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Donnerstag, 19. Juni 2014, 19.30 Uhr – Eröffnung im Rahmen des „Hofabends bei Gleim“ Donnerstag, 26. Juni 2014, 19.30 Uhr – Ei, ei, mein liebstes Jacobitchen – ein literarischer Abend zu Johann Georg Jacobi. Literatainment mit Hans-Henning Schmidt Im Rahmen des Festes „Ton am Dom“ vom 5. – 6. Juli 2014 am Sonnabend, 5. Juli 2014 um 17.00 Uhr: „Verborgene Handschriften- schätze – Kinder und junge Talente“ und um 19.00 Uhr: „Verborgene Handschriftenschätze – Freude im Grünen. Gleim, Jacobi und andere“ Donnerstag, 17. Juli 2014, 19.30 Uhr – Hofabend bei Gleim: Dr. Ute Pott: Illustrationen mit Geist und Witz in Gleims Briefarchiv Sonnabend, 9. August 2014, im Rahmen des Parkfestes in den Spiegelsbergen, 15.00 – 20.00 Uhr – Bilderbriefezeichnen wie Jacobi © Kustodie der Universität -Wittenberg Sonntag, 10. August 2014, 11.15 Uhr – Ensemble Badischer Musenalmanach: Nehmen Sie noch eine Tasse Tee? Eine Teestunde Die Welt der Grazien und andere bei Gleim. Texte & Musik um 1800 arkadische Phantasien Donnerstag, 18. September 2014, 19.30 Uhr – Hofabend bei Gleim: Die Porträts des Johann Georg Jacobi, mit offi zieller Übergabe des Die Freunde Johann Wilhelm Ludwig Gleim und Johann Georg Jacobi Jacobi-Porträts von 1770 mit Vertretern des Landes Sachsen-Anhalt sorgten bereits im 18. Jahrhundert für Aufsehen: Kaum hatten sich und der Kulturstiftung der Länder die beiden Dichter 1766 kennen gelernt, begannen sie einen innigen Briefwechsel und publizierten diesen auch bald. Im Jahr Sonntag, 21. September 2014, 11.15 Uhr – Finissage mit 1768 erschienen die „Briefe der Herren Gleim und Jacobi“ sowie Prof. Dr. Hans-Joachim Kertscher: Johann Georg Jacobi und seine die „Briefe von Herrn Johann Georg Jacobi“ in Berlin. Die Kritik war Verbindungen zu Halle zwiespältig. Die eine Seite lobte die „aufrichtige Liebe“, während die andere von der „widrigen Wirkung“, die der zärtliche Ton habe, Öffentliche Führungen – Do., 24. Juli, 19.30 Uhr; Sa., 16. Aug., 15 Uhr; So. 31. Aug., 11.15 Uhr; Do., 4. Sept., 19.30 Uhr schrieb. Dabei hatten die beiden Freunde ein außergewöhnliches J. G. Jacobi, um 1770 Projekt gewagt: ein literarisches Rollenspiel, phantasiert in arkadische Welten auf sprachlich höchst originelle Weise. In diese Welten führt die Ausstellung ein. Domplatz 31 | 38820 | Tel. 03941/6871-0 [email protected] | www.gleimhaus.de „Diese Sprache der Liebe“ Die Ausstellung zeigt, dass die freundschaftliche Kommunikation zwischen Gleim und Jacobi zunächst innovativ war und Neues Ausstellung zum 200. Todestag beförderte und dann durch andere Modelle abgelöst wurde. Die Ausstellung wird gefördert durch das Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt von Johann Georg Jacobi Hier zeigen sich auch die Grenzen der Toleranz, die dem rollen- sowie die ALG (Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten) spielgeleiteten, zärtlichen Ton und der entsprechenden Praxis aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gelebter Freundschaft entgegengebracht wurden. Die Freundschaft zwischen Gleim und Jacobi wird in den Zusammenhang anderer freundschaftlicher Verbindungen von Gleim gestellt, um damit ein Panorama von Männerfreundschaften im 18. Jahrhundert sichtbar zu machen. 