PASTORALKONZEPTION DER SEELSORGEEINHEIT DURMERSHEIM -

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INHALT Hintergrund zur Pastoralkonzeption ...... - 5 - Biblisches Leitbild ...... - 6 - Sehen, was ist – Eine Situationsanalyse ...... - 8 - Die Seelsorgeeinheit Durmersheim – Au am Rhein ...... - 8 - Gesellschaftliche und kirchliche Wirklichkeit in der Seelsorgeeinheit Durmersheim-Au am Rhein ...... - 11 - Die Ergebnisse der Sinus-Milieu-Studie ...... - 11 - Statistische Wahrnehmungen ...... - 14 - Angebote, Gruppierungen und einrichtungen der Seelsorgeeinheit Durmersheim – Au am Rhein ...... - 20 - Kategorie 1: Liturgie (Leiturgia) ...... - 20 - Kategorie 2: Verkündigung (Martyria) ...... - 22 - Kategorie 3: Nächstenliebe (Diakonia/Caritas) ...... - 24 - Gemeindeanalyse durch eine Umfrageaktion ...... - 26 - Auswertung zu Punkt 16a: Die Gottesdienste sind ansprechend – ja, weil… ...... - 27 - Auswertung zu Punkt 16b: Den Gottesdienst finde ich nicht ...... - 28 - Auswertung zu Punkt 17: Eigene Ideen und Wünsche zur Gottesdienstgestaltung ...... - 29 - Auswertung zu Punkt 21: Stärken ...... - 30 - Auswertung zu Punkt 22 und 23: Kritik, Verbesserungsvorschläge, Anmerkungen ...... - 32 - Ziele ...... - 34 -

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Auftrag: Als unverzichtbare Grundaufgaben unserer Seelsorgeeinheit erachten wir ...... - 34 - Liturgie und Gottesdienst ...... - 34 - Kinder- und Jugendpastoral ...... - 35 - Kindergärten ...... - 37 - Wege erwachsenen Glaubens...... - 38 - Caritas ...... - 39 - Verwaltung und Organisation ...... - 40 - Aufbruch: Mit grösserer Aufmerksamkeit als bisher widmen wir uns in ZukunT ...... - 41 - Jugendkirche VIA ...... - 42 - Wallfahrt Maria Bickesheim ...... - 43 - Öffentlichkeitsarbeit ...... - 44 - Abschied: Von folgenden Aktivitäten müssen wir uns verabschieden- 45 - Schlusswort ...... - 46 - Beschlussfassung ...... Fehler! Textmarke nicht definiert.

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HINTERGRUND ZUR PASTORALKONZEPTION

Am 1. November 2005 hat Erzbischof Dr. Robert Zollitsch die Pastoralen Leitlinien der Erzdiözese Freiburg in Kraft gesetzt1. Diese Leitlinien stehen im Zeichen der Neubesinnung und der Neubewertung kirchlichen Handelns. Sie nehmen die Zukunft in den Blick und wollen ebenso hauptberufliche wie eh- renamtliche kirchliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ermutigen, die notwendigen Veränderungsprozesse mitzugestalten. Die Leitlinien verpflichten die Seelsorgeeinheiten mit ihren Gemeinden 2, ei- gene Konzeptionen zu erarbeiten, in denen

„die Grundaufgab en der einzelnen Seelsorgeeinheit und deren Schwerpunkte vereinbart werden. Darin ist auch festzulegen, welche Aufgaben reduziert oder wegfallen werden“ 3.

Die Mitglieder der Pfarrgemeinderäte der Pfarrgemeinden der Seelsorge- einheit Durmersheim – Au am Rhein haben nach einem längeren Beratungs- prozess in den Jahren 2012 und 2013 am 25. Februar 2014 diese Pastoral- konzeption beschlossen.

1 Den Aufbruch gestalten. Pastorale Leitlinien der Erzdiözese Freiburg. Der Download der Leitlinien ist möglich unter www.erzbistum-freiburg.de. 2 Die Seelsorgeeinheit mit ihren Gemeinden gilt in der Erzdiözese Freiburg als untere, ortsnahe pastorale Ebene (vgl. Pastorale Leitlinien S. 43). Der Begriff „Gemeinde“ steht hierbei für „die skizzierten unter- schiedlichen Formen christlicher Gemeinschaft an einem Ort“ (S. 45) und wird bewusst in einem offenen Sinn verwendet, der nicht mehr von den „Seelsorgeeinheiten mit einzelnen Pfarreien oder Pfarrgemein- den“ ausgeht. Zur Begriffsklärung: Eine Pfarrei ist eine kirchenrechtlich errichtete und in der Regel territo- rial umschriebene Gemeinschaft von Gläubigen, der ein Pfarrer vorsteht. Der Begriff Kirchengemeinde kommt im Katholischen Kirchenrecht nicht vor. Bedingt durch das Allgemeine Preußische Landrecht setzte sich im deutschen Rechtswesen der Begriff der Kirchengemeinde wegen der Funktion bei der Vermögens- verwaltung durch. In Deutschland kommt daher der Kirchengemeinde eine entscheidende Bedeutung im Staatskirchenrecht zu, wobei sie von der Pfarrei zu unterscheiden ist. 3 Pastorale Leitlinien, S. 45. - 5 -

BIBLISCHES LEITBILD

Num 13, 1 -33: Der Herr sprach zu Mose: Schick einige Männer aus, die das Land Kanaan erkunden, das ich den Israeliten geben will. Aus jedem Väterstamm sollt ihr einen Mann aussenden, und zwar jeweils einen der führenden Männer. Da schickte Mose von der Wüste Paran die Männer aus, wie es der Herr befohlen hatte. Sie alle waren füh- rende Männer unter den Israeliten und das sind ihre Namen: aus dem Stamm Ruben Schamua, der Sohn Sakkurs; aus dem Stamm Simeon Schafat, der Sohn Horis; aus dem Stamm Juda Kaleb, der Sohn Jefunnes; aus dem Stamm Issachar Jigal, der Sohn Josefs; aus dem Stamm Efraim Hoschea, der Sohn Nuns; aus dem Stamm Benjamin Palti, der Sohn Rafus; aus dem Stamm Sebulon Gadiël, der Sohn Sodis; aus dem Josefstamm Manasse Gadi, der Sohn Susis; aus dem Stamm Dan Ammiël, der Sohn Gemallis; aus dem Stamm Ascher Setur, der Sohn Michaels; aus dem Stamm Naftali Nachbi, der Sohn Wofsis; aus dem Stamm Gad Gëuël, der Sohn Machis. Das waren die Namen der Männer, die Mose zur Erkundigung des Landes aussandte. Hoschea aber, den Sohn Nuns, nannte Mose Josua. Als Mose sie ausschickte, um Kanaan erkunden zu lassen, sagte er zu ihnen: Zieht von hier durch den Negeb und steigt hinauf ins Gebirge! Seht, wie das Land beschaffen ist und ob das Volk, das darin wohnt, stark oder schwach ist, ob es klein oder groß ist; seht, wie das Land beschaffen ist, in dem das Volk wohnt, ob es gut ist oder schlecht und wie die Städte ange- legt sind, in denen es wohnt, ob sie offen oder befestigt sind und ob das Land fett oder mager ist, ob es dort Bäume gibt oder nicht. Habt Mut und bringt Früchte des Landes mit! Es war gerade die Zeit der ersten Trauben. Da zogen die Männer hinauf und erkundeten das Land von der Wüste Zin bis Rehob bei Lebo-Hamat. Sie durchzogen zuerst den Negeb und kamen bis Hebron. Dort lebten Ahiman, Scheschai und Talmai, Söhne des Anak. Hebron war sieben Jahre vor der Stadt Zoan, die in Ägypten liegt, erbaut worden. Von dort kamen sie in das Traubental. Dort schnitten sie eine Rebe mit einer Wein- traube ab und trugen sie zu zweit auf einer Stange, dazu auch einige Granatäpfel und Feigen. Den Ort nannte man später Traubental we-

- 6 - gen der Traube, die die Israeliten dort abgeschnitten hatten. Vierzig Tage, nachdem man sie zur Erkundung des Landes ausgeschickt hat- te, machten sie sich auf den Rückweg. Sie kamen zu Mose und Aaron und zu der ganzen Gemeinde der Israeliten in die Wüste Paran nach Kadesch. Sie berichteten ihnen und der ganzen Gemeinde und zeigten ihnen die Früchte des Landes. Sie erzählten Mose: Wir kamen in das Land, in das du uns geschickt hast: Es ist wirklich ein Land, in dem Milch und Honig fließen; das hier sind seine Früchte. Aber das Volk, das im Land wohnt, ist stark und die Städte sind befestigt und sehr groß. Auch haben wir die Söhne des Anak dort gesehen. Amalek wohnt im Gebiet des Negeb, die Hetiter, die Jebusiter und Amoriter wohnen im Gebirge und die Kanaaniter wohnen am Meer und am Ufer des Jordan. Kaleb beruhigte das Volk, das über Mose aufge- bracht war, und sagte: Wir können trotzdem hinaufziehen und das Land in Besitz nehmen; wir werden es gewiss bezwingen. Die Männer aber, die mit Kaleb zusammen nach Kanaan hinaufgezogen waren, sagten: Wir können nichts gegen dieses Volk ausrichten; es ist stärker als wir. Und sie verbreiteten bei den Israeliten falsche Gerüchte über das Land, das sie erkundet hatten, und sagten: Das Land, das wir durchwandert und erkundet haben, ist ein Land, das seine Bewohner auffrisst; alle Leute, die wir dort gesehen haben, sind hochgewachsen. Sogar die Riesen haben wir dort gesehen - die Anakiter gehören näm- lich zu den Riesen. Wir kamen uns selbst klein wie Heuschrecken vor und auch ihnen erschienen wir so.

