Friedrich Heinrich Jacobi Briefwechsel · Reihe II Band 5 FRIEDRICH HEINRICH JACOBI
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Friedrich Heinrich Jacobi Briefwechsel · Reihe II Band 5 FRIEDRICH HEINRICH JACOBI BRIEFWECHSEL Gesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Begründet von Michael Brüggen und Siegfried Sudhof† Herausgegeben von Walter Jaeschke Reihe II Band 5 FRIEDRICH HEINRICH JACOBI BRIEFWECHSEL 1786 Nr. 1307–1608 Beilagen KOMMENTAR von Irmgard Huthmacher unter Mitwirkung von Rebecca Paimann und Janina Reibold Teilband 1: Nr. 1307–1509 frommann-holzboog Der Band wurde als Vorhaben der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Kommission für die Herausgabe des Briefwechsels von Friedrich Heinrich Jacobi) im Rahmen des Akademienprogramms von der Bundesrepublik Deutschland und vom Freistaat Bayern gefördert. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiblio- grafie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-7728-2357-2 (in zwei Teilbänden: II,5.1 und II,5.2) © frommann-holzboog Verlag e. K. · Eckhart Holzboog Stuttgart-Bad Cannstatt 2014 www.frommann-holzboog.de Satz: Laupp & Göbel, Nehren Druck: Offizin Scheufele, Stuttgart Bindung: Litges & Dopf, Heppenheim INHALTSVERZEICHNIS Teilband 1 Einleitung ................................. VII Abkürzungsverzeichnis zu den Bänden I,5 und II,5 .......... XI Verzeichnis der Siglen für die Aufbewahrungsorte der Briefe .... XV Verzeichnis der Literatursiglen ..................... XVII Verzeichnis der Kurztitel ........................ XIX Kommentar zum Briefwechsel Nr. 1307–1509 ............. 1 Teilband 2 Kommentar zum Briefwechsel Nr. 1510–1608 ............. 503 Beilagen I. Zum Tode Moses Mendelssohns .................. 699 II.Hamanns „Fliegender Brief“ ................... 728 Literaturverzeichnis ........................... 747 Verzeichnis der Bibelstellen ....................... 857 Ortsverzeichnis zu den Bänden I,5 und II,5 .............. 862 Sachverzeichnis zu den Bänden I,5 und II,5 .............. 873 Personenverzeichnis zu den Bänden I,5 und II,5 ........... 883 Einleitung Die besondere Bedeutung, die dem Jahr 1786 für das Leben wie auch für den Briefwechsel Jacobis zukommt, betont und veranschaulicht bereits die Einlei- tung zu dem Textband I,5, auf den sich der nun vorliegende Kommentarband bezieht. Diese Ausführungen sind hier nicht zu wiederholen, doch seien aus der Vielzahl der dort genannten Themen – Spinozastreit, Publikation von Wider Mendelssohns Beschuldigungen, Englandreise, Vorbereitung des David Hume, Krankheit Wizenmanns, Hamanns Fliegender Brief – hier nur zwei herausge- griffen, die für die Gestaltung des Kommentars besonders wichtig sind. Als er- stes sei genannt der Streit um Jacobis Ueber die Lehre des Spinoza in Briefen an den Herrn Moses Mendelssohn, der durch den unerwarteten Tod Mendels- sohns am 6. Januar 1786 und durch dessen postum veröffentlichtes Sendschrei- ben An die Freunde Lessings zusätzlich zu seiner philosophischen Dimension eine besondere Brisanz und auch eine persönliche Schärfe erhält. Die von Johann Jakob Engel und Carl Philipp Moritz gleich nach Mendelssohns Tod, noch im Januar 1786, erhobene Anklage, in der Nachfolge