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Kabinettausstellung Der Preis für den Frieden Henry-Dunant-Museum Heiden

Übungen und Materialien für den Unterricht Ergänzung zur Broschüre «Der Preis für den Frieden. Erziehung zum Frieden ist Erziehung zur Veränderung der Welt»

Erziehung zum Frieden ist Erziehung zur Veränderung der Welt

ISBN: 978-3-033-07795-9

Grundlagentext des Demokratiezentrum Wien. Herausgegeben vom Henry-Dunant-Museum © 2020

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Einleitung

Die Kabinettausstellung Der Preis für den Frieden bietet Gelegenheit, sich mit Frieden und Friedensarbeit vertiefend und abseits kurzlebiger Medienaufmerksamkeit zu beschäftigen. Er- gänzend dazu will die Vermittlungsarbeit des Museums Jugendliche dazu motivieren, sich in- tensiver mit diesem Thema zu befassen. Sie sollen selbst Handlungsoptionen entwickeln, mit denen sie zu einer friedlicheren Welt beitragen können.

In der gedruckten Begleitbroschüre für den Unterricht werden die wichtigsten didaktischen Prinzipien, an denen sich die pädagogische Arbeit mit den Jugendlichen orientiert, kurz aus- geführt und Anbindungen an den Lehrplan 21 zusammengestellt.

Weiter finden Sie Informationen zu Alfred Nobel, und eine Einführung in die Vergabepraxis des Friedensnobelpreises sowie in sieben zentrale Konzepte von Frieden.

In diesem PDF finden Sie dazu Übungen und Materialien für den Unterricht und für die Ver- mittlung der Kabinettausstellung «Der Preis für den Frieden».

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Themenbereich 1: Der Preis und seine Vergabe

Didaktische Umsetzungsmöglichkeiten zu Themenbereich 1

Zum Einstieg steht die Stärkung der Sachkompetenz der Jugendlichen im Vordergrund, also die Aneignung bzw. Erarbeitung von Wissen über Alfred Nobel, die Gründung des Nobelprei- ses, Kriterien für die Vergabe des Preises sowie das Auswahlverfahren selbst. Dies ist einer- seits ein wichtiger Einstieg in das Thema der Ausstellung, andererseits können die Jugendli- chen erstmal inhaltlich «ankommen» und sich in die Thematik einarbeiten.

Die vorgeschlagenen Übungen sind interaktiv und erfordern Diskussionen und Aushandlungs- prozesse in der Kleingruppe sowie Perspektivenwechsel, welche dann zu selbstständigem Handeln der Jugendlichen führen.

Beim historisch-politischen Lernen ist die Arbeit mit Quellen und Dokumenten ein wichtiger Aspekt. Das Testament Alfred Nobels steht in der Ausstellung als Faksimile zur Verfügung, ist jedoch für Jugendliche schwer lesbar. Die kurzen Absätze daraus, die für die Errichtung und Organisation der Nobelpreise relevant sind, werden daher in den kurzen Informationstexten auf Deutsch zur Verfügung gestellt.

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Übung: Wer bekommt den Friedensnobelpreis 2020?

Zentrale Inhalte und Lernziele: § Wissen über Alfred Nobel und die Stiftung der Nobelpreise vertiefen § Wissen über Kriterien für die Vergabe eines Friedensnobelpreises vertiefen § Wissen über das Nobelkomitee und seine Arbeit vertiefen § Perspektivenwechsel und Rollenübernahme üben § Anwendung des erarbeiteten Wissens durch die Formulierung einer kurzen Begründung zur Preisvergabe

Kompetenzen

Sachkompetenz, Urteilskompetenz, Handlungskompetenz

Notwendiges Material

Vorbereitung von kurzen Informationstexten zu Alfred Nobel, Stiftung des Friedensnobelprei- ses, Nobelkomitee und Vergabe des Preises; Auswahl eines Videoausschnittes der Verkündi- gung der Preisvergabe 2019.

Online: https://www.nobelprize.org/prizes/peace/2019/prize-announcement/

Geschätzter Zeitaufwand: ca. 30–40 Minuten

Konkreter Ablauf der Übung

Die Jugendlichen bilden Kleingruppen und lesen die kurzen Informationskarten. Gegebenen- falls können offene Fragen oder unklare Begriffe mit der Vermittlungsperson besprochen wer- den. Zur Veranschaulichung kann das Video der Verkündigung des Preisträgers im Oktober 2019 ausschnittsweise eingespielt werden. Dabei sieht man, wie die Vorsitzende des Nobel- komitees an ein Rednerpult tritt, eine Erklärung verliest und dann noch für Fragen der Medien zur Verfügung steht. Damit erhalten die Jugendlichen einen Eindruck der Atmosphäre.

Nun erhalten die Kleingruppen den Auftrag, sich zu überlegen, wen sie für den nächsten Frie- densnobelpreis 2020 nominieren würden. Dies kann jede beliebige Person sein, von der sie denken, dass sie die Kriterien der Preisverleihung erfüllt. Wenn sie sich auf einen möglichen Kandidaten oder eine mögliche Kandidatin geeinigt haben, formulieren sie gemeinsam ein kur- zes Statement des Nobelkomitees (sie schlüpfen dabei sozusagen in die Rolle des norwegi- schen Nobelkomitees) und begründen, warum XY den Preis bekommt. Dabei nehmen sie Be- zug auf die drei von Alfred Nobel genannten Kriterien, die sie ja auf den Informationskarten finden. Diese kurzen Statements werden dann von einer Person aus jeder Gruppe vorgetragen – in Anlehnung an die reale Veranstaltung.

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Variante Rollenspiel: Entscheidung über die Vergabe des Friedens- nobelpreises 2020

Hinweis

Ziel des Rollenspiels ist es, den Entscheidungsprozess im Nobelkomitee nachzuempfinden und mögliche Argumente für und gegen einzelne Kandidatinnen und Kandidaten und ihre Vor- stellungen von Frieden zu formulieren und in der Diskussion zu vertreten. Es geht darum, ei- nen Diskussionsprozess darüber zu führen, wer aus einem ersten intuitiven Verständnis der Jugendlichen heraus für den Friedensnobelpreis geeignet wäre. Durch diese argumentative Auseinandersetzung mit Inhalten wird die blosse Information (vermittelt über kurze Infotexte bzw. Texte in der Ausstellung selbst) besser verarbeitet, beurteilt und in konkrete Handlungen umgesetzt.

Dabei handelt es sich um eine Variante der vorherigen Übung, die etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt. Der Aspekt des Perspektivenwechsels und der Rollenübernahme stellt etwas andere didaktische Prinzipien und Lernziele in den Vordergrund als die zuvor vorgestellte Übung in der Kleingruppe. Der spielerische Aspekt tritt in den Vordergrund, was eine zusätzliche Moti- vation sein kann.1

Zentrale Inhalte und Lernziele § Wissen über Alfred Nobel und die Stiftung der Nobelpreise vertiefen § Wissen über Kriterien für die Vergabe eines Friedensnobelpreises vertiefen § Wissen über das Nobelkomitee und seine Arbeit vertiefen § Perspektivenwechsel und Rollenübernahme üben § Anwendung des erarbeiteten Wissens durch die Formulierung einer kurzen Begründung zur Preisvergabe

Kompetenzen

Sachkompetenz, Urteilskompetenz, Handlungskompetenz

Notwendiges Material

Vorbereitung von kurzen Informationstexten zu Alfred Nobel, Stiftung des Friedensnobelprei- ses, Nobelkomitee und Vergabe des Preises; Vorbereitung von kurzen Rollenkarten; optional: Auswahl eines Videoausschnittes der Verkündigung der Preisvergabe 2019 (online verfügbar unter: https://www.nobelprize.org/prizes/peace/2019/prize-announcement/)

Geschätzter Zeitaufwand: ca. 45 Minuten

1 Weiterführende Informationen und Hinweise zur Methode des Rollenspiels finden Sie unter anderem unter: http://methodenpool.uni-koeln.de/download/rollenspiele.pdf

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Konkreter Ablauf der Übung Die Jugendlichen bilden Kleingruppen und lesen die kurzen Informationskarten. Offene Fragen oder unklare Begriffe werden besprochen und geklärt. Zur Veranschaulichung kann das Video der Veröffentlichung des Preisträgers im Oktober 2019 ausschnittsweise eingespielt werden. Dabei sieht man, wie die Vorsitzende des Nobelkomitees an ein Rednerpult tritt, eine Erklärung verliest und dann für Fragen der Medien zur Verfügung steht. Damit bekommen die Jugendli- chen einen Eindruck, wie die Verkündigung der Preisvergabe stattfindet, wie diese Veranstal- tung abläuft, wie die Atmosphäre ist.

