Monats-Gazette

Nummer Juni 2015 113

Aktuelles, Interessantes, Informatives aus der Oldtimerszene

Der Oldtimer als Vielzweck-Objekt

Skurilles der 50er Jahre die ich nicht kannte, in der Austro-Motor- Clubmitglied Hans Past zur Verfügung Sondernummer aus dem Jahre 1948 wo bekommen und konnte darin stöbern. Die sogenannte Nachkriegszeit erfand die Technischen Daten unter anderem Der von Brun, Dolo, Galtier & Cie. skurilles, so auch bei den Kraftfahrzeu- abgedruckt waren. Freundlicherweise (B.D.G.) vorgestellte Kleinwagen Dolo gen. Neben luxuriösen Karosserien habe ich einige Exemplare der Austro- war einer von unzähligen Nachkriegs- welche sich wirklich nur wenige leisten Motor aus dem Jahr 1948 von unserem Kleinwagen in Frankreich. Doch der Dolo konnten gab es über ganz Europa verteilt brachte es immerhin zu einer kleinen Se- hunderte wenn nicht tausende Automo- rienproduktion, die zwischen 1947 und bil-Hersteller welche Klein- und Kleinst 1948 mit dem Modell Dolo JB 10 auf- Autos produzierten. So z. B. Bugatti wel- genommen wurde. Das ungewöhnliche che mit dem Typ 68 einen Kleinst-Wagen geformte Coupé wurde 1947 auf dem mit einem 4 Zylinder Motor mit 370 ccm Pariser Autosalon vorgestellt und war im Programm hatten. Hier im speziel- mit einem 4-Zylinder Boxer-Motor aus- len wollen wir uns den Dolo JB 10 aus gestattet. Besondere Stilelemente waren Frankreich, Pierrefitte an der Seine, wid- die Plexiglas-Kuppel und die versenk- Dolo, 7CV Typ JB 20 men. Leider gibt es wenig Literatur dar- ten Scheinwerfer in der ungewöhnlichen über. Aufgefallen ist mir die Autofirma, Frontpartie. Rund 200 Exemplare sollen

Clubnachrichten des Classic Oldtimer Veteranen Club 1

11 Austro Daimler erzielt werden. Der Mitkonstrukteur Ferdi- nand Porsche fuhr selbst einen der Wa- Die Oesterreichische Daimler-Motoren- gen und wurde Rennsieger. Er und seine Commanditgesellschaft Bierenz Fischer beiden Rennkollegen, Graf Schönfeldt u. Co. in Wiener Neustadt und Wien wur- und Eduard Fischer, genannt das „Eiser- de am 11. August 1899 mit einem gezeich- ne Team“, teilten sich bei verschiedensten neten Kapital von 200.000 Gulden als Rennveranstaltungen immer wieder die Tochtergesellschaft der deutschen Daim- vordersten Plätze. ler-Motoren-Gesellschaft gegründet. Zu- sätzlich waren beteiligt: Eduard Bierenz, ein Freund Gottlieb Daimlers, sowie Edu- ard Fischer, Besitzer einer Eisengießerei. Eduard Fischer war somit Mitbegründer der Daimler-Motoren-Gesellschaft, der er bis zum 1. Juni 1920 angehörte. Danach übernahm er den Posten des Direktors in der „Messing- und Metallwarenfabrik Na- delburg“ bei Lichtenwörth, wo er für Daim- ler u.a. auch Kühler produzieren ließ. Zwischen dem Stammwerk in Cannstatt und dem neuen Werk in Wiener Neustadt Der österreichische Kaiser Franz Joseph wurden Facharbeiter ausgetauscht. Für erlaubte 1911 dem Unternehmen, den kai- diese Zeit wird die Zahl der am österrei- serlichen Doppeladler im Firmenwappen chischen Standort Beschäftigten mit 70 zu verwenden, welcher den Austro-Daim- bis 80 angegeben. ler-Wagen große Bekanntheit verschaffte. Im Jahr 1900 wurde in Wiener Neustadt Die deutsche Konzernmutter Daimler das erste