Der Markenverband

Ein Beitrag zur Geschichte der westfälischen Mark

Von K lau s Ha m per

Zur Geschichte der Markendörfer und der Stadt

Züschen im Nuhnetal ist 12 80 als Tuschena urkundlich belegt'. Zwei km aufwärts liegt der Denzer Hammer (zu Winterberg) und weitere zwei km die Günninghauser Mühle. Zwischen beiden lag der ausgegangene Ort Günning• hausen (zum Personennamen Gunno), der von 1338 bis 1363 dreimal erwähnt wird'. Im Orketal lag Wernsdor/ (zum Personennamen Warin). Johann Wigands Sohn und Frau Y da zu geloben 1281 dem Kloster KüsteI• berg eine Rente von einern Gut in »Wernestorp«3. Um 1460 war der Ort noch bewohnt. Bei der Anlage eines Abfuhrweges durch die Marken wurden 1928 die Restmauern einer Kirche freigelegt. Im Lichten 12,60 m lang und 6 m breit, das Chor im Osten und ein Türmchen im Westen, bot sie Raum für etwa 90 Personen. Um 1560 stand die »Kapelle« noch'. Merleheim lag in der Büre (= bei den Häusern) zwischen Silbach und Winterberg. Dort wurden Werkzeuge für Töpferei gefunden, Spuren von Gehöften waren noch zu Seibertz' Zeiten zu sehen. Der Dorfplatz von Haar/eid ist die Flur »In der Hausstätte« in dem Tal, das sich von der Strei in das Ruhrtal hinabzieht. Gerlach von Diedenshausen verkauft dem Ritter v. Viermünden 1395 den Zehnten in »Harfelden« für 12 rhein. Gulden". Unter dem Kurfürsten Engelbert H. (1261-74) wurde die Stadt Winter­ berg zwischen 1261 und 1266 in bis dahin unbebautem Gelände angelegt, d. h. sie wurde mit Mauern umgeben und erhielt Markt- und Zollrecht sowie die Anerkennung als politische Körperschaft. Sie sollte neben Medebach und als Bollwerk gegen Wald eck und Wittgenstein dienen. Köln besaß um 1307 in der Stadt die Gerichtsbarkeit, die 20 Solidi einbrachte'. Die Hälfte der Hausstättenabgabe (Wartpfennige) warf ebenfalls 20 Solidi ab, die andere Hälfte stand dem Kloster Glindfeld zu. Von der Weide bezog das Kloster Grafschaft jährlich fünf bis zehn Zentner Butter' . Der Zehnte, genannt» Waldtende«, belief sich jährlich auf 13 Malter H afer. Auf diesen Namen geht wohl die heutige Straßenbezeichnung »Am Waltenberg« zurück.

, Führer, G., S. 14. - 2 Ebd. S. 139, 159, 160. - 3 Ebd. S. 14. , Ebd. S. 243. - " Ebd. S. 76. - , Seibertz, VB Nr. 484 S.609. - 1 Rüther, S. 149.

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Winterberg lag im Schnittpunkte zweier wichtiger Verkehrswege. Die unter dem Namen »Heidenstraße« bekannte Verbindung Köln--Leipzig, die schon Kaiser Otto III. auf seiner Reise von Gnesen nach Köln i. J. 1000 benutzt hatte, führte durch das Bergische Land über den Kahlen Asten und die Wasserscheide zwischen und Orke (Rhein-Weser). Am Nordhang der höchsten Kuppe des Asten stand der Grenzstein »Uff dem Sonneborn«, der in der Mitte des 15. Jahrhunderts als Freistuhl galt und der »Königs• straße« als Schutz diente". Die zweite Straße führte von -Marburg tiber Winterberg nach Soest. Da die Zentralgewalt des Mittelalters nicht imstande war, für die öffent• liche Sicherheit zu sorgen, bemühten sich die Landesherren, ihr Gebiet gegen feindliche Einfälle zu schützen. Zu diesem Zwecke legten sie an günstigen Stellen der Hauptwege Gräben und bis zu zwei m hohe Erdwälle an und bepflanzten diese mit Strauchwerk. So befahl z. B. der Erzbischof Heinrich von Köln i. J. 1320 der Stadt Medebach, Gräben und Befestigungen, die im Volksmunde Landwehren heißen (fortalitia vulgariter dicta lantwere) anzu­ legen'. Im Astengebiete lagen fünf Landwehren, von denen noch drei erhalten sind. Die Doppelschanze bei schützte die Heidenstraße gegen und steht seit 1943 unter Naturschutz. Der Wall um den Kahlen Asten wird 1484 »Die alte Landwerung« genannt". Der Flurname »Auf der

" Homberg, S. 135/37. - , Führer, G., S. 30. - 10 Wrede, S. 49/50.

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Lamfert« zeigt die dritte Landwehr an. Die vierte am Lippesköpfchen war vor 60 Jahren noch vorhanden. Die fünfte, gut erhaltene Landwehr zieht sich etwa 350 m über den Lagerstein und deckte das Weidegebiet des Katern­ kopfes gegen das Liese- und Nuhnetal. Man bringt den Namen "Katernkopf« mit den früheren Chatten in Verbindung. Vier Landwehren liegen zweifellos innerhalb der Gemarkung, ein Beweis dafür, daß sie keine Grenzen bildeten, sondern zur Sicherung der öffentlichen Straßen angelegt waren.

Zur Entstehung der Marken Die sächsischen Marken sind die Reste des zwischen den einzelnen Sied­ lungen verbliebenen Volkslandes, das noch nicht unter Kultur genommen und also herrenlos war. Bei dem Waldreichtum unserer Heimat konnte bis ins 18. Jahrhundert jeder Siedler zur Benutzung der Mark in dem Maße berechtigt werden, wie es sein Betrieb nötig machte. Daß sich solche Genossen­ schaften bildeten, wurde zunächst durch das Wachstum der Bevölkerung im 10. und 11. Jahrhundert veranlaßt, das eine Regelung der Nutzung ver­ langte, zumal wenn Neusiedlungen und Markenteilungen stattfanden. Auch die Eingriffe der Grundherren in die alten sächsischen Volksrechte verlangten eine gemeinsame Abwehr und somit eine feste Ordnung". Die Winterberger Marken dürfen für die früheste Zeit als in sich geschlos­ sene Wirtschafts gebiete mit Ackerbau, Wiesen, Weiden und Wald angesehen werden. Als ältestes klar erkennbares Feldsystem des oberen Sauerlandes haben wir nämlich eine Verbindung von Einfeldwirtsdlaft und wilder Gras­ wirtschaft zu betrad1ten. Einfeldwirtschaft, dauernder Getreidebau ohne Brache, dürfte ursprünglich auf dem Binnenlande, wilde Graswirtschaft auf 12 den Außenländern geherrscht haben • Die Einfeldwirtschaft mag im 9. Jahr­ hundert voll zur Ausbildung gelangt sein, weil in dieser Zeit eine große An­ zahl von Ortsnamen auf -feld entstanden sind. Auch die Namen auf -heim 1 gelten als früh '. Ferner ist zu beachten, daß an der Heidenstraße das Kloster Küstelberg (600 m ü. NN) zwischen 1150 und 1177 gegründet wurde. Die Abtissin zu beleiht das Kloster 1177 mit einem wüsten Stammhof, der in den Haupthof Stockhausen gehörte". Schon die ältesten, im 10. und 11. Jahrhundert nachweisbaren Grundherr­ schaften bestanden in der Regel aus einzelnen Höfen und Hofgruppen, die mit denen anderer Grundherrschaften im Gemenge lagen". In den Winter­ berger Marken liegen die Besitzungen der Grundherren und der Bauern, wie Hücker nachweist, ohne erkennbare Ordnung über die ganze Gemarkung zerstreut. Friedr. Trippe, der 1874 das Orketal untersucht, berichtet: »Am Fuße des Rods stehen wir vor einer Hausstätte. Einige Minuten weiter auf­ wärts finden wir am anderen Orkeufer ein kleines Hochplateau mit deut­ lichen Spuren einer wüsten Hofstätte. Diese Hofwiesen und Bauerngärten sind meist noch mit lebendigen Wallhecken umfriedigt und entwickeln bald nach der Schneeschmelze einen ungleich frischeren Graswuchs als die übrigen

