I

I

I

I I

I Mitteilungen der Interessengemeinschaft Schmalspureisenbahn e.V. – 31. Jahrgang – Nr. 1 /2019

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I I

I Die

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I I

I Brohltalbahn

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I t I Grußwort / Impressum 2 Neuigkeiten beim Personal 15

I l

I

I I a 20 Jahre Phonolith-Verkehr per Container 3 Jägerheim wieder geschlossen 15 I

I

I h I Stationen & Ausflüge: Engeln 8 Lieferantenbewertung Aleris und Ardagh 15 I

I n

I I I Personenwagen VS 150 zerlegt 12 Bericht des Schatzmeisters 15 I

I

I

I

I Normalspur-Kesselwagen an EFW verliehen 14 Spurensuche in &Niederzissen 16

I

I

I

I Eifelquerbahn nach § 11 AEG ausgeschrieben 15

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I

I I I I I I Die Brohltalbahn 1 / 2019

| Grußwort | Impressum

Liebe Freunde, Förderer und Mitglieder der IBS, Herausgeber: Interessengemeinschaft Brohltal-Schmalspureisenbahn e. V. die aktuelle Ausgabe unserer Vereinszeitung „Die Brohltalbahn“ steht Sitz: Brohl-Lützin g/ Rhein dieses Mal ganz unter dem Eindruck der beiden neu beschafften 30´- Flachcontainer für Schüttgüter, die seit etwa vier Wochen zum Trans - Geschäftsstelle: port von Phonolith auf der Brohltalbahn zum Einsatz kommen und Kapellenstraße 12, 56651 Niederzissen Tel.: 02636/ 80303; Fax 02636/ 80146 erheblich dazu beitragen, dass der Ort sowie die Ortsdurchfahrt Internet: www.vulkan-express.de in Niederzissen eine weitere Entlastung vom Schwerlastverkehr auf E-Mail: [email protected] der Straße erfahren. Außerdem jährt sich die Wiederaufnahme des Facebook: Brohltalbah n/ Vulkan-Expreß Phonolith-Verkehrs in diesem Jahr nun zum 20. Mal. Diese beiden Ereignisse waren Grund genug, den Schienengüterverkehr als Schwer - Verantwortlicher Redakteur: punktthema in diesem Heft aufzugreifen. Michael Hergarten, Ostenhellweg 1, 44135 Dortmund Tel.: 0 231/ 2886262 - E-Mail: [email protected] Gemäß unseres eigenen Anspruchs, den uneingeschränkten Erhalt Satz und Layout: unserer einzigartigen Bahn im schönen und sehenswürdigen Tal der Robert Schittko, Oberwinter Brohl zu gewährleisten, tragen wir damit weiterhin dazu bei, dass nicht alleine die Straßeninfrastruktur der engen und für den regulären Druck und Verarbeitung: Straßen-Schwerlastverkehr in keiner Weise geeigneten Ortsdurch - Druckerei Schmidgen, An der Raste 4, 56653 fahrten geschont, sondern auch das Sicherheitsrisiko für die Anwohner Tel.: 02636/ 47 81 - E-Mail: [email protected] zwischen Brenk und Niederzissen erheblich reduziert wird. Wer sich Mitgliederbeiträge: (seit 01. Januar 2002) einmal angesehen hat, wie sich die LKW in Brenk vom Steinbruch 45 € Einzelpersonen kommend durch die Hauptstraße quälen und vor der Kapellenstraße 20 € Schüle r/ Studente n/ Jugendliche im 90°-Winkel abbiegend dem Straßenverlauf der Hauptstraße weiter 70 € Familien in Richtung und Niederzissen folgen, der kann kaum nach - Konten der IBS: vollziehen, dass die Bürger Brenks nicht schon lange auf den Barri - Fü̈r Beiträge: kaden standen, um sich gegen diese Form des „Speditionswesens“ zu IBAN: DE85 5775 1310 0000 4131 95 wehren! SWIFT-BIC: MALADE51AHR Nun, zumindest der Phonolith-Kunde in Ransbach-Baumbach kann Fü̈r Spenden: nun endlich auch mit dem von ihm benötigten Industriegrundstoff IBAN: DE79 5775 1310 0000 5185 48 „Phonolith“ so beliefert werden, dass der Transport des Vulkangesteins SWIFT-BIC: MALADE51AHR durch den oberen Teil des Brohltals wie auch die hierfür von der Ver - Erscheinungsweise: vierteljährlich bandsgemeindeverwaltung in Niederzissen eigens ausgestellten Son - dergenehmigungen für den LKW-Verkehr ersatzlos entfallen können. Redaktionsschluss für die Ausgabe 2 / 2019 ist der Dies führt zu der berechtigten Hoffnung, dass wir auch den letzten 15. Mai 2019 noch verbliebenen LKW-Kunden aus Belgien von einer umweltfreund - Nachdruck und Vervielfältigung von Texten und Bildern nur licheren Abfuhr des von ihm zur Glasherstellung benötigten Phono - mit Erlaubnis des jeweiligen Urhebers! liths ab Brenk über die Schiene überzeugen können. Titelbild: Seit der Beschaffung von zwei sog. „Half-Containern“ können wie- der mehr Phonolithtransporte auf der Schiene stattfinden. Am 14. Februar Seien Sie herzlich eingeladen, sich von diesem neuen Transportme - 2019 befährt ein Zug mit vier Wagen die Steilstrecke. Foto: Volkhard Stern dium selbst ein Bild zu machen und besuchen Sie uns doch anlässlich der Jahreshauptversammlung am 05. April 2019 in zuvor Sonderfahrten / Termine nachmittags in Brohl. Gerne zeigen und erläutern wir Ihnen dort die 05. April: Jahreshauptversammlung der IBS Funktionsweise der neuen Schüttgutcontainer an Ort und Stelle. 07. April: Frühlingsfahrt nach Engeln 16. April: Saisonbeginn Schiff & Vulkan-Expreß Viel Freude, Kurzweil und Spaß bei der Lektüre verbunden mit dem herzlichsten Dank an alle an der Erstellung Beteiligten Kollegen, 21. / 22. April: Ostereierfahrten wünscht Ihnen und Euch, 24. April: Brunchfahrt 28. April und 19. Mai: Frühstücksfahrt Stephan Pauly, Vorsitzender der IBS 25. Mai: Früh-Kölsch-Fahrt 16. Juni: Freifahrt für Kinder und Jugendliche 23. Juni: Mühlenfahrt