In einem nächsten Schritt überlegt die Gruppe im Plenum, welche Personen oder Organisati- onen sie für den Friedensnobelpreis 2020 vorschlagen würden. 2–4 Nominierte sind eine gute Anzahl. Dabei gibt es keine «falschen» oder «richtigen» Nominierten. Der Kern der Übung besteht darin, die Vergabekriterien aus Nobels Testament auf die Realität anzuwenden: Wie könnte man diese Preisvergabe argumentieren?

Nun bekommen die Kleingruppen ihre jeweiligen «Rollenkarten» und ihre jeweilige Arbeitsauf- gabe zugeteilt und bekommen dann 10–15 Minuten Zeit, um sich in diese einzufinden sowie ihre Diskussionsbeiträge im Rollenspiel vorzubereiten. Danach wird der Vergabeprozess, der in der Realität etwa von Februar bis Oktober dauert, in einer Diskussion durchgespielt. Die Expertinnen und Spezialisten präsentieren dem Komitee ihre Informationen zu den Nominier- ten. Das Komitee diskutiert und versucht zu einer Entscheidung zu kommen. Bei Zweifeln kön- nen die Expertinnen und Experten jederzeit um Rat gefragt werden. Nachdem sich das Komi- tee auf jemanden geeinigt hat, wird dies öffentlich verkündet. Die Preisträgerin oder der Preis- träger reagiert in einem kurzen Statement. Journalistinnen und Journalisten bekommen die Möglichkeit, 1 bis 2 Nachfragen zu stellen.

Nach dem Rollenspiel berichten die Kleingruppen, darüber zu berichten, wie es ihnen in «ihrer Rolle»ergangen ist, welche Erkenntnisse sie gewonnen haben, etc.

Kleingruppen: § Expertinnen und Experten; Arbeitsauftrag: Recherchiert Informationen zu den Nominier- ten, was sie geleistet haben und warum sie für den Friedensnobelpreis infrage kommen. § Nobelkomitee; Arbeitsauftrag: Versucht euch in die Rolle eines Mitgliedes dieses Komi- tees einzufühlen; welche Interessen vertretet ihr? Was könnte für und was gegen die vorgeschlagenen Kandidatinnen und Kanditaten sprechen? § Preisträgerinnen und Preisträger; Arbeitsauftrag: Formuliert ein kurzes Statement, in- dem ihr euch für den Preis bedankt und kurz eure Vorstellung von Frieden erklärt. Was möchtet ihr mit dem Preisgeld tun? § Journalistinnen und Journalisten: Arbeitsauftrag: Überlegt euch 1–2 Fragen an das No- belkomitee sowie 1–2 Fragen an den oder die Preisträgerin. Was würde euer Publikum oder eure Follower an dem Thema interessieren?

Anmerkung

Der Preis darf an max. 3 Personen oder Organisationen gehen bzw. darf sich das Komitee dafür entscheiden, ihn gar nicht zu verleihen.

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Materialkarten Themenbereich 1: Der Preis und seine Vergabe

Wie und warum wurde der Nobelpreis gegründet?

Alfred Nobel war ein schwedischer Industrieller, Chemiker und Erfinder. Er hat u. a. das Dy- namit erfunden und ist dadurch ein sehr reicher Mann geworden. Er hat von 1833 bis 1896 gelebt. In seinem Testament hielt er fest, dass mit seinem Vermögen fünf Preise gestiftet wer- den sollen: Die Nobelpreise für Literatur, Medizin, Chemie und Physik werden in Schweden (von den jeweiligen wissenschaftlichen Akademien) vergeben. Der Friedensnobelpreis wird von einem Nobelkomitee vergeben, das vom norwegischen Parlament (Størting) gewählt wird. Es ist eine grosse Verantwortung, den letzten Willen eines für seine Zeit sehr bedeutenden Menschen zu vollstrecken und zu interpretieren, und das für eine unbegrenzte Zeit.

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Für welche Verdienste wird der Friedensnobelpreis verliehen?

Das Testament sieht für die Vergabe des Preises vor, dass die betreffende Person im abge- laufenen Jahr grosse Verdienste in folgenden Bereichen errungen hat:

- Brüderlichkeit zwischen den Nationen - Abschaffung oder Verringerung stehender Heere - Abhaltung von Friedenskongressen

Die Vollstreckung des Testaments hat einige Jahre gedauert und war konfliktreich. Das ist bei einer Erbschaft in einer solchen Höhe nicht verwunderlich. Nobel zählte immerhin zu den reichsten Männern seiner Zeit! Im Jahr 1901 wurden die Nobelpreise erstmals vergeben, fünf Jahre nach Nobels Tod.

Der Text des Testaments ist nun schon über 100 Jahre alt – die Welt hat sich inzwischen sehr stark verändert! Das Nobelkomitee hat daher immer wieder seine Definition von Frieden ver- ändert und neue Themen dazu genommen. Das wird auch von vielen Menschen kritisiert.

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Wie wird der Friedensnobelpreis vergeben?

Das norwegische Parlament wählt ein fünfköpfiges Komitee, das die Stärke der politischen Parteien zeigt. Im Laufe der Zeit hat das Størting (Parlament) die Regeln für die Vergabe im- mer wieder angepasst. In einem Jahr können maximal drei Personen oder Organisationen ausgezeichnet werden. Eine Vergabe kann auch ausfallen, wenn niemand etwas Wichtiges für den Frieden geleistet hat.

Bis zum Februar können Menschen oder Organisationen für den Preis nominiert werden. Je- des Jahr gibt es über 200 Vorschläge! Das Nobelkomitee erstellt eine Kurzliste mit Favoriten und holt Gutachten für die Kandidatinnen und Kanditaten ein: Was haben sie für den Frieden geleistet? Die Nominationen und die Gutachten werden dann vom Nobelkomitee diskutiert. Im Oktober wird eine Entscheidung getroffen und der oder die Gewinner bekannt gegeben.

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Berit Reiss-Andersen (* 1954)

Ich bin die Vorsitzende des norwegischen Nobelkomitees und Mitglied des Komitees seit 2012. Ich wurde bereits wiedergewählt für die Periode 2018–2023.

Ich bin eine norwegische Rechtsanwältin, Politikerin und Autorin und war 1996/97 Staatssek- retärin im norwegischen Justizministerium. Ich habe zwei Kriminalromane geschrieben. Ich wurde von der Arbeiterpartei (Arbeiderpartiet) ins Norwegische Nobelkomitee gewählt.

Im Nobelkomitee leite ich die Sitzungen und Diskussionen. Nach der Entscheidung für einen Preisträger präsentiere ich in einer kurzen Erklärung an die Presse, wer warum den Friedens- nobelpreis bekommt.

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Henrik Syse (* 1966)

Ich bin Vize-Vorsitzender des norwegischen Nobelkomitees und Mitglied im Komitee seit 2015. Ich bin Philosoph, Autor und Dozent an verschiedenen Friedensforschungsinstituten und Uni- versitäten in Norwegen. Ich bin ausserdem Herausgeber des Journal of Military Ethics und Autor von vielen Publikationen im Bereich Business Ethics, Philosophie, Religion und Politik. Mein Vater war norwegischer Premierminister und Abgeordneter der konservativen Partei (Jan P. Syse).

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https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/bd/Thorbjorn_Jagland.jpg

Thorbjørn Jagland (* 1950)

Ich bin seit 2009 Mitglied im norwegischen Nobelkomitee und wurde für die Funktionsperiode 2015-2020 wiedergewählt. Ich bin sozialdemokratischer Politiker und habe schon eine lange Karriere hinter mir: ich war Ministerpräsident, Aussenminister, Vorsitzender der sozialdemo- kratischen Arbeiderpartiet sowie Generalsekretär des Europarates.

2015 wurde ich als Vorsitzender des Nobelkomitees abgewählt, was in der Geschichte des Komitees noch niemals vorgekommen war. Die Gründe dafür wurden niemals veröffentlicht.

Im Europarat habe ich mich dafür eingesetzt, die Sanktionen gegen Russland zu beenden und Russland wieder in den Europarat zurückzuholen. Im Ukraine-Krieg seit 2014 versuche ich immer wieder, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln.

