alleestraße hin befindet sich eine Lärmschutzwand (Ortsbesichtigung), die nicht bei der Berechnung im Rahmen der Lärmkartierung berücksichtigt wurde.

Abb. 72 Wohnhaus an der Alleestraße mit vorhandener Lärmschutzwand

Insofern kann nicht nachvollzogen werden, wie die Lärmsituation sich aufgrund der tatsächli- chen Gegebenheiten gestaltet. Da sich der Status des Konfliktpunktes nur auf die o.g. zwei Wohnhäuser mit 2 berechneten Belasteten bezieht und hier bereits Lärmschutzmaßnahmen vorgenommen wurden, kann eine Bearbeitung der Lärmproblematik für diesen Bereich auf die 2. Stufe verschoben werden.

156

8.2.3 Maßnahmen nach Durchführung der Lärmkartierung

Die B 277 stellt die Hauptdurchgangsstraße durch das Stadtgebiet von Dillenburg dar. Die Dillenburger Innenstadt war durch eine hohe Verkehrsbelastung gekennzeichnet, die sich in erheblichen Stauungen, zeitweisem Stillstand des gesamten Verkehrs und einem erhöhten Unfallaufkommen darstellte. Hierdurch wurde eine Verlegung der innerörtlichen B 277 mit dem Bau des Schlossbergtunnels mit einer Länge von 1,2 km erforderlich.

Im Ergebnis der Lärmkartierung 2007 ist noch der alte Trassenverlauf kartiert, der einen durchgehenden Konfliktpunkt darstellte. Durch den Bau des Schlossbergtunnels erfolgte eine umfangreiche Trassenänderung, was neben einer verkehrlichen Entlastung der innerörtli- chen Straßen zu einer Reduzierung der Lärmbelastung führt.

Die folgende Darstellung zeigt den neuen Trassenverlauf:

Abb. 73 Neuer Trassenverlauf der B 277

157

8.2.4 Maßnahmenvorschläge

Die folgende Tabelle 44 listet die von der Stadt Dillenburg und aus der Bevölkerung eingegangenen Maßnahmenvorschläge, sowie aufgrund von Ortsbegehungen entwickelte Maßnahmenvorschläge auf:

Konfliktpunkt Maßnahmenvorschläge Bewertung Umsetzung Kernstadt an vollständige Verkleidung der Prüfung im Rahmen der der A 45 Brückengeländer Erneuerung der Lärmarmer Straßenbelag Brückenbauwerke bzw. der Siehe Bewertung Planung eines 6spurigen Lärmschutzwände Ausbaus Prüfung der Höhe der nicht erforderlich, da Kernstadt – Keine Aufnahme vorhandenen Sanierungswerte nicht Frankfurter in LAP Straße Lärmschutzwand erreicht Pegelminderung von 2,2 bis Keine Aufnahme Tempolimit 70 km/h 2,3 dB(A) erreichbar in LAP Frohnhausen Antrag auf Höherstufung im Im weiteren Bedarf des BVWPlan = als Ortsumgehung BVWPlan langfristige Maßnahme in LAP Stellungnahme des Lahn- Keine Aufnahme LKW-Fahrverbot nachts Dill-Kreises vom 06.05.2009 in LAP Stellungnahme des Lahn- Tempolimit 30 km/h Dill-Kreises vom 06.05.2009 Prüfauftrag

8.2.4.1 Kernstadt an der A 45

An der BAB 45 zwischen der Landesgrenze Hessen / Nordrhein-Westfalen und dem Gambacher Kreuz sind in den nächsten Jahren 20 der 22 Großbrücken und weitere Bauwerke durch Neubauten zu ersetzen. Im Vorfeld der genannten Erneuerungsmaßnahmen muss ein großer Teil der Großbrücken notinstandgesetzt werden.

Die dringlichsten 8 Notinstandsetzungen werden derzeit vorbereitet und in den Jahren 2010 und 2011 durchgeführt.

Mit den Planungen der Ersatzneubauten wurde bereits begonnen. Die Querschnitte werden mit dem Baulastträger abgestimmt. Bei der Planung der Ersatzneubauten wird der erforderliche Lärmschutz überprüft und, sofern ein Anspruch, besteht auch errichtet.

Bis 2018 soll die Befahrbarkeit mindestens einer Richtungsfahrbahn der Ersatzneubauten gewährleistet sein.

158

Derzeit ist der 6-spurige Ausbau der A 45 nur zw. dem Gambacher Kreuz und dem Gießener Südkreuz im Bundesverkehrswegeplan als weiterer Bedarf enthalten. Angesichts der im Zuge der Brückenerneuerungen zu tätigen, langfristig angelegten Investitionen hat der BMVBS der Aufnahme von Planungen für ggf. sechsstreifige Erweiterungen im verkehrlich notwendigen Maße zugestimmt,

Im Rahmen der Lärmsanierung wurde zwischen 1996 und 2003 aktiver u. passiver Lärmschutz für einige Orte an der A 45, z. B. auch in Dillenburg, durchgeführt. Auf Antrag kann eine Überprüfung im Rahmen der Lärmsanierung erfolgen.

8.2.4.2 Kernstadt – Frankfurter Straße

Auf der B 277 ist von Süden (Herborn) kommend zunächst auf Höhe der Wohnbebauung eine Geschwindigkeit von 100 km/h für PKW und von 80 km/h für LKW zulässig. Zwar ist die Wohnbebauung durch eine Lärmschutzwand gegen den Verkehrslärm abgeschirmt, jedoch kommt es trotzdem an 3 Häusern zur Erreichung eines Nachtwertes ≥ 60 dB(A). Im weiteren stadteinwärtigen Verlauf sind noch bis zur Einmündung der „Herwigstraße“ 70 km/h für PKW und LKW zulässig. Eine Prüfung der erreichbaren Pegelminderung bei einer Reduzierung der Geschwindigkeit auf 70 km/h für PKW und LKW mittels der Berechnungsmethode VBUS ergab eine Pegelminderung von 2,2 bzw. 2,3 dB(A).

Dieses Gebiet ist als gemischte Baufläche ausgewiesen. Die somit zugrunde zu legenden Richtwerte der Nr. 2.1 der Lärmschutz-Richtlinien-StV von 62 dB(A) für die Nachtzeit werden gemäß einer Prüfung nach RLS-90 nicht erreicht. Somit ist nur eine der Voraussetzungen für die Anordnung von straßenverkehrlichen Maßnahmen erfüllt. Anordnungen aus Lärmschutzgründen kommen gemäß Lärmschutz-Richtlinien-StV nur in Betracht, wenn die dort genannten Richtwerte überschritten werden und eine Pegelminderung von 3 dB(A) – aufgerundet ab 2.1 dB(A) – erreicht wird.

8.2.4.3 Dillenburg-Frohnhausen

Die Ortsdurchfahrt von Dillenburg-Frohnhausen stellte den Bereich der mit Abstand höchsten Lärmbelastung in der Stadt Dillenburg dar. Eine effektive Lärmminderung kann nur durch eine Ortsumgehung erzielt werden. Eine solche Umgehungsstraße ist im derzeit gültigen Bundesverkehrswegeplan 2003 dem „weiteren Bedarf“ zugeordnet worden. Die Stadt Dillenburg bemüht sich seit Jahren um eine Höherstufung in den „vordringlichen Bedarf“. Da es sich hier um einen prioritären Konfliktpunkt handelt, wird ein solcher Antrag auf Höher- stufung als langfristige Maßnahme in den Lärmaktionsplan aufgenommen. Die Umsetzung einer Ortsumgehung erfordert erfahrungsgemäß einen langen zeitlichen Aufwand. Bis dahin

159

bleibt jedoch eine die Wohnbevölkerung stark belastende Lärmsituation bestehen. Es wur- den daher zeitlich befristete Ersatzmaßnahmen geprüft.

Aufgrund der hohen durch den Durchgangsverkehr auf der B 253 verursachten Lärmbelas- tung und der fahrbahnnahen durchgehenden Bebauung kommen für die Ortsdurchfahrt von Dillenburg-Frohnhausen nur zwei alternative straßenverkehrliche Lärmminderungsmaßnah- men in Frage.

Auf der B 277 darf in der Ortsdurchfahrt eine Geschwindigkeit von 50 km/h gefahren werden. Bei einer Reduzierung der Geschwindigkeit auf 30 km/h ergibt sich eine Pegelminderung von 2,6 dB(A) sowohl für die Tag- als auch für die Nachtzeit. Die Anzahl der Hochbelasteten (über 65 dB(A) nachts) reduziert sich hierdurch für die Nachtzeit von 68 auf 0. Wie bereits oben dargelegt wird hier die Lärmpegel von 70/60 dB(A) für Wohngebiete und 72/62 dB(A) für Mischgebiete an 98 Häusern überschritten. Somit kommen gemäß Nr. 2.1 der Lärm- schutz-Richtlinien-StV straßenverkehrliche Lärmschutzmaßnahmen in Betracht. Aufgrund der errechneten Pegelminderung nach VBUS ist davon auszugehen, dass die gemäß Nr. 2.3 der Lärmschutz-Richtlinien-StV erforderliche Pegelminderung erreicht wird.

Eine deutlich größere Reduktion der Lärmimmissionen wird durch ein LKW-Nachtfahrverbot erreicht. Ein solches Fahrverbot im Zeitraum von 22:00 bis 6:00 Uhr würde die Wohnbevöl- kerung zumindest in der Nachtzeit entlasten.

Nach Auskunft des Hessischen Landesamtes für Straßen- und Verkehrswesen wurde in Frohnhausen in den Jahren 1980 bis 1982 durchgängig Lärmsanierung (passiver Lärmschutz) betrieben.

Zu beiden Vorschlägen zur Lärmminderung wurde der Landrat des Lahn-Dill-Kreises in seiner Funktion als zuständige Verkehrsbehörde gehört. Er hat diese auf ihre straßenver- kehrsrechtliche Umsetzbarkeit hin geprüft und wie folgt hierzu Stellung genommen:

Nachtfahrverbot für LKW

Die B 253 besitzt eine überregionale Bedeutung für den nördlichen Lahn-Dill-Kreis sowie für den Landkreis Marburg-Biedenkopf, da diese den Anschluss zur BAB 45 in Dillenburg sicherstellt. Zahlreiche große Industriegebiete mit Gewerbebetrieben überregionaler Bedeu- tung sind an der B 253 angesiedelt und damit verbunden auch ein starker Ziel- und Quellver- kehr mit Lastkraftwagen (LKW). Bei einem Nachtfahrverbot durch den Stadtteil Frohnhausen gäbe es keine Umleitungsstrecke für LKW’s. Eine sinnvolle Verlegung des LKW-Verkehrs auf Nebenstrecken ist aufgrund nicht vorhandener Alternativstrecken und der Topographie in diesem Raum nicht möglich. Außerdem wären noch weitaus engere Ortsdurchfahrten stärker als die in Frohnhausen betroffen. Eine weiträumige nächtliche Umleitung scheidet schon mithin aus ökologischen und ökonomischen Gründen als Maßnahme aus.

Verkehrsverbote, die ganze Fahrzeugarten ausschließen, sind auch wegen des Verstoßes gegen die straßenverkehrliche Widmung (Bundesfernstraße incl. Ortsdurchfahrt) unzulässig.

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Sie schließen den widmungsmäßigen Verkehr von der Teilnahme am Gemeingebrauch aus und greifen in das Widmungskonzept der Bundesstraße ein.

Es kann daher festgehalten werden, dass ein Nachtfahrverbot für LKW’s aus Mangel an Alternativstrecken und aus Gründen des Sinns und Zweckes von Bundesfernstraßen aus verkehrsrechtlicher Sicht nicht möglich ist.

Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h in der Ortsdurchfahrt Frohnhausen

Durch die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h als Höchstgeschwindigkeit wird die Leichtigkeit des Verkehrs übermäßig beeinträchtigt. Durch die Senkung der „Grundge- schwindigkeit“ ergibt sich ein vermehrter Stop-and-go-Verkehr. Damit sind stärkere Lärmbe- lästigungen durch ständiges Anfahren und Abbremsen verbunden. Ein flüssiges Durchfahren der Ortsdurchfahrt mit 30 km/h ist unter Berücksichtigung der dort vorhandenen Zwangshal- tepunkte (Lichtzeichenanlage, Verkehrsknoten) nicht realisierbar. Ein schnelles Räumen der vorhandenen Zwangshaltepunkte ist bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h nicht möglich.

Um die Wohnbevölkerung zumindest in der Nachtzeit zu entlasten, wäre zu prüfen, ob gege- benenfalls eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h zwischen 22:00 und 5:00 Uhr sinnvoll wäre. Der Maßnahmenvorschlag wurde vom Verkehrsdezernat des Regierungspräsidiums Gießen noch nicht abschließend bewertet. Es sind weitere Prüfungen/Untersuchungen im Hinblick auf die Geeignetheit, Erforderlichkeit und Verhältnismäßigkeit erforderlich.

8.2.5 Bauleitplanerische Festlegungen für Wohngebiet in Planung in der Kernstadt

Die Stadt Dillenburg wies im Rahmen der Beteiligung auf ein Wohngebiet in Planung im Bereich „Am Köppel“ hin. Die bereits bestehende Wohnbebauung in diesem Bereich stellt durch ihr Heranrücken an die A 45 einen Konfliktpunkt dar.

Bei einer Ausweisung weiterer Wohnbauflächen oder Flächen für gemischte Nutzung ist von Seiten des Planerstellers zu prüfen, ob die Mindestabstände, die sich aus den Tabellen in Bild A.1 und A.2 des Anhangs der DIN 18005 „Schallschutz im Städtebau“ ergeben, eingehalten werden. Bei Einhaltung dieser Abstände ist im Allgemeinen ein ausreichender Immissionsschutz gewährleistet.

Können diese Mindestabstände nicht realisiert werden, ist im Einzelfall durch eine Lärmimmissionsprognose zu untersuchen, mit welchen Maßnahmen ein ausreichender Immissionsschutz vor Verkehrslärm zu gewährleisten ist. Folgt die Gemeinde im Abwägungsprozeß den dort gemachten Vorschlägen oder den Vorschlägen der im Planungsverfahren beteiligten Trägern öffentlicher Belange nicht, so sind die Abweichungen ausreichend zu begründen.

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8.3 Ehringshausen

8.3.1 Beschreibung der Belastungssituation

In der Gemeinde Ehringshausen ist nur der Ortsteil Katzenfurt von Lärm ausgehend von der A 45 betroffen, und zwar der nördliche, zur A 45 hin gelegene Ortsrand. Durch Einsicht in die Bebauungs- und Flächennutzungspläne der Gemeinde Ehringshausen läßt sich feststellen, dass der o.g. Ortsrand von Katzenfurt als allgemeines Wohngebiet (Bebauungsplan 1982) oder als Wohnbaufläche ausgewiesen ist.

Abb. 74 Wohnbebauung in Katzenfurt: Welscherbachstaße/Ecke Schillerstraße

Die Anzahl der Betroffenen gemäß Berechnung nach VBEB ist in der nachfolgenden Tabelle 45 für die Gemeinde Ehringshausen aufgeführt:

LDEN dB(A) > 55 - 60 > 60 - 65 >65 - 70 > 70 - 75 > 75 Anzahl 622 204 64 2 0

LNight dB(A) > 50 - 55 > 55 - 60 >60 - 65 > 65 - 70 > 70 - 75 Anzahl 386 14 8 20 0 0

Die Auswertung des Tag-Abend-Nacht-Index L DEN und des Nachtlärmindex L Night ergab dass ca. 9 % der Einwohner in Bereichen wohnen, die ganztags und ca. 6 % der Einwohner in Bereichen wohnen, die nachts durch vom Straßenverkehr ausgehenden Umgebungslärm

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betroffen sind. Umgebungslärm oberhalb 65/55 dB(A) sind in der Gemeinde Ehringshausen ganztags 66 Betroffene und nachts 168 Betroffene ausgesetzt. 5

Lärmpegeln oberhalb der Prüfwerte sind in der Gemeinde Ehringshausen ganztags 2 Betroffener und nachts 20 Betroffene ausgesetzt; ausschließlich im Ortsteil Katzenfurt. Der Ortsrand des Ortsteils Katzenfurt stellt somit gemäß der Definition in Kapitel 2.4 einen Kon- fliktpunkt dar.

Abb. 75 Luftbild des Ortsteils Katzenfurt – an der A 45 [Copyright HMULV und HLBG]

Im folgenden Kartenausschnitt sind Häuser im Ortsteil Katzenfurt eingefärbt, bei denen der LDEN von 65 dB(A) und/oder der LNight von 55 dB(A) überschritten wird.

