VERBANDSGEMEINDE KIRCHBERG RHEIN - HUNSRÜCK - KREIS

Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans

Schlussfassung gemäß §6 BauGB

BEARBEITET IM AUFTRAG DER VERBANDSGEMEINDE KIRCHBERG

Stand: 05. Sept . 20 18 Projekt -Nr: 30 755

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Inhaltsverzeichnis

1 VORBEMERKUNGEN, ZIELE UND ZWECKE DER PLANUNG 11

2 ERLÄUTERUNGEN DER ZEICHNERISCHEN UND TEXTLICHEN DARSTELLUNGEN UND ALLGEMEINE HINWEISE 16 2.1 Planwerk 16 2.2 Zeichnerische Darstellung der Änderungen 16 2.3 Allgemeine Hinweise 18

3 VORGABEN ÜBERGEORDNETER PLANUNGEN 19 3.1 Landesentwicklungsprogramm IV 19 3.2 Regionaler Raumordnungsplan der Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald 2017 22

4 FFH- UND VOGELSCHUTZGEBIETE 26 4.1 Rechtliche Grundlagen 26 4.2 FFH- und Vogelschutzgebiete in der Verbandsgemeinde Kirchberg 27

5 ENTWICKLUNG DER BEVÖLKERUNG HAUSHALTSENTWICKLUNG UND WOHNBAUFLÄCHENBEDARF 29 5.1 Bevölkerungsentwicklung 29 5.2 Haushaltsentwicklung 32 5.3 Wohnflächenbedarf 34 5.4 Auswertung und Ausblick 35

6 ERLÄUTERUNGEN ZU EINZELNEN INHALTEN DER 3. ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS 38 6.1 Trassen für Telekommunikationsanlagen 38 6.2 Immissionsschutz an Straßen / Anbaurechtliche Vorschriften 38 6.3 Landespflegerische Kompensationsmaßnahmen 38 6.4 Flughafen Hahn 45

7 ÜBERSICHT DER GEÄNDERTEN DARSTELLUNGEN IM FLÄCHENNUTZUNGSPLAN 47

8 ORTSLAGENTEIL 48 8.1 Ortsgemeinde Bärenbach 48 8.1.1 Änderungspunkt wurde aus dem Planverfahren herausgenommen: Ausweisung von Gewerbeflächen im Flughafenumfeld (ca. 17,0 ha) 48

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8.1.2 „Berichtigung“ von FNP-Darstellungen: Änderung von Sonderbaufläche „Flughafen“ in Sonderbaufläche „Photovoltaik“ (ca. 9,0 ha) 49 8.2 Ortsgemeinde Büchenbeuren 50 8.2.1 Die Darstellungsänderung wurde aus dem Planverfahren herausgenommen: Rücknahme von gewerblicher Baufläche und Darstellung von landwirtschaftlicher Fläche (Dauergrünland) (ca. 0,8 ha) 51 8.2.2 Anpassung an den Bebauungsplan „An der Sohrener Straße“ (ca. 3,0 ha): Darstellung von M-Fläche (ca. 1,4 ha), Verkehrsfläche (ca. 0,4 ha), Forstfläche (ca. 0,6 ha) und Grünfläche (ca. 0,6 ha) (geänderte FNP-Darstellungen von insgesamt ca. 2,8 ha) 52 8.2.3 Ausweisung von gewerblicher Baufläche (ca. 9,5 ha) und Mischbaufläche (ca. 2,5 ha) sowie Kompensationssuchraumfläche (ca. 4,0 ha) 54 8.2.4 Berichtigung nach § 13a BauGB: Anpassung an den rechtsverbindlichen Bebauungsplan „Ortseingang Hauptstraße/ Liebigstraße“; ca. 0,4 ha 59 8.2.5 Nachrichtliche Anpassung an die Fachplanung: Erweiterung von Sonderbauflächen für den Flughafen Hahn (ca. 18,9 ha) 60 8.2.6 Darstellung von Kompensationsflächen/ Suchraumflächen für das Ökokonto (insgesamt ca. 13,0 ha) 63 8.3 Ortsgemeinde 64 8.3.1 Anpassung an den Bebauungsplan „Auf der Länger I“ (ca. 0,1 ha) 65 8.3.2 Anpassung an den Bestand: Nutzungsänderung von Gemeinbedarfsfläche (Spielplatz) in Wohnbaufläche (ca. 0,2 ha) 65 8.3.3 Redaktionelle Darstellung: Symbol für Spielplatz in der Grünfläche 66 8.3.4 Anpassung der Abgrenzungen von Wasserschutzgebieten 66 8.3.5 Anpassung der Darstellung von Brunnen 67 8.3.6 Neuausweisung von Wohnbaufläche (ca. 0,4 ha) 68 8.3.7 Aktualisierung der Abgrenzung des Sportplatzes (ca. 0,2 ha) 71 8.3.8 Anpassung der Ortslagenabgrenzung an den Bestand (ca. 0,1 ha) 71 8.3.9 Darstellung einer Siedlungsfläche im Außenbereich (ca. 0,3 ha) 71 8.3.10 Anpassung der Ortslagenabgrenzung an den Bestand (ca. 0,1 ha) 72 8.3.11 Darstellung einer Siedlungsfläche im Außenbereich (ca. 1,4 ha) 72 8.3.12 Darstellung der verkehrlichen Erschließung „Talweg“ 73 8.3.13 Darstellung einer Siedlungsfläche im Außenbereich (ca. 0,2 ha) 73 8.3.14 Darstellung einer Siedlungsfläche im Außenbereich (ca. 0,2 ha) 73 8.3.15 Geänderte Darstellung der Erschließungsstraßen 73

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8.4 Ortsgemeinde 74 8.4.1 Bestandsanpassung: Nutzungsänderung von Streuobstfläche zu Grünfläche (Kennzeichnung des Grillplatzes und des Freizeitgeländes) (Flurstück 8/1, Flur 13; ca. 0,7 ha) 74 8.4.2 Umwidmung von Grünfläche in Wohnbaufläche (Flur 14, Flst. 50) (ca. 0,2 ha) und Rücknahme von Wohnbaufläche zugunsten von Kompensationsfläche, die dem Bebauungsplan „Gemündener Weg“ zugeordnet ist (Flur 12, Flst. 36/2) (ca. 0,2 ha) 75 8.4.3 Redaktionelle Korrektur bezüglich Symbol für Festplatz 75 8.4.4 Darstellung: Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Dauerkleingarten“ (ca. 0,2 ha) 76 8.4.5 Darstellung von Siedlungsflächen im Außenbereich und Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Dauerkleingarten“ (ca. 0,9 ha) 78 8.5 Ortsgemeinde Gemünden 81 8.5.1 Ausweisung von gewerblichen Bauflächen und Grünflächen unter Berücksichtigung der 1. Änderung (Erweiterung) des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Betriebshof Fa. Scherer“: (ca. 0,9 ha G-Fläche und 0,2 ha Grünfläche) 81 8.5.2 Ausweisung von gewerblichen Bauflächen unter Berücksichtigung des Bebauungsplans „In der Lahm“ (ca. 1,7 ha) 85 8.5.3 Rücknahme von Gewerbeflächen im Bereich östlich des Altenheims (ca. 2,4 ha; als Ausgleich für Neuausweisungen von gewerblichen Bauflächen gemäß Nr. 1 und 2) 89 8.5.4 Bestandsanpassung/Korrektur: Nutzungsänderung in Mischbaufläche im Bereich um das Altenheim (ca. 0,5 ha) 89 8.5.5 siehe Änderungspunkt Nr. 9.1 91 8.5.6 Änderung von öffentlicher Grünfläche in Mischbaufläche (ca. 0,3 ha) 92 8.5.7 Änderung von Wohnbaufläche in Mischbaufläche (ca. 0,3 ha) und geringfügige Änderung von Verkehrsfläche in Mischbaufläche (ca. 0,01 ha) 92 8.5.8 Darstellung von Wohnbaufläche (ca. 0,13 ha): Änderung von Verkehrsfläche (ca. 0,06 ha), Grünfläche (ca. 0,03 ha) sowie Streuobstfläche (ca. 0,04 ha) in Wohnbaufläche 92 8.5.9 Änderung von Grünfläche in Gemeinbedarfsfläche (ca. 0,3 ha) 92 8.6 Ortsgemeinde 93 8.6.1 Nachrichtliche Anpassung an die Ergänzungssatzung „Backesweg“ im Norden der Ortslage: Rücknahme von Mischbaufläche; Umwidmung von Mischbaufläche in Grünfläche (mit der Zweckbestimmung „Bolzplatz“) (ca. 0,7 ha) 93

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8.6.2 Redaktionelle Anpassungen an das aktualisierte Kataster: Verkehrsflächen gem. Bebauungsplan „Im obersten Kappesgarten, 2. BA“ und Wirtschaftswege im Außenbereich der Ortsgemeinde 94 8.6.3 Bestandsanpassung im Osten der Ortslage: Darstellung von privater Grünfläche anstelle der Nutzung als Grabeland 94 8.6.4 Bestandsanpassung im Westen der Ortslage, Darstellung einer Siedlungsfläche im Außenbereich und von landwirtschaftlichen Nutzflächen (Dauergrünlandflächen) (ca. 0,1 ha) 95 8.6.5 Bestandsanpassung im Südwesten der Ortslage: Änderung von Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Grabeland“ in landwirtschaftliche Nutzflächen (Dauergrünlandfläche) (ca. 0,1 ha) 95 8.6.6 Bestandsanpassung im Nordosten der Ortslage: Darstellung einer Siedlungsfläche im Außenbereich, ca. 1,1 ha 95 8.6.7 Anpassung an die 2. Änderung des Bebauungsplans „Im obersten Kappesgarten“ im Süden der Ortslage: Darstellung von Grünflächen mit der Zweckbestimmung „Privatgärten“ (ca. 0,5 ha) 96 8.6.8 Ausweisung von 3 Ökokonto-Flächen 97 8.6.9 Darstellung von „EE-Fläche“ für Photovoltaikanlage: Anpassung an den rechtsverbindlichen vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Fotovoltaik - Bannholz“ (ca. 2,5 ha) 98 8.6.10 Darstellung einer Wasserschutzgebietszone III nordöstlich der Ortslage Hecken 101 8.7 Ortsgemeinde Hirschfeld 102 8.7.1 Ausweisung von Kompensationsfläche für das Neubaugebiet „Auf dem Haaskopf“ (ca. 1,1 ha) 102 8.7.2 Darstellung einer zugeordneten Kompensationsfläche in Anpassung an die Bebauungspläne „Auf Friedheck“ und „Hirschfeld-Bahnhof“ (ca. 1,2 ha) 103 8.7.3 Anpassung an den Bestand: Umwidmung von Grünfläche (Parkanlage) in Wohnbaufläche (Flurstück Nr. 140 in der Flur 4, ca. 0,1 ha) 104 8.7.4 Rücknahme von Wohnbaufläche am nördlichen Ortsrand (ca. 0,1 ha) 105 8.8 Stadt Kirchberg 106 8.8.1 a) Redaktionelle Korrektur bezüglich der Darstellung von gewerblicher Baufläche b) Darstellung von Mischbaufläche (Änderung von Wohnbaufläche, ca. 0,9 ha) 106 8.8.2 Darstellung von Mischbaufläche in der Flur 48, u. a. Flurstück 16/2 (ca. 0,7 ha) 107 8.8.3 Anpassung an den Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Raiffeisen B+A“: Erweiterung der gewerblichen Baufläche (ca. 2,3 ha) sowie Darstellung von Verkehrsfläche mit der Zweckbestimmung „Parkplatz“ (ca. 0,05 ha) 110

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8.8.4 Darstellung von Wohnbaufläche in Erweiterung des Neubaugebietes „In den Gärten“ (ca. 4,3 ha) 112 8.8.5 Diese Änderung wurde aus dem Planverfahren herausgenommen: Erweiterung des Gewerbegebietes „Denzer Lehmkaulen“ in östliche Richtung bis zur Kreisstraße K 15 (ca. 10,4 ha) und Darstellung von Kompensationssuchraumflächen (ca. 4,8 ha) 115 8.8.6 Dieser Änderungspunkt wurde aus dem Planverfahren genommen: Darstellung einer Sonderbaufläche mit der Zweckbestimmung „Campingplatz“ (ca. 5,5 ha) 116 8.8.7 Ausweisung von gewerblichen Bauflächen als Erweiterung des Gewerbegebietes nördlich der B 50, am nordöstlichen Stadtrand von Kirchberg (ca. 2,9 ha) 118 8.8.8 Rücknahme von Wohnbaufläche am südöstlichen Stadtrand von Kirchberg und Darstellung von landwirtschaftlicher Fläche (ca. 4,5 ha) 122 8.8.9 Rücknahme von gewerblichen Bauflächen im Gewerbegebiet am nordöstlichen Stadtrand (ca. 3,5 ha) und Darstellung von Kompensation-Suchraumflächen, Änderung landwirtschaftlicher Fläche in Kompensationssuchraumflächen (ca. 3,4 ha) und Neudarstellung gewerblicher Baufläche (ca. 0,35 ha) auf landwirtschaftlicher Fläche 123 8.8.10 Nachrichtliche Anpassung an den Bebauungsplan „An der Simmener Straße“: Darstellung von Wohnbaufläche, Kompensationsfläche, RBB und Grünfläche (Dauerkleingarten) 124 8.9 Ortsgemeinde 125 8.9.1 Der Änderungspunkt 8.9.1 ist nicht weiter Bestandteil des Planverfahrens: Ausweisung von gewerblicher Baufläche im Osten der Ortslage (angrenzend zum bestehenden Gewerbegebiet) (ca. 1,2 ha) 125 8.9.2 Bestandsanpassung: Änderung von Gemeinbedarfsfläche in Wohnbaufläche (Flurstück 44/12, Flur 4), ca. 0,2 ha 125 8.9.3 Anpassung an die Bestandsnutzung: Änderung von Streuobstwiesenfläche in die tatsächliche gewerbliche Nutzung (Flurstück 74/1, Flur 10; ca. 0,1 ha) 126 8.9.4 Anpassung an die Bestandsnutzung: Änderung von Streuobstwiesenfläche in die tatsächliche Nutzung (Flurstück 19, Flur 20) (ca. 0,4 ha) 126 8.9.5 Anpassung an die Ergänzungssatzung „An der L 182“ (ca. 0,1 ha) 127 8.9.6 Rücknahme von Wohnbaufläche (ca. 0,27 ha) am südlichen Ortsrand und Anpassung an die tatsächliche Bestandsnutzung (Darstellung von landwirtschaftlichen Flächen und Streuobstfflächen) 128

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8.9.7 Verschiedene Anpassungen an den Bebauungsplan „Im Dellenbaum/ Im Bergbaum“ (Änderung und Erweiterung): Darstellung von Wohnbaufläche für das Neubaugebiet (ca. 0,27 ha); Rücknahme von Wohnbaufläche (ca. 0,31 ha); weitere Darstellungen (Streuobstflächen, landwirtschaftliche Siedlung im Außenbereich) 128 8.9.8 Darstellung von Kompensationsflächen (ca. 0,3 ha) zum Bebauungsplan „Im Dellenbaum/ Im Bergbaum“ (Änderung und Erweiterung) 129 8.10 Ortsgemeinde 130 8.10.1 Änderungsinhalte gemäß Bebauungsplan „Oberdorf“: Geänderte Abgrenzungen der öffentlichen Grünfläche (Spielplatz) und Mischbaufläche sowie Darstellung von privaten Grünflächen mit der Zweckbestimmung „Privatgärten“ 130 8.10.2 Änderung von Sonderbaufläche für den Flughafen (des Zweckverbandes) in gewerbliche Baufläche (zugunsten der Ortsgemeinde; ca. 1,3 ha); Änderung von Sonderbaufläche in Verkehrsfläche (ca. 1,0 ha) und Darstellung von Verkehrsfläche mit der Zweckbestimmung „Park- und WC-Anlage“ (ca. 4,1 ha) 130 8.10.3 Änderungsinhalte gemäß Bebauungsplan „Unterdorf I“: Darstellung von privaten Grünflächen mit der Zweckbestimmung „Privatgärten“ (ca. 0,5 ha) sowie Darstellung und veränderte Abgrenzung von Mischbauflächen(ca. 0,2 ha) 134 8.11. Ortsgemeinde 135 8.11.1 Rücknahme von Mischbaufläche (ca. 1,45 ha) und Umwidmung von Mischbaufläche in Wohnbaufläche (ca. 0,45 ha) am nördlichen Ortsrand 135 8.11.2 Ausweisung von Wohnbaufläche am östlichen Ortsrand (in Verlängerung der Brunnenstraße; ca. 0,5 ha) 136 8.11.3 Darstellung von Siedlungsfläche im Außenbereich; Flurstück 35/1 (teilweise) in der Flur 14 (ca. 0,2 ha) 138 8.11.4 Anpassungen an die Flurbereinigung und an aktualisiertes Kataster 139 8.12 Ortsgemeinde 140 8.12.1 Darstellung von Siedlungsfläche im westlichen Außenbereich der Ortsgemeinde (ca. 0,8 ha) 140 8.12.2 Darstellung von Siedlungsfläche im nördlichen Außenbereich der Ortsgemeinde (ca. 0,4 ha) 141 8.12.3 Anpassung: Änderung von Grünfläche in Mischbaufläche im Westen; bisherige Darstellung der Grünfläche (Nutzgärten) entfällt (ca. 0,2 ha) 141 8.12.4 Anpassung: Änderung von Mischbaufläche in landwirtschaftliche Fläche im Süden der Ortslage (ca. 0,2 ha) 142 8.12.5 Darstellung von Mischbaufläche in Anpassung an die Baugenehmigung „Lorenz“ und Anpassung an den Bestand (ca. 0,8 ha) 142

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8.12.6 Darstellung von Siedlungsfläche im Außenbereich im Nordosten (ca. 0,3 ha) 144 8.12.7 Redaktionelle Anpassung der Ortslagenabgrenzung: Darstellung von Mischbaufläche im Süden der Ortslage von Nieder Kostenz (ca. 0,3 ha) 145 8.13 Ortsgemeinde 146 8.13.1 Umwidmung von Wohnbaufläche in Mischbaufläche entlang der „Hauptstraße“ / „Im Unart“ (ca. 0,5 ha) 146 8.13.2 Anpassung an die 1. Änderung und Erweiterung des Bebauungsplans „Im Langenacker“ (ca. 0,2 ha) 146 8.13.3 Rücknahme von Wohnbaufläche am nördlichen Ortsrand (ca. 0,2 ha) 147 8.14 Ortsgemeinde 148 8.14.1 Redaktionelle Änderung: Symbol für den Kindergarten in der Brunnenstraße entfällt (Flur 9, Flst. 2/4) 148 8.14.2 Nachrichtliche Anpassung an den vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Betrieb Engelmann“: Erweiterung der Mischbaufläche (ca. 0,2 ha) 148 8.14.3 Darstellung einer Fläche für „Erneuerbare Energien“ (ca. 0,5 ha) und Rücknahme von Wohnbauflächen im Westen der Ortslage (ca. 0,7 ha) 150 8.15 Ortsgemeinde 153 8.15.1 Darstellung von Straßenverkehrsflächen in der Ortslage 153 8.15.2 a) Anpassung an den Bebauungsplan „Im Brühl“: Darstellung von Wohnbaufläche (ca. 0,15 ha); b) geringfügige Anpassung an den Bestand: Darstellung von Mischbaufläche (ca. 0,05 ha) 153 8.15.3 Darstellung eines Regenrückhaltebeckens (ca. 0,2 ha) 154 8.15.4 Änderung der Zweckbestimmung für die Immissionsschutzfläche und Darstellung von Grünfläche; Redaktionelle Korrektur: Anpassung der Abgrenzung von Mischbau- und Wohnbaufläche an den Bestand 154 8.16 Ortsgemeinde Rödelhausen 154 Änderungspunkte Nr. 8.16.1 bis 8.16.5: 154 Mehrere Anpassungen an den Bestand: zwei Darstellungen von Teilaussiedlungen, zwei Darstellungen von Vollaussiedlungen und die Erweiterung einer Vollaussiedlung an den Ortsrändern von Rödelhausen 154 8.17 Ortsgemeinde 155 Redaktionelle Anpassungen bzgl. der Verortung von Kulturdenkmalen ("KD") und Naturdenkmalen ("ND") 155 8.18 Ortsgemeinde 156 8.18.1 Anpassung an den Bestand: Darstellungen einer Vollaussiedlung am westlichen Ortsrand von Schwarzen (ca. 0,1 ha) 156

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8.18.2 Anpassung an den Bestand: Darstellungen einer Teilaussiedlung am westlichen Ortsrand von Schwarzen (ca. 0,3 ha) 157 8.18.3 Geänderte Darstellungen von Straßenverkehrsflächen (Anpassungen an den Bestand und an aktualisiertes Kataster) 157 8.18.4 Ausweisung einer Fläche für eine „Freizeithütte“ (Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Grillplatz“) (ca. 0,3 ha) 157 8.19 Ortsgemeinde 158 8.19.1 Änderung von Wohn- in Mischbaufläche im Bereich „Kreuzstraße“ (ca. 0,8 ha) 158 8.19.2 Änderung einer Grünfläche (Zweckbestimmung Spielplatz) in Wohnbaufläche als innerörtliche Nachverdichtung (ca. 0,1 ha) 158 8.19.3 Redaktionelle Anpassung bezüglich des Sanierungsgebietes Ortskern Sohren (Aufgehobene Sanierungssatzung); Entnahme der Darstellungen 160 8.19.4 Rücknahme von Gewerbefläche (ca. 0,7 ha) und Grünfläche (ca. 0,2) und Neudarstellung von Mischbaufläche 161 8.20 Ortsgemeinde 163 8.20.1 Ausweisung von Wohnbaufläche am nördlichen Rand der Ortslage (Flurstück 48 in der Flur 22, ca. 0,85 ha) 164 8.20.2 Verschiedene Darstellungsänderungen im Außenbereich der Ortsgemeinde Sohrschied: 168 8.20.2.1 Änderung von Gehölzfläche in landwirtschaftliche Fläche (Flurstück 18, Flur 23; ca. 0,2 ha) 168 8.20.2.2 Darstellung des Grünschnittplatzes der Ortsgemeinde Sohrschied, Flurstück 28 in der Flur 23 (ca. 0,1 ha) 169 8.20.2.3 Änderung von Forstflächen bzw. landespflegerischen Ausgleichsflächen in landwirtschaftliche Flächen (ca. 0,5 ha) 169 8.20.2.4 Änderung von Landespflegeflächen in landwirtschaftliche Flächen (Flur 24, Flurstücke 34, 40 und 41; jeweils teilweise; insgesamt ca. 0,7 ha) 170 8.20.2.5 Anpassung an den Bestand: Änderung der Nutzung von Dauergrünland in Ackerfläche 170 8.20.2.6 Änderung von Gehölzfläche in landwirtschaftliche Fläche (Flurstück 13, Flur 22; ca. 0,1 ha) 170 8.20.2.7 Nutzungsänderung von Landespflegefläche in landwirtschaftliche Fläche (Flurstück 6 der Flur 22, ca. 1,1 ha) 171 8.20.2.8 Darstellung von landwirtschaftlicher Fläche westlich der Ortslage Sohrschied (ca. 1,1 ha) 171 8.20.2.9 Anpassung an die Flurbereinigung: Änderung von landwirtschaftlicher Fläche zu Landespflegeflächen (ca. 0,9 Hektar) 172 8.20.2.10 Änderung von Flächen für die Landespflege (LPF) und Streuobstflächen in landwirtschaftliche Flächen (ca. 0,6 ha) 172

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8.20.3 Änderung von Flächen für die Landwirtschaft (LWS) in Mischbauflächen (ca. 0,1 ha) 173 8.20.4 Darstellung einer landwirtschaftlichen Teilaussiedlung (ca. 0,2 ha) 174 8.20.5 Änderung von Flächen für die Landwirtschaft (Teilaussiedlung) in Gehölzfläche (ca. 0,2 ha) 175 8.20.6 Änderung von Flächen für die Landwirtschaft (Aussiedlung) in Mischbaufläche (ca. 0,3 ha) 175 8.21 Ortsgemeinde 176 8.21.1 Anpassung der Darstellung von Verkehrswegen an den Bebauungsplan „Auf der Huhl“ und Anpassung an das aktualisierte Kataster 176 8.21.2 Anpassung an den Bestand: Darstellung eines kleinen stehenden Gewässers (Angelteich) (ca. 0,13 ha) 177 8.21.3 Anpassung an den Bestand: Änderung von Streuobstfläche in landwirtschaftliche Fläche (ca. 0,67 ha) 178 8.21.4 Anpassung an den Bestand: Darstellung einer Streuobstfläche(ca. 0,28 ha) 178 8.22 Ortsgemeinde 178 8.22.1 Dieser Änderungspunkt wurde aus dem Planverfahren herausgenommen: Ausweisung von Wohnbaufläche im Süden der Ortslage (Flur 3, Flst. 90/2 u. 91/3; 0,5 ha) 178 8.23 Ortsgemeinde Würrich 179 Redaktionelle Korrektur: Entnahme des Symbols für Trinkwasseranlage im Bereich der Hauptstraße (Flst. 120, Flur 22) 179 8.24 Ortsgemeinde 179 8.24.1 Ortsteil Wallenbrück: Darstellung der Abgrenzung des Ortsteils Wallenbrück und Aufnahme des Planeinschriebs „Ortsteil Wallenbrück mit Bestandsschutz“ 179 8.25 Ortsgemeinde Hahn 181 8.25.1 Nachrichtliche Anpassung an die Fachplanung: Erweiterung von Sonderbauflächen für den Flughafen Hahn (ca. 10,1 ha) 181 8.25.2 Anpassung an den Bestand: Darstellung eines Funkmastes nördlich des Flughafens (Flurstück 23, Flur 20) 183

9 ALLGEMEINE UND GEMARKUNGSÜBERGREIFENDE ÄNDERUNGSINHALTE 184 9.1 Darstellung eines abgegrenzten Wasserschutzgebietes (südlich von Gemünden) 184 9.2 Anpassung der Darstellung des Freihaltekorridors für die geplante Schnellbahnstrecke zwischen den Flughäfen Frankfurt am Main und Frankfurt-Hahn 191 9.3 Darstellung von öffentlichen Verkehrsflächen im Bereich des Flughafen Frankfurt Hahn (Gemarkungen der Ortsgemeinden Bärenbach, Hahn und Lautzenhausen) 193

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II UMWELTBERICHT (KURZERLÄUTERUNG) 195

1 V ORBEMERKUNGEN , Z I E L E U N D Z W E C K E D E R P LANUNG

Der Verbandsgemeinderat Kirchberg hat in der Sitzung am 29.03.2012, ergänzend zu den Be- schlüssen vom 24.10.2007 und 14.06.2011, die 3. Änderung des Flächennutzungsplans der Ver- bandsgemeinde Kirchberg beschlossen (Ergänzung Aufstellungsbeschluss gemäß § 2 Abs. 1 BauGB und Annahme Entwurfsfassung). Der Verbandsgemeinderat hat am 20.11.2012 das Pla- nungsprojekt „Heizkraftwerk und Photovoltaik“ der Ortsgemeinde Ober Kostenz in die 3. Änderung des FNP aufgenommen.

Das Verfahren gemäß § 20 Landesplanungsgesetz (Abgabe der landesplanerischen Stellungnahme der Kreisverwaltung als untere Landesplanungsbehörde) und die Beteiligungsverfahren gemäß §§ 3 (1) und 4 (1) Baugesetzbuch wurden im Verlauf des Jahres 2013 durchgeführt.

Die Würdigung der landesplanerischen Stellungnahme der Kreisverwaltung des Rhein-Hunsrück- Kreises (gemäß § 20 LPlG) und der Anregungen aus den Beteiligungsverfahren gemäß §§ 3 (1) und 4 (1) BauGB erfolgte in der Sitzung des Verbandsgemeinderates am 20. März 2014.

Das Planverfahren für die 3. Änderung des Flächennutzungsplans wurde ursprünglich bereits im Jahr 2007 eingeleitet. Im Rahmen der 3. Änderung sollte eine umfassende Überarbeitung für die gesamte Verbandsgemeinde erfolgen, und es war eine längere Verfahrenszeit vorgesehen. Auf- grund des Gesamtumfangs wurden mehrere Einzeländerungen, für die kommunale Bebauungs- planverfahren eingeleitet worden waren, und die Teilplanung für die Windenergienutzung (4. Ände- rungsplanung) in eigenständigen Verfahren vorgezogen. Vor diesem Hintergrund wurde das 3. Än- derungsverfahren zeitlich versetzt zur bereits abgeschlossenen 2. Änderung eingeleitet.

Im Rahmen der vorliegenden 3. Änderung des Flächennutzungsplans erfolgen in den 40 Ortsge- meinden insgesamt rund 130 Änderungen bei den Darstellungen im Flächennutzungsplan. Die Anträge der Ortsgemeinden auf einzelne Änderungen wurden u. a. in einem neuerlich durchgeführ- ten Anhörungsverfahren gesammelt und zusammengestellt.

Neben einer Vielzahl von redaktionellen Anpassungen an den Bestand (u. a. Aktualisierung der Ka- tastergrundlage, Korrekturen etc.) liegen mehrere Neuplanungen von gewerblichen und wohnbauli- chen Flächen vor. Zu den Änderungsflächen zählen u. a. neue Gewerbeflächen in Büchenbeuren, Gemünden, Kirchberg, Laufersweiler und Lautzenhausen, die Wohnbauflächen Kirchberg und Sohrschied, die geplante „EE-Fläche“ für eine Photovoltaikanlage in Hecken, die vorgesehene Flä- che für Erneuerbare Energien für ein Heizkraftwerk in Ober Kostenz etc. Ein wesentlicher Teil der Änderungsinhalte resultiert aus Verfahren der verbindlichen Bauleitplanung, die im Parallelverfah- ren nach § 8 (3) BauGB aufgestellt werden.

In der Verbandsgemeinde Kirchberg besteht grundsätzlicher Bedarf für Änderungen des Fläche- nnutzungsplans. Dieser Bedarf entsteht auch vor dem Hintergrund der dynamischen Entwicklung des Flughafens Hahn und der resultierenden raumplanerischen Auswirkungen. Im Verlauf der ver- gangenen Jahre sind diverse und vielfältige Erfordernisse zur Fortschreibung in den Ortsgemeinden bzw. der Stadt Kirchberg aufgetreten, so dass sich ein erhöhter Gesamtumfang von rund 130 ein- zelnen Änderungspunkten ergibt.

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Nachfolgend wird eine zusammenfassende Übersicht der wesentlichen Änderungspunkte in den einzelnen Ortsgemeinden der vorliegenden 3. Änderung gegeben:

Bärenbach - Änderung der Sonderbaufläche „Flughafen“ in Sonderbaufläche Photovoltaik

Büchenbeuren - Anpassung an die Bebauungspläne: „SO Freizeit / Sport / Spiel“, „Sohrener Straße“ und „Ortseingang Hauptstraße/ Liebigstraße“ (Bebauungsplan nach § 13a) - Ausweisung von Gewerbe- und Mischbauflächen

Dickenschied - Ausweisung von Wohnbaufläche - Nutzungsänderung von Gemeinbedarfs- in Wohnbaufläche - Nachrichtliche Anpassung an den Bebauungsplan „Auf der Länger I“ - Darstellung der verkehrlichen Erschließung „Talweg“ - Darstellung von verkehrlichen Erschließungsstraßen - Aktualisierung der Abgrenzung des Sportplatzes - Anpassungen der Ortslagenabgrenzung an den Bestand - vier Darstellungen von Siedlungsflächen im Außenbereich - drei redaktionelle Korrekturen

Gehlweiler - Umwidmung von Grünfläche in Wohnbaufläche - Ausweisung von landwirtschaftlich genutzten Hofflächen - Ausweisung von einigen Kleingartenanlagen - Nutzungsänderung von Streuobstfläche zu Grünfläche (Kennzeichnung des Grillplatzes und des Freizeitgeländes) - eine redaktionelle Korrektur

Gemünden - Änderungsinhalte gemäß der 1. Änderung/ Erweiterung Vorhabenbezogener Bebauungsplan „Betriebshof Fa. Scherer“: Ausweisung von Gewerbeflächen - Änderungsinhalte gemäß Bebauungsplan „In der Lahm“: Ausweisung von Gewerbeflächen - Ausweisung von Mischbaufläche im Bereich des Altenheims - Rücknahme von Gewerbeflächen östlich des Altenheims - verschiedene weitere Änderungspunkte, die im laufenden Planverfahren aufge- nommen worden sind

Hecken - 4 Änderungspunkte: Anpassungen im Westen, Südwesten und im Nordosten der Ortslage (gemäß Ziffern 4, 5, 6, 9 des Beschlussprotokolls vom 22.09.11) - Anpassung an die Ergänzungssatzung „Backesweg“ im Norden der Ortslage: Rücknahme von Mischbaufläche; Umwidmung von Mischbaufläche in Grünflä- che (mit der Zweckbestimmung „Bolzplatz“) - Anpassung an den Bestand im Osten der Ortslage (Darstellung Grünfläche) - Darstellung von „EE-Fläche“ für Photovoltaikanlagen: Vorhabenbezogener Bebauungsplan „Fotovoltaik - Bannholz“ - redaktionelle Anpassungen an das aktualisierte Kataster (u. a. Verkehrswege im

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Bebauungsplan „Im obersten Kappesgarten, 2. BA“) - Ausweisung von 3 Ökokontoflächen - Anpassung von Wasserschutzgebieten

Hirschfeld - Ausweisung von Kompensationsfläche für das Neubaugebiet „Auf dem Haaskopf“ - Anpassung der Darstellung „Auf Friedheck“, Ausweisung von zugeordneten Kompensationsflächen - Umwidmung von Grünfläche (Parkanlage) in Wohnbaufläche - Rücknahme von Wohnbaufläche, Darstellung von Grünfläche (ca. 0,1 ha)

Kirchberg - Ausweisung von gewerblicher Baufläche (Änderung von landwirtschaftlicher Fläche, ca. 2,9 ha) - Rücknahme von Wohnbaufläche am südöstlichen Stadtrand und Darstellung von landwirtschaftlicher Fläche (ca. 4,5 ha) - Rücknahme von gewerblichen Bauflächen im Gewerbegebiet am nordöstlichen Stadtrand (ca. 3,2 ha) und Darstellung von Suchraumflächen (ca. 6,9 ha) - Ausweisung von Wohnbaufläche in Erweiterung des Neubaugebietes „In den Gärten“ - Änderungsinhalte gemäß Vorhabenbezogenem Bebauungsplan „Raiffeisen B+A“: Erweiterung der gewerblichen Baufläche - Umwidmung von Wohnbau- in Mischbaufläche (Bereich um ehemaliges Post- gebäude) sowie Korrektur von gewerblicher Baufläche zu Wohnbau- bzw. Mischbaufläche - Darstellung von Mischbaufläche: Änderungsinhalte gemäß der Ergänzungs- satzung „Gänsacker“ - Änderungsinhalte gemäß Bebauungsplan "An der Simmener Straße": Änderung von Wohnbaufläche in Kompensationsfläche, Mischbaufläche in Wohnbaufläche, und Änderung von Grünfläche (Dauerkleingärten) in Wohnbaufläche (ca. 0,15 ha)

Laufersweiler - Anpassung an die Ergänzungssatzung „An der L 182“ - Anpassung: Änderung von Gemeinbedarfsfläche in Wohnbaufläche - verschiedene Anpassungen an Bebauungspläne und die Bestandsnutzung

Lautzenhausen - Anpassung an die Bebauungspläne „Oberdorf“ und „Unterdorf I“ - Änderung von Sondergebietsfläche für den Flughafen (vom Zweckverband) in gewerbliche Baufläche (zugunsten der Ortsgemeinde) und Verkehrsfläche (Park- und WC-Anlage) - Erweiterung der Sonderbaufläche für den Flughafen als nachrichtliche Anpas- sung an die Fachplanung

Lindenschied - Rücknahme von Mischbaufläche und Umwidmung von Mischbaufläche in Wohnbaufläche (im Norden der Ortslage) - Neuausweisung von Wohnbaufläche (verlängerte Brunnenstraße) - Ausweisung von Siedlungsfläche im Außenbereich - Anpassungen an die Flurbereinigung

Nieder Kostenz - mehrere Anpassungen: Darstellungen von Siedlungsflächen im Außenbereich

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(landwirtschaftliche Aussiedler) im Westen, im Norden und im Nordosten - Umwidmung von Grünfläche in Mischbaufläche im Westen - Änderung von Mischbaufläche in landwirtschaftliche Fläche im Süden - redaktionelle Anpassung: Darstellung von Mischbaufläche im Süden - Anpassung an die Baugenehmigung „Lorenz“: Darstellung von Mischbaufläche

Niedersohren - Anpassung von Misch- zu Wohnbaufläche entlang der Hauptstraße/ „Im Unart“ - Anpassung an die Erweiterung gemäß Bebauungsplan „Im Langenacker“ - Rücknahme von Wohnbaufläche am nördlichen Ortsrand

Oberkostenz - Änderungsinhalte gemäß Vorhabenbezogenem Bebauungsplan „Engelmann“: Erweiterung der Mischbaufläche - Ausweisung einer Fläche für „Erneuerbare Energien“ (geplantes Heizkraftwerk) - eine redaktionelle Änderung

Reckershausen - Darstellung eines Regenrückhaltebeckens - Darstellung von Straßenverkehrsflächen und Bestandsanpassungen - Anpassung an den Bebauungsplan „Im Brühl“: Darstellung von Wohnbaufläche

Rödelhausen - fünf Darstellungen von Teil- und Vollaussiedlungen (Siedlungsflächen im Außenbereich) an den Ortsrändern von Rödelhausen

Schlierschied eine redaktionelle Anpassungen bezüglich Kultur- und Naturdenkmale

Schwarzen - Ausweisung einer Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Grillplatz“ - Darstellung von Straßenverkehrsflächen - Darstellungen von 2 Vollaussiedlungen (Siedlungsflächen im Außenbereich)

Sohren - Darstellung von Wohnbaufläche; Grünfläche und Spielplatz entfallen - Anpassung der Abgrenzung von Mischbau- und Wohnbaufläche im Bereich der „Kreuzstraße“ - Änderung von G-Fläche und Grünfläche in Mischbaufläche (ca. 0,9 ha gesamt) im Gemarkungsbereich „Oberst Anspann“ Sohrschied - Ausweisung von Wohnbaufläche im Norden der Ortslage - zahlreiche Änderungsanträge gemäß der Auflistung im Sitzungsprotokoll vom 11.01.2006 (mehrere Nutzungsänderungen, Bestandsanpassungen und redaktionelle Korrekturen) - weitere kleinere Änderungen (vorwiegend Bestandsanpassungen an genehmig- te Bauvorhaben) im Ortslagenbereich gemäß Beschlussfassung VG-Rat vom 20. März 2014 Unzenberg Anpassung an den Bebauungsplan „Auf der Huhl“ und eine Bestandsanpassung

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Würrich Redaktionelle Korrektur bzgl. der Trinkwasseranlage im Bereich der Hauptstraße

Womrath Ortsteil Wallenbrück: Darstellung der Abgrenzung des Ortsteils Wallenbrück und Aufnahme des Planeinschriebes „Ortsteil Wallenbrück mit Bestandsschutz“

Tabelle: Zusammenfassende Übersicht der wesentlichen Änderungspunkte der 3. Änderung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Kirchberg

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2 E RLÄUTERUNGEN DER ZEI CHNERISCHEN UND TEXT L I C H E N D ARSTELLUNGEN UND ALL G E M E I N E H INWEISE

2.1 Planwerk

Das Planwerk der 3. Änderung des Flächennutzungsplans besteht aus folgenden Teilen: 1. Begründung mit integriertem Umweltbericht. Der Umweltbericht wird aufgrund seines Umfangs als separates Textwerk verfasst, und ist formalrechtlich ein gesonderter Bestandteil der Begründung (vgl. § 2a Satz 3 BauGB). 2. Für Einzelheiten wird auf das separate Dokument des Umweltberichts verwiesen.

3. Plankarten mit Darstellung der Änderungsflächen im Maßstab 1:5.000 für die Städte, Ortsgemein- den und Stadt- bzw. Ortsteile bzw. 1:10.000 (Gesamtplan für die gesamte VG). Die Gliederung der Begründung (Endnummer) entspricht der Nummerierung auf den Plankarten.

Folgende Ergänzungen sind zur Präsentation des Planwerks auszuführen: 1. Die Präsentation erfolgt a) in einem Textband, welcher die Grundlagen der Änderung sowie die Behandlung von Flächen der Neudarstellung einschließlich der landschaftsplanerischen Ausfüh- rungen und notwendigen Abwägungen darlegt, und b) in einem beigefügten Planband, welcher die Plankarten mit den Änderungen des Flächennutzungsplans und Hervorhebungen der Änderungen (mittels Schraffuren) enthält.

2. Die wesentlichen Darstellungen/ Änderungen werden aus ortsplanerischer Perspektive nach den Kriterien Ortsentwicklung, Erschließung, Immissionsschutz etc. betrachtet und bewertet.

3. Die Aussagen zur Landschaftsplanung werden in tabellarischer Form präsentiert.

4. Die Abwägung zu den Bauflächen – im Hinblick auf den Umgang mit landespflegerischen Zielvor- stellungen – wird in Form einer kurzen Aufzählung unter der Überschrift „Abwägung“ nach den landschaftsplanerischen Darlegungen ergänzt. In der Regel ist eine Abweichung von landespflegerischen Zielvorstellungen bei der Auswei- sung von Bauflächen aus dem Grund gegeben, dass Bebauung grundsätzlich kein landespfle- gerisches Ziel sein kann (auch wenn den dortigen Ausführungen diese Aussage im Einzelfall nicht zu entnehmen sein sollte). Infolge des resultierenden „Grund-Dissenses“ ergibt sich das Erforder- nis für eine Darstellung der Abwägung.

2.2 Zeichnerische Darstellung der Änderungen

Im Rahmen der 3. Änderung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Kirchberg werden Übersichtspläne bzw. Ausschnitte in den Maßstäben 1:5.000 und 1:10.000 der betreffenden Ortsla- gen gefertigt und in einem Planband dargestellt. Die Begründung wird dem Planband beigefügt.

Die abgebildeten Planunterlagen (Maßstab 1:5.000) basieren auf dem digitalen Flächennutzungs- plan in der jeweils aktuellsten Änderungsfassung. Diese sind in der Weise aktualisiert, dass voran- gegangene, bereits genehmigte Änderungen des Flächennutzungsplans nun nicht mehr mit demje- nigen Raster hervorgehoben werden, welches die Änderungsbereiche kennzeichnete.

Die in der 3. Änderung thematisierten Änderungsflächen werden mit Raster und Einschrieb mar- kiert, um eine leichtere Lokalisierung zu ermöglichen. Nachfolgend werden die verwendeten Abkür- zungen und Zeichen erläutert:

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Zeichenerklärung für die Planausschnitte 1:5.000 / 1:10.000

W - Wohnbaufläche (WR= Reines Wohngebiet, WA= Allgemeines Wohngebiet) M - Mischbaufläche (MD = Dorfgebiet, MI = Mischgebiet) G - Gewerbliche Baufläche (GE = Gewerbegebiet) G(EN) - Gewerbliche Baufläche - Eingeschränkte Nutzung GB - Fläche für den Gemeinbedarf SO - Sonderbaufläche (bzw. Abkürzung: „S“) GR - Grünfläche (z. B. Parkanlage, Dauerkleingärten, Spielplatz, Sportplatz, Friedhof) LWS - Fläche für die Landwirtschaft FWS - Fläche für die Forstwirtschaft LPF - Landespflegefläche zK - zugeordnete Kompensationsfläche KF - Suchräume für Kompensationsflächen

Beispiel für die Bezeichnung einer Änderung:

Änd. Nr. 1

 W1,2 ha

W GR 0,4 ha

Legende: Änd. Nr. 1 = Nr. der Änderung LWS = wirksame Flächendarstellung: z. B. „Fläche für die Landwirtschaft“  W = Änderung (von i. d. R. „Fläche für die Landwirtschaft“) in „Wohnbaufläche“ W  Gr = Änderung von „Wohnbaufläche“ in „Grünfläche“ 1,2 ha = Größenangabe in ha

Die Begründung enthält u. a. im Kapitel 8 zahlreiche detaillierte, unmaßstäbliche Kartenausschnitte. Die Flächen der geplanten Änderung im Flächennutzungsplan werden mittels dieses Kartenmateri- als abgebildet: Einerseits werden die größeren Flächen in den jeweiligen Detailansichten präsen- tiert, andererseits werden die Änderungsflächen in Übersichtskarten vorgestellt. Die räumliche Aus- dehnung des Änderungsbereiches wird mittels einer markanten Schraffur gekennzeichnet.

Zur Veranschaulichung der Änderungen im Planbild des digitalen Flächennutzungsplans (die Digita- lisierung wurde mit der GIS-Software Caigos erstellt) sind die einzelnen Änderungspunkte derart bezeichnet, dass für die jeweiligen Ortsgemeinden eine fortlaufende Nummerierung mit einer Ziffer gewählt wurde (z. B. Nr. 1, Nr. 2 etc.).

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2.3 Allgemeine Hinweise

Die landschaftsplanerischen Aussagen im Rahmen der einzelnen Neuausweisungen zur Erheblichkeitseinstufung der jeweiligen Eingriffe in die Naturhaushaltspotentiale leitet sich aus den Aussagen der Landschaftsplanung ab, die im Einzelfall durch detaillierte Aufnahmen vor Ort ergänzt wurden.

Im Hinblick auf Aussagen zu erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen erfolgen im vorliegenden Vor- entwurfsstand überschlägige Aussagen zu den einzelnen Flächen. Der Detaillierungsgrad hängt vom konkreten Inhalt der einzelnen Änderung ab. Nach Erforderlichkeit erfolgt eine weitere Konkre- tisierung der Aussagen für die spätere, planreife Fassung nach § 3 (2) BauGB.

Für nachrichtliche Anpassungen des Flächennutzungsplans an bereits genehmigte und rechtskräftige Bebauungspläne, sonstige Satzungen und genehmigte Einzelvorhaben sind diese Aussagen jedoch nicht mehr erforderlich, weil die rechtliche Entscheidung, ob ein pla- nerischer Eingriff oder das Bauvorhaben selbst zulässig ist oder nicht, bereits entschieden ist.

OD-Grenzen im VG Gebiet:

Die eingezeichneten Ortsdurchfahrtsgrenzen (OD-Grenzen) im gesamten Gebiet der Verbandsge- meinde Kirchberg wurden überprüft. Auf Grundlage von Karten- und Datenmaterial, das vom LBM zur Verfügung gestellt wurde, wurden die Eintragungen aktualisiert.

Altablagerungen

Die verzeichneten Standorte/ Flächen der Altablagerungen im gesamten Gebiet der Verbandsge- meinde Kirchberg wurden überprüft. Auf Grundlage von Datenmaterial, das vom LUWG zur Verfü- gung gestellt wurde (Datascout-Anfrage, Bodenschutzkataster) wurden die Eintragungen aktuali- siert.

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3 V ORGABEN ÜBERGEORDNET E R P LANUNGEN

3.1 Landesentwicklungsprogramm IV

Paragraph 1, Absatz 4 des Baugesetzbuches bindet die Träger der Bauleitplanung – die entschei- denden Akteure bei der Veränderung der Raumstruktur – an die Ziele der Landesplanung, und in vielen Fachgesetzen ist ihre Berücksichtigung über Raumordnungsklauseln ausdrücklich verankert.

Landesplanerischen Rahmenbedingungen und Entwicklung der Räume und Standorte

Das Landesentwicklungsprogramm IV (LEP IV) ist am 25. November 2008 in Kraft getreten.

In einer ersten Teilfortschreibung des Landesentwicklungsprogramms (LEP IV) wurden die die Nut- zung der Erneuerbaren Energien betreffenden Ziele und Grundsätze des LEP IV überarbeitet und ergänzt, um den in diesem Bereich gewachsenen Anforderungen Rechnung zu tragen.

Am 22. August 2015 erlangte die Zweite Teilfortschreibung des Landesentwicklungsprogramms (LEP) IV Rechtskraft.

Das LEP IV definiert den Planungsraum als Bereich mit konzentrierter Bevölkerungs- und Sied- lungsstruktur im ländlichen Raum. Gemäß dem Landesentwicklungsprogramm IV liegt die Ver- bandsgemeinde Kirchberg im Entwicklungsbereich Hunsrück/ Flughafen Hahn. Dieser Raum wird als landesweit bedeutsamer Entwicklungsbereich bzw. -schwerpunkt benannt. Der Flughafen Hahn wird als Entwicklungsbereich mit ländlicher Raumstruktur und landesweit bedeutsamer mittelzentra- ler Funktion eingeordnet. Für diesen Bereich gelten die Aussagen, dass auf Grundlage eines teil- räumlichen Entwicklungskonzeptes die Sicherung und Weiterentwicklung des Flughafens Frankfurt- Hahn zu konkretisieren und die erforderliche Verkehrsinfrastruktur herzustellen ist. Die vom Flugha- fen ausgehenden Impulse sollen genutzt werden, um die gewerbliche Entwicklung und den Touris- mus innerhalb der Region zu stärken.

Darüber hinaus wird die Verbandsgemeinde Kirchberg gemäß LEP IV vom 2008 in der Zentralen- Orte-Struktur in den Mittelbereich ländlicher Raum eingeordnet. Kooperierende Mittelzen- tren bilden in diesem Raum Simmern, und die Verbandsgemeinde Kirchberg.

Im Rahmen der zweiten Teilfortschreibung des LEP IV, welche am 22.08.2015 rechtsverbindlich wurde, erfolgt wiederum die Streichung der Verbandsgemeinde Kirchberg aus der Liste der koope- rierenden Mittelzentren.

Im Landesentwicklungsprogramm IV wird insbesondere der Thematik des demographischen Wan- dels im Hinblick auf die Entwicklung der Gemeinden Rechnung getragen. Vor diesem Hintergrund wird es darauf ankommen, die Siedlungs- sowie Freiraum- und Infrastrukturentwicklung nachhaltig zu steuern. Eine nachhaltige Entwicklung fordert langfristig angelegte, vorausschauende Konzepte. Die Raumordnung bildet dabei ein zentrales Instrument zur Sicherstellung einer nachhaltigen, um- weltgerechten Entwicklung. Raumnutzungsansprüche müssen nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit ausgerichtet werden, um ein effizientes Flächenmanagement zu erreichen.

Insbesondere bei den Siedlungsflächenausweisungen in den ländlichen Räumen sollte zukünftig darauf geachtet werden, die prägende Struktur von suburbanen Ortslagen und Landschaften mit dörflichem Charakter beizubehalten und diese als eigenständige Lebensräume unter Wahrung der landschaftstypischen Eigenarten zu entwickeln. Als Ziel sollte diesbezüglich die Innentwicklung vor der Außenentwicklung angesehen werden. Einzig unter dieser Zielsetzung ist eine landschaftsver- trägliche Entwicklung und Sicherung der Lebenspotentiale innerhalb der Gemeinden zu erreichen. Die Ziele für die Gemeinden sind:

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- Sicherstellung der Grundlagen der Daseinsvorsorge unter den Gesichtspunkten des demogra- phischen Wandels, - Beachtung der überörtlichen Erfordernisse bei Wahrung der örtlichen Aufgaben, - Eigenentwicklung mit Orientierung an den Entwicklungschancen im Siedlungszusammenhang und an den demographischen Rahmenbedingungen, - Reduzierung der quantitativen Flächeninanspruchnahme und Optimierung der qualitativen Flä- cheninanspruchnahme, - Flächenneuausweisung im räumlichen und funktionalen Zusammenhang zu bestehenden Sied- lungseinheiten unter Beachtung flächensparender und umweltschonender Aspekte.

Die ländlichen Räume sollen als eigenständige Lebens- und Wirtschaftsräume unter Wahrung der landestypischen Eigenarten, insbesondere der Kulturlandschaften weiterentwickelt werden. Die da- für notwendige Maßnahmen werden durch die nationale und europäische Förderpolitik für den länd- lichen Raum unterstützt. Mit der Erstellung und Umsetzung integrierter ländlicher Entwicklungskon- zepte wird eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft, der gewerb- lichen Betriebe und der Dienstleistungsbetriebe, der Umweltsituation sowie der allgemeinen Le- bens- und Arbeitsbedingungen im gesamten ländlichen Raum angestrebt. Den Gemeinden im länd- lichen Raum steht grundsätzlich der gesetzlich gesicherte Anspruch auf Eigenentwicklung zu. Dies bedeutet, die Gemeinden sind im besonderen Maße Gestaltungs- und Umsetzungsort für relevante gesellschaftspolitische Aufgaben. Im Rahmen einer ganzheitlichen ländlichen Entwicklung sind Dorfstrukturen als eigenständige Lebensräume unter Wahrung der ländlichen und landschaftstypi- schen Eigenarten zu entwickeln. Zur Stärkung dieser Gemeinden und ihrer Ortskerne können ins- besondere folgende Maßnahmen beitragen:

 die Schaffung bzw. Sicherung Wohnstätten naher Arbeitsplätze,  die Sicherung bzw. Wiederherstellung der örtlichen Grundversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs,  die Umnutzung leerstehender, Ortsbild prägender Bausubstanz zum Wohnen und Arbeiten,  die Sicherung und Verbesserung des Dorfbildes und der baulichen Ordnung,  die Erhaltung und Erneuerung Ortsbild prägender, regionaltypischer Bausubstanz und Sied- lungsstrukturen,  die Wiederherstellung oder Erhaltung der Einheit von Dorf und Landschaft,  die Förderung der Einsatzbereitschaft und der Selbstinitiativen der Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner,  die Durchführung einer umfassenden Informations-, Bildungs- und Beratungsarbeit im Rahmen der Dorfmoderation.

Die Eigenentwicklung der Gemeinden hat sich an die begründeten Entwicklungschancen der Ge- meinde im Siedlungszusammenhang, den demographischen Rahmenbedingungen und den übe- rörtlichen Erfordernissen zu orientieren.

Daseinsvorsorge

Ein weiteres Ziel des LEP IV (Ziel 57) ist es, dass großflächige Einzelhandelsbetriebe grundsätzlich in zentralen Orten vorzusehen sind (Zentralitätsgebot). Betriebe mit mehr als 2.000 qm Verkaufs- fläche kommen einzig für Mittel- und Oberzentren in Betracht. Ausnahmsweise sind in Gemeinden ohne zentralörtliche Funktion mit mehr als 3.000 Einwohnerinnen und Einwohnern großflächige Einzelhandelsvorhaben bis insgesamt 1.600 qm Verkaufsfläche zulässig, wenn dies zur Sicherung der Grundversorgung der Bevölkerung erforderlich ist.

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Die Ansiedlung oder die Erweiterung großflächiger Einzelhandelsbetriebe mit innenstadtrelevanten Sortimenten ist einzig in städtebaulich integrierten Bereichen, d. h. in Innenstädten und Stadt- sowie Stadtteilzentren, zulässig (städtebauliches Integrationsgebot). Die städtebaulich integrierten Be- reiche in den zentralen Orten sind in Abstimmung mit der Regionalplanung verbindlich festzulegen und zu begründen. Diese Regelungen umfassen auch eine Liste innenstadtrelevanter und nicht in- nenstadtrelevanter Sortimente (Ziel Z 58).

Die Ansiedlung oder die Erweiterung großflächige Einzelhandelsbetriebe mit nicht innenstadtrele- vanten Sortimenten ist auch an Ergänzungsstandorten der zentralen Orte möglich. Diese sind in Abstimmung mit der Regionalplanung festzulegen. Innenstadtrelevante Sortimente sind als Rand- sortimente auf eine innenstadtverträgliche Größenordnung zu begrenzen.

Durch die Ansiedlung oder die Erweiterung großflächiger Einzelhandelsbetriebe sind weder die Versorgungsfunktion der städtebaulich integrierten Bereiche der Standortgemeinde noch die Ver- sorgungsbereiche (Nah- und Mittelbereiche) der benachbarten zentralen Orte wesentlich zu beein- trächtigen (Nichtbeeinträchtigungsgebot, Ziel Z 60).

Falls sich bereits Agglomerationsbereiche außerhalb der städtebaulich integrierten Bereiche gebil- det haben, sind diese als Sondergebiete des großflächigen Einzelhandels in der Bauleitplanung auszuweisen und in ihrem Bestand festzuschreiben (Ziel Z 61).

Für den Bereich der VG Kirchberg wurde eine großräumige Einzelhandelsuntersuchung in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse 2009 vorgelegt wurden. Die Beschlussfassung über das Einzelhan- delskonzept für die Verbandsgemeinde Kirchberg ist in der Sitzung am 06. Mai 2009 erfolgt.

Funktionales Verkehrsnetz

Gemäß dem Ziel 147 soll pauschal ein Korridor von 300 Metern von Bebauung frei gehalten wer- den, um die Realisierung einer Schnellbahntrasse zwischen dem Flughafen Frankfurt-Hahn und dem Flughafen Frankfurt Rhein-Main zu ermöglichen. In der Verbandsgemeinde Kirchberg betrifft dieser Korridor die Bereiche nördlich der Bundesstraße B 50.

Anmerkung:

Das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung hat am 02.04.2014 eine Pressemeldung zur Schnellbahntrasse zum Flughafen Hahn veröffentlicht. Das Kabinett hat den Beschluss gefasst, den im LEP IV skizzierten Freihaltekorridor für die Schnellbahntrasse zum Flug- hafen Hahn deutlich zu verkleinern. Der Inhalt der Pressemeldung wird nachfolgend wiedergege- ben.

Das Konversionskabinett hat auf Vorschlag von Wirtschaftsministerin Eveline Lemke beschlossen, dass der bislang im Landesentwicklungsprogramm LEP IV unter Ziel 147 vorgesehene Korridor in einer Breite von 300 Metern für den Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen den Flughä- fen Frankfurt am Main und Frankfurt Hahn auf eine Mindestbreite von 150 Metern verringert wird.

Im bisherigen Vorentwurf des Flächennutzungsplans war ein Freihaltekorridor für die geplante Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen den Flughäfen Frankfurt am Main und Frankfurt-Hahn ver- zeichnet. Diese Darstellung wird im Rahmen der Offenlagefassung 3. Änderung des Fläche- nnutzungsplans angepasst, um die aktuelle, oben erwähnte Beschlusslage zu berücksichtigen.

Im Hinblick auf den Freihaltekorridor der Schnellbahntrasse wurde durch den am 12.10.2015 von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Obere Landesplanungsbehörde, erlassenen Ziel- abweichungsbescheid zudem eine neue Sachlage geschaffen. Entgegen der bisherigen Aussagen erfolgten im Bereich der Verbandsgemeinde Kirchberg Reduzierungen von der nördlichen Abgren- zung aus um grundsätzlich 100 m. Teilweise um etwas weniger (75 m) und etwas mehr mit 150 m im Bereich des Flughafengeländes (ab dem Schnittpunkt der Korridormittellinie mit der reaktivierten Hunsrückbahn (gemäß Planfeststellungsbeschluss) bis zum Korridorendpunkt).

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Im Rahmen der vorliegenden Flächennutzungsplanänderung erfolgt die zeichnerische Darstellung des Freihaltekorridors entsprechend des Zielabweichungsbescheides vom 12.10.2015. Diese Dar- stellung ist der Gesamtkarte des Flächennutzungsplans im Stand der vorliegenden 3. Änderung zu entnehmen.

3.2 Regionaler Raumordnungsplan der Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald 2017

Die Verbandsgemeinde Kirchberg liegt in der Planungsregion Mittelrhein-Westerwald.

Der Regionale Raumordnungsplan (RROP) der Planungsregion Mittelrhein-Westerwald ist seit dem 11.12.2017 wirksam und löst den RROP 2006 sowie die Fortschreibungen von 2011 und 2014 ab. Dem RROP liegen nun die übergeordneten Vorgaben aus dem Landesentwicklungsprogramm IV von 2008 und den nachfolgendenden Teilfortschreibungen zugrunde. Die Entwicklung soll insge- samt auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein. Auf Zuweisung besonderer Funktionen wird im wirksa- men RROP verzichtet.

Die wirksame Fassung des Regionalen Raumordnungsplans von 2017 der Planungsregion Mittel- rhein-Westerwald wurden von der Planungsgemeinschaft unter Beteiligung von Behörden und Pla- nungsträgern des Bundes und des Landes sowie Gebietskörperschaften erarbeitet.

Die Ziele und Grundsätze des Regionalen Raumordnungsplans Mittelrhein-Westerwald sind folg- lich zu beachten. Die Gemeinden haben die Pflicht, durch eigenverantwortliche Lenkung eine struk- tur- und bedarfsgerechte Entwicklung anzustreben.

Die Verbandsgemeinde Kirchberg liegt im südlichen Grenzbereich der Planungsgemeinschaft Mit- telrhein-Westerwald. Im RROP von 2006 wurden insbesondere die Bereiche entlang der südlichen und südwestlichen Grenze vorwiegend als ökologischer Sanierungsraum dargestellt. Diese Darstel- lung deckt sich mit den Darstellungen von Räumen für den besonderen Schutz des Landschaftsbil- des, Vorbehaltsgebiet Erholung, Erholungsraum sowie mit den Vorrang- bzw. Vorbehaltsgebiet für den Arten- und Biotopschutz. Die Aussage dieser Darstellungen wird weiterhin durch die Auswei- sung der Naturparke „ “ und „Soonwald Hunsrück“ und das Landschaftsschutzgebiet 600-103 „Sonnwald“ bekräftigt.

Die Verbandsgemeinde Kirchberg wird gemäß dem wirksamen RROP 2017 dem „ländlichen Be- reich mit konzentrierter Siedlungsstruktur“ zugeordnet. Die Stadt Kirchberg erfüllt innerhalb der Ver- bandsgemeinde die Funktion eines verpflichtend kooperierenden Grundzentrums. Das Netz der Grundzentren wird durch die Gemeinden Büchenbeuren und Sohren als ebenfalls verpflichtend ko- operierenden Grundzentren erweitert.

Grundsätzlich haben die Gemeinden in den ländlichen Räumen ein Recht auf Eigenentwicklung aufgrund des eigenen Bedarfes; dieses gilt sowohl für die Wohnbau- als auch die Gewerbeflächen. Falls die wohnbauliche Entwicklung über den Eigenbedarf hinausgeht, soll diese Entwicklung inner- halb der Städte und Gemeinden erfolgen, die aufgrund ihrer Größe und der örtlichen Infrastruktur dafür besonders geeignet sind; in der Regel sind es die zentralen Orte.

Ein weiterer Grundsatz der Regionalplanung besagt, dass die Wohn-, Versorgungs- und Lebens- verhältnisse in den ländlichen Räumen verbessert werden sollen. Wohnbauflächen sind auf den spezifischen Bedarf des ländlichen Raumes anzupassen.