2 1 / 2019 Die Brohltalbahn | 20 Jahre Phonolith-Verkehr per Container

▲ Am 12. März 1999 steht Triebwagen VT 30 mit einem der ersten Containerzüge im Brohler Umladebahnhof zur Abfahrt in Richtung Brenk bereit. Foto: Volkhard Stern

Seit vollen 20 Jahren wickeln wir den Hafens untersagt worden. Dies hatte mal in der Woche im Brohler Hafen Güterverkehr auf der Schmalspurbahn ironischerweise zur Folge, dass auf den stattfindende Entladung der Güterwag - im Brohltal nun bereits mit Containern enormen politischen Druck einzelner gons, die je nach Umlauf etwa eine ab, seit Neuestem können mit soge - Bürger Brohls die tatsächlich nur zwei - Stunde dauerte, rigoros verboten wurde nannten „Half-Containern“ weitere Kunden beliefert werden. Die Wieder - aufnahme des Schienengüterverkehrs im Brohltal im Jahr 1999 konnte aller - dings nur gelingen, weil wir hartnäckig und mit einer gehörigen Portion Krea - tivität allen Widerständen zum Trotz an diesem Ziel festgehalten hatten.

Zunächst war im Jahr 1995 aufgrund von Eingaben einzelner Anwohner an der B9 in Brohl, die sich über die Staubent - wicklung beim Phonolith-Umschlag und der Entladung des Phonoliths aus den früheren OOt-Waggons im Brohler Rheinhafen beschwert hatten, seitens des Gewerbeaufsichtsamts bei der Be - zirksregierung in Koblenz (heutige ▲ Vor der Umstellung auf Container wurde der Phonolithverkehr mit o7fenen Schüttgutwagen Struktur- und Genehmigungsdirektion abgewickelt. Hier ist der talwärts fahrende Zug am 15. August 1991 in Burgbrohl zu sehen. Nord) die diesbezügliche Nutzung des Foto: Volkhard Stern

3 Die Brohltalbahn 1 / 2019 und damit im Ergebnis der umwelt - freundliche Schienengüterverkehr im Brohltal zum Erliegen kam und voll - ständig eingestellt werden musste. Das Verbot erfolgte nach einer zuvor durch - geführten Anhörung, eines Ortstermins am Rheinhafen in Brohl und einer an - schließenden Fristsetzung zur Behe - bung und Abstellung der Missstände, die trotz intensivster Überlegungen nicht eingehalten werden konnte. Es folgten intensive Bemühungen zur Er - richtung eines Verladesilos im Umlade - bahnhof, die seinerzeit durch die Gemeinde Brohl-Lützing massiv be - kämpft worden sind, wollte man das ▲ Die Beladung unserer neuen Half-Container erfolgt in Brenk, wie gewohnt, über die Band - Bahngelände doch gerne anderweitig anlage. Der Schüttkegel bildet sich gerade richtig, so dass eine gleichmäßige Beladung der ge - nutzen und die Brohltalbahn im Grunde samten Container8läche, bei Ausnutzung des maximalen Ladegewichts möglich ist. auch loswerden. Foto: Stefan Raab

Durch den Kauf von 12 Containertrag - sung investieren. Mit einem Höchstför - aufnahme des Phonolith-Verkehrs auf wagen und der Diesellok D 5 bei der dersatz von 90 % der anfallenden Be - der Schiene im Brohltal, was uns da - FEVE in Spanien konnten wir die Be - schaffungskosten ermöglichte die mals angesichts der zwingend notwen - denken der Gemeinde gegenüber der damalige rheinland-pfälzische Landes - digen Investitionen für das rollende das Ortsbild störenden Siloanlage nicht regierung in Form des Ministeriums für Material aus eigener Kraft zweifellos nur berücksichtigen, sondern in eine Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft nicht gelungen wäre. Ohne diesen wesentlich zukunftsfähigere Logistiklö - und Weinbau (MWVLW) die Wieder - enorm hohen Fördersatz, der auf Be -

▲ Ein Foto mit Symbolwirkung: Im Vordergrund fährt am 01. März 2019 ein mit Phonolith beladener Lkw von Brenk in Richtung Belgien, während zeitgleich unser Güterzug mit vier Containern talwärts fährt. Foto: Ulrich Clees

4 1 / 2019 Die Brohltalbahn

treiben des damaligen Abteilungsleiters „Verkehr und Straßenbau“ im MWVLW, Herrn Dr. Karl-Geert Kuchenbecker, zu - stande kam, wäre die Umstellung auf den Silocontainer-Verkehr nicht mög - lich gewesen! Zwar dauerte die Inbe - triebnahme der D 5 noch einige Jahre, aber schon am 17. Februar 1999 konnten zunächst drei Containertragwagen mit den dafür vorgesehenen Silos in Betrieb genommen werden und fortan mit Hilfe unseres Triebwagens VT 30 sowie der Dieselloks D 1, D 2 und D 3 zur Bela - dung nach Brenk befördert werden. Seither sind fast 235.000 Tonnen des Materials auf der Schiene abgefahren worden.