11 Rüther S. 108. - 12 Hömberg S. 93. - l' Ebd. S. 15. - " Führer, G., S. 3. - 15 Vöpel.

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Wiesenstücke«'6. Bis zur Ehrenscheider Mühle lassen sich die Hofstätten mit ihren Wallhecken verfolgen. Die natürliche Gestaltung des Nuhnetales, ein­ zelne Flurnamen wie die »Hausstätte« in Haarfeld und die zerstreut liegen­ den Wallhecken in Merlheim beweisen, daß auch die drei anderen Marken­ dörfer aus Einzelhöfen in Streulage bestanden haben. In den Markenbüchern ist nirgends von Gemeindewald oder sonstigem Gemeindegut die Rede. Daß hier niemals Gemeindevermögen in Betracht kommen kann, beweist die Tat­ sache, daß zu den Berechtigten auch Mitglieder der sauerländischen Ritter­ schaft gehörten, daß ferner Teile des Vermögens zu Lehen gegeben und noch Jahrhunderte später als solche angesehen wurden". Die Markenverfassung läßt sich im oberen erst spät nachweisen. Adolf v. Waldeck überträgt 1237 dem Kloster Bredelar »einige Acker und einen Markenanteil (unam achtworth) auf dem Haus in Giershagel1«'8. Kon­ rad v. Brochhausen verkauft 1354 dem Grafen Otto v. Waldeck fünf achtworth »die ich hatte von Brochhusen wegen«". Wedekind v. Graf­ schaft verkauft 1284 dem dortigen Kloster drei Hufen in Grafschaft ... in nemore seu lignis, que vulgariter marka dicuntur'o. über die älteste Geschichte der Winterberger Marken besitzen wir keiner­ 21 lei Nachrichten. Sie erscheinen urkundlich zum erstenmal: Haarfeld 1485 , 22 Wernsdorf 1572 , Günninghausen 1652 und Merleheim 1663. Die wichtig­ sten Quellen sind die Markenbücher mit ihren Aufzeichnungen, die bei den Zusammenkünften und jährlichen Versammlungen entstanden. Nach Angabe in den Markenbüchern sind sie nach 1660 angelegt worden: Merleheim 1663, Günninghausen und Haarfeld 1676 und Wernsdorf 1683, dieses als »Manuale oder Markregister über die Mark Wernsdorf«, wo dann im Jahre 1702 ein Dokument aus dem Jahre 1612 erwähnt wird. Die Brände von 1759 und 1791 vernichteten viele Akten. In den folgenden Jahren wurden die erhal­ tenen Stücke unter der Aufsicht von Notaren gesammelt und die Marken­ bücher in Ordnung gebracht. Die Abgrenzung der Marken nach außen erfolgt entlang der Wasserläufe bis zu den entlegensten Quellen, den Siepen, d. h. den langgestreckten, von Wasseradern durchzogenen Gründen oder Höhenzügen. Diese Grenzziehung schließt auffallend unregelmäßige, zum Teil spitzwinklige Flächen ein und hat den Vorteil, daß die Grenzen jederzeit bequem aufzufinden sind'3. Der Mönch Notker Labeo von St. Gallen (t 1022) übersetzt die philoso­ phischen Fachausdrücke »determinatio« (Abgrenzung) mit marcha und 2 »proprium« (Eigentümlichkeit) mit sundera .'. Am Nord- und Südrande der Mark Wernsdorf ist je ein vorhanden. Der nördliche gehörte früher den Herren v. Büren, der südliche den Grafen v. , später ebenfalls •• T rippe 5. 305. 17 50 ist unter Nr. 41 des Markbuches Haarfeld von 1799 der Herr v. Bour­ scheidt, unter Nr. 4 der Mark Günninghausen von 1676 der Herr v. Meschede als Besitzer eines Markenanteils erwähnt. '8 Seibertz, S.430. - •• Führer, G., S. 57. - 20 WUB VII Nr. 1909. 21 Führer, G., S. 154. - 2' Ebd. 5.241. 23 Vgl. Anhang I »Grenzbeschreibung der Günninghauser Mark

Quelle: Westfälische Zeitschrift 114, 1964 / Internet-Portal "Westfälische Geschichte" URL: http://www.westfaelische-zeitschrift.lwl.org Der Markenverband Winterberg 147 denen v. Büren". Um 1214-20 schenken Berthold und Thietmar v. Büren dem deutschen Orden acht Hufen zu Sundern". Führer nimmt wohl mit 27 Recht an, daß ein Waldstück Sundern bei Winterberg gemeint ist • Es heißt nämlich in einem Lehnregister von 1410: Dies sind die Lehngüter und gehen zu Lehen von Junker Wilhelm v. ßüren: Hynrich Rump zu Winterberg mit dem Sundern zu Elkeringhausen unter dem Stuten'8. Johann Scodere, Bürger zu Soest, bekennt 1437, von Bernd v. Büren belehnt zu sein mit dem Sundern vor dem Winterberg unter dem Stuten". Tepel Seckemaker zu Winterberg 30 hat 1485 den 3. Teil des Sundern unter dem Stuten • Cord Salers wird 1550 mit einem Gut des Sundern des 3. Teils vor dem Winterberg und Gerd Schot­ 31 teler 1556 mit dem 3. Teil des Sundern vor Winterberg belehnt • Der Arns­ berger Sundern zu Vilden im Orketal östlich von Wernsdorf wird zweimal genannt: 1338 als "forestum dictum Sunderen to Vildene, bonum feodale«". Henricus de Wolmernhusen wird 1430 mit einem freien Sundern zu Vilden im Kirchspiel' Medebach belehnt33• Nach 1556 wird der Sundern, soweit bekannt, nicht mehr erwähnt, der Name ist vergessen. Das Gebiet des nördlichen Sundern ist heute Eigentum der Stadt Winterberg, der südliche gehört zum Staatsforst Glindfeld, war also früher im Besitz des gleichnamigen Klosters. Da die beiden Sundern bei der Mark Wernsdorf ursprünglich »abgesonderte« Teile adliger Grundherrschaften waren, lassen sie auf ein hohes Alter der Marken überhaupt schließen. Die Winterberger Marken tragen die Namen der vier Dörfer, in denen die ursprünglichen Besitzer gewohnt haben. Die Mark Günninghausen hat 8,5 Güter. Sie umschließt das Quellgebiet der Nuhne mit sechs Nebenbächen, Haarfeld mit 16 Gütern das Einzugsgebiet eines Baches, der die Strei und zwei andere Siepen entwässert, sowie das beiderseitige Ruhrtal. Merleheim mit 8 Gütern liegt in der Büre zwischen Winterberg und Silbach. Wernsdorf mit 11 Gütern um faßt das Orketal von der Ehrenscheider Mühle bis zur Einmündung der Deitmecke und den Bereich von 6 Nebenbächen. Die Waldungen Winterbergs mit über 12 000 Morgen setzen sich aus Stadt-, Marken- und Privatwald zusammen und umschließen ringförmig die Feld­ flur. Sie liegen in einer Höhe von 460 m im Orketal bis 840 m auf dem Kahlen Asten. Die Markenwaldungen bilden die Eckpfeiler der Gemarkung, Günninghausen macht nur scheinbar eine Ausnahme"'. Nach den Separations­ akten von 1913 umfaßt Günninghausen 571 ha, Haarfeld 491 ha, Merleheim 35 278 ha und Wernsdorf 364 ha, zusammen 1704 ha •

2S Führer, G., S. 5. - 26 Ebd. S. 8. - 27 Ebd. S. 5. - 28 Ebd. S. 150. - 29 Ebd. S.92. 3' Ebd. S. 154. - 31 Ebd. S. 155/56. - 32 Ebd. S. 128. - 33 Ebd. S. 131. "' Wrede S. 49-53 nebst Karte IV des Atlasses. Die Gebiete zwischen Landwehr am Asten und Wetzstein-Ruhberg-Freier Grund gehen als Besitz der Herr­ schaft Fredeburg nach der Soester Fehde 1444 an das Kölnische Herzogtum Westfalen über. Wittgenstein nimmt um 1500 das Gebiet in Besitz. Mit der Neugründung der wittgensteinschen Orte Hoheleye, Mollseifen, Langewiese und im 18. Jahrhundert gewinnt der Streit an Bedeutung. Er wird 1783 beigelegt: Wittgenstein erhält ein Fünftel und 341 Ruten im Süden, die Stadt Winterberg den größeren Rest mit dem Wetzstein und die Schulzen­ wiese. Die Ratifikation des Vertrages, die Versteinung und Vermessung erfol­ gen erst i. J. 1805. - 35 Städt. Akten.