Häuser mit LDEN > 70 und/oder LNight > 60

6 0 6 4

64 6 0

6 4 6 0 65 58 65 6 0 51 49 49 6 4 50 5 6 49 6 4 5 0 57

66 66 5 8 6 6 6 7 60 6 5 5 8 65

6760 6 4 5 8 655 8 57 63 58 71 5 1 57 7 0

51 6 0 6 2 70 6 2 61 52 71 64 66 56 5 8 51

55 59 52 66

5 3 5 9 5 3 66 62 53 59 6154 60 6 2 5 1 6 1 6 7 69 59 5 1 6 2 54 49 6 1 4 7 51 66 6 7 69 6255 62 5 8 66 5 8 51 5 8 66 5 8 6 6 6 9 7 0 51 6 9 62 7 0 47 48 5 8 65 62 66 7 0 69 5 9 665 9 66 4 7 56 62 66 61 51 6 6 6 6 6 4 6 6 6 1 69 62 70 63 5 4 62 66 5 3 6 5 69 6 1 67 68 69 61 6659 63 6 2 60 5 8 6 0 61 62 6 9 5 4 60 64 58 60 50 63 61 6 3 6 9 59 49 63 6962 6 0 6 5 59 5 4 50 63 69 6053 50 5 7 46 6 1 54 65 65 6 1 6 2 5 5 60 6 2 62 6 5 46 5 6 5 7 6 0 66 5 8 59 6 6 7 0 4 9 6659 63 65 6 9 66 7 0 55 6 5 69 63 66 69 5 1 6 3 7063 57 6 4 67 6 7 67 65 55 5 7 52 6 5 6 2 66 59 6 6 57 62 51 63 67 6 0 52 61 6 5 6 6 6 5 5 6 52 67 61 60 6 4 65 6 7 66 57 50 61 6558 59 676 0 53 54 4 9 6 3 57 60 63 66 6 0 6154 60 63 65 5 9 6 760 6 7 6 0 6 2 66 6 7 4 7 61 65 64 59 61 59 60 59 5 9 6 6 63 5 0 4 7 64 60 62 60 6 4 54 64 6 7 5 9 52 52 6 4 66 61 60 676 0 6 4 46 6 558 6 6 6 5 62 5 9 6 5 6 2 6 4 5 9 55 61 6 1 6 7 46 6 5 67 67 6053 61 6 2 6 2 53 59 67 46 58 66 59 65 67 46 5 7 60 65 55 6 7 67 6 2 67 60 6 2 46 66 67 67 5 5 63 64 6 4 65 6 7 61 46 56 57 6 4 6 1 63 60 6760 62 65 6 4 65 6 3 61 6 5 6 4 61 59 6 2 59 6 4 63 6 4 62 64 62 6 2 645 7 5 9 62 54 60 6 2 61 6 3 6 3 63 64 55 5 4 5 7 59 6 558 63 61 62 59 56 6 558 6 5 61 64 61 62 55 63 62 59 5 7 58 62 59 6154 6 4 58 56 5 7 59 59 62 5 8 6 2 63 6 3 5 8 57 59 58 50 64 6 3 59 5 8 50 5 1 58 58 5 9 6 1 62 59 64 60 60 6 1 46 50 4 9 6 1 6 1 64 5 5 585 1 58 62 57 5952 61 60 62 63 62 46 61 62 5 8 6457 61 55 62 55 61 6 2 46 5 5 64 57 4 6 59 6 0 5 8 5 7 5 9 6 3 66 6 1 6356 6 6 65 46 5 8 6 0 59 61 64 61 5 7 5 5 5 6 47 6 154 6 2 6 0 4 6 5 6 6 1 5 7 5 7 5 7 64 6 5 4 4 6 2 60 6 3 55 6 0 61 61 6 0 6 1 60 6 5 67 5 5 4 7 56 61 5 7 61 66 65 66 5 6 57 62 55 68 4 4 58 59 5 7 56 6 1 63 60 6 7 6 8 5 4 6 659 6 8 5 5 6053 63 64 6 6 66 44 5 6 4 6 46 635 6 6 2 5 8 56 56 5 0 57 6 6 5 8 6 0 62 6760 54 6 0 61 63 63 58 59 6 3 5 7 66 4 6 6 3 64 6 2 58 5 7 58 58 6 0 6 1 59 59 6 6 6861 68 46 60 5 8 5 8 68 5851 61 63 58 6 3 56 65 46 58 605 4 60 62 60 56 65 4 6 55 46 55 6154 61 6 0 645 7 58 62 57 5 5 49 58 6 2 64 59 60 5 9 67 59 4 6 56 60 53 6 0 55 6 1 60 59 64 64 6 4 68 4 6 46 59 52 47 57 6 2 5 3 6 8 54 58 63 56 6 3 6 4 6 0 61 4 6 58 686 1 46 55 6 3 6 3 62 6 0 5 9 6 6 6 3 64 63 62 6 2 5 9 58 57 59 60 57 5 9 64 6 4 64 5 6 61 57 57 58 65 6 1 6 6 55 5 4 59 5 9 6 0 6255 6 1 61 62 5 8 6356 5 6 57 58 62 64 6 2 56 5 8 635 6 6 0 57 6 457 6 4 59 60 5 9 6 3 65 5 4 60 5 6 5 8 59 58 58 59 52 60 52 5 2 5 2 6 2 55 54 60 58 57 6 1 54 52 6 1 6 4 4 5 60 6558 59 5 9 55 59 59 45 5649 58 54 6 2 55 6 1 6 0 6053 57 54 59 57 49 5 7 6 2 5 7 58 60 6 1 57 5 3 5 852 58 55 58 64 45 4 6 59 6 5 54 6 0 6 0 66 66 4 5 5 8 59 55 59 45 55 45 5 6 5 7 6 2 54 6 0 66 5 9 5 9 61 45 5 6 60 6 2 6 053 56 54 57 6 0 6 0 5 9 57 6 659 5 8 61 61 6 6 57 59 52 62 57 5 7 5 2 57 63 6 0 635 6 63 53 59 6 0 63 59 61 54 54 5 9 60 53 57 54 58 58 63 63 60 62 5 6 5 7 5 7 57 6 1 54 54 60 60 5 6 52 5 6 5 8 6 4 63 5 9 5 6 58 57 5 8 5 6 6 1 63 60 5 8 6 457 59 60 55 5 8 5 4 55 5 8 51 60 63 5851 5 8 5 7 56 5 2 56 55 6 0 6 0 63 58 51 5 2 57 54 5 6 5 0 55 59 64 6 3 5 5 55 5 0 58 5548 59 4 4 5 4 45 5 1 57 6 2 5 9 53 63 56 56 5 0 56 5 4 56 60 6 3 55 4 4 5 5 45 5 4 58 64 57 58 58 5 8 59 6 1 49 5 5 59 62 57 62 63 55 5 7 55 5 5 645 7 5 8 6 3 5 5 59 5 7 5952 5 8 57 49 5851 64 56 57 5 7 57 6 3 6 2 5 6 5 8 50 57 5 0 5 8 57 5 8 51 5 8 5 8 55 51 58 5 2 57 57 57 6457 64 5 4 55 57 53 53 57 62 5548 5 8 5 5 5 8 56 64 6 1 61 5 8 5 8 5 4 5851 58 51 4 4 56 57 51 5 8 58 58 57 52 58 51 62 64 5 2 58 5 4 5 8 6457 61 5 3 4 4 4 4 5 4 5548 5 5 5851 57 53 5 4 51 54 55 5 5 5 6 57 5 6 5 4 58 62 55 5 6 5 5 5 8 5 3 4 4 54 62 55 44 58 5 5 5750 5 1 52 51 55 51 46 5 8 5 1 5 3 5 6 58 44 46 5851 56 5 7 46 57 54 5 8 51 55 5 7 58 5 4 56 53 5 5 5 548 54 57 4 4 49 5 7 54 5 5 54 5 5 5 6 57 57 56 5 851 56 5 5 5 4 5 2 5 4 5 1 6 0 44 5 0 56 5 5 48 5 5 44 5750 5 6 61 53 62 44 5 1 5 6 55 56 5 5 44 564 9 49 50 4 7 55 55 5 5 5 6 5 5 56 6 3 64 6255 5 9 6 3 5 3 55 55 48 5 5 46 58 55 6 1 56 57 55 6457 5 8 5 1 56 53 6 2 5 7 55 51 59 52 62 5 4 4 9 5 6 5 9 5 4 56 57 52 5649 5 3 61 56 5 9 5750 52 5 5 6255 44 54 5 3 59 5 5 59 61 43 55 55 53 5952 55 5 851 57 54 5 8 58 59 5 4 5 5 43 54 58 6 1 57 60 5 7 5 6

53 58 58 6 053 5 9 56 57 56 59 58 5 7 5 6 56 54 5 9 5851 5 6 52 52 61 56 5 4 56 55 60 54 5649 5 7 55 52 54 52 55 56 53 55 57 6154 55 57 5 6 53 5 9 58 63 63 63 52 5 6 55 5 0 53 59 5 7 55 52 58 56 49 5750 54 58 57 6 3 5 6 5 6 56 49 4 3 49 52 6 0 53 54 62 6 2 5 5 59 5 3 51 60 53 55 43 54 54 57 55 5 6 57 6 356 63 47 56 56 62 54 5650 59 43 53 5 4 5 7 51 5 3 55 6255 58 59 52 58 53 52 56 56 55 52 5 4 59 54 6 3 50 54 5 5 55 59 53 56 58 58 5 750 56 5 7 57 49 51 5 9 61 5 2 57 50 56 5 3 54 57 5649 6 1 5952 59 60 49 55 54 6 154 58 59 59 6 1 56 5 3 5 8 5 8 55 60 57 63 51 5 4 5 4 54 6053 58 5 8 64 52 5 6 54 46 6457 62 5 5 5 5 6 0 5 0 56 60 5 6 58 52 5 7 5 4 6 2 6 0 55 5 5 57 6 053 55 5 7 60 6 1 5 8 56 5 6 5 6 58 56 6 1 5 8 5 5 57 5 6 57 5 8 58 51 5 6 605 3 58 5 7 5 7 5 2 6 154 5 6 5 7 5851 5 4 4 5 54 56 5 7 46 56 4 6 5 4 5 2 58 55 57 5750 45 55 55 55 57 55 5 6 46 57 56 5 6 5 7 60 6 0 61 5 7 5 6 5 8 51 5 6 6 2 57 53 5 6 5 5 5 6 5 8 61 56 5 7 58 55 5750 6255 575 0 5 7 55 5 4 5 6 5 7 5 9 61 5 7 5 2 55 55 5 6 5 0 5346 57 5 3 5952 57 6 1 55 4 3 5 2 58 54 58 57 5 6 5 5 5 8 5 6 5851 57 57 5 6 56 6 0 6 1 58 5 7 6 1 60 56 58 5 4 60 6 1 6 0 5 6 5 6 4 9 6154 5649 5 7 6 0 53 60 5 5 60 56 57 6 0 54 56 58 5 3 5 2 53 54 56 56

6 2 6 2 63 63 59 6 3

635 6

59 53

61 6 1 6 0 61

5 9 60 6154 58 6 0

5 4 5 8 5 3 53 Abb. 76 rote Häuser = Überschreitung des Tag- und Nachtwertes – blaue Häuser = Überschreitung des Nachtwertes

Ein kleiner Teil der Wohnbebauung wird durch einen Lärmschutzwall von 1,5 bis 2,0m Höhe geschützt.

5 Diese Angaben berücksichtigen nicht ob und ggfs. in welchem Umfang passiver Lärmschutz (Lärmschutzfenster) bereits vorhanden ist.

163

8.3.2 Maßnahmenvorschläge

Wie bereits oben dargelegt stellt der Rand der Bebauung des Ortsteils Kartzenfurt zu A 45 hin einen Konfliktpunkt dar. An den hinter dem vorhandenen Lärmschutzwall liegenden Häusern werden die Prüfwerte des Kapitels 2.4 nicht überschritten. Als Maßnahmenvor- schlag kommt daher eine Verlängerung des Lärmschutzwalls über die ganze Länge der Ortslage in Frage.

Alternativ hierzu könnte hier eine Verkleidung des Brückengeländers, das hier auf gleicher Ebene mit der Wohnbebauung verläuft, erfolgen. Es ist zu prüfen, ob hierdurch eine ver- gleichbare Pegelminderung erreicht werden kann. Wenn dies der Fall ist, wäre diese Vari- ante eindeutig zu favorisieren, da eine Brückenverkleidung kostengünstiger und einfacher umzusetzen ist.

Fachtechnische Stellungnahme des Hessischen Landesamtes für Straßen- und Verkehrswesen

An der BAB 45 zwischen der Landesgrenze Hessen / Nordrhein-Westfalen und dem Gambacher Kreuz sind in den nächsten Jahren 20 der 22 Großbrücken und weitere Bauwerke durch Neubauten zu ersetzen. Im Vorfeld der genannten Erneuerungsmaßnahmen muss ein großer Teil der Großbrücken notinstandgesetzt werden.

Die dringlichsten 8 Notinstandsetzungen werden derzeit vorbereitet und in den Jahren 2010 und 2011 durchgeführt.

Mit den Planungen der Ersatzneubauten wurde bereits begonnen. Die Querschnitte werden mit dem Baulastträger abgestimmt. Bei der Planung der Ersatzneubauten wird der erforderliche Lärmschutz überprüft und, sofern ein Anspruch, besteht auch errichtet.

Bis 2018 soll die Befahrbarkeit mindestens einer Richtungsfahrbahn der Ersatzneubauten gewährleistet sein.

Derzeit ist der 6-spurige Ausbau der A 45 nur zw. dem Gambacher Kreuz und dem Gießener Südkreuz im Bundesverkehrswegeplan als weiterer Bedarf enthalten. Angesichts der im Zuge der Brückenerneuerungen zu tätigen, langfristig angelegten Investitionen hat der BMVBS der Aufnahme von Planungen für ggf. sechsstreifige Erweiterungen im verkehrlich notwendigen Maße zugestimmt.

Im Rahmen der Lärmsanierung wurde zwischen 1996 und 2003 aktiver u. passiver Lärmschutz für einige Orte an der A 45 durchgeführt. Auf Antrag kann eine Überprüfung im Rahmen der Lärmsanierung erfolgen.

164

8.4 Eschenburg

8.4.1 Beschreibung der Belastungssituation

In der Gemeinde Eschenburg ist der ausschließlich der Ortsteil Wissenbach von Umge- bungslärm ausgehend von der B253 betroffen. Hier verläuft die B 253 als Ortsdurchfahrt.

Die Anzahl der Betroffenen gemäß Berechnung nach VBEB ist in der nachfolgenden Tabelle 46 für die Gemeinde Eschenburg aufgeführt:

LDEN dB(A) > 55 - 60 > 60 - 65 >65 - 70 > 70 - 75 > 75 Anzahl 143 54 82 91 8

LNight dB(A) > 50 - 55 > 55 - 60 >60 - 65 > 65 - 70 > 70 - 75 Anzahl 80 67 92 40 0

Die Auswertung des Tag-Abend-Nacht-Index L DEN und des Nachtlärmindex L Night ergab dass ca. 3 % der Einwohner der Gemeinde Eschenburg in Bereichen wohnen, die ganztags und ca. 2,5 % der Einwohner in Bereichen wohnen, die nachts durch vom Straßenverkehr aus- gehenden Umgebungslärm betroffen sind. Umgebungslärm oberhalb 65/55 dB(A) sind in der Gemeinde Eschenburg ganztags 181 Betroffene und nachts 199 Betroffene ausgesetzt. Dies zeigt eine vergleichbar hohe Lärmbelastung sowohl tags als auch nachts, bedingt durch den überörtlichen Durchgangsverkehr auf der Ortsdurchfahrt der B253. Von Lärmpegeln oberhalb der Prüfwerte sind im Ortsteil Wissenbach ganztags 99 Betroffene und nachts 132 Betroffene ausgesetzt. Hohen Belastungen über 75 dB(A) tags sind 8 Einwohner und über 65 dB(A) nachts sind 40 Einwohner ausgesetzt. 6

Die Häuserfronten des gesamten Verlaufs der Ortsdurchfahrt bilden daher einen Konflikt- punkt.

6 Diese Angaben berücksichtigen nicht ob und ggfs. in welchem Umfang passiver Lärmschutz (Lärmschutzfenster) bereits vorhanden ist.

165

Abb. 77 Luftbild der Ortsdurchfahrt Wissenbach [Copyright HMULV und HLBG]

Im folgenden Kartenausschnitt sind Häuser im Ortsteil Wissenbach eingefärbt, bei denen der LDEN von 65 dB(A) und/oder der LNight von 55 dB(A) überschritten wird.

5 5 6 7 69 52 72 5 2 7264

6 7 72 69 72

55 6 4 55 55 67 52 6759 57 54 67 51 67 57 52 50 58 49 59 48 6052

44 60

5 1 60 74 71 59 7 4 69 51 5 8 69 5 6 67 74 69 46 5 4 74 7466 7264 72 46 72 7 0 56 46 68 48

7 0 74 68 74 7466 49 71 56 69 60 60 69 52 7 2 74 71 54 7365 68 73 74 68 72 60 69 74 7466 65 67 71 5 9 5 3 6 9 63 70 4 5 52 6556 7264 72 64 45 49 6 4 5 2 7 2 48 6 2 4 5 6 5 47 51 70 56 4 7 5951 63 47 54 70 61 5648 59 58 7264 72 7 0 4 6 56 46 5 6 7062 70 67 7 2 74 71 47 69 66 4 6 49 69 72 48 56 74 64 46 52 4 8 52 58 63 45 71 6 3 49 4 6 5 3 5850 5 4 7466 6 3 56 52 62 7 0 47 55 5951 67 5446 5 4 54 52 57 58 58 46 50 56 69 68 54 59 5 8 66 4 7 49 4 8 53 73 45 5 3 57 49 7364 73 5 6 46 5345 5 3 70 66 6051 4941 4 5 4 8 49 59 73 64 60 49 53 70 6 1 5 9 45 4 8 4 8 5 0 6 8 51 6254 73 45 48 62 69 69 55 60 48 49 57 59 4 5 53 5 9 69 5 3 53 7061 58 6 8 4 7 5 1 4 5 5850 5951 47 49 52 51 56 56 5 8 5 0 68 54 76 72 69 47 57 53 7 0 49 50 48 47 58 70 58 64 48 7 4 76 5 9 47 46 5 3 50 7667 62 47 5143 7466 48 49 5 0 74 72 49 46 53 6 1 51 49 46 56 70 6 1 50 4 7 47 52 7 4 51 47 68 6 8 5 0 46 46 5647 49 55 5345 58 53 70 74 48 4 7 46 53 56 5 1 58 7 2 7 5 71 50 5 1 72 55 51 47 59 6 9 50 5 1 7466 74 7 5 48 49 7567 5 5 60 71 4 6 46 46 6 8 74 69 57 48 47 4 9 70 74 72 6254 58 69 60 5042 50 7 6 69 59 49 53 46 6 0 68 5 7 48 50 7 6 4 8 50 7668 48 4 6 50 4646 70 5 5 5446 62 49 71 5 1 47 54 51 47 50 5648 56 50 4 8 7 4 70 7465 54 53 5 1 55 5 6 51 49 6960 6 7 74 67 55 70 7 6 7 2 59 52 51 68 6052 71 7 4 70 4 9 76 60 49 51 6 9 59 7668 5 0 68 7 2 55 58 51 6960 69 7 1 63 63

6 5 6 9 50 54 55 5 0 5 5 76 7 2 48 5547 52 76 4 8 59 6 9 76 48 5 1 48 5 8 52 68 7667 55 49 71 5 7 5951 57 55 62 52 70 5 4 55 56 48 47 74 69 55 64 49 7466 4 5 49 48 68 68 7 4 64 50 45 50 6 7 70 7 4 5143 63 5 0 50 75 7 1 6456 46 70 6 3 5 1 75 69 4 6 5 6 56 7 4 5 9 51 7 5 7567 59 4 9 48 56 7466 5 8 61 7 4 66 56 7 5 64 58 48 6 4 6 9 57 48 7 4 7 5 60 5 4 4 8 59 70 70 74 75 49 7062 7 0 75 7567 54 6 0 7 0 52 63 71 47 70 63 65 69 59 48 6 4 67 70 48 65 7062 49 75 71 74 69 65 70 75 7566 58 6 7 70 74 5 7 73 57 49 68 73 51 5 5 49 49 69 75 7567 51 7 5 57 7365 73 65 71 57 66 73 72 6 9 56 4 7 6 8 72