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https://kommunal-rapport.no/sites/kommunal-rapport.no/files/sty- les/full_width/public/legacy_images/anne_enger_hoyopplost.jpg?itok=eIJCzhPY

Anne Enger (*1949) Ich bin Mitglied im norwegischen Nobelkomitee für die Funktionsperiode 2018-2020. Ich habe eine längere politische Karriere hinter mir: Ich war bereits Parteivorsitzende der Senterpartiet, Kulturministerin, Übergangspremierministerin und Ministerin für Öl und Energie. Ich war immer strikt gegen einen norwegischen EU-Beitritt. Ich habe eine Ausbildung als Sozialarbeiterin und Krankenpflegerin gemacht. Ausserdem war ich Generalsekretärin der Seenotrettungsgesell- schaft Redningsselskapet und im Vorstand der norwegischen Oper und dem Nationaltheater. Ich engagiere mich auch für Frauenrechte, denn ich war Vorsitzende einer Kommission, die Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen beseitigen sollte.

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https://en.wikipedia.org/wiki/Asle_Toje#/media/File:Asle_Toje_(b-w).jpg

Asle Toje (* 1975)

Ich bin für die Funktionsperiode 2018-2023 Mitglied im norwegischen Nobelkomitee und Ex- perte und Kommentator für Aussenpolitik. Ich war Forschungsdirektor am Norwegischen No- belinstitut. Als Politikwissenschaftler bin ich ein Vertreter des neoklassischen Realismus. Das steht für begrenztes Staatshandeln, freie Marktwirtschaft und gesellschaftlichen Konservatis- mus. Ich bin für eine starke Verteidigungspolitik und enge Verbindungen zur US-Aussenpolitik.

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Thema 2: Friedenskonzepte im Wandel – was bedeutet Frieden?

7 verschiedene Wege zum Frieden

Das Nobelkomitee steht bei seiner Arbeit, Nominierte für den Friedensnobelpreis zu bestim- men, nicht nur vor der Aufgabe, das sehr knappe Testament von Alfred Nobel zu interpretieren und auf die heutige Zeit anzuwenden. «Ganz nebenbei» definiert es auch Frieden und wie Frieden gefördert werden kann. Das tut es auf verschiedenen politischen Ebenen und mit ver- schiedenen Themen. Ein Konzept alleine kann nicht «alles erklären», verschiedene Wege zum Frieden ergänzen sich. Eine Auflistung aller mit dem Friedensnobelpreis Ausgezeichneter fin- det sich in der Online-Ausstellung des Demokratiezentrums Wien, auf der die Kehrtafeln in der Ausstellung basieren.

Didaktische Umsetzungsmöglichkeiten zu Themenbereich 2

Lernziele

Die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Definitionen von Frieden und unterschiedli- chen Wegen hin zu einer friedlicheren Welt stellt den Hauptteil der Vermittlungsarbeit in «Der Preis für den Frieden» dar. Hier soll Zeit und Raum für Diskussionen, für Reflexion und eigen- ständige Arbeit der Jugendlichen eingeplant werden. Das Nachdenken über eigene Friedens- vorstellungen und eigene Handlungsmöglichkeiten sind wichtige Lernziele.

Didaktische Prinzipien und Kompetenzen

Die genannten Friedenskonzepte stellen eine grosse Fülle von Inhalten, Begriffen, Namen, Zahlen etc. dar, die die Zielgruppe nicht überfordern sollen. Es werden daher verschiedene Möglichkeiten dargestellt, wie die Jugendlichen sich in Kleingruppen mit den verschiedenen Friedenskonzepten in der zur Verfügung stehenden Zeit auseinandersetzen, und ihre Ergeb- nisse in der Gruppe austauschen können. Je nach Gruppe, Schwierigkeitsgrad und Zeitrah- men können einzelne Methoden ausgewählt oder auch kombiniert werden. Bei Diskussionen und Präsentationen im Plenum soll auch thematisiert werden, wer denn im jeweiligen Frie- denskonzept etwas für den Frieden tun kann, wer also die entsprechende Handlungsmacht hat. So soll auch ein Bezug zur Lebenswelt und zu Handlungsmöglichkeiten der Jugendlichen gestärkt werden.

Durch die gezielte Auseinandersetzung mit verschiedenen Friedenskonzepten und entspre- chenden Preisträgerinnen und Preisträgern wird anhand von konkreten Beispielen Sachkom- petenz aufgebaut. Durch die vertiefende Beschäftigung und Reflexion dieser Inhalte können

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die Jugendlichen ihre eigenen Konzepte von Frieden und Friedensarbeit hinterfragen, erwei- tern oder verändern, fundierte Urteile bilden und auf dieser Basis eigene Handlungsmöglich- keiten identifizieren. Interview mit einem Preisträger oder seiner Preisträgerin

Zentrale Inhalte und Lernziele: § Wissen über Friedenskonzepte und einzelne Preisträgerinnen/Preisträger vertiefen § Perspektivenwechsel und Rollenübernahme üben § Anwendung des erarbeiteten Wissens durch die Erarbeitung von Fragen und entspre- chenden Antworten durch die Preisträgerin oder den Preisträger § Erarbeitung und Präsentation von Inhalten in Form eines Interviews

Kompetenzen

Sachkompetenz, Urteilskompetenz, Methodenkompetenz, Handlungskompetenz

Notwendiges Material

Informationskarten mit einfachen Texten zu den einzelnen Friedenskonzepten; Profilkarten von ausgewählten Preisträgerinnen (die sog. Kehrtafeln in der Kabinettausstellung; eventuell Anzahl der Profile reduzieren und vorauswählen bei Kindern).

Geschätzter Zeitaufwand: ca. 30–40 Minuten (ca. 15 Minuten Vorbereitung plus Zeit für Präsentation pro Gruppe)

Konkreter Ablauf der Übung:

Die Jugendlichen bilden Zweierteams und suchen sich eine Friedensnobelpreisträgerin oder einen Preisträger und das entpsrechende Friedenskonzept aus. Basierend auf den Informati- onen auf den Infokarten und den Profilen sowie evtl. mit zusätzlichen Recherchen erstellen die Jugendlichen ein Interview. Die gewählten Preisträger werden nach der jeweiligen Vorstel- lung von Frieden, der eigenen Arbeit und Erfolge und über Hindernisse oder Rückschläge, Ideale, Wünsche etc. befragt. Anschliessend werden die Interviews vor der Klasse vorgestellt, indem eine der beiden Personen in die Rolle der Preisträgerin oder des Preisträgers schlüpft und die andere in die Rolle der Journalistin oder des Journalisten.

Die Jugendlichen erarbeiten sich ein Friedenskonzept detailliert und versuchen, die wichtigs- ten Punkte oder Aspekte dieses Konzepts zu vermitteln.

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Bilderarbeit und freie Assoziation zu Friedenskonzepten

Zentrale Inhalte und Lernziele

Wissen über Friedenskonzepte und einzelne Preisträgerinnen und Preisträger vertiefen

Kompetenzen

Sachkompetenz, Urteilskompetenz

Notwendiges Material

Informationskarten mit einfachen Texten zu den einzelnen Friedenskonzepten; Profilkarten von ausgewählten Preisträgerinnen und –trägern (in der Ausstellung auf Holztafeln vorhanden; eventuell Anzahl der Profile reduzieren und vorauswählen bei jüngeren Gruppen), verschie- dene Fotos/Karikaturen/etc., die mit unterschiedlichen Friedenskonzepten zu tun haben, leere Flipchart-Plakate und Stifte

Geschätzter Zeitaufwand: ca. 20 Minuten

Konkreter Ablauf der Übung

In der Mitte des Raumes werden verschiedene Fotos, Grafiken, oder Illustrationen ausgebrei- tet, die mit Frieden zu tun haben (können). Die Jugendlichen sehen sich diese an und wählen eines, um damit in der Kleingruppe vertiefend zu arbeiten. In der Gruppe überlegen die Ju- gendlichen, welches Friedenskonzept dahinterstehen könnte. Die entsprechenden Informati- onskarten sowie auch die Profile der Ausgezichneten als Beispiele für die entsprechenden Konzepte sind ebenfalls im Raum vorhanden. Mit diesem Material gestaltet jede Gruppe ein Flipchart-Poster, auf dem die wichtigsten Inhalte oder Aspekte des gewählten Friedenskon- zeptes dargestellt sind. Bei jüngeren Gruppen können die Vermittlerinnen und Lehrer darauf hinweisen, welche Informationen auf jeden Fall auf dem Poster vorhanden sein sollten (z.B. Was genau bedeutet Frieden? Wer kann Frieden schaffen? Was müsste sich verändern, damit die Welt friedlicher wird? Was hat das mit meinem Leben zu tun? Was kann ich selbst dazu beitragen?)