In den letzten Jahren waren unsere Pho - nolith-Verkehre vom Steinbruch in ▲ Diese Aufnahme zeigt einen der neuen Half-Container am 14. Februar 2019 bei der Talfahrt auf der Steilstrecke. Foto: Volkhard Stern Brenk allerdings leider nur sehr schwer

▲ Am gleichen Tag konnte der Güterzug in Weiler aufgenommen werden. Foto: Volkhard Stern

5 Die Brohltalbahn 1 / 2019 durchführbar. Zum Einen ist die Ton - Verkehr einigermaßen wirtschaftlich Kosten unserer Betriebs-GmbH zwei nage nach dem Verlust eines wichtigen abbilden zu können. sogenannte "Half-Container", also etwa Kunden durch die AG für Steinindustrie halbhohe 30-Fuß-Schüttgut-Container, spürbar gesunken, zum Anderen waren Da seit einem Unfall vor drei Jahren der in Italien kaufen können. In "Brohltal - lange Zeit nur fünf (statt sechs) Contai - sechste Container fehlt, müssen wir zur bahn-Grün" lackiert und mit neuer ner einsetzbar. Hinzu kam, dass die Erfüllung obigen Ziels immer auf ein Plane und unserer Wort-/Bildmarke Verbandsgemeindeverwaltung Brohltal zumeist recht kurzes Zeitfenster war - versehen, kommen diese seit Anfang recht freizügig Sondergenehmigungen ten, in welchem das zweite Lkw-Chassis Februar zum Einsatz. Damit – und für die Lkw-Bedienung des Steinbruchs nicht im Einsatz ist und somit vier Con - auch mit einem vom Spediteur auf un - erteilt(e). tainer in Brohl sind. Zumeist trifft dies sere Vermittlung in den Niederlanden auf den späten Nachmittag oder die erworbenen sechsten Silo-Container – Der Lkw-Spediteur setzt für die Ver - Wochenenden zu, wodurch der Phono - können wir seither den Phonolith-Zug kehre zwischen unserem Umladebahn - lith-Zug natürlich sehr unflexibel ge - wieder wesentlich flexibler und damit hof und den Empfängern zwei worden ist. Wir haben daher bei auch wirtschaftlicher betreiben. Kipp-Chassis ein, auf welchen jeweils unserem Auftraggeber auf den Einsatz ein Container befördert werden kann. eines sechsten Containers, wie er bis zu Zwischen Juni und September können Somit befinden sich in der Regel zwei dem Unfall eingesetzt wurde, nachhal - wir an Tagen, an denen unsere Perso - Container im Lkw-Umlauf, während tig gedrängt. nenzüge nach dem bekannten „grünen“ sich drei weitere zeitgleich in Brohl be - Fahrplan verkehren, weitere Synergien finden. Mit unseren Lokomotiven D 1 Um einen weiteren Kunden bedienen nutzen und sehr flexibel mit dem Per - und D 2 möchten wir immer mindes - zu können, für dessen Werksanlagen sonenzug ein bis zwei Containerwagen tens vier Container (mit der D 5 dann die bisherigen Container zu hoch sind, mitnehmen. Der Fahrplan mittwochs wieder fünf) pro Zug befördern, um den haben wir nun nach langer Suche auf und freitags sieht hierzu einen ausrei -

▲ Ulrich Clees hat den Güterzug am 01. März 2019 auf dem Tönissteiner Viadukt abgepasst. Der Packwagen 117 wurde wegen seiner Radsatzschmieranlage zur Fettung der Kurven mitgeführt. Foto: Ulrich Clees

6 1 / 2019 Die Brohltalbahn

▲ In Brohl angekommen, werden die neuen Half-Container analog zu den Silocontainern mittels unseres mobilen Umschlaggeräts von den Waggons auf Lkw umgesetzt. Foto: Stefan Raab

chenden Aufenthalt in Engeln vor. Wäh - rend die Personenwagen dort verblei - ben, wird mit der Lok nach Brenk zurückgefahren und dort entsprechend Phonolith geladen. Auf der Rückfahrt nimmt der Zug die beladenen Wagen wieder mit.

Außerhalb der Sommermonate traten aber immer die oben beschriebenen Probleme auf, welche nunmehr sicher gelöst sind. Sondergenehmigungen für die Lkw-Fahrten zum Steinbruch Brenk sollten somit weitgehend der Vergan - genheit angehören, sieht man von einem Kunden in Belgien ab, welcher nach wie vor nicht mit Container-Lkw bedient werden kann. Aber auch an die - ser Aufgabenstellung arbeiten wir mit Nachdruck... Stefan Raab &Stephan Pauly ▲ Entladung der neuen Container beim Kunden: Wie bei einem normalen Kipplaster wird der Container nach hinten hin entleert. Foto: Michael Haubner

7 Die Brohltalbahn 1 / 2019

Stationen & Ausflüge – Teil 7: Engeln

▲ Wer vom Bahnhof entlang des Geogartens 300 Meter nach Osten spaziert, wird schon bald mit dieser Aussicht belohnt: Vorbei an der Burg Olbrück schwei9t der Blick in Richtung Siebengebirge. Foto: Michael Hergarten

