Kontaktdaten Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin Zur Geschichte Der Lichtenburg
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Die Lichtenburg als Konzentrationslager Kontaktdaten Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin Zur Geschichte der Lichtenburg Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin »Es ist böse Zeit…« 1565 – 1582 Bau des Schlosses im Auftrag des Kurfürsten Prettiner Landstraße 4 Die Konzentrationslager August von Sachsen. 06925 Annaburg / OT Prettin im Schloss Lichtenburg 1582 – 1586 Residenz des Herrscherpaares August und Telefon: 035386 60 99 75 1933 – 1945 Anna von Sachsen. Telefax: 035386 60 99 77 1611 – 1717 Witwensitz des Kurfürstentums Sachsen. [email protected] www.stgs.sachsen-anhalt.de 1717 – 1800 Königliches Kammergut für den Dresdener Hof. 1812 – 1928 Straf- und Besserungsanstalt. Öffnungszeiten Dienstag bis Donnerstag 1933 – 1937 Männer-Konzentrationslager. 9.00 –15.30 Uhr 1937 – 1939 Frauen-Konzentrationslager. Freitag 9.00 –13.00 Uhr 1939 – 1940 Standort von Ersatzeinheiten der SS-Totenkopf - Luftbild des Schlosskomplexes Lichtenburg, um 1937. jeden letzten Sonntag im Monat verbände und bis 1945 auch eines Bekleidungslagers Privatarchiv Steinland. 13.00 –17.00 Uhr der SS. Der Eintritt ist frei. Über 117 Jahre lang wird die im 16. Jahrhundert als Witwensitz sächsi- 1941 – 1945 SS-Hauptzeugamt; scher Kurfürsten errichtete Lichtenburg zu Prettin als Strafanstalt genutzt. Außenlager Prettin des KZ Sachsenhausen. Aufgrund des schlechten baulichen Zustands, zahlreichen Ausbrüchen von Verkehrsanbindung 1945 – 1946 Kurzzeitige Internierung von Angehörigen der Gefangenen und den Erfordernissen in Folge von Strafvollzugsreformen »Russischen Befreiungsarmee« (Wlassow-Armee), veranlassen die Behörden 1928 dann die Schließung der Einrichtung. Mit dem PKW… Mit dem ÖPNV… anschließend Unterkunft für Sudetendeutsche. Im Juni 1933 richten die Nationalsozialisten in dem zu dieser Zeit weit- aus Richtung Berlin B101 bis Jüterbog, aus Richtung Berlin mit dem Zug nach 1948 – 1992 Landwirtschaftliche Nutzung, gehend leer stehenden Renaissanceschloss ein Konzentrationslager ein. von dort Richtung Jessen, in Schweinitz Jessen/Bahnhof oder Annaburg / Bahn- ab 1960 auch Lehrlingswohnheim. Zunächst werden ausschließlich Männer in der Lichtenburg gefangen geradeaus weiter auf der L113 über hof fahren und von dort mit dem Bus 1965 Einweihung der Mahn- und Gedenkstätte gehalten, bis ab Herbst 1936 die Verlegung der Häftlinge in die neu Annaburg nach Prettin. 364 oder mit dem Anrufbus (verkehrt Lichtenburg im ehemaligen Bunker auf Beschluss er richteten Konzentrationslager Sachsenhausen und Buchenwald erfolgt. stündlich, jedoch nur nach telefonischer der SED-Bezirksleitung Cottbus. Ab Dezember 1937 bis zur Verlegung 1939 in das neu errichtete aus Richtung Leipzig B87 über Torgau bis Voranmeldung von mind. 1 Std. vor Konzentra tionslager Ravensbrück sind dann Frauen in der Lichtenburg Zwethau, dort abbiegen und der S25 bis Fahrtbeginn unter der Telefonnummer 1974 Einrichtung des »Museums Schloß Lichtenburg«. inhaftiert. Ab 1941 befi nden sich in einem als Außenlager des Konzen- Prettin folgen. 