Automobil hergestellt, ein Vier- verkaufte 1912 die noch in ihrem Besitz sitzer mit Zwei-Zylinder-Motor. Die Pro- befindlichen Aktien der Oesterreichischen duktion umfasste darüber hinaus auch Daimler-Motoren A.G. Dies bedeutete die Lastwagen, Omnibusse, Schiffsmotoren endgültige Aufspaltung beider Unterneh- und Schienenfahrzeuge. men, die von da an in Konkurrenz zuein- Gottlieb Daimlers Sohn Paul trat 1902 ander standen. als persönlich haftender Gesellschafter 1913 erfolgte die Fusion mit den Škoda- in das Unternehmen ein und übernahm Werken (Pilsen). 1914 wurden ca. 900 Be- schäftigte gezählt; die Produktion wurde Dolo, die Cabrio-Version auch dessen technische Leitung; Eduard Bierenz schied als Teilhaber des Unter- mit Beginn des ersten Weltkrieges auf die nehmens aus, das nach Umbenennung Belange des Militärs umgestellt. als Oesterreichische Daimler-Motoren- Zum Kriegsende 1918 hatte Austro Commanditgesellschaft firmierte. Daimler mit einer starken Verschuldung zu Ab 1903 wurde der weltweit erste Pan- kämpfen, was auf Inflation und hohe Prei- zerwagen entwickelt, der 1906 von Hein- se für Rohstoffe zurückzuführen war. Zur rich Graf Schönfeldt Kaiser Franz Joseph finanziellen Konsolidierung mussten die I. vorgestellt, der das Potential nicht er- Škoda-Anteile daher wieder abgegeben kannte und aufgrund dessen, dass ein werden. Die Erfüllung des Friedensver- Pferd erschreckt wurde, das Projekt ver- trags von Saint-Germain verlangte 1919 hinderte. die Vernichtung aller noch vorhandenen Erstmals 1905 entstand in der Fabrik Flugmotoren. Man begann nun wieder mit ein Wagen mit Allradantrieb. Paul Daim- der Produktion ziviler Kraftwagen. 1923 1200 ccm 8-Zylinder-Motor ler verließ Wiener Neustadt, um im neu- wurde eine Interessengemeinschaft mit en Daimler-Werk Stuttgart-Untertürkheim den Puch-Werken von diesem Modell bis Ende 1948 gefer- den Posten von Wilhelm Maybach zu (Graz) begründet. tigt worden sein. übernehmen. Durch Vermittlung von Ge- Im gleichen Jahr Diese Information ist eine der wenigen neralkonsul Emil Jellinek wurde im darauf- verließ Ferdinand welche man im Internet finden wird. So folgenden Jahr Nach- Porsche nach 17 kann ich aus der Austro-Motor auch ent- folger Paul Daimlers. Ebenfalls im Jahr Jahren Tätigkeit bei nehmen das es einen Dolo JB 20 gab 1906 wird der Name in Oesterreichische Austro-Daimler das welcher trotz der Kleinheit des Fahrzeu- Daimler-Motoren-Gesellschaft geändert; Unternehmen und ges einen 8 Zylinder-Boxer-Motor mit ca. 430 Beschäftigte arbeiten im Werk. wurde bei der Daim- 1200 ccm hatte und dessen 43 PS mit 1907 werden bereits 700 Arbeiter und 80 dem rd. 600 kg schweren Kleinwagen Angestellte gezählt, die neben Flugmoto- leichtes Spiel hatte. Herbert Fischer ren auch einen Rennwagen bauten. Fotos: Wikipedia Das Jahr 1909 markiert die Trennung zwischen den deutschen und österrei- chischen Daimler-Werken. Nach der Umwandlung in eine AG im Jahre 1910 nannte sich das Unternehmen bis 1928 Oesterreichische Daimler-Motoren-Ak- tiengesellschaft. Bei der Prinz-Heinrich- Fahrt konnten die ersten drei Plätze mit Foto: Herbert Fischer Austro Daimler einem speziell konstruierten Rennwagen

