:: Info-Brief des Historischen Vereins Herne / Wanne-Eickel e. V. :: Der Bote April 2019

2. Jahrgang - Nummer 5 April 2019

Das war unser Jahr Alte Flurnamen in der Bauerschaft Börnig Die Herner Ahnen der Muschelkalk Ringelnatz Die fünfte Ausgabe Editorial Nun liebe LeserInnen, vor euch liegt die fünfte Ausgabe des Boten.

2018 brachte uns einen sehr gut gelungenen Neustart. Dank des Einsatzes der ehrenamtlichen Mitglieder haben wir un- sere Öffentlichkeitsarbeit und unser Programm weiter aus- bauen können.

Mit dem Standortwechsel vom Schollbrockhaus zum Willi- Pohlmann-Seniorenzentrum können wir nun noch mehr Ver- anstaltungen, öffentliche Projektgruppen und Vorträge anbie- ten.

Mit der Neuformierung des Vorstandes haben wir einen wei- teren Punkt zur Erlangung unserer Selbständigkeit erreicht.

Nun gilt es, die Projekte für das Jahr 2019 anzupacken und unsere Erfahrung weiter zu nutzen. Der Bote wird uns dabei im Jahr 2019 begleiten. Geplant sind vier Ausgaben in einer noch höheren Auflage und einem größeren Umfang. Hier liegt auch der Grund für das verspätete Erscheinen dieser Ausgabe. Wir mussten noch auf die Bewilligung der Förder- gelder warten. Diese Ausgabe war eigentlich schon am 1. Januar fertig. Wir bitten euch dafür um Entschuldigung.

Wer bei unseren Projekten mitmachen möchte ist dazu herz- lich eingeladen. Hilfe können wir immer gut gebrauchen und der Spaß dabei ist groß, wie man auf den nebenstehenden Fotos vom Filmdreh zum Börniger Taubenfilm sehen kann.

Wir wünschen euch jetzt viel Spaß beim Lesen und Blättern.

Euer Redaktionsteam Kontakt: [email protected] 1. Johannes Borg, Gerd E. Schug, Emma Schillerstraße 18 Schubert u. Josef Borg 44623 Herne 2. Marcus Schubert und Friedhelm Wessel (hinten) Johannes Borg, Doris Saisch, Fon: (0 23 23) 1 89 81 87 Gerd E. Schug u. Günter Habijan Fax: (0 23 23) 1 89 31 45 3. Altes Familienfoto der Familie Borg 4. Doris Saisch, Friedhelm Wessel u. Johannes Borg mit Taube in der Hand.

Andreas Norbert Anna-Maria Alexander Thorsten Marcus Gerd E. Friedhelm Janik Kozicki Penitzka Pentek Schmidt Schubert Schug Wessel

2 Der Bote Nr.5 im April 2019 Inhalt 02 Editorial 25 Erinnerungen an die Lichtburg Fotos vom Filmdreh „Der Taubenfilm“ von Arndt Klups Das Team hinter dieser Ausgabe 26 Zeitungen als Zeitzeugen 04 Kurznachrichten von Alexander Pentek 05 Schulklassen erkunden den 29 Auszüge aus der Indiana Tribüne Kaiser-Wilhelm-Turm von 1891 - 1906 06 Gästebuch vom Familienfest 31 Verbunden … der SPD 2018 von Anna-Maria Penitzka 08 Fotos vom Familienfest 32 Vom Geheimnis eines Revolutionärs von Norbert Kozicki 09 Das war unser Jahr 2018 34 Kurznachrichten 10 Alte Flurnamen in der Bauerschaft Börnig 35 Die Vereinsbibliothek mit dem Versuch einer Deutung 36 Karte von 1826 / 1827 13 Termine Landkreis Dortmund, Amt Castrop Gemeinde Börnig, Flur XXI / XXII 14 Die Abteilung Familienforschung: Die Herner Ahnen der Muschelkalk Ringelnatz 17 Einst mit der Kamera im Revier unterwegs: Norbert Brenski von Friedhelm Wessel 18 Möchten Sie uns unterstützen? 19 Aufnahmeantrag zum heraustrennen 21 Helmut Manfreda Das Porträt eines Herner Künstlers 22 Die Heimat des Klingelpelzchens Rundgang durch das Dorf Börnig Leoni Komljenovic und Günter Habijan bei der Vorleseaktion an der Mont-Cenis-Gesamtschule 24 Drei neue Bücher mit Herner Geschichten zum bundesweiten Tag des Lesens Lesen Sie weiter auf Seite 34.

Redaktion: Andreas Janik, Arndt Klups, Mechtild Läge, Hans Alexander Pentek - Seite 30: Indiana Tribüne, Vol. 26, Nr. 170,Sei- Menne, Anna-Maria Penitzka, Alexander Pentek, Thorsten te 6, 11.03.1903 - Seite 31: Anna-Maria Penitzka - Seite 34: Mar- Schmidt, Marcus Schubert, Gerd E. Schug, Friedhelm Wessel cus Schubert, Mont-Cenis-Gesamtschule - Seite 36: Stadtarchiv Castrop Rauxel Lektorat: Anna-Maria Penitzka, Patricia Schubert (Etliche Fotos sind oftmals nicht mit dem Namen des Fotogra- fen gekennzeichnet, sodass eine Recherche der Bildrechte in vie- Verantwortlich für den Inhalt: Thorsten Schmidt len Fällen nicht möglich war. Grundsätzlich haben wir uns darum Titelbild: „Der Mond von Wanne-Eickel“ (Helmut Manfreda) 45x55 bemüht, alle Urheberrechte an den veröffentlichten Fotos und Do- cm, Aquarell, 1960 kumenten zu klären. Sollte dies in Einzelfällen nicht gelungen sein, bitten wir Sie, sich mit uns in Verbindung zu setzen.) Fotos: Seite 2: Marcus Schubert - Seite 3: Mont-Cenis-Gesamt- Wir weisen darauf hin, dass das Urheberrecht an den Artikeln schule - Seite 4: Mechtild Läge, Hans Menne - Seite 5: Céline bei den jeweiligen AutorInnen liegt. Verwendung und Abdruck in Spieker, Sammlung Gerd E. Schug - Seite 6 - 8: Anna-Maria Pe- anderen Medien, auch auszugsweise, ist nur mit deren ausdrückli- nitzka, Thorsten Schmidt, Friedhelm Wessel - Seiten 14 - 16: cher Zustimmung gestattet. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Achim Raasch: Familiendokumente zur Familie Pieper gen. Siep- die Redaktion. mann. Unveröffentlichte Sammlung, Kalender: Herne in alten Kar- Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, Mühlbachstr. 7, 71522 Backnang ten, Stadt Herne 1997 - März (Sammlung Andreas Janik) - Seite 17: Friedhelm Wessel, Norbert Brenski - Seite 21: Thorsten Gefördert aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen. Schmidt - Seite 22: Gerd Kämper / Kulturverein Herner Netz e.V. - Seite 23: Thorsten Schmidt, „Die Gutbier Onkel“ von Ingrid Nisters. Seite 24: Friedhelm Wessel - Seite 25: Arndt Klups - Seite 28:

Der Bote Nr.5 im April 2019 3 Kurznachrichten

Außerordentliche Mitglie- derversammlung

Am 30. Oktober 2018 fand die außerordentliche Mitglie- derversammlung im Gemein- schaftsraum des Willi-Pohl- mann-Seniorenzentrums statt. An diesem Abend traten die Gründungsmitglieder Gerd Biedermann, Jürgen Hagen und Horst Schröder von ihren Ämtern zurück und verließen den Verein. Sie widmen sich nun ihren neuen Projekten. Wir möchten uns hier noch- mals für ihre Mithilfe bedan- ken und wünschen ihnen alles Gute für ihre zukünftigen Pro- jekte. Elisabeth Hoffmann grund sind der Dom und die Die Nachwahl für den Pos- Überwasserkirche zu sehen. ten des stellvertretenden Vor- In Rinkerode wurde beim Elisabeth Hoffmann hat die- sitzenden fand ebenfalls statt. Aufräumen ein kleines Bild ses Bild 1945, wahrscheinlich Aufgestellt und gewählt wurde von Elisabeth Hoffmann ge- aus einer Erinnerung gemalt, Gerd E. Schug. Wir freuen funden. Es ist eine Aquarell denn Münster war zu dieser uns auf eine gute und frucht- und zeigt Münster, im Hinter- Zeit total zerbombt. bare Zusammenarbeit. Mechtild Läge Thorsten Schmidt

Kunstwerk verschwunden Als gelernter Bergmann Bild überließ er in der Gast- blieb er, ebenso wie sein Va- stätte Haus Wiesmann dem Josef Menne war unter an- ter, dem Bergbau sein ganzes Bergmannsunterstützungs- derem über Tage in der Mar- Leben lang verbunden. Als verein Sodingen zu treuen kenkontrolle der Zeche Mont- Rentner brannte er das histo- Händen. Nach dem Abriss Cenis tätig und kannte nach rische Bergbau-Panorama des Hauses Wiesmann konn- einiger Zeit die Markennum- von Sodingen mit einem Löt- te leider niemand mehr über mern fast aller Beschäftigten kolben auf eine große Ei- den Verbleib des Bildes Aus- auf Mont-Cenis auswendig. chenplatte. Das Panorama- kunft geben. Hans Menne

4 Der Bote Nr.5 im April 2019 Schulklassen erkunden den Kaiser-Wilhelm-Turm.

Gelsenkirchen ... bis zur Schalke-Arena. Ein von Günter Habijan mit- gebrachtes Fernglas war dabei sehr hilfreich und heiß begehrt. Den Schülerinnen und Schü- lern machte es Freude, mit dem Fernglas ihnen bekannte Objekte zu erkunden. Der Rückgang führte, vorbei am ehemaligen Standort des „Milchhäuschen“, zum Wohn- haus der früheren Sodinger Lehrerin Emilie Engel, welche vor 100 Jahren für die Sodin- ger Kinder eine große soziale und menschliche Stütze war. Gerd E. Schug berichtete in einem Kurzvortrag — auf den Stufen des Wohnhauses ste- Der Kaiser-Wilhelm Turm in seiner Die Klasse 8.1 der Mont-Cenis Gesamt- hend — über das Leben und Anfangszeit schule vor dem Kaiser-Wilhelm Turm Wirken des damals so genann- ten „Engel von Sodingen". die Umgestaltung der Zeche Günter Habijan und Gerd E. Anschließend wurde den Mont-Cenis zur heutigen Anla- Schug vom Historischen Verein Schülerinnen und Schülern, ge von Akademie und Ein- Herne/Wanne-Eickel haben, anhand großformatiger Fotos, kaufszentrum nahe gebracht. auf Wunsch der Mont-Cenis Gerd E. Schug Gesamtschule am 08. und 11. Das ehemalige Milchhäuschen auf einer Postkarte Oktober 2018 die Klassen 8.1 und 9. zum Kaiser-Wilhelm- Turm, im Volkspark Sodingen begleitet. Vor dem Hauptevent, die Besteigung des Turmes, wur- den die Schülerinnen und Schüler über den historischen Hintergrund von Volkspark und Turm in Wort und Bild infor- miert. Anschließend erfolgte, je- weils in zwei Gruppen aufge- teilt, die Besteigung des Tur- mes bis zur obersten Plattform. Von hier bot sich den Schüle- rinnen und Schülern, bei idea- lem Weitsicht Wetter, ein toller Rundblick auf Herne, Castrop- Rauxel, Dortmund, Datteln, Recklinghausen, Herten und

Der Bote Nr.5 im April 2019 5

6 Der Bote Nr.5 im April 2019 Der Bote Nr.5 im April 2019 7 8 Der Bote Nr.5 im April 2019 Das war der Historische Verein Herne / Wanne-Eickel e.V. Ereignisse, Zahlen und Gedanken in 2018

