LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 13. Wahlperiode Drucksache 1314204 13. 04. 1999

Kleine Anfrage

des Abgeordneten Manfred Kramer (CDU)

und

Antwort

• des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung

Unterrichtsversorgung im Landkreis

Die Kleine Anfrage 2105 vom 23. März 1999 hat folgenden Wortlaut: Ich frage die Landesregierung: 1. Wie hoch ist der strukturelle Unterrichtsausfall an den Schulen im Landkreis Germersheim einschließlich der BBS im Schul­ jahr 1998/1999 (bitte nach den einzelnen Schulen und Schularten auflisten)? 2. Worin liegen die Ausfallquoten begründet? 3. Was gedenkt die Landesregierung zu tun, um an den entsprechenden Schulen den Unterrichtsausfall abzusenken?

Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 13. A pri11999 wie folgt beantwortet:

Ziel der Personalplanung für das Schuljahr 1998/1999 war eine möglichst qualifizierte Unterrichtsversorgung aller Schularten in Abhängigkeit von dem Bedarf, der vor allem durch den Zuwachs um 5 561 Schülerinnen und Schüler und 237 Klassen an den all­ gemein bildenden Schulen im Vergleich mit dem Vorjahr bedingt ist, sowie die Schaffung eines möglichst breiten Einstellungs­ korridors, um angesichtsder weiter gestiegenen Bewerberzahlen jungen Lehrerinnen und Lehrern eine Berufsperspektive bieten zu können. Zum Stichtag der amtlichen Schulstatistik für das Schuljahr 1998/1999 hat sich der Versorgungsgrad der allgemein bildenden • Schulen in fast allen Schularten gegenüber dem Stand des Vorjahres deutlich verbessert und mit 97,5 %im Durchschnitc aller all­ gemein bildenden Schularten den höchsten Stand seit 1993/1994 erreicht. Besonders hervorzuheben ist die sehr gute Unterrichtsversorgung der Grundschulen. Ebenfalls ist die positive Entwicklung der Unterrichtsversorgung an den Realschulen und an den Integrierten Gesamtschulen sowie im Bereich der Sonderschulen und der Hauptschulen hervorzuheben, wo deutliche Verbesserungen zu verzeichnen sind. Auch die Unterrichtsversorgung der be.rufsbildenden Schulen hat sich gegenüber dem Vorjahr erneut verbessert: Zu Beginn des

Schuljahres 1998/1999 wurde ein Versorgungsgrad von 9217% erreicht.

Zu 1. und 2: Bei den folgenden Angaben zur Unterrichtsversorgung ist zu berücksichtigen, dass ein "Unterrichtsausfall" lediglich einen rech­ nerischen Wert mit eingeschränkter Aussagekraft darstellt, da die Soll-Ist-Differenz nur den Unterschied zwischen vorgesehener und tatsächlicher Lehrersrundenzuweisung beschreibt und nicht besagt, dass der in den Stundentafeln vorgesehene Pflichtunter­ richt ausfällt, sondern dass in erster Linie nicht alle Differenzierungen und möglichen Fördermaßnahmen vorgenommen werden können. Entsprechend bedeutet ein Überhang an Lehrerwochenstunden im Einzelfall auch nicht, dass einer Schule zugewiesene Lehrkräfte teilweise ohne Beschäftigung sind; vielmehr werden in solchen Fällen zusätzliche Differenzierungs- und Fördermaß• nahmen eingerichtet.

Druck: Landtag Rhcinland-Pfalz, 3. Mai 1999 Drucksache 1314204 Landtag Rheinland-Pfalz- 13. Wahlperiode

Geringfügige Differenzen zwischen dem Soll und dem Ist an Lehrkräften müssen in aller Regel hingenommen werden, weil die Lehrkräfte entsprechend dem vorgegebenen Beschä:ftigungsumfang, der zwischen der Hälft'e des Regelstundenmaßes und dem vollen Regelstundenmaß liegt, eingeplant werden müssen und nicht an beliebig viele Schulen entsprechend deren Bedarf teilab· geordnet werden können.

