Leonhard Thurneysser : Drucker in

Autor(en): Boerlin, Paul H.

Objekttyp: Article

Zeitschrift: Librarium : Zeitschrift der Schweizerischen Bibliophilen- Gesellschaft = revue de la Société Suisse des Bibliophiles

Band (Jahr): 18 (1975)

Heft 3

PDF erstellt am: 05.10.2021

Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-388245

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http://www.e-periodica.ch PA UL H. BO ERLIN (BA SEL) LEONHARD THURNEYSSER - DRUCKER IN BERLIN

Daß im Jahre 1572 in Berlin eine Druckerei Nürnberger Familie entstammend, wurde gegründet wurde (die zweite in dieser 1531 (vermutlich am 22.Juli) als Sohn des Stadt), die durch die Qualität ihrer Erzeugnisse Goldschmiedes Jacob Thurneysser in rasch großes Ansehen gewinnen sollte, geboren. Auch er erlernte das dürfte vielen Lesern dieser Zeitschrift nicht Goldschmiedehandwerk. Daneben diente er dem Medi- l T 1 s * v

3è .> &r sQ 3 » l X v w A Leonhard Thurneyssers Druckersignet: der Pegasus mit Thurneyssers Wappen und einer Armillarsphäre. Holzschnitt nach Entwurf von Jost Amman. Aus Leonhard Thurneysser, «Confirmatio Concertationis». Gedruckt bei Thurneysser, Berlin 1576. Universitätsbibliothek Basel. unbekannt sein. Nicht ganz so bekannt ist zinprofessor Johannes Huber als Famulus vielleicht, daß der Schöpfer dieser Offizin und durfte ihm auch aus den Schriften des ein Schweizer - genauer gesagt, ein Basler - vorlesen. Die übliche gewesen ist und daß die Druckerei nur eine Gesellenwanderung führte ihn von 1547 an nach von vielen Unternehmungen seines England und Frankreich, und 1551 ist er abenteuerlichen Lebens war, mit denen er zu bei den Truppen des Markgrafen Albrecht seiner Zeit in Europa weitherum Aufsehen von -Kulmbach zu finden (der erregte. in den Reformationskriegen eine Rolle Leonhard Thurneysser zum Thurn 1531 - spielte), bis er 1553 in der Schlacht von 1596), einer 1461 in Basel eingebürgerten Sievershausen in Gefangenschaft geriet. 1555