Hinweis

Diese Poster können dem Museum als Dokumentation der eigenen Vermittlungsarbeit und der vielfältigen Ideen der jugendlichen dienen; weiter können diese in der Nachbereitung im Un- terricht eingesetzt werden.

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Materialkarten Thema 2: Friedenskonzepte im Wandel

1. Frieden durch Recht – Verrechtlichung der internationalen Beziehungen

Was bedeutet «Frieden durch Recht»? Die Staaten müssen sich im Umgang miteinander an Gesetze und Regeln halten. Genauso wie es auch innerhalb eines Staates Gesetze gibt, an die sich nicht nur die Bürgerinnen und Bürger, sondern auch der Staat halten muss (Rechtsstaatlichkeit). Da es innerhalb eines Rechtsstaates keinen Krieg gibt, würde es auch zwischen den Staaten keinen Krieg mehr ge- ben.

So lautet die Grundidee dieses liberalen Friedensverständnisses. Frieden bedeutet hier Ab- wesenheit von Krieg – das ist eine enge, knappe Definition, die auch «negativer Frieden» ge- nannt wird.

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Was sagt Nobels Testament dazu?

Das Testament sieht für die Vergabe des Preises vor, dass die betreffende Person im abge- laufenen Jahr grosse Verdienste in folgenden Bereichen errungen hat:

§ Brüderlichkeit zwischen den Nationen § Abschaffung oder Verringerung stehender Heere § Abhaltung von Friedenskongressen

Welcher Punkt trifft am ehesten auf «Frieden durch Recht» zu? – – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––

Wie kann das funktionieren?

Staaten führen Kriege. Wenn sie ihre Konflikte anders lösen, z.B. durch Schlichtungsverfahren oder vor internationalen Gerichtshöfen, dann gibt es auch keine Kriege. Damit es klare Regeln für die Staaten gibt, braucht es internationale Verträge zu möglichst vielen Themen wie Abrüs- tung, Handelspolitik, Wirtschaft, Umwelt, Klima, Nutzung von Ressourcen, Menschenrechte.

Das Völkerrecht schafft eine gewisse Rechtssicherheit für die Staaten.

Bisher ist das internationale System ein «anarchisches System». Das bedeutet, dass es keine Weltregierung oder keinen Weltstaat gibt, der andere Staaten strafen (sanktionieren) könnte, wenn sie sich nicht an die Regeln halten. Diese Anarchie schafft Unsicherheit für die Staaten: Sollte ein anderer Staat sie angreifen, können nur sie selbst sich verteidigen. Daher rüsten die Staaten immer weiter auf, um sich abzusichern. Je mehr aber ein Staat aufrüstet, desto mehr fühlen sich andere bedroht und rüsten auf – es entsteht ein Wettrüsten. Das nennt man auch Sicherheitsdilemma.

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Wer hat für «Frieden durch Recht» den Preis erhalten?

Jahr der Preisverleihung, Name der Preisträgerinnen und Preisträger 1901 Frédéric Passy 1911 1931 1902 Élie Ducommun 1912 1931 1902 Charles Albert Gobat 1913 1933 Sir 1903 William 1919 Thomas 1934 1904 Institute on International 1920 Léon Victor Auguste 1935 Law Bourgeois 1905 1921 Karl 1936 1906 1921 Christian Louis Lange 1937 Cecil of Chelwood 1907 1925 Sir 1945 1907 1925 Charles Gates Dawes 1957 Lester Bowles Pearson 1908 Klas Pontus Arnoldson 1926 1961 Dag Hammarskjöld 1908 1926 1971 1909 Auguste Marie Francois 1927 1988 UN Forces Beernaert 1909 Paul Henri Balluet d’Es- 1927 2001 UNO trournelles de Constant 1910 Permanent International 1929 Frank Billings Kellogg 2001 Peace Bureau 1911 Tobias Michael Carel As- 1930 Lars Olof Jonathan ser Söderblom

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Materialkarten Thema 2: Friedenskonzepte im Wandel 2. Frieden durch humanitäre Hilfe und Flüchtlingsarbeit

Was bedeutet «humanitäre Hilfe» und «Flüchtlingsarbeit»?

Humanitäre Hilfe bedeutet, dass Menschen in Not Hilfe erhalten. Dabei ist es nicht wichtig, wer diese Menschen sind, woher sie kommen, welche Religion sie haben, welche Sprache sie sprechen, ob sie sich selbst in ihre Lage gebracht haben. Sie sind Menschen und sie brauchen Hilfe. Kriege sollen «menschlicher» werden, gewisse Regeln sollen eingehalten werden, damit die betroffenen Menschen (Soldaten und Zivilbevölkerung) weniger leiden müssen.

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Was sagt Nobels Testament dazu?

Das Testament sieht für die Vergabe des Preises vor, dass die betreffende Person im abge- laufenen Jahr grosse Verdienste in folgenden Bereichen errungen hat:

§ Brüderlichkeit zwischen den Nationen § Abschaffung oder Verringerung stehender Heere § Abhaltung von Friedenskongressen

Welcher Punkt trifft auf «Humanitäre Hilfe und Flüchtlingsarbeit» zu?

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Wie kann das funktionieren? § Hilfestellung in Notsituationen: z. B. die Versorgung von Verwundeten in einem Krieg § Regeln für die Kriegsführung zu formulieren, damit diese «menschlicher» und etwas we- niger grausam werden § Bearbeitung von Kriegsfolgen: z.B. die Versorgung von Flüchtlingen, ihre Wiederansie- delung in einer neuen Heimat etc. und die Bekämpfung von möglichen Kriegsursachen (z. B. Stärkung sozialer Gerechtigkeit, Hilfe zur Selbsthilfe) Humanitäre Hilfe wird oft von nichtstaatlichen Organisationen geleistet, wie etwa dem Roten Kreuz. Dieses wurde sogar drei Mal mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet! Staaten kön- nen in bestimmten Situationen nicht mehr handeln. Die Politik hat versagt – sie konnte einen Krieg nicht verhindern; sie wollte Menschen in Not nicht versorgen. Also springen Einzelper- sonen, Organisationen, die Zivilgesellschaft ein. Dies kann aber kein Dauerzustand sein, denn im Grunde ist das eine staatliche Aufgabe.

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Wer hat für humanitäre Hilfe oder Flüchtlingsarbeit den Preis erhalten?

Jahr der Preisverleihung, Name der Preisträgerinnen und Preisträger

1901 Henry Dunant 1947 Friends Service Council 1963 League of Red Cross So- (Quäker, London) cieties 1917 International Committee 1947 American Friends Service 1965 UNICEF of the Red Cross Committee (Quäker, USA) 1922 1954 UNHCR 1979 Mutter Teresa 1938 Nansen International Of- 1958 Georges Piret 1981 UNHCR fice for Refugees 1944 International Committee 1963 International Committee of 1999 Ärzte ohne Grenzen of the Red Cross the Red Cross 1946 John Raleigh Mott

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Materialkarten Thema 2: Friedenskonzepte im Wandel 3. Frieden durch Abrüstung

Was bedeutet «Frieden durch Abrüstung»?

Ohne Waffen und militärische Technologie können keine Kriege geführt werden. Daher sollen Waffensysteme möglichst zerstört oder abgebaut werden. Ausserdem sollen Regeln für den Einsatz von Waffen erarbeitet werden. Für die Kontrolle wurden teilweise eigene Organisatio- nen geschaffen, etwa die IAEA (Internationale Atomenergiebehörde), die die Einhaltung der Regeln für Atomenergie und Nuklearwaffen kontrollieren soll.

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Was sagt Nobels Testament dazu?

Das Testament sieht für die Vergabe des Preises vor, dass die betreffende Person im abge- laufenen Jahr grosse Verdienste in folgenden Bereichen errungen hat:

§ Brüderlichkeit zwischen den Nationen § Abschaffung oder Verringerung stehender Heere § Abhaltung von Friedenskongressen

Welcher Punkt trifft am ehesten auf «Frieden durch Abrüstung» zu?