„Engeln, Endstation!“, ruft der Zugfüh - und damit nur drei (!) Jahre vor der ers - dem Dinosaurier Iguanodon oder rer nach der Ankunft an unserem mit ten Fahrt des „Vulkan-Expreß“ ist die einem Riesenfrosch durch die verschie - 465 m über dem Meer höchstgelegenen sechs Kilometer lange Fortführung der denen Epochen der Erdgeschichte. Auf Bahnhof, nachdem der „Vulkan-Ex - Strecke über bis nach Kempe - der anderen Seite der Gleise geht es preß“ seit Brohl knapp 400 Höhenmeter nich leider stillgelegt und anschließend schließlich durch ein Heckenlabyrinth überwunden hat. Besonders auf den abgebaut worden. bis zu einem begehbaren Vulkan, des - letzten fünf Kilometern seit sen Aussichtsplattform schöne Fern - wird auch dem letzten Reisenden klar, Inzwischen ist der „neue“ Endbahnhof sichten bietet. dass die Brohltalbahn eine Gebirgsbahn in Engeln touristisch ausgebaut worden ist. Die Steilstrecke, die mit einer Nei - und so empfängt uns ein großes hölzer - Noch einmal getoppt werden die Aus - gung von 1:20 (= 5 %) steiler als die be - nes Bahnhofsgebäude auf den Eifelhö - sichten, wenn wir vom Geogarten aus kannte Brockenbahn im Harz ist, wird hen. Im Inneren lädt die Vulkanstube zu einige Meter auf dem asphaltierten ein beachtlicher Höhenunterschied einer Einkehr: Ob Kaffee & Kuchen, ein Wirtschaftsweg in Richtung Osten spa - überwunden. kühles Getränk oder ein kleiner Imbiss, zieren. Nach nur 300 Metern gelangen hier lohnt sich nach der Zugfahrt zu - wir an eine Stelle, an die eigentlich eine Auf den Eifelhöhen angekommen, wun - nächst einmal eine Stärkung! Aussichtskanzel gehört: Der Blick dert sich so mancher Fahrgast zunächst schweift an der Burg Olbrück vorbei über diesen auf den ersten Blick etwas Gleich benachbart beginnt direkt neben über das Brohltal bis hin zu den Höhen unnatürlich wirkenden Endpunkt auf dem Bahnsteig der Geogarten. Ein des Westerwalds und des Siebengebir - freiem Feld, weitab jeder größeren Ort - Rundweg führt uns dabei entlang von ges bei Bonn! Hier wird auch nochmal schaft. Der Grund dafür ist klar: 1974 Nachbildungen großer Urzeittiere wie eindrucksvoll deutlich, welch beachtli -

8 1 / 2019 Die Brohltalbahn chen Höhenunterschied wir mit dem Zug zurückgelegt haben.

Auch ein kurzer Spaziergang ins Orts - zentrum von Engeln lohnt sich. An der Brenker Straße sehen wir schon von Weitem die kleine Kapelle der Vierzehn Nothelfer, die meist geöffnet ist. Direkt davor bewundern wir das große Glo - ckenspiel. Nicht weit entfernt treffen wir am Dorfplatz auf eine restaurierte alte Wasserpumpe, mit deren Hilfe bis 1975 das Trinkwasser für Engeln aus dem tiefer gelegenen Brenker Ortsteil Fußhölle hinauf gepumpt wurde.

Per Freizeitbus in die Region

Seit letztem Sommer ist der Bahnhof Engeln zudem touristisches Tor zu Aus - flügen in die nähere Umgebung: Attrak - tive Buslinien verbinden den Rund um den Bahnhof Engeln wurde der Geospielgarten angelegt. Hier tri79t man auf ver - „Vulkan-Expreß“ mit weiteren High - ▲ steinerte Urtiere ebenso wie auf einen begehbaren Vulkan. Foto: Vulkanregion Laacher See lights der Region!

Ein Blick auf den Fahrplan zeigt uns, dass uns der Freizeitbus Vulkanpark (Linie 819) direkt zum Laacher See mit dem Kloster Maria Laach oder sogar weiter bis zum Lava-Dome und zur Vul - kanbrauerei in Mendig bringt! Unter der Woche ist der Fahrplan exakt auf den „Vulkan-Expreß“ abgestimmt. Am Wochenende hat man mitunter etwas mehr Zeit für einen Spaziergang in En - geln, kann dafür aber alle zwei Stunden fahren – natürlich auch wieder zurück: Passend zur Rückfahrt des Zuges trifft der Bus wieder in Engeln ein! Alternativ könnten wir auf dem Rückweg auch mit der Linie 810 direkt zum Bahnhof Nie - derzissen fahren und dort wieder ein - steigen, was sich insbesondere mittwochs und freitags empfiehlt.

Wählen können wir ab Engeln alternativ auch den RadBus Nettetal (Linie 821), der am Wochenende alle zwei Stunden ▲ Mitten im Ortszentrum findet sich die ehemalige Wasserpumpe, mit der früher das Trink - unterwegs ist und auf einem Anhänger wasser aus dem tiefer gelegenen Brenker Ortsteil Fußhölle hinauf nach Engeln gepumpt wurde. sogar Fahrräder transportiert. Die Rad - Foto: Michael Hergarten buchung geht – ähnlich wie für den „Vulkan-Expreß“ – ganz einfach online Brohltal bei Weibern, zum Riedener Rückweg zum „Vulkan-Expreß“ um unter www.regio-radler.de. Ob mit oder Waldsee oder zum Schloss Bürresheim 16:30 Uhr gesichert, alternativ können ohne Rad, der Bus bringt uns direkt und nach Mayen mit dem dortigen Vul - wir auch ab Mayen per Zug über Ander - über zum Freizeitbad kanmuseum. Auch von dort ist der nach nach Brohl zurückfahren.