47 50 57 46 5850

5 6 58

57 5 8 5 5 66 59 5951 49 6 7 44 5 1 57 45 50 50 71 71 5 1 49 49 74 53 56 48 50 69 5 9 6254 61 51 7 3 7 4 68 62 56 6253 62 52 72 7364 74 62 6 2 61 7 2 74 54 5 3 7 1 7466 60 71 64 71 53 6 5 50 71 66 50 51 71 51 68 7 1 5 2 74 70 5345 48 5 2 7 4 68 48 7465 53 50 74 56

74 48 74 7465 48

70 49

68 60

71 67 71 64 6 1 4 5 5 5 71 7163 52 49 49 63 4 9 56 6 7 5850 65 53 49 5 3 74 7 0 66 5 8 66 50 53 54 58 6961 69 74 6 4 53 49 62 6 9 66 56 6 8 7466 71 52 6 4 55 5648 43 68 69 55 5 4 51 44 54 5 4 6 7 55 51 45

5648 55

55 5 6 5 4 6 2 5 6 62 63 5 4 6354 47 66 7 2 68 67 62 50 4 7 72 6 0 50 68 61 47 72 63 50 7263 47 7 2 5 8 45 51 53 72 68 5 8 46 7264 58 63 5 5 51 57 7 2 51 5648 55 6 7 72 61 56 5 6 69 7 2 62 56 6 6 62 56 6254 49 67 50 7163 71 61 5 7 5 0 75 7 1 71 75 7 6 69 7163 65 71 75 62 6 7 7 1 4 9 65 7668 57 75 5 0 67 54

4 8 46 58 7163 69 47 5 2 65 71 7 6 6 1 70 6 5 67 57 59 53 65 71 64 4 8 5850 74 6 8 59 64 7162 67 5 6 58 7 4 7667 5 7 48 60 7 1 6456 65 68 68 49 51 4 9 6456 64 70 68 7 1 5 5 49 6 4 68 49 64 74 71 68 74 6 2 7 0 7465 65 48 56 68 4 9 56 49 74 7 0 66 57 50 57 74 68 6153 7466 61 50 6 0 60 61 50

56 6 7

69 52 47 5 7 72 48 7264 58 59 7 2 5 7 67 60 61 72 59 7 2 62 69 58 66 456860 55 45 66 44 5 8 68

57 6 8 66 67 68

Abb. 78 rote Häuser = Überschreitung des Tag- und Nachtwertes – blaue Häuser = Überschreitung des Nachtwertes

166

Die belasteten Bereiche mit L DEN ≥ 70 dB(A) und/oder L Night ≥ 60 dB(A) liegen links und rechts des gesamten Verlauf der Hauptdurchgangsstraße. Die Häuserfronten entlang der Straße bilden somit einen Konfliktpunkt. An 41 Wohnhäusern werden die Lärmwerte von 73 dB(A) tags und/oder 63 dB(A) nachts überschritten und somit besteht der Verdacht, daß die bis Sommer 2010 gültigen Sanierungswerte gemäß VLärmSchR 97 überschritten werden.

8.4.2 Maßnahmenvorschläge

Die Ortsdurchfahrt der B 253 durch Wissenbach stellt wie der Abschnitt in Frohnhausen einen Bereich mit starker Lärmbelastung dar. Eine effektive Lärmminderung kann nur durch eine Ortsumgehung erzielt werden. Eine solche Umgehungsstraße ist im derzeit gültigen Bundesverkehrswegeplan 2003 dem „weiteren Bedarf“ zugeordnet worden. Die Gemeinde Eschenburg bemüht sich wie die Stadt Dillenburg seit Jahren um eine Höherstufung in den „vordringlichen Bedarf“. Da es sich hier um einen prioritären Konfliktpunkt handelt, wird ein solcher Antrag auf Höherstufung als langfristige Maßnahme in den Lärmaktionsplan aufge- nommen. Die Umsetzung einer Ortsumgehung erfordert erfahrungsgemäß einen langen zeit- lichen Aufwand. Bis dahin bleibt jedoch eine die Wohnbevölkerung stark belastende Lärmsi- tuation bestehen. Es wurden daher zeitlich befristete Ersatzmaßnahmen geprüft.

Aufgrund der hohen durch den Durchgangsverkehr auf der B 253 verursachten Lärmbelas- tung und der fahrbahnnahen durchgehenden Bebauung kommen für die Ortsdurchfahrt von Eschenburg-Wissenbach nur zwei alternative straßenverkehrliche Lärmminderungsmaß- nahmen in Frage.

Auf der B 277 darf in der Ortsdurchfahrt eine Geschwindigkeit von 50 km/h gefahren werden. Bei einer Reduzierung der Geschwindigkeit auf 30 km/h ergibt sich eine Pegelminderung von 2,6 dB(A) sowohl für die Tag- als auch für die Nachtzeit. Die Anzahl der Hochbelasteten (über 65 dB(A) nachts) reduziert sich hierdurch für die Nachtzeit von 40 auf 0. Wie bereits oben dargelegt wird hier die Lärmpegel von 70/60 dB(A) für Wohngebiete und 72/62 dB(A) für Mischgebiete an 41 Häusern überschritten. Somit kommen gemäß Nr. 2.1 der Lärm- schutz-Richtlinien-StV straßenverkehrliche Lärmschutzmaßnahmen in Betracht. Aufgrund der errechneten Pegelminderung nach VBUS ist davon auszugehen, dass die gemäß Nr. 2.3 der Lärmschutz-Richtlinien-StV erforderliche Pegelminderung erreicht wird.

Eine deutlich größere Reduktion der Lärmimmissionen wird durch ein LKW-Nachtfahrverbot erreicht. Ein solches Fahrverbot im Zeitraum von 22:00 bis 6:00 Uhr würde die Wohnbevöl- kerung zumindest in der Nachtzeit entlasten.

Nach Auskunft des Hessischen Landesamtes für Straßen- und Verkehrswesen wurde in Wissenbach in den Jahren 1988 bis 1991 durchgängig Lärmsanierung betrieben.

167

Zu beiden Vorschlägen zur Lärmminderung wurde der Landrat des Lahn-Dill-Kreises in seiner Funktion als zuständige Verkehrsbehörde gehört. Er hat diese auf ihre straßenver- kehrsrechtliche Umsetzbarkeit hin geprüft und wie folgt hierzu Stellung genommen:

Nachtfahrverbot für LKW

Die B 253 besitzt eine überregionale Bedeutung für den nördlichen Lahn-Dill-Kreis sowie für den Landkreis Marburg-Biedenkopf, da diese den Anschluss zur BAB 45 in Dillenburg sicherstellt. Zahlreiche große Industriegebiete mit Gewerbebetrieben überregionaler Bedeu- tung sind an der B 253 angesiedelt und damit verbunden auch ein starker Ziel- und Quellver- kehr mit Lastkraftwagen (LKW). Bei einem Nachtfahrverbot durch den Ortsteil Wissenbach gäbe es keine Umleitungsstrecke für LKW’s. Eine sinnvolle Verlegung des LKW-Verkehrs auf Nebenstrecken ist aufgrund nicht vorhandener Alternativstrecken und der Topographie in diesem Raum nicht möglich. Außerdem wären noch weitaus engere Ortsdurchfahrten stärker als die in Wissenbach betroffen. Eine weiträumige nächtliche Umleitung scheidet meines Erachtens schon mithin aus ökologischen und ökonomischen Gründen als Maßnahme aus.

Verkehrsverbote, die ganze Fahrzeugarten ausschließen, sind auch wegen des Verstoßes gegen die straßenverkehrliche Widmung (Bundesfernstraße incl. Ortsdurchfahrt) unzulässig. Sie schließen den widmungsmäßigen Verkehr von der Teilnahme am Gemeingebrauch aus und greifen in das Widmungskonzept der Bundesstraße ein.

Es kann daher festgehalten werden, dass ein Nachtfahrverbot für LKW’s aus Mangel an Alternativstrecken und aus Gründen des Sinns und Zweckes von Bundesfernstraßen aus verkehrsrechtlicher Sicht nicht möglich ist.

Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h in der Ortsdurchfahrt Wissenbach

Durch die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h als Höchstgeschwindigkeit wird die Leichtigkeit des Verkehrs übermäßig beeinträchtigt. Durch die Senkung der „Grundge- schwindigkeit“ ergibt sich ein vermehrter Stop-and-go-Verkehr. Damit sind stärkere Lärmbe- lästigungen durch ständiges Anfahren und Abbremsen verbunden. Ein flüssiges Durchfahren der Ortsdurchfahrt mit 30 km/h ist unter Berücksichtigung der dort vorhandenen Zwangshal- tepunkte (Lichtzeichenanlage, Verkehrsknoten) nicht realisierbar. Ein schnelles Räumen der vorhandenen Zwangshaltepunkte ist bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h nicht möglich.

Um die Wohnbevölkerung zumindest in der Nachtzeit zu entlasten, wäre zu prüfen, ob gege- benenfalls eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h zwischen 22:00 und 6:00 Uhr sinnvoll wäre.

Der Maßnahmenvorschlag wurde vom Verkehrsdezernat des Regierungspräsidiums Gießen noch nicht abschließend bewertet. Es sind weitere Prüfungen/Untersuchungen im Hinblick auf die Geeignetheit, Erforderlichkeit und Verhältnismäßigkeit erforderlich.

168

8.5 Haiger

8.5.1 Beschreibung der Belastungssituation

Im Stadtgebiet von Haiger liegen neben der Kernstadt die Stadtteile Sechshelden, Allendorf und Haigerseelbach im Einwirkungsbereich der kartierten Hauptlärmquelle A 45. Betroffenheiten oberhalb von 65/55 dB(A) finden sich nur in der Kernstadt und in Sechshel- den. Haigerseelbach liegt in einem genügend großen Abstand zur A 45. Dies trifft auch auf Allendorf zu.

Die Anzahl der Betroffenen gemäß Berechnung nach VBEB ist in der nachfolgenden Tabelle 47 für die Stadt Haiger aufgeführt:

LDEN dB(A) > 55 - 60 > 60 - 65 >65 - 70 > 70 - 75 > 75 Anzahl 1851 750 78 0 0

LNight dB(A) > 50 - 55 > 55 - 60 >60 - 65 > 65 - 70 > 70 - 75 Anzahl 1594 356 11 0 0

Die Auswertung des Tag-Abend-Nacht-Index L DEN und des Nachtlärmindex L Night ergab dass ca. 13 % der Einwohner der Stadt Haiger in Bereichen wohnen, die ganztags und ca. 9 % der Einwohner in Bereichen wohnen, die nachts durch vom Straßenverkehr ausgehenden Umgebungslärm betroffen sind. Diese konzentrieren sich auf die Kernstadt Haiger und hauptsächlich den Stadtteil Sechshelden. Hier ist der Großteil der Ortslage betroffen.

Umgebungslärm oberhalb 65/55 dB(A) sind in der Stadt Haiger ganztags 78 Betroffene und nachts 367 Betroffene ausgesetzt. Dies zeigt eine überproportionale Betroffenheit in der Nacht. Von Lärmpegeln oberhalb der Prüfwerte sind in der Stadt Haiger nachts 11 Betroffene ausgesetzt, die sich im Stadtteil Sechshelden konzentrieren.7

Die Stadt Haiger weist unter Zugrundelegung der Definition in Kapitel 2.4 einen Konfliktpunkt und einen Lärmbelastungspunkt auf – Tabelle 48 .

Ortsteil Anzahl Betroffe- Anzahl Wertung ner Betroffener >70/60 dB(A) >65/55dB(A) Kernstadt 0 0 1 84 Lärmbelastungspunkt Sechshelden 0 11 72 226 Konfliktpunkt

7 Diese Angaben berücksichtigen nicht ob und ggfs. in welchem Umfang passiver Lärmschutz (Lärmschutzfenster) bereits vorhanden ist.

169

8.5.2 Charakteristik der Konfliktpunkte im Stadtgebiet von Haiger

Kernstadt Haiger

In der Kernstadt von Haiger ist der überwiegende Teil der Ortslage nicht vom Lärm der A 45 betroffen. Zwischen dem eigentlichen Ortskern und der A 45 befindet sich das Industriege- biet Nord. Im Norden dieses Industriegebietes befindet sich ein kleines ausgewiesenes Wohngebiet an der „Schmidthütte (WA)und südlich davon Wohnbebauung an der Hüttenstraße. Hier sind die Betroffenheiten der Kernstadt zu lokalisieren. Die B 45 wird in diesem Bereich als Talbrücke geführt. Das Wohngebiet selbst liegt tiefer als die BAB. Durch die Bahnlinie Dillenburg-Siegen liegt hier ebenfalls eine Mehrfachbelastung vor.

Abb. 79 Wohnbebauung an der Hüttenstraße [Copyright HMULV und HLBG]

170

Stadtteil Sechshelden

Abb. 80 Sechshelden mit A 45 auf halber Höhe am Berghang

Der Stadtteil Sechshelden ist mehrfachen Belastungen durch Lärm ausgesetzt. Diese stam- men zum einen von der kartierten Hauptlärmquelle, der A 45. Als weitere Belastung kommen die Lärmeinwirkung von der durch Sechshelden führenden Bahnstrecke und Verkehrslärm von der noch nicht kartierten B 277 hinzu.

Die A 45 verläuft, wie auf obiger Abbildung erkennbar, oberhalb der Dächer der Wohnhäuser in Hanglage auf halber Höhe. Die B 277 verläuft auf ebener Erde und kreuzt die A 45 (Überführung). Die Bahnstrecke verläuft in einigem Abstand in der Ortslage Sechshelden in etwa parallel zur B 277.

Im Bereich zwischen A45/B277 und der Bahnstrecke handelt es sich um Mischgebietsnut- zung. Südlich der A 45 liegt allgemeines Wohngebiet.

171

Abb. 81 Rasterdarstellung der Lärmsituation in Haiger-Sechshelden - ganztags

Wie aus obiger Darstellung erkennbar ist die Lärmbelastung aufgrund der Hochlage der Talbrücke nicht so hoch wie erwartet. Konfliktpunkte mit Werten größer 60 dB(A) bestehen nur für die Nachtzeit. Diese befinden sich im Bereich des Wohngebietes südlich der A 45.

172

8.5.3 Maßnahmenvorschläge

Die folgende Tabelle 49 listet die von der Stadt Haiger eingegangenen Maßnahmenvorschläge und die aufgrund von Ortsbegehungen entwickelten Maßnahmenvorschläge auf:

Konfliktpunkt Maßnahmenvorschläge Bearbeitungsstand Ergebnis Kernstadt an der A Lärmschutzeinrichtung am Prüfung im Rahmen der 45 südlichen Fahrbahnrand Planung eines 6spurigen siehe Bewertung Ausbaus Sechshelden Verlängerung der Lärmschutzeinrichtung in Prüfung im Rahmen der Richtung Haiger auf der Erneuerung der siehe Bewertung südlichen Fahrbahnseite Brückenbauwerke Austausch oder Dämpfung der Brückenwiderlager Tempolimit 80 km/h eigene rechnerische Keine Aufnahme Überprüfung – in LAP Pegelminderung = 0,8/0,5 dB(A)

8.5.3.1 Haiger - Kernstadt

Von Seiten der Stadt Haiger wurde die Errichtung einer Lärmschutzeinrichtung am südlichen Fahrbahnrand auf der Talbrücke „Haiger“ vorgeschlagen, jedoch nicht verwirklicht.

Eine Verkleidung des Brückengeländers der Talbrücke, als mit geringem finanziellem Auf- wand realisierbare Maßnahme, könnte hier eine Alternative sein.

Fachtechnische Stellungnahme des Hessischen Landesamtes für Straßen- und Verkehrswesen:

Derzeit ist der 6-spurige Ausbau der A 45 nur zw. dem Gambacher Kreuz und dem Gießener Südkreuz im Bundesverkehrswegeplan als weiterer Bedarf enthalten. Angesichts der im Zuge der Brückenerneuerungen zu tätigen, langfristig angelegten Investitionen hat der BMVBS der Aufnahme von Planungen für ggf. sechsstreifige Erweiterungen im verkehrlich notwendigen Maße zugestimmt.

Im Rahmen der Lärmsanierung wurden zwischen 1996 und 2003 aktiver u. passiver Lärmschutz für die einige Orte an der A 45 durchgeführt. Auf Antrag kann eine Überprüfung im Rahmen der Lärmsanierung erfolgen.

173

8.5.3.2 Haiger-Sechshelden

Für die Ortslage Sechshelden liegen 3 Maßnahmenvorschläge zur Prüfung vor. Als bauliche Maßnahmen werden der Austausch/Dämpfung der Brückenwiderlager und eine Verlängerung der Lärmschutzeinrichtung in Richtung Haiger auf der südlichen Fahrbahnseite vorgeschlagen.

Das Hessische Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen führt hierzu aus, daß an der BAB 45 zwischen der Landesgrenze Hessen / Nordrhein-Westfalen und dem Gambacher Kreuz in den nächsten Jahren 20 der 22 Großbrücken und weitere Bauwerke durch Neubauten zu ersetzen sind. Im Vorfeld der genannten Erneuerungsmaßnahmen muss ein großer Teil der Großbrücken notinstandgesetzt werden.

Die dringlichsten 8 Notinstandsetzungen, wozu die Talbrücke Sechshelden zählt, werden derzeit vorbereitet und in den Jahren 2010 und 2011 durchgeführt.

Mit den Planungen der Ersatzneubauten wurde bereits begonnen. Die Querschnitte werden mit dem Baulastträger abgestimmt. Bei der Planung der Ersatzneubauten wird der erforderliche Lärmschutz überprüft und, sofern ein Anspruch, besteht auch errichtet.

Bis 2018 soll die Befahrbarkeit mindestens einer Richtungsfahrbahn der Ersatzneubauten gewährleistet sein.

TL – 80 km/h bzw. 80km/h für PKW und 60 km/h für LKW In die Berechnung nach VBUS ist dieser Abschnitt der BAB 45 mit einer Geschwindigkeit von 115 km/h für PKW in die Kartierung eingegangen. Eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 80 km/h bringt nur eine Pegelminderung von 0.8 dB(A)tags bzw. 0,5 dB(A) nachts, zu wenig für die Verhältnismäßigkeitsprüfung nach Nr. 2.3 der LärmSch-RL-StV. Erst mit einer zusätzlichen Geschwindigkeitsreduzierung für LKW von 80 km/h auf 60 km/h lassen sich Pegelminderungen von ca. 2.1 dB(A) erreichen. Hierdurch erhöht sich die Anzahl Entlasteter, bedingt durch den hohen prozentualen LKW-Anteil in der Nachtzeit, erheblich von 20 auf 90 Personen. Einer solchen Geschwindigkeitsreduzierung für LKW auf 60 km/h in der Nachtzeit steht die verkehrliche Funktion der BAB entgegen.

