Einzelhandel im Main--Kreis 2005 Industrie- und Handelskammer am Main Branchenportrait im Einzelhandel Main-Taunus-Kreis 2005

Herausgegeben von der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main

Geschäftsfeld Standortpolitik II Volkswirtschaft und Statistik

Autoren: Dr. Rainer Behrend (verantwortlich) Stella Bertelmann Uwe Hiltmann Hanns-Peter Laux

Graphik und Layout: Ghotai Sardehi

60284 Frankfurt am Main

Telefon 0 69 21 97-13 25 oder 14 98 [email protected]

1. Auflage April 2005

Nachdruck - auch auszugsweise - nur mit Quellenangabe gestattet, Belegexemplar erbeten

ISSN 1614-9149

Quellen:

BBE-Unternehmensberatung GmbH Blumenauer Immobilien Bundesagentur für Arbeit Frankfurt am Main Frankfurter Allgemeine Zeitung GfK Marktforschung GmbH Hessisches Statistisches Landesamt Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Inhalt

Der Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis ...... 5

Überblick ...... 5

Gesamtwirtschaftliche Bedeutung ...... 7

Anzahl und Struktur der Unternehmen ...... 8

Branchenstruktur im Main-Taunus-Kreis ...... 9

Einzelhandelsstandorte im Main-Taunus-Kreis ...... 10

Übersicht ...... 10

Bevölkerungsstruktur und Arbeitslosigkeit ...... 12

Kaufkraftkennziffern ...... 14

Gewerbesteuerhebesätze ...... 16

Ladenmieten an ausgewählten Standorten im Main-Taunus-Kreis ...... 18

Die Mikrostandorte im Einzelnen ...... 19

Bad Soden am Taunus ...... 20

Eppstein ...... 22

Eschborn ...... 24

Flörsheim ...... 26

Hattersheim ...... 28

Hochheim ...... 30

Hofheim am Taunus ...... 32

Kelkheim ...... 34 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Kriftel ...... 36

Liederbach ...... 38

Schwalbach ...... 40

Sulzbach ...... 42

Künftige Herausforderungen und Entwicklungen ...... 44

Anhang ...... 47

Glossar der verwendeten Kennziffern ...... 47

Definition der verwendeten Einzelhandelsstruktur ...... 50

Wichtige Adressen ...... 51 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Der Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis

Überblick

Kaum eine andere Branche steht in einem der 90er Jahre weisen nur noch schwache umfangreicheren strukturellen Entwicklungs- Zuwächse aus. Zuweilen ist sogar eine Stagna- prozess wie der Einzelhandel. Dieser wird domi- tion oder ein leichter Rückgang zu beobachten. niert durch die sich weiter verstärkenden Inter- Veränderte Präferenzen in der Nachfrage führen nationalisierungstendenzen, fortschreitende dazu, dass zusätzliches Konsumvolumen den Konzentration, den Einsatz moderner Informati- Handel entzogen wird. Der Anteil des Einzelhan- ons- und Kommunikationstechniken, eine deut- delsumsatzes am gesamten Konsum sinkt stetig. liche Verschiebung der privaten Einkaufspräfe- Vor rund 15 Jahren betrug der Anteil der Einzel- renzen, die steigende Verbreitung von Treue- handelsausgaben am gesamten privaten Kon- und Loyalitätsprogrammen sowie durch eine sum noch mehr als 42 Prozent. Heute ist dieser Verlagerung von Einzelhandelsaktivitäten zu auf unter 30 Prozent gefallen. Der regionale nichtintegrierten Standorten auf der "grünen Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis konnte sich Wiese". in diesem Umfeld besser behaupten als in vielen Rückläufige Geburtenzahlen, verbunden mit Einzelhandelsstandorten der Republik. Veränderungen der Altersstruktur, führen zu einer zunehmenden wirtschaftlichen Bedeutung FrankfurtRheinMain, war und ist oft Pionierge- älterer Menschen für den Einzelhandel. Gleich- biet für neue Strukturformen im Einzelhandel. zeitig haben aber auch Doppelverdienerhaus- Schon in den 60er Jahren entstand mit dem halte an Gewicht gewonnen. Der bessere Infor- Main-Taunus-Zentrum eines der ersten und mations- und Bildungsstand der Bevölkerung größten Urban-Entertainment-Center (Erlebnis- und das Streben nach höherer Lebensqualität einkaufszentrum) auf der grünen Wiese in haben bei den Kunden ein wachsendes Verbrau- Europa. Seit 1964 werden hier Handel und Frei- cherbewusstsein hervorgerufen, das sich in zeit auf heute ca. 79.000 m2 kombiniert und die einem deutlich geänderten Verhalten beim Ein- Shoppingkultur gepflegt. Die Region ist auch kauf äußert. Es wird immer schwieriger, klare vielfacher Vorreiter für moderne zentrumsnahe Kundenprofile herauszuarbeiten; und diese Passagen- und Galeriekomplexe. Zahlreiche Ein- unterliegen auch einem deutlich stärkeren zelhandels- und Filialkonzepte werden zunächst Wandel in der Zeit. Wichtige Pole der Einkaufs- in der Rhein-Main-Region erprobt, bevor sie einstellungen sind durch die Begriffe Discount- landesweite Verbreitung finden. orientierung ("Hauptsache billig"), Smart Shop- ping (hochwertige Markenartikel zu günstigen Die Rhein-Main-Region ist seit dem Mittelalter Preisen), Convenience (Einkaufen ohne Stress) als das "Kaufhaus der Deutschen" bekannt. Die und Erlebnisorientierung (Image, Einkaufen mit Region belegt dank der hohen Kaufkraftkonzen- Spaß) sowie One-Stop-Shopping (zahlreiche tration einen Spitzenplatz unter den Handelsge- Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe eines Park- bieten. platzes) gekennzeichnet. Der Einzelhandel hat dabei starke übersektorale Diese Wandlungsprozesse im Handel werden Bedeutung für die gesamte Wirtschaft im Main- verstärkt durch die gesamtwirtschaftliche Ent- Taunus-Kreis. In unmittelbarer Nachbarschaft wicklung. Hohe Arbeitslosenraten und schwa- zu einem der weltweit größten Flughäfen gele- che Steigerungsraten des Bruttoinlandsprodukts gen, profitiert insbesondere das Hotel- und wirken sich direkt auf das private Konsumver- Gaststättengewerbe des Main-Taunus-Kreises halten aus. Die Einkommenszuwächse seit Mitte von einem modernen, serviceorientierten und

5 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

vielfältigen Einzelhandelsangebot. Eine weitere werden alle 12 Gemeinden des Kreises umfas- Vernetzung und Integration der vorhandenen send dargestellt. Zahlreiche Kennziffern erlau- Einzelhandelsstandorte mit dem Umland kann ben eine tiefgreifende Quantifizierung der Ein- den Einkaufstourismus weiter forcieren und die zelhandelswelt in den jeweiligen Standorten. Besuchsdauer -auch internationaler Gäste und Ergänzt wird das statistische Datenmaterial Kunden- verlängern. durch qualitative Bewertungen der dargestell- ten Daten und Fakten. Die einzelnen Mikro- Die vorliegende Broschüre porträtiert Einzelhei- standorte lassen sich so schnell quantifizieren ten und Besonderheiten des Einzelhandels im und vergleichen. Main-Taunus-Kreis. Facheinzelhandel, Kauf- und Warenhäuser, Versandhandelsunterneh- Im Anhang sind wichtige Adressen und men, KFZ-Handel und Apotheken werden Ansprechpartner zusammengetragen. Das vor- betrachtet. Den Schwerpunkt der Untersuchung liegende Werk wird damit zum unverzichtbaren stellt eine umfassende Porträtierung der einzel- Begleiter für Existenzgründer, Handeltreibende nen Mikrostandorte im Main-Taunus-Kreis dar. und Entscheidungsträger in Politik und Wirt- Von der Kreisstadt Hofheim bis nach Sulzbach schaft.

6 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Gesamtwirtschaftliche Bedeutung

Der Einzelhandel ist ein bedeutender Wirt- Die Trennlinie zwischen Handel und Dienstlei- schaftszweig des Main-Taunus-Kreises. Mit stung verwischt zusehends. Auch der Einzelhan- 700 Mio. Euro steuerbarem Umsatz im Einzel- del wandelt sich vom reinen Anbieter von Distri- handel hat die Region einen Anteil von 2 Pro- butionsleistungen zum multivariablen Problem- zent am gesamten steuerbaren Umsatz des hes- löser. Der Handel wird immer mehr zum Dienst- sischen Einzelhandels. leister. Insbesondere auf den Gebieten der tech- nischen Dienstleistungen, Transport und Finan- Auch als Arbeitgeber ist der Einzelhandel ein zierung ist eine Angebotsausweitung und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region. 7.000 erhöhtes Engagement des Handels gefordert. Personen sind als sozialversicherungspflichtige Neben diesen Produkterweiterungen gewinnt Beschäftigte in der Branche im Main-Taunus- der Unterhaltungs- und Freizeitaspekt des Ein- Kreis gemeldet. Das sind etwa 4,5 Prozent aller kaufens eine immer stärkere Bedeutung. Stei- Beschäftigten des hessischen Einzelhandels. gende Beschäftigtenzahlen und Umsatzanteile in diesen Bereichen unterschätzen konsequent Die beschriebenen statistischen Daten mit strik- die statistische Bedeutung dieses Wirtschafts- ter Einzelhandelsabgrenzung greifen aber zu zweiges. kurz und unterschätzen die gesamtwirtschaftli- che Bedeutung der Branche. Geänderte, kom- plexere Verbraucherbedürfnisse nehmen Ein- fluss auf das Angebotsverhalten der Einzelhänd- ler. Der eigentliche Warenverkauf verliert Nach- frageanteile, während Zusatzleistungen an Bedeutung gewinnen. Service und Dienstlei- stung erreichen steigende Umsatzanteile im Handel. Dieser Umstand wird von der amtlichen Statistik systematisch unterbewertet.

Daten und Fakten zum Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis

absolut Anteil in % an Hessen sozialversicherungspflichtige 7006 4,5% Beschäftigte1(Stand 30.06.2004) steuerb. Umsatz in 1000 Euro in 2002 700.000 2%

1 ohne Kfz-Handel und Tankstellengewerbe, inkl. Reparatur von Gebrauchsgütern Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt

7 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Anzahl und Struktur der Unternehmen

Von 14.660 Mitgliedsunternehmen der IHK- Kleingewerbetreibende (KGT), 454 Unternehmen Frankfurt am Main aus dem Main-Taunus-Kreis sind in das Handelsregister (HR) eingetragen. entfallen 2.163 auf die Gruppe des Einzelhan- Diese finden sich in den großen Zentren mit dels. Damit stammen fast 15 Prozent aller Mit- hohem Filialisierungsgrad wie dem Main-Tau- gliedsunternehmen im Main-Taunus-Kreis aus nus-Zentrum. Die quantitative Struktur des Ein- dem Bereich des Einzelhandels. zelhandels verdeutlicht nachfolgende Tabelle.

