Ausschreibung „Bau eines passiven Breitbandnetzes in Teilen der Gemeinden Gingst, , , , Altefähr,

Vergabenummer: 2020_0285_I

Weitere Besondere Vertragsbedingungen

1) Vorgaben der Richtlinie „Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland“

Das zu errichtende passive Breitbandnetz soll unter anderem mit Mitteln aus dem Förderprogramm des Bundesministeriums für Verkehr und Digitale Infrastruktur „Richtlinie Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland“ vom 22.10.2015 sowie der hierauf gerichteten Richtlinie des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Kofinanzierung finanziert werden. Der Auftragnehmer hat die auf den Bau des Netzes gerichteten Vorgaben dieser Förderprogramme zu beachten.

2) Verpflichtung zur Vermeidung von Umweltbelastungen und Einhaltung der einschlägigen Arbeits- und Umweltschutznormen

Der Auftragnehmer erfüllt als zertifiziertes Unternehmen die technischen Voraussetzungen, die zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses gelten. Der Auftragnehmer ist dafür verantwortlich, dass seine eingesetzten Mitarbeiter insbesondere über die entsprechenden Umwelt- und Arbeitsschutzbelange unterwiesen werden und die gesetzlichen Vorschriften einhalten. Der Auftraggeber behält sich vor, die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften bei den im Rahmen dieses Vertrages erbrachten Tätigkeiten zu kontrollieren. Die Verpflichtung zur Vermeidung von Umweltbelastungen und die Einhaltung der einschlägigen Arbeits- und Umweltschutznormen und -richtlinien, sowie dem sparsamen Einsatz von Energie erwartet der Auftraggeber auch von dem Auftragnehmer.

3) Gegenstand der vom Auftragnehmer zu erbringenden Leistungen und Mindestanforderungen

Gegenstand der vom Auftragnehmer zu erbringenden Leistungen sind folgende Arbeiten:

a) die Ausstattung von Leerrohren mit unbeschaltetem Glasfaserkabel und/oder b) die Ausführung von Tiefbauleistungen mit oder ohne Verlegung von Leerrohren sowie die Bereitstellung von Schächten, Verzweigern und Abschlusseinrichtungen einschließlich Maßnahmen, durch die bis zur Verfügbarkeit geeigneter Frequenzen ein leistungsfähiges Netz entsteht.

Das zu errichtende passive Netz muss technisch die Realisierung folgender Mindestbandbreiten ermöglichen: Down- und Uploadgeschwindigkeit von jeweils mindestens 50 Mbit/s nach Maßgabe der näheren Ausführungen in diesem Leistungsverzeichnis.

4) Allgemeine Geschäftsbedingungen des Auftragnehmers

Allgemeine Geschäftsbedingungen des Auftragnehmers werden nicht Vertragsbestandteil.

5) Bevollmächtigter Vertreter

Die Parteien ernennen jeweils einen bevollmächtigten Vertreter, der berechtigt ist Anordnungen auszusprechen, Anweisungen zu erteilen, Zusatzleistungen zu vereinbaren und zur Abgabe und Entgegennahme rechtsverbindlicher Erklärungen befugt ist.

6) Für die Ausführung notwendige Unterlagen

Die vom Auftraggeber an den Auftragnehmer gemäß § 3 VOB/B überlassenen Unterlagen hat der Auftragnehmer auf ihre Richtigkeit und Vollständigkeit hin zu überprüfen. Bei etwaigen Einwendungen hat der Auftragnehmer den Auftraggeber unverzüglich davon zu unterrichten.

7) Leistungsänderungen Wird der Leistungsumfang aufgrund besonderer Umstände, die im Zeitpunkt des Vertragsschlusses von keiner Partei beachtet oder vorhersehbar waren, geändert, so haben die Parteien die andere Vertragspartei hierüber unverzüglich zu unterrichten. Die Parteien werden dann bei Notwendigkeit diese Änderungen schriftlich vereinbaren.