9 Die Brohltalbahn 1 / 2019

▲ Oberhalb des Ortes genießt man, wie hier im Verlauf der Eifelleiter in Richtung Kempenich, wunderbare Fernblicke bis zum Westerwald. Im Vordergrund ist der „Vulkan-Expreß“ zu erkennen. Foto: Michael Hergarten

Wander- und Radlerbahnhof Kesselinger Tal ins Ahrtal oder entlang Wer lieber eine Streckenwanderung der Nette in Richtung Mayen und weiter macht, ist mit dem Premium-Wander - Auch wer per Muskelkraft in die Region auf alten Bahndämmen über das Mai - weg Eifelleiter bestens bedient: Über die aufbrechen will, ist am Bahnhof Engeln feld bis zur Mosel bei Hatzenport. Die Etappe 2 gelangen wir auf 19 km von En - genau richtig. Zu allererst genießen detaillierten Wegbeschreibungen sind geln über Spessart und Oberdürenbach Radfahrer den im Zug überwundenen im Internet unter: bei schönsten Aussichten zum Höhenunterschied von rund 400 Me - www.vulkan-express.de/engeln zu finden. Maar und weiter bis zum Bahnhof Nie - tern mit der Aussicht auf überwiegend derzissen. Die Tour bietet sich nach der talwärts führende Radrouten. Der gut Wanderer finden gleich zwei markierte Ankunft des Vormittagszuges um 11 Uhr beschilderte Brohltal-Radweg führt Wege vor. Der Tuffsteinweg führt als geradezu an – um 17:02 Uhr wird der gleich am Bahnhof vorbei entweder Geopfad-Route O gut markiert zu geo - „Vulkan-Expreß“ in Niederzissen be - nach Weibern und von dort auf der logisch interessanten Punkten rund um quem zur Rückfahrt erreicht. alten Bahntrasse nach Kempenich oder Weibern und Kempenich. Zahlreiche aber nach einem kurzen Anstieg durch Erläuterungstafeln informieren über Auch die Etappe 3 der Eifelleiter hat ihre Engeln und dann abwärts in Richtung die vulkanische Vergangenheit der Re - Reize. Über Kempenich führt die stei - Burg Olbrück, Niederzissen und Burg - gion, bevor der Rundweg zum Bahnhof gungsreiche Route zum Erlebniswald brohl bzw. nach am Rhein. Engeln zurückkehrt. Besonders lohnt Steinrausch und weiter bis auf den Überwiegend abwärts geht es auch bei sich auch ein Besuch im Steinmetz - höchsten Berg der Eifel, die Hohe Acht. den Radtourenvorschlägen durch das bahnhof Weibern. Vom dortigen Kaiser-Wilhelm-Turm

10 1 / 2019 Die Brohltalbahn hört man nicht nur die Motorsportler auf dem nahen Nürburgring, sondern sieht in der Ferne auch Burg Olbrück und das Sie - bengebirge. Abwärts geht es weiter bis nach , von wo vertaktete Busverbindun - gen (Linie 863) zum Bahnhof Ahrbrück be - stehen.

Kombiniert man die Zuwegungen der Etap - pen 2 und 3 geschickt mit einem Stück auf dem Hauptweg, kann man auf der „Extra - tour Engeln“ sogar im Kreis wandern und nach Engeln zurückkehren. Von Engeln geht es zunächst nach Spessart, mit der Möglich - keit zur Einkehr. Von dort führt der Haupt - weg nach Kempenich, bevor es auf der Zuwegung zurück nach Engeln geht. Die knapp 13 km läuft man bequem in 3,5 Stun - den.

Wie Sie sehen, hat der Endbahnhof Engeln ▲ In Engeln enden zwar die Schienen, die neuen Freizeitbusse bedienen von dort aber einiges zu bieten! Diese und weitere Tipps weitere attraktive Ziele in der Region: Der Freizeitbus Vulkanpark (Linie 819) fährt über sowie Wander- und Radtourenvorschläge Maria Laach nach Mendig, der hier am 01. Juli 2018 in Kempenich fotografierte RadBus finden Sie im Internet unter www.vulkan- Nettetal (Linie 821) steuert den Riedener Waldsee, Schloss Bürresheim und Mayen express.de/engeln. an –auf Wunsch sogar mit Fahrradmitnahme. Michael Hergarten Foto: Michael Hergarten

▲ Nach kurzer Busfahrt schon am See: Ob zum Schwimmen am Campingplatz, zum Tretboot fahren oder zur Kloster- besichtigung in Maria Laach – der Bahnhof Engeln ist der perfekte Ausgangspunkt für einen Tagesaus8lug zum Laacher See. Foto: Michael Hergarten

11 Die Brohltalbahn 1 / 2019

Personenwagen VS 150 zerlegt

▲ Am 22. März 1972 ist VS 150 gemeinsam mit Triebwagen T 36 zwischen Amstetten und Laichingen unterwegs. Foto: Dieter Höltge

Vor knapp einem Jahr, Anfang Mai 2018, wurde mit dem meterspurigen Perso - nenwagen VS 150 der Nebenbahn Amstetten – Laichingen ein technisch durchaus interessantes Fahrzeug zer - legt. Bei dem Wagen handelte es sich um das für lange Jahre modernste Fahr - zeug auf schmaler Spur in Deutschland – einmal abgesehen von den nostalgisch angehauchten Fahrzeugen der 1990er Jahre.