Die Angaben zur Unterrichtsversorgung beziehen sich auf den Erhebungsstichtag für die amtliche Schulstatistik im Schuljahr 1998/1999 (10. September 1998 für die allgemein bildenden Schulen und 9. Oktober 1998 für die berufsbildenden Schulen).

Grund- und Hauptschulen

Schule Ort Stunden- Stunden- Soll-Ist· Soll-Ist· Soll·Ist- Soll Ist Differenz Differenz in Differenz in absolut % Stellen

Grundschule Bellheim 419,5 404,0 15,5 3,7% 0,6 Hauptschule Bellheim Bellheim 367,0 372,0 -5,0 -1,4% -0,2 Grundschule Berg Berg (Pfalz) 169,0 163,5 5,5 3,3% 0,2 Grundschule Freckenfeld 124,0 131,0 -7,0 -5,6% -0,3 Grundschule Tullaschule Germersheim 272,0 260,5 11,5 4,2% 0,5 Grundschule Dr.-Eduard- Germersheim 566,5 530,0 36,5 *) 6,4% 1,5 Orth-Schule Grund- und Hauptschule Germersheim 1229,5 1195,5 34,0 2,8% 1,3 Germersheim Grund- und Hauptschule 667,0 685,0 -18,0 -2,7% -0,7 Grundschule St. Wendelinus HatzenbUhl 155,5 154,5 1,0 0,6% 0,0 Grundschule Hördt Hördt 129,5 125,0 4,5 3,5% 0,2 GrundschuleJockgrim 320,0 314,0 6,0 1,9% 0,2 Ludwig-Riedinger-Grund- 404,5 413,5 -9,0 -2,2% -0,4 schule Grundschule Kuhardt 98,0 95,0 3,0 3,1% 0,1 Grundschule Leimcrsheim 161,5 161,0 0,5 0,3% 0,0 Grund- und Hauptschule 691,5 660,0 31,5 4,6% 1,2 Lingenfeld Grund- und Hauptschule 467,5 456,0 11,5 2,5% 0,4 Grundschule Minfeld 175,0 174,5 0,5 0,3% 0,0 Grundschule Neuburg Neuburg 99,5 105,0 -5,5 -5,5% -0,2 am Rhein Grundschule Neupotz 95,0 93,5 1,5 1,6% 0,1 I Gemeinsame Grundschule Ottersheim 177,0 177,0 0,0 0,0% 0,0 Grundschule Rheinzabern Rheinzabern 238,0 226,5 11,5 4,8% 0,5 Hauptschule Rheinzabern Rheinzabern 534,5 519,0 15,5 2,9% 0,6 Grundschule RU!zheim RU!zheim 410,0 389,5 20,5 5,0% 0,8 Hauptschule RU!zheim RUlzheim 41,0 32,0 9,0 ••) 22,0% 0,4 Grundschule Sehwegenheim 199,5 197,5 2,0 1,0% 0,1 Grundschule Steinweiler 96,0 92,0 4,0 4,2% 0,2 Grundschule Weingarten Weingarten 160,5 166,5 -6,0 -3,7% -0,2 (Pfalz) Grundschule Westheim Westheim 97,5 95,5 2,0 2,1% 0,1 (Pfalz) Grundschule Dammschule Wörtham 137,5 138,0 -0,5 -0,4% 0,0 Rhein Grundschule Maximiliansau Wörtham 316,0 326,5 -10,5 -3,3% -0,4 Rhein

2 Landtag Rheinland-Pfalz- 13. Wahlperiode Drucksache 1314204

Schule Ort Stunden- Stunden- Soll-Ist- Soll-Ist- Soll-Ist- Soll Ist Differenz Differenz in Differenz in absolut % Stellen

Grundschule Büchelberg Wörth am 71,5 70,0 1,5 2,1% 0,1 Rhein Grundschule Schaidt Wörth am 138,0 140,5 -2,5 -1,8% -0,1 Rhein Grundschule Dorschbergschule Wörth am 282,5 278,0 4,5 1,6% 0,2 Rhein Grundschule Zeiskam 123,5 124,0 -0,5 -0,4% 0,0

*) Die Unterrichtsversorgung ist gesichert; für Differenzierungsmaßnahmen und Förderunterriebt einschließlich Sprachvorkurs stehen 122,5 Stunden zur Verfügung. **) Bei der Hauptschule Rülzheim handelt es sich um eine auslaufende Hauptschule mit nur einem 10. Schuljahr und mit 20 Schülern. Die Unterrichtsversorgung ist auch durch die Regionale Schule Rülzheim gewährleistet.

