Tafeljura Um Wittnau-Herznach (AG)
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Géotope suisse n°099 (AG) Tafeljura um Wittnau-Herznach (AG) Commune: Wegenstetten, Schupfat, Wittnau, Gipf-Oberfrick, Wölflinswil, Ueken, Herznach, Frick Carte nationale: 1069 Frick, 1068 Sissach (coords.: 641'222 / 259'174) Description résumée du site Zwischen Wittnau und Herznach erstreckt sich eine für den Tafeljura geologisch und morphologisch typische Landschaft. Der Ostteil um Herznach ist zudem ein historisch wichtiges Erzabbaugebiet, das heute wieder Besuchern zugänglich gemacht wird. Intérêt scientifique principal Intérêt scientifique secondaire géomorphologique structural Appartenance aux inventaires existants IFP: 1105 OPPS (partiellement): 4556, 4615, 4625, 4628, 4639, 4684 Géotope cantonal: Geomorphologisches Inventar: NR64125900 Valeur globale importance nationale Sites comparables Tafeljura Randen. Intégrité Die noch zu einem grossen Teil bestehende traditionelle Kulturlandschaft (siehe Kartierung EWALD, 1978) trägt zur Erhaltung des Landschftstyps bei. Weg- und Strassenbauten sowie Verjüngungsflächen der letzten Jahre im Waldgebiet treten aber bereits störend in Erscheinung. Rareté Es gibt vier Tafeljura-Regionen in der Schweiz (Ajoie, Region um Liestal, Fricktal und den Schaffhauser Jura). Représentativité Im betrachteten Abschnitt ist der Landschaftstyp "Tafeljura" in morphologisch prägnanten Formen erhalten. Der Begriff "Tafel" wird durch die Tafelfläche des Altenberg, des Fürberg und des Chronberg besonders einprägsam vorgestellt. Unter Einbezug von Limperg, Homberg und Tiersteinberg - mit den Sehenswürdigkeiten Refugium am Wittnauer Horn und Burganlage Homberg - ins umgrenzte Gebiet, lässt sich eine in sich geschlossene Landschaft mit Wittnau als Zentrum ausscheiden, die in einigen Publikationen (Vosseler, 1928 und Gurtner, 1960) als Beispiele für den Tafeljura dient. Fiche exportée le 08.11.2012 - Page 1 n°099 (AG) Fiche exportée le 08.11.2012 - Page 2 n°099 (AG) Descriptions détaillées Description générale Das Gebiet zwischen Wittnau und Herznach stellt eine typische Landschaft des Aargauer Tafeljuras dar. Im Gebietsteil Wölflinswil-Herznach wurde früher Eisenerz aus den Schichten des oberen Doggers abgebaut. Description scientifique Das Gebiet zwischen Wittnau und Herznach stellt eine typische Landschaft des Aargauer Tafeljuras dar (Wildi 1983). Die Gesteinsschichten fallen mit etwa 3° gegen Südosten ein; dadurch stehen gegen Norden immer ältere Sedimente an. Der natürliche Härteunterschied zwischen harten Kalkbänken und weicheren Mergelzwischenschichten wurde durch Verwitterung und Erosion deutlich herausgearbeitet: Die Talung von Wittnau-Gipf-/Oberfrick und die nach Süden eingreifenden Täler von Wölflinswil und Ueken-Herznach sind in den weicheren Mergeln und Tonen des Keupers, des Lias und des untersten Dogger angelegt, während die bewaldeten Steilstufen aus den Kalken des oberen Unterdogger und aus Hauptrogenstein bestehen, der auch den nördlichen Teil der Tafelflächen auf dem Altenberg, dem Fürberg und dem Kornberg aufbaut. Im südlichen Teil finden sich auf den Tafelflächen allmählich jüngere Schichten, die vom Oberen Dogger bis ins Tertiär reichen. Im Norden bildet der Hauptrogenstein auch die markante Silhouette des Tiersteinberges. Ausgedehnte Sackungs- und Rutschgebiete finden sich an dessen östlicher und westlicher Flanke. Eine tektonische Übersicht über den Südteil des Gebietes findet sich bei GSELL (Gsell, 1968)), wo auch eine geologische Karte des Gebietes Wittnau-Kienberg (SO) zu finden ist, die den südwestlichen Teil des hier betrachteten Gebietes abdeckt. Die Landschaftsveränderung in den letzten Jahren kartierte EWALD (Ewald, 1978)) auf Blatt 1069 Frick der Landeskarte (Kanton Aargau, 1982). Die Geologie im östlichen Teil ist auch für die industrielle Entwicklung des Gebiets von Bedeutung. Zwischen Wölfliswil und Herznach wurden schon in historischer Zeit Eisenerze im Tagbau abgebaut und in Rheinfelden verhüttet. 