Ein wirklich starkes Jahr auch das Filmteam trifft sich ger und seiner lieben Ehefrau liegt hinter uns. Warum stark? nun monatlich dort. Zu allen initiierte und sehr gut organi- Unser Verein hat bewiesen, Treffen der jeweiligen Grup- sierter Kulturverein Herner was man mit Teamarbeit und pen, sind Gäste gerne will- Netz e.V. befasst sich ebenfalls Zusammenhalt alles bewälti- kommen. mit der Lokalgeschichte. Eine gen kann. Und das war eine Das soll aber nicht bedeu- Zusammenarbeit und gemein- Menge! ten, dass es zukünftig keine same Veranstaltungen machen Allein durch die vielen eh- Zusammenarbeit oder Veran- in jeden Fall Sinn und werden renamtlichen Helferinnen und staltungen mit dem Kunstver- von beiden Seiten unterstützt. Helfer, konnten wir die Projek- ein Schollbrockhaus e.V. gibt. Im letzten Jahr haben Gerd te, Veranstaltungen und öffent- Friedhelm Wessel steht weiter- E. Schug und Günter Habijan liche Auftritte nicht nur bewälti- hin im engen Kontakt zum sich als lokalhistorische Reprä- gen, sondern damit auch glän- Kunstverein und wird nach sentanten für die Mont-Cenis- zen. Möglichkeit die Kooperation Gesamtschule zur Verfügung Monatlich galt es, ein Pro- aufrecht erhalten. gestellt und mehrere Jahr- gramm auf die Beine zu stel- Das Filmteam konnte zu gangsstufen durch Sodingen len, um den lokalhistorischen Beginn des Jahres in Koopera- und den Volkspark geführt. Gesprächskreis des Histrori- tion mit der Mont-Cenis-Ge- Auch hier wächst die Koopera- schen Vereins attraktiv zu ge- samtschule, den selbstprodu- tion stetig. stalten. Dazu gehören aber zierten Film „der Torschrei“ im Außerordentlich erfreulich ist auch die Rahmenbedingungen Bürgersaal der Akademie es, dass sich Gerd E. Schug und der Veranstaltungsraum. Mont-Cenis vorführen. Das war bereit erklärt hat, im Vorstand Das Schollbrockhaus erwies ein sehr beeindruckendes unseres Vereins mitzuarbeiten. sich für unsere Art der Veran- Event mit einer riesigen Bür- Somit steht einer noch erfolg- staltung nicht immer optimal gerbeteiligung und mit einer reicheren Vorstandsarbeit und wir stießen oft an die feierlichen Denkmaleinweihung nichts mehr im Weg. Grenzen des Machbaren. Der seinen Abschluss fand. Ebenso erfreulich ist es, Zufall und die richtige Idee zum Weitere tolle Veranstaltun- dass die Mitgliederzahl wächst. richtigen Zeitpunkt kamen uns gen waren zum Beispiel die Neue Ideen und Aufgabenfel- zur Hilfe. Unser Vereinsmitglied Führungen im Trainingsberg- der werden durch alle Mitglie- Walter Liedtke stellte einen werk Recklinghausen und in der beständig ausgebaut. Kontakt zum Willi-Pohlmann- der Sternwarte Wanne-Eickel. Ich persönlich freue mich Seniorenzentrum der AWO in Verschiedene Lesungen und auf viele gemeinsame Veran- Constantin her. Schon beim Ausstellungen organisierte un- staltungen und Treffen mit Ih- ersten Gespräch war für alle ser Verein im Schollbrockhaus. nen und hoffe weiterhin auf Seiten klar, dass die Zusam- Wie in jedem Jahr präsentierte Ihre Beteiligung und Ideen. menarbeit für alle Vorteile bot sich unser Verein auf den SPD Zusammen sind wir stark! und wir unseren Vereinsmit- Familienfest im Schlosspark gliedern einen geeigneteren Strünkede. Unvergessen und Veranstaltungsort anbieten sicherlich ein Highlight 2018 können. Ab sofort können wir waren die Börniger Dorfrun- uns wesentlich häufiger zu den. Hierbei hatten wir erstma- verschiedenen Anlässen und lig viele Mitglieder des Kultur- Themengebieten treffen. verein Herner Netz e.V. zu Die im Jahr 2018 neu ge- Gast. gründete Ahnenforschungs- Der von dem bekannten gruppe ist eine davon. Aber Buchautor Wolfgang Viehwe- Marcus Schubert

Der Bote Nr.5 im April 2019 9 Alte Flurnamen in der Bauerschaft Börnig mit dem Versuch einer Deutung von Gerd E. Schug

In einer Zeit, als es noch keine Landvermessungen gab, boten die zum Teil jahrhunderteal- ten Flurnamen die einzige Möglichkeit, Größe und Lage der einzelnen Landbesitzungen zu ordnen.

Die erste wesentliche Verände- vielfach auch eine Aussage über rung brachte der 30jährige Krieg die Qualität des Bodens und der (1618 — 1648) und die in dieser Nutzung gaben. Zeit wütende Pestilenz, wodurch viele alte Grundbezeichnungen Es ist dem Amt Castrop, dem verloren gegangen sind, da die Amt Sodingen-Börnig und der Dörfer zum Teil wüst waren. Stadt Herne zu verdanken, dass einige der alten Flurnamen für Aus diesem Grunde sahen heutige Straßennamen Berück- sich die jeweiligen Landesherren sichtigung fanden und finden. So (hier in Börnig die Grafschaft bleibt ein Teil unserer Heimatge- Mark) veranlasst, eine Neuauf- schichte sichtbar erhalten. nahme der Grundbesitze anzu- fordern. Diese Neuaufnahme galt Die von mir zusammengetrage- anschließend, fast zweihundert ne Auflistung der zahlreichen Jahre, auch als Basis der Be- Flurnamen soll mit dazu beitra- steuerung. gen, dass dieses Kulturgut für das Dorf Börnig „sichtbar“ bleibt. Als aber die napoleonischen Wirren des frühen 19. Jahrhun- Gerd E. Schug im August 2018 derts beendet waren und wieder klare Verhältnisse herrschten, wurde im ganzen Königreich Preußen das „Urkataster von 1823“ angelegt.

Dieses Urkataster liegt auch für die Bauerschaft Börnig vor und ist nun heute die Basis für die Ermittlung der hiesigen Flurbe- zeichnungen. Quellenverzeichnis: Durch die Industrialisierung und die damit verbundenen, stürmisch anwachsenden Bevöl- Kurzzeichen Quelle kerungszahlen, wurden in den A Fritz Aring, Herne Dörfern und Landgemeinden die Heute können wir diese alten jahrhundertealten Strukturen regel- Flurbezeichnungen nur noch den M Mündliche Überliefe- recht überrollt. rund zweihundert Jahre alten, rung / Zeitzeugen So reichten nun zur Orientie- historischen, Flurkarten entneh- rung nicht mehr die bestehenden men. Darüber hinaus gibt es U Historische Urkarten Flurbezeichnungen aus, da plötz- auch von Zeitzeugen mündlich von 1827 überlieferte Flurbezeichnungen. lich zahlreiche bebaute Straßen Kleine Namenserklärung, Georg Müller entstanden, die Namen erhielten. Damit waren die alten Flurbe- Interessant ist auch, dass die Deutsches Namenlexikon, Gondrom zeichnungen überflüssig gewor- Flurbezeichnungen nicht nur der den. Orientierung dienten, sondern

10 Der Bote Nr.5 im April 2019 Alte Flurnamen in der Bauerschaft Börnig

Historische Be- Heutige Bezeich- Quelle Namensdeutung und heutige Lage zeichnung nung

Unerbiäck Unterer Bach A Bach von Hof Werth, vorbei an Hof Borg, zum Bruch. Historischer Spruch: „Duitsch- lands schäunste Eck liggt in Biörnick an de Unerbiäck!“ de fule Fuort die faule Furt A Wo die Widumer Straße auf die Ringstraße stößt. Es war die Furt durch den Börniger Bach.

Biörnksche Büsche Börniger Büsche A Vom Fuß des Beimbergs bis zur Johannis- kirche.

Wiengaren Weingarten A, U Vier Flure: Hof Große-Lahr, Zeche Teutobur- gia, Beimberg, Kirche und Friedhof.

Op’n Berge Auf dem Berge A, U Erhebung zwischen Kirch- und Ringstraße (ehemals Fußballplatz).

Baueracker Baueracker A, U Bestes Börniger Ackerland. Heutige Straße „Am Baueracker“.

Biörnksche Aesche Eschfeld A, U „Aesch“-land = fruchtbarstes Ackerland. Heu- te „Holunderweg“.

Karacker Karger Acker A Landwirtschaftliche Fläche zwischen Bauer- acker und Voßnacken.

Vosnach/Voßnacket Voßnacken A Voßnacken, früher Unterbauerschaft von Börnig. Voßnacken = langgestreckte Boden- erhebung.

Im Knühm A Heute „Hunbergstraße“.

Belme Belmers Busch A Früher Hof Behmer im Voßnacken.

Brunstkamp Baunskamp A Früher „Brunstplatz“ der Hirsche. Heutige Straße „Im Braunskamp“ und „Kurt-Edelha- gen-Platz“ (Bunker).

Im Rimmel U Heutige Stichstraße „Im Rimmel“.

Kattenpadd Katzenbuckel A Alter Weg über die kleine Erhebung zwi- schen Vellwigstraße und Dorfstraße (nicht identisch mit der heutigen Straße „Am Kat- zenbuckel“).

Huowers Dreisch A Ehemals Hoffmanns Weide auf dem Katzen- buckel.

Driewwiäg Treibweg A Alter, mit Eichen bestandener Weg, auf dem das Vieh von Vellwig und Schadeburg nach Bladenhorst getrieben wurde. de Viälke A Bezeichnung für den Weg von der heutigen Vellwigstraße zur Siedlung Teutoburgia (=Verlängerung des Katzenbuckel).

Schadeburg Schadeburg A, U Ehemalige Burganlage.

Im Massenholte A Holt = Gehölz/Wald. Heutige Baare- und Laubenstraße in der Teutoburgia-Siedlung.

Der Bote Nr.5 im April 2019 11 Alte Flurnamen in der Bauerschaft Börnig

Historische Be- Heutige Bezeich- Quelle Namensdeutung und heutige Lage zeichnung nung

Erlenkamp A Heutige Schrebergartenanlage Teutoburgia. de Ossenkamp A Heutiger Sportplatz VfB Börnig.

Stückenbrauk/Stück- Stückenbruch A, U Heutige Straße „Am Stückenbruch“. lenbruch

Biörnksche Brauck Börniger Bruch A Nördlich vom Börniger Dorf und Berkel gele- gener Bruch. de Biörnksche Hagen ehemaliger Hilligen- A, U Hagen = mit Wall und Hecken eingefriedeter wall Bereich. Ehemaliger Hilligenwall.

Langforth Hüls A Hüls = sumpfiges Gelände. Zwischen Knühm und Börniger Hagen gelegen. Wahrschein- lich zu Schulte-Langforth gehörend.

Berchel Berkel U Heutige „Berkelstraße“.

Villewich Vellwig U Heute nur noch Hof Große-Lahr und Hof Klute (Sodinger Straße).

Vorm Bruch U Nördlich Stoodts Mühle.

Auf dem Hülle U Westlich vom Eschfeld.

Grunewald M Früher Hof Hugendiek (Nähe Neptun).

Hinterm Keller U Bereich am früheren Börniger Bahnhof.

Im Keller U Zwischen Belmers Busch und ehemaligem Böniger Bahnhof.

Hollerter Stock U Südwestlich vom Baueracker.

Ziegenbock U Südlich „Auf dem Berge“ bis Faule Furt.

Auf dem Mulle U Nördlich vom Baueracker (HCR). Gebiet Altenheim / Gaststätte Lülf.

Aufm Kochen U Westlich der alten Josef-Schule.

Gemeinheit Bruch U Heutige Straße „Lütge Bruch“, an der Sodin- ger Straße.

Lütge Bruch Lütge Bruch U Heutige Straße "Lütge Bruch“, an der Sodin- ger Straße.

Große Vöhde U Weideland im Bruch, zwischen Dorf und Lüt- ge Bruch.

Knabenacker U Gebiet der heutigen Thornerstraße, Saar- straße und Mont-Cenis-Straße.