2 Clubnachrichten des Classic Oldtimer Veteranen Club 2 „So stell‘ ich mir Segelfliegen vor“ Bürgermeister Niko Reisel zieht Ein-Jahres-Bilanz: Mein Leben mit dem Elektro-Auto

Vor genau einem Jahr ist ein Elektro-Auto in das Leben des Meiseldorfer Bürgermeisters Ing. Niko Reisel gerollt. Eine Geburtstagsbilanz.

Ein vollwertiges Fahrzeug? „Ich bin seit 10. Juni vergangenen Jahres 35.000 Kilometer gefahren. Das E-Auto ist Teil meines mobi- len Alltages - im Bürgermeisteramt, auf dem Weg in die Arbeit drei Mal die Woche nach Wien und in mei- ner privaten Zeit.“ Podolsky/mediadesign R. Foto: Bgm. Ing. Niko Reisel mit seinem BMW i3 - „eine neue Dimension der Fortbewegung.“ Wie ist das so - lautlos? „Am Anfang war es verwirrend, Wie viel kostet einmal tanken? alltagstauglich und für jeden dass man so gar nicht hört, ob das „Wenn der Akku komplett leer handhabbar. Der Fahrer wird vom Auto läuft oder nicht. Mittlerweile ist, dann etwa 4 Euro. Man rech- Bordcomputer optimal unterstützt. genieße ich das sehr. So stell‘ ich net mit 3 Euro auf 100 Kilometer. In fünf Jahren wird niemand mehr mir Segelfliegen vor. Dass das ge- Die Reichweite beträgt 120 bis 150 darüber reden, ob sich ein E-Auto räuschlose Fahren gefährlich ist für Kilometer je nach Jahreszeit und rentiert oder nicht, sondern man Fußgänger und Radfahrer, kann ich Fahrweise.“ wird es nach den genau gleichen nicht bestätigen. Man geht einfach Kriterien aussuchen, die heute für rücksichtsvoller mit diesen Ver- Wo wird getankt? Verbrenner gelten.“ kehrsteilnehmern um, fährt lang- „Ich habe zu Hause eine Photovol- samer und mit entsprechender taikanlage mit einer Ladestation, Was ist das Beste am Stromer? Sorgfalt an sie heran - so wie man daher tanke ich meistens daheim. „Mich als IT-Mensch fasziniert das es in der Fahrschule eigentlich ge- Auch kann ich eine E-Tankstelle in Gesamtpaket - u.a. die Kommuni- lernt hat.“ der Tiefgarage meines Arbeitsplat- kation zwischen mir, meinem Han- zes und auf dem Weg nach Wien dy und dem Auto. Ich kann den Einmal so richtig Gas geben - geht das? in Stockerau nutzen. Erfreulicher- Wagen mit dem Handy in der Ga- „Prinzipiell schon, doch durch das weise gibt es immer mehr E-Tank- rage finden, zusperren, schauen ob elegante, lautlose Gleiten im Ge- stellen auch in unserer Region. In das Licht abgedreht ist, den Akku gensatz zum lauten, stinkenden Horn bei der Bezirkshauptmann- überprüfen - für mich stellt das Fahren verändert sich auch der schaft etwa oder bei Emil Blaim, Elektro-Auto eine neue Dimensi- Fahrstil. Ökologisches Fahren ist dem E-Auto-Pionier, sowie auch in on der Fortbewegung dar.“ wesentlich entspannter - wenn der Nähe des Horner Vereinshau- ein Wettbewerb stattfindet, dann ses. Und - besonders erfreulich Was nervt? geht es darum, so zu fahren, dass - bald auch in meiner Gemeinde (denkt lange nach) „Vielleicht die der Strom möglichst lange hält und Meiseldorf.“ Tatsache, dass zum Auftanken nicht darum, ob man gegen den noch immer ein Kabel notwendig aufgemotzten Sportwagen beim Schon mal liegen geblieben? ist. Die Technologie geht in Rich- Ampelstart gewinnt. Sehr ange- „Nein, das ist auch schwer vor- tung induktives Laden - ohne dass nehm.“ stellbar. E-Autos sind ausgereift, man das Auto anstecken muss.“ (mir)

