8 Lahn-Dill-Kreis
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8 Lahn-Dill-Kreis Der Lahn-Dill-Kreis ist gekennzeichnet durch mehrere Hauptlärmquellen. Es handelt sich hierbei um die A 45, die B 49, die B 277 und die B 253, sowie innerstädtische Straßen im Stadtgebiet von Wetzlar. 137 Im Folgenden sind die Konflikt- und Lärmbelastungspunkte in Kommunen des Lahn-Dill- Kreises aufgeführt – Tabelle 39 : Stadt/Gemeinde Ortsteil/Bereich Hauptverkehrsstraßen Dillenburg Kernstadt A 45 B 277 Frohnhausen B 253 Niederscheld B 277 Ehringshausen Katzenfurt A 45 Eschenburg Wissenbach B 253 Haiger Sechshelden A 45 Herborn Kernstadt A 45 Burg A 45 Leun Kernstadt B 49 Biskirchen B49 Sinn Kernstadt B49 Solms Albshausen L3451 Niederbiel B49 Oberbiel B 49 Wetzlar Stadtgebiet Kernstadt ab Einmündung Hermannsteiner Str B 49 Kernstadt ab Einmündung Umgehungsstraße B 49 Hermannsteiner Str. L 3053 Neustadt/Altenberger Str. L 3020 Gloelstraße L3053 Karl-Kellner-Ring, Moritz- Hensold-Straße L 3020 Nauborner Straße L 3053 Ernst-Leitz und Braunfelser Straße L 3451 Bergstraße/Schützenstraße L 3451 Dutenhofen B 49 Garbenheim B 49 Naunheim A 45 Steindorf L3451 Die meisten Konfliktpunkte im Lahn-Dill-Kreis liegen entlang der A 45 gefolgt von bzw. an der B 49. 138 8.1 Konfliktpunkte an der Ausbaustrecke der B 49 Die B 49 stellt die Verbindung zwischen den mittelhessischen Städten Wetzlar-Gießen-Mar- burg und dem Großraum Koblenz sicher. Darüber hinaus dient sie als Verbindung zwischen den Autobahnen A5/45 und der A 3. Die Grenzöffnung in 1989 führte zu einer weiteren Belastung. Bisher war die B 49 zweistreifig mit abschnittsweise vorhandenen Überholfahr- streifen ausgebaut. Der gesamte Verlauf der B 49 zwischen Wetzlar und Limburg war gekennzeichnet von einem hohen Verkehrsaufkommen. Dies führte zu zähflüssigem Verkehr besonders während der Hauptverkehrszeiten und zu einem erhöhten Unfallgeschehen, ins- besondere bei Überholvorgängen und an den Anschlussstellen. Hinzu kamen Verkehrsbe- hinderungen durch den langsam fahrenden Verkehr (Landwirtschaft) aufgrund fehlender Parallelwege zur B 49 in einigen Teilabschnitten. Daher wurde sowohl im Bedarfsplan des Bundesverkehrswegeplans als auch im Regionalen Raumordnungsplan von 1982 der vier- spurige Ausbau der insgesamt 29 km langen Teilstrecke der B 49 von Limburg/Ahlbach bis Wetzlar vorgesehen. Der Ausbau der B 49 erfolgt in 13 Abschnitten. Abb. 62 Karte der gesamten Ausbauplanung der B49 An der Ausbaustrecke der B49 liegen im Lahn-Dill-Kreis die Kommunen Leun und Solms in denen im Rahmen der Lärmaktionsplanung Konfliktpunkte identifiziert wurden. Diese werden im Folgenden näher beschrieben. Der Konfliktpunkt an der Ausbaustrecke der B 49 im Stadtgebiet von Wetzlar wird im Kapitel 8.8.4 näher beschrieben. 