Aufm Kamp U Zwischen Vellwig und „Auf dem Berge“ (Net- to Markt).

Berger Wiese U Heute Ringstraße / Am Beimberg.

Sodinger Holz U Börniger Waldgebiet an der Gerther Straße.

An der Linde U Heute Straße „An der Linde“ (Pestkreuz und Pestlinde).

12 Der Bote Nr.5 im April 2019 Veranstaltungen

Donnerstag, Vor Ort“ Filmgruppe im Willi-Pohlmann-Seniorenzen- 14. März 2019 trum 18.00 Uhr - 20.00 Uhr im Gemeinschaftsraum. Mittwoch, Der lokalhistorische Gesprächskreis live im Willi- 20. März 2019 Pohlmann-Seniorenzentrum 18.00 Uhr - 20.00 Uhr Im Gemeinschaftsraum. Thema: Kneipenszene in Herne. Mittwoch, Treffpunkt Genealogie, im Willi-Pohlmann-Senioren- 27. März 2019 zentrum, 18.30 Uhr - 20.30 Uhr Gesprächskreis Familienforschung, im Gemeinschafts- raum, unter der Leitung von Gertrud Frohberger und Doris Saisch. Donnerstag, Vor Ort“ Filmgruppe im Willi-Pohlmann-Seniorenzen- 9. April 2019 trum 18.00 Uhr - 20.00 Uhr im Gemeinschaftsraum. Mittwoch, Der lokalhistorische Gesprächskreis live im Willi- 17. April 2019 Pohlmann-Seniorenzentrum 18.00 Uhr - 20.00 Uhr Im Gemeinschaftsraum. Thema: Kinogeschichte(n) aus Herne. Mittwoch, Treffpunkt Genealogie, im Willi-Pohlmann-Senioren- 24. April 2019 zentrum, 18.30 Uhr - 20.30 Uhr Gesprächskreis Familienforschung, im Gemeinschafts- raum, unter der Leitung von Gertrud Frohberger und Doris Saisch. Donnerstag, Vor Ort“ Filmgruppe im Willi-Pohlmann-Seniorenzen- 9. Mai 2019 trum 18.00 Uhr - 20.00 Uhr im Gemeinschaftsraum.

Mittwoch, Der lokalhistorische Gesprächskreis live im Willi- 15. Mai 2019 Pohlmann-Seniorenzentrum 18.00 Uhr - 20.00 Uhr Im Gemeinschaftsraum. Offener Gesprächskreis

Mittwoch, Treffpunkt Genealogie, im Willi-Pohlmann-Senioren- 22. Mai 2019 zentrum, 18.30 Uhr - 20.30 Uhr Gesprächskreis Familienforschung, im Gemeinschafts- raum, unter der Leitung von Gertrud Frohberger und Doris Saisch.

Die aktuellen Themen und Termine finden Sie auch auf unserer Homepage: www.hv-her-wan.de Dort informieren wir auch über Änderungen. „Kiek mol wir rin“.

Der Bote Nr.5 im April 2019 13 Die Herner Ahnen der Muschelkalk Ringelnatz „Ich bin nur ein kleiner, unanständiger Schalk. Mein richtiges Herz, das ist anderwärts, irgendwo im Muschelkalk.“ Joachim Ringelnatz

Das bisher noch nicht veröffentlichtes Foto mit rückseitigem Text vom Joachim Ringelnatz: “Das gedrückte lettische Dienstmädchen Lona u. ihr etwas wackelig sitzender Bräutigam, der Schriftsetzer Hans Bötticher, grüßen tausendmal Aug. 1920”

Solche Sprüche waren typisch für meinen Großonkel. Meine Oma hatte ihn sehr verehrt und einiges von ihrem Schwager gesammelt. Er nannte meine Oma, weil er sie mal in einem weißen Schlittschuhanzug sah, von da an auch immer “Schneehase” und illustrierte schon mal einen Brief an sie mit einem kleinen Häschen. Achim Raasch

„Muschelkalk“. „Muschelver- maligen Bürgermeisters im ost- Seine Ausbildung zum Ver- kalkte Perle“, auch „Kuschel- preußischen Rastenburg, gebo- waltungssekretär erfuhr er beim malk“, „Muschelnatz“ oder kurz ren und starb als Leonharda Amtmann Schaefer in Herne, „Li Ka“ nennt Hans Gustav Gescher am 26. Februar 1977 bevor er 1891 im damals noch Boetticher alias Joachim Rin- in . Wieder nichts mit selbstständigen Annen (Witten) gelnatz, seine seit 1920 mit ihm Herne, oder doch? Stadtsekretär wurde. Über den- verehelichte bessere Hälfte. Ihr Vater ist es, der die Lö- selben Posten 1894 nach Auch als „vermuschelkalkter R.“ sung bringt: Wilhelm Pieper Landsberg an der Warthe in unterschreibt er einige seiner wurde am 17. Oktober 1861 in den deutschen Osten verzo- Briefe an die Liebe seines Le- Horsthausen als Sohn des gen, wurde er 1895 gewählter bens. Doch was hat „Muschel- Friedrich Pieper, gen. Siep- Bürgermeister zu Pillau. Schon kalk Ringelnatz“ mit Herne zu mann, und der Anna Maria Ca- zwei Jahre später wechselte er tun? tharina Breilmann geboren und als Stadtoberhaupt nach Ras- Sie wurde doch am 6. No- am 12. November 1861 in der tenburg, wo er vom 1. April vember 1898 als Leonharda alten Herner Dionysius Kirche 1897 bis zum 1. Februar 1921 (Lona) Pieper, Tochter des da- getauft. Bürgermeister blieb. Am 12

14 Der Bote Nr.5 im April 2019 Ausschnitt aus dem Übersichthandriß Horsthausen, 1823 des Geometer Krause.

September 1922 verstarb er Sohn, zwei Töchter, wovon Aber einige Gehöfte gehörten daselbst. „Muschelkalk“ die jüngste war. seit ehedem zu Herne. Darun- Seine erste Ehefrau brachte Seine zweite Ehefrau Elise ter auch der Siepmann Kotten er noch aus dem Westen mit: Loewner stammt aus Palmni- in den Böken, ungefähr dort, Johanna Raske aus Isselburg. cken in Ostpreussen und wurde wo sich heute der Kanal befin- Mit ihr hatte er 3 Kinder, einen seit ihrer Heirat 1902 zur wich- det. tigen Bezugsperson der drei Zum Beruf wurde ihm das Kinder und Mutter von weiteren Zimmermannshandwerk gege- drei Kindern. ben, womit er 1847 erwähnt Doch nun zurück zu den wurde. Bei seinem Tode, am Herner Ahnen der Familie Pie- 12. Februar 1887 wurde als per auch Siepmann genannt. Stand „Lohnarbeiter“ eingetra- Die Elterliche Generation gen, woraus sich die Aufgabe des Verwaltungsbeamten Wil- der Zimmermannstätigkeit zum helm Pieper gehörte zur Bäuer- abhängigen Arbeiter verdeut- lichen Gesellschaft, welche den licht. Umbruch von der Landwirt- Am 3. September 1841 hei- schaftlich geprägten Heimat zur ratet er Anna Maria Catharina urbanen Region durchlebten. Breilmann, aus der alten Bau- Georg Friedrich Pieper, gen. ernfamilie „bei Herne“. Deren Siepmann, wurde am 6. Juni Hof lag am nördlichen Ende der 1815 in der Bauerschaft Horst- Bauerschaft an der Kreuzung hausen geboren. Damals noch Hölkeskampring / Wiescher- unter der schönen Namensform straße, mit den Höfen Wies- Piper. Horsthausen gehörte an mann, Koppenberg, Jöhle und sich zur Gemeinde Castrop. eben Breilmann.

Der Bote Nr.5 im April 2019 15 Auf dem Bild sind v. L.n.R: Elisabeth (*1909), Gerda (*1895), Ursula (*1908), Hildegard (*1904) und Leonharda (*1898) zu sehen. Die Aufnahme des Photographen Willy Hack aus Rastenburg entstand vermutlich im Oktober 1911, zum 50. Geburtstag des Vaters.

Die Straßenbezeichnung obige Ausführung belegt. trop. 1780 ist er zum einen „Auf dem Breil“ erinnert daran. Kein einfaches Leben be- erstmalig in den Böcken zu An ihr ist interessant, dass sie deutete dieses. Der Siep- Horsthausen erwähnt. Ange- 1820 als uneheliche Tochter manns Kotten war nicht ertrag- geben ist dabei, dass er als der Maria Catharina Breilmann reich und als sein Stand wird Soldat unter dem Regiment v. ins Taufregister eingetragen Leineweber angegeben. Die- Gaudi in Wesel stand. Gemeint wurde. Ihre Mutter heiratete ses ist gleichzusetzen mit Ta- ist Generalmajor und Kom- erst 5 Jahre später in die Fami- gelöhner, dass bei Arbeitslo- mandeur des Infanterie-Regi- lie Wittelmann, bzw. Wietel- sigkeit nur die Arbeit an dem ments Nr. 44 Friedrich Wilhelm mann, ein. selbst angebauten und Weiter- Ernst Freiherr von Gaudi Wieder zu Piper zurück: Der verarbeiteten Leinen am Web- (1725- 1788). Einige andere Vater des Friedrich Pipers hieß stuhl übrig blieb. Familienväter aus Herne dien- Bernhard Henrich und stammte Aus den Kirchenbüchern ten in Wesel und hatten ihre aus Grumme. Dieses gehörte, kann man dabei Schwerpunkte Familie im Heimatdorf. 1787 ist als altes Eickeler Lehen, zu an der Landwehr in Hiltrop, in er wieder als Schneider, dies- dem Dorf und Gemeinde Ei- Holsterhausen, Baukau und mal wieder in den Böken bei ckel. Dort wurde er am 8. Ok- eben Horsthausen erkennen. Horsthausen erwähnt. tober 1782 getauft. Am 10. Juli Dass es in Eickel Leineweber Dort verstarb auch sein Va- 1804 heiratete er in Linden die gab, ist hierbei durch den Vater ter Friedrich Siepmann. Daher Horsthauserin Anna Elisabeth Johann Diedrich Piper belegt. ist anzunehmen, dass die Mut- Siepmann, welche ihm als Erb- Nun zu den Siepmanns in ter aus diesen Kotten stammte. tochter den Kotten einbrachte. Horsthausen. Diese stammten In alter Gewohnheit übernahm gar nicht von hier, sondern aus er nicht nur die Erbtochter und der Bauerschaft Hiltrop und den Hof, sondern auch den heiraten erst 1776 mit Anna Namen und schrieb sich von Catharina Kempmann in eine dort an Piper, genannt Siep- Baukauer Familie ein. Dieser Andreas Janik mann. Das sich der Familien- erste Horsthauser Siepmann name bei den Nachkommen war von Beruf Schneider und https://www.friseur-janik.de/ nicht durchsetzte, ist durch lebte auf der Landwehr in Hil- muschelkalks-ahnen.html