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Die Entwicklung der Marken

Die westfälische Markgenossenschaft ist nach Schotte »eine aus der gemein­ samen Benutzung des herrenlosen Landes, der Markgemeinschaft, zwecks geregelter Ausbeutung der Mark gegründete Korporation mit eigener Ver­ fassung und Verwaltung«". Nicht die Einwohnerschaft oder die Zugehörig• keit zu einem fest abgeschlossenen Bezirk, sondern »nur der persönliche Besitz von altersher an der Mark nutzberechtigter Höfe bildete die Voraussetzung für die Zugehörigkeit zur Genossenschaft«"'. Nur der Besitzer einer »area legitima« oder eines »Echtwortes«, wie es in den ältesten Urkunden heißt, war als solcher zur Ausübung aller Marknutzung befugt. Echtwort bedeutet, wie Schotte zeigt, nicht allein die Hofstätte, sondern auch gleimzeitig alle an der Hofstätte klebenden Remte. »Als wichtigstes, für die häusliche Wirtsmaft unentbehrliches Recht galt nun allgemein das Marknutzungsremt. Somit wird also der Begriff »Echtwort« im Laufe der Zeit zu der Bedeutung der Mark­ berechtigung sich verdichtet haben, in der es dann seit dem 13. Jahrhundert fast nur noch gebraucht wird«'". Noch im 17. und 18. Jahrhundert muß jeder neue Märkner in Medebach ein Eintrittsgeld bezahlen. Es heißt dann »Die Bauerschaft mit einem Taler bezahlen« . Dieser Ausdruck weist darauf hin, daß die Marken ursprünglich zu den Bauersmaften gehörten, wovon sie nom den Namen haben". Die Ausführungen von Smotte treffen auf die Winterberger Marken zu. Die Namen vieler Familien oder Häuser beweisen, daß die Erben der alten im Dorf angesessenen Markgenossen hierher verzogen sind. Die markberech­ tigten Güter waren ursprünglich nach Lage und Größe bekannt. So ging die Nutzung der Mark reibungslos vor sich und bedurfte keiner smriftlichen Satzung. Lange Zeit nach Wüstwerden der Dörfer sind die Güter noch in Erinnerung. Im Markbuch Merlheim heißt es 1740, daß »das Dorf Merlheim in acht namhaften Gütern bestanden und noch besteht«. Wenn sim dann aber verwickelte Erbverhältnisse einstellten, führte das zu Streitigkeiten der Erben untereinander. Die Entwicklung ging dahin, daß die Güter mit ihren Berech­ tigungen zusammengeworfen wurden. So kann man am besten die Nachrimt im MarkbuchMerleheim verstehen, wo es heißt: >,Actum am lOten July 1679. Damit nun aller Streit zwischen den Erben in Zukunft vermieden bleibt, sollen die Güter »pro ratha« (dem errechneten Anteil gemäß) allen Erben zugeeignet werden. Danam soll allen Erben zur Pflicht gemacht werden, ihr Verhältnis zu den Vorstehern so zu gestalten,

•• Schotte S. 17/18. - .7 Ebd. S. 122. - 38 Ebd. S.35/36. - 39 Trippe S. 100.

Quelle: Westfälische Zeitschrift 114, 1964 / Internet-Portal "Westfälische Geschichte" URL: http://www.westfaelische-zeitschrift.lwl.org Der Markenverband Winterberg 149 nOln heute der Fall ist. Innerhalb der Markengrenzen liegen verschiedene privaten, aber keine städtischen Grundstücke eingestreut. Der Privatbesitz ist ohne Zweifel mit den besseren Grundstücken gleichzusetzen, die seit Beginn der Wüstwerdung noch weiter bebaut wurden und heute als Wald oder Wiese genutzt werden. Das wichtigste Ergebnis der bisherigen Ausführungen besteht darin, daß die Berechtigung im Markenwalde stets als eine zu dem markberechtigten Gute gehörende private Gerechtsame angesehen wurde. Dies wird durch viele Eintragungen in den Markenbüchern und durch andere Akten bestätigt. Das Glindfelder Güterverzeichnis von 1684 erwähnt zwei Lagen des Klostergutes in Wernsdorf: über der Kirche die Hofstätte mit der Gerechtigkeit, der Möllnhoff und seine Gerechtigkeit'·. In einem Vergleich der Mark Merleheim vom 22. 11. 1740 heißt es: »Erstens soll hiesige Kirche zufolge des 1727 ab­ geschlossenen Vergleichs als Markinteressent und alleinige Erbin des halben Schmiedegutes von nun an zu ewigen Zeiten anerkannt werden, dasselbe mit allen anklebenden Gerechtigkeiten, mit allen Rechten und Pflichten (eum commodo et onere) besitzen und genießen.« Ein Beweis für das Eigentum sind auch die Unterschriften: Antonius Braun als Erbe des Strackengutes, Henricus Nagel als Beerbter auf dem Berendesgut, Jakob Mörchen als Erbe auf dem Brinkmanngut. Aus allem dem geht hervor, daß die Berechtigten auf Grund von Erbgang oder Kauf in den Besitz des Markenerbes kommen konnten. Den urkundlichen Nachweis dafür bringt Hücker in einer vom Ver­ fasser eingesehenen lückenlosen Aufstellung der Interessenten seit 1680. Danach ist bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts der übergang des Marken­ rechtes meist durch Erbgang erfolgt, während um das Jahr 1800 und später die Käufe überwiegen. Mit welcher Genauigkeit die Ansprüche geprüft wurden, zeigt die Zusammenstellung der Berechtigten im Markbuch Haarfeld 41 vom 31. 7. 1798 • Die Frage nach der Größe des Markenwaldes zur Zeit, als die Dörfer noch bewohnt waren, soll kurz berührt werden. Sicher war der Wald damals bedeutend kleiner als heute. Trippe sagt hierzu: »Der Besitzstand der Holz­ marken ist im Laufe der Zeit nach Erlöschen der Dörfer durch Selbsterwei­ terung weit über seine ursprünglichen Grenzen vorgedrungen. Ein Blick auf die alten Ackerraine und Vohren an den Säumen unserer jetzigen Forsten zeigt dies so klar, daß es sozusagen ein Blinder mit dem Stock fühlen kann. Ehemals waren fast nur die Kronen unserer meisten Markenwälder mit Holz bestanden, an den Abhängen waren Ackerfluren.« Ein typisches Beispiel dafür ist der »Hofacker«, eine 4 ha große Flur in der Mark Wernsdorf, die heute mit schönem Buchenwald bestanden ist und durch ihren Namen un­ zweifelhaft andeutet, daß sie früher als Ackerland genutzt wurde. Hierher gehören auch die Flurnamen in derselben Mark: Am Roth, Der Rothkopf, In der Röthmecke. Dieselbe Beobachtung läßt sich auch anderswo machen. So wurde 1220 der Neubruchzehnten am Hagen (apud Indaginem) im Waldecker Upland, 677 m ü. NN, an das Kloster Küstelberg" und 1320 der

40 Führer, P., S. 34. - 41 Anhang 11. - .. Führer, G., S. 5.

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halbe Zehnten im Neuen Hagen (in Nova Indagine), 800 m. ü. NN, an Glindfeld vergeben". Der Hagen wird 1501 wieder als Waldrecht verliehen". Hömberg nennt diesen Vorgang eine verunglückte Siedlung. Die Mark Haarfeld besaß 1910 vor der Separation 7 ha Ackerland, 1,17 ha Wiesen, 10 ha Weiden und 501,29 ha Holzung. Die Mark bestand 1676 aus 16 markberechtigten Gütern. Wenn nach Hömberg45 um 1300 bei der Grün• dung der Stadt Kallenhardt im Arnsberger Walde 40 Morgen Feldflur für eine selbständige bäuerliche Wirtschaft die Minimalgröße bedeutet, so können wir bei der Höhenlage für Haarfeld ohne Bedenken 60 Morgen ansetzen. So ergibt sich für Haarfeld eine Kulturfläche von 240 ha. Da bei den drei anderen Marken ähnliche Verhältnisse vorliegen, können wir annehmen, daß mindestens ein Drittel des heutigen Gesamtumfanges der Marken ursprünglich Acker und Wiese, mithin Privateigentum der untergegangenen Bauerschaften war. Die restlichen zwei Drittel waren Markenwald und Hude. Haben wir es in Winterberg mit freien oder grundherrlichen Marken zu tun? Für die Annahme einer freien oder unfreien Mark kommt es nicht auf den Beweis der Freiheit oder Unfreiheit der Markgenossen an. Das will be­ sagen, daß auch unfreie, also abhängige und zum Zehnten verpflichtete Märkner Besitzer einer freien Mark sein können'G. Etwa 85 % der sauer­ ländischen Landbevölkerung war persönlich frei. Rund ein Drittel des ganzen Landes war freies Erbgut der Bauern, das letzte Drittel stand in strenger grund herrlich er Abhängigkeit". Die Frage lautet nicht mehr in erster Linie, ob die Genossenschaft jung oder alt, mittelalterlich oder germanisch ist, sondern entscheidend ist die Feststellung, daß auch im Mittelalter sich bil­ dende Markgenossenschaften ihrem Wesen nach germanischen Körperschafts• geist verkörpern, weil sie auf der germanischen Grundlage des Mittelalters erwachsen sind und mithin gerade ein bedeutsames Zeugnis einer wenn auch nicht institutionellen, so doch zumindest ideellen Kontinuität der germanischen Frühzeit zum deutschen Mittelalter darstellen's. Eine freie Markgenossen­ schaft besteht dann, wenn bäuerliche Bevölkerung oder Herrschaft und Bauern zusammen einen eigenen, unabhängigen Nutzungsanspruch auf eine Mark erheben und einen Rechtsanspruch durchgesetzt haben". Es kommt hinzu, daß Märkner verschiedenen Grundherren angehören: Arnsberg, Büren, Corvey, Glindfeld, Grafschaft, , Gaugreben, Meschede, Vier­ münden und Waldeck. Dies bedeutet, daß die Genossenschaften nicht grund­ 50 herrl'ich gewesen sind • Zwei Beispiele für Nutzungsrecht: Nach dem Brande von 1759 schenkt die Mark Wernsdorf den Bürgern Eichenholz aus dem Kerloh als Beihilfe zum Hausbau. Dazu heißt es im Markenbuch: »Die Inter­ essenten betonen feierlich, daß niemand außer den gesetzlichen Erben aus ' 3 Ebd. S. 30 . .. Hömberg S. 172. Dazu sei bemerkt: Der jungfräuliche Boden war zunächst fruchtbar, er konnte aber den Gehalt an pflanzlichen Nährstoffen nicht ver­ mehren. Die spätere einseitige Mergeldüngung ohne Stallmist oder Gründün• gung zerstörte den Humus, so daß der Boden an Ertragsfähigkeit verlor und die Umwandlung in Wald förderte. '5 Hömberg S. 156. - 46 Wellmer S. 11. - " Hömberg S. 75. 4S Huppertz S. 210. - 49 Wellmer S. 177. - 50 Ebd. S. 11.