139 8.1.1 Leun 8.1.1.1 Beschreibung der Belastungssituation Die Hauptlärmquelle stellt die B 49 dar. Betroffen sind neben dem Ortskern von Leun die Ortsteile Biskirchen und Lahnbahnhof. Die B 49 ist im Bereich der Gemeinde Leun bereits als Umgehungsstraße angelegt, d.h. es gibt keine direkten Ortsdurchfahrten. Die Belastung der Wohnbevölkerung ergibt sich aus der räumlichen Nähe zur B 49. Die Anzahl der Betroffenen gemäß Berechnung nach VBEB ist in der nachfolgenden Tabelle 40 für die Gemeinde Leun aufgeführt. LDEN dB(A) > 55 - 60 > 60 - 65 >65 - 70 > 70 - 75 > 75 Anzahl 587 236 58 0 0 LNight dB(A) > 50 - 55 > 55 - 60 >60 - 65 > 65 - 70 > 70 - 75 Anzahl 389 130 7 0 0 Die Auswertung des Tag-Abend-Nacht-Index L DEN und des Nachtlärmindex L Night ergab dass ca. 14 % der Einwohner in Bereichen wohnen, die ganztags und ca. 8 % der Einwohner in Bereichen wohnen, die nachts durch vom Straßenverkehr ausgehenden Umgebungslärm betroffen sind. Umgebungslärm oberhalb 65/55 dB(A) sind in der Gemeinde Leun ganztags 58 Betroffene und nachts 137 Betroffene ausgesetzt. Belastungen oberhalb der Prüfwerte liegen nachts bei 7 Betroffenen vor.1 8.1.1.2 Maßnahmen in Durchführung und Planung Der 4spurige Ausbau der B49 berührt in seinem 8. Abschnitt den Ortsteil Biskirchen und im 10. Abschnitt den Ortskern von Leun sowie Leun-Lahnbahnhof. Die Im Zusammenhang mit dem Ausbau der B49 geplanten Maßnahmen werden im Folgenden näher erläutert. 1 Diese Angaben berücksichtigen nicht ob und ggfs. in welchem Umfang passiver Lärmschutz (Lärmschutzfenster) bereits vorhanden ist. 140 8. Abschnitt - Biskirchen Der 8. Abschnitt umfasst den Bereich zwischen der Anschlussstelle Biskirchen und der Anschlussstelle Braunfels/Tiefenbach. Im Ortsteil Biskirchen reicht die Trasse der B 49 nahe an die Wohnbebauung heran. Hinzu kommt eine Mehrfachbelastung durch die teilweise parallel zur B49 verlaufende Eisenbahnstrecke. Abb. 63 Übersichtslageplan des 8. Abschnitts - M 1:10.000 Die neue Trasse der B 49 verläuft weitestgehend auf der bestehenden. Nur im Bereich des Ortsteils Biskirchen ergibt sich eine leichte Abrückung von der Bebauung. Dennoch ist der Ortsteil Biskirchen hoch belastet. Dieser Abschnitt ist bereits jetzt einer hohen Verkehrsbe- lastung ausgesetzt. Für das Jahr 2015 wird in den Planunterlagen eine Verkehrsmenge von 24 400 Kzf/24h mit einem LKW-Anteil tags von 17 % und nachts von 28,5 % prognostiziert. Der 4spurige Ausbau der B 49 bedarf eines Planfeststellungsverfahrens nach § 17 FStrG und stellt eine wesentliche Änderung im Sinne der 16. BImSchV dar. Zur Beurteilung der Lärmsituation sind daher die Vorsorgewerte der 16. BImSchV heranzuziehen.Dder den Planunterlagen beigefügten schalltechnischen Berechnung lag die nach Realisierung der Baumaßnahmen prognostizierte Verkehrsbelastung im Jahre 2015 zugrunde. Die Ermittlung der Belastung der Anwohner erfolgte sowohl ohne als auch mit aktiven Lärmschutzmaßnah- men. Gemäß Planunterlagen soll die Fahrbahnoberfläche mit einem lärmmindernden Fahr- bahnbelag (Splittmastixasphalt – mit D stro - 2 dB(A)) ausgestattet werden. Ohne Lärmschutzeinrichtungen kommt es zu Überschreitungen der Werte der 16. BImSchV im Bereich folgender Straßen: Silbergasse, Franze Berg, Wilhelmstraße, Am Gewölb, Auweg, Akazienstraße, Herrenweg und Am Herrenacker. Diese Bereiche decken sich im 141 Wesentlichen mit den für Biskirchen festgestellten Konfliktpunkten. Daher ist für den Bereich der Wohnbebauung eine insgesamt 1.655 m lange Lärmschutzwand im Süden mit einer Höhe von 4,0 m und anschließend mit einer Höhe von 6,0 m vorgesehen. Hierdurch wird eine Lärmminderung von bis zu 11 dB(A) tags und 12 dB(A) nachts erreicht. Trotzdem