Diesen Artikel bekam die Gazette von Walter Ceh

Clubnachrichten des Classic Oldtimer Veteranen Club 3 ler-Motoren-Gesellschaft in Stuttgart Vor- wir Gefahr, die Steuergeräte nicht mehr Die FIVA wird dieses wichtige Thema als standsmitglied und Leiter des Konstrukti- ersetzen zu können, die in Klassikern ab Tagesordnungspunkt für das FIVA-Kul- onsbüros. Mitte der 1980er Jahre typischerweise turgutforum 2016 Anfang September vor- Etwa um 1927 wurde die markante Küh- alles steuern – vom Motormanagement schlagen. Zu diesem Forum in Chantilly lerfigur eingeführt: Die von einem Ring über die Klimaanlage bis hin zur Sicher- treffen sich die Leiter der Traditionsabtei- umschlossene Armbrust mit Pfeil. Im Jah- heitsausstattung. Die digitale Alterung, lungen der führenden Automobilhersteller, re 1928 entstand aus der Fusion der Ös- d.h. die physische Alterung elektronischer um über die gemeinsamen Herausforde- terreichischen Daimler Motoren AG, der Bauteile, findet unabhängig von der Be- rungen und Chancen zu diskutieren. Oeffag und den Puch-Werken die Austro- nutzung des Bauteils statt. Laut einer Daimler-Puchwerke AG. Das neue Unter- alarmierenden Statistik sind rund 50% FIVA der Steuergeräte ab einem Alter von 40 Jahren bereits bei Erhalt defekt („dead on Borgward News arrival“), d.h. sie funktionieren schon beim Einbau unmittelbar nach dem Auspacken Bremen/Stuttgart (ots) - Die Reaktion von nicht mehr. Je älter das elektronische Christian Borgward bei seiner ersten Aus- Bauteil, desto schwieriger ist es, einwand- fahrt mit dem Premierenmodell BORG- freien Ersatz zu finden“, meint Joest und WARD BX7 AWD erlaubt einen tiefen betont, dass dies kein markenspezifi- Einblick in seine Gefühlswelt: „Als würde sches Problem sei, sondern die gesamte Branche betreffe. Bosch hat die jüngeren historischen Austro Daimler ADR 8, Karosserie Neuss Fahrzeugen drohende Gefahr erkannt und arbeitet an einer Lösung. „Die Herausfor- derung, klassische Fahrzeuge am Laufen nehmen kooperierte fortan mit der Steyr AG; fünf Jahre später (1933) wurde das Austro-Daimler-Werk in Wiener Neustadt teilweise stillgelegt, am 30. Juni 1934 die Pkw-Fertigung endgültig eingestellt und die Maschinen nach Steyr und Graz ab- gegeben. man seinen eigenen Nachwuchs das ers- Am 12. Oktober 1934 erfolgte der Zu- te Mal in den Händen halten!“ Der Enkel sammenschluss mit der Steyr AG zur des Firmengründers Carl F. W. Borgward Steyr-Daimler-Puch A.G.. Der Bau von und entscheidender Initiator für das be- Pkw der Marke Austro-Daimler wurde völ- eindruckende Comeback der Marke fuhr lig eingestellt und die Produktion auf Mi- Elekronisches Steuergerät eines VW Golf III anlässlich des BORGWARD World Mee- litär- und Schienenfahrzeuge beschränkt. tings in Bremen erstmals den technischen Enkel der Modelle aus den 1906er Jahren Wikipedia zu halten, ist bei den künftigen Generati- zu fahren. „Meine Idee, den Traum mei- Foto: Wikipedia und Herbert Fischer onen größer denn je.“, bestätigt Dipl.-Ing. nes Großvaters fortzuführen, ist Realität Fritz Cirener, Leiter BOSCH Automotive geworden. Die Marke Borgward ist wieder FIVA Mitteilung Tradition. „Wir arbeiten gemeinsam mit auf der Straße. Es ist unbeschreiblich!“ den Herstellern an diesem Thema. Vor Nach dem Marktstart in China, Indien und Vielen modernen Klassikern, die seit Mit- uns liegt noch ein weiter Weg. Wenn wir weiteren Schwellenmärkten wird BORG- te der 1980er Jahre hergestellt wurden, aber die Technologie für die jüngeren und WARD innerhalb der nächsten zwei Jahre steht eine ungewisse Zukunft bevor, wenn künftigen Nutzergenerationen bewahren auch auf dem deutschen Markt mit dem es der Branche nicht gelingt, die Techno- wollen, lohnt sich der Einsatz.“ Wie Ste- Verkauf der BX-Modelle beginnen. In Eu- logie dieser Fahrzeuge – der sogenannten phan Joest betont, wird die Herausforde- ropa wird der deutsche Automobilkonzern ‘digitalen Generation’ – zu bewahren. Der rung eher noch größer werden. „Heutige ausschließlich mit Plug-In-Hybriden und FIVA (Weltverband der Oldtimerclubs und Premiumfahrzeuge haben etwa 60-100 reinen Elektrofahrzeugen auf den Markt -verbände) ist es ein Anliegen, diese sehr separate elektronische Steuergeräte, kommen. reelle Gefahr ins öffentliche Bewusstsein die jeden Aspekt des Fahrzeugs steuern Borgward zu rücken, bevor es zu spät ist. – und die Software wird von Vereinzelte Initiativen machen Jahr zu Jahr komplexer. Ne- bereits gewisse Fortschritte. ben dem akuten Bedarf, die Eine nachhaltige Lösung wird Langlebigkeit von Fahrzeugen jedoch voraussichtlich nur mit ab den 1980ern bis zur Jahr- Unterstützung der Industrie tausendwende sicherzustellen, und einer konzertierten Aktion müssen wir auch dafür sorgen, von Oldtimerliebhabern, Clubs und Orga- dass unsere heutigen Fahrzeuge in 30 nisationen wie der FIVA gelingen. Jahren noch eine Zukunft haben. Darauf Dieser Meinung ist auch Stephan Joest, sind wir gegenwärtig nicht ausreichend Experte für elektronische Bauteile und vorbereitet. „Wir müssen jetzt handeln, Präsident von Amicale Citroën Internatio- um das technische Kulturgut der ‘digitalen nale, dem weltweiten Netzwerk von über Fahrzeuggeneration’ zu bewahren und si- 1.000 Citroën-Clubs. „Wir haben gegen- cherzustellen, dass die Oldtimer der Zu- wärtig die einmalige Gelegenheit, vorhan- kunft ihr Dasein nicht einfach als statische dene Bestände an elektronischen Bau- Ausstellungsobjekte fristen müssen, son- teilen und deren digitalen Quellcode zu dern lebendige Kulturgüter bleiben kön- bewahren.“, erklärt er. „Wenn nicht, laufen nen“, resümiert Joest.

