Übungen Und Materialien Für Den Unterricht Ergänzung Zur Broschüre «Der Preis Für Den Frieden
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Kabinettausstellung Der Preis für den Frieden Henry-Dunant-Museum Heiden Übungen und Materialien für den Unterricht Ergänzung zur Broschüre «Der Preis für den Frieden. Erziehung zum Frieden ist Erziehung zur Veränderung der Welt» Erziehung zum Frieden ist Erziehung zur Veränderung der Welt ISBN: 978-3-033-07795-9 Grundlagentext des Demokratiezentrum Wien. Herausgegeben vom Henry-Dunant-Museum © 2020 © 2020 dunant-museum.ch | Materialien zur Broschüre «Der Preis für den Frieden. Erziehung zum Frieden ist Erziehung zur Veränderung der Welt» Einleitung Die Kabinettausstellung Der Preis für den Frieden bietet Gelegenheit, sich mit Frieden und Friedensarbeit vertiefend und abseits kurzlebiger Medienaufmerksamkeit zu beschäftigen. Er- gänzend dazu will die Vermittlungsarbeit des Museums Jugendliche dazu motivieren, sich in- tensiver mit diesem Thema zu befassen. Sie sollen selbst Handlungsoptionen entwickeln, mit denen sie zu einer friedlicheren Welt beitragen können. In der gedruckten Begleitbroschüre für den Unterricht werden die wichtigsten didaktischen Prinzipien, an denen sich die pädagogische Arbeit mit den Jugendlichen orientiert, kurz aus- geführt und Anbindungen an den Lehrplan 21 zusammengestellt. Weiter finden Sie Informationen zu Alfred Nobel, Henry Dunant und eine Einführung in die Vergabepraxis des Friedensnobelpreises sowie in sieben zentrale Konzepte von Frieden. In diesem PDF finden Sie dazu Übungen und Materialien für den Unterricht und für die Ver- mittlung der Kabinettausstellung «Der Preis für den Frieden». Seite 2 © 2020 dunant-museum.ch | Materialien zur Broschüre «Der Preis für den Frieden. Erziehung zum Frieden ist Erziehung zur Veränderung der Welt» Themenbereich 1: Der Preis und seine Vergabe Didaktische Umsetzungsmöglichkeiten zu Themenbereich 1 Zum Einstieg steht die Stärkung der Sachkompetenz der Jugendlichen im Vordergrund, also die Aneignung bzw. Erarbeitung von Wissen über Alfred Nobel, die Gründung des Nobelprei- ses, Kriterien für die Vergabe des Preises sowie das Auswahlverfahren selbst. Dies ist einer- seits ein wichtiger Einstieg in das Thema der Ausstellung, andererseits können die Jugendli- chen erstmal inhaltlich «ankommen» und sich in die Thematik einarbeiten. Die vorgeschlagenen Übungen sind interaktiv und erfordern Diskussionen und Aushandlungs- prozesse in der Kleingruppe sowie Perspektivenwechsel, welche dann zu selbstständigem Handeln der Jugendlichen führen. Beim historisch-politischen Lernen ist die Arbeit mit Quellen und Dokumenten ein wichtiger Aspekt. Das Testament Alfred Nobels steht in der Ausstellung als Faksimile zur Verfügung, ist jedoch für Jugendliche schwer lesbar. Die kurzen Absätze daraus, die für die Errichtung und Organisation der Nobelpreise relevant sind, werden daher in den kurzen Informationstexten auf Deutsch zur Verfügung gestellt. Seite 3 © 2020 dunant-museum.ch | Materialien zur Broschüre «Der Preis für den Frieden. Erziehung zum Frieden ist Erziehung zur Veränderung der Welt» Übung: Wer bekommt den Friedensnobelpreis 2020? Zentrale Inhalte und Lernziele: § Wissen über Alfred Nobel und die Stiftung der Nobelpreise vertiefen § Wissen über Kriterien für die Vergabe eines Friedensnobelpreises vertiefen § Wissen über das Nobelkomitee und seine Arbeit vertiefen § Perspektivenwechsel und Rollenübernahme üben § Anwendung des erarbeiteten Wissens durch die Formulierung einer kurzen Begründung zur Preisvergabe Kompetenzen Sachkompetenz, Urteilskompetenz, Handlungskompetenz Notwendiges Material Vorbereitung von kurzen Informationstexten zu Alfred Nobel, Stiftung des Friedensnobelprei- ses, Nobelkomitee und Vergabe des Preises; Auswahl eines Videoausschnittes der Verkündi- gung der Preisvergabe 2019. Online: https://www.nobelprize.org/prizes/peace/2019/prize-announcement/ Geschätzter Zeitaufwand: ca. 30–40 Minuten Konkreter Ablauf der Übung Die Jugendlichen bilden Kleingruppen und lesen die kurzen Informationskarten. Gegebenen- falls können offene Fragen oder unklare Begriffe mit der Vermittlungsperson besprochen wer- den. Zur Veranschaulichung kann das Video der Verkündigung des Preisträgers im Oktober 2019 ausschnittsweise eingespielt werden. Dabei sieht man, wie die Vorsitzende des Nobel- komitees an ein Rednerpult tritt, eine Erklärung verliest und dann noch für Fragen der Medien zur Verfügung steht. Damit erhalten die Jugendlichen einen Eindruck der Atmosphäre. Nun erhalten die Kleingruppen den Auftrag, sich zu überlegen, wen sie für den nächsten Frie- densnobelpreis 2020 nominieren würden. Dies kann jede beliebige Person sein, von der sie denken, dass sie die Kriterien der Preisverleihung erfüllt. Wenn sie sich auf einen möglichen Kandidaten oder eine mögliche Kandidatin geeinigt haben, formulieren