189 nach Basel zurückgekehrt, ging er mit einer aus Europa angezogen. Von einem unbändigen vermöglichen Witwe die Ehe ein, doch war Erkenntnisdrang getrieben und offenbar dieser Verbindung wenig Erfolg beschieden. mit einem hervorragenden Gedächtnis Da der Vormund seiner Frau ihm ihr begabt, hat Thurneysser unterwegs begierig Vermögen vorenthielt und da leichtfertige aufgenommen, was es über Mineralien, Bürgschaften Thurneysser betrügerischen über fremde, im Abendland noch Wucherern auslieferten, geriet er in große finanzielle unbekannte Pflanzen und ihre Wirkungen, über Bedrängnis. Ein Versuch, sich mit Geheimrezepte, über Heilmethoden fremder Hilfe eines goldüberzogenen Bleibarrens Völker und alles, was damit zusammenhing, daraus zu befreien, schlug fehl, und so verließ zu lernen gab. Das erstaunliche Wissen, Thurneysser Familie und Vaterstadt das er sich so im Verlaufe der Jahre ziemlich fluchtartig, um anderswo seinen erwarb, und die von seinem großen Vorbild Beruf auszuüben. Er scheint in Rußland Paracelsus übernommene, im Gegensatz zur gewesen zu sein, arbeitete später in Straßburg galenischen Schulmedizin stehende und schließlich bei dem Goldschmied Hüet- unmittelbare Beobachtung der Natur erlaubten lin in Konstanz. Dessen Tochter Anna wurde es ihm, mit der Zeit, obwohl er nie studiert denn auch nach Thurneyssers Scheidung, hatte, allerhand erfolgreiche Kuren 1563, seine zweite Frau, mit der er bis zu durchzuführen. Dieser Drang, nicht aus überlieferten ihrem Tode glücklich zusammenlebte. Theorien, sondern aus eigener Inzwischen hatte eine Thurneysser offenbar Anschauung zu lernen, hatte Thurneysser z. B. angeborene und durch den frühen Kontakt schon 1559 veranlaßt, die Leiche einer mit dem Gedankengut des Paracelsus hingerichteten Frau zu sezieren (sie war das ausgelöste Neigung zu den Naturwissenschaften Vorbild für das Klappmodell auf Abb. B). und zur Medizin die Oberhand Das Außergewöhnliche dieses Unternehmens gewonnen: Er zog 1559 ins Tirol, nach Tar- erhellt allein daraus, daß es dazu der renz im Gurgltal, um im Berg- und Hüttenbau Erlaubnis Kaiser Ferdinands I. bedurfte. - eine neue Tätigkeit zu beginnen. Dieser Das alles zeigt, daß der Metallurg Thurneysser Übergang ist so erstaunlich nicht, wenn man in den 1560er Jahren allmählich zum bedenkt, daß die Verarbeitung von Metallen Apothekerarzt wurde. das Wesen des Goldschmiedeberufes Inzwischen hatte er begonnen, sich auch ausmacht. In Tarrenz legte Thurneysser als Schriftsteller zu betätigen. Unterwegs, bald eine eigene Schmelz- und Schwefelhütte «auff dem wilden und wietenden Mer », waren an. Ihre Bedeutung scheint beachtlich die astrologische Abhandlung «Archi- gewesen zu sein, denn sie zog namhafte doxa » und die eine Verbindung von Alchemie Gelehrte an und führte dazu, daß Erzherzog und Medizin postulierende «Quinta Ferdinand II. von Österreich, seit 1564 Essentia» entstanden. 1569 nahm Thurneysser Regent des Tirols, den ehemaligen Basler Urlaub und fuhr auf allerhand Goldschmied in seine Dienste nahm. In seinem Umwegen nach Münster i. W., um diese beiden Auftrag ging Thurneysser auf ausgedehnte Texte drucken zu lassen. Hier erhielt er den Reisen, die ihn nicht nur durch die europäischen Auftrag, für Johann Grafen von Hoya, den Länder, sondern auch nach Ägypten Bischof von Münster und Osnabrück, eine und durch den Vorderen Orient führten, Apotheke einzurichten, und offenbar wurde und hier erhielten seine naturwissenschaftlichen er von ihm auch als Leibarzt beschäftigt. Interessen die entscheidenden Die «Archidoxa» erschien noch 1569, die Impulse. Denn der Orient und die vor allem in «Quinta Essentia» 1570, gedruckt bei dem den arabischen Ländern verbreiteten, auf früher in Köln tätig gewesenen Johann alten Überlieferungen beruhenden Kenntnisse Ossenbruck. Schon gleich diese ersten hatten seit je Ärzte und Naturforscher Publikationen sollten sich durch reiche Aus-

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«Confirmatio B Anatomisches Modell mit aufklappbarem Leib, H0lzschnitt.F0l.35" aus Leonhard Thurneysser Basel. Concertationis ». Gedruckt bei Thurneysser, Berlin 1576. Universitätsbibliothek