Die Flächennutzung in der Verbandsgemeinde Kirchberg ist wie folgt strukturiert (31.12.2011): Die Bodenfläche der Verbandsgemeinde ist in der Summe ca. 228 km² groß. Der Anteil der Land- wirtschaftsfläche ist mit ca. 48 % sehr hoch und das Gebiet wird zu ca. 38 % mit Waldfläche be- deckt. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche umfasst ca. 13 % der Verbandsgemeinde.

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Die Agrarstruktur der Verbandsgemeinde Kirchberg war im Jahr 2010 folgendermaßen gegliedert: Die landwirtschaftlich genutzte Fläche summierte sich auf ca. 10.718 Hektar. Der Anteil des Acker- landes an dieser landwirtschaftlichen Fläche lag bei etwa 69 %, während der Anteil des Dauergrün- landes ca. 31 % betragen hat. In der Verbandsgemeinde wirtschafteten insgesamt 209 landwirt- schaftliche Betriebe.

Im Regionalen Raumordnungsplans (RROP) aus dem Jahr 2017 werden siedlungsrelevante Aus- sagen, insbesondere im Kapitel 1.3.2 „Wohnsiedlungsentwicklung/ Schwellenwert für die Wohnbau- flächenentwicklung“ getroffen. Die Weiterentwicklung basiert dabei insbesondere auf dem LEP IV aus dem Jahr 2008, Kapitel 2.4.2 und LEP IV-Erlass vom Juni 2009 / Dezember 2010 (Kapitel 4.2.2, 4.2.3.1, 4.2.3.2 mit Anlage).

Gemäß Grundsatz G 29 soll sich die weitere bauliche Entwicklung in der Region an den realisti- schen Entwicklungschancen und -bedingungen orientieren.

Zu Wohnbauflächenentwicklung

In den Regionalplänen sollen mindestens für die Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung Schwel- lenwerte als Ziele der Raumordnung zur weiteren Wohnbauflächenentwicklung vor dem Hintergrund der absehbaren demographischen Entwicklung festgelegt werden. Diese Schwellenwerte werden unter Berücksichtigung der „mittleren Variante“ der Bevölkerungsvorausberechnung des Statisti- schen Landesamtes Rheinland-Pfalz und bestehender Flächenreserven begründet.

Sehr detaillierte Informationen zu den Schwellenwerten und Kenngrößen für den Bedarfsaus- gangswert sowie weitere Aspekte gehen aus den Zielen Z 30-Z 33 der RROP hervor.

Aufgrund des Umfangs der Ausführungen im Regionalen Raumordnungsplan wird an dieser Stelle auf eine 1:1 Wiedergabe verzichtet. Wesentliche Aspekte der Ausführungen sind:

Die Schwellenwerte ermitteln sich nach folgender Berechnungsvorschrift:

Schwellenwert = Bedarfswert - Potentialwert

Gemäß Z 33 ist der bestimmte Schwellenwert für die Darstellung von weiteren Wohnbauflächen im wirksamen Flächennutzungsplan zu beachten. Übersteigt das zum Zeitpunkt einer Teilfortschrei- bung eines vorbereitenden Bauleitplans ermittelte, für eine Wohnbebauung geeignete Flächenpo- tential den Bedarf an weiteren Wohnbauflächen (Schwellenwert), kann die Darstellung einer weite- ren Wohnbaufläche durch die Rücknahme einer bestehenden, noch nicht realisierten Wohnbauflä- chendarstellung mindestens in gleicher Flächengröße erfolgen (sogenannter „Flächentausch“). Da- bei darf der nach Ziel Z 30 zu quantifizierende Bedarf durch den Bedarf, der durch die weitere Wohnbauflächendarstellung befriedigt werden kann, nicht überschritten werden.

Die Potentialwerte wurden zum Stichtag 15.05.2011 informativ in den Anhang des RROP- Vorentwurfs 2011 aufgenommen und im Anhang der Entwurfsfassung 2014 mit dem 22.04.2014 angegeben. Im Rahmen der nachfolgenden Verfahren ist das aktuell verfügbare Potential zu Grun- de zu legen. Durch die Möglichkeit der Fortschreibung der Potentialflächen im Rahmen des Projek- tes Raum+, die durch die Verbandsgemeinden als Träger der Planungshoheit fortgeschrieben wer- den können, ist eine Aktualisierung des Datenmaterials möglich. Als bestehende Flächenreserven bzw. vorhandene Wohnbauflächenpotentiale gelten Wohnbauflächen gemäß Baunutzungsverord- nung zu 100 % und gemischte Bauflächen zu 50 %.

Im Rahmen der vorliegenden Flächennutzungsplanänderung wird auf eine Ermittlung des aktuellen Potentialwertes verzichtet und für die nächste Fortschreibung des Flächennutzungsplans vorgese- hen.

In diesem Zusammenhang ist auf die Flächenbilanz der vorliegenden 3. Änderung des Fläche- nnutzungsplans zu verweisen, nach der im Gebiet der Verbandsgemeinde Kirchberg insgesamt

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 24 mehr Wohnbaufläche zurückgenommen, als neu ausgewiesen wird. Konkret geht aus der Flächen- bilanz im Ergebnis eine Rücknahme von ca. 0,98 ha Wohnbaufläche hervor.

Für die Ausweisung neuer Wohnbaufläche konnte entsprechend das Planungsinstrument des Flä- chentauschs angewendet werden. Für konkrete Aussagen wird auf die Ausführungen zu den ein- zelnen Ortslagen verwiesen.

Es ist darauf hinzuweisen, dass der Regionale Raumordnungsplan (RROP) der Planungsregion Mittelrhein-Westerwald seit dem 11.12.2017 wirksam und den RROP 2006 sowie die Fortschrei- bungen von 2011 und 2014 ablöst. Dem RROP liegen nun die übergeordneten Vorgaben aus dem Landesentwicklungsprogramm IV von 2008 und der anschließenden Teilfortschreibung zugrunde.

Es ist jedoch rechtlich umstritten, ob eine solch dezidierte Einengung der Planungshoheit der Kom- munen bzw. Verbandsgemeinden mit der grundgesetzlich garantierten Planungshoheit der Ge- meinden vereinbar ist.

Das bislang statistisch ermittelte Potential übersteigt mit 123,2 ha den ermittelten Bedarf von ca. 36,1 ha deutlich (gemäß Raum+ RLP – Monitor, Stichtag 22.04.2014; wird als Anlage zum RROP geführt). Dies bedeutet, dass im Regelfall bei geplanten Neudarstellungen von Wohn- und Misch- bauflächen Flächentausche erforderlich werden (Rücknahme von Bauflächen, die noch nicht bebaut sind an anderer Stelle des Gemeindegebietes).

Unter Berücksichtigung der Abwägungsentscheidungen des Verbandsgemeinderates Kirchberg vom 20. März 2014 sind Flächentausche in vielen Gemeinden vorgenommen worden, die neue Wohnbauflächen ausweisen. Für Einzelheiten hierzu sei auf die entsprechenden Darlegungen im Ortslagenteil der Planung verwiesen.

Abb.: Auszug RROP 2017– Anhang Methodik Schwellenwerte

Unter Verweis auf die Vorgaben des RROP 2017 können darüber hinaus gemischte Bauflächen auch bei einem Wohnbauflächenüberhang ausgewiesen werden.

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Zu Industrie- und Gewerbeentwicklung

Im wirksamen RROP 2017 werden in Kapitel 1.3.3 verschiedene Grundsätze zur Industrie- und Gewerbeentwicklung formuliert.

Im Grundsatz G 34 ist festgestellt, dass zentrale Orte auch Gewerbestandorte sind. Grundsatz G 35 führt aus, dass günstige Bedingungen für die gewerbliche Entwicklung, insbesondere auch Standor- te an den Schnittpunkten von übergeordneten Verkehrswegen und in der Nähe von Verknüpfungs- punkten des Güterverkehrs (Güterverkehrszentren, Frachtzentren, Luftfrachtzentren, Güterhäfen) und mit leistungsfähiger Telekommunikationsverbindung bieten. (Die Vorgaben zur Steuerung des Einzelhandels bleiben hiervon unberührt).

Im Grundsatz G 36 ist ausgeführt: „Den Bedürfnissen örtlicher Handwerksbetriebe und Gewerbebe- triebe soll durch Ausweisung kleinerer, bedarfsorientierter und dezentral konzentrierter Gewerbeflä- chen bzw. von Handwerkerhöfen Rechnung getragen werden.“ In den ländlichen Räumen kann es erforderlich sein, dass eine bedarfsgerechte Expansionsmöglichkeit für Handwerksbetriebe zur Ver- fügung gestellt wird, damit innerörtliche Gemengelagen mit vorhandenen Handwerksbetrieben ent- flochten werden. Für diese Betriebe sollen in angemessener Dimensionierung kleinflächige Gewer- beflächenpotentiale vorgehalten werden (Begründung/Erläuterung zu G 36).

In der Begründung/Erläuterung zum Grundsatz G 35 ist zu entnehmen, dass die weitere gewerbli- che Entwicklung in den Gemeinden konzentriert werden soll, die bereits einen bedeutenden Ge- werbebesatz aufweisen und in denen die erforderlichen Infrastrukturausstattungen weitgehend vor- handen sind. Hierzu gehören in der Regel die zentralen Orte, soweit sie nicht aufgrund topographi- scher Bedingungen oder aus anderen Gründen, wie der Freiraumsicherung davon ausgenommen sind. Als Gewerbestandorte oder für die gewerbliche Entwicklung eignen sich auch weitere größere Gemeinden, die bereits heute einen überdurchschnittlichen Gewerbebestand aufweisen, gut und leistungsfähig in die Verkehrsnetze eingebunden sind und räumlich den zentralen Orten zugeordnet werden können. Diese Gemeinden sollen über Flächenpotentiale verfügen, die für die Ausweisung von gewerblichen Bauflächen geeignet sind. Die gewerbliche Entwicklung soll ebenso durch die gewerbliche Förderung unternehmensnaher Dienstleistungen gefördert werden. Die enge wirt- schaftliche Verzahnung von produzierender Wirtschaft und Dienstleistungsgewerbe erfordert räum- liche Nachbarschaft und dementsprechende Flächenausweisung. Bevorzugte Standorte für große Gewerbe- und Industriegebiete sind Schnittpunkte von übergeordneten Verkehrswegen und die Verknüpfungspunkte des Güterverkehrs (Güterverkehrszentrum , Flughafen Frankfurt- Hahn, Regionalflughafen Siegerland, Frachtzentren).

Im Vergleich zu den Vorgaben der wohnbaulichen Entwicklung ist festzustellen, dass es sich bei den Vorgaben zur Industrie- und Gewerbeentwicklung um abwägungsfähige Grundsätze der Regi- onalplanung handelt.

Grundsätzlich haben die Städte und Gemeinden in den ländlichen Räumen ein Recht auf Eigen- entwicklung aufgrund des eigenen Bedarfes; dieses gilt sowohl für die Wohnbau- als auch die Ge- werbeflächen. Dieses Recht auf Eigenentwicklung gilt grundsätzlich auch für Gemeinden, die keine spezielle Funktionszuweisung erhalten.

Ein weiterer Grundsatz der Regionalplanung besagt, dass die Wohn-, Versorgungs- und Lebens- verhältnisse in den ländlichen Räumen verbessert werden sollen.

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4 FFH- U N D V OGELSCHUTZGEBIETE

4.1 Rechtliche Grundlagen

Natura 2000 ist ein Meilenstein zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in Europa. Mit Natura 2000 wird ein zusammenhängendes ökologisches Netz naturnaher Gebiete geknüpft. Das europaweite Netzwerk bilden die ausgewählten Gebiete nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH- Richtlinie) und der Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Union. Ziel ist es, wichtige Lebensräu- me (und somit auch die Artenvielfalt) europaweit zu erhalten bzw. zu entwickeln und vor Eingriffen zu bewahren, so dass unter der Bezeichnung Natura 2000 ein kohärentes (zusammenhängendes) europäisches, ökologisches Gebietssystem ausgewählter Schutzgebiete entsteht.

Das europäische ökologische Netz besonderer Schutzgebiete gemäß Artikel 3 der Flora-Fauna- Habitatrichtlinie muss den Fortbestand oder ggf. die Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungs- zustands dieser natürlichen Lebensraumtypen und Habitate der Arten in ihrem natürlichen Verbrei- tungsgebiet gewährleisten.

„FFH-Gebiete“ sind besondere Schutzgebiete nach der „Richtlinie zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen“ (Richtlinie 92/43/EWG vom 21.5.1992), wie die FFH-Richtlinie vollständig heißt. Die Richtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten der Europäi- schen Union unter anderem zur Einrichtung dieser Schutzgebiete, die Bestandteil des Schutzge- bietsnetzes Natura 2000 werden.

Die Gebiete der FFH-Richtlinie dienen der Erhaltung ausgewählter natürlicher oder naturnaher Le- bensräume und gefährdeter Arten, deren Schutz in ganz Europa von hoher Bedeutung ist. Lebens- räume und Arten, die aufgrund ihres seltenen Vorkommens oder der starken Gefährdung in der Eu- ropäischen Union in besonderer Weise bedroht sind, werden als prioritär eingestuft. Für diese sind die Maßnahmen zur Sicherung besonders intensiv durchzuführen.

Die Auswahl der Gebiete erfolgte aufgrund von rein fachlichen Kriterien. Kenntnisse über Vorkom- men, Bestandsgröße und Erhaltungszustand der Lebensraumtypen und Arten wurden dabei heran- gezogen. Rheinland-Pfalz hat auf dieser Grundlage einen Vorschlag zum Aufbau von Natura 2000 erstellt, der 171 Gebiete umfasst. Diese Gebietsmeldungen wurden im März 2001 der EG- Kommission in Brüssel vorgelegt.

Für die ausgewiesenen FFH-Gebiete sind Managementpläne über jeweils sechs Jahre aufzustellen und zur Erhaltung eines günstigen Zustands der Lebensräume und Arten umzusetzen. Über Le- bensräume und Arten sollen Monitoringmaßnahmen Aufschluss über deren Verbesserung und wei- tere Entwicklung geben. In der FFH-Richtlinie, Art. 4 (4) heißt es: „Ist ein Gebiet .[...] als Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung bezeichnet worden, so weist der betreffende Mitgliedsstaat dieses Gebiet so schnell wie möglich – spätestens aber binnen 6 Jahren – als besonderes Schutzgebiet aus und legt dabei die Prioritäten nach Maßgabe der Wichtigkeit dieser Gebiete für die Wahrung oder die Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes eines natürlichen Lebensraum- typs [...] und für die Kohärenz des Netzes Natura 2000 sowie danach fest, inwieweit diese Gebiete von Schädigung oder Zerstörung bedroht sind“

Die „Richtlinie über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten“ (Richtlinie 79/409/EWG vom 02.04.1979, Abl. Nr. L 103 S. 1), EG- bzw. EU-Vogelschutzrichtlinie genannt, verpflichtet die Mit- gliedstaaten der Europäischen Union u. a. zur Einrichtung von Besonderen Schutzgebieten, den sogenannten „Vogelschutzgebieten“. Bei den im europäischen Gebiet der Mitgliedstaaten wildle- benden Vogelarten handelt es sich zum großen Teil um Zugvogelarten, so dass der Schutz ein typi- sches grenzübergreifendes Umweltproblem darstellt. Die Vogelschutzgebiete sind Teil des europäi- schen ökologischen Netzes besonderer Schutzgebiete mit der Bezeichnung „Natura 2000“.

Für die gefährdeten Vogelarten des Anhang I (Art. 4 Abs. 1) sind die flächen- und zahlenmäßig am besten geeigneten Gebiete sowie die wichtigsten Vermehrungs-, Mauser-, Rast- und Überwinte-

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 27 rungsgebiete der sonstigen Zugvögel (Art. 4 Abs. 2) zu schützen. 1983 wurden sechs rheinland- pfälzische NSG über die Bundesregierung als besondere Schutzgebiete an die EG gemeldet. Nach der Aufforderung durch die EG sollen nun weitere Gebiete zur Vervollständigung des Netzes der Europäischen Schutzgebiete Natura 2000 gemeldet werden. Dazu wurde in Anlehnung an die Rechtsprechung des EuGH und unter Würdigung der Kriterien von BirdLife International (sog. IBA- Kriterien) ein Kriteriensystem entwickelt. Damit soll ein ausreichender Anteil der Vorkommen der jeweiligen Vogelart durch Schutzgebiete abgedeckt werden.

Eine Arbeitsgruppe aus Fachleuten der Staatlichen Vogelschutzwarte, des Landesamtes für Um- weltschutz und Gewerbeaufsicht und Ornithologen der Fachverbände GNOR und NABU legte im Frühjahr 2001 eine Materialiensammlung vor. Diese Informationen wurden mit den Kommunen und anderen Betroffenen in Informationsveranstaltungen diskutiert. Anschließend wurden die Rückmel- dungen ausgewertet und die Gebietskulisse anhand differenzierter Kriterien von der Projektgruppe Vogelschutzgebiete (Ministerium für Umwelt und Forsten - MUF, SGD, Staatliche Vogelschutzwarte und LfUG) überarbeitet. Der Gebietsvorschlag erfasste ca. 8,9 % der Landesfläche.

Der einheitliche Schutz potentieller FFH-Gebiete ist bereits seit Inkrafttreten der FFH-Richtlinie am 21.05.1992 gegeben, weil in der FFH-Richtlinie bzw. dementsprechenden Anhang bereits klar defi- niert wird, welche Gebiete als FFH-Gebiete einzustufen sind. Der einheitliche Schutz ist daher un- abhängig davon, ob diese Gebiete der EU-Kommission gemeldet wurden bzw. werden oder nicht. Auf Landesebene wurde durch die Novellierung des Landespflegegesetzes im Mai 2004 der einheit- liche Schutz hergestellt. Im Gesetzesanhang sind die einzelnen FFH- und Vogelschutzgebiete so- wie die allgemeinen Erhaltungsziele benannt.

Die bundesrechtliche Umsetzung der FFH- und Vogelschutzrichtlinie in die Naturschutzgesetz- gebung erfolgte mit dem zum 01.05.1998 in Kraft getretenen Zweiten Gesetz zur Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes, und darin vor allem den §§ 19 a) – f) als zentralen Vorschriften. Mit Neufassung des BNatschG vom 01. März 2010 wurden die Passagen zu den Schutzgebieten des Natura-2000 Netzes in den Paragraphen 31 bis 36 neu gefasst.

Das Baugesetzbuch „integriert“ im § 1 (6) Nr. 7 i.V.m. § 1a (4) BauGB die Vogelschutz- und FFH- Richtlinie in die bauleitplanerische Abwägung. § 1a (4) BauGB bestimmt, dass die Erhaltungsziele oder Schutzzwecke von Vogelschutz- u. FFH-Gebieten im Rahmen der Abwägung zu berücksichti- gen sind.

Falls in einem Natura-2000-Gebiet eine bauliche Entwicklung vorgesehen sein sollte, ist § 34 BNatSchG maßgeblich, der Ausführungen zur Verträglichkeit und Unzulässigkeit von Projekten so- wie Ausnahmen trifft.

4.2 FFH- und Vogelschutzgebiete in der Verbandsgemeinde Kirchberg

Im Jahr 2000 hat das Land Rheinland-Pfalz einen Ausweisungsvorschlag mit 171 Gebieten für ge- samt Rheinland-Pfalz dem zuständigen Bundesministerium gemeldet. Diese wurden als Gebiets- vorschläge im März 2001 an die EU-Kommission gemeldet, im November 2002 erfolgte eine Über- prüfungskonferenz der Gebietsmeldungen in Potsdam, bei welcher die Europäische Union festge- stellt hat, dass für die Bundesrepublik Deutschland Nachmeldebedarf besteht. Zur Bestimmung wei- terer zu meldender FFH-Gebiete wurde im Mai 2003 durch das Landesumweltministerium eine Suchkulisse veröffentlicht, welche nach Überprüfung und fachlicher Bewertung der Flächen unter Berücksichtigung der hierzu eingegangenen Anregungen modifiziert am 15.07.2003 durch den Mi- nisterrat zur Meldung nach Brüssel beschlossen wurden.

In der Verbandsgemeinde Kirchberg sind im Süden die Gebiete Nr. 6309-301 „Obere Nahe“ und 6109-303 „Idarwald“ sowie im Westen die Gebiet Nr. 5909-301 „Altlayer Bachtal“ und 6009-301 „Ahringsbachtal“ als FFH-Gebiete an die EU-Kommission gemeldet worden.

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Die Gebiete „Idarwald“ und „Altlayer Bachtal“ betreffen nur sehr kleine Teilbereiche (überwiegend bewaldete Talhänge) der Verbandsgemeinde direkt an den Gemarkungsgrenzen. Das gemeldete FFH-Gebiet „Obere Nahe“ liegt mit größeren Flächen im Bereich der Seitentäler des Kyr-Baches und im Bereich des Simmerbachtals mit größeren Flächen innerhalb der Verbandsgemeinde Kirch- berg. Das Gebiet „Ahringsbachtal“ liegt an der westlichen Verbandsgemeindegrenze im Bereich um Büchenbeuren. Am Westrand des Verbandsgemeindegebietes sind kleinere Teilflächen, die mit dem gemeldeten FFH-Gebiet „Altlayer Bachtal“ kongruent sind, als Bestandteil des Vogelschutzge- bietes Nr. 5908-401 „Wälder zwischen Wittlich und Cochem“ verzeichnet.

In der Kartendarstellung werden die maßgeblich zu berücksichtigenden FFH- und Vogelschutzge- biete dargestellt. Für die verzeichneten FFH- und Vogelschutzgebiete sind diese Schutzwürdigkeit benannt:

Gebietsnummer Name Schutzwürdigkeit

- Trocken- und Gesteinshaldenwäldern mit bundesweiter 5909-301 Altlayer Bachtal Bedeutung - Stollen als bedeutsame Fledermausquartiere

- naturnahe Biotopkomplexe mit alt- und totholzreichen Buchenwäldern, Eichen-Trockenwäldern, Schluchtwälder, 6009-301 Ahringsbachtal Bächen, Felsen und Stollen - Lebensraum für Fledermäuse mit mitteleuropäischer Bedeutung

- Zwischenmoore im Komplex mit weiteren Feuchtbiotopen 6109-303 Idarwald nährstoffarmer Standorte - Lebensräume seltener Arten (z. B. Schmetterlinge) - Altholzreiche Buchenwälder

- Lebensraummosaik aus naturnahen Wäldern und Felsen, Borstgrasrasen und Magerwiesen 6309-303 Obere Nahe - Fledermausquartiere (Stollen) - naturnahe Bäche als Habitate - Habitate für Schmetterlinge Wälder zwischen - Wälder mit Verbreitungsschwerpunkten für Spechte, 5908-401 Wittlich und besonders Mittelspecht Cochem - bedeutsame Felsbiotope für Uhu und Zippammer

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5 E NTWICKLUNG DER B EVÖLKERUNG H AUSHALTSENTWICKLUNG U N D W OHNBAUFLÄCHENBEDARF

5.1 Bevölkerungsentwicklung

Die Bevölkerungsentwicklung in der Verbandsgemeinde Kirchberg war in der Vergangenheit durch eine schwankende Bevölkerungsentwicklung geprägt. Im Zeitraum von 1963 bis 1986 überwog ein moderater Bevölkerungsrückgang. In den Jahren zwischen 1987 und 1997 war ein deutlicher An- stieg der Bevölkerung zu beobachten, und die Zahl der Bevölkerung stieg auf mehr als 20.000 Ein- wohner an.

Der höchste Stand der Bevölkerung wurde im Jahr 2002 erreicht, zu jenem Zeitpunkt lebten 20.706 Einwohner in der Verbandsgemeinde. Seit dem Jahr 2003 war ein leichter Rückgang der Bevölke- rung zu verzeichnen, dem jedoch seit dem Jahr 2013 wieder ein Bevölkerungszuwachs entgegen steht. Die Bevölkerungszahl lag im Jahr 2018 bei einem Wert von 19.782 Einwohnern.

Die Bevölkerungsentwicklung in der Verbandsgemeinde Kirchberg im vergangenen Jahrzehnt, ge- nauer gesagt im Zeitraum 2005 bis 2018 wird in dieser Grafik abgebildet:

Abb.: Die Entwicklung der Einwohnerzahlen in der Verbandsgemeinde Kirchberg im Zeitraum von 2005 bis 2014 (Quelle: Statistisches Landesamt)

Anhand des Balken-Diagramms wird der starke Rückgang bei den absoluten Einwohnerzahlen in der Zeit bis 2010 ersichtlich. Seite den Jahren 2009 pendelt die Bevölkerungszahl der Ver- bandsgemeinde um die Marke von 19.800 Einwohnern.

Eine der größten Herausforderungen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten wird die Problematik des demografischen Wandels sein.

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Bevölkerungsprognose für Rheinland-Pfalz:

Das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz hat eine regionalisierte, kleinräumige Bevölkerungs- prognose bis zum Jahr 2030 erstellt. Es wurde bei der aktuellen „dritten kleinräumigen Bevölke- rungsvorausberechnung“ das Basisjahr 2010 zugrunde gelegt.

Die Gesamtbevölkerungszahl betrug im Jahr 2010 4.003.745 Einwohner. Bis zum Jahr 2030 wird sich die Anzahl der Bevölkerung in der Prognose auf ca. 3.770.687 verringern. Dies entspricht ei- nem Minus von 233.058 Einwohnern (-5,8 %) bezogen auf das Basisjahr der Prognose aus. Dieser negative Trend wird sich bis ins Jahr 2060 fortsetzen. Es wird eine Gesamtbevölkerungszahl von 3.186.501 Personen prognostiziert für 2060. Man geht somit von einem Bevölkerungsverlust von ca. 817.244 Einwohnern aus, d. h. ein Minus von 20,4 % bezogen auf das Jahr 2010.

Neben dem erwarteten absoluten Rückgang der Bevölkerung ergeben sich weitere Veränderungen. Die Anzahl der Senioren (älter 65 Jahre) nimmt konstant zu. Im Gegenzug verringert sich der Anteil der Kinder und Jugendlichen, aber auch der mittleren Bevölkerungsschicht von 20 bis 65 Jahren. Dies hat natürlich Auswirkungen auf die Auslastung der vorhandenen Infrastruktur und es ergeben sich Notwendigkeiten zur Anpassung durch Konzepte zur Umnutzung bzw. Doppelnutzung und sinnvoller Auslastung der Infrastruktur.

Bevölkerungsprognose für den Rhein-Hunsrück-Kreis:

Für den Rhein-Hunsrück-Kreis wurde analog zum Land Rheinland-Pfalz eine Bevölkerungsprogno- se erstellt. Im Basisjahr 2010 waren insgesamt 102.145 Einwohner im Rhein-Hunsrück-Kreis ge- meldet. Für das Jahr 2030 wird in der mittleren Variante eine Bevölkerung von 91.831 Einwohnern prognostiziert (d. h. ein Rückgang von 10.314 Einwohnern, minus 10,1 %).

Bevölkerungsprognose für die Verbandsgemeinde Kirchberg

Das Statistische Landesamt hat eine dritte kleinräumige Bevölkerungsvorausberechnung bis zum Jahr 2030 für die verbandsfreien Gemeinden und Verbandsgemeinden (Basisjahr 2010) erstellt. Die Ergebnisse für die einzelnen Landkreise resultieren aus einer Modellrechnung bis zum Jahr 2030, die auf den Ergebnissen der mittleren Variante der dritten regionalisierten Bevölkerungsvorausbe- rechnung (Basisjahr 2010) basiert.

Seitens des Statistischen Landesamtes wurde für die Ebene der Verbandsgemeinden eine Progno- se bis zum Jahr 2030 erstellt. Die Entwicklung in der Verbandsgemeinde Kirchberg wird wie folgt prognostiziert: Im Jahr 2010 waren 19.739 Einwohner in dem Gebiet der Verbandsgemeinde ge- meldet. Laut der Prognose wird sich die Anzahl der Bevölkerung bis zum Jahr 2030 um ca. 2.327 Einwohner auf einen Wert von 17.412 verringern.

Neben einem Rückgang der Bevölkerungszahl insgesamt ist auch eine Verschiebung im Altersauf- bau der Bevölkerung zu erwarten. Bezogen auf das Ausgangsjahr der Bevölkerungsprognose (2010) wird sich der Anteil der Bevölkerung unter 20 Jahren erheblich um 24,6 % (von 100 % auf 75,4 %) verringern. Bei der Bevölkerungsgruppe der 20-65 Jährigen wird bis 2030 ebenfalls ein er- heblicher Bevölkerungsrückgang um ca. 21 % (von 100 % auf 79,0 %) prognostiziert. Die einzige Bevölkerungsgruppe, deren Anteil an der Gesamtbevölkerung deutlich wächst, ist die Altersklasse der 65 Jährigen und Älteren; es wird sich eine erhebliche Erhöhung des Bevölkerungsanteils um ca. 30 % (von 100 % auf 129,8 %) ergeben.

Die aufgeführten Vorhersagewerte korrespondieren insgesamt mit dem kleinräumigen und überre- gionalen Trend einer allgemeinen Bevölkerungsstagnation und einem Bevölkerungsrückgang.

Die beschriebene Bevölkerungsentwicklung und kleinräumige Prognosen sind vor dem Hintergrund des demographischen Wandels in den ländlichen Räumen von Rheinland-Pfalz zu betrachten. Der

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 31 demographische Wandel ist mit seinen direkten und mittelbaren Folgen eine aktuelle und vielfältige Thematik.

Die Bevölkerungsprognose ist für den Planungsraum ein wichtiges Hilfsmittel, um die durch Verän- derungen bei der Bevölkerung entstehenden erforderlichen Investitionen (z. B. im Rahmen von Baugebietsausweisungen mit den erforderlichen Erschließungsmaßnahmen und der Schaffung von Kindergarten-, Schul- und Altenpflegeplätzen etc.) zu planen.

An dieser Stelle ist grundlegend anzumerken, dass es sich um ein Prognosemodell handelt, wel- ches auf empirisch ermittelten Daten und Modellrechnungen basiert. Da Projektionen in die Zukunft vorliegen, sind die Zahlenwerte nicht exakt zu bestimmen. Das Prognoseergebnis ist schließlich als Leitfaden für die Entwicklung in der Verbandsgemeinde anzusehen.

Prognosen basieren auf generellen Annahmen, die das Verhalten bestimmter Bevölkerungsgruppen betreffen. Bei den Einzelpersonen liegen individuelle Lebensplanungen vor, die sich in den letzten Jahren, z. B. durch den deutlich gestiegenen Anteil der Frauen am Erwerbsleben, stark geändert haben.

Die tatsächliche Bevölkerungsentwicklung hängt von vielen Faktoren, u. a. vom Wirtschafts- und Arbeitsmarkt, ab. Die Zu- und Abnahme der Bevölkerung wird sich lokal in den einzelnen Ortsge- meinden bzw. der Stadt Kirchberg unterschiedlich entwickeln und auswirken.

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5.2 Haushaltsentwicklung

Haushaltsentwicklung für das Bundesgebiet:

Die Wohnraumnachfrage ist von der Bevölkerungsabnahme zunächst nicht direkt betroffen. Durch Veränderungen der Haushaltsstrukturen haben sich die Haushaltsgrößen verringert. Dies führt da- zu, dass die Anzahl der Haushalte trotz Bevölkerungsabnahme steigt. Die steigenden Haushalts- zahlen können bisher die Bevölkerungsstagnation und -abnahme in Bezug auf die Wohnungsnach- frage kompensieren.1

Die Wohnungsnachfrageentwicklung ist insgesamt abhängig von der Entwicklung der Bevölke- rungs- und Haushaltszahlen. Nach den Berechnungen der Wohnungsmarktprognose wird die Ent- wicklung der Haushaltszahlen im Prognosezeitraum von 2010 bis 2025 einen anderen Verlauf nehmen als die Bevölkerungsentwicklung. Sie wird mit einem Rückgang von 0,1 % bezogen auf das gesamte Bundesgebiet berechnet. Zurückgeführt wird dies auf eine positive Haushaltsentwicklung in den alten Bundesländern, die mit einem Wachstum von 1,7% prognostiziert wird. Daneben wird für die neuen Bundesländer eine Abnahme von 7,3% prognostiziert.2

Abb.: Künftige Dynamik der privaten Haushalte3

1 vgl. BBSR (Hrsg.) 2011: Wohnungs- und Immobilienmärkte in Deutschland 2011. (= Analysen Bau, Stadt, Raum, Bd. 5). Bonn, S. 22. 2 vgl. BBSR (Hrsg.) 2011: Wohnungs- und Immobilienmärkte in Deutschland 2011. (= Analysen Bau, Stadt, Raum, Bd. 5). Bonn, S. 25 ff. 3 vgl. BBSR (Hrsg.) 2012: Raumordnungsprognose 2030. Bevölkerung, private Haushalte, Erwerbspersonen (= Analysen Bau, Stadt, Raum, Bd. 9). Bonn. Link: http://www.bbsr.bund.de/cln_032/nn_1065342/BBSR/DE/ Raumbeobachtung/UeberRaumbeobachtung/Komponenten/Raumordnungsprognose/Downloads/DL__uebersicht.html

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Bedingt durch ihre Standortgebundenheit rücken bei der Bewertung von Immobilienbedarfen die re- gionalen Entwicklungsunterschiede von Haushalts- und Bevölkerungsentwicklung in den Fokus. Zukünftig werden die Regionen unter Schrumpfungsprozessen ein Übergewicht gegenüber den von Wachstum geprägten Regionen aufweisen. Auch die positive Haushaltsentwicklung wird sich auf immer weniger Regionen verteilen. Regionale Entwicklungsunterschiede lassen sich deutlich aus- machen. Neben den Unterschieden zwischen den neuen und den alten Bundesländern finden Wachstum und Schrumpfung auf kleinräumiger Ebene nebeneinander statt.4

Haushaltsentwicklung für die Verbandsgemeinde Kirchberg:

Wie bereits ausgeführt ist hinsichtlich der Nachfrage nach Wohnraum nicht die Bevölkerungsent- wicklung, sondern die Haushaltsentwicklung ausschlaggebend. Aufgrund der sich im Bundesgebiet weiter verringernden durchschnittlichen Haushaltsgröße entwickelt sich die Anzahl privater Haus- halte ungleich der Bevölkerungsentwicklung.

Datengrundlagen für das Untersuchungsgebiet liegen auf Ebene der Verbandsgemeinde nicht vor. Um dennoch eine Einschätzung über die Entwicklungen der Verbandsgemeinde zu erhalten, wer- den zusätzlich die vorhandenen Daten auf Landes- und Kreisebene hinzugezogen.

Aus dem Datenmaterial des STATISTISCHEN LANDESAMTES RHEINLAND-PFALZ lässt sich ei- ne positive Entwicklung der Haushaltszahlen zwischen den Jahren 1980 bis 2012 auf Landesebene entnehmen. Dabei unterliegen die Haushalte mit 1 bis 2 Personen einem durchweg positiven Trend, während Haushalte mit 3 und mehr Personen besonders seit dem Jahr 1990 einer negativen Ent- wicklung unterliegen. Die Entwicklung der Anzahl der Haushalte verläuft demnach auch nicht auf Landes- und Kreisebene gleich der Bevölkerungsentwicklung.5

Der Rhein-Hunsrück-Kreis unterliegt nach den Berechnungen des BBSR einem positiven Trend bis zum Jahr 2030. Nach dieser Vorausberechnung der Haushaltszahlen ist auf Kreisebene von einer Zunahme der Haushalte um 1.800 (von 46.100 bis 47.900) im Zeitraum 2010 bis 2030 auszuge- hen.6

Es ist entsprechend der vorliegenden Datengrundlagen davon auszugehen, dass dieser positive Entwicklungstrend die Verbandsgemeinde Kirchberg ebenso betrifft. Da mit steigenden Haushalts- zahlen ebenfalls der Bedarf an Wohneinheiten steigt, ist im Ergebnis von steigendem Bedarf an Wohnungen bzw. Wohngebäuden auszugehen.

4 vgl. BBSR (Hrsg.) 2011: Wohnungs- und Immobilienmärkte in Deutschland 2011. (= Analysen Bau, Stadt, Raum, Bd. 5). Bonn, S. 25.

5 vgl. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.) 2013: StatistischesJahrbuchRheinland-Pfalz 2013, Bad Ems, S. 48. 6 vgl. BBSR (Hrsg.) 2012: Raumordnungsprognose 2030. Bevölkerung, private Haushalte, Erwerbspersonen (= Analysen Bau, Stadt, Raum, Bd. 9). Bonn. Link: http://www.bbsr.bund.de/cln_032/nn_1065342/BBSR/DE/ Raumbeobachtung/UeberRaumbeobachtung/Komponenten/Raumordnungsprognose/Downloads/DL__uebersicht.html

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5.3 Wohnflächenbedarf

Wohnflächenbedarf für die Verbandsgemeinde Kirchberg:

Die Wohnraumnachfrage ist maßgeblich abhängig von der Entwicklung der Haushalte. Die Haus- haltsentwicklung unterliegt einer Veränderung in ihrer Größen- und Altersstruktur. War der Erwerb von Wohneigentum in der Vergangenheit am häufigsten durch größere Haushalte in der Phase ihrer Familiengründung charakterisiert und damit verantwortlich für einen großen Teil der Suburbanisie- rungsdynamik, werden diese Haushaltsstrukturen zukünftig an Quantität und Bedeutung verlieren. Haushalte in der Altersklasse über 60 Jahre werden dagegen bis 2025 um 25 % zunehmen. Die Pro-Kopf-Wohnflächen und die Eigentumsquoten werden in Haushalten dieser Altersklasse über dem Durchschnitt liegen. Daneben wird die zunehmende Verringerung der Haushaltsgrößen die Nachfrage nach kleineren Wohnungen fördern.7

Abb.: Neubau nach Gebäudetypen bis 2025 auf Kreisebene8

Das BBSR stellt einen steigenden Neubaubedarf für Ein- und Zweifamilienhäuser sowohl auf Rau- mordnungsregions- als auch auf Kreisebene für die Lage der Verbandsgemeinde Kirchberg heraus.

7 vgl. BBSR (Hrsg.) 2011: Wohnungs- und Immobilienmärkte in Deutschland 2011. (= Analysen Bau, Stadt, Raum, Bd. 5). Bonn, S. 115 f. 8 BBSR (Hrsg.) 2010: Wohnungsmärkte im Wandel, Zentrale Ergebnisse der Wohnungsmarktprognose 2025. In: BBSR-Berichte KOMPAKT, 1/2010, Bonn, S. 11 f.

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Der Lage der Verbandsgemeinde wird in dieser Veröffentlichung ein Neubaubedarf von 20 bis unter 30 durchschnittlichen jährlichen Wohnungen je 10.000 Einwohner im Wohnsegment der Ein- und Zweifamilienhäuser für den Zeitraum 2010 bis 2025 zugerechnet. Für das Wohnsegment der Mehr- familienhäuser wird ebenfalls ein positiver Neubaubedarf errechnet, der jedoch mit einem Wert von 0 bis unter 10 Wohnungen weitaus geringer ausfällt.9

Ein- und Zweifamilienhäuser Mehrfamilienhäuser

Abb.: Auszug Neubau nach Gebäudetypen bis 2025 auf Kreisebene10; Lage der Verbandsgemeinde

5.4 Auswertung und Ausblick

Nach den Ergebnissen der BBSR-Wohnungsmarktprognose wird sich der Neubaubedarf im gesam- ten Bundesgebiet negativ entwickeln. Allerdings werden auch hier regionale Disparitäten deutlich. Die regionale Verteilung des Neubaubedarfs konzentriert sich auf einzelne „Wachstumsinseln“.11

Generell unterliegt die bundesweite Bevölkerungsentwicklung wie bereits ausgeführt dem demo- graphischen Wandel mit abnehmenden Bevölkerungszahlen. Die Tendenz zur Verringerung der Bevölkerungszahl in den letzten Jahren kann hiermit korrespondieren. In ihrer Größendimension halten sich die Zahlen über die jährlichen Veränderungen jedoch in einem gemäßigten Rahmen. Dieser wird vorwiegend geprägt durch die natürliche Bevölkerungsentwicklung (Geburten und Ster- befälle) und durch übliche Wanderungsbewegungen im Zuge der Aufnahme einer Ausbildung, einer Arbeitsplatzveränderung oder einzelner anderer privater Lebensveränderungen (z.B. Familiengrün- dung und altersbedingte Veränderungen). Ebenfalls wirken sich in diesen geringen Veränderungs- bereichen das Fehlen und die Schaffung von nachfragegerechtem Wohnraum durch die Auswei- sung von Baugebieten oder einzelner Bauflächen auf die darstellbare Bevölkerungsentwicklung

9 BBSR (Hrsg.) 2010: Wohnungsmärkte im Wandel, Zentrale Ergebnisse der Wohnungsmarktprognose 2025. In: BBSR-Berichte KOMPAKT, 1/2010, Bonn, S. 10 f. 10 BBSR (Hrsg.) 2010: Wohnungsmärkte im Wandel, Zentrale Ergebnisse der Wohnungsmarktprognose 2025. In: BBSR-Berichte KOMPAKT, 1/2010, Bonn, S. 11 f. 11 vgl. BBSR (Hrsg.) 2011: Wohnungs- und Immobilienmärkte in Deutschland 2011. (= Analysen Bau, Stadt, Raum, Bd. 5). Bonn, S. 60 ff.

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 36 aus. Die Nachfrage- und Standortveränderungen ergeben sich insbesondere durch die drei Aspekte „Arbeitsplatzveränderung“, „Familiengründungsphase“ und „altersgerechte Bedarfe“.

Für die Verbandsgemeinde ist festzuhalten, dass auf der einen Seite die Bevölkerungsentwicklung negative Tendenzen aufzeigt, auf der anderen Seite jedoch die Entwicklung der Haushaltszahlen nach den vorliegenden Untersuchungen positiven Annahmen unterliegt.

Die steigenden Haushaltszahlen können Bevölkerungsstagnation und -abnahme in Bezug auf die Wohnungsnachfrage kompensieren. Die Wohnraumnachfrage ist maßgeblich abhän- gig von der Entwicklung der Haushaltszahlen und der Haushaltsstrukturen.

Im Landesentwicklungsprogramm IV werden u. a. Aussagen zu ausgewählten Räumen mit beson- ders alterspezifischen Aspekten getroffen (Kapitel 1.2 „Demografischer Entwicklungsrahmen“). Der Analysekarte ist zu entnehmen, dass der gesamte Rhein-Hunsrück-Kreis und damit die Ver- bandsgemeinde Kirchberg in keinem Gebiet mit einer Problemlage liegen.

Die Analyse der alterspezifischen Aspekte dient grundsätzlich dem Aufzeigen von Problemfeldern und daraus resultierenden Handlungsfeldern für die zukünftige Planung in den Regionen. Der de- mografische Wandel kann insbesondere in den ländlichen Räumen aufgrund der niedriger werden- den Bevölkerungsdichte und der sich ändernden Alterstruktur die wirtschaftliche Tragfähigkeit für öffentliche und private Versorgungen und Dienstleistungen gefährden. Die im Betrachtungszeitraum des LEP IV deutlich werdenden Verschiebungen in den Alterstrukturen erfordern in den Gebietskör- perschaften der ländlichen Räume Anpassungen bei der alters- und versorgungsspezifischen Infra- struktur sowie auf den Wohnungsmärkten.

Vor dem Hintergrund, dass mittelfristig ein Rückgang der Bevölkerung zu erwarten ist, wird dieser Rückgang die einzelnen Ortsgemeinden in unterschiedlicher Charakteristik und Stärke betreffen. In den Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Kirchberg wird zukünftig weiterhin Bedarf an Wohn- raum und Bauplätzen geben sein, obwohl im allgemeinen Bevölkerungsverluste zu erwarten sind. Es gilt zu beachten, dass die Nachfrage nach Bauplätzen für Eigenheime im ländlichen Raum grundsätzlich gegeben ist, weil diese Wohnformen bevorzugt werden. Den Ortsgemeinden sollte weiterhin ermöglicht werden, eine positive Einwohnerentwicklung insbesondere durch Zuzüge ge- nerieren zu können bzw. erhebliche Rückgänge zu verhindern oder zu mindern.

Der Flächenbedarf wird im Allgemeinen nicht sehr groß sein, und die Ortsgemeinden werden ent- sprechend sparsam mit dem ihr zur Verfügung stehenden Grund und Boden umgehen müssen - auch vor dem Hintergrund, nicht zu hohe Kosten für Infrastruktur auflaufen zu lassen.

Seitens der Ortsgemeinden könnten u. a. bestehende wohnbauliche Anlagen oder nicht mehr ge- nutzte ehemalige landwirtschaftliche Nebengebäude zu Wohnraum umgenutzt werden, um derart die bestehenden Infrastruktureinrichtungen in den Orten zu verwenden (Wege- und Kanalnetz, Strom-, Wasser- und Telekommunikationsleitungen etc.). Diese Realisierung ist aufgrund von viel- schichtigen Besitzverhältnissen und der oft nicht mehr zeitgemäßen Zuschnitte der Wohnungen langwierig und mit einigen Problemen behaftet.

Bauwillige, die innerhalb kurzer Zeit Eigentum erwerben möchten, werden eher zu einem Neubau auf baureifem Land in neuen Wohngebieten tendieren. Ein Zuzug von Einwohnern kann vielfach einzig in dem Fall ermöglicht werden, wenn entsprechendes Bauland vorhanden ist. Neuauswei- sungen sind grundsätzlich sehr sparsam zu erfolgen.

Die Bodenvorratspolitik ländlicher Gemeinden war in der Vergangenheit und ist gegenwärtig oft da- durch geprägt, dass Bauland von den Eigentümern für nachfolgende Generationen vorgehalten wird. Da nicht alle Bauwilligen (auch Einheimische) zu diesen Eigentümern gehören, sind zum Teil früher als vorgesehen Ausweisungen neuer Bauflächen notwendig. Diese Aspekte in Bezug auf die Ausweisungen von Bauflächen in den Ortsgemeinden sind zu beachten, um den Ortsgemeinden nicht die Möglichkeit zur zukünftigen Weiterentwicklung zu nehmen.

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In der 3. Änderung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Kirchberg werden neue Wohnbauflächen aus den erläuterten berechtigten Gründen ausgewiesen. Der Umfang der geplan- ten Flächenausweisungen ist insgesamt als moderat zu bezeichnen. Ergänzend wird auf die kon- krete Flächenbegründung im ortsplanerischen Teil der Begründung verwiesen, wo die einzelnen Änderungsdarstellungen vorgestellt werden.

Durch den grundlegenden Konzentrationsprozess in der Landwirtschaft, der sich in einem Rück- gang der Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe bei etwa gleichbleibender bewirtschafteter Fläche ma- nifestiert, entsteht das Erfordernis, gewerbliche Ersatzarbeitsplätze zu schaffen. Im Fläche- nnutzungsplan werden daher vereinzelt Mischbauflächen ausgewiesen.

Im Rahmen der 3. Änderung des Flächennutzungsplans liegen bei dem Großteil der ausgewiese- nen Flächen keine tatsächlichen Neuausweisungen bzw. Neuplanungen vor. In den Fläche- nnutzungsplan werden zum Teil rechtskräftige Planungen aufgenommen und dargestellt. Es lässt sich zusammenfassen, dass in den nächsten Jahren weiterhin ein Grundbedarf an Bauland besteht. Die Ausweisung von neuen Bauflächen soll eingeschränkt und planerisch sinnvoll im Rahmen der Eigenentwicklung der Ortsgemeinden erfolgen.

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6 E RLÄUTERUNGEN ZU EINZ E L N E N I NHALTEN DER 3. Ä NDERUNG DES F LÄCHENNUTZUNGSPLANS

In diesem Kapitel werden allgemeine Erläuterungen zu diversen Aspekten gegeben.

6.1 Trassen für Telekommunikationsanlagen

Bei der Aufstellung von verbindlichen Bauleitplänen sind in allen Straßen geeignete und ausrei- chende Trassen für die Unterbringung von Telekommunikationsanlagen vorzusehen. Zudem ist den Kommunen zu empfehlen, aus Gründen der Bewahrung des Ortsbildes auf geeigneter Rechts- grundlage des Baugesetzbuchs ggf. in Verbindung mit der Landesbauordnung stets eine unterirdi- sche Verlegung von Telekommunikationsleitungen in den Bebauungsplänen festzusetzen.

6.2 Immissionsschutz an Straßen / Anbaurechtliche Vorschriften

Die Kommunen als Träger der Bauleitplanung müssen für einen hinreichenden Immissionsschutz mittels Darstellungen im Flächennutzungsplan bzw. Festsetzungen in Bebauungsplänen Sorge tra- gen. Der Aspekt des Immissionsschutzes wird bei den betroffenen Änderungen des Fläche- nnutzungsplans im Abschnitt „Ortsplanung“ angesprochen und damit berücksichtigt.

Die Flächennutzungsplanung ist in der Regel nicht die Planungsebene, auf der schalltechnische Be- rechnungen sinnvoll durchzuführen sind. Es bedarf detaillierter Planungen um festzustellen, mit welchem genauen Abstand und in welcher Höhe (Wohn-) Gebäude in der Nähe lärmintensiver Straßen vorgesehen werden; diese Angaben sind zwingend für die Berechnungen notwendig.

Vor dem Hintergrund gutachtlicher Erfahrungen sei angemerkt, dass sämtliche innergebietlichen Sammel- und Erschließungsstraßen – auch bei Belastung aus größeren Baugebieten – regelmäßig nicht zu unzumutbaren Lärmbeeinträchtigungen der angrenzenden (Wohn-) Baugrundstücke führen (nach den Kriterien und Hinweise der DIN 18005 – Schallschutz im Städtebau).

6.3 Landespflegerische Kompensationsmaßnahmen

Für neu beabsichtigte Eingriffe, die durch die vorliegende Flächennutzungsplan-Änderung ihren ers- ten „planerischen Segen“ erhalten sollen, sind stets entsprechende landespflegerische Kompensa- tionsmaßnahmen erforderlich. Diesbezüglich existieren verschiedene Möglichkeiten, die gemäß fachlichem Denken danach ausgerichtet werden sollen, den Ausgleich möglichst nahe am Ort des Eingriffs und möglichst funktional herzustellen.

Im Allgemeinen bieten die bereits im Flächennutzungsplan in der Fassung vor der 3. Änderung dar- gestellten Kompensationsflächen auch für die Fortschreibung ausreichende räumliche und funktio- nale Möglichkeiten, um einen Ausgleich für die zu erwartenden Eingriffe in Naturhaushalt und Land- schaftsbild darzustellen.

Auf Ebene der Ortsgemeinden ist auf Grundlage der Forsteinrichtungswerke die Ausweisung weite- rer Ausgleichsflächen (Kompensations-Suchraumflächen) im Flächennutzungsplan möglich. Auf genannter Planungsebene sind mögliche Umweltvorsorgeplanungen in den Wälder der entspre- chenden Ortsgemeinde dargelegt, die im Gesamtergebnis 2012 mit ca. 61,3 ha Fläche für geplante Maßnahmen und ca. 789,4 ha Fläche für potentielle Maßnahmen erfasst wurden.

Darüber hinaus werden im Ökokonto der Kreisverwaltung des Rhein-Hunsrück- Kreises für die Ver- bandsgemeinde Kirchberg ca. 24 ha nachgewiesen, die ebenfalls für Ausgleichsmaßnahmen zur Verfügung stehen.

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Es ist darauf hinzuweisen, dass sich die Erfassung der Flächen auf die Ebene der Ortsgemeinden bezieht, jedoch ist insgesamt erkennbar, dass ein hohes Potential an Flächen innerhalb des Gebie- tes der Verbandsgemeinde Kirchberg zu Verfügung stehen, die für Ausgleichsmaßnahmen genutzt werden können.

Im Rahmen der Erläuterungen zu den einzelnen Flächen werden zusätzlich Hinweise auf weitere mögliche Kompensationsmaßnahmen gegeben, welche im weiteren Verfahrensverlauf konkretisiert werden.

Im Rahmen der 1. Fortschreibung des Flächennutzungsplans nach der Neuaufstellung wurde ein Kompensationsflächenbericht erarbeitet („Ermittlung des Kompensationsflächenbedarfs zur 1. Fort- schreibung der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans“). Im Bericht wurde überschlägig ermit- telt, wie viele externe Kompensationsflächen durch die dargestellten Bauflächen benötigt werden und inwieweit hierfür ausreichende Kompensationsflächenpotentiale im Flächennutzungsplan dar- gestellt sind.

Für die Ortsgemeinde Lautzenhausen war festzustellen, dass sich die Ortsgemeinde frühzeitig um hinreichende und funktional geeignete Ausgleichsflächen auf anderen Gemarkungen sorgen sollte, wenn ein konkreter Bebauungsplan in Planung ist, der ausgleichspflichtige Eingriffe in Außenbe- reichsflächen vorsieht.

Aus der verbindlichen Bauleitplanung wurde ein konkreter Ausgleichsflächenbedarf von rund 20 ha außerhalb des Eingriffsgebietsmitgeteilt. Es werden hierbei vorrangig Ausgleichsmaßnahmen im Of- fenland erforderlich. In Abstimmung mit der Unteren Landespflegebehörde bei der Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück vom 21.02.2006 sind deshalb im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung Aus- gleichsmaßnahmen auch im Übergangsbereich zum Wald zu suchen.

Als Grundlage für die Bestimmung der entsprechenden Ausgleichsflächen dient der Fachbeitrag Naturschutz der Gemeinde Lautzenhausen (Stand 26.07.2013).

Innerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungsplans können Ausgleichsmaßnahmen durch Um- wandlung bislang intensiv landwirtschaftlich genutzter Flächen in strukturreiche Vegetationsflächen durchgeführt werden. Diese Umgestaltung soll mittels folgender Maßnahmen durchgeführt werden:

 Entwicklung eines gestuften Waldrandes zwischen bestehendem Wald und geplanten Gewer- beflächen.

 Entwicklung von Gehölz- und Staudenfluren im Zusammenhang mit den Flächen für die Was- serwirtschaft (Gestaltung einer zusammenhängenden Grünzone entlang der Hauptentwässe- rungsmulde).

 Entwicklung großzügiger Baum- und Strauchreihen entlang den Haupterschließungsstraßen zur Gestaltung des Landschaftsbildes.

 Begrünung des Lärmschutzwalls sowohl aus gestalterischen Gründen als auch zur Entwicklung von Biotopstrukturen.

Darüber hinaus gibt es innerhalb des Geltungsbereiches die Möglichkeit, die Flächen für die Was- serwirtschaft zu gestalten und den zulässigen Versiegelungsgrad der Flächen für die geplante Rastanlage einzugrenzen.

Für die außerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungsplans liegenden Ausgleichsflächen waren folgende landespflegerische Maßnahmen angedacht um das Restdefizit von rund 20 ha auszuglei- chen:

 Maßnahmen der Forstverwaltung Simmern im Zuge der Entwicklung von ökologisch wirksamen Flächen auf den vom Forst verwalteten Flächen.

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 Ökokontoflächen des Landesbetriebs Mobilität im Bereich mit Umbau von Nadelwald in naturnahen Laubwald.

 Kreisübergreifender Zugriff auf Ökokontoflächen im Kreis Birkenfeld. Diese Flächen wurden bereits langfristig im Hinblick auf die landespflegerische Zielkonzeption entwickelt (Umwand- lung von intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen in Gehölzflächen).

Aktualisierung Mai 2018: Es wurden zwischenzeitlich Lösungen durch Maßnahmen im Forstbereich in insgesamt 6 externen Ortsgemeinden gefunden, die mit der Unteren Naturschutzbehörde abge- stimmt worden sind. Eine Sicherung der Flächen soll durch städtebauliche Verträge erfolgen. Der Ausgleich ist somit auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung erbracht.

Zu den vorliegenden Änderungsinhalten der 3. Änderung ist im Hinblick auf das Ausgleichserfor- dernis festzustellen, dass dabei nur zu vergleichsweise wenigen Flächen – im Vergleich zu den ins- gesamt vorgesehenen Änderungsinhalten – externe, zusätzliche Kompensationsflächen erforderlich werden.

Ausgleichserfordernis mit etwas größerem Umfang (über 1 ha) besteht insbesondere zu den ge- planten großflächigen Ausweisungen in den Gemeinden:

 Büchenbeuren: Neudarstellung von G- und M-Flächen im Umfang von ca. 12,5 ha

 Kirchberg: Neuausweisung von G-Fläche in Erweiterung des Gewerbegebietes „Denzer Lehmkaulen“

 Kirchberg: Neuausweisung von gewerblichen Bauflächen als Erweiterung des Gewerbege- bietes nördlich der B 50, am nordöstlichen Stadtrand von Kirchberg (ca. 2,9 ha)

 Kirchberg: Neudarstellung von W-Flächen am Südrand der Stadt: Ausweisung von Wohn- baufläche in Erweiterung des Neubaugebietes „In den Gärten“ (ca. 4,3 ha)

Für den Planungsstand der Beteiligungsverfahren nach §§ 3 (2) und 4 (2) BauGB (planreife Fas- sung) wurden weitere Erläuterungen bzw. Konkretisierungen in Bezug auf Kompensationsflächen/ Kompensationssuchraumflächen aufgenommen (siehe Erläuterungen zu den einzelnen Flächen- darstellungen und Kurzdarstellung in der nachfolgenden Tabelle).

In der nachfolgenden Tabelle wird eine Übersicht über die Flächendarstellungen gegeben, die ein zusätzliches Ausgleichserfordernis aufweisen. Die betroffenen Flächen sind mit einem Braunton farbig hinterlegt.

Mit grüner Schriftfarbe sind die Flächen gekennzeichnet an denen sich Änderungen gegenüber dem Planungsstand nach § 4 (1) BauGB ergeben haben.

Die Details zur Darstellung der Möglichkeiten des Ausgleichs sind Bestandteil der Erläuterungen im Abschnitt für die Ortslagenteile.

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Abb.: Tabelle Kurzübersicht zum Ausgleichserfordernis

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6.4 Flughafen Hahn

Lärmschutzbereich:

Teilbereiche des Planungsraums liegen im Lärm- und Bauschutzbereich des Flughafens Hahn. Die Schutzbestimmungen sind zu beachten, und der Landesbetrieb Straßen und Verkehr Rheinland-Pfalz, Referat Luftverkehr ist insbesondere bei Verfahren der verbindlichen Bauleitpla- nung zu beteiligen. Ergänzend wird auf die Stellungnahme des LSV Rheinland-Pfalz, Referat Luft- verkehr vom 22.12.2005 im Rahmen des Verfahrens der 1. FNP-Fortschreibung hingewiesen.

Die nachfolgend kursiv dargestellte Textaussagen sind aus der Stellungnahme des LSV Straßen und Verkehr Rheinland-Pfalz, Referat Luftverkehr vom 22.12.2005 entnommen:

„Wir weisen darauf hin, dass durch Verordnung über die Festsetzung des Lärmschutzbereichs für den militärischen Flugplatz „Hahn“ Lärmschutzbereiche verbindlich festgesetzt wurden. Eine Aufhebung oder Änderung dieser Ver- ordnung ist bislang nicht erfolgt.

Maßgebend für die Festsetzung der Lärmschutzbereiche ist das Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm. Dieses lässt sich als ein aus Lärmschutzgründen erlassenes Baubeschränkungs- und Entschädigungsgesetz charakterisieren und geht von dem Grundsatz aus, dass in Gebieten in der Umgebung von Flughäfen, in denen ein bestimmter Lärmpegel überschritten wird, Baubeschränkungen und als deren Folge in gewissem Umfange Entschädigungsleis- tungen vorgeschrieben werden. Die Lärmgrenzwerte liegen bei 75 dB(A) und 67 dB(A) für die äquivalenten Dauer- schallpegel. Entsprechend diesen Werten werden um die Flughäfen zwei Schutzzonen gebildet. Im gesamten Lärm- schutzbereich besteht ein Bauverbot für besonderes lärmempfindliche Einrichtungen. In der Zone 1, also der lauten Zone mit mehr als 75 dB(A), erstreckt sich das Bauverbot grundsätzlich auch auf Wohnungen.

Das Bauverbot in der Zone 1 gilt jedoch nicht für Wohnungen, deren Errichtung im Zeitpunkt der Festsetzung des Lärmschutzbereiches aufgrund eines Bebauungsplans oder innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile nach § 34 BauGB zulässig waren, auch wenn die im Zusammenhang bebauten Ortsteile in den Geltungsbereich ei- nes Bebauungsplans einbezogen werden. Sie dürfen aber nur errichtet werden, wenn sie mit bestimmten Schutzvor- richtungen versehen sind (§ 7 Fluglärmgesetz). Eine Entschädigung für Lärmschutzmaßnahmen kann nicht erfolgen. Die erforderlichen Schallschutzvorrichtungen (einschließlich Belüftungseinrichtungen, etc.) sind auf eigene Kosten zu beschaffen. Auf die nach § 7 Fluglärmgesetz in Verbindung mit der Verordnung über bauliche Schallschutzanforderungen nach dem Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm (Schallschutzverordnung) anzubringenden Schutzvorrichtungen bitten wir im Planentwurf hinzuweisen.

Ergänzend machen wir darauf aufmerksam, dass über die Wirkungen des vom Flugplatz Hahn ausgehenden Flug- lärms ein medizinisch-psychologisches Sachverständigengutachten eingeholt wurde. Ausweislich der uns vorliegen- den Zusammenfassung wird vorgeschlagen, dass die im äquivalenten Dauerschallpegelbereich von 62 dB(A) einge- schlossenen Gebiete von jeglicher Siedlung und Wohnbebauung in Zukunft freigehalten werden.“

In Anlehnung an die zuvor zitierte Stellungnahme des LSV Straßen und Verkehr Rheinland-Pfalz, Referat Luftverkehr vom 22.12.2005 wird darauf hingewiesen, dass das „Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm (FluLärmG)“ in der aktuellen Fassung der Bekanntmachung vom 31. Oktober 2007 vor- liegt.

Unter Berücksichtigung der Nutzung des Flughafens Frankfurt-Hahn sind die Lärmschutzbereiche gemäß § 2 (2) Nr. 2 FluLärmG wie folgt zu fassen:

„Werte für bestehende zivile Flughäfen im Sinne des § 4 Abs. 1 Nr. 1 und 2:

Tag-Schutzzone 1:

L(tief)Aeq Tag = 65 dB(A),

Tag-Schutzzone 2:

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L(tief)Aeq Tag = 60 dB(A),

Nacht-Schutzzone:

L(tief)Aeq Nacht = 55 dB(A),

L(tief)Amax = 6 mal 57 dB(A)“

Bezüglich der weiteren rechtlichen Grundlage liegt ebenfalls seit dem 27. Juli 2016 die aktualisierte Landesverordnung über die Festsetzungen des Lärmschutzbereichs für den Flughafen Frankfurt- Hahn vor. Diese trat am 19. August 2016 in Kraft.