8) Änderungen der Ausführungsfristen Kommt es zu Leistungsänderungen oder Anpassungen der in Ziff. 1 der Besonderen Vertragsbedingungen aufgeführten Fristen durch den Auftraggeber, so sind bei Bedarf einvernehmlich neue Fertigstellungstermine schriftlich zu vereinbaren.

9) Schadensbeseitigung Die Parteien haben Schäden, für die sie einstehen müssen – insbesondere nach § 10 VOB/B -, sofort auf ihre Kosten zu beseitigen. Kommen sie dieser Verpflichtung auch nach schriftlicher Mahnung innerhalb einer angemessenen Frist nicht nach, so kann die jeweils andere Partei die erforderlichen Arbeiten auf Kosten der für die Beseitigung verantwortlichen Partei vornehmen lassen.

10) Haftung für Folgeschäden Der Auftragnehmer haftet dem Auftraggeber auch für Folgeschäden, die durch die mangelhafte Leistung entstehen. Insbesondere gilt dies für den Fall des Ausfalls der Nutzungsmöglichkeiten des Breitbandnetzes und einer diesbezüglich entgangenen Pachteinnahme.

11) Errichtung anhand der Meilensteinplanung Der Auftragnehmer wird das passive Breitbandnetz in mehreren und/oder parallelen Abschnitten entsprechend der Meilensteinplanung des Auftraggebers errichten. Die im Meilensteinplan aufgeführten Fristen sind für den Auftragnehmer bindend.

12) Ausschluss der fiktiven Abnahme Eine fiktive Abnahme nach § 12 Abs.5 VOB/B sowie die Abnahme durch Ingebrauchnahme sind ausgeschlossen.

13) Mängelrechte Ergänzend zu § 13 Abs.1 VOB/B hat der Auftraggeber das Werk auch frei von Rechtsmängeln zu verschaffen.

14) Abschlagszahlungen Der Auftragnehmer ist berechtigt, Abschlagzahlungen zu fordern. Grundlage hierfür sind die laut Meilensteinplan des Auftraggebers aufgeführten Teilrechnungen.

Rechnungen und Rechnungsunterlagen sind einfach vorzulegen, zusätzlich sind Aufmaße digital einzureichen.

Jeder Abschlagzahlung ist eine Aufstellung der erbrachten Leistungen beizufügen. Diese muss mindestens die folgenden Angaben enthalten:

a) Aufmaßblatt – zur Aufmaßprüfung als blattschnittsfreie 2D-Zeichnung im DWG- Format, Version 2013, zur Verfügung zu stellen; Shape-Dateien müssen den GIS- Nebenbestimmungen entsprechen. b) Bautagebuch c) Fotodokumentation laut den Vorgaben der Richtlinie „Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland“ sowie den dazugehörigen Nebenbestimmungen und Auflagen.

15) Schlussrechnung Die Schlussrechnung erfolgt nach erfolgter Fertigstellung des zu errichtenden Breitbandnetzes gemäß § 1 dieses Vertrages.

16) Außerordentliche Kündigung des Auftraggebers

Ergänzend zu § 8 VOB/B liegt ein wichtiger Grund zur außerordentlichen Kündigung durch den Auftraggeber insbesondere auch dann vor, wenn die vereinbarten Fristen zur Herstellung des passiven Breitbandnetzes nicht eingehalten wurden und der Auftragnehmer dies zu vertreten hat.

17) Grundsätze der Zusammenarbeit

Die erfolgreiche Durchführung der vertraglichen Zusammenarbeit erfordert eine vertrauensvolle und enge Kooperation der Vertragspartner. Die Vertragspartner verpflichten sich daher, beim Auftreten von Umständen, die für die vertragliche Leistung eines Vertragspartners relevant sind und bei Vertragsabschluss nicht erkennbar waren oder nicht erkannt wurden, eine wirtschaftlich vertretbare und rechtlich zulässige Regelung zur Verwirklichung des von den Vertragspartnern angestrebten Vertragszwecks zu treffen.

Die Vertragspartner stellen durch ihre vertrauensvolle Zusammenarbeit sicher, dass sie die jeweiligen Vorgaben des internen und externen Berichtswesens nach den maßgeblichen gesetzlichen Bestimmungen und den jeweiligen unternehmensspezifischen Anforderungen ordnungsgemäß und fristgerecht erfüllen können.