16 Der Bote Nr.5 im April 2019 Einst mit der Kamera im Revier unterwegs: Norbert Brenski

eingestellten Herner Sonn- Eickeler der Nachwelt hinter- tagsnachrichten. Solange war lassen. Norbert Brenski natürlich un- Kunstvolle Ballettstudien ter anderem dabei, wenn in am Gelsenkirchener Musik- Herne irgendwo etwas los theater oder legendäre Spiel- war. Fußball, Cranger Kir- szenen, die bei Heimspielen mes, Stadtfeste, Ehrungen der Knappen in Parkstadion und Künstlerauftritte hielt entstanden, hielten den be- Brenski daher gekonnt in etli- liebten Bildjournalisten nicht chen Fotos fest. Als Mitglied von seiner Alltagsarbeit in der „Sezession Gelsenkir- Herner und Gelsenkirchener chener Lichtbildner“ waren Zeitungsredaktionen ab. seine Arbeiten in vielen bun- Pitt Herrmann, langjähriger desdeutschen Städten, dar- Redaktionsleiter der Herner unter im Essener Folkwang- Sonntagsnachrichten: „Nor- Museum und sogar in Miami bert war nicht nur ein guter (USA), ausgestellt. Zwei Me- fotografischer Beobachter, daillen beim renommierten sondern auf ihn war auch Nikon-Contest, zahlreiche immer Verlass.“ Der Histori- Preise des DVL- Landesver- sche Verein Herne / Wanne- bandes Westfalen und bei Eickel e. V., der einen Teil lokalen Foto-Salons machten des fotografischen Brenski- ihn ebenso über die Grenze Nachlasses übernommen Hernes hinaus bekannt, wie hat, wird von Zeit zu Zeit auf die häufige Gestaltung von A r b e i t e n d e s Er war der Mann mit der Plakaten zur Cranger Kirmes. leider viel zu Kamera: Norbert Brenski. Dieses Volksfest lag Nor- früh verstorbe- Jahrelang prägte der gebürti- bert Brenski, neben seinem nen, außerge- ge Gelsenkirchener die Her- Lieblingsverein Schalke 04, wöhnlichen Do- ner Medienlandschaft ent- wohl besonders am Herzen. kumentaristen scheidend mit. Im Alter von Denn unzählige großformati- zurückgreifen. nur 58 Jahren starb Norbert ge Farbfotos hat der Wanne- Friedhelm Wessel Brenski jedoch im Jahre 2002 in Wanne-Eickel, wo er auch als Maschinenschlosser bei der Deutschen Bahn AG tätig war. Doch die große Leiden- schaft des Wanne-Eickelers galt lange der Fotografie. So heimste Brenski als Autodi- dakt zahlreiche nationale und internationale Preise ein. Bald wurden die Medien auf den gelernten fotografieren- den Maschinenschlosser aufmerksam. Da war es nicht verwunderlich, dass seine Fotos bald in regionalen und überregionalen Tageszeitun- gen erschienen. Etliche Jahre galt Brenski auch als der „Hoffotograf“ der im Mai 2018

Der Bote Nr.5 im April 2019 17 Wir möchten Sie darüber informieren, dass die in den Formularen angegebenen personenbe- zogenen Daten, die zum Zwecke der Durchführung der Verwaltung im Sinne unserer Vereinsar- beit notwendig und erforderlich sind, gespeichert und verarbeitet werden.

Sie sind gemäß § 15 DSGVO jederzeit berechtigt, gegenüber dem Historischen Verein Herne / Wanne-Eickel e.V. um umfangreiche Auskunftserteilung zu den zu Ihrer Person gespeicherten Daten zu ersuchen. Gemäß § 17 DSGVO können Sie jederzeit gegenüber dem Historischen Ver- ein Herne / Wanne-Eickel e.V. die Berichtigung, Löschung und Sperrung einzelner personenbe- zogener Daten verlangen. Sie können darüber hinaus jederzeit ohne Angabe von Gründen von Ihrem Widerspruchsrecht Gebrauch machen und die erteilte Einwilligungserklärung mit Wirkung für die Zukunft abändern oder gänzlich widerrufen. Sie können den Widerruf entweder postalisch (an die Geschäftsstelle) oder per E-Mail ([email protected]) an den Historischen Verein Herne / Wanne-Eickel e.V. übermitteln. Es entstehen Ihnen dabei keine anderen Kosten, als die Portokosten, bzw. die Übermittlungskosten je nach gewählter Übertragungsart.

Ich möchte die Arbeit des Historischen Vereins Herne / Wanne-Eickel e.V. unterstützen und beteilige mich mit einer Spende.

Name: Vorname:

Straße/Hausnummer: PLZ / Ort:

Telefon: E-Mail

Geb.-Datum: Datum / Unterschrift:

Ich spende dem Historischen Verein Herne / Wanne-Eickel: Kopieren, vollständig ausfüllen, ggf. zwei- mal unterschreiben und einsenden an: € 5,- einmalig Historischer Verein € 10,- monatlich Herne / Wanne-Eickel e. V. € 15,- vierteljährlich Schillerstraße 18 - 44623 Herne € ______halbjährlich jährlich (auch gerne per E-Mail oder Fax an die Wie soll das geschehen: Geschäftsstelle) Ich überweise den Betrag auf das Konto des Historischen Vereins Herne / Wanne-Eickel e. V. (Herner Sparkasse: IBAN: DE10 4325 0030 0003 3202 64 BIC: WELADED1HRN)

Ich ermächtige den Historischen Verein Herne / Wanne-Eickel e. V., den Betrag von meinem Konto einzuziehen (Einzugsermächtigung, jederzeit ohne Fristen widerrufbar!):

Kontoinhaber: Bank

IBAN: BIC

Datum: Unterschrift:

18 Der Bote Nr.5 im April 2019 Historischen Verein Herne / Wanne-Eickel e. V. www.hv-her-wan.de Hiermit beantrage ich/beantragen wir die Aufnahme in den Historischen Verein Herne / Wanne-Eickel e. V.

Name: Vorname:

Straße/Hausnummer: PLZ / Ort:

Telefon: E-Mail

Grundlage der Mitgliedscha ist die Satzung des Vereins in der jeweils letzten von der Mitgliederversammlung beschlossenen Fassung. Die Satzung kann auf hps://hv-her- wan.de und in der Geschässtelle eingesehen werden.

⃝ 18,00 € Einzelmitglied ⃝ 28,00 € Familientarif

Den jährlich fälligen Beitrag zahle ich/zahlen wir:

per SEPA-Lastschrimandat (siehe Rückseite) per Überweisung Ich/wir willige/n ein, dass mich/uns der Historische Verein Herne / Wanne-Eickel e. V. per E-Mail über alle Belange des Vereins informiert. Meine / Unsere Daten werden ausschließ- lich zu diesem Zweck genutzt. Eine Weitergabe an Drie erfolgt nicht. Ich kann / wir kön- nen die Einwilligung jederzeit per E-Mail an [email protected], per Brief an die Ge- schässtelle, oder durch Nutzung des in den E-Mails enthaltenen Abmeldelink widerrufen.

Ort, Datum Unterschri

Der Mitgliedsbeitrag wird zum 15. Februar eines jeden Jahres fällig.

Historischer Verein Herne / Wanne-Eickel e.V.- Schillerstraße 18 – 44623 Herne Herner Sparkasse: IBAN: DE10 4325 0030 0003 3202 64 BIC: WELADED1HRN

Der Bote Nr.5 im April 2019 19 Historischen Verein Herne / Wanne-Eickel e. V. www.hv-her-wan.de

Zahlungsempfänger

Historischer Verein Herne / Wanne-Eickel e. V. Schillerstraße 18 – 44623 Herne Fon: (02323) - 1 89 81 87 Fax: (02323) 1 89 31 45

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Ich ermächge den Historischen Verein Herne / Wanne-Eickel e.V., Zahlungen von meinem Konto miels Lastschri einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kredinstut an, die vom Historischen Verein Herne / Wanne-Eickel e. V. auf mein Konto gezogenen Lastschrien einzulösen.

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstaung des belasteten Betrags verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kredinstut vereinbarten Bedin- gungen. Wenn das Konto nicht die erforderliche Deckung aufweist, besteht seitens des kontoführen- den Geldinstuts keine Verpflichtung zur Einlösung. Bei Nichteinlösung gehen die entstehenden Ge- bühren zu meinen Lasten.

Vor- und Nachname KontoinhaberIn

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PLZ und Wohnort

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DE _ _ | _ _ _ _ | _ _ _ _ | _ _ _ _ | _ _ _ _ | _ _

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20 Der Bote Nr.5 im April 2019 Die Jury bestand aus dem damaligen Oberbürgermeis- ter Robert Brauner, dem da- maligen Redaktionsleiter der WAZ-Lokalredaktion, Michael Thiele und dem Herner Künstler Robert Imhof. Für den ersten Platz erhielt er ei- nen Gutschein über 150 DM für Malmaterialien. In den 1970er Jahren zeichnete Manfreda auch Ka- rikaturen für die örtliche Lo- kalpresse. Unter dem Pseu- donym „Remi“ wurden diese veröffentlicht. Sie beschäftig- Helmut Manfreda: Kindertraum“, als Aquarell- ten sich mit der damals aktu- bild. In seinem Atelier hat es ellen Stadtgeschichte, mit Künstler aus einen Ehrenplatz, direkt ne- Umweltschutz und der allge- Leidenschaft ben dem ausdrucksstarken meinen politischen Lage. Werk „Kinder hinter Stachel- Heute malt Helmut Man- Wir haben Helmut Manfre- draht“, mit dem er 1972 bei freda lieber Aquarelle mit vie- da, eines unserer jüngst hin- einem Wettbewerb der WAZ len Blumen, die als farbige zugekommen Mitglieder, in gewonnen hat. Explosionen den Hintergrund seinem Atelier besucht. Er Es zeigt Kinder mit starken zieren. Im Vordergrund finden zeigt uns bereitwillig sein Verbrennungen, die Opfer sich immer wieder aus- Reich, indem er seine kreati- von Brandbomben im Viet- drucksstarke Frauengestal- ve Schaffenskraft ausleben nam-Krieg wurden. Den Hin- ten. kann. tergrund dieses Bildes erklärt Parallel dazu hat er immer In einem kleinen, angren- uns der Künstler ebenfalls. ein abstraktes Gemälde, zenden Bereich bewahrt er Es entstand als Versuch, die dessen Entstehung ihn rege seine vielzähligen Arbeiten schlimmen Eindrücke der mit vorantreibt. auf. Es sind Kunstwerke aus starken Verbrennungen über- Wir können auch im Jahr den verschiedensten Stilrich- säten Kinder, die er in seiner 2019 sehr gespannt sein, tungen. Helmut Manfreda hat Zeit als Feuerwehrmann in welche Kunstwerke er uns in schon viele Materialien aus- einen Krankenwagen ins Bo- seiner nächsten Ausstellung probiert. Er malt mit Acryl, chumer Bergmannsheil präsentieren wird. Auswahl Aquarell, Bleistift bis hin zu transportieren musste, zu gibt es genug in seinem klei- Öl, Landschaften, Portraits, verarbeiten. nen, aber feinen Atelier, das abstrakten Werke oder auch Das Werk ist insofern be- sich in Herne Holthausen, Karikaturen. merkenswert, dass es sich kurz vor Castrop-Rauxel, be- Seine Landschaftsbilder dabei nicht um ein einfaches findet. entstanden meistenteils im Gemälde handelt, sondern Hier, in seiner unmittelba- Urlaub, im Liegestuhl oder im um eine dreidimensionale In- ren Nachbarschaft, findet er Strandkorb, am Tegernsee, stallation. Die Kinder sind aus auch immer wieder Inspira- an der Nordsee, in Griechen- Gips modelliert und der Sta- tionen für seine aktuellen land oder auf Fuerteventura. cheldraht, im Übrigen echter Werke. Das Titelbild dieser Aus- Stacheldraht aus der Nach- gabe hat er uns freundlicher- barschaft, ist verrostet über weise zur Verfügung gestellt. die Figuren gelegt. Das Es entstand im Jahr 1960, Kunstwerk ist in einem dunk- unter dem Arbeitstitel „Der len Rot gemalt. Thorsten Schmidt