191 stattung auszeichnen. Zur «Archidoxa », fürst den weitgereisten, kenntnisreichen und welcher das einer allegorischen Komposition gewandten Autor vorstellen. Bei dieser eingefügte Porträt des Autors, in Kupfer, Gelegenheit erstaunte Thurneysser den vorangestellt ist, gehören acht astrologische Landesherrn dadurch, daß er der kranken Kur- Kupfertafeln mit dem Lauf der fürstin eine richtige Diagnose stellte, und Gestirne und des Menschenlebens, auf die sich nachdem es ihm auch gelungen war, sie jeweils drei auszuschneidende Scheiben mit erfolgreich zu kurieren, ernannte ihn der Kurfürst Zeiger drehbar montieren Keßen. Die noch im gleichenJahr zu seinem Leibarzt. «Quinta Essentia » enthält ebenfalls das Damit begann jene Periode in Thurneyssers Autorbildnis und eine Reihe von alchimistischen Leben, die den Höhepunkt seiner Illustrationen, Kupferstichen, umgeben Laufbahn bilden sollte. von ornamentalen Holzschnittbordü- In Berlin erhielt er für seine Wohnung ren. Die Entwürfe für beide Bände hatte der und seine Laboratorien einen Teil des in Münster tätige MaierHermann tomRing ehemaligen FranziskanerHosters, des sogenann- angefertigt; Stecher waren Remigius und Hans Hogenberg. Mit der Arbeit des Drak- LEGENDEN ZU DEN FOLGENDEN kers war Thurneysser allerdings äußerst VIER BILDSEITEN unzufrieden. Mit Recht, müssen wir sagen, 1 Bildnis von. Leonhard Thurneysser. Um die 1574. wenn wir etwa in Abbildung 2 Kupferstich, sg,yx 22,5 an (Platte). Vielleicht wiedergegebene Tafel mit der entsprechenden nach Entwurf von Jast Amman. Knpferstickkakineft Hokschnittillustratiott aus der 1574 bei der Öffentlichen, Kunstsammlung Basel. Irrt Bildoval die Embleme der Ritterorden in Hans Steinmann in Leipzig; gedruckten vom Heiligen Kreuz Jerusalem (links) und der heiligen Katharina vom Essentia zweiten Auflage der «Quinta. », Berge Sinai (rechts). Die (ton Thurneysser bei allere Abbildung 3, vergleichen. Die Kupferstiche seinen Bildnissen verwendete) allegorische Umrahmung sind unsauber und ungleichmäßig gedruckt, zeigt u.a. oben die Personifikationen von «Alchimia» und unten, zum Teil verschoben, zum Teil schiefin die «Temperantia », zwei Säulen mit Thurneyssers Devisen «-Festina lente: » (Eile mit Weile) Ornamentbordüren eingefügt. and «Zeit bringt Ehrenpreis». In der Mitte unten Als Thurneysser eine weitere Abhandlung Thurneyssers Wappen. druckfertig hatte, die unter dem Titel «Pi- 2 Alchimistische- Illustration, foLAa" aus dem 6. Back von Leonhard «Quinta Essentia. son » von Gewässern und ihrem Mineralgehalt Thurneysser, », I.Auflage, gedruckt von Johann Ossenbruck, Münster handelte, verließ daher er Münster, i.W. T570. Kupferstich in Halzscknittbardüre, ging nach a. O. und übergab den nach Entwurf von Hermann torn Ring gestochen von «Pison» r57i Hans Eichom (1524—1583), Hans Hogenberg. Universitätsbibliothek Basel, Alchimistische Leonhard dem aus Nürnberg stammenden bedeutendsten 3 Illustration, p. CXM, aus Thurneysser, «Quinta Essentia », 2.Auflage, gedruckt Drucker des in Frankfort 16.Jahrhunderts von Hans Sleinmann, Leipzig 1574. Holzschnitt.. a.O. Universitätsbibliothek Basel. Nach Frankfurt a.O. kam. im gleichen 4 Titelblatt"-zuLeonhard Thurneysser, «Tabulaqua- Jahr aber auch der neue Kurfürst von mnâamsyllabarum...», spiralig im Uhrzeigersinn zu lesen, gedruckt bei Nikiaus Yoltz in Thurneyssers Brandenburg, Johann Georg (reg. 1571—1598), Druckerei, Berlin 1583. Universitätsbibliothek Basel. um sich huldigen zu lassen, und da er Es handelt sich offensichtlich um eine Art von anscheinend von dem schon bekannten Thurneysser Geschäftsprospekt, der die verschiedenen zur Verfügung gehört hatte, ließ er sich von dem im stehenden Schriften und' Etustrierungsmöglichkeitm vor Augenfuhren sollte. Druck befindlichen «Pison Korrekturbogen » Astrologische Tafel «Deß Menschen Circket und vorlegen. Wir dürfen annehmen, daß Lauff»,j mit dem Laufder Planeten, verglichen. Thurneysser mit Bedacht jene auswählte, in Holzschnitte. Entwurf von JastAmman, geschnittenvermutlich denen von Edeisteiirfundorten in der Mark von Lucas Mayr. Gedruckt bei Thurneysser^ Berlin r575- Universitätsbibliothek Basel. Es handelt sich und in der Spree Brandenburg von Flußgold um eine der acht Tafeln, die zur 2.Auflage, 1575, der die Rede war. Jedenfalls ließ sich der Kur¬ «Archidoxa » von Leonhard Thurneysser gehören.