Die zuvor dargestellten Werte sind entsprechend den Karten der aktualisierten „Landesverordnung über die Festsetzungen des Lärmschutzbereichs für den Flughaften Frankfurt-Hahn“ vom 19.08.2016 zu entnehmen.

Eine Übernahme der aktualisierten Abgrenzungen der Lärmschutzbereiche erfolgt erst im Rahmen einer nachfolgenden Änderung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Kirchberg, da derzeit keine Beschlussfassung zur Übernahme der aktuellen Abgrenzungen im Rahmen der vor- liegenden Änderung des Flächennutzungsplans vorliegt. Entsprechend werden die bisher darge- stellten Abgrenzungen im Rahmen der vorliegenden 3. Änderung des Flächennutzungsplans beibe- halten.

Bauschutzbereich

Neben den zuvor erläuterten Lärmschutzbereichen gemäß § 12 LuftVG werden Bauschutzbereiche definiert. In Absatz 1 des § 12 Luftverkehrsgesetz (LuftVG) werden zunächst Vorgaben gemacht, welche Aspekte ein Plan für den Ausbau eines Flughafens beinhalten muss, um genehmigungsfä- hig zu sein. Dieser Plan ist maßgebend für den Bereich, in dem die in den nachfolgenden Absätzen 2 und 3 des § 12 LuftVG bezeichneten Baubeschränkungen gültig sind (Bauschutzbereich).

Die nachfolgenden §§ 14ff LuftVG regeln darüber hinaus Vorgaben für bauliche Anlagen außerhalb der Bauschutzzone.

In den Planunterlagen wird der Bauschutzbereich des Flughafens Frankfurt-Hahn dargestellt. Mit Wirkung vom 14.09.2017 erfolgte jedoch eine Anpassung des Bauschutzbereichs. Die digitale Übernahme der aktuellen Abgrenzungen des Bauschutzbereichs werden im Rahmen einer nachfol- genden Änderung des Flächennutzungsplanes in diesen übernommen. Im Rahmen der vorliegen- den 3. Änderung des Flächennutzungsplans werden die bisherigen Abgrenzungen beibehalten.

Flugsicherungsanlagen

Zur Stellungnahme der „Deutsche Flugsicherung GmbH“ vom 23.09.2013:

Die DFS hat mitgeteilt, dass Belange der Deutschen Flugsicherung GmbH nach § 18a LuftVG be- rührt sind. Es wurde bestätigt, dass Teile des Planungsraums innerhalb der Anlagenschutzbereiche der Flugsicherungsanlagen des Flughafens Hahn liegen.

Die DFS hat darauf hingewiesen, dass Bauvorhaben gemäß § 18a LuftVG über die zuständigen Landesluftfahrtbehörden beim Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung vorzulegen sind, sobald Anla- genschutzbereiche betroffen sind. Es wurde der bereits in der Begründung zum FNP beinhaltete Hinweis bestätigt.

Für zusätzliche Informationen wurde auf eine Internetportal mit Kartenmaterialien zu den aktuell gül- tigen Anlagenschutzbereichen gemäß § 18a LuftVG hingewiesen. Die Internetadresse wurde wie folgt benannt:

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 47 http://www.baf.bund.de/DE/Themen/Flugsicherungstechnik/Anlagenschutz/ anlagenschutz_node.html

Altablagerungen im Bereich des Flughafens Hahn:

Während der Zeiten der militärischen Nutzung des nunmehr zivilen Flughafens wurde auf der Lie- genschaft mit Wasser gefährdenden Stoffen umgegangen, und es wurde Abwasser mit solchen In- haltsstoffen gesammelt, behandelt und abgeleitet. Dabei bestand grundsätzlich die Möglichkeit, dass Boden- und Gewässerverunreinigungen durch anlagen- oder materialbedingte Schadstoffaus- tritte sowie durch Unfälle oder unsachgemäßen Umgang mit Wasser gefährdenden Stoffen ent- standen sind. Im Hinblick auf die zivile gleichartige Anschlussnutzung des Flugplatzes Hahn sollten die der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH vorliegenden Informationen über derartige Verdachtsflä- chen und bereits sanierte Bereiche in das Bodeninformationssystem des Landes Rheinland-Pfalz (BIS RLP) übernommen werden.

Landespflegerisches Entwicklungskonzept für das Flughafengebiet:

Im Auftrag des Zweckverbands des Flughafens Frankfurt-Hahn ist ein landespflegerisches Ent- wicklungskonzept für das Flughafengebiet erarbeitet worden, das als Flächenpool für Kompen- sationsmaßnahmen dient. Für Kompensationsmaßnahmen, die sich auf Grund von Eingriffen im Flughafenbereich ergeben, ist der Flächenpool für die Auswahl von Flächen heranzuziehen. Die Flächen des Ausgleichsflächenpools sind in den Plankarten des Flächennutzungsplans in der Fas- sung der Neuaufstellung nachrichtlich dargestellt.

Reaktivierung der Bahnstrecke - :

Gemäß einer Stellungnahme der DB Services Immobilien GmbH vom 12.12.2005 ist eine Reaktivie- rung der Bahnstrecke „Langenlonsheim – Hermeskeil“ zum Flughafen Hahn vorgesehen. Für die Reaktivierung der genannten Bahnstrecke ist bereits ein Planfeststellungsverfahren in Bearbeitung. 2012 erfolgte bereits von Juli bis September eine Anhörung der Behörden zum Verfahren nach § 18 Allgemeines Eisenbahngesetz für die Verlängerung sowie Änderung der Bahnstrecke 3021. Die of- fizielle Offenlage erfolgte in der Zeit vom 03. August 2012 bis zum 03. September 2012. Über den aktuellen Planungsstand liegen der Verbandsgemeinde derzeit keine Informationen vor. Es ist je- doch anzunehmen, dass das Planfeststellungverfahren noch nicht in Kraft getreten ist.

Dieser Aspekt ist im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung bei der Aufstellung von Bebauungs- plänen in den berührten Bereichen zu berücksichtigen.

7 Ü BERSICHT DER GEÄNDER TEN DARSTELLUNGEN IM F LÄCHENNUTZUNGSPLAN

Die Flächenbilanz wird aufgrund des Gesamtumfangs der Änderungsplanung mit mehr als 120 Än- derungspunkten zur besseren Lesbarkeit als Anlage im Originalformat DIN A3 wiedergegeben. Es wird auf die separate Tabelle als Anlage verwiesen.

In der Tabelle, die der Begründung als Anlage beigefügt ist, werden die gesamten Flächendarstel- lungen und Änderungsinhalte der 3. Änderung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Kirchberg aufgelistet. Die Änderungspunkte sind u. a. in die Kategorien „Neuplanung“, „nachrichtli- che Übernahmen“, „redaktionelle Korrekturen“ etc. eingeordnet. Bei den flächenhaften Änderungs- punkten sind die flächenmäßigen Veränderungen nach Nutzungskategorien gegliedert. In dieser „Flächenbilanz“ wird anhand einer Übersicht der Flächengrößen ein Größenvergleich ermöglicht.

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8 O RTSLAGENTEIL

In diesem Kapitel werden die einzelnen FNP-Änderungen in den Ortslagen präsentiert. Die jeweili- gen Abschnitte zu den Änderungspunkten sind wie folgt gegliedert: Eingangs werden die Vorgaben der übergeordneten Planungsebene in der Planungsregion Mittelrhein-Westerwald aufgeführt. Die Inhalte des wirksamen Regionalen Raumordnungsplans von 2006 und der RROP-Fortschreibung (Entwurfsfassung im Stand von 2014) werden in Bezug auf das Plangebiet eingeordnet. Die detail- lierten ortsplanerischen und landschaftsplanerischen Beschreibungen und Bewertungen folgen in den anschließenden Teilabschnitten. Die Gesamtbetrachtung wird mit einer bauleitplanerischen Abwägung und einem Fazit abgeschlossen.

8.1 Ortsgemeinde Bärenbach

8.1.1 Änderungspunkt wurde aus dem Planverfahren herausgenommen: Ausweisung von Gewerbeflächen im Flughafenumfeld (ca. 17,0 ha)

Die Änderungsfläche (die geplante Ausweisung von gewerblichen Bauflächen (ca. 17 ha) im Umfeld des Flughafens Hahn) wurde gemäß abwägender Beschlussfassung des Verbandsgemeinderates Kirchberg vom 20.03.2014 nach dem Beteiligungsverfahren gemäß §§ 3 (1) u. 4 (1) BauGB aus dem Planverfahren genommen. Ein Auszug des Vorentwurf der FNP-Plankarte (Planungsstand: Be- teiligungsverfahren nach §§ 4 (1) und (2) BauGB) ist zu informativen Zwecken unten abgebildet.

Abb.: Auszug des Vorentwurfs der FNP-Plankarte (Planungsstand: Beteiligungsverfahren nach §§ 3 (1) und 4 (1) BauGB)

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8.1.2 „Berichtigung“ von FNP-Darstellungen: Änderung von Sonderbaufläche „Flugha- fen“ in Sonderbaufläche „Photovoltaik“ (ca. 9,0 ha)

Ortsplanung:

Der vorhabenbezogene Bebauungsplan „Photovoltaik – Bereich 700“ ist am 27.09.2012 rechtsver- bindlich geworden. Der Zweckverband Flughafen Hahn hat gemäß der Beschlussfassung vom 21. März 2012 den Antrag gestellt, folgende Darstellung im Flächennutzungsplan der Verbandsge- meinde Kirchberg zu ändern:

Der Zweckverband Flughafen Hahn hat die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Photovoltaik – Bereich 700“ am 21. März 2012 beschlossen. Dieser Aufstellungsbeschluss gemäß § 2 (1) BauGB wurde entsprechend dem Antrag der LPB Hahn Solar GmbH, Flughafen Hahn, vom 08.03.2012 gefasst. Es ist die Errichtung einer Freiflächen-/ Photovoltaikanlage vorgesehen. Als Standort für die Anlage (mit einer geplanten Gesamtnennleistung von ca. 3 MWp) ist eine Teilfläche im Gebiet des Zweckverbandes am östlichen Rand des 700er-Bereiches, westlich von der Landes- straße L 194, vorgesehen.

Laut dem Aufstellungsbeschluss wurde gemäß § 12 BauGB ein vorhabenbezogener Bebauungs- plan für ein Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Photovoltaik“ für die Errichtung einer Freiflä- chen-/ Photovoltaikanlage im 700er-Bereich des Flughafens Hahn aufgestellt. Für das Planverfah- ren ist das beschleunigte Verfahren gemäß § 13a BauGB zur Anwendung gekommen, weil es sich um die Wiedernutzbarmachung von früheren Konversationsflächen des Flughafens Hahn handelt. Der Vorhabenträger, die LPB Hahn Solar GmbH, hatte grundsätzliche Abstimmungen mit mehreren Fachstellen durchgeführt.

Abb.: Die geplante Sonderbaufläche „Photovoltaik“ im Umfeld des Flughafens Hahn

Im wirksamen Flächennutzungsplan ist das Plangebiet als Sonderbaufläche „Flughafen“ ausgewie- sen. Die Änderung der Nutzung dieser Sonderbaufläche „Flughafen“ in Sonderbaufläche „Photovol- taik“ erfolgt in der Größe von ca. 9,0 ha. Der Bereich für das geplante Sondergebiet „Photovoltaik“ umfasst eine Teilfläche des Grundstücks in der Flur 11, Flurstück 88/57 in der Gemarkung Bären- bach.

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Im wirksamen Flächennutzungsplan ist zudem die geplante Trassenführung für die Ortsumgehung Bärenbach (L 194) verzeichnet. Das Planfeststellungsverfahren für die Ortsumgehung Bärenbach ist abgeschlossen und die Trassenführung festgelegt.

Da auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung eine Planaufstellung nach § 13a BauGB erfolgt ist, wird der Flächennutzungsplan nur „berichtigt“ (vgl. § 13a (2) Satz 1 Nr. 2 BauGB). Der Bebauungs- plan ist zwischenzeitlich bereits rechtsverbindlich.

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Die Plangebietsfläche liegt westlich der Landesstraße L 194, welche als Regionale Straßenverbindung kategorisiert ist. Die Änderungsfläche wird als Siedlungsfläche für Industrie und Gewerbe ausgewiesen. Nörd- lich von der Plangebietsfläche sind sonstige Waldflächen sowie ein Vor- behaltsgebiet für die Landwirtschaft ausgewiesen. Für die Flächen süd- lich, westlich und östlich werden keine Aussagen getroffen.

Landschaftsplanung:

Die Inhalte des Flächennutzungsplans werden nach § 13a (2) Satz 1 Nr. 2 BauGB berichtigt. Bei dem angewandten Planverfahren gemäß § 13a BauGB auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung ist die Erstellung eines Umweltberichtes und ein naturschutzrechtlicher Ausgleich nicht erforderlich.

Da der Bebauungsplan zwischenzeitlich bereits rechtsverbindlich ist und damit die Planung pla- nungsrechtlich verbindlich zulässig ist, bedarf es auf Ebene der Flächennutzungsplanung keiner weiteren Untersuchung und Bewertung der landschaftsplanerischen Belange.

Aus landschaftsplanerischer Sicht ist jedoch grundsätzlich festzustellen, dass die Eingriffe in die Landschaft und Natur bei einem Solarpark geringer als bei einer andersweitigen Nutzung als ge- werblich orientierter Sonderbaufläche Flughafen zu bewerten ist.

Abwägung/ Fazit:

 Im wirksamen Flächennutzungsplan ist das Plangebiet als Sonderbaufläche „Flughafen“, d. h. bereits als Baufläche dargestellt. Die Nutzungsänderung als geplante Sonderbaufläche „Photo- voltaik“ ist demzufolge ohne Konflikte möglich.

 Da auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung eine Planaufstellung nach § 13a BauGB erfolgt, wird der Flächennutzungsplan nur „berichtigt“ (vgl. § 13a (2) Satz 1 Nr. 2 BauGB).

 Es ist mit geringeren Eingriffen in Natur und Landschaft als bei einer Sonderbauflächennutzung (Schwerpunkt gewerbliche Nutzung) zu rechnen.

8.2 Ortsgemeinde Büchenbeuren

In der Ortslage Büchenbeuren sind mehrere Änderungsflächen im Planverfahren vorgesehen. In der folgenden Übersichtskarte werden die Änderungen Nr. 8.2.2, 8.2.3 und 8.2.4 in der Ortslage Büchenbeuren abgebildet:

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Abb.: Übersicht der Änderungen Nr. 8.2.2, 8.2.3 und 8.2.4 in der Ortslage Büchenbeuren

8.2.1 Die Darstellungsänderung wurde aus dem Planverfahren herausgenommen: Rücknahme von gewerblicher Baufläche und Darstellung von landwirtschaftlicher Flä- che (Dauergrünland) (ca. 0,8 ha)

Im bisherigen Planaufstellungsverfahren war eine Anpassung an den Bebauungsplanentwurf „Son- dergebiet Freizeit/ Sport/ Spiel/ Wohnen“ (ehemaliges Möbelhaus Jakoby) vorgesehen (Fläche in der Größe von ca. 2,0 ha). Dieses Planvorhaben wird in dieser Form in Zukunft jedoch nicht weiter verfolgt. Aus diesem Grund wurden die ursprünglich vorgesehenen Darstellungen aus der Plankon- zeption herausgenommen.

Bei dem aktualisierten Änderungspunkt sollte gewerbliche Baufläche in der Größe von ca. 0,78 ha zurückgenommen und landwirtschaftliche Fläche (Dauergrünland) in derselben Größe dargestellt werden. Es wird jedoch von dieser Darstellungsänderung abgesehen und weiterhin gewerbliche Baufläche in einer Größe von ca. 0,78 ha im Flächennutzungsplan dargestellt.

Die vorgenannte Fläche lag zuvor innerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungsplans „Im Schif- fels“ und wurde in diesem als Gewerbefläche festgesetzt. Der Ortsgemeinderat stellte mit Be- schluss vom 12.10.2015 fest, dass eine Erschließung der Fläche aus dem Gewerbegebiet „Im Schiffels“ nicht möglich ist und diese darüber hinaus lediglich als Parkplatz genutzt würde. Für die Stellplatzanlage liegt bei der Kreisverwaltung des Rhein-Hunsrück-Kreises ein bisher nicht ent- schiedener Bauantrag vor. Nach Aussage der Kreisverwaltung ist dieser jedoch derzeit bereits ge- nehmigungsfähig, da die Fläche im Innenbereich gemäß § 34 BauGB gelegen ist. Zur Aufrechter- haltung der günstigeren Genehmigungssituation und weil eine bebaute Fläche entsteht, soll es bei der Darstellung einer gewerblichen Baufläche verbleiben.

Entsprechend entfällt die vorgesehene Darstellungsänderung von gewerblicher Baufläche in land- wirtschaftliche Fläche mit der Zweckbestimmung „Dauergrünland“. Durch die Beibehaltung der be- reits wirksam ausgewiesenen gewerblichen Baufläche kann die Nutzung und Genehmigungsfähig- keit des Parkplatzes im Flächennutzungsplan vorbereitet werden.

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Abb.: Darstellung des Bereichs zum Entfall der Änderung Nr. 1 (es verbleibt bei der Darstellung gewerblicher Baufläche)

8.2.2 Anpassung an den Bebauungsplan „An der Sohrener Straße“ (ca. 3,0 ha): Darstellung von M-Fläche (ca. 1,4 ha), Verkehrsfläche (ca. 0,4 ha), Forstfläche (ca. 0,6 ha) und Grünfläche (ca. 0,6 ha) (geänderte FNP-Darstellungen von insgesamt ca. 2,8 ha)

Ortsplanung:

Die Inhalte des Flächennutzungsplans werden an den Bebauungsplan „An der Sohrener Straße“ angepasst. Der Bebauungsplan „An der Sohrener Straße“ besitzt Planreife nach § 33 (1) BauGB. Die Inhalte des Flächennutzungsplans werden im Parallelverfahren geändert. Im geänderten FNP werden v. a. Mischbauflächen und Verkehrsfläche dargestellt. Im wirksamen FNP sind Grünflächen, landwirtschaftliche Flächen und Gehölzflächen ausgewiesen.

Die räumliche Ausdehnung des Geltungsbereichs des Bebauungsplans „Sohrener Straße“ umfasst ca. 2,8 Hektar und betrifft die Flächen im Umfeld des Sportplatzes. Das Plangebiet befindet sich in unmittelbarer Nähe nordöstlich vom Kreuzungspunkt der Landesstraße L 182 und der Kreisstraßen K 74 und K 75. Die Planflächen liegen unmittelbar nördlich der Kreisstraße K 75 und südlich von der Eisenbahnlinie zum Flughafen Hahn, die außer Betrieb ist.

Durch die geplante FNP-Änderung sollen die baulichen Nutzungsmöglichkeiten im Sinne einer mischbaulichen Nutzung (Wohnen und nicht störendes Gewerbe) erweitert werden.

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Abb.: geänderte Flächendarstellungen in der Größe von insgesamt ca. 3,0 ha

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Die Plangebietsfläche liegt an einer überregionalen Verbindung des Schienenverkehrs. Für die Änderungsfläche selbst werden im RROP un- terschiedliche Aussagen getroffen. So werden einzelne Bereiche als Siedlungsfläche für Wohnen bzw. Industrie und Gewerbe ausgewiesen, während für andere Bereiche keine Aussagen getroffen werden oder wiederum andere als Sonderbaufläche klassifiziert werden.

Landschaftsplanung:

Im Verfahren der verbindlichen Bauleitplanung wurden ausführliche landschaftsplanerische Bewer- tungen vorgenommen. Aufgrund der planerischen Situation (planreifer Stand des BP) wird kein wei- tergehender Bedarf für vertiefende landschaftsplanerische Bewertungen auf Ebene der vorberei- tenden Bauleitplanung gesehen.

Abwägung/ Fazit:

 Der Bebauungsplan „Sohrener Straße“ besitzt bereits Planreife nach § 33 (1) BauGB.

 Die Darstellungen im Flächennutzungsplan werden an die Inhalte der verbindlichen Bauleit- planung angepasst.

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8.2.3 Ausweisung von gewerblicher Baufläche (ca. 9,5 ha) und Mischbaufläche (ca. 2,5 ha) sowie Kompensationssuchraumfläche (ca. 4,0 ha)

Vorbemerkung: In der ursprünglichen Plankonzeption (Fassung des Vorentwurfes der FNP- Plankarte) war eine Ausweisung von Gewerbe-, Mischgebiets- und Wohngebietsflächen in der Grö- ße von ca. 33,1 ha vorgesehen. Im Verlauf des Planverfahrens wurde die Plankonzeption dahinge- hend geändert, dass eine deutliche Reduzierung der neuen Bauflächen vorgenommen worden ist. Es ist nunmehr nach abwägender Beschlussfassung des Verbandsgemeinderates Kirchberg nur noch eine Neuausweisung von gewerblichen Bauflächen mit ca. 9,5 ha und Mischbaufläche mit ca. 2,5 ha im Flächennutzungsplan vorgesehen.

Abb.: Die geplante FNP-Änderung Nr. 8.2.3 im Norden der Ortslage Büchenbeuren: Ausweisung von gewerblicher Baufläche (ca. 9,5 ha) und Mischbaufläche (ca. 2,5 ha)

Das bedeutet im Vergleich zum FNP-Vorentwurf wurden die Wohnbauflächen komplett herausge- nommen und die vorgesehene Ausweisung von Mischbaufläche wurde flächenmäßig erheblich ver- kleinert. In der Plankarte symbolisieren Pfeile eine mittel- und langfristige städtebauliche Entwick- lung von Wohnbauflächen sowie Mischbaufläche und gewerbliche Bauflächen in den angrenzenden Flächenbereichen.

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): In der Gesamtkarte des RROP werden für die Planflächen vornehmlich keine Aussagen getroffen. Lediglich ein untergeordneter Teilbereich wird als Vorbehaltsgebiet Landwirtschaft dargestellt. Südlich von der Plange- bietsfläche verläuft eine überregionale Verbindung (Schienenverkehr),

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nördlich von der Plangebietsfläche verläuft die als großräumige Stra- ßenverbindung klassifizierte B 50/ E 42 und zudem eine als großräumi- ge Verbindung kategorisierte Schienenverbindung.

Ortsplanung:

Der Ortsgemeinderat Büchenbeuren hatte in der Sitzung am 10.02.2012 ursprünglich die Aufnahme von Wohnbau-, Mischbau- und Gewerbeflächen in den Flächennutzungsplan beantragt. Das Plan- gebiet befindet sich im Nordwesten der Ortslage Büchenbeuren und nördlich des erschlossenen Wohnbaugebietes „Erdbüchelchen“.

Der Flughafen Frankfurt-Hahn hat sich in den letzten Jahren als das zentrale Konversionsprojekt im Hunsrück und einziger zivil genutzter Passagierflughafen in Rheinland-Pfalz zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor und Jobmotor für die Region Hunsrück entwickelt. Die vom Flughafen-Hahn und den auf dem Flughafengelände angesiedelten Unternehmen ausgehenden Entwicklungsimpulse für die ansonsten überwiegend strukturschwache Region wirken sich insbesondere in den Umlandge- meinden des Flughafens durch eine Vielzahl von Wachstumsperspektiven aus. Dort sind in den vergangenen Jahren neue Bauflächen ausgewiesen worden, die verkehrliche Infrastruktur wurde erheblich verbessert bzw. wird weiter ausgebaut werden und auch neue Wohnbauflächen sind ent- standen bzw. werden, wie aus der vorstehenden Änderungsplanung ersichtlich ist, noch entstehen.

Im Rahmen des Zielabweichungsverfahrens gemäß § 8 (3) Landesplanungsgesetz (im Stand aus dem Jahr 2006) zur geplanten Ansiedlung eines großflächigen Einzelhandelsbetriebes im Gel- tungsbereich des Bebauungsplans „Im Schiffels“ der Ortsgemeinde Büchenbeuren wurde unter an- derem eine Maßgabe ausgesprochen, die auch im Rahmen der Bauleitplanung zu berücksichtigen ist. Hiernach ist der neue Einzelhandelsstandort „Im Schiffels“ (Anmerkung: der unmittelbar östlich der L 182 liegt, die wiederum den östlichen Abschluss der in Rede stehenden Baugebietsfläche bil- det) durch geeignete städtebauliche Maßnahmen an die Ortslage bzw. an die bestehenden und künftigen (Wohnbau-)/Mischbauflächen funktional anzubinden. Wie aus der Begründung zur zuge- lassenen Zielabweichung ersichtlich ist, wird hier festgestellt, dass auch die zukünftige Siedlungs- entwicklung der Ortsgemeinde Büchenbeuren ein wichtiger in diesem Zusammenhang (zur Einzel- handelsentwicklung) zu berücksichtigender Aspekt ist. Es wird davon ausgegangen, dass durch die seinerzeit bereits beabsichtigte Bauflächendarstellung in Form von Wohn-, Mischbau- und Gewer- beflächen westlich der L 182 eine zusätzliche Kundennachfrage erwartet wird, die an dem neuen Einzelhandelsstandort „Im Schiffels“ wohnungsnah befriedigt werden kann. Des Weiteren wird da- von ausgegangen, dass nicht zuletzt aufgrund der verkehrsgünstigen Lage des Einzelhandels- standortes in Zuordnung zum nahen Flughafen Frankfurt-Hahn auch von an- und insbesondere ab- reisenden Fluggästen eine zusätzliche Kundennachfrage zu erwarten ist, die durch das Einzelhan- delsvorhaben befriedigt werden kann.

Aufgrund der dynamischen Entwicklung im Umfeld des Flughafens Frankfurt-Hahn mit der Entste- hung von gewerblichen Bauflächen, der Schaffung von Arbeitsplätzen wird es städtebaulich auch erforderlich, weitere Bauflächen in direkter Nähe zum Flughafen Hahn auszuweisen bzw. zu entwi- ckeln. Dieser städtebaulichen Anforderung soll die vorgesehene Ausweisung einer mischbaulichen Entwicklungsfläche von ca. 2,5 ha gerecht werden.

Ebenfalls aufgrund der engen räumlichen Lage zum Flughafen Hahn und der hervorragenden ver- kehrlichen Anbindung an das überregionale Straßenverkehrsnetz (Bundesstraße B 50 verläuft un- mittelbar nördlich der vorgesehenen gewerblichen Baufläche) wird die Ausweisung weiterer ge- werblicher Bauflächen als erforderlich im Sinne des § 1 (3) BauGB angesehen. Gemäß den Bera- tungen des Ortsgemeinderates Büchenbeuren vom 10. Februar 2012 ist die Nachfrage nach Ge- werbeflächen an der B 50 aufgrund der günstigen Lage, wie im bestehenden Gewerbegebiet „Im Schiffels“, mit einer weiterhin hohen Nachfrage zu rechnen.

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Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass Bauleitplanung in den allermeisten Fällen immer auch An- gebotsplanung ist. Gerade auf der Planungsebene der vorbereitenden Bauleitplanung. Der Flä- chennutzungsplanung liegt ein Planungshorizont von 15 bis 20 Jahren zu Grunde. Allein dieser Sachverhalt beinhaltet die Komponente, dass Bauflächen vorbereitet werden müssen, um ein An- gebot für gewerbliche Bauflächen vorzubereiten. Dies umso mehr aufgrund der bekannten und be- nötigten Zeiträume (manchmal Jahre) zur Aufstellung der Bauleitpläne einschließlich zu erstellender Gutachten und anschließender Erschließungsplanungen.

Der Flughafen Hahn ist Sonderbaufläche für flughafenaffine Nutzungen. Er kann entsprechend nicht als gewerbliches Flächenpotential angesehen werden. Verstärkt wird die Aussage durch die Situati- on, dass der Flughafen an Privat veräußert worden ist. Die Entwicklung der Flächen für kommunale gewerbliche Zwecke ist damit so nicht möglich.

Die Ausweisung der Mischbaufläche am südlichen Rand der Gewerbefläche und nördlich angren- zend an eine vorhandene Wohnbaufläche trägt dem Trennungsgrundsatz des § 50 BImSchG Rechnung. Es wird hier planerisch eine sogenannte „Immissionsschutztreppe“ ausgebildet. Die Flä- chenausweisung kann daher nicht allein planungsmathematisch betrachtet werden, sondern ist auch planungskonzeptionell begründet.

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung sollte jedoch ergänzend eine Prüfung der Verträglich- keit zwischen der geplanten Gewerbe-/Mischbaufläche und dem vorhandenen Wohngebiet mittels einer Immissionsprognose erfolgen.

Der Bedarf für eine Mischbaufläche ist zudem durch die Situation gegeben, dass bei der Entwick- lung einer gewerblichen Baufläche auch Bedarfe für Wohnzwecke der Beschäftigen in benachbart gelegenen Gewerbebetrieben entstehen. Diesem Bedarf kann entsprechend in der Mischbaufläche nachgekommen werden.

Die Flächenverfügbarkeiten im benachbarten Gewerbegebiet „Schiffels“ sind nicht mehr gegeben, um zukünftige Anfragen in hinreichendem Umfang befriedigen zu können. Hinsichtlich der beste- henden Fläche im Gebiet des rechtskräftigen Bebauungsplans „Im Schiffels“ ist darauf hinzuweisen, dass hier zwar noch eine anzurechnende Gewerbefläche von ca. 5960 m² zur Verfügung steht. Aufgrund überhöhter Kosten für die Resterschließung können durch die Ortsgemeinde in diesem Baugebiet jedoch keine gewerblichen Flächen zur Verfügung gestellt werden. Die Flächenreserven sind dem Grunde nach faktisch erschöpft. Die Ortsgemeinde hat daher Bedarf ein Angebot an neu- en gewerblichen Bauflächen zu schaffen.

Darüber hinaus weist die Industrie- und Handwerkskammer in ihrer Stellungnahme vom 06.07.2018 darauf hin, dass insgesamt die Flächennutzungsplanänderung positiv betrachtet wird. Gerade im Hinblick auf die quantitativen Ausweisungen von Gewerbeflächen im Außenbereich in den Umland- gemeinden des Flughafens Hahn werden jedoch Bedenken vorgetragen, dass diese vor dem Hin- tergrund aktueller Entwicklungen langfristig zu gering seien. Im Hinblick auf das weitere Wachstum der Verkehrsinfrastruktur sollten sogar mehr Gewerbeflächen für die Ansiedlung potentieller Unter- nehmen festgesetzt werden, um die Attraktivität des Standortes zu erhöhen und Wachstumsimpulse bestmöglich zu nutzen.

So wird konkret vor dem Hintergrund aktuell steigender Zahlen im Frachtverkehr des Flughafens ausgesagt, dass sich abzeichnet, dass der Bedarf an großen Gewerbeflächen vor allem für Unter- nehmen aus der Logistikbranche in den kommenden Jahren steigen wird. Des Weiteren wurde so- gar konkret angeregt, die neu ausgewiesene Gewerbefläche südlich der B 50 in Büchenbeuren (somit die hier in Rede stehende Fläche) noch in Richtung Westen zu erweitern.

Das Plangebiet wird im Osten von der Landesstraße L 182 begrenzt, im Norden stellt die Bundes- straße B 50 eine eindeutige Begrenzungslinie dar. Des Weiteren liegen die überplanten Flächen nördlich der Kreisstraße K 74 und nördlich einer Eisenbahnlinie. Die Trasse der alten Hunsrück- Höhen-Bahn verläuft im nördlichen Bereich der Ortslage von Büchenbeuren.

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Der vorgesehene Planbereich ist überwiegend durch landwirtschaftlich intensiv genutzte Ackerflä- chen geprägt. Zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme (im August 2012) waren die Bereiche östlich des asphaltierten Wirtschaftsweges, der durch eine Windschutzhecke gesäumt ist, durch Getreide- äcker geprägt. Die Flächenbereiche westlich des genannten Weges, die nunmehr nicht mehr Teil der Bauflächendarstellung sind, waren durch eine Maisanbaufläche sowie weitere Ackerflächen (vorrangig Getreide) geprägt. Dieser westliche Bereich des Plangebietes wird durch einen Wiesen- weg unterteilt, der von Nordwest nach Südost bis an die Ortslage Büchenbeuren heranreicht.

Das Plangebiet wird insgesamt über einen örtlichen Fahrweg, der von der Landesstraße L 182 ab- zweigt, von Südosten ausgehend erschlossen. Dieser erschließende Weg im Südosten verläuft am westlichen Rand des Plangebietes in südöstlicher-nordwestlicher Richtung. Entlang des erschlie- ßenden Wegs im Südosten des Plangebietes ist eine Windschutzhecke angelegt. Eine grundsätzli- che landespflegerische Empfehlung ist, diese Windschutzhecke zu erhalten.

Im wirksamen Flächennutzungsplan ist nordwestlich von dem überplanten Bereich eine kleine Sied- lungsfläche im Außenbereich (genehmigtes Wochenendhaus) dargestellt. Am östlichen Rand der geplanten gewerblichen Fläche im Einfahrtsbereich des Plangebietes(gegenüber der Einfahrt in das Gewerbegebiet „Im Schiffels“), ist innerhalb der Plangebietsfläche ein Wohnhaus vorhanden. Im Zuge einer Realisierung des Plangebietes – im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung – ist die- ser Sachverhalt zu berücksichtigen. Nordwestlich der B 50 ist ein Waldbereich vorgelagert, der durch Laubwald geprägt ist.

Im Hinblick auf eine mischbauliche Nutzung sind in Bezug auf den Immissionsschutz diese Aussa- gen zu treffen: Die Lagebeziehung zur Start- und Landebahn des Flughafens Hahn sind nicht als besonders ungünstig (im Vergleich zu anderen nahe gelegenen Standorten) zu bewerten. In dem überplanten Bereich ist die Bundesstraße B 50 tief in das umgebende Gelände eingeschnitten. Im Rahmen einer nachfolgenden verbindlichen Bauleitplanung wird die Einholung eines immissions- schutztechnischen Fachgutachtens empfohlen.

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung sollte zudem gemäß Stellungnahme der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Regionalstelle Gewerbeaufsicht vom 09.07.2018 die Verträglichkeit des vorhandenen Wohngebietes mit dem geplanten Gewerbe-/Mischgebiet durch eine Immissions- prognose nachgewiesen werden. Eine entsprechende Untersuchung kann im Rahmen der nachfol- genden verbindlichen Bauleitplanung erfolgen.

Im nördlichen Anschluss an die geplanten Neudarstellungen für G- und M-Flächen werden landes- pflegerische Ausgleichsflächen im Sinne von Kompensationssuchraumflächen ausgewiesen. Ein Teilausgleich der zu erwartenden Eingriffe in Natur und Landschaft könnte hier erfolgen. Des Weite- ren sind im Rahmen der Änderungsnummer 6 weitere potentielle Ausgleichsflächen ausgewiesen. Eine Konkretisierung der genauen Verwendung und Zuordnung der landespflegerischen Aus- gleichsflächen soll der nachfolgenden verbindlichen Bauleitplanung vorbehalten bleiben.

Aus der Stellungnahme der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Landesar- chäologie vom 25.06.2018 geht hervor, dass der Fachbehörde eine frühgeschichtliche Fundstelle innerhalb der Änderungsfläche bekannt ist. Für eine präzisere Einschätzung des archäologischen Sachverhaltes ist die Fachbehörde auf die Ergebnisse einer geophysikalische Prospektion ange- wiesen, deren Durchführung auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung gefordert wird.

Gemäß Aussage des Landesamtes für Geologie und Bergbau liegen die Änderungsflächen in ei- nem Bereich in dem lokal erhöhtes und seltener hohes Radonpotential über einzelnen Gesteinsho- rizonten ermittel wurde. Die Thematik ist im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung näher zu be- trachten.

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Landschaftsplanung:

Land- Bestand/ Empfindlichkeit/ Planerische Empfehlung schafts- Beschreibung Bewertung faktor Land- Das Plangebiet befindet sich nordwest- Mittel Randliche Eingrünung des Plangebietes. schafts- lich der Ortslage Büchenbeuren, im An- Erhaltung des Gehölzstreifens entlang bild/ schluss an das Siedlungsgebiet. Einge- der bestehenden Straße. Höhen- und Erholung grenzt wird das Plangebiet durch die im Größenbegrenzung der Baukörper um Osten verlaufende Landstraße L 182. Im einen einheitlichen Ortsrand und eine Norden durch landwirtschaftlich genutzte dem Ortsbild angepasste Bebauung zu Fläche sowie im Westen durch einen erhalten. Wirtschaftsweg. Erschlossen wird das Gebiet über eine von der L 182 nach Nordwest abzweigende Straße. Diese ist auf ganzer Länge nach Norden hin mit hochgewachsenen, heimischen Gehöl- zen bepflanzt. Auf den Flächen im Plangebiet dominiert intensiver Ackerbau. Zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme im August 2012, wurde überwiegend Mais angebaut. Das Gebiet dient als Erholungsstätte der an- grenzenden Bewohner. Die wenig befah- renen Wege in der Umgebung des Ge- bietes, werden von Radfahrern und Jog- gern genutzt. Wasser- Die Grundwasserlandschaft des Gebie- Gering Minimierung der Versiegelung, Versicke- haushalt tes wird als devonische Schiefer und rung des anfallenden unbelasteten Ober- Grauwacken charakterisiert. Es liegt ein flächenwassers im Plangebiet, ordnungs- Kluftgrundwasserleiter mit geringer Er- gemäße Entsorgung der Abwässer, Ein- giebigkeit vor. haltung von Schutzabständen der Be- Oberflächengewässer sind im Gebiet bauung zum Graben (nach Landeswas- und deren direkten Umgebung nicht vor- sergesetz). handen. Boden Bodengroßlandschaft der Ton- und Mittel - hoch Minimierung der Versiegelung, Gestal- Schluffschiefer mit wechselnden Antei- tung der Hof-, Stell- und Lagerflächen mit len an Grauwacke, Kalkstein, Sandstein wasserdurchlässigen Belägen, Aufwer- und Quarzit, z. T. wechselnd mit tung des Bodens durch die Pflanzung von Lösslehm. Die Hauptbodenarten sind Gehölzen, Beachtung der DIN- sandiger Lehm. Die Böden besitzen ein Vorschriften zum Umgang mit Boden. überwiegend mittleres Ertragspotential für die Landwirtschaft Klima/ Die Plangebietsfläche stellt sich auf- Mittel Eingrünung des Plangebiets um den An- Luft- grund der Nutzung als eine Kaltluftpro- teil von Frischluftproduzenten zu erhö- hygiene duktionsfläche dar. Bedingt durch die hen. Geländeneigung fließt die entstandene Kaltluft Richtung Ortschaft ab. Arten Aufgrund der Nutzung hat die Plange- Mittel Eingrünung des Plangebiets mit stand- und bietsfläche nur eine geringe Bedeutung ortgerechten heimischen Arten zur Schaf- Biotope für den Arten- und Biotopschutz. Ausge- fung neuer Biotope und Teillebensräume nommen ist die linienförmige Gehöl- der heimischen Flora und Fauna. Erhal- pflanzung am westlichen Rand des tung der linienförmige Gehölpflanzung, Plangebietes, welche höherwertig ein- entlang der Straße, mittig des Plangebie- gestuft wird. tes.

Übergeordnete Vorgaben:  Schutzgebiete: nicht betroffen  Planung vernetzter Biotopsysteme: ohne Darstellung  Regionaler Raumordnungsplan 2017: ohne Ausweisung; stellenweise Vorbehaltsgebiet für die Land- wirtschaft  Landesentwicklungsprogramm IV: ohne Darstellung  Biotopkartierung Rheinland-Pfalz: Es sind keine Biotope betroffen.

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Gesamtbeurteilung/Planungsempfehlung: Insgesamt erfolgen die Eingriffe aus landschaftsplanerischer Sicht in einem ökologisch weniger sen- siblen Raum. Das Gebiet weist eine intensive landwirtschaftliche Nutzung auf. Einzig die linienförmige Gehölzpflanzung heimischer Arten, entlang des am westlichen Rand des Plangebiets verlaufenden Wirtschaftsweges, ist als ein höher einzustufender Biotoptyp zu werten. Die zu erwartenden Eingriffe in Natur und Landschaft werden grundsätzlich als ausgleichsfähig bewertet.

Möglichkeiten des landschaftsplanerischen Ausgleichs: Hinreichende Ausgleichsmöglichkeiten bestehen im Bereich folgender Flurstücke: Flurstück Nr. 54 (Flur 3); Flurstücke Nr. 11/3, 12, 13 und 19 (alle Flur 8). Die Flächen werden im Rahmen der Änd e- rungsdarstellung Nr. 6 in den FNP aufgenommen. Es wird grundsätzlich auf die diesbezüglichen Aus- führungen in der Begründung verwiesen. Es erfolgt die Darstellung von Kompensationsflächen/ Suc h- raumflächen für das Ökokonto (genannte Flurstücke). Die Flächengröße summiert sich auf insgesamt mehr als 13 Hektar. Die im bisherigen Flächennutzungsplan ausgewiesenen Flächen für die Landwirt- schaft/ Waldwirtschaft (Aufforstung), landwirtschaftliche Flächen und Waldflächen werden in der Gr ö- ße von ca. 13 Hektar geändert. Eine weitere Ausgleichsmöglichkeit besteht unmittelbar nördlich der geplanten Gewerbefläche im Bauschutzbereich zur B 50 hin. Die Fläche ist Teil der vorliegenden Än- derungsdarstellung Nr. 1. Es werden hier ca. 4,0 ha landespflegerische Kompensationssuchraumflä- chen dargestellt. Einzelheiten sind jeweils der verbindlichen Bauleitplanung vorbehalten.

Abwägung/ Fazit:

 Erforderliche Siedlungsflächenerweiterung nördlich der Bestandsbebauung

 Trotz der großen Flächeninanspruchnahme werden nur vergleichsweise Biotoptypen mit gerin- gerer Wertigkeit in Anspruch genommen.

 Die im Plangebiet vorhandene Wege begleitende Feldhecke sollte nach Möglichkeit erhalten bleiben und in das städtebauliche Konzept auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung inte- griert werden.

 Die zu erwartenden Eingriffe in Natur und Landschaft werden grundsätzlich als ausgleichsfähig bewertet. Es entsteht aufgrund der Größe der Plangebietsflächen teilweise ein erheblicher Aus- gleichsflächenbedarf.

8.2.4 Berichtigung nach § 13a BauGB: Anpassung an den rechtsverbindlichen Be- bauungsplan „Ortseingang Hauptstraße/ Liebigstraße“; ca. 0,4 ha

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Die Plangebietsfläche liegt südwestlich von der überregionalen Schie- nenverkehrsverbindung. Östlich von der Plangebietsfläche sind sonstige Waldflächen ausgewiesen. Die Signatur der Plangebietsfläche ist nicht zu erkennen, da das Symbol für „verpflichtend kooperierendes Grund- zentrum“ diese verdeckt. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Fläche als Siedlungsfläche für Wohnen ausgewiesen wird.

Ortsplanung:

Die Inhalte des Flächennutzungsplans werden nachrichtlich an den rechtskräftigen Bebauungsplan „Ortseingang Hauptstraße/ Liebigstraße“ nach § 13a BauGB angepasst. Der Bebauungsplan „Orts- eingang Hauptstraße/ Liebigstraße“ erlangte am 21.10.2010 Rechtsverbindlichkeit.

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Die Planflächen liegen direkt am Kreuzungspunkt von der Landesstraße L 182 und der Kreisstraße K 75 („Hauptstraße“). Im wirksamen FNP sind Grünflächen dargestellt. Die Darstellungen werden zu Mischbauflächen (ca. 0,4 ha) und Wohnbauflächen (ca. 0,04 ha) geändert.

Da auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung eine Planaufstellung nach § 13a BauGB erfolgt ist, wird der Flächennutzungsplan nur „berichtigt“ (vgl. § 13a (2) Satz 1 Nr. 2 BauGB). Bei dem be- schleunigten Planverfahren gemäß § 13a BauGB ist die Erstellung eines Umweltberichtes und ein naturschutzrechtlicher Ausgleich nicht erforderlich.

Landschaftsplanung:

Die Inhalte des Flächennutzungsplans werden nach § 13a (2) Satz 1 Nr. 2 BauGB berichtigt. Bei dem angewandten Planverfahren gemäß § 13a BauGB auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung ist die Erstellung eines Umweltberichtes und ein naturschutzrechtlicher Ausgleich nicht erforderlich.

Da der Bebauungsplan bereits rechtsverbindlich ist und damit die Planung planungsrechtlich ver- bindlich zulässig ist, bedarf es auf Ebene der Flächennutzungsplanung keiner weiteren Untersu- chung und Bewertung der landschaftsplanerischen Belange.

Abwägung/ Fazit:

 Da auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung eine Planaufstellung nach § 13a BauGB erfolgt, wird der Flächennutzungsplan nur „berichtigt“ (vgl. § 13a (2) Satz 1 Nr. 2 BauGB).

8.2.5 Nachrichtliche Anpassung an die Fachplanung: Erweiterung von Sonderbauflä- chen für den Flughafen Hahn (ca. 18,9 ha)

In das laufende Planverfahren wurde für die Beteiligungsverfahren gemäß §§ 3 (2) und 4 (2) BauGB ein weiterer Änderungspunkt aufgenommen, der eine nachrichtliche Anpassung an eine Fachpla- nung darstellt.

Im Flächennutzungsplan werden einige Erweiterungsflächen für den Flughafen Hahn dargestellt. Die Ausweisung von Sonderbaufläche „Flughafen“ erfolgt im Zusammenhang mit der Verlängerung der Start- und Landebahn. Der Planfeststellungsbeschluss für die Verlängerung der Start- und Lan- debahn des Flughafens wurde am 23.12.2004 bestandskräftig.

Die Erweiterung von Sonderbauflächen für den Flughafen Frankfurt-Hahn wird im Fläche- nnutzungsplan dargestellt. Die Flächengröße der Sonderbaufläche beträgt insgesamt ca. 18,9 Hek- tar.

Die im bisherigen Flächennutzungsplan ausgewiesenen Nadelwald- und Laubwaldflächen werden in Sonderbaufläche geändert. Die Darstellungen von Verkehrsflächen wurden zudem angepasst (v. a. ist die Darstellung der Kreisstraße tlw. entfallen)

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Abb.: Erweiterung von Sonderbauflächen für den Flughafen Hahn (ca. 18,9 ha)

Die Erweiterung der Sonderbauflächen für den Flughafen Hahn erfolgt in der Größe von ca. 10,1 ha (im nördlichen Bereich, vgl. die beschriebene Änderung Nr. 2 unter der Ortsgemeinde Hahn) und ca. 18,9 ha (im südlichen Bereich, gelegen in der Gemarkung der Ortsgemeinde Büchenbeuren).

Im wirksamen Flächennutzungsplan ist für die überplanten Flächen die Darstellung von Flächen für Nadelwald (ca. 16,3 ha), Laubwald (ca. 1,2 ha) und Verkehrsfläche (ca. 1,4 ha) vorhanden. Die Planung der neuen Start- und Landebahnsicherheitsfläche (RESA) betrifft überwiegend bisherige landwirtschaftliche Flächen, Nadel- oder Laubwald-Flächen und geringfügig Verkehrsflächen.

Diese Flächen werden als „Sonderbauflächen Flughafen“ dargestellt und sind für eine Nutzung durch den Flughafen Hahn bestimmt.

Im südlichen Bereich grenzt ein FFH-Gebiet unmittelbar an die geplante Ausweisung der Sonder- bauflächen an.

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Die Gesamtkarte des Regionalen Raumordnungsplans 2017 enthält kei- ne Aussage für das Plangebiet.

Landschaftsplanung:

Es handelt sich um eine Maßnahme der Fachplanung zur Flughafenerweiterung, so dass im Rah- men der kommunalen Bauleitplanung kein Ausgleichserfordernis besteht. Die Maßnahme ist bereits

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 62 genehmigt und realisiert.

Es bedarf daher im Rahmen der kommunalen Bauleitplanung keiner weitergehender landschafts- planerischer Bewertungen.

Abwägung/ Fazit:

 Darstellung der bereits genehmigten und umgesetzten Erweiterung der Sonderbaufläche für den Flughafen am südlichen Rand zur Verlängerung der Start- und Landebahn

 Es handelt sich um eine Maßnahme der Fachplanung zur Flughafenerweiterung, so dass im Rahmen der kommunalen Bauleitplanung kein Ausgleichserfordernis besteht. Die Maßnahme ist bereits genehmigt und realisiert.

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8.2.6 Darstellung von Kompensationsflächen/ Suchraumflächen für das Ökokonto (insgesamt ca. 13,0 ha)

In das laufende Planverfahren wurde ein weiterer Änderungspunkt aufgenommen. Es erfolgt die Darstellung von einigen Kompensationsflächen/ Suchraumflächen für das Ökokonto (diverse Flur- stücke). Die Flächengröße summiert sich auf insgesamt mehr als 13 Hektar. Die im bisherigen Flä- chennutzungsplan ausgewiesenen Flächen für die Landwirtschaft/ Waldwirtschaft (Aufforstung), landwirtschaftliche Flächen und Waldflächen werden in der Größe von ca. 13 Hektar geändert.

Es erfolgt die Darstellung einer Suchraumfläche in der Größe von ca. 9,25 ha (Änderung von land- wirtschaftlicher Fläche, Aufforstungsblock; Flurstück Nr. 54, Flur 3). In der südlich gelegenen Flur 8, im Flurstück Nr. 19, erfolgt die Darstellung einer Suchraumfläche (Änderung von Waldfläche) und es erfolgt die Darstellung einer Suchraumfläche in den Flurstücken Nr. 11/ 3, 12 und 13 (Änderung von LWS, Dauergrünland).

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8.3 Ortsgemeinde Dickenschied

In der Ortsgemeinde Dickenschied sind insgesamt 14 Änderungspunkte für das Planverfahren der 3. Änderung des Flächennutzungsplans vorgesehen. Unter diesen Änderungspunkten erfolgen zahlreiche Anpassungen an den Bestand und redaktionelle Änderungen. Eine Neuplanung ist die Aufnahme von Wohnbaufläche beim Änderungspunkt Nr. 8.3.6. In dieser Gesamtübersicht sind ei- nige Änderungsflächen in der Ortsgemeinde Dickenschied abgebildet:

Abb.: In der Gesamtübersicht sind diese Änderungen im nördlichen Bereich der Ortslage Dickenschied abgebildet: Nr. 8.3.1, 8.3.2, 8.3.3, 8.3.6, 8.3.7, 8.3.8, 8.3.9, 8.3.10 und Nr. 8.3.15.

In der folgenden Übersichtskarte sind weitere Änderungsflächen im südlichen Bereich der Ortslage Dickenschied und im Außenbereich dargestellt:

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Abb.: Übersicht der Änderungen im südlichen Bereich der Ortslage Dickenschied: Nr. 8.3.11, 8.3.12, 8.3.13 und 8.3.14.

Die einzelnen Änderungspunkte der Ortsgemeinde Dickenschied werden im Folgenden erläutert.

8.3.1 Anpassung an den Bebauungsplan „Auf der Länger I“ (ca. 0,1 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Im RROP wird die Plangebietsfläche lediglich von einem Vorbehaltsge- biet Erholung und Tourismus überdeckt.

Ortsplanung:

Die beiden kleinflächigen darzustellenden Grünflächen (in der Größe von insgesamt ca. 0,05 ha) liegen in der Flur 19 und in der Flur 2. Die Darstellung wird an den rechtskräftigen Bebauungsplan „Auf der Länger I“ angepasst. Das Wohngebiet befindet sich westlich der Ortsmitte Dickenschied und südlich der Kreisstraße K 5. Eine Teilfläche des Änderungspunktes befindet sich in unmittelba- rer Nähe zu dem örtlichen Kindergarten in der Flur 2 (am westlichen Ortsrand und nördlich der Kreisstraße K 5). Die andere Teilfläche befindet sich inmitten des südlich gelegenen Wohngebietes im Gemarkungsbereich „Auf dem Länger“ in der Flur 19. Da eine Anpassung an den rechtsverbind- lichen Bebauungsplan vorliegt, sind keine weiteren Erläuterungen erforderlich.

8.3.2 Anpassung an den Bestand: Nutzungsänderung von Gemeinbedarfsfläche (Spielplatz) in Wohnbaufläche (ca. 0,2 ha)

Bei diesem Änderungspunkt liegt eine redaktionelle Anpassung an den Bestand vor. In dem Flä- chennutzungsplan soll eine Änderung der Nutzung von Gemeinbedarfsfläche (Spielplatz) in Wohn-

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 66 baufläche erfolgen und im FNP dargestellt werden, um hier eine Anpassung an den tatsächlichen Bestand vorzunehmen.

Die Planfläche in der Größe von ca. 0,2 ha ist eine Spielplatzfläche auf dem Grundstück neben dem örtlichen Kindergarten. Die Planfläche grenzt direkt an die Änderungsfläche Nr. 8.3.6 an und befin- det sich in unmittelbarer Nähe zu einer westlich gelegenen Gemeinbedarfsfläche (Kindergarten bzw. eine Kindertagesstätte mit ausgedehnten Freiflächen für einen Spielplatz).

Die Planfläche befindet sich am westlichen Rand eines Wohngebietes in Dickenschied und westlich der Bundesstraße B 421 (Hunsrück-, Schiefer- und Burgenstraße) und nördlich von der Kreisstraße K 5 (Lindenschieder Straße). Als Erschließungsstraße fungiert der „Herschgrund“, über den die An- bindung an das überörtliche Verkehrsnetz hergestellt werden kann.

Zwischen der überplanten Fläche Nr. 2 und Nr. 6 befindet sich eine kleine Garage. Aufgrund der räumlichen Nähe der Änderungsflächen Nr. 2 und Nr. 6 wird grundsätzlich auf die Ausführungen zur Änderungsfläche Nr. 6 verwiesen.

Aufgrund einer redaktionellen Anpassung an den Bestand und der geringen Flächengröße ist kein besonderer Abwägungsbedarf zu erkennen.

8.3.3 Redaktionelle Darstellung: Symbol für Spielplatz in der Grünfläche

Diese redaktionelle Änderung betrifft eine Darstellung von Grünfläche in der Nähe der Bundesstra- ße B 421. Es wird ein Symbol für den Spielplatz dargestellt.

8.3.4 Anpassung der Abgrenzungen von Wasserschutzgebieten

Bei diesem Änderungspunkt wird das beantragte Wasserschutzgebiet der Zone III nördlich der Orts- lage von Dickenschied dargestellt (Quelle: Verbandsgemeindewerke, Kartenmaterial zu Ver- und Entsorgungsanlagen in der Verbandsgemeinde Kirchberg; Stand: 01/ 2012).

Es handelt sich hierbei um die Übernahme aus der Wasserversorgungsfachplanung der Verbands- gemeindewerke Kirchberg. Es sind daher keine weitergehenden Ausführungen und Bewertungen erforderlich.

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Abb.: Darstellung des geplanten Wasserschutzgebietes Zone III und des Brunnens Dickenschied

8.3.5 Anpassung der Darstellung von Brunnen

Es wird unter diesem Änderungspunkt die Darstellung des beantragten Brunnens Dickenschied nördlich der Ortslage in den Flächennutzungsplan aufgenommen (Quelle: Verbandsgemeindewer- ke, Kartenmaterial zu Ver- und Entsorgungsanlagen in der Verbandsgemeinde Kirchberg; Stand: 01/ 2012).

Es handelt sich hierbei um die Übernahme aus der Wasserversorgungsfachplanung der Verbands- gemeindewerke Kirchberg. Es sind daher keine weitergehenden Ausführungen und Bewertungen erforderlich.

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8.3.6 Neuausweisung von Wohnbaufläche (ca. 0,4 ha)

Abb.: Ausweisung von Wohnbaufläche in der Größe von ca. 0,4 ha, Änderung Nr. 8.3.6

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Die geplante Wohnbaufläche befindet sich am westlichen Siedlungsrand und wird als Siedlungsfläche für Wohnen dargestellt.

Ortsplanung:

Die geplante Neuausweisung von Wohnbaufläche in der Größe von ca. 0,4 ha erfolgt am westlichen Rand der Ortslage von Dickenschied. Die vorgesehenen Wohnbauflächen befinden sich am westli- chen Rand eines vorhandenen Wohngebietes, welches nördlich der Kreisstraße K 5 und westlich der Bundesstraße B 421 (Hunsrück-, Schiefer- und Burgenstraße) liegt.

Die Aufnahme der Wohnbaufläche ist als Lückenschluss der Ortslage geplant (Abrundung). Auf diese Weise werden die Voraussetzung für eine mögliche bauliche Erweiterung der nördlich vor- handenen Wohnbaubebauung geschaffen. Es handelt sich um eine überplante Fläche im Innenbe- reich gemäß § 34 BauGB, die im Rahmen einer verbindlichen Bauleitplanung nach § 13a BauGB beplant werden kann.

In der Bestandssituation stellt sich die Plangebietsfläche derzeit als Fettwiese dar. Auf dem nord- westlich des Plangebiets gelegenen Grundstück steht ein neues freistehendes Einfamilienhaus. In der östlich davon gelegenen Parzelle entsteht derzeit ein weiterer Neubau.

Als öffentliche Einrichtung ist ein Kindergarten bzw. eine Kindertagesstätte (mit ausgedehnten Frei- flächen für einen Spielplatz) an der Lindenschieder Straße gelegen. Unmittelbar westlich von der Plangebietsfläche Nr. 6 ist ein unbefestigter Wirtschaftsweg angelegt, der zur Kindertagesstätte im Süden führt. Zwischen dieser dargestellten Gemeinbedarfsfläche und der geplanten Wohnbauflä- che (Nr. 6) ist eine Reihe von Birken und Apfelbäumen vorhanden. Zwischen der überplanten Ände- rungsfläche Nr. 2 und Nr. 6 befindet sich eine kleine Garage.

Die große Parzelle, die westlich des Plangebiets im Gemarkungsbereich Herschgrund lokalisiert ist, wird als Fettwiese genutzt, die regelmäßig gemäht wird. Im nordwestlichen Randbereich ist ein alter Walnussbaum vorhanden. Dieser markante Einzelbaum prägt das Landschaftsbild. Im westlichen Randbereich des Plangebietes sind ein zeitweise Wasser führender Bach und eine kleine Brücke

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(direkt vor dem Spielplatz gelagert) vorhanden. Als Erschließungsstraße fungiert die gemeindliche Erschließungsstraße „Herschgrund“, über die die Anbindung an das überörtliche Verkehrsnetz her- gestellt werden kann.

Planerische Konfliktpotentiale sind für die Fläche nicht gegeben.

Die Ver- und Entsorgung der Fläche kann über den Anschluss an die vorhandenen Bestandssyste- me erfolgen.

Gemäß Aussage des Landesamtes für Geologie und Bergbau liegen die Änderungsflächen in ei- nem Bereich in dem lokal erhöhtes und seltener hohes Radonpotential über einzelnen Gesteinsho- rizonten ermittel wurde. Die Thematik ist im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung näher zu be- trachten.

Landschaftsplanung:

Land- Bestand/ Empfind- Planerische Empfehlung schafts- Beschreibung lichkeit/ faktor Bewertung Land- Das Plangebiet befindet sich im nord- Mittel Das Plangebiet befindet sich in einer schafts- westlichen Bereich der Ortslage von Di- randlich gelegenen Innenbereichslage. bild/ ckenschied. Eingegrenzt wird das Gebiet Das Ortsbild ist ländlich geprägt, mit vie- Erholung durch die im Norden verlaufende Raiffei- len Einfamilienhäusern. Zudem befindet senstrasse sowie der im Osten verlau- sich ein Kindergarten in unmittelbarer fenden Straße „Herschgrund“. Südlich Nähe. Höhen- und Größenbegrenzung grenzt in unmittelbarer Nähe die Linden- der Baukörper und Pflanzungen sind da- schieder Straße an. her notwendig. Dennoch sollte dafür ge- Nördlich des Plangebietes befinden sich sorgt werden, dass eine randliche Ein- Mehrfamilienhäuser. Zwischen der über- grünung des Plangebietes gesichert wird, planten Fläche Nr. 2 und Nr. 6 befindet um für mehr Strukturvielfalt und Schaf- sich eine kleine Garage. fung neuer Lebensräume für Flora und Das Plangebiet fällt mit einem Nei- Fauna zu sorgen. gungswinkel von ca. 5% leicht nach Nordost ab. Das Plangebiet an sich ist durch eine intensive Grünlandnutzung geprägt. Die Flächen werden oft gemäht und fallen in die Kategorie der artenarmen Fettwie- sen. Als markanter landschaftsbildprä- gender Bestandteil ist ein großgewach- sene Walnussbaum im westlichen be- reich, angrenzend zum Plangebiet zu nennen. An diesem Baum entlang ist eine linienförmige Mulde, welche sich südlich bis fast anschließend an die Lindenschieder Straße durch das Ge- lände zieht, vorhanden. Diese Mulde bildet ca. die westliche Grenze des Plangebietes. Eine Baumgruppe von Birken befindet sich im südwestlichen Bereich des Plan- gebietes. Angrenzend an diese, verläuft nach Osten eine Reihe von Obstbäu- men, welche die Grenze zu den im Sü- den liegenden Privatgärten bildet. Das Plangebiet wird für Erholungszwe- cke wie Jogger und Fußgänger teilweise genutzt. Das Landschaftsbild ist auf- grund der dörflichen Prägung und seiner Strukturvielfalt als attraktiv zu bewerten.

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Wasser- Die Grundwasserlandschaft des Gebie- Gering Minimierung der Versiegelung, Versicke- haushalt tes wird als devonische Schiefer und rung des anfallenden unbelasteten Ober- Grauwacken charakterisiert. Es liegt ein flächenwassers im Plangebiet, ordnungs- Kluftgrundwasserleiter mit geringer Er- gemäße Entsorgung der Abwässer, Ein- giebigkeit vor. haltung von Schutzabständen der Be- Als Oberflächengewässer ist im Plange- bauung zum Graben (nach Landeswas- biet selbst ein sporadisch wasserführen- sergesetz). der Bach im Westen des Plangebietes zu nennen. Ca. 200 m nördlich des Plangebietes gelegen, verläuft der Scheidbach. Ca. 250 m weiter südlich der Grundbach. Boden Bodengroßlandschaft der Ton- und Hoch Minimierung der Versiegelung, Gestal- Schluffschiefer mit wechselnden Antei- tung der Hof-, Stell- und Lagerflächen mit len an Grauwacke, Kalkstein, Sandstein wasserdurchlässigen Belägen, Aufwer- und Quarzit, z.T. wechselnd mit tung des Bodens durch die Pflanzung von Lösslehm. Die Hauptbodenarten sind Gehölzen, Beachtung der DIN- Lehm. Die Böden besitzen ein hohes Vorschriften zum Umgang mit Boden. Ertragspotential für die Landwirtschaft Klima/ Die Plangebietsfläche stellt sich auf- Gering Eingrünung des Plangebiets soweit wie Luft- grund der Nutzung als eine Kaltluftpro- es die Möglichkeiten zu lassen, um den hygiene duktionsfläche dar. Bedingt durch die Anteil von Frischluftproduzenten zu erhö- Geländeneigung fließt die entstandene hen. Kaltluft Richtung Nordosten ab. Es ist davon auszugehen, dass der Kaltluftzu- fluss hin zur Ortslage nur gering bis gar nicht ausgeprägt ist. Arten Aufgrund der ausschließlich Nutzung als Mittel Eingrünung des Plangebiets mit stand- und intensive Fettwiese und ihrer wenig ar- ortgerechten heimischen Arten zur Schaf- Biotope tenreichen Beschaffenheit, hat die Plan- fung neuer Biotope und Teillebensräume gebietsfläche nur eine geringe Bedeu- der heimischen Flora und Fauna. tung für den Arten- und Biotopschutz.

