Broschüre Der Grüne Fächer.Indd
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Stadt Karlsruhe Gartenbauamt DER GRÜNE FÄCHER PARKS UND GRÜNANLAGEN IN KARLSRUHE 2 | DER GRÜNE FÄCHER – PARKS UND ANLAGEN IN KARLSRUHE GARTENBAUAMT | 3 VORWORT Es ist kein Geheimnis, dass Karlsruhe viel Grün zu bieten hat, im Gegenteil, dies ist fester Bestandteil des Images unserer Stadt. Mit über 1.000 Hektar öffentlichen Parks, Grünanlagen und grünen Plätzen – darin sind Sportanlagen, Kleingärten und Friedhöfe noch nicht einmal enthalten – fi ndet jede Bürgerin und jeder Bürger in Wohnungsnähe ein Stück Freiraum für den täglichen Spaziergang oder die Wochenendfreizeit. Rund 400 Spielplätze ergänzen dieses Angebot für die junge Generation. Unser Stadtgrün hat viele Gesichter: Da sind gärtnerisch anspruchsvoll gestaltete Parks wie die Gärten am Schloss, der Schlossplatz, der Zoologische Stadtgarten, die zum Spazieren und Verweilen einladen oder die Günther-Klotz-Anlage und der Otto-Dullenkopf-Park mit viel Raum für Spiel und sportliche Aktivitäten. Dazu gehören aber auch die vielen kleinen Plätze, von denen aus sich gut das rege städtische Treiben betrachten lässt, das Albgrün von Rüppurr bis zur Mündung in den Rhein, das zu mehr Bewegung anregt und der Zugang zum Rheinufer über den Landschaftspark Rhein. Nicht zu vergessen sind die vielen feineren Verzweigungen unseres Grünfl ächensystems, die die Siedlungsfl ächen gliedern, den „grünen Fächer“ ergänzen und Verbindungen zwischen dem wohnungsnahen Grün sowie den umgebenden Wäldern und Fluren schaffen. Dekorative Arrangements mit Sommerblumen bis hin zu den naturnahen Uferzonen von Alb und Pfi nz und den Obstwiesen im Siedlungsgrün der ländlichen Stadtteile zeigen das weite Spektrum der vielfältigen Gestaltung und Pfl ege unserer Karlsruher Grünfl ächen. Die Broschüre beschreibt Geschichtliches, Eigenart und Ausstattung einer weit gestreuten Auswahl Karlsruher Parks und Anlagen. Sie soll ermuntern, neben der gut bekannten Grünfl äche vor der eigenen Haustür auch einmal interessante Freiräume anderer Stadtteile kennenzulernen. Bei dieser Erkundung des Stadtgrüns wünsche ich den Leserinnen und Lesern recht viel Vergnügen. Dr. Frank Mentrup Oberbürgermeister 4 | DER GRÜNE FÄCHER – PARKS UND ANLAGEN IN KARLSRUHE GARTENBAUAMT | 5 INHALTSVERZEICHNIS Karlsruhe, die grüne Stadt 6 Gärten am Schloss 8 Schlossplatz und Schlossgarten 10 Fasanengarten 11 Botanischer Garten 11 Gelände des Erbprinzengartens 12 Friedrichsplatz 12 Nymphengarten 13 Zoologischer Stadtgarten 14 Beiertheimer Wäldchen 18 Festplatz 19 Schlossgarten Durlach 20 Alter Friedhof 22 Theaterplatz 23 Südstadt-Grünzug 24 Hildapromenade 25 Lina-Sommer-Anlage 26 Haydnplatz 26 Ehemalige Dragonerkaserne 27 Fliederplatz 27 Lindenplatz in Mühlburg 28 Sonntagplatz 29 Nottingham-Anlage 30 ZKM-Grünzug 31 Otto-Dullenkopf-Park 32 Stadtpark Südost 34 Schmallen 35 Günther-Klotz-Anlage 36 Albgrün 38 Kirchfeld Nord mit Siegfried-Buback-Platz 40 Grünzug Knielingen 41 Landschaftspark Rhein 42 Turmbergterrasse 43 Stadtplan 45 Impressum 48 www.karlsruhe.de 6 | DER GRÜNE FÄCHER – PARKS UND ANLAGEN IN KARLSRUHE GARTENBAUAMT | 7 KARLSRUHE, DIE GRÜNE STADT DIE GRÜNE STADT am Rheinhafenbad vorbei, Knielingen möglichst