Clubnachrichten des Classic Oldtimer Veteranen Club

4 Martin Pfundner Nachruf Austria zum Jahresende 1995 wurde er Profis haben ihre Mühe die Fälschung zu Ehrenvorsitzender der Österreichischen entdecken. Martin Pfundner wurde in Wien geboren. Automobilimporteure in der Industriellen- Da werden in diversesten Autobörsen/ Sein Vater Josef war Inhaber der 1906 vereinigung. Anzeigen/Inseraten wahre Schnäppchen gegründeten Glockengießerei Pfundner. Als Delegierter des ÖAMTC in der Fédé- mit Originalpapieren zu wirklich verführeri- Er studierte an der Technischen Uni- ration Internationale de l‘Automobile (FIA) schen Preisen (im Vergleich um aktuellen versität Wien Chemie. Durch die Renn- in Paris hat er als Vizepräsident ihrer Markt) angeboten. Da heißt es zugreifen, sportbegeisterung seines Vaters kam er Internationalen Sportkommission (CSI) bevor es ein anderer tut. Natürlich werden sehr früh zum Motorsport. Er fuhr zusam- die weltweiten Geschicke des Automo- alle Zutaten so gestaltet, dass es sehr se- men mit seinem Vater zahlreiche Lang- bilsports ein Jahrzehnt lang wesentlich riös für den Interessenten erscheint. Bei streckenwettbewerbe und arbeitete als mitbestimmt. Ein halbes Jahrhundert Anruf meldet sich der (vermeintliche) Be- Korrespondent für mehrere Motorsport- nach seiner Wahl in die FIA wurde Martin sitzer/Verkäufer (dass die Telefonnummer zeitschriften und als Chefredakteur von Pfundner 2013 in Paris als „der Mann, der häufig ins Ausland führt merkt man nicht) Auto-Jahr (Lausanne). Hauptberuflich war die Formel 1 nach Österreich brachte“ mit und erzählt natürlich genau das, was man er anfangs in der Glockengießerei in Wien dem FIA Heritage Cup ausgezeichnet. hören will! In einem leisen Nebensatz wird tätig und ist Besitzer der weltweit größten schon erwähnt, dass das Auto leider nicht Sammlung alter Kirchenglocken. im Lande ist (und in gar nicht so wenigen Im Alter von 26 Jahren war er der Initi- Fällen überhaupt nirgends existiert, außer ator der österreichischen Flugplatzrennen auf Bildern im Internet) und somit nicht vor und Rennleiter in Wien-Aspern. 1956 war Ort zu begutachten ist. Martin Pfundner Mitbegründer des Öster- Das Druckmittel, dass immer funktioniert, reichischen Automobil-Sport-Clubs und ist jenes, dass bereits ein anderer poten- als Rennleiter wesentlicher Rennsportver- zieller Käufer vor der Begutachtung bzw. anstaltungen für den Club tätig. Als Vor- vor dem Kauf steht. Durch eine Anzah- standsmitglied der Fédération Internatio- lung über Bargeldtransfer wie „Western nale de l’Automobile (FIA) in Paris und als Union“ könnte sich der Interessent aber Vizepräsident der Internationalen Sport- ein Vorkaufsrecht sichern. (Die Frage, wa- kommission (CSI) bestimmte er die welt- rum das der andere Interessent nicht ge- weiten Geschicke des Automobilsports macht hat, kann man sich sparen. Ausre- ein Jahrzehnt lang wesentlich mit. 1961 den dafür gibt genug – das sind die schon wurde Pfundner als Förderer des späte- gut geschult). ren Formel-1-Weltmeisters Jochen Rindt Aber Achtung! Bargeldtransfers eignen bekannt. Er half Rindt im Jahr 1965 beim sich für den Autokauf nicht, da das Geld Einstieg in die Formel 2, genau wie sieben nicht abgesichert ist und der Empfänger Jahre später auch Niki Lauda. seine Identität durch gefälschte Papiere verschleiern kann. Um die Schädigung für die Opfer, dafür aber den eigenen Profit noch zu erhöhen, schlagen die Betrüger eine Fahrzeugüberführung durch eine ausländische Spedition vor – wofür natür- lich eine Anzahlung zu entrichten ist. Ist Neue Tricks mit altem Blech. das Geld überweisen verschwinden der vermeintliche Verkäufer und die Spedition. Auch Gauner folgen dem Trend. Es gibt In der Regel stellt sich dann auch heraus, kein Thema, keine Sache, bei dem nicht dass die Fahrzeug-Papiere und der Pass wenige Gutgläubige über den Tisch gezo- gefälscht waren. Die Polizei kann den Be- gen bzw. nach Strich und Faden betrogen Foto: ÖAMTC trüger nicht fassen, da eMail-Adressen werden. Da die Old- und Youngtimer- und Telefonnummern keinen Rückschluss Szene immer größer wird, die Nachfrage auf die Identität zulassen. steigt, wird das Betätigungsfeld auf Martin Pfundner war Rennleiter des Gro- diesem Gebiet für Gauner immer be- ßen Preises von Österreich in Zeltweg liebter. Je mehr Nachfrage nach ei- und entwickelte dieses Flugplatzrennen nem Produkt umso mehr Laien tum- seit 1959 bis zum Weltmeisterschaftslauf. meln sich auf dem Markt. Schnelles 1964 gelang es ihm, das erste zur Welt- Geld winkt. Wie überall – es gibt 2 meisterschaft zählende Formel-1-Rennen Arten von Schnäppchenjäger. Eine nach Österreich zu holen. Im selben Jahre kleine Gruppe, die sich wirklich fun- gründete Pfundner die Zeitschrift Autore- diertes Wissen über das Kaufobjekt vue, die er bis 1975 selbst als Chefredak- angeeignet hat, und sich von Betrü- teur herausgab. Die erste Ausgabe er- gern nichts aufschwatzen lassen. schien Ende Dezember 1964 und seitdem Die eher größere Gruppe sind Laien- monatlich. 2012 hatte das Magazin eine Schnäppchenjäger, welche zwar keine durchschnittliche Druckauflage von rund Es kann nicht oft genug wiederholt wer- Ahnung haben, es aber nicht wahrhaben den: Begutachtung/Besichtigung (entwe- 60.000 Exemplaren. wollen, und die Anderen eher für blöd hal- Ab 1975 war Pfundner als Direktor bei der vom Käufer selbst oder von und mit ei- ten. Lt. „Auto Club Europa“ haben es die nem Gutachter – ganz wichtig im Ausland) British Leyland Austria tätig. Im November Gauner auf genau diese Zielgruppe ab- 1984 wurde er zum Direktor für Öffent- sind ein „MUSS“. Hellhörig sollte jeder gesehen. Das Papier, Dokumente relativ Interessent werden, versucht der Verkäu- lichkeitsarbeit der General Motors Austria rasch, in fast perfekter Ausführung her- (GMA) und der General Motors Austria fer Zeitdruck aufzubauen. Das ist mehr als zustellen und zu bekommen sind wissen ein Warnhinweis. Der Zwang, sich schnell Werke (GMAW) bestellt. Nach dem Aus- wir (siehe Flüchtlingsdokumente). Selbst scheiden aus dem Unternehmen Opel entscheiden zu müssen, lässt in der Re-