Übergeordnete Vorgaben:  Schutzgebiete: Lage im Naturpark „Soonwald-Nahe (07-NTP-071-004)  Planung vernetzter Biotopsysteme: ohne Darstellung  Regionaler Raumordnungsplan 2017: Siedlungsfläche für Wohnen  Landesentwicklungsprogramm IV: ohne Darstellung  Biotopkartierung Rheinland-Pfalz: Es sind keine Biotope betroffen. Gesamtbeurteilung/ Planungsempfehlung: Hochwertige Biotope bzw. Lebensräume der Tier- und Pflanzenwelt, würden bei der Durchführung der geplanten Baumaßnahmen nicht verloren gehen. Die vereinzelt am Plangebiet vorkommenden Gehö l- ze bleiben bei Durchführung des Bauvorhabens bestehen. Die Fettwiese stellt keinen hochwertigen Biotoptyp bzw. Lebensraum dar. Durch geeignete Kompensationsmaßnahmen ist der Eingriff grund- sätzlich ausgleichbar.

Abwägung/ Fazit:

 Es handelt sich um eine Innenbereichsfläche, die im Rahmen einer verbindlichen Bauleitpla- nung nach § 13a BauGB beplant werden kann. Hierdurch werden naturschutzrechtliche Aus- gleichsmaßnahmen bauplanungsrechtlich nicht erforderlich.

 Erfolgt keine Beplanung nach § 13a BauGB sind die Eingriffe in Natur und Landschaft grund- sätzlich funktional ausgleichbar (funktional geeignet wäre die Entwicklung von extensiven Dau- ergrünlandflächen).

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8.3.7 Aktualisierung der Abgrenzung des Sportplatzes (ca. 0,2 ha)

Bei diesem Änderungspunkt wird eine Aktualisierung der Abgrenzung des Sportplatzes vorgenom- men. Der Sportplatz liegt direkt westlich von der Bundesstraße B 421 (Hunsrück-, Schiefer- und Burgenstraße). Die dargestellten Flächennutzungen von landwirtschaftlicher Fläche und Fläche mit der Zweckbestimmung Sportplatz werden in geringfügiger Größe verändert.

8.3.8 Anpassung der Ortslagenabgrenzung an den Bestand (ca. 0,1 ha)

Bei diesem Änderungspunkt wird eine Aktualisierung der Abgrenzung der Ortslage Dickenschied vorgenommen. Die Planfläche befindet sich am nordöstlichen Rand der Ortslage von Dickenschied und östlich von der Bundesstraße B 421 (Hunsrück-, Schiefer- und Burgenstraße). Im wirksamen FNP wird die Plangebietsfläche als Siedlungsfläche im Außenbereich dargestellt.

Die Abgrenzung der Ortslage wird an den Gebäudebestand angepasst und die Darstellung der ge- mischten Baufläche wird um ca. 0,1 Hektar erweitert. Der vorhandene gewerbliche Betrieb und die Wohngebäude werden entsprechend der Liegenschaftskarte berücksichtigt.

Im RROP von 2006 ist nordöstlich der Fläche ein Vorbehaltsgebiet für die Landwirtschaft ausgewie- sen. In der Entwurfsfassung des RROP von 2014 sind für die überplanten Flächen sonstige Freiflä- chen dargestellt. Aufgrund der vorliegenden geringfügigen Anpassung ist kein gesonderter Abwä- gungsbedarf zu erkennen.

8.3.9 Darstellung einer Siedlungsfläche im Außenbereich (ca. 0,3 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): In der Gesamtkarte des RROP ist für das betrachtete Areal Siedlungs- fläche für Industrie und Gewerbe ausgewiesen. Darüber hinaus wird die gesamte Ortslage von einem Vorbehaltsgebiet Erholung und Tourismus überdeckt.

Ortsplanung:

Bei diesem Änderungspunkt werden die Inhalte des Flächennutzungsplans in Anlehnung an den Bestand geändert und ein landwirtschaftlicher Betrieb als Teilaussiedlung dargestellt. Die Planflä- che befindet sich östlich der Ortsmitte von Dickenschied und östlich der Bundesstraße B 421 (Huns- rück-, Schiefer- und Burgenstraße).

Im wirksamen FNP wird die Plangebietsfläche als landwirtschaftliche Fläche dargestellt. Die vor- handenen Gebäude werden entsprechend der Liegenschaftskarte berücksichtigt und als Siedlungs- fläche im Außenbereich im Flächennutzungsplan gekennzeichnet.

Da es sich um eine Bestandsanpassung handelt und eine Konkretisierung der bereits vorhandenen „landwirtschaftlichen Nutzflächendarstellung“ als „landwirtschaftliche Siedlungsfläche im Außenbe- reich“ sind weitergehende landschaftsplanerische Ausführungen und Bewertungen nicht erforder- lich.

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8.3.10 Anpassung der Ortslagenabgrenzung an den Bestand (ca. 0,1 ha)

Ortsplanung:

Bei diesem Änderungspunkt ist eine Aktualisierung der Ortslagenabgrenzung und eine Anpassung an den vorhandenen Gebäudebestand vorgesehen.

Im Flächennutzungsplan wird die gemischte Baufläche in der Größe von ca. 0,1 ha erweitert. Die Mischbaufläche wird anstelle von landwirtschaftlicher Siedlungsfläche dargestellt. Der Änderungs- bereich bezieht sich auf den östlichen Randbereich der Ortslage von Dickenschied. Im wirksamen Flächennutzungsplan ist das überplante Areal als landwirtschaftliche Fläche gekennzeichnet. Im RROP-Entwurf von 2014 ist für diesen Bereich Siedlungsfläche für Wohnen ausgewiesen.

Der Änderungsbereich betrifft das Flurstück 2/1 (teilweise) der Flur 18, in dem eine Bestandsbe- bauung vorhanden ist. Es handelt sich um die Werkstätten (zur Metallverarbeitung) für das ange- siedelte Kleingewerbe. Die Plangebietsfläche befindet sich in unmittelbarer Nähe zu einer beste- henden Bebauung. In diesem Bereich sind bereits große Flächen als Mischbaufläche im FNP dar- gestellt. Die geplante Darstellung ist südöstlich von der Änderungsfläche Nr. 8.3.9 gelegen.

Am östlichen Rand der Planfläche stocken zahlreiche Blaufichten. Nördlich des asphaltierten Wirt- schaftsweges befindet sich eine Ackerfläche (Getreideanbau). In der westlich angrenzenden Parzel- le ist ein freistehendes Einfamilienhaus vorhanden. Die Erschließung ist mittels eines asphaltierten, nördlich verlaufenden Wirtschaftsweges gegeben.

Da es sich um eine Bestandsanpassung handelt sind weitergehende landschaftsplanerische Aus- führungen und Bewertungen nicht erforderlich.

8.3.11 Darstellung einer Siedlungsfläche im Außenbereich (ca. 1,4 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Für die überplanten Areale sind im RROP Siedlungsflächen für Wohnen ausgewiesen. Darüber hinaus wird die gesamte Ortslage von einem Vorbehaltsgebiet Erholung und Tourismus überdeckt.

Ortsplanung:

Bei diesem Änderungspunkt wird die Darstellung einer Siedlungsfläche im Außenbereich vorge- nommen. Die Planflächen liegen am südlichen Rand der Ortslage von Dickenschied und unmittel- bar westlich der Landesstraße L 184. Die Planflächen grenzen direkt südlich an das ausgewiesene Gewerbegebiet an.

Im wirksamen Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Kirchberg sind die überplanten Areale als landwirtschaftliche Flächen ausgewiesen. Der vorhandene landwirtschaftliche Betrieb soll als Vollaussiedlung im Flächennutzungsplan dargestellt werden.

Da es sich um eine Bestandsanpassung handelt und eine Konkretisierung der bereits vorhandenen „landwirtschaftlichen Nutzflächendarstellung“ als „landwirtschaftliche Siedlungsfläche im Außenbe- reich“ sind weitergehende landschaftsplanerische Ausführungen und Bewertungen nicht erforder- lich.

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8.3.12 Darstellung der verkehrlichen Erschließung „Talweg“

Der „Talweg“ verläuft am nordwestlichen Rand des Gewerbegebietes. Bei diesem Änderungspunkt wird die verkehrliche Erschließungsstraße „Talweg“ im Planbild des Flächennutzungsplans darge- stellt. Die Darstellung von Wirtschaftswegen wird zugleich geändert. Die Symbole für Parkplätze („P“) am Ende des Talweges werden entfernt, weil ein Wendehammer angelegt ist.

8.3.13 Darstellung einer Siedlungsfläche im Außenbereich (ca. 0,2 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Im RROP 2017 ist für das überplante Areal „Siedlungsfläche Industrie und Gewerbe“ ausgewiesen. Darüber hinaus wird die gesamte Ortslage von einem Vorbehaltsgebiet Erholung und Tourismus überdeckt.

Ortsplanung:

Bei diesem Änderungspunkt wird die Darstellung einer Siedlungsfläche im Außenbereich vorge- nommen. Der vorhandene landwirtschaftliche Betrieb soll auf Grundlage der Liegenschaftskarte als Teilaussiedlung dargestellt werden. Die Darstellung von Grünflächen (ca. 0,2 ha) wird diesbezüglich zurückgenommen. Die Planflächen sind am südwestlichen Rand außerhalb der Ortslage von Di- ckenschied lokalisiert. Die überplanten Flächen liegen südlich von einem Wohngebiet und unmittel- bar an der Quelle des Scheidbaches.

8.3.14 Darstellung einer Siedlungsfläche im Außenbereich (ca. 0,2 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Im RROP 2017 ist für das überplante Areal „Siedlungsfläche Industrie und Gewerbe“ ausgewiesen. Darüber hinaus wird die gesamte Ortslage von einem Vorbehaltsgebiet Erholung und Tourismus überdeckt.

Ortsplanung:

Bei diesem Änderungspunkt wird die Darstellung einer Siedlungsfläche im Außenbereich vorge- nommen. Der vorhandene landwirtschaftliche Betrieb soll auf Grundlage der Liegenschaftskarte als Teilaussiedlung dargestellt werden. Die Darstellungen von Streuobstflächen (ca. 0,15 ha) und Grün- flächen (ca. 0,05 ha) werden diesbezüglich zurückgenommen. Die Planfläche liegt am südwestli- chen Rand von Dickenschied außerhalb der Ortsgrenze. Die Plangebietsfläche befindet sich südlich von einem Wohngebiet und direkt an einer Erschließungsstraße.

8.3.15 Geänderte Darstellung der Erschließungsstraßen

Bei diesem Änderungspunkt wird die Darstellung der verkehrlichen Erschließungsstraßen im Wohngebiet „Auf der Länger I“ geändert. Zugleich werden die Darstellungen von Wirtschaftswegen geändert. Das Wohngebiet liegt in der Flur 19 im Gemarkungsbereich „Auf dem Länger“ westlich der Ortsmitte von Dickenschied und südlich der Kreisstraße K 5.

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Es erfolgt die Anpassung an den rechtsverbindlichen Bebauungsplan „Auf der Länger I“.

Da es sich um eine Bestandsanpassung handelt sind weitergehende landschaftsplanerische Aus- führungen und Bewertungen nicht erforderlich.

8.4 Ortsgemeinde Gehlweiler

In der Ortsgemeinde Gehlweiler sind 5 Änderungspunkte für das Planverfahren der 3. Änderung des Flächennutzungsplans vorgesehen. In dieser Gesamtübersicht sind die Änderungsflächen in der Ortsgemeinde Gehlweiler abgebildet:

Abb.: Gesamtübersicht der Änderungen in der Ortslage Gehlweiler: Nr. 8.4.1, 8.4.2, 8.4.4 und 8.4.5.

8.4.1 Bestandsanpassung: Nutzungsänderung von Streuobstfläche zu Grünfläche (Kennzeichnung des Grillplatzes und des Freizeitgeländes) (Flurstück 8/1, Flur 13; ca. 0,7 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Die gesamte Ortsgemeinde Gehlweiler liegt in einem Vorbehaltsgebiet für Erholung und Tourismus. Die Plangebietsfläche liegt in einem Vor- behaltsgebiet „Regionaler Biotopverbund“.

Ortsplanung:

Die Plangebietsfläche liegt am östlichen Rand außerhalb der Ortslage von Gehlweiler und südlich der Kreisstraße K 81. Das Freizeitgelände des Ortes Gehlweiler ist in unmittelbarer Nähe gelegen.

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Bei diesem Änderungspunkt wird der Bolzplatz gekennzeichnet, und zudem werden der Grillplatz und das Freizeitgelände als Kennzeichnung in den FNP aufgenommen. Demnach erfolgt eine Nut- zungsänderung von bisher dargestellter Streuobstfläche zu Grünfläche im FNP. Die Änderung be- trifft das Flurstück 8/1 in der Flur 13. Es ist kein besonderer Abwägungsbedarf zu erkennen, da es sich um eine Bestandsanpassung handelt.

8.4.2 Umwidmung von Grünfläche in Wohnbaufläche (Flur 14, Flst. 50) (ca. 0,2 ha) und Rücknahme von Wohnbaufläche zugunsten von Kompensationsfläche, die dem Be- bauungsplan „Gemündener Weg“ zugeordnet ist (Flur 12, Flst. 36/2) (ca. 0,2 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Die nördliche Teilfläche des Änderungspunktes Nr. 8.4.2 grenzt in un- mittelbarer Nähe südlich an den landesweiten Biotopverbund an. Die südliche Teilfläche wird als Siedlungsfläche für Wohnen ausgewiesen. Die gesamte Ortsgemeinde Gehlweiler liegt darüber hinaus in einem Vorbehaltsgebiet für Erholung und Tourismus.

Ortsplanung:

Bei diesem Änderungspunkt werden zwei Flächen im FNP geändert, die Bestandteil des Be- bauungsplans „Gemündener Weg“ sind. Der Ortsgemeinderat von Gehlweiler hat aktuell die erneu- te Offenlage für den Bebauungsplan „Gemündener Weg“ beschlossen.

Im Flächennutzungsplan erfolgt die Umwidmung von Grünfläche in Wohnbaufläche (Flur 14, Flur- stücke Nr. 50/ 1 und 50/ 2) sowie die Rücknahme von Wohnbaufläche zugunsten von zugeordneter Kompensationsfläche Flurstücke Nr. 36/ 2 in der Flur 12 (ca. 0,2 ha).

Die darzustellende Wohnbaufläche ist inmitten eines bestehenden Wohngebietes in der Ortslage von Gehlweiler verortet. Das Wohngebiet befindet sich nördlich der Kreisstraße K 81, nordöstlich der Ortsmitte von Gehlweiler. Die Plangebietsfläche liegt direkt an einer Erschließungsstraße des Wohngebietes. In dem Flurstück Nr. 50/ 1 ist ein Wohngebäude vorhanden, während das Grund- stück Nr. 50/ 2 unbebaut ist.

Die Inhalte des Flächennutzungsplans werden auf der Grundlage des Bebauungsplans „Gemündener Weg“ angepasst. Da eine kleinflächige Änderung im Innenbereich durchgeführt wird, sind weitere Ausführungen zur Landschaftsplanung nicht erforderlich.

Gemäß Aussage des Landesamtes für Geologie und Bergbau liegen die Änderungsflächen in ei- nem Bereich in dem lokal erhöhtes und seltener hohes Radonpotential über einzelnen Gesteinsho- rizonten ermittel wurde. Die Thematik ist im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung näher zu be- trachten.

8.4.3 Redaktionelle Korrektur bezüglich Symbol für Festplatz

Eine redaktionelle Korrektur bzgl. des Symbols für „Sport- und Festplatz“ erfolgt bei diesem Ände- rungspunkt. Das Symbol „Sport- und Festplatz“ wird aus dem Planbild entfernt.

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8.4.4 Darstellung: Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Dauerkleingarten“ (ca. 0,2 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): In der Gesamtkarte des RROP sind diese inhaltlichen Aussagen getrof- fen: Das Plangebiet liegt in einem Vorbehaltsgebiet für Erholung und Tourismus. Die Plangebietsfläche liegt östlich von der Bundesstraße B 421, welche als regionale Straßenverbindung kategorisiert ist.

Ortsplanung:

Die geplante Darstellung von Grünflächen mit der Zweckbestimmung „Dauerkleingarten“ erfolgt am südwestlichen Rand der Ortslage. Die Planflächen liegen unmittelbar östlich von der Bundesstraße B 421 (Hunsrück-, Schiefer- und Burgenstraße) und südlich von der Kreisstraße K 81, die durch den Ort Gehlweiler verläuft. Das Plangebiet befindet sich auf einer Höhe von ca. 285 m ü. NN und fällt im Neigungswinkel von ca. 8 % nach Westen hin ab.

Die Ausweisungen von Kleingärten in der Größe von insgesamt ca. 0,2 ha sind in der Flur 13, Flur- stücke 62 und 63 tlw. vorgesehen. Im geänderten Flächennutzungsplan soll als Bodennutzung Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Dauerkleingarten“ anstelle von landwirtschaftlichen Flächen und Streuobstflächen dargestellt werden. Die Bestandsflächen sind durch folgende Nutzungen ge- kennzeichnet: Wiesenfläche (intensiv genutzte Fettwiese) entlang des Wirtschaftsweges und ein kleinflächiger Ziergarten mit Obstbaumgehölzen.

Oberflächengewässer sind der westlichen Umgebung vorhanden. In geringer Entfernung fließt der Simmerbach. Ein kleiner Teilbereich der überplanten Fläche liegt im Randbereich des Über- schwemmungsgebietes zum Simmerbach.

Der südlich und westlich an die Fläche anschließende Bereich ist nach den Angaben des LANIS biotopkartiert (Biotop-Nr. BT-6110-0080-2009: Bezeichnung „Artenreiche Wiese S Gehlweiler“, Fettwiese, Flachlandausbildung Glatthaferwiese). Gegenüber dem Verfahren nach § 4 (1) BauGB wurde die Flächendarstellung so reduziert, dass sie außerhalb des biotopkartierten Bereiches liegt. Die im Bestand vorhandenen Kleingärten befinden sich nicht innerhalb des biotopkartierten Berei- ches, so dass durch die Kleingartendarstellung die Bestandssituation abgebildet werden kann, ohne dass planerisch in den Konfliktbereich mit dem biotopkartierten Bereich hineingegangen wird.

Für die vorgesehene Nutzung ist die Erschließung über den vorhandenen Wirtschaftsweg ausrei- chend. Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung sind weitere Detailbewertungen vorzunehmen.

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Landschaftsplanung:

Land- Bestand/ Empfind- Planerische Empfehlung schafts- Beschreibung lichkeit/ faktor Bewertung Land- Das Plangebiet befindet sich südlich der Mittel Das Plangebiet befindet sich in direkten schafts- Ortslage von Gehlweiler. Anschluss an die Ortsgemeinde bild/ Im Norden der Fläche verläuft ein Wirt- Gehlweiler. Das Plangebiet grenzt unmit- Erholung schaftsweg. telbar in südlicher Richtung an. Das Plangebiet befindet sich auf einer Höhe von ca. 285 m ü. NN. Dieses Ge- Sicherstellung einer randlichen Eingrü- biet fällt mit einem Neigungswinkel von nung des Plangebietes, um mehr Struk- ca. 8% nach Westen hin ab. turvielfalt und neue Lebensräume für Flo- Im Bestand sind überwiegend Grünflä- ra und Fauna zu schaffen. che (intensiv genutzte Fettwiese) ent- lang des Wirtschaftsweges vorhanden. Es sind vereinzelt Obstbäume vorhan- den und Nutzgärten. Zwei kleinere Ge- bäude für die Landwirtschaft befinden sich auf der Fläche. Das Plangebiet wird für Erholungszwecke nur im Bereich der vorhandenen Nutzgärten genutzt. Wasser- Die Grundwasserlandschaft des Gebie- Gering-Mittel Minimierung der Versiegelung, Versicke- haushalt tes wird als devonische Schiefer und rung des anfallenden unbelasteten Ober- Grauwacken charakterisiert. Es liegt kein flächenwassers im Plangebiet, ordnungs- Kluftgrundwasserleiter vor. gemäße Entsorgung der Abwässer Oberflächengewässer sind der westli- chen Umgebung in geringer Entfernung vorhanden (der Simmerbach). Ein Teil- bereich der überplanten Fläche liegt im Randbereich des Überschwemmungs- gebietes zum Simmerbach. Boden Bodengroßlandschaft der Ton- und Mittel Aufwertung des Bodens durch die Pflan- Schluffschiefer mit wechselnden Antei- zung von Gehölzen, Beachtung der DIN- len an Grauwacke, Kalkstein, Sandstein Vorschriften zum Umgang mit Boden. und Quarzit, z.T. wechselnd mit Lösslehm. Die Hauptbodenarten sind sandiger Lehm. Die Böden besitzen ein mittleres Ertragspotential für die Land- wirtschaft Klima/ Die Plangebietsfläche stellt sich auf- Gering Eingrünung des Plangebiets, um den An- Luft- grund der Nutzung als keine bedeutende teil von Frischluftproduzenten zu erhö- hygiene Kaltluftproduktionsfläche dar. Bedingt hen. durch die Geländeneigung würde die entstandene Kaltluft Richtung Westen abfließen. Es ist davon auszugehen, dass kein Kaltluftzufluss hin zur Ortslage gegeben ist. Arten Folgende Nutzungen kennzeichnen die Gering-Mittel Eingrünung des Plangebiets mit stand- und Planfläche: Wiesenfläche (intensiv ge- ortgerechten heimischen Arten zur Schaf- Biotope nutzte Fettwiese) entlang des Wirt- fung neuer Biotope und Teillebensräume schaftsweges und ein kleinflächiger der heimischen Flora und Fauna. Ziergarten mit Obstbaumgehölzen. Der südlich und westlich an die Fläche anschließende Bereich ist nach den An- gaben des LANIS biotopkartiert (Biotop- Nr. BT-6110-0080-2009: Bezeichnung „Artenreiche Wiese S Gehlweiler“, Fett- wiese, Flachlandausbildung Glatthafer- wiese). Die Plangebietsfläche liegt am Rand der Siedlungslage. Die Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz ist auch auf- grund der geringen Flächengröße eher gering bis mittel.

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Übergeordnete Vorgaben:  Schutzgebiete: Lage im Naturpark „Soonwald-Nahe (07-NTP-071-004)  Planung vernetzter Biotopsysteme: ohne Darstellung  Regionaler Raumordnungsplan 2017: Vorbehaltsgebiet Erholung und Tourismus  Landesentwicklungsprogramm IV: ohne Darstellung  Biotopkartierung Rheinland-Pfalz: Biotop-Nr. BT-6110-0080-2009: Bezeichnung „Artenreiche Wiese S Gehlweiler“, Fettwiese, Flachlandausbildung Glatthaferwiese Gesamtbeurteilung/ Planungsempfehlung: Die Bestandsflächen sind durch folgende Nutzungen gekennzeichnet: Wiesenfläche (intensiv genutzte Fettwiese) entlang des Wirtschaftsweges und ein kleinflächiger Ziergarten mit Obstbaumgehölzen. Bei diesem Änderungspunkt handelt es sich um eine weitgehende Bestandsanpassung. Durch die g e- plante kleinflächige Grünflächendarstellung mit der Zweckbestimmung „Kleingärten“ kann die klein- gärtnerische Nutzung ausgedehnt werden. Hochwertige Biotope bzw. Lebensräume der Tier- und Pflanzenwelt würden bei der Durchführung der geplanten Baumaßnahmen nicht verloren gehen.

Abwägung/ Fazit:

 Bei dem kleinflächigen Bereich der Änderung Nr. 4 handelt es sich um eine weitgehende Be- standsanpassung.

 Durch die geplante Grünflächendarstellung mit der Zweckbestimmung „Dauerkleingarten“ kann die kleingärtnerische Nutzung ausgedehnt werden. Bauliche Nebenanlagen (Gartenhäuschen) dürfen den grüngeprägten Gebietscharakter von seiner Zweckbestimmung her nicht verändern.

8.4.5 Darstellung von Siedlungsflächen im Außenbereich und Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Dauerkleingarten“ (ca. 0,9 ha)

Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Im RROP-Entwurf sind für das Plangebiet teilweise „Siedlungsfläche In- dustrie und Gewerbe“ dargestellt und größtenteils keine Aussagen ge- troffen. Die Planflächen liegen nordöstlich von einem Vorbehaltsgebiet regiona- ler Biotopverbund. Die beiden Teilflächen befinden sich südwestlich von ausgewiesenen Siedlungsflächen für Wohnen.

Ortsplanung:

Im Rahmen dieses Änderungspunktes sind die Darstellung einer landwirtschaftlichen Teilaussied- lung (Flur 13, Flurstücke 59 und 60), d. h. Siedlungsflächen im Außenbereich, und einer Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Dauerkleingarten“ (Flurstück 61) in der Größe von insgesamt ca. 0,9 ha geplant.Es handelt sich für den Bereich der Änderung Nr. 5 um eine Bestandsanpassung in einem zudem anthropogen vorgeprägten Gebiet.

Die Planflächen grenzen nördlich an die vorhandenen Mischbauflächen am westlichen Ortsrand von Gehlweiler an und liegen in unmittelbarer Nähe zum Simmerbach. Im Flächennutzungsplan sind für den südlichen Bereich landwirtschaftliche Flächen und für den nördlichen Bereich Grünflächen dar- gestellt.

Auf der nördlichen Teilfläche ist der landwirtschaftliche Hauptbetrieb angesiedelt und eine Bebau- ung ist vorhanden, d. h. kleinere landwirtschaftliche Betriebsgebäude (u. a. Stallanlagen) und land- wirtschaftlich genutzte Hofflächen. In der südlichen Teilfläche sind landwirtschaftliche Betriebsflä-

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 79 chen (u. a. eine Stallung für Viehhaltung und eine Lagerhalle für Futtermittel und landwirtschaftli- ches Gerät) vorhanden. Im westlichen und östlichen Bereich schließen sich Ziergärten und Gemü- segärten an.

Für die vorgesehene Nutzung ist die Erschließung über den vorhandenen Wirtschaftsweg ausrei- chend.

Landschaftsplanung:

Land- Bestand/ Empfind- Planerische Empfehlung schafts- Beschreibung lichkeit/ faktor Bewertung Land- Das Plangebiet befindet sich südlich der Mittel Das Plangebiet befindet sich in direkten schafts- Ortslage von Gehlweiler. Im Norden der Anschluss an die Ortsgemeinde bild/ Fläche verläuft ein Wirtschaftsweg. Ein- Gehlweiler. Das Plangebiet grenzt unmit- Erholung gegrenzt wird das Gebiet durch die im telbar in südlicher Richtung an dieses an. Norden mit Abstand verlaufende Haupt- Das Ortsbild ist sehr ländlich geprägt, mit straße sowie der im Osten verlaufenden landwirtschaftlichen Anlagen und Einfa- Straße „In der Hohl“. milienhäusern. Höhen- und Größenbe- Das Plangebiet befindet sich auf einer grenzung der Baukörper und Pflanzun- Höhe von ca. 285 m ü. NN. Dieses fällt gen sind daher notwendig. Dennoch soll- mit einem Neigungswinkel von ca. 8% te dafür gesorgt werden, dass eine ran- nach Westen hin ab. dliche Eingrünung des Plangebietes ge- Das Plangebiet an sich ist durch intensi- sichert wird, um für mehr Strukturvielfalt ve landwirtschaftliche Gestaltung ge- und Schaffung neuer Lebensräume für prägt. Lagerstätten, Garagenhöfe, und Flora und Fauna zu sorgen. bäuerliche Wohnanlagen bestimmen das Landschaftsbild. Im östlichen Bereich grenzen Einfamilienhäuser an. Der östli- che Bereich ist durch eine Kleingarten- anlage geprägt, mit Nutzrasen und ein- zelnen Ziergehölzen. Westlich anschlie- ßend, befindet sich ein zum Teil mit Schotter verdichteter Lagerplatz. Hieran schließt eine Lagerhalle für Mahdgut und landwirtschaftliche Maschinen an. Es handelt sich hierbei um eine aus Holz gebaute und mit einem Wellblechdach versehene Konstruktion. Die großflächi- ge Einfahrt ist gepflastert und der Boden der Lagerhalle mit Beton ausgegossen. Das Plangebiet wird für Erholungszwe- cke kaum genutzt. Einzig die abgehende Stichstraße von der Hauptstraße, könnte dazu teilweise dienen. Wasser- Die Grundwasserlandschaft des Gebie- Gering Minimierung der Versiegelung, Versicke- haushalt tes wird als devonische Schiefer und rung des anfallenden unbelasteten Ober- Grauwacken charakterisiert. Es liegt kein flächenwassers im Plangebiet, ordnungs- Kluftgrundwasserleiter vor. gemäße Entsorgung der Abwässer, Ein- Oberflächengewässer sind im Gebiet haltung von Schutzabständen der Be- und deren direkten Umgebung nicht vor- bauung zum Graben (nach Landeswas- handen. sergesetz). Boden Bodengroßlandschaft der Ton- und Mittel - hoch Minimierung der Versiegelung, Gestal- Schluffschiefer mit wechselnden Antei- tung der Hof-, Stell- und Lagerflächen mit len an Grauwacke, Kalkstein, Sandstein wasserdurchlässigen Belägen, Aufwer- und Quarzit, z.T. wechselnd mit tung des Bodens durch die Pflanzung von Lösslehm. Die Hauptbodenarten sind Gehölzen, Beachtung der DIN- sandiger Lehm. Die Böden besitzen ein Vorschriften zum Umgang mit Boden. mittleres Ertragspotential für die Land- wirtschaft Klima/ Die Plangebietsfläche stellt sich auf- Gering Eingrünung des Plangebiets soweit wie Luft- grund der Nutzung als keine Kaltluftpro- es die Möglichkeiten zu lassen, um den hygiene duktionsfläche dar. Bedingt durch die Anteil von Frischluftproduzenten zu erhö- Geländeneigung würde die entstandene hen.

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 80

Kaltluft Richtung Westen abfließen. Es ist davon auszugehen, dass der Kaltluft- zufluss hin zur Ortslage nicht gegeben ist. Arten Die Plangebietsfläche hat nur eine ge- Gering Eingrünung des Plangebiets mit stand- und ringe Bedeutung für den Arten- und Bio- ortgerechten heimischen Arten zur Schaf- Biotope topschutz. Einzig die im Osten kleinflä- fung neuer Biotope und Teillebensräume chige Grünanlage mit den Ziergehölzen der heimischen Flora und Fauna. bietet ein kleines Habitat für Tiere und Pflanzen. Die angrenzenden Flächen sind verbaut.

Übergeordnete Vorgaben:  Schutzgebiete: Lage im Naturpark „Soonwald-Nahe (07-NTP-071-004)  Planung vernetzter Biotopsysteme: ohne Darstellung  Regionaler Raumordnungsplan 2017: tlw. Siedlungsfläche für Industrie und Gewerbe, tlw. keine Aus- sagen, Vorbehaltsgebiet Erholung und Tourismus.  Landesentwicklungsprogramm IV: ohne Darstellung  Biotopkartierung Rheinland-Pfalz: Es sind keine Biotope betroffen. Gesamtbeurteilung/ Planungsempfehlung: Das Plangebiet besticht durch seine intensive landwirtschaftliche Prägung. Lagerhallen für Masch i- nen, Stellplätze mit verdichteten Schotterboden, versiegeln den Boden. Daher wird keine Verschlech- terung durch das Vorhaben erwartet. Hochwertige Biotope bzw. Lebensräume der Tier- und Pflan- zenwelt, würden bei der Durchführung der geplanten Baumaßnahmen nicht verloren gehen. Durch geeignete Kompensationsmaßnahmen ist der Eingriff grundsätzlich ausgleichbar.

Abwägung/ Fazit:

 Es handelt sich für den Bereich der Änderung Nr. 5 um eine Bestandsanpassung in einem zu- dem anthropogen vorgeprägten Gebiet.

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8.5 Ortsgemeinde Gemünden

In der Ortsgemeinde Gemünden sind zahlreiche Änderungspunkte im Rahmen des Planverfahrens der 3. Änderung des Flächennutzungsplans vorgesehen. In der Ortslage sind insgesamt acht Ände- rungspunkte vorgesehen. Die Änderungsflächen werden nachfolgend abgebildet:

Abb.: Übersicht der Änderungen in der Ortslage Gemünden: Nr. 8.5.1, 8.5.2, 8.5.3, 8.5.4, 8.5.6, 8.5.7, 8.5.8 und 8.5.9.

8.5.1 Ausweisung von gewerblichen Bauflächen und Grünflächen unter Berücksichti- gung der 1. Änderung (Erweiterung) des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Betriebshof Fa. Scherer“: (ca. 0,9 ha G-Fläche und 0,2 ha Grünfläche)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Im RROP sind für den größten Teilbereich sonstige Flächen dargestellt. Nördlich von den Planflächen ist ein Vorranggebiet der Forstwirtschaft ausgewiesen, welches sich bandartig parallel zu der Landesstraße L 162 erstreckt. Im Rahmen der landesplanerischen Stellungnahme wur- den keine Zielkonflikte festgestellt. Darüber hinaus wird die gesamte Ortslage von einem Vorbehaltsgebiet Erholung und Tourismus über- deckt.

Ortsplanung:

Die 1. Änderung/ Erweiterung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Betriebshof Fa. Scherer“ wird derzeit im vereinfachten Verfahren durchgeführt. Der Bebauungsplan „Betriebshof Fa. Scherer“ besitzt bereits Planreife nach § 33 (1) BauGB.

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 82

Da die Erweiterungsflächen im wirksamen Flächennutzungsplan als landwirtschaftliche Flächen dargestellt sind, wird der Bebauungsplan im Parallelverfahren gem. § 8 Abs. 3 BauGB aufgestellt. Die gewerbliche Bauflächendarstellung steht in direktem Zusammenhang mit dem Bebauungsplan zur 1. Änderung (Erweiterung) des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Betriebshof Fa. Scherer“. Der Bebauungsplan besitzt seit dem 30.05.2012 die Planreife gemäß § 33 BauGB.

Parallel zu dieser Neuausweisung hat der Ortsgemeinderat von Gemünden die Rücknahme von Gewerbeflächen im Bereich östlich des Altenheims, südlich der „Werner-Zwiebelberg-Straße“ in der Größe von ca. 2,4 ha beschlossen (siehe Änderungspunkt Nr. 3), die durch die Anpassung des FNP berücksichtigt wird. Diese flächenhafte Rücknahme erfolgt in ähnlicher Größenordnung im Vergleich zur Neudarstellung an gewerblicher Baulandfläche für die Änderungsflächen 1 und 2. Da- rüber hinaus erfolgt unter Änderungspunkt Nr. 4 eine Darstellungsänderung von gewerblicher Bau- fläche in Mischbaufläche in einem Umfang von ca. 0,5 ha. Durch die Rücknahme bereits ausgewie- sener G-Fläche im Flächennutzungsplan erfolgt ein flächenhafter Ausgleich für die vorliegende Neuausweisung von gewerblichen Bauflächen.

Die geplanten gewerblichen Bauflächen liegen nordöstlich von der Ortslage Gemünden und nord- westlich der Landesstraße L 162. Das Unternehmen „Scherer Reisen Omnibus Gesellschaft mbH & Co.KG“ aus Gemünden (Bus- und LKW-Reparaturbetrieb) hat seinen Betriebsstandort auf diesen Grundstücken.

Im wirksamen FNP sind für die nordwestlichen Teile des Betriebsgeländes bereits gewerbliche Bau- flächen ausgewiesen. Die Bereiche südlich des Gewerbegebietes und südlich der Landesstraße L 162 ist als Mischbaufläche ausgewiesen. Die gewerblichen Erweiterungsflächen sollen im Rah- men der 3. FNP-Änderung der Verbandsgemeinde Kirchberg entsprechend dargestellt werden.

Gemäß der 1. Änderung/ Erweiterung des Vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Betriebshof Fa. Scherer“ vergrößert sich die Bruttobaulandfläche des Plangebietes um ca. 1,1 ha. Der Flächenzu- wachs auf Planungsebene des Flächennutzungsplans teilt sich wie folgt auf: Gewerbliche Bauland- fläche 0,9 ha und private Grünfläche 0,2 ha.

Die Firma „Scherer Reisen Omnibus Gesellschaft mbH & Co.KG“ hat sich in den vergangenen Jah- ren überdurchschnittlich entwickelt. Im Jahr 2004 erfolgte die Erweiterung auf der gegenüberliegen- den Seite des Lametbaches, und im Jahr 2007 wurde eine Betriebserweiterung auf dem ursprüngli- chen Betriebsgelände vorgenommen. Mit dem Umbau des Betriebes wurden seit 2007 eine Waschhalle errichtet, eine neue hinter den Hallen gelegene Tankstelle gebaut und eine zweite Zu- fahrt zum Betriebsgelände erschlossen.

Der Vorhabenträger hat innerhalb des Plangebietes bereits Stellplätze für Omnibusse (Gel- tungsbereich 2 im Bebauungsplan) sowie ein betriebszugehöriges Wohngebäude (Geltungsbereich 1 im Bebauungsplan) errichtet. Bedingt durch das wirtschaftliche Wachstum des Betriebes werden in Zukunft weitere Stellflächen für den Fahrzeugbestand benötigt. In der Folge sollen weitere Stell- plätze hergestellt werden.

Aus den erläuterten Gründen soll die vorhandene Betriebsfläche nördlich des Lametbaches erwei- tert werden. Die gewerbliche Fläche des Geltungsbereiches 2 soll in Richtung Osten auf das an- grenzende Flurstück 47 erweitert werden, um weitere Stellflächen für Omnibusse und sämtliche Mitarbeiterparkplätze zu schaffen. Dieses Flurstück befindet sich im Eigentum des Vorhabenträ- gers. Auf der überplanten Fläche könnten 42 Mitarbeiterparkplätze und 40 Stellplätze für Omnibus- se entstehen. Die Erweiterungsflächen sollen, wie die bestehenden Stellplätze, wasserdurchlässig befestigt werden um das anfallende Niederschlagswasser vor Ort zu versickern.

Der Lametbach (als Gewässer dritter Ordnung) fließt zwischen den FNP-Änderungsflächen Nr. 1 und 2. Die gesamte Änderungsfläche Nr. 1 befindet sich nördlich des Bachlaufes. Gemäß § 31 des Landeswassergesetzes sind bauliche Anlagen innerhalb von 10 m Abstand bis zur Uferlinie zu dem Lametbach als Gewässer dritter Ordnung genehmigungspflichtig. Die 10 m breite Grünfläche zwi-

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 83 schen der nördlichen Uferkante des Lametbaches und der bebaubaren Fläche wird weiter fortge- setzt und als Gewässerrandstreifen gem. § 38 WHG festgesetzt. Die vorhandene Bepflanzung am Gewässer soll erhalten bleiben und ergänzt werden.

Im Zusammenhang mit der Aufstellung der 1. Änderung (Erweiterung) des vorhabenbezogenen Be- bauungsplans „Betriebshof Fa. Scherer“ sowie der Aufstellung des Bebauungsplans „In der Lahm“ wurde in Absprache mir den Wasserbehörden eine hydraulische Berechnung im Rahmen eines Wasserrechtsantrags zur Veränderung des Gewässerabschnittes erstellt mit dem Ergebnisse, dass ein 100jähriges Hochwasserereignis des Lametbaches innerhalb des ausgewiesenen und aufgeweiteten Gewässerentwicklungskorridors abfließen kann. Die Veränderung am Gewässerab- schnitt sind entsprechend dem Wasserrechtsantrag erfolgt und wurden am 23.10.2013 von der Wasserbehörde abgenommen.

Die im nördlichen Bereich vorhandene Schutzgehölzhecke wird im Erweiterungsbereich ergänzt und fortgeführt. Die an der nördlichen Plangebietsgrenze verlaufende Grünfläche im Bereich des ehemaligen Mühlgrabens wird im BP festgesetzt. Die am östlichen Rand des Grundstückes verblei- bende Fläche wird als Grünfläche im BP festgesetzt.

Die verkehrliche Erschließung des Plangebietes ist mittels einer Brücke über den Lametbach ge- währleistet. Die herzurichtende innere Erschließungsstraße führt von der Brücke bis zu den Park- plätzen. Für detaillierte Informationen in Bezug auf die innere Erschließung des Plangebietes sowie die landschaftliche Einbindung wird auf den Vorhaben- und Erschließungsplan bzw. vorhabenbezo- genen Bebauungsplan verwiesen.

Die Immissionssituation des Betriebsstandortes wurde im Juli 2011 im Rahmen einer schalltechni- sche Untersuchung durch das Büro Paul Pies untersucht (siehe Begründung zur 1. Änderung / Er- weiterung des Vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Betriebshof Fa. Scherer“).

Landschaftsplanung: Land- Bestand/ Empfind- Planerische Empfehlung schafts- Beschreibung lichkeit/ faktor Bewertung Land- Das Plangebiet befindet sich nordöstlich Mittel Das Plangebiet befindet sich im unmittel- schafts- der Ortslage von Gemünden. Einge- baren Anschluss an die Ortsgemeinde bild/ grenzt wird das Gebiet durch die im Gemünden. Das Plangebiet grenzt in Erholung Norden verlaufende Rothsberg-Straße westlicher Richtung an einen Omnibus- sowie der im Süden verlaufenden L 162. parkplatz bzw. Abstellplatz an. Nicht weit Westlich des Plangebietes schließt eine hiervon gelegen befindet sich etwas süd- Mischgebietsfläche an. Dort angesiedelt lich gelegen, hinter einer Gehölzgruppe befindet sich ein asphaltierter Omnibus- eine Tankstelle mit zugehöriger Werk- Abstellplatz. Südlich hiervon in unmittel- statt. Erst weiter westlich beginnen die barer Nähe befindet sich eine Tankstel- Wohnhäuser der Ortsgemeinde. Es sollte le. dafür gesorgt werden, dass eine randli- Das Plangebiet fällt leicht, mit einem che Eingrünung des Plangebietes gesi- Neigungswinkel von ca. 5%, nach Süden chert wird, um für mehr Strukturvielfalt hin ab. und Schaffung neuer Lebensräume für Das Plangebiet an sich ist im östlichen Flora und Fauna zu sorgen. Bereich durch eine intensive Grünland- nutzung geprägt. Die Flächen werden oft gemäht und fallen in die Kategorie der artenarmen Fettwiesen. Der westliche Bereich ist versiegelt und dient derzeit als Parkfläche für Busse. Der südliche Bereich der Fläche wird durch einen kleinen Bachlauf (Lametbach) einge- grenzt. An diesem hat sich eine typische Gewässervegetation gebildet welche linienförmig nach Osten verläuft. Be- standsdominierende Arten sind u. a. Schwarzerle, Eingriffeliger Weißdorn

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und Weiden . Besonders stark hat sich eine Neophytenflur aus dem Indischen Springkraut angrenzend an beide Ufer- seiten das Gewässer entwickelt. Das Plangebiet wird für Erholungszwe- cke wie Jogger, Radfahrer und Fußgän- ger kaum genutzt. Das Landschaftsbild ist aufgrund der Lage und der geringen natürlichen Strukturvielfalt als wenig at- traktiv zu bewerten. Wasser- Die Grundwasserlandschaft des Gebie- Mittel Minimierung der Versiegelung, Versicke- haushalt tes wird als devonische Schiefer und rung des anfallenden unbelasteten Ober- Grauwacken charakterisiert. Es liegt ein flächenwassers im Plangebiet, ordnungs- Kluftgrundwasserleiter mit geringer Er- gemäße Entsorgung der Abwässer, Ein- giebigkeit vor. Als Oberflächengewässer haltung von Schutzabständen der Be- ist der Lametbach zu nennen, welcher bauung zum Graben (nach Landeswas- sich im Süden der Plangebietsgrenze sergesetz). befindet. Boden Bodengroßlandschaft der Ton- und Hoch Minimierung der Versiegelung, Gestal- Schluffschiefer mit wechselnden Antei- tung der Hof-, Stell- und Lagerflächen mit len an Grauwacke, Kalkstein, Sandstein wasserdurchlässigen Belägen, Aufwer- und Quarzit, z.T. wechselnd mit tung des Bodens durch die Pflanzung von Lösslehm. Die Hauptbodenart ist Lehm. standortgerechten Gehölzen, Beachtung Die Böden besitzen ein hohes Ertrags- der DIN-Vorschriften zum Umgang mit potential für die Landwirtschaft Boden. Klima/ Die Plangebietsfläche stellt sich auf- Gering Eingrünung des Plangebiets soweit wie Luft- grund der Nutzung als eine Kaltluftpro- es die Möglichkeiten zu lassen, um den hygiene duktionsfläche dar. Bedingt durch die Anteil von Frischluftproduzenten zu erhö- Geländeneigung fließt die entstandene hen. Kaltluft Richtung Süden ab. Es ist davon auszugehen, dass der Kaltluftzufluss hin zur Ortslage nur gering bis gar nicht ausgeprägt ist. Arten Aufgrund der überwiegenden Nutzung Mittel Eingrünung des Plangebiets mit stand- und als intensive Fettwiese und ihrer wenig ortgerechten heimischen Arten zur Schaf- Biotope artenreichen Beschaffenheit, hat die fung neuer Biotope und Teillebensräume Plangebietsfläche nur eine geringe Be- der heimischen Flora und Fauna. deutung für den Arten- und Biotop- schutz. Als höherwertiger einzustufen ist der Gehölzstreifen entlang des Bachlau- fes. Dieser bietet mit seiner artenreiche- ren Struktur einen Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Übergeordnete Vorgaben:  Schutzgebiete: Lage im Naturpark „Soonwald-Nahe (07-NTP-071-004)  Planung vernetzter Biotopsysteme: Darstellung als Wiesen und Weiden mittlerer Standorte sowie Bäche und Bachuferwälder; Zieldarstellung: Entwicklung von mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte sowie Nass- und Feuchtwiesen, Kleinseggenriede.  Regionaler Raumordnungsplan 2017: ohne Darstellung, die gesamte Ortslage wird durch ein Vorbe- haltsgebiet Erholung und Tourismus überdeckt.  Landesentwicklungsprogramm IV: ohne Darstellung  Biotopkartierung Rheinland-Pfalz: Es sind keine Biotope betroffen. Gesamtbeurteilung/ Planungsempfehlung: Hochwertige Biotope bzw. Lebensräume der Tier- und Pflanzenwelt, würden bei der Durchführung der geplanten Baumaßnahmen ggf. in einem geringen Anteil verloren gehen. Die Gehölzgruppe entlang des Lametbaches bietet derzeit einen Lebensraum für die dortige Tier- und Pflanzenwelt. Die Fettwie- se stellt keinen hochwertigen Biotoptyp bzw. Lebensraum dar. Auch die Abstellfläche der Busse hat keinen besonderen Wert für die Natur und Landschaft. Durch geeignete Kompensationsmaßnahmen ist der Eingriff grundsätzlich ausgleichbar.

Abwägung/ Fazit:

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 Anpassung des Flächennutzungsplans im Parallelverfahren an die 1. Änderung / Erweite- rung des Vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Betriebshof Fa. Scherer“. Der Bebauungs- plan besitzt seit dem 30.05.2012 die Planreife gemäß § 33 BauGB.

 Betriebsbedingte und standortgebundene Erweiterung erforderlich.

 Landespflegerisch besonderes relevante Aspekte (Gewässerabstand nach § 31 LWG, Ein- grünungen) werden im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung berücksichtigt.

 Durch geeignete Kompensationsmaßnahmen ist der entstehende Eingriff in Natur und Landschaft grundsätzlich ausgleichbar.

8.5.2 Ausweisung von gewerblichen Bauflächen unter Berücksichtigung des Be- bauungsplans „In der Lahm“ (ca. 1,7 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Im RROP sind für den Bereich der Planflächen sonstige Flächen darge- stellt. Nördlich von den Planflächen ist ein Vorranggebiet der Forstwirt- schaft ausgewiesen, welches sich bandartig parallel zu der Landesstra- ße L 162 erstreckt. Darüber hinaus wird die gesamte Ortslage von ei- nem Vorbehaltsgebiet Erholung und Tourismus überdeckt.

Ortsplanung:

Die Ausweisung eines Gewerbegebietes ist im Bereich des östlichen Ortseingangs von Gemünden geplant. Die überplanten Flächen liegen unmittelbar nördlich der Landesstraße L 162.

Die Inhalte des wirksamen Flächennutzungsplans werden gemäß § 8 (3) BauGB parallel zum Be- bauungsplan „In der Lahm“ geändert. Der Bebauungsplan besitzt seit dem 30.05.2012 die Planreife gemäß § 33 BauGB.

Auf Beschluss der Ortsgemeinde Gemünden vom 15.04.2011 soll im Flächennutzungsplan die Dar- stellung als „gewerbliche Bauflächen“ (G) gem. §1 Abs. 1 Nr. 3 Baunutzungsverordnung erfolgen. Der Verbandsgemeinderat Kirchberg berücksichtigt den Änderungsantrag im Rahmen der vorlie- genden 3. Änderung des FNP.

Der Geltungsbereich des Bebauungsplans beträgt ca. 1,8 ha und umfasst folgende Flurstücke in der Gemarkung Gemünden: - Flur 4: Flurstücke 43, 44/3 und 51/4 (L 162, teilweise) - Flur 6: Flurstücke 6/3 und 68/10 (L 162, teilweise).

Die Baulandflächen befinden sich im teilweise im Besitz Ortsgemeinde. Die Änderungsfläche grenzt südlich an die Änderungsfläche Nr. 8.5.1 an (siehe o. g. Erläuterungen).

Bei dem betrachteten Plangebiet handelt es sich um eine ebene, intensiv genutzte Grünlandfläche mit einer östlich angrenzenden Gehölzfläche. Zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme ist die bauliche Erweiterung auf den vorgesehenen gewerblichen Bauflächen (in Richtung Nordosten) bereits durch Aufschüttungen vorbereitet.

Im Umfeld des Plangebietes befinden sich zwei Kfz-Werkstätten (eine mit Tankstelle), der Reise- busbetrieb „Scherer“ (mit Bus- und Lkw-Werkstatt), ein Masseur, ein Raumausstatter und eine La-

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 86 gerfläche der Straßenmeisterei Kirchberg. Das Umfeld ist von der bestehenden gewerblichen Nut- zung geprägt, so dass sich die geplanten Gewerbeflächen in die umgebende Bebauung einfügen.

Im wirksamen Flächennutzungsplan ist das Areal noch als landwirtschaftliche Fläche und Gehölzfläche dargestellt. Der Bereich östlich des geplanten Gewerbegebietes und südlich der Lan- desstraße L 162 ist im wirksamen FNP als Mischbaufläche ausgewiesen. Im geänderten Fläche- nnutzungsplan sollen gewerbliche Bauflächen in der Größe von ca. 1,7 ha ausgewiesen werden. Die zu ändernden FNP-Darstellungen basieren auf den Inhalten des Bebauungsplans „In der Lahm“.

Die gewerblichen Baulandflächen sollen zur gewerblichen Eigenentwicklung der Ortsgemeinde ausgewiesen werden. In der Ortsgemeinde Gemünden besteht grundsätzlich Bedarf an gewerbli- cher Baulandfläche. Seitdem der letzte im Ort gelegene Grundversorger (das Lebensmittelgeschäft Buss) im März 2011 den Betrieb eingestellt hat, besteht für die Ortsgemeinde das Handlungserfor- dernis, den Grundbedarf im nahversorgungsrelevanten Sortiment zu decken.

Da im Ortskern keine ausreichenden Flächen zur Verfügung stehen, um einen integrierten Standort für den Einzelhandel zu realisieren, verbleibt der Ortsgemeinde einzig die Möglichkeit, den Einzel- handel am Ortsrand anzusiedeln, um die kommunale Grundversorgung im Rahmen der Daseins- vorsorge zu sichern.

Eine Leitlinie ist die Ansiedlung von Einzelhandelsbetrieben für die Nahversorgung – unter Berück- sichtigung des Einzelhandelskonzeptes der Verbandsgemeinde Kirchberg. Die Grundlagen und Vorgaben aus dem Einzelhandelskonzept in die Planung wurden in Bezug auf den Einzelhandel eingearbeitet; Gemünden ist als ergänzender Nahversorgungsstandort ausgewiesen. Eine weitere Zielvorstellung ist die Entwicklung und Stärkung von ortsansässigen Betrieben. Der am Ortseingang gelegene Kfz- und Tankstellenbetrieb wird sich beispielsweise auf den Flächen des Plangebietes erweitern.

Parallel zu dieser Neuausweisung hat der Ortsgemeinderat von Gemünden die Rücknahme von Gewerbeflächen im Bereich östlich des Altenheims, südlich der „Werner-Zwiebelberg-Straße“ in der Größe von ca. 2,4 ha beschlossen (siehe Änderungspunkt Nr. 3), die durch die Anpassung des FNP berücksichtigt wird. Diese flächenhafte Rücknahme erfolgt in ähnlicher Größenordnung im Vergleich zur Neudarstellung an gewerblicher Baulandfläche für die Änderungsflächen 1 und 2. Da- rüber hinaus erfolgt unter Änderungspunkt Nr. 4 eine Darstellungsänderung von gewerblicher Bau- fläche in Mischbaufläche in einem Umfang von ca. 0,5 ha. Durch die Rücknahme bereits ausgewie- sener G-Fläche im Flächennutzungsplan erfolgt ein flächenhafter Ausgleich für die vorliegende Neuausweisung von gewerblichen Bauflächen.

Gemäß den Inhalten des Bebauungsplans „In der Lahm“ wird im Plangebiet folgende Nutzung aus- gewiesen: „Gewerbegebiet“ nach § 8 BauNVO, die in § 8 Abs. 3 BauNVO beschriebenen Ausnah- men sind nicht zulässig (§ 1, Abs. 6, Ziffer 1, BauNVO). Die detaillierten Zulässigkeiten werden im Bebauungsplan geregelt.

Die verkehrliche Erschließung des Plangebietes erfolgt mittels einer neu zu errichtenden Anbindung (einschließlich Linksabbiegespur) an die L 162 in Richtung (Hauptstraße). Der vor- handene Gehweg am Ortsausgang von Gemünden, am nördlichen Fahrbahnrand der L 162, wird bis zum Beginn des Plangebietes verlängert.

Die Bauverbotszone von 20 m parallel zum Fahrbahnrand gem. § 22 Landesstraßengesetz (LStrG) wird nach Abstimmung mit dem Straßenbaulastträger auf einen Abstand von 15 m zur Landesstra- ße L 162 reduziert, um eine wirtschaftliche Nutzung der Grundstücke im Planbereich sicherzustel- len. Die Baubeschränkungszone von 40 m gem. § 23 LStrG entlang der L 162 soll nach den Rege- lungen des § 22 Abs. 2 LStrG keine Anwendung finden. Diese Planungsinhalte sind das Ergebnis einer Abstimmung mit der Straßenbaubehörde. Ausgehend von Werten einer Verkehrszählung im Jahr 2005 wurde eine schalltechnische Berechnung durchgeführt.

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Die Wasserversorgung des Plangebietes kann durch eine direkte Anbindung an das Rohrleitungs- netz der Verbandsgemeinde Kirchberg erfolgen. Das Plangebiet soll im modifizierten Trennsystem entwässert werden.

Der Lametbach (als Gewässer dritter Ordnung) fließt zwischen den Änderungsflächen Nr. 1 und 2. Die gesamte Änderungsfläche Nr. 2 befindet sich südlich des Bachlaufes. Der Randstreifen des Ba- ches ist u. a. mit einer Reihe von Gehölzgruppen bestanden (bestandsbildende Arten: Schwarzerle, Pappeln, Weiden; Springkraut etc.). Dieser Gehölzstreifen erstreckt sich entlang des Baches im ge- samten Plangebiet. Gemäß § 31 des Landeswassergesetzes sind bauliche Anlagen innerhalb von 10 m Abstand bis zur Uferlinie zu diesem Gewässer dritter Ordnung genehmigungspflichtig. Im Be- bauungsplan wurde der 10 m-Bereich des Lametbaches als Gewässerrandstreifen nach § 38 WHG festgesetzt.

Im Zusammenhang mit der Aufstellung der 1. Änderung (Erweiterung) des vorhabenbezogenen Be- bauungsplans „Betriebshof Fa. Scherer“ sowie der Aufstellung des Bebauungsplans „In der Lahm“ wurde in Absprache mir den Wasserbehörden eine hydraulische Berechnung im Rahmen eines Wasserrechtsantrags zur Veränderung des Gewässerabschnittes erstellt mit dem Ergebnisse, dass ein 100jähriges Hochwasserereignis des Lametbaches innerhalb des ausgewiesenen und aufgeweiteten Gewässerentwicklungskorridors abfließen kann. Die Veränderung am Gewässerab- schnitt sind entsprechend dem Wasserrechtsantrag erfolgt und wurden am 23.10.2013 von der Wasserbehörde abgenommen.

Landschaftsplanung:

Land- Bestand/ Empfind- Planerische Empfehlung schafts- Beschreibung lichkeit/ faktor Bewertung Land- Das Plangebiet befindet sich nordöstlich Mittel Das Plangebiet befindet sich im unmittel- schafts- der Ortslage von Gemünden. Einge- baren Anschluss an die Ortsgemeinde bild/ grenzt wird das Gebiet durch die im Gemünden. Das Plangebiet grenzt in Erholung Norden verlaufende Rothsberg-Straße westlicher Richtung an eine Tankstelle Sowie dem im Süden verlaufenden mit zugehöriger Werkstatt an. Erst weiter Lametbaches. Im Süden grenzt unmittel- westlich beginnen die Wohnhäuser der bar die L 162 an. Ortsgemeinde. Es sollte dafür gesorgt Westlich des Plangebietes schließt eine werden, dass eine randliche Eingrünung Mischgebietsfläche an. Dort angesiedelt des Plangebietes gesichert wird, um für befindet sich eine Tankstelle mit zugehö- mehr Strukturvielfalt und Schaffung neuer riger Werkstatt. Lebensräume für Flora und Fauna zu Das Plangebiet neigt sich leicht in nord- sorgen. westliche Richtung hin zum Lametbach. Das Plangebiet an sich ist überwiegend durch eine intensive Grünlandnutzung geprägt. Die Flächen werden oft gemäht und fallen in die Kategorie der artenar- men Fettwiesen. Im westliche Bereich, angrenzend an die Tankstelle, befindet sich eine großflächige Schotterfläche. An diese grenzt ein unbefestigter Wirt- schaftsweg an, welcher von Nord nach Süd verläuft. Der nördliche Bereich der Fläche wird durch einen kleinen Bachlauf (Lametbach) eingegrenzt. An diesem hat sich eine typische Gewässervegetation gebildet, welche linienförmig nach Osten verläuft. Bestandsdominierende Arten sind u. a. Schwarzerle, Eingriffeliger Weißdorn und Weiden . Besonders stark hat sich eine Neophytenflur aus dem Indischen Springkraut, angrenzend an beide Uferseiten das Gewässer, entwi-

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ckelt. Das Plangebiet wird für Erholungszwe- cke wie Jogger, Radfahrer und Fußgän- ger kaum genutzt. Das Landschaftsbild ist aufgrund der Lage und der geringen natürlichen Strukturvielfalt als wenig at- traktiv zu bewerten. Wasser- Die Grundwasserlandschaft des Gebie- Mittel Minimierung der Versiegelung, Versicke- haushalt tes wird als devonische Schiefer und rung des anfallenden unbelasteten Ober- Grauwacken charakterisiert. Es liegt ein flächenwassers im Plangebiet, ordnungs- Kluftgrundwasserleiter mit geringer Er- gemäße Entsorgung der Abwässer, Ein- giebigkeit vor. Als Oberflächengewässer haltung von Schutzabständen der Be- ist der Lametbach zu nennen, welcher bauung zum Graben (nach Landeswas- sich im Norden der Plangebietsgrenze sergesetz). Außerdem sollte der befindet. Lametbach, welcher sich nördlich des Plangebietes befindet, verstärkt vor Schadstoffeinträge geschützt werden. Boden Bodengroßlandschaft der Ton- und Hoch Minimierung der Versiegelung, Gestal- Schluffschiefer mit wechselnden Antei- tung der Hof-, Stell- und Lagerflächen mit len an Grauwacke, Kalkstein, Sandstein wasserdurchlässigen Belägen, Aufwer- und Quarzit, z.T. wechselnd mit tung des Bodens durch die Pflanzung von Lösslehm. Die Hauptbodenart ist Lehm. standortgerechten Gehölzen, Beachtung Die Böden besitzen ein hohes Ertrags- der DIN-Vorschriften zum Umgang mit potential für die Landwirtschaft Boden. Klima/ Die Plangebietsfläche stellt sich auf- Gering Eingrünung des Plangebiets soweit wie Luft- grund der Nutzung als eine Kaltluftpro- es die Möglichkeiten zu lassen, um den hygiene duktionsfläche dar. Bedingt durch die Anteil von Frischluftproduzenten zu erhö- Geländeneigung fließt die entstandene hen. Kaltluft Richtung Norden ab. Es ist da- von auszugehen, dass der Kaltluftzu- fluss hin zur Ortslage nicht ausgeprägt ist. Arten Aufgrund der überwiegenden Nutzung Mittel Eingrünung des Plangebiets mit stand- und als intensive Fettwiese und ihrer wenig ortgerechten heimischen Arten zur Schaf- Biotope Artenreichen Beschaffenheit, hat die fung neuer Biotope und Teillebensräume Plangebietsfläche nur eine geringe Be- der heimischen Flora und Fauna. deutung für den Arten- und Biotop- schutz. Als höherwertiger einzustufen ist der Gehölzstreifen entlang des Bachlau- fes. Dieser bietet mit seiner artenreiche- ren Struktur einen Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Übergeordnete Vorgaben:  Schutzgebiete: Lage im Naturpark „Soonwald-Nahe (07-NTP-071-004)  Planung vernetzter Biotopsysteme: Darstellung als Wiesen und Weiden mittlerer Standorte sowie Bäche und Bachuferwälder; Zieldarstellung: Entwicklung von mageren Wiesen und Weiden mittlerer Standorte sowie Nass- und Feuchtwiesen, Kleinseggenriede.  Regionaler Raumordnungsplan 2017: ohne Darstellung, die gesamte Ortslage liegt innerhalb eines regionsübergreifenden Vorbehaltsgebiet Erholung und Tourismus  Landesentwicklungsprogramm IV: ohne Darstellung  Biotopkartierung Rheinland-Pfalz: Es sind keine Biotope betroffen. Gesamtbeurteilung/ Planungsempfehlung: Hochwertige Biotope bzw. Lebensräume der Tier- und Pflanzenwelt, würden bei der Durchführung der geplanten Baumaßnahmen ggf. in einem geringen Anteil verloren gehen. Die Gehölzgruppe entlang des Lametbaches bietet derzeit einen Lebensraum für die dortige Tier- und Pflanzenwelt. Die Fettwie- se stellt keinen hohen Biotoptyp bzw. Lebensraum dar. Auch die Schotterfläche hat keinen besond e- ren Wert für die Natur und Landschaft. Durch geeignete Kompensationsmaßnahmen ist der Eingriff grundsätzlich ausgleichbar.