Auf der Wanderung aus der Sklaverei in das Land, in dem Milch und Honig fließen soll, kommt das Volk Israel eines Tages an die Grenze ihrer Wanderung. Die Strapazen der Wanderung liegen hinter ihnen. Die Zeiten, da es wenig Wasser und wenig zum Essen, dafür aber viel Sand und Trostlosigkeit gab, liegen hinter ihnen. Die Zeit, in der mancher einen schweren inneren Kampf zu kämpfen hatte: Soll ich weiter mitge- hen oder nicht? Lohnt es sich überhaupt noch weiterzugehen? Habe ich noch genügend Kraft, um weitergehen zu können? Will ich überhaupt auf diesem Weg weitergehen? Ist es nicht besser, auszusteigen oder zurück zu gehen? Stehen die Anstrengungen in einem guten Verhältnis zum Ergebnis? Sie stehen vor den Toren Kanaans. Sie können schon

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von weitem das verheißene Land sehen. Das Ziel liegt vor ihnen. Um zu erkunden, wie es in Wirklichkeit in diesem Land aussieht, schicken sie Kundschafter ins Land. Vierzig Tage haben diese Botschafter das Land durchreist. Sie haben sich die Städte und die Menschen angesehen. Wie in einem Paradies muss ihnen das, was sie dort sahen, vorgekommen sein. Sie sahen Früchte, die groß und herrlich anzusehen waren. Sie durchstreiften das Land ihrer Träume und kehrten mit den Früchten des Landes zurück. Stolz zeigten sie bei ihrer Rückkehr alles vor, was sie gesehen hatten. Aber ihre Berichte stehen in einem seltsamen Gegen- satz zu den Früchten, die sie vorzuzeigen haben: Starke Männer be- wohnen dieses Land, große und dicke Mauern umgeben die Städte. Uneinnehmbar scheint dieses Land zu sein, es erweist sich möglicher- weise als eine Nummer zu groß. Mit einem Male scheint das schon mit Händen greifbare Ziel unerreichbar. Resignation breitet sich wiederholt aus und der Wunsch, auf dem Weg umzukehren, zurück in die Sklave- rei, wo es vermeintlich besser war.

Auch wir dürfen uns als Kundschafter und Überbringer einer guten Bot- schaft verstehen. Wir machen uns in unserer Seelsorgeeinheit mit ihren Pfarrgemeinden auf, um zu sehen was ist und die guten Früchte einzu- sammeln. Wir wollen andere mitnehmen auf einen Weg in eine gute Zukunft – trotz mancher Resignation oder Mutlosigkeit. Wir trauern nicht einer vermeintlich besseren Vergangenheit hinterher, sondern machen uns aktiv auf den Weg im Vertrauen auf Gott.

SEHEN, WAS IST – EINE SITUATIONSANALYSE

DIE SEELSORGEEINHEIT DURMERSHEIM – AU AM RHEIN

Die Seelsorgeeinheit Durmersheim – Au am Rhein wurde am 01. Dezember 2007 mit Schreiben des Erzbischofs von Freiburg errichtet, nachdem zuvor in einer Kooperationsvereinbarung der drei Pfarrgemeinden St. Dionysius

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Durmersheim 4, St. Bernhard Durmersheim und St. Andreas Au am Rhein ei- ne engere Zusammenarbeit auf allen Ebenen der Pastoral vereinbart wurde. Das Gebiet der Seelsorgeeinheit Durmersheim – Au am Rhein deckt sich mit dem der politischen Gemeinden Durmersheim (mit dem Ortsteil Würmers- heim) und Au am Rhein. Geographisch gesehen befindet sie sich in der Ober-rheinischen Tiefebene (106 -121 m ü. N.N.) im Landkreis , westlich mit Au am Rhein direkt an den Rhein und damit an Frankreich gren- zend und östlich von der Bundesautobahn A5 begrenzt. Nördlich von Dur- mersheim und Au am Rhein liegt die zum Landkreis gehörende Große Kreisstadt . Das in zwölf Kilometern Entfernung nordöst- lich liegende Oberzentrum Karlsruhe ist von Durmersheim aus mit öffentli- chen Verkehrsmitteln oder mit dem PKW bequem und in kurzer Zeit zu er- reichen. Südlich grenzen die Gemeinden und Elchesheim-Illingen an. Rastatt, ein Mittelzentrum und Sitz des Katholischen Dekanats, liegt et- wa 13 km südlich und ist über die Bundesstraße B 36 schnell zu erreichen. Durmersheim ist die nördlichste Gemeinde im Landkreis Rastatt. Den Großteil der besiedelten Fläche der Gemeinde Durmersheim nimmt der Hauptort Durmersheim ein. Er ist eher städtisch geprägt und erstreckt sich rund 4 km in Nord-Süd-Richtung entlang der alten B 36. In Ost-West- Richtung ist der Hauptort gerade einmal 500 m breit. Zu Durmersheim ge- hört der Ortsteil Würmersheim mit einer Fläche von etwa einem Quadratki- lometer. Dort ist auch das zurzeit neueste Baugebiet TG III (Tiefgestade III), das mittlerweile zu einem großen Teil bebaut ist. Die Einwohnerzahl in Dur- mersheim (mit Würmersheim) betrug zum 31. Dezember 2011 12.202 Ein- wohner (davon in Würmersheim 2.548). Wald- und Flurgebiete spielen eine Rolle für die Landwirtschaft und zur Naherholung. Als Wahrzeichen von Durmersheim kann die Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Bickesheim be- zeichnet werden, deren Ursprünge bis in das 13. Jahrhundert zurückreichen und zu der ganzjährig und vor allem Anfang September zahlreiche Katholi- ken der Region zur Wallfahrt pilgern. Bis zum September 2010 wurde die Wallfahrt von Redemptoristen betreut. Über die Landesgrenzen hinaus ist der Ort vor allem durch seine landwirtschaftlichen Betriebe bekannt, die

4 Wenn im Folgenden von der Pfarrgemeinde St. Dionysius die Rede ist, dann schließt dies die Filialge- meinde Herz Jesu Würmersheim mit ein, die bis zum 31.12.2012 Filialkirchengemeinde mit eigenem Stif- tungsrat war. - 9 -

sich auf Spargel- und Erdbeeranbau spezialisiert haben. Großer Anziehungs- punkt im Sommer ist das Spiel- und Spaßbad der Gemeinde. Seit dem 01. Januar 2013 gibt es in Durmersheim eine Verrechnungsstelle für katholische Kirchengemeinden. Die Gemeinde Au am Rhein hatte zum oben genannten Zeitpunkt 3.340 Einwohner. Das Gemeindegebiet von Au am Rhein ist eher dem ländlichen Raum zuzuordnen. Mit seinen beiden Naturschutzgebieten spielt es eine Rolle in der Naherholung der Region. Obstanbau und abnehmende Land- wirtschaft spiegeln zwar das ländliche Leben wieder, beruflich sind viele Er- werbstätige aber nach Karlsruhe oder nach Rastatt orientiert. Ein ausge- prägtes Vereinsleben fördert eine starke Identifikation der Menschen mit ih- rer Gemeinde. Die Einwohnerzahl der Kommunen Durmersheim und Au am Rhein nimmt, bedingt durch die Tatsache, dass sie Einzugsgebiet von Karlsruhe sind, zu. Die Kinderzahl ist hingegen konstant bis gering rückläufig. Nahezu alle Schularten sind in beiden Kommunen vertreten. In Au am Rhein befindet sich eine Grundschule (Rheinauschule), in Würmersheim eine Grundschule, in Durmersheim eine Grundschule (Friedrichschule), eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule (Hardtschule), eine Realschule, und das Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium 5. In allen Schulen wird durch Hauptamtliche oder durch Religionslehrerinnen und -lehrer katholischer Re- ligionsunterricht erteilt. Schulgottesdienste werden von Hauptamtlichen un- terstützt. In Durmersheim und Au am Rhein sind auch andere Konfessionen und Reli- gionsgemeinschaften präsent, wenn auch jeweils in mehr oder weniger klei- ner Minderheit. So gibt es eine Evangelische Kirchengemeinde, eine Neu- apostolische Gemeinde, Zeugen Jehovas, und eine kleine Islamische Ge- meinde. In der Seelsorgeeinheit leben derzeit 8274 Katholiken 6 mit Hauptwohnsitz. Die Seelsorgeeinheit erlebte vor allem im Jahr 2010 einen starken pastora- len Umbruch. Die Redemptoristen, welche die Wallfahrt Maria Bickesheim und die Pfarrgemeinde St. Bernhard betreuten, schlossen ihre Niederlassung

5 Ab 2015 soll es in Durmersheim auch eine Gemeinschaftsschule geben. 6 Durmersheim St. Dionysius (mit Herz-Jesu Würmersheim): 3736, Durmersheim St. Bernhard: 2286, Au am Rhein St. Andreas: 2252 Katholiken. - 10 -

in Durmersheim, der Pfarrer von St. Dionysius in Durmersheim und St. And- reas in Au am Rhein, trat eine andere Stelle an. Das Seelsorgeteam der Seelsorgeeinheit besteht heute aus einem nebenbe- ruflichen Diakon, einem Gemeindereferenten, einem Pastoralreferenten und zwei Pfarrern 7, wobei einer gleichzeitig Wallfahrtsrektor, der andere Leiter der Seelsorgeeinheit ist. In den drei Pfarrgemeinden bestehen jeweils ein Pfarrgemeinderat und ein Stiftungsrat, für die Seelsorgeeinheit ein Ge- meinsamer Ausschuss. In jeder Pfarrgemeinde befindet sich ein Pfarrbüro zur Organisation der Verwaltung und als pastorale Anlaufstelle. Die Pfarr- gemeinden sind Trägerinnen von Katholischen Kindergärten 8 und betreiben jeweils ein Pfarrzentrum 9. In den Pfarrgemeinden bestehen zahlreiche kirchliche Gruppierungen, Ver- bände und Einrichtungen 10 und in vielfältigen Bereichen existieren Koopera- tionen mit den Kommunen und weltlichen Vereinen und Gruppen. 11