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Wie kann das funktionieren? § Reduktion oder Begrenzung der Anzahl von bestimmten Waffen § Staaten verpflichten sich, bestimmte Waffen nicht einzusetzen (z.B. Atomwaffen, Anti- personenminen) – oder nur unter bestimmten Umständen und unter Einhaltung gewisser Regeln § Andere Staaten bzw. internationale Organisationen dürfen kontrollieren, welche Waffen ein Staat besitzt Dadurch soll das «Sicherheitsdilemma» gelöst werden: Wenn ein Staat aufrüstet, fühlen sich andere bedroht und rüsten auch auf. Dadurch fühlt sich wiederum der erste Staat bedroht und rüstet weiter auf. Gemeinsame Abrüstung und die Einhaltung von Regeln sollen diesen Kreis- lauf durchbrechen und die Kriegsgefahr lindern.

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Wer hat für Frieden durch Abrüstung den Preis erhalten?

Jahr der Preisverleihung, Name der Preisträgerinnen und Preisträger

1905 Bertha von Suttner 1974 Eisako Sato 1997 International Campaign to Ban Landmines 1931 Jane Addams 1975 Andrei Sacharow 1997 1934 Arthur Henderson 1982 2005 IAEA 1935 Carl von Ossietzky 1982 Alfonso Garcia Robles 2005 Mohammed El Baradei 1946 1985 International Physicians 2009 for the Prevention of Nuclear War 1959 Philip Noel-Baker 1990 Michail Gorbatschow 2013 Organization for the Prohi- bition of Chemical Weapons 1962 Linus Carl Pauling 1995 2017 International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN) 1974 Sean MacBride 1995 Pugwash Conferences on Science and World Affairs

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Materialkarten Thema 2: Friedenskonzepte im Wandel 4. Frieden durch Entwicklung

Was bedeutet «Frieden durch Entwicklung»?

Frieden bedeutet nicht nur die Abwesenheit von Krieg, sondern aufbauend auf dieser «Waf- fenruhe» geht es auch um die Lebensqualität und -bedingungen der Menschen. Ungleichheit, Armut, Hunger, Unzufriedenheit oder Lebensangst sind wichtige Ursachen für Konflikte und Kriege. Es geht hier nicht hauptsächlich um zwischenstaatliche Kriege, sondern um den Frie- den innerhalb eines Staates, um sozialen Frieden und Gerechtigkeit. Im Rahmen der Verein- ten Nationen spricht man hier auch von Abwesenheit von Furcht und Not oder vom Konzept der human security, der menschlichen Sicherheit.

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Was sagt Nobels Testament dazu?

Das Testament sieht für die Vergabe des Preises vor, dass die betreffende Person im abge- laufenen Jahr grosse Verdienste in folgenden Bereichen errungen hat:

§ Brüderlichkeit zwischen den Nationen § Abschaffung oder Verringerung stehender Heere § Abhaltung von Friedenskongressen

Welcher Punkt trifft am ehesten auf «Frieden durch Entwicklung» zu? – – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––

Wie kann das funktionieren?

Preisträgerinnen und Preisträger sowie das Nobelkomitee argumentierten, dass Gerechtig- keit, Entwicklungschancen oder gleicher Wohlstand auf allen Seiten erreicht werden müssen: Sowohl auf gesellschaftlicher Ebene als auch zwischen den Staaten. Gleichzeitig tritt hier auch die Eigenverantwortung des Individuums in das Blickfeld: Wenn den Menschen das nö- tige Wissen über Ernährung, Familienplanung, Gesundheit zur Verfügung steht, liegt es auch in ihrer Hand, dieses Wissen zu nützen, um ihr Leben selber zu verbessern.

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Wer hat für Frieden durch Entwicklung den Preis erhalten?

Jahr der Preisverleihung, Name der Preisträgerinnen und Preisträge

1949 Lord Boyd Orr of Brechin 1965 UNICEF 2004 Wangar Muta Maathai 1952 1969 ILO 2006 Mohammad Yunus 1953 George Catlett Marshall 1970 Norman E. Borlaug 2006

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Materialkarten Thema 2: Friedenskonzepte im Wandel 5. Frieden durch die Beilegung konkreter, regional begrenzter Konflikte

Was bedeutet «Frieden durch die Beilegung konkreter, regional begrenzter Konflikte»?

Hinter diesem Friedenskonzept steht die Annahme, dass Frieden unteilbar sei: Wenn es in einem Teil der Welt Krieg gibt, ist der Frieden überall auf der Welt beeinträchtigt.

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Was sagt Nobels Testament dazu?

Das Testament sieht für die Vergabe des Preises vor, dass die betreffende Person im abge- laufenen Jahr grosse Verdienste in folgenden Bereichen errungen hat:

§ Brüderlichkeit zwischen den Nationen § Abschaffung oder Verringerung stehender Heere § Abhaltung von Friedenskongressen

Welcher Punkt trifft am ehesten auf «Frieden durch Beilegung konkreter, regio- nal begrenzter Konflikte» zu? – – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––

Wie kann das funktionieren?

Die Vergabe des Friedensnobelpreises an Menschen oder Organisationen, die zur Beendi- gung oder Lösung eines konkreten Konflikts beigetragen haben – oder für erste Fortschritte in der Lösung des Konflikts – ist einerseits als eine Unterstützung für diese Arbeit durch das Nobelkomitee gemeint. Andererseits soll auch die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf ein Thema gelenkt werden, um Druck aufzubauen, damit die Konfliktparteien sich wirklich be- wegen und aufeinander zu gehen. Internationale Anerkennung und Aufmerksamkeit kann auch für Politikerinnen und Politiker hilfreich sein, wenn sie Kompromisse eingehen müssen und von ihrem eigenen «Publikum» (Wählerinnen, Kontrahenten) dafür kritisiert werden. Rü- ckendeckung durch den berühmtesten Friedenspreis der Welt kann da nicht schaden.

Konkret wurden Bemühungen auf zivilgesellschaftlicher Ebene ausgezeichnet, um Versöh- nung zwischen verfeindeten gesellschaftlichen oder religiösen Gruppen zu erreichen (z.B. in Nordirland, Südafrika, Deutschland-Frankreich).

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Wer hat für «Frieden durch Beilegung konkreter, regional begrenzter Konflikte» den Preis erhalten?

Jahr der Preisverleihung, Name der Preisträgerinnen und Preisträge

1925 Austen Chamberlain 1976 Betty Williams 1994 1925 Charles Gates Dawes 1976 Mairead Corrigan 1996 Carlos Ximenes Belo 1926 Aristide Briand 1978 Menachim Begin 1996 José Ramos-Horta 1926 Gustav Stresemann 1978 Mohammed Al-Sadat 1998 1927 Ferdinand Buisson 1984 1998 1927 Ludwig Quidde 1987 Oscar Arias Sanchez 2002 1950 1993 Frederik de Klerk 2008 1960 Albert John Lutuli 1993 2016 1973 1994 Yassir Arafat 2019 Ali 1973 Le Duc Tho 1994

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Materialkarten Thema 2: Friedenskonzepte im Wandel 6. Frieden durch Menschenrechte und Demokratisierung

Was bedeutet «Frieden braucht Menschenrechte und Demokratisierung»?

Die zentralen Themen dieses Friedenskonzepts sind die Errichtung und Stärkung von demo- kratischen Regierungsformen. Damit geht die Forderung nach Ausformulierung und tatsächli- cher Umsetzung der Menschenrechte für alle Menschen einher.

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Was sagt Nobels Testament dazu?

Das Testament sieht für die Vergabe des Preises vor, dass die betreffende Person im abge- laufenen Jahr grosse Verdienste in folgenden Bereichen errungen hat:

§ Brüderlichkeit zwischen den Nationen § Abschaffung oder Verringerung stehender Heere § Abhaltung von Friedenskongressen

Welcher Punkt trifft am ehesten auf Frieden durch Menschenrechte und Demo- kratisierung zu?

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Wie kann das funktionieren?

Staaten haben ein Gewaltmonopol, sie können also auch Gewalt und Zwang gegenüber Men- schen ausüben. Besonders während des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges haben wir gesehen, wohin es führen kann, wenn der Staat seine «eigenen Regeln» macht und danach handelt. Die Erarbeitung von Menschenrechten, die für alle Menschen auf der Welt gültig sind, unabhängig von Hautfarbe, Religion, Nationalität, politischer Überzeugung etc. ist auch eine Reaktion auf den Nationalsozialismus. Die Handlungsmacht der Staaten wird ein- gegrenzt. Demokratien beruhen auf diesen Menschenrechten. Deren Einhaltung und Schutz ist ein zentrales Merkmal demokratischer Regierungsformen. Dieses Friedenskonzept findet sich erst seit 1951 beim Nobelpreis.