Abwägung/ Fazit:

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 Anpassung des Flächennutzungsplans im Parallelverfahren an den Bebauungsplan „In der Lahm“ (planreifer Stand).

 Es erfolgt ein flächenhafter Ausgleich der neu dargestellten Gewerbefläche durch Rück- nahme bereits ausgewiesener Gewerbefläche im Bereich östlich des Altenheims (2,6 ha).

 Landespflegerisch besonderes relevante Aspekte (Gewässerabstand nach § 31 LWG, Ein- grünungen) werden im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung berücksichtigt.

 Durch geeignete Kompensationsmaßnahmen ist der entstehende Eingriff in Natur und Landschaft grundsätzlich ausgleichbar.

8.5.3 Rücknahme von Gewerbeflächen im Bereich östlich des Altenheims (ca. 2,4 ha; als Ausgleich für Neuausweisungen von gewerblichen Bauflächen gemäß Nr. 1 und 2)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): In der Gesamtkarte des RROP sind für Teile des Plangebietes „Sied- lungsfläche Industrie und Gewerbe“ sowie „sonstige Freiflächen“ darge- stellt. Die Planflächen befinden sich südöstlich von der Landesstraße 162, welche als regionale Straßenverbindung kategorisiert ist.

Ortsplanung:

Die Rücknahme von gewerblichen Bauflächen erfolgt am östlichen Rand des Gewerbegebietes, das sich am südöstlichen Ortsrand von Gemünden, am Ortsausgang der Kreisstraße K 60 befindet.

Es erfolgt die Rücknahme von gewerblichen Bauflächen in der Größe von ca. 2,4 ha und die Um- widmung in landwirtschaftliche Fläche. Diese Rücknahme von Gewerbefläche erfolgt vor dem Hin- tergrund, dass ein Ausgleich für Neuausweisungen von gewerblichen Bauflächen gemäß den Ände- rungspunkten Nr. 1 und 2 vorgesehen ist.

Die überplante Fläche liegt nordöstlich von der gewerblich genutzten Produktionshalle und Lager- stätte. Der Betrieb „Sarg Müller“ hat seinen Produktionsstandort an dieser Stelle. Die Betriebsge- bäude und das Betriebsgelände werden für die Produktion und Lagerung von Särgen verwendet.

Im Bestand handelt es sich bei der Fläche um eine intensiv genutzte Fettwiese, die zum Zeitpunkt der Ortsbegehung abgemäht war. Die Plangebietsfläche wird im Nordosten von einer dichten Baumreihe und Gehölzgruppen begrenzt.

Bei dieser Rücknahme von ausgewiesenen Bauflächen sind weitere Ausführungen zur Land- schaftsplanung nicht erforderlich, weil keine baulichen Eingriffe die Folge sind.

8.5.4 Bestandsanpassung/Korrektur: Nutzungsänderung in Mischbaufläche im Be- reich um das Altenheim (ca. 0,5 ha)

Bei dieser redaktionellen Korrektur erfolgt mit der geplanten Nutzungsänderung eine Bestandsan- passung. Die Ausweisung von Mischbaufläche ist im Bereich um das bestehende Altenheim in Gemünden vorgesehen. Das Senioren- und Pflegeheim „Haus Ursula“ befindet sich im Kreuzungs- bereich der Werner-Zwiebelberg-Straße und der Eckwaldstraße.

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Bei einem Altenheim handelt es sich nicht um eine klassische gewerbliche Nutzung. Daher soll die bisherige Gewerbeflächendarstellung in eine gemischte Baufläche geändert werden. In der Vergan- genheit war in der verbindlichen Bauleitplanung für diesen Bereich Wohnbaufläche im Bebauungs- plan festgesetzt.

Funktional ist die Fläche eher den weiter nördlich anschließenden Mischbauflächen zugeordnet. Nördlich von dem Senioren- und Pflegeheim verläuft die asphaltierte örtliche Werner-Zwiebelberg- Straße. Dem Senioren- und Pflegeheim „Haus Ursula“ sind große Parkplatzflächen vorgelagert. Der Gebäudekomplex wird derzeit an der nordwestlichen Seite baulich erweitert.

Das Plangebiet befindet sich südlich von der Landesstraße L 229, welche im RROP als regionale Straßenverbindung kategorisiert ist. Im wirksamen RROP werden keine näheren Aussagen zu die- sen Flächen getroffen. Im RROP-Entwurf von 2014 ist eine Sonderbaufläche und Siedlungsfläche Industrie und Gewerbe dargestellt.

Bei diesem Änderungspunkt sind weitere Ausführungen zur Landschaftsplanung nicht erforderlich, weil die umzuwidmenden gewerblichen Bauflächen bereits als Bauflächen im wirksamen FNP dar- gestellt sind.

Im Rahmen dieser Bestandsanpassung erfolgt die Nutzungsänderung einer ausgewiesenen Bauflä- che, und es sind keine weiteren baulichen Eingriffe die Folge.

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8.5.5 siehe Änderungspunkt Nr. 9.1 Anmerkungen zur „Darstellung eines abgegrenzten Wasserschutzgebietes südöstlich der Ortslage“ von Gemünden: Die Darstellung wurde im bisherigen Planverfahren unter der Ortsgemeinde Gemünden geführt und ursprünglich als Änderungspunkt Nr. 8.5.5 beziffert. Die Änderungsinhalte betreffen jedoch mehrere Gemarkungen, so dass dieser Änderungspunkt im weiteren Planverfahren im nachfolgenden Kapi- tel 9 „Allgemeine und gemarkungsübergreifende Änderungsinhalte“ geführt wird. Es wird auf die de- taillierten Erläuterungen zum Änderungspunkt Nr. 9.1 verwiesen.

Des Weiteren wurden einige Änderungspunkte in das Planverfahren für die Beteiligungsverfahren gemäß §§ 3 (2) und 4 (2) BauGB neu aufgenommen. Diese weiteren Änderungsflächen in der Orts- lage von Gemünden werden nachfolgendabgebildet und erläutert.

Abb.: Übersicht der Änderungspunkte Nr. 6 bis 9, die in das Planverfahren für die Beteili- gungsverfahren gemäß §§ 3 (2) und 4 (2) BauGB neu aufgenommen wurden

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8.5.6 Änderung von öffentlicher Grünfläche in Mischbaufläche (ca. 0,3 ha)

Ortsplanung:

Im Rahmen dieser Änderung erfolgt eine Anpassung an den Bestand vor Ort. Die Fläche ist als In- nenbereich nach § 34 BauGB zu bewerten.

Der bisher als Grünfläche dargestellte Bereich auf den Betriebsflächen der Firmen Scherer bzw. Pleitz südlich am Lametbach entlang (betroffene Grundstücke Flur 6, Flurstücke 3/2, 4/5, 4/7, 6/1 und 6/9) soll als gemischte Baufläche (M) dargestellt werden, da diese Zuordnung der Ist-Situation besser entspricht. In dem Bereich sind bereits Bauwerke errichtet und Abstellflächen vorhanden.

Im Flächennutzungsplan wird gemäß Beschlussfassung des Verbandsgemeinderates anstelle der bisherigen Darstellung von öffentlicher Grünfläche Mischbaufläche in der Größe von ca. 0,3 ha ausgewiesen.

Vor dem Hintergrund, dass bei diesem Änderungspunkt eine Bestandsanpassung vorliegt, sind kei- ne weiteren Ausführungen zur Landschaftsplanung erforderlich. Aufgrund der Innenbereichslage nach § 34 BauGB ist kein landespflegerischer Ausgleich erforderlich.

8.5.7 Änderung von Wohnbaufläche in Mischbaufläche (ca. 0,3 ha) und geringfügige Änderung von Verkehrsfläche in Mischbaufläche (ca. 0,01 ha)

Bei dem Änderungspunkt erfolgt eine Änderung von Wohnbaufläche in Mischbaufläche in der Grö- ße von ca. 0,3 ha. Zudem wird eine flächenmäßig geringfügige Änderung von Verkehrsfläche in Mischbaufläche (ca. 0,01 ha) vorgenommen.

Die Änderung betrifft eine Bestandsbebauung im Innenbereich gemäß § 34 BauGB und berücksich- tigt eine private Anregung aus dem Beteiligungsverfahren gemäß § 3 (1) BauGB.

Vor dem Hintergrund, dass bei diesem Änderungspunkt eine Bestandsanpassung vorliegt, sind kei- ne weiteren Ausführungen zur Landschaftsplanung erforderlich. Aufgrund der Innenbereichslage nach § 34 BauGB ist kein landespflegerischer Ausgleich erforderlich.

8.5.8 Darstellung von Wohnbaufläche (ca. 0,13 ha): Änderung von Verkehrsfläche (ca. 0,06 ha), Grünfläche (ca. 0,03 ha) sowie Streuobstfläche (ca. 0,04 ha) in Wohnbaufläche

Bei diesem Änderungspunkt werden diese flächenmäßig geringfügigen Änderungen vorgenommen: Anstatt Verkehrsfläche (mit besonderer Zweckbestimmung) wird Wohnbaufläche in geringer Größe von ca. 0,03 ha dargestellt; des Weiteren werden Streuobstfläche (ca. 0,04 ha) und Grünfläche (ca. 0,03 ha) in Wohnbaufläche geändert. Zusammen genommen wird Wohnbaufläche in der Größe von ca. 0,1 ha neu dargestellt.

Vor dem Hintergrund, dass bei diesem Änderungspunkt eine Bestandsanpassung vorliegt, sind kei- ne weiteren Ausführungen zur Landschaftsplanung erforderlich. Aufgrund der Innenbereichslage nach § 34 BauGB ist kein landespflegerischer Ausgleich erforderlich.

8.5.9 Änderung von Grünfläche in Gemeinbedarfsfläche (ca. 0,3 ha)

Bei dem Änderungspunkt wird eine Anpassung zur Änderung von öffentlicher Grünfläche in Ge- meinbedarfsfläche mit der Zweckbestimmung „kulturellen Zwecken dienende Gebäude und Einrich- tungen“ (ca. 0,3 ha) vorgenommen. Das Bürgerhaus der Ortsgemeinde befindet sich an diesem Standort.

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Vor dem Hintergrund, dass bei diesem Änderungspunkt eine Bestandsanpassung vorliegt, sind kei- ne weiteren Ausführungen zur Landschaftsplanung erforderlich. Aufgrund der Innenbereichslage nach § 34 BauGB ist kein landespflegerischer Ausgleich erforderlich.

8.6 Ortsgemeinde Hecken

Die Ortsgemeinde Hecken hat 10 Änderungspunkte für das Planverfahren der 3. Änderung des Flä- chennutzungsplans vorgeschlagen. In dieser Gesamtübersicht sind einige Änderungsflächen in der Ortsgemeinde Hecken abgebildet, die im direkten Ortslagenbereich liegen:

Abb.: Gesamtübersicht der Änderungen in der Ortsgemeinde Hecken: Nr. 8.6.1, 8.6.3, 8.6.4, 8.6.5, 8.6.6. und 8.6.7

8.6.1 Nachrichtliche Anpassung an die Ergänzungssatzung „Backesweg“ im Norden der Ortslage: Rücknahme von Mischbaufläche; Umwidmung von Mischbaufläche in Grünfläche (mit der Zweckbestimmung „Bolzplatz“) (ca. 0,7 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Im RROP wird die Planfläche teilweise als Siedlungsfläche Wohnen dargestellt, teilweise werden keine Aussagen getroffen.

Ortsplanung:

Gemäß der Beschlussfassung des Ortsgemeinderats von Hecken zum Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplans soll eine bereits ausgewiesene Mischbaufläche zurückgenommen und in landwirtschaftliche Fläche sowie Grünfläche umgewidmet werden. Die Anpassung der Inhalte im Flächennutzungsplan erfolgen gemäß der Ergänzungssatzung „Backesweg“. Die Änderungen erfol- gen am nördlichen Ortsrand.

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Der Ortsgemeinderat hat die Ergänzungssatzung „Backesweg“ am 27.04.2006 beschlossen. Der Geltungsbereich der Ergänzungssatzung umfasst den größten Teil des Flurstücks 43/4 und teilwei- se das Flurstück 43/5 (auf einer Fläche von ca. 750 m²) in der Flur 7. Die genannten Flurstücke lie- gen westlich des Backesweges. Der Geltungsbereich umfasst Teilflächen des Backesweges und erstreckt sich über die Straßenwegefläche. Im Flurstück 43/4 ist das Gebäude der Elektrostation bzw. des alten Backes der Ortsgemeinde vorhanden.

Neben dem Entfall der gemischten Baufläche wird westlich des Geltungsbereiches eine öffentliche Grünfläche (Bolzplatz) im FNP neu dargestellt.

Da die Rücknahme von Mischbaufläche und die geänderten Darstellungen im Flächennutzungsplan in Anpassung an die rechtsverbindliche Ergänzungssatzung „Backesweg“ erfolgen, sind keine wei- teren Ausführungen zur Landschaftsplanung erforderlich.

8.6.2 Redaktionelle Anpassungen an das aktualisierte Kataster: Verkehrsflächen gem. Bebauungsplan „Im obersten Kappesgarten, 2. BA“ und Wirtschaftswege im Außenbe- reich der Ortsgemeinde

Bei diesem Änderungspunkt werden diese redaktionelle Anpassungen durchgeführt: Auf der Kar- tengrundlage des aktualisierten Katasters werden die als Erschließungsstraße (öffentliche Ver- kehrsfläche) im Geltungsbereich des rechtsverbindlichen Bebauungsplans „Im obersten Kappesgarten, 2. BA“ festgesetzten Flächen im Flächennutzungsplan ergänzend dargestellt. Des weiteren wurden zahlreiche Wirtschaftswege im Außenbereich der Ortsgemeinde auf der Karten- grundlage des aktualisierten Katasters angepasst.

Ausführungen zur Landschaftsplanung sind diesbezüglich nicht erforderlich.

8.6.3 Bestandsanpassung im Osten der Ortslage: Darstellung von privater Grünfläche anstelle der Nutzung als Grabeland

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Für die Planflächen sind im RROP keine näheren Aussagen getroffen. Östlich des Plangebietes sind sonstige Freiflächen ausgewiesen.

Ortsplanung:

Im Rahmen dieser Änderung erfolgt eine Anpassung an den Bestand vor Ort. Es wird die Zweckbe- stimmung von der Nutzung als „Grabeland“ zu privater „Grünfläche“ geändert. Im Bereich der Wiese (Flurstück 2/1) entfällt die Darstellung „Hausgarten“, und es wird Grünland dargestellt. Der über- plante Bereich befindet sich östlich außerhalb der Ortslage von Hecken, nördlich der Landesstraße L 185 und westlich der Kreisstraße K 4, in der Nähe des Kreuzungspunktes der beiden Straßen. Vor dem Hintergrund, dass bei diesem Änderungspunkt eine Bestandsanpassung vorliegt, sind kei- ne weiteren Ausführungen zur Landschaftsplanung erforderlich.

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8.6.4 Bestandsanpassung im Westen der Ortslage, Darstellung einer Siedlungsfläche im Außenbereich und von landwirtschaftlichen Nutzflächen (Dauergrünlandflächen) (ca. 0,1 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Für den Bereich der Planflächen werden in der Gesamtkarte des RROP keine Aussagen getroffen.

Ortsplanung:

Gemäß Ziffer 4 des Beschlussprotokolls der Ortsgemeinderatsitzung vom 22.09.2011 werden im Nordwesten der Ortslage Bestandsanpassungen durchgeführt. Es erfolgt die Darstellung einer Siedlungsfläche im Außenbereich (Teilaussiedler) und die Änderung von bisher dargestellter Grün- fläche mit der Zweckbestimmung „Kleingärten/ Nutzgärten“ in Landwirtschaftliche Nutzfläche „Dau- ergrünlandfläche“. Im direkten Anschluss an die Teilaussiedlung verbleibt es bei der Darstellung ei- nes Kleingartens, ebenso im Bereich direkt nördlich der Bestandsbebauung bis zum Wirtschaftsweg südlich der genannten Teilaussiedlung. Die Darstellung der Ortslagenabgrenzung wird angepasst.

Da es sich um eine Bestandsanpassung handelt sind weitergehende landschaftsplanerische Aus- führungen und Bewertungen nicht erforderlich.

8.6.5 Bestandsanpassung im Südwesten der Ortslage: Änderung von Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Grabeland“ in landwirtschaftliche Nutzflächen (Dauergrünland- fläche) (ca. 0,1 ha)

Am südwestlichen Ortsrand von Hecken und südlich der Landesstraße L 185 werden gemäß dem wirksamen FNP Grünlandflächen mit der Zweckbestimmung „Grabeland“ dargestellt. Es soll eine Bestandsanpassung erfolgen. Folgerichtig wird nunmehr eine landwirtschaftliche Nutzfläche mit der Zweckbestimmung „Dauergrünlandfläche“ dargestellt.

Da es sich um eine Bestandsanpassung handelt sind weitergehende landschaftsplanerische Aus- führungen und Bewertungen nicht erforderlich.

8.6.6 Bestandsanpassung im Nordosten der Ortslage: Darstellung einer Siedlungsflä- che im Außenbereich, ca. 1,1 ha

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): In der Gesamtkarte des RROP sind für die Areale westlich der Kreis- straße K 4 teilweise Siedlungsflächen für Wohnen dargestellt. Nördlich und östlich dieser Bereiche sind sonstige Freiflächen dargestellt.

Ortsplanung:

Der Ortsgemeinderat Hecken hat in der Sitzung am 22.09.11 den Beschluss gefasst folgende Ände- rung im FNP umzusetzen: Im nordöstlichen Bereich außerhalb der Ortslage soll die Ausweisung ei- ner Siedlungsfläche im Außenbereich (Darstellung einer landwirtschaftlichen Teilaussiedlung) in der

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Größe von ca. 1,1 ha erfolgen; entsprechend werden die Ausweisungen von landwirtschaftlichen Flächen und Grünflächen geändert.

Die Darstellungen von Siedlungsflächen im Außenbereich betreffen das Flurstück Nr. 1/3 in der Flur 5 sowie die Flurstücke Nr. 17 und 19 in der Flur 6. Die geplante Darstellung erfolgt am nordöstli- chen Ortsrand von Hecken. Die Planflächen grenzen westlich an die Kreisstraße K 4 an und liegen nördlich der Landesstraße L 185.

Neben der geänderten Darstellung entfällt der Wirtschaftsweg im Flurstück 47/2 in der Flur 5. Auf- grund einer weiteren redaktionellen Korrektur entfällt das Zeichen für Viehwaage (genauer gesagt das Zeichen „sozialen und kulturellen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen“, V = Vieh- waage).

Gemäß Stellungnahme des Landesbetriebes Mobilität Bad Kreuznach vom 27.08.2013 kann die Fläche über zwei Wirtschaftswege auf den Parzellen 44/17 und 48/6 erschlossen werden. Diese Wirtschaftswege schließen an die freie Strecke der Kreisstraße K 4 an. Für diese Art der verkehrli- chen Erschließung bedarf es straßenrechtlich einer Sondernutzungserlaubnis.

Diese Art der verkehrlichen Erschließung im Zuge der freien Strecke stellt straßenrechtlich eine Sondernutzung dar, für die bisher noch keine vertragliche Regelung getroffen wurde, die aber trotz- dem der erforderlichen Erlaubnis bedarf und dennoch hat der Sondernutzungsnehmer alle Pflichten, die sich aus der faktischen Sondernutzung ergeben, wahrzunehmen.

Einzelheiten bezüglich der Sondernutzungserlaubnis sind im Rahmen nachfolgender Planungsebe- nen zu klären.

Da es sich um eine Bestandsanpassung handelt sind weitergehende landschaftsplanerische Aus- führungen und Bewertungen nicht erforderlich.

8.6.7 Anpassung an die 2. Änderung des Bebauungsplans „Im obersten Kappesgarten“ im Süden der Ortslage: Darstellung von Grünflächen mit der Zweckbe- stimmung „Privatgärten“ (ca. 0,5 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Im RROP sind für die Planflächen sonstige Freiflächen verzeichnet. Ein ausgewiesenes Vorbehaltsgebiet Erholung und Tourismus grenzt im Süden und Osten an die Ortslage an.

Ortsplanung:

Der Ortsgemeinderat Hecken hat in der Sitzung am 22.09.11 die Anpassung des Flächennutzungs- plans beantragt in Zusammenhang mit der tatsächlichen Ausgestaltung der 2. Änderung des Be- bauungsplans „Im obersten Kappesgarten“ auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung. Die Ände- rungsinhalte für den FNP ergeben sich aus der Anpassung an die 2. Änderung des Bebauungs- plans „Im obersten Kappesgarten“, die im vereinfachten Verfahren nach § 13 BauGB durchgeführt worden ist.

Die geplanten Darstellungen sind am südlichen Ortsrand von Hecken lokalisiert. Der Erweiterungs- bereich des ursprünglichen Plangebietes wurde in der 2. Änderung des Bebauungsplans als „Priva- te Grünflächen“ mit der Zweckbestimmung „Nebennutzung Wohnen“ festgesetzt. Diese Flächen werden im Flächennutzungsplan als Grünflächen mit der Zweckbestimmung „Privatgärten“ ausge-

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 97 wiesen, die Ausweisung im wirksamen Flächennutzungsplan ist „Landwirtschaftliche Flächen“ mit der Zweckbestimmung Dauergrünland.

In diesem Bereich sollen nur den angrenzenden Wohngebäuden zu- und untergeordnete Nebenan- lagen zulässig sein. Die Flächen werden derzeit als Garten- und Nebenflächen genutzt.

Da es sich um eine Bestandsanpassung bzw. Anpassung an den rechtsverbindlichen BP handelt sind weitergehende landschaftsplanerische Ausführungen und Bewertungen nicht erforderlich.

8.6.8 Ausweisung von 3 Ökokonto-Flächen

Im Rahmen dieses Änderungspunktes werden 3 Ökokontoflächen ausgewiesen. Die 3 Flächen für das Ökokonto der Ortsgemeinde sind das Flurstück 11 in der Flur 3 sowie die Flurstücke 31 und 49 in der Flur 12. Diese Flächen in der Größe von insgesamt ca. 0,5 Hektar werden in den Pool des Ökokontos des Rhein-Hunsrück-Kreises aufgenommen. Die Bestätigung für die erfolgte Buchung auf das Ökokonto erging seitens der Kreisverwaltung des Rhein-Hunsrück-Kreises im April des Jah- res 2007. Im wirksamen Flächennutzungsplan sind in diesen Bereichen überwiegend landwirt- schaftliche Flächen (ca. 0,3 ha) sowie geringfügig Nadelwald-/ Gehölzflächen und Suchraumflächen verzeichnet.

Abb.: Darstellung von 3 Ökokonto-Flächen im südöstlichen Außenbereich: Flurstück 11, Flur 3 sowie Flurstücke 31 und 49 in der Flur 12.

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8.6.9 Darstellung von „EE-Fläche“ für Photovoltaikanlage: Anpassung an den rechts- verbindlichen vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Fotovoltaik - Bannholz“ (ca. 2,5 ha)

Abb.: Darstellung von „EE-Fläche“ für Photovoltaikanlage im Außenbereich der Ortsgemeinde

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Das Plangebiet liegt in einem Vorranggebiet für den Grundwasser- schutz. Die überplante Fläche ist als Siedlungsfläche Industrie und Ge- werbe ausgezeichnet. Das Plangebiet liegt zudem in einem Vorbehalts- gebiet für Erholung und Tourismus. Die Planflächen liegen westlich von der Bundesstraße B 421, welche als regionale Straßenverbindung kategorisiert ist.

Ortsplanung:

Der Flächennutzungsplan wird an den vorhabenbezogenen Bebauungsplan angepasst. Der vorha- benbezogene Bebauungsplan „Fotovoltaik - Bannholz“ ist seit dem 14.06.2012 rechtsverbindlich.

Im Flächennutzungsplan werden die Baulandflächen als Flächen gemäß § 5 Abs.2 Nr. 2 Buchstabe b BauGB ausgewiesen. Die Ausweisung der „EE-Fläche“ für Photovoltaikanlage erfolgt in der Grö- ße von ca. 2,5 Hektar auf den bisherigen Waldflächen.

Die geplante Ausweisung von Flächen für erneuerbare Energien („EE-Fläche“) erfolgt auf dem Standort der ehemaligen Raketenstation. Im Rahmen der vorangegangenen 2. Änderung des Flä- chennutzungsplans wurde in diesem Bereich die Nutzungsänderung von gewerblichen Bauflächen in Waldflächen veranlasst.

Die Ortsgemeinde Hecken verfolgt mit dem Bebauungsplan das Ziel, eine ca. 3,69 ha große Kon- versionsfläche zur Erzeugung erneuerbarer Energie mittels einer großflächigen Photovoltaikanlage zu nutzen. Der Geltungsbereich des Vorhabenbezogenen Bebauungsplans umfasst die Flurstücke 5/3, 5/4 (teilweise), 5/6 (teilweise) und 5/7 (Fahrweg) in der Flur 10 in der Gemarkung Hecken.

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Das Plangebiet befindet sich im östlichen Grenzbereich der Ortsgemeinde und ist ca. 1 km Luftlinie in südöstlicher Richtung von der Ortslage Hecken entfernt. Das Plangebiet ist mit einem Abstand von ca. 150 m in unmittelbarer Nähe westlich der Bundesstraße B 421 gelegen. Die geplante Flä- che „Fotovoltaik - Bannholz“ liegt ca. 800 m von der nächsten Wohnbebauung entfernt unterhalb ei- ner Anhöhe. Die nähere Umgebung ist nördlich, westlich und südwestlich von intensiver forstwirtli- cher Nutzung und östlich von intensiver landwirtschaftlicher Nutzung geprägt. Die Konversionsflä- che liegt am Waldrand und ist für die Errichtung einer Freiflächen Photovoltaikanlage prädestiniert.

Das Vorhaben ist die Errichtung und der Betrieb einer Freiflächen Photovoltaikanlage mit einer Leis- tung von ca. 1,5 MWp auf der Konversionsfläche der ehemaligen Raketenstation Dickenschied. Der Vorhabensträger ist die „Energiekooperation Buschbaum-Klemm GbR“ aus Kirchberg. Die über- planten Flächen befinden sich im Eigentum der Ortsgemeinde Dickenschied und werden vom Vor- habenträger gepachtet.

Die Flächen sind im Bestand weitestgehend bituminös befestigte Flächen, mehrere Fundamentreste sind von der ehemaligen Nutzung erhalten. Der Grad der Versiegelung ist auf- grund der ehemaligen militärischen Nutzung insgesamt sehr hoch. Die versiegelte Fläche (vorhan- dene Wege und befestigte Flächen) hat eine Größe von ca. 2 ha.

Im Bebauungsplan sind folgende Festsetzungen für die Art der baulichen Nutzung getroffen: Im Geltungsbereich sind a) als Hauptnutzung Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energie, durch Photovoltaikanlagen, im Sinne des § 9 (1) Ziff. 12 BauGB zulässig und b) als Nebenanlagen können Betriebsgebäude und Transformatorenanlagen errichtet werden.

Im Bebauungsplan sind als Fläche zur Gewinnung erneuerbarer Energie insgesamt ca. 2,36 ha vorgesehen. Innerhalb der Plangebietsfläche sind Grünflächen in der Größe von ca. 1,00 ha als Ausgleich für den Eingriff vorgesehen.

Für die Realisierung des Vorhabens ist eine Transformatorenstation sowie ein Betriebsgebäude (in den Maßen von ca. 5,00 x 6,00 x 2,50 m) zu errichten. Laut Belegungsplan sollen ca. 6.300 Solar- module aufgestellt werden.

Die Plangebietsflächen sind über die vorhandene Zufahrt erschlossen. Die Hauptzufahrt für die ehemalige Raketenstation hat eine Breite von ca. 4,00 m und ist für die Schwerverkehrsnutzung ausgelegt (ausreichender Ausbau der Einmündung).

Innerhalb des Plangebietes verläuft eine 20-kV Erdleitung des regionalen Netzbetreibers, welche für die Einspeisung der Energie genutzt werden kann. Der Anschluss an diese Leitung wurde durch die Verbandsgemeinde Kirchberg abgestimmt. Eine Leitungsverlegung außerhalb des Plangebietes ist nicht erforderlich. Die Einspeisung in das Leitungsnetz des Netzbetreibers ist damit gewährleistet.

Im Hinblick auf die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung ist festzustellen, dass ein An- schluss an die öffentliche Ver- und Entsorgungsnetze nicht erforderlich ist. Das Plangebiet befindet sich in der im Jahr 2005 beantragten Schutzzone 3 des Trinkwasserschutzgebietes für die Tief- brunnen „Dickenschied“ und „Womrath“.

Im Plangebiet ist kein dauerhafter Aufenthalt von Personen und auch keine Wohnnutzung vorgese- hen, so dass die Betrachtung von Immissionen der benachbarten klassifizierten Straßen nicht rele- vant ist.

Das Plangebiet stellt eine in Richtung Süden flachgeneigte Fläche dar. Aufgrund der topografischen Lage unterhalb des Geländehochpunktes wird die Anlage nicht von anderen Landschaftsbereichen einsehbar sein. Der westlich angrenzende Waldbestand und die vorgesehene randliche Eingrünung werden die Anlage abschirmen. Das Plangebiet liegt ca. 6,00 bis 8,00 m höher als die Fahrbahn der Bundesstraße B 421 und wird durch einen Pflanzstreifen von ca. 2,50 m Breite zur B 421 abge- schirmt. Auf diese Weise wird eine Blendbeeinträchtigung des fließenden Verkehrs vermieden.

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Hinweis: Die großflächige Photovoltaikanlage wurden mittlerweile bereits realisiert.

Der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Landesarchäologie ist nördlich der bestehenden Fotovoltaikanlage eine frühgeschichtliche Grabanlage bekannt, die zu erhalten ist. Es handelt sich bei der Änderung um die Planung einer EE-Fläche "Fotovoltaik Bannholz", für die der Bebauungsplan bereits seit 2012 rechtswirksam ist (durch Genehmigung der Kreisverwaltung nach § 10 Abs. 2 BauGB). Im Bebauungsplanverfahren wurde zu einem Hinweis auf Grabhügel und da- mit verbundene weitere mögliche Fundstellen gewürdigt, dass die konkreten Flächen durch die Pla- nung nicht betroffen sind und auf den versiegelten Konversionsflächen keine Erdarbeiten sondern nur Befestigungen mit Bodenhülsen mit geringer Tiefe ohne Fundamentierung erfolgen werden.

Landschaftsplanung:

Nachfolgend werden die landespflegerischen Maßnahmen beschrieben, die zur Kompensation des Eingriffes in Natur und Landschaft im rechtsverbindlichen Bebauungsplan „Fotovoltaik - Bannholz“ vorgesehen werden.

Entlang der seitlichen Grundstücksgrenzen ist zur landschaftlichen Einbindung eine 5,0 m breite heckenartige Bepflanzung vorgesehen. Die Gehölze sollen nach den Aussagen der BP-Begründung so ausgewählt werden, dass die Wuchshöhe ca. 2,5 m maximal beträgt. Sollte diese Wuchshöhe überschritten werden, sind diese Gehölze durch fachgerechte Heckenpflege „auf den Stock“ zu set- zen. Die evtl. anfallenden Heckenpflegearbeiten sind dabei mit der unteren Naturschutzbehörde ab- zustimmen.

Das Anlegen dieser Struktur dient zur Einbindung des Planobjektes in das Landschaftsbild. Zudem soll damit der Naturhaushalt (Vernetzungsfunktion) verbessert werden. Auch das Klima wird in die- sem Bereich durch die Bepflanzung gefördert.

Zu verwendende Arten sind zum Beispiel: - Hainbuche (Carpinus betulus) - Hartriegel (Cornus alba) - Hundsrose (Rosa canina) - Sommerflieder (Buddleia ssp.) - Kolkwitzie (Kolkwitzia amabilis) - Johannisbeere (Ribes sanguineum) - Haselnuß (Corylus avellana) - Schlehe (Prunus spinosa)

Der Bebauungsplan ist bereits rechtsverbindlich. Es besteht auf Ebene der Flächennutzungspla- nung daher kein weiterer Abwägungsbedarf. Die landschaftsplanerischen Aspekte sind abschlie- ßend in der verbindlichen Bauleitplanung abgearbeitet worden.

Abwägung/ Fazit:

 Der vorhabenbezogene Bebauungsplan „Fotovoltaik - Bannholz“ ist rechtsverbindlich.

 Die landschaftsplanerischen Aspekte sind abschließend in der verbindlichen Bauleitplanung abgearbeitet worden. Es besteht auf Ebene der Flächennutzungsplanung kein weiterer Ab- wägungsbedarf.

 Die großflächige Photovoltaikanlage wurden mittlerweile bereits realisiert.

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8.6.10 Darstellung einer Wasserschutzgebietszone III nordöstlich der Ortslage Hecken

Die Abgrenzungen des beantragten Wasserschutzgebietes der Zone III im Nordosten der Ortsge- meinde Hecken werden in den Flächennutzungsplan aufgenommen. Der Brunnen „Womrath“ wird zudem dargestellt (Quelle: Verbandsgemeindewerke, Kartenmaterial zu Ver- und Entsorgungsanla- gen in der Verbandsgemeinde Kirchberg; Stand: 01/ 2012).

Abb.: Darstellung des beantragten Wasserschutzgebietes Zone III und des Brunnens Womrath

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8.7 Ortsgemeinde Hirschfeld

8.7.1 Ausweisung von Kompensationsfläche für das Neubaugebiet „Auf dem Haaskopf“ (ca. 1,1 ha)

Abb.: Ausweisung von Kompensationsfläche für das Neubaugebiet „Auf dem Haaskopf“

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): In der Gesamtkarte des RROP sind für die Planflächen sonstige Wald- flächen dargestellt. Südlich der Planflächen ist u. a. ein Vorranggebiet für die Landwirtschaft ausgewiesen. Die Planflächen sind an der Lan- desstraße L 190, welche als überregionale Straßenverbindung kategori- siert ist, und südöstlich von einer überregionalen Verbindung des Eisen- bahnnetzes gelegen.

Ortsplanung:

Die Ausweisung von Kompensationsfläche ist eine nachrichtliche Anpassung an den Bebauungs- plan „Auf dem Haaskopf“. Die Kompensationsfläche für das Neubaugebiet „Auf dem Haaskopf“ ist im Außenbereich der Ortsgemeinde Hirschfeld lokalisiert.

Im wirksamen FNP ist der Sportplatz des Neubaugebietes „Auf dem Haaskopf“ als Sonderbaufläche dargestellt. Die Nutzung soll in Kompensationsfläche, die dem Bebauungsplan „Auf dem Haaskopf“ zugeordnet ist, geändert und in den FNP aufgenommen werden.

Die auszuweisenden Kompensationsflächen sind in unmittelbarer Nähe südlich der Landesstraße L 190 und südöstlich vom Kreuzungspunkt der Bundesstraße B 327 (Hunsrückhöhenstraße) gele-

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 103 gen. Die Planflächen sind zudem südlich vom Bahnhof Hirschfeld und östlich von der Eisenbahn- trasse lokalisiert. Die Entfernung zur Ortsmitte von Hirschfeld beträgt ca. 1,5 km in südöstlicher Richtung.

Da eine nachrichtliche Anpassung an den Bebauungsplan vorliegt, sind weitere Ausführungen zur Landschaftsplanung nicht erforderlich.

8.7.2 Darstellung einer zugeordneten Kompensationsfläche in Anpassung an die Be- bauungspläne „Auf Friedheck“ und „Hirschfeld-Bahnhof“ (ca. 1,2 ha)

Abb.: Darstellung von Kompensationsflächen für die Bebauungspläne „Auf Friedheck“ und „Hirschfeld-Bahnhof“

Im Rahmen dieser Planänderung werden der verbindlichen Bauleitplanung zugeordnete Kompensa- tionsflächen dargestellt. Der Planbereich setzt sich inhaltlich aus zwei Teilflächen zusammen. Der südliche Randstreifen stellt eine festgesetzte Kompensationsfläche gemäß dem Bebauungsplan „Neben Friedheck“ dar, der ausschließlich die planungsrechtliche Festsetzung der Kompensations- fläche des Bebauungsplans „Auf dem Haaskopf“ regelt. Die Kompensationsmaßnahme ist somit dem Eingriff durch das Baugebiet „Auf dem Haaskopf“ zugeordnet. Die Ausgleichsfläche „Neben Friedheck“ wird weiter nördlich als Ausgleichsfläche des Ordnungsbereichs D im Bebauungsplan „Hirschfeld-Bahnhof“ fortgeführt, der insgesamt nördlich angrenzt. Der Änderungsbereich ist gemäß den Festsetzungen des Bebauungsplans „Hirschfeld-Bahnhof“ bzw. „Neben Friedheck“ mit folgen- der inhaltlicher Kompensationsmaßnahme festgesetzt:

Es ist hier ein gestuftes, naturnahes Feldgehölz zu entwickeln. Bei der Anpflanzung soll dabei im Zentrum des Feldgehölzes eine Lichtung freigehalten werden. Zusätzlich soll entlang der Nord- und Westgrenze ein mindestens 20 m breiter, entlang der Bahnlinie und des südlichen Wirtschaftswe- ges ein 3 m breiter Streifen durch freie Sukzession zu einem artenreichen Krautsaum entwickelt werden.

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Im wirksamen Flächennutzungsplan ist der Planbereich als Grünfläche dargestellt. Wie zuvor erläu- tert, erfolgt nunmehr die Darstellung als (zugeordnete) Kompensationsfläche in der Größe von ca. 1,2 ha.

Da es sich um die nachrichtliche Anpassung an zwei Bebauungspläne handelt, die zwar noch nicht rechtsverbindlich sind (Ausfertigung fehlt bislang), jedoch den planreifen Stand erreicht haben, sind weitergehende Ausführungen zur Landschaftsplanung nicht erforderlich.

Dies auch deshalb, da es sich inhaltlich sowieso um die Darstellung von landespflegerischen Kom- pensationsmaßnahmen handelt.

8.7.3 Anpassung an den Bestand: Umwidmung von Grünfläche (Parkanlage) in Wohn- baufläche (Flurstück Nr. 140 in der Flur 4, ca. 0,1 ha)

Bei diesem Änderungspunkt erfolgt mit einer Nutzungsänderung eine Anpassung an den Bestand. Die Darstellung von Wohnbaufläche erfolgt im Süden der Ortsgemeinde Hirschfeld. Die kleine Flä- che liegt nordöstlich der Kirche; östlich und südlich der Plangebietsfläche schließt sich das Wohn- gebiet an.

Im wirksamen FNP ist als Nutzung für das Flurstück Nr. 140 in der Flur 4 eine „Grünfläche“ (Parkan- lage) ausgewiesen. Diese Nutzung soll entsprechend der südlich angrenzenden Wohnbebauung in „Wohnbaufläche“ geändert werden. Auf dem Flurstück Nr. 140 ist ein Wohngebäude im Bestand vorhanden.

Abb.: Die Umwidmung von Grünfläche (Parkanlage) in Wohnbaufläche (ca. 0,1 ha) ist durch die Schraffur gekennzeichnet.

In der Entwurfsfassung des RROP von 2014 sind für die Planflächen keine detaillierten Aussagen enthalten. Insgesamt befindet sich der Ort Hirschfeld laut RROP 2006 in einem Raum für den be- sonderen Schutz des Landschaftsbildes und in einem Vorbehaltsgebiet für Erholung/ Fremdenver- kehr, d. h. in einem Gebiet für landschaftsgebundene Freizeit und Erholung. In der Vergangenheit war für diesen Bereich in der verbindlichen Bauleitplanung bereits Wohnbaufläche festgesetzt.

Die geplante Ausweisung der Wohnbaufläche ist mit ca. 0,1 Hektar von geringer Größenordnung. Bei dieser kleinflächigen Ausweisung von Wohnbaufläche im Innenbereich ist kein weiterer Ausfüh- rungsbedarf zu erkennen. Es handelt sich um eine Innenbereichsfläche gemäß § 34 BauGB, bei der auch kein weitergehender Abwägungsbedarf zu landschaftsplanerischen Aspekten zu erkennen ist.

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8.7.4 Rücknahme von Wohnbaufläche am nördlichen Ortsrand (ca. 0,1 ha)

Die Ortsgemeinde sieht die Rücknahme von Wohnbaufläche (ca. 0,1 ha) am nördlichen Ortsrand vor. In diesem Bereich erfolgt eine Darstellung von öffentlicher Grünfläche. Der Saldo von neu aus- gewiesener Wohnbaufläche in der Größe von ca. 0,1 ha (siehe vorheriger Änderungspunkt Nr. 8.7.3) und zurück genommener Wohnbaufläche ist in der Ortsgemeinde damit ausgeglichen.

Abb.: Die Rücknahme von Wohnbaufläche (ca. 0,1 ha) und Darstellung von öffentlicher Grünflä- che erfolgt in einem schmalen Flächenbereich am nördlichen Ortsrand.

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8.8 Stadt Kirchberg

Der Stadtrat Kirchberg hat mehrere Änderungspunkte für das Planverfahren der 3. Änderung des Flächennutzungsplans vorgeschlagen. Die einzelnen Änderungsflächen der Stadt Kirchberg werden im Folgenden vorgestellt.

Die beantragen Änderungspunkte Nummer 2, 4 und 5 ergeben sich aus den Beschlüssen des Stadtrates Kirchberg vom 13.10.2011 und gemäß der Ratssitzung vom 20.12.2011. Der Stadtrat Kirchberg hat in der Sitzung am 20.12.2011 folgende Änderungsinhalte für das Planverfahren der 3. Änderung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde vorgeschlagen:

1. Erweiterung der gemischten Baufläche im Bereich Gänsacker für den neuen Kindergarten (Ergänzungssatzung und Nachbargrundstück bis zu den Schrebergärten). 2. Wohnbauflächen in Erweiterung des Neubaugebietes „In den Gärten“ über den Bereich der bisherigen Schrebergärten 3. Erweiterung des Gewerbegebietes „Denzer Lehmkaulen“ bis zur K 15 (als Ersatz für den Frei- haltekorridor der Schnellbahntrasse nördlich der B 50)

(Eine weitere vorgesehen Änderung zur Neudarstellung einer Sonderbaufläche Camping (ursprüng- lich Änderung Nr. 6 ist im Verfahren nach der Beteiligung gemäß §§ 3 (1) und 4 (1) BauGB gemäß Beschlussfassung des VG-Rates entfallen.)

8.8.1 a) Redaktionelle Korrektur bezüglich der Darstellung von gewerblicher Baufläche b) Darstellung von Mischbaufläche (Änderung von Wohnbaufläche, ca. 0,9 ha)

Bei diesem Änderungspunkt wird eine redaktionelle Korrektur vorgenommen. Bei der Digitalisierung der gezeichneten FNP-Plankarte ist ein Übertragungsfehler aufgetreten, der korrigiert werden soll. Im Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde von 1997 (im Ortsplan der Stadt Kirchberg) war der gesamte schraffiert gekennzeichnete Änderungsbereich als Wohnbaufläche dargestellt. Dem- nach erfolgt grundsätzlich eine redaktionelle Korrektur bezüglich der Darstellung von gewerblicher Baufläche (nahe der Bahnhofstraße, der Kreisstraße K 15 und der Bundesstraße B 421 (Kapeller Straße, in der Nähe des ausgewiesenen Gewerbegebietes). Die in der bisherigen digitalen Version ausgewiesenen gewerblichen Bauflächen werden nicht weiter dargestellt. Die Korrektur umfasst insgesamt Flächen in einer Größe von ca. 1,5 ha.

Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich stattdessen auf die ursprüngliche Darstellung von „Wohnbaufläche“. Der eigentliche Änderungspunkt ist die Änderung von „Wohnbaufläche“ in Misch- baufläche. Diese flächenhafte Ausweisung erfolgt im Bereich um das ehemalige Postgebäude.

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Im RROP 2017 ist für den überplanten Bereich Siedlungsfläche für Wohnen darge- stellt. Die Plangebietsfläche liegt westlich von einer überregionalen Verbindung im Eisenbahnnetz und südlich von der Bundesstraße B 50 bzw. E 42, welche im Rahmen des funktionalen Straßen- netzes als großräumige Verbindung dargestellt ist.

Ortsplanung:

Die Änderungsdarstellung liegt nordöstlich der Ortsmitte von Kirchberg. Die Planflächen liegen im Bereich der Kreuzung der Bundesstraße B 421 und der Kreisstraße K 15. Im Rahmen dieses Ände- rungspunktes soll die ursprünglich dargestellte Wohnbaufläche (siehe auch Erläuterungen oben) im

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Bereich um das ehemalige Postgebäude (Flächengröße von ca. 0,9 ha) in Mischbaufläche geändert werden.

Ausführungen zur Landschaftsplanung sind nicht erforderlich, weil die Flächen im wirksamen Flä- chennutzungsplan bereits als Bauflächen ausgewiesen sind.

Abb.: Änderung Nr. 8.8.1 in der Stadt Kirchberg

8.8.2 Darstellung von Mischbaufläche in der Flur 48, u. a. Flurstück 16/2 (ca. 0,7 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): In der Gesamtkarte des wirksamen Regionalen Raumordnungsplan sind folgende Ausweisungen verzeichnet: Für die Plangebietsfläche sind kei- ne Darstellungen vorhanden. Die Plangebietsfläche grenzt südlich an eine bestehende Siedlungsflä- che für Industrie und Gewerbe an.

Ortsplanung:

Bei diesem Änderungspunkt erfolgt die Ausweisung einer Mischbaufläche in der Größe von ca. 0,7 ha im Flächennutzungsplan. Die Plangebietsfläche liegt im Südwesten der Stadt Kirchberg und grenzt im Süden an das vorhandene Mischgebiet an. Die Stadt Kirchberg hat das Grundstück Nr. 16/2 in der Flur 48 erworben, das östlich an den Wendehammer der Straße Gänsacker angrenzt und eine Größe von ca. 3.150 m² aufweist. Diese Fläche ist als Erweiterungsfläche für die Wohnbe- bauung vorgesehen. Die Planfläche ist durch eine Wiesennutzung gekennzeichnet.

Das Bauvorhaben für einen Kindergarten wurde zwischenzeitlich umgesetzt und der Kindergarten ist in Benutzung (die Genehmigung erfolgte von der Kreisverwaltung aufgrund von § 34 BauGB auch ohne Aufstellung einer Ergänzungssatzung wie ursprünglich vorgesehen).

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Abb.: Darstellung der Mischbaufläche (ca. 0,7 ha) für den Änderungspunkt Nr. 8.8.2.

Im Rahmen der vorliegenden FNP-Änderung ist in unmittelbarer Nähe, östlich der überplanten Flä- chen die Darstellung von Wohnbaufläche in Erweiterung des Neubaugebietes „In den Gärten“ ge- plant (siehe diesbezüglich auch die Ausführungen und Abbildung zum Änderungspunkt Nr. 8.8.4).

Der Stadtrat Kirchberg hat in der Sitzung am 30.05.2011 den Aufstellungsbeschluss für die Ergän- zungssatzung „Gänsacker“ nach § 34 (4) S. 1 Ziff. 3 BauGB für die Grundstücke in der Flur 48, Flurstück 16/2, Teilflächenweg Flurstück 100/1 und Weg Flurstück 101/1 gefasst. Der Stadtrat hat zugleich bei der Verbandsgemeinde Kirchberg beantragt, im Rahmen der 3. Änderung des Fläche- nnutzungsplans den in Rede stehenden Bereich als gemischte Baufläche darzustellen.

Da die Kreisverwaltung des Rhein-Hunsrück-Kreises das geplante Bauvorhaben für den Kindergar- ten wie eingangs erläutert nach § 34 BauGB zwischenzeitlich genehmigt hat, wird das Verfahren für die Ergänzungssatzung „Gänsacker“ nicht weiter verfolgt.

Die Stadt Kirchberg beabsichtigt eine Mischbaufläche auszuweisen, um die erschlossene Fläche in die Ortslage von Kirchberg einzubeziehen. Die einbezogenen Parzellen sind städtebaulich durch die bauliche Nutzung der angrenzenden Bereiche geprägt: Die Umgebungsbebauung ist als ge- mischte Baufläche (teilweise gewerbliche Nutzung, teilweise Wohnbebauung) einzuordnen, und dementsprechend sind die umgebenden Flächen im Flächennutzungsplan als Mischbauflächen ausgewiesen.

Die überplanten Flächen, die bisher als Außenbereichsfläche dargestellt sind, sollen der Umge- bungsbebauung zugeordnet und als Mischgebiet (MI) nach § 6 BauNVO festgelegt werden.

Landschaftsplanung:

Land- Bestand/ Empfind- Planerische Empfehlung schafts- Beschreibung lichkeit/ faktor Bewertung Land- Das Plangebiet liegt südlich des Orts- Hoch Randliche Eingrünung des Plangebietes. schafts- kerns Kirchberg und westlich der B 421. Höhen- und Größenbegrenzung der Bau- bild/ Das Gebiet wird im Süden durch eine körper um einen einheitlichen Ortsrand

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Erholung asphaltierten Wirtschaftsweg begrenzt, und eine dem Ortsbild angepasste Be- welcher im weiteren westlichen Verlauf bauung zu erhalten. an die B 421 anbindet. Südlich der Fläche befindet sich eine Wiese mit alten Apfelbäumen, teilweise mit vorhandenen Bruthöhlen. Auch die im Osten hieran angrenzende Kleingartenanlage, zeigt eine hohe Bio- topvielfalt auf. Die Erholungseignung in diesem Gebiet kann als hoch eingestuft werden. Das Gebiet dient zahlreichen Fußgängern und Radfahrern als Freizeit- und Erho- lungsraum. Wasser- Die Grundwasserlandschaft des Gebie- Gering Minimierung der Versiegelung, Versicke- haushalt tes wird als devonische Schiefer und rung des anfallenden unbelasteten Ober- Grauwacken charakterisiert. Es liegt ein flächenwassers im Plangebiet, ordnungs- Kluftgrundwasserleiter mit geringer Er- gemäße Entsorgung der Abwässer, Ein- giebigkeit vor. haltung von Schutzabständen der Be- Oberflächengewässer sind im Gebiet bauung zum Graben (nach Landeswas- und deren direkten Umgebung nicht vor- sergesetz). handen.. Boden Bodengroßlandschaft der Ton- und Hoch Minimierung der Versiegelung, Gestal- Schluffschiefer mit wechselnden Antei- tung der Hof-, Stell- und Lagerflächen mit len an Grauwacke, Kalkstein, Sandstein wasserdurchlässigen Belägen, Aufwer- und Quarzit, z.T. wechselnd mit tung des Bodens durch die Pflanzung von Lösslehm. Die Hauptbodenarten sind Gehölzen, Beachtung der DIN- sandiger Lehm und stark lehmiger Sand. Vorschriften zum Umgang mit Boden. Die Böden besitzen ein mittleres bis ho- hes Ertragspotential. Klima/ Die Plangebietsfläche stellt sich auf- Gering Eingrünung des Plangebiets um den An- Luft- grund der Lage und der Hangneigung teil von Frischluftproduzenten zu erhö- hygiene als keine bzw. nur sehr geringe Kaltluft- hen. produktionsfläche dar. Durch die Gelän- deneigung fließt die einzuschätzende sehr geringe Kaltluft in Richtung Süden ab und hat somit keine Bedeutung für die Ortslage. Arten Aufgrund der Bestandssituation hat die Hoch Intensive Eingrünung des Plangebiets mit und Plangebietsfläche eine überwiegend ho- standortgerechten heimischen Arten zur Biotope he Bedeutung für den Arten- und Bio- Schaffung neuer Teillebensräume für Flo- topschutz. Altbaumbestände und Obst- ra und Fauna. baumkulturen mit teilw. bestehenden Bruthöhlen, sorgen für ein hohes Arten- vorkommen.

Übergeordnete Vorgaben:  Schutzgebiete: Lage im Naturpark „Soonwald-Nahe  Planung vernetzter Biotopsysteme: ohne Darstellung  Regionaler Raumordnungsplan 2017: ohne Darstellung  Landesentwicklungsprogramm IV: ohne Darstellung  Biotopkartierung Rheinland-Pfalz: es sind keine Biotope betroffen. Gesamtbeurteilung/Planungsempfehlung: Die Eingriffe können an dieser Stelle aus landespflegerischer Sicht als vertretbar eingestuft werden, wenn für den Ausgleich der Biotop- und Lebensraumverluste der heimischen Flora und Fauna am Ort des Eingriffes im ausreichenden Maß gesorgt wird.

Abwägung/ Fazit:

 Erhöhter Ausgleichsbedarf durch die Inanspruchnahme von Flächen mit Altbeständen an Streuobstbäumen mit einem erhöhten Biotopwert. Aspekte der Eingriffs-/ Ausgleichsrege- lung sind im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung berücksichtigt.

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8.8.3 Anpassung an den Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Raiffeisen B+A“: Erweiterung der gewerblichen Baufläche (ca. 2,3 ha) sowie Darstellung von Ver- kehrsfläche mit der Zweckbestimmung „Parkplatz“ (ca. 0,05 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): In Bezug auf die geplante Erweiterung der bestehenden gewerblichen Bauflächen südlich von der Kreisstraße K 7 und östlich von der Bundes- straße 421 sind folgende Aussagen getroffen: Im RROP sind Siedlungsfläche für Industrie- und Gewerbe ausgewie- sen. Im näheren Umfeld nördlich, östlich und südlich der Plangebietsflä- che sind sonstige Freiflächen verzeichnet.

Ortsplanung:

Der Stadtrat Kirchberg hat in der Sitzung am 30.05.2011 den Aufstellungsbeschluss nach § 2 (1) BauGB für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan gemäß § 12 BauGB für das Betriebsgelände der Raiffeisenbezugsgenossenschaft Kirchberg im Bereich der Maitzbornerstraße 1 gefasst. Der Stadtrat hat zudem bei der Verbandsgemeinde Kirchberg beantragt, im Rahmen des Planverfah- rens der 3. Änderung des FNP den besagten Bereich als gewerbliche Baufläche darzustellen.

Die Planflächen liegen am südöstlichen Rand außerhalb der derzeitigen FNP-Abgrenzung der Stadt Kirchberg. Die Kreisstraße K 7 verläuft direkt östlich des Plangebiets.

Der Hintergrund ist, dass das Betriebsgelände der „Raiffeisen B+A“ Kirchberg in den vergangenen Jahren erweitert wurde. Es sind auf der Parzelle im östlichen Bereich bereits 3 große Bestandsbau- ten (Lagerhallen für den Landhandel) im Außenbereich entstanden, jedoch existiert kein rechtsver- bindlicher Bebauungsplan, und ein großer Teil der Firmengrundstücke ist noch nicht im wirksamen FNP als gewerbliche Baufläche ausgewiesen. Unter Berücksichtigung der vorliegenden Sachverhal- te wurde in einem Abstimmungsgespräch mit der Kreisverwaltung des Rhein-Hunsrück-Kreises als Untere Bauaufsichtsbehörde das oben genannte Planverfahren abgestimmt, um die Betriebsanla- gen als Bestand zu sichern und eine zukünftige Betriebserweiterung zu ermöglichen.

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 111

Abb.: Darstellung der gewerblichen Baufläche und Parkplatz als Verkehrsfläche sowie Darstel- lung neuer OD

Bei der westlichen Teilfläche des Änderungspunktes Nr. 3 handelt es sich um eine kleine Erweite- rungsfläche gemäß dem neuen Bebauungsplan für die Raiffeisen B+A Kirchberg. Es handelt sich hierbei um eine Teilfläche von rund 0,2 ha.

In der größeren östlichen Teilfläche des Änderungspunktes (ca. 2,1 ha) hat der ortsansässige Be- trieb auf Grundlage einer Baugenehmigung bereits vor einiger Zeit eine große Betriebshalle errich- tet. Dieser baulich vorhandene Bestand wird die Darstellungen des FNP im Rahmen der 3. Ände- rung übernommen.

Gegenüber dem bereits vorhandenen baulichen Bestand umfasst die tatsächliche Erweiterungsflä- che nur rund 0,2 ha (dies ist die westlich gelegene kleine Teilfläche südlich der Bestandsdarstellung für gewerbliche Bauflächen).

Zudem erfolgt eine Anpassung an den Bestand: Im Bereich des Flurstücks 89/7 direkt an der Kreis- straße K 7 wird Verkehrsfläche mit der besonderen Zweckbestimmung „Parkplatz“ (ca. 0,05 ha) an- statt Sonderbaufläche „Sport“ dargestellt.

Im Rahmen seiner Stellungnahme vom 27.08.2013 verwies der Landesbetrieb Mobilität Bad Kreuz- nach einerseits auf einen gemeinsamen Gesprächstermin mit einem Vertreter der Verbandsge- meinde, einem Vertreter der Raiffeisen B+A Kirchberg sowie einem Vertreter des LBM sowie ande- rerseits auf die zwischenzeitlich erfolgte Verlegung und Festsetzung der Ortsdurchfahrtsgrenze auf der Kreisstraße K 7 hin. Die neue Ortsdurchfahrtsgrenze ist der Abbildung zuvor zu entnehmen.

Landschaftsplanung:

Die zur bereits erfolgten Betriebserweiterung gehörenden Ausgleichsflächen sind östlich des Be- triebsgebäudes angelegt worden. Detaillierte Aspekte der Eingriffs-/Ausgleichsregelung sind im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung berücksichtigt. Es wird hierauf verwiesen.

Aufgrund der planerischen Bestandssituation wird kein weitergehender Bewertungsbedarf zur Landschaftsplanung gesehen.

Abwägung/ Fazit:

 Die geplante Darstellung der Erweiterung von gewerblichen Bauflächen erfolgt auf der Grundla- ge des Vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Raiffeisen B+A“.

 Der FNP wird überwiegend an eine bereits seit Jahren vorhandene bauliche Situation ange- passt. Gegenüber dem bereits vorhandenen baulichen Bestand umfasst die tatsächliche Erwei- terungsfläche nur rund 0,2 ha.

 Aspekte der Eingriffs-/Ausgleichsregelung sind im Rahmen der verbindlichen Bauleitpla- nung berücksichtigt. Es wird hierauf verwiesen.

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 112

8.8.4 Darstellung von Wohnbaufläche in Erweiterung des Neubaugebietes „In den Gärten“ (ca. 4,3 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Im Plangebiet sind kleine Bereiche als Siedlungsfläche für Industrie- und Gewerbe sowie Siedlungsfläche für Wohnen ausgewiesen. Südlich der Plangebietsfläche sind sonstige Freiflächen ausgewiesen. Die Stadt Kirchberg ist als Grundzentrum und zugleich verpflichtend ko- operierendes Zentrum ausgewiesen. In der Verbandsgemeinde Kirch- berg sind die weiteren zentralen Orte Sohren und Büchenbeuren, wel- che beide als kooperierende Zentren fungieren.

Ortsplanung:

Das Plangebiet liegt am südwestlichen Stadtrand von Kirchberg, südlich der Graf-Simon-Straße und grenzt unmittelbar an das neue Wohngebiet „In den Gärten“ an. In Erweiterung dieses Neubauge- bietes „In den Gärten“ werden westlich davon weitere Wohnbauflächen ausgewiesen, um einen planerischen Lückenschluss zur Erreichung einer Siedlungsabrundung am südlichen Ortrand zu er- reichen.

Abb.: Die Darstellung der Wohnbaufläche ist in Erweiterung des Neubaugebietes „In den Gärten“ am südwestlichen Stadtrand von Kirchberg geplant (Änderungspunkt Nr. 8.8.4). Im Westen angrenzend wird gemäß dem Änderungspunkt Nr. 8.8.2 eine Mischbaufläche (ca. 0,7 ha) dargestellt.

Anhand der Abbildung ist die Lage der Änderungsflächen Nr. 2 und 4 zu erkennen. Im wirksamen Flächennutzungsplan sind die überplanten Flächen der Änderungsnummer 4 noch als Grünflächen ausgewiesen.

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In der Stadt Kirchberg besteht Bedarf an Wohn- und Mischbauland, insbesondere ist die Nachfrage nach Grundstücken mit einer Größe von mehr als 600 m² hoch.

Das Plangebiet wird im Süden von einem asphaltierten Wirtschaftsweg begrenzt. Der Ausbau die- ser Trasse als Erschließungsstraße wird unwirtschaftlich sein, da hier nur eine einseitige Bebauung möglich wäre. Eine Weiterführung der Erschließungsstraße aus dem jüngst realisierten östlich an- grenzenden Baugebiet ist nicht möglich, da hier die Erschließungsstraße in einer Wendeanlage en- det. Die verkehrliche Erschließung der neu geplanten Wohnbaufläche muss daher von Norden her über die Graf-Simon-Straße oder die Straße „Auf der Schied“ erfolgen.

Die derzeitige Nutzungsstruktur des Plangebietes ist durch folgende Merkmale charakterisiert: Im südöstlichen Bereich des Plangebietes ist eine Fettwiese mit Klee-Bepflanzungen vorhanden. Im südlichen Bereich des geplanten Wohngebietes befindet sich eine alte, ehemalige Gärtnerei. Die Grundstücksfläche dieser Gärtnerei ist durch alte Baumbestände und vielfältige Anpflanzungen ge- prägt. Die Nutzung ist in diesem Bereich des Plangebietes sehr heterogen: u. a. aufgrund von eini- gen Treibhäusern/ Gewächshäusern sowie diversen Nutzgärten, die sich westlich und nördlich an die Gärtnerei anschließen. Kleinstrukturierte Gehölzbestände sind als Einfriedung des Gärtnereibe- triebes vorhanden.

Von der erschließenden Straße abzweigend führt eine schmale Stichstraße entlang der Gärtnerei nach Norden. Westlich der Gärtnerei verläuft ein kleiner Weg, der das Plangebiet in nord-/ südlicher Richtung durchquert und seinen Ausgangspunkt im Bereich des Platzes bei der katholischen Kin- dertagesstätte hat. Der alte Wasserturm der Stadt Kirchberg, welcher unter Denkmalschutz steht, liegt östlich von dem Platz auf einer Anhöhe. Der Weg „Am Alten Amtsgericht“ führt westlich entlang der kleinen Gartensiedlung im westlichen Teil des Plangebietes. In diesem Bereich sind überwie- gend Schrebergärten/ Nutzgärten (mit kleineren Gartenhäusern und angepflanzten Zierrasen) vor- handen.