Die Struktur der Einzelhandelsbetriebe ist hete- rogen. Neben vielen kleinen und mittelgroßen Handelsbetrieben finden sich große Kauf- und Warenhäuser sowie Versandhandelsunterneh- men, ausgedehnte Fachmarktagglomerationen und Urban-Entertainment-Center. Mit 1.709 Betrieben sind fast 80 Prozent aller Betriebe

Regionale Struktur des Einzelhandels im Main-Taunus-Kreis nach Anzahl (ohne Hochheim)

KGT HR Gesamt

Main-Taunus-Kreis 1.709 454 2.163

8 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Branchenstruktur im Main-Taunus-Kreis

Die Auswertung der Branchenstruktur der IHK- Die Übersicht der Unternehmensanzahlen in Mitglieder aus dem Bereich des Einzelhandels ausgewählten Sortimentbereichen verdeut- erlaubt Rückschlüsse auf die regionale Zusam- licht die nachstehende Tabelle. mensetzung des Angebots.

Insgesamt ist im Main-Taunus-Kreis ein ausge- wogenes Angebot an Waren des täglichen und mittelfristigen Bedarfs vorhanden. Das Angebot an Waren des langfristigen Konsumbedarfs ist ebenfalls stark entwickelt und hat eine Sogkraft, die weit über die Kreisgrenzen hinaus reicht.

Anteile ausgewählter Fachsegmente1 (ohne Hochheim)

Fachsortiment Anzahl der Unternehmen

Hauptrichtung Nahrungsmittel 336

Apotheken 144

Bekleidung und Textilien 190

Schuhe und Lederwaren 28

Möbel und Beleuchtungsartikel 84

Elektrogeräte 112

Versandhandel 30

Sonstige 1.239

insgesamt: 2.163

1 ohne Kfz-Handel und Tankstellen Quelle: IHK Frankfurt am Main, 01.01.2005

9 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Einzelhandelsstandorte im Main-Taunus-Kreis

Übersicht

Der Main-Taunus-Kreis, zwischen , born, Hofheim und zu finden. Flörsheim und , gehört zu den attrak- tivsten Einzelhandelsstandorten Deutschlands. Eines der größten und bekanntesten Urban- Der Trend ins Grüne ohne Verzicht auf verkehrs- Entertainment-Center Deutschlands, das Main- technisch sehr gute Anbindung an die boomen- Taunus-Zentrum, hat sich schon 1964 in Sulz- den Innenstädte bringt dem Kreis einen beacht- bach angesiedelt. Es zieht Verbraucher aus dem lichen Zuwachs an kaufkräftigen Einwohnern. gesamten Main-Taunus-Kreis, und aus den Die Gemeinden wachsen stetig. umliegenden Kreisen an.

Davon profitiert nicht zuletzt der regionale Ein- Östlich und südlich des Kreises sind mit den Ein- zelhandel. In den letzten Jahrzehnten wurden kaufzentren Neu-Isenburg, Nordwestzentrum, die Einzelhandelsstandorte konsequent ausge- und Hessencenter drei weitere Shoppingcenter baut. Fußgängerzonen und Ladenpassagen wer- mit Flächen von jeweils 40.000 bis 60.000 qm ten einzelne Gemeinden auf. Damit können viele im unmittelbaren Einflussbereich. Insbesondere Berufspendler, die traditionell am Arbeitsplatz die Nachfrage nach Sortimenten des mittel- außerhalb des Main-Taunus-Kreises ihre Ein- und langfristigen Bedarfs werden von diesen käufe tätigen, zurückgewonnen werden. Von Zentren und den großflächigen Fachmarktag- den Berufstätigen profitiert vor allem der glomerationen in Hofheim, Hattersheim und Standort Eschborn. Kriftel gedeckt.

Positiv für den Handel wirkt sich der stetige Ausbau der Region zum Tourismusstandort und zur Naherholungsregion aus. Auch der Aspekt des Gesundheitstourismuss und steigendes Engagement im Wellnessbereich bieten Impulse für den lokalen Einzelhandel. Ein breites Kultur- angebot mit Volksfesten schafft zusätzlich Akti- onsgelegenheiten zur Förderung des Umsatzes.

Das Bild des Einzelhandels im Main-Taunus- Kreis ist eher heterogen. Jeder Mikrostandort hat sich spezifische, historisch gewachsene Merkmale bewahren können. Diese werden durch das breitere Angebot der "Urban-Enter- tainment-Center" sowie moderne Arkaden- und Passagenkonzepte ergänzt.

Insgesamt dominieren kleinflächige Einzelhan- delsansiedlungen in den Ortszentren. Fußgän- gerkonzepte findet man nur in wenigen Gemeinden des Main-Taunus-Kreises. Großflä- chige Fachmarktagglomerationen sind in Esch-

10 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Main-Taunus-Kreis - Einzelhandelsstandorte

11 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Bevölkerungsstruktur und Arbeitslosigkeit

Der Main-Taunus-Kreis zählt mit 223.082 Per- Die Zahl der Einwohner im Main-Taunus-Kreis sonen etwas weniger Einwohner als der benach- wächst weiter. In den letzten Jahren konnte barte . Mit 222,4 km2 ist er sogar die Zahl der jungen Menschen (6-15 aber der flächenmäßig kleinste Kreis in Jahre) leicht zulegen. Die Lage am Arbeitsmarkt Deutschland. Dies hat eine hohe Besiedlungs- zeigt sich sowohl im Landes- als auch im Bun- dichte von rund 1.000 Einwohnern pro km2 zur desvergleich relativ günstig. Mit einer durch- Folge. Trotz der geringen Entfernung zur Metro- schnittlichen Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent pole Frankfurt haben sich einige Gemeinden (Jahresdurchschnitt) lag der Main-Taunus-Kreis noch ihren ländlichen Charakter bewahrt. Der 2004 weit unter dem hessischen Durchschnitt Main-Taunus-Kreis hat einen ausgeglichenen (8,2%) und selbstverständlich weit unter den Bevölkerungsstruktur. Die demographische Bundeswerten (10,5%). Mit Ausnahme von Hat- Struktur entspricht in etwa dem hessischen tersheim wurde im Jahresdurchschnitt 2004 Durchschnitt. Knapp 70 Prozent der Bevölke- keine lokale Arbeitslosenquote über 7 Prozent rung ist im erwerbsfähigen Alter von 15 bis 65 erzielt. Jahren.

Wie das gesamte Rhein-Main-Gebiet kann der Main-Taunus-Kreis von einem starken Zuzug profitieren. Der Wirtschaftsstandort Frankfurt wirkt dabei als Bevölkerungsmagnet.

Bevölkerung nach Altersgruppen

davon Insgesamt 6-15 15-65 über 65 unter 6

Stand: 01.01.2001 220.264 13.721 19.295 152.607 34.641

Stand: 01.01.2004 223.082 13.539 20.173 150.662 38.708

Veränderung in % +1,3 -1,3 +4,6 -1,3 +11,7

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt

12 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Arbeitslosigkeit im Main-Taunus-Kreis in Prozent

Main-Taunus-Kreis 6,6

Anzahl der Arbeitslosen (Stand: 30.06.2004) x 100 Berechnung: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte (Stand: 30.06.2004)

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Kaufkraftkennziffern

Der Main-Taunus-Kreis ist eine kaufkraftstarke Die Umsatzkennziffer ist mit 150,5 Punkten Region. Zwar wird mit 136,7 Kaufkraftkennzif- deutlich höher als der Bundesschnitt (100). fer- Punkten nicht ganz das Niveau des benach- Kreisintern zeigt sich dagegen ein sehr viel barten Hochtaunuskreises erreicht (140,4), doch weniger ausgewogenes Bild. Während die liegen alle Gemeinden deutlich über dem Bun- Gemeinden mit positivem Pendlersaldo und desdurchschnitt (100). Auch das einzelhandels- attraktiven Einzelhandelszentren bis zum 400 relevante Kaufkraftpotenzial ist mit 118,21 weit fachen des örtlichen Kaufkraftpotenzials bin- über dem Bundesdurchschnitt (100). Im Gegen- den, haben andere Gemeinden durch ein weni- satz zum Hochtaunuskreis verliert der Main- ger breites, eher auf die Befriedigung des kurz- Taunus-Kreis als Ganzes keine Kaufkraft an und mittelfristigen Bedarfs abgestelltes Einzel- benachbarte Kreise, sondern kann sogar Mittel handelsangebot, sehr viel geringere Zentrali- aus diesen abziehen. Dieses Phänomen wird täts- und Umsatzkennziffern vorzuweisen. durch die gute Verkehrsanbindung vor allem in den Standorten Eschborn, Kriftel und Sulzbach begünstigt.

Kaufkraftkennziffern im Main-Taunus-Kreis

Kaufkraftkennziffer je Einzelhandelsrelevante Umsatzkennziffer als Umsatzkennziffer je Einwohner1 Kaufkraftkennziffer1 Index je Einwohner1 Gebiet in Promille2

136,7 118,21 150,5 3,297

1 bezogen auf den Durchschnitt der Bundesrepublik Deutschland von 100,0 2 bezogen auf die Gesamtsumme im Bundesgebiet Quelle: GfK Marktforschung GmbH, Stand: April 2005

14 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Main-Taunus-Kreis Kaufkraftkennziffern (Einzelhandelsrelevante Kaufkraft)

15 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Gewerbesteuerhebesätze

Der Main-Taunus-Kreis gehört zu den Landkrei- der Tragweite dieser Entscheidungen bewusst sen mit der größten Steuereinnahmekraft Hes- werden. Die derzeit angespannte finanzielle sens. Etwa 223,6 Millionen Euro standen dem Situation vieler Kommunen darf nicht davon Landkreis in 2003 insgesamt an Steuereinnah- abhalten, die Gewerbesteuerhebesätze weiter men zur Verfügung (240,2 Millionen in 2002). zu senken. Die Steuereinnahmekraft je Einwohner liegt mit 1.327 Euro je Einwohner rund 62 Prozent über Oftmals wird der falsche Eindruck vermittelt, dem hessischen Durchschnitt. Rund 78 Prozent der Gewerbesteuerhebesatz spiele bei der der gesamten Steuereinnahmen des Main-Tau- Standortentscheidung von Einzelhandelsunter- nus-Kreises werden durch Realsteuern gene- nehmen keine große Rolle. Tatsächlich aber riert. Der Großteil hiervon entfällt auf die handelt es sich bei der Höhe des Gewerbesteu- Gewerbesteuer. Die relative Bedeutung der erhebesatzes um einen der wichtigsten Stand- Gewerbesteuer ist für den Landkreis etwas nied- ortfaktoren. Eine weitere Senkung des Gewerbe- riger als im Landesdurchschnitt. Im Durch- steuerhebesatzes ist eine der am schnellst wir- schnitt der hessischen Gemeinden werden rund kenden und unmittelbar beeinflussbaren Wirt- 34 Prozent der Steuereinnahmen durch die schaftsförderungsmaßnahmen für den regiona- Gewerbesteuer generiert, im Main-Taunus-Kreis len Einzelhandel. Auf mittlere Sicht würde durch sind es nur 32Prozent.1 die Ansiedlung von neuen Unternehmen das Gewerbesteueraufkommen sogar steigen. Vor- Die Gewerbesteuersätze des Main-Taunus-Krei- bildfunktion übernehmen die Gemeinden Bad ses liegen im bundesweiten Vergleich auf relativ Soden a. T. und Liederbach, die ihre Gewerbe- moderatem Niveau. Keine Gemeinde erhebt steuersätze bereits auf unter 300 Prozent abge- einen Satz über dem derzeitigen Landesdurch- senkt haben. schnitt von rund 393 Prozent (2003). Der Durch- schnitt im Main-Taunus-Kreis liegt bei 309 Punkten und wird nur von den Gemeinden Flörsheim, Liederbach, und Eschborn untertroffen. Insbesondere in Schwalbach, das mit einem Satz von 375 Prozent fast im Landes- durchschnitt liegt, wäre eine deutliche Senkung angezeigt.