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dieser Wohltat irgendein Recht in der genannten Mark geltend machen darf.« Dieselbe Mark hat 1702 dem Jost Quick ein Wagenrad gepfändet, wogegen der Richter Einspruch erhebt. Die Märkner behaupten ihr »althergebrachtes Recht, das im Namen der churfürstlichen Durchlaucht zu Köln gehandhabt wird und den Richtern alle Beunruhigungen und Schädigungen allen Ernstes verbietet«. Ein Rechtsanspruch wird durchgesetzt: In einem Vergleich der Mark Merleheim von 1740 heißt es: »Die Kaufgelder, die auf Grund der kurfürstlichen Verordnung von 1728 eingehen, sollen im Verhältnis der Güter in acht gleiche Teile geteilt und auf jedes Gut an die Erben nach gesetzlichem Anspruch ausgezahlt werden.« Im Schlußprotokoll des Prozesses von 1776 bis 1778 erläßt das Offizialgericht in Werl den Befehl, wonach die Stadt »unter Strafe von 28 Goldgulden und, wenn nötig, unter Kirchen­ strafen gehalten ist, nicht in die Mark einzugreifen«51.

Die Verwaltung der Marken

Die Mitglieder unserer Marken heißen heute Interessenten. Im Laufe der Jahrhunderte waren andere Bezeichnungen gebräuchlich: Beerbte, Erben (lat. heredes, coheredes), Märker, Märkner, Märklinge (lat. marcani, marchiones), Mitmärker (commarchiones), Markgenossen, Markgenoten, Marknoten. Die Verwaltung der Winterberger Marken ist in einfacher Form geregelt und hält grundsätzlich am Althergebrachten fest. Bis zum Jahr 1810 wählten die Interessenten jährlich in freier Wahl je zwei, später je einen Markenvor­ steher, früher auch Präsident oder Markrichter genannt. Die erste Nachricht hiervon bringt das Markenbuch Merleheim am 17. 3. 1663: »In Anwesenheit der ehrenfesten Jacob Zöltzer und Heinrich Wahlen, zur Zeit Vorsteher, sind mit Zustimmung der ältesten Erben die ehrenwerten Jacob Wahlen-Schütte und Henrich Quick zu künftigen Präsidenten oder Markrichtern gewählt und erkoren worden, welche beide unter dem Beifall aller Miterben angenommen wurden. Im Hause des Severin Zöltzer und im Beisein aller Miterben. Hen­ rich von Winter, Richter und Notar.« Nur der Besitzer eines Markenanteils kann Vorsteher werden. Hierzu ein Beispiel. Am 8. August 1809 wird Laurenz Cramer zum ersten Vorsteher der Mark Wernsdorf gewählt. Er bemerkt dazu, daß er »schlechterdings als erster Vorsteher nicht könne er­ nannt werden, indem das Markenanteil seines seel. Vaters ihm und seinen Geschwistern noch gemeinschaftlich zugehöre und er mithin von diesem Mark­ anteil kein alleiniger Erbe sei« . Seiner Bitte wird entsprochen. Die Pflichten und Rechte der Vorsteher sind genau umschrieben. Es wird ihnen »eingebunden, die Mark möglichst fleißig in Obacht zu nehmen, damit sie es vor Gott und der Welt, ja ihrem Gewissen nach vor sämtlichen Erben verantworten können«5'. Bei wichtigen Entscheidungen muß der Vorsteher

51 Acta regiminis Arnsbergensis, Regierung Arnsberg. 52 Markbuch Günninghausen 1730.

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sämtliche Erben einladen und deren Zustimmung vorher einholen. Alle zwei Jahre hat er über Einnahmen und Ausgaben Rechnung zu legen. Er darf 50 Reichstaler ohne Zinsen einbehalten, um die laufenden Ausgaben und allen­ falls die Prozeßkosten zu decken. Im Markbuch Wernsdorf heißt es am 8. 8. 1809: »Es wird beschlossen, daß die Vorsteher verpflichtet sind, binnen eines Jahres die Rechnung zu legen, andernfalls müssen sie Konventional­ strafe von 50 Reichstaler zahlen, die den Interessenten zufallen.« Wenn bei der Markenversammlung Streitigkeiten vorkommen, wird kurzer Prozeß gemacht. »Der Streitende soll zum Hause herausgeführt werden'"!« Der Erbe erhält für die Besichtigung des Waldes vier Groschen, der Vorsteher sechs Groschen; er ist aber nicht befugt, »eine Zeche zu geben«". Auch die Mark­ genossen haben Pflichten. Die Mark Günninghausen beschließt 1730, daß »jeder Erbe den Anordnungen der Vorsteher in Gebot und Verbot Folge leisten muß bei Strafe und Verlust seines Markenrechtes«. Ihnen wird aufgetragen, »auf die Verbrecher fleißig zu achten und sie dem Vorsteher anzuzeigen, damit sie nach dessen Befinden bestraft werden«. Falls der Frevler sich den An­ ordnungen nicht fügt, soll der kurfürstliche Richter angerufen werden". Neue Markgenossen werden angesetzt, nachdem sie die festgesetzten Ge­ bühren von 21 Groschen und den Weinkauf von anderthalb Maß gezahlt haben. Im Markbuch Merleheim heißt es am 15. 1. 1714: »Danach werden sie nach altem Brauch gekrönt und getauft.« Die Einnahmen setzen sich zusammen aus den Pacht-, Weide-, Holz- und Kohlegeldern, den Strafen für unerlaubtes Roden, A'bholzen und Torfen sowie aus den Zinsen für ausgeliehene Kapitalien. Wer die fäHigen Zinsen nicht aufbringen kann, muß Garten, Wiese, Acker oder gar sein Haus als Pfand setzen (pignus, pro hypotheca, pro assecuratione). Auf der Ausgaben­ seite stehen die Vermögenssteuern und Schatzungen sowie die Beträge für die Aufforstung, Markbesichtigungen und Zechgelage. Ein Förster und ein Mit­ förster werden zum erstenmal i. J. 1810 erwähnt. Die Medebacher haben 1716 Holz diesseits der Grenze gehauen, man einigt sich auf 4 Taler Strafe. Im Manuale heißt es dazu lakonisch: »Sind von den Erben verzehrt worden.« Zu den Jahresversammlungen, die regelmäßig um Petri Stuhlfeier (22. Februar) stattfanden, wurden die Markgenossen durch den Stadtdiener (famulus civi­ tatis) eingeladen. Und keiner blieb aus! War doch die Sitzung mit einem zünftigen Gelage verbunden, bei dem sich die Teilnehmer als trinkfeste Mannen erwiesen. So belief sich z. B. die Zeche an Bier und Schnaps bei Schran i. J . 1720 auf 10 Taler 8 Groschen, für die Mitglieder der Mark Haarfeld eine beachtliche Leistung. Der Reingewinn, der »ususfructus", wurde nach dem Verhältnis des Besitzrechtes verteilt .

• 3 Markbuch Wernsdorf 1730. 5. Markbuch Merleheim 1762 und 1769. '5' Markbuch Günninghausen 1713.

Quelle: Westfälische Zeitschrift 114, 1964 / Internet-Portal "Westfälische Geschichte" URL: http://www.westfaelische-zeitschrift.lwl.org Der Markenverband Winterberg 153