Die Wasserversorgung erfolgt durch die Anbindung an das vorhandene Rohrnetz der Verbandsge- meindewerke Kirchberg. Die Stadt Kirchberg wird über ein Mischsystem entwässert. Das Plangebiet wird gleichfalls im modifizierten Trennsystem entwässert und mittels der zu errichtenden Entwässe- rungssysteme an die Anlagen der Verbandsgemeindewerke Kirchberg angeschlossen.

Am südöstlichen Rand des Plangebietes befindet sich ein Regenrückhaltebecken, welches u. a. für die Entwässerung des nördlich gelegenen Neubaugebietes angelegt ist. Das Regenrückhaltebe- cken sollte für die Entwässerung des geplanten Wohngebietes genutzt werden.

Der landwirtschaftliche Betrieb „Kunzhof“ ist südwestlich des Plangebiets gelegen und in Bezug auf den Immissionsschutz zu berücksichtigen. Die umliegenden Flächen werden größtenteils landwirt- schaftlich genutzt. Im Rahmen der landesplanerischen Stellungnahme sowie der frühzeitigen Betei- ligung wurden von Seiten der Landwirtschaftskammer keine Bedenken diesbezüglich vorgetragen.

Der Stadtrat Kirchberg hat sich für eine Rücknahme von Wohnbaufläche am südöstlichen Stadtrand entschieden zur Berücksichtigung der regionalplanerischen Schwellenwertthematik (Erfordernis Flächentausch). Es erfolgt die Darstellung von landwirtschaftlicher Fläche (ca. 4,5 ha). Es wird auf die Erläuterungen zum Änderungspunkt 8 verwiesen.

Durch diese Rücknahme wird die Bilanz der Neuausweisungen und Rücknahmen ausgeglichen, d. h. flächenmäßig sind keine weiteren Wohnbauflächen im Stadtgebiet Kirchberg vorgesehen. Die Rücknahme von Wohnbaufläche in der gleichen Größenordnung von ca. 4,5 Hektar erfolgt vor dem Hintergrund, dass die landes- und regionalplanerischen Vorgaben/ Schwellenwerte zur siedlungs- strukturellen Entwicklung zu berücksichtigen sind.

Gemäß Aussage des Landesamtes für Geologie und Bergbau liegen die Änderungsflächen in ei- nem Bereich in dem lokal erhöhtes und seltener hohes Radonpotential über einzelnen Gesteinsho- rizonten ermittel wurde. Die Thematik ist im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung näher zu be- trachten.

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Landschaftsplanung:

Land- Bestand/ Empfind- Planerische Empfehlung schafts- Beschreibung lichkeit/ faktor Bewertung Land- Das Plangebiet liegt südlich des Orts- Hoch Randliche Eingrünung des Plangebietes. schafts- kerns Kirchberg und westlich der B 421. Höhen- und Größenbegrenzung der Bau- bild/ Das Gebiet wird im Süden durch einen körper um einen einheitlichen Ortsrand Erholung asphaltierten Weg begrenzt. und eine dem Ortsbild angepasste Be- Die Plangebietsflächen sind im Bestand bauung zu erhalten. sehr vielschichtig strukturiert. Die im Auch der Naherholungsaspekt ist hin- Südosten an die Ortslage angrenzende sichtlich Eingriffsminimierung und Ein- Fläche ist eine großflächige artenarme griffskompensation ein wichtiger Faktor. Fettwiese. Dieser Fläche gegenüberlie- Eine entsprechende Berücksichtigung gend befindet sich ein Regenrückhalte- soll im Rahmen der verbindlichen Bau- becken. Westlich der Fettwiese gelegen, leitplanung vorgenommen werden. gehen zwei Stichstraßen in Richtung Norden ab. Zwischen diesen liegt ein brach gefallenes Grundstück einer ehe- maligen Gärtnerei. Dieses Gebiet zeich- net sich durch seine sehr artenreiche und vielfältige Flora aus. Auch die im Westen angrenzenden Kleingartenanla- gen zeigen eine hohe Biotopvielfalt auf. Südlich dieser, befindet sich eine Wiese mit alten Apfelbäumen, teilweise mit Bruthöhlen. Die Erholungseignung in diesem Gebiet kann als hoch eingestuft werden. Das Gebiet dient zahlreichen Fußgängern und Radfahrern als Freizeit- und Erho- lungsraum. Wasser- Die Grundwasserlandschaft des Gebie- Gering Minimierung der Versiegelung, Versicke- haushalt tes wird als devonische Schiefer und rung des anfallenden unbelasteten Ober- Grauwacken charakterisiert. Es liegt ein flächenwassers im Plangebiet, ordnungs- Kluftgrundwasserleiter mit geringer Er- gemäße Entsorgung der Abwässer, Ein- giebigkeit vor. haltung von Schutzabständen der Be- Oberflächengewässer sind im Gebiet bauung zum Graben (nach Landeswas- und deren direkten Umgebung nicht vor- sergesetz). handen. Boden Bodengroßlandschaft der Ton- und Hoch Minimierung der Versiegelung, Gestal- Schluffschiefer mit wechselnden Antei- tung der Hof-, Stell- und Lagerflächen mit len an Grauwacke, Kalkstein, Sandstein wasserdurchlässigen Belägen, Aufwer- und Quarzit, z.T. wechselnd mit tung des Bodens durch die Pflanzung von Lösslehm. Die Hauptbodenarten sind Gehölzen, Beachtung der DIN- sandiger Lehm und stark lehmiger Sand. Vorschriften zum Umgang mit Boden. Die Böden besitzen ein mittleres bis ho- hes Ertragspotential. Klima/ Die Plangebietsfläche stellt sich auf- Gering Eingrünung des Plangebiets um den An- Luft- grund der Lage und der Hangneigung teil von Frischluftproduzenten zu erhö- hygiene als keine bzw. nur sehr geringe Kaltluft- hen. produktionsfläche dar. Durch die Gelän- deneigung fließt die einzuschätzende sehr geringe Kaltluft in Richtung Süden ab und hat somit keine Bedeutung für die Ortslage. Arten Aufgrund der vielfältigen Nutzung hat die Hoch Intensive Eingrünung des Plangebiets mit und Plangebietsfläche eine überwiegend ho- standortgerechten heimischen Arten zur Biotope he Bedeutung für den Arten- und Bio- Schaffung neuer Teillebensräume für Flo- topschutz. Brachflächen mit üppiger Ve- ra und Fauna. getation, Altbaumbestände und Obst- baumkulturen mit teilw. bestehenden Um ein „Hineinplanen in Verbotstatbe- Bruthöhlen, sorgen für ein hohes Arten- stände“ zu vermeiden, wird seitens der vorkommen. Sowohl Ziergärten bzw. Unteren Naturschutzbehörde darauf hin- Schrebergärtenparzellen mit teilw. ex- gewiesen, dass ein Teilbereich des Plan- tensiver Nutzung, sorgen für ein hohes gebietes zum Strukturerhalt als Kleingar-

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Artenvorkommen der Flora und Fauna. tenfläche entwickelt werden sollte und Dem gegenüber bestehen auch intensiv frühzeitig eine Vorprüfung artenschutz- genutzte Wiesenflächen welche im rechtlicher Tatbestände vorgenommen Plangebiet am östlichen sowie westli- wird. chen Ende zu finden sind.

Die Untere Naturschutzbehörde weist im Rahmen des frühzeitigten Beteiligungs- verfahrens darauf hin, dass die hohe Strukturvielfalt des alten Gärtnereigelän- des / Gartengeländes eine hohe Arten- vielfalt auch an streng geschützten Arten erwarten lässt (Hecken- und Höhlenbrü- ter, Fledermäuse und andere Kleinsäu- ger wie Bilche sowie Amphibien an den Teichen).

Übergeordnete Vorgaben:  Schutzgebiete: Lage im Naturpark „Soonwald-Nahe  Planung vernetzter Biotopsysteme: ohne Darstellung  Regionaler Raumordnungsplan 2017: tlw. ohne Darstellung, tlw. Siedlungsfläche für Industrie und Gewerbe/Wohnen  Landesentwicklungsprogramm IV: ohne Darstellung  Biotopkartierung Rheinland-Pfalz: es sind keine Biotope betroffen. Gesamtbeurteilung/Planungsempfehlung: Aufgrund der vielfältigen Nutzung hat die Plangebietsfläche eine überwiegend hohe Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz. Es besteht ein erhöhtes Ausgleichserfordernis aufgrund der betroffenen Biotoptypen.

Abwägung/ Fazit:

 Siedlungsabrundung am südlichen Rand von Kirchberg

 Aufgrund der vielfältigen Nutzung hat die Plangebietsfläche eine überwiegend hohe Bedeu- tung für den Arten- und Biotopschutz. Es besteht ein erhöhtes Ausgleichserfordernis auf- grund der betroffenen Biotoptypen.

 Um ein „Hineinplanen in Verbotstatbestände“ zu vermeiden, wird seitens der Unteren Na- turschutzbehörde darauf hingewiesen, dass ein Teilbereich des Plangebietes zum Struktur- erhalt als Kleingartenfläche entwickelt werden sollte und frühzeitig eine Vorprüfung arten- schutzrechtlicher Tatbestände vorgenommen wird.

 Gebietseingrünung am südlichen Rand der Plangebietsfläche zur Einbindung in das Land- schaftsbild und Schaffung eines begrünten Ortsrandes.

8.8.5 Diese Änderung wurde aus dem Planverfahren herausgenommen: Erweiterung des Gewerbegebietes „Denzer Lehmkaulen“ in östliche Richtung bis zur Kreis- straße K 15 (ca. 10,4 ha) und Darstellung von Kompensationssuchraumflächen (ca. 4,8 ha)

Das Gewerbegebiet „Denzer Lehmkaulen“ ist im Nordosten der Stadt Kirchberg gelegen. Bezüglich des Gebietes „Denzer Lehmkaulen“ ist auszusagen, dass bis vor kürzerer Zeit in diesem Baugebiet keine städtischen Bauplätze mehr zur Verfügung standen.

Aufgrund einer Altlastenproblematik, die beim Verkauf einer Fläche nicht bekannt war, wurde diese Fläche (Größe ca. 6.513 m²) kürzlich an die Stadt Kirchberg zurückgegeben. Für dieses Grundstück

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 116 steht die Stadt derzeit in Verhandlungen für eine Betriebsverlagerung aus dem Sanierungsgebiet heraus.

Weitere Flächen innerhalb des benannten Baugebietes sind bereits verkauft und bebaut bzw. wer- den voraussichtlich kurzfristig bebaut. Über die Verfügbarkeit der Flurstücke 111, 112 und 114, wel- che im Eigentum der Firma O. liegen, liegen der Plangeberin keine Informationen vor. Sonstige ver- fügbare Gewerbeflächen liegen in der Stadt Kirchberg nach eigenen Aussagen nicht mehr vor.

Das Gewerbegebiet liegt direkt südlich der Bundesstraße B 50 bzw. E 42 und nordöstlich der Bun- desstraße B 421. Im Osten und Süden des Plangebietes verläuft eine stillgelegte Eisenbahnlinie.

Die Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes „Denzer Lehmkaulen“ ist derzeit in Planung: In der aktuellen Plankonzeption war die Darstellung von gewerblichen Bauflächen unmittelbar östlich des bestehenden Gewerbegebietes bis hin zur Kreisstraße K 15 vorgesehen.

Unter Berücksichtigung, der zuvor erläuterten Bestandssituation, dass in den benannten Baugebie- ten keine gewerblichen Bauflächen mehr zur Verfügung stehen sowie hinsichtlich der Nähe zum Flughafen Frankfurt-Hahn, insbesondere die Fläche in Büchenbeuren und der Nutzung von diesem ausgehender wirtschaftlicher Entwicklungsimpulse, besteht ein grundsätzlicher Bedarf für die Neu- ausweisung gewerblicher Bauflächen.

Da es jedoch aktuelle Überlegungen für eine Neuabgrenzung (einschließlich einer gewissen Ver- kleinerung) der Plangebietsfläche in der Stadt Kirchberg gibt, wird die Darstellung der Änderungs- fläche aus dem hier in Rede stehen-den Verfahren der 3. Änderung herausgenommen. Sie wird je- doch in etwas reduzierter Form in das anstehende Verfahren zur 5. Änderung wieder aufgenom- men.

8.8.6 Dieser Änderungspunkt wurde aus dem Planverfahren genommen: Darstellung einer Sonderbaufläche mit der Zweckbestimmung „Campingplatz“ (ca. 5,5 ha)

Entsprechend aktueller Abstimmungen mit zwischen der Verbandsgemeindeverwaltung und der Stadt Kirchberg wurde die ursprünglich vorgesehene Darstellung einer Sonderbaufläche mit der Zweckbestimmung „Campingplatz“ aus dem Planverfahren genommen.

Die Herausnahme erfolgte im Verfahren gemäß § 20 LPlG (Abgabe der landesplanerischen Stel- lungnahme der Kreisverwaltung des Rhein-Hunsrück-Kreises). Die bezüglich dieser Fläche vorge- tragenen Anregungen der Kreisverwaltung wurden dementsprechend berücksichtigt.

In diesem Standortbereich soll eine Neudarstellung eines Sondergebietes „Camping“ erfolgen, so- bald ein konkreter Bedarf von Seiten der Investoren gegeben ist.

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Abb.: ursprünglich geplante Darstellung eines Sondergebietes „Camping“ (ca. 5,5 ha)im Südwesten der Stadt Kirchberg (Stand: Vorverfahren nach § 20 LPlG)

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8.8.7 Ausweisung von gewerblichen Bauflächen als Erweiterung des Gewerbegebietes nördlich der B 50, am nordöstlichen Stadtrand von Kirchberg (ca. 2,9 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Für die geplanten Erweiterungsflächen (gewerblichen Bauflächen) sind im RROP diese inhaltlichen Aussagen enthalten: Für die Plangebietsflä- che werden weitgehend keine Aussagen getroffen. Sonstige Waldfläche schließt sich im östlichen Bereich an. Nördlich liegt ein Vorranggebiet Grundwasserschutz. Die Erweiterungsflächen liegen in geringer Entfernung nördlich der Bun- desstraße B 50/ E 42, welche als großräumige Straßenverbindung klas- sifiziert ist. Die Stadt Kirchberg ist als Grundzentrum und verpflichtend kooperie- rendes Zentrum ausgewiesen. In der Verbandsgemeinde Kirchberg sind die weiteren zentralen Orte Sohren und Büchenbeuren, welche beide als kooperierende Zentren fungieren.

Die Stadt Kirchberg beabsichtigt die Neuausweisung von gewerblichen Bauflächen am nordöstli- chen Stadtrand in der Größe von ca. 2,9 ha. Es ist eine geänderte Darstellung von bisherigen land- wirtschaftlichen Flächen vorgesehen.

Diese nördliche Erweiterung des Gewerbegebietes (mit der entsprechenden FNP- Änderungsdarstellung) wird nachfolgend zeichnerisch und textlich dargestellt:

Abb.: Geplante Erweiterung des Gewerbegebietes (ca. 2,9 ha; Änderungspunkt 7) sowie Rücknahme von gewerblichen Bauflächen (ca. 3,2 ha) am nordöstlichen Stadtrand

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Ortsplanung:

Im Rahmen der Sitzung des Stadtrates Kirchberg vom 18.12.2013 wurde die Anregung an den VG- Rat beschlossen, dass in der Flächennutzungsplanfortschreibung eine weitere gewerbliche Bauflä- che nördlich der K 17 darstellt werden soll.

Unter Verweis auf die Würdigung und Beschlussfassung zur landesplanerischen Stellungnahme des Verbandsgemeinderates vom 20. März 2014 soll die ergänzende Bauflächendarstellung noch in das laufende 3. Änderungsverfahren aufgenommen werden, da nur so der gesamträumliche Zu- sammenhang zur Planung gewerblicher Bauflächen auf Flächennutzungsplanebene aufgezeigt werden kann. Dies in Zusammenhang mit der geplanten Gewerbeflächendarstellung zur Erweite- rung des Gebietes „Denzer Lehmkaulen“ (Änderung Nr. 5), erforderlicher und vorgesehener ge- werblicher Bauflächenrücknahmen in Randbereichen der bereits wirksam dargestellten gewerbli- chen Baufläche nördlich der B 50 (Änderung Nr. 9), als auch der weitergehenden Berücksichtigung des Gewerbeflächenkonzeptes nördlich der B 50, östlich der B 421.

Für die weitere Entwicklung gewerblicher Bauflächen muss die Gesamtentwicklung in der Stadt Kirchberg berücksichtigt werden. So wurde im Rahmen einer Entwicklungsstudie für ein Industrie- gebiet „B 421 II“, das die Flächen betrifft, die im wirksamen Flächennutzungsplan nördlich der B 50 bereits wirksam ausgewiesen sind, eine im größeren Maßstab detaillierte Planung erarbeitet. Zur Sicherstellung einer funktionsfähigen inneren Erschließung sieht das Konzept vor, dass im östlichen Randbereich Teilflächen als gewerbliche Bauflächen nicht in vollem Umfang beansprucht werden, wie sie im wirksamen FNP ausgewiesen worden sind. Diese Teilflächen können entsprechend zu- rückgenommen werden und als landespflegerische Kompensationssuchraumflächen dargestellt werden (siehe Änderung Nr. 9).

Die Entwicklungsstudie sieht jedoch auch vor, dass in einem kleineren Umfang von rd. 2,9 ha nörd- lich der bereits ausgewiesenen gewerblichen Baufläche eine zusätzliche Baufläche dargestellt wird. Diese Teilfläche wird ins laufende Verfahren mit aufgenommen, da nur so die Gesamtvorstellungen der Stadt Kirchberg gesamtheitlich betrachtet werden können. Eine entsprechende Beschlussfas- sung ist in der Sitzung des Verbandsgemeinderates Kirchberg am 20. März 2014 erfolgt.

Dabei sollen die gewerblichen Entwicklungsflächen nördlich der B 50 insbesondere für gewerblich industrielle Nutzungen im Sinne des § 9 Abs. 1 BauNVO zur Verfügung gestellt werden und die ge- werblichen Entwicklungsflächen südlich der B 50 für gewerbliche Nutzungen im Sinne des § 8 BauNVO.

Ein grundsätzlicher Bedarf für zusätzliche gewerbliche und industrielle Flächen ist durch den zu er- wartenden Ausbau der B 50, durch die Fertigstellung des Hochmoselüberganges und die grund- sätzliche zentralörtliche Bedeutung der Stadt Kirchberg zu sehen.

Aus Sicht der Stadt Kirchberg sind die bestehenden gewerblichen Bauflächen weitestgehend ver- äußert, die ehemalige Industriebrache der Dyna-Plastik-Werke wurde zwischenzeitlich veräußert und wird gewerblich genutzt (holzverarbeitender Betrieb). Gewerbliche Bauflächen südlich des nördlich gelegenen Industriegebietes, die im wirksamen FNP ausgewiesen sind und die bisher bau- lich noch nicht in Anspruch genommen wurden, sind für eine vorhabenbezogene Erweiterung vor- gesehen. Damit ist für diesen Flächenteilbereich auch ein Bedarf gegeben.

Die zur Ausweisung vorgesehen gewerblichen Bauflächen liegen östlich der Bundesstraße B 421 und mit etwas Abstand nördlich der K 17. Die Fläche stellt eine Erweiterungsfläche von bisher im rechtswirksamen FNP ausgewiesener G-Fläche dar.

Die verkehrliche Erschließung der neu ausgewiesenen Gewerbefläche kann auf Grundlage der Entwicklungsstudie für ein Industriegebiet „B 421 II“ erfolgen.

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Das Plangebiet ist im Bestand durch Ackerflächen geprägt, die landwirtschaftlich intensiv genutzten werden. Das Plangebiet ist in Richtung Osten mit einer mittleren Hangneigung geneigt. Der natürli- che Abfluss des Niederschlagswassers erfolgt in diese Richtung.

Das Landschaftsbild ist aus südlicher und westlicher Richtung kommend insbesondere durch die vorhandenen gewerblichen Bauten im bestehenden Gewerbegebiet geprägt. Eine 20 kV-Freileitung verläuft südlich der geplanten gewerblichen Erweiterungsflächen.

In dem überplanten Bereich ist eine Beschränkung für eine Bebauung gegeben. Am westlichen Rand ist die Bauverbotszone zur Bundesstraße B 421einzuhalten (ein Mindestabstand von 20 m gemäß § 9 (1) FStrG wird einzuhalten sein). Detailabstimmungen müssen im Rahmen einer ver- bindlichen Bauleitplanung erfolgen.

Bei der erfolgten Neudarstellung von gewerblicher Baufläche ist zu berücksichtigen, dass im wirk- samen FNP ausgewiesene gewerbliche Baufläche in gleicher Größenordnung zurückgenommen wird (ausgeglichene Bilanz von Neuausweisungen und Rücknahmen von gewerblichen Bauflä- chen). Die Rücknahme von gewerblichen Bauflächen (ca. 3,2 ha) erfolgt im östlichen Bereich be- stehender gewerbliche Bauflächen und ist unter Änderungspunkt 9 erläutert. Zudem werden rund 6,9 ha Kompensationssuchraumflächen dargestellt.

Gemäß Aussage des Landesamtes für Geologie und Bergbau liegt die Änderungsflächen in der in einem Bereich in dem lokal erhöhtes und seltener hohes Radonpotential über einzelnen Gesteins- horizonten ermittel wurde. Die Thematik ist im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung näher zu betrachten.

Landschaftsplanung:

Land- Bestand/ Empfind- Planerische Empfehlung schafts- Beschreibung lichkeit/ faktor Bewertung Land- Das Plangebiet liegt östlich des beste- Gering Randliche Eingrünung des Plangebietes schafts- henden Gewerbe- und Industriegebiets nach Westen und Süden. Höhen- und bild/ von Kirchberg. Es liegt östlich der B 421 Größenbegrenzung der Baukörper. Erholung und schließt an geplante G-Flächen ge- mäß wirksamen FNP an.

Die Plangebietsflächen sind im Bestand durch intensiv bewirtschaftete Ackerflä- chen geprägt mit randlich vorbeiführen- den Wiesenwegen.

Das Landschaftsbild wird geprägt durch die vorhandenen Offenlandflächen, die im Norden und Osten durch große Wald- flächen eingeschlossen sind. Westlich liegt ein Industriegebiet. Südlich prägen weitere Offenlandflächen und die B 50 das Landschaftsbild. Die Fläche fällt gemäßigt nach Osten hin ab. Die Erholungseignung der Fläche kann als gering eingestuft werden, weil diese als landwirtschaftliche Flächen genutzt werden und westlich angrenzend eine Bundesstraße verläuft und ein Industrie- gebiet vorhanden ist.

Östlich der geplanten gewerblichen Bau- fläche ist eine Kompensationssuchraum- fläche ausgewiesen. Wasser- Die Grundwasserlandschaft des Gebie- Mittel Minimierung der Versiegelung.

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haushalt tes wird als devonische Schiefer und Grauwacken charakterisiert. Es liegt ein Rückhaltung und Versickerung des anfal- Kluftgrundwasserleiter mit geringer Er- lenden unbelasteten Oberflächenwassers giebigkeit vor. Oberflächengewässer im Plangebiet oder engen Umfeld. sind im Gebiet und seiner direkten Um- gebung nicht vorhanden. Ordnungsgemäße Entsorgung der Ab- wässer. Der überplante Bereich liegt direkt süd- lich der Ausweisung für ein „Vorrangge- biet Grundwasserschutz“ gemäß Entwurf RROP 2014. Boden Bodengroßlandschaft der Ton- und Hoch Minimierung der Versiegelung, Gestal- Schluffschiefer mit wechselnden Antei- tung der Hof-, Stell- und Lagerflächen mit len an Grauwacke, Kalkstein, Sandstein wasserdurchlässigen Belägen, Aufwer- und Quarzit, z.T. wechselnd mit tung des Bodens durch die Pflanzung von Lösslehm. Die Hauptbodenarten sind Gehölzen, Beachtung der DIN- sandiger Lehm, Lehm, lehmiger Sand Vorschriften zum Umgang mit Boden. und stark lehmiger Sand. Die Böden be- sitzen ein mittleres bis hohes Ertragspo- tential für die Landwirtschaft Klima/ Die Plangebietsfläche stellt sich auf- Gering Eingrünung des Plangebiets um den An- Luft- grund der Nutzung als eine Kaltluftpro- teil von Frischluftproduzenten zu erhö- hygiene duktionsfläche dar. hen. Bedingt durch die Geländeneigung fließt die entstandene Kaltluft Richtung Osten ab und hat damit keine Bedeutung für die Ortslage. Arten Intensiv ackerbaulich genutzte Fläche. Mittel Intensive Eingrünung des Plangebietes und Die Plangebietsfläche hat aufgrund der mit standortgerechten heimischen Arten Biotope vorhandenen Nutzung nur eine ver- zur Schaffung neuer Teillebensräume für gleichsweise geringe Bedeutung für den Flora und Fauna. Arten- und Biotopschutz. Es sind vorwiegend Kompensationsmaß- Im Rahmen der 1. Fortschreibung des nahmen im Offenland durchzuführen, um Flächennutzungsplans (ca. 2006) wurde den Verlust erheblicher Offenlandflächen folgende Information von der UNB ge- für spezialisierte Arten zu kompensieren. geben für die großflächig südlich an- schließenden Flächen: Mitunter werden Im Hinblick auf die vermuteten Rastplatz- Teile der geplanten Gewerbegebietsflä- bereiche sind in der verbindl. Bauleitpla- chen in den vergangen Jahren wieder- nung frühzeitig Untersuchungen vorzu- holt von Zugvögeln, insbesondere von nehmen, die Ergebnisse sind zu berück- Graugänsen, als Rastplätze genutzt. Vor sichtigen. Flächen sind im Rahmen der der Aufstellungen des Bebauungspla- verbindlichen ggf. freizuhalten. nes, sind in der Zeit des Vogelzuges, entsprechende Untersuchungen vorzu- nehmen um potentielle Rastplätze zu ermitteln. Diese Flächen sind im Rah- men der verbindlichen Bauleitplanung zu berücksichtigen und ggf. freizuhalten.

Übergeordnete Vorgaben:  Schutzgebiete: keine  Planung vernetzter Biotopsysteme: Keine Aussage in der Bestands- und Zielekarte  Regionaler Raumordnungsplan 2017: Für den größten Teilbereich ist keine Darstellung verzeichnet. Im östlichen Bereich schließt sich sonstige Waldfläche an.  Landesentwicklungsprogramm IV: ohne Darstellung  Biotopkartierung Rheinland-Pfalz: es sind keine Biotope kartiert oder betroffen.

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Gesamtbeurteilung/ Planungsempfehlung: Die Gewerbeflächenentwicklung findet auf landespflegerisch wenig wertvollen Flächen statt. Insge- samt betrachtet erfolgen die Eingriffe in Bereiche von keinem herausragenden Strukturreichtum. E r- hebliche Bedenken sind aus landespflegerischer Sicht im Hinblick auf die in Anspruch genommenen Naturraumpotentiale nicht vorzubringen. Es ist auf hinreichende Kompensationsmaßnahmen im Offe n- land und die Einbindung des Gebietes in die Landschaft zu achten. Rastplatzbereiche von Zugvögeln sind ggf. in der verbindlichen Bauleitplanung freizuhalten.

Möglichkeiten des Ausgleichs: Bei einer Bruttogebietsgröße von ca. 2,9 ha werden voraussichtlich ca. 1,7 ha Kompensationsfläche außerhalb des Plangebietes erforderlich. Der Stadtrat Kirchberg hat sich für eine Rücknahme von g e- werblichen Bauflächen im Bereich bereits wirksamer dargestellter Gewerbeflächen am nordöstlichen Stadtrand entschieden. Es werden gewerbliche Bauflächen in der Größe von insgesamt ca. 3,5 ha z u- rückgenommen und stattdessen Suchraumflächen für Kompensationsflächen dargestellt (siehe Abbi l- dung zu Änderungspunkt Nr. 8.8.7). Zusätzlich werden zum Ausgleich der Eingriffe in Natur und Landschaft auf planerischer Ebene des Flächennutzungsplans weitere Suchraumflächen für Kompensationsflächen dargestellt. Es handelt sich um eine Fläche von rund 3,4 ha zusätzlicher Suchraumflächen. In der Summe werden somit ca. 6,9 ha Kompensationssuchraumflächen neu ausgewiesen. Ein landespflegerischer Ausgleich kann in diesen Suchraumbereichen erfolgen. Zudem können hierin auch Ausgleiche erfolgen für die größere neue Gewerbefläche südlich der B 50 (siehe Änderung Nr. 5). Abschließende Festlegungen sind jedoch der verbindlichen Bauleitplanung vorbehalten.

Abwägung/ Fazit:

 Die Erweiterung von bereits vorhandenen Gewerbeflächen nach Norden ist planerisch sinnvoll. Es erfolgt hierbei die Berücksichtigung der Ergebnisse einer Entwicklungsstudie für ein Indust- riegebiet „B 421 II“, das im Auftrag der Stadt Kirchberg erarbeitet worden ist.

 Günstige Verkehrsanbindung

 Der Eingriff erfolgt in einem landschaftlich bereits vorbelasteten Raum, der durch das angren- zende Gewerbegebiet und die B 50 geprägt ist.

 Bei einer Bruttogebietsgröße von ca. 2,9 ha werden voraussichtlich ca. 1,7 ha Kompensations- fläche außerhalb des Plangebietes erforderlich.

 Landespflegerisch kompensierbare Eingriffe in Naturhaushalt und Landschaftsbild

 Bei dieser Neudarstellung von gewerblicher Baufläche ist zu berücksichtigen, dass gewerbliche Baufläche im östlichen Bereich des Gewerbegebietes zurückgenommen wird (ausgeglichene Bilanz von Neuausweisungen und Rücknahmen von gewerblichen Bauflächen; vgl. Erläuterun- gen unter Änderungspunkt 9).

8.8.8 Rücknahme von Wohnbaufläche am südöstlichen Stadtrand von Kirchberg und Darstellung von landwirtschaftlicher Fläche (ca. 4,5 ha)

In Zusammenhang mit der regionalplanerischen Schwellenwertthematik und der vorgesehenen Darstellung neuer Wohnbauflächen an anderer Stelle im Gemeindegebiet soll Wohnbaufläche im Rahmen der Nutzung des Instruments „Flächentausch“ an anderer Stelle zurückgenommen wer- den. Unter Berücksichtigung der zustimmenden Beschlussfassung des Stadtrats Kirchberg erfolgt die Rücknahme bereits wirksam ausgewiesener Wohnbaufläche am südöstlichen Stadtrand. Es er-

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 123 folgt wieder die Darstellung von landwirtschaftlicher Fläche (ca. 4,5 ha). Zudem erfolgt eine geän- derte Darstellung des Verkehrswegenetzes.

Abb.: Darstellung der Rücknahme von Wohnbaufläche am südöstlichen Stadtrand (ca. 4,5 ha)

Die Rücknahme von Wohnbaufläche ist unter landes- und landschaftsplanerischen Gesichtspunk- ten als positiv zu bewerten. Da die überplanten Flächen im wirksamen FNP bereits als Bauflächen dargestellt sind, sind keine weiteren Ausführungen erforderlich.

Der Flächenwert von 4,5 Hektar für die zurückgenommene Wohnbaufläche steht für eine Bilanzie- rung mit anderen Neudarstellungen an anderer Stelle im Stadtgebiet zur Verfügung.

8.8.9 Rücknahme von gewerblichen Bauflächen im Gewerbegebiet am nordöstlichen Stadtrand (ca. 3,5 ha) und Darstellung von Kompensation-Suchraumflächen, Änderung landwirtschaftlicher Fläche in Kompensationssuchraumflächen (ca. 3,4 ha) und Neu- darstellung gewerblicher Baufläche (ca. 0,35 ha) auf landwirtschaftlicher Fläche

In Zusammenhang mit der gewünschten und geplanten Neuausweisung gewerblicher Bauflächen im Osten (Änderung Nr. 5: 10,4 ha) und Norden (Änderung Nr. 7: 2,9 ha) soll ein Ausgleich gewerb- licher Bauflächen erfolgen.

Der Stadtrat Kirchberg hat sich für eine Rücknahme von gewerblichen Bauflächen im Bereich be- reits wirksamer dargestellter Gewerbeflächen am nordöstlichen Stadtrand entschieden. Es werden gewerbliche Bauflächen in der Größe von insgesamt ca. 3,5 ha zurückgenommen und stattdessen Suchraumflächen für Kompensationsflächen dargestellt (siehe Abbildung zu Änderungspunkt Nr. 8.8.7).

Zusätzlich werden zum Ausgleich der Eingriffe in Natur und Landschaft auf planerischer Ebene des Flächennutzungsplans weitere Suchraumflächen für Kompensationsflächen dargestellt. Es handelt sich um eine Fläche von rund 3,4 ha zusätzlicher Suchraumflächen. In der Summe werden somit rund 6,9 ha Kompensationssuchraumflächen dargestellt.

Darüber hinaus erfolgt im Rahmen der vorliegenden Änderungsnummer eine Neudarstellung von ca. 0,35 ha gewerblicher Fläche auf zuvor dargestellter Fläche für die Landwirtschaft.

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Abb.: Darstellung der Rücknahme von gewerblichen Bauflächen in der Größe von ca. 3,15 ha und Darstellung von Suchraumflächen am nordöstlichen Stadtrand

Unter Berücksichtigung der vorliegenden Rücknahme von gewerblicher Baufläche (ca. 3,5 ha) und der geringfügigen Neuausweisung (ca. 0,35 ha) steht der Flächenwert von ca. 3,15 ha zurückge- nommener gewerblicher Baufläche für eine Bilanzierung mit anderen Neudarstellungen im Stadtge- biet zur Verfügung.

Die Rücknahme von gewerblicher Baufläche ist unter landes- und landschaftsplanerischen Ge- sichtspunkten als positiv zu bewerten. Es sind keine weiteren Ausführungen erforderlich.

8.8.10 Nachrichtliche Anpassung an den Bebauungsplan „An der Simmener Straße“: Darstellung von Wohnbaufläche, Kompensationsfläche, RBB und Grünfläche (Dauerkleingarten)

Bei dieser nachrichtlichen Anpassung an den Bebauungsplan „An der Simmener Straße“ erfolgt die Darstellung von Wohnbaufläche (ca. 0,32 ha), Grünfläche (ca. 0,12 ha), Kompensationsfläche (ca. 0,4 ha) und eine Fläche für die Regenrückhaltung (ca. 0,2 ha), die dem Bebauungsplan zugeordnet ist.

Da eine Anpassung an einen rechtsverbindlichen Bebauungsplan vorliegt, wird auf die konkreten Inhalte des Bebauungsplans verwiesen.

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8.9 Ortsgemeinde Laufersweiler

Die Ortsgemeinde Laufersweiler hat zahlreiche Änderungspunkte für das Planverfahren der 3. Än- derung des Flächennutzungsplans beantragt. In dieser Gesamtübersicht sind einige Änderungsflä- chen in der Ortslage Laufersweiler abgebildet:

Abb.: In dieser Gesamtübersicht sind die Änderungsflächen in Laufersweiler abgebildet (Nr. 8.9.2, 8.9.3, 8.9.4 und 8.9.5).

8.9.1 Der Änderungspunkt 8.9.1 ist nicht weiter Bestandteil des Planverfahrens: Ausweisung von gewerblicher Baufläche im Osten der Ortslage (angrenzend zum bestehen- den Gewerbegebiet) (ca. 1,2 ha) Die Änderungsfläche (die geplante Ausweisung von gewerblichen Bauflächen (ca. 1,2 ha) am Ost- rand der Ortslage (angrenzend zum bestehenden Gewerbegebiet) wurde nach dem Beteiligungs- verfahren gemäß §§ 3 (1) und 4 (1) BauGB aus dem Planverfahren genommen.

8.9.2 Bestandsanpassung: Änderung von Gemeinbedarfsfläche in Wohnbaufläche (Flurstück 44/12, Flur 4), ca. 0,2 ha

Die im FNP dargestellte Gemeinbedarfsfläche wird in Wohnbaufläche geändert, weil ein Wohnge- bäude in dem Flurstück 44/12 der Flur 4 vorhanden ist. Es liegt eine Anpassung an den tatsächli-

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 126 chen Bestand vor. In den angrenzenden Grundstücken sind öffentliche Einrichtungen (Feuerwehr, Kindergarten) lokalisiert und als Gemeinbedarfsfläche ausgewiesen.

8.9.3 Anpassung an die Bestandsnutzung: Änderung von Streuobstwiesenfläche in die tatsächliche gewerbliche Nutzung (Flurstück 74/1, Flur 10; ca. 0,1 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Die Plangebietsfläche wird von der Darstellung „Siedlungsfläche Woh- nen“ überdeckt.

Ortsplanung:

Der Ortsgemeinderat Laufersweiler hat in der Sitzung am 04.10.2011 beschlossen, diese Be- standsanpassung in der Plankarte des FNP vorzunehmen:

Im wirksamen FNP sind für Teilflächen des Flurstücks-Nr. 74/1 in der Flur 10 „Streuobstwiesenflä- che“ ausgewiesen. Auf diesem Grundstück sind tatsächlich gewerbliche Lagerflächen des Bauge- werbes „Schneider Arnd“ vorhanden. Die gewerbliche Baufläche des Betriebes in der Größe von ca. 0,1 ha soll im FNP dargestellt werden.

Die Plangebietsfläche befindet sich nordöstlich der Ortsmitte von Laufersweiler und außerhalb der Ortsgrenze. Die Kreuzung der Landesstraße L 182 und der Kreisstraße K1 liegt südwestlich von der Planfläche.

Da bei diesem Änderungspunkt eine redaktionelle Korrektur der FNP-Plankarte vorliegt und die Planinhalte des Flächennutzungsplans an die tatsächliche Bestandsnutzung angepasst werden, sind weitere Ausführungen zur Landschaftsplanung nicht erforderlich.

8.9.4 Anpassung an die Bestandsnutzung: Änderung von Streuobstwiesenfläche in die tatsächliche Nutzung (Flurstück 19, Flur 20) (ca. 0,4 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Für die Plangebietsfläche werden im RROP keine Aussagen getroffen. Die Plangebietsfläche wird umgeben von Darstellungen für Siedlungs- fläche für Wohnen.

Ortsplanung:

Bei diesem Änderungspunkt sollen die Inhalte des Flächennutzungsplans an die tatsächliche Nut- zung vor Ort angepasst werden. Der Ortsgemeinderat Laufersweiler hat laut Sitzungsprotokoll am 04.10.2011 den Antrag gestellt, die Darstellungen für eine Teilfläche des Flurstücks Nr. 19 in der Flur 20 zu ändern: Im wirksamen FNP sind für die Teilfläche „Streuobstwiesenfläche“ ausgewiesen. Diese Darstellung soll an die tatsächliche Nutzung angepasst und in landwirtschaftliche Nutzflächen (Ackerflächen) geändert werden.

Die Planfläche liegt westlich der Ortslage von Laufersweiler, außerhalb der Ortsgrenze und unmit- telbar südlich von der Landesstraße L 182. Die Planfläche befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Grenze der benachbarten Verbandsgemeinde.

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Da bei diesem Änderungspunkt die Planinhalte des Flächennutzungsplans an die tatsächliche Be- standsnutzung angepasst werden, ist kein weiterer Abwägungsbedarf zu erkennen.

8.9.5 Anpassung an die Ergänzungssatzung „An der L 182“ (ca. 0,1 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Die Plangebietsfläche grenzt an die Siedlungsfläche für Wohnen im Norden und Westen der Ortslage an. Für die Plangebietsfläche ist „sonstige Freifläche“ ausgewiesen. Die Areale südlich des Gebiets sind als sonstige Freiflächen gekennzeichnet.

Ortsplanung:

Bei diesem Änderungspunkt erfolgt die Ausweisung von Mischbaufläche als Anpassung an die Er- gänzungssatzung „An der L 182“. Die Planfläche befindet sich am südöstlichen Rand der Ortslage von Laufersweiler. Die Planfläche liegt unmittelbar südlich der Landesstraße L 182; in der näheren nordwestlichen Umgebung befindet sich der Kreuzungspunkt der L 182 mit der Kreisstraße K 18.

Das Plangebiet grenzt unmittelbar an vorhandene Mischbauflächen. Als derzeitige Nutzung ist Wei- defläche (für Kühe) zu verzeichnen. In einem Bereich in der Größe von ca. 0,1 ha soll Mischbauflä- che ausgewiesen werden. Die Ortslagenabgrenzung wird dementsprechend erweitert.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Landesstraße L 182 ist ein landwirtschaftlicher Betrieb ange- siedelt: Die Grundfläche des landwirtschaftlich genutzten Gebäudes sind von großem Ausmaß. Westlich von der überplanten Fläche ist die ärztliche „Notdienstzentrale Hunsrück“ als öffentliche Einrichtung lokalisiert.

Da eine nachrichtliche Anpassung des FNP an die Ergänzungssatzung „An der L 182“ vorliegt, sind weitere Ausführungen zur Landschaftsplanung nicht erforderlich. Die landschaftsplanerischen As- pekte wurden bereits im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung im Detail berücksichtigt.

Dreineue Änderungspunkte wurden in das Planverfahren für die Beteiligungsverfahren gemäß §§ 3 (2) und 4 (2) BauGB zusätzlich aufgenommen (Änderungsflächen 6 bis 8). Die Änderungsflächen in der Ortslage von Laufersweiler werden nachfolgend abgebildet:

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Abb.: Übersicht der Änderungen in der Ortslage Laufersweiler: Nr. 8.5.6, 8.5.7 und 8.5.8

8.9.6 Rücknahme von Wohnbaufläche (ca. 0,27 ha) am südlichen Ortsrand und Anpas- sung an die tatsächliche Bestandsnutzung (Darstellung von landwirtschaftlichen Flächen und Streuobstfflächen)

Bei diesem Änderungspunkt erfolgt die Rücknahme von Wohnbaufläche (ca. 0,27 ha) am südlichen Ortsrand, einhergehend mit einer Anpassung an die tatsächliche Bestandsnutzung (Darstellung von landwirtschaftlichen Flächen und kleinflächigen Streuobstflächen).

Da bei diesem Änderungspunkt die Planinhalte des Flächennutzungsplans an die tatsächliche Be- standsnutzung angepasst werden und kein Eingriff vorbereitet wird, ist kein weiterer Abwägungsbe- darf zu erkennen.

8.9.7 Verschiedene Anpassungen an den Bebauungsplan „Im Dellenbaum/ Im Bergbaum“ (Änderung und Erweiterung): Darstellung von Wohnbaufläche für das Neubaugebiet (ca. 0,27 ha); Rücknahme von Wohnbaufläche (ca. 0,31 ha); weitere Darstellungen (Streuobstflächen, landwirtschaftliche Siedlung im Au- ßenbereich)

Bei diesem Änderungspunkt werden die FNP-Darstellungen an die Inhalte des Bebauungsplans „Im Dellenbaum/ Im Bergbaum“ (Änderung und Erweiterung) angepasst. Es erfolgen die Darstellung von Wohnbaufläche für das Neubaugebiet in der Größe von ca. 0,27 ha und eine Rücknahme von Wohnbaufläche (ca. 0,31 ha). Zudem werden weitere Darstellungen südlich des Neubaugebietes aufgenommen: es werden die im Bestand vorhandenen, kleinflächigen Streuobstflächen (private

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Flächen) und eine landwirtschaftliche Siedlung im Außenbereich dargestellt; dabei werden Darstel- lungen von öffentlichen Grünflächen geändert.

Im Flächennutzungsplan wird zudem eine Kompensationsfläche dargestellt, die dem Bebauungs- plan „Im Dellenbaum/ Im Bergbaum“ (Änderung und Erweiterung) zugeordnet ist. Die Kompensati- onsfläche weist eine Größe von ca. 0,3 ha auf.

Da bei diesem Änderungspunkt die Planinhalte des Flächennutzungsplans nachrichtlich an pla- nungsrechtliche Bestandsnutzungen angepasst werden, ist kein weiterer Abwägungsbedarf zu er- kennen.

8.9.8 Darstellung von Kompensationsflächen (ca. 0,3 ha) zum Bebauungsplan „Im Dellenbaum/ Im Bergbaum“ (Änderung und Erweiterung)

Im Flächennutzungsplan werden Kompensationsflächen dargestellt, die dem Bebauungsplan „Im Dellenbaum/ Im Bergbaum“ (Änderung und Erweiterung) zugeordnet sind. Die Kompensationsflä- chen weisen insgesamt eine Größe von ca. 0,3 ha auf.

Da bei diesem Änderungspunkt die Planinhalte des Flächennutzungsplans nachrichtlich an pla- nungsrechtliche Bestandsnutzungen angepasst werden, ist kein weiterer Abwägungsbedarf zu er- kennen.

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8.10 Ortsgemeinde Lautzenhausen

8.10.1 Änderungsinhalte gemäß Bebauungsplan „Oberdorf“: Geänderte Abgrenzungen der öffentlichen Grünfläche (Spielplatz) und Mischbaufläche sowie Darstellung von pri- vaten Grünflächen mit der Zweckbestimmung „Privatgärten“

Die Ortsgemeinde Lautzenhausen hat den Bebauungsplan „Oberdorf“ aufgestellt. Der Bebauungs- plan „Oberdorf“ wurde am 11.07.2013 rechtswirksam. Die Planinhalte des Flächennutzungsplans sollen auf Grundlage dieses Bebauungsplans angepasst werden.

Der Geltungsbereich ist in unmittelbarer Nähe zu dem Flughafen Hahn abgegrenzt. Im Kreuzungs- bereich der „Mühlenstraße“ sind laut Bebauungsplan private und öffentliche Grünflächen (mit einem Spielplatz) in der Größe von ca. 0,5 ha festgesetzt. Im Flächennutzungsplan werden die Abgren- zungen der bereits dargestellten Grünflächen (und des Spielplatzes) angepasst und private Grün- flächen mit der Zweckbestimmung „Privatgärten“ dargestellt. Die Abgrenzungen der Mischbauflä- chen werden geringfügig geändert und in der Größe von ca. 0,15 Hektar zurückgenommen. Die landschaftsplanerischen Aspekte wurden im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung berücksich- tigt. Die Ortsgemeinde hat im Bereich des Flughafenumfeldes zudem den Bebauungsplan „Müh- lenweg“ aufgestellt, der am 04.02.2010 Rechtskraft erlangt hat.

Abb.: Darstellung der Änderungsfläche Nr. 1 in Lautzenhausen

8.10.2 Änderung von Sonderbaufläche für den Flughafen (des Zweckverbandes) in gewerbliche Baufläche (zugunsten der Ortsgemeinde; ca. 1,3 ha); Änderung von Sonderbaufläche in Verkehrsfläche (ca. 1,0 ha) und Darstellung von Verkehrsfläche mit der Zweckbestimmung „Park- und WC-Anlage“ (ca. 4,1 ha)

Ortsplanung:

Bei dem Änderungspunkt wird Sonderbaufläche für den Flughafen Hahn (verwaltet durch den Zweckverband Flughafen-Hahn) in gewerbliche Baufläche zugunsten der Ortsgemeinde Lautzenhausen geändert.

Bei dem vorliegenden Änderungspunkt werden neben dieser Darstellung einer gewerblichen Bau- fläche einige weitere Teilflächen dargestellt. Es erfolgen Darstellungen von Verkehrsfläche (ca. 1,0

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 131 ha) und Verkehrsfläche mit der Zweckbestimmung „Park- und WC-Anlage“ (ca. 4,1 ha) im Umfeld des Flughafens Hahn.

Für die Darstellung der Verkehrsfläche mit der Zweckbestimmung „Park- und WC-Anlage“ (ca. 4,1 ha) wird im FNP ausgewiesene gewerbliche Baufläche geändert. Neben der Darstellung von Ver- kehrsfläche werden Böschungsflächen und ein Schallschutzwall im FNP dargestellt.

Die Änderungsinhalte wurden auf Grundlage des Bebauungsplans „Gewerbepark Lautzenhausen am Flughafen Frankfurt-Hahn“ übernommen, der sich im Aufstellungsverfahren befindet.

Die Änderung in gewerbliche Bauflächen und die Darstellungen von Verkehrsfläche erfolgen west- lich der Ortslage von Lautzenhausen. In Planung ist die Umwidmung von Sonderbauflächen in ge- werbliche Bauflächen. Die vorgesehenen gewerblichen Bauflächen befinden sich in unmittelbarer Nähe zu dem Flughafen Hahn und liegen direkt an der Kreisstraße K 2, die westlich entlang der Ortslage vorbeiführt.

Die neu darzustellenden gewerblichen Bauflächen befinden sich am nordwestlichen Rand des ge- planten „Gewerbeparks am Flughafen Frankfurt-Hahn“. Die überplanten Flächen sind im wirksamen FNP bereits als Sondergebietsfläche, d. h. als Bauflächen, für den Zweckverband des Flughafens Hahn dargestellt. Die Abgrenzungen des Gebietes des Zweckverbandes Flughafen Hahn werden in der Folge dementsprechend abgeändert.

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Abb.: Darstellung der gewerblichen Baufläche, von Verkehrsfläche und Verkehrsfläche mit der Zweckbestimmung „Park- und WC-Anlage“ im Umfeld des Flughafens Hahn (Änderungs- tafeln Nr. 2)

Nördlich der gewerblichen Bauflächen verläuft eine breite Erschließungsstraße hin zum Flughafen. In diesem Bereich sind zwei 20 kV-Freileitungen und eine Transformatorstation vorhanden. Die 20- kV-Freileitungen führen durch die Ortslage und darüber hinaus.

Im geplanten „Gewerbepark am Flughafen Frankfurt-Hahn“ sind Flächen für Gewerbe und Industrie westlich von der Kreisstraße K 2 und nördlich von der Bundesstraße B 50 konzipiert. Im Hinblick auf den Immissionsschutz ist u. a. ein Lärmschutzwall vorgesehen. Der wirksame Flächennutzungsplan enthält diesbezüglich grundsätzlich die Auflage, dass im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung ein 10,0 m beidseitiger Ausbaustreifen zur Kreisstraße K 2 zu beachten ist.

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Diese geplante „Park- und WC-Anlage“ befindet sich innerhalb der Freihalteflächen (Korridor) zur geplanten Schnellbahntrasse zum Flughafen, allerdings im Bereich bisher rechtswirksam ausge- wiesener G-Flächen des Flächennutzungsplans.

In Zusammenhang mit der verbindlichen Bauleitplanung zur Aufstellung des Bebauungsplans „Ge- werbepark am Flughafen Frankfurt-Hahn“ der Ortsgemeinde Lautzenhausen wurde ein Zielabwei- chungsverfahren beantragt. Der Zielabweichungsantrag wird durch das beauftragte Planungsbüro BBP, Kaiserslautern, bearbeitet. Gemäß Aussagen des Planungsbüro BBP wurde in Abstimmung mit der SGD und einer Mitteilung des MWKEL für das Zielabweichungsverfahren, abweichend von der in der Bebauungsplanfassung getroffenen Aussage, folgende Formulierung getroffen: „Bean- tragt wird gemäß § 8 (3) LPlG eine Reduzierung des 300 m breiten Freihaltekorridors, von seiner nördlichen Begrenzung ausgehend um 150 m, auf ein verkehrstechnisches notwendiges Maß von 150 m für den gesamten Streckenabschnitt innerhalb der Verbandsgemeinde.“

Mit Datum vom 12.10.2015 wurde von Seiten der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord die erwähnte Zielabweichung zum Freihaltekorridor einer Schnellbahntrasse grundsätzlich erteilt, je- doch mit konkreten Vorgaben zur Reduzierung der Fläche. Im Bereich der Gewerbefläche in der Ortsgemeinde Lautzenhausen erfolgt eine Reduzierung um 75 m von der nördlichen Korridorbe- grenzung aus. Ansonsten wurde in der Regel eine Reduzierung um 100 m vorgenommen.

Im Rahmen der vorliegenden Flächennutzungsplanänderung erfolgt die zeichnerische Darstellung des Freihaltekorridors entsprechend des Zielabweichungsbescheides vom 12.10.2015. Diese Dar- stellung ist der Gesamtkarte des Flächennutzungsplans im Stand der vorliegenden 3. Änderung zu entnehmen.

Aus landschaftsplanerischer Sicht bestehen kein Einwände gegen die geplante Flächenauswei- sung. Die überplanten Flächen sind bereits als Bauflächen im Flächennutzungsplan ausgewiesen.

Die vorgesehenen gewerblichen Bauflächen befinden sich in unmittelbarer Nähe zu dem Flughafen Hahn und liegen direkt an der Kreisstraße K 2, die westlich entlang der Ortslage vorbeiführt. Beide Flächen sind bereits als Baufläche ausgewiesen. Der nördliche Teilbereich wird derzeit als Park- platz für den angrenzenden Flughafen Hahn genutzt. Die südlich gelegene Teilfläche stellt eine in- tensive Fettwiese dar. Weitere Detailplanungen (u. a. die Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung) sind auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung zu regeln.

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Der südliche Teilbereich liegt zwischen der Kreisstraße und der weiteren Erschließungsstraße für den Flughafen, die bis zur Bahnlinie führt. Für die südliche Teilfläche werden im RROP keine Aussagen getroffen. Gleiches gilt für den nördlichen Bereich. Die nördliche Teilfläche schließt an die Siedlungsfläche für Industrie- und Gewerbe des Flughafens Hahn an. Während die Gewerbeflächen des Flughafens westlich liegen, befindet sich die Siedlungsfläche für Wohnen östlich bzw. nördlich der beiden Teilflächen. Im südlichen Um- feld sind des weiteren sonstige Freiflächen dargestellt. Die geplante Trasse für die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen den Flughäfen von Frankfurt und Frankfurt/ Hahn ist eingezeichnet. Der ge- plante Endhaltepunkt dieser Streckenrelation befindet sich im näheren Umfeld der oben genannten Teilflächen.Die Freihalteflächen (Korridor) zur geplanten Schnellbahntrasse zum Flughafen sind bei der verbindli- chen Bauleitplanung zu berücksichtigen.

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 134

Abwägung/ Fazit:

Da die überplanten Flächen im wirksamen Flächennutzungsplan bereits als Bauflächen, d. h. Son- dergebietsfläche für den Flughafen Hahn, dargestellt sind, ist eine Umwidmung in gewerbliche Bau- fläche zugunsten der Ortsgemeinde und Verkehrsfläche ohne erkennbare Konflikte möglich.

8.10.3 Änderungsinhalte gemäß Bebauungsplan „Unterdorf I“: Darstellung von privaten Grünflächen mit der Zweckbestimmung „Privatgärten“ (ca. 0,5 ha) sowie Darstellung und veränderte Abgrenzung von Mischbauflächen(ca. 0,2 ha)

Die Ortsgemeinde Lautzenhausen hat u. a. den Bebauungsplan „Unterdorf I“ im unmittelbaren Nah- bereich des Flughafens Hahn aufgestellt. Der Bebauungsplan „Unterdorf I“ wurde am 11.07.2013 rechtsgültig.

Die Planinhalte des FNP werden auf Grundlage dieser Bebauungspläne angepasst. In der Planur- kunde sind private Grünflächen auf den hinterliegenden Grundstücken an der „Hauptstraße“ in der Größe von ca. 0,5 ha festgesetzt. Im Flächennutzungsplan werden diese privaten Grünflächen mit der Zweckbestimmung „Privatgärten“ dargestellt. Im wirksamen FNP sind landwirtschaftliche Flä- chen dargestellt. Zudem werden die Abgrenzungen der angrenzenden Mischbauflächen geringfügig geändert, und es erfolgt eine Änderung von Siedlungsflächen im Außenbereich in Mischbaufläche in der Größe von ca. 0,2 ha.

Die landschaftsplanerischen Aspekte wurden im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung im De- tail berücksichtigt. Die Ortsgemeinde Lautzenhausen hat im Bereich des Flughafenumfeldes zudem den Bebauungsplan „Mühlenweg“ aufgestellt, der am 04.02.2010 Rechtskraft erlangt hat.

Abb.: Änderungsfläche Nr. 3 in Lautzenhausen

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8.11. Ortsgemeinde Lindenschied

Die Ortsgemeinde Lindenschied hat einige Änderungspunkte für das Planverfahren der 3. Änderung des Flächennutzungsplans beantragt. In der nachfolgenden Übersicht sind die drei Änderungsflä- chen in der Ortsgemeinde abgebildet:

Abb.: FNP-Ausschnittmit drei Änderungsflächen in der Ortsgemeinde Lindenschied

8.11.1 Rücknahme von Mischbaufläche (ca. 1,45 ha) und Umwidmung von Mischbauflä- che in Wohnbaufläche (ca. 0,45 ha) am nördlichen Ortsrand

Der Ortsgemeinderat Lindenschied hat in der Sitzung am 04.06.2007 beantragt, die im Fläche- nnutzungsplan ausgewiesene Mischbaufläche zu verkleinern.

Die vorgesehenen Flächendarstellungen wurden im Vergleich zum bisherigen Planungsstand (Be- teiligungsverfahren gemäß §§ 3 (1) und 4 (1) BauGB) geändert. Es erfolgt demnach eine geringere Ausweisung von Wohnbaufläche in der Größe von ca. 0,45 ha (anstatt von bisher ca. 0,8 ha) sowie eine flächenmäßig größere Rücknahme in der Größe von ca. 1,45 ha anstatt von bisher ca. 1,1 ha gemäß dem vorherigen Planungsstand (Vorentwurf).

Die Rücknahme von Mischbaufläche in der Größe von ca. 1,45 ha erfolgt zugunsten gemeindeei- gener Flächen in Verlängerung der Brunnenstraße (Änderungsnummer 2). Die sich nordöstlich an- schließenden Flächen sollen von Mischbaufläche in Wohnbaufläche umgewidmet werden (Größe von ca. 0,45 ha).

Bei den zurückgenommenen Bauflächen handelt es sich im Bestand um vorhandene Wiesen und Ackerflächen. An dieser Stelle wird daher wieder landwirtschaftliche Nutzfläche dargestellt.

Die Rücknahme von Mischbaufläche ist unter landes- und landschaftsplanerischen Gesichtspunk- ten als positiv zu bewerten. Da die überplanten Flächen im wirksamen FNP bereits als Bauflächen dargestellt sind, sind für die vorgesehene Umwidmung keine weiteren Ausführungen erforderlich.

Gemäß Aussage des Landesamtes für Geologie und Bergbau liegt die Änderungsflächen in der in einem Bereich in dem lokal erhöhtes und seltener hohes Radonpotential über einzelnen Gesteins- horizonten ermittel wurde. Die Thematik ist im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung näher zu

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 136 betrachten.

8.11.2 Ausweisung von Wohnbaufläche am östlichen Ortsrand (in Verlängerung der Brunnenstraße; ca. 0,5 ha)

Ortsplanung:

Der Ortsgemeinderat Lindenschied hat in der Sitzung am 04.06.2007 diese FNP-Änderung bean- tragt: Die Fläche in Verlängerung der Brunnenstraße soll als Wohnbaufläche in den Fläche- nnutzungsplan aufgenommen werden. Im Flächennutzungsplan ist die Neuausweisung von Wohn- baufläche in der Größe von ca. 0,5 Hektar am östlichen Ortsrand von Lindenschied geplant.

Die geplante Ausweisung von Wohnbaufläche wurde im Vergleich zum bisherigen Planungsstand (Beteiligungsverfahren gemäß §§ 3 (1) und 4 (1) BauGB) geändert und die Flächengröße von ca. 1,1 Hektar auf ca. 0,5 Hektar verringert.

Bei den Plangebietsflächen handelt es sich im Bestand um überwiegend intensiv genutzte landwirt- schaftliche Nutzflächen (Wiese, in geringem Umfang Ackerflächen). Die Flächen sind überwiegend in Gemeindeeigentum.

In geringer Entfernung südlich von den geplanten Wohnbauflächen verläuft die Kreisstraße K 5. Im wirksamen FNP sind im Norden Suchraum-Kompensationsflächen dargestellt. In Ortsrandnähe be- findet sich im direkten Anschluss der vorhandenen Wohnbebauung nördlich des Wirtschaftsweges, der mittig durch das Plangebiet führt, eine Wiesenfläche, die als private Grünlandfläche mitgenutzt wird. Hier wird insbesondere Brennholz gelagert. Auf der Fläche befinden sich einige junge Obst- bäume. Nördlich davon befindet sich ein kleines Flurstück mit Streuobstbäumen. Die Fläche ist öko- logisch nicht besonders hochwertig, so dass entstehende Eingriffe in Natur und Landschaft grund- sätzlich als kompensierbar eingestuft werden. Die Plangebietsfläche ist nach Süden hin geneigt.

Die Erschließung der Fläche kann über die Trasse des im Bestand vorhandenen Wirtschaftsweg er- folgen, der die Verlängerung der Brunnenstraße nach Osten hin darstellt.

Bei der Gebietsrealisierung und Beplanung in der verbindlichen Bauleitplanung ist darauf zu achten, dass insbesondere nach Süden hin eine randliche Eingrünung festgesetzt wird. Auch nach Osten hin empfiehlt sich eine Eingrünung des Plangebietes um den zukünftigen Ortsrand zu markieren und die Siedlungslage harmonisch ins Landschaftsbild einzubinden.

Aufgrund der im Süden vorhandenen Vorflut ist es möglich, das anfallende Niederschlagswasser, bei einer Entwässerung des Gesamtgebietes im Trennsystem, hier hinzuführen und gegebenenfalls mit einer Rückhaltung/ Versickerung zeitverzögert einzuleiten. Einzelheiten müssen sich aus der späteren Fachplanung ergeben.

Zur südlich vorhandenen Kreisstraße K 5 besteht ein hinreichender räumlicher Abstand, so dass auch aufgrund der geringen durchschnittlichen täglichen Verkehrsstärke auf der Straße ein Immis- sionsschutzkonflikt nicht gegeben ist. Auch im Hinblick auf das weiter südöstlich vorhandene Ge- werbegebiet ist nicht von einem grundsätzlichen Immissionsschutzkonflikt aufgrund der konkreten Nutzung innerhalb der gewerblichen Bauflächen auszugehen.

Gemäß Aussage des Landesamtes für Geologie und Bergbau liegt die Änderungsflächen in der in einem Bereich in dem lokal erhöhtes und seltener hohes Radonpotential über einzelnen Gesteins- horizonten ermittel wurde. Die Thematik ist im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung näher zu betrachten.

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Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Die Plangebietsfläche wird in der Gesamtkarte des RROP lediglich durch ein Vorbehaltsgebiet Erholung und Tourismus überdeckt.