Wie sich auch in der aktuellen IHK Standortum- frage wieder bestätigte gehört die Gewerbe- steuer neben den Miet- und Bodenpreisen, den Lohnkosten, der Verkehrsanbindung sowie der übrigen Infrastruktur, zu den wichtigsten Standortfaktoren des Einzelhandels. Um so wichtiger ist es, dass die lokalen Entscheidungs- träger bei der Ausgestaltung der Hebesätze sich

1 Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt (2003)

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Main-Taunus-Kreis - Gewerbesteuerhebesätze

Main-Taunus-Kreis: 309

Hessen: 393

17 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Ladenmieten an ausgewählten Standorten im Main-Taunus-Kreis

Auch für ausgewählte Einzelhandelsstandorte ten und hohem Erlebniswert Spitzenmieten von des Main-Taunus-Kreises führt die IHK Frank- bis zu 38 €/m2 erzielt werden. Randlagen in furt am Main regelmäßig eine Ladenmietenun- Gemeinden ohne Einzelhandels- und Parkraum- tersuchung durch. Insgesamt liegt das Preisni- konzepte werden mit 4-5 €/m2 vergütet; bzw. veau leicht unter dem Niveau im benachbarten nicht vermietet, insbesondere bei schlechter Hochtaunuskreis. Die Höhe der zu erzielenden Ausstattung der Ladenflächen und einem Ladenmieten ist dabei nicht ausschließlich von Standort außerhalb der Lauflagen. Die aktuelle der Größe abhängig. Entscheidenden Einfluss Ladenmieten sind gegenüber denen im Jahr auf die Ladenmieten hat das Niveau des Einzel- 2001 zum Teil rückläufig. handelsumfeldes. So können in sanierten Orts- kernen mit modernen Fußgängerzonenkonzep-

Ladenmieten im Main-Taunus-Kreis1

Ort 2001 €/m2 2005 €/m2

Bad Soden 5,40 - 38 5 - 30

Eppstein 8,10 4 - 12

Eschborn 8,20 - 21,80 8 - 15

Flörsheim 6,50 - 12 5 - 12

Hattersheim 11 - 16 7 - 16

in Einzelfällen bis 25 25

Hochheim k.A. k.A.

Hofheim

Bereich Hauptstraße 22 - 38 22 - 38

sonstige Stadtlagen 11 - 27 7 - 27

Kelkheim 8 - 22 8 - 18

Kriftel k.A. 8 - 20

Liederbach k.A. 8 - 14

Schwalbach 5,40 - 22 5 - 22

Sulzbach k.A. 8 - 14 (ohne MTZ)

1 Ladengrößen bis 150 m2 mit ebenerdiger Verkaufsfläche, sechs Meter Verkaufsfront, mittlere bis gehobene Ausstattung. Quelle: IHK Frankfurt am Main

18 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Die Mikrostandorte im Einzelnen

19 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait im Einzelhandel Main-Taunus-Kreis 2005

Bad Soden am Taunus

Strukturanalyse

Die Stadt und Gemeinde Bad Soden ist dank ihrer Heilquellen vor allem auch als Kurort bekannt und geschätzt, am sonnigen Südhang des Taunus ruhig und doch in unmittelbarer Nähe zur Metropole Frankfurt am Main günstig gelegen. S-Bahn- und Autobahnanschluss bieten die Möglichkeit, das große Angebot der Landeshauptstadt und der Metropole Frankfurt zu nutzen. Dies spiegelt sich auch im hohen Auspendleranteil in die umliegenden Gemeinden wieder.

Die Innenstadt von Bad Soden ist durch einen weitläufigen Fußgängerbereich und die City Arkaden ein attraktiver Einzelhandelsstandort. Innerhalb der Stadt stehen rund 1.300 PKW-Stellplätze in fußläufi- ger Entfernung zum Zentrum zur Verfügung.

Besondere Charakteristika

Die Bad Sodener Innenstadt ist durch ihre großzügigen Parkanlagen besonders anziehend. Die Altstadt bietet ein abwechslungsreiches Einzelhandels- und Gastronomieangebot, das zum Bummeln und Ver- weilen einlädt. Das Angebot wird weitgehend durch inhabergeführte Geschäfte dominiert, die großen Wert auf individuelle Beratung und Service legen. So erhält man sich treue Stammkunden und gewinnt auch Übernachtungsgäste und Tagesausflügler für den lokalen Einzelhandel.

Mögliche Entwicklungspotenziale

Moderne Konzepte, wie verkaufsoffene Sonntage und erste Ansätze von Stadtmarketingaktivitäten, stärken schon heute den Standort im Wettbewerb mit den nahegelegenen Einkaufsagglomerationen in der Stadt Frankfurt. Diese Konzepte müssen auch in Zukunft vorangetrieben werden. Nachhaltige Ent- wicklungschancen für Bad Soden ergeben sich durch die touristische Attraktivität der Stadt. Durch die Forcierung des Wellnessmarktes in Hinblick auf die alte Kur- und Bädertradition entstehen nicht nur wichtige Impulse für das Hotel- und Gaststättengewerbe. Diese Besuchergruppen sind auch interes- sante Nachfragergruppen für den Einzelhandel. Voraussetzung dafür sind entsprechend hochwertige Sortimentserweiterungen und die qualitative Gestaltung der Einkaufsumgebung. Hierfür setzt sich schon seit 1999 die Stadtmarketinggruppe ein, die das Konzept des grünen Wochenmarktes erfolg- reich einführen konnte. Ein weiteres gemeinsames Engagement des lokalen Einzelhandels im Hinblick auf eine einheitliche Präsentation und die Organisation einiger umsatzfördernder Events sind weiter- hin wichtig.

20 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Einwohner 01.01.2004 21.167 01.01.1995 19.861 Veränderung in Prozent + 6,6 Anzahl der Haushalte 2003 10.662

Kaufkraftkennziffern Kaufkraft in Mio. Euro 580,5 Kaufkraftkennziffer je Einwohner 168,4 EH - relevante Kaufkraft 132,9 Zentralität 48,5

Gewerbesteuerhebesatz 280

Ladenmieten in €/m2 Ladengröße bis 150 m2 5 - 30

steuerpflichtige EH - Umsätze in Mio. € (2002) 35 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im 965 Handel (30.06.2003), Gastgewerbe und Verkehr

Anzahl Einzelhandelsunternehmen zum 01.08.2004 313

davon: HR - Unternehmen 158 KGT - Unternehmen 155

Einzelhandelsstruktur

Nahrungsmittel 10

Apotheken 18 Textilien 14

Schuh und Lederwaren 5 Möbel und Hausrat 7 Elektrische HH-Geräte, Hifi, Musikinstrumente 9 Bücher und Schreibwaren 4

0 2 4 6 8 101214161820 Anzahl

Anzahl der IHK-zugehörigen Mitgliedsunternehmen mit ausgewiesenen Schwerpunkten in den jeweiligen Bereichen.

21 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait im Einzelhandel Main-Taunus-Kreis 2005

Eppstein

Strukturanalyse

Eppstein im nordwestlichen Main-Taunus-Kreis gelegen zerfällt in die fünf Stadtteile Bremthal, Elhal- ten, Eppstein, Niederjosbach und Vockenhausen. Eppstein ist die am weitesten von Frankfurt am Main entfernte Gemeinde des Main -Taunus-Kreises. Verkehrstechnisch ist die Stadt gut erschlossen. Drei S-Bahn-Haltepunkte sowie Regionalbusse bieten Anschluss an den ÖPNV, und auch die BAB 3 ist nur wenige Kilometer entfernt. Die Gemeinde Eppstein ist traditionell dem Handel und Gewerbe verpflich- tet leidet aber unter der Konkurrenz der nahen Oberzentren und Frankfurt. Durch den hohen Auspendleranteil liegt die Zentralität der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft bei sehr niedrigen 37 Punkten. Durch das vielfältige Angebot der Fachmarktagglomerationen in den umliegenden Gemein- den und das omnipräsente Main-Taunus-Zentrum wird der Abfluss der Kaufkraft weiter verstärkt.

Besondere Charakteristika

Durch die geographische Ausdehnung der fünf Stadtteile ist der Einzelhandel sehr verstreut angesie- delt. Das größte Angebot findet man im alten Stadtteil Eppstein und in Vockenhausen. Dabei orientiert sich das lokale Angebot vor allem am kurz- und mittelfristigen Bedarf, kann aber selbst in diesem Bereich nicht alle Bedürfnisse befriedigen. Auch die ansässigen Nahrungsmittelanbieter dienen in erster Linie als Ergänzungsquelle. Der Hauptteil des mittelfristigen Bedarfs und der gesamte langfristi- ge Konsum wird außerhalb der Gemeindegrenzen gedeckt. Auch die Präsentation des vorhandenen Angebots erfolgt unsystematisch. Die Geschäftseinheiten liegen verstreut. Diese Dezentralität erschwert die einheitliche Darstellung und die Gestaltung einer angenehmen Einkaufsatmosphäre.

Mögliche Entwicklungspotenziale

Ziel aller Bemühungen im Einzelhandel sollte eine Verbesserung der Zentralitätskennziffer auf über 40 Prozent -langfristig auch mehr- sein. Dafür ist die Erstellung und Umsetzung eines Einzelhandelskon- zepts notwendig, das eine einheitliche Gestaltung und breite Angebotspalette ermöglicht. Hierbei ist darauf zu achten, dass die beiden Stadtteile Vockenhausen und Eppstein sich individuell entwickeln und den kurzfristigen Bedarf parallel abdecken. In anderen Bereichen kann eine Spezialisierung erfol- gen, sofern die Verbindung zwischen den Stadtteilen insgesamt intensiviert wird. Eppstein sollte sich sein ansprechendes gastronomisches Angebot erhalten und ausbauen. Der Einkaufsstimmung in Vok- kenhausen kämen Cafés und andere Orte der Entspannung zugute. Die Burg Eppstein ist ein wertvol- ler Teil der Stadt und sollte nicht nur bei der Gestaltung des Weihnachtsmarktes in die Planung mit integriert werden. Ein Einzelhandelskonzept auf dem historischen Hintergrund gäben der Stadt neues Flair und eine individuelle Note.

22 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Einwohner 01.01.2004 13.463 01.01.1995 12.677 Veränderung in Prozent + 6,2 Anzahl der Haushalte 2003 6.085

Kaufkraftkennziffern Kaufkraft in Mio. Euro 312,7 Kaufkraftkennziffer je Einwohner 140,9 EH - relevante Kaufkraft 117,3 Zentralität 37,2

Gewerbesteuerhebesatz 310

Ladenmieten in €/m2 Ladengröße bis 150 m2 4 - 12

steuerpflichtige EH - Umsätze in Mio. € (2002) 15 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im 531 Handel (30.06.2003), Gastgewerbe und Verkehr

Anzahl Einzelhandelsunternehmen zum 01.08.2004 126

davon: HR - Unternehmen 15 KGT - Unternehmen 111

Einzelhandelsstruktur

Nahrungsmittel 11 Apotheken 9 Textilien 1 Schuh und Lederwaren 0

Möbel und Hausrat 5 Elektrische HH-Geräte, Hifi, Musikinstrumente 10 Bücher und Schreibwaren 6

024681012 Anzahl

Anzahl der IHK-zugehörigen Mitgliedsunternehmen mit ausgewiesenen Schwerpunkten in den jeweiligen Bereichen.