174

8.5.4 Bauleitplanerische Festlegungen – Stadtteil Allendorf

Der Stadtteil Allendorf selbst stellt bisher weder einen Lärmbelastungspunkt noch einen Konfliktpunkt dar. Im Entwurf des Regionalplans Mittelhessen wird der Bereich zwischen jet- zigem Ortsrand in Richtung A 45 als Vorranggebiet Siedlung Planung ausgewiesen. Dies läßt einen Siedlungszuwachs parallel zum Ortsrand auf die A 45 hin zu. Hierdurch wird eine Hineinwachsen der Wohnbebauung in die Isophone >65-70 dB(A) gemäß Lärmkartierung 2007 ermöglicht, wodurch sich die Möglichkeit des Entstehens eines bisher nicht vorhandenen Konfliktpunktes ergeben kann. Der wirksame Flächennutzungsplan der Stadt Haiger vom 14.07.2006 stellt in diesem Bereich eine geplante Wohnbaufläche dar, die allerdings deutlich kleiner ist als die im Regionalplan ausgewiesene Vorrangfläche Siedlung- Planung. Der Abstand zur A 45 liegt zwischen 150m und 300m. Hierzu hat das ASV Dillenburg, neben einem allgemeinen Hinweis zur Bauverbotszone und Baubeschränkungszone, darauf hingewiesen, daß bei einem Heranrücken der Wohnbebauung an die bestehende Ansprüche auf Lärmschutzmaßnahmen nicht geltend gemacht werden können. Der Lärmschutz liegt somit im Verantwortungsbereich der Kommune.

Bei einer sich aus der Flächennutzungsplanung entwickelnden Bauleitplanung bzw. der Ausweisung weiterer Wohnbauflächen oder Flächen für gemischte Nutzung ist von Seiten des Planerstellers zu prüfen, ob die Mindestabstände, die sich aus den Tabellen in Bild A.1 und A.2 des Anhangs der DIN 18005 „Schallschutz im Städtebau“ ergeben, eingehalten werden. Bei Einhaltung dieser Abstände ist im Allgemeinen ein ausreichender Immissionsschutz gewährleistet.

Können diese Mindestabstände nicht realisiert werden, ist im Einzelfall durch eine Lärmimmissionsprognose zu untersuchen, mit welchen Maßnahmen ein ausreichender Immissionsschutz vor Verkehrslärm zu gewährleisten ist. Folgt die Gemeinde im Abwägungsprozeß den dort gemachten Vorschlägen oder den Vorschlägen der im Planungsverfahren beteiligten Trägern öffentlicher Belange nicht, so sind die Abweichungen ausreichend zu begründen.

175

8.6 Herborn

8.6.1 Beschreibung der Belastungssituation

Von der Kartierung 2007 erfasste Hauptlärmquellen in der Stadt Herborn sind die A 45 und die B 277 im Stadtteil Burg, deren Kartierung hier mit Einmündung der B 255 endet.

Die Anzahl der Betroffenen gemäß Berechnung nach VBEB ist in der nachfolgenden Tabelle 50 für die Stadt Herborn aufgeführt:

LDEN dB(A) > 55 - 60 > 60 - 65 >65 - 70 > 70 - 75 > 75 Anzahl 1641 442 91 16 0

LNight dB(A) > 50 - 55 > 55 - 60 >60 - 65 > 65 - 70 > 70 - 75 Anzahl 1076 189 61 6 0

Die Auswertung des Tag-Abend-Nacht-Index L DEN und des Nachtlärmindex L Night ergab dass ca. 10 % der Einwohner der Stadt Herborn in Bereichen wohnen, die ganztags und ca. 6 % der Einwohner in Bereichen wohnen, die nachts durch vom Straßenverkehr ausgehenden Umgebungslärm betroffen sind. Diese konzentrieren sich auf die Kernstadt und den Stadtteil Burg.

Umgebungslärm oberhalb 65/55 dB(A) sind in der Stadt Herborn ganztags 107 Betroffene und nachts 256 Betroffene ausgesetzt. Dies zeigt eine deutlich höhere Betroffenheit in der Nacht. Von Lärmpegeln oberhalb der Prüfwerte sind in der Stadt Herborn ganztags 16 Betroffene und nachts 67 Betroffene ausgesetzt. Hohen Belastungen über 65 dB(A) nachts sind 6 Einwohner ausgesetzt.8

Der Bereich der Wohnbebauung an der B 277 „Im Dillfeld“ im Stadtteil Burg wird bereits durch eine 4 m hohe Lärmschutzwand aus Blech geschützt. Somit liegt hier sogar kein Lärmschwerpunkt mehr vor.

Daher weist die Stadt Herborn unter Zugrundelegung der Definition in Kapitel 2.4 noch zwei Konfliktpunkte auf – Tabelle 51 .

Ortsteil Anzahl Anzahl Wertung Betroffener Betroffener >70/60 dB(A) >65/55dB(A) Kernstadt 14 45 65 149 Konfliktpunkt Burg 2 20 40 102 Konfliktpunkt

8 Diese Angaben berücksichtigen nicht ob und ggfs. in welchem Umfang passiver Lärmschutz (Lärmschutzfenster) bereits vorhanden ist.

176

8.6.2 Charakteristik der Konfliktpunkte im Stadtgebiet von Herborn

Kernstadt Herborn

In der Kernstadt von Herborn reicht nördlich der Anschlussstelle „Herborn West“ ein Wohn- gebiet bis nahe an die A 45 heran. Dieses ist durch dichten Bewuchs von der Autobahn getrennt, so dass Autobahn und Wohngebiet wechselseitig nicht zu sehen sind. Zur Wohn- gebiet hin fällt das Gelände leicht ab.

Südlich der Anschlussstelle „Herborn West“ befinden sich beidseitig Gewerbegebiete.

Abb. 82 Luftbild des Wohngebietes in der Kernstadt Herborn an der A 45 [Copyright HMULV und HLBG]

Im folgenden Kartenausschnitt sind Häuser in der Kernstadt von Herborn eingefärbt, bei denen der LDEN von 65 dB(A) und/oder der LNight von 55 dB(A) überschritten wird:

6 4 60 60 6 4 5 5 64 60 49 64 645 7 4 9 64

62 48 63 48

6 1 4 9

5 6 6 1

52

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5 9 53 5 8 5 6 5 7 5 6 5 6 5 9 53

5 6 57 5 7 5 3 6 1 48 59 52 56 5 5 54 6 0 5 7 5 7 57 5 5 57 58 5 6 5 9 58 57 5 9 58 5 8 5 1 6255 5 6 5 8 5 8 62 59 5 8 5 6 5 9 52 5 1 62 57 61 59 5 3 5 9 6 1 62 51 5 8 6 1 5 9 57 5 1

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63 58 62 6 1 63 5 6 5 8 63 58 6 3 64 61 645 7 56 62 5 9 5 9 6 4 6 0 5 9 6 0

5 4 53

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6 3 62 60 62 58

68 6861 61

6 1 6 8 63 63 68 62

Abb. 83 rote Häuser = Überschreitung des Tag- und Nachtwertes – blaue Häuser = Überschreitung des Nachtwertes

177

Herborn-Burg

Die A 45 wird im nördlichen Bereich (Roter Weg) als Talbrücke (Windelbachbrücke) geführt und verläuft daher oberhalb der Wohnbebauung. Südlich im Bereich „Kiefernweg“ liegt die Autobahn auf tieferem Niveau als die dortige Wohnbebauung.

Abb. 84 Wohnbebauung im „RotenWeg“

Abb. 85 Luftbild – Stadtteil Burg an der A 45 [Copyright HMULV und HLBG] 178

Im folgenden Kartenausschnitt sind Häuser in Herborn-Burg eingefärbt, bei denen der LDEN von 65 dB(A) und/oder der LNight von 55 dB(A) überschritten wird:

57 57 5 7 61 5 0 55 55 5 5 61 6154 53 50 5 9 5 4 5 3 61 605 3 5 8 53 5 9 57 6 0 53 5 8 61 6 0 585 1 60 5 6 6 0 6 0 5 6 61 5 8 46

60 46

6 1 45 60 5 750 5 3 60 48

5 8 4 4 5 6 47 58 5 6 4 6 60 5 4 6 1 4 9 5 6 48 6 0 53 61 615 4 4 8 4 6 59 5 6 5 8 48 5648 45 6 0 53 5 9 47 59 4 5 48 61 6 0 61 6 0 59 6 0 56 4 9 6 0 60 48 6 2 55 5 9 56 64 6 4 57 49 61 58 5 9 6 4 6 1 5 7 6 2 58 6 0 58 46 4 6 57 51 6 1 58 53 48 6 0 6 2 5 8 5 5 4 8 6 1 6 0 51 4 6 55 4 8 6 1 6 2 6255 62 6 1 635 6 6 154 47 4 7 60 56 61 6 2 4 7 60 62 50 5 2 6 1 4 7 59 6 1 60 63 56 62 57 48 62 6 1 6 3 60 6 0 50 60 6 3 60 5 9 6 0 48 5 0 63 6 154 6 0 6 1 6 3 56 48 61 61 60 6 0 58 6 1 50 58 61 6 1 6 2 59 59 59 50 59 5 9 5 9 61 6 0 6 3 5 9 59 50 6 0 6 1 59 6355 6 0 57 46 59 62 5 0 5 9 60 4 5 5 9 6 2 55 6 0 59 5 9 4 7 6 0 61 58 62 6 0 62 5 9 6255 48 6 0 45 62 5 5 6 1 61 6 3 53 5 8 62 6 0 60 61 6 2 575 0 4 5 6255 53 61 61 59 5 9 59 6255 47 5 8 5 5 62 62 62 61 5 8 57 52 59 46 5 7 60 57 5 5 5 8 6 0 6 2 51 6 2 62 55 59 6 2 46 59 5 8 59 61 59 5 1 61 59 57 51 62 6 1 6 1 62 61 61 58 59 5 7 62 6 1 51 57 4 7 635 6 5 2 6 0 6 2 6 255 62 58 6 3 61 58 4 7 6 1 6 1 5 8 60 60 6 0 62 6 1 61 54 46 63 6 1 60 6 1 62 55 5 7 6 0 5 5 5 9 45 6 1 6 1 61 6 1 6 1 56 5 9 57 58 61 5 8 5 7 6 2 4 5 63 6 1 6 0 5 7 50 60 6356 5 7 63 52 55 6 1 61 59 5 4 58 63 62 61 46 6 1 5 7 6 2 61 57 45

63 6356 56 45 56 6 3 56 6 1 6 1 54 5 6 60 56 5 8 5 7 6 3 61 5 4 5 6 6 0 61 6 0 50 5851 5 7 5 9 6 0 61 54 58 5 5 60 61 5 7 55 61 50 58 5 9 60 57 615 4 6 0 6 1 55 5 4 4 5 60 59 6 2 5 7 6 0 5 7 5 8 5749 5 2 46 6 255 58 61 5 8 5 8 6 1 6 0 58 5 8 59 63 6 1 4 6 50 62 6 1 5 1 59 5 1 61 60 60 5 3 6 0 6 355 53 5 3 59 60 60 52 6 2 46 60 59 5 9 5 3 61 59 62 625 5 5 3 6 1 6 254 6 1 61 56 5 5 6 1 5 9 61 5 4 62 57 5 3 63 6 0 5 9 4 8 6 1 6 0 54 61 61 5 9 62 6356 5 8 59 5 9 54 48 60 6 2 5 0 60 54 61 6 0 61 54 57 49 46 62 61 50 6255 59 4 6 61 5 1 6 1 5 6 6 3 5 8 58 5 4 57 61 5 4 59 6 0 49 6 3 6 356 5 7 61 5 5 5 9 53 6 0 5 5 5 7 6 1 5 6 55 6 0 6154 61 6 0 6 0 55 5 3 59 5 6 59 59 5 3 5 7 6 2 6255 61 61 5 3 5 1 5 9 6 0 6 2 6 0 6 053 60 59 5 6 5 7 51 53 60 63 60 55 5 9 49 58 5 2 6356 5 2 6 3 5 4 5 7 5 2 59 49 5 8 5 3 60 58 6 3 5952 4 9 5 3 5 9 6 1 62 5 5 4 8 58 5 5 5 9 5 3 50 53 5 5 5 9 5 9 49 62 58 53 60 5 5 57 5648 5 2 60 5 6 63 6356 5 2 6 0 52 5 4 52 62 52 6 2 635 6 56 59 5 2 5 4 62 56 63 6 2 50 6 2 61 5 3 5 8 56 59 5 0 5 8 60 5 952

6 0

62 6 0 6 2 6 2 4 9 63 6 4 63 60 4 9 6 3 6557 6 5 6 3 5 8 6 2 6 3 60 5 9 65 50 655 8 6 4 64 5 9 63 6 3 6 4 61 65 63 6 3 6 5 63 6 6 59 6 1 65 6 3 63 61 66 52 66 6 3 6 3 57 5 7 4 9 5 9 55 4 9 5 0 61 59 50 5 5 57 57 5 6 6 1 575 0 57 5 6 46 58 54 5 1 60 5 7 6 0 50 54 5 4 58 5 7

58 58 5 7 56 52

56 5 4

5 9 55 56 5 6 5 6

6 0 52 53 5 6 59 5 2

5 2 59 5 7 50 5 3

5 9 52 56 5 2 56 5 9 4 9

50 5 1

544 7 50 5 9 4 8 5 3

47

4 9 605 3 60 55 5 9 59 48 5 2 Häuser mit 6 0 5 6 5 7 59 5 9 49 4 9 5 6 5 3 49 5 5 5 8 5 6 5 4 5 4 5 4 54 6 0 51 4 9 4 9 4 9 48 60 5 1 58 53 5 9 57 49 4 8 5 6 5 4 47 63 6 0 5 2 6 6 62 4 9 55 56 57 5 8 5 4 5 1 53 5 7 6 7 48 5 6 50 66 5 0 5 9 5 9 5 447 4 8 59 6457 5 0 5 7 5 3 6 7 58 5 3 6 7 5 9 51 60 5 7 5 5 67

6 5 59 L > 70 6 5 60 4 6 4 7 DEN 6 0 48 60 4 8 6 3 49 6 0 53 6 3 49

67 66 66 6 3 58 55 5 8 69 64 58 56 5 9 69 6 6 59 56

69 54 und/oder 67 66 66

6 2 62 61 5 8 5 9 67 67 4 9 65 56 60 70 6 1 6 0

676 0 4 9 65 6255 5 9 5750 70 6 2 4 4 60 5 8 58 68 68 5 0 58 58 4 5 61 5 2 56 5 8 64 58 59 5 6 59 52 54 55 53 6 3 49 53 6 0 575 0 63 55 59 5 6 57 5 8 58 51 5 4 5 6 58 5 8 5 8 58 60 53 61 5 7 53 56 63 5 8 60 55 5 7 5 2 5 5 56 57 61 5 9 58 57 L > 60 63 5851 5851 Night 6 1 62 6 0 5 7 51 5 5 5 8 59 60 6 0 60

6 3 63 6 3 5 0 69 50

66 59 7 0 50

50 5 9 7 0 59 5 5 6 8 68 68 61

6053 54 61 62 62 6 1 61 5 9 61 59 6 6 57 6 558 58 61 58 61 54 57 5 6 66 6 6 6 0 6 3 6 0 63 6 3 66 6 155 6 6 59 58 5 8 5 6 6 3 6 4 5 6 64 655 8 64 63 6 3 58 615 5 65 53 6 4 63 64 6 3 6 3

5 8 5 6 5 7 55 5 3 54 59 59 56 56 66 5 5 5 9 615 4 6 6 64 5 0 5 9 6 6 53 5 4 5 9 56 5 9 66 57 4 9 645 7 57 66 59 64 6 1 6 6 6 6 5 0 5 6 5 7 60 6 558 4 8 61 57 71 5 7 6 5 6 2 6 5 5 4 63 64 63 6 3 56 71 64 65 57 6 7 6 5 50 6 6 65 6 3 6 2 6 0 6 5 71 64 6 4 64 6 2 61

7 1 64 70 7 0

64 6 3 5 2 6 4 5 2 53 6 1 6 9 4 8

60 53 7 0 6154 48 54 53 5 9 56 7063 5 5 6 0 5 2 5 9 54 4 8 56 7 0 5 9 6 1 5952 6 1 625 5 5 2 53 6 9 70 54 5 9 7 0 62 58 53 59 6 6 6 7 56

5 9 5 9 65 6 5 64 60 53 53 68 5 4 58 53 58 54 58 58 5 2 68 68 61 53 5 7 54 5 2 61 5 8 625 5 58 51 5 1 5 2 54 68 5 2 61 58 50 55 5 3 6 1 62 5 7 4 8 62 5 7

5 8 59 61 66 6 5 6 4 4 9 53 6 9 58 6 1 58 57 53 49 6 1 5 0 6 9 5 1 5 4 51 61 6255 696 2 61 5 0 5 0 615 4 6 0 61 69 51 5 9 62 5 0 6 1 5 0 65 50 5 5 6 7 6 8 59 5 9 6 0 50 6 9 53 60 6 0 66 66 5 5 65 6659

6 6 56 64 6 1 60 55

6 1 5 5

6 0 61 55 55 6 4 63 53 5 9 66 5 4 5 2 6 0 66 6 659 6 0 5 1 60

6 6 5 0

Abb. 86 rote Häuser = Überschreitung des Tag- und Nachtwertes – blaue Häuser = Überschreitung des Nachtwertes

Die obige Darstellung zeigt, daß die Belastung im Bereich der Talbrücke geringer ist als im südlich anschließenden Wohngebiet. Dessen Rand stellt gemäß der Definition in Kapitel 2.4 einen Konfliktpunkt dar.