Landschaftsplanung:

Land- Bestand/ Empfind- Planerische Empfehlung schafts- Beschreibung lichkeit/ faktor Bewertung Land- Das Plangebiet befindet sich östlich Gering Es sollte dafür gesorgt werden, dass eine schafts- der Ortslage von Lindenschied. Einge- randliche Eingrünung des Plangebietes bild/ grenzt wird das Gebiet durch die im gesichert wird, um für mehr Strukturviel- Erholung Süden verlaufende K 5, von dieser geht falt und Schaffung neuer Lebensräume die Straße „Im Steinborn“ Richtung für Flora und Fauna zu sorgen. Norden ab, welche in das Plangebiet führt. Das Plangebiet befindet sich auf einer Höhe von ca. 400 m ü.NN. Es fällt mit einem mittleren Neigungswinkel nach Südosten hin ab. Westlich grenzt die Wohnbebauung des Ortsrandes von Lindenschied an. Die Änderungsflächen werden derzeit als intensiv genutzte Ackerflächen und als intensiv genutztes Grünland bewirtschaftet. Das Plangebiet wird für Erholungszwe- cke wie Jogger, Radfahrer und Fußgän- ger wenig genutzt. Das Landschaftsbild ist aufgrund der Lage und der geringen natürlichen Strukturvielfalt als wenig at- traktiv zu bewerten. Wasser- Die Grundwasserlandschaft des Gebie- Gering Minimierung der Versiegelung, Versicke- haushalt tes wird als devonische Schiefer und rung des anfallenden unbelasteten Ober- Grauwacken charakterisiert. Es liegt ein flächenwassers im Plangebiet, ordnungs- Kluftgrundwasserleiter mit geringer Er- gemäße Entsorgung der Abwässer, Ein- giebigkeit vor. Als Oberflächengewässer haltung von Schutzabständen der Be- ist der Scheuerchenbach ca. 200 m süd- bauung zum Graben (nach Landeswas- lich des Plangebietes zu nennen. Im sergesetz). Gebiet selber sind keine Oberflächen- gewässer vorhanden. Boden Bodengroßlandschaft der Ton- und Hoch Minimierung der Versiegelung, Gestal- Schluffschiefer mit wechselnden Antei- tung der Hof-, Stell- und Lagerflächen mit len an Grauwacke, Kalkstein, Sandstein wasserdurchlässigen Belägen, Aufwer- und Quarzit, z.T. wechselnd mit tung des Bodens durch die Pflanzung von Lösslehm. Die Hauptbodenart ist standortgerechten Gehölzen, Beachtung anlehmiger Sand und Lehm. Die Böden der DIN-Vorschriften zum Umgang mit besitzen ein mittleres bis hohes Ertrags- Boden. potential für die Landwirtschaft Klima/ Die Plangebietsfläche stellt sich auf- Gering Eingrünung des Plangebiets soweit wie Luft- grund der Nutzung als eine Kaltluftpro- es die Möglichkeiten zu lassen, um den hygiene duktionsfläche dar. Bedingt durch die Anteil von Frischluftproduzenten zu erhö- Geländeneigung fließt die entstandene hen. Kaltluft Richtung Süden ab. Es ist davon auszugehen, dass der Kaltluftzufluss hin zur Ortslage nicht gegeben ist. Arten Aufgrund der überwiegenden Nutzung Gering Eingrünung des Plangebiets mit stand- und als intensive Acker- und Grünlandfläche ortgerechten heimischen Arten zur Schaf- Biotope und ihrer wenig artenreichen Beschaf- fung neuer Biotope und Teillebensräume fenheit, hat die Plangebietsfläche nur der heimischen Flora und Fauna. eine geringe Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz.

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Übergeordnete Vorgaben:  Schutzgebiete: Naturpark Soonwald-Nahe  Planung vernetzter Biotopsysteme: Wiesen und Weiden mittlerer Standorte  Regionaler Raumordnungsplan 2017: Vorbehaltsgebiet Erholung und Tourismus  Landesentwicklungsprogramm IV: ohne Darstellung  Biotopkartierung Rheinland-Pfalz: Es sind keine Biotope betroffen. Gesamtbeurteilung/ Planungsempfehlung: Aufgrund der intensiven ackerbaulichen- sowie intensiven Grünlandnutzung der Fläche, stellt das Plangebiet keinen hochwertigen Biotoptypen dar. Hochwertige Biotope bzw. Lebensräume der Tier- und Pflanzenwelt, würden bei der Durchführung der geplanten Baumaßnahmen nur in einem sehr ge- ringen Anteil verloren gehen. Durch geeignete Kompensationsmaßnahmen ist der Eingriff grundsät z- lich ausgleichbar. Die Darstellung und Lage im Randbereich eines Vorbehaltsgebiet Arten- und Bio- topschutz resultiert wahrscheinlich aus der relativen Nähe zum Gewässer III. Ordnung südlich des Plangebietes.

Abwägung/ Fazit:

 Erweiterung der Siedlungslage am östlichen Ortsrand.

 Für die Neudarstellung von Wohnbaufläche wird in gleicher Größenordnung von ca. 0,5 ha im wirksamen FNP ausgewiesene (Wohn-) Mischbaufläche an anderer Stelle in der Ortslage zu- rückgenommen („Flächentausch“).

 Die Eingriffe in Natur und Landschaft sind grundsätzlich ausgleichsfähig, da keine besonders hochwertigen Biotoptypen in Anspruch genommen werden.

 Randliche Gebietseingrünung zur Einbindung in das Landschaftsbild erforderlich.

8.11.3 Darstellung von Siedlungsfläche im Außenbereich; Flurstück 35/1 (teilweise) in der Flur 14 (ca. 0,2 ha)

Bei diesem Änderungspunkt ist die Darstellung von Siedlungsfläche im Außenbereich (Aussiedler- hof) in der Größe von ca. 0,2 ha vorgesehen. In dem Flurstück 35/1 (teilweise) in der Flur 14 ist ein Aussiedlerhof vorhanden. Der Bestand soll im Flächennutzungsplan verzeichnet werden.

Gemäß Stellungnahme des Landesbetriebes Mobilität Bad Kreuznach vom 27.08.2013 ist für die verkehrliche Erschließung der Änderungsfläche im Zuge der freien Strecke der Kreisstraße K 5 eine Sondernutzungserlaubnis erforderlich.

Diese Art der verkehrlichen Erschließung im Zuge der freien Strecke stellt straßenrechtlich eine Sondernutzung dar, für die bisher noch keine vertragliche Regelung getroffen wurde, die aber trotz- dem der erforderlichen Erlaubnis bedarf und dennoch hat der Sondernutzungsnehmer alle Pflichten, die sich aus der faktischen Sondernutzung ergeben, wahrzunehmen.

Einzelheiten bezüglich der Sondernutzungserlaubnis sind im Rahmen nachfolgender Planungsebe- nen zu klären. Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): In der Gesamtkarte des RROP wird die Fläche durch ein Vorbehaltsge- biet Erholung und Tourismus überdeckt. Darüber hinaus schließen nörd- lich die Darstellungen eines Vorbehaltsgebietes regionaler Biotopver- bund an.

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8.11.4 Anpassungen an die Flurbereinigung und an aktualisiertes Kataster

Gemäß einer Beschlussfassung des Ortsgemeinderates Lindenschied vom 04.06.2007 sollen die Ergebnisse aus dem durchgeführten Flurbereinigungsverfahren in den Flächennutzungsplan über- nommen werden. Im Hinblick auf die erfolgte Flurbereinigung wurde auf Grundlage des aktuellen UTM-Katasters eine Anpassung bei der Darstellung des Verkehrswegenetzes vorgenommen. Es wurden Darstellungen des Verkehrswegenetzes, d. h. von Wirtschaftswegen, außerhalb der Ortsla- ge aktualisiert. Die umgebende Nutzung, primär landwirtschaftliche Flächen, wurde anstelle der Wirtschaftswege dargestellt. In der Ortsgemeinde Lindenscheid wurde insgesamt eine Fläche von ca. 1,2 ha Wirtschaftswege in landwirtschaftliche Flächen geändert.

Neben diesen Anpassungen im Außenbereich der Ortsgemeinde Lindenschied wurden in einigen weiteren Bereichen der Verbandsgemeinde Kirchberg verschiedene Anpassungen an aktualisierte Katastergrundlagen vorgenommen (u. a. Aktualisierung des Verkehrswegenetzes im Nahbereich des Flughafengeländes Frankfurt-Hahn). Der Aspekt wird auch im Abschnitt der Begründung mit den allgemeinen, gemarkungsübergreifenden Änderungsinhalten erläutert.

In Folge der Flurbereinigung sind zudem Ausgleichs-/ Naheprogramm-, Ökoflächen und landwirt- schaftliche Nutzflächen neu aufgeteilt bzw. ausgewiesen worden. Basierend auf Abstimmungen des Ortsgemeinderates mit dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Simmern sollen jene Änderungen in den Flächennutzungsplan aufgenommen werden.

- „Nahe-Programm“: Darstellung von Kompensationsflächen

- Darstellung von Kompensationsflächen, die dem Flurbereinigungsverfahren des DLR aus dem Jahr 2009 zugeordnet sind, Darstellung von weiteren Flächen als Suchraumflächen für das Ökokonto.

Diese weitergehenden Anpassungen an festgesetzte Kompensationsmaßnahmen aus der Flurbe- reinigung werden nachrichtlich in den Flächennutzungsplan übernommen. Im laufenden Planverfah- ren wurde seitens des DLR Simmern digitales Kartenmaterial zur Verfügung gestellt. Nach einer Auswertung des Kartenmaterials wurden die entsprechenden erforderlichen Änderungen bei den FNP-Darstellungen vorgenommen.

Abb.: Darstellung einer Kompensationsfläche (zugeordnet zur Flurbereinigung von 2009, Darstellung von Flächen zum „Naheprogramm“)

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8.12 Ortsgemeinde Nieder Kostenz

Die Ortsgemeinde Nieder Kostenz hat mehrere Änderungspunkte in das Planverfahren der 3. Ände- rung des Flächennutzungsplans eingebracht. Der Ortsgemeinderat Nieder Kostenz hat u. a. am 26.10.2011 über Anträge für Änderungen des Flächennutzungsplans beraten, und die Ratsmitglie- der haben die vorgelegten Anpassungen befürwortet. Die Änderungspunkte wurden zuvor in Ab- stimmung des Ortsbürgermeisters mit dem Fachbereich Bauen und Umwelt der Verbandsgemein- deverwaltung Kirchberg (am 30.09.2011) festgelegt. In dieser Gesamtübersicht sind einige Ände- rungsflächen in der Ortsgemeinde Nieder Kostenz abgebildet:

Abb.: Diese Übersicht verdeutlicht die Lage der Änderungsflächen Nr. 8.12.1 bis 8.12.7 in der Ortsgemeinde Nieder Kostenz.

8.12.1 Darstellung von Siedlungsfläche im westlichen Außenbereich der Ortsgemeinde (ca. 0,8 ha)

Im Westen der Ortsgemeinde Nieder Kostenz ist eine Darstellung von Siedlungsfläche im Außenbe- reich (landwirtschaftliche Aussiedlerflächen) in der Größe von ca. 0,8 ha vorgesehen. Der landwirt- schaftliche Betrieb wird als Siedlungsfläche im Außenbereich auf der Grundlage des Liegenschafts- kataster verzeichnet. Dieser Änderungspunkt wurde vom Ortsgemeinderat Nieder Kostenz in der Sitzung am 26.10.2011 beschlossen. Im RROP-Entwurf von 2014 sind für die Planfläche sonstige Flächen ausgewiesen.

Es handelt sich um eine Anpassung an den vorhandenen und genehmigten Bestand.

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 141

8.12.2 Darstellung von Siedlungsfläche im nördlichen Außenbereich der Ortsgemeinde (ca. 0,4 ha)

Im Osten der Ortsgemeinde Nieder Kostenz erfolgt eine Darstellung von Siedlungsfläche im Au- ßenbereich (landwirtschaftliche Aussiedlerflächen) in der Größe von ca. 0,4 ha. Die Erweiterungs- flächen des landwirtschaftlichen Betriebes im Westen (Betriebsgebäude und -anlagen) und das nördlich vorhandene Wohngebäude werden in den FNP aufgenommen. Diese Siedlungsflächen im Außenbereich werden auf der Grundlage des Liegenschaftskataster verzeichnet. Dieser Ände- rungspunkt hat der Ortsgemeinderat Nieder Kostenz in der Sitzung am 26.10.2011 beschlossen. Im RROP-Entwurf von 2014 ist für die Planfläche Siedlungsfläche für Wohnen ausgewiesen.

Es handelt sich um eine Anpassung an den vorhandenen und genehmigten Bestand.

Gemäß Stellungnahme des Landesbetriebes Mobilität Bad Kreuznach vom 27.08.2013 ist für die verkehrliche Erschließung der Änderungsfläche im Zuge der freien Strecke der Landesstraße L 195 eine Sondernutzungserlaubnis erforderlich.

Diese Art der verkehrlichen Erschließung im Zuge der freien Strecke stellt straßenrechtlich eine Sondernutzung dar, für die bisher noch keine vertragliche Regelung getroffen wurde, die aber trotz- dem der erforderlichen Erlaubnis bedarf und dennoch hat der Sondernutzungsnehmer alle Pflichten, die sich aus der faktischen Sondernutzung ergeben, wahrzunehmen.

Einzelheiten bezüglich der Sondernutzungserlaubnis sind im Rahmen nachfolgender Planungsebe- nen zu klären.

8.12.3 Anpassung: Änderung von Grünfläche in Mischbaufläche im Westen; bisherige Darstellung der Grünfläche (Nutzgärten) entfällt (ca. 0,2 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): In der Gesamtkarte des Regionalen Raumordnungsplans von 2017 ist für die Planfläche Siedlungsfläche für Wohnen ausgewiesen.

Ortsplanung:

Bei diesem Änderungspunkt soll die Ortsrandabgrenzung entsprechend der Bestandsentwicklung (Errichtung von neuen Gebäuden und Nebenanlagen) im Westen der Ortslage von Nieder Kostenz erweitert werden. Demnach entfällt die bisherige Ausweisung einer Grünfläche mit der Zweckbe- stimmung „Hausgärten“. Es soll gemischte Baufläche (M) in der Größe von ca. 0,2 ha in dem Be- reich dargestellt werden, der unmittelbar an die vorhandenen Mischbauflächen der Ortslage an- grenzt. Auf diese Art wird eine städtebauliche Ergänzung gebildet und die Abgrenzung der Ortslage abgerundet.

Es handelt sich um eine Anpassung an die baulich geprägte Bestandssituation.

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 142

8.12.4 Anpassung: Änderung von Mischbaufläche in landwirtschaftliche Fläche im Sü- den der Ortslage (ca. 0,2 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): In der Gesamtkarte sind für die Plangebietsfläche keine Aussage getrof- fen. Im Norden schließt sich die Siedlungsfläche für Wohnen an, im Sü- den sind sonstige Freiflächen ausgewiesen.

Ortsplanung:

Eine Anpassung an den Bestand soll am südwestlichen Rand der Ortslage von Nieder Kostenz be- rücksichtigt werden. Die überplanten Flächen liegen westlich von der Landesstraße L 195. Im ge- änderten FNP soll landwirtschaftliche Fläche dargestellt werden, während im wirksamen FNP ge- mischte Baufläche (M) ausgewiesen ist. Neben der Änderung von Mischbaufläche in landwirtschaft- liche Fläche soll in diesem Abschnitt die Erweiterung der Ortslage im Außenbereich nicht dargestellt werden.

Aufgrund der Rücknahme von Bauflächen sind weitere Ausführungen zur Landschaftsplanung nicht erforderlich.

8.12.5 Darstellung von Mischbaufläche in Anpassung an die Baugenehmigung „Lorenz“ und Anpassung an den Bestand (ca. 0,8 ha)

Ortsplanung:

Bei diesem Änderungspunkt erfolgt die Darstellung von Mischbaufläche in der Größe von ca. 0,8 ha v. a. in Anpassung an die Baugenehmigung „Lorenz“. Die Planfläche befindet sich im Norden der Ortslage von Nieder Kostenz und nördlich der Landesstraße L 195. In der Hauptstraße 22 sind Be- standsgebäude (eine „Aussiedlung“) vorhanden. Für die Baulücke zwischen dieser Bestandsbe- bauung und der Bebauung im Norden der Ortslage von Nieder Kostenz wurde die Baugenehmigung „Lorenz“ erteilt. Im Flächennutzungsplan sind der örtliche Gebäudebestand und die derzeitige Bau- lücke entsprechend der Baugenehmigung „Lorenz“ der Ortslage zuzuordnen und im FNP als ge- mischte Baufläche auszuweisen.

Mit dieser M-Darstellung wird die Ortslage von Nieder Kostenz unter städtebaulichen Gesichtspunk- ten ergänzt. Zum nahe verlaufenden Kyrbach sollen entsprechende Abstände eingehalten werden, weil Überschwemmungsbereiche vorliegen. Diese Überschwemmungsbereiche entlang des Ge- wässers können zukünftig als Grünfläche gestaltet werden. Nach § 31 LWG ist zu dem Gewässer 3. Ordnung ein 10 m-Abstand für bauliche Anlagen einzuhalten; innerhalb eines 10 m-Radius sind bauliche Anlagen genehmigungspflichtig.

Da sich die Änderungsinhalte v. a. aus der Anpassung an die Baugenehmigung „Lorenz“ ergeben, werden keine weiteren Ausführungen getroffen.

Gemäß Stellungnahme des Landesbetriebes Mobilität Bad Kreuznach vom 27.08.2013 ist für die verkehrliche Erschließung der Änderungsfläche im Zuge der freien Strecke der Landesstraße L 195 ist auch an dieser Stelle eine Sondernutzungserlaubnis erforderlich.

Diese Art der verkehrlichen Erschließung im Zuge der freien Strecke stellt straßenrechtlich eine Sondernutzung dar, für die bisher noch keine vertragliche Regelung getroffen wurde, die aber trotz-

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 143 dem der erforderlichen Erlaubnis bedarf und dennoch hat der Sondernutzungsnehmer alle Pflichten, die sich aus der faktischen Sondernutzung ergeben, wahrzunehmen.

Einzelheiten bezüglich der Sondernutzungserlaubnis sind im Rahmen nachfolgender Planungsebe- nen zu klären.

Gemäß Stellungnahme der Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück vom 13.07.2018 wird die Bebaubarkeit der Parzelle Gemarkung Niederkostenz, Flur 8, Flurstück 9/2 auf Grund der Lage zu den Gewäs- sern Kyrbach und Lohbach (beides Gewässer III. Ordnung) sowie der Lage im Druckwasserbereich des Überschwemmungsgebietes des Kyrbaches kritisch gesehen. Diese Einschätzung wurde auch seitens der SGD Nord als Obere Wasserbehörde in einem Ortstermin am 11.06.2018 geteilt. Ge- mäß Gesprächsergebnis der Verbandsgemeindeverwaltung mit der Kreisverwaltung aus dem Ter- min vom 26.07.2018 und der entsprechenden Abwägungsentscheidung des Verbandsgemeindera- tes vom 05.09.2018 wird die Änderungsflächendarstellung beibehalten. Eine Detailbewertung kann nachfolgenden Planungs- und Genehmigungsebenen vorbehalten bleiben.

Abb.: In Rede stehendes Flurstück 9/2 in Nieder Kostenz (unbebauter Wiesenbereich)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Im RROP ist für die Planfläche Siedlungsfläche für Wohnen ausgewie- sen. Die Planfläche grenzt südlich an ein Vorranggebiet Regionaler Bio- topverbund an. Im Umfeld sind sonstige Freiflächen und sonstige Wald- flächen ausgewiesen.

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Abb.: Darstellung von Mischbaufläche (Änderungsfläche Nr. 8.12.5)

8.12.6 Darstellung von Siedlungsfläche im Außenbereich im Nordosten (ca. 0,3 ha)

Ortsplanung:

Bei diesem Änderungspunkt erfolgt die Darstellung einer „Siedlungsfläche im Außenbereich“ im Nordosten der Ortslage von Nieder Kostenz. Der tatsächliche Gebäudebestand soll als Siedlungs- fläche im Außenbereich (landwirtschaftliche Aussiedlung) entsprechend der Grundfläche (in der Größe von ca. 0,3 ha) im FNP dargestellt werden. Im RROP-Entwurf von 2014 ist für die Planfläche Siedlungsfläche für Wohnen ausgewiesen.

Es handelt sich um eine Anpassung an den vorhandenen und genehmigten Bestand.

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8.12.7 Redaktionelle Anpassung der Ortslagenabgrenzung: Darstellung von Mischbau- fläche im Süden der Ortslage von Nieder Kostenz (ca. 0,3 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Die Plangebietsfläche schließt sich östlich an das bestehende Mischge- biet an, welche im RROP als Siedlungsfläche für Wohnen ausgewiesen ist. Im Osten grenzt ein Vorranggebiet „Regionaler Biotopverbund“ an. Zudem sind sonstige Freiflächen und sonstige Waldflächen im Umfeld dargestellt.

Ortsplanung:

Im Rahmen dieses Änderungspunktes werden mehrere redaktionelle Anpassungen vorgenommen: Am südlichen Ortsrand von Nieder Kostenz, östlich der Landesstraße L 195, soll ein landwirtschaft- liches Betriebsgebäude dargestellt werden. Für diesen Zweck wird die ausgewiesene Grünfläche geändert. Die geplante Darstellung von Mischbaufläche umfasst eine Größe von ca. 0,3 ha. Nach der Darstellung des Gebäudebestandes und der Korrektur des Ortsrandes ergibt sich insgesamt ein paralleler Verlauf des Ortsrandes (der Mischbaufläche) entlang des Kyrbachs. Zwischen der Misch- baufläche und dem Kyrbach wird weiterhin Grünfläche dargestellt.

Es ist kein gesonderter Abwägungsbedarf ersichtlich und weitere Ausführungen zur Landschafts- planung sind nicht erforderlich, weil redaktionelle Anpassungen vorgenommen werden.

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8.13 Ortsgemeinde Niedersohren

8.13.1 Umwidmung von Wohnbaufläche in Mischbaufläche entlang der „Hauptstraße“ / „Im Unart“ (ca. 0,5 ha)

Der Ortsgemeinderat Niedersohren hat für den Bereich der „Hauptstraße“ und „Im Unart“ vorgese- hen, die Wohnbaufläche in Mischbaufläche zu ändern. Die Darstellung von Mischbaufläche in der Größe von ca. 0,5 ha erfolgt v. a. aufgrund der vorhandenen KfZ-Werkstatt in der Hauptstraße 17. Landschaftsplanerische Erläuterungen sind nicht erforderlich, weil die zu ändernden Flächendar- stellungen bereits als Bauflächen ausgewiesen sind.

Abb.: Umwidmung von Wohnbaufläche in Mischbaufläche an der „Hauptstraße“ und „Im Unart“

8.13.2 Anpassung an die 1. Änderung und Erweiterung des Bebauungsplans „Im Langenacker“ (ca. 0,2 ha)

Bei diesem Änderungspunkt erfolgt eine Anpassung der FNP-Planinhalte an die 1. Änderung und Erweiterung des Bebauungsplans „Im Langenacker“. Der Geltungsbereich des Bebauungsplans soll im westlichen Bereich erweitert werden. Die flächenmäßige Erweiterung in der Größe von ca. 0,2 Hektar betrifft gemäß dem Entwurf die westlich gelegenen Hinterlieger-Grundstücke. Es sollen die Flurstücke 25/3, 25/4 und 25/7 in der Flur 1 sowie eine restliche Teilfläche des Grundstücks in der Flur 2, Flurstück 58 aufgenommen und als nicht überbaubare Grundstücksflächen in Verlängerung der bisherigen westlichen Abgrenzung des Bebauungsplanes festgesetzt werden.

Abb.: Anpassung an den Änderungsbereich des Bebauungsplans „Im Langenacker“

Die 1. Änderung und Erweiterung des Bebauungsplans „Im Langenacker“ ist derzeit im Beteili- gungsverfahren nach BauGB. Die Aufnahme dieser Änderungsinhalte in den FNP ist als unkritisch

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 147 zu bewerten, weil sich die geringfügige Änderung aus dem Bebauungsplan „Im Langenacker“ ergibt.

Die Flächen werden im Bestand bereits als private Grundstücksflächen mit genutzt (private Garten- gestaltung mit vereinzelten Nebenanlagen wie Gartenhäuschen). Im wirksamen Flächennutzungs- plan sind landwirtschaftliche Flächen ausgewiesen. Im RROP-Entwurf ist für die Planfläche sonstige Fläche ausgewiesen.

Auf weitergehende Ausführungen zur Landschaftsplanung wird verzichtet, weil es sich um eine An- passung an den tatsächlichen Bestand handelt. Weitergehende Details sind in der 1. Änderung und Erweiterung des Bebauungsplans „Im Langenacker“ erläutert.

Gemäß Aussage des Landesamtes für Geologie und Bergbau liegt die Änderungsflächen in der in einem Bereich in dem lokal erhöhtes und seltener hohes Radonpotential über einzelnen Gesteins- horizonten ermittel wurde. Die Thematik ist im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung näher zu betrachten.

8.13.3 Rücknahme von Wohnbaufläche am nördlichen Ortsrand (ca. 0,2 ha)

Es erfolgt die im Rahmen der 3. Änderungsdarstellung die Rücknahme von Wohnbaufläche (ca. 0,2 ha) am nördlichen Ortsrand. Diese gleicht die Neuaufnahme von Wohnbaufläche gemäß der Ände- rungsdarstellung Nr. 2 aus. Damit erfolgt ein Flächentausch zur Berücksichtigung der regionalplane- rischen Schwellenwertthematik. Es erfolgt die Darstellung von öffentlicher Grünfläche am Nordrand der bestehenden Wohnbaufläche zur Verdeutlichung der Gebietseingrünung.

Diese Rücknahme wird bei der Bilanzierung von Wohnbauflächen innerhalb der Ortsgemeinde be- rücksichtigt (siehe Änd. Nr. 8.13.1).

Abb.: Rücknahme von Wohnbaufläche (ca. 0,2 ha)

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8.14 Ortsgemeinde Ober Kostenz

8.14.1 Redaktionelle Änderung: Symbol für den Kindergarten in der Brunnenstraße ent- fällt (Flur 9, Flst. 2/4)

Bei diesem Änderungspunkt wird eine redaktionelle Änderung vorgenommen: Das Symbol für den Kindergarten in der Brunnenstraße (betreffend das Flurstück 2/4 in der Flur 9) entfällt.

8.14.2 Nachrichtliche Anpassung an den vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Betrieb Engelmann“: Erweiterung der Mischbaufläche (ca. 0,2 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Das Plangebiet liegt im Randbereich der Siedlungslage und angrenzend an ein Vorranggebietes „Regionaler Biotopverbund“. An der Stelle der Planfläche sind sonstige Flächen ausgewiesen.

Ortsplanung:

Der Ortsgemeinderat Ober Kostenz hat den Aufstellungsbeschluss für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Betrieb Engelmann“ am 14.12.2011 gefasst. Der Satzungsbeschluss für den Be- bauungsplan wurde am 27.09.2012 gefasst. Der vorhabenbezogene Bebauungsplan „Betriebshof Engelmann“ ist am 09.05.2013 in Kraft getreten.

In Anlehnung an den vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Betrieb Engelmann“ erfolgt eine gering- fügige Erweiterung des Mischgebietes am östlichen Ortsrand von Ober Kostenz. Die kleine auszu- weisende Mischbaufläche liegt östlich der Kreisstraße K 10 und östlich der Landesstraße L 195, die durch den Ort Ober Kostenz hindurchführt.

Abb.: Geringfügige Erweiterung der Mischbaufläche am östlichen Ortsrand von Ober Kostenz

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 149

Der Vorhabenträger ist der Handwerksbetrieb Engelmann Haustechnik GmbH aus Ober Kostenz. Der Handwerksbetrieb Engelmann Haustechnik GmbH beabsichtigt auf dem Flurstück 16 der Flur 8 neue Betriebsgebäude zu errichten, um die notwendige betriebsbedingte Erweiterung am derzeiti- gen Standort in Ober Kostenz realisieren zu können. Der Ortsgemeinderat hat am 14.12.2011 ent- sprechend dem Antrag des Handwerksbetriebs Engelmann Haustechnik GmbH beschlossen, einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan gemäß § 12 BauGB aufzustellen.

Die Ausweisung einer Mischbaufläche in der Größe von ca. 0,2 ha ist im folgend benannten Gel- tungsbereich des Bebauungsplans vorgesehen: die Grundstücke Flurstück 16 und Flurstück 61 (teilweise, Gewässer) der Flur 8 sowie das Flurstück 49/1 der Flur 8 (teilweise, Gemeindestraße- Wirtschaftsweg) in der Gemarkung Ober Kostenz. Die beiden zuletzt genannten Flurstücke werden in den Geltungsbereich mit einbezogen, um eine Erschließungsfunktion zu gewährleisten. Der Gel- tungsbereich wird insgesamt derart festgelegt, dass neben dem neuen Betriebsgrundstück auch die angrenzende Erschließungsstraße mit einbezogen wird. Die Firma Engelmann hat das Eigentum an dem Flurstück 16 kürzlich teilweise erworben; Eigentümerin von der Restfläche ist die Ortsgemein- de, die dieses Eigentum an die Firma Engelmann übertragen wird.

Das Plangebiet des Bebauungsplans wird im Norden durch den Kyrbach durchquert. Nach § 31 LWG ist zu dem Gewässer 3. Ordnung ein 10 m-Abstand für bauliche Anlagen einzuhalten; inner- halb eines 10 m-Radius sind bauliche Anlagen genehmigungspflichtig.

Das Geländeniveau fällt in süd- bzw. südöstlicher Richtung kontinuierlich auf das Niveau des Wirt- schaftswegs Osterbahn. Im südlichen Bereich der Parzelle 16 stehen sechs ältere Obstbäume, und es ist ein Brunnen vorhanden. Im südlichen Randbereich der Straßenparzelle stehen 6 erhaltens- werte Lindenbäume. Die Winterlinden stehen alleenartig entlang der Ortsstraße „Zum Kyrbach“ und sind am Ortsrand ortsbildprägend.

Für die Erschließung des Plangebietes sind im Entwurf für den Bebauungsplan zwei Einfahrtsberei- che von der örtlichen Straße am Kyrbach dargestellt. Um von der öffentlichen Straßenverkehrsflä- che in das Mischgebiet zu gelangen, ist die Überquerung des verrohrten Bachlaufes des Kyrbachs notwendig. Die Erschließung des Flurstücks 16 wird über die Ortsstraße Zum Kyrbach und somit über den verrohrten Teil des Dorfbaches erfolgen, die vorgesehenen Zu- bzw. Ausfahrten sind in der Planzeichnung dargestellt. Die Erschließung des Plangebietes wäre des Weiteren mittels der Straße „Osterbahn“ möglich. Umfangreiche Erschließungsmaßnahmen sind insgesamt nicht erfor- derlich, weil eine ausreichende verkehrliche Erschließung vorhanden ist.

In Bezug auf die technische Infrastruktur/ Versorgungseinrichtungen sind folgende Aussagen zu treffen: Die Versorgung mit Trinkwasser, Elektrizität und Kommunikationsleitungen ist gesichert und erfolgt über die bestehenden Netze. Das häusliche Abwasser und die Oberflächenwasser können in der Ortslage in den bestehenden Mischwasserkanal geleitet werden.

Im Außenbereich liegt im Radius von ca. 180 m zur Geltungsbereichsgrenze der landwirtschaftliche Betrieb „Erlenhof“, der Schweineaufzucht und Schweinemast betreibt. Der vorhandene Abstand des Plangebietes zum landwirtschaftlichen Betrieb „Erlenhof“ ist, auch unter Einbeziehung der geplan- ten Betriebserweiterung des Erlenhofes, als ausreichend anzusehen.

Schutzgebiete sind im Geltungsbereich nicht verzeichnet. Laut dem Entwurf des Bebauungsplans sind im südlichen Teilbereich des Plangebietes Ausgleichsflächen für das Mischgebiet vorgesehen.

Die Planung für den Bebauungsplan sind seitens des Planers mit den vorrangig betroffenen Behör- den (u. a. mit der Kreisverwaltung des Rhein-Hunsrück-Kreises als zuständige Bauaufsichtsbehör- de) abgestimmt worden.

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Abwägung/ Fazit:

Da sich die Änderungsinhalte für den Flächennutzungsplan aus dem vorhabenbezogenen Be- bauungsplan „Betrieb Engelmann“ ergeben, ist kein weitergehender Abwägungsbedarf ersichtlich. Der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan wurde am 27.09.2012 gefasst. Der vorhabenbezo- gene Bebauungsplan „Betriebshof Engelmann“ ist am 09.05.2013 in Kraft getreten.

8.14.3 Darstellung einer Fläche für „Erneuerbare Energien“ (ca. 0,5 ha) und Rücknahme von Wohnbauflächen im Westen der Ortslage (ca. 0,7 ha)

Ortsplanung:

Der Verbandsgemeinderat Kirchberg hat in der Sitzung am 20.11.2012 beschlossen, eine Fläche für Anlagen, die dem Klimawandel entgegenwirken, mit der Zweckbestimmung „Erneuerbare Ener- gien“ (nach § 5 (2) Ziffer 2 b) BauGB) im Flächennutzungsplan auszuweisen. Die Flächenauswei- sung erfolgt in der Größe von ca. 0,5 Hektar. An diesem Standort ist die Errichtung eines Heizkraft- werkes mit Nahwärmesystem für die Versorgung der Ortslage von Ober Kostenz geplant. Im Be- reich dieser Ausweisung wird die Rücknahme von Wohnbauflächen in der Größe von ca. 0,7 ha vollzogen, und es werden landwirtschaftliche Flächen im Umfang von ca. 0,4 ha dargestellt.

In der Bestandssituation handelt es sich bei dem konkret vorgesehenen Flächenstandort für das Heizkraftwerk um eine intensiv genutzte landwirtschaftliche Wiesenfläche. Die Fläche ist am Ost- rand durch einen asphaltierten Wirtschaftsweg (Ortsrandweg) begrenzt. Nördlich der Standortfläche führt ein Schotterweg in der freie Feldflur. Weiter westlich und südlich an die Fläche anschließend befinden sich landwirtschaftliche Nutzflächen und insbesondere Obstbaumplantagen (Halbstämme).

Der bisherige Bereich der dargestellten Wohnbauflächen, der zurückgenommen wird, ist darüber hinaus ebenfalls als landwirtschaftliche Nutzflächen (Ackerflächen, in geringem Umfang Intensiv- wiesen) geprägt.

Im RROP-Entwurf von 2014 ist für die überplante Fläche keine Darstellung verzeichnet.

Die Erschließung der Plangebietsfläche muss über den zuvor genannten vorhandenen asphaltierten Wirtschaftsweg erfolgen. Voraussichtlich werden zur verkehrlichen Erschließung weitergehende Straßenbaumaßnahmen erforderlich. Details obliegen jedoch den nachfolgenden Planungsebenen. Die Zufahrt in das Plangebiet liegt noch innerhalb der Ortsdurchfahrtsgrenze (OD).

Eine Einsehbarkeit des Plangebietes ist aus nördlicher Richtung gegeben. Weiter westlich ist Wald vorgelagert und unterbindet eine Einsehbarkeit des Plangebietes. Südlich und östlich ist die vor- handene Ortslage vorgelagert. Ebenfalls weiter südlich schließt ein Bergrücken an, so dass hier ei- ne Einsehbarkeit ebenfalls nicht gegeben ist. Eine Gebietseingrünung ist daher insbesondere nach Norden hin zu empfehlen.

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Abb.: Darstellung einer Fläche für „Erneuerbare Energien“ für das geplante Heizkraftwerk am westlichen Ortsrand von Ober Kostenz

Landschaftsplanung: Land- Bestand/ Empfind- Planerische Empfehlung schafts- Beschreibung lichkeit/ faktor Bewertung Land- Die Plangebietsfläche liegt am westli- Gering Randliche Eingrünung des Plangebietes. schafts- chen Ortsrand der Ortsgemeinde Ober Höhen- und Größenbegrenzung der Bau- bild/ Kostenz. Das Gebiet liegt südlich der körper um einen einheitlichen Ortsrand Erholung Landesstraße 195 und ist über einen und eine dem Ortsbild angepasste Be- vorhandenen Wirtschaftsweg zu errei- bauung zu erhalten. chen. Die Höhe des Plangebietes beläuft sich auf ca. 385 m ü.NN. Das Gebiet fällt leicht nach Osten hin ab. Das Plangebiet selbst grenzt im Osten direkt an die be- stehende Ortslage von Ober Kostenz an. Westlich gelegen befinden sich Acker- flächen. Die Plangebietsflächen sind im Bestand durch intensiv bewirtschaftete Ackerflä- chen geprägt. Die angrenzenden Flä- chen werden ebenfalls intensiv acker- baulich genutzt. Feld- und Schotterwege grenzen an die Feldparzellen an. Die Erholungseignung in diesem Gebiet kann in der Bestandssituation als gering eingestuft werden. Wasser- Die Grundwasserlandschaft des Gebie- Gering Minimierung der Versiegelung, Versicke- haushalt tes wird als devonische Schiefer und rung des anfallenden unbelasteten Ober- Grauwacken charakterisiert. Es liegt ein flächenwassers im Plangebiet, ordnungs- Kluftgrundwasserleiter mit geringer Er- gemäße Entsorgung der Abwässer, Ein- giebigkeit vor. haltung von Schutzabständen der Be- Oberflächengewässer sind im Gebiet bauung zum Graben (nach Landeswas- und deren direkten Umgebung nicht vor- sergesetz). handen.. Boden Bodengroßlandschaft der Ton- und Gering Minimierung der Versiegelung, Gestal- Schluffschiefer mit wechselnden Antei- tung der Hof-, Stell- und Lagerflächen mit len an Grauwacke, Kalkstein, Sandstein wasserdurchlässigen Belägen, Aufwer- und Quarzit, z.T. wechselnd mit tung des Bodens durch die Pflanzung von

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Lösslehm. Die Hauptbodenarten sind Gehölzen, Beachtung der DIN- sandiger Lehm. Die Böden besitzen ein Vorschriften zum Umgang mit Boden. mittleres Ertragspotential für die Land- wirtschaft Klima/ Die Plangebietsfläche stellt eine Kaltluft- Gering - mittel Eingrünung des Plangebiets um den An- Luft- produktionsfläche dar. Bedingt durch die teil von Frischluftproduzenten zu erhö- hygiene Geländeneigung fließt die entstandene hen. Kaltluft Richtung Osten ab und hat damit eine Bedeutung für die Ortslage. Arten Aufgrund der ausschließlich intensiven Gering Intensive Eingrünung des Plangebiets mit und landwirtschaftlichen Nutzung hat die standortgerechten heimischen Arten zur Biotope Plangebietsfläche nur eine geringe Be- Schaffung neuer Teillebensräume für Flo- deutung für den Arten- und Biotop- ra und Fauna. schutz.

Übergeordnete Vorgaben:  Schutzgebiete: keine betroffen  Planung vernetzter Biotopsysteme: ohne Darstellung  Regionaler Raumordnungsplan 2017: ohne Darstellung  Wirksamer Flächennutzungsplan: Wohnbaufläche  Landesentwicklungsprogramm IV: ohne Darstellung  Biotopkartierung Rheinland-Pfalz: Es sind keine Biotope betroffen. Gesamtbeurteilung/Planungsempfehlung: Aufgrund der intensiven ackerbaulichen- sowie intensi- ven Grünlandnutzung der Fläche, stellt das Plangebiet keinen hochwertigen Biotoptypen dar. Hoch- wertige Biotope bzw. Lebensräume der Tier- und Pflanzenwelt, würden bei der Durchführung der ge- planten Baumaßnahmen nur in einem sehr geringen Anteil verloren gehen. Durch geeignete Kompe n- sationsmaßnahmen ist der Eingriff grundsätzlich ausgleichbar. Planungsrechtlich für die Ebene der Flächennutzungsplanung handelt es sich um eine Nutzungsänderung von Wohnbaufläche in eine Fl ä- che zur Nutzung erneuerbarer Energien. Auf Ebene der Flächennutzungsplanung ist der bauliche Ein- griff daher schon vorbereitet.

Abwägung/ Fazit:

 Die Planänderungsabsichten sind aus umweltplanerischer Sicht aus verschiedenen Gründen zu befürworten:

 Es erfolgt eine Rücknahme bereits ausgewiesener Wohnbaufläche und somit eine Anpassung an den Bedarf.

 Die Nutzungsänderung in eine Fläche, die der Nutzung erneuerbarer Energien dient, ist grund- sätzlich positiv zu werten.

 Der Eingriff in Natur und Landschaft durch die baulichen Anlagen erfolgt in keine hochwertigen Biotoptypen, so dass der Eingriff grundsätzlich als kompensierbar zu bewerten ist.

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8.15 Ortsgemeinde Reckershausen

Abb.: Die Änderungspunkte in der Ortslage von Reckershausen in der Übersicht.

8.15.1 Darstellung von Straßenverkehrsflächen in der Ortslage

Bei diesem Änderungspunkt werden die Darstellungen von Straßenverkehrsflächen in der Ortsge- meinde geändert. Innerhalb der Ortslage von Reckershausen wird das Verkehrsnetz (Gemeinde- straßen sowie der Landes- und Kreisstraßen als Hauptverkehrsstraßen) umfassend aktualisiert; zu- dem werden einige Wirtschaftswege (u. a. der „Brühlweg“) dargestellt.

8.15.2 a) Anpassung an den Bebauungsplan „Im Brühl“: Darstellung von Wohnbauflä- che (ca. 0,15 ha); b) geringfügige Anpassung an den Bestand: Darstellung von Misch- baufläche (ca. 0,05 ha)

Im Rahmen dieses Änderungspunktes werden zwei Anpassungen im Westen der Ortslage von Reckershausen vorgenommen: a) die Darstellung von Wohnbauflächen wird an den Bebauungs- plan „Im Brühl“ angepasst und in der Größe von ca. 0,15 ha erweitert; b) nordöstlich von diesem Wohngebiet erfolgt eine Anpassung an den Bestand, indem die Mischbaufläche geringfügig um ca. 0,05 ha nach Norden hin erweitert wird. Bei beiden Änderungsflächen sind im wirksamen Fläche- nnutzungsplan landwirtschaftliche Flächen ausgewiesen.

Im RROP-Entwurf von 2014 ist für die überplante Fläche Siedlungsfläche Wohnen dargestellt. Un- mittelbar nördlich der überplanten Fläche schließt sich die Ausweisung eines Vorranggebietes Grundwasserschutz an.

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 154

8.15.3 Darstellung eines Regenrückhaltebeckens (ca. 0,2 ha)

Ein im Gewerbegebiet vorhandenes Regenrückhaltebecken im Süden der Ortslage von Reckershausen wird dargestellt. Es wird eine Fläche für Versorgungsanlagen in der Größe von ca. 0,2 Hektar dargestellt und das Regenrückhaltebecken mit einem Punktsymbol (RRB) gekennzeich- net. Im wirksamen FNP sind an dieser Stelle bisher noch gewerbliche Bauflächen ausgewiesen.

Es handelt sich um eine Anpassung an die tatsächliche und planungsrechtliche Bestandssituation.

8.15.4 Änderung der Zweckbestimmung für die Immissionsschutzfläche und Darstel- lung von Grünfläche; Redaktionelle Korrektur: Anpassung der Abgrenzung von Mischbau- und Wohnbaufläche an den Bestand

Die Fläche für Immissionsschutz wird auf der Grundlage des Bebauungsplans „Ringstraße“ nicht mehr im Flächennutzungsplan dargestellt. Die Zweckbestimmung für die Immissionsschutzfläche entfällt, und die Fläche wird als Grünfläche in der Größe von ca. 0,1 ha dargestellt. Des Weiteren wurde eine redaktionelle Korrektur bezüglich der Abgrenzung von Mischbau- und Wohnbauflächen nordöstlich des Wohngebietes auf der Grundlage des aktualisierten Katasters unter Berücksichti- gung der Bestandsgebäude eingearbeitet.

8.16 Ortsgemeinde Rödelhausen

Änderungspunkte Nr. 8.16.1 bis 8.16.5: Mehrere Anpassungen an den Bestand: zwei Darstellungen von Teilaussiedlungen, zwei Darstellungen von Vollaussiedlungen und die Erweiterung einer Vollaussiedlung an den Ortsrändern von Rödelhausen

Bei den Änderungspunkten Nr. 8.16.1 bis 8.16.5 werden mehrere Anpassungen an den Bestand vorgenommen. In den Flächennutzungsplan werden die Darstellungen für zwei Teilaussiedlungen und zwei Vollaussiedlungen an den Ortsrändern von Rödelhausen aufgenommen. Eine bereits dar- gestellte Vollaussiedlung (Nr. 8.16.5) wird zudem flächenmäßig erweitert.

Bei diesen Flächendarstellungen werden Nutzungsänderungen von ausgewiesenen landwirtschaft- lichen Flächen (teilweise mit der Zweckbestimmung Dauergrünland) in „Siedlungsflächen im Au- ßenbereich“ vorgenommen. Bei dem Änderungspunkt Nr. 8.16.2 sind im wirksamen FNP Grünflä- chen mit der Zweckbestimmung „Dauerkleinkarten“ dargestellt. Die Teil- bzw. Vollaussiedlungen sind zusätzlich mit den Einschrieben „TA“ bzw. „A“ gekennzeichnet. Für die jeweiligen Änderungs- flächen sind die Größenangaben in Hektar in der Plankarte angegeben.

Im Entwurf des Regionalen Raumordnungsplans von 2014 sind für die überplanten Änderungsflä- chen Nr. 01, 03 und 04 „Siedlungsfläche Industrie und Gewerbe“ dargestellt.

Es handelt sich um Anpassungen an die tatsächliche und planungsrechtliche Bestandssituation. Weitergehende Ausführungen zur Landschaftsplanung sind daher nicht erforderlich.

Gemäß Stellungnahme des Landesbetriebes Mobilität Bad Kreuznach vom 27.08.2013 ist für die verkehrliche Erschließung der Änderungsfläche Nr. 16.4 im Zuge der freien Strecke der Landes- straße L 197 ist eine Sondernutzungserlaubnis erforderlich.

Diese Art der verkehrlichen Erschließung im Zuge der freien Strecke stellt straßenrechtlich eine Sondernutzung dar, für die bisher noch keine vertragliche Regelung getroffen wurde, die aber trotz- dem der erforderlichen Erlaubnis bedarf und dennoch hat der Sondernutzungsnehmer alle Pflichten, die sich aus der faktischen Sondernutzung ergeben, wahrzunehmen.

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 155

Einzelheiten bezüglich der Sondernutzungserlaubnis sind im Rahmen nachfolgender Planungsebe- nen zu klären.

Abb.: Übersicht der Darstellungen von „Siedlungsflächen im Außenbereich“ in Rödelhausen

8.17 Ortsgemeinde Schlierschied

Redaktionelle Anpassungen bzgl. der Verortung von Kulturdenkmalen ("KD") und Naturdenkmalen ("ND")

Im Rahmen dieses Änderungspunktes werden redaktionelle Bestandsanpassungen bezüglich der Verortung von Kulturdenkmalen ("KD") und Naturdenkmalen ("ND") durchgeführt. Im Bereich des Gemeindehauses und Spielplatzes wurden das Symbol für „ND“ und der Einschrieb „Festplatz“ ein- fügt. Aufgrund der redaktionellen Art der Anpassungen resultiert kein weiterer Erläuterungsbedarf.

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 156

Abb.: Redaktionelle Anpassungen in Schlierschied.

8.18 Ortsgemeinde Schwarzen

In der folgenden Abbildung sind die Änderungspunkte in der Ortslage von Schwarzen aufgeführt:

Abb.: Übersicht der Darstellungen in der Ortsgemeinde Schwarzen

8.18.1 Anpassung an den Bestand: Darstellungen einer Vollaussiedlung am westlichen Ortsrand von Schwarzen (ca. 0,1 ha)

Bei diesem Änderungspunkt wird eine Anpassung an den Bestand vorgenommen. Es wird eine Vollaussiedlung in der Größe von ca. 0,1 ha am westlichen Ortsrand von Schwarzen gekennzeich- net. An dieser Stelle sind im wirksamen FNP hauptsächlich Gehölzflächen dargestellt. Im Entwurf

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 157 des Regionalen Raumordnungsplans von 2014 ist für die überplante Änderungsfläche „Siedlungs- fläche Wohnen“ dargestellt.

8.18.2 Anpassung an den Bestand: Darstellungen einer Teilaussiedlung am westlichen Ortsrand von Schwarzen (ca. 0,3 ha)

Bei diesem Änderungspunkt wird eine Anpassung an den Bestand vorgenommen. Es wird eine Teilaussiedlung in der Größe von ca. 0,3 ha am westlichen Ortsrand von Schwarzen dargestellt und gekennzeichnet. An dieser Stelle ist im wirksamen FNP Dauergrünland (landwirtschaftliche Fläche) als Nutzungsart dargestellt. Im Entwurf des Regionalen Raumordnungsplans von 2014 ist für die überplante Änderungsfläche sonstiges Fläche dargestellt.

8.18.3 Geänderte Darstellungen von Straßenverkehrsflächen (Anpassungen an den Bestand und an aktualisiertes Kataster)

Die Straßenzüge im Wohngebiet im Südosten von Schwarzen werden auf der Grundlage des aktua- lisierten Katasters in den FNP aufgenommen. Des Weiteren werden die Darstellungen bezüglich ei- niger Wirtschaftswege geändert (u. a. wird ein Wirtschaftsweg am nordöstlichen Ortsrand nicht mehr dargestellt).

8.18.4 Ausweisung einer Fläche für eine „Freizeithütte“ (Grünfläche mit der Zweckbe- stimmung „Grillplatz“) (ca. 0,3 ha)

Im südlichen Außenbereich der Ortsgemeinde Schwarzen ist eine Fläche für eine Freizeithütte im Flächennutzungsplan darzustellen. Die Ausweisung einer Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Grillplatz“ in der Größe von ca. 0,3 Hektar wird nach der vorhandenen Systematik der Zeichener- klärung des wirksamen FNP aufgenommen. An dieser Stelle ist im wirksamen FNP hauptsächlich Nadelwald (ca. 0,3 ha) als Nutzungsart und ein Wirtschaftsweg dargestellt. Im Entwurf des Regio- nalen Raumordnungsplans von 2014 ist für die überplante Änderungsfläche sonstige Waldfläche dargestellt.

Abb.: Darstellung im südlichen Außenbereich der Ortsgemeinde Schwarzen

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 158

8.19 Ortsgemeinde Sohren

8.19.1 Änderung von Wohn- in Mischbaufläche im Bereich „Kreuzstraße“ (ca. 0,8 ha)

Im Bereich der „Kreuzstraße“ und der „Hauptstraße“ (im Kreuzungsbereich) soll die Abgrenzung von Mischbau- und Wohnbaufläche im Flächennutzungsplan angepasst werden. Die Änderung der Darstellung von Wohn- in Mischbaufläche erfolgt insbesondere im Hinblick auf die Einzelhandels- geschäfte Porzellanhaus „Kaefer“, die ortsansässige Apotheke und Elektrohandel/ -werkstatt. Die neue Abgrenzung verläuft im Bereich der beginnenden „Kreuzstraße“ nördlich von der Kirche nach Norden bis zum Otterbach.

Die Mischbauflächendarstellung berücksichtigt besser den gewerblichen Nutzungsanteil des Berei- ches und bietet mehr planerische Freiheit.

Weitergehende Ausführungen zur Landschaftsplanung sind aufgrund der reinen Nutzungsänderung zwischen Bauflächen innerhalb der Ortslage nicht erforderlich.

Abb.: Änderung von Wohn- in Mischbaufläche im Bereich der „Kreuzstraße“

8.19.2 Änderung einer Grünfläche (Zweckbestimmung Spielplatz) in Wohnbaufläche als innerörtliche Nachverdichtung (ca. 0,1 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Im RROP ist Siedlungsfläche für Wohnen ausgewiesen.

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Ortsplanung:

Die geplante Darstellung einer kleinflächigen Wohnbaufläche erfolgt in einem Wohngebiet, das in der Ortsmitte von Sohren gelegen ist. Bei diesem Änderungspunkt wird die Fläche eines bisherigen Spielplatzes in Wohnbaufläche geändert. Die Fläche weist nur eine geringe Größe von ca. 0,1 ha auf.

Abb.: Darstellung von Wohnbaufläche (Flur 8, Flurstück 110/ 20) in der Größe von ca. 0,1 ha in der Ortslage Sohren

Die Wohnbaufläche ist im Flurstück 110/ 20 in der Flur 8 vorgesehen; die bisher verzeichnete Dar- stellung von der Grünfläche und dem Spielplatz sollen entfallen. In der näheren Umgebung der Planfläche fließt der Grundbach.

Da eine nur eine flächenmäßig geringfügige Änderung im bauplanungsrechtlichen Innenbereich gemäß § 34 BauGB erfolgt, sind weitere Ausführungen zur Landschaftsplanung nicht erforderlich. Entstehende Eingriffe durch eine wohnbauliche Nachverdichtung sind in Bereichen nach § 34 BauGB nicht ausgleichspflichtig.

Gemäß Aussage des Landesamtes für Geologie und Bergbau liegt die Änderungsflächen in der in einem Bereich in dem lokal erhöhtes und seltener hohes Radonpotential über einzelnen Gesteins- horizonten ermittel wurde. Die Thematik ist im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung näher zu betrachten.

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 160

8.19.3 Redaktionelle Anpassung bezüglich des Sanierungsgebietes Ortskern Sohren (Aufgehobene Sanierungssatzung); Entnahme der Darstellungen

Redaktionelle Anpassung bezüglich des Sanierungsgebietes Ortskern Sohren. Die Aufhebung der Sanierungssatzung ist erfolgt, so dass die Entnahme der entsprechenden Darstellung (Liniensigna- tur und Punktsymbol) erfolgt.

Nachfolgend wird die bisherige Abgrenzung und entsprechende Darstellung wiedergegeben:

Abb.: Bisherige Abgrenzung und entsprechende Darstellung des Sanierungsgebietes (gelbe Umrandung und Einschrieb „SAN“)

Abb.: Neue Darstellung des FNP nach zeichnerischem Entfall der Darstellung des Sanie- rungsgebietes entsprechend der vorliegenden 3. Änderungsplanung

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8.19.4 Rücknahme von Gewerbefläche (ca. 0,7 ha) und Grünfläche (ca. 0,2) und Neudar- stellung von Mischbaufläche

Abb.: Änderung von gewerblicher Baufläche und Grünfläche in Mischbaufläche (ca. 0,9 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Im RROP 2017 werden keine Aussagen für die Fläche getroffen.

Ortsplanung

Im Südwesten der Ortsgemeinde Sohren wird im Rahmen der vorliegenden 3. Änderung des Flä- chennutzungsplans eine bisher ausgewiesene Gewerbefläche (ca. 0,7 ha) sowie eine bisherige kleine Grünfläche (ca. 0,2 ha) neu als Mischbaufläche dargestellt.

Die Darstellungsänderung der Grünfläche erfolgt vor dem Hintergrund der Bestandsanpassung. Wie dem Ortslagenblatt zu entnehmen ist, zeigt sich dieser Bereich bereits mit baulichen Anlagen be- standen und genutzt (Fläche „Eisenkaul“).

Die Umwidmung der wirksam ausgewiesenen gewerblichen Baufläche zu Mischbaufläche über die Fläche der 1. Baureihe des Felkegeländes „Oberster Anspann“ dient der Entwicklung einer einheit- lichen Nutzung der Flächen in Angrenzung zur dargestellten Verkehrsfläche.

Unter Berücksichtigung der Aussagen des § 50 BImSchG wird durch die Ausweisung einer Misch- baufläche die Entwicklung einer planerischen Immissionsschutztreppe angestrebt. § 50 BImSchG besagt Folgendes:

„Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen sind die für eine bestimmte Nutzung vor- gesehenen Flächen einander so zuzuordnen, dass schädliche Umwelteinwirkungen […] auf die

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ausschließlich oder überwiegend dem Wohnen dienende Gebiet sowie sonstige schutzbedürf- tige Gebiete […] vermieden werden.“

Entsprechend erfolgt die Darstellungsanpassung und die Ausweisung von Mischbaufläche beidsei- tig der Verkehrsfläche mit dem Ziel, Immissionsschutzkonflikte zu vermeiden (Optimierungsgebot). Unter Berücksichtigung der angrenzenden baulichen Nutzung sowie der Bestandsbebauung im Os- ten der Änderungsfläche, wird durch die Darstellungsänderung eine einheitliche Flächennutzung vorbereitet und unter Berücksichtigung des Trennungsgrundsatzes ein größerer Abstand zu einer anschließenden gewerblichen Baufläche geschaffen.

Landschaftsplanung

Weitergehende landschaftsplanerische Bewertungen sind nicht erforderlich, da bereits wirksam ausgewiesene (gewerbliche) Baufläche in Mischbaufläche geändert wird, bzw. es sich im Bereich der bereits bebauten Grundstücke um eine Bestandsanpassung handelt.

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8.20 Ortsgemeinde Sohrschied

In der Gesamtübersicht sind einige Änderungsflächen in der Ortsgemeinde Sohrschied abgebildet:

Abb.: Änderungsflächen Nr. 8.20.2.5, 8.20.2.6, 8.20.2.7, 8.20.2.8 und 8.20.2.10 in Sohrschied

In dieser Übersichtskarte sind die weiteren Änderungsflächen im Außenbereich dargestellt:

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Abb.: Die Änderungsflächen Nr. 8.20.2.1, 8.20.2.2, 8.20.2.3, 8.20.2.4, 8.20.2.9 im Außenbereich.

8.20.1 Ausweisung von Wohnbaufläche am nördlichen Rand der Ortslage (Flurstück 48 in der Flur 22, ca. 0,85 ha)

Ortsplanung:

Vorbemerkung: Im Verlauf des Planverfahrens haben sich die Ortsgemeinde Sohrschied und die Plangeberin dafür entschieden, die Ausweisung von Wohnbauflächen im FNP im Vergleich zum ur- sprünglich eingebrachten Vorentwurf zu verringern. Die Flächengröße der geplanten Ausweisung von Wohnbaufläche wurde auf insgesamt ca. 0,85 ha reduziert.

In der ursprünglichen Plankonzeption (Stand: Beteiligungsverfahren gemäß §§ 3 (1) und 4 (1) BauGB) war die Ausweisung von Wohnbaufläche auch im östlich angrenzenden Bereich in einem größeren Flächenumfang von 1,2 ha vorgesehen.

Der Ortsgemeinderat Sohrschied hat am 13.04.2007 den Beschluss gefasst, die Fläche in der Ge- markung Sohrschied, Flur 22, Flurstück Nr. 48 („Auf den Gärten“) als Baugebiet auszuweisen.

Der Ortsgemeinderat Sohrschied hat in seiner Sitzung am 26.09.2013 beschlossen, dass die Pla- nungsabsichten verändert werden und eine Reduzierung der ursprünglich beantragten Wohnbau- fläche im östlichen Bereich erfolgen soll. Unter Berücksichtigung dieses Beschlusses des Ortsge-

05.09.2018

Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 165 meinderates Sohrschied wird die ursprüngliche Wohnbauflächendarstellung im östlichen Teilbereich reduziert. Es ist die Ausweisung einer Wohnbaufläche in der Größe von ca. 0,85 Hektar am nördli- chen Ortsrand der Ortsgemeinde Sohrschied geplant.

Es soll eine Angebotsfläche zur Deckung des örtlichen Eigenbedarfs der nächsten Jahre entstehen. Eine bauabschnittsweise, bedarfsgerechte Erschließung ist möglich. Aktuell ist im 2. Halbjahr 2014 vorgesehen, mit einem Bebauungsplan eine wirtschaftlich günstige Erschließung an dem vorhan- denen Stichweg des Baugebietes „Auf den Gärten“ zu beginnen. Anhand von Vorüberlegungen könnten ca. 6-8 Baugrundstücke geschaffen werden.

Unabhängig davon soll die Gesamtfläche aufgrund der Verfahrenszeiten und der Planungsperspek- tive eines Flächennutzungsplans (rund 10 bis 15 Jahre) bereits jetzt als Wohnbaufläche dargestellt werden.

Das Flurstück Nr. 48 in der Flur 22 befindet sich derzeit noch in privatem Eigentum. Dieses Grund- stück ist direkt nördlich des Neubaugebiets der Ortsgemeinde gelegen und grenzt unmittelbar öst- lich an die Kreisstraße K 2 an. Die zukünftige Erweiterung des Baugebietes ist in Planung, und im Zuge dessen soll das o. g. Bauerwartungsland ausgewiesen werden. Die Aufhebung des Be- bauungsplans „Auf den Gärten“ im südlich gelegenen Bereich ist derzeit im Verfahren.

Die Ortsgemeinde Sohrschied hat 101 Einwohner (Stand: 27.01.2014, Haupt- und Nebenwohnsitz). Die Ortsgemeinde verfügt über keine eigenen Bauplätze mehr, im vorherigen Baugebiet ist nur noch 1 Bauplatz in Privatbesitz vorhanden. Es sind 2 Leerstände an Wohngebäuden vorhanden, ein weiteres Wohngebäude wurde kürzlich aufgekauft, sodass eine bauliche Nutzung anzunehmen ist. Geeignete Baulücken in der Ortslage, die vermarktbar sind, sind kaum vorhanden. In diesen Fällen handelt es sich lediglich um Privatflächen, die ohne Einflussmöglichkeit der Ortsgemeinde sind.

Abb.: Die geplante Ausweisung von Wohnbaufläche in der Größe von ca. 0,85 ha am nördlichen Ortsrand von Sohrschied (Änd. Nr. 1)

Im Rahmen der vergangenen Flurbereinigung wurde − vor dem Hintergrund dieser Konzeption − der Ortsrandweg nördlich des genannten Grundstückes angelegt. Die „Gartenstraße“ verläuft süd- lich von den an das Plangebiet angrenzenden Grundstücken. Östlich des genannten Grundstücks und in der Nähe des nördlich gelegenen Wirtschaftsweges ist ein Reitplatz angelegt.

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Die Fläche des Plangebietes ist eine Weidefläche (Fettweide),östlich davon sind Obstbäume vor- handen. Innerhalb des Plangebietes befindet sich eine eingezäunte Pferdekoppel. Im Südosten, an die Planflächen angrenzend, sind neu gebaute Wohngebäude vorhanden.

Das Plangebiet ist in Richtung Süden mit einer mittleren z. T. sogar überdurchschnittlichen Hang- neigung geneigt.