23 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait im Einzelhandel Main-Taunus-Kreis 2005

Eschborn

Strukturanalyse

Eschborn schneidet sowohl bei der IHK Standortumfrage 2004, als auch bei Analyse der vorhandenen Strukturdaten als der attraktivste Standort des Main-Taunus-Kreises ab. Mit einem Pendlersaldo von ca. plus 20.000 ist die Stadt ein umsatzstarker Einzelhandelsstandort und zieht viel Kaufkraft aus den umliegenden Gemeinden ab. Über 90 Prozent der Arbeitsplätze sind im Dienstleistungssektor angesie- delt. Auch einige große öffentliche Institutionen haben hier ihren Sitz. Die Stadt ist hervorragend an die BAB 5, 66 und 648 angeschlossen sowie in den öffentlichen Nahverkehrsverbund integriert. Dies steigert auch den Wohnwert der Gemeinde.

Besondere Charakteristika

Eschborn bietet weit mehr Menschen Arbeit als hier wohnen und empfängt täglich Pendler nicht nur aus den umliegenden Gemeinden. Dies bringt dem Einzelhandel ein enormes zusätzliches Umsatzpo- tenzial. Mit 118 Punkten liegt die einzelhandelsrelevante Kaufkraft der Eschborner im Kreismittel (118,15 Punkte). Durch die hohe Zentralität von knapp 309 Punkten liegen die erzielten Umsätze im Einzelhandel jedoch deutlich höher als im Durchschnitt. Wie IHK - Standortumfrage ergab, dass es um die Zufriedenheit mit den regionalen Rahmenbedingungen an diesem Standort sehr gut bestellt ist.

Mögliche Entwicklungspotenziale

Die Zukunftsaussichten für Eschborn sind sehr zufrieden stellend. Auch wenn kein großes Arbeitsplatz- wachstum in den kommenden Jahren prognostiziert wird, so kann doch von einer konstant befriedi- genden Entwicklung ausgegangen werden.

Für die hohe Anzahl an berufstätigen Kunden, die die Mittagspause für einen Imbiss und die notwen- digen Besorgungen nutzen wollen bzw. müssen, sind kurze Wege und kombinierte Angebote besonders wichtig und sinnvoll. Die Möglichkeit das Einkaufen mit Entspannung zu verbinden, ist ein wichtiger Aspekt, der durch die Einrichtung von Relaxzonen und einem Snackangebot erfüllt werden kann. Auf diesem Gebiet empfiehlt sich die Kooperation und eine intensive Zusammenarbeit der Einzelhändler und Gastronomen untereinander. Dies gilt für allem für das Gewerbegebiet Süd. Hier ist ein fehlendes Gastronomieangebot am offensichtlichsten.

24 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Einwohner 01.01.2004 20.266 01.01.1995 18.401 Veränderung in Prozent + 10,1 Anzahl der Haushalte 2003 9.793

Kaufkraftkennziffern Kaufkraft in Mio. Euro 454,6 Kaufkraftkennziffer je Einwohner 133,5 EH - relevante Kaufkraft 118 Zentralität 308,6

Gewerbesteuerhebesatz 300

Ladenmieten in €/m2 Ladengröße bis 150 m2 8 - 15

steuerpflichtige EH - Umsätze in Mio. € (2002) 128 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im 6.631 Handel (30.06.2003), Gastgewerbe und Verkehr

Anzahl Einzelhandelsunternehmen zum 01.08.2004 224

davon: HR - Unternehmen 87 KGT - Unternehmen 137

Einzelhandelsstruktur

Nahrungsmittel 14

Apotheken 11 Textilien 12

Schuh und Lederwaren 3 Möbel und Hausrat 7 Elektrische HH-Geräte, Hifi, Musikinstrumente 9 Bücher und Schreibwaren 11

0 2 4 6 8 10 12 14 16 Anzahl

Anzahl der IHK-zugehörigen Mitgliedsunternehmen mit ausgewiesenen Schwerpunkten in den jeweiligen Bereichen.

25 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait im Einzelhandel Main-Taunus-Kreis 2005

Flörsheim

Strukturanalyse

Die am Main gelegene Gemeinde Flörsheim rechnet sich selbst gefühlsmäßig eher der Weinbauregion Rheingau zu. Dies liegt an der ist bis ins Mittelalter zurückzuverfolgende Bindung an die Stadt Mainz und der Schwerpunktsetzung auf den Weinanbau. Die Stadt ist über die S-Bahn Linie S1 und mehrere Regionalbuslinien an den ÖPNV angebunden. Ebenso besteht Anschluss an die BAB 3, 66 und 671. Als Besonderheit bietet der Main auch noch die Möglichkeit des Personen- und Güterverkehrs per Schiff. Die Flörsheimer Kaufkraft liegt mit 119,2 Punkten knapp über dem Kreisdurchschnitt. Durch den hohen Anteil an Berufsauspendlern kann davon nur ein Bruchteil im lokalen Einzelhandel gebunden werden.

Besondere Charakteristika

Flörsheim ist trotz der Flughafenumbau Diskussion ein beliebter Wohnort mit weiterhin leicht steigen- der Einwohnerzahl und vor allem für junge Familien attraktiv. Das Einzelhandelsangebot beschränkt sich aber weitestgehend auf den kurz- und mittelfristigen Bedarf. Parkraum ist auch in der Innenstadt ausreichend vorhanden, doch liegen die Einzelhandelsstandorte ein wenig verstreut und bilden keine Einheit. In den Randlagen findet sich vor allem der Lebensmitteleinzelhandel, darunter auch Discoun- ter. Diese sind aber nur mit PKW gut zu erreichen. Ein Einkaufserlebnis kann so nicht aufkommen. Die im Ort gelegenen Winzer und Straußwirtschaften können bisher auch keine Synergieeffekt erzielen.

Mögliche Entwicklungspotenziale

Wichtig wäre die Konzeption des Innenstadtbereichs als einheitlichen Einzelhandelsraum mit Cafés und einem breiten und variablen Angebot um einen Teil der abfließenden Kaufkraft in der Stadt zu hal- ten. Eine Integration der eingesessenen Winzer und des Verkaufs ab Hof sollte dabei versucht werden um den lokalen Charakter zu betonen. Das Angebot an langfristigen Konsumgütern ist ausbaubedürf- tig und bietet in einigen Richtungen Erweiterungsspielraum. Die bisher sehr günstigen Ladenmieten erleichtern die Ansiedlung.

26 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Einwohner 01.01.2004 19.815 01.01.1995 17.666 Veränderung in Prozent + 12,1 Anzahl der Haushalte 2003 8.991

Kaufkraftkennziffern Kaufkraft in Mio. Euro 395,8 Kaufkraftkennziffer je Einwohner 119,2 EH - relevante Kaufkraft 110,2 Zentralität 49,1

Gewerbesteuerhebesatz 300

Ladenmieten in €/m2 Ladengröße bis 150 m2 5 - 12

steuerpflichtige EH - Umsätze in Mio. € (2002) 27 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im 1.163 Handel (30.06.2003), Gastgewerbe und Verkehr

Anzahl Einzelhandelsunternehmen zum 01.08.2004 184

davon: HR - Unternehmen 40 KGT - Unternehmen 144

Einzelhandelsstruktur

Nahrungsmittel 11

Apotheken 13 Textilien 6 Schuh und Lederwaren 3

Möbel und Hausrat 5

Elektrishce HH-Geräte, Hifi, Musikinstrumente 14 Bücher und Schreibwaren 6

0 2 4 6 8 10 12 14 16 Anzahl

Anzahl der IHK-zugehörigen Mitgliedsunternehmen mit ausgewiesenen Schwerpunkten in den jeweiligen Bereichen.

27 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait im Einzelhandel Main-Taunus-Kreis 2005

Hattersheim

Strukturanalyse

Hattersheim mit den Stadtteilen Eddersheim, Okriftel und Hattersheim ist mit rund 25.000 Einwohnern eine der größeren Gemeinden des Kreises. Die Stadt ist verkehrsgünstig an der A 66 ca. sieben Kilome- ter vom Flughafen entfernt gelegen und verfügt über eine S-Bahnverbindung nach Frankfurt, sowie Schiffsanlegestellen für den Personen- und Güterverkehr. Hattersheim leidet unter dem Kaufkraftab- fluss in die umliegenden Gemeinden. Auch das nahe Main-Taunus-Zentrum und die Hattersheimer Fachmarktagglomeration am Stadtrand machen dem innerstädtischen Einzelhandel Konkurrenz. Die Kaufkraft pro Einwohner ist mit 114,9 Punkten unter dem Kreisdurchschnitt, aber immer noch über Bundesniveau. Allerdings leidet die Stadt unter einer für die Region relativ hohen Arbeitslosenquote von 9,3 Prozent, die die Konsumneigung verringert.

Besondere Charakteristika

Die Innenstadt von Hattersheim wird durch den Hessendamm zweigeteilt. Dies vermindert die Ein- kaufsatmosphäre deutlich. Insgesamt ist das Einzelhandelsangebot in Hattersheim durchaus vielfältig, es fehlt an einigen Stellen allerdings eine ausgewogene Mischung, die ein einheitliches Einzelhandels- konzept erreichen könnte. Auch vorhandene Leerstände und Kümmernutzungen sind Herausforderun- gen für die Stadtentwicklung. Vor allem der Fußgängerzone fehlt es an Kundenfrequenz, sie lädt kaum zu einem längeren Aufenthalt ein, der den Umsatz in den Geschäften steigern würde.

Mögliche Entwicklungspotenziale

Bei Neuansiedlungen und Geschäftserweiterungen sollte verstärkt auf einen ausgewogenen Angebots- mix geachtet werden. Die Innenstadt, vor allem die Fußgängerzone, könnte durch Cafés und Restaura- tion mit Freiluftnutzung deutlich aufgewertet werden. Auch das Parkplatzangebot ist begrenzt und bedürfte bei steigenden Kundenzahlen und längerer Aufenthaltsdauer einer Erweiterung. Eine über- sichtlichere Streckenführung und Parkleitsysteme könnten das Einkaufen angenehmer gestalten und die Attraktivität der Hattersheimer Innenstadt als Einzelhandelsstandort deutlich erhöhen. Die Ansied- lung von Bekleidungs- Schuh- und Lederwarengeschäften sowie anderen Angeboten des längerfristi- gen Bedarfs ist dringend notwendig. Der Wunsch vieler Hattersheimer nach einem Passagenkonzept, das unterschiedliche Angebot vereint, sollte unbedingt geprüft werden.