große Anzahl im ganzen Kohlendioxid, sie schlucken Schall und einer Spitzmaus oder einem großen zu stark sparten. Grün ja oder nein rechts liegen lassend bis an den Stadtgebiet verteilter gärtnerischer speichern Regenwasser. Käfer zu begegnen? Und unsere ist die falsche Frage, das differenziert Kaum ein Besucher unserer Stadt, ob Knielinger See und zum Rhein. Anlagen und Schmuckplätze zur Kinder in der Stadt haben ihre ersten zu pfl egende Grün ist die intelligente in einer Gruppe, einer Delegation aus jederzeitigen unentgeltlichen Benützung Unsere Stadt ohne Parks und Gärten Naturbegegnungen und -erfahrungen Antwort. Ost oder West, als Geschäftsmann oder der Bevölkerung zu stellen. Die wäre eine hässliche, unwohnliche und im städtischen Grün. Wer erinnert sich einfach als Freund aus einer anderen DIE GRÜNE GESCHICHTE städtische Verwaltung hat in richtiger ungesunde Steinwüste ... nicht an das fröhliche Quietschen bei Die Stadt, die ihre Atmosphäre, ihren Stadt, der nicht spontan über das Erkenntnis, dass gärtnerische Anlage der Jagd nach dem Schmetterling? Freizeitwert und ihre Behaglichkeit schöne Grün ins Schwärmen geriete. Jeder unserer Gärten hat seine kein Luxus, sondern ein Bedürfnis für aufgibt, gibt sich selbst auf. So reduziert Geschichte, aber einen klassisch das Allgemeinwohl sind, in den letzten NICHT NUR GESUNDHEIT Karlsruhe pfl egeintensives Grün wie geschichtlichen Garten – unverändert Dezennien keine Mittel gescheut, DIE PFLANZEN IN DER STADT „englischen Rasen“ und überführt DIE GRÜNEN ACHSEN in seiner ursprünglichen Gestalt – diesem Bedürfnis Rechnung zu tragen.“ Ein gesunder Mensch ist nicht nur „nicht es, soweit sinnvoll, in einfacher zu besitzen wir nicht. Doch Entstehungs- krank“: ein gesunder Mensch befi ndet In der Stadt haben alle Lebewesen pfl egende Flächen, zum Beispiel Sie wollen Karlsruhe durchqueren, ohne zeit, Nutzung und Gestalt spiegeln Bis die Vision von Friedrich Ries überall sich in möglichst großer Harmonie ihre Probleme: Die Luft ist durch Blumenwiesen, die nur wenige Male „die Stadt“ zu berühren, auf „grünen durchaus die Geschichte: von den Wirklichkeit wurde, dauerte es noch mit sich, seinen Mitmenschen, seiner Abgase belastet, die Temperatur im Jahr gemäht werden müssen. Wegen“ sozusagen? fürstlichen Gärten (bis in die sechziger Jahrzehnte. Erst vor wenigen Jahren Arbeit, seiner Umwelt und der Natur. ist höher als im Umland, Lärm und Jahre des 19. Jahrhunderts waren wurden Rasenfl ächen in der Stadt Doch wie kommt der Stadtmensch in Staub kommen hinzu. Menschen und So schön jedoch eine Wiese zum Von ein paar „Schrittsteinen“ abgesehen diese dem Volk kaum zugänglich) für und im Schlossgarten zum Begehen, Harmonie mit der Natur? Indem die Tiere können, zumindest zeitweilig, Anschauen ist: Wird sehr viel auf ihr schaffen Sie das auf zwei Achsen: Botanik, Vergnügen und Jagd über die Beliegen und Bespielen freigegeben: Natur in die Stadt kommt. Zugegeben, ausweichen – die Pfl anzen müssen gelaufen, gelegen, Ball gespielt, ist sie „Flaniergärten“ der Bürger bis zu den „Betreten verboten, die Obrigkeit“ die „naturnahe Stadt“ gibt es nicht: bleiben. So verwundert es nicht, dass schnell am Ende. Diese Belastungen Von Süden nach Norden: Durch