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Wer hat für «Frieden durch Menschenrechte und Demokratisierung» den Preis erhalten?

Jahr der Preisverleihung, Name der Preisträgerinnen und Preisträge 1951 Léon Jouhaux 1983 Lech Walesa 2003

1954 UNHCR 1984 Desmond Mpilo Tutu 2010

1960 Albert John Lutuli 1986 2011

1964 Martin Luther King 1989 14. Dalai Lama 2011

1968 René Cassin 1991 2011

1969 ILO 1992 Rigoberta Menchú Túm 2014

1974 Sean MacBride 1993 Nelson Mandela 2014

1975 Andrei Sacharow 1993 Frederik de Klerk 2015 National Dialogue Quartet

1977 1996 José Ramos-Horta 2018

1980 Adolfo Pérez Esquivel 1996 Carlos Ximenes Belo 2018

1981 UNHCR 1997 Dae-Jung

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Materialkarten Thema 2: Friedenskonzepte im Wandel 7. Frieden durch Umwelt- Klimaschutz

Was bedeutet «Frieden durch Umwelt- und Klimaschutz»?

Dies ist das «jüngste» Thema bei der Vergabe des Friedensnobelpreises. 2004 wurden erst- mals Klima und Umwelt ins Zentrum gerückt. Damit sollte betont werden, dass Umweltprob- leme oder der Klimawandel ein erhebliches Konfliktpotenzial bergen, etwa wenn Wasser sehr knapp wird und es Kriege um Ressourcen geben könnte. Bei vielen heutigen bewaffne- ten Konflikten geht es auch um Verteilungsfragen, z.B. Zugang zu Wasser, zu Weideflächen, zu Ölvorkommen, zu Häfen etc. – – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––– – –✂–––

Was sagt Nobels Testament dazu?

Das Testament sieht für die Vergabe des Preises vor, dass die betreffende Person im abge- laufenen Jahr grosse Verdienste in folgenden Bereichen errungen hat:

§ Brüderlichkeit zwischen den Nationen § Abschaffung oder Verringerung stehender Heere § Abhaltung von Friedenskongressen

Welcher Punkt trifft am ehesten auf Frieden durch «Umwelt- und Klimaschutz» zu?

Das Nobelkomitee erklärte ausdrücklich, dass der schon breite Friedensbegriff nun nochmals erweitert werde. Es wird explizit eine Verbindung zwischen Frieden, Demokratie und Ökologie hergestellt.

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Wer hat für Frieden in Zeiten von Klimawandel und Umweltschutz den Preis erhalten?

Jahr der Preisverleihung, Name der Preisträgerinnen und Preisträge

2004 Wangari Muta Maathai 2007 Intergovernmental Panel 2007 on Climate Change

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Reflexion: Was bedeutet Frieden für mich?

Zum Abschluss der inhaltlichen Auseinandersetzung mit Friedenskonzepten und einzelnen Preisträgerinnen, bekommen die Jugendlichen einen Augenblick Zeit, um für sich selbst – oder in Partnerarbeit – zu definieren, was sie unter Frieden verstehen. Die Vermittlung gibt ein bis zwei Impulsfragen mit in diese Nachdenkphase, etwa «Was bedeutet Frieden für mich?», «Wie kann ich selbst zu einer friedlicheren Welt beitragen?», «Wer ist letztlich dafür verantwortlich, dass Krieg und Gewalt ein Ende haben?».

Unter Bezugnahme der Inhalte der Ausstellung und der frischen Erkenntnisse können sie so- mit den Input des bisherigen Ausstellungsbesuchs reflektieren, eventuell mit Kollegnnen und Kollegen besprechen. Ihre Gedanken dokumentieren die Jugendlichen selbst, z.B. durch Zeichnungen, Fotografien, Audio- oder Videoaufnahmen. Diese können mit den eigenen Smartphones aufgezeichnet werden. Diese Form der Ergebnissicherung kann in den Schul- klassen als Basis für die Weiterarbeit oder Reflexion über den Ausstellungsbesuch verwendet werden.

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Thema 3: Bewertung und Einordnung des Friedensnobelpreises

Kann ein Preis die Welt verändern?

Lernziele

Zur Auseinandersetzung mit der Bedeutung und möglichen Funktion eines Preises bzw. des Friedensnobelpreises speziell können die oben angesprochenen Aspekte in einem Gespräch in der Gruppe erarbeitet und erörtert werden. Es geht darum, den Blick ein bisschen hinter die einzelnen Geschichten, hinter die grosse Medienaufmerksamkeit zu richten und zu fragen: Welche Erwartungen an eine Auszeichnung können realistisch sein? Welche Kritik ist vielleicht übertrieben? Welche Reformen oder Veränderungen wären sinnvoll?

Didaktische Prinzipien und Kompetenzen

Somit können die Jugendlichen – am besten im Anschluss an die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Preisträgern und Friedenskonzepten – auch ihre Reflexionsfähigkeit stärken, eigene Kritikpunkte entwickeln und argumentieren sowie konkrete Verbesserungsvorschläge erarbeiten. Zur didaktischen Umsetzung eignet sich dafür ein Diskussionsformat, bei dem die Jugendlichen aber nicht unbedingt ihre eigenen Standpunkte vertreten, sondern «ihr» An- fangsargument aus einer Box mit verschiedenen Positionen ziehen. So kann auch Perspekti- venwechsel und Multiperspektivität geübt werden. Durch die Arbeit mit Grafiken sollen spezi- fische Methodenkompetenzen gestärkt werden.

Pro und Kontra Diskussion

Zentrale Inhalte und Lernziele § Auseinandersetzung mit gängigen Kritikpunkten am Friedensnobelpreis § Entwicklung und Argumentation eigener Standpunkte in einer Gruppendiskussion

Kompetenzen

Urteilskompetenz, Handlungskompetenz

Notwendiges Material

Vorbereitung einiger Einstiegsargumente

Geschätzter Zeitaufwand: ca. 15 Minuten

Konkreter Ablauf der Übung

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Die Jugendlichen ziehen «Lose» mit verschiedenen Argumenten für und gegen den Friedens- nobelpreis. Nun gilt es, in der Gruppe die Relevanz und mögliche Wirkung, Kritikpunkte und mögliche Veränderungsvorschläge rund um den Friedensnobelpreis zu diskutieren. Die vor- bereiteten Argumente haben eine doppelte Funktion: Einerseits decken sie wichtige Argu- mente ab, die in der öffentlichen Debatte regelmässig vorgebracht werden; andererseits kön- nen sie auch Impulsgeber sein, falls die Diskussion nicht gleich in Gang kommen sollte.

Mögliche Argumente zum Einstieg

Der Preis wird oft zu früh vergeben, sodass man Das Ziel des Preises ist es, Errungenschaften zu die Langzeitwirkung von bestimmten Leistungen würdigen, aber auch zukünftige Prozesse zu för- noch gar nicht abschätzen kann. Zum Beispiel dern. Der Preis ist ein Signal und soll sich auch weiss man nicht, ob ein Friedensvertrag auch positiv auf die handelnden Akteure auswirken. umgesetzt wird. Es gibt auffallend viele Preisträger aus Europa Mehr Preise für Frauen würde deren wichtige und Nordamerika. Der Friedensnobelpreis ist Rolle in Friedensprozessen stärker sichtbar ma- eurozentristisch. chen und ein Zeichen für Emanzipation setzen. In der Vergangenheit haben auch Terroristen Durch die Preisvergabe wird das Thema Frieden und Politiker, die Kriege geführt haben, den Frie- regelmässig verstärkt in die Öffentlichkeit getra- densnobelpreis erhalten. Der Preis ist unglaub- gen und thematisiert. Dadurch kann Bewusst- würdig. sein für das Thema geschaffen werden. Das Nobelkomitee versucht, die Bedeutung der Die Vergabe des Preises an Politiker oder Füh- norwegischen Aussenpolitik mit dem Friedens- rer von Konfliktparteien zeigt, dass Menschen nobelpreis zu stärken. Alfred Nobels Vermächt- und Positionen sich ändern können. Wenn Men- nis wird für politische Zwecke instrumentalisiert. schen zuerst gegeneinander Krieg führen und dann über Frieden verhandeln, dann ist das ein wichtiger Schritt für den Frieden. Das Nobelkomitee interpretiert den Begriff Frie- Das Nobelkomitee ist mit der Aufgabe konfron- den ganz anders als Alfred Nobel – der Preis tiert, das Testament von Nobel im Wandel der wird nicht mehr im Sinne seines Stifters verge- Zeit zu interpretieren. Sonst wäre der Preis ben. schon lange irrelevant. Das Nobelkomitee betont zwar wichtige The- Das Nobelkomitee hat immer wieder ausdrück- men, z.B. Frauenrechte, Kinderrechte, Klima- lich das Konzept «Frieden» um neue Themen schutz etc. Aber es blendet strukturelle Unge- erweitert, und damit auch viel Kritik riskiert. rechtigkeit aus, die wichtige Ursachen für Dadurch konnte es aber die Aufmerksamkeit auf Kriege, Konflikte und Gewalt sind. wichtige Themen lenken. Ein «Friedenspreis» vom Erfinder des Dynamits … ist unglaubwürdig. Durch Nobels Erfindungen konnten Waffen grössere Sprengkraft erzeugen.