GESELLSCHAFTLICHE UND KIRCHLICHE WIRKLICHKEIT IN DER SEELSORGE- EINHEIT DURMERSHEIM-AU AM RHEIN

DIE ERGEBNISSE DER SINUS-MILIEU-STUDIE Die Sinus-Milieu-Studie, die in den Kategorien Etablierte, Post-Materielle, Moderne Performer, Konservative, Traditionsverwurzelte, DDR- Nostalgische, Bürgerliche Mitte, Konsum-Materialisten, Hedonisten und Experimentalisten Menschen nach ihren Gewohnheiten und Lebensstilen einteilt, kann bedingt auch für die Seelsorgeeinheit Durmersheim – Au am

7 „In solidum“, vgl. CIC can. 517 § 1. 8 St. Dionysius Durmersheim: Kindergärten St. Lioba (Durmersheim) und St. Thomas (Würmersheim), St. Bernhard Durmersheim: Kindergarten St. Bernhard (Durmersheim), St. Andreas Au am Rhein: St. Josef (Au am Rhein) 9 Zwei Pfarrzentren befinden sich in Durmersheim, eines in Au am Rhein. 10 Vgl. weiter unten: Angebote, Einrichtungen und Gruppierungen in der Seelsorgeeinheit Durmersheim – Au am Rhein. 11 Beispielsweise seien hier der Besuchsdienst in den Altenheimen der Umgebung, der vom Seniorenbüro Durmersheim organisiert wird, oder die Kooperation im Bereich der Jugendarbeit „Activity“, das Mitwirken der Musikvereine bei Gottesdiensten und die seit 2012 durchgeführten Klosterfestspiele in Bickesheim genannt. - 11 -

Rhein angewandt werden und gibt einen Überblick über die gesellschaftli- chen Milieus, in denen die Menschen leben. Aus der Studie ergibt sich folgendes Bild: Den größten Bevölkerungsanteil (19 %) bilden sogenannte Hedonisten , also Menschen, denen die Kirche am fernsten steht. Nach Michael N. Ebertz 12 sind dies Menschen, die eine Sinn- stiftung ohne Sinnsystem in den körperbetonten Erlebnisangeboten der Freizeit- und Sportindustrie praktizieren. Kirche erscheint hier als „Spielver- derberin“, zumal von ihr nichts Neues zu erwarten sei. Hedonisten sind auf- fallend stark an Esoterik, Okkultismus und Spiritismus interessiert. An- sprechbar wäre dieses Milieu laut Ebertz über „körperbetonte Gospel-Pop- Gottesdienst-Events.“ Gefolgt wird dieses Milieu in unserer Seelsorgeeinheit von der sog. Bürgerli- chen Mitte (14 %). Sie wählt in religiösen Dingen aus und bleibt dabei am liebsten „vor Ort“. Der entscheidende Gesichtspunkt: Familialismus. Fami- liengottesdienste sind laut Ebertz dieses Milieustammes liebstes Kind – mit dem Kind in der Mitte der Kirchengemeinde. Dieses Milieu kommt nur dann zum Gottesdienst, wenn es um Familie geht: Kindergottesdienste, Jugend- gottesdienste, Weihnachtsgottesdienste, Gottesdienste mit kindgerechten Gestaltungselementen. Eine Fixierung auf rituelle Formen wird abgelehnt. Kirche will erlebt werden als erweiterter Familienkreis im sozialen Nah- Raum. Mit 12 % stellen die sogenannten Etablierten die drittgrößte Fraktion dar. Man versteht sich als selbstbewusster Teil der ökonomischen, politischen und kulturellen Elite. Kirche wird geschätzt als Fundament der Hochkultur mit kunsthistorischen Schätzen, die es lohnen, gepflegt und erhalten zu werden – allerdings ohne Relevanz für die eigene Lebensführung. Diesen Mi- lieu-Stamm findet man kaum in den Pfarrgemeinden vor Ort. Hin und wie- der kann man die Etablierten bei Kirchenkonzerten, religiösen Vorträgen Prominenter, bei künstlerischen und bildenden Angeboten finden. Mit jeweils 11 % sind Moderne Performer und Konsum-Materialisten vertre- ten. Moderne Performer sind vorwiegend in der jüngeren Bevölkerungs-

12 Vgl. im Folgenden Michael N. Ebertz: Brillen putzen ist vorbei. Deutlicher, klarer und farbiger ist sicht- bar, in welchen Milieus die deutschen Katholiken leben. Einige Ergebnisse der SINUS-Studie. Herder- Korrespondenz spezial, Mai 2006. - 12 - schicht zu finden. Sie sind fortschrittsgläubig, erfolgsorientiert und techno- logiefreundlich. Das „Ich“ ist der zentrale Bezugspunkt. Kirche wird dabei als störend empfunden. Kirche wird allenfalls als punktuelle, situative und vir- tuelle Dienstleisterin und Weisheitsquelle in Anspruch genommen. Vielmehr ist man offen für asiatische Religionen. Ansprechbar sind die Modernen Per- former am ehesten über die mystischen Traditionen des Christentums. Dem Milieu der Konsum-Materialisten wird das Leben zur Überlebensfrage und der Traum vom besonderen Leben bleibt ein Traum. Gesucht wird Kon- sum und Unterhaltung, verachtet wird intellektuelle Differenzierung als Bes- serwisserei. Kirche kann allenfalls als diakonische Helferin ein Rettungsanker sein, ansonsten fühlt man sich von ihr im Stich gelassen. 10% der Bevölkerung sind Post-Materielle . Sie pflegen einen bescheidenen Komfort, lehnen aber alles ab, was mittelmäßig ist. Es stellt das „Nach-68-er Milieu“ mit hoher Bildung in der oberen Mittelschicht dar. Man ist wirt- schafts-, gesellschafts- und medienkritisch mit hohen Sympathien für alter- native Lebensformen, ebenso wie für die feministische und ökologische Be- wegung. Kirche wird gesehen als Projekt, als soziale Bewegung. Dement- sprechend massiv ist die Kritik an der Kirche, die sich demokratischen Parti- zipationsgedanken und aufgeklärtem Umgang mit biblischen Texten und der eigenen Tradition verschließt. Die Kirchengemeinde würde man am liebsten auf sozialpastoralen Kurs bringen und als basisgemeindliches Bildungs- und Kommunikationsforum umgestalten. Die Option für die Armen, ökumeni- sche Geschwisterlichkeit, Eine-Welt-Engagement ist diesem Milieu wichtig. Einen jeweils 8%igen Anteil verzeichnen Konservative und Traditionsverwur- zelte . Traditionsverwurzelte pflegen den sonntäglichen Kirchgang und bildet die sogenannte Kerngemeinde. Man bleibt auf dem Gewohnten, Altbekann- ten und erwartet von Kirchenvertretern klare Aussagen und Antworten. Ihre Kirchengemeinde „vor Ort“ mit ihren vertrauten Regeln, Ritualen, Struktu- ren und Formen ist das, was anderen ihr Verein ist. Das Alter liegt bei 65 und älter. Konservative repräsentieren die Bevölkerungsgruppe des alten Bildungsbür- gertums. Auch hier gehört man eher der älteren Nachkriegsgeneration an. Man orientiert sich an klassischen Schönheitsidealen, klassischer Musik und Oper. Man schwört auf das christliche Wertesystem, die Kirche ist Kraft des

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Bewahrens und Beharrens. Gottesdienste mit perfekter Entfaltung der litur- gischen Hochform werden entsprechend bevorzugt und aufgesucht. Experimentalisten bilden mit 7% Anteil die kleinste Bevölkerungsgruppe. Sie sind jung und lehnen materiellen Erfolg und Status, sowie eine „Spießer- mentalität“ ab. Kirche ist eine spirituelle Option unter vielen anderen. Reli- gion wird als Suchbewegung verstanden. Die Kirchengemeinde vor Ort wird als „Spießerkirche“ wahrgenommen. Die einzelnen Milieus überschneiden sich in der Regel und bilden zahlreiche kleinere Schnittmengen. Aufschlussreich ist die Tatsache, dass in unserer Seelsorgeeinheit alle Milieus (bis auf DDR-Nostalgiker) zu großen Teilen ver- treten sind. Gleichzeitig bildet diese Tatsache eine besondere Herausforde- rung für die Pastoral.

STATISTISCHE WAHRNEHMUNGEN Zur Wahnehmung der Entwicklungen in unserer Seelsorgeeinheit haben wir folgende Statistiken herangezogen, die auch andere Faktoren in Bezug auf die Katholische Kirche in der Seelsorgeeinheit Durmersheim und Au am Rhein aufzeigen. Die Katholikenzahl ist durch Todesfälle, Wegzug, Kirchenaustritte und der geringen Kinderzahlen stark rückläufig und beträgt für die Seelsorgeeinheit zurzeit insgesamt 8337 Katholiken. (Durmersheim St. Dionysius 3778, Dur- mersheim St. Bernhard 2295, Au am Rhein St. Andreas 2264; Stand: 01. Ja- nuar 2012).

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Anzahl der Katholiken

St. Dionysius St. Bernhard St. Andreas Gesamt

12000

10000 9613 9460 9355 9389 9201 9104 9022 8684 8455 8000 8337

6000

4425 4380 4244 4143 3778 4000 4042 3965 3970 3849 3816

2737 2642 2753 2623 2665 2620 2468 2295 2457 2469 2503 2474 2000 2451 2432 2367 2264

0 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

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Auch die Seelsorgeeinheit Durmersheim-Au am Rhein mit ihren Pfarrgemeinden ist vom starken Rückgang der Katholikenzahl insgesamt und der Gottesdienstteilnehmer im Besonderen nicht ausgenommen. Besonders auffallend ist auch die geringe Quo- te der Sonntagsgottesdienstteilnehmer gegenüber der Quote im Dekanat und im Erzbistum.