Die wirtschaftliche Bedeutung der Marken

Mit dem Eingehen der vier Dörfer werden zunächst die Außenländer, dann au'ch die meisten Binnenländer ihrem Schicksal überlassen und teils zu Wald, teils zu Weideland. Nur die Talwiesen werden gemäht und die günstig gelegenen 1\cker genutzt. Die verstärkte Einführung des Nadelholzes nach 1830 hat auch den Raum der Viehzucht immer mehr eingeengt, so daß heute der gesamte Waldbestand Winterbergs etwa 70 % der Gemarkung ausmacht. Die Waldwirtschaft umfaßte früher hauptsächlich die Gewinnung von Nutz- und Brennholz, von Holzkohle und Holzasche. Als Hauptlieferant für Eichenholz galt von jeher die Mark Wernsdorf mit dem Kerloh. Im sieben jährigen Kriege wurde ein Teil des Waldes durch Feuer zerstört. In Zeiten politischer Erregung waren die Wälder der Verwüstung be­ sonders ausgesetzt, wobei die Verärgerung über Wildschäden und über• mäßiges Hegen eine Rolle spielten. Die straffe Organisation der Marken vermochte die Gefahr für den Holzbestand wesentlich zu mildern. Neben Eichenholz standen andere Nutzhölzer reichlich zur Verfügung. Buchen und Weichhölzer, meist Ahorn und Eschen, wurden in der Hausindustrie zu höl• zernen Waren verarbeitet. Während des Aktenkrieges zwischen Köln und Waldeck (1721-1770) wegen des Lichtenscheids (Altastenberg) sagen die Scheffen Schütte und Pape aus, daß »sie viele Beilieger hätten, die heimlich Buchenstämme in dem hohen Gewälde abhauten, um daraus Mollen und anderes Geschirr zu machen, ja daß sie dergestalt damit handelten, daß sie dadurch reich würden und Kapitalien auslehnten«s8. Die Frage des Brenn­ holzes wird erstmals in den Punkten D und E des Vertrages von 1811 ange­ schnitten und finanziell geregelt. Mit der Zahl der Eisenhütten wuchs auch die Nachfrage nach Holzkohle, deren Gewinnung bald einen für den Wald­ bestand gefährlichen Umfang annahm. Ein Kohlenmeiler von normaler Größe erfordert rund 48 Wagen Holz und ergibt etwa 6 Wagen Holzkohle, ein Zentner Holz etwa 25 Pfund Kohle". Die erste Erwähnung der Holz­ kohle in den Markenbüchern fällt in das Jahr 1692. In der Mark Haarfeld hat Thomas Lambertus von Gröneba'ch die Erlaubnis erhalten, in der Vossen­ bick Kohlen zu brennen, und verspricht, ein Fuder Kohlen zu liefern. Chri­ stoffel Berckenhauer zu Silbach und Hermann Weller zu Brunskappel kaufen 1704 für 100 Reichstaler Kohlholz in den Markpletzen, am Sürenberg und Rennefeld, jede 6 Fuder für 1 Rtl. nebst Weinkauf. Dieselbe Mark schließt 1721 mit Wilhelm Hankeln, Jost Geilen und Christoffel Schmidt aus Nieders· feld, mit Sebelen Stoffel und Stoffel Lefeler genannt Dollen aus Silbach einen Kohlkontrakt, 3 Fuder zu 1 Rtl. Die große Bedeutung der Köhlerei zeigen die Verträge der Mark Wernsdorf mit dem Godelsheimischen Bergverwalter Bauer i. J. 1766 auf 100 Schock Kohlholz für 1 800 Rtl. sowie mit dem Kloster Glindfeld i. J. 1731 auf 170 Fuder Kohlen, ferner der Mark Gün• ninghausen mit dem Reidemeister Müller ausWomelsdorf 1769 für 1146 Rtl.

•• Hamper, H eimat und Rei ch , 1937 S. 30. fi7 Lucas S. 74.

Quelle: Westfälische Zeitschrift 114, 1964 / Internet-Portal "Westfälische Geschichte" URL: http://www.westfaelische-zeitschrift.lwl.org 154 Klaus Hamper

Reiser und Abfallholz wurden zu Asche gebrannt. Erste Erwähnung im Mark­ buch Merleheim: »Anno 1691 hat Reinhard Bundtkirchen wegen des Asche­ brenners mit den Erben auf drei Taler verhandelt.« Mark Günninghausen hat 1765 dem Henrich Brautigam zu Freinehl alles zum Verkohlen untaug­ liche Gehölz zwischen der alten Landstraße bis zum Hammer für 17 Taler verkauft. Bis vor kurzem lag an der Ruhrstraße in Winterberg, wo heute der Gasthof »Zur Kurve« steht, »Die Aschenhütte«. Hier blieben früher die Wagen mit Pulver und Asche über Nacht stehen. Der Name ist in der Straßenbezeichnung »An der Aschenhütte« erhalten. Zu den bisher genannten Nutzungen kommt noch das Recht zur Entnahme von Streu und Abfallholz sowie zum Eintrieb von Vieh in den Niederwald. Dieser wurde allgemein als Weide benutzt und war allem Vieh außer den Ziegen freigegeben. Die Schwein em ast spielte stets in Westfalen eine so wich­ tige Rolle, daß der Wert des Waldes vielfach nicht nach dem Holzbestande geschätzt wurde, sondern nach der Zahl der Schweine, die darin gemästet werden konnte. Daß die Marken auf die Gottesgabe der Eckern und Eicheln verzichtet haben sollten, ist nicht anzunehmen, aber der Eintrieb der Borsten­ tiere oder das Recht dazu wird in den Markenbüchern mit keinem Wort erwähnt. Dies hat wohl darin seinen Grund, daß, wie Hömberg meint, seit dem 30jährigen Kriege die Schweinemast im oberen Sauerlande schnell ihre Bedeutung verlor" und die Markenbücher nicht weiter zurückreichen. Das Jagdrecht endlich wurde von Stadt und Marken gemeinsam ausgeübt. Sie wachten eifrig darüber, daß kein Außenstehender die Jagdgerechtigkeit ver­ letzte, nötigenfalls ward eine »Strafexpedition« nnternommen. Eine solche überliefert uns das Markbuch Haarfeld aus dem Jahre 1702. Der Landdrost von Godelsheim und der Herr v. Gogreben »wollen sich neuerdings unter­ stehen, auf der Ruhr zu jagen und zu fischen «. Vorsteher und Bürgermeister ersuchen den Notar Pötteken, mit 12 hiesigen Jägern und dazu bestellten Bürgern die Jagdgrenze zu begehen. Die Gesellschaft begibt sich am 25. April um 6 Uhr in Richtung Ruhr (versus Ruram) und ertappt dort einen Mann, der nach einem Reh geschossen hat. Ihm wird die Flinte abgenommen und durch den Stadtdiener Reinhard Hessen auf das Rathaus gebracht. Somit war die »undisputierliche Jurisdiktion und Gerechtigkeit der Stadt Winterberg« wieder hergestellt und durch notarielle Unterschrift und Siegel bekräftigt.

Die früheren Rechtsverhältnisse

Die Abgeschlossenheit nach außen, die im Wesen der freien Mark begründet ist, läßt sich in vielen Punkten nachweisen. Ihren deutlichsten Ausdruck findet sie in dem N äherrecht oder Vorkaufsrecht, lateinisch jus retracrus, auch Ab­ triebs recht genannt, das mehrmals urkundlich belegt ist5' . Vier Beispiele seien angeführt. Mark Merleheim am 1. 5.1758: »Anton Mörchen hat dieses Mark-

58 Hömberg S. 42. s, Markbuch Merleheim 1. 5. 1758, Günninghausen 7. 8. 1763; 2. 6. 1779.

Quelle: Westfälische Zeitschrift 114, 1964 / Internet-Portal "Westfälische Geschichte" URL: http://www.westfaelische-zeitschrift.lwl.org Der Markenverband Winterberg 155 recht dem Anton Cramer genannt Römer verkaufl:, die sämtlichen Interessen­ ten haben sich aber des juris retractus bedient und die Kaufsumme erlegt, entfällt also.« Markbuch Günninghausen am 26. 8. 1762: Die beiden Vor­ steher haben einen Wiesenplatz an den Scheffen Fernholtz verkaufl:. Da nun die sämtlichen Interessenten das Vorrecht vor anderen Einwohnern und Bür• gern für sich in Anspruch nehmen, wollen sie als die Vorberechtigten (tam­ quam proximiores) das Näherrecht an der Wiese suchen und die ausbezahlte Kaufsumme nebst billigem Weinkauf zurückzahlen. Als besonders treffend erscheint das folgende Beispiel: Am 2. 6. 1779 beschließt Mark Günning• hausen: »So sim einer untersteht, sein Markremt an Auswärtige zu ver­ kaufen, dessen ganzer Anteil soll an die Mark fallen.« Ja, es heißt dort am 7. 8. 1763: »Als neuer Interessent wurde angenommen Laurentz Cappen unter dem ausdrücklimen Vorbehalt, daß, wenn er sich nach auswärts ver­ heiraten und hier nimt ansässig würde, er zur Verhütung übler Folgen sein Markrecht verkaufen oder einem seiner Freude überlassen solle.« »In diesem Abtriebsrecht liegt folgerimtig ein Widerspruchs recht jedes einzelnen in Mark­ angelegenheiten begründet. Der einzelne konnte nicht überstimmt werden, und das steht in bestem Einvernehmen mit dem, was wir von der Stellung des einzelnen im germanischen Recht überhaupt wissen«"O. Hierzu ein Bei­ spiel: Markbum Merleheim am 23. 11. 1740: Die Vorsteher dürfen von sim aus nichts versetzen, verpamten oder verkaufen, sondern müssen vorher alle Erben einberufen, um deren Zustimmung zu erhalten. Der Schutz des Markengutes gegen jeden unerlaubten Eingriff, aum von Seiten der Interessenten, kommt deutlich zum Ausdruck in den Strafen, die dafür verhängt werden. Von den vielen Belegen seien drei angeführt. Mark­ buch Wernsdorf am 19. 1. 1715: »Falls einer ohne Erlaubnis der Markvor­ steher einen Baum abhaut oder wegführt, ein solcher Frevler wird wegen eines Eichbaumes mit einem Goldgulden, wegen einer Bume mit neun Groschen bestrafl:. Bei Widersetzung wird er gepfändet.« Günninghausen am 18. 6. 1730: »Die Vorsteher haben festgestellt, daß Teile des Homwaldes zu Wiesen und Ackern gemacht wurden. Damit die Täter kein Besitzremt er­ werben, sind sie zur Verantwortung gezogen worden.« Merleheim am 9. 6. 1707: »Zwei Interssenten haben durch Torfen und Roden am Rande der Mark ihre Wiesen erweitert. Der erzbischöfliche Richter stellt fest, daß an einer Stelle der Zaun dreimal weitergerückt ist. Der Sünder bekundet, daß er kein Besitzremt erwerben will.« Diese Begebenheit erinnert an die Bifänge im dänischen und alemannischen Remt. Wer etwas in der Mark umzäunte, ohne Widerspruch zu erfahren, erwarb das Stück, sobald zwei Zäune verfault waren und der dritte Zaun angelegt wurde"'. Die so gewonnenen Grund­ stücke hießen in Rheinhessen in der Regel Beunde oder Bende, wenn sie in der Nähe des Dorfes liegende Ländereien meinten. Sie hießen Bifang, wenn sie größere Waldstücke bezeimneten. Der Name »Beunde« tritt in Wamen-