Regionale Schulen

Schule Ort Stunden- Stunden- Soll-Ist- Soll-Ist- Soll-Ist- Soll Ist Differenz Differenz in Differenz in • absolut % Stellen Regionale Schule W örth Wörth am I 047,0 I 037,0 10,0 1,0% 0,4 Rhein Regionale Schule Rülzheim Rülzheim 678,5 690,0 -11,5 -1,7% -0,4

Sonderschulen

Schule Ort Stunden- Stunden- Soll-Ist- Soll-Ist- Soll-Ist- Soll Ist Differenz Differenz in Differenz in absolut % Stellen

Schule für Lernbehinderte Germersheim 505,5 505,5 0,0 0,0% 0,0 Schule für Lernbehinderte Wörth am 330,1 322,0 8,1 ZA% 0,3 Rhein Schule für Sprachbehinderte Rülzheim 172,0 176,0 -4,0 -2,3% -0,1

Realschulen

• Schule Ort Stunden- Stunden- Soll-Ist- Soll-Ist- Soll-Ist- Soll Ist Differenz Differenz in Differenz in absolut % Stellen

Richard~vonMWeizsäcker~ Germersheim 884,6 858,0 26,6 3,0% 1,0 Realschule Realschule Bellheim Bellheim 579,9 553,0 26,9 4,6% 1,0 Realschule Rheinzabern Rheinzabern 346,1 327,0 19,1 5,5% 0,7 Realschule Kandel 685,4 684,0 1,4 0,2% 0,1

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Gymnasien

Schule Ort Stunden­ Stunden­ Soll-Ist- Soll-Ist- Soll-Ist- Soll Ist Differenz Differenz in Differenz in absolut % Stellen J ohann-Wolfgang-Goethe­ Germersheim 1 m,o 1 229,0 43,0 3,4% 1,8 Gymnasium Europa..Gymnasium Wörth am 1 417,0 1 351,0 66,0 4,7% 2,7 Rhein

Integrierte Gesamtschulen

Schule Ort Stunden­ Stunden­ Soll-Ist­ Soll-Ist­ Soll-Ist­ Soll Ist Differenz Differenz in Differenz in absolut % Stellen Integrierte Gesamtschule Kandel 833,0 816,0 17,0 2,0% 0,6

Berufsbildende Schulen

Schule Ort Stunden­ Stunden­ Soll-Ist- Soll-Ist- Soll-Ist­ Soll Ist Differenz Differenz in Differenz in absolut % Stellen Berufsbildende Schule Germersheim 1 797,0 1 655,0 142,0 7,9% 5,9

Zu3.:

Zum Stichtag der amtlichen Schulstatistik für das Schuljahr 1998/1999 hat sich der Versorgungsgrad in fast allen Schularten gegen­ über dem Stand des Vorjahres deutlich verbessert. Ferner stehen für das Haushaltsjahr 1999 Haushaltsmittel für Vertretungsunterricht in Höhe von 28 178 600 DM zur Verfügung. Zusammen mit der für den Grundschulbereich zum Schuljahr 1998/1999 neu eingerichteten Vertretungsreserve im Umfang von 40 Vollzeitlehrereinheiten ergeben sich daraus gute Voraussetzungen, die Unterrichtsversorgung sicherstellen zu können. Im Rahmen des Stellenverteilungskonzeptes für das Schuljahr 1998/1999 wurden ferner zum Schulhalbjahreswechsel Wiederbe­ setzungenvon mehr als 200 Stdlenäquivalenten unter dem Gesichtspunkt der Dringlichkeit vorgenommen. Dabei konnte in allen Fällen den Personalanforderungen der Bezirksregierungen entsprochen werden.

Prof. Dr. E. ]Urgen Zöllner Staatsminister

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