ANGEBOTE, GRUPPIERUNGEN UND EINRICHTUNGEN DER SEELSORGEEIN- HEIT DURMERSHEIM – AU AM RHEIN

x Fest installiert (x) Im Aufbau, in Auflösung, unstrukturier t oder sporadisch

KATEGORIE 1: LITURGIE (LEITURGIA) St. Dionysius St. Andreas St. Bernhard SE

Abendlob (bis Mai 2013) x Beichtgelegenheit in x x der Kirche x x x Beichtgespräch nach Vereinbarung Blumenschmuck der x x x Kirche Bußfeiern (x) x x Einladung zu den x Patrozinien der Pfarreien Eucharistische Anb e- x x x tung Ewige Anbetung (x) x (x) Familiengottesdienste x x x bis Mitte 2013 x alle zwei Wochen Flurprozession an x Christi Himmelfahrt Friedenswallfahrt x x Autobahnkirche

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St. Dionysius St. Andreas St. Bernhard SE

Fronleichnam x x x mit St. Bernhard mit St. Dionysius Frühschicht x x Gottesdienste VIA X x Jugendkirche Monatlich und Jugendkirchewochen Gräberbesuch auf x x x den Friedhöfen Haus - und Kranke n- x x x kommunion Hl. Messe Sonntag x x x x Hl. Messe Werktag x x x x Mi u. Fr Di Di, Mi, Do, Fr, Sa Kantorendienst x Im Aufbau Kind -und -Kegel x x Kindergottesdienst x x Kinderkreuzweg x x x Kinderkrippenfeier x x x Kirchenchor x x x Kirchenmusik, Koop e- x x x x rationen Kirchenputz -Team x Kommunionhelfer/ - x x x innen Kreuzwegandachten x (x) Krippenandacht x Krippenauf - und - x x x abbau Lektoren/ -innen x x x Liturgieausschuss x Maiandachten x x Marienstunden x x Mesnerdienste x x x Ministranten/ -innen x x x x Ministrantenstunden x x x (monatlich)

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St. Dionysius St. Andreas St. Bernhard SE

Österliches Triduum x x x x (Gründonnerstag, Im Wechsel mit St. Im Wechsel mit St. Karfreitag, Osternacht) Andreas Dionysius

x x x Betstunden Gründon- nerstag Ökumenische Gotte s- x dienste Pfingstnovene x x Rosenkranzgebet x x x Sakramente x x x Taufsonntage x Schülerwortgottesdienst x x (x) Im Aufbau Schriftenstand, Schri f- (x) (x) x tenverkauf Segnungen x Martinsfeier x x x Taizégebet x x Vesper am Patrozinium x x x x Vesper an Hochfesten x x Wallfahrten nach Maria x x x Bickesheim 2. So. Sept. 1. So. Sept. Wortgottesfeiern (von (x) Ehrenamtlichen gelei- unregelm. dienstags tet)

KATEGORIE 2: VERKÜNDIGUNG (MARTYRIA) St. Dionys St.Andreas St.Bernhard SE

Begleitung des theologischen x Kurses Bibelteilen x x monatlich Bildungswerk x x Erstkommunionvorbereitung x x x x St. Dionysius St. Andreas St. Bernhard SE

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Evangelium, Predigt x x x Firmvorbereitung (alle zwei Jahre) x x x x Gemeindeanzeiger mit kirchl. x x x Nachrichten Gemeinsamer Ausschuss der SE x Homepage x Kirchenkonzert e x x x x KjG/JKG x x Ökumenischer Gesprächskreis x Ostergarten Kindergarten x Palmsteckenbasteln x x Pfarrgemeinderat x x x Pfarrbrief x Religionslehrertreffen x Religionsunterricht x x x Seelsorgeteam x Dienstgespräch wöchentlich x Dekanatskonferenz x (Dekanatsebene) x Konferenz der Leiter der SE (Deka- x nat) x Hauptamtlichentreffen (Dekanatsebene) Treffen der Wallfahrtsrektoren Singkreis o. Chor für Kinder und x (x) Jugendliche Bis April 2013 Veranstaltungen der Ökumene x VIA Jugendkirche Veranstaltungen x x

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KATEGORIE 3: NÄCHSTENLIEBE (DIAKONIA/CARITAS) St.Dionys St.Andreas St.Bernhard SE

Bastelfrauen x Beerdigu n- x x x gen/Trauerfeiern Besuche bei Senioreng e- x burtstagen Bücherei (KöB) im G e- x x x (mit St. Dionysius) meindezentrum Dienstgespräche mit den x Kindergartenleiterinnen (zwei Mal jährlich) DJK x Fastenessen x x x x x Flohmarkt (x) (x) Festausschuss x (x) kfd x x Kindergarten x x x x St. Josef St. Bernhard St. Lioba, St. Thomas Kollekten, Sammlungen x x x x und Spendenaktionen Krankenbesuchsdienst x x Krankenpflegeverein (x) x (x) (x) bis Ende 2013 unstrukturiert Männerrunde x „Osterwägele“ der x x Ministranten Peru -Kreis (x) x 2012 aufgelöst Pfarrbüro x x x x Dienstgespräch mit den x Sekretärinnen wöchtent l. Runder Tisch Trauer x

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St.Dionys St.Andreas St.Bernhard SE

Seniorennachmittage (nichtkirchlich im (x) Pfarrzentrum) (bis Dez. 2012) Seelsorgeeinheitsfas t- x nacht Sozialstation St. Vinzenz Mitglied, Mitglied Mitglied x Vermieterin d. Räumlichkeiten Sternsingeraktion x x x Steuerungsgruppe Past o- x ralkonzeption Stiftungsrat x x x „Suppenküche“ (Mittag s- x tisch f. Bedürftige) Theologischer G e- x sprächskreis Totengedenken der x vereinzelte X alle Vereine Vereinzelte Vereine kulturellen Vereine Vereine Totengedenken der x Sozialstation Trauerpastoral und - x x x begleitung Überlassung von Räu m- x x x lichkeiten (z.B. Krabbelgruppen) VIA Jugendkirche x x Willkommen für Neug e- x x x x borene u. d. Familien Im Auf- bau Wohnviertelfrauen (x) (x)

Bei der Zusammenstellung aller Aktivitäten, Einrichtungen und Gruppierun- gen der Pfarrgemeinden in der Seelsorgeeinheit entsteht zunächst der Ein- druck einer vielfältigen Fülle an kirchlichem Handeln vor Ort und in der Seel- sorgeeinheit. Dies mag erstaunen, da die Öffentlichkeit bisweilen davon we- nig oder gar nichts wahrnimmt. Auch den in den Pfarrgemeinden tätigen Eh- renamtlichen ist diese Fülle oftmals nicht bewusst. Das Leben in unserer Seelsorgeeinheit ist vielfältig, weil unterschiedliche Gruppen und viele Einzelne es mit ihren Projekten und Initiativen prägen.

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Es gibt unverzichtbare Grundaufgaben, die sich aus dem Auftrag der Seel- sorgeeinheit ableiten. Möglicherweise gibt es aber Tätigkeitsfelder, die weg- fallen könnten, sei es, weil sie nicht mehr sinnvoll erscheinen, sei es, weil es niemand mehr gibt, der sie übernimmt oder dass sie durch andere Aktivitä- ten ersetzt werden ( Abschied ). Es wird aber auch Aufgaben geben, denen wir uns mit größerer Aufmerk- samkeit als bisher widmen oder die neu angepackt werden sollten ( Auf- bruch ). Wir haben bereits begonnen, in verschiedenen Bereichen ein Profil zu ent- wickeln, woraus wir in Zukunft unsere pastoralen Schwerpunkte ableiten werden.

GEMEINDEANALYSE DURCH EINE UMFRAGEAKTION

Durch die Steuerungsgruppe Pastoralkonzeption wurde ein Fragebogen entworfen, um im Rahmen der Erstellung der Pastoralkonzeption eine Erhe- bung in den Pfarrgemeinden als Teil einer Situationsanalyse durchzuführen. Ziel der Aktion war die Klärung der Frage „Von wem und wie werden die Ak- tivitäten in den Pfarrgemeinden wahr- und angenommen?“. Der Fragebogen umfasste 23 Fragen zum Ankreuzen und Ausfüllen. Die Fra- gebogenaktion wurde im Zeitraum vom 30.12.2012 bis zum 31.01.2013 durchgeführt. Adressaten waren alle Katholiken über 14 Jahre. Der Fragebo- gen lag in den Kirchen aus und konnte über die Homepage der Seelsorge- einheit heruntergeladen werden. Teilweise wurde er auch in Haushalte ge- bracht oder durch Gruppierungen verteilt. Das Interesse an dieser Umfrage- aktion war allerdings eher gering. Nur 463 Fragebögen kamen ausgefüllt zu- rück, davon 61 Fragebögen von Teilnehmenden, die nicht in der Seelsorge- einheit wohnen 13 . Das Ergebnis der Umfrageaktion wurde auf der Home- page der SE, im Gemeindeanzeiger und im Pfarrbrief veröffentlicht.