Unmittelbar nördlich des asphaltierten Wirtschaftswegs sind landwirtschaftliche Lager- und Be- triebshallen vorhanden. Detaillierte Aussagen bzw. Bewertungen zur immissionsschutztechnischen Verträglichkeit sind im Rahmen einer verbindlichen Bauleitplanung zu treffen. Auf Ebene der Flä- chennutzungsplanung wird kein erheblicher Konflikt gesehen.

Die Erschließung des Plangebietes kann aus der bestehenden Ortslage heraus über die Garten- straße erfolgen. Es wird darauf hingewiesen, dass zur K 2, die westlich des Plangebietes verläuft die Bauverbotszone von 15 m nach Landesstraßengesetz in der verbindlichen Bauleitplanung zu berücksichtigen ist.

In der Ortslage Sohrschied befinden sich keine Wohnbauflächen, die zurückgenommen werden könnten. Aus diesem Grund erfolgt eine Rücknahme von Wohnbaufläche an anderer Stelle im Ver- bandsgemeindegebiet. Es wird auf die allgemeinen Ausführungen an anderer Stelle in der Begrün- dung verwiesen.

Gemäß Aussage des Landesamtes für Geologie und Bergbau liegt die Änderungsflächen in der in einem Bereich in dem lokal erhöhtes und seltener hohes Radonpotential über einzelnen Gesteins- horizonten ermittel wurde. Die Thematik ist im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung näher zu betrachten.

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Im RROP sind für die Plangebietsfläche sonstige Freiflächen ausgewie- sen. Nördlich von der Plangebietsfläche ist ein Vorbehaltsgebiet für die Landwirtschaft dargestellt.

Landschaftsplanung:

Land- Bestand/ Empfind- Planerische Empfehlung schafts- Beschreibung lichkeit/ faktor Bewertung Land- Das Plangebiet befindet sich am nördli- Gering-mittel Es sollte für eine randliche Eingrünung schafts- chen Ortsrand von Sohrschied. Einge- des Plangebietes gesorgt werden, um bild/ grenzt wird das Gebiet durch die im mehr Strukturvielfalt und neue Lebens- Erholung Westen verlaufende K 2, die südlich räume für Flora und Fauna zu schaffen. vorhandene Bebauung der Ortslage so- Altbestände an Gehölzen sollten wenn wie einem im Norden verlaufenden Wirt- möglich in die Planung mit aufgenommen schaftsweg, welcher am östlichen Ende werden. des Plangebietes nach Süden abknickt. Höhen- und Größenbegrenzung der Bau- Das Plangebiet an sich wird als Pferde- körper sollten vorgenommen werden, um weide genutzt. Die Grasnarbe liegt teil- einen einheitlichen Ortsrand und eine weise aufgrund des starken Abgrasens dem Ortsbild angepasste Bebauung zu der Weidetiere frei. Östlich des Gebietes erhalten. sind Streuobstbäume vorhanden. Das Plangebiet fällt insgesamt recht stark nach Süden hin ab. Der Nei- gungswinkel beträgt ca. 10 %. Das Landschaftsbild ist ländlich geprägt. Landwirtschaftliche Hofanlagen, Weide- flächen und Ackerbau prägen das Land-

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schaftsbild. Südlich der Plangebietsflä- che beginnt die Siedlungsstruktur der Ortsgemeinde, welche überwiegend durch Einfamilienhäuser geprägt ist. Das Plangebiet und die angrenzenden Strukturen werden für Erholungszwecke wie Jogger, Radfahrer und Fußgänger genutzt. Der östliche Bereich weist einen höheren Strukturreichtum auf. Wasser- Die Grundwasserlandschaft des Gebie- Gering Minimierung der Versiegelung, Versicke- haushalt tes wird als devonische Schiefer und rung des anfallenden unbelasteten Ober- Grauwacken charakterisiert. Es liegt ein flächenwassers im Plangebiet, ordnungs- Kluftgrundwasserleiter mit geringer Er- gemäße Entsorgung der Abwässer, Ein- giebigkeit vor. haltung von Schutzabständen der Be- Oberflächengewässer sind im Gebiet bauung zum Graben (nach Landeswas- und deren direkten Umgebung nicht vor- sergesetz). handen. Boden Bodengroßlandschaft der Ton- und Hoch Minimierung der Versiegelung, Gestal- Schluffschiefer mit wechselnden Antei- tung der Hof-, Stell- und Lagerflächen mit len an Grauwacke, Kalkstein, Sandstein wasserdurchlässigen Belägen, Aufwer- und Quarzit, z.T. wechselnd mit tung des Bodens durch die Pflanzung von Lösslehm. Die Hauptbodenarten sind Gehölzen, Beachtung der DIN- Lehm. Die Böden besitzen ein mittleres Vorschriften zum Umgang mit Boden. Ertragspotential für die Landwirtschaft Klima/ Die Plangebietsfläche stellt sich auf- Mittel Eingrünung des Plangebiets soweit wie Luft- grund der Nutzung als eine Kaltluftpro- es die Möglichkeiten zu lassen, um den hygiene duktionsfläche dar. Bedingt durch die Anteil von Frischluftproduzenten zu erhö- Geländeneigung fließt die entstandene hen. Kaltluft Richtung Süden ab. Es ist davon auszugehen, dass der Kaltluftzufluss hin zur Ortslage nur gering ausgeprägt ist. Arten Aufgrund der überwiegend landwirt- Mittel - hoch Eingrünung des Plangebiets mit stand- und schaftlichen Nutzung als Weidefläche, ortgerechten heimischen Arten zur Schaf- Biotope hat die Plangebietsfläche nur eine ge- fung neuer Biotope und Teillebensräume ringe Bedeutung für den Arten- und Bio- der heimischen Flora und Fauna. Siche- topschutz. Einzig die im Osten liegende rung der alten Gehölzbestände. Fläche mit dem Laubbaumbewuchs, stellt einen höherwertigen Biotoptypen dar.

Übergeordnete Vorgaben:  Schutzgebiete: nicht betroffen  Planung vernetzter Biotopsysteme: Wiesen und Weiden mittlerer Standorte sowie Streuobst- bestände; Zieldarstellung: Entwicklung zu Wiesen und Weiden mittlerer Standorte mit Streuobst- beständen sowie magere Wiesen und Weiden mittlerer Standorte  Regionaler Raumordnungsplan 2017: ohne Darstellung  Landesentwicklungsprogramm IV: ohne Darstellung  Biotopkartierung Rheinland-Pfalz: Es sind keine Biotope betroffen.

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Gesamtbeurteilung/ Planungsempfehlung: Hochwertige Biotope bzw. Lebensräume der Tier- und Pflanzenwelt, würden bei der Durchführung der geplanten Baumaßnahmen weitestgehend nicht verloren gehen. Als einen höherwertigen Biotoptypen kann der im Osten des Plangebietes liegende Bereich eingestuft werden. Die zum Teil hochgewach- senen Laubbäume bieten einen guten Lebensraum und bereichern das Landschaftsbild. Das Plang e- biet bzw. die angrenzenden Wege, werden von Fußgängern, Joggern und Radfahrern genutzt. Das Landschaftsbild ist als attraktiv einzustufen. Durch geeignete Kompensationsmaßnahmen ist der Ein- griff grundsätzlich ausgleichbar.

Möglichkeiten des Ausgleichs: Bei einer Bruttogebietsgröße von ca. 0,85 ha werden voraussichtlich ca. 0,3 bis 0,4 ha Kompensat i- onsfläche außerhalb des Plangebietes erforderlich. Im wirksamen Flächennutzungsplan sind umfang- reiche Potentiale für Kompensationsflächen im Offenland als Suchraumflächen dargestellt. Dies z.B. im östlichen Gemarkungsbereich im Bereich des Kyrbachtals. Ein Ausgleich kann z.B. in diesen Such- raumbereichen erfolgen. Abschließende Festlegungen sind jedoch der verbindlichen Bauleitplanung vorbehalten.

Abwägung/ Fazit:

 Erweiterung der Siedlungslage am nördlichen Ortsrand

 Die Eingriffe in Natur und Landschaft sind grundsätzlich ausgleichsfähig.

 Randliche Gebietseingrünung zur Einbindung in das Landschaftsbild erforderlich.

 Eine bauabschnittsweise, bedarfsgerechte Erschließung ist möglich und sinnvoll.

8.20.2 Verschiedene Darstellungsänderungen im Außenbereich der Ortsgemeinde Sohrschied:

In der Ortsgemeinde Sohrschied wurde Änderungsbedarf für verschiedene Darstellungen im Au- ßenbereich seitens der Ortsgemeinde erkannt, die sich insbesondere auf Darstellungen aus der Landschaftsplanung beziehen, die in den FNP seinerzeit integriert worden ist. Die nachfolgenden diversen Änderungspunkte werden gemäß des Sitzungsprotokolls des Ortsgemeinderates vom 11.01.2006 aufgelistet und im FNP durch entsprechende Änderungen berücksichtigt. Die einzelnen Änderungspunkte stellen nachträgliche Korrekturen und Anpassungen an den Bestand dar und re- sultieren tlw. aus der Flurbereinigung.

8.20.2.1 Änderung von Gehölzfläche in landwirtschaftliche Fläche (Flurstück 18, Flur 23; ca. 0,2 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Im Entwurf des RROP ist für die Plangebietsfläche entlang der Kreis- straße K 3 ein Vorbehaltsgebiet für die Landwirtschaft dargestellt. Nörd- lich und östlich dieser Fläche ist in größerem Abstand ein Vorranggebiet „Regionaler Biotopverbund“ ausgewiesen.

Ortsplanung:

Es wird eine redaktionelle Korrektur betreffend der dargestellten Gehölzfläche im Flurstück Nr. 18 in der Flur 23 vorgenommen und stattdessen landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen. Die Planfläche

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 169 liegt im Nordosten direkt an der Kreisstraße K 3 und außerhalb der Ortslage von Sohrschied. Aus- führungen zur Landschaftsplanung sind nicht erforderlich.

Gemäß Stellungnahme des Landesbetriebes Mobilität Bad Kreuznach vom 27.08.2013 ist für die verkehrliche Erschließung der Änderungsfläche im Zuge der freien Strecke der Kreisstraße K 3 eine Sondernutzungserlaubnis erforderlich, welche derzeit noch nicht vorhanden ist.

Diese Art der verkehrlichen Erschließung im Zuge der freien Strecke stellt straßenrechtlich eine Sondernutzung dar, für die bisher noch keine vertragliche Regelung getroffen wurde, die aber trotz- dem der erforderlichen Erlaubnis bedarf und dennoch hat der Sondernutzungsnehmer alle Pflichten, die sich aus der faktischen Sondernutzung ergeben, wahrzunehmen.

Einzelheiten bezüglich der Sondernutzungserlaubnis sind im Rahmen nachfolgender Planungsebe- nen zu klären.

8.20.2.2 Darstellung des Grünschnittplatzes der Ortsgemeinde Sohrschied, Flurstück 28 in der Flur 23 (ca. 0,1 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Im Entwurf des RROP ist für die Plangebietsfläche entlang der Kreis- straße K 3 ein Vorbehaltsgebiet für die Landwirtschaft dargestellt. Nörd- lich und östlich dieser Fläche ist in einem größeren Abstand ein Vor- ranggebiet Regionaler Biotopverbund ausgewiesen.

Ortsplanung:

Der Grünschnittplatz (für Sträucher u. ä.) der Ortsgemeinde Sohrschied befindet sich an der süd- westlichen Spitze des Flurstücks Nr. 28 in der Flur 23, in der Nähe der Kreisstraße K 3. Diese Grün- fläche wird im Flächennutzungsplan dargestellt.

8.20.2.3 Änderung von Forstflächen bzw. landespflegerischen Ausgleichsflächen in landwirtschaftliche Flächen (ca. 0,5 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): An der Stelle der Plangebietsfläche ist sonstige Freifläche und ein Vor- behaltsgebiet für die Landwirtschaft dargestellt. Im unmittelbaren Umfeld östlich von der Plangebietsfläche beginnt das Vorranggebiet „Regionaler Biotopverbund“. Zudem sind bandartige Flächenstrukturen östlich von der Plangebietsfläche vorhanden: ein Landesweiter Biotopverbund und ein Vorbehaltsgebiet für den Hochwasserschutz sind an dieser Stelle ausgewiesen.

Ortsplanung:

Bei dem Änderungspunkt Nr. 2.3 wird folgende redaktionelle Korrektur bezüglich des Flurstückes 37 in der Flur 24 vorgenommen: Im wirksamen FNP sind Forstflächen bzw. landespflegerische Aus- gleichsflächen dargestellt. Bei der Korrektur werden landwirtschaftliche Flächen für diesen Bereich

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 170 dargestellt, da es sich um diesen entsprechenden Bestand handelt (vgl. aktuelle Luftbilder). Die Planfläche liegt im Nordosten der Ortslage von Sohrschied.

Weitergehende Ausführungen zur Landschaftsplanung sind nicht erforderlich. Diese Änderung ist eine redaktionelle Anpassung an den Bestand.

8.20.2.4 Änderung von Landespflegeflächen in landwirtschaftliche Flächen (Flur 24, Flurstücke 34, 40 und 41; jeweils teilweise; insgesamt ca. 0,7 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): An der Stelle der Planfläche ist ein Vorbehaltsgebiet für die Landwirt- schaft dargestellt. Südlich der Plangebietsfläche ist ein Vorbehaltsgebiet „Regionaler Biotopverbund“ ausgewiesen; weiter südlich grenzt ein Lan- desweiter Biotopverbund an.

Ortsplanung:

Im Rahmen dieses Änderungspunktes werden Landespflegeflächen in landwirtschaftliche Flächen umgewidmet. Die betrachteten Planflächen liegen südöstlich der Ortslage von Sohrschied in Teilen der Flurstücke Nr. 34, 40 und 41 der Flur 24.

Weitergehende Ausführungen zur Landschaftsplanung sind nicht erforderlich. Diese Änderung ist eine redaktionelle Anpassung an den Bestand.

8.20.2.5 Anpassung an den Bestand: Änderung der Nutzung von Dauergrünland in Ackerfläche

Bei diesem Änderungspunkt wird die Planzeichnung des FNP ebenfalls an den Bestand angepasst: Die Flurstücke Nr. 7 und 54 der Flur 22 sind Ackerparzellen. Aus diesem Grund wird die Darstellung von Dauergrünland an die tatsächlich vorhandene Grundnutzung als Ackerfläche („Landwirtschaftli- che Flächen“) redaktionell angepasst. Die beiden Nutzungsarten „Dauergrünland“ und „Ackerfläche“ sind der Kategorie „Landwirtschaftliche Fläche“ zugeordnet.

Im RROP-Entwurf von 2014 ist in Bezug auf die Plangebietsfläche ein Areal von sonstigen Freiflä- chen dargestellt. Das Plangebiet befindet sich in einem ausgewiesenen Vorranggebiet „Regionaler Biotopverbund“. Südlich und westlich der Plangebietsfläche sind Vorranggebiete und Vorbehaltsge- biete für die Landwirtschaft ausgewiesen.

Weitergehende Ausführungen zur Landschaftsplanung sind nicht erforderlich.

8.20.2.6 Änderung von Gehölzfläche in landwirtschaftliche Fläche (Flurstück 13, Flur 22; ca. 0,1 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Im näheren Umfeld der Plangebietsfläche sind u. a. Areale eines Vor- rang- und Vorbehaltsgebietes für die Landwirtschaft dargestellt.

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 171

Ortsplanung:

Die geplante Darstellung der Änderung erfolgt im Norden der Ortslage von Sohrschied. Die kleine Planfläche liegt östlich der Kreisstraße K 2. Im wirksamen FNP ist für das Flurstück 13 der Flur 22 eine Gehölzfläche dargestellt, die im Rahmen der Flurbereinigung entfernt wurde. Die Nutzung wird für dieses Grundstück in landwirtschaftliche Fläche geändert.

Weitergehende Ausführungen zur Landschaftsplanung sind nicht erforderlich. Diese Änderung ist eine redaktionelle Anpassung an den Bestand.

8.20.2.7 Nutzungsänderung von Landespflegefläche in landwirtschaftliche Fläche (Flur- stück 6 der Flur 22, ca. 1,1 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Im RROP sind für die Plangebietsfläche u. a. Areale eines Vorrang- und Vorbehaltsgebietes für die Landwirtschaft dargestellt; nördlich grenzt ein Vorranggebiet „Regionaler Biotopverbund“ an.

Ortsplanung:

Die Darstellung von landwirtschaftlicher Fläche erfolgt im Nordwesten der Ortslage von Sohrschied. Die Plangebietsfläche grenzt direkt an die Kreisstraße K 2 an. Im wirksamen FNP sind für die priva- ten Grundstücke (Flurstück Nr. 6 der Flur 22) ökologisch bedeutsame Offenlandflächen (landespfle- gerische Ausgleichsfläche) verzeichnet. Bei dieser Anpassung erfolgt unter Berücksichtigung der Beschlussfassung der Ortsgemeinderates Sohrschied eine Nutzungsänderung von Landespflege- fläche in landwirtschaftliche Fläche bzw. Ackerfläche.

Gemäß Stellungnahme des Landesbetriebes Mobilität Bad Kreuznach vom 27.08.2013 ist für die verkehrliche Erschließung der Änderungsfläche im Zuge der freien Strecke der Kreisstraße K 2 eine Sondernutzungserlaubnis erforderlich, welche derzeit noch nicht vorhanden ist.

Diese Art der verkehrlichen Erschließung im Zuge der freien Strecke stellt straßenrechtlich eine Sondernutzung dar, für die bisher noch keine vertragliche Regelung getroffen wurde, die aber trotz- dem der erforderlichen Erlaubnis bedarf und dennoch hat der Sondernutzungsnehmer alle Pflichten, die sich aus der faktischen Sondernutzung ergeben, wahrzunehmen.

Einzelheiten bezüglich der Sondernutzungserlaubnis sind im Rahmen nachfolgender Planungsebe- nen zu klären.

8.20.2.8 Darstellung von landwirtschaftlicher Fläche westlich der Ortslage Sohrschied (ca. 1,1 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): An der Stelle der Plangebietsfläche ist u. a. ein „Vorbehaltsgebiet und ein Vorranggebiet für die Landwirtschaft“, ein Vorbehaltsgebiet „Regio- naler Biotopverbund“ und „sonstige Freifläche“ ausgewiesen.

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 172

Abb.: Ausschnitt zur Änd. Nr. 2.8 in Sohrschied (westlich der Ortslage)

Ortsplanung:

Im Westen der Ortslage von Sohrschied ist die Darstellung von landwirtschaftlicher Fläche in der Größe von ca. 1,1 ha vorgesehen. Einige Flächen, die als „Suchraum für Landespflegeflächen“ ka- tegorisiert waren, werden in landwirtschaftliche Fläche geändert, da hier ein entsprechender Be- stand vorhanden ist.

Weitergehende Ausführungen zur Landschaftsplanung sind nicht erforderlich. Diese Änderung ist eine redaktionelle Anpassung an den Bestand.

8.20.2.9 Anpassung an die Flurbereinigung: Änderung von landwirtschaftlicher Fläche zu Landespflegeflächen (ca. 0,9 Hektar)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Für die Plangebietsfläche werden im RROP keine Aussagen getroffen.

Bei diesem Änderungspunkt liegt eine Anpassung an die Ergebnisse der durchgeführten Flurberei- nigung vor. Eine Fläche in der Größe von ca. 0,9 Hektar, die als landwirtschaftliche Fläche katego- risiert war, wird als Landespflegefläche dargestellt.

8.20.2.10 Änderung von Flächen für die Landespflege (LPF) und Streuobstflächen in landwirtschaftliche Flächen (ca. 0,6 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): Im RROP sind für die Stelle der Plangebietsfläche sonstige Freiflächen ausgewiesen. Nördlich der Plangebietsfläche ist u. a. ein Vorbehaltsge- biet für die Landwirtschaft dargestellt.

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 173

Ortsplanung:

In Rahmen der FNP-Änderung sollen landwirtschaftliche Flächen in der Größe von ca. 0,6 ha dar- gestellt werden. Im wirksamen Flächennutzungsplan waren die Flächen als Flächen für die Landes- pflege (LPF) und Streuobstflächen dargestellt. Die Änderungsfläche liegt unmittelbar nördlich der Änderungsfläche Nr. 8.20.1 – vor diesem Hintergrund wird ergänzend auf eben diese Ausführungen verwiesen.

Die Änderungsfläche 8.20.2.10 wird derzeit überwiegend als Weidefläche und der östliche Bereich temporär als Pferdekoppel genutzt. Unmittelbar östlich von der Änderungsfläche sind landwirt- schaftliche Lager- und Betriebshallen vorhanden. Das Plangebiet ist in Richtung Süden geneigt.

Weitergehende Ausführungen zur Landschaftsplanung sind nicht erforderlich. Diese Änderung ist eine redaktionelle Anpassung an den Bestand.

Gemäß Stellungnahme des Landesbetriebes Mobilität Bad Kreuznach vom 27.08.2013 ist für die verkehrliche Erschließung der Änderungsfläche im Zuge der freien Strecke der Kreisstraße K 2 eine Sondernutzungserlaubnis erforderlich, welche derzeit noch nicht vorhanden ist.

Diese Art der verkehrlichen Erschließung im Zuge der freien Strecke stellt straßenrechtlich eine Sondernutzung dar, für die bisher noch keine vertragliche Regelung getroffen wurde, die aber trotz- dem der erforderlichen Erlaubnis bedarf und dennoch hat der Sondernutzungsnehmer alle Pflichten, die sich aus der faktischen Sondernutzung ergeben, wahrzunehmen.

Einzelheiten bezüglich der Sondernutzungserlaubnis sind im Rahmen nachfolgender Planungsebe- nen zu klären.

8.20.3 Änderung von Flächen für die Landwirtschaft (LWS) in Mischbauflächen (ca. 0,1 ha)

Ortsplanung:

Abb.: Änderung Nr. 3 in Sohrschied (Darstellung von Mischbaufläche)

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 174

Für den in Rede stehenden Änderungsbereich wurde eine Baugenehmigung für ein Wohnhaus für einen Teilbereich des Flurstückes 10/2 in der Flur 21 (westlicher Ortseingang, südlich der Kreis- straße 2) von der Bauaufsichtsbehörde erteilt.

Gemäß Beschlussfassung des Verbandsgemeinderates Kirchberg vom 20. März 2014 wird die Än- derungsdarstellung in die 3. Änderung aufgenommen. Es wird dabei bisherige landwirtschaftliche Nutzfläche in Mischbaufläche geändert, da die Fläche in funktionalem Zusammenhang mit der an- grenzenden Altortslage zu sehen ist.

Es handelt sich um eine nachrichtliche Anpassung an ein genehmigtes Bauvorhaben, so dass wei- tergehende städtebauliche Ausführungen und weitergehende Ausführungen zur Landschaftspla- nung nicht erforderlich sind.

8.20.4 Darstellung einer landwirtschaftlichen Teilaussiedlung (ca. 0,2 ha)

Ortsplanung:

Abb..: Änderung Nr. 4 in Sohrschied (Darstellung einer landwirtschaftlichen Teilaussiedlung)

Auf dem Flurstück 49 in der Flur 22 befindet sich im südöstlichen Bereich eine größere landwirt- schaftliche Maschinenhalle, die auch in der katasteramtlichen Bestandssituation vorhanden ist. Gemäß Beschlussfassung des Verbandsgemeinderates Kirchberg vom 20. März 2014 erfolgt eine entsprechende Darstellung als landwirtschaftliche Fläche mit der Zweckbestimmung „Teilaussied- lung“. Es handelt sich formal um eine Darstellung einer Siedlungsfläche im Außenbereich.

Weitergehende Ausführungen zur Landschaftsplanung sind nicht erforderlich. Diese Änderung ist eine redaktionelle Anpassung an den genehmigten Bestand.

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8.20.5 Änderung von Flächen für die Landwirtschaft (Teilaussiedlung) in Gehölzfläche (ca. 0,2 ha)

Ortsplanung:

Abb.: Änderung Nr. 5 in Sohrschied (Darstellung einer Gehölzfläche)

Auf den Flächen der Flurstücke 32, 33, 34 und 35 in der Flur 9 ist in der aktuellen Fassung des Flä- chennutzungsplans eine Teilaussiedlung dargestellt, die in der Örtlichkeit allerdings nicht vorhanden und auch nicht zu erwarten ist. Der Bereich am südöstlichen Ortsrand ist im Bestand größtenteils mit Bäumen und Sträuchern bewachsen. Gemäß Beschlussfassung des Verbandsgemeinderates Kirchberg vom 20. März 2014 wird die Änderungsdarstellung in den Flächennutzungsplan der lau- fenden 3. Änderung aufgenommen. Die Darstellung einer Fläche für eine Teilaussiedlung wird zu- rückgenommen. Es wird stattdessen die Bestandssituation unter Darstellung einer Gehölzfläche festgelegt.

Da es sich um die Wiedergabe der bestehenden Situation handelt und zudem kein baulicher Eingriff vorbereitet wird, besteht kein Bedarf für weitergehende städtebauliche oder landschaftsplanerische Ausführungen und Bewertungen.

8.20.6 Änderung von Flächen für die Landwirtschaft (Aussiedlung) in Mischbaufläche (ca. 0,3 ha)

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): In der Gesamtkarte des RROP wird die Änderungsfläche von Darstel- lungen Siedlungsfläche für Wohnen und Vorbehaltsgebiet Regionaler Biotopverbund überdeckt.

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Ortsplanung:

Abb.: Änderung Nr. 6 in Sohrschied (Darstellung einer Mischbaufläche)

Im wirksamen Flächennutzungsplan ist im südöstlichen Bereich der Ortslage eine größere Fläche für eine landwirtschaftliche Aussiedlung dargestellt. Im Bestand befindet sich östlich in diesem Be- reich eine Wohnbebauung sowie westlich angrenzend neben einer Rasenfläche der Parkplatz des Gemeindehauses. Insoweit handelt es sich nicht um eine landwirtschaftliche Aussiedlung, sondern um eine reguläre Bebauung und damit Teil der Ortslage. In Abstimmung der Ortsgemeinde und VG- Verwaltung mit der Unteren Bauaufsichtsbehörde wird die Darstellung als gemischte Baufläche (M) für sachgerecht gehalten, so dass vorliegend eine Änderung von landwirtschaftlicher Fläche mit der Zweckbestimmung Aussiedlung in gemischte Baufläche (M) erfolgt.

Weitergehende Ausführungen zur Landschaftsplanung sind nicht erforderlich. Diese Änderung ist eine redaktionelle Anpassung an den genehmigten und gegebenen Bestand.

8.21 Ortsgemeinde Unzenberg

Der Ortsgemeinderat Unzenberg hat im laufenden Planverfahren zur 3. Änderung des Fläche- nnutzungsplans drei weitere Änderungspunkte beantragt. Bei diesen 3 Änderungen/ Teilflächen handelt es sich um Anpassungen an den Bestand und damit um redaktionelle Änderungspunkte (Nr. 8.21.2, 8.21.3 und 8.21.4).

8.21.1 Anpassung der Darstellung von Verkehrswegen an den Bebauungsplan „Auf der Huhl“ und Anpassung an das aktualisierte Kataster

Bei dieser redaktionellen Änderung erfolgt die Aktualisierung der Darstellung von Verkehrswegen auf der Grundlage des Bebauungsplans „Auf der Huhl“ und in Anpassung an die aktuellen Abgren- zungen im Kataster. Der Bebauungsplan „Auf der Huhl“ ist seit dem 13.07.2006 rechtsverbindlich.

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Abb.: Anpassung des Verkehrswegenetzes im Norden der Ortslage.

8.21.2 Anpassung an den Bestand: Darstellung eines kleinen stehenden Gewässers (Angelteich) (ca. 0,13 ha)

Dieser Änderungspunkt wurde in das laufende Planverfahren aufgenommen. Die Aufnahme erfolgte aufgrund der Anregung aus einer privaten Stellungnahmen im Beteiligungsverfahren nach § 3 (1) BauGB und der Beschlussfassung des Verbandsgemeinderates zur Aufnahme der Änderung.

Im Flurstück 64 in der Flur 1 ist ein kleiner Teich vorhanden. Die FNP-Darstellungen werden gering- fügig an den Bestand angepasst, und es wird ein kleines stehendes Gewässer (Angelteich) in der Größe von ca. 0,13 ha dargestellt.

Abb.: Bestandsanpassung, Darstellung eines kleinen stehenden Gewässers

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 178

8.21.3 Anpassung an den Bestand: Änderung von Streuobstfläche in landwirtschaftli- che Fläche (ca. 0,67 ha)

Das komplette Flurstück 8 in der Flur 7 wird entsprechend des Bestandes nicht mehr als Streuobst- bestand, sondern als landwirtschaftliche Nutzfläche (Ackerland) dargestellt. Der Teilbereich, der bisher im FNP als Streuobstfläche dargestellt war, hat eine Größe von ca. 0,67 ha. Angrenzend ist ein Symbol für eine geplante Streuobstwiese abgebildet.

8.21.4 Anpassung an den Bestand: Darstellung einer Streuobstfläche(ca. 0,28 ha)

Das Flurstück 128 in der Flur 6 (in der Größe von ca. 0,28 ha) wird entsprechend des Bestandes als Streuobstbestand dargestellt. Die bisherigen Nutzungen (ca. 0,22 ha landwirtschaftliche Fläche und ca. 0,05 ha Gehölzflächen) werden nicht mehr im FNP dargestellt. Angrenzend an die Darstellung von Streuobstbestand sind bereits geplante Streuobstflächen dargestellt.

Abb.: Anpassungen an den Bestand unter den Änderungsnummer 3 und 4

8.22 Ortsgemeinde Wahlenau

8.22.1 Dieser Änderungspunkt wurde aus dem Planverfahren herausgenommen: Ausweisung von Wohnbaufläche im Süden der Ortslage (Flur 3, Flst. 90/2 u. 91/3; 0,5 ha)

Die Änderungsfläche (die geplante Ausweisung von Wohnbaufläche im Süden der Ortslage (Flur 3, Flst. 90/2 und 91/3; 0,5 ha) wurde nach dem Beteiligungsverfahren gemäß §§ 3 (1) u. 4 (1) BauGB aus dem Planverfahren genommen (vgl. entsprechende Würdigung der landesplanerischen Stel- lungnahme der Kreisverwaltung durch den Verbandsgemeinderat Kirchberg, Beschlussfassung des Verbandsgemeinderates vom 20.03.2014).

Ein Auszug des Vorentwurf der FNP-Plankarte (Planungsstand: Beteiligungsverfahren nach §§ 3 (1) und 4 (1) BauGB) ist zu informativen Zwecken unten abgebildet.

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Abb: Auszug des Vorentwurfs der FNP-Plankarte (Planungsstand: Beteiligungsverfahren nach §§ 3 (1) und 4 (1) BauGB)

8.23 Ortsgemeinde Würrich

Redaktionelle Korrektur: Entnahme des Symbols für Trinkwasseranlage im Bereich der Hauptstraße (Flst. 120, Flur 22)

Bei diesem Änderungspunkt wurde eine redaktionelle Korrektur vorgenommen. Das Punktsymbol für die Kennzeichnung von Trinkwasseranlagen wurde im Bereich der Hauptstraße (Flurstück Nr. 120 in der Flur 22) entfernt.

Abb.: Entnahme des Symbols für Trinkwasseranlage.

8.24 Ortsgemeinde Womrath

8.24.1 Ortsteil Wallenbrück: Darstellung der Abgrenzung des Ortsteils Wallenbrück und Aufnahme des Planeinschriebs „Ortsteil Wallenbrück mit Bestandsschutz“

Dieser Änderungspunkt in der Ortsgemeinde Womrath wurde nach dem Beteiligungsverfahren ge- mäß §§ 3 (1) und 4 (1) in das laufende Planverfahren aufgenommen.

Der wirksame Flächennutzungsplan enthält großflächige Darstellungen für einen ursprünglich ge- planten Soonwaldsee. Die Wasserflächen sollten durch ein Aufstauen des Simmerbach im Über- schwemmungsgebiet entstehen.

Bei der vorliegenden Änderungsdarstellung werden die Darstellung der Abgrenzung des Ortsteils Wallenbrück und die Aufnahme des Planeinschriebes „Ortsteil Wallenbrück mit Bestandsschutz“ in den Flächennutzungsplan aufgenommen, um zu verdeutlichen, dass derzeit eine Bestandsbebau-

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 180 ung vorhanden ist. Mit dieser Dokumentation sollen bauliche Nutzungsmöglichkeiten im abgegrenz- ten Bereich nicht verschlossen werden.

Für den Ortsteil Wallenbrück besteht ein Bestandsschutz für genehmigte Bauvorhaben. Im Fall ei- ner weitergehenden Umsetzung des Soonwaldsees werden im Detail Aspekte mit den Grund- stückseigentümern zu regeln sein (z.B. Entschädigungsfragen).

Die Darstellung der Wasserfläche auf Grundlage der Planung eines Soonwaldsees soll gemäß Be- schlussfassung des Verbandsgemeinderats Kirchberg 2014 in den Darstellungen des Fläche- nnutzungsplans verbleiben. Auch im Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Simmern ist eine entsprechende Darstellung beinhaltet.

Abb.: Darstellung der Abgrenzung des Ortsteils Wallenbrück und Aufnahme des Planeinschriebs „Ortsteil Wallenbrück mit Bestandsschutz“

Die Abgrenzung des Ortsteils erfolgt gemäß der Abstimmungen zwischen der unteren Bauauf- sichtsbehörde des Rhein-Hunsrück-Kreises, der Verbandsgemeindeverwaltung Kirchberg und der Ortsgemeinde Womrath.

Als Vorlage diente eine Plankarte, die von der Verbandsgemeindeverwaltung Kirchberg zur Verfü- gung gestellt wurde, in welcher die Abgrenzung des Ortsteils skizziert ist:

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 181

Abb.: skizzierte Abgrenzung des Ortsteils Wallenbrück (Quelle: Verbandsgemeinde Kirchberg)

Im Verlauf des Planverfahrens wurden die Darstellungen im wirksamen FNP und die ursprünglichen Fachplanungen diskutiert. Die weiteren Darstellungen (bezüglich der ursprünglich geplanten Was- serflächen für den Soonwaldsee) sollen im Flächennutzungsplan beibehalten werden.

Landschaftsplanung:

Es handelt sich vorliegend nur um eine Bestandsdarstellung. Es bedarf daher im Rahmen der vor- bereitenden Bauleitplanung keiner weitergehenden landschaftsplanerischen Bewertungen.

8.25 Ortsgemeinde Hahn

8.25.1 Nachrichtliche Anpassung an die Fachplanung: Erweiterung von Sonderbauflä- chen für den Flughafen Hahn (ca. 10,1 ha)

Ortsplanung:

In das laufende Planverfahren wurde für die Beteiligungsverfahren gemäß §§ 3 (2) und 4 (2) BauGB ein weiterer Änderungspunkt aufgenommen. Die Erweiterung von Sonderbauflächen für den Flug- hafen Frankfurt-Hahn soll im Flächennutzungsplan dargestellt werden. Die Flächengröße der Son- derbaufläche beträgt insgesamt ca. 10,1 Hektar.

Im wirksamen Flächennutzungsplan ist für die überplante Fläche im nördlichen Bereich (ca. 10,1 ha) die Darstellung von landwirtschaftlicher Fläche (ca. 10,1 ha) einschließlich dargestellter Wirt- schaftswege verzeichnet. Die im bisherigen Flächennutzungsplan ausgewiesenen landwirtschaftli- chen Flächen werden in Sonderbaufläche geändert.

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 182

Abb.: Erweiterung von Sonderbauflächen für den Flughafen Hahn (ca. 10,1 ha)

Insgesamt erfolgt die Ausweisung von Sonderbaufläche „Flughafen“ in einer Größe von ca. 10,1 ha. Das entsprechende Basiskartenmaterial wurde vom Landesbetrieb Mobilität, Fachgruppe Luftver- kehr, Hahn-Flughafen und der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH zur Verfügung gestellt.

Regionaler Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald:

RROP (2017): In der Gesamtkarte werden für die Änderungsfläche keine Aussagen ge- troffen.

Landschaftsplanung:

Es handelt sich um eine Maßnahme der Fachplanung zur Flughafenerweiterung, so dass im Rah- men der kommunalen Bauleitplanung kein Ausgleichserfordernis besteht. Die Maßnahme ist bereits genehmigt und realisiert.

Es bedarf daher im Rahmen der kommunalen Bauleitplanung keiner weitergehender landschafts- planerischer Bewertungen.

Abwägung/ Fazit:

 Darstellung der erforderlichen und bereits umgesetzten Erweiterung der Sonderbaufläche für den Flughafen am nördlichen Rand bis zur Landesstraße L 193

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 183

 Der Eingriff erfolgt in einem landschaftlich bereits vorbelasteten Raum, der durch den angren- zenden Flughafen und die B 327 geprägt ist.

 Es handelt sich um eine Maßnahme der Fachplanung zur Flughafenerweiterung, so dass im Rahmen der kommunalen Bauleitplanung kein Ausgleichserfordernis besteht. Die Maßnahme ist bereits genehmigt und realisiert.

8.25.2 Anpassung an den Bestand: Darstellung eines Funkmastes nördlich des Flugha- fens (Flurstück 23, Flur 20)

Neben dem beantragten Änderungspunkt für das Planverfahren der 3. Änderung des Fläche- nnutzungsplans wird in der Ortsgemeinde eine Korrektur und Anpassung an die tatsächliche Bestandssitutation vorgenommen.

In den Flächennutzungsplan wird ein Symbol für einen Funkmast aufgenommen. Im FNP sind die umgebenden Flächen als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen.

Auf aktuellen Luftbildern ist der Funkmast von oben zu erkennen. Im Liegenschaftskataster ist teil- weise die Nutzung "Gewerbe-/ Industriefläche, Funk- und Fernmeldewesen" angegeben.

Abb.: Darstellung eines Symbol für einen Funkmast (Flurstück 23, Flur 20, Gemarkung Hahn)

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 184

9 ALLGEMEINE UND GEMARK UNGSÜBERGREIFENDE Ä NDERUNGSINHALTE

In diesem Kapitel 9 werden allgemeine und gemarkungsübergreifende Änderungsinhalte erläutert. Die einzelnen Änderungspunkte sind fortlaufend nummeriert.

9.1 Darstellung eines abgegrenzten Wasserschutzgebietes (südlich von Gemünden)

Einleitend werden einige Vorbemerkungen zu diesem Änderungspunkt ausgeführt.

Parallel zum Planverfahren der 3. Änderung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Kirchberg wurde ein eigenständiges Verfahren „Teiländerung Wasserschutzgebiet südlich Gemünden“ (die Beteiligungsverfahren gemäß §§ 3 (1) und 4 (1) BauGB im Zeitraum von 04. Okto- ber bis 04. November 2013) durchgeführt.

Dieses separate Verfahren für eine Teiländerung (Darstellung eines geplanten Wasserschutzgebie- tes südlich von Gemünden) wurde erforderlich, weil einige Inhalte zu diesem Änderungspunkt in den Planunterlagen (Begründung und Plankarte) nicht in aktualisierter und korrekter Form erläutert worden waren.

Der ursprünglich bezifferte Änderungspunkt Nummer 8.5.5 (gemäß Gliederungspunkt der Hauptbe- gründung und Planeintragung), die die nachrichtliche Ausweisung eines Wasserschutzgebietes südlich der Ortslage von Gemünden darstellt, war inhaltlich nicht identisch zu den wasserrechtli- chen Verfahren bzw. den vorgesehenen Ausweisungen. Der Änderungspunkt Nummer 5 wurde deshalb überarbeitet und in einem neuen Teilentwurf richtiggestellt, und bezüglich dieses Teilent- wurfes wurde das Beteiligungsverfahren ergänzt. Durch das weitere ergänzende Beteiligungsver- fahren wurden diese Fehlaussagen aus der ursprünglichen Vorentwurfsfassung der Planunterlagen richtig gestellt.

Für die Beteiligungsverfahren gemäß §§ 3 (2) und 4 (2) BauGB wird dieser Änderungspunkt in die vorliegenden gesamten Planunterlagen (Begründung und Plankarte) integriert und die nachfolgen- den Verfahrensschritte fortgeführt. Die Integration in die Begründung erfolgt aufgrund der Tatsache, dass mehrere Gemarkungen betroffen sind (Gemünden, Gehlweiler und ), in der 1. Darstel- lung für gemarkungsübergreifende Darstellungen.

Im nachfolgenden Abschnitt werden detaillierte planerische Ausführungen betreffend das Wasser- schutzgebiet südlich von Gemünden und der Darstellungsänderungen des Flächennutzungsplans getroffen.

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 185

Änderung der Darstellung im Flächennutzungsplan:

Inhalt der 3. Änderung des Flächennutzungsplanes ist unter anderem die nachrichtliche Auswei- sung des Wasserschutzgebietes Gemünden mit der Darstellung a) des rechtsverbindlichen Wasserschutzgebietes Gemünden gemäß unbefristet geltender Rechtsverordnung vom 14.12.1992, b) des geplanten und im November 2011 beantragten Schutzgebietes für die Brunnen 1, 2 und 3 Gemünden c) und eines geplanten Wassergewinnungsgebietes nordöstlich des geplanten und im Novem- ber 2011 beantragten Schutzgebietes für die Brunnen 1, 2 und 3.

Die nachfolgende Darstellung für ein „abgegrenztes Wasserschutzgebiet“ wird in den Fläche- nnutzungsplan der Verbandsgemeinde Kirchberg aufgenommen.

Es handelt sich um eine Übernahme von fachplanerischen Inhalten aus der Wasserversorgungs- fachplanung der Verbandsgemeindewerke Kirchberg. Die genaue Abgrenzung ist der FNP- Plankarte (Gesamtplan) zu entnehmen. Ein Auszug der FNP-Plankarte wird in verkleinerter Form in der nachfolgenden Abbildung dargestellt (der schraffierte Bereich markiert den Planänderungsbe- reich):

Abb.: Darstellung eines „abgegrenzten Wasserschutzgebietes“: Wasserschutzgebietszonen II und III sowie das geplante Wassergewinnungsgebiet der Wasserversorgung (unmaßstäblicher Plankartenauszug des Flächennutzungsplans; der schraffierte, weiße Bereich im Nordosten der Darstellung betrifft Flächen in der Verbandsgemeinde Simmern)

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 186

Die dargestellten Flächen (WSG II und WSG III sowie ein geplantes Wassergewinnungsgebiet der Wasserversorgung) werden als Umrandung für ein „abgegrenztes Wasserschutzgebiet (geplant und Nov. 2011 beantragt)“ in den Flächennutzungsplan aufgenommen.

Die geplante Gebietsausweisung erstreckt sich über die 4 Gemarkungen Gemünden, Gehlweiler, Henau (jeweils in der Verbandsgemeinde Kirchberg) und Mengerschied (liegt in der Verbandsge- meinde Simmern). Die einzelnen abgegrenzten Flächen sind mit Texteinschrieben zur Verdeutli- chung gekennzeichnet. Die drei Brunnen „Gemünden 1 bis 3“ werden zudem als Punktsymbole eingetragen.

Abb.: Übersichtskarte zu den berührten Gemarkungen

Das gekennzeichnete Wasserschutzgebiet mit der Zone WSG II und WSG III wurde von den Ver- bandsgemeindewerken im November 2011 beantragt. Das Wasserschutzgebiet der Zone II hat eine Größe von ca. 100 Hektar und die Zone III ca. 90 Hektar.

Die dargestellten Gebietsabgrenzungen wurden auf der Grundlage des hydrogeologischen Gutach- tens zum Wassergewinnungsgebiet Gemünden übernommen (siehe nachfolgende Erläuterungen und unten stehende Abbildung 2). Das geplante Wassergewinnungsgebiet der Wasserversorgung hat eine Größe von ca. 153 Hektar.

Im wirksamen Flächennutzungsplan ist ein bestehendes Wasserschutzgebiet (Zone II) in dem Be- reich dargestellt („Wasserschutzgebiet Bestand“). Dieses Wasserschutzgebiet ist auf Grundlage ei- ner wirksamen Rechtsverordnung ausgewiesen.

Im oben abgebildeten Plankartenauszug ist eine zeichnerische Überlagerung des bestehenden so- wie geplanten und beantragten Wasserschutzgebietes zu erkennen.

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Die Verbandsgemeindewerke Kirchberg haben ein hydrogeologisches Gutachten zum Wasserge- winnungsgebiet Gemünden in Auftrag gegeben. Das Ingenieurgeologische Büro Dr. Jörg Wildberger hat ein „Hydrogeologisches Gutachten zum Wassergewinnungsgebiet Gemünden“ (im Zusammenhang mit der Ausweisung des Wasserschutzgebietes und dem geplanten Quarzittagebau Paterwald) erstellt. Das Gutachten wurde den Verbandsgemeindewerken Kirchberg im November 2011 vorgelegt. Die nachfolgenden Aussagen basieren hauptsächlich auf dem oben genannten Gutachten.

Das Untersuchungsgebiet liegt ca. 1,3 km südöstlich der Ortschaft Gemünden. Die Verbandsge- meindewerke Kirchberg betreiben derzeit drei Brunnen zur Trinkwassergewinnung und eine Quelle zur Sportplatzbewässerung im Wassergewinnungsgebiet. Die Brunnen sind als „Brunnen Gemünden 1 bis 3“ und die Quelle als „Quelle I Gemünden“ bezeichnet.

Im Untersuchungsgebiet verläuft südöstlich der Brunnen und der Quelle ein von Nordost nach Süd- west streichender Höhenrücken mit der Bezeichnung „Gemündener Höhe“. In dem Wassergewin- nungsgebiet Gemünden wird das Grundwasser für die Trinkwasserversorgung mittlerweile aus- schließlich durch drei Brunnen im Kluftwasseraquifer erschlossen. Die wichtigsten Kennzahlen für die drei „Brunnen Gemünden 1 bis 3“ sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt.

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Tabelle: Kennzahlen für die „Brunnen Gemünden 1 bis 3“ (Quelle: Gutachten des Ingenieur- geologischen Büros Dr. Jörg Wildberger; die Werte sind den wasserrechtlichen Genehmigungsan- trägen der Verbandsgemeindewerke Kirchberg entnommen)

In dem Gutachten sind Erläuterungen zur Wasserbilanz des Einzugsgebietes der Brunnen darge- legt. Für die „Brunnen Gemünden 1 bis 3“ sind diese wasserrechtlich genehmigten Jahresentnahmemengen festgelegt:

- Brunnen Gemünden 1: 35.000 m³ pro Jahr - Brunnen Gemünden 2: 62.000 m³ pro Jahr - Brunnen Gemünden 3: 60.000 m³ pro Jahr

Gemäß Stellungnahme der Struktur- und Genehemigungsdirektion Nord, Regionalstelle Wasser- wirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz vom 24.07.2018 sind die zuvor genannten Fördermengen überholt. Die wasserrechtlich genehmigten Jahresmengen sind hingegen auf:

- Brunnen Gemünden 1: 35.000 m³ pro Jahr - Brunnen Gemünden 2: 55.000 m³ pro Jahr - Brunnen Gemünden 3: 40.000 m³ pro Jahr festgelegt.

Das Kapitel 2.6 enthält Erläuterungen zur Wasserbilanz der gesamten Gemündener Höhe bis zum Wasserschutzgebiet Lametsbach. Als Kernaussage lässt sich zusammenfassen, dass der Wasser- versorger mangels alternativer Standorte in seinem Versorgungsgebiet beabsichtigt die zusätzlich nutzbare Fläche für seine Wasserversorgung zu erschließen.

Im anschließenden Kapitel 2.7 hat der Gutachter seine Vorschläge für eine räumliche Abgrenzung für das Wasserschutzgebiet konkretisiert.

Aus den durchgeführten Untersuchungen und Bilanzierungen des Ingenieurbüros Dr. Wildberger ergeben sich folgende Rahmenbedingungen für die Ausweisung des Wasserschutzgebietes:

Die auszuweisende Ausdehnung der Zone I muss allseitig mindestens 10 m von den Wasserfas- sungen (Brunnenkopf) betragen. Eine geplante Wasserschutzgebietszone III muss das gesamte Einzugsgebiet der Brunnen erfassen (vgl. Plankarte „Anlage 4“).

Der Abgrenzungsvorschlag für die Wasserschutzgebietszonen II und III (siehe Kartendarstellung „Anlage 7“) erfolgte auf Grundlage der Darstellungen in „Anlage 4“ und der Kartengrundlage einer Topographischen Karte im Maßstab 1:25.000.

Bei dem Abgrenzungsvorschlag des Ingenieurbüros werden grundlegend die Vorgaben des DVGW Arbeitsblattes W 101, Richtlinien für Trinkwasserschutzgebiete Teil 1: Schutzgebiete für Grundwas- ser berücksichtigt.

Die nachfolgende Kartendarstellung zeigt die geplanten Abgrenzungen für die Wasserschutzge- bietszonen II und III sowie für das Wassergewinnungsgebiet südöstlich der Ortslage Gemünden. Die 3 vorhandenen, wasserrechtlich genehmigten Brunnen sind zudem dargestellt.

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Abb.: Auszug der Plankarte („Anlage 7“): Abgrenzungsvorschlag für die Wasserschutzge- bietszonen II und III sowie das geplante Wassergewinnungsgebiet (Quelle: Gutachten des In- genieurgeologischen Büros Dr. Jörg Wildberger; Kartengrundlage: Topographische Karte 1:25.000, Stand: 11/2011)

Die oben dargestellten Abgrenzungen wurden in die FNP-Plankarte übernommen (siehe erste oben stehende Abbildung).

Für die Bearbeitung der Planunterlagen wurden weitere Quellen herangezogen (u. a. Kartenmateri- al zu Ver- und Entsorgungsanlagen in der Verbandsgemeinde Kirchberg; Verbandsgemeindewerke, Stand: 01/ 2012).

Aussagen zur Regionalplanung:

Im aktuellen Entwurf des Regionalen Raumordnungsplans (von September 2014) sind diese Aus- weisungen verzeichnet:

Ausweisungen zum Ressourcenschutz: Im nördlichen und nordwestlichen Teilbereich der geplanten WSG-Gebietsausweisung ist ein Vorranggebiet Ressourcenschutz im RROP-Entwurf ausgewiesen. Innerhalb der geplanten WSG-Gebietsausweisung ist großflächig ein Vorbehaltsgebiet Ressour- censchutz dargestellt; diese Ausweisung erstreckt sich über die gesamte geplante Gebietsauswei- sung.

Z 80 führt hierzu aus: „In den Vorranggebieten Ressourcenschutz sind Nutzungsänderungen und Nutzungen, die mit dem Ziel, die heimische Tier- und Pflanzenwelt nachhaltig zu sichern, nicht ver- einbar sind oder durch die das Grundwasserdargebot quantitativ oder qualitativ gefährdet würde, ausgeschlossen.“

Ausweisungen zum Grundwasserschutz: Im nördlichen Teilbereich (bis zum Randbereich) der ge- planten WSG-Gebietsausweisung ist ein Vorranggebiet Grundwasserschutz im RROP-Entwurf aus- gewiesen. Innerhalb der geplanten WSG-Gebietsausweisung ist großflächig ein Vorbehaltsgebiet Grundwasserschutz dargestellt.

Ausweisungen zum Rohstoffabbau: Innerhalb der geplanten WSG-Gebietsausweisung ist in Teilflä- chen in der Gesamtkarte des Fortschreibungsentwurf der Regionalen Raumordnungsplans von

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2014 großflächig ein Vorbehaltsgebiet Rohstoffabbau dargestellt. Nachfolgende Abbildungen zwei- gen die Darstellung des Fortschreibungsentwurfs von 2014 und einen Ausschnitt der Gesamtkarte des wirksamen RROP 2017.

Abb.: Auszug aus der Plankarte des RROP-Entwurfs von September 2014 (unmaßstäblich ver- kleinert, eigene Bearbeitung)

Abb.: Auszug aus der Plankarte des wirksamen Regionalen Raumordnungsplans von 2017 (unmaßstäblich verkleinert, eigene Bearbeitung)

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Neben dem Verzicht auf die Vorbehaltsfläche Rohstoffabbau erfolgt im wirksamen RROP 2017 ebenfalls der Verzicht im entsprechenden Bereich auf die Darstellung des Vorbehaltsgebietes Grundwasserschutz. Somit besteht kein Konflikt mehr mit dem Wasserschutzgebiet südlich der Ortsgemeinde Gemünden und den Vorgaben der Regionalplanung.

Darüber hinaus hatte im Beteiligungsverfahren gemäß § 20 LPlG und § 4 (1) BauGB die Untere Landeswasserbehörde bei der Kreisverwaltung des Rhein-Hunsrück-Kreises keine Bedenken zur geplanten Darstellung des Wasserschutzgebietes vorgetragen. Die Untere Landeswasserbehörde hat darauf hingewiesen, dass es sich um eine Übernahme aus der Wasserversorgungsfachplanung der Verbandsgemeindewerke Kirchberg handelt. Somit wurde bereits im Rahmen vorheriger Betei- ligungsverfahren behördenseitig (auf Grundlage der Darstellungen des Fortschreibungsentwurfs des RROP 2014) kein Konflikt zwischen der dargestellten Vorbehaltsfläche für Rohstoffsicherung und dem Wasserschutzgebiet erkannt.

Darüber hinaus berichtetet die NHB Nahe-Hunsrück-Baustoffe GmbH und Co. KG als Betreiber des angrenzenden Steinbruchs in der Gemarkung Henau und Pächter der angedachten Erweiterungs- fläche in der Gemarkung Gemünden in der öffentlichen Sitzung des Ortsgemeinderates Gemünden am 08.12.2017 über das Ergebnis einer durchgeführten Tiefenbohrung. Aus dieser ging hervor, dass erst in ca. 85 bis 95 m Tiefe abbauwürdiges Gesteinsmaterial angetroffen wurde. Bei ca. 100 m Tiefe wurde ein Grundwasserhorizont festgestellt, der einen Konflikt mit der Wassergewin- nung des angrenzenden Brunnens III erwarten lässt. Die NHB geht aufgrund des negativen Ergeb- nisses davon aus, dass eine Abbaumöglichkeit in der Pachtfläche der Ortsgemeinde Gemünden nicht mehr in Betracht kommt.

Bei einem entsprechenden Verzicht auf einen Abbau des Gesteinsmaterials in genannter Tiefe er- geben sich keine Konflikte mit dem Wasserschutzgebiet „Brunnen Gemünden“.

9.2 Anpassung der Darstellung des Freihaltekorridors für die geplante Schnellbahn- strecke zwischen den Flughäfen Frankfurt am Main und Frankfurt-Hahn

Im bisherigen Entwurf des Flächennutzungsplans war ein Freihaltekorridor für die geplante Hoch- geschwindigkeitsstrecke zwischen den Flughäfen Frankfurt am Main und Frankfurt-Hahn verzeich- net. Der Verlauf des Freihaltekorridors ist bisher jedoch (bis auf die äußere, nördliche Begrenzung des Freihaltekorridors) nicht genau dargestellt. Diese Darstellung soll im Rahmen der 3. Änderung des Flächennutzungsplans angepasst werden.

Gemäß landes- und regionalplanerischen Vorgaben (Darstellungen im RROP und LEP IV (Karte zum Infrastrukturnetz) ist für die Schnellbahn ein Freihalte-Korridor von 300 m zur geplanten Trasse bei kommunalen Bauleitplanungen zu berücksichtigen.

Im Regionalen Raumordnungsplan Mittelrhein-Westerwald (Fortschreibungsentwurf von 2014, aber auch noch im gültigen RROP 12/2017) ist der Freihaltekorridor für die geplante Schnellbahnstrecke zwischen den Flughäfen Frankfurt am Main und Frankfurt-Hahn wie folgt abgebildet:

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Abb.: Darstellung des Freihaltekorridors in der Fortschreibung für den Regionalen Rau- mordnungsplan Mittelrhein-Westerwald (kleinmaßstäbige Plankarte)

Anmerkungen zu einer aktuellen Pressemeldung des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung:

Das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung hat am 02.04.2014 eine Pressemeldung zur Schnellbahntrasse zum Flughafen Hahn veröffentlicht. Das Kabinett hat den Beschluss gefasst, den im LEP IV skizzierten Freihaltekorridor für die Schnellbahntrasse zum Flug- hafen Hahn deutlich zu verkleinern. Der Inhalt der Pressemeldung wird nachfolgend wiedergege- ben.

Das Konversionskabinett hat auf Vorschlag von Wirtschaftsministerin Eveline Lemke beschlossen, dass der bislang im Landesentwicklungsprogramm LEP IV unter Ziel 147 vorgesehene Korridor in einer Breite von 300 Metern für den Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen den Flughä- fen Frankfurt am Main und Frankfurt Hahn auf eine Mindestbreite von 150 Metern verringert wird.

Die anliegenden Verbandsgemeinden Rhein-Nahe, Rheinböllen, Simmern und Kirchberg sollen damit mehr Gestaltungsraum und Entscheidungsmöglichkeiten für die kommunale Bauleitplanung erhalten. Die Landesregierung entspricht mit der Lockerung der Vorgaben im LEP IV den aktuellen Bedürfnissen der Kommunen im Hunsrück und unterstützt deren städtebauliche und wirtschaftliche Entwicklung. Die Planungen der Kommunen umfassen u. a. die Ausweisung oder Erweiterung von Gewerbegebieten und die Erweiterung von gewerblichen Einzelgebäuden.

Eine vollständige Abriegelung des Korridors durch Baumaßnahmen wird jedoch weiterhin nicht ge- nehmigt werden können. Um die kommunalen Planungen rechtssicher zu machen, müssen die Kommunen für die jeweilige konkrete Bauleitplanung (im Einzelfall) bei der Struktur- und Genehmi- gungsdirektion Nord bzw. Süd ein Zielabweichungsverfahren beantragen.

Im Hinblick auf den Freihaltekorridor der Schnellbahntrasse wurde durch den am 12.10.2015 von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Obere Landesplanungsbehörde, erlassenen Ziel- abweichungsbescheid zudem eine neue Sachlage geschaffen. Entgegen der bisherigen Aussagen erfolgten im Bereich der Verbandsgemeinde Kirchberg Reduzierungen von der nördlichen Abgren- zung aus um grundsätzlich 100 m. Teilweise um etwas weniger (75 m) und etwas mehr mit 150 m

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Verbandsgemeinde Kirchberg 30 755 Begründung zur 3. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 193 im Bereich des Flughafengeländes (ab dem Schnittpunkt der Korridormittellinie mit der reaktivierten Hunsrückbahn (gemäß Planfeststellungsbeschluss) bis zum Korridorendpunkt).

Im Rahmen der vorliegenden Flächennutzungsplanänderung erfolgt die zeichnerische Darstellung des Freihaltekorridors entsprechend des Zielabweichungsbescheides vom 12.10.2015. Diese Dar- stellung ist der Gesamtkarte des Flächennutzungsplans im Stand der vorliegenden 3. Änderung zu entnehmen.

Nachfolgend wird entsprechend die neue Abgrenzung des Freihaltekorridors gemäß Zielabwei- chungsbescheid dargestellt.

Abb.: Darstellung des Freihaltekorridors für die geplante Schnellbahnstrecke zwischen den Flug- häfen Frankfurt am Main und Frankfurt-Hahn (Auszug: Bereich Stadt Kirchberg)

9.3 Darstellung von öffentlichen Verkehrsflächen im Bereich des Flughafen Frankfurt Hahn (Gemarkungen der Ortsgemeinden Bärenbach, Hahn und Lautzenhausen)

Im Rahmen dieser 3. allgemeinen, gemarkungsübergreifenden Änderung erfolgt die planerische Umwandlung bisheriger „Sonderbaufläche Flughafen“ in öffentliche Verkehrsfläche zur Darstellung des Verlaufs der Landesstraße 182 bzw. von Veränderungen am Knotenpunkt der bisherigen Kreis- straße (jetzt B 50).

Es handelt sich um die nachrichtliche Anpassung einer Fachplanung und gegebenen Bestandssitu- ation. Es bedarf daher keiner weitergehenden planerischen Bewertungen zu städtebaulichen und landschaftsplanerischen Aspekten.

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Abb.: Darstellung der Änderung „Nr. 3 – Allgemein“: Verlauf der L 182 im Bereich der SO- Fläche Flughafen

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II U MWELTBERICHT (KURZERLÄUTERUNG )

Mit der Novellierung des Baugesetzbuchs vom 20. Juli 2004 ist die Durchführung einer Umweltprü- fung sowie die Erstellung eines Umweltberichtes für alle Bauleitpläne (und deren Änderungen) ver- pflichtend geworden. Der Anforderungskatalog an die Plan-Umweltprüfung bzw. den Umweltbericht ergibt sich aus § 2 (4) BauGB unter Verweis auf § 1 (6) Nr. 7 und 1a BauGB in Verbindung mit der BauGB-Anlage.

Im Umweltbericht sollen die nachteiligen Folgen der Planung gebündelt dargestellt werden, um den anschließenden Abwägungsprozess transparent zu gestalten. Der Umweltbericht ist damit die „Ver- schriftlichung“ der Umweltverträglichkeitsprüfung. In der notwendigen Abwägung bei der Aufstellung des Bauleitplans dient der Umweltbericht dazu, klarzustellen, "was man tut", in der Abwägung kommt man dann zum "Inkaufnehmen" der Folgen. Der Umweltbericht kann ebenso wenig wie die Umweltprüfung sicherstellen, dass nur umweltverträgliche Vorhaben und Pläne zugelassen werden, Ziel ist vielmehr eine transparente Darstellung der Umweltfolgen.

Im Umweltbericht werden die voraussichtlichen Umweltauswirkungen der FNP-Änderung ermittelt und bewertet. Die Ermittlung und Bewertung dient insbesondere der Feststellung und Prognose möglicher erheblicher Umweltauswirkungen.

Der Umweltbericht bezieht sich nur auf die Auswirkungen, welche durch die Änderungsinhalte der 3. Änderung des Flächennutzungsplans Gegenstand sind.

Der Umweltbericht wird aufgrund seines Umfangs als separates Textwerk verfasst, und ist formalrechtlich ein gesonderter Bestandteil der Begründung (vgl. § 2a Satz 3 BauGB).

Für Einzelheiten wird auf das separate Dokument des Umweltberichts verwiesen.

05. Sept. 2018 heu-om-mh Kirchberg, den ...... Projektnummer: 30 755 Bearbeiter: Dipl.-Ing. Andy Heuser Ausgefertigt: Dipl.-Geogr. Olaf Malinowski Ayla Claßen, B. Sc.

KARST INGENIEURE GmbH ...... Rosenbaum (Bürgermeister)

Anlagen:

- Flächenbilanz: Die Flächenbilanz für die geänderten Flächendarstellungen der 3. Änderung des Flä- chennutzungsplans ist in einer separaten Tabelle aufgelistet, die als Anlage im DIN-A3 Format beigefügt ist. In dieser Tabelle wird die Gesamtsumme der geänderten Nutzungsarten ermittelt (alle Flächenanga- ben erfolgen in der Einheit Hektar).

- Umweltbericht

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