Der Bote Nr.5 im April 2019 21 Die Heimat des Klingelpelzchens

22 Der Bote Nr.5 im April 2019 Am 21. Oktober 2018 hat Anekdoten. Dieser Hof spiegelt die bäuer- der Historische Verein Herne / S c h w e r p u n k t e d i e s e s liche Geschichte des Dorfes Wanne-Eickel e. V. gemein- Rundganges waren die Hofan- Börnig in einmaliger Weise sam mit dem Kulturverein Her- lage Werth, der Hof Borg und wieder. ner Netz e.V. einen „Rund- das „Klingelpelzchen" (der Ein weiterer Schwerpunkt gang durch das Dorf Börnig“ gute Zwerg von Börnig). Der war der rund 200 Jahre alte unternommen. Dortmunder Künstler Berthold Hof Borg, wo die Besitzer, Jo- Unter der Leitung unseres B. Knopp, selbst ehemals in sef und Johannes Borg, eben- Mitgliedes, Gerd E. Schug, wa- Börnig wohnhaft, hat freundli- falls freien Einblick in den ren vom Ausgangspunkt am cherweise für den Historischen ehem. Hof boten. Hierbei Börniger Dreieck Kirch-/Dorf- Verein dem „Klingelpelzchen" konnten die Besucher gleich- straße aus folgende Ziele In- mit einem gemalten Phanta- zeitig einen Einblick in die heu- halt des Rundganges: Quelle siebild eine Gestalt gegeben. te schon selten gewordene (Born), am ehem. Hof Borne- Dadurch hat das Dorf Börnig „Taubenzucht“ gewinnen. Die mann, die alte Dorfschule, die nun eine „sichtbare“ Märchen- Gebrüder Borg sind heutzuta- Hofanlage Werth und der Hof gestalt. ge die letzten - aber sehr er- Borg, der Bahnhof Börnig/Em- Die Besitzer der Hofanlage folgreichen - Taubenzüchter in schertalbahn, die Börniger Werth, das Ehepaar Krämer, Börnig. Mühle, der ehem. Hof Schmidt, hatten freundlicherweise für Über den historischen Weg der ehem. Hof Hoffmann und den Rundgang wieder ihre „Kattenpadd" (Katzenbuckel) der Katzenbuckel Tore geöffnet. Diese komplett ging es zurück zum Ausgang- In dem rund zweistündigen unter Denkmalschutz stehende punkt. Rundgang erfuhren die Teil- Hofanlage (mit Haupthaus, Lob und Anerkennung von nehmerinnen und Teilnehmer Torhaus, Backhaus, Dörrhaus den über 60 Teilnehmern hat viel aus der Geschichte des und Streuobstwiese - mit fünf der Historische Verein mit Dorfes Börnig und seiner Be- lebenden Rasenmähern!) ist Freude entgegengenommen. wohner, gespickt mit vielen ein wahres „Freilichtmuseum"! Gerd E. Schug

Der Bote Nr.5 im April 2019 23 Drei neue Bücher mit Herner Geschichten

Das mittlerweile 29. Buch des Herners trägt den Titel „Kicker über der Kohle“. Es wurde im November 2018 im Herkules-Verlag (Kassel) her- aus gebracht. Auch hier sehr viel Fußball-Herne: Norbert Lücke, Hans-Jürgen Bradler, Horst Wandolek, Friedhelm Jesse, Hans Cieslarzyk und Christian Korek – ehemalige Kicker, die aus der Kanalstadt stammen oder hier wohnen, werden unter anderem vorge- stellt. Seit 2006 befasst sich der langjährige ehemalige Zei- tungsredakteur intensiv mit der Geschichte des Reviers. Daher nennt es sich auch ger- helm Wessel, erneut Heraus- ne „Spurensucher“. Seine geber und Autor für „Bor“, hat Buchidee findet der Herner - auch weitere Autoren mit ins mit Oberhausener Wurzeln - abenteuerliche Revierboot ge- Er kann es nicht lassen. holt: So Sigi Dohmke (Herbert Vereinsmitglied Friedhelm der aber seit 1976 im Groß- raum Bottrop journalistisch tä- Knebels Hausautor) und Hu- Wessel hat in diesem Jahr bertus A. Jansen. Friedhelm drei neue Bücher bei drei be- tig ist, in Kolonien, am Kanal oder bei Zusammentreffen mit Wessel verfasste für dieses kannten deutschen Verlagen 80seitige Werk vier typische herausgebracht: „Bor - das alten Kumpels. In „Bor – das abenteuerli- Revier-Geschichten: „Auf den abenteuerliche Leben der Deckel“ – hier geht es um eine Ruhrgebietler“ ist im Septem- che Leben der Ruhrgebietler“ setzt der Autor aber im gewis- fast detailgetreue Nacherzäh- ber im Bottroper Verlag Hen- lung einer Kneipenbegeben- selowsky Boschmann er- sen Sinne seine bisherige „K- Reihe“ mit Kohle, Kumpels, heit aus den frühen 1970er- schienen. Friedhelm Wessel Jahren, um eine Wallfahrt der stellte dieses Buch zusammen Kicker, Kanal, Kino, Kolonie und Köttelbecke fort. Fried- Betschwestern, den legendä- mit seinen Co-Autoren, Lothar ren samstäglichen Badetag in Lange und Peter Allekotte, im (oft) kinderreichen Revierfami- Oktober 2018 im Schollbrock- lien und um reviertypische haus vor. Einige Tage später Olympischen Spiele einer brachte der Wartberg-Verlag Jungenclique in den 1950ern. ebenfalls im Oktober 2018 Ergänzt wird das gelungene „Gerettet“- Geschichten rund Buch durch über 50 SW-Fo- um den Ruhrbergbau“ auf den tos, die überwiegend aus dem Markt. „Darin ist viel Herne Archiv des Autors und Her- enthalten,“ meinte der Autor, ausgebers stammen. Da kann der in Baukau lebt. „Da geht man am Ende nur sagen: es unter anderem um die Ret- „Bor“ - einfach Klasse. Fried- tung von eingeschlossenen helm Wessel: „Wer ein Buch Kumpels auf der ehemaligen mit persönlicher Widmung Zeche Friedrich der Große.“ möchte, kann sich bei mir Für den 74jährigen Autor ist melden.“ dieses 64seitige und reichlich Thorsten Schmidt bebilderte Werk eine Her- zensangelegenheit.

24 Der Bote Nr.5 im April 2019 Erinnerungen an die Lichtburg in Herne

Ich bin eher durch Zufall tergraben in Kino 1). Die Bil- auf den Job, damals in der der stammen aus beiden Vor- Lichtburg, aufmerksam ge- führräumen, das eine Bild worden. Wir sind damals, so zeigt mich bei der Arbeit. Die 1995, regelmäßig donners- Treppe war im Hinterhof und tags in die Lichtburg gegan- der Zugang zum Vorführraum gen, um uns die neuesten für Kino 1 und Kino 4. Filme anzuschauen. Irgend- Im Winter war es sehr hei- wann im Oktober 1996 hing kel, dort hochzukommen, an der Kasse ein Zettel, dass wenn mann dann noch einen ein Filmvorführer gesucht Film über der Schulter hatte. wird. Mein erster Gedanke Im Hinterhof (Zugang war "Klasse, Filme schauen durch die heutige Lichtburg und dafür noch bezahlt wer- Passage) befand sich der den". So hab ich mich dann Heizungskeller. Hinter dem im Oktober 1996 beworben Heizungskeller gab es noch und ich habe dann, bis Mitte weitere Keller. Hier waren 1999, dort gearbeitet. Filmplakate von einer Film- In der Lichtburg gab es gesellschaft gelagert. Diese zwei Vorführräume für die 4 Poster gingen bis in die Kinos. Für die Kinos 2 und 3, 1950’er Jahre zurück. Nor- im hinteren Bereich, lag der malerweise mussten die Vorführraum im Keller, Der Werbematerialien von den Vorführraum für Kino 1 und 4 Kinos wieder zurückgegeben lag auf dem Dach. Die Bilder werden. Ich denke mal das wurden mittels Spiegeltech- diese Schätze beim Abriss nik in die jeweiligen Kinos leider zerstört worden sind. umgeleitet. Die Maschinen Unter Kino 1 gab es noch stammen aus den 1950er einen Luftschutzkeller aus Jahren. Es waren die Projek- dem 2. Weltkrieg. Dort lager- toren Ernemann VII bis IX ten einige Stahlhelme. Der von Zeiss. Die Maschinen Zugang zum Keller war über waren wassergekühlt. die Lichtburg Passage mög- Als Jugendlicher, damals lich. 22 Jahre, war das alles super Der Kinosaal vom Kino 1 spannend. Da die Lichtburg wurde damals auf Holzpfos- früher ein Theater war, gab ten errichtet, das konnte man es noch einige zusätzliche aus dem Keller teilweise se- Räume (Umkleiden, Orches- hen. Arndt Klups

Der Bote Nr.5 im April 2019 25 Zeitungen als Zeitzeugen

Nachfolgend möchten wir chung in den heutigen All- hochmodernen und weitver- eine bunte Zusammenstel- tagsmeldungen finden. Das ästelten Eisenbahnnetz über- lung von Ereignissen aus al- sagt einiges über das Im- zogen worden, das den Gü- ter Zeit veröffentlichen, die mergültige aus, über den tertransport und das Reisen wir in Onlinearchiven auslän- durch alle Zeiten unveränder- in nie gekannter Geschwin- discher Tageszeitungen ge- lichen Kern der menschlichen digkeit, Bequemlichkeit und funden haben. Zum ausge- Natur. Das Wesen wechselt zu niedrigen Preisen ermög- henden 19. Jahrhundert vor- nur sein Kostüm, seine Spra- licht. In den Städten sollen ab als Einleitung ein leicht che, die Kulisse. Aber es war, Schusters Rappen und die veränderter Text aus dem ist und bleibt stets dasselbe. Droschke in naher Zukunft Buch "Echte Verbrechen aus Oder was meinen Sie? Konkurrenz durch die Stra- der guten alten Zeit": Die echten Fälle aus der ßenbahn erfahren. Eine spannende, facetten- Vergangenheit lassen uns Physik, Chemie, Biologie, reiche Mischung aus kleinen nicht zuletzt in zwei Richtun- Medizin und Ingenieurwesen und großen Dramen, Miss- gen blicken. Was aus der sind die großen Innovations- geschicken, ernsten Unglü- Gegenwart finden wir im zweige der Wissenschaft, in cken, recht harmlosen oder Gestern, was aus dem Ges- denen ein Durchbruch nach unfassbar schrecklichen Ver- tern in der Gegenwart wie- dem anderen erzielt wird. brechen. Vom Raub bis zum der? Und was ging verloren, Was gestern noch fantas- Einbruch, vom Mord bis zum was trat hinzu? tisch und unerreichbar er- Freitod, vom Betriebs- über Wir vergleichen und su- schien, ist morgen schon ver- den Verkehrsunfall bis zum chen Gutes und Schlechtes trauter Alltag. Alte Branchen Betrug ist alles dabei, was heraus und bilden uns nolens brechen ersatzlos weg - we- das Leben und der schlichte volens ein Urteil über das nige Jahrzehnte später wird Alltag damals, wie zu jeder Bessere und Schlechtere an sogar das unersetzliche Zeit an Bemerkenswertem der jeweiligen Epoche. Und Pferd ausgedient haben — bereithält. mit jedem neuen Fall aus der und komplett neue Fortbe- In der Regel lässt sich die alten Tageszeitung wird der wegungsmittel kommen auf. echte Geschichte, der Boden unsicherer für den, Es sind dies die unmittel- schwere Einschnitt ins Leben der die Vergangenheit — bar letzten Jahre vor dem der beteiligten Menschen, egal welcher Zeit — leichtfer- großen Siegeszug der Elek- allenfalls erahnen. Es bleibt tig in eine möglichst simple, trizität, vor der Erfindung des der Fantasie überlassen, was von Vorurteilen überborden- Kinos, vor dem Telefon und gerade die scheinbar harm- de Schublade einsortieren dem sich erst langsam, dann losen oder recht nostalgisch will. immer schneller aufbauen- anmutenden Geschichten Es sind damals bewegte, den Erfolg des Automobils. konkret bedeuten. Was es vom Wandel bestimmte Jah- Es ist eine Zeit vor der Ver- mit der Verkäuferin macht, re. Die Moderne hat Einzug breitung des gerade erfunde- die im Laden mit dem Revol- gehalten in allen Lebensbe- nen Grammophons und erst ver vor der Nase überfallen reichen. Die großen Erfin- recht, weit vor der Erfindung wird. Oder was es für die dungen sind tiefgreifender von Radio und Fernsehen. Ehefrau und die Kinder heißt, und folgen in kürzeren Ab- Man arbeitet hart und viel, wenn der Ehemann und Er- ständen, als jemals zuvor in aber die Freizeit verbringt nährer der Familie ver- der Menschheitsgeschichte. man abseits von Lesen, Gar- unglückt oder sich suizidiert. Innerhalb weniger Jahrzehn- ten- oder Handarbeit gesellig. Und abseits alter Sprache, te ist Deutschland in einer Man ist Mitglied in den zahl- alter Berufsbezeichnungen atemberaubenden Kraftleis- reichen Vereinen, geht gerne oder aus der Mode gekom- tung vom Agrarland zum In- in die Gastwirtschaften, zer- mener Begriffe, kommt uns dustriestaat geworden und streut sich dort bei Konzer- dabei vieles frappierend ge- überdies in gerade einmal ten, bewundert in Gelsenkir- genwärtig vor. Ja, man wird einem halben Jahrhundert chen vielleicht den spektaku- fast immer eine Entspre- mit einem engmaschigen, lären neuen Tiergarten im