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.¦-¦-' V ten Grauen Klosters. Hier baute er in den Grauen Kloster eine eigene Offizin aufzubauen folgenden Jahren eine umfangreiche (Abb. A). Unter seinen Augen Unternehmung auf, deren verschiedene Zweige entstanden nun hervorragend gedruckte Bände sinnreich ineinandergreifen, und zu deren mit ebenso hervorragenden Illustrationen, Bewältigung er sich einen ganzen Hofstaat denn Thurneysser beschäftigte auch von gegen 200 Personen schuf. Im Zentrum Holzschneider und Kupferstecher, die nach stand - neben seinen Pflichten als Leibarzt- seinen genauen Angaben arbeiten mußten. eine ausgedehnte ärztliche Praxis. Er hatte Einem kleinen Bändchen von 1574, das eine eigene Ferndiagnosemethode entwik- unter dem Titel «êgfirjvela» («Onomasti- kelt: Aus dem ganzen Römischen Reiche cum ») paracelsische Ausdrücke erklärte, trafen täglich Boten hoher und höchster folgte 1575 die « evnogaorjXcoan; », eine Personen mit Harnproben ein, aus deren Erklärung der «Archidoxa». Und im gleichen Untersuchung er auf die Natur der Krankheiten Jahr erschien auch - in vergrößertem Format schloß. Hand in Hand damit ging die - die schöne Neuauflage der «Archidoxa» Tätigkeit als Apotheker, denn mit der selbst. Bei der «Quinta Essentia» Diagnose lieferte Thurneysser zugleich auch die sind die meisten Illustrationen offenbar nach von ihm hergestellten Arzneien. Fremde Vorlage der alten Zeichnungen des Praktikanten erhielten in seinen Laboratorien Hermann torn Ring von 1570 angefertigt, Unterricht in Pharmazie und Chemie. nunmehr aber als tadellos gedruckte Da er bald von allen Seiten um Rat gefragt Holzschnitte (Abb. 3). Als eigentliche wurde, kam auch der Astrologie, die in der Meisterleistungen der Holzschneide- und Druckkunst Vorstellung der Zeit mit der Alchemie dürfen die astrologischen Tafeln zur zusammenhing, eine große Bedeutung zu. «Archidoxa» (im Folioformat) bezeichnet Thurneysser stellte nicht nur die massenhaft werden, bei denen jeweils mehrere kompliziert von ihm verlangten «Nativitäten» durchbrochene Drehscheiben (Horoskope), sondern gab schon von 1571 an jedes übereinander angebracht sind (Abb. 5). In der Jahr Kalender mit allerhand nützlichen Schrift « Confirmatio concertationis » von Angaben (über die Konstellationen der 1576 gibt Thurneysser neben einer Darlegung Gestirne, über das Wetter usw.) heraus. Zu seiner Harnuntersuchungsmethode erwähnen sind ferner Salpetersiedereien und auch eine anatomische Beschreibung des eine Glasmanufaktur, die er einrichtete, und Menschen, die durch raffinierte Klapptafeln die von ihm betriebenen Geld- und illustriert wird, wie sie aus neueren Bankgeschäfte. Anatomieatlanten bekannt sind (Abb. B). Daneben lief seine schriftstellerische Herausgegriffen sei auch der 1578 herausgegebene Produktion weiter. Den bereits genannten Band «Historia Unnd Beschreibung Influen- Publikationen folgten fast Jahr für Jahr neue tischer... Wirckungen... », ein Kräuterbuch Abhandlungen. Da sie jeweils bedeutenden mit vorzüglichen Pflanzenillustrationen Personen und Fürstlichkeiten gewidmet und (Abb. C). Um auch fremde, namentlich ihnen mit höflichen Briefen überreicht wurden, auch orientalische Alphabete zur Verfügung trugen sie in besonderem Maße dazu zu haben, gliederte Thurneysser seiner bei, den Ruhm des Verfassers zu verbreiten. Druckerei eine eigene Schriftgießerei an. Eine neue Ausgabe der « Quinta Essentia » Ihre Lettern sind zahlreich zu finden im erschien 1574 noch in Leipzig, bei Hans zweiten Teil des paracelsischen Wörterbuches, Steinmann (gest. 1588). Da sich die Distanz von 1583, und gleichsam eine Musterkarte von Berlin aber lästig auswirkte und da die der verschiedenen Schriftarten bietet Druckereien auf die Dauer Thurneyssers die «Tabula quarundam syllabarum» des hohen Ansprüchen nicht zu genügen gleichen Jahres (Abb. D und 4). Aber nicht vermochten, hatte er 1572/73 begonnen, im nur Thurneyssers eigene Werke druckte

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C Seite aus Thurneysser, «Historia Influentischer \ Elementischer... Wirckungen j Allerfremden unnd Heimischen Erdgewechssen ». Gedruckt bei Michael Hentzke in Thurneyssers Druckerei, Berlin 1578. ÜB Basel.