13 In der Seelsorgeeinheit wohnten zum Zeitpunkt der Aktion 7503 Katholiken über 14 Jahre. 2/3 der Teilnehmenden waren Frauen, 40% zwischen 41 und 65 Jahre alt, 40% im Alter über 65 Jahre. 70% der Teilnehmenden war verheiratet, 90% bezeichneten sich als katholisch, ca. 50% wohnten seit Geburt in ihrer Pfarrgemeinde. - 26 -

Die Teilnehmenden wurden nach ihrem Alter, ihrer Herkunft und ihrer reli- giösen Praxis befragt 14 und konnten sich dazu äußern, welche Aktivitäten sie in der Seelsorgeeinheit für wichtig, für unwichtig oder verbesserungswürdig halten. Auffallend war, dass über 300 Mal Krankenbesuche, jeweils über 200 Mal Angebote für Kinder und Jugendliche, besondere Gottesdienstgestal- tung, Trauerbegleitung, Jugendkirche, Kirchenmusik, Familien und Senioren und über 100 Mal Ökumene, Begrüßung von Neuzugezogenen, Öffentlich- keitsarbeit, Wallfahrten, Kirchenreinigung, Caritas, Bildung, Patronats- und Gemeindefeste als wichtig erachtet wurden. Für eher unwichtig wurden Mitfahrgelegenheiten zu den Gottesdiensten, Glaubensseminare, Partner- gemeinden im Ausland, Bibelkreis, Fasching und Gemeindetreff erachtet. Für verbesserungswürdig wurden über 50 Mal die Begrüßung von Neuzuge- zogenen, Öffentlichkeitsarbeit, Angebote für Kinder, Jugendliche und Fami- lien und über 100 Mal die Gottesdienstgestaltung genannt. Bemerkenswert war, dass caritative Aktivitäten wie z. B. Kindergärten als Einrichtungen der Pfarrgemeinden oder der Religionsunterricht in den Schu- len kaum genannt wurden, sie aber von der Steuerungsgruppe im Fragebo- gen auch nicht explizit erfragt wurden. Die Teilnehmenden beziehen ihre Informationen über die Aktivitäten der Seelsorgeeinheit mit ihren Pfarrgemeinden hauptsächlich über den Ge- meindeanzeiger (82%), gefolgt vom Pfarrbrief (47%), Vermeldungen (29%), der Presse (27%), dem Internet (22%) und durch Gespräche mit ande- ren(19%).

AUSWERTUNG ZU PUNKT 16A: DIE GOTTESDIENSTE SIND ANSPRECHEND – JA, WEIL… Die Menschen empfinden die vielfältigen, abwechslungsreichen Gottes- dienstangebote als sehr wohltuend - für jede Altersstufe und jeden Gläubi- gen ist etwas dabei. Kinder, Jugendliche, Erwachsene, ältere Menschen dür-

14 Über 50% beten täglich, nahezu alle haben Taufe, Firmung und Eucharistie empfangen, 2/3 das Bußsa- krament, jeder Zwölfte schon einmal die Krankensalbung. 55% empfangen regelmäßig die Eucharistie, 13% das Bußsakrament. 17% lesen regelmäßig in der Hl. Schrift und ¾ der Teilnehmenden ist der Glaube an sich sehr wichtig bzw. wichtig. - 27 -

fen sich aufgehoben fühlen. In der inhaltlichen - im Besonderen die Predig- ten – und musikalischen Gestaltung (durch die Bands und Chorgruppen) spüren die Gottesdienstbesucher einen guten Geist, der ihnen Kraft für den Alltag gibt. Das bezieht sich auf die würdige, gottesfürchtige Gestaltung der sonntägli- chen Eucharistiefeiern, der Wallfahrtsgottesdienste, wie auch auf die zeit- gemäße, innovative Gestaltung der VIA-Gottesdienste, der Kind und Kegel und Familiengottesdienste in allen Pfarreien. Viele Menschen von „außer- halb“ freuen sich sehr an der schlichten, inhaltsreichen und würdigen Form in St. Bernhard/Maria Bickesheim 15 .

AUSWERTUNG ZU PUNKT 16B: DEN GOTTESDIENST FINDE ICH NICHT ANSPRECHEND, WEIL…

Die Wahrnehmung in der Seelsorgeeinheit ist offensichtlich sehr unter- schiedlich, ja in Bezug auf die Feier der Gottesdienste geradezu gegensätz- lich: Die Gottesdienste – besonders in St. Bernhard - werden hier als kon- servativ, traditionell und form- bzw. liturgiegerecht empfunden. Die Froh- botschaft werde zu wenig herausgestellt, dagegen wirken die Predigtinhalte auf manche Teilnehmer moralisierend und leer. Die Predigten empfinden manche theologisierend, abgelesen, nicht aktuell, weltfremd, unpersönlich und zu weit weg von den „Alltagschristen”. Einige Teilnehmer kritisieren la- teinische Gesänge, neue unbekannte Lieder und zu viele Liedstrophen. Manche fühlen sich in ihrer Kirche fremd. Es besteht der Wunsch nach mehr

15 Zusammenfassung von 185 Rückmeldungen, 50 Menschen aus St. Dionys, 28 aus St. Bernhard, 29 aus Herz Jesu, 40 aus St. Andreas, 34 von außerhalb: Predigten sind sehr ansprechend, vielfältige inhaltli- che/musikalische Möglichkeiten durch Kind und Kegel, VIA, Familien-Jugendgottesdienste, sehr ab- wechslungsreich, modern und zeitgemäß, alle Altersgruppen sind angesprochen. Gottesdienste werden als katholisch, kirchlich würdig, gottesfürchtig‚ ohne Selbstdarstellung, liturgisch korrekt und liturgischen Normen entsprechend betrachtet. Im Gottesdienst wird Kraft für den Alltag erfahren, fühlt man sich mit Gott verbunden, hat Zeit für sich selbst und seine Gedanken, wird Geborgenheit in der Gemeinschaft erfahren, erhält man einen Impuls für die kommende Woche. Sie werden als in die Tiefe gehend, berüh- rend bezeichnet und transportieren nach Meinung einiger Teilnehmer eine Botschaft, sie stützen und motivieren. - 28 -

modernen geistlichen Liedern. Jugendkirche wird von einigen als Event und aufgesetzt empfunden, als Veranstaltung die in Bezug auf Glauben sehr fragwürdig ist. Zu diesem Punkt kamen von „außerhalb“ wenige Rückmel- dungen, die sich aber mit obigen Einschätzungen decken. Ein Teilnehmer äußerte den Wunsch nach einer Kniebank, um die Kommunion kniend emp- fangen zu können.16

AUSWERTUNG ZU PUNKT 17: EIGENE IDEEN UND WÜNSCHE ZUR GOT- TESDIENSTGESTALTUNG Die Wünsche sind vielfältig und unterschiedlich formuliert. Von Vielen be- steht der Wunsch nach mehr moderner Gestaltung durch Liedauswahl, me- ditativen Texte, Vereinsbeteiligung, Klein- und Zielgruppengottesdiensten. Etliche wünschen sich eine verstehbare und aktualisierende Bibelauslegung. Angeregt wurde, über das „Katholische“ zu predigen - was glauben wir ei- gentlich? Andererseits gibt es auch etliche Teilnehmer, die sehr gerne latei- nische Gesänge und traditionelle Gottesdienste hätten (vor allem in St. Bernhard). Diese Klientel wünscht sich auch die Möglichkeit nach mehr An- betung und Segnungsgottesdiensten (z.B. für werdende Mütter). Die Got- tesdienste sollen nicht als konzertante Veranstaltung oder Event betrachtet werden, Momente der Stille und Ruhe sind gewünscht. Bei der Liedauswahl soll auf eine gute Mischung von Gotteslob, Chorgesang und neuem geistli- chen Lied geachtet werden. Der Wunsch nach weniger unbekannten Gottes- lobliedern und weniger Strophen eines Liedes wurde gelegentlich geäußert. Einige Teilnehmer würden gerne den Friedensgruß abschaffen bzw. unter-

16 Zusammenfassung von 128 Rückmeldungen, 20 aus Herz Jesu, 24 aus St. Dionys, 31 aus St. Bernhard, 47 aus St. Andreas, 6 von außerhalb: In der Wahrnehmung dieser Personengruppen wirken Predigten wie ein alter Zopf, nicht aktuell, abgelesen, weltfremd, haben nichts mit dem Leben zu tun, zu lang, enthalten zu wenig Frohbotschaft, sind unpersönlich, moralisierend, handeln immer nur über das Evangelium, sind zu weit weg vom Alltagschristen (31 Nennungen). Es werden starre liturgische Abläufe, form-liturgiegerecht abgespult, kritisiert. Gottesdienste werden als wenig lebensnah, mit hochtheologi- scher Auslegung, zu stur, routinemäßig, mit schematischer Gestaltung, unpersönlich empfunden, als Teilnehmer sei man nur Zuschauer, traditionelle Gottesdienste werden als leer empfunden. Die Liedaus- wahl sei unglücklich, zu viele neue Lieder, lateinische Gesänge, zu viele Strophen, wenig moderne Lieder. Gottesdienste seien nicht ansprechend für junge Leute. Jugendkirche als Event (1 Nennung). Gottesdienst zum Volk und nicht in Altarrichtung ausgerichtet ist (1 Nennung)

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lassen und ein Teilnehmer findet, dass Weihrauch für Allergiker problema- tisch sei.17

AUSWERTUNG ZU PUNKT 21: STÄRKEN Au am Rhein (131 abgegebene Fragebögen): Das Erleben und positive Bewerten von Gemeinschaft war acht Mal vorhan- den: z.B. Gemeinschaft in den Gottesdiensten, evtl. mit Band oder Chor, Gemeinschaft bei Festen, beim Fastenessen. Betont wurde, dass Gemein- schaft dann besser gelingt, wenn Au selbständig bleibt, der Wunsch nach Selbständigkeit von Au wurde in sechs weiteren Fragebögen betont. Zehnmal wurden die regelmäßigen Gottesdienste für alle zur Sprache ge- bracht und gut bewertet, aber auch dreizehn Mal spezielle Gottesdienst- formen wie Abendlob oder gemeinsames Singen. Die Jugendkirche wurde vier Mal erwähnt. Der Einsatz der Ehrenamtlichen wurde achtmal gewür- digt, insgesamt fünfmal die Arbeit der Priester und Hauptamtlichen. Der Pfarrgemeinderat wurde auf vier Fragebögen ausdrücklich als gut herausge- stellt.