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5 gel keine Zeit, das Fahrzeug und die Un- von Renault den Auftrag, auf Basis der terlagen sorgfältig zu prüfen. Je weniger Dauphine ein Rallye-Auto zu entwickeln. Unterlagen der Verkäufer hat, umso miss- 1969 gliederte Renault die Firma Gordini trauischer sollte man sein. Denn Service- in das Unternehmen ein. In dieser Zeit heft, Rechnungen geben die Gelegenheit, entstanden der Renault 8 Gordini und sich zu erkundigen. Wer sicher gehen will, der Renault 12 Gordini. Außerdem war sollte zum Verkäufer den persönlichen Amédée Gordini in leitender Positionen Kontakt suchen. für die Motorsport-Aktivitäten von Renault Telefonnummern, eMail-Adressen in ei- tätig. 1975 wandelte Renault die „Usine ner Suchmaschine eingeben und so Indi- Amédée Gordini“ in Viry-Châtillon offiziell zien finden, ob die Identität des Verkäufers in die Renault-Sport-Abteilung um. Am 25. stimmt oder es Hinweise gibt, dass sich Mai 1979 starb Amédée Gordini. dahinter ein Betrüger versteckt. Gewarnt wird auch, auf Handy-Nummern im Aus- eingebaut, in einem Daimler Victoria. Hier land zurückzurufen. Dahinter könne sich war das mechanische Zählwerk an den eine teure Rufnummer oder ein gestohle- Motor gekoppelt. nes Handy verbergen. Festnetznummern Lange Zeit fuhren dann Droschken und sind hier besser. Vorab-Überweisungen danach die Taxis mit einheitlichen Taxa- sind gefährlich, auch und gerade über ei- metern, mittlerweile gibt es eine Vielzahl nen Bargeld-Transfer-Service. an Fabrikaten, die zugelassen und vom Ebenso ist von der Zahlung an eine Spe- Markt angenommen werden. Allerdings - ditions- oder Verschiffungsfirma, die treu- dem Taxameter ähnliche Geräte zur Fahr- händerisch tätig sein soll, abzuraten. Oft preisermittlung gab es bereits in der An- sind die seriös erscheinenden Webseiten tike. Der Ursprung ist ungewiss, Quellen 1946, unmittelbar vor dem Umzug in neue gefälscht. Aber auch wenn man Barzah- dazu fehlen bisher. Werksanlagen vor den Toren von Paris, lung vereinbart hat, sollte man vorsichtig Ein vom antiken Universalerfinder „He- brachte Gordini einen ersten Monoposto sein und mit größeren Summen nie allein ron“ beschriebenes Gerät ließ durch das heraus, der von einem 1100-cm³-Simca- zur Geldübergabe gehen. Sicherheitshal- Anschlagen einer Zahnradkonstruktion Motor angetrieben wurde. In den folgen- ber kann man als Treffpunkt eine Bank nach einer bestimmten Wegstrecke eine den Jahren entwickelten die Mechaniker oder eine Zulassungsstelle wählen. Kugel in ein Gefäß fallen, die Anzahl der diesen Typ ständig weiter und vergrößer- Kugeln ergab die Wegstrecke und da- ten den Hubraum des Aggregats schritt- Walter Ceh durch den Fahrpreis. weise bis auf 1430 cm³. Trotz des Hub- raumdefizits von über 500 cm³ etablierten Walter Ceh TAXI Bilder: Wikipedia sich die leichten und wendigen Simca- Gordinis mit ihrer geringen Stirnfläche Dieses Wort, bzw. dieser Begriff leitet Amédée Gordini schnell als unangefochtene zweite Kraft in sich vom Taxameter ab, jenem Gerät, der Formel 2 hinter Ferrari. Zu dieser Zeit dass die gefahrene Strecke abrechnet/ kam es allerdings zu ersten Spannungen Amédée Gordini, am 23. Juni 1899 in der berechnet. Als Erfinder des modernen Ta- zwischen Gordini und Simca, weil Gordini Nähe von Bologna (Italien) geboren, ab- xameters gilt der deutsche Unternehmer einen gänzlich dem Formel-2-Reglement solvierte in seiner Jugend eine Ausbildung F.W. Gustav Bruhn (1853–1927). Sein Pa- entsprechenden 2-Liter-Motor entwickeln zum Automechaniker. Mit 14 Jahren arbei- tent lautete: „Kombiniertes Anzeigewerk wollte, Simca jedoch kein geeignetes tete er bei dem Motorenhersteller Isotta für Fahrpreis und Zuschläge bei Fahr- Aggregat als Basis dafür im Programm Fraschini, wo er unter anderem mit Alfieri preisanzeigern“. Diese Taxameter, auch hatte. Stattdessen war zur Saison 1950 Maserati zusammenarbeitete. Mit 19 Jah- „Fahrpreis-Anzeiger“ genannt (weil auch nun auch eine durch einen Kompressor ren entwickelte und baute er bereits aus der Preis angezeigt wurde) war Anfang Isotta-Fraschini-Teilen sein erstes Auto. der 1880er Jahre auf Pferdedroschken 1925 spezialisierte sich Gordini, inzwi- montiert. Sie ma- schen nach Frankreich ausgewandert, ßen die Radum- in seiner Werkstatt in Suresnes auf War- drehungen um tung und Tuning von Fiat-Automobilen. In dann mittels vie- dieser Zeit erwarb er seinen Spitznamen ler Zahnräder die „Der Hexer“, da er mit seinen Fähigkeiten zurückgelegte den unterschiedlichsten Triebwerken un- Strecke zu ermit- geahnte Mehrleistungen verlieh. Ab Mitte teln und anzuzei- der 1930er-Jahre kam es zur Kooperati- gen. In einem on mit der neu gegründeten Firma Simca, Auto wurde so die ab 1934 Fiat-Modelle für den franzö- ein Fahrpreis- sischen Markt in Lizenz baute und ver- Gordini Simca 8 Barquette Anzeiger Gerät trieb. Mit finanzieller Unterstützung durch erstmals 1896 Simca und basierend auf Simca-Technik aufgeladene Version des Motors verfüg- baute Gordini eine Reihe von Sportwagen bar, womit die ansonsten unveränderten für Wettbewerbseinsätze, deren sportliche Autos dem Reglement der Formel 1 ent- Erfolge für Werbezwecke genutzt werden sprachen. konnten. Dementsprechend wurden diese Bei den Fahrern galt jedoch der Gordini Fahrzeuge als Simca-Gordini bezeichnet. als leicht abzustimmendes und fahrendes Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Fahrzeug, dem allerdings aufgrund häufi- Gordini mit der Konstruktion kompletter ger Reifen- und Bremsdefekte meist eine Rennwagen, in dessen Folge er von 1952 bessere Platzierung verwehrt war. Den- bis 1956 an der Formel-1-Weltmeister- noch wurde mit Robert Manzons viertem schaft teilnahm. Anschließend erhielt er