198 seine leistungsfähige Offizin, sondern auch Einen weiteren Urlaub, im Jahre 1580, Publikationen im Auftrage des Kurfürsten benützte Thurneysser dazu, sich wieder zu und Arbeiten auswärtiger Gelehrter. So verheiraten, und zwar mit Marina Herbrott wollte z.B. Jakob Ebert gen. Polyglottus, aus Ravensburg, die einer Familie des Theologieprofessor in Frankfurt a. O., ein niederen Adels angehörte. Schon nach kurzem Buch mit chaldäischer und syrischer Schrift zeigte es sich, daß er eine schlechte Wahl bei Thurneysser drucken lassen. getroffen hatte, da die junge Frau eine Es überrascht nicht, daß der Erfolg und ungemein unsittliche Lebensführung gepflogen der große Reichtum dieses Außenseiters das hatte und weiterhin pflog, und so sandte Mißtrauen und den Neid namentlich der Thurneysser sie nach wenigen Wochen von akademischen Mediziner hervorrief. Man Berlin ihrem Vater zurück. Nun aber stürzte begann gegen ihn aufzutreten, bestritt seine sich die Familie Herbrott voller Habgier Heilerfolge zwar nicht, erklärte sie aber als auf die in Basel liegenden Güter des reichen vom Teufel stammend. 1575 war Thurneyssers Schwiegersohnes. Ein heftiger, jahrelanger Frau gestorben, und seit er 1577 Prozeß entspann sich, der erst 1584 vom einen Schlaganfall erlitten hatte, fehlte ihm Basler Gericht mit einiger Willkür und trotz die frühere Robustheit. Er begann daher, der Intervention des brandenburgischen die Rückkehr in seine Vaterstadt ins Auge Kurfürsten dahin entschieden wurde, laut zu fassen. Die Druckerei verkaufte er 1577 Eheabrede müsse Thurneysser mit seiner seinem Setzer Michael Hentzke, behielt Frau in Basel wohnen; wolle er dies nicht, jedoch die Aufsicht. Nachdem Hentzke 1580 so sei das seine Sache, in diesem Falle stehe gestorben war, gelangte die Offizin dann an seiner Frau der Genuß seines in Basel liegenden Nikiaus Voltz (gest. 1619), als dieser 1581 Vermögens zu. Nun geriet Thurneysser Hentzkes Witwe heiratete. Inzwischen hatte völlig außer sich und veröffentlichte ein Thurneysser auch begonnen, seine sämtlichen «durch Not gedrungenes Ausschreiben an Güter (man sprach unter anderem von alle Stände der ganzen Christenheit », das er neun Zentnern Silbergerät) in seine Heimat ohne Manuskript selbst gesetzt haben soll zu senden, und als er 1579 vom Kurfürsten und in dem er alle von ihm erlittene Unbill einen mehrmonatigen Urlaub erhielt, fuhr in letzter Genauigkeit schilderte. Angesichts er selbst nach Basel. Nachdem er hier seine des Verlustes seines Vermögens ließ es ihm alten Schulden erledigt hatte, gab man ihm sein Stolz unmöglich erscheinen, weiterhin die Zusicherung, daß er wieder ins Bürgerrecht in Berlin, umgeben von Anfeindungen zu der Stadt aufgenommen werde. leben. Trotz der unveränderten Gunst des Gegenüber dem St.-Leonhards-Kloster erwarb Kurfürsten verließ er daher um die Mitte er eine große Liegenschaft und baute das des Jahres 1584 heimlich Brandenburg und Wohnhaus zu einem fast schloßartigen Bau Deutschland. mit geschweifter Laternenkuppel und steilen Er begab sich direkt nach Italien und französischen Dächern aus. An dieser Stelle verbrachte die nächsten sechs Jahre in Rom. Es darf nicht unerwähnt bleiben, daß dieses scheint, daß er dort Leibarzt des Kardinals Haus von 1768 bis 1852 die von Wilhelm Marx Sittich, des Bischofs von Konstanz, Haas Vater begründete, bekannte war und einen Landsitz in Frascati besaß. Schriftgießerei beherbergte und daß genau Dann werden seine Spuren undeutlich. Er zweihundert Jahre nach der Erwerbung durch taucht an verschiedenen Orten auf und Thurneysser, 1779, auf der Liegenschaft stirbt schließlich am 8.Juli 1596 mittellos im auch die (während sieben Jahren mit der Haus eines Goldschmiedes in Köln. Haas'schen Schriftgießerei assoziierte) Buchdruckerei von J.J.Thurneysen Leonhard Thurneysser ist immer wieder untergebracht wurde. als Scharlatan, ja als Betrüger bezeichnet