sie gemeinsam ein kur- zes Statement des Nobelkomitees (sie schlüpfen dabei sozusagen in die Rolle des norwegi- schen Nobelkomitees) und begründen, warum XY den Preis bekommt. Dabei nehmen sie Be- zug auf die drei von Alfred Nobel genannten Kriterien, die sie ja auf den Informationskarten finden. Diese kurzen Statements werden dann von einer Person aus jeder Gruppe vorgetragen – in Anlehnung an die reale Veranstaltung. Seite 4 © 2020 dunant-museum.ch | Materialien zur Broschüre «Der Preis für den Frieden. Erziehung zum Frieden ist Erziehung zur Veränderung der Welt» Variante Rollenspiel: Entscheidung über die Vergabe des Friedens- nobelpreises 2020 Hinweis Ziel des Rollenspiels ist es, den Entscheidungsprozess im Nobelkomitee nachzuempfinden und mögliche Argumente für und gegen einzelne Kandidatinnen und Kandidaten und ihre Vor- stellungen von Frieden zu formulieren und in der Diskussion zu vertreten. Es geht darum, ei- nen Diskussionsprozess darüber zu führen, wer aus einem ersten intuitiven Verständnis der Jugendlichen heraus für den Friedensnobelpreis geeignet wäre. Durch diese argumentative Auseinandersetzung mit Inhalten wird die blosse Information (vermittelt über kurze Infotexte bzw. Texte in der Ausstellung selbst) besser verarbeitet, beurteilt und in konkrete Handlungen umgesetzt. Dabei handelt es sich um eine Variante der vorherigen Übung, die etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt. Der Aspekt des Perspektivenwechsels und der Rollenübernahme stellt etwas andere didaktische Prinzipien und Lernziele in den Vordergrund als die zuvor vorgestellte Übung in der Kleingruppe. Der spielerische Aspekt tritt in den Vordergrund, was eine zusätzliche Moti- vation sein kann.1 Zentrale Inhalte und Lernziele § Wissen über Alfred Nobel und die Stiftung der Nobelpreise vertiefen § Wissen über Kriterien für die Vergabe eines Friedensnobelpreises vertiefen § Wissen über das Nobelkomitee und seine Arbeit vertiefen § Perspektivenwechsel und Rollenübernahme üben § Anwendung des erarbeiteten Wissens durch die Formulierung einer kurzen Begründung zur Preisvergabe Kompetenzen Sachkompetenz, Urteilskompetenz, Handlungskompetenz Notwendiges Material Vorbereitung von kurzen Informationstexten zu Alfred Nobel, Stiftung des Friedensnobelprei- ses, Nobelkomitee und Vergabe des Preises; Vorbereitung von kurzen Rollenkarten; optional: Auswahl eines Videoausschnittes der Verkündigung der Preisvergabe 2019 (online verfügbar unter: https://www.nobelprize.org/prizes/peace/2019/prize-announcement/) Geschätzter Zeitaufwand: ca. 45 Minuten 1 Weiterführende Informationen und Hinweise zur Methode des Rollenspiels finden Sie unter anderem unter: http://methodenpool.uni-koeln.de/download/rollenspiele.pdf Seite 5 © 2020 dunant-museum.ch | Materialien zur Broschüre «Der Preis für den Frieden. Erziehung zum Frieden ist Erziehung zur Veränderung der Welt» Konkreter Ablauf der Übung Die Jugendlichen bilden Kleingruppen und lesen die kurzen Informationskarten. Offene Fragen oder unklare Begriffe werden besprochen und geklärt. Zur Veranschaulichung kann das Video der Veröffentlichung des Preisträgers im Oktober 2019 ausschnittsweise eingespielt werden. Dabei sieht man, wie die Vorsitzende des Nobelkomitees an ein Rednerpult tritt, eine Erklärung verliest und dann für Fragen der Medien zur Verfügung steht. Damit bekommen die Jugendli- chen einen Eindruck, wie die Verkündigung der Preisvergabe stattfindet, wie diese Veranstal- tung abläuft, wie die Atmosphäre ist. In einem nächsten Schritt überlegt die Gruppe im Plenum, welche Personen oder Organisati- onen sie für den Friedensnobelpreis 2020 vorschlagen würden. 2–4 Nominierte sind eine gute Anzahl. Dabei gibt es keine «falschen» oder «richtigen» Nominierten. Der Kern der Übung besteht darin, die Vergabekriterien aus Nobels Testament auf die Realität anzuwenden: Wie könnte man diese Preisvergabe argumentieren? Nun bekommen die Kleingruppen ihre jeweiligen «Rollenkarten» und ihre jeweilige Arbeitsauf- gabe zugeteilt und bekommen dann 10–15 Minuten Zeit, um sich in diese einzufinden sowie ihre Diskussionsbeiträge im Rollenspiel vorzubereiten. Danach wird der Vergabeprozess, der in der Realität etwa von Februar bis Oktober dauert, in einer Diskussion durchgespielt. Die Expertinnen und Spezialisten präsentieren dem Komitee ihre Informationen zu den Nominier- ten. Das Komitee diskutiert und versucht zu einer Entscheidung zu kommen. Bei Zweifeln kön- nen die Expertinnen und Experten jederzeit um Rat gefragt werden. Nachdem sich das Komi- tee auf jemanden geeinigt hat, wird dies öffentlich verkündet. Die Preisträgerin oder der Preis- träger reagiert in einem kurzen Statement. Journalistinnen und Journalisten bekommen die Möglichkeit, 1 bis 2 Nachfragen zu stellen. Nach dem Rollenspiel berichten die Kleingruppen, darüber zu berichten, wie es ihnen in «ihrer Rolle»ergangen