Lavaters trage Jacobi die Verantwortung für Mendelssohns Tod, wie auch Jacobis Verteidigung durch Johann Friedrich Reichardt und schließlich die Entzweiung der Ankläger un- tereinander haben in den zahlreichen Briefen und Gegenbriefen vor allem der ersten Hälfte des Jahres ein vielfältiges und verwirrendes Echo gefunden. Aus den einzelnen Bezugnahmen lassen sich die Anklagepunkte wie auch der Ver- lauf des Streits und die Verschiebung seiner Fronten jedoch nicht anschaulich rekonstruieren und treffend beurteilen. Deshalb sind diese Streitschriften dem vorliegenden Band als Beilage I beigefügt worden – ein Novum gegenüber der bisherigen Gestaltung der Kommentarbände. Noch weit verwirrender als bei diesem Streit stellt sich die Lage bei Jacobis (und damit zugleich seines Vertrauten Johann Heinrich Schenk) Einbindung in die Entstehungsgeschichte von Johann Georg Hamanns Fliegendem Brief dar. Den Plan zu diesem „Brief“, mit dem er seine „Autorschaft“ streitbar be- schließen will, hat Hamann am 17. Dezember 1785 gefaßt; eine Woche später, am 24. Dezember, hat er sein Vorhaben so charakterisiert: der Keßel meines brennenden Gehirns schäumt so entsetzlich, daß ich beyde Hände nöthig habe den Unrath abzuschäumen und das Ueberlaufen zu verhindern. So was Pani- sches haben Sie weder gelesen, noch im Rabelais oder Tristram Shandy ge- funden – Es ist nicht mehr die Stimme eines Predigers in der Wüsten, sondern des dreyköpfichen Höllenhundes Cerberus. [...] Ich liege beynahe der Wuth VIII Einleitung unter, die in allen meinen Adern pocht und tobt, und erschrecke vor meiner eigenen Kraft, die einem hitzigen Fieber ähnlich ist, und mir selbst nicht natürlich vorkommt. Und Hamann hat auch gleich angefügt, für dieses Unter- nehmen erwarte er Jacobis Beystand zur Ausführung.1 Diesen – organisatorischen, editorischen und zugleich finanziellen – Bey- stand zur Ausführung leistet Jacobi das gesamte Jahr 1786 hindurch, insbeson- dere im ersten Halbjahr. Er stellt die Verbindung mit dem Drucker her, kauft das Papier für den Druck, sorgt für gute Abschriften der von Hamann einge- henden Textteile und leitet diese Druckvorlagen an den Setzer weiter; er über- wacht (gemeinsam mit Johann Heinrich Schenk) die Satzarbeiten und die Kor- rekturen, sendet die Korrekturbogen an Hamann nach Königsberg zurück und läßt die nun von Hamann gewünschten Änderungen, sei es des Wortlauts des Textes oder sei es der Größe des Satzspiegels, ausführen – kurz: Er kümmert sich um alle Fragen der Satzherstellung und ebenso um den Text des Fliegenden Briefes, bis ins Detail der Formulierungen – weit mehr, als dies von seinen eige- nen Publikationen bekannt ist. Die zwischen Jacobi und Hamann, zwischen Düsseldorf bzw. Pempelfort und Königsberg in kurzen Abständen gewechselten Briefe bleiben in ihren, den Fliegenden Brief betreffenden, Partien unverständlich, da man aus ihnen nicht ersehen kann, auf welche Formulierungen oder Korrekturbogen jeweils Bezug genommen wird. Es ist somit als ein Glücksfall anzusehen, daß gleichzeitig mit der Überarbeitung des Kommentars Janina Reibold mit der Vorbereitung einer Edition von Hamanns Fliegendem Brief beschäftigt und dadurch in der Lage und auch bereit gewesen ist, die