26 Der Bote Nr.5 im April 2019 Zeitungen als Zeitzeugen

Garten des Restaurants von Amerika deutsche Tageszei- stadt). Zum Landkreis gehö- Carl Cofflet oder geht mit der tungen mit den neuesten ren damals außerdem die Familie am Sonntag in einem Nachrichten aus Deutsch- Stadt Wattenscheid sowie die der Parks oder im Wald spa- land. Amerika erlebt einen Ämter Schalke, Braubauer- zieren. Man ist eingebunden Boom, wie man ihn Ende des schaft, Ückendorf und Wanne in die umfangreichen Paral- 20. Jahrhunderts bestenfalls mit den jeweils noch unter- lelwelten der großen evange- in China gesehen hat, Zei- geordneten Gemeinden. Her- lischen und katholischen tungen erfreuen sich überall ne hingegen ist zur selben oder der zahlenmäßig klei- großer Beliebtheit. Im realen Zeit ein Amt und später eine nen jüdischen Gemeinde. London verbreitet ab 1888 Stadt im Landkreis . Die Nachrichten aus der der brutale Frauenmörder Und doch ist es längst großen weiten Welt, wie aus Jack the Ripper Angst und auch die Gesellschaft der dem näheren Umfeld kom- Schrecken. Gleichzeitig läu- weltweiten Gleichzeitigkeit. men derweil über die Tages- tet diese niemals aufgeklärte Um zu erfahren, was jenseits zeitung ins Haus. Hier inse- Mordserie eine ganz neue des Atlantiks geschieht, muss riert man auch, hier stehen Ära der skandalgeprägten man nicht wochenlang auf die Todesanzeigen und der Sensationspresse ein. Die einen per Schiff transportier- Wetterbericht und die Anzei- Stadt an der Themse ist da- ten Brief warten. Die wichti- genseite informiert über die mals mit mehr als 4 Millionen gen Ereignisse jagen „in neuesten Angebote der Kauf- Einwohnern die größte Stadt Echtzeit" durch die Untersee- leute, über das nächste Kon- der Welt. Für die Zeitgenos- kabel der Telegraphennetze zert oder den Ball zum Se- sen ist diese Zahl schlicht hin und zurück. dantag, der neben Kaisers gigantisch bis unvorstellbar. Das Telefon (wir schreiben Geburtstag de facto ein Na- Zur gleichen Zeit tritt im neb- es wie heute üblich mal tionalfeiertag geworden ist. ligen Dunst der Industrieab- mit ,,f) und darauf aufbauend Den anstehenden spektaku- gase dort auch Arthur Conan das Internet, mögen diese lären Ballonflug auf der freien Doyles genialischer Meister- Entwicklung später auf ganz Wiese oder die Eröffnung ei- detektiv Sherlock Holmes auf neue Stufen heben, sie er- ner neuen Wirtschaft mit den Plan und revolutioniert schwinglich und für alle ver- Biergarten, findet man auch den Kriminalroman. fügbar machen und technisch annonciert. Zu dieser Zeit ist das gewaltig ausbauen. Eine Welt zwischen rau- Ruhrgebiet ein in ständiger Tatsächlich sind sie Wei- chendem Stahlwerk und dem Veränderung begriffener Fli- terentwicklungen, Modifika- Kleintierstall direkt hinter dem ckenteppich aus Städten und tionen eines menschheitsge- Haus, zwischen ländlicher Landkreisen, Bürgermeiste- schichtlichen Durchbruchs, Gemütlichkeit zwei Straßen reien und Ämtern. Mal wird der im 19. Jahrhundert statt- weiter und den Feuern der eine stark gewachsene Ort- findet - wie so vieles im tech- Schwerindustrie. Vierstöckige schaft selbstständig, dann nisch rasanten 20. Jahrhun- Mehrfamilienhäuser werden schlägt das Pendel wieder in dert, im Kern auf den Durch- direkt neben Äckern und Richtung von Zusammenle- bruchserfindungen des vor- kleinen Wäldchen hochge- gungen und Eingemeindun- herigen aufsetzt. mauert, neue Straßen erset- gen um. Der Status eines Die Säuglings-, Kinder- zen die malerischen Feldwe- Gebietes ändert sich so und Müttersterblichkeit sind ge. Die meisten Gemeinden mehrmals innerhalb weniger hoch, die Lebenserwartung im Revier stehen irgendwo Jahre. ist erheblich niedriger als zwischen Nicht-mehr-Dorf , im Herzen heute. Das Leben allgemein und Noch-nicht-Großstadt. des Reviers zum Beispiel be- ist unfallträchtig, was nicht Die vielen Auswanderer, steht zu jener Zeit nur aus nur an gefährlichen Arbeits- die in der neuen Welt ihre einer kleinen Stadt in den plätzen in Zechen und Fabri- Heimat finden, wollen auch Grenzen der alten Bauer- ken, in Werkstätten und in aus der alten Heimat infor- schaft (etwa die heutigen der Landwirtschaft liegt, son- miert werden. So gibt es in Stadtteile Altstadt und Neu- dern auch an den Unfällen

Der Bote Nr.5 im April 2019 27 Zeitungen als Zeitzeugen mit Pferden und Fuhrwerken im Falle des Vergehens, mit hat. Ein Bergwerksdirektor auf den Straßen und daran, entsprechender Rigorosität nimmt eine andere Wirklich- dass in den Wohnungen zu strafen. keit wahr als der Kaufmann ständig zum Kochen, Heizen Gerecht oder ungerecht? ein paar Meter weiter und und Beleuchten mit offenem Grausam und willkürlich - dieser schaut anders auf den Feuer hantiert wird. oder hart und notwendig? Alltag als ein Kohlenhauer Im Notfall rücken die Frei- Dies sind Kategorien der in- oder ein Polizeisergeant. willigen Feuerwehren oder dividuellen, subjektiven Mo- Preußischer Obrigkeitsstaat die Betriebswehren der gro- ral. Ein jeder legt hier sein mit Muff und Unterdrückung ßen Werke aus. eigenes Maßband an. Das des kleinen Mannes oder Jede Gemeinde beschäf- Reich ist föderal mit starken doch so etwas wie die „gute tigt ihre eigene kommunale Gliedstaaten. Die Minister in alte Zeit"? Polizei, die noch so zahlreich Berlin dürfen nur „Staatsse- Vielleicht sind es diese und nah ist, dass man den kretäre“ heißen, die Ministe- Dinge, die den Auswanderer Sergeanten im Notfall schon rien „Ämter". Neben der in Übersee so interessieren, mal auf der Straße herbeiru- preußischen Armee stehen das er sie in die amerikani- fen kann. noch die württembergische, schen Tageszeitungen bringt. An die hochwirksamen die sächsische und die baye- Die nachfolgenden Artikel Diagnosemöglichkeiten und rische. Die Staatsangehörig- wollen sich weder auf eine Medikamente des 20. Jahr- keit im Revier ist „preußisch". Seite schlagen, noch irgend- hunderts ist unterdessen Das einheitliche Strafgesetz- welche Differenzierungen da- nicht zu denken. Selbst das buch gibt es bereits, das zwischen treffen. Wir beurtei- Röntgengerät und erst recht Bürgerliche Gesetzbuch und len und bewerten die Ver- das Penicillin sollen noch auf das Handelsgesetzbuch wer- gangenheit nicht. sich warten lassen, doch die den erst im Jahre 1900 ein- Es ist nur ein schmales Bedeutung der Hygiene ist geführt werden. Schaufenster, an dem der endlich einigermaßen ver- Die Gesellschaft ist wider- Leser vorbeiflaniert und standen. sprüchlich und komplex. Ein durch das er einen kurzen Schon auf den alten Dör- bettelarmer Tagelöhner mit Blick in die Leben der Toten fern in der Region ist dem einem harten, schwer erträg- wirft. Es zeigt einen winzigen Bierbrauen eine große Be- lichen Leben oder ein streng- Ausschnitt aus Verbrechen deutung zugekommen und in gläubiger, papsttreuer Katho- und Unglücken im Herzen den Industriegemeinden lik würden ihre Umwelt des Reviers. Es sind Alltags- nimmt nun unter den Arbei- selbstverständlich ganz an- geschichten aus der Tages- tern auch das Hochprozenti- ders betrachten. zeitung der Ur-Urgroßeltern. ge einen nicht zu unterschät- Wie zu jeder Zeit gibt es Und das ist spannend genug, zenden Raum ein, ruiniert viele Lebenswirklichkeiten nicht wahr? manche Familie und Exis- nebeneinander. Jemand, tenz. Wir schauen hier auf dem sein Vermögen zwi- eine Zeit, in der Absinth noch schen den Fingern zerrinnt nicht verboten und Kokain - oder dessen Beruf durch den jeder Sherlock-Holmes-Leser technischen Fortschritt abge- weiß es - frei in der Apotheke schafft wird, erlebt die Zeit erhältlich ist. Waffen sind selbstverständlich düsterer ohne Probleme zu kaufen. als einer, der eine neue Fir- Die Ideen jener Zeit gehen ma gründet und zum Erfolg neben der Einbindung ins je- führt oder der seiner Armut weilige Kollektiv vom verant- auf dem Lande entronnen ist Alexander Pentek Aus dem Buch: wortlichen Individuum aus — und als Industriearbeiter in „ECHTE VERBRECHEN ohne groß nach Entschuldi- der aufstrebenden Großstadt aus der guten alten Zeit“ gungen abseits der Person nun ganz andere Möglichkei- Angst&Schrecken Verlag zu suchen und damit auch, ten für sich und seine Kinder ISBN: 978-3-9818139-2-0