179

8.6.3 Maßnahmenvorschläge

Die folgende Tabelle 52 listet die von der Stadt Herborn eingegangenen Maßnahmenvor- schläge und die aufgrund von Ortsbegehungen entwickelten Maßnahmenvorschläge auf:

Konfliktpunkt Maßnahmenvorschlag Bewertung Umsetzung Kernstadt an der A Errichtung einer Prüfung im Rahmen der 45 Lärmschutzwand Planung eines 6spurigen siehe Bewertung Ausbaus Herborn-Burg Verkleidung Schalltechnisches Keine Aufnahme Brückengeländer - am Gutachten im Rahmen der in LAP nördlichen Teil Notinstandsetzung Errichtung einer Schalltechnisches Keine Aufnahme Lärmschutzwand – am Gutachten im Rahmen der in LAP südlichen Teil Notinstandsetzung

Herborn – Kernstadt

Derzeit ist der 6-spurige Ausbau der A 45 nur zw. dem Gambacher Kreuz und dem Gießener Südkreuz im Bundesverkehrswegeplan als weiterer Bedarf enthalten. Angesichts der im Zuge der Brückenerneuerungen zu tätigen, langfristig angelegten Investitionen hat der BMVBS der Aufnahme von Planungen für ggf. sechsstreifige Erweiterungen im verkehrlich notwendigen Maße zugestimmt.

Im Rahmen der Lärmsanierung wurde zwischen 1996 und 2003 aktiver u. passiver Lärmschutz für einige Orte an der A 45 durchgeführt. Auf Antrag kann eine Überprüfung im Rahmen der Lärmsanierung erfolgen.

Herborn-Burg

An der Windelbachtelbrücke erfolgt zurzeit eine Notinstandsetzung. In diesem Zusammenhang wurde eine schalltechnische Untersuchung des angrenzenden Gebietes auf der Grundlage der Berechnungsmethode der RLS-90 durchgeführt. Diese kommt zu dem Ergebnis, daß die bis Sommer 2010 gültigen Sanierungswerte der VLärmSchR 97 nicht überschritten werden und daher Maßnahmen durch den Bauträger nicht erforderlich sind. Für den Fall einer geplanten Nachrüstung durch eine Lärmschutzwand durch andere als den Baulastträger, wird die Gesimsbreite entsprechend modifiziert, so daß eine Nachrüstung mit einer Wandhöhe bis zu 3 m erfolgen kann.

180

8.7 Sinn

8.7.1 Beschreibung der Belastungssituation

Hauptlärmquelle ist die B 45. Betroffen ist die Kerngemeinde Sinn und der Ortsteil Edingen.

Die Anzahl der Betroffenen gemäß Berechnung nach VBEB ist in der nachfolgenden Tabelle 53 für die Gemeinde Sinn aufgeführt:

LDEN dB(A) > 55 - 60 > 60 - 65 >65 - 70 > 70 - 75 > 75 Anzahl 2054 361 55 1 0

LNight dB(A) > 50 - 55 > 55 - 60 >60 - 65 > 65 - 70 > 70 - 75 Anzahl 1374 148 16 0 0

Die Auswertung des Tag-Abend-Nacht-Index L DEN und des Nachtlärmindex L Night ergab dass ca. 36 % der Einwohner der Gemeinde Sinn in Bereichen wohnen, die ganztags und ca. 22 % der Einwohner in Bereichen wohnen, die nachts durch vom Straßenverkehr ausgehenden Umgebungslärm betroffen sind. Die Gemeinde Sinn hat somit zwar eine hohen Anteil an vom

Lärm betroffener Bevölkerung, jedoch konzentriert sich dies in den unteren Isophonen L DEN <

60 dB(A) und L Night < 55 dB(A).

Umgebungslärm oberhalb 65/55 dB(A) sind in der Gemeinde Sinn ganztags 56 Betroffene und nachts 164 Betroffene ausgesetzt. Dies zeigt eine deutlich höhere Betroffenheit in der Nacht. Von Lärmpegeln oberhalb der Prüfwerte sind in der Gemeinde Sinn ganztags 1 Betroffene und nachts 16 Betroffene ausgesetzt. Hohe Belastungen über 75/65 dB(A) kom- men in der Gemeinde Sinn nicht vor. 9

Daher weist die Gemeinde Sinn unter Zugrundelegung der Definition in Kapitel 2.4 noch zwei Konfliktpunkte auf – Tabelle 54 .

Ortsteil Anzahl Anzahl Wertung Betroffener Betroffener >70/60 dB(A) >65/55dB(A) Kernstadt - 0 2 5 40 Konfliktpunkt Streusiedlung Edingen 1 14 51 123 Konfliktpunkt

9 Diese Angaben berücksichtigen nicht ob und ggfs. in welchem Umfang passiver Lärmschutz (Lärmschutzfenster) bereits vorhanden ist.

181

8.7.2 Charakteristik der Konfliktpunkte im Gemeindegebiet von Sinn

Sinn - Kerngemeinde

Die Lärmschwerpunkte in der Kerngemeinde Sinn finden sich im Wesentlichen zwischen A 45 und Eisenbahnstrecke. Die stärkste Belastung liegt in der Streusiedlung „Papier- mühle/Anhöhe“ vor. Dieses Gebiet ist als WA ausgewiesen (BPlan). Hier sind insgesamt 9 Wohnhäuser betroffen. Die bis Sommer 2010 gültigen Sanierungswerte der VLärmSchR 97 werden voraussichtlich nur an dem Haus „Anhöhe“ überschritten.

Die Lärmbelastung wird nicht nur von der kartierten A 45 verursacht. Es liegt hier vielmehr eine Mehrfachbelastung durch die Eisenbahn und den Zubringer zur B 277 (nicht kartiert) vor.

Im Rest der Kerngemeinde gibt es noch 22 Belastete. Diese Personen sind nächtlichen Belastungen > 55-60 dB(A) nachts im MI/WA-Gebiet „Dillgartenstraße“ ausgesetzt, so dass hier gemäß Definition in Kapitel 2.4 nur ein Lärmbelastungsbereich vorliegt.

Darüber hinaus liegen nur gewerblich genutzte Gebiete der Kerngemeinde Sinn im Nahbe- reich zur A 45.

Sinn – Edingen

Im Ortsteil Edingen liegen die von Lärm belasteten Gebiete zwischen B 277 und A 45 („Vogelsang“ und „Am Reiherwald). Die Autobahn verläuft in diesem Abschnitt erhöht. Die Wohnbebauung steigt zur A 45 hin an, liegt aber dennoch tiefer als die Fahrbahn der BAB. Dieses Gebiet ist als Mischgebiet ausgewiesen.

Im nördlichen Teil ist die A 45 als Talbrücke ausgebaut. Eine weitere Belastung durch Lärm wird durch die nahezu parallel zu A 45 und B 277 verlaufende Bahnstrecke erzeugt. Zwi- schen B 277 und Bahnstrecke liegen gewerblich genutzte Flächen. Der eigentliche Ortskern von Edingen liegt erst jenseits der Bahnstrecke

Im folgenden Kartenausschnitt sind Häuser in Sinn-Edingen eingefärbt, bei denen der L DEN von 65 dB(A) und/oder der L Night von 55 dB(A) überschritten wird:

182

Häuser

55 66 61 56 66 6659 56 66 56 64 64

67 67 71 mit 67

52 7164 71

52 69 68

67 71 67 63 63 53 71 7164 54 ≥ 6659 55 66 67 L 62 67 Night 54 64 57 64 66 68 67

57 6861 66 58 68

55 6255 66 70 55 62 65 62 53 7063 70 67 53 67 59 62 62 64

56 6457 66 56 66 69 67 56 6659 64 62 54 6962 69 55 60 63 65 60 54 67 62 67 59 53 65 56 55 6760 59 53 6558 64 64 55 64 64

55 62 63

66 66 63 61 63 66 6659 63 52 6659 64 66 52 64 52 64 64

64 65 64 56 60 70 6558 65 53 62 63 53 71 63 53 7164 68 53 68 68

63 63

53 6457 64

54 63 68 67 63 67 52

6861 52 63 63 63 66 54 66 6356 62 66 54 62 54 62

63

64 66 6658 52 65

53 65

66 66 68

55 6861 68 69 69 69 56 65 72 65 53 7264 71 52 67 62 67 65 66 62 66 62 65 6558 66 54 6659 65 68 64 66 55 61 63 52 65 6861 68 61 61 54 66 65 62 66 6558 64 59 64 64 60 65 68 61 67 63 53 6861 57 6558 65 64 68 67 56 62 65 52 65 59 63 62 65 60 55 6760 67 69 64 69 55 69 71 6558 64 69 65 63 55 71 64 7164 55 63 53 71 62 64 68 66 66 68 63 62 66 6659 51 64 64 64 65 62 64 66 52 6659 64 63

62 69 69 63 59 66 70 63 69 59 7063 63 66 6659 63 54 63 63 69 63 63 54 63

62 66 66 62 66 62 61 6659 64 52 63 60 67 53 52 52 61 66 52 63 61

53 6760 66 55 67 64 66 53 67 64 66 6659 54 67 52 64 52 63 52 62

62 65 67 69 63 66 69 67 64 6659 65 6962 65 52 66 53 65 66 67 70 52 66 53 67 6558 65 66 70

64 66 70 6558 7063 62 53 67 68 71 52 63 54 67 71 55 67 67 67 7164 67 53 54 61 68 52 6861 64 53 64 52 63 64 66 6659 52 65 52 64

67 60 68 61 68 6861 52 67 52 68 52

Abb. 87 rote Häuser = Überschreitung des Tag- und Nachtwertes – blaue Häuser = Überschreitung des Nachtwertes

Hieraus wird ersichtlich, dass an allen Wohnhäusern des Ortsteils Sinn zwischen A 45 und der Bahnstrecke entweder beide Ganztages- und Nachtwert oder nur der Nachtwert überschritten werden. An 4 Häusern werden die bis Sommer 2010 gültigen Sanierungswerte für die Nachtszeit der VLärmSchR 97 für Mischgebiet von 62 dB(A) überschritten. Diese Häuser liegen alle am Bebauungsrand zur A 45 hin. Diese Lärmsituation wurde bereits in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts von der Straßenbauverwaltung festgestellt, in deren Folge 7 Häuser im Ortsteil Edingen mit passivem Lärmschutz ausgestattet wurden.

183

8.7.3 Maßnahmenvorschläge

Die folgende Tabelle listet die von der Gemeinde Sinn eingegangenen Maßnahmenvor- schläge und aus der Bevölkerung eingegangenen Maßnahmenvorschläge, sowie aufgrund von Ortsbegehungen entwickelte Maßnahmenvorschläge auf Tabelle 55 :

Konfliktpunkt Maßnahmenvorschläge Bewertung Umsetzung Sinn - Errichtung einer Prüfung im Rahmen der Kerngemeinde Lärmschutzwand/-wall Planung eines 6spurigen siehe Bewertung Ausbaus Sinn - Edingen Errichtung einer Nicht verhältnismäßig – Keine Aufnahme Lärmschutzwand passiver Lärmschutz in LAP vorhanden Alternativ: Verkleidung Nicht verhältnismäßig – Keine Aufnahme Brückengeländer passiver Lärmschutz in LAP vorhanden

Wie aus dem von der Gemeinde Sinn zur Verfügung gestellten Schriftwechsel hervorgeht, wurden aktive Lärmschutzmaßnahmen (Lärmschutzwand) in den 90er Jahren von Seiten der Verkehrsverwaltung mit dem Hinweis auf eine nicht gegebene Verhältnismäßigkeit des Auf- wands zum Schutzzweck abgelehnt. Jedoch wurden nach Angaben der Hessischen Straßen- und Verkehrsverwaltung im Jahre 1997 sieben Häuser im Ortsteil Edingen mit Lärmschutzfenstern ausgerüstet.

Derzeit ist der 6-spurige Ausbau der A 45 nur zw. dem Gambacher Kreuz und dem Gießener Südkreuz im Bundesverkehrswegeplan als weiterer Bedarf enthalten. Angesichts der im Zuge der Brückenerneuerungen zu tätigen, langfristig angelegten Investitionen hat der BMVBS der Aufnahme von Planungen für eine ggf. sechsstreifige Erweiterung im verkehrlich notwendigen Maße zugestimmt. Sollte ein 6-streifiger Ausbau der A 45 erfolgen, so handelt es sich um eine wesentliche Änderung im Sinne der 16. BImSchV. In diesem Fall ist im Rahmen der Planfeststellung zu prüfen, ob die deutlich unter den Sanierungswerten der VLärmSchR 97 liegenden Immissionswerte der 16. BImSchV eingehalten werden, bzw. ist zu prüfen, mit welchen Lärmminderungsmaßnahmen eine Einhaltung sichergestellt werden kann.

184

8.7.4 Bauleitplanerische Festlegungen – Ortsteil Fleisbach

Der Ortsteil Fleisbach stellt selbst keinen Lärmbelastungspunkt dar. Im Entwurf des Regio- nalplans Mittelhessen 2009 wird der Bereich am Ortsrand zur A 45 hin als Vorrangfläche Siedlung Planung ausgewiesen. Dies läßt einen Siedlungszuwachs parallel zum Ortsrand auf die A 45 hin zu. Hierdurch wird eine Hineinwachsen der Wohnbebauung in die Isophone >55-60 dB(A) ermöglicht. Die würde allein noch nicht zur Entstehung eines Lärmbelastungs- punktes bzw. gar eines Lärmkonfliktpunktes beitragen.

Der wirksame Flächennutzungplan der Gemeinde Sinn vom 08.02.2001 weist an dieser Stelle jedoch Wohnbauflächen aus. Die Darstellung bleibt zwar mit einem Abstand von ca. 300m zur Autobahn hinter den Darstellungen des Regionalplanes zurück. Bei einer anschließenden Bauleitplanung bzw. der Ausweisung weiterer Wohnbauflächen oder Flächen für gemischte Nutzung ist von Seiten des Planerstellers zu prüfen, ob die Mindestabstände, die sich aus den Tabellen in Bild A.1 und A.2 des Anhangs der DIN 18005 „Schallschutz im Städtebau“ ergeben, eingehalten werden. Bei Einhaltung dieser Abstände ist im Allgemeinen ein ausreichender Immissionsschutz gewährleistet.

Können diese Mindestabstände nicht realisiert werden, ist im Einzelfall durch eine Lärmimmissionsprognose zu untersuchen, mit welchen Maßnahmen ein ausreichender Immissionsschutz vor Verkehrslärm zu gewährleisten ist. Folgt die Gemeinde im Abwägungsprozeß den dort gemachten Vorschlägen oder den Vorschlägen der im Planungsverfahren beteiligten Trägern öffentlicher Belange nicht, so sind die Abweichungen ausreichend zu begründen.

185

8.8 Wetzlar

8.8.1 Beschreibung der Belastungssituation

Hauptlärmquellen sind die A 45 und die B 49 sowie innerstädtische Straßen im Stadtgebiet von Wetzlar. Die A 45 führt nördlich an Wetzlar vorbei. Die Stadt selbst wird über die Anschlussstellen Wetzlarer Kreuz, Wetzlar Ost und Wetzlar Süd erschlossen. An der A45 ist der Stadtteil Naunheim vom Umgebungslärm betroffen. Im unmittelbaren Einflussbereich der B 49 liegen die Stadtteile Dutenhofen und Garbenheim. In der Kernstadt von Wetzlar sind die unmittelbar an der B 49 liegenden Wohngebiete betroffen. Bei den anderen betroffenen innerstädtischen Straßen handelt es sich um Landesstraßen, die im Wesentlichen die Hauptdurchgangsstraßen von Wetzlar darstellen.

So wird Wetzlar von der L 3451 im Süden von Ost nach Westen, von der L 3053 von Norden nach Süden und von der L 3020 im Norden von Ost nach Westen durchquert. Die Fortsetzung der innerstädtischen L 3451 (Braunfelser Straße) führt im Westen durch den Stadtteil Steindorf.

In der nachfolgenden Tabelle 56 sind die Verkehrsbelastungen der kartierten Haupteinfallstraßen der Stadt Wetzlar dargestellt:

Straße Innerstädtische Richtung Verkehrsbelegung Straßenabschnitte (Kfz/24h) B 49 Kernstadt ab Einmündung durchquert in Ost- 33.412 Hermannsteiner Str. West-Richtung B 49 Kernstadt ab Einmündung durchquert in Ost- 27.000 Umgehungsstraße West-Richtung L 3053 Hermannsteiner Str. Norden 30.176 B 277 Norden 19.160 L 3020 Neustadt/Altenberger Str. Westen 15.544 L 3451 Ernst-Leitz und Braunfelser Westen 17.928 Straße L3053 Gloelstraße durchquert in Nord- 7.412 Süd-Richtung L 3020 Karl-Kellner-Ring/Moritz- durchquert in Nord- 20.496/18.544 Hensold-Straße Süd-Richtung L 3020 Karl-Kellner-Ring durchquert in Nord- 30.256 – 41.160 Süd-Richtung L 3053 Nauborner Straße Süden 20.036 L 3451/3053 Bergstraße/Schützenstraße Süd-Osten 17.216/22.160 L 3451 Frankfurter Straße Süd-Osten 17.216

Neben der B 49 stellen die Hermannsteiner Straße und Teile des Karl-Kellner-Rings die Straßenabschnitte mit der höchsten Verkehrsbelastung im Stadtgebiet von Wetzlar dar. Die 186

Gloelstraße hat laut Ergebnis der Lärmkartierung eine deutlich niedrigere Verkehrsstärke als sie für die Erfassung in der 1 Stufe der Lärmkartierung erforderlich wäre. Sie stellt ein Teil- stück der Nord-Süd-Verbindung durch die Innenstadt von Wetzlar dar. Die jeweils anschlie- ßenden Teilabschnitte weisen viel höhere Verkehrsstärken auf, so dass zunächst keine Erklärung für die abweichende Verkehrsstärke auf der Gloelstraße ersichtlich ist.