1937 wurde in Herznach sogar ein Bergwerk eingerichtet, das bis 1967 in Betrieb war. Neben dem Eisenoolith der als Erz abgebaut wurde, sind auch tausende von Fossilien, insbesondere Ammoniten, gefunden worden. Heute bemüht sich der Verein Eisen und Bergwerke (VEB, http://www.verein-eisen-und-bergwerke.ch) um eine Wiederherstellung eines Teils des alten Bergwerks, das als Besucherbergwerk eingerichtet werden soll. Er hat einen Eisenweg angelegt und kümmert sich auch um die umfangreiche Fossiliensammlung, die von verschiedener Seite angekauft und so gerettet werden konnte. Wenig ausserhalb des Geotopgebiets von Wittnau-Herznach befindet sich die Tongrube Frick, in der Keupertone und Lias-Mergel abgebaut werden. In einer kalkigen Zwischenlage im oberen Teil der Keupertone werden regelmässig Skelette von Plateaosaurus gefunden und sichergestellt. Sie sind im Sauriermuseum Frick ausgestellt. Es handelt sich um eine Fossilienfundstelle von europäischer Bedeutung (siehe Geotop 221, Fossilfundstelle Tongrube, Frick, AG). Références Bühler, R., 1986: Bergwerk Herznach. Erinnerungen an den Fricktaler Erzbergbau. At Verlag Aarau, 119 S. Diebold, P., 2005: Eisenbergwerk Herznach ? Planskizze; zusammengestellt nach verfügbaren Unterlagen. Ewald, K.C., 1978. Der Landschaftswandel. Zur Veränderung schweizerischer Kulturlandschaften im 20. Jahrhundert. Eidg. Anstalt forstl. Versuchswesen, Bericht 191, Tätigkeitsbericht naturf. Ges. Baselland 30, 55-308. Foelix, R., Pabst, B. & Kindlimann, R., 2011: Die Saurier von Frick. Mitt. Aargauische Naturforschende Gesellschaft 37, 59-75. Gsell, F.J., 1968: Geologie des Falten- und Tafeljura zwischen dem unteren Hauenstein im Westen und der Aare im Osten. Mitt. geol. Inst. ETH u. UNIV. Zürich, Nr. 91, 138 S. Gurtner, O., Ed., 1960: Sprechende Landschaft, Bd. II. Frei, Zürich. Gygi, R.A. & Marchand, D., 1982: Les faunes des Cardioceratinae (Ammonoidea) du Callovien terminal et de l?Oxfordien inférieur et moyen (Jurassique) de la Suisse septetrinale : Stratigraphie, palécologie, taxonomie préliminaire. Geeobios1/5, 517-571. Fiche exportée le 08.11.2012 - Page 3 Jeannet, A., 1951: Stratigraphie und Paläontologie des oolithischen Eisenerzlagers von Herznach und seiner Umgebung (1. Teil). Beitr. Geologie Schweiz, Geotechn. Serie 13/5 240 S. Kanton Aargau, 1982: Geomorphologisches Inventar AG, Baudepartement des Kantons Aargau, Abteilung Landschaft und Gewässer. Portman J-P., 1995 : Paysages de Suisse: le Jura. Geographica Bernensia P 24, 36-43. Stössel, I., Pika-Bolzi, M., & Ungrich, St.: Fossilien des Eisenoolithes von Herznach (Schweiz)- Ein kurzer Überblick. EH Zürich, Earth Science Collections. Verein Eisen und Bergwerke (VEB), 2005: Esienweg Wölflinswil-Herznach-Ueken-Zeihen. Dreiklang.ch, Wölflinswil, 36 S. Vosseler, P., 1928: Der Aargauer Jura. Versuch einer länderkundlichen Darstellung. Habilschr. Univ. Basel, Sauerländer Aarau, 344 S. Wildi, W., 1983 : Erdgeschichte und Landschaften im Kanton Argau. Verlag Sauerländer, 147 S. Geologische Karten : Diebold, P., Bitterli-Brunner, P., & Naef, H., 2005/06: Geologischer Atlas der Schweiz 1:25?000, Blatt 1069/1049 Frick-Laufenburg. Mit Erläuterungen. Bundesamt für Landestopografie, swisstopo, Bern. Jordan, P., Eberhard, M., Graf, H.R., Diebold, P., Jost, J., & Schürch, R., 2011: Geologischer Atlas der Schweiz 1:25?000, Blatt 1089 Aarau. Mit Erläuterungen. Bundesamt für Landestopografie, swisstopo, Bern. Adresse de contact Stapfer André Kanton Aargau, Dep. Bau, Verkehr und Umwelt, Abt. Landschaft und Gewässer, Sektion Natur und Landschaft, Entfelderstrasse 22 5001 Aarau 062 835 34 68 / fax: 062 835 34 59 [email protected] Fiche exportée le 08.11.2012 - Page 4.