28 Der Bote Nr.5 im April 2019 Indiana Tribüne, Indianapolis, Marion County, USA

Von Bodensenkungen be- Privathäuser in dem südli- übergeben. Jetzt wurde der drohte Häuser und Mittel chen Stadtteil von Herne, de- Fall vor dem Schwurgericht zu deren Erhaltung. ren Zahl sehr groß ist, sind in Bochum verhandelt. Zwei 29. Dezember 1905 durch solche Anker gegen Irrenärzte waren als Sach- die Einwirkungen von Bo- verständige geladen. Wiczo- Um die schädlichen Ein- densenkungen, soweit dies rek hielt seine früheren An- wirkungen der durch den eben möglich ist, geschützt. gaben aufrecht, wonach er in Kohlenbergbau hervorgeru- den Jahren 1900 bis 1902 in fenen Bodensenkungen auf Es ist selbstverständlich, Bochum und Herne vier Gebäude, wenn auch nicht, daß die finanziellen Aufwen- Raubanfälle und Diebstähle ganz zu beseitigen, so doch dungen der Zeche Shamrock ausgeführt haben wollte. Die bedeutend abzuschwächen, für das Verankerungsverfah- Kriminalpolizei hat keine ist man in mehreren Ge- ren sehr groß sind, indeß bei Feststellungen zu der Sache meinden des rheinisch-west- weitem nicht die Höhe errei- machen können. Sie ist der fälischen Bergbaubezirks chen, wie diejenigen Sum- Ansicht, daß die Straftaten dazu übergegangen, sämtli- men, die im Falle der Nicht- nicht ausgeführt worden sind. che Neubauten, unter denen verankerung für Bergschä- Auf der Polizeiwache be- Kohlenbergbau getrieben den an die Hausbesitzer zu zeichnete er sich als großer wird, stark zu verankern. zahlen wären. Die Zeche Sünder, der nach Buße ver- Shamrock gehört zu denjeni- lange, um mit dem Leben Dieses Verfahren hat man gen Bergwerken, deren Gru- abzuschließen. Der Ange- auch in der Gemeinde Herne benfelder sehr dicht bebaut klagte ist das uneheliche bereits seit längerer Zeit ein- sind und viele Bodensenkun- Kind eines Trinkers, der geschlagen. Bei den öffentli- gen aufweisen. Das Veranke- durch Selbstmord endete. chen Gebäuden, die im Gru- rungsverfahren hat sich bis Schon früh führte der Vater benfelde der zur Hibernia- jetzt ziemlich gut bewährt, den Sohn auf die Bahn des Gesellschaft gehörenden Ze- weshalb es in der von Bo- Lasters. In der Haft machte che Shamrock errichtet wer- densenkungen ganz beson- Wiczorek einen außerordent- den, trägt diese die Kosten ders stark bedrohten Stadt lich niedergeschlagenen Ein- der Verankerung. Einen be- Herne wohl zur allgemeinen druck, lag beständig auf den merkenswerten Fall der Ge- Einführung gelangen wird. Knien und betete. Unter Trä- bäudeverankerung findet Man wird Herne dann wohl nen bezichtigte er sich ver- man z. B. bei der im Bau be- mit Recht eine verankerte schiedener Vergehen und griffenen zweiten katholi- Stadt nennen können. flehte in überschwänglicher schen Kirche in Herne. Bei Weise nach Buße. Das glei- diesem aus Sandstein errich- Falscher Selbständiger che Verhalten trug er auch in teten und im Rohbau beinahe 20. August 1906 den ersten Wochen seines vollendeten schönen goti- Aufenthaltes in der Irrenan- schen Gotteshause hat die Der 34-jährige Arbeiter Jo- stalt zur Schau. Zeche Shamrock gleichfalls hann Wiczorek aus Eickel Wiczorek hat nur ein hal- die sehr bedeutenden Kosten stellte sich im Anfang des bes Jahr die Schule besucht, der Verankerung übernom- Jahres 1903 der Kriminalpo- ist völliger Analphabet. In der men. Die in den großen Bau lizei und bezichtigte sich der Irrenanstalt machte er nach eingelassenen Anker sind Täterschaft einer Reihe von den Wahrnehmungen des aus bestem Schmiedeeisen Raubüberfällen und Dieb- Irrenarztes den Eindruck ei- hergestellt und bieten die Si- stählen. Das Gewissen ließe nes melancholischen Man- cherheit dafür, daß die durch ihm keine Ruhe. Im Verlaufe nes, der an Sinnestäuschun- den Bergbau etwa verursach- der Untersuchung stiegen gen litt. So wollte der Ange- ten Bodenbewegungen die Zweifel an dem normalen klagte seine angeblichen Op- Kirche nicht in die Gefahr ei- Geisteszustand des Wiczo- fer gesehen haben, die ihn nes Einsturzes bringen kön- rek auf. Er wurde einer Irren- zu töten trachteten, böse nen. Auch sämtliche neueren anstalt zur Untersuchung Geister nahm er wahr in Ge-

Der Bote Nr.5 im April 2019 29 Indiana Tribüne, Indianapolis, Marion County, USA stalt von schwarzen Vögeln. mehrere Revolverschüsse Das Gutachten des Irrenarz- ab. Der Täter, der früher mit tes ging dahin, daß der Alko- der Schwester des Lautz ein hol die melancholische De- Liebesverhältnis hatte, wurde Pression und schließlich ei- verhaftet, während der Ver- nen krankhaften Geisteszu- letzte ins Krankenhaus ge- stand bei dem Angeklagten bracht wurde. hervorgerufen hatte, dessen Anfang Jahre zurückliege. H e r n e Die Entziehung des Alko- 18. Januar 1905 hols brachte allmählich eine Besserung in dem Geistes- Die geistesschwache, 84 zustande des Angeklagten Jahre alte Witwe Lukas En- hervor, der schließlich als gelke sprang aus dem Fens- geheilt entlassen werden ter ihrer im ersten Stock be- konnte. Gegenwärtig arbeitet legenen Wohnung Wilhelm- er wieder in Eickel bei einem straße 36 auf den Bürger- Bauer. Der Staatsanwalt be- steig und wurde als Leiche antragte Freisprechung. Die aufgehoben. Geschworenen verneinten H ö r d e die Schuldfragen. Das Ge- W a n n e (Westfalen) 11. Januar 1899 richt sprach Wiczorek frei. 11. Juni 1882 Erschossen hat sich der H e r n e 22. Mai. 1882: Grubendirektor Emmer von 7. Januar 1902 An dem Gesamtbegräbnis hier, während eines Besu- der bei der Katastrophe in ches bei seinem Schwager. Die Strafkammer zu Bo- der Zeche Pluto verunglück- dem Pfarrer Wolf in Crange. chum verurteilte den Berg- ten Bergleute nahmen die Emmer hatte in den letzten mann Josef Ortmann von Belegschaften aller umlie- Tagen eine derartige nervöse hier wegen bestialischer genden Zechen sowie tau- Überreizung gezeigt, daß Misshandlungen seiner Frau sende von Menschen Teil. man seine Tat auf Geistes- und seiner Stiefkinder zu drei Der unübersehbare Leichen- störung zurückführt. Jahren Gefängnis. zug wandte sich, die 54 Sär- ge aus 29 mit Maigrün be W a n n e M e n g e d e. kränzten Wagen an der Spit- 18. Dezember 1891 16. März 1904 ze, nach dem Dorfe Eickel, wo auf dem evangelischen Der nahe Wanne gelegene Auf Bahnhof Rauxel ver- Kirchhof 21 Verunglückte, auf neue Schacht der Zeche unglückten die Bergleute dem katholischen 33 in ge- Shamrock ist im Begriffe, ge- Franz Heinriche, Friedrich meinsamen Gräbern ihre gen 60 Häuser zu errichten, Schlenz und Heinrich Göbert letzte Ruhestätte fanden. Die um für die Arbeiter gute von hier, indem sie durch den Existenz der zurückgelasse- Wohnunge bereit zu stellen. durchfahrenden Schnellzug nen Witwen und Kinder der Es nimmt täglich mehr den von Dortmund nach Herne Verunglückten erscheint ge- Anschein, daß die Orte Bi- überfahren und sofort getötet sichert, da neben der Knapp- ckern und Eickel durch die wurden. schaftskasse und der von sehr zahlreichen Bauten sich dem Unfall betroffenen Zeche zu einem großen Stadtwesen H e r n e auch die übrigen Werke des verbauen und verschmelzen 19. September 1900 Oberbergamtsbezirks ent- werden. Fast unterscheidet schlossen sind, für die Siche- man die Grenze nicht mehr. Bergmann Johann Lasnik rung der Zukunft der Hinter- gab auf den Bergmann Lautz bliebenen einzutreten. https://newspapers.library.in.gov

30 Der Bote Nr.5 im April 2019 Verbunden …

Energie fließt in Allem, was ist.

Sie umhüllt uns, sie nährt uns und sie gibt uns Gutes.

Sie hat viele Gesichter, Farben und Stofflichkeiten.

Lass dich von ihr tragen,

dich liebevoll umhüllen und begleiten.

Du bist Universum und Licht zugleich.

Freisinn ... sinnfrei,

bei dir und mit dir

... im Fluss der Zeit.

Anna-Maria Penitzka (14.10.2018)

DerDer BoteBote Nr.5Nr.5 imim JanuarApril 20192019 3131 Vom Geheimnis eines Revolutionärs: Gustav Sobottka 1. Teil

Das geheimnisvolle Schicksal Feststellung über einen hohen Sobottka kam nicht mehr dazu, eines Parteiarbeiters für die so- SED-Funktionär der ersten seinen Eigensinn zu zeigen, zialistische Arbeiterbewegung Stunde, der an der Seite von wofür er im Ruhrgebiet in sei- aus Röhlinghausen Walter Ulbricht, Wilhelm Pieck ner Kampfzeit vor 1933 be- und Anton Ackermann in der kannt war. Am 6. März 1953 5. März 1953: An diesem DDR eine sozialistische Ge- schloss sich der Lebenskreis Tag verkündeten die Nachrich- sellschaft aufbauen wollte. Die von Gustav Sobottka. Seine ten in der DDR den Tod von Lexika in Ost und West geben Urne wurde in der Gedenkstät- Stalin. Tausende von DDR- über ihn wenig Auskunft. Die te der Sozialisten auf dem Zen- Bürgern strömten auf der ehe- jahrzehntelang verschlossenen tralfriedhof Friederichsfelde in maligen Stalinallee in Berlin zu Akten geben um so mehr Aus- Berlin-Lichtenberg beigesetzt. einem riesigen Trauerzug zu- kunft. Mittlerweile sind wichtige Das Handbuch der deut- sammen. Als Gustav Sobottka Dokumente zur Lebensge- schen Kommunisten fasst fol- von Stalins Tod erfährt, bricht schichte von Gustav Sobottka gendermaßen die Lebensge- sein Blutkreislauf zusammen. und seiner Familie einsehbar, schichte von Gustav Sobottka Ein Rettungswagen fuhr den nach der Öffnung der Archive in zusammen: ersten Kohleminister der DDR der ehemaligen Sowjetunion Geboren am 12. Juli 1886 in – wie Gustav Sobottka oft ge- und DDR. 1940 galt er in der Turowen/Ostpreußen, Sohn nannt wurde – an dem Trauer- Sowjetunion als Abweichler. eines Dachdeckers und späte- zug vorbei in das Regierungs- Damals schrieb er Briefe aus ren Bergmanns. Seine Eltern krankenhaus. dem Moskauer Exil nach Berlin, gehörten zur religiösen Sekte Was Gustav Sobottka in die- Briefe, die der KGB und die der Mucker und übersiedelten sem Moment nicht wusste: Er Gestapo mitlasen. 1895 ins Ruhrgebiet. Ab 1901 hat genau noch sechsunddrei- Er schrieb darin: „Die Ge- arbeitete Gustav Sobottka auf ßig Stunden zu leben. Und der schichte wird erst nach Jahr- der Zeche Königsgrube (Röh- behandelnde Arzt im Regie- zehnten, oft erst nach Jahrhun- linghausen) im Amt Wanne und rungskrankenhaus ahnt nicht, derten geschrieben. Und fast, leistete von 1905 bis 1908 sei- dass Gustav Sobottka von ei- immer anders, als die Erleben- nen Militärdienst in Düsseldorf. nem Schock ohnmächtiger und den sie gedacht haben. So wird Im Oktober 1909 trat er in den hilfloser Freude ergriffen war. auch einmal die Zeit kommen, Bergarbeiterverband ein und Zu lange hatte er auf diesen über die gegenwärtige Zeit rich- heiratete Henriette Schantow- Tod gehofft – eine Hoffnung, tig zu urteilen.“ (Gustav Sobott- ski (*09.03.1888 – †15.09. die er hatte geheim halten ka) 1971). Seit Januar 1910 Mit- müssen. Eine Redakteurin einer glied der SPD und 1913 Leiter Zeitzeugen berichteten über namhaften Sendeanstalt des der Partei in Eickel. Im August den Menschen Gustav Sobott- deutschen Fernsehens über- 1914 zum Militär eingezogen ka: „Er war immer unter Angst, setzte diesen letzten Satz fol- und als Artillerist bis November das habe ich ja dann als er- gendermaßen: „Ohne konspira- 1918 im Weltkrieg. Während wachsene Frau mitbekommen, tive Schminke hieß das: Ich der Novemberrevolution war er dass die Gustav Sobottkas An- könnte wahnsinnig in diesem Mitglied des Arbeiter- und Sol- hänger in der SED nicht gut Land werden.“ datenrates im Amt Eickel. Dann angesehen waren. Das ging ja Als die Rettungssanitäter Mitglied der USPD, deren Lei- bis in meine Familie.“ Gustav Sobottka im Regie- ter im Kreis Bochum-Gelsenkir- Oder weiterhin: „Herbert rungskrankenhaus am 5. März chen, er war Delegierter des Wehner hat in seinen Erinne- 1953 über die langen Gänge Vereinigungsparteitags mit der rungen darauf hingewiesen, fuhren, umkreiste ihn eine Fra- KPD im Dezember 1920. dass das persönliche Schicksal ge: Gab die Nachricht von Sta- Sobottka gehörte zu den von Gustav Sobottka eines der lins Tod ihm dem ehemaligen Mitbegründern der linksradika- bewegendsten Momente des Bergarbeiter aus dem Ruhrge- len Union der Hand- und Kopf- Terrors, des Opferseins im Sta- biet die Freiheit zu berichten, arbeiter, die einen großen Teil linismus ist.“ was ihm an Unglück, an Un- der gewerkschaftlich organi- Eine schwer verständliche recht geschehen war? Gustav sierten Bergleute in ihren Rei-