Der Wagen wurde 1963 in Zusammen - arbeit der Württembergischen Eisen - bahn-Gesellschaft (WEG) und der Firma Gottlob Auwärter gebaut. In die - sem und dem folgenden Jahr entstan - ▲ So wie hier am 05. Juni 2011 kennen die meisten von uns das Fahrzeug in Brohl: Ausge - den nach einem Prototyp für die schlachtet und in beklagenswertem Zustand stand der Waggon lange Zeit im oberen Innenhof. Härtsfeldbahn im Jahr 1962 insgesamt Foto: Jürgen Ranger zehn Fahrzeuge für die Bahnen der WEG und der Württembergischen Ne - Mit diesen Fahrzeugen konnten die Fahrzeugende nur Sitzbänke erhielten. benbahnen (Wüna). 1968 folgten noch noch aus der Anfangszeit stammenden Auch eine Toilette war vorhanden. Ein zwei von Gmeinder gebaute Nachzüg - Personenwagen durch damals äußerst Rohr in der Toilette war für die Führung ler, so dass man von einer Serie von ins - moderne Fahrzeuge ersetzt werden. Im der Abgase vorgesehen. Immerhin zwei gesamt 13 Fahrzeugen sprechen kann. Vergleich mit heutigen Fahrzeugen fällt Fahrzeug sind als Triebwagen ausge - Die Konstruktion orientierte sich an nur die damals übliche hochflurige Aus - stattet worden. Die technische Ausrüs - den acht 1956 von Fuchs gebauten Trieb - führung und die fehlende Klimatisie - tung der Fahrzeuge übernahmen die wagen für die beiden Bahngesellschaf - rung negativ auf. beiden Bahngesellschaften in Eigenleis - ten. Während die Fahrgestelle baugleich tung. Und so sollte es zehn Jahre dau - ausgeführt wurden, fielen die Karosse - Bei der Ausstattung des Innenraums ern, bis alle Fahrzeuge in Betrieb rien leicht rundlicher aus. Statt den gab es Varianten. Einige der Fahrzeuge standen. Falt- und Schiebetüren erfolgte der Ein - wurden mit ein oder zwei Führerstän - bau moderner Außenschwenktüren. den ausgestattet, während andere am

12 1 / 2019 Die Brohltalbahn

so ging der VS 150 im Juli 1967 als nor - maler Personenwagen auf der Schwäbi - schen Alb in Betrieb.

Nach Einstellung der Bahn am 31. Au - gust 1985 stand das Fahrzeug am End - punkt in Laichingen. Der Härtsfeld-Museumsbahn e.V. erbarmte sich seiner und transportierte ihn am 27. Juni 1987 nach Neresheim. Da er nicht so richtig in das Museumskonzept passte, gab man ihn am 14. Mai 1991 an die IBS ab. In Brohl war an einen Ein - satz als Beiwagen für den Triebwagen VT 30 gedacht und man begann mit der Aufarbeitung. Dazu wurden die Nor - malspurpuffer abgebaut, da diese beim ▲ Auf die Strecke im Brohltal kam VS 150 vermutlich nur ein einziges Mal: Am 23. November 1991 wurde eine als Profilmessfahrt deklarierte Probefahrt bis nach Engeln unternommen. Das Einsatz mit einer der Dieselloks zu Foto zeigt den Zug auf der Steilstrecke zwischen Oberzissen und Brenk. Foto: Volkhard Stern einer Überpufferung mit deren versetzt angeordneten Normalspurpuffern ge - Bei dem im Herbst 1963 ausgelieferten tet werden, doch dies scheiterte schon führt hätten. Allerdings wurden die Ar - Personenwagen VS 150 für Amstetten – bei der Planung, da ein Motor für den beiten nicht abgeschlossen. Lange Laichingen handelte es sich um die kon - Einsatz zu schwach war und sich der hatten sich einige IBS-Mitglieder ge - sequente Abwandlung der Normalspur - Einbau von zwei Motoren wie bei den ziert, das seltene Fahrzeug zu veräu - type. Abgesehen von hochgesetzten Fuchstriebwagen als nicht machbar er - ßern. Aber dann hatte sich doch die Normalspurpuffern zum Kuppeln auf - wies. Ein Einsatz als Steuerwagen ließ Erkenntnis durchgesetzt, dass der gebockter Güterwagen und den schmal - sich nicht umsetzen, da einerseits die Wagen nicht zum „Vulkan-Expreß“ spurigen Achsen war das Fahrzeug beiden anderen Personenwagen mit passt. Und so gelangte VS 150 zur baugleich. Trotz der Bezeichnung VS einer Steuerleitung hätten versehen Diskothek „Bergwerk“ in Offenburg- waren die zwar vorgesehenen Steuer - werden müssen – was zusätzliche Kos - Elgersweier, wo er ab Sommer 2012 im stände nicht mit der erforderlichen ten verursacht hätte – und andererseits Außenbereich als Bar diente. Technik ausgestattet. Anfangs sollte der sich das Personal mit der dafür erfor - Wagen sogar als Triebwagen ausgerüs - derlichen Technik nicht auskannte. Und Doch die gastronomische Zukunft sollte nicht allzu lange dauern. Ab dem 02. Ja - nuar 2016 blieb die Diskothek nach einem Besitzerwechsel geschlossen. Im Februar 2018 wurde der Wagen auf eBay zum Verkauf angeboten. Bei der Sek - tion Alb-Bähnle der Ulmer Eisenbahn - freunde entstand ein gewisses Interesse, das Fahrzeug in seine Heimat zurückzuholen. Angeblich gab es auch andere Interessenten. Letztendlich scheiterte die Zukunft des VS 150 an den hohen zu erwartenden Transport- und Unterbringungskosten, an der fehlen - den Einsatzmöglichkeit und sicherlich auch an der nicht gerade positiven Optik. Und so wurde er nach 18 Jahren Einsatzzeit und 33 Jahren „Wanderpo - kal“-Zeit Anfang Mai 2018 verschrottet. Schade drum. ▲ Trauriger Anblick am 09. Mai 2018: Noch auf dem Gelände der Diskothek „Bergwerk“ in O7fenburg wurde der Wagen verschrottet. Foto: Martin Kilb Jürgen Ranger, Härtsfeld-Museumsbahn