ver- bleiben 28 Wohnhäuser im Bereich von Akazienstraße, Herrenweg und Am Herrenacker an denen die o.g. Grenzwerte auch nach Durchführung o.g. Lärmschutzmaßnahmen über- schritten werden. Die Planunterlagen sehen für diese Wohnhäuser passive Lärmschutzmaß- nahmen vor. Kostenträger der Gesamtmaßnahme ist die Bundesrepublik Deutschland – Bundesstraßen- verwaltung. Zur Erlangung des Baurechts wird zurzeit das Planfeststellungsverfahren nach § 17 FStrG durchgeführt. Die Planunterlagen werden Grundlage des Erörterungstermins sein. Daher können sich aus dem Erörterungstermin noch maßgebliche Änderungen zu dem oben dargelegten ergeben. 10. Abschnitt – Leun und Leun-Lahnbahnhof Der Ortskern von Leun und der Ortsteil Lahnbahnhof liegen im Bereich des 10. Abschnitts des Ausbaus der B 49. Der 10. Abschnitt umfasst den Bereich zwischen der Anschlussstelle Leun (L 3052) und der Anschlussstelle Solms (L 3283). Die Streckenlänge dieses Abschnitts beträgt 4,5 km. Abb. 64 Übersichtslageplan des 10.Abschnitts - M 1:10.000 142 Dieser Abschnitt ist bereits jetzt einer hohen Verkehrsbelastung von 19.300 kfz/24 (Straßen- verkehrszählung 2005) ausgesetzt. Für den 10. Abschnitt ist bereits für den Zeitraum von 1985 bis 1995 eine Verdoppelung der Verkehrsbelastung dokumentiert. Für das Jahr 2015 wird in den Planunterlagen eine Verkehrsmenge von 26.200 kfz/24h mit einem Schwerlast- verkehr von 14,5 % prognostiziert. Die Trasse der B 49 verläuft in diesem Abschnitt dicht an der bestehenden Wohnbebauung der o.g. Ortsteile entlang. Der 4spurige Ausbau der B 49 bedarf eines Planfeststellungsverfahrens nach § 17 FStrG und stellt eine wesentliche Änderung im Sinne der 16. BImSchV dar. Zur Beurteilung der Lärmsituation sind daher die Vorsorgewerte der 16. BImSchV heranzuziehen. Der den Plan- unterlagen beigefügten schalltechnischen Berechnung lag die nach Realisierung der Bau- maßnahmen prognostizierte Verkehrsbelastung von 26.200 Kfz/24h im Jahre 2015 zugrunde. Die Ermittlung der Belastung der Anwohner erfolgte sowohl ohne als auch mit aktiven Lärmschutzmaßnahmen. Im Bereich der Wohnbebauungen Leun-Lahnbahnhof ist eine Lärmschutzwand mit einer Höhe von 4,00 m auf einer Länge von ca. 450m vorgesehen, die im oberen Teil transparent ausgebildet wird, um eine Verschattung der Freiflächen zu minimieren. Hierdurch wird eine Reduzierung der Lärmbelastung im Martinskirchweg von bis zu 10 dB(A) tags und nachts erreicht. Dennoch wird der Immissionsgrenzwert der 16. BImSchV für Wohngebiete nachts an den Häusern Martinskirchweg 3, 4, 5, 8, 9, 10, 12 und 17 meist im Obergeschoß über- schritten. Der größte Wert findet sich am Haus Martinskirchweg 5 mit einer Überschreitung um 2 dB(A) im Erdgeschoß und um 5 dB(A) im 1. Obergeschoß. Gemäß Planunterlagen werden hier passive Lärmschutzeinrichtungen in Form von Schallschutzfenstern erforderlich. Für die Straße „Am Schellkopf“ errechnet sich eine Reduzierung der Lärmbelastung um bis zu 9 dB(A) tags und nachts. Auch hier wird der Immissionswert der 16. BImSchV für die Nachtzeit um bis zu 2 dB(A) überschritten mit der Folge, dass für die Häuser „Am Schellkopf“ 10 und 12 passive Lärmschutzeinrichtungen erforderlich würden. Durch die vorgesehenen Lärmschutzmaßnahmen