60 Stäbler S. 710. 61 Grimm, Deutsche Rechtsaltertümer Ir. 49, zitiert nach Stäbler S. 756 Anmer­ kung.

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62 heim in der Form Punt auf • Das Wort »Komm«, erweitert zu Kommen, 63 Kommei, Kummei, bedeutet wohl Herrenland • Nun ist in der Umgebung von Winterberg die Verbindung der beiden Begriffe Punt und Kummel mehr­ fach als Familienname urkundlich belegt. 1. J. 1515 wird die wüste Hofstätte Pontkommel in erwähnt". In Elkeringhausen zahlt 1563 Joist Puntkommell einen halben Gulden Türkensteuer, 1664 Johann Puntkommel Herdsteuer65 1. J. 1772 tritt Joist Steinhausen, genannt Puntkummel, im Prozeß Wernsdorf gegen Stadt Winterberg als Zeuge auf. Schließlich führt Markbuch Günninghausen 1766 Joes Volmecke, genannt Puntkummel, aus Züschen als Teilnehmer des Schnadezuges an. Wenn die übernahme des rheinhessischen »Punt« in unser Sprachgebiet gerechtfertigt ist, sind mit den erwähnten Namen solche Personen bezeichnet, deren Vorfahren oder sie selbst ein gerodetes Stück Land als Eigentum erhalten haben.

Das Verhältnis zwischen der Stadt Winterberg und den Winterberger Marken vor 1811

DieStadtWinterberg besaß ursprünglich kein Recht an den Marken. Mark­ buch Günninghausen führt 1676, Wernsdorf 1753, Merleheim 1794, Haarfeld 1799 und 1809 sämtliche Interessenten namentlich auf, die Stadt ist nicht dabei. Der Zeitpunkt der jährlichen Abrechnung war Petri Stuhlfeier am 22. Februar. In einem Vergleich heißt es im Markbuch Haarfeld zum 3. 2. 1715: »Beim Tode eines Markvorstehers findet in dessen Wohnung nach altem Brauch die Abrechnung statt. Jeder Erbe wird dazu eingeladen und muß bei Verlust seines Markrechts anwesend sein.« Nun findet sich die Unter­ schrill: der Stadt unter den Abrechnungen zum erstenmal:

Im Markbuch Günninghausen am 9.1.1824 Merleheim »13. 1. 1827 Wernsdorf »18.1. 1827 Haarfeld » 19.1.1827.

Somit können wir mit Recht behaupten, daß die Stadt ihre Anteile erst im Laufe des 19. Jahrhunderts und später erworben hat. Bis 1811 sind die einzelnen Marken für sich selbständig und führen eigene Kassen. Durch den Vertrag von 1811 werden die Waldungen der Stadt und der Marken zum Zwecke der Bewirtschall:ung und Verwaltung zusammen­ geworfen und führen eine gemeinsame Kasse, die »Stadt- und Markenkasse«, die von der Stadt verwaltet wird. Die Markenvorsteher waren Bürger der Stadt und bekleideten nicht selten städtische Ämter. So konnte ein Ineinandergreifen von Interessen nicht aus­ bleiben, was dann leicht zu Meinungsverschiedenheiten führte. Es geht schon aus frühen Belegen hervor, daß die Marken ihre Rechte gegenüber der Stadt

62 Koch S. 25/26. - o. Meyer S. 58 f. - 6' WiethofJ S.ll. - 65 Führer, G., S.209.

Quelle: Westfälische Zeitschrift 114, 1964 / Internet-Portal "Westfälische Geschichte" URL: http://www.westfaelische-zeitschrift.lwl.org Der Markenverband Winterberg 157 zu verteidigen wußten. So heißt es z. B. im Markbuch Merleheim am 2. 9. 1762, der Bürgermeister Deimel habe ohne Zustimmung der Erben einen Aschenbrenner auf die Mark gesetzt. Das Bergamt stellte fest, daß er dazu nicht berechtigt gewesen sei. Darauf zogen alle Erben in Gegenwart eines Notars in die Mark, zerstörten die Aschenhütte und pfändeten vier Axte. Als die Stadt später den Kirchturm aufbauen und dafür das Holz im Kerloh hauen wollte, erhob die Mark Wernsdorf Einspruch bei dem Offizialats­ gericht in Werl. Am 10. 11. 1776 bestätigt der Altbürgermeister dem Marken­ vorsteher Wahle-Hessen, daß die Stadt das Holz für das Rathaus und die Schule aus dem Kerloh genommen und es dem Laurenz Wahle und Martini abgekauft und bezahlt habe. Die Notare Hoedt und Mause beglaubigen diese Aussage. Am 17. 1. 1777 schreibt die Stadt: »Es handelt sich darum, daß die Holznutzung im Kerloh nicht von der Willkür der Interessenten abhängt, sondern daß die Stadt als Mitbesitzerin (jure condominii) davon in Not­ fällen Gebrauch zu machen befugt ist.« In dem Schriftsatz der Marken vom 14.4.1777 heißt es u. a.: »Die Behauptung der Stadt, daß die Bewohner der Markendörfer vor vielen hundert Jahren das Gehölz der Stadt geschenkt hätten, kann nicht bewiesen werden. Sie setzt aber voraus, daß die Bauern vorher das Eigentum unstreitig besessen haben. Die Tat des Schenkens von Eichenstämmen und die Bestrafung der Waldfrevler beweist den diesseitigen Besitz (potestas pignorandi et multandi probat dominium et possessionem). « Im Schlußprotokoll des Prozesses vom 28. 9. 1778 werden die Ansprüche der 66 Stadt auf die Mark Wernsdorf zurückgewiesen • Von 1799 bis 1802 führen die Marken Haarfeld und Merleheim prozessualische Verhandlungen gegen den Magistrat wegen des Weiderechtes, das die Stadt in den Markenwaldun­ gen beansprucht. Dabei wird ebenfalls das Eigentumsrecht der Marken an ihren Waldungen gerichtlich bestätigt. Um diesen Streitpunkt für immer auszuräumen, leitet der Bürgermeister i. J. 1808 mit einem der Markenvorsteher Verhandlungen ein. Den Anlaß dazu gibt der Direktor des Taxationsbezirkes, der Notar Wahle zu Winter­ berg, der im Auftrage der großherzoglichen Steuerbehörde die Beholzungs­ und Weiderechte der Winterberger Bürger veranschlagen will. Der Magistrat betont, daß über die Holzungsrechte mit den Interessenten verhandelt werden 67 sol1 • Am 10. 4. 1808 findet eine Versammlung statt, an der Pastor R. Bausch und Vikar L. Bausch als Vertreter der Marken teilnehmen. Die einzelnen Punkte des erzielten übereinkommens vom 22. 11. 1810 werden bald darauf umschrieben und in dem Vertrag und Vergleich vom 8. und 9. Februar 1811 niedergelegt.

Ge Acta regiminis Arnsbergensis. 87 Städt. Akten.