Außerhalb (61 abgegebene Fragebögen): Mit viel Lob für die regulären Gottesdienste (zwölf Mal), von hier kam aus al- len Gruppierungen das meiste Lob für die Pfarrer mit sieben Bewertungen (gute Gestaltung, gute Predigt). Sechsmal wurde der Einsatz von Ehrenamt- lichen zur Sprache gebracht. Die Jugendkirche wurde siebenmal gut gehei- ßen, die Sondergottesdienstformen, wie Marienstunde und Eucharistische Anbetung sechsmal. Dazu kam einmal Lob für den Pfarrgemeinderat und viermal Dank für die Sakramentenspendung. Das Thema Gemeinschaft war

17 Zusammenfassung von 163 Meldungen Rückmeldungen, 33 aus St. Dionys, 38 aus St. Bernhard, 24 aus Herz Jesu, 49 aus St. Andreas, 19 von außerhalb: Wunsch nach mehr moderner Musik und jugendgemäßer Gestaltung, Wunsch nach lateinischen Liedern, entsprechende Messfeier in der außerordentlichen Form des römischen Ritus (1x mtl.), mehr von VIA, keine Konzertgestaltung, sondern Gottesdienstgestaltung, Momente der Stille, Friedensgruß einstellen; kurze, inhaltsreichere Predigten, Mischung aus Gottes- lob/Kreuzungen/Chorbeiträgen, Vereine mehr beteiligen, Weihrauch problematisch für Allergiker, Seg- nungsgottesdienste für z.B. Schwangere, Wunsch nach mehr Anbetung, Zielgruppengottesdienste z.B. Ü3O, Senioren, Jugend, Kinder, Familien..... - 30 - im Verhältnis zu den Gemeinden weniger ein Thema: mit nur drei Wortmel- dungen.

St. Bernhard (83 abgegebene Fragebögen): Zum Thema Gemeinschaft gab es dreizehn Anmerkungen, die meistens auf ein Gemeinschaftsgefühl Bezug genommen haben, wie z.B. wenn man etwas gemeinschaftlich geschafft hat, wenn man erlebt, dass Menschen da sind, die helfen, auch bei Spendenaktionen z.B. für Peru oder Afrika; wenn die Pfarrer die Gemeinde begrüßen und verabschieden, beim gemeinsamen Singen, beten, sprechen. Bei den Gottesdiensten an Hochfesten, bei Gottes- diensten mit modernem Liedgut. Es wird begrüßt, wenn man das Zusam- mengehören spürt. Ebenso gab es dreizehn Rückmeldungen für Gottesdienste , wie Gottes- dienste an Hochfesten, in den regelmäßigen Gottesdiensten, am Herz-Jesu- Freitag, für die Möglichkeit, an fast allen Tagen Hl. Messe feiern zu können, also das große Angebot bezüglich der Hl. Messen wie auch zum Empfang des Bußsakramentes. Mit fünf Meldungen wurde die Jugendkirche angespro- chen und für gut befunden. Neun Personen haben sich für spezielle Gottesdienstformen ausgesprochen, wie z. B. Familiengottesdienst in besonders gestalteter Form, also mit Sing- gruppe, Band. Siebenmal gab es Lob für ehrenamtliches Engagement. Die Pfarrer und Hauptamtlichen wurden je einmal namentlich genannt bzw. ge- lobt.

Würmersheim (75 abgegebene Fragebögen): Spitzenreiter war das Lob und die Anerkennung der Jugendkirche mit acht- zehn Rückmeldungen. Jugendkirche, eine Gemeinschaft von Jungen und Er- wachsenen, die für eine gemeinsame Sache kämpfen. Oder: gute Jugendar- beit, ja zu Via oder Bezug zum Jugendhäusle. Das spiegelt sich auch im Lob für die Gemeinschaft mit elf Wortmeldungen. Gemeinschaft im Jugendhäus- le, Gemeinschaftserlebnis beim Projekt „Esau und Jacob“, bei der „Stillen Nacht“, aber auch der Hinweis auf die Frauengemeinschaft, Lob dafür, dass man in bestehende Gemeinschaften leicht aufgenommen wird.

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Dann gab es sechs Meldungen für spezielle Gottesdienste, wie Kind und Ke- gel, sechsmal Lob für das Engagement der Ehrenamtlichen. Neben den Eh- renamtlichen wurde dreimal das Engagement des Gemeindereferenten be- tont. Gemeinsame Eucharistiefeiern in der Seelsorgeeinheit wurden zweimal po- sitiv bewertet.

St. Dionys (108 abgegebene Bögen): Sieben positive Rückmeldungen gab es für spezielle Gottesdienste (Kind- und Kegel-Gottesdienste, Krippenfeier, Eucharistische Anbetung, Meditation und Gebete in der Oster- oder Fastenzeit). Siebzehn positive Rückmeldun- gen bezogen sich ausdrücklich auf die Jugendkirche, für das Bemühen, die Kirche für die Jugend interessant zu machen, auf Stille Nacht, Musical, Frei- zeiten (durch VIA finden Jugendliche Zugang zum Glauben auf besondere Art). Es gab auch Lob für Hauptamtliche, sechsmal für den Gemeinderefe- renten in Zusammenhang mit der Jugendkirche‚ Lob für die Pfarrer für die Unterstützung der Jugendkirche, ebenso viermal Lob für Ehrenamtliche (einmal im Zusammenhang mit der Unterstützung der Jugendkirche, aber auch für die Erstkommunionbegleitung.) Acht Teilnehmer gaben positive Rückmeldungen für die Gottesdienste, würdige Feier, gute Predigt, schöne Gestaltung bei Hochfesten. Zweimal wurde die Sakramentenpastoral angesprochen, einmal davon spe- ziell die häufigen Möglichkeiten zum Empfang des Bußsakramentes. Ein wichtiger Aspekt für viele war die Gemeinschaft. Dazu gab es dreizehn ver- schiedene Aussagen. Es wurde angesprochen der Austausch von Gemein- demitgliedern, der Zusammenhalt von Gläubigen, Gespräche nach den Got- tesdiensten, die Ministranten-Gemeinschaft, der Kirchenkaffee, Exerzitien im Alltag; der zuverlässige Stamm, der bei Aktivitäten der Gemeinde mit- hilft. Guter Kontakt untereinander, da wir eine dörfliche Gemeinschaft sind.

AUSWERTUNG ZU PUNKT 22 UND 23: KRITIK, VERBESSERUNGSVOR- SCHLÄGE, ANMERKUNGEN

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254 Personen haben sich unter Punkt 22 (Kritik, Vorschläge) und/oder Punkt 23 (Anmerkungen) eingebracht. Das entspricht etwa 55 % der Teilnehmer. Sehr oft wurde der Punkt 23 (Anmerkungen) dazu genutzt, weitere Kritik und Vorschläge einzubringen, so dass wir die Punkte 22 und 23 schließlich in der Auswertung zusammengezogen haben. Deutlich erkennbar ist auch hier der Wunsch nach Veränderung der Gottesdienstgestaltung. Hinzu kommen Wünsche nach Veränderung der Gottesdienstzeiten (z. B. Christmette) bzw. der Einrichtung von zusätzlichen Gottesdienstzeiten (z. B. Frühmesse am Sonntag) und auch, dass die Feier der Goldenen Hochzeit als Messfeier mög- lich sein sollte. In Au wird von sechs Personen gewünscht, dass die Kommu- nion auch wieder im hinteren Teil der Kirche ausgeteilt werden sollte. Häufig (bei 84 Personen) ist der Wunsch zu lesen, dass die Pfarrer sich als den Menschen zugewandte Seelsorger zeigen sollten. 35 Personen empfin- den eine fehlende Präsenz in der Öffentlichkeit bzw. nach den Gottesdiens- ten, acht Personen verstehen nicht, dass die Pfarrer zur gleichen Zeit in Ur- laub gehen oder am selben Tag frei haben. 52 Personen empfinden die Pfar- rer als distanziert und nicht oder kaum zugänglich, 21 Personen empfinden sie als konservativ oder rückschrittlich. Auf der anderen Seite loben 20 Per- sonen ausdrücklich die Predigten und die würdige Feier der Eucharistiefei- ern. Es wird gewünscht, dass die Pastoral sich noch stärker den Kindern und Ju- gendlichen zuwenden und sie ansprechen sollte, gleich gefolgt von der Bitte, dass auch andere Zielgruppen (Familien, Erwachsene, Senioren) eine ihnen angemessene Ansprache angeboten bekommen sollten. 51 Personen haben konkrete Vorschläge gemacht, wie eine Belebung der Pastoral geschehen und die Kirche attraktiver gemacht werden kann. Immer wieder, besonders in St. Bernhard, wird gefordert, man möge sich stärker um die Ministranten kümmern. Bei der Kritik am Pfarrgemeinderat fällt auf, dass oftmals beklagt wird, man erfahre über die Tätigkeit dieses Gremiums nichts. In Würmersheim liegt der Schwerpunkt der Auseinandersetzung um die Ju- gendkirche, deren Anliegen meist grundsätzlich positiv gewürdigt wird, auf der anderen Seite jedoch die Art und Weise der Jugendgottesdienste bei manchen nicht auf Zustimmung stößt. Einige wenige Stimmen äußern sich zur Arbeit des Gemeindereferenten und des Pastoralreferenten, möchten

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die Ökumene beleben, kritisieren die Gestaltung von Trauerfeiern und die mangelnde Gestaltungsmöglichkeit durch Angehörige oder wünschen den Erhalt der Pfarrämter vor Ort.

ZIELE

Aus den in der Situationsanalyse gemachten Beobachtungen haben wir die für uns erforderlichen und als wichtig erachteten Ziele und Aufgaben formu- liert:

AUFTRAG: ALS UNVERZICHTBARE GRUNDAUFGABEN UNSERER SEELSOR- GEEINHEIT ERACHTEN WIR

LITURGIE UND GOTTESDIENST

In Gottesdiensten versammeln sich die Gemeinden der Seelsorgeeinheit zur Feier des gemeinsamen Glaubens. Hier wird sichtbar, was das Zentrum un- seres Glaubens ist. Wir respektieren die unterschiedlichen Motivationen und Bedürfnisse aller Mitfeiernden und wollen, dass möglichst viele mit- feiern. Neben vielen anderen Gottesdienstformen bildet die Feier der Hl. Messe – vor allem am Sonntag – und die Begegnung mit dem Herrn im Sak- rament der Eucharistie „Quelle und Höhepunkt“ unseres kirchlichen Lebens.