.Abb. 88 Darstellung der kartierten Hauptverkehrsstraßen

Die Anzahl der Betroffenen gemäß Berechnung nach VBEB ist in der nachfolgenden Tabelle 57 für die Stadt Wetzlar aufgeführt:

LDEN dB(A) > 55 - 60 > 60 - 65 >65 - 70 > 70 - 75 > 75 Anzahl 5.172 1.852 1.120 584 44

LNight dB(A) > 50 - 55 > 55 - 60 >60 - 65 > 65 - 70 > 70 - 75 Anzahl 3.365 1.394 733 73 2

Die Auswertung des Tag-Abend-Nacht-Index L DEN und des Nachtlärmindex L Night ergab dass ca. 17 % der Einwohner in Bereichen wohnen, die ganztags und ca. 11 % der Einwohner in Bereichen wohnen, die nachts durch vom Straßenverkehr ausgehenden Umgebungslärm betroffen sind. Umgebungslärm oberhalb 65/55 dB(A) sind in der Stadt Wetzlar ganztags 1.748 Betroffene und nachts 2.202 Betroffene ausgesetzt. Von Lärmpegeln oberhalb der Prüfwerte sind in der Stadt Wetzlar ganztags 628 Betroffene und nachts 808 Betroffene aus-

187

gesetzt. Hohen Belastungen über 75 dB(A) Tags sind 44 Einwohner und über 65 dB(A) nachts sind 75 Einwohner ausgesetzt. 10

Die Innenstadt von Wetzlar weist unter Zugrundelegung der Definition in Kapitel 2.4 folgende Konfliktpunkte auf – Tabelle 58 . innerstädtische Straßen Anzahl Anzahl Wertung Betroffener Betroffener >70/60 dB(A) >65/55dB(A) Kernstadt ab Einmündung 50 87 137 192 Konflikpunkt Hermannsteiner Str. Kernstadt ab Einmündung 40 46 78 95 Konflikpunkt Umgehungsstraße Hermannsteiner Str. 91 107 202 227 Konflikpunkt Neustadt/Altenberger Str. 7 24 116 132 Konflikpunkt Ernst-Leitz und Braunfelser 15 18 103 124 Konflikpunkt Straße Gloelstraße 3 5 20 24 Konflikpunkt Karl-Kellner-Ring 140 173 246 266 Konflikpunkt Nauborner Straße 52 75 159 173 Konflikpunkt Bergstraße/Schützenstraße 15 25 104 114 Konflikpunkt

Entlang der B 277, die an der Anschlussstelle zur A 480 beginnt und auf die B 49 mündet, befindet sich auf der einen Seite nur gewerbliche Nutzung. Die Wohnbebauung auf der gegenüberliegenden Straßenseite hat eine genügend großen Abstand zur Trasse, so dass hier weder eine Konfliktpunkt noch eine Lärmschwerpunkt vorliegt.

Die Frankfurter Straße ist nur bis zum Stadtteil Büblinghausen kartiert. Lärmbelastungen über 70 dB(A) tags und 60 dB(A) nachts liegen hier nicht vor. Dieser Bereich stellt damit weder eine Konfliktpunkt noch eine Lärmschwerpunkt dar. Die Häuserzeile an der „Schönen Aussicht „ ist durch einen Lärmschutzwall von 1,5 m bis 1,75 m Höhe abgeschirmt.

Alle anderen kartierten Straßenabschnitte der Innenstadt von Wetzlar stellen Konfliktpunkte dar.

In der Innenstadt von Wetzlar wurden bei der Lärmkartierung Gebäude wie z.B. Kaufhäuser (z. B. Hekules-Center) als Wohnhäuser klassifiziert und diesen Bewohner zugeordnet. Bei der Beurteilung der einzelnen Konfliktpunkte wurden diese heraus gerechnet. Hierdurch ergibt sich eine rechnerische Differenzen zur Summe der angegebenen statistischen Betroffenenzahl in Tabelle 57.

10 Diese Angaben berücksichtigen nicht ob und ggfs. in welchem Umfang passiver Lärmschutz (Lärmschutzfenster) bereits vorhanden ist. 188

Da die Länge der einzelnen kartierten Straßen starke Unterschiede aufweist, wurde die zur Priorisierung der Konfliktpunkte gebildete Lärmziffer 11 auf 100m Straßenlänge normiert. Das Ergebnis zeigt die folgende Tabelle 59 :

Konfliktpunkt LKZ -D normiert LKZ -N normiert Kernstadt ab Einmündung Hermannsteiner Str. – B 49 111 174 Kernstadt ab Einmündung Umgehungsstraße – B 49 89 114 Hermannsteiner Str. 74 84 Neustadt/Altenberger Str. 38 51 Ernst-Leitz und Braunfelser Straße 17 21 Gloelstraße 31 53 Karl-Kellner-Ring 100 115 Nauborner Straße 69 84 Bergstraße/Schützenstraße 40 48

Hieraus läßt sich ersehen, dass außer der Wohnbebauung an der B 49, der Karl-Kellner- Ring und die Hermannsteiner Straße , die am stärksten belasteten innerstädtischen Straßen darstellen.

Von den Wetzlarer Stadtteilen sind Naunheim an der A 45, Dutenhofen und Garbenheim an der B 49 und Steindorf an der L 3451 starken Lärmbelastungen ausgesetzt.

Unter Zugrundelegung der Definition in Kapitel 2.4 weisen die Stadtteile von Wetzlar Kon- fliktpunkte und Lärmbelastungspunkte auf – Tabelle 60 :

Bereiche Anzahl Anzahl Wertung Betroffener Betroffener >70/60 dB(A) >65/55dB(A) Steindorf 2 6 30 41 Konfliktpunkt Garbenheim 3 7 42 91 Konfliktpunkt Dutenhofen 2 6 18 54 Konfliktpunkt Naunheim 0 0 41 95 Lärmbelastungspunkt

Die Wohnbebauung zur A 45 hin im Stadtteil Münchholzhausen wird zum großen Teil von einem ca. 4,5 m hohen Lärmschutzwall abgeschirmt, so dass hier kein Lärmbelastungsbe- reich vorliegt.

Generell sind die Stadtteile von Wetzlar wie aus obiger Tabelle ersichtlich weniger stark belastet als die Wetzlarer Innenstadt.

11 Die Bildung der Lärmkennziffer ist im Anhang dargestellt.

189

8.8.2. Charakteristik der Konfliktpunkte im Stadtgebiet von Wetzlar

Im Folgenden werden die Konfliktpunkte in Wetzlar im Einzelnen beschrieben.

Die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf allen kartierten innerstädtischen Landesstraßen beträgt 50 km/h. Auf der B 277 (Umgehungsstraße Wetzlar) ist eine Geschwindigkeit von 70 km/h in die Kartierung eingegangen. Auf der B 49 darf laut Kartierung im Ortsbereich 80 km/h gefahren werden mit Ausnahme einer Verringerung der Geschwindigkeit auf 70 km/h vor und nach der Einmündung der Umgehungsstraße.

Abb. 89 Karte mit kartierte Straßenabschnitten und Lärmkennziffern

190

Kernstadt an der B 49 (ab Einmündung Hermannsteiner Straße)

Der Bereich an der B 49 zwischen Dillufer und Gloelstraße ist stark vom Lärm von der B 49 beeinträchtigt. Hier liegen Wohnhäuser und Wohnblocks in unmittelbarer Nähe zur Bundes- straße, wie auf folgendem Bild ersichtlich wird.

Abb. 90 Wohnbebauung im „Nassauer Weg“

Kernstadt an der B 49 (ab Einmündung Umgehungsstraße)

Es handelt sich hierbei um den beidseitig der B 49 liegenden Bereich des Stadtteils Dalheim. Die Wirkung des mittlerweile im Zuge des Ausbaus der B 49 errichtete Tunnelbauwerk konnte bei der Kartierung 2007 noch nicht berücksichtigt werden. Lediglich die beiden Lärm- schutzwände zu beiden Seiten der B49, nunmehr am Ausgang des Tunnels fand Eingang in die Kartierung. Dies hat zur Folge, dass dieser Bereich bei der Beurteilung der Lärmsituation auf der Grundlage der Lärmkartierung 2007 entgegen den zum jetzigen Zeitpunkt vorliegen- den Tatsachen noch als Konfliktpunkt geführt wird.

Hermannsteiner Straße

Kartiert ist die Hermannsteiner Straße von ihrem Beginn bis zur Einmündung der Blasbacher Straße (L 3053). An der Hermannsteiner Straße wechseln Wohnbebauung und gewerblich genutzte Grundstücke ab. Sie hat, bedingt durch den Andienverkehr für die Gewerbebetriebe, einen relativ zu anderen innerstädtischen Straßen hohen nächtlichen LKW-Anteil von ca. 5%. Die Wohnbevölkerung wird nicht nur durch Verkehrslärm belastet; darüber hinaus liegt eine Mehrfachbelastung durch ein westlich angrenzendes Industriegebiet und die Bahnlinie Richtung Dillenburg vor.

191

Abb. 91 Gewerbliche Bebauung und Wohnbebauung in der Hermannsteiner Straße

Gloelstraße – Karl-Kellner-Ring (Moritz-Hensoldt-Straße) – Schützenstraße

Die oben genannten Straßen bilden die Fortsetzung der Hermannsteiner Straße nach Süden und bilden mit dieser zusammen die innerstädtische Nord-Süd-Hauptverkehrsachse. Zwi- schen Buderusplatz und Sophienstraße wird der Verkehr jeweils im Einbahnverkehr über die Moritz-Hensoldt-Straße und in Gegenrichtung über den Karl-Kellner-Ring geführt. Sowohl Gloelstraße als auch Karl-Kellner-Ring (Moritz-Hensold-Straße) sind ihrem Charakter nach innerstädtische Einkaufsstraßen, in denen neben der Wohnnutzung Geschäftshäuser und Veraltungsbauten dominieren. Dementsprechend sind auch die für diese Abschnitte mittels VBEB ermittelten Betroffenenzahlen mit einer gewissen Vorsicht zu behandeln.

Neustadt/Altenbergerstraße

Der kartierte Abschnitt beginnt an der Einmündung in den Karl-Kellner-Ring und endet an der Einmündung „Am Trauer“. Der letzte Abschnitt bis zur B 49 wurde nicht mehr kartiert. Das folgende Bild zeigt den Ortseingang von Wetzlar mit Blickrichtung in die Altenberger Straße:

192

Abb. 92 Altenberger Straße

Erst-Leitz-Straße/Braunfelser Straße

Dieser Straßenabschnitt stellt die Verbindung zum Stadtteil Steindorf und nach Solms- Albshausen dar. Speziell die Braunfelser Straße zeigt eine aufgelockerte Randbebauung mit zahlreichen rechtwinklig zur Straße angeordneten Hausreihen. In diesem Straßenabschnitt findet sich Straßenrandbegrünung. Die Einmündung in den Karl-Kellner-Ring stellt ein Nadelöhr für den Verkehrsabfluss aus der Ernst-Leitz-Straße dar. Ein Beispiel für die Ver- teilung der Betroffenheit an der Braunfelser Straße zeigt die folgende Abbildung:

69 67 67 69 66 66 69 66 66 66 68 68 68 68 65 63 63 63 66 66 65 67 67 67 67 67 63 66 66 66 66 67 67 67 67 65 63 63 66 66 64 65 65 63 63 63 64 59 63 64 67 62 62 63 65 64 67 67 67 67 69 60 63 63 62 61 62 61 62 61 62 62 61 62 66 57 61 62 63 64 62 6758 54 61 60 61 68 59 63 62 58 45 6758 60 61 61 6657 61 6758 6758 67 58 46 61 60 60 59 47 61 60 60 60 6657 60 60 61 45 46 61 52 58 61 66 57 6657 44 50 61 57 46 50 50 48 59 44 60 47 61 55 45 46 47 47 47 59 59 58 59 59 44 48 59 51 60 59 59 58 6859 50 58 58 59 53 50 58 58 57 50 58 58 58 6657 53 59 58 49 48 51 50 49 49 47 50 57 51 58 65 56 57 53 52 59 57 52 56 56 53 57 56 58 49 57 51 60 60 58 56 55 56 49 56 55 55 55 53 55 47 58 55 53 56 56 56 55 55 47 46 55 53 57 55 54 55 55 54 57 56 54 52 55 54 53 54 54 54 6051 5748 55 53 52 53 56 54 51 49 49 49 49 48 57 55 54 53 56 47 56 47 5547 52 54 52 50 50 44 52 50 50 51 44 54 53 53 48 49 51 5547 50 52 52 53 53 53 53 53 52 52 52 56 55 53 47 45 54 51 47 53 52 44 51 50 47 53 52 53 54 46 42 42 52 52 53 51 53 44 42 42 51 5344 46 42 42 45 42 42 43 42 50 43 43 43 43 43 42 42 43 43 52 43 43 43 43 44 44 42 42 43

Abb. 93 rote Häuser = Überschreitung des Tag- und Nachtwertes von 65dB(A) bzw. 55 dB(A)

193

Nauborner Straße

Die Nauborner Straße stellt die Fortsetzung der innerstädtischen Hauptverkehrsachse nach Süden dar. Sie ist bis zur Grenze zum Stadtteil Nauborn kartiert. Entlang des gesamten kar- tierten Straßenabschnitts herrscht dichte Bebauung vor. Sie reicht teilweise bis dicht an die Fahrbahn heran. Einen Eindruck von der Verteilung der Belastung zeigt die folgende Abbil- dung:

65 64 62 52 68 68 70 52 49 50 71 70 71 62 51

49 71 71 49 71 62 62 60 49 71 71 61 67 68 66 64 65

65 64 65 68 46 48 72 46 71 72 62 48 72 63 48 54 53 72 72 48 47 48 72 47 72 48 72 63 67 59 55 71 46 72 48 71 72 63 62 63 65 68 72 46

68 66 64 66 68 47 72

47 72 63 72 47 49 70 68 67 64 72 73 50 48 72 63 72 74 64 52 60 61 64 67 74 70 68 66 60 62 64 68 72 48 72 48 72 61 60 42 48 72 65 72 63 42 48 72 65 65 56

65 42 48 72 62 58 57 71 48 47 71 60 64 67 61 63 68 Häuser mit 47 71 47 71 72 63 72 48 63 65 67

60 59 LDEN > 73 63 65 67 64 43 48 71 64 55 64 42 71 62 57 56 54 48 71 63 65 68 69 67 66 50 72 50 72 63 und 63 65 67 72 49 72 68 66 58 49 72 62 72 65 59 71 66 66 68 46

72 72 63 46 LNight > 63 72 46 45 72

72 63 47 65 67 72 47 48 71 69 67 64 63 71 62 49 71 71 64 63 60 49 69 46 71 62 71 47 69 60 64 66 69 47 65 60

58 56 54 61 42 62 53 62 42 64 66 67 61 42 50 71 62 62 53 50 71 69 42 71 62 66 64 62 73 48 50 43 52 50 71 73 64 73 63 65 67 60 59 70 68 66

64 66 67 70 68 66 50 72 71 45 71 62 72 73 64 50 71 73 45 71 67 51

71 62 71 51 71 66 67 69 67 65 45

73 45

74 64 74 45

45 69 66 62

65 63 70 45 73 73 64 73 45 65 66 50 69 73 45 72 73 73 64 50 45 72 63 73 45 50 72 73 64 73 45 66 67 68 73 44 73 73 64 69 44 65 62 66 63 69 73 45 73 63 73 45 73 46 73 73 63 46 73 45 73 73 63 45

73 45 73 73 64 45 73 45 72 44 72 63 72 44 69 67

Abb. 94 rote Häuser = Überschreitung des Tag- und Nachtwertes von 65dB(A) bzw. 55 dB(A)

Alle Häuser am Straßenrand der Nauborner Straße überschreiten den Tagwert von 65 dB(A) und den Nachtwert von 55 dB(A). Bis auf den Straßenabschnitt nach Nauborn besteht der Verdacht, daß hier auch die bis Sommer 2010 gültigen Grenzwerte der VLärmSchR 97 über- schritten werden. Sie ist, unter Berücksichtigung des zum Karl-Kellner-Ring ausgeführten, neben der Hermannsteiner Straße die zweite stark belastete innerstädtische Straße.

Bergstraße

Die Bergstraße stellt die Verbindung zur Frankfurter Straße und zum Ostteil von Wetzlar dar. Hier liegt ein weiterer Schwerpunkt der Belastung im innerstädtischen Bereich.

194

8.8.3 Charakteristik der Konfliktpunkte in den Stadtteilen von Wetzlar

Die Stadtteile von Wetzlar sind in allgemeinen nicht so stark belastet wie die Bereiche an den innerstädtischen Hauptlärmquellen. Belastungen ab den Prüfwerten 70/60 dB(A) kom- men meist nur an einzelnen Häusern vor. Dies liegt entweder am Abstand zur Hauptlärm- quelle oder daran, dass bereits Lärmschutzeinrichtungen vorhanden sind.

Steindorf

Hauptlärmquelle ist die L 3451 als Fortsetzung der Braunfelser Straße. Diese ist im Bereich von Steindorf bereit als anbaufreie Umgehungsstraße zur Entlastung der Ortsdurchfahrt gebaut worden. Hier ist eine Geschwindigkeit von 70 km/h erlaubt. Ein Teil der Wohnbebau- ung befindet sich hinter einem Berganschnitt mit einer Böschungsausbildung, die als 1m bis 1,75m hoher Lärmschutzwall in der Kartierung angegeben wurde.

Garbenheim

Hauptlärmquelle ist die B 49. Betroffen ist der Ortsrand zur B 49 hin. Neben der Belastung durch die Hauptlärmquelle liegt eine Mehrfachbelastung durch die in der Ortslage nahezu parallel zur B 49 verlaufende Bahnlinie vor. Zwischen B 49 und Bahnlinie liegt ein Gewerbe- gebiet.