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Gedankenexperiment: Ein neuer Preis für den Frieden?

Zentrale Inhalte und Lernziele § Auseinandersetzung mit eigenen Friedensvorstellungen § Umsetzung der eigenen Gedanken in Vorgaben für einen neuen Friedenspreis

Die Herausforderung besteht darin, verschiedene Themenfelder oder Handlungsstrategien zu definieren, die in Bezug zu Frieden(-sarbeit) stehen. Wenn Frieden zu genau oder eng definiert wird, finden sich vielleicht nicht genügend Kandidatinnen, oder der Preis ist in 30 Jahren nicht mehr relevant. Wenn die Kategorien zu breit definiert werden, können zu viele verschiedene Kandidaten in Frage kommen, der Preis verliert an Profil. Die Jugendlichen haben nun die Möglichkeit, eigene Kritikpunkte «zu verbessern» oder einfach ganz neue kreative Ideen zu formulieren.

Kompetenzen

Urteilskompetenz, Handlungskompetenz, Methodenkompetenz

Notwendiges Material

Papier/Plakate und Stifte zur Ergebnissicherung

Geschätzter Zeitaufwand: 10–15 Minuten

Konkreter Ablauf der Übung

Die Jugendlichen können gemeinsam oder in Kleingruppen Ideen für die Schaffung eines neuen Friedenspreises entwickeln. Zentrale Fragen, zu denen sie Ideen sammeln, können sein:

§ Wofür kann dieser Preis vergeben werden? § Wer darf Kandidatinnen und Kandidaten vorschlagen? § Wie können Kandidatinnen und Kandidaten vorgeschlagen werden oder sich bewerben? § Wer darf Preisträgerinnen und Preisträger auswählen? § Worin besteht der Preis?

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Arbeit mit Statistiken

Zentrale Inhalte und Lernziele: § Vermittlung einiger Daten und Zahlen rund um den Friedensnobelpreis § Arbeit mit Statistiken bzw. Grafiken als Quelle § Quellenkritik § sicherer Umgang mit grafischen Darstellungen von Statistiken

Kompetenzen

Urteilskompetenz, Methodenkompetenz

Notwendiges Material

Vorbereitung einiger Grafiken

Geschätzter Zeitaufwand: 10–15 Minuten

Ausgezeichnete 1901 –2019

27

107

Person Organisation

Quelle: Demokratiezentrum Wien, eigene Darstellung

Konkreter Ablauf der Übung

Ergänzend zur Bewertung oder Kritik des Friedensnobelpreises – oder alternativ gleich als Einstieg als allgemeine Informationen zum Friedensnobelpreis – werden verschiedene Grafi- ken mit Informationen über Preisträgerinnen und -träger im Raum zur Verfügung gestellt. Die Jugendlichen bilden Kleingruppen und wählen jeweils eine Grafik aus, die sie dann bespre- chen. Ziel ist es, einerseits die Grafik inhaltlich zu lesen: Welche Informationen vermittelt die Grafik? Welche Informationen fehlen mir? Welche Schlussfolgerungen ziehe ich daraus? An- dererseits soll die Grafik auch als Format bzw. als Quelle betrachtet werden: Welche Angaben sehe ich über diese Grafik? Wer hat sie gemacht? Welche Daten wurden verwendet? Auf

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Wie viele Männer und Frauen haben den Preis erhalten?

17

90

Männer Frauen welchen Zeitraum beziehen sich die Daten? Sind es absolute Zahlen oder Prozentangaben? Etc. Folgende Grafiken können als Beispiele dienen.

Woher kommen die Friedensnobelpreisträgerinnen und -träger?

70

60

50

40

30

20

10

0 Afrika Asien Europa International Naher Osten Nordamerika Südamerika

Herkunftsregionen

Quellen: Demokratiezentrum Wien, eigene Darstellung

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Statistik und Diagramme zum Friedensnobelpreis

Friedensnobelpreisträgerinnen und -träger: Personen und Organisationen, 1901–2019

Personen und Organisationen

27; 20%

107; 80%

Person

Organisation

Quelle: nobelprize.org, Demokratiezentrum Wien

Diese Grafik zeigt, wie viele Personen bzw. Organisationen (Stand Dezember 2019) den Frie- densnobelpreis bekommen haben. Die Daten wurden im Rahmen des Forschungsprojekts «Friedenskonzepte im Wandel» des Demokratiezentrums erhoben und werden seither aktua- lisiert und weitergeführt.

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Wie viele Männer und Frauen haben den Friedensnobelpreis bekommen?

Geschlecht

17; 16%

90; 84%

männlich

weiblich

Quelle: nobelprize.org, Demokratiezentrum Wien

Diese Grafik zeigt, wie viele Männer und Frauen den Friedensnobelpreis bekommen haben. Was auf dieser Grafik fehlt, ist die Zeitangabe (1901–2019).

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Woher kommen die Preisträgerinnen und -träger?

Herkunftsregionen der Preisträgerinnen und -träger, 1901–2019

70 66

60

50

40

30 28

20

11 12 9 10 6 2 0 Afrika Asien Europa International Naher Osten Nordamerika Südamerika

Quelle: nobelprize.org, Demokratiezentrum Wien

Diese Grafik zeigt, woher die Preisträgerinnen und -träger kamen. Bei Personen bedeutet das den Geburtsort, bei Organisationen den Hauptsitz. Es ist ein deutlicher Überhang im «globalen Norden», «Westen» oder «Industriestaaten» zu verzeichnen. Welche Schlüsse könnte man daraus ziehen?

Vorsicht: Hier fehlt die Quellenangabe (die Daten beruhen ebenfalls auf dem Forschungspro- jekt des Demokratiezentrums Wien).

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Wo hat die Friedensarbeit stattgefunden?

Wirkungsort der Friedensarbeit, 1901–2019

80

70

60

50

40

30

20

10

0 Afrika Asien Europa International Naher Osten Nordamerika Südamerika

Diese Grafik zeigt, wo die Friedensarbeit stattgefunden hat, für die die Personen oder Organi- sationen ausgezeichnet wurden. «International» bedeutet hier, dass es um einen Konflikt oder um ein Thema ging, das mehrere Staaten betraf oder sich auf die ganze Welt bezog (z.B. ein internationaler Vertrag).

Bei dieser Grafik fehlt die genaue Bezeichnung, wie viele Preisträgerinnen und Preisträger in einer Säule dargestellt sind.

Ergänzung: Afrika 11, Asien 12, Europa 26, International 69, Naher Osten 9, Nordamerika 1, Südamerika 6.

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Herkunftsort und Wirkungsort

Gegenüberstellung: Herkunft und Wirkungsort der Preisträgerinnen und -träger, 1901–2019

80 69 70 66

60

50

40 28 30 26

20 12 12 11 11 9 9 10 6 6 2 1 0 Afrika Asien Europa International Naher Osten Nordamerika Südamerika

Herkunft Wirkungsort

Quelle: nobelprize.org, Demokratiezentrum Wien

Diese Gegenüberstellung verdeutlicht, dass Herkunft- und Wirkungsort von Friedensnobel- preisträgerinnen und -trägern bei manchen Regionen identisch sind (z.B. afrikanische Preis- trägerinnen haben sich für Frieden in Afrika eingesetzt), bei anderen Regionen fällt das sehr weit auseinander, z.B. in Europa: Es gibt 66 Preisträger aus Europa, aber nur 26 Mal wurde der Preis für Friedensarbeit in Europa vergeben.