Die Vertragspartner stellen sich gegenseitig unentgeltlich alle erforderlichen Unterlagen (Pläne, Dokumente, Dateien insbesondere von Netzausbauplänen) zur Verfügung, die im Zusammenhang mit dem Projekt erforderliche Informationen enthalten. Etwaige Schutzrechte bleiben dabei stets bei der Partei, die die Unterlagen herausgibt. Es besteht von keiner Partei ein Zurückbehaltungsrecht an solchen zur Verfügung gestellten Unterlagen. Das Eigentum verbleibt jeweils bei der herausgebenden Partei.

18) Vertrauliche Unterlagen

Sollte es sich bei zwischen den Vertragsparteien ausgetauschten Unterlagen um vertrauliche Unterlagen handeln, so gilt das Folgende:

a) Vertrauliche Unterlagen sind solche, die eine Vertragspartei der anderen verbal, schriftlich oder in jeglicher anderen Form zugänglich macht, wenn diese Unterlagen klar als vertrauliche Unterlagen gekennzeichnet sind oder als solche beschrieben sind oder als solche auf Grund ihres Inhaltes angesehen werden können. Zu den vertraulichen Unterlagen gehören keine Unterlagen, die sich bei Unterzeichnung dieses Vertrages bereits im Besitz der anderen Partei befinden, sowie Unterlagen, die Informationen enthalten, die in der Öffentlichkeit allgemein bekannt sind oder ohne Ihr Verschulden werden.

b) Die Vertragsparteien verpflichten sich gegenseitig, vertrauliche Unterlagen auch als vertraulich zu behandeln und hierüber Stillschweigen gegenüber Außenstehenden zu bewahren. Sofern solche vertraulichen Unterlagen Mitarbeitern zugänglich gemacht werden, sind diese ebenfalls zur Vertraulichkeit zu verpflichten. Die empfangende Partei steht jeweils dafür ein, dass sich auch ihre Mitarbeiter an die Vertraulichkeitsvereinbarung halten.

19) Eigentum/ Schutzrechte

Die gesamte zu erbauende passive Infrastruktur wie die verlegten Leerrohre und Glasfaserleitungen, sowie die sonstigen in die Infrastruktur eingebrachten Sachen gehen mit der Abnahme in das Eigentum des Auftraggebers über. Im Falle eines gesetzlichen Eigentumsverlustes gemäß §§ 946 ff. BGB vereinbaren die Vertragsparteien schon jetzt, dass der Auftragnehmer seine eingebrachten Sachen gemäß §§ 951 Abs. 2 BGB wegnehmen kann, es sei denn, der Auftraggeber zahlt dem Auftragnehmer Wertersatz zur Abwendung der Wegnahme. Der Wertersatz für den Eigentumsverlust richtet sich in diesem Fall nach dem Wiederbeschaffungswert der eingebrachten Sache.

Die Vertragsparteien stellen ihre Leistungen - einschließlich der Leistungen von durch sie beauftragten Dritten - frei von Rechten Dritter zur Verfügung. Sollten dennoch Rechte Dritter betroffen sein, so verpflichtet sich der jeweilige Vertragspartner, den anderen von daraus resultierenden Schadensersatzansprüchen freizustellen.

20) Versicherung

Der Auftragnehmer verpflichtet sich, während der Dauer dieses Vertrages für alle durch ihn sowie seine Bediensteten verursachten Schäden eine Betriebshaftpflichtversicherung mit den Deckungssummen je Schadensfall in Höhe von 2.000.000,- EUR (in Worten: Zwei Millionen Euro) für Personen- und Sachschäden je Schadensfall und in Höhe von 2.500.000,- EUR (in Worten: Zweimillionenfünfhunderttausend Euro) für Personen- und Sachschäden für alle Versicherungsfälle eines Versicherungsjahres abzuschließen und die Versicherung bis zum Abschluss dieses Vertrages dem Auftraggeber nachzuweisen.

- Ende der Weiteren Besonderen Vertragsbedingungen -