13 Die Brohltalbahn 1 / 2019 | Normalspur-Kesselwagen an EFW verliehen

▲ Anfang 2019 ist der vor einigen Jahren gekau9te Kesselwagen aus Brohl abtransportiert worden. Bei den Eisenbahnfreunden Wetterau wird er leihweise als Wasserwagen eingesetzt. Foto: Stefan Raab

Vor ein paar Jahren hat die IBS von den die früheren Kohlensäure-Transporte geschlossen. Für beide Seiten birgt der Kollegen aus Augsburg einen normal - nach Burgbrohl nachstellen zu können. Vertrag durchaus Vorteile: Die EFW spurigen Kesselwagen übernommen. pflegen den Wagen, arbeiten ihn auf Dieser wurde nun nach längerer Stand - Letztlich fehlte aber - wie so oft - die und nutzen ihn als Wasserwagen für zeit in Brohl weitervermietet. Zeit um sich dem Projekt anzunehmen. ihre Dampflok. Die IBS weiß ihr Eigen - Daher stand der Wagen auf dem "War - tum in guten Händen und muss den Der Wagen ist selbigen Baujahres wie tegleis" 6 im Umladebahnhof, wo er im Wagen nicht instand halten. Das Fahr - sm unsere 11 (1906) und war alleine daher vergangenen Jahr von einem Vertreter zeug wird bis zu einer etwaigen Rück - schon viel zu schade zum Verschrotten, der Eisenbahnfreunde Wetterau (EFW) kehr, soweit diese mal infrage kommt, zumal der Zustand ein recht guter war entdeckt wurde. Diese hatten großes in gutem Zustand erhalten. (und ist). Zunächst war es ein Gedan - Interesse an einer Nutzung des Wagens kenspiel, den Wagen für Wassertrans - und fragten daher im Mai vergangenen Wir wünschen den EFW viel Spaß mit porte auf einem Rollwagen Jahres bei uns um eine Übernahme an. dem Fahrzeug und freuen uns, dieses in herzurichten um die gute „11“ z. B. mit Da die EFW nicht über die finanziellen Betrieb auf den Gleisen der ehemaligen Wasser aus der Quelle bei Brenk in Mittel zur käuflichen Übernahme ver - Butzbach-Licher-Eisenbahn erleben zu Brohl versorgen zu können. Optisch fügten, jedoch eine Aufarbeitung zur können. wollten wir den Wagen in den Farben Nutzung ins Auge gefasst hatten, wurde Stefan Raab der Agefko-Wagen herrichten, um so ein Leihvertrag zwischen IBS und EFW

14 1 / 2019 Die Brohltalbahn | Kurzmeldungen Personal Im ersten Quartal 2019 verlassen hat uns unser Triebfahrzeug - führer Marco Petry, der bei den Kollegen der DB Fernverkehr Eifelquerbahn nach § 11 AEG ausgeschrieben eine neue berufliche Herausforderung gefunden hat. Wir dan - ken ihm für die geleistete Arbeit und wünschen uns, dass er Unsere südliche „Nachbarstrecke“, die landschaftlich äußerst unserer kleinen Bahn weiterhin verbunden bleibt. reizvolle Eifelquerbahn, ist im seit 2012 nicht mehr befahre - nen Abschnitt Kaisersesch – Gerolstein nach § 11 AEG zur Die Lücke möchten wir natürlich gerne sehr zeitnah schließen Übernahme durch Dritte ausgeschrieben worden. Damit – Vielleicht kennt ja einer von Ihnen einen in unser Team droht der dauerhafte Verlust einer bedeutenden Infrastruktur passenden Triebfahrzeugführer. im Eisenbahnnetz der Eifel. Findet sich kein neuer Betreiber Stefan Raab für die Infrastruktur, kann die DB Netz AG als Eigentümer die Strecke stilllegen. Die dreimonatige Frist für interessierte In - Jägerheim wieder geschlossen frastrukturbetreiber läuft bis Mitte April. Nähere Infos unter www.veb.de. Passend zum Saisonbeginn 2017 hat das Jägerheim unterhalb unseres Viadukts in Bad Tönisstein nach mehrjähriger Schlie - Michael Hergarten ßung wieder geöffnet. In kürzester Zeit entwickelte sich das Lokal wieder zu einem beliebten Anlaufpunkt für Ausflügler Lieferantenbewertungen Aleris und Ardagh im unteren Brohltal.