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Der Vertrag von 1811

»Um die Zwistigkeiten zwischen der Stadt Winterberg und den vier Marken Wernsdorf, Merleheim, Haarfeld und Günninghausen wegen der Stadt- und Markenwaldungen zu beenden und um die Waldungen für die Zeitgenossen und ihre Nachkommen zu erhalten und in Flor zu bringen,« ist am 22. November vorigen Jahres zwischen beiden Teilen auf ewige Zeiten der folgende Vertrag und Vergleich geschlossen und am 29. Dezember des­ selben Jahres von beiden Parteien ratifiziert worden. Punkte des Vergleiches: A) Den Marken bleibt das Recht des Eigentums, die ihnen unter Lit.G. zugeeigneten zwei Drittel Nutzungsgelder unter sich resp. unter die Inter­ essenten jeder Mark zu verteilen vorbehalten. B) Die Stadt als solche hat kein Recht, eine Mark oder einen Teil derselben zu verpfänden oder zu veräußern, und so haben C) die Marken kein Recht, einen Teil der städtischen Waldungen zu ver­ pfänden oder zu veräußern. D) Das Recht des Brennholzes aus allen, es seien Stadt- oder Marken­ waldungen, bleibt den dazu berechtigten Bürgern und Einwohnern unter der Bedingung vorbehalten, daß sie sich, wie es sich von selbst versteht, den Forstpolizeigesetzen und forstwirtschaftlichen Anordnungen unterwerfen müssen. E) All'es, was nach Abzug des erforderlichen Brennholzes aus Kohlholz, Forststrafen, Fallholz, Werkholz, Weide und Verpachtungen, kurz aus allen Gegenständen, woraus ein Erlös in Stadt- und Markwaldungen entspringen kann, kommt in die gemeinschaftliche Kasse. F) Aus dieser Kasse werden a) der Förster, b) der Mitaufseher bezahlt, c) die Schatzungen, Vermögenssteuer, überhaupt alle öffentlichen Abgaben, welche in Bezug auf sämtliche Waldungen oder einen Teil notwendig oder nützlich sind, bestritten. G) Von dem reinen überschuß erhält die Stadt einstweilen einen und sämt• liche Marken einstweilen zwei Teile, und zwar aus dem Grunde, weil dieser Maßstab in Bezug auf die Besoldung des Stadtförsters bis jetzt angewendet worden ist. H) Sollte sich inzwischen aus der künftigen geometrischen Vermessung der Waldungen ergeben, daß das angenommene Verhältnis nicht richtig ist, wird der überschuß des Ususfructus nach der aus der Vermessung sich ergebenden Proportion zwischen Stadt und Marken verteilt. J) Bei der Vermessung kommen das Herloh und die Helle vom Hagen bis ans Seifen diesseits Herrenköpfchen nicht in Betracht. K) Sollte der unverhoffie Fall eintreten, daß die Stadt oder die Marken eine ihrer ursprünglichen Besitzungen veräußern müssen oder auf irgend eine

Quelle: Westfälische Zeitschrift 114, 1964 / Internet-Portal "Westfälische Geschichte" URL: http://www.westfaelische-zeitschrift.lwl.org Der Markenverband Winterberg 159 andere Weise verlieren, so geht nach dem Verhältnis des veränderten oder verlorenen Teils auch die Proportion des Ususfructus an dem überschuß ver­ loren. L) Bei jedem Holzverkauf, er mag Namen haben, wie er will, das Holz mag sich im Stadt- oder Markenwald befinden, müssen der Magistrat und die Markenvorsteher gemeinschaftlich zu Werke gehen. Urkundlich der eigen­ händigen Namensunterschriften,

Winterberg, den 8. und 9. Februar 1811. Nagel, Bürgermeister, G laden, Beisitzer, Fr. Abel, Jürgen Quick, J acob Wahle, Joh. Jost Wahle, Anton Wahle als Repräsentanten. Georg Quick, Vorsteher und Erbe, Jakobus Fresen, Vorsteher und Beerbter, R. Bausch, Pastor, im Namen der Pastorat und der Kirche, L. Bausch für die Vikarie und Kirche usw. usw. Die Bestätigung des Vertrages durch die großherzoglich-hessische Regierung in Arnsberg erfolgte am 20. März 1813. Der Vertrag sollte »für ewige Zeiten« gelten, aber es traten immer wieder Unstimmigkeiten auf. Nach der Inflation von 1923 sahen sich die Marken gezwungen, gegen die Stadt gerichtlich vorzugehen. Mit dem Urteil vOn Arnsberg 1926 und von Hamm 1930 erhielten sie zwar nicht das erstrebte Recht, den Vertrag zu kündigen, aber das Eigentum der Interessenten an den Marken wurde anerkannt. Als das Finanzamt i. J. 1950 verlangte, daß die Soforthilfeabgabe von der zuständigen Markenkasse zu entrichten sei, entschied der Bundesfinanzhof in München auf den Einspruch der Marken am 3. 3. 1951 (Az. III 135/60) wie folgt: »Die Anteile an den Waldinter­ essentenschaften sind den einzelnen Anteilseigentümern bei der Soforthilfe­ abgabe zuzuschreiben.« Damit war das Privateigentum der Interessenten an den Marken wieder bestätigt. In den fünfziger Jahren entstanden Streitigkeiten wegen der Verteilungs­ quoten. Da die Prozesse in Arnsberg, Hamm und Karlsruhe keine Entschei­ dung brachten, wurden Verhandlungen über die Trennung von Stadt und Marken aufgenommen, die zum § 1 des Vertrages führten: »Der im Jahr 1811 zwischen der Stadt Winterberg und den vier Marken Günninghausen, Haarfeld, Merleheim und Wernsdorf geschlossene Vertrag und Vergleich mit allen nachträglich getroffenen Vereinbarungen wird mit Wirkung vom 31. Dezember 1961 aufgehoben. Demzufolge erhält jede Partei das ihr grund­ buchmäßig gehörende Grundeigentum ab 1. Januar 1962 zur uneingeschränk• ten, freien Verfügung und Nutzung zurück. Aus diesem Grunde beantragen und bewilligen beide Parteien, das 1858 auf den Grundbuchblättern der Marken zu Gunsten der Stadt Winterberg protestativisch eingetragene Recht der administrativischen Beschränkungen zu löschen.« Die Marken beschließen ferner: »Nach der Trennung zwischen Stadt und Marken und nach Auf­ hebung des Vertrages von 1811 schließen sich die vier Markeninteressenten­ schaften zu dem >Markenverband Winterberg< zusammen. Dieser Vertrag tritt am 1. Januar 1962 in Kraft.,<

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Anhang I Grenzbeschreibung der Günninghauser Mark

Auf dem städtischen Rezeß von 1747 beruht die »Annotatio der Günig• hauser marck Limiten«, d. h. die Grenzbeschreibung der Mark Günninghausen vom 6. Juni 1766. Sie lautet in heutiger Rechtschreibung: Von dem Lagerstein an bei der Landstraße, wo ein Schnadestein bei einem Kreuz steht, gerade den Weg hinunter, über den im sogenannten Broder­ berge befindlichen Si epen, der durch die Steinrnecke läuft. Jenseits dieses Siepens steht ein großer Baum, der mit vielen Zeichen versehen ist. Von dort an der Seite her, wo die Schnadegerechtigkeit hergezogen wird, den Berg hinunter über den Garten, den der Hammerschmied Henrich Femholtz in Gebrauch hat. Von dort über das nach Züschen fließende Wasser den Weg hinauf auf die Homecke, immer der Wasserwaage nach, wo die Schnade hergezogen wird, bis vor den Wald, wo zur Rechten ein Fahrweg durch den Wald führt, diesem Weg immer nach durch die Schanze, den Hohlweg hinun­ ter auf das Schneil, wo vor dem Waldwege Jacob Brinkmann gen. Geckes ein Land hat, und wo früher ein Kreuz gestanden hat. Von diesem Lande zurück über das Schneil, von da hinunter in den Mühlengrund, wo Jacob Brinkmann gen. Geckes eine Wiese hat. Dort steht über der Wiese ein großer Buchenbaum in der Schlucht. Von dort an Clemmers Wiese her auf den Mit­ telsberg, von dort in das Bronsiepen unter Herrn J acob Quicks Wiese her und so fort durch das Siepen auf den Erlenbrock, von dort geradeaus die gemeine Landstraße. In diesem Bezirk hat die Stadt Winterberg eine erb­ eigentümliche Mahlmühle zu Günninghausen, wovon ein zeitiger Herr Vica­ rius jährlich um Martini von der Stadt als Zinsen zu empfangen hat sechs Taler neun Groschen von hundert Goldgulden, und die hiesige Kirche hat hier einen Zehnten, den sogenannten Grafschafter Zehnten. Von dem Erlen­ brock auf die Gemeindelandstraße, die nach dem Lagerstein führt. Was nun in den beschriebenen Grenzen liegt, gehört zu dieser Mark, das übrige dies­ seits der Grenzen gehört der Stadt, wobei wohl zu merken ist, daß das Schneil unbedingt der Stadt gehört und ein Hegeberg ist und noch dafür gehalten wird. Die Beschreibung der Grenzen der Mark Günninghausen, der Schnad­ gerechtigkeiten und deren Grenzen, der Gartenzehnten und deren Grenzen, der Stadtäcker und besonders der Marken Wernsdorf, Günninghausen, Merle­ heim und Haarfeld, die sich im Original im Stadtarchiv befindet, ist von Herrn Sekretär und Notar Pötteken aufgestellt worden. Daß der hieraus gefertigte Auszug mit dem Original übereinstimmt, wird hiermit bescheinigt. Winterberg, den 6. Juni 1766. Joannes Petrus Kuse, Notarius mppria.