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6 Platz beim Grand Prix von Reims bereits ein erster Achtungserfolg erzielt. Doch obwohl mit dem Type 16 für 1951 ein völlig neuer richtiger Formel-1-Motor von 1496 cm³ Hubraum entwickelt wur- de, war während der gesamten Saison im Kampf der Giganten zwischen Alfa Ro- meo und Ferrari kein einziger Punkt mehr verlor und aufgeben musste. Noch drei- zu holen, was Simca zum Anlass nahm, mal während dieses Jahres sollte Manzon sich aus der Kooperation mit Gordini zu- in aussichtsreicher Position aufgrund von rückzuziehen. Reifendefekten aufgeben müssen. Einerseits war Gordini nun nicht mehr an Angesichts dieser Enttäuschung wunder- te es keinen in der Rennbran- che, dass die bisherigen Star- piloten dem Team den Rücken kehrten und damit nun selbst Achtungserfolge ausblieben. Manzon kehrte zwar später wie- der zurück - aber ohne zählba- re Erfolge. Nach insgesamt 35 gefahrenen Grand-Prix-Rennen und einer schnellsten Runde Motorsportgeschichte zur NS- zog sich Gordini aus dem For- Zeit mel-1-Zirkus zurück, da seine Gordini Typ 32, 1956, dahinter Typ 16, 1953 Viele jüngere Clubmitglieder wissen die Simca-Palette gebunden, andererseits über das Automobile Sportgeschehen litt er fortan auch bei der Entwicklung von der End-dreißiger Jahre wenig, daher der Motoren und Fahrzeugen stets an den kurze Rückblick. knappen finanziellen Mitteln. Dennoch Mit dem „Anschluss“ Österreichs an konnte Stammfahrer Manzon mit dem das Deutsche Reich, im März 1938, neuen 6-Zylinder-Motor im Verlauf der veränderten sich auch die für den Mo- Saison 1952 einige Glanzpunkte setzen: torsport gültigen NS-Bestimmungen. ein dritter Platz beim Grand Prix von Belgi- Die Österreichischen Vereine und Clubs en hinter Alberto Ascari und Giuseppe Fa- wurden aufgelöst und alle Aktivitäten rina, ein vierter Platz beim GP von Frank- Renault R 8-Gordini in das seit 1931 bestehende, von Adolf reich und ein fünfter Platz beim Grand Prix von Holland, wodurch er den sechsten Platz in der Weltmeisterschaftsendab- rechnung mit neun Punkten belegte. Zum eigentlichen Star des Teams wurde aber das aufstrebende Talent Jean Behra, der gleich im ersten Weltmeisterschaftslauf in der Schweiz mit dem dritten Platz einen ersten Podiumsrang für die Marke erzie- len konnte. Daneben konnte Behra auch noch die nicht zur Weltmeisterschaft zäh- Renault R 12-Gordini lenden Formel-2-Rennen in Aix-les-Bains und Reims-Gueux gewinnen. Und auch Maurice Trintignant konnte mit einem fünf- finanziellen Mittel keinen Wettbewerb auf ten Platz im GP von Frankreich Punkte im Augenhöhe mit den großen Werksteams WM-Klassement erzielen. erlaubte, um fortan erfolgreich im Aufbau Die WM-Saison 1953, die wie schon im und Tunen von Rallye- und Sportwagen Vorjahr wieder nach dem Formel-2-Re- für Renault und Simca tätig zu sein. glement ausgetragen wurde, wurde für Als die Gordini-Firma 1968 aufgelöst Gordini nach verheißungsvollen Anfän- wurde, hatte man mehrere Rallye-Siege gen erneut zu einem Katastrophenjahr: in der dortigen Weltmeisterschaft auf der Habenseite zu verbuchen. Viele jünge- Beim Eröffnungs-Grand-Prix von Buenos auf , Großgockner 1938 Aires lag Robert Manzon trotz schwa- re Mechaniker und Ingenieure Gordinis Foto: Arthur Fenzlau, Technisches Museum Wien cher Trainingsleistungen und dem zehn- sollten in den späten 1970er Jahren den ten Startplatz nach einigen Ausfällen und Grundstock desjenigen Entwicklerteams Hühnlein geführte „Nationalsozialistische dank guter Renntaktik plötzlich für längere bilden, das den Renault-Turbo-Motor bau- Kraftfahr-Korps“ (NSKK) eingegliedert. Zeit in Führung und konnte sich überra- te und somit eine neue Ära der Formel Im Rahmen der politischen Ziele der schend sogar vom Feld absetzen. Nach 1 begründete. Am 1. Januar 1976 wurde „Motorisierung der Nation“ wurde der Mo- einem Reifenwechsel führte zehn Runden René Vuaillat Direktor der Gordini. torsport zu einer Bewährungsprobe und vor Ende des Rennens wieder Alberto Einige sportliche Renault-Modelle trugen zur Schulung für den Krieg: „12 Stunden Ascari. Manzon machte sich beherzt an den Beinamen Gordini, wie z. B. der R8 im Sattel der Maschine oder am Steuer die Verfolgung des Italieners, war fast in Gordini, der R12 Gordini oder das Son- des Kraftwagens, allein dies schon kei- Schlagdistanz, als er wenige Kilometer dermodell Gordini des Clio RS. ne leichte Aufgabe. 12 Stunden Fahrt Wikipedia im Gebirge, über Pässe, auf engen, kur- vor dem Zielstrich ein Rad seines Boliden Fotos: Wikipedia vigen Talstraßen, dies erfordert neben