199 D Tafel

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CT3 und der unsinnigsten Dinge bezichtigt worden. allegorischen Apparates, in Holz geschnitten Und doch zeigt jeder Blick auf die oder in Kupfer gestochen, vorangestellt großenteils unausgeschöpften Quellen, daß (Abb. i). Andere, gemalte Bildnisse sind sein Leben zwar abenteuerlich, aber doch zum Teil erhalten, zum Teil nur aus der sehr viel normaler verlaufen ist, als eine Überlieferung bekannt. Als er 1579 sein phantasievolle Literatur annehmen wollte. Haus in Basel ausstattete, ließ er sich von Es ist daher bedauerlich, daß eine eingehende, dem Zürcher Christoph Murer einen ausschließlich auf den historischen Fakten Glasgemäldezyklus anfertigen, der sein Leben beruhende Biographie dieses im Bilde schilderte. Unterzieht man diese außergewöhnlichen Mannes bis heute fehlt. Immerhin bildlichen Zeugnisse einer kunstgeschichtlichen beginnt man zu erkennen, daß Thurneysser Untersuchung, dann ergibt sich das an seiner Zeit, der gärenden, schillernden kunstsoziologisch erstaunliche Resultat, daß zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, hier, noch bevor die höfischen Vorstellungen gemessen werden muß und nicht mit den des Barocks alles durchdringen, ein Maßstäben unseres technischen Zeitalters. Mann, der doch handwerklichem Stande Vieles was er tat, ist durchaus positiv zu entstammt, sich seinen Zeitgenossen und der bewerten. Dazu gehören zweifellos die Nachwelt darstellt mit künstlerischen Mitteln, Erzeugnisse seiner Offizin - dazu gehört aber die sich aus dem Bereich fürstlicher auch das Studium der Natur und ihrer Repräsentation herleiten*. Produkte, das ihm viele medizinische Erfolge ermöglichte, oder etwa seine hygienische * Die vorliegende Darstellung stützt sich auf Verordnung für die von der Pest heimgesuchte folgende, in diesen Wochen erscheinende seiner Stadt Berlin. Und in manchen Publikation des Verfassers: im Druck überlieferten Äußerungen scheint, Paul H. Boerlin: Leonhard Thurneysser als wenn auch in seltsamer Verkleidung, doch Auftraggeber. Kunst im Dienste der Selbstdar- zwischen Humanismus und Barock. ein richtiger Kern neuer Erkenntnis zu stekken. stellung Etwa 220 Seiten, Schwarz-Weiß-Abbildungen, Nicht zuletzt aber muß Thurneysser 140 3 Farbtafeln, Verlag Birkhäuser, Basel. mit allen seinen sich gegenseitig fördernden Es sei gestattet, noch daraufhinzuweisen, daß Tätigkeiten in modernem Sinne als einer der in der ersten Hälfte des Jahres 1976 im frühesten genialischen industriellen Kunstmuseum Basel eine gemeinsam mit der Basler Universitätsbibliothek veranstaltete Ausstellung Unternehmer bezeichnet werden. stattfinden wird, mit dem Titel «Leonhard Den meisten seiner Bücher hat Thurneysser Thurneysser - der Wunderarzt als Auftraggeber sein Bildnis im Rahmen eines reichen ».

EINE STAATSBIBLIOTHEK, EIN KATALOG, EIN VERLAG

Ein Zukunftswille kühnsten Ausmaßes seen für abendländische Kunst das überaus hat in den letzten zehn Jahren in Westberlin, großzügig geplante Kulturforum abrunden. nahe der schicksalsträchtigen Zonengrenze, Die Staatsbibliothek wird nach ihrer auf einem Riesengelände im Fertigstellung 1977 im ausbaufähigen Tiergartenbezirk einen Komplex supermoderner Hochmagazin (6. bis 9. Geschoß) für 8 Millionen Großbauten aus dem Boden wachsen Bände und in mehreren Lesesälen mit lassen: die Philharmonie, die Neue insgesamt 600 Plätzen für rund 200000 Bände Nationalgalerie und die «Staatsbibliothek und 30000 laufend bezogene Zeitschriften Preußischer Kulturbesitz ». Später sollen Mu¬ (darunter 22500 ausländische) Raum bie-

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