Abb. 95 Haus am Ende der Straße „Raubach“ – neben der Auffahrt zur B 49

195

Im folgenden Kartenausschnitt sind Häuser in Wetzlar-Garbenheim eingefärbt, bei denen der LDEN von 65 dB(A) und/oder der LNight von 55 dB(A) überschritten wird:

Häuser mit LDEN > 70 und/oder LNight ≥>60

62 62 61 62 61 62 6 255 61 62 61 55 61 59 58 60 56

71 62 72 71 64 61 65 64 62 61 71 55 6456 61 60 7 264 64 56 65 71 61 56 62 60 60 6 2 54 56 59 65 64 60 61 50 65 55 61 54 63 64 58 53 62 61 64

6457 60 59 61 56 59 60 56 60 56 59 61 59 6153 61 59 55 62 60 58 56 63 60 61 55 63 57 56 61 56 6 356 61 54 63 58 59 55 61 54 60 58 57 57 58 59 56 53 67 62 67 63 57 66 61 59 57 66 61 67 52 60 63 59 5952 63 56 55 6759 51 67 60 58 60 59 58 54 64 55 59 57 55 63 60 67 66 62 70 69 59 57 6759 65 64 60 56 69 69 67 61 60 59 67 60 57 65 58 62 60 60 63 6760 66 68 67 60 60 56 57 605 3 66 65 70 62 63 62 54 68 62 6255 59 56 63 54 62 61 57 60 53 52 61 59 63 59 53 62 62 59 63 62 54 59 54 63 59 65 62 63 58 59 59 51 56 63 63 65 65 63 63 62 58 56 63 55 62 62 58 70 69 64 66 6558 64 65 62 66 6557 70 68 64 62 60 58 58 59 58 58 67 63 64 61 57 70 62 56 58 62 6658 58 706 2 63 58 70 63 61 65 66 65 63 66 62 65 63 61 62 66 61 64 62 61 63 64 62 62 6 6 58 61 64 62 62 63 64 64 63 60 62 63 60 6456 64 59 59 62 61 60 6 355 62 61 67 60 61 59 68 6 457 61 60 66 62 58 66 59 67 61 56 58 63 59 61 60 59 61 68 60 67 64 61 60 58 64 61 62 6 355 62 61 60 64 59 64 6 456 60 60 61 60 63 61 58 59 61 60 62 59 61 59 59 61 60 58 60 61 63 63 62 625 4 61 61 62 60 60 61 58 60 63 60 6356 59 60 60 6154 59 60 57 60 60 61 55 56 60 61 60 60 57 61 57 60 6255 59 62 58 60 59 60 59 61 61 58 59 59 62 61 59 58 60 6254 58 58 56 56 62 625 4 56 61

60 56 58 57 58 58 60 56 58 57 58

595 2 55 58 6053 57 59 59 55 57 59 59 56 59 60 605 2 58

58 60 59 59 60

6 053 57 59 57 59

61 62 60 62 59

62 625 5 57

62 60 56 58 60 62 60 62 58 59 60 61 6255 56 59 60 55 60 53 55 59 54 55 58 54 61 57 56 61 57

59 615 4 57 59 55 58 55

59 59 59 59 61 605 2 61 61 56 60 61 55 55 55 56 59 59 58 56 61 61 54 56 67 67 55 57 66 58 59 52 56 59 55 67 63 62 60 66 66 66 66 62 55 65 66 66 5952 59 54 55 58 63 63 63 59 55 55 62 59 63 62 62 63 625 4 58 66 66 66 66 65 53 55 63 676 0 62 62 63 6 658 66 59 63 62 62 63 59 61 59 58 65 63 61 61 58 54 63 55 55 63 60 61 61 56 62 635 5 59 62 57 65 55 61 58 59 58 6355 56 6659 62 59 59 58 60 59 55 55 61 59 57 57 57 57 56 56 57 56 62 67 61 66 67 67 67 67 66 66 56 57 67 60 64 63 64 64 62 66 61 61 57 61 61 6 759 61 63 63 6 760 58 57 65 6 659 63 63 61 61 60 6 1 54 58 58 61 54 58 59 63 61 58 57 65 63 59 58 66 59 58 58 58 58 66 61 60 52 52 52 52 63 65 59 59 58 58 60 59 52 61 6153 66 6659 60 58 665 9 65 62 62 60 60 58 64 63 62 56 58 57 57 66 58 58 55 55 60 55 58 59 59 6153 58 59 6154 56 63 63 58 57 56 59 635 5 61 61 62 62 60 60 60 59 61 54 54 57 61 58 58 59 54 55 57 54 62 6 356 55 54 62 55 55 57 55 60 6 255 60 59 58 63 56 6153 6 2 55 57 62 57 63 59 58 63 63 63 61 55 60 66 63 56 56 56 65 59 63 55 57 57 65 64 63 60 60 61 59 58 63 53 55 61 61 57 55 55 60 59 64 665 8 58 67 6355 60 60 67 67 67 58 6356 63 65 61 6456 59 62 53 59 59 52 58 60 59 53 53 63 57 54 55 53 57 55 58 675 9 60 58 64 55 56 59 55 55 59 60 59 64 60 61 60 61 54 56 60 56 59 59 605 2 6154 60 61 61 62 57 59 59 61 52 55 54 52 54 54 53 54 60 6254 61

60 61 62 62 61 61 61 61 55 56 56 56 60 60 59 59 58 59 59 6255 60 61 60 58 54 58 57 60 61 59 59 56 60 6052 58 6154 59 58 59 58 60 615 4 58 55 55 58 52 60 56 57 60 60 58 57 52 60 54 53 53 6154 61 60 51 51

63 62 62 62 60

61 6 355 60

61 60 55 54 55 61 61 6154 61 60 55 56

63 62 63 62 65 60

62 635 5 60

53 57 63 6557 59 61 63 53 63 61 52 57 60 6355 53 57 48 46 57

Abb. 96 rote Häuser = Überschreitung des Tag- und Nachtwertes – blaue Häuser = Überschreitung des Nachtwertes

Dutenhofen

Dutenhofen liegt ebenfalls an der B 49. Hier liegt ebenfalls eine Mehrfachbelastung durch die Bahnstrecke vor, die hier auf der ortszugewandten Seite der B 49 verläuft. Der Konfliktpunkt befindet sich zwischen der Bahnlinie und der B 49. Auf der gegenüberliegenden Seite der B 49 befindet sich ein Freizeitgelände mit Campingplatz. Dessen Lärmbelastung wurde bei der Lärmkartierung nicht ermittelt. Es ist jedoch durch einen 1,25 m bis 1,75 m hohen Lärm- schutzwall gegen die B 49 abgeschirmt.

Im folgenden Kartenausschnitt sind Häuser in Wetzlar-Dutenhofen eingefärbt, bei denen der

LDEN von 65 dB(A) und/oder der L Night von 55 dB(A) überschritten wird:

Häuser mit LDEN > 70 und/oder LNight > 60 Häuser mit

72 68 72 70

68 70 7264 61 67 64

64 66 64

66 67 66 68 67 67 68 60 66 66 66 6759 62 67 62 58 58 71 68 71

63 68 62 64 62 62 68

62 55 64 6457 67 62 62 61 67 59 58 62 62 58 66 59 59 58 59 61 67 64 67 67 64 67 61 59 63 66 65 64 56 63 67 71 63 60 64 66 59 58 62 64 63 62 62 63 59 64 56 67 60 65 60 67 59 62 66 65 62 65 62 57 59 60 63 66 61 57 67 65 65 59 63 58 61 62 66 65 58 62 58 64 65 62 62 67 59 65 65 65 62 62 66 59 65 58 63 64 62 58 59 65 61 55 61 58 65 57 57 57 62 61 54 64 64 64 53 64 54 63 60 64 54 60 63 64 64 57 53 63 59 61 53 63 59 60 58 53 63 58 53 58 61 60 62 63 61 63 63 63 56 61 53 63 62 53 61 63 63 62 53 60 52 60 59 60 52 63 56 59 52 59 59 62 59 6355 63 62 59 61 60 63 60 60 56 6355 60 57 63 60 56 55 60 53 56 53 59 56 58 56 57 60 57 53 56 56 55 60 54 59 57 60 57 61 60 53 57 54 61 55 57 50 57 58 55 62 55 62 57 58 52 55 57 55 57 59 58 58 58 62 54 59 59 5951 5952 55 58 50 56 54 55 56 54 56 58 55 55 50 56 54 57 60 52 55 56 49 54 58 58 55 57 57 51 57 60 57 55 57 55

54 58 51

53 55 53 54 55 54 54

Abb. 97 rote Häuser = Überschreitung des Tag- und Nachtwertes – blaue Häuser = Überschreitung des Nachtwertes 196

Naunheim

Hauptlärmquelle ist hier die A 45. Hier sind bereits Lärmschutzeinrichtungen vorhanden: beginnen im Norden mit einem Wall (H = 2,75 – 3,5m), dann eine Wand(Beton)-Wall-Kombi- nation (H = 6,0 – 5,25 m) und anschließend eine Wand (Beton) mit einer Höhe von 4,25 m. Dies bewirkt zwar eine deutliche Verminderung der Lärmbelastung. Dennoch finden sich Lärmbelastungen an den Straßenabschnitten der „Ostendstraße“, „Karlstraße“ und „Fried- richstraße“ in unmittelbarer Nähe zur A 45. Einen Konfliktpunkt bildete dieser Bereich aufgrund der Annahme, dass es sich bei dem großen Haus in der Eisenstraße um ein Wohnhaus handelt. Eine Überprüfung vor Ort ergab, dass hier ein Gewerbebetrieb angesie- delt ist. Nach Herausrechnen der für dieses Haus angenommenen Bewohner verbleibt der Bereich als Lärmbelastungspunkt.

Im folgenden Kartenausschnitt sind Häuser in Wetzlar-Naunheim eingefärbt, bei denen der

LDEN von 65 dB(A) und/oder der L Night von 55 dB(A) überschritten wird:

64 64 64 64 64

60 64

60 63

60 63

645 7 60 63

59 63

58 59 60 58 59 58 57

58 57 61 56 59 60 61

6154 60 61

60 60 60 56 60

71 69 71 68 71

67 70

70 65 Gewerbebetrieb 70 57 58 70 58 716 4 70

70

68

67 59

59 67

66 Zeltverleih/Catering 59 61 59 60 63

59 63 6356 62 63 59 60 59 62 59 60 63 60 62 62 62 67 60 60 60 62 60 6 760 67 59 625 5 65 60 64 63 59 58 60 59

57 60 58 58 66 6 053 60 59 60 59 64 59 6659 60 60 63 60 59 63 60 63

59 61

57 61 59 66 57 59 57 59 58 6 2 54 62 65 57 60 5 9 52 59 58 62 6 6 59 65 59 60 56 61 59 59 63 60 61 55 62 59 59 62 59 58 61 59 57 64 59 60 6 2 55 61 59 62 65 60 62 59 655 8 62 65

63 58 61 62

59 63 60 59 63 58 6 3 56 63 58 62 61 59 58 60 60 58 58 60 58 60 57 6053 60 57 58 63 60 58 60 58 58 58 6356 63

58 59 61 58 60 57 60 58

58 605 3 60 57 64 63 66 58 60 58 58 60 62 66 60 57 6 3 56 62 6 659 66 61 61 58 59 61 57 65 59 59 57 62 63 64 58 63 66 59 63 58 61 605 3 59 57 66 58 58 62 59 58 6 659 60 66 59 60 62 58 6 255 64 62 61 64 62 62 58 61 61 62 62 64 60 62 61 61 63 60 6 356 60 62 64 57 61 63 64 66 57 6 2 55 61 63 59 60 63 61 66 61 60 59 665 9 58 6153 66 61 61 62 61 61 61 61 65 59 60 62 65 60 60 62 61 65 60 63 61 65 61 62 60 6558 57 60 60 57 64 59 64 59 61 58 63 64 6 456 59 64 57 625 4 61 60 60 64 62 60 61 58 61 61 64 61 63 60 61 63

6 2 55 60 62

62 60 62 62

65 67

65 67 67 64 67 62 686 0 68 61 66 62 61 62 63 65 59 62 63 63 63 62 65 59 65

6558 65 60 63 63

60 62 61 61

62 61 64 61 63 59 60 59 59 6 4 57 60 59 60 60 58 61 61 55 61 62 58 61 58 6 255 61 61 56 61 61 6 153 54 61 64 59 60 59 62 62 65 6254 58 62 58 62 59 61 60 59 60 64 60 6 557 58 64 57 62 59 63 56 62 62 57 62 58 6 3 55 58 62

59 62 62 63

66

62 665 8 65 64 62 64 64 62

59 63 645 6 59 64 56 56 61 61 58 60 60

65 65 65 62

62

62

62 6 5 58 62

62 65

62 65

Abb. 98 rote Häuser = Überschreitung des Tag- und Nachtwertes – blaue Häuser = Überschreitung des Nachtwertes

197

8.8.4 Im Zuge des Ausbaus der B 49 umgesetzte Maßnahmen – Tunnel Dalheim

Die Stadtbezirke Dalheim und Altenberger Straße liegen im Bereich des 13. Abschnitts des Ausbaus der B 49.

Abb. 99 Übersichtslageplan des 13.Abschnitts - M 1:10.000

Hier traten besonders hohe Lärmbelastungen auf und im Bereich der Anschlussstelle war eine extrem hohe Unfallrate zu verzeichnen. Außerdem bildeten sich aufgrund des nicht mehr leistungsfähigen Straßenquerschnitts regelmäßig Staus, die eine zusätzliche Lärmbelastung darstellten.

Bei der Ausbauplanung standen daher Verkehrssicherheit und Lärmschutzmaßnahmen im Vordergrund. Aus dem Vergleich der denkbaren Varianten mit unterschiedlichen Gradienten in Kombinationen mit aktiven Lärmschutzmaßnahmen und lärmmindernden Fahrbahnbelägen ging hervor, dass allein die Einhausung einen ausreichenden Schutz der Anwohner vor Verkehrslärm bewirken konnte. Zwangspunkte für die Lage der Portale waren die vorhandenen Anschlussstellen.

Die Lärmschutzeinhausung erfolgt in Form eines Tunnels mit 2 Fahrröhren und einer Länge von ca. 300mund einer Durchfahrtshöhe von ca. 4,50 m. Nach Fertigstellung der Einhausung vermindern sich die Spitzenpegel von bis zu 76 dB(A) tags und 68 dB(A) nachts auf 59 dB(A) tags und 49 dB(A) nachts, welche den Vorsorgewerten der 16. BImSchV entspricht.

198

Abb. 100 Visualisierung des Südportals [Quelle: ASV Dillenburg]

Von Westen (Limburg) kommmend ist der Tunnel etwa bis Bauwerksmitte beidseitig eingeschüttet, um in Richtung Osten (Gießen) – aufgrund des fallenden Geländes – immer freier hervorzutreten. Die hohen betonwände werden mit Rankgerüsten und entsprechender Bepflanzung kaschiert.

Im Anschluss an das westliche Tunnelportal werden zur Abfangung von Höhenunterschieden im Gelände Stützmauern errichtet. Die Stützmauer auf der Nordseite ist ca. 1,70 m lang und zwischen 1 m und 3 m hoch. Die Stützmauer auf der Südseite ist bis zu 4,50 m hoch und 25 m lang.

Sowohl am südlichen als auch am östlichen als auch am westlichen Tunnelportal schließen sich auf nördlicher und südlicher Seite Lärmschutzwände an die Einhausung an, wobei die Höhe der Lärmschutzelemente jeweils auf die Gradiente des Endausbaus bezogen ist. Die Höhenlage der Gradiente ergibt sich aus der Notwendigkeit, aus Gründen der Verkehrssicherheit im gesamten Streckenzug die Haltesichtweiten einhalten zu müssen. Die Haltesichtweite ist abhängig von der zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Südlich der Einhausung musste die Gradiente angehoben werden. Die Lärmschutzwände haben eine Höhe von bis zu 4,50 m, im Bereich der Trauarbrücke transparent ausgebildet.

Da der 4-streifige Ausbau abschnittsweise erfolgt, musste im Übergangsbereich zum 12. Abschnitt zunächst eine Verziehung hergestellt werden. Die Verziehung glich nicht nur die unterschiedlichen Breiten vom 4-spurigen zum (alten) 2-spurigen Querschnitt aus sondern diente auch der Überwindung der Höhendifferenz von "alt" zu "neu".

Beim Bau der Einhausung und der übrigen Lärmschutzmaßnahmen wurde vom geplanten Endzustand ausgegangen. Die Fahrbahn im Übergangsbereich zum 12. Abschnitt wurde erst im Zuge dessen baulicher Umsetzung im geplanten Querschnitt und auf Endhöhe (Gradiente im Endausbau) ausgebaut.

199

Abb. 101 Tunnel Dalheim – nach Fertigstellung [Quelle: ASV Dillenburg]

Die Bauwerke im Einzelnen, betrachtet in Fahrtrichtung Wetzlar:

• Nördlich der B 49 (links) gestaffelte Lärmschutzwand bis zum Portal: 88m lang und 3,50 m hoch, 8m lang und 4,00m hoch, 44m lang und 4,50m hoch

• Südlich der B 49 (rechts) Greenwall: Endbereich 17,50m lang von Geländehöhe auf 3,00m Höhe, 55m lang und 3,00m hoch, 36m lang und 3,50m hoch, Übergang zu Stützwand 8m lang, Stützwand 8m lang und 4,50m hoch, 16m lang und 5,00m hoch – Stützwand für Rad- und Gehweg, der über das Portal hinweg Breslauer Straße und Hermannstraße verbindet

• Einhausung: Länge 299m, Regelquerschnitt RQ 26t (baulich getrennte Richtungstunnel, je 2 Fahrstreifen ohne Standspur, je 2 Notgehwege entlang der Tunnelwände, die auch der Wartung und Kontrolle der technischen Einrichtungen dienen.) Gesamtmaße Bauwerk (außen): Breite 20,70m, Höhe 6,00m bis 7,00m ab Oberkante Fundament Querschnitt Richtungstunnel: Lichte Weite 9,75m, davon 7,50m als Fahrbahn nutzbar, lichte Höhe 4,50m bis 4,90m im Fahrbahnbereich. Tunnelwände und –Portale weisen keine gesonderten lärmmindernden Elemente auf. Die anschließenden Lärmschutzwände und –wälle sind durchgehend zur B 49 hin absorbierend ausgebildet. Das Bauwerk besteht aus Stahlbeton, gegründet auf Streifenfundamenten. Die Tunneldecke wurde überschüttet und mit geeignetem Bewuchs begrünt. Innerhalb dieses Areals befinden sich auch Wartungs- und Betriebseinrichtungen des Tunnels. Daher ist es aus Sicherheitsgründen Unbefugten nicht gestattet, die neu entstandene Grünfläche zu betreten.

• Nördlich der B 49 (links) am Portal angeschlossene Lärmschutzwände, gestaffelt: 12m und 4,50m hoch, Übergang 8m lang, 88m lang und 3,00m hoch, Endbereich mit Abtreppung, 16m lang

• Südlich der B 49 (rechts) vom Portal entlang der Auffahrtsrampe zur B 277, wie vor: 17m lang und 4,50m hoch, Übergangsbereich 8m lang, 131m lang und 3,00m hoch 200

8.8.5 Maßnahmen aus dem Luftreinhalteplan

Wiederaufnahme des Planfeststellungsverfahrens „Westumgehung“

Zur Entlastung der innerstädtischen Nord-Süd-Hauptachse wurde bereits in den Luftreinhalteplan aus 2007 der Bau einer Westumgehung aufgenommen.

Die Westumgehung setzt sich aus folgenden Einzelprojekten zusammen:

• Westanschluß (Verbindung B 277 Knoten mit B 49 – Neustadt

• Westtangente (Verbindung Westanschluß – Braunfelser Straße)

• Laufdorfer Spange (Verbindung Magdalenenhäuser Weg – L 3053/K 373)

Die Realisierung des Westanschlusses ist hierbei Voraussetzung für die Umsetzung der Westtangente.

Die Abbildung auf Seite 202 zeigt den Verlauf der gesamten Westumgehung.