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7 Fahrtkönnen und Ausdauer Begeisterung migen Heckleuchten wird dieses Modell COVC Clubnachrichten für den Kraftfahrsport, jene Begeisterung heute als „Schlüssellochkapitän“ bezeich- und Hingabe, die den Männern der deut- net, manchmal auch als Kapitän „P 1“. schen Kraftfahrt eigen ist, mögen sie der Wegen des hinten stark geneigten Dachs, Wehrmacht, dem NSKK oder der SA an- der hinteren Panoramascheibe und der Termine: gehören.“ (Rennprogramm „12-Stunden- etwas schmalen Türen war das Einsteigen 12. Juni, LIONS Sommerfest Fernfahrt“ 1939). Darüber hinaus sollte in den Fond für erwachsene Personen 25. Juni, 3. Zauberberg Classic im sportlichen Wettkampf der Nationen 9. Juni, Bahnen Golf die Überlegenheit der deutschen Tech- ? August, Sommerfest COVC nik und des deutschen Kampfwillens 1. Oktober, 5. Church Hill Climb bewiesen werden. : „In aller Welt fahren 15./16. Oktober, Schlussfahrt deutsche Rennwagen, kündend von der 3. November, Generalversammlung Schaffenskraft deutscher Arbeiter, vom Erfindergeist deutscher Konstrukteure und Ingenieure und vom nie versiegen- den Kampfeswillen deutsche Rennfah- Nächster Clubabend rer.“ (Geleitwort Rennprogramm 2. Hö- Nach der Sommerpause sehen wir uns henstraßenrennen 1939). wieder am: Neben zahlreichen regionalen Veran- Donnerstag, 1. September 2016, staltungen fanden 1938 und 1939 die 19,00 Uhr, Panoramaschenke, 1100 Alpenfahrt als „Deutsche Alpenfahrt“ mit Wien, Filmteichstraße 5 Start in München, das Großglocknerren- unbequem. Außerdem war die Sicht der nen als „Großer Bergpreis von Deutsch- Fondpassagiere zur Seite eingeschränkt land“ und das Höhenstraßen-Rennen als und das tief heruntergezogene Dach be- „Rennwagen-Bergmeisterschaft“ eine wirkte eine schlechte Sicht nach hinten. Fortsetzung. Der Angriff auf Polen am Von Juli 1958 bis Juni 1959 wurden 1. September 1939 und der Beginn des 34.842 Kapitän P 2,5 gebaut. Schon nach Inhaltsverzeichnis Zweiten Weltkrieges bedeutete ein Ende einem Jahr wurde dieses Modell abgelöst. der internationalen Beteiligung an den Im Sommer 1959 erschien dann schon Skurilles der 50er Jahre 1 Rennen. Schon ab 24. August 1939 ver- ein neuer Kapitän: Die neue Karosserie Austro Daimler 2 ließen die englischen Teilnehmer, unter P 2,6 hatte eine flachere, gestreckte Li- FIVA Mitteilung 4 ihnen Majorie Cottle, der Internationale nienführung mit noch größerer Panora- Borgward News 4 Sechstagefahrt in Salzburg, in Richtung mascheibe vorn. Das beim Vorgängertyp Borgward ist wieder ... 4 Schweiz. kritisierte hinten stark heruntergezogene Martin Pfundner Nachruf 5 Neue Tricks mit altem Blech. 5 Viele der in der Zwischenkriegszeit be- Dach wurde geändert, sodass man hinten TAXI 6 kannten deutschen und österreichischen wieder besser einsteigen konnte. Mit dem Amédée Gordini 6 Motorrad- und Autorennfahrer, wie z. B. auf 2605 cm³ vergrößerten Hubraum stieg Motorsportgeschichte zur NS-Zeit 7 Leo Benesch, Manfred von Brauchitsch, die Motorleistung auf 90 PS (66 kW) und Opel Kapitän P 2,5 8 , Hermann Gunzen- die Höchstgeschwindigkeit auf 150 km/h. COVC Clubnachrichten 8 hauser, Fritz-Huschke von Hanstein, Prinz Max von Schaumburg-Lippe, Mar- Herbert Fischer tin Schneeweiß und Hans Stuck betei- Foto: Wikipedia ligten sich auch weiterhin an den NSKK- Motorsport-Veranstaltungen.

Technisches Museum Wien

Opel Kapitän P 2,5

Die späten fünfziger Jahre waren eine kurzlebige Zeit im Automobilbau. Ein neu- es Automodell war schnell Schnee von gestern. Mit jährlichen Modellwechseln à la USA konnten die Europäer zwar nicht ganz mithalten, aber es gab dennoch ei- nige Modelle, die kurz nach ihrer Erschei- nung schon wieder ersetzt wurden. Einer davon war der Opel Kapitän P 1, auch be- kannt als „P 2,5“, produziert von Sommer Impressum ’58 bis Sommer ’59. Der Opel Kapitän P 2,5 erschien im Juli Herausgeber: COVC 1958 zum Preis von 10.250 DM, mit einem A-1190 Wioen, Hackhofergasse 11a/VI/4 2,5-Liter-Motor und einer Leistung von 80 PS (59 kW). Es waren auch eine L-Versi- Redaktion: Herbert Fischer on (Aufpreis 750 DM) und ein Overdrive- e-mail: [email protected] Getriebe (Aufpreis 650 DM) lieferbar. www.covc.at Das Styling der Karosserie mit reichlichem Chromzierrat, den Heckflossen und Pano- Auflage: 60 Stück ramascheiben vorne und hinten war stark an amerikanische Automobile dieser Zeit Druck: City Copy Service. A-1190 Wien angelehnt. Wegen der schlüssellochför-

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