→ Ziele: • Eine abwechslungsreiche musikalische Gestaltung und Lied- auswahl. • Vielfalt unterschiedlicher gottesdienstlicher Formen, Offenheit für neue Gottesdienstformen.

⌂ Ressourcen: • Liturgieausschuss der SE

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• Lektoren, Kommunionhelfer, Ministranten, Wort-Gottes-Feier- Leiter, Kindergottesdienstteams, Kirchenchöre, Organisten, Kinderchöre, Bands, Kantoren, Priester, Diakon, Mesner, Ge- meinde

!!! Aufgaben: • Der Liturgieausschuss der SE setzt sich mit unterschiedlichen li- turgischen Feierformen auseinander und koordiniert Häufigkeit und Termine der Gottesdienste in der SE • Mindestens einmal im Monat wird in der SE ein besonders ge- stalteter Sonntagsgottesdienst für Familien mit Kindern und auch für Jugendliche (s.u. Jugendkirche VIA) gefeiert. • Weitere ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wer- den gewonnen und in entsprechenden Schulungen auf Aufga- ben im liturgischen Dienst vorbereitet. • In jeder Kirche der Seelsorgeeinheit wird sonntags die Hl. Mes- se gefeiert. Ausnahme: Zu den Feiern der Patrozinien sind die Gemeinden der Seelsorgeeinheit zu einer einzigen festlich ge- stalteten Messfeier eingeladen. • An den Werktagen werden regelmäßig Messfeiern in der Wall- fahrtskirche sowie einmal wöchentlich in den anderen Kirchen der SE gefeiert.

KINDER- UND JUGENDPASTORAL

Eine Vielzahl von Kindern und Jugendlichen engagiert sich in den Gemeinden unserer Seelsorgeeinheit in kirchlichen Gruppen (Ministranten, Jugendkir- che VIA, JKG, DJK, KJG). Kinder und Jugendlichen gilt unsere besondere Auf- merksamkeit. Sie sind die Träger kirchlichen Lebens in der Zukunft. Erfah- rungen, die als Kind und Jugendlicher mit Kirche gemacht werden, prägen oft für das ganze spätere religiöse Leben.

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Vor allem im Bereich des Religionsunterrichtes und der Erstkommunion- und Firmvorbereitung kommen Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern (wie- der) in Kontakt mit Themen des Glaubens.

→ Ziele: • Die kirchlichen Jugendgruppen werden erhalten und bei ihren Aktivitäten unterstützt. • Aus- und Weiterbildung von Gruppenleitern. • In der Herz-Jesu-Kirche oder in der Pfarrkirche St. Dionysius wird das Projekt „Jugendkirche VIA“ beheimatet (siehe auch Punkt „Jugendkirche VIA“)

⌂ Ressourcen: • Gruppen der Ministranten, der JKG, der KJG und des DJK, Sternsinger • Jugendkirche VIA • Schulseelsorge, Kath. Kindergärten, Religionslehrer/innen, Ka- techet/innen in der Erstkommunion- und Firmvorbereitung • Räume für Mutter-Kind-Gruppen

!!! Aufgaben: • Die Verantwortlichen der kirchlichen Jugendarbeit in den Ge- meinden der SE treffen sich in regelmäßigen Abständen zur Vernetzung und Koordinierung der Aktivitäten der Gruppie- rungen. • Gruppenleitern wird die Aus- und Weiterbildung ermöglicht und sie werden dazu motiviert. Die Kosten dazu werden von der Seelsorgeeinheit getragen. • Zu den Jugendtreffs der Kommunen und den Jugendgruppen der Vereine wird Kontakt gepflegt und gemeinsame Aktivitäten unterstützt. • Der PGR der Seelsorgeeinheit wird 2015 einen Jugendaus- schuss bilden.

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• Die Religionslehrer treffen sich mindestens einmal jährlich zum Austausch und zur Koordinierung von Aktivitäten. • Im Bereich der Erstkommunion- und Firmvorbereitung arbei- ten wir eng zusammen und erarbeiten ein gemeinsames Kon- zept. • Mutter-Kind-Gruppen werden besser an das Leben der Pfarr- gemeinden angebunden und sind offen für neu hinzugezogene Familien.

KINDERGÄRTEN

Die Kirchengemeinden der Seelsorgeeinheit sind Träger von vier katholi- schen Kindergärten (drei- bis viergruppig: St. Lioba Durmersheim, St. Tho- mas Würmersheim, St. Bernhard Durmersheim, St. Josef Au am Rhein). Da- neben gibt es in Durmersheim noch kommunale Kindergärten und ab Januar 2014 eine Kindertagesstätte für die Betreuung von Kleinkindern (bis 3 Jah- re). In Au am Rhein wurde zum neuen Kindergartenjahr 2013/2014 eine Kleinkindgruppe eingerichtet. Die Geschäftsführung der Kath. Kindergärten in Durmersheim obliegt der Kath. Verrechnungsstelle Durmersheim, in Au am Rhein nimmt der Stiftungsrat die Geschäftsführung durch eine Kinder- gartenbeauftragte wahr.

→ Ziele: • Unsere Einrichtungen werden für Kinder und Eltern zu einem Lern- und Erfahrungsort des Glaubens • Unsere vier Kindergärten sind offen für Familien und Kinder al- ler Glaubensrichtungen, viele Familien kommen in Berührung mit Kirche • Unsere Einrichtungen werden besser in das (Pfarr- )Gemeindeleben integriert und treten sichtbar darin in Er- scheinung

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⌂ Ressourcen: • Kindergärten mit ihren Leiterinnen, Erzieherinnen, Kindern und Eltern

!!! Aufgaben: • Die Einrichtungen entwickeln in unserer Seelsorgeeinheit in Zusammenarbeit mit den Pfarrgemeinderäten ein gemeinsa- mes Leitbild. • Pfarrgemeinderäte und Seelsorgeteam besuchen die Einrich- tungen in regelmäßigen Abständen, um in Kontakt mit Leite- rinnen, Erzieherinnen und Kindern zu treten und/oder mit Er- zieherinnen und Kindern einen Gottesdienst zu feiern • Mindestens zwei Mal im Jahr treffen sich Seelsorgeteam und Leiterinnen aller Einrichtungen zu einer gemeinsamen Dienst- besprechung • Die Kindergärten in unseren Gemeinden entwickeln ein eige- nes Profil nach „Quintessenz“ und „Orientierungsplan“. • Den kommunalen Einrichtungen bieten wir die Zusammenar- beit in religionspädagogischer und pastoraler Hinsicht an

WEGE ERWACHSENEN GLAUBENS

Immer mehr Menschen, die getauft sind, stehen der Kirche distanziert ge- genüber. Oftmals sind sie seit ihrer Kindheit und ihrer Jugend nicht mehr mit dem christlichen Glauben in Berührung gekommen. Manche haben das Sak- rament der Firmung nicht empfangen, sind aus der Kirche ausgetreten oder leben in einer Partnerschaft oder zivilen Ehe, die kirchlich nicht geschlossen wurde oder nicht geschlossen werden kann. Wir machen aber auch die Er- fahrung, dass viele Erwachsene auf der Suche nach dem Sinn und dem Fun- dament ihres Lebens sind.

→ Ziele: • Erwachsene erfahren sich als willkommenen und wichtigen Be- standteil der Gemeinden unserer Seelsorgeeinheit.

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• Sie sollen vertraut gemacht werden mit den Inhalten des Glau- bens, mit Traditionen und mit der tragenden Kraft des Glau- bens. Sie werden befähigt, den Glauben auch an die jüngere Generation weiterzugeben.

⌂ Ressourcen:

• Exerzitien im Alltag • Bibelteilen • Theologischer Gesprächskreis • Kontakt mit Eltern bei Tauf-, Erstkommunion- und Firmvorbereitung • Ehevorbereitungsgespräche • Männerrunde • Begegnungen bei Festen • Willkommensgruß für Neugeborene • Wallfahrten nach Maria Bickesheim • Friedenswallfahrt zur Autobahnkirche

CARITAS

→ Ziele: • Das Feiern des gemeinsamen Glaubens in Gebet und Gottes- dienst soll Frucht bringen in tätiger Nächstenliebe. Sie ist eine der drei Grundaufgaben der Kirche (Liturgia, Martyria, Diakonia) und unserer Seelsorgeeinheit.

⌂ Ressourcen: • Sozialstation St. Vinzenz Durmersheim • Drei Krankenpflegevereine • Mittagstisch für Bedürftige in der Pfarrscheune St. Bernhard • Peru-Gruppe in St. Bernhard • Projekt „Loseno“ von Abbé Pascal • Runder Tisch Trauer - 39 -

• Fastenessen an den Sonntagen der Fastenzeit • Kindergärten

!!! Aufgaben: • Die Mitgliedschaft der Kirchengemeinden im Trägerverein der Sozialstation St. Vinzenz wird verstärkt wahrgenommen. Bei der vorgesehenen Umstrukturierung erfährt die Sozialstation unsere Unterstützung. • Die bestehenden Krankenpflegevereine werden in Zusammen- arbeit mit der Sozialstation neu strukturiert. • Der Mittagstisch für Bedürftige wird als Einrichtung der ganzen Seelsorgeeinheit erkannt und hierfür Ressourcen und entspre- chende Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. • Vorhandene Besuchsdienste der Pfarrgemeinden und der Kommunen werden vernetzt und koordiniert.

VERWALTUNG UND ORGANISATION

Der Bereich Verwaltung beansprucht einen erheblichen Teil unserer perso- nellen wie finanziellen Kapazitäten. Es müssen Gebäude Instand gehalten, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eingestellt und die Finanzen überwacht werden.

→ Ziel: • Die Zusammenarbeit im Verwaltungsbereich wird intensiviert und vorhandene Ressourcen effektiver genutzt.