20. Juni – 21. September 2014 Das Jahrhundert der Freundschaft Johann Georg Jacobi Johann Wilhelm Ludwig Gleim In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde „Freundschaft“ im Johann Georg Jacobi (1740 – 1814) zählt zu den wichtigen, Der Dichter und Sammler Johann Wilhelm Ludwig Gleim literarischen und kulturellen Leben zum zentralen Begriff. Ohne die jüngeren Freunden Gleims. Der Dichter und Publizist, älterer Bruder (1719 – 1803) hatte in besonderer Weise Anteil am Freundschafts- Hochschätzung der Freundschaft, das Praktizieren freundschaftlicher des Philosophen Friedrich Heinrich Jacobi, war auf Gut Pempelfort bei kult der Zeit. Sein Freundschaftsnetz war über den gesamten nord- Geselligkeit und die Fülle der Freundschaftsliteratur in Gedichten, Düsseldorf aufgewachsen, hatte sich breit gebildet, bevor er Professor in und mitteldeutschen Raum gespannt. Kaum jemandem gelang es Briefen, Episteln und Romanen ist das Zeitalter der Aufklärung nicht Halle wurde. Er lernte Gleim kennen, der ihn in seinen literarischen wie ihm, Freundschaft als Lebenspraxis zu verstehen und mit den zu denken. Freundschaft war nicht nur bezogen auf das individuelle, Neigungen unterstützte, ihm 1768 ein Kanonikat in Halberstadt neuen literarischen Entwicklungen zu verbinden. Seine Bildergalerie, persönliche Glück, sondern auf die Vision eines neuen tugendhaften verschaffte, um ihm durch die fi nanzielle Unabhängig den Weg eines der „Freundschaftstempel“, seine über 10 000 Bücher umfassende Miteinanders. Dichters zu eröffnen. Mitte der 70er Jahre verließ Jacobi den mittel- Bibliothek und seine umfangreiche Handschriftensammlung mit Die Zeitgenossen um Gleim und Jacobi prägten eine neue, eine deutschen Raum, kehrte zunächst nach Düsseldorf zurück, um schließ- Briefen aus über 500 Korrespondenzen sind einzigartige Dokumente „zärtliche“ Sprache der Freundschaft. Mit heutigen Augen gelesen lich (als Protestant) an die katholische Universität in Freiburg/Br. berufen der Freundschaftskultur. erscheint so mancher Freundschaftsbrief wie eine Liebesbekundung. zu werden, wo er als angesehener Professor und Schriftsteller starb. In der Zeit der Loslösung von Alltagszwängen war es Gleim, der Jacobi Gleim regte als wichtiger Vertreter einer neuen Sprache der zahlreiche Anregungen für sein Schreiben gab. Jacobi wurde zum Dichter (zärtlichen) Freundschaft verschiedene literarische Projekte an. Das Jahrhundert des Briefes der Grazien, zum anakreontischen Briefschreiber, zum empfi ndsamen Sein berühmtestes Freundschaftsbrief-Projekt stellen die 1768 Erzähler und zum ‚zärtlichen‘ Freund Gleim. Zahlreiche Rollen nahm er veröffentlichten Briefe zwischen ihm und seinem jüngeren Freund In bis dahin nicht gekannter Zahl griffen im 18. Jahrhundert Männer an, in denen er als Autor ausgesprochen produktiv war. In seinen Briefen Johann Georg Jacobi dar. und auch Frauen zur Feder und entwickelten neue Formen der an Gleim verwendete er in Anlehnung an französische Muster zahlreiche Briefkultur. Einer der wichtigen Impulsgeber in dieser Entwicklung war Verniedlichungen. Er selber wurde folgerichtig zu „Jacobitchen“. neben dem Leipziger Schriftsteller Christian Fürchtegott Gellert der Dichter und spätere Halberstädter Domsekretär Johann Wilhelm In der Sonderausstellung aus Anlass von Jacobis 200. Todestag legt Ludwig Gleim. Die Briefe wurden aus dem barocken Zeremoniell das Gleimhaus sein Augenmerk besonders auf diese Zwischenphase befreit; Natürlichkeit war das neue Stilideal. Und erstmalig setzte in Jacobis Leben. sich die Auffassung durch, dass briefl iche Kommunikation einen Gesprächs charakter haben sollte. Briefe wurden außerdem zum literarischen Experimentierfeld. So mancher Autor (oder auch Autorin) trat mit briefl icher Literatur auf die literarische Bühne.

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