32 Der Bote Nr.5 im April 2019 hen vereinigte. Im Februar Henriette und seine beiden in Kriegsgefangenenlagern 1921 wurde er in den Preußi- Söhne Bernhard (*30.06.1911) eingesetzt und ab Juli 1943 schen Landtag gewählt, dem er und Gustav (*10.04.1915) von Mitglied des NKFD (National- ununterbrochen bis 1932 an- den Nazi-Behörden ausgebür- komitee Freies Deutschland). gehörte, und war bis 1925 Vor- gert. Bernhard Sobottka arbei- Am 6. Mai 1945 kehrte So- sitzender der Gruppe Bergbau tete nach 1933 illegal für die bottka als Leiter der 3.»Initiativ- der Union der Hand- und Kopf- KPD, saß von August bis De- Gruppe« (neben der Gruppe arbeiter. Als die KPD 1924/25 zember 1933 im KZ. Am Ulbricht in Berlin und der Grup- die Auflösung dieser Sonder- 30. März 1943 erneut verhaftet pe Ackermann in Dresden) gewerkschaft und ihre Überfüh- und vom Volksgerichtshof zu nach Deutschland zurück. In rung in den Bergarbeiterver- vier Jahren Zuchthaus verur- Stettin stationiert, war er Mitun- band beschloss, sträubte sich teilt. Von britischen Truppen terzeichner des Aufrufs des ZK Sobottka zunächst dagegen aus dem Zuchthaus Hamburg- der KPD vom 11. Juni 1945, und ging zu den Ultralinken. Er Fuhlsbüttel befreit, sofort in ein kam Ende November 1945 blieb aber in der KPD und Lazarett gebracht, starb Bern- nach Berlin, wurde in der SBZ beugte sich Ende 1925 der hard Sobottka am 20. Juli 1945 zunächst Vizepräsident und im Parteilinie. in Hamburg. August 1947 Präsident der Schließlich liquidierte er im Gustav Sobottka jun. (Deck- Deutschen Zentralverwaltung Auftrag der Zentrale und der name Hans Boden), der in für Brennstoffindustrie. Mit Bil- Komintern die ultralinke Berg- Deutschland das Gymnasium dung der DWK 1948 Leiter der arbeiter-Union, war Delegierter besucht hatte, 1929 in den Hauptverwaltung Energie und des X. KPD-Parteitags 1925 KJVD eintrat, arbeitete nach Brennstoffversorgung. An- und des XI. 1927, Mitglied der dem Reichstagsbrand illegal. schließend bis 1951 Leiter der erweiterten Bezirksleitung Am 11. August 1933 festge- Hauptverwaltung Kohle im der KPD. Im April 1928 aus nommen, saß er bis Ende 1933 DDR-Ministerium für Schwerin- dem Bergarbeiterverband aus- in den KZs Oranienburg und dustrie, dann nur noch in un- geschlossen, wurde er einer Sonnenburg. Dann zu seinem tergeordneten Funktionen, z. B. der Mitbegründer der RGO und Vater nach Paris emigriert, ging für die Schulung im Bergbau Mitglied deren Reichsleitung. er mit den Eltern 1935 in die verantwortlich. Im Oktober 1928 übernahm Sowjetunion und arbeitete als Gustav Sobottka starb am Sobottka die Funktion des Ge- Schlosser. In der Nacht vom 6. März 1953. Bedrückt wegen neralsekretärs des Internatio- 4. zum 5. Februar 1938 wurde der Ermordung seines Sohnes nalen Komitees der Bergarbei- er vom NKWD als Mitglied ei- Gustav in der Sowjetunion und ter bei der RGI und war zu- ner angeblichen Hitler-Jugend auch der folgenden Krankheit gleich enger Mitarbeiter Georgi verhaftet. Die Eltern wandten seiner Frau soll er Stalin insge- Dimitroffs im Mitteleuropäi- sich verzweifelt um Hilfe an heim so sehr gehasst haben, schen Büro der Komintern. Dimitroff und Wyschinski. Doch dass er über dessen Tod am Ende 1932 in den Apparat der Sohn blieb in Haft und kam 5. März 1953 noch jubelte, aber der Roten Hilfe Deutschlands im September 1940 in einem vor Aufregung einen Tag später abgeschoben, nicht mehr als Moskauer Gefängnis als Opfer selbst starb. (Quelle: Hermann Kandidat für den Preußischen der Stalinschen Säuberungen Weber, Andreas Herbst: Deutsche Landtag nominiert, emigrierte ums Leben. Kommunisten. Biographisches Hand- er im April 1933 zunächst nach Henriette Sobottka wurde buch 1918 bis 1945, Berlin, 2004) Saarbrücken, war Vorsitzender wegen des Schicksals ihres der Internationalen Konferenz Sohnes krank und schwermü- Das war gewissermaßen ein der Bergarbeiter und ging 1935 tig. Gustav Sobottka selbst Schnelldurchlauf zum beweg- nach Paris. Im November 1935 musste aus dem Zentralrat der ten Leben von Gustav Sobottka kam Sobottka nach Moskau, Gewerkschaften ausscheiden und seiner Familie. Er selber bis Sommer 1936 Stellvertre- und wurde einer Parteiüberprü- beschrieb in we- tender Generalsekretär des In- fung unterzogen. 1938/39 Mit- nigen Veröffentli- ternationalen Komitees der arbeiter und Redakteur der chungen, warum Bergarbeiter, anschließend Re- »Deutschen Zentral-Zeitung« diese politische ferent im Zentralrat der sowjeti- und von Radio Moskau, Okto- Überzeugung in schen Gewerkschaften. Im April ber 1941 nach Kuibyschew ihm heranreifte. 1937 wurden er, seine Frau evakuiert, später als Instrukteur Norbert Kozicki

Der Bote Nr.5 im April 2019 33 Kurznachrichten

Ehrung Am 6. Dezember 2018, zum Tag des Ehrenamtes, wurde unserem stellvertretenden Vorsitzenden, Gerd E. Schug, von unserem Ober- bürgermeister, Dr. Frank Dudda, die Ehrenamtsnadel der Stadt Herne verliehen. Die feierliche Zeremonie fand im großen Sitzungssaal des Herner Rathauses statt. Hier wur- den die Ehrenamtsnadeln an Herner Bürgerinnen und Bürger als beson- dere Anerkennung für ihr herausra- gendes Bürgerschaftliches Enga- gement übergeben. Die Stadt Herne und die Landes- regierung Nordrhein-Westfalen ha- ben damit seine regelmäßigen For- schungsarbeiten zur Lokalgeschich- te der Stadt Herne gewürdigt. Im Rahmen der Feierlichkeiten durfte Gerd E. Schug sich in das goldene Buch der Stadt Herne ein- tragen. Dr. Frank Dudda und Gerd E. Schug mit der Urkunde Wir gratulieren herzlich zu dieser und der Ehrenamtsnadel der Stadt Herne. hervorragenden Leistung.

Vorleseaktion an der Leoni Komljenovic, Mont-Cenis-Gesamtschule d i e S i e g e r i n d e s zum bundesweiten Tag Mont-Cenis-Vorlese- des Lesens wettbewerbs, die ein Bereits zum dritten Mal orga- Tag vorher gekürt nisierten Jutta Egbers und wurde und Günter Joachim Lilei, Mitglieder der Habijan, Stadtteilpoli- Schulleitung der Mont-Cenis- zist im Ruhestand und Gesamtschule in Herne-So- aktives Mitglied des dingen eine Vorlesestunde für historischen Vereins die neuen Fünftklässler am Herne / Wanne-Eickel bundesweiten Tag des Lesens, e. V. zur Verfügung. welcher von der Stiftung Lesen Beide lasen Kurz- Bücherei der MCG statt, wel- ins Leben gerufen wurde. geschichten aus dem Buch che auch den Leseclub beher- Unterstützt wurden sie da- „Die Abenteuer des Tom Sa- bergt. bei von Mitarbeiterinnen des wyer“ vor, welche die aufmerk- Dieser stellt jeden Dienstag Chancenwerks, dem gemein- sam zuhörenden Kinder der und Freitag, von 13.30 bis nützigen Verein, der im Be- 5.4 in eine längst vergessene 15.10 Uhr interessierten Kin- reich der Lernförderung seit Zeit versetzten. dern und Jugendlichen, auch über drei Jahren mit der So- Als kulturelle Zugabe trugen denen die nicht diese Schule dinger Gesamtschule koope- Vivien Pätzel und Jacqeline besuchen und im Stadtteil riert. Koch, Schülerinnen der MCG- wohnen, seine mittlerweile um- In den Genuss der Vorlese- Oberstufe, ein musikalisches fangreiche Sammlung aktuel- stunde, bei Plätzchen und le- Stück auf dem Klavier und der ler Jugendbücher und belieb- ckeren Säften, kam dieses Mal Querflöte vor. ter Zeitschriften zum Stöbern die Klasse 5.4. Die Lesestunde fand in der zur Verfügung. Als Vorleser stellten sich Schülerinnen- und Schüler- Mont-Cenis-Gesamtschule

34 Der Bote Nr.5 im April 2019 Die Vereinsbibliothek für unsere Mitglieder

Unsere Bibliothek dient der Erhaltungs- und Bildungsarbeit unse- rer Mitglieder. Sie ist aus urheberrechtlichen Gründen nur für Mit- glieder des Historischen Vereins Herne / Wanne-Eickel e. V. nutzbar.

Unsere Bibliothek ist eine Präsenzbibliothek. Auf Anfrage werden Kopien oder Scans angefertigt, die per Post, jedoch nicht über das Internet, verschickt werden. Die Biblio- theksbetreuung beachtet das Urheberrecht und sorgt für die schriftliche Zusicherung die- ser Einhaltung bei den Nutzern.

Nr. Titel Autor

Schichtwechsel 1/2018 - Schicht im Schacht - Hrsg.: Geschichtswerkstatt 67 Oberhausen und seine Zechen Oberhausen e.V.

68 lwl-museumstour 2018 / 2019 LWL Kulturabteilung Münster

Hist. Verein Herne / Wanne- 69 Der Bote 4/2018 Eickel

70 Heimat Westfalen Ausgabe 4/2018 Westfälischer Heimatbund

71 Ein Mord ist keine Lösung Alf Rolla

72 Ich hab' bei den Göttern noch einen gut Alf Rolla

Der Messias kommt aus Appelhülsen und 73 Alf Rolla nicht aus Ost-Berlin

74 Turm, Tümpel, Abenteuer Kommunalverband Ruhrgebiet

75 Liebe 2.0 - Verliebt in den eigenen Klon Alf Rolla

76 Alles, außer Erotik Alf Rolla

61. Jahrgang 1961 (77) 77 Jahrbuch des Vereins für Orts- und Heimat- 63. Jahrgang 1962 (78) - kunde in der Grafschaft Mark, mit dem Sitz in 64. Jahrgang 1964 (79) 80 Witten an der Ruhr 65. Jahrgang 1965 (80)

81 Heimat Westfalen Ausgabe 5/2018 Westfälischer Heimatbund

82 Westfalenspiegel 3/2018

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