⌂ Ressourcen: • Stiftungsräte • Drei Pfarrbüros • Verrechnungsstelle für Kath. Kirchengemeinden

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• Geschäftsführung der Kindergärten in Durmersheim durch die Verrechnungsstelle • Kindergartenbeauftragte in Au am Rhein • Verwaltungsbeauftragter der Verrechnungsstelle

!!! Aufgaben: • Zusammenlegung der drei Kirchengemeinden zu einer Kirchen- gemeinde zum 01.01.2015 (Vorgabe der Erzdiözese). So ent- stehen eine größere Flexibilität im Einsatz von Mitarbeite- rinnen und Mitarbeitern und ein zusammengefasster Verwal- tungsapparat. • Die Pfarrbüros sind für viele die erste Anlaufstelle der Pfarrge- meinden und bieten Dienstleistungen für unsere Gemeinde- mitglieder wie auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter an. In Zusammenarbeit mit der Verrechnungsstelle über- nehmen sie viele Aufgaben im Bereich von Gebäude- und Fi- nanzmanagement. Das Pfarrbüro als Anlaufstelle wird vor Ort erhalten. Es muss aber überprüft werden, welche Aufgabenbe- reiche zusammengefasst werden können oder müssen und welche Anzahl von Pfarrbüros hilfreich ist. In Durmersheim werden die Pfarrbüros von St. Bernhard und St. Dionysius zu- sammengelegt. • Inanspruchnahme des von der Erzdiözese durch die Verrech- nungsstelle zur Verfügung gestellten Verwaltungsbeauftragten • Den Energieverbrauch in den kirchlichen Gebäuden zu senken ist eine wichtige Aufgabe. In Verantwortung gegenüber Gottes Schöpfung überprüfen wir den Energieverbrauch und motivie- ren zu einem aufmerksamen und verantwortungsvollen Um- gang mit den Ressourcen. Es wird ein ehrenamtlich tätiger Energiebeauftragter für die Seelsorgeeinheit bestellt.

AUFBRUCH: MIT GRÖSSERER AUFMERKSAMKEIT ALS BISHER WIDMEN WIR UNS IN ZUKUNT - 41 -

JUGENDKIRCHE VIA

Einen besonderen Schwerpunkt unserer Seelsorgeeinheit bildet das Projekt "Jugendkirche VIA". Es will besonders Kindern und Jugendlichen neue Wege des Glaubens aufzeigen und sie für die Sache Jesu und für das Leben in der Kirche vor Ort begeistern. In Kooperation mit dem Dekanatsjugendbüro, dem Netzwerk Jugendkirche, der Kirchlichen Jugendarbeit in der Erzdiözese Freiburg, dem Erzbischöflichen Bauamt Heidelberg und den zuständigen Gremien der Pfarrgemeinden wird geprüft, wie dieses Projekt dauerhaft in der Seelsorgeeinheit installiert werden kann.

→ Ziele: • Das Projekt Jugendkirche VIA wird als Projekt der Seelsorge- einheit, der Region und der Erzdiözese erkannt und unter- stützt. • In der Filialkirche Herz-Jesu Würmersheim oder in der Pfarrkir- che St. Dionysius findet das Projekt Jugendkirche VIA eine Be- heimatung. Dabei finden sowohl die Wünsche der Jugendli- chen als auch die Bedürfnisse der Gemeinden Berücksichti- gung.

⌂ Ressourcen: • Pfarrjugendleitung, Jugendliturgieteams straight@heaven und 007, Technikteam, Öffentlichkeitsteam, Bands und Chöre, Pla- nungsausschuss, Jugendhäusle

!!! Aufgaben: • Jugendkirche VIA wird vernetzt mit dem Dekanat Rastatt, der Region Mittlerer Oberrhein-Pforzheim, dem Jugendreferat des Erzbischöflichen Seelsorgeamtes, mit anderen Jugendkirchen. • In Zusammenarbeit mit dem Erzbischöflichen Bauamt und der Verrechnungsstelle werden die Kosten ermittelt, die erforder-

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lich sind, um eine der beiden genannten Kirchen für das Pro- jekt Jugendkirche umzugestalten • Im Sinne des Fundraising wird ein Förderverein gegründet.

WALLFAHRT MARIA BICKESHEIM

Ein Schwerpunkt unserer Seelsorgeeinheit ist unbestritten die Wallfahrt Ma- ria Bickesheim. Seit dem 13. Jahrhundert pilgern unzählige Menschen an diesen Ort, um hier im Gebet ihre Not oder ihren Dank vor das Gnadenbild der Gottesmutter zu tragen und sie der Fürbitte der Mutter Jesu anzuver- trauen. Maria Bickesheim ist darüber hinaus ein regionales Beichtzent-rum. Bis in das Jahr 2010 wurde die Wallfahrt 90 Jahre lang von Redemptoristen betreut.

→Ziele: • Pilger, vor allem die, die regelmäßig nach Maria Bickesheim kommen, finden hier geistliche Heimat. • Wallfahrer werden in das Leben der Pfarrgemeinden unserer Seelsorgeeinheit integriert.

⌂ Ressourcen: • Pfarrbüro bei der Wallfahrtskirche • Führungen durch Ehrenamtliche • Wallfahrtsrektor

!!! Aufgabe: • Es wird ein Gemeindeteam oder ein Wallfahrtsausschuss gebil- det, um die Aktivitäten in diesem pastoralen Schwerpunkt bes- ser zu koordinieren und zu vernetzen. Für dieses Team werden gezielt auch Wallfahrer gewonnen.

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ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Das Sichtbarwerden von Kirche in der Öffentlichkeit kann von uns positiv beeinflusst werden. Öffentlichkeitsarbeit wird immer wichtiger, damit Kir- che überhaupt als gesellschaftlich relevanter Faktor wahrgenommen wird. Die Öffentlichkeitsarbeit dient der Darstellung nach außen wie auch der In- formation untereinander. In einem Umfeld, das Kirche zunehmend sehr kri- tisch betrachtet, ist größtmögliche Transparenz in allen Bereichen unum- gänglich.

→ Ziel: • Die Gruppierungen und Einrichtungen unserer Seelsorgeein- heit tragen Verantwortung für die Information der Öffentlich- keit und untereinander. Wir erwarten Transparenz und eigenes Darstellen ihrer Aktivitäten in den Medien und in der Informa- tion an Gremien und andere Gruppierungen in unserer Seel- sorgeeinheit.

⌂ Ressourcen: • Gemeindeanzeiger in Durmersheim und Au am Rhein • Pfarrbrief • Internetpräsenz www.kath-durmersheim-auamrhein.de • Örtliche Presse (BT, BNN, Sonntags- und Wochenblätter) • Bistumszeitung Konradsblatt • Schaukästen und Aushänge in der Kirche • Schriftenstände in den Kirchen • Vermeldungen in den Gottesdiensten • Protokolle der Gremien und Gruppierungen

!!! Aufgaben: • Es wird eine Verantwortliche bzw. ein Verantwortlicher bzw. ein Team für die Öffentlichkeitsarbeit in unserer Seelsorgeein- heit benannt. • Die Pfarrgemeinderatsvorsitzenden tragen Sorge dafür, zu öf- fentlichen Sitzungen rechtzeitig und mit Veröffentlichung der

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Tagesordnung im Gemeindeanzeiger einzuladen. Nach den Sit- zungen wird ein Ergebnisprotokoll veröffentlicht. • Die einzelnen Gremien tauschen gegenseitig Protokolle aus und berichten in übergeordneten Gremien über ihre Tätigkeit. Die Kommunikation untereinander und miteinander wird ver- bessert. • In unsere Seelsorgeeinheit Zugezogene werden mit einem Willkommensgruß über Einrichtungen und Gruppierungen in der Seelsorgeeinheit informiert. Hierzu wird ein neuer Flyer er- stellt. • Der vielfältigen Zusammenarbeit mit der jeweiligen Kommune und mit Vereinen gilt unsere besondere Aufmerksamkeit. In vielen Bereichen gibt es Berührungspunkte, in denen eine enge Kooperation förderlich und hilfreich ist. • Es wird nach neuen Möglichkeiten gesucht, sich in der Öffent- lichkeit zu präsentieren

ABSCHIED: VON FOLGENDEN AKTIVITÄTEN MÜSSEN WIR UNS VERAB- SCHIEDEN In der momentanen Entwicklung von Gesellschaft und Kirche stellen wir fest, dass nicht mehr alles so sein kann, wie es einmal war und wie es unsere Gemeinden lange Zeit gewohnt waren. Finanzielle und personelle Ressour- cen nehmen ab, die Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement in der Kirche sinkt. Abschied von gewohnten Strukturen und einem gewohnten spirituellen An- gebot tun weh, dessen sind wir uns bewusst. Wir sind uns aber auch be- wusst, dass es nicht hilfreich sein kann, Abschied nur über sich ergehen zu lassen, sondern es vielmehr besser ist, ihn bewusst anzunehmen und positiv zu gestalten.

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→ Ziel: • Abschied begreifen wir als Chance, neue Aufbrüche zu ermög- lichen und bisher Gewohntes zu überdenken und sinnvollere Strukturen und Angebote, die unseren Ressourcen Rechnung tragen, ins Leben zu rufen.

!!! Aufgaben: • Das Engagement ausscheidender ehrenamtlicher Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter wird ausreichend gewürdigt und aner- kannt. • Sich in der Auflösung befindende Gruppierungen werden ein- fühlsam begleitet und mit ihnen nach einer Form des Abschie- des gesucht. • Wir stellen uns der Frage, wie viele Kath. Kindergärten in Zu- kunft von unserer Seelsorgeeinheit getragen werden können und in welcher Form dies geschehen kann. • Wir stellen uns der Frage, wie viele Immobilien von unserer Seelsorgeeinheit künftig unterhalten werden können. • Wir stellen uns der Frage, wie die Verwaltung effektiver orga- nisiert und strukturiert werden kann.

SCHLUSSWORT

Gebet eines Christen aus China

Herr, erwecke deine Kirche und fange bei mir an!

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