Nach den vorliegenden Modellrechnungen der Stadt Wetzlar können durch die Umsetzung dieser Maßnahme Verkehrsentlastungen im innerstädtischen Hauptverkehrsnetz durch Herausnahme des Durchgangsverkehrs erreicht werden. Dies wird sich bezogen auf die ermittelten Konfliktpunkte wie folgt auswirken:

Konfliktpunkte verkehrliche Entlastung Gloelstraße ca. 22 % Karl-Kellner-Ring ca. 26 % Nauborner Straße ca. 17 % Ernst-Leitz und Braunfelser ca. 46 % Straße Schützenstraße ca. 6 %

Nach Umsetzung der Maßnahme ist der Durchgangsverkehr durch ein geeignetes Leitsys- tem auf die Westumgehung zu führen. Darüber hinaus kann durch Herausnahme des Durchgangsverkehrs die Altenberger Straße zur Erschließungsstraße werden. Eventuell wird auch die Schützenstraße hiervon teilweise lärmentlastend profitieren können.

Zurzeit kommt es auf der überlasteten Nord-Süd-Achse in Spitzenverkehrszeiten zu Stauun- gen mit mehrmaligen Haltevorgängen an den Lichtsignalanlagen. Die Westumgehung wird hier zu einer Verbesserung des Verkehrsablaufs Ablaufs und damit zu einer weiteren Ent- lastung dieses Bereichs führen. Als weitere nachfolgende Maßnahmen sollten Möglichkeiten der Straßenraumgestaltung (z.B. Anlage von Busspuren, Fahrradwegen, Verkehrsberuhigung für den Karl-Kellner-Ring) für diesen Bereich geprüft werden.

201

Abb.102 Westumgehung Wetzlar

202

Optimierung der Verkehrssteuerung mit vorhandener Technik

Im Luftreinhalteplan 2006 wurde eine Änderung der Steuerungssoftware der Lichtsignalan- lagen zur besseren Abschätzung des aktuellen bzw. tendenziell zu erwartenden Verkehrs- aufkommen festgelegt. Hierdurch soll entsprechend der jeweiligen Verkehrssituation eine flexible Anpassung der Phasenabläufe und Freigabezeiten ermöglicht werden. Dieses wiede- rum ermöglicht eine Verbesserung des Verkehrsflusses mit den bekannten Auswirkungen auf die Lärmsituation.

Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs

Hierzu sind 4 Maßnahmen in den Luftreinhalteplan aufgenommen worden, die Auswirkungen auf die Lärmsituation entfalten.

• Erstellung eines ÖPNV-Marketingkonzeptes

• Neugestaltung des Zentralen Omnibusbahnhofs zur Steigerung der Attraktivität des ÖPNV

• Linienbündelung

• Erstellung einer Park&Ride-Anlage an der Bahnhof-Nordseite

Eine attraktive Gestaltung des öffentlichen Personennahverkehrs steigert die Akzeptanz und damit die Bereitschaft zum Verzicht auf Fahrten mit dem Privatfahrzeug. Nur durch Maß- nahmen mit dieser Zielrichtung lässt es sich erreichen, dass es zu einer nachhaltigen Verla- gerung von Teilen des Individualverkehrs auf den ÖPNV und damit zu einer Verringerung der Verkehrs- und damit auch der Lärmbelastung kommt. Die Stadt Wetzlar hierzu organi- satorische Maßnahmen, wie Linienbündelung und eine Verringerung der Standzeiten der Busse unter drei Minuten im Tagesbetrieb entwickelt. Eine Steigerung der Attraktivität des ÖPNV wird darüber hinaus auch durch Öffentlichkeitsarbeit z. B. in Hinsicht auf Fahrplan und Beförderungsangebote sowie eher „kosmetische“ Maßnahmen wie die Gestaltung und Sau- berkeit der Haltestellen erreicht.

Steigerung der Attraktivität des Radverkehrs

Nur mit einem attraktiven und ausreichenden Angebot an Radwegen läßt sich eine Substitu- tion von Fahrten mit dem privaten PKW durch die Benutzung des Fahrrads erreichen.

In den Luftreinhalteplan wurden daher Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität und der Verkehrssicherheit von Radwegen aufgenommen. Es sind dies:

• Neuanlage von Radwegen

• Verbindung regionaler und städtischer Radwege

• Anlage von Radfahrstreifen/Schutzstreifen

• Anlage von Querungshilfen

203

• Ausweisung von Radwegen entgegen von Einbahnrichtungen

• Bau von Bordsteinabsenkungen und Rampen beim Übergang Radweg oder Geh- /Radweg auf die Fahrbahn

• Markierung von Radwegfurten an Knotenpunkten

• Erstellung sicherer Übergänge an endenden Radwegen

204

8.8.6 Modellprojekt zur Entwicklung von Maßnahmen zum Schutz vor Luftschadstof- fen und Lärm an dicht besiedelten und hochbelasteten Stadtstraßen am Bei- spiel der Hermannsteiner Straße

Das Modellprojekt soll in Kenntnis der besonderen Belastungen an einem praktischen Be- spiel die Möglichkeiten und Maßnahmen aufzeigen, um möglichst kurzfristig eine Verminde- rung der Schadstoffkonzentrationen und Lärmbelastungen zu erreichen. Als Fallbeispiel wurde vom HMUELV 12 in Absprache mit dem Regierungspräsidium Gießen und der Stadt Wetzlar die Hermannsteiner Straße ausgewählt.

Die Hermannsteiner Straße besitzt eine maßgebliche Verbindungsfunktion und dient gleich- zeitig als Hauptverkehrsstraße zur Erschließung der nördlich der Innenstadt gelegenen Stadtteile Wetzlars. Entsprechend ihrer Funktion ist sie nach der Richtlinie für die Anlage von Staatsstraßen (RASt ‚06) als Verbindungsstraße (HS III) einzustufen. Die Verkehrsbelastung spiegelt, wie auch in Nr. 8.8.1 dargelegt, die Funktion und Bedeutung der Hermannsteiner Straße wider.

Auch Luftbelastungen im Gebiet der Hermannsteiner Straße werden neben den bekannten industriellen Belastungen durch den Kfz-Verkehr hervorgerufen. So tragen die Emissionen des Kfz-Verkehrs mit über 31% zur NO 2-Belastung bei.

Hermannsteiner Straße

Abb. 103 Verlauf der Hermansteiner Straße

12 Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz 205

Im Rahmen des Modellprojekts wurden

• Verkehrsbefragungen durch die Stadt Wetzlar • Knotenpunktzählungen durch die Stadt Wetzlar • Verkehrszählungen mit Seitenbandradar durch das HLUG • durchgeführt.

Das für Wetzlar vorhandene Verkehrsrechenmodell wurde mit den neuen Verkehrsdaten aktualisiert. Auf Grundlage von der Stadt Wetzlar vorgeschlagenen verkehrlichen Maßnah- men zur Lärmminderung wurden mehrere Planungsfälle zur Optimierung des vorhandenen Infrastrukturnetzes bzw. zur Verringerung des Schwerlastverkehrsaufkommens auf ihre Auswirkungen auf die Verkehrsmenge untersucht:

Planungsfall 1 Zweiter Anschluss Dillfeld an B 277 Planungsfall 1.1 Zweiter Anschluss Dillfeld an B 277 + Verlegung Dillstraße/Öffnung Hermannsteiner Straße zur B 277/A 480 Planungsfall 1.2 Zweiter Anschluss Dillfeld an B 277 + Verlegung Dillstraße/Öffnung Hermannsteiner Straße zur B 277/A 480 + Verlegung Logistikcenter Buderus-Edelstahl und Buderus-Guss in Dillfeld Planungsfall 2 Westumgehung Wetzlar Planungsfall 2.1 Westumgehung Wetzlar + zweiter Anschluss Dillfeld an B 277

Auf Basis der aktuellen Verkehrsbelastung wurde für den Bereich Wetzlar eine Kartierung der Lärmimmissionen durchgeführt.

Die Verkehrsuntersuchung kam zu dem Ergebnis, daß Entlastungen der Hermannsteiner Straße selbst im günstigsten Fall nur von ca. 7 % zu erwarten sind. Sie wird auf die Struktur des vorhandenen Verkehrsaufkommens sowie die Lage der Quellen und Ziele des Verkehrs im vorhandenen Straßennetz zurückgeführt. Aufgrund der nur geringfügigen Reduzierung der Verkehrsmengen wurde auf eine Berechnung der Reduzierung der Lärmbelastung in den einzelnen Planungsvarianten verzichtet. Eine Reduzierung der Verkehrsmenge um 10 % reduziert die Lärmbelastung rein rechnerisch um ca. 0,5 dB(A).

Zur Reduzierung der Lärmimmissionen in der Hermannsteiner Straße bleiben nach den vor- liegenden Ergebnissen nur die „klassischen Maßnahmen“ wie

• lärmarme Fahrbahnbeläge • bauliche Schallschutzmaßnahmen an den Wohnhäusern.

Aufgrund des derzeit geringen LKW-Anteils in der Nachtzeit ist ein Tempolimit von 30 km/h in der Nacht nicht geeignet die Lärmbelastung deutlich zu reduzieren.

Das Ziel des Modellprojektes, an einem praktischen Beispiel Möglichkeiten und Maßnahmen aufzuzeigen, um möglichst kurzfristig eine Verminderung der Lärmbelastung zu erreichen, konnte aufgrund der in der Untersuchung festgestellten spezifischen verkehrlichen Gege- benheiten nicht erreicht werden. Die von der Stadt Wetzlar vorgeschlagenen kurz- bis mittel- fristig realisierbaren Maßnahmen zum Ausbau einer alternativen Verkehrsinfrastruktur haben nur geringe Auswirkungen auf die Lärmbelastung. Die Besiedlungscharakteristik des Stadt- teils Niedergirmes sowie die Struktur des hier an der Hermannsteiner Straße vorherrschen- den Mischgebietes mit überwiegend verkehrsintensivem Gewerbe lassen auch langfristig ein hohes Verkehrsaufkommen erwarten. 206

8.8.7 Weitere Maßnahmenvorschläge

Die folgende Tabelle 61 listet die von der Stadt Wetzlar und aus der Bevölkerung eingegangenen Maßnahmenvorschläge, sowie aufgrund von Ortsbegehungen entwickelte Maßnahmenvorschläge für den Konfliktpunkt an der B 49 und die Stadtteile von Wetzlar auf:

Konfliktpunkt Maßnahmenvorschläge Bewertung Umsetzung Kernstadt ab Ein- Vervollständigung der mündung Verkleidung Siehe unten Als Prüfauftrag Hermannsteiner Brückengeländer Str.

Stadtteile

Erneute Verkehrs- datenerhebung und Tempolimit 50 km/h rechnerische Prüfung Überprüfung der der Lärmsituation mit Steindorf Eingangsdaten zur ggfs. anschließender Verkehrsmenge Erarbeitung von geeig- Erhöhung/Verlängerung des neter Maßnahme in vorhandenen der 2. Stufe der Lärmschutzwalls Lärmaktionsplanung Prüfung des Lärmschut- Wird im Rahmen eines zes im Rahmen der Un- hierfür erforderlichen Garbenheim LSW tersuchung zur Erweite- Planfeststellungsver- rung der B 49 um Stand- fahrens geprüft spuren Berechnung nach RLS- Anspruchsprüfung von Dutenhofen LSW 90 ergab Überschreitung passivem Lärmschutz nur an einem Haus Prüfung der Höhe der Überschreitung der vorhandenen LSW Sanierungswerte nur an Keine Aufnahme in Naunheim 6spuriger Ausbau einem gewerblich LAP Lärmschutzfenster genutzten Gebäude

8.8.7.1 Kernstadt an der B 49 – ab Einmündung Hermannsteiner Straße

An der B 49 zwischen Dillufer und Gloelstraße liegt ein Wohnviertel bestehend aus Wohn- blocks und Wohnhäusern, dass stark von Lärm belastet wird. Ein großer Teil dieser Wohn- häuser befindet sich im Eigentum der Stadt Wetzlar. Nach deren Angaben sollen voraussichtlich im Jahr 2010 die Objekte Nassauer Weg 1,3,5 und 7 abgerissen werden. Hierbei handelt es sich um die Wohnblocks, die der B 49 am nächsten liegen und damit in diesem Bereich der höchsten Belastung (78 bzw. 76 dB(A) tags und 68 bzw. 70 dB(A) nachts) ausgesetzt sind.

Natürlich erniedrigt sich durch den Abriß der beiden Wohnblocks die Anzahl belasteter Bewohner in diesem Bereich geringfügig um die Anzahl der Bewohner dieser Häuser. Eine 207

nächtliche Belastung von 70 dB(A) liegt nun ebenfalls nicht mehr vor. Weitere lärmentlas- tende Wirkungen werden hierdurch jedoch nicht erzielt. Am Wohnblock auf der gegenüber- liegenden Straßenseite des Nassauer Weges kommt es infolge des Wegfalls der abschirmenden Wirkung sogar zu einer Erhöhung der Lärmbelastung um ca. 3 dB(A).

An der Klassifizierung dieses Gebietes als Konfliktpunkt ändert sich hierdurch nichts.

Eine Berechnung nach RLS-90 ergab Anhaltspunkte für eine Überschreitung der Grenzwerte für Lärmsanierung der VLärmSchR 97. Betroffene Bürger/-innen können einen Antrag auf Überprüfung der Lärmsituation und finanzielle Förderung passiver Lärmschutzeinrichtungen beim ASV Dillenburg stellen.

Da die B 49 in diesem Bereich als Hochstraße ausgeführt wird, verbleibt als Alternative eine vollständige Verkleidung des Brückengeländers als einfach und kostengünstig umzusetzende lärmmindernde Maßnahme. Gleichzeitig kann auf der Grundlage einer statischen Berechnung die machbare Höhe der Brückenverkleidung und der Einsatz von lärmminderndem Material geprüft werden. Eine Umsetzung dieser Maßnahme wird alternativ zu oben genannten Maßnahmen geprüft.

8.8.7.2 Steindorf

Die Ortslage an der L 3451, die hier als Ortsumgehung ausgeführt ist, bildet nach Auswertung der Lärmkartierung einen Lärmkonflikt. Hierfür wurden zwei Maßnahmen, Geschwindigkeitsreduzierung auf 50 km/h bzw. Verlängerung/Erhöhung eines vorhandenen Lärmschutzwalles, vorgeschlagen.

In ihrer Stellungnahme weist die Stadt Wetzlar daraufhin, dass sie eine eigene Verkehrser- hebung am 21. und 23. April 2009 (4h/4h-Zählung) durchgeführt und deren Ergebnisse auf den DTV hochgerechnet hat. Gegenüber dem für die Lärmkartierung angegebenen DTV von 17.390 kfz/24h wurde für den Abschnitt Knoten Alte Straße – Knoten Bergstraße Steindorf der L 3451 ein DTV von 16.050 Kfz/24h bzw. für den Abschnitt Knoten Bergstraße Steindorf – Stadtgrenze Albshausen der L 3451 eine DTV von 13.000 Kfz/24h ermittelt. Diese teilweise erheblichen Differenzen zu den Eingangsdaten der Lärmkartierung würden zu geringeren Werten der Lärmimmissionen und folglich zu geringeren Lärmbelastungen in diesem Abschnitt der L 3451 führen.

Eine Überprüfung der tatsächlichen Verkehrsstärke ergab für diesen Straßenabschnitt einen DTV von 12.124 Kfz/24h. Dieser Straßenabschnitt wird aufgrund des Verkehrsaufkommens von weniger als 6 Mio Kfz/Jahr erst von der 2. Stufe der Lärmkartierung erfasst. Eine Prü- fung der o.g. Maßnahmenvorschläge wird daher ebenfalls in der 2. Stufe der Lärmminde- rungsplanung erfolgen.

208

8.8.7.3 Garbenheim

Die Stadt Wetzlar hat auf eigene Kosten Untersuchungen hinsichtlich aktivem Lärmschutz (Lärmschutzwand) und dessen Finanzierung durchführen lassen. Hierbei wurden 3 Varianten durchgerechnet. Als Ergebnis wurde folgendes festgestellt:

• Die vorliegende Untersuchung zum geräuschmindernden Einfluß einer Schallschutz- wand mit einer Höhe von h = 2 m entlang der B 49 im Bereich Garbenheim zeigt auf, dass die Minderung der Belastungssituation im größten Teil des Untersuchungsge- bietes als nicht wesentlich (Pegelminderung von ca. 1 – 2 dB(A)) bezeichnet werden kann.

• Eine erhebliche Minderung der Immission kann mit Schirmhöhen zwischen 4 und 6 m erreicht werden.

• Nach Errichtung einer Schallschutzwand mit h = 6 m können an nahezu allen Gebäu- den die Kriterien der Lärmsanierung und Lärmvorsorge sowie die besonders kriti- schen Orientierungswerte des Städtebaus (DIN 18005) während der Tages- und Nachtzeit erfüllt werden.

Bei dem Ausbau der B 49 im Bereich Garbenheim wird es sich um eine Baumaßnahme zum beidseitigen Anbau von Standstreifen mit Verbreiterung des Mittelstreifens handeln. Damit erfüllt diese Baumaßnahme die Voraussetzung eines erheblichen baulichen Eingriffs im Sinne der 16. Verordnung zum Bundes-Immissionsschutzgesetz. Planung und Bau einer Lärmschutzwand wird im Rahmen des erforderlichen Planfeststellungsverfahrens geprüft.

8.8.7.4 Dutenhofen

Zuerst wurde die Umsetzbarkeit einer Lärmschutzwand/-wall geprüft. Da nach Berechnung nach RLS-90 nur an einem Haus die Sanierungswerte für eine Lärmsanierung überschritten wurden, ist die Errichtung einer Lärmschutzwand unverhältnismäßig.

Die Stadt Wetzlar schlug für diesen Stadtteil passiven Lärmschutz vor.

Eine Berechnung nach RLS-90 ergab Anhaltspunkte für eine Überschreitung der Grenzwerte der VLärmSchR 97 an einem Haus. Die betroffenen Bürger/-innen können einen Antrag auf Überprüfung der Lärmsituation und finanzielle Förderung passiver Lärmschutzeinrichtungen beim ASV Dillenburg stellen.

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8.8.7.5 Naunheim

Die A 45 wird hier in Dammlage geführt. Es ist bereits eine Lärmschutzwand vorhanden. Da die bis Sommer 2010 gültigen Sanierungswerte der VLärmSchR 97 nur an einem Haus überschritten werden, bei dem es sich im Zuge einer Nachprüfung vor Ort um einen Gewerbebetrieb handelt, ist eine Erhöhung der Lärmschutzwand unverhältnismäßig. Die weitere Prüfung des Lärmbelastungspunktes erfolgt im Rahmen der Fortschreibung im 5- Jahres-Rythmus.

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