28 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Einwohner 01.01.2004 25.059 01.01.1995 24.591 Veränderung in Prozent + 1,9 Anzahl der Haushalte 2003 11.684

Kaufkraftkennziffern Kaufkraft in Mio. Euro 488,0 Kaufkraftkennziffer je Einwohner 115,0 EH - relevante Kaufkraft 107,3 Zentralität 89,6

Gewerbesteuerhebesatz 310

Ladenmieten in €/m2 Ladengröße bis 150 m2 7 - 16 in Einzelfällen bis 25 steuerpflichtige EH - Umsätze in Mio. € (2002) 33 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im 1.225 Handel (30.06.2003), Gastgewerbe und Verkehr

Anzahl Einzelhandelsunternehmen zum 01.08.2004 212

davon: HR - Unternehmen 35 KGT - Unternehmen 177

Einzelhandelsstruktur

Nahrungsmittel 22 Apotheken 17

Textilien 6 Schuh und Lederwaren 2 Möbel und Hausrat 10 Elektrische HH-Geräte, Hifi, Musikinstrumente 12 Bücher und Schreibwaren 11

0 5 10 15 20 25 Anzahl

Anzahl der IHK-zugehörigen Mitgliedsunternehmen mit ausgewiesenen Schwerpunkten in den jeweiligen Bereichen.

29 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait im Einzelhandel Main-Taunus-Kreis 2005

Hochheim

Strukturanalyse

Die "Wein- und Sektstadt" Hochheim ist eine der größten Weinanbaugemeinden des Rheingau. Berühmt durch das Weinfest und den Hochheimer Markt bietet die Stadt im Städtedreieck zwischen Mainz, Wiesbaden und Frankfurt attraktive Möglichkeiten. Die Anbindung an die BAB sowie den ÖPNV ist gewährleistet. Hieraus resultiert ein hoher Auspendleranteil, aber auch ein lebhafter Tourismus.

Besondere Charakteristika

Die Kaufkraftzahl der Einwohner liegt noch deutlich über dem Kreisdurchschnitt und betont die Attrak- tivität von Hochheim als Einzelhandelsstandort. Durch die noch zahlreichen Weingüter und andere Landwirtschaftliche Betriebe wird ein Teil des Lebensmittelbedarfs auf diesem Wege gedeckt. Die Ver- bindung von regionalen Angeboten mit den Supermarktsortimenten ist eine willkommene Abwechs- lung. Das Angebot ist in erster Linie auf den kurzfristigen Bedarf angelegt. Mittel und langfristige Bedürf- nisse können nur im eingeschränkten Maße befriedigt werden

Mögliche Entwicklungspotenziale

Den besonderen Reiz der Kleinstadt mit liebevoll rekonstrurierten Fachwerkhäusern verleiht dem Standort einen besonderen Charme. Das Gastronomieangebot besticht durch charakteristische, zahlrei- che Straußenwirtschaften und erstklassigen Lokalitäten.

Auch im kulturellen Bereich hat Hochheim vieles zu bieten. Die Gemeinde tut gut daran, diese Beson- derheiten nocht stärker als bisher in das Bewusstsein potenzieller Kunden aus dem Rhein-Main Gebiet zu bringen. Viele Gemeinden des Taunus haben in den vergangenen Jahren bewiesen, wie durch ein integrietes Tourismus-, Kultur- und Wellness- Marketing auch die Förderung des Einzelhandels voran- gebracht werden kann.

30 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Einwohner 01.01.2004 17.120 01.01.1995 15.939 Veränderung in Prozent + 7,4 Anzahl der Haushalte 2003 k.A.

Kaufkraftkennziffern Kaufkraft in Mio. Euro k.A. Kaufkraftkennziffer je Einwohner 124,4 EH - relevante Kaufkraft k.A. Zentralität k.A.

Gewerbesteuerhebesatz 310

Ladenmieten in €/m2 k.A.

steuerpflichtige EH - Umsätze in Mio. € (2002) 38 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im 977 Handel (30.06.2003), Gastgewerbe und Verkehr

Anzahl Einzelhandelsunternehmen zum 01.08.2004 204

davon: HR - Unternehmen 52 KGT - Unternehmen 152

Einzelhandelsstruktur

Nahrungsmittel 35 Apotheken 15 Textilien 17 Schuh und Lederwaren 2

Möbel und Hausrat 12 Elektrische HH-Geräte, Hifi, Musikinstrumente 14

Bücher und Schreibwaren 8

0 5 10 15 20 25 30 35 40 Anzahl

Anzahl der IHK-zugehörigen Mitgliedsunternehmen mit ausgewiesenen Schwerpunkten in den jeweiligen Bereichen.

31 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait im Einzelhandel Main-Taunus-Kreis 2005

Hofheim am Taunus

Strukturanalyse

Die Kreisstadt Hofheim liegt im westliche Main-Taunus-Kreis und ist auch gleichzeitig die einwohner- stärkste Gemeinde. Sie teilt sich in sechs Stadtteile auf. An der BAB 66 und nahe der BAB 3 gelegen, bietet sie mit S-Bahn und Regionalbahnanschluss eine gute Verbindung nach Wiesbaden, Frankfurt und zum Flughafen. Die Kaufkraft je Einwohner liegt mit 136 Punkten weit über dem Kreisdurchschnitt. Die Kaufkraftbindung des innenstädlichen Einzelhandels ist aber für ein Mittelzentrum unterdurch- schnittlich.

Besondere Charakteristika

Der historische Altstadtkern bietet eine attraktive Kulisse und schafft eine angenehme Einkaufsatmo- sphäre. Besonders hervorzuheben ist der zweimal wöchentlich stattfindende Markt, der das ständige Angebot ergänzt. Das Angebot zur Deckung des kurz- und mittelfristigen Bedarfs ist befriedigend. Die Ladenmieten sind im Kreisvergleich etwas über Durchschnitt, wobei zwischen der attraktivsten Lage entlang der Hauptstraße und den anderen Stadtlagen erheblich differenziert werden muss.

Mögliche Entwicklungspotenziale

Aufgrund der anhaltenden strukturellen Veränderungen im Einzelhandel kann die Zukunft des Hofhei- mer Einzelhandels nicht allein auf den vorhandenen Verkaufsflächen sichergestellt werden. Nur ein großflächiger Einzelhandel in der Innenstadt mit Magnetfunktion bietet eine sinnvolle Ergänzung des vorhandenen Handels. Das Chinonplatzprojekt muss voran getrieben werden. Um das Vorhaben zum Erfolg zu führen, ist es zwingend erforderlich, eine funktionale Verbindung zwischen Chinonplatz und Altstadt zu schaffen. Die zusätzlich in die Stadt kommenden Käufer müssen durch optimierte Verbin- dungswege auch das übrige Einkaufs-, Dienstleistungs- und Gastronomie- Angebot Hofheims bequem in Anspruch nehmen können. Flankierend muss in einer Marketing - Kampagne die Einkaufsstadt Hof- heim mit ihrem gesamten Angebot und ihrer sympathischen Einkaufs- und Verweilatmosphäre noch stärker ins Bewusstsein der Region gebracht werden. Als weiterer Anreiz für die Kunden könnte die Stadt die Parkraumbewirtschaftung in der Altstadt aufgeben und ein Parkscheibensystem einführen.

32 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Einwohner 01.01.2004 37.827 01.01.1995 35.961 Veränderung in Prozent + 5,1 Anzahl der Haushalte 2003 17.555

Kaufkraftkennziffern Kaufkraft in Mio. Euro 878,6 Kaufkraftkennziffer je Einwohner 139,9 EH - relevante Kaufkraft 118,8 Zentralität 116,2

Gewerbesteuerhebesatz 315

Ladenmieten in €/m2 Bereich Hauptstraße 22 - 38 Sonstige Stadtlagen 7 - 27 steuerpflichtige EH - Umsätze in Mio. € (2002) 145 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im 4.076 Handel (30.06.2003), Gastgewerbe und Verkehr

Anzahl Einzelhandelsunternehmen zum 01.08.2004 443

davon: HR - Unternehmen 97 KGT - Unternehmen 346

Einzelhandelsstruktur

Nahrungsmitel 24

Apotheken 34 Textilien 15

Schuh und Lederwaren 7 Möbel und Hausrat 16 Elektrische HH-Geräte, Hifi, Musikinstrumente 37 Bücher und Schreibwaren 13

0 5 10 15 20 25 30 35 40 Anzahl

Anzahl der IHK-zugehörigen Mitgliedsunternehmen mit ausgewiesenen Schwerpunkten in den jeweiligen Bereichen.

33 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait im Einzelhandel Main-Taunus-Kreis 2005

Kelkheim

Strukturanalyse

Die zweitgrößte Stadt des Main-Taunus-Kreises liegt am Südhang des Taunus, nordwestlich von Frank- furt. Sie spaltet sich auf in sechs Stadtteile. Die Gemeinde ist per PKW gut über die BAB 3 und 66 bzw. die Bundesstraßen 8, 455 und 519 zu erreichen. Eine S-Bahnverbindung besteht nicht, aber es sind Haltepunkte der Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn AG eingerichtet. Auch die Gemeinde Kelkheim ist durch ein stark negatives Pendlersaldo gekennzeichnet und muss einen entsprechenden Kaufkraftab- fluss verzeichnen. Die nahe Kreisstadt Hofheim zieht einiges an Kaufkraft ab. Insgesamt ist das Einzel- handelsangebot eher schwach ausgeprägt und mit Ausnahme einiger Einrichtungshäuser ist das Ange- bot eher auf die Befriedigung des kurz- und mittelfristigen Bedarfs und für Ergänzungseinkäufe aus- gelegt.

Besondere Charakteristika

Kelkheim hat eine lange Tradition in der Herstellung und dem Handel hochwertiger Möbel und Einrich- tungsgegenstände. Nachdem die Produktionsstätten weitestgehend verlagert oder geschlossen wurden, hat man sich auf den Entwurf neuer Möbelstücke und die Qualitätssicherung spezialisiert. Der Kelkhei- mer Einzelhandel wird noch immer von dieser Tradition geprägt. Es sind zwei Haupteinkaufsbereiche voneinander abzugrenzen: der nördliche in der Bahn-, Hornauer- und Friedrichstraße, sowie ein südli- cher in der Höchsterstraße und der Frankenallee. Bindeglied zwischen den beiden Kleinstzentren ist die historisch gewachsene Einkaufslage entlang der Frankfurter Straße. Die kleineren Stadtteile Eppenhain, Ruppertshain und können kein großes Angebot vorweisen. Die dortigen Bewohner sind auch zum kleinen Einkauf auf die Fahrt zumindest nach Kelkheim oder in die benachbarten Gemeinden angewiesen.

Mögliche Entwicklungspotenziale

Die zwei Haupteinkaufsbereiche entlang der Bahnstraße und der Frankfurterstraße entzerren das Bild und erschweren die Gestaltung eines geschlossenen Einzelhandelszentrums. Der Einkauf wird durch lange, unattraktive Wege erschwert und die Aufenthaltsdauer in der Reichweite einzelnen Geschäfte stark verkürzt. Um wieder mehr Kaufkraft im Ort zu binden, sollte das Angebot von Fachgeschäften erweitert und zentral präsentiert werden. Der zeitweise zum Parkplatz umfunktionierte Markt sollte wieder als solcher genutzt werden und die Kulisse für einen Wochenmarkt, Cafés und die Ansiedlung neuer Geschäfte bilden. Ein durchdachtes und kostenfreies Parkraumkonzept ist deshalb notwendig, um zum Einkauf einzuladen.

