Seit 2002 ist der in Quedlinburg ge- verständlich zu machen. Menschen, schäftsansässige Regionalverband die den an Wochenenden oder Harz federführend beteiligt an im Urlaub besuchen, nehmen dieses Aufbau und Betrieb des Geoparks. Angebot dankbar an. Gleichzeitig ist Mit seinem Netz von Landmarken jedoch vielen Einheimischen noch und Geopunkten stellt er sich der nicht bewusst, dass sie in einem der Herausforderung, die komplexe Geo- weltweit größten Geoparks leben. logie der Harzregion erlebbar und

Erde und der Landschaft. Geoparks dienen nicht allein dem Schutz des geologischen Erbes, sondern auch der Regionalentwicklung (z. B. durch Was ist ein Geopark? Ein Geopark ist die Förderung eines nachhaltigen ein klar abgegrenztes Gebiet mit Tourismus). Darüber hinaus hat der einer großen Dichte geologischer Träger eines von der UNESCO aner- Phänomene (Geotope), die Einblick kannten Geoparks einen Bildungs- geben in die Entwicklung unserer auftrag zu erfüllen.

Wo endete der Bergbau Am 11. Juni 2007 endete die Ge- im Harz? schichte des klassischen Bergbaus im Harz eben hier in . Oberbergrat JULIUS ALBERT erfand Doch es war kein Erz, das an diesem 1834 in Clausthal das Drahtseil. Pro- Montag auf der Grube Wolkenhügel duziert wurde es auf der Königshütte zu Tage gefördert wurde. Die letzte Lauterberg. Ohne diese Innovation Ausbeute bestand aus 27 t Schwer- des Oberharzer Bergbaus – Drahtsei- spat, auch Baryt genannt. Verarbei- le ersetzen Ketten, deren Glieder tet wurde es auch gleich in Bad Lau- häu g brachen – gäbe es natürlich terberg, in der Firma Deutsche Baryt auch die Burgseilbahn nicht. Seit Industrie Dr. Rudolf Alberti. 1954 überwindet die den Höhenun- terschied von 110 m zwischen Bad Baryt (Bariumsulfat) ist ein weißes, Lauterberg und dem Hausberg. Dort sehr schweres Mineral. Es entstand oben sind noch Reste einer Ringmau- im Zusammenhang mit der zweiten er zu erkennen. Sie geben Zeugnis Gebirgsbildungsphase des Harzes an von der 1183 errichteten Burg - der Wende der Kreide- zur Tertiärzeit, berg, die auch Burg Lauterberg ge- vor etwa 65 Mio. Jahren. In vorhande- nannt wurde. ne Spalten im Gestein (devonische und karbonische Grauwacken und In der ehemaligen Grafschaft Lutter- Kieselschiefer) drangen warme salz- berg riefen 1521 die Grafen von reiche Lösungen auf. Sie enthielten Hohnstein die Bergfreiheiten aus. Barium- und Schwefelverbindungen Lutterdorf wandelte sich daraufhin sowie Fluor und Metalle wie Eisen zu einer Bergbausiedlung. 1705 ent- und Kupfer. Nördlich des Hausber- stand im Luttertal erst eine Kupfer- ges, in den Tälern der Krummen und hütte. Ab 1733 wurde dann die Kö- Geraden Lutter, wurden die nigshütte errichtet (heute „Südharzer Barytgänge in bis zu 15 Gruben ab- Eisenhüttenmuseum“). Das lässt auf gebaut. Seine hohe Säurebeständig- die Verarbeitung von kupfer- und ei- keit macht gemahlenes Schwerspat- senhaltigen Erzen schließen. mehl zu einem unverzichtbaren Füll- sto für die Papier-, Farb-, Gummi- und Kunststondustrie.

Mundloch der Grube Wolkenhügel im Tal Gebänderte Quarz-Baryt-Manganerz-Abfolge und der Krummen Lutter massiger, reiner Baryt am rechten Bildrand Mouth of the Wolkenhuegel Mine Banded quartz-barite-manganese sequence with solid, in Krumme Lutter Valley pure barite on the righthand edge of the picture

This stele was erected in 2018 by sulphate) is a very heavy, white mine- the Regional Association Harz. It is a ral, which is used as ller material in visual symbol of pride in the park's dyes and paints. Until 2007 barite recognition as a UNESCO Global Geo- was mined in the Wolkenhuegel park. The gabion forming the plinth Mine, located around 6 kilometres is lled with barite and its surroun- north of here. Wolkenhuegel Mine ding, host stones (greywacke and was the last active mine in the Harz agrillaceous shale). Barite (barium region.

Text: Hendrik Block & Dr. Klaus George • Fotos: Dr. Klaus Stedingk, Schkopau-Ermlitz • Übersetzung: Darren Mann, Osterode am Harz

Gestaltung: Xyberdyn Kreativagentur, Thale • Technische Ausführung: Schlosserei Kälz, Bad Sachsa

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