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Anhang II Die Markenbesitzer der Mark Haarfeld von 1798

Den 31ten Julius 1798 wurde von den versammelten Marckinteressenten Haarfelder Marck einhellig beschlossen, eine Untersuchung anzustellen aus den Marcknachrichten in betrelf der bis hiehin strittigen Lehn- und anderen Marckanteilen, ob und wie weit solche jenen, welche darauf Anspruch mäch• ten, zustünden. Zu dieser Untersuchung wurden nun benennet die beiden Herren Vorsteher Schelfe Georg Quick v. Quickeses, J. J. Wahle v. Schöttel• jostes und die Herren Marckbeteiligten Pastor Gerling, Vicarius Quick, Schelfe Freesen und Cammerarius Quick v. Kniepes, welche dann auch die­ selbe übernommen haben und i. J. 1799 den llten Febr. angefangen und den 17ten Febr. vollendet haben wie folget: 1. Sr. Hochw. Herr Pastor Gerling, vorher Pastor Spanck, Kraeling und Gerwin auf das Pastoral gut. 2. J. J. Wahle v. Schütteljostes an platz Jacobi Deimel und Joh. Lütteken v. Altfars. 3. Joan Reinhard Zöltzer v. Wahlen an platz Jost Zöltzer und Jost Zöltzer v. Wahlen. 4. Joan Loerwald v. Freesen an platz Senatoris Joan Jost Schraen. 5. Loco Joannis Jodoci Loerwald, olim J. Loerwald v. Klemmers; bis jetzt ist keiner eingeschrieben, es behauptet zwar J. J. Loerwald, ein VasallI zu sein, aber es ist nicht bewiesen (1809 wird die Lehnrolle gefordert). 6. Joan Kappen v. Hessen muß den Kaufbrief, wie versprochen, bei seiner Ansetzung zu den Marcknachrichten noch bringen. Vorher Laurentius Wahle, Jacobus Gerlach und Jobst Gerlach (1809 zugelassen). 7. Joseph Brinkmann v. Festes, olim Jost Wien v. Festes. 8. Schelfe Georg Quick v. Quickeses, olim Joan Jost Gladen, Gerichts­ schelfe Wien und J ost Braun. 9. J. J. Cramer v. Königsmarcks, Lehnvasall des Schmiede- und Gecke­ gutes, vorher Senator Jost Cramer und Jacob Schmid. 10. Herr Cammerarius Jacobus Quick v. Kniepes, vorher Cammerarius Quick und Jodocus Quick. 11. Joan Gladen, olim Abraham Brinkmann Apothekers, Laurenz Brink­ mann v. Butzes (1809 die Mark selbst durch Kauf vom 1. 7. 1800). 12. Joseph Schmid v. Köstermichels an platz Abraham Müllenholf und Jost Köster. 13. Joan Brinkmann v. Suren, vorher Jod. Brinkmann v. Suren und Jacob Brinkmann v. Geckes (1809 Justitiar F. Jos. Abel).

Quelle: Westfälische Zeitschrift 114, 1964 / Internet-Portal "Westfälische Geschichte" URL: http://www.westfaelische-zeitschrift.lwl.org 162 Klaus Hamper

14. Peter Schraen, vorher Benedictus Schraen und Jacobus Schraen v. Gremmers. 15. Joan Müllenhoff v. Brasses, olim Joan Berndes v. Trögen und Joan Reinhard Berndes v. Höven (1809 Senator Braun v. Schütten). 16. Laurentius Hesseken, Lehnvasall des Bührischen Sonntagsgutes, olim Senator Wahlen v. Rumpes und Joh. Wahlen. 17. Jacobus Quick v. Willmes, olim Rudolph Martini, Christoffel Winter und Joh. Reinhard Martini (1809 Witwe Jos. Quick). 18. J. J. Quick v. Schauerten, olim Jacob Quick v. Meisters, Rudolph Lütteken, LaurellZ Rothman, und dieser Rothman ist mutmaßlich der Nach­ folger von Abraham Cappen gewesen, und sobald sich dieser vorfindet, ge­ schieht keine Meldung mehr von dem Abraham Cappen, und dieser hat auch die Schulden des Cappen bezahlt (1809 Bürgermeister J. J. Cappen v. Rikeses). 19. Jacob Gladen v. Storckes, olim Joan Melchior Gladen, Henrich Gladen v. Storckes und Jodocus Gladen. 20. Senator Franz Braun v. Schütten, olim Jacob Hankel und Joan Rein­ hard Hankel v. Hennen. 21. Joan Wahlen v. Andreses, olim J. J. Wahlen und Wilm Köster. 22. Vicarius Joseph Quick, olim J. J. Gladen v. Scheperhendrichs und Abraham Gladen v. Teipelen (1809 J. J. Cappen v. Köstermichels). 23. Cammerarius J. J. Loerwald v. Tusches, olim Henrich Musen und Melchior Musen v. Usseln. 24. LaurellZ Hesseken v. Kieseres, olim D. Consul J. J. Hesseken v. Kiesers. Joan Schmit v. Johammans und Jod. Henricus Schmit. NB. Der Laurenz Hesseken will dieses Markrecht als ein Bührisches Lehn angeben, er hat aber bisher den Lehnbrief noch nicht vorgezeigt, auch das Gut noch nicht anzeigen können, worauf sich dieses Markrecht als ein Bührisches Lehn beziehen söllte (1809 anerkannt). 25. Henricus Deimel v. Buntebockes, olim Henricus Deime1, Joan und Anton Deimel. Zwischen den Brüdern Anton und Joan Deime1 ist ein Ver­ gleich getroffen. 26. Joan Rump v. Henten, olim Laurenz Rump v. Henten und Laurenz Rump und Everhardus Rump Obergroßvater (1809 Scheffe Quick). 27. Scheffe Joan. Braun v. Brunjostes, olim Jacob Martini v. Köster• jürgens und Bürgermeister Martini und Henrich Mörchen, welchen Mark­ anteil Anton Martini durch Erbkauf an sich gebracht hatte. 28. Scheffe Freese, olim Henrich Gerbracht, Arnoldi Gebracht und Joan Reinhard Wahlen. Der Arnold Gerbracht v. Hermes kaufte diesen Anteil von Joan Reinhard Wahlen, und der Scheffe Henrich Freese kaufte selben von

Quelle: Westfälische Zeitschrift 114, 1964 / Internet-Portal "Westfälische Geschichte" URL: http://www.westfaelische-zeitschrift.lwl.org Der Markenverband Winterberg 163 der Tochter des Henrich Gerbracht, wie der Kaufbrief zeigt (1809 Sohn Joseph Freesen). 29. Joan Quick v. Markes, olim Jos. Brinkmann v. Markes, der diesen Anteil laut Kaufbrief von Maria Kath. Wahlen an sich gebracht hat (1809 Scheffe Anton Wahlen v. Brasses, Schwiegersohn von Henrich Freesen, der den Anteil von Witwe Quick v. Markes gekauft hatte). 30. Provisor Joan Christoffel Schmit v. Peuzes, olim Stephan Hessen (1809 Witwe Schmit v. Peuzes). 31. Witwe Rudolph Nagel v. Berends ist im Besitz und ihr Mann see!. hat schon die 50 rth!. 24 gr. und die Witwe selbst die 10 rthl., die ein jeder Interessent empfangen hat, auf die Mark empfangen; über die letzten 15 rthl. hat J. J. Deimel einen Arrest erwirkt, weil er glaubt, mit Recht an der Mark Anteil zu haben (1809 Witwe Nagel v. Berends). 32. Senator Cappen v. Riekes, olim Jost Henrich Braun v. Spengers, der diesen Anteil gekauft hatte von Joseph Quick v. Markes, und dieser war ein Eidam und rechtmäßiger Nachfolger des Joan Suren v. Markes. 33. Gerichtsscheffe Braun see!. v. Brunjostes, anstatt Bernard Gladen v. Hennen; der Gerichtsscheffe Braun seel. diesen Anteil gegen ein Garten­ blech gekauft von Bernard Gladen. Dieser Anteil stammt aus Franzen Haus. 34. Christoffel Lütteken v. Wolfes olim Joan Lütteken v. Blingen, Mat­ thaeus Lütteken und Jacob Suren. 35. Gerichtschreiber Peter JoanAbel v. Geckes olim Joan Melchior Berndes und J acob Berndes v. Hessenschepers. 36. Den Anteil aus Flakenhaus, vorher aus Schäfers Haus, hat J. J. Wahlen v. Fröndes für die sämtlichen Interessenten gekauft. J. J. Wahlen hat den Anteil von dem Sohne des Henrich Wahlen v. Fröndes gekauft. 37. Joan Wahlen v. Oleken, olim Joan Jodocus Wahlen. 38. Bürgermeister Jacob Quick v. Teigelers, olim Pastor see!. zu Benning­ hausen J. J. Lütteken, Jost Melchior Lütteken und Jost Deimel. 39. Franz Abel v. Geckes olim D. Cammerarius Jacob Martini v. Gabriels als Großschwiegervater des J acob Martini seel. 40. Henrich Wahlen v. Leberen olim Gabriel Wahlen. Unterschriften: Henrich Freesen als Mitbevollmächtigter, Jacob Quick v. Kniepes, Jürgen Quick Vorsteher, J. J. Wahlen Vorsteher, Jos. Quick Vicar mpp., F. Georgius Gerling Pastor mpp.

11 Westfälische Zeitschrift

Quelle: Westfälische Zeitschrift 114, 1964 / Internet-Portal "Westfälische Geschichte" URL: http://www.westfaelische-zeitschrift.lwl.org 164 Klaus Hamper

Das benutzte Schrifttum

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