HINWEIS:

Die Texte nach den Grafiken sind als Legende oder als Ergänzung für die Vermittlungsperson gedacht, daher Hinweise wie bspw. «Hier fehlt die Quelle». Es ist Teil der Aufgabenstellung an die Jugendlichen, fehlende Angaben zu thematisieren oder einzufordern.

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Bilderarbeit und freie Assoziation zu Friedenskonzepten

Zentrale Inhalte und Lernziele

Wissen über Friedenskonzepte und einzelne Preisträgerinnen und Preisträger vertiefen

Kompetenzen

Sachkompetenz, Urteilskompetenz

Notwendiges Material

Informationskarten mit einfachen Texten zu den einzelnen Friedenskonzepten; Profilkarten von ausgewählten Preisträgerinnen und –trägern (in der Ausstellung auf Holztafeln vorhanden; eventuell Anzahl der Profile reduzieren und vorauswählen bei jüngeren Gruppen), verschie- dene Fotos/Karikaturen/etc., die mit unterschiedlichen Friedenskonzepten zu tun haben, leere Flipchart-Plakate und Stifte

Geschätzter Zeitaufwand: ca. 20 Minuten

Konkreter Ablauf der Übung

In der Mitte des Raumes werden verschiedene Fotos, Grafiken, oder Illustrationen ausgebrei- tet, die mit Frieden zu tun haben (können). Die Jugendlichen sehen sich diese an und wählen eines, um damit in der Kleingruppe vertiefend zu arbeiten. In der Gruppe überlegen die Ju- gendlichen, welches Friedenskonzept dahinterstehen könnte. Die entsprechenden Informati- onskarten sowie auch die Profile der Ausgezichneten als Beispiele für die entsprechenden Konzepte sind ebenfalls im Raum vorhanden. Mit diesem Material gestaltet jede Gruppe ein Flipchart-Poster, auf dem die wichtigsten Inhalte oder Aspekte des gewählten Friedenskon- zeptes dargestellt sind. Bei jüngeren Gruppen können die Vermittlerinnen und Lehrer darauf hinweisen, welche Informationen auf jeden Fall auf dem Poster vorhanden sein sollten (z.B. Was genau bedeutet Frieden? Wer kann Frieden schaffen? Was müsste sich verändern, damit die Welt friedlicher wird? Was hat das mit meinem Leben zu tun? Was kann ich selbst dazu beitragen?)

Hinweis

Diese Poster können dem Museum als Dokumentation der Vermittlungsarbeit und der vielfäl- tigen Ideen der jugendlichen dienen; weiter können diese in der Nachbereitung im Unterricht eingesetzt werden.

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Bilder für freie Assoziation Friedenskonzepte

https://www.l-iz.de/leben/satire/2015/03/schwarwels-fenster-zur-welt-frieden-81854

https://de.toonpool.com/cartoons/USA%20beenden%20Irakoperation_94815

Seite 38 © 2020 dunant-museum.ch | Materialien zur Broschüre «Der Preis für den Frieden. Erziehung zum Frieden ist Erziehung zur Veränderung der Welt»

https://de.toonpool.com/cartoons/EU-Waffenexporte_201161

https://cartoons.pub/cartoons/cartoons58-panzer-frieden/

Seite 39 © 2020 dunant-museum.ch | Materialien zur Broschüre «Der Preis für den Frieden. Erziehung zum Frieden ist Erziehung zur Veränderung der Welt»

https://www.jugendopposition.de/themen/145322/umwelt-frieden-und-menschenrechte

http://kompass.humanrights.ch/cms/front_content.php?idcatart=2105&lang=1

Seite 40 © 2020 dunant-museum.ch | Materialien zur Broschüre «Der Preis für den Frieden. Erziehung zum Frieden ist Erziehung zur Veränderung der Welt»

https://heimatkunde.boell.de/2008/02/18/institutionelle-diskriminierung-im-bildungs-und-erziehungssystem-theorie

https://libmod.de/veranstaltung-sicherheit-im-wandel-zusammenhalt-in-stuermischen-zeiten-2/

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https://www.2030-watch.de/sdg/frieden/

http://blog.venro.org/was-wollen-die-parteien-teil-4-humanitaere-hilfe-aktiv-mitgestalten-und-verlaesslich-ausstat- ten/

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https://frieden-sichern.dgvn.de/abruestung/

https://www.input-consulting.de/geschaeftsfelder/sozio-oekonomische-entwicklung.html

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https://de.wikipedia.org/wiki/Zerbrochenes_Gewehr

http://travel-in-time.org/istoricheskiy-kaleydoskop/istoriya-demokratii-ili-demokratiya-vs-diktatura/

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https://www.master-and-more.at/masterstudium-umweltschutz.html

https://cdn.pixabay.com/photo/2015/09/03/05/10/cross-920066_960_720.png

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https://t3.ftcdn.net/jpg/00/42/62/76/500_F_42627664_P5XCXRWsu6yQiKmetpBhKYhHkFborW56.jpg

http://images.derstandard.at/t/12/2015/08/27/frankenaha.jpg

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https://www.retecool.com/wp-content/uploads/2016/03/hippies.jpg

https://live.staticflickr.com/366/19138839664_8cefa862b2_b.jpg

(Weblinks Stand 31. März 2020)

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Literatur

Bader-Zaar, Birgitta/Diendorfer, Gertraud/Reitmair-Juárez, Susanne (Hg.): Friedenskonzepte im Wandel. Analyse der Vergabe des Friedensnobelpreises von 1901 bis 2016. Innsbruck, Wien, Bozen

Department Bildung und Kultur des Kantons Appenzell Ausserrhoden (Hg.): Lehrplan für die Volksschule des Kan- tons Appenzell Ausserrhoden, Lehrplan 21, Grundlagen: https://ar.lehrplan.ch/container/AR_Grundlagen.pdf

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Links https://www.nobelprize.org/about/statutes-of-the-nobel-foundation/ https://nobelpeaceprize.org/en_GB/nomination_intro/nomination_process/ https://www.nobelpeaceprize.org/Prize-winners/Winners?page=1 www.demokratiezentrum.org/ausstellungen/friedensnobelpreis http://methodenpool.uni-koeln.de/download/rollenspiele.pdf

Seite 48 © 2020 dunant-museum.ch | Materialien zur Broschüre «Der Preis für den Frieden. Erziehung zum Frieden ist Erziehung zur Veränderung der Welt»

Impressum Broschüre zur Kabinettausstellung «Der Preis für den Frieden», Henry-Dunant-Museum Heiden Idee, Konzept: Andreas Ennulat, Vize-Präsident Verein Henry-Dunant-Museum Lektorat, Bearbeitung: Kaba Rössler, Nadine Schneider, Museumsleitung Korrektorat: Maria Zünd, Monika Fasola-Okle, Henry-Dunant-Museum Vermittlungskonzept und Grundlagentexte: © Demokratiezentrum Wien 2019 Wissenschaftliche Leitung: Dirk Lange Autorinnen: Susanne Reitmair-Juárez, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Demokratiezentrum Wien und Kerstin Scheibenpflug, BEd, studentische Mitarbeiterin Demokratiezentrum Wien

1. Auflage, © 2020 Henry-Dunant-Museum Heiden ISBN: 978-3-033-07795-9 Bezug: Henry-Dunant-Museum Asylstrasse 2 CH-9410 Heiden [email protected] Schutzpreis: CHF 10, inkl. Versand in der Schweiz CHF 15

Inhalte der Ausstellung «Der Preis für den Frieden» und das Vermittlungskonzept beruhen auf Ergebnissen des Forschungsprojekts «Friedenskonzepte im Wandel. Analyse der Vergabe des Friedensnobelpreises von 1901 bis 2015», finanziert vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank (Projektnummer 16774), unter der Leitung von Ass.-Prof. Dr. Birgitta Bader-Zaar. Demokratiezentrum Wien, Hegelgasse 6/5. 1010 Wien, [email protected]

Die Broschüre wurden ermöglicht durch: SRK Kantonalverband beider Appenzell; Kulturförderung Kanton Appenzell Ausserrhoden; Gemeinde Heiden; Metrohm Stiftung, Herisau; Ernst Göhner Stiftung, Zug; Lienhard- Stiftung, Degersheim; Schwarzdorn Stiftung, Vaduz

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