Freizeitanlagen unserer Tage. Auch die gehört nun der Vergangenheit an. Stadt ist immer Gegenteil von Natur. einige Bäume, Sträucher, Stauden, hält nur der intensiv gepfl egte Rasen den Oberwald, das Beiertheimer Gestaltung der Anlagen spiegelt die Zeit: Doch wir können diese „Betonier- Blumen die Stadt verlassen haben. aus, der oft geschnitten wird. Mit der Wäldchen, den Stadtgarten und von ornamentalen Bepfl anzungen zum und Bebauungswüste“ mit Natur Andere, besonders robuste Arten, wachsenden Stadt muss auch ihre Festplatz, dann einen kleinen Sprung landschaftsnahen „Englischen Garten“ NICHT NUR ÄSTHETIK menschlicher gestalten. Wer im Sommer fi nden wir deshalb in der Stadt häufi g: grüne Infrastruktur wachsen. Das über den Marktplatz, und weiter bis zum „Erlebnisgrün“. bei Sonnenaufgang von einem Fest Das „Biotop Stadt“ bietet nur einer ausgewogene Verhältnis von Stein zu geht`s mit Schlossplatz, Schlossgarten, Unsere Parks und Gärten haben über nach Hause geht, hört das köstlichste begrenzten Anzahl von Pfl anzenarten Grün bestimmt den Lebenswert einer Fasanengarten, Hardtwald bis nach die „ästhetische und gesundheitliche Frühkonzert unserer Singvögel. Man sitzt Überlebensbedingungen, was die Stadt und damit ganz wesentlich ihr Graben-Neudorf, wenn Sie soweit DIE DEMOKRATISIERUNG Notwendigkeit“ hinaus noch mehrere auf einer Bank beim alten Friedhof und Anzahl der Tierarten ebenso begrenzt. Image. wollen. Von Süden nach Westen durch DER GÄRTEN unsichtbare Vorteile, deren Wichtigkeit ein neugieriges Eichhörnchen versucht das Albgrün: Von den Rüppurrer nicht hoch genug eingeschätzt werden herauszufi nden, ob wir Erdnüsschen in Wiesen an Weiherfeld vorbei, über die 1897 schrieb Stadtgartenverwalter kann: Sie spenden Schatten, sie kühlen der Tasche haben, Hunderte von Tieren DAS GRÜN UND DAS GELD Bahn, an Bulach und der unter Grün Ries: „Städtische öffentliche Anlagen die Umgebung an heißen Tagen um bis aller Art können wir nur beobachten, versteckten Südtangente entlang, waren (zirka bis 1870) so gut wie zu acht Grad Celsius, sie befeuchten weil wir unsere Parks und Gärten haben. Sinkende Einnahmen der Städte durch die Günther-Klotz-Anlage unbekannt. Seither ist aber die die Luft durch Verdunstung, sie binden Wer kann schon in der Mittagspause verlangen Sparmaßnahmen. Doch es nach Mühlburg und Grünwinkel, zur ästhetische und gesundheitliche Staub und produzieren Sauerstoff, schnell ins Umland fahren, um einem wären die Städte schlecht beraten, die Albsiedlung bis Daxlanden und weiter Notwendigkeit eingesehen, eine sie verarbeiten das Treibhausgas Schwalbenschwanz oder einer Elster, an der imageträchtigen Grünsubstanz 8 | DER GRÜNE FÄCHER – PARKS UND ANLAGEN IN KARLSRUHE GARTENBAUAMT | 9 GÄRTEN AM SCHLOSS Von der Fußgängerzone her nähert man sich über den Schon vor der Gründung der Stadt Karlsruhe hatte Schlossplatz dem Ursprung Karlsruhes: Markgraf Karl Markgraf Karl Wilhelm einen Wildpark an der Waldlichtung Wilhelm von Baden-Durlach gründete 1715 mitten in seinem Bocksblöße, den späteren Fasanengarten, einzäunen lassen. Jagdrevier das Schloss und damit die neue Residenzstadt. Zum Zeitpunkt seiner größten Ausdehnung reichte der Südlich vor dem Hauptgebäude des Schlosses schob