Vor den Weihnachtsfeiertagen erhielten wir von zweien un - Leider haben die Betreiber zu Beginn des Jahres 2019 ange - serer Normalspur-Kunden noch hervorragende Bewertungen. kündigt, das Gasthaus aus persönlichen Gründen zum So führte Aleris mit uns ein Audit durch, dessen Ergebnis 28. Februar zu schließen. Zum Redaktionsschluss kündigt die Grund zur Freude ist und auch etwas stolz auf die Leistung Internetseite des Jägerheims an, „die Fortführung des Erfolgs - unseres kleinen Unternehmens macht. weges in andere Hände zu übergeben“.

Auch von Ardagh (Weißenthurm) erhielten wir eine Bewer - Wir hoffen, dass sich möglichst ohne große Pause ein neuer tung, die uns eine "bisher nie dagewesene Bedienqualität" Betreiber für das in den letzten Jahren vollständige sanierte attestierte. Ein schönes Lob, welches wir gerne an unsere Gasthaus findet, damit nicht erneut eine Lücke in der Gastro - Mitarbeiter und die Kollegen der RSE weiterreichen! nomie des Brohltals entsteht. Stefan Raab Michael Hergarten | Bericht des Schatzmeisters

Spendenaktion 11 sm : Folgender Betrag ist bis zum 31. Januar Brohltal-Schmalspureisenbahn Betriebs-GmbH 2019 für die Wiederinbetriebnahme gespendet worden: Horst Ellßel, Sankt Augustin Frank Lieberwirth, Duisburg 639.617 € Hartwig Peter Maassen, Bonn Rolf Kleine, Bonn Ein herzlicher Dank an unsere Spender! Alle Spender erhalten Michael Baaden, Ransbach-Baumbach im Laufe des Jahres eine Spendenbescheinigung, welche beim Peter-Paul Mandt, Bornheim-Merten Finanzamt steuermindernd geltend gemacht werden kann. Hartmut Halm, Aachen Für Spenden ab 50 € erhalten sie zusätzlich ein attraktives Anton Lankes, Bonn sm Spendenzertifikat mit Darstellungen der Dampflok 11 , ge - Friederike Bickenbach, Solingen zeichnet von unserem Künstler Horst Seifert. Hier nun alle Dr. Peter Porz, Brohl-Lützing Spender bis zum 31. Januar 2019: Regelmäßig mit einem festen Betrag unterstützen uns: Joachim Kluthausen, Bonn Michael Haubner, Koblenz Stephan Bläsner, Höhr-Grenzhausen Joachim Hillenbrand, Neuwied Hans-Hermann Kleinespel, Mülheim (Ruhr) Dr. Erich-Joachim Günter, Meckenheim Friedrich Kernchen, Köln Martin Bickenbach, Wernigerode Ulrich Graffmann, Bonn Tobias Baaden Daniel Junghans, Bad Neuenahr-

15 Die Brohltalbahn 1 / 2019 | Spurensuche in Burgbrohl und Niederzissen

Ab dem Jahr 1956 weisen die Fahrpläne der BEG den Haltepunkt Burgbrohl West, gelegen an der Fritz-Beck-Straße nach Lützingen, aus. Dass dort seinerzeit ein hölzernes Wartehäuschen für die Fahr- gäste bereitstand, wird kaum noch jemand wissen. Zum Zeitpunkt der Aufnahme (Oktober 1967) ruhte der Triebwagenverkehr der BEG bereits seit sechs Jahren. Im Fahrplan vom Sommer 1960 hielten dort noch alle Züge und zwar regelmäßig und nicht nur bei Bedarf.

► Dieses Foto entstand im Rahmen der bereits häufiger gezeigten Sonderfahrt des DEV am 14. Oktober 1967. Am ehemaligen Haltepunkt Burgbrohl West ist neben einer Bahnsteigkante auch ein hölzernes Warte- häuschen zu erkennen. Foto: H. Meyer, Sammlung W. Reimann

Der Fahrplan weist ebenfalls den erst 1959 eingerichteten Haltepunkt Nie- derzissen West aus. Bekanntlich endete der planmäßige Personenzug- verkehr im Brohltal nur zwei Jahre später im September 1961. Umso erstaunlicher, dass der Begriff „West- bahnhof“ in der Bevölkerung von Niederzissen als Bezeichnung der dortigen Bushaltestellen nach wie vor sehr verbreitet ist.

Der Bahnhof Niederzissen, laut Fahr- plan sogar nach Einrichtung des Hal- tepunkts "West" zum "Hauptbahnhof" aufgerückt, war zu dieser Zeit mit drei Gleisen eine stattliche Anlage. Das Foto aus der Sammlung Wolfgang Rei- mann dokumentiert die Situation im ▲ Am gleichen Tag ist dieses Foto am Bahnhof Niederzissen in Blickrichtung Brohl entstanden. Oktober 1967. Neben dem durchgehenden Hauptgleis sind noch beidseitig Nebengleise vorhanden. Das Gleis Volkhard Stern auf der südlichen (rechten) Seite wird als Ladegleis genutzt, das nördliche vermutlich für Zug - kreuzungen. Beide Gleise existieren schon lange nicht mehr. Während das südliche Gleis wieder aufgebaut werden soll, hat das nördliche der heute dort verlaufenden Geisbergstraße Platz ge - ▼ Fahrplanauszug des macht. Das Gebäude am linken Bildrand steht noch und dient einer Spedition. Sommerfahrplans 1960 Foto: H. Meyer, Sammlung W. Reimann

16