Zudem wäre für die angrenzenden Stadtteile eine Ausweitung des Angebots für den mittelfristigen Konsumbedarf wünschenswert, um die Wohnqualität vor Ort zu erhöhen. Hier besteht eine gute Mög- lichkeit durch lokale Aktionen wie z.B. pendlerfreundliche Öffnungszeiten (morgens und abends, dafür evt. Mittagspause) Kaufkraft zu binden.

34 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Einwohner 01.01.2004 26.835 01.01.1995 26.476 Veränderung in Prozent + 1,4 Anzahl der Haushalte 2003 12.998

Kaufkraftkennziffern Kaufkraft in Mio. Euro 647,1 Kaufkraftkennziffer je Einwohner 145,9 EH - relevante Kaufkraft 121,8 Zentralität 57,7

Gewerbesteuerhebesatz 310

Ladenmieten in €/m2 Ladengröße bis 150 m2 8 - 18

steuerpflichtige EH - Umsätze in Mio. € (2002) 54 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im 1.369 Handel (30.06.2003), Gastgewerbe und Verkehr

Anzahl Einzelhandelsunternehmen zum 01.08.2004 291

davon: HR - Unternehmen 78 KGT - Unternehmen 213

Einzelhandelsstruktur

Nahrungsmittel 13 Apotheken 28 Textilien 11 Schuh und Lederwaren 3

Möbel und Hausrat 30 Elektrische HH-Geräte, Hifi, Musikinstrumente 13

Bücher und Schreibwaren 7

0 5 10 15 20 25 30 35 Anzahl

Anzahl der IHK-zugehörigen Mitgliedsunternehmen mit ausgewiesenen Schwerpunkten in den jeweiligen Bereichen.

35 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait im Einzelhandel Main-Taunus-Kreis 2005

Kriftel

Strukturanalyse

Der "Obstgarten des Taunus" liegt nordwestlich von Frankfurt am sonnigen Südhang des Taunus. Sowohl mit dem eigenen PKW über die BAB 66 sowie mit der S-Bahn ist Kriftel gut zu erreichen. Regio- nalbuslinien verbinden die Stadt mit den angrenzenden Gemeinden. Mit rund 10.000 Einwohner ist Kriftel eine überschaubare Stadt, die durch ihre vorbildlichen Infrastruktureinrichtungen besticht. Die Kaufkraft ist mit 133 Punkten relativ hoch. Der Kaufkraftabfluss ist für eine Kleinstadt wie Kriftel gering. Dies belegt eine Zentralitätskennziffer von 93.

Besondere Charakteristika

Der neu gestaltete Krifteler Ortskern kann durch seine harmonische Architektur und sein einheitliches Konzept überzeugen. Er wertet die Gemeinde als Wohnort auf. Trotz des relativ hohen Gewerbesteuer- satzes von 330 Prozent ist Kriftel ein attraktiver Gewerbestandort. Auffällig ist die relativ hohe Zahl an Apotheken im Vergleich zu anderen Gemeinden.

Mögliche Entwicklungspotenziale

Kriftel hat weiteres Entwicklungspotenzial, zumal die Einwohnerzahl sicherlich weiterhin steigen wird. Im Bereich des mittelfristigen Bedarfs bietet Kriftel für ein Unterzentrum ein vergleichsweise breites Angebot. Insbesondere die in Kriftel nicht zentrenorientierten Sortimentsbereiche Möbel und Lederwa- ren (Schuhe) sind ausreichend vertreten. Für Alternative langlebige Konsumgüter fehlen aber Angebo- te, die eine weitere Bindung von Kaufkraft an den Ort ermöglichen könnten.

Einen besonderen Schwerpunkt sollte der Einzelhandel auf die Vermarktung des Attributs des "Obst- gartens", legen. Dies wird vor allem gesundheitsbewusste Kunden und Familien mit kleinen Kindern ansprechen. Das Image kann dann auch auf andere Bereiche als den Lebensmittelhandel übertragen werden.

36 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Einwohner 01.01.2004 10.622 01.01.1995 10.498 Veränderung in Prozent + 1,2 Anzahl der Haushalte 2003 4.895

Kaufkraftkennziffern Kaufkraft in Mio. Euro 238,9 Kaufkraftkennziffer je Einwohner 137,4 EH - relevante Kaufkraft 115,2 Zentralität 93,0

Gewerbesteuerhebesatz 330

Ladenmieten in €/m2 Ladengröße bis 150 m2 8 - 20

steuerpflichtige EH - Umsätze in Mio. € (2002) 27 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im 916 Handel (30.06.2003), Gastgewerbe und Verkehr

Anzahl Einzelhandelsunternehmen zum 01.08.2004 123

davon: HR - Unternehmen 37 KGT - Unternehmen 86

Einzelhadelsstruktur

Nahrungsmittel 12

Apotheken 9

Textilien 4

Schuh und Lederwaren 2 Möbel und Hausrat 5 Elektrische HH-Geräte, Hifi, Musikinstrumente 4 Bücher und Schreibwaren 4

0 2 4 6 8 10 12 14 Anzahl

Anzahl der IHK-zugehörigen Mitgliedsunternehmen mit ausgewiesenen Schwerpunkten in den jeweiligen Bereichen.

37 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait im Einzelhandel Main-Taunus-Kreis 2005

Liederbach

Strukturanalyse

Die flächenmäßig kleinste Gemeinde liegt im Süden des Main-Taunus-Kreises und grenzt an das Stadt- gebiet von Frankfurt am Main an. In den beiden Stadtteilen Niederhofheim und Oberliederbach woh- nen ca. 8.500 Einwohner, die hauptsächlich in Frankfurt und den umliegenden Gemeinden arbeiten. Hieraus ergibt sich ein starker Kaufkraftabfluss. Der Gewerbesteuerhebesatz ist mit 295 Punkten erfreulich gering und ein wichtiges Ansiedlungskriterium nicht nur für den lokalen Einzelhandel. Die Verkehrsanbindung der Gemeinde ist über die Limesspange L 3014 und L 3016 gewährleistet. Auf der nur zweieinhalb Kilometer entfernten BAB 66 sind der Flughafen und die Frankfurter Innenstadt gut zu erreichen. Einen guten Anschluss an den ÖPNV bietet die Königsteiner Bahn AG mit zwei Haltepunk- ten.

Besondere Charakteristika

Liederbach ist hauptsächlich ein Wohnstandort. Der Einzelhandel ist ausschließlich auf die Deckung des kurz- und mittelfristigen Bedarfs und für Ergänzungskäufe ausgelegt. Sowohl Schuhe/Lederwaren als auch Möbelgeschäfte sind deutlich gering repräsentiert.

Mögliche Entwicklungspotenziale

Gewerbeflächen sind in Liederbach ebenso wie gewerbliche Reserveflächen ausreichend vorhanden. Auch für den Zuzug weiterer Wohnbevölkerung ist gesorgt. Magistrat, Gewerbeverein und Bevölkerung sind daran interessiert, den innerstädtischen Einzelhandel zu erhalten bzw. zu verbessern. Besonders die Versorgungslücken im Bereich langlebiger Konsumgüter müssen geschlossen werden, um die Ange- botsvielfalt insgesamt attraktiver zu gestalten. Dadurch könnte das vorhandene Kaufkraftpotenzial besser vor Ort gebunden werden.

38 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Einwohner 01.01.2004 8.530 01.01.1995 7.568 Veränderung in Prozent + 12,7 Anzahl der Haushalte 2003 4.057

Kaufkraftkennziffern Kaufkraft in Mio. Euro 199,8 Kaufkraftkennziffer je Einwohner 139,8 EH - relevante Kaufkraft 121,0 Zentralität 68,9

Gewerbesteuerhebesatz 295

Ladenmieten in €/m2 Ladengröße bis 150 m2 8 - 14

steuerpflichtige EH - Umsätze in Mio. € (2002) 75 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im 829 Handel (30.06.2003), Gastgewerbe und Verkehr

Anzahl Einzelhandelsunternehmen zum 01.08.2004 71

davon: HR - Unternehmen 12 KGT - Unternehmen 59

Einzelhandelsstruktur

Nahrungsmittel 5

Apotheken 4 Textilien 2

Schuh und Lederwaren 0 Möbel und Hausrat 0 Elektrische HH-Geräte, Hifi, Musikinstrumente 7 Bücher und Schreibwaren 4

012345678 Anzahl

Anzahl der IHK-zugehörigen Mitgliedsunternehmen mit ausgewiesenen Schwerpunkten in den jeweiligen Bereichen.

39 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait im Einzelhandel Main-Taunus-Kreis 2005

Schwalbach

Strukturanalyse

Schwalbach, nordwestlich von Frankfurt gelegen, grenzt im Norden an den Naturpark Hochtaunus. Mit der L 3005 und L 4014 und dem vier Kilometer entfernten BAB Anschluss und der S-Bahn-Verbindung ist eine gute Infrastruktur vorhanden. Trotz des positiven Pendlersaldos liegt die Zentralität der ein- zelhandelsrelevanten Kaufkraft nur knapp über 50 Punkten. Hierfür ist vor allem die Buslinie zum Main-Taunus-Zentrum und das insgesamt attraktive und gut erreichbare Einzelhandelsumfeld in Esch- born, Sulzbach und Frankfurt verantwortlich. Der Gewerbesteuerhebesatz ist der mit Abstand höchste im Kreis. Und wird von den Unternehmen vor Ort als gravierender Standortnachteil wahrgenommen.

Besondere Charakteristika

Der Charakter der Stadt Schwalbach wird von der historischen Altstadt und der in den 60er Jahren errichteten Wohnstadt Limes gebildet. Die Limesstadt bietet mit dem Limes-Laden-Zentrum und einem grünen Wochenmarkt ein ansprechendes, durchdachtes und in sich geschlossenes Einzelhandelskon- zept. Hier wurde ein gesunder Branchenmix mit Gastronomie verbunden. Die Altstadt dagegen leidet unter dem Ungleichgewicht und der Stärke des Einzelhandelsangebots in der Limesstadt. Im histori- schen Stadtkern findet sich überwiegend Gastronomie und ein kurzfristig orientiertes Einzelhandelsan- gebot. Die Verbindung zwischen Altstadt und Limesstadt stellt der neue S-Bahnhof dar. Dieser wurde städtebaulich aufgewertet und ist mit seinem Mix aus Büros, Arztpraxen, Einkaufsmöglichkeiten und Cafés ein weiterer attraktiver Standort in Schwalbach. Hier findet auch einmal wöchentlich ein Markt mit Produkten aus der Region statt.

Mögliche Entwicklungspotenziale

Die Altstadt von Schwalbach muss durch Neuansiedlung und ein eigenes Einzelhandelskonzept aufge- wertet werden. Der Bedarf im Bereich Schuh und Lederwaren kann momentan an keinem der beiden Standort ausreichend gedeckt werden. Hier besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf bei der Planung. Ziel der Schwalbacher Standortpolitik sollte die Rückgewinnung und Bindung von Kaufkraft in der eigenen Gemeinde sein. Das Angebot des Main-Taunus-Zentrums und der Fachmarktzentren in Esch- born ist eine starke Konkurrenz, der man mit Qualitätsoffensiven begegnen muss.