08000 366910) weiter nach Prettin / 1978 Eröffnung der Dauerausstellung »Die Lichtenburg – trationslagers Sachsenhausen fungierenden Teil der Schlossanlage erneut „Lindenstraße“ bzw. „Drei Linden“. Häftlinge, die für das ebenfalls hier untergebrachte SS-Hauptzeugamt aus Richtung Wittenberg B187 in Jessen ein faschistisches Konzentrationslager«. arbeiten müssen. Richtung Prettin verlassen und der aus Richtung Leipzig mit dem Zug nach 1993 Übernahme der Immobilie durch die K2230 folgen. Torgau / Bahnhof fahren und von dort Bundes republik Deutschland. Nicht nur in der Frühphase, sondern während der gesamten Zeitdauer der mit dem Bus 751 nach Prettin / NS-Diktatur ist die Lichtenburg ein Ort tausendfachen Leidens, an dem aus Richtung Bitterfeld B183 bis „Drei Linden“. Bitte beachten Sie, dass 2008 Aufnahme der ehemaligen Mahn- und Gedenkstätte Menschen aus politischen, »rassischen«, religiösen und sozialhygienischen Schwemsal, ab hier Richtung Tornau, ein Halt in Prettin unter der Telefonnum- in die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt. Gründen eingesperrt, gepeinigt, gedemütigt und in einigen Fällen auch von dort bis Dommitzsch und der mer 01802 783287 bis 2 Std. vor 2011 Eröffnung der Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin, ermordet werden. Ausschilderung Elbfähre / Prettin folgen. Fahrtbeginn angemeldet werden muss. Übergabe der neuen Dauerausstellung. Das Männer-Konzentrationslager (1933 – 1937) Das Frauen-Konzentrationslager (1937 – 1939) SS-Kaserne und Außenlager des Die Gedenkstätte KZ Sachsenhausen (1939 – 1945) Ernst Reuter (1889–1953) ist seit zwei Olga Benario (1908 –1942) schließt sich Jahren Oberbürgermeister der Stadt bereits als junge Frau der kommunistischen Magdeburg, als er im Mai 1933 gewalt- Bewegung an. 1934 begleitet die sportliche sam seines Amtes enthoben wird. Nach und paramilitärisch ausgebildete Frau den zwei mehrmonatigen Haftzeiten im KZ brasilianischen Revolutionär Louis Carlos Lichtenburg emigriert er 1935 in die Prestes in dessen Heimatland Brasilien. Dort Türkei. Nach der Rückkehr 1946 lässt er wird sie 1936 verhaftet und an Deutschland sich in Berlin nieder und wird dort 1948 ausgeliefert. Nachdem sie im Frauengefäng- zum Oberbürgermeister (heute nis Berlin Barnimstraße ihr Kind zur Welt Regierender Bürgermeister von Berlin) gebracht hat, ist sie ab Februar 1938 in den gewählt. Dieses Amt übt er bis zum KZ Lichtenburg und Ravensbrück inhaftiert, seinem Tod aus. bis sie 1942 in der »Euthanasie«-Anstalt Stadtarchiv Magdeburg. Bernburg ermordet wird. Gedenkstätte für Opfer der NS-»Euthanasie« Bernburg. Indische Kriegsgefangene in Annaburg. Innenansicht des ehemaligen Bunkers. Privatarchiv Kummer. Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt. Am 13. Juni 1933 wird die Lichtenburg als »Sammellager« für politische Von Dezember 1937 bis März 1938 treffen wieder Häftlingstransporte in der Ab Dezember 1939 dient das Prettiner Schloss als SS-Kaserne. Die circa 700 Im Ergebnis vielfältiger zivilgesellschaftlicher Initiativen beschließt der Gefangene eröffnet. Zunächst dient es zur Inhaftierung »staatsfeindlicher Lichtenburg ein, diesmal mit weiblichen Gefangenen aus dem aufgelösten Männer des SS-Totenkopf-Infanterie-Ersatz-Bataillons II und der SS- Toten- Landtag von Sachsen-Anhalt, die ehemalige Mahn- und Gedenkstätte Elemente«. In diese Kategorie gehören summarisch Kommunisten, Sozial- Frauen-Konzentrationslager Moringen. kopf-Infanterie-Panzerabwehr-Ersatz-Kompanie erhalten hier eine Lichtenburg in die 2007 gegründete Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt demokraten und parteilose Kritiker des Regimes. Waffenausbildung. Das ehemalige Lazarettgebäude wird als Versorgungslager aufzunehmen. Am 1. Dezember 2011 wird die mit Unterstützung des Zu ihnen gehören Vertreterinnen des politischen Widerstandes ebenso wie als für die Waffen-SS genutzt. Mitte 1940 zieht das Ersatz-Bataillon wieder ab. Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt neu gestaltete Gedenkstätte In der Folgezeit kommen weitere Gefangene hinzu, die von den National- »asozial« stigmatisierte oder wegen ihren Glaubens oder ihrer Herkunft KZ Lichtenburg Prettin der Öffentlichkeit übergeben. Dazu gehört neben sozialisten als »Berufsverbrecher« und »Asoziale« bezeichnet werden. verfolgte Frauen. Ihre Zahl steigt auf fast 1.000 an. Das SS-Versorgungslager bleibt im Schloss. Zur Unterstützung der dort dem Ausstellungsgebäude auch der ehemalige Bunker als Ort der Miss- Es erweitern sich jedoch nicht nur die Haftkategorien. Vor allem steigt stationierten SS-Männer sind erst indische Kriegsgefangene aus dem nahe handlungen und des Todes. die Zahl der Häftlinge schnell an, weil infolge der Aufl ösung früher Im Prettiner Schloss befi ndet sich damit das erste zentrale Frauen-KZ, das von gelegenen Annaburg und dann Häftlinge aus dem KZ Sachsenhausen Konzentrationslager bis Sommer 1934 deren Häftlinge in die Lichtenburg der SS geführt und der Inspektion der Konzentrationslager (IKL) unterstellt ist. eingesetzt. Die Lichtenburg wird so zu einem Außenlager. Im so genannten Werkstattgebäude ist die zweiteilige Dauerausstellung verbracht werden. Die Struktur der Lagerverwaltung entspricht der in den Männerlagern dieser »›Es ist böse Zeit…‹ — Die Konzentrationslager im Schloss Lichtenburg Zeit. Erster Direktor ist der SS-Oberstumbannführer Günter Tamaschke aus der Im Herbst 1941 zieht ein SS-Hauptzeugamt in das Schloss ein. Zunächst 1933 — 1945« zu sehen. Der Zitatauszug der historischen Dokumentation Im Mai 1934 übernimmt Theodor Eicke in seiner Eigenschaft als Inspekteur IKL. Neu sind die Aufseherinnen im »weiblichen Gefolge der SS«, die nach der arbeiteten hier 40 SS-Männer und 30 Zivilangestellte aus Prettin und verweist auf die in einer Bunkerzelle erhalten gebliebene Inschrift eines der SS-Konzentrationslager die Leitung des KZ Lichtenburg und strukturiert Aufl ösung des Lagers in der Lichtenburg in anderen KZ Dienst tun. Umgebung, dann weitere Häftlinge aus dem KZ Sachsenhausen. unbekannten KZ-Häftlings mit den Worten »Es ist böse Zeit mehr denn das Lager nach dem Vorbild des KZ Dachau um. Die Lichtenburg wird damit 1200 Menschen sind hier die man zu Grunde richtet«. zu einem der fünf von der SS geführten und der Inspektion der Konzentra- Ab Mai 1939 erfolgt die Verlegung der zu dieser Zeit noch in der Lichtenburg Am 23. April 1945 fl iehen die SS-Männer vor der Roten Armee in Richtung tionslager (IKL) unterstellten Lager. Ab Juli 1937 werden alle zu dieser Zeit befi ndlichen Gefangenen in das neu errichtete Frauen-KZ Ravensbrück. Von Süden und zwingen die Gefangenen zur Evakuierung. Anfang Mai verhaf- Anhand von dokumentarischen Quellen und Objekten beleuchtet die in der Lichtenburg befi ndlichen Gefangenen in die Konzentrationslager den in der Lichtenburg festgehaltenen Frauen sterben drei als Häftlinge ten Angehörige der U.S. Army die Bewacher in Hof (Ba yern) und befreien Ausstellung die KZ-Geschichte der Lichtenburg aus zwei verschiedenen Buchenwald und Sachsenhausen gebracht. des KZ. die Gefangenen. Perspektiven. Während im Erdgeschoss vor allem der historische Ort im Spannungsfeld von Reich und Region beleuchtet wird, widmet sich das Dachgeschoss dem lokalen Spannungsfeld von Opfern und Tätern..