Bezugsstellen der vielfältigen, ohne Kenntnis der überlieferten Manuskripte und Bogen unklar bleibenden ausdrücklichen Hinweise und impliziten Anspielungen auf den Fliegenden Brief im Kommen- tar aufzuschlüsseln und darüber hinaus den Entstehungsprozeß zusammenfas- send zu dokumentieren: in Beilage II. Wegen der zentralen Bedeutung, die dem Fliegenden Brief nicht allein für Hamann, sondern auch für Jacobis Arbeiten im Jahr 1786 zukommt, sind die in diesen Band aufgenommenen Abbildungen zwei Titelblattentwürfen Hamanns gewidmet;2 die Eigentümerin dieses Teils 1 JBW I,4, 293,18–32; die beiden oben ausgelassenen Sätze sind zitiert in Teil- band 2, 729; siehe dort auch die weiteren Ausführungen von Janina Reibold zur Entstehungsgeschichte des Fliegenden Briefs. 2 Siehe 230f. – Universitäts- und Landesbibliothek Münster, Nachlaß Ha- mann; Titelblatt zu FB8: Bd. 20,1; Titelblatt zu FB18: Bd. 19,3. Einleitung IX des Hamann-Nachlasses, die Universitäts- und Landesbibliothek Münster, hat Janina Reibold freundlicherweise die Erlaubnis zur Veröffentlichung erteilt. *** Wie bereits der Kommentarband II,4, so hat auch der nun vorliegende eine eigene und lange, vor allem aber: eine sehr betrübliche Geschichte. In den Jah- ren ihrer Tätigkeit an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, von 2001 bis 2005, hat Irmgard Huthmacher – in der Jacobi-Forschung als Mitheraus - geberin der Bände 1 und 2 der Ausgabe Jacobi-Werke. Gesamtausgabe besser bekannt unter ihrem Geburtsnamen Irmgard-Maria Piske – den überwiegen- den Teil der Rubrik „Erläuterungen“ erarbeitet, die den Kern des hier vorlie- genden Kommentarbandes bildet. Nach ihrem so frühzeitigen und so bedauer- lichen Ableben im Jahre 2011 hat der Unterzeichnende die von ihr zunächst handschriftlich ausgearbeiteten, von Dora Tsatoura erfaßten und von Irmgard Huthmacher nochmals revidierten Manuskripte für die Publikation abermals vollständig überarbeitet und dabei teils gekürzt, teils erweitert. Im Zuge dieser Revision wurden auch die beiden Beilagen I (zum Tod Mendelssohns) und II (zum Fliegenden Brief, von Janina Reibold) angefügt. Die Rubriken „Überlie- ferung“ und „Textkritischer Apparat“ hat Rebecca Paimann, als Mitherausge- berin des Textbandes I,5, beigesteuert. Walter Jaeschke ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ZU DEN BÄNDEN I,5 UND II,5 DES BRIEFWECHSELS Nicht aufgenommen sind Abkürzungen von Vornamen (wie M. für Martin, Michael, Moses usf.) oder Nachnamen (wie M. für Mendelssohn) A: Adressenangabe: Erh. Erhalten a. a. O. am angegebenen Ort E-V: Empfänger-Vermerk: A-V: Absender-Vermerk: ebd. ebenda Abb. Abbildung ed. edition Abt. Abteilung eod. eodem (sc. die) Anm. Anmerkung etc., ect. et cetera Apk Buch der Apokalypse Eu, Ew., Ew Euer (Offenbarung Ev. Evangelium Johannis) Ex Buch Exodus Art. Artikel f florin, florins, Aufl. Auflage Gulden Bd., Bde. Band, Bände f., ff. folgend(e) Bibl. Bibliothek fol. Folio Bl. Blatt Fr. Frau Br. Brief franz. französisch c., Cap. capitulum, chapitre, geb. geboren(e) Kapitel Geh. R., G. R. Geheimer Rath D., Dr. Doctor geh., Geh. geheim, Geheim D: Druck: Gen Buch Genesis d. den, der, des Gr. Groschen d. dieses Monats gr. 8o Großoktav d. Ä. der Ältere