40 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Einwohner 01.01.2004 14.171 01.01.1995 14.527 Veränderung in Prozent - 2,4 Anzahl der Haushalte 2003 7.105

Kaufkraftkennziffern Kaufkraft in Mio. Euro 323,6 Kaufkraftkennziffer je Einwohner 137,5 EH - relevante Kaufkraft 118,4 Zentralität 53

Gewerbesteuerhebesatz 375

Ladenmieten in €/m2 Ladengröße bis 150 m2 5 - 22

steuerpflichtige EH - Umsätze in Mio. € (2002) 105 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im 3.763 Handel (30.06.2003), Gastgewerbe und Verkehr

Anzahl Einzelhandelsunternehmen zum 01.08.2004 125

davon: HR - Unternehmen 29 KGT - Unternehmen 96

Einzelhandelsstruktur

Nahrungsmittel 5 Apotheken 13 Textilien 2 Schuh und Lederwaren 0 Möbel und Hausrat 6 Elektrische HH-Geräte, Hifi, Musikinstrumente 5 Bücher und Schreibwaren 6

02468101214 Anzahl

Anzahl der IHK-zugehörigen Mitgliedsunternehmen mit ausgewiesenen Schwerpunkten in den jeweiligen Bereichen.

41 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait im Einzelhandel Main-Taunus-Kreis 2005

Sulzbach

Strukturanalyse

Sulzbach ist seit den 60er Jahren bekannt durch das erste deutsche Urban-Entertainment-Center (UEC), das Main-Taunus-Zentrum (MTZ). Die relativ kleine Gemeinde ist verkehrsmäßig sehr gut erschlossen. BAB und S-Bahn-Anschlüsse bringen die vielen Berufstätigen täglich aus dem gesamten Hoch- und Main-Taunus-Kreis nach Sulzbach. Von 1987-1999 erhöhte sich die Zahl der sozialversi- cherungspflichtigen Beschäftigten um mehr als 65 Prozent auf knapp 6.000. Mit ca. 70 abhängig Beschäftigte pro 100 Einwohner hat die Gemeinde eine der höchsten Beschäftigtendichten im Main- Taunus-Kreis. Etwa 89 Prozent der Beschäftigten - gemessen an der Gesamtbeschäftigtenzahl - sind im Dienstleistungsbereich tätig. Allein im Main-Taunus-Zentrum arbeiteten zuletzt etwa 1.500 Beschäftigte. Die Pendler, aber vor allem Kunden aus den umliegenden Gemeinden und Kreisen sowie aus Frankfurt bringen Sulzbach einen erheblich Kaufkraftzufluss. Mit 480 Punkten hat Sulzbach eine extrem hohe Zentralitätskennziffer.

Besondere Charakteristika

Abgesehen vom MTZ ist der Sulzbacher Einzelhandel eher wenig entwickelt und bietet für die Einwoh- ner vor allem die Möglichkeit den kurz- und mittelfristigen Bedarf im Bereich Lebensmittel zu decken Auch der Textilienhandel ist im Ort selber vertreten, leidet aber unter der Nähe des MTZ und den Filia- len bekannter Modeketten. Im Sulzbacher UEC kann der Trend zur Flucht in die Fläche deutlich beob- achtet werden. Die Center-Leitung achtet aber auf einen ausgewogenen Branchenmix.

Mögliche Entwicklungspotenziale

Die gerade erfolgte Vergrößerung und Modernisierung des MTZ erhöht den Aufenthalts- und Einkaufs- wert des Standortes. Die größten Wettbewerber sind die Fachmärkte in Eschborn und die Frankfurter Innenstadt. Mit einem attraktiven Parkkonzept und häufigen Veranstaltungen kann der Standort beworben werden. Der Einzelhandel in der Sulzbacher Stadt muss sich geschlossener positionieren und das Angebot verbreitern, um sich als "Gegenpol" zum MTZ etablieren zu können.

42 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Einwohner 01.01.2004 8.207 01.01.1995 8.162 Veränderung in Prozent + 0,5 Anzahl der Haushalte 2003 4.163

Kaufkraftkennziffern Kaufkraft in Mio. Euro 191,5 Kaufkraftkennziffer je Einwohner 140,2 EH - relevante Kaufkraft 118,7 Zentralität 481,3

Gewerbesteuerhebesatz 310

Ladenmieten in €/m2 Ladengröße bis 150 m2 8 - 14 (ohne MTZ)

steuerpflichtige EH - Umsätze in Mio. € (2002) 18 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im 2.389 Handel (30.06.2003), Gastgewerbe und Verkehr

Anzahl Einzelhandelsunternehmen zum 107 01.08.2004 davon: HR - Unternehmen 38 KGT - Unternehmen 69

Einzelhandelsstruktur

Nahrungsmittel 10 Apotheken 8

Textilien 23 Schuh und Lederwaren 4 Möbel und Hausrat 4 Elektrische HH-Geräte, Hifi, Musikinstrumente 6 Bücher uns Schreibwaren 8

0 5 10 15 20 25 Anzahl

Anzahl der IHK-zugehörigen Mitgliedsunternehmen mit ausgewiesenen Schwerpunkten in den jeweiligen Bereichen.

43 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Künftige Herausforderungen und Entwicklungen

Der Einzelhandel ist in den letzten Jahren in gewinnen. Je weniger Zeit der Kunde hat, umso einer der größten Krisen der Nachkriegszeit wichtiger ist für ihn zu wissen, auf was er sich abgerutscht. Seit Anfang des neuen Jahrtau- einlässt. Der Preis spielt dabei nicht immer die sends steigt die Zahl der Unternehmensinsol- wichtigste Rolle, nur muss die Geschäftsstrate- venzen und die Umsätze stagnieren und fallen gie schlüssig und überzeugend sein. Konsequenz in Teilbereichen auf das reale Niveau Anfang der auch in Phasen mit schlechterem Verlauf ist 90er Jahre zurück. Der daraus entstehende deshalb fast ebenso wichtig wie neue Trends zu Handlungsdruck wurde bisher vor allem durch erkennen und sich den ändernden Bedürfnissen die "Flucht in die Fläche" versucht zu verrin- anzupassen. gern. Großzügig angelegte Einzelhandelsflächen prägen das Bild zahlreicher zentrenferner Orts- Neue Produktfelder neben der klassischen Dis- randlagen. Doch dies kann nicht die einzige tribution zeichnen sich beispielsweise im Lösungsmöglichkeit bleiben. Vor allem in räum- Dienstleistungsbereich ab. Während der reine lich begrenzten Stadtzentren ist der Einzelhan- Warenverbrauch in der Relation zur Gesamt- del auf kreative Ideen angewiesen um den nachfrage drastisch zurückgeht, steigt die Umsatz anzukurbeln und das Geschäft wieder in Nachfrage nach zusätzlichen Dienstleistungen. Schwung zu bringen. Gerade in Zeiten drasti- Der gesamte Einzelhandel wird also mit Aus- scher Marktveränderungen müssen die künfti- nahme der Discounter nicht mehr nur "han- gen Herausforderungen schnell erkannt werden deln", sondern zunehmend "dienen" müssen, um und den aktuellen Entwicklungen Rechnung seine Position im Markt zu halten. getragen werden. Die aktuelle Wachstumsschwäche führt zu ver- Die Branche wandelt sich zunehmend vom Dis- stärkten Marktverdrängungsprozessen. Altein- tributionsmittler zum vielseitig versierten, kun- gesessene traditionelle Facheinzelhändler ver- denorientierten Serviceanbieter. Neue Formen lieren Marktanteile gegenüber globalen Han- des Einzelhandelswettbewerbs haben längst delsunternehmen. Der Filialisierungsgrad der begonnen. Der einzelne Kunde steht immer Innenstädte steigt. Die Bilder der Innenstädte mehr im Mittelpunkt des unternehmerischen verlieren ihren individuellen Charakter. Das Ein- Handelns, alte Märkte schrumpfen und neue kaufserlebnis wird ersetztbar und selbst zur Nischen tun sich auf. Aber die Nische ist nicht beliebig reproduzierbaren Massenware. Dies ist immer eine Garantie für den Erfolg. Der moder- vor allem das Problem der alten, konzeptlos ne Verbraucher entwickelt sich immer stärker gewachsenen Innenstadtbereiche. Hier verrin- zum "smarten" Konsumenten. Discountprodukte gert sich die Aufenthaltsdauer der Passanten werden ebenso bei immer breiteren Bevölke- immer weiter. rungsschichten konsumiert wie serviceaufwen- dige Luxusartikel. "Im Armani zu Aldi" ist die Schlechte Erreichbarkeit, unzureichende Park- Devise der neuen Generation, die sich stark in möglichkeiten und ein unattraktiver Branchen- ihrem Einkaufsverhalten und ihrer Nachfrage mix sind meist die Ursachen für die Bevorzu- widerspiegelt. Um dem entgegenzukommen und gung der außerstädtischen Fachmarktagglome- die vorhandene Konsumfreude auf allen Ebenen rationen und Urban-Entertainment-Center. Vor ansprechen und in Umsatz umzuwandeln müs- diesem Hintergrund sind beispielsweise die sen sich die Einzelhändler klarer für preisaktive geplanten Aktivitäten am Chinonplatz in Hof- oder serviceaktive Strategien entscheiden. heim positiv zu bewerten. Zudem weiten die Einzelhandelsketten ihre Sortimente aus. Die Die Glaubwürdigkeit und das stimmige Image Angebotsstrukturen werden breiter. Jeder steht sind unverzichtbar um Verbrauchervertrauen zu mit jedem im Wettbewerb, der Kaffeehändler

44 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005 wird zum Versicherungsmakler und der Möbel- Ladenschlussgesetzes zielen deshalb in die rich- händler vertreibt Geschirr und Feinkostprodukte. tige Richtung. Eine Freigabe der werktäglichen Diese Entwicklung zur "Cross-product-competi- Öffnungszeiten würde neue Chancen bieten, tion" begann zuerst in den großen Baumarkt- sich mit einem besonderen Öffnungsprofil im ketten, die die Facheinzelhändler wie Holzwa- Wettbewerb zu behaupten. Bei der Erweiterung ren, Hobbybedarf, Metallwaren in sich vereinten sollte der Sonntag -von Ausnahmen abgesehen- und durch optimierte Beschaffungskanäle und als Ruhetag bewahrt bleiben. Es bleibt deshalb große Verhandlungsmacht den Spezialgeschäf- zu hoffen, dass die Bundesregierung schnellst- ten das Wasser abgruben. Ähnliches läuft seit möglich wie vom Bundesverfassungsgericht ver- einigen Jahren in den Discountern. Nur Händler langt die Regelung der Öffnungszeiten in die mit tief integrierten Logistik-Infrastrukturen Kompetenz der Länder zu übergeben. können in diesem Wettbewerb bestehen und die sich daraus ergebenden Chancen nutzen. Fran- Im Interesse des Einzelhandels ist eine weitere chiselösungen und Verbundkonzepte, die Fach- steuerliche Belastung zu vermeiden. Fehlender einzelhändler in Systeme einbinden, könnten bundespolitischer Reformwille und stetige Unsi- hier Lösungsansätze für den mittelständischen cherheit über die kommenden Entscheidungen Einzelhandel sein. beschneiden immer mehr die Konsummöglich- keiten der Verbraucher. Das verfügbare Einkom- Neben diesen strukturellen Marktveränderun- men sinkt aufgrund der hohen Belastung aus gen belasten im zunehmenden Maße auch Steuer- und Sozialabgaben. Ein ebenso schwer- gesetzliche Rahmenbedingungen die Branche. wiegender Kritikpunkt ist die beständige Unsi- cherheit, die mit negativen Konjunkturprogno- Wie keine andere Branche wird der Einzelhandel sen und anhaltend hoher Arbeitslosigkeit ein- von den starren Regelungen für geringfügige hergeht. Dies bekommen insbesondere Einzel- Beschäftigungen betroffen. Gerade kundenori- händler langfristiger Konsumgüter zu spüren. entierte Anbieter mit zeitgemäßen Öffnungszei- Neue Investitionschancen für den Einzelhandel ten sind auf flexibles Personal angewiesen. Der ergeben sich nur durch eine drastische Senkung überwiegend mittelständische Einzelhandel der Steuer- und Gebührenbelastung. Bereits auf kann aufgrund der Struktur in weit geringerem mittlere Sicht würde durch neue Investitionen Maße auf andere Flexibilisierungsinstrumente das Steueraufkommen im Handel trotz Senkung zurückgreifen wie beispielsweise die Großindu- steigen. striebetriebe mit Gleitzeit und Arbeitszeitkon- tenmodellen. Eine an den Bedingungen der Rea- Von besonderer Bedeutung für die Entwicklung lität angepasste Aufstockung der Verdienstgrö- des Einzelhandels ist der Ausbau der Verkehrsin- ße der so genannten Mini-Jobs auf das Niveau frastruktur. Eine gute verkehrstechnische von etwa 625 Euro, könnte nachhaltige Anbindung ist für die Entwicklung eines Einzel- Beschäftigungsimpulse auslösen und den Ein- handelsstandorts unabdingbar. zelhandel stärken. Die Einzelhandelsstandorte im Main-Taunus- In Zeiten zunehmender Konsumzurückhaltun- Kreis leiden an der hohen Verkehrsbelastung gen müssen zudem neue Wege in der Frage der durch fehlende Ortsumgehungsstraßen. Insbe- Ladenöffnungszeiten gegangen werden. Es ist sondere die Ortskerne in Liederbach und Kelk- ordnungspolitisch kaum nachvollziehbar, heim verlieren durch den Durchgangsverkehr warum Industriebetriebe ganz selbstverständ- auf den Bundesstraßen an Standortattraktivität. lich rund um die Uhr ihre Produktionskapazitä- Dies wirkt sich nachhaltig auf die Expansion des ten auslasten dürfen, Einzelhändler hingegen Einzelhandels und auf die Entwicklung der hohe Strafen bei der Nichteinhaltung der Gemeinden aus. Überdacht werden muss auch Ladenöffnungszeiten riskieren. Die Pläne der die Parkraumpolitik vieler Städte. Viele freie hessischen Landesregierung bezüglich des Parkflächen sind in den letzten Jahren vernich-

45 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

tet worden. Die Einzelhandelsstandorte des te im Kreis durch moderne Einzelhandelskon- Main-Taunus-Kreises sind auf ideologiefreie zepte wieder an die obere Spitze der südhessi- Verkehrskonzepte mit einem guten Nahver- schen Einzelhandelsstandorte zu bringen. Wich- kehrsangebot und ausreichenden Parkkapazitä- tig dabei ist eine bauliche Aufwertung vieler ten angewiesen. Jeder nicht mehr vorhandene Innenstadtzentren. Diese müssen wieder mehr Parkplatz vernichtet Arbeitsplätze und treibt zum ausgiebigen Verweilen und erlebnisreichen Kaufkraft in Fachmarktzentren mit ausreichen- Einkaufen einladen. Fußgängerzonen müssen den Parkraumangeboten und in die großen noch stärker Handel und Gastronomie verbin- Urban-Entertainment-Center, außerhalb des den. Gemeinsames Aktionstage des lokalen Ein- Kreises. zelhandels und die Integration regionaler Tradi- tionen, Feste und Bräuchen sind Ansätze für Doch die Erfolge der Urban-Entertainment-Cen- attraktive und vielseitige Konzepte. Eine Erhe- ter beruhen nicht nur auf ihrer verkehrstech- bung unter der Bevölkerung am Wohnort kann nisch guten Lage und dem großzügigen kosten- Aufschluss über Verbesserungspotenzial liefern. losen Parkraumangebot. Wesentlicher Erfolgs- faktor ist die einheitliche Präsentation der Zen- Durch konzertiertes, unverzügliches, lokales tren durch moderne Marketing-Konzepte. Die Handeln wird der regionale Einzelhandel den Verbindung des Einkaufserlebnisses mit Unter- stattfindenden Strukturveränderungen entge- haltungsangeboten hebt das Konsumklima und gentreten. Die unterschiedlichen Entwicklungen steigert die Kaufbereitschaft der Zentrenkun- machen deutlich, dass die künftigen Herausfor- den. Entsprechend müssen künftig neue Kon- derungen des Einzelhandels immer weniger von zepte zur besseren Kanalisierung der Einzelhan- jedem einzeln angegangen werden können, son- delsinteressen gefunden werden. Nur durch dern weitblickende Verbundpartner die Weichen Bündelung der Gesamtinteressen und die Betei- der Zukunft stellen müssen. ligung aller Betroffenen kann der heterogen strukturierte Einzelhandel seine Interessen Die IHK Frankfurt als erster Ansprechspartner in durchsetzen und im Wettbewerb mit den ein- allen Wirtschaftsfragen und ehrlicher Makler heitlich auftretenden Einkaufszentren bestehen. der Region, nimmt sich gerne diesen Aufgaben Unabdingbares Ziel künftiger Fördermaßnah- an und unterstützt die Partner bei diesen Ziel- men muss sein, die Attraktivität der Innenstäd- setzungen.

46 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Anhang

Glossar der verwendeten Kennziffern

Einwohner

Fortgeschriebene Bevölkerung zum 01.01.2004 am Ort der alleinigen oder der Hauptwohnung. Die Basis bilden die Ergebnisse der letzten Volkszählung im Jahr 1987.

Anzahl der Haushalte

Anzahl der Haushalte nach den Ergebnissen des Mikrozensus.

Kaufkraft

Unter der Kaufkraft ist diejenige Geldmenge zu verstehen, welche den privaten Haushalten pro Jahr zur Verfügung steht. Die Summe der Kaufkraft errechnet sich aus dem verfügbaren Nettoeinkommen zuzüglich der Entnahmen aus Ersparnissen (einschließlich des in Geldvermögen umgewandelten Sach- vermögens) und aufgenommener Kredite abzüglich der Bildung von Ersparnissen und der Tilgung von Schulden.

Die hier verwendete Kaufkraftkennziffer pro Kopf stellt die prozentuale Abweichung der Pro-Kopf- Kaufkraft vom Durchschnitt in der Bundesrepublik (=100 Indexwert) dar. Quelle dieser Kennziffer ist die GfK Marktforschung GmbH.

Kaufkraft in Mio. Euro

Die Kaufkraft in Mio. Euro gibt dementsprechend den gesamten im jeweiligen Gebiet zur Verfügung stehenden Betrag an. Quelle dieser Kennziffer ist die GfK Marktforschung GmbH.

Einzelhandelsrelevante Kaufkraft

Nur ein bestimmter Teil der Kaufkraft steht dem Verbraucher zum Konsum im Einzelhandel zur Verfü- gung. Große Teile des Konsums werden nicht im Einzelhandel getätigt (z.B. Ausgaben für Wohnen u. a.). Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft berücksichtigt den nachfrageorientierten Einzelhandelsanteil der Kaufkraft. Enthalten ist die Summe für die einzelhandelsrelevante Kaufkraft der Warengruppen Nahrungs- und Genussmittel, Kleidung, Schuhe, Güter für die Haushaltsführung, Körper- und Gesund- heitspflege, Bildung und Unterhaltung und persönliche Ausstattung.

Die hier angegebene Kennziffer zeigt analog zur allgemeinen Kaufkraftkennziffer die prozentuale Abweichung der einzelhandelsrelevanten Pro-Kopf Kaufkraft vom Durchschnitt der Bundesrepublik (Indexwert = 100). Quelle dieser Kennziffer ist die GfK Marktforschung GmbH.

Zentralität

Die Zentralitätskennziffer gibt Aufschluss darüber, wie viel Prozent der vor Ort vorhandenen Kaufkraft tatsächlich auch lokal gebunden werden können. Ein Wert von über 100 (unter 100) bedeutet, dass der

47 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Einzelhandelsumsatz in der Gemeinde über (unter) dem dortigen Kaufkraftpotenzial liegt. Quelle die- ser Kennziffer ist die Gfk Marktforschung GmbH.

Umsatzkennziffer als Index je Einwohner

Die Umsatzkennziffer als Index beschreibt den Umsatz, den der Einzelhandel pro Einwohner am Wohn- ort macht. Diese Kennziffer bezieht sich stets auf den Bundesdurchschnitt von 100,0 je Einwohner. Eine Kennziffer über (unter) 100 bedeutet, dass je Einwohner mehr (weniger) als der im Schnitt pro Bundes- bürger im Einzelhandel umgesetzt wird. Quelle dieser Kennziffer ist die Gfk Marktforschung GmbH.

Umsatzkennziffer im Gebiet in Promille

Die Umsatzkennziffer gibt a, wie viel die Einzelhändler im Main-Taunus-Kreis zum bundesweiten Ein- zelhandelsumsatz beitragen. Die Umsatzkennziffer von 3,297 im Kreis besagt, dass der Main-Taunus- Kreis zum bundesdeutschen Gesamtumsatz im Einzelhandel von 1000 einen Beitrag von 3.297 beiträgt. Quelle dieser Kennziffer ist die Gfk Marktforschung GmbH.

Ladenmieten

Die hier veröffentlichten Angaben werden von der IHK Frankfurt am Main durch regelmäßige Markt- untersuchungen ermittelt. Alle Preisangaben beziehen sich auf Mietpreise für Ladengrößen mit eben- erdiger Verkaufsfläche, sechs Meter Verkaufsfront, mittlere bis gehobene Ausstattung ohne Betriebs- und Heizkosten für Erdgeschossflächen bis 150 m2(Euro/m²/Monat) ohne MwSt.

Gewerbesteuerhebesätze

Höhe des Gewerbesteuerhebesatzes in der jeweiligen Gemeinde.

Steuerpflichtige EH-Umsätze in Mio. € (2002)

Zeigt die Höhe des zur Mehrwertsteuer veranlagten Umsatzes im Einzelhandel (Nace-Abteilung 52). Quelle ist das Hessische Statistische Landesamt. Die amtliche Umsatzsteuerstatistik ordnet sämtliche Umsätze eines Unternehmens immer dessen Hauptsitz zu. Große Einzelhandelsfilialisten können daher die hier ausgewiesenen Werte verzerren. Durch die überwiegende klein- und mittelständische Struktur des Einzelhandels im Main-Taunus-Kreis führt diese Zurechnungsmethode aber nur zu geringen Ver- zerrungen, da in den meisten Fällen der Hauptsitz auch im ausgewiesenen Mikrostandort angesiedelt ist. Die Statistik ist daher in der Lage, einen ersten Überblick über das Handelsvolumen am jeweiligen Standort zu vermitteln.

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Handel (30.06.2003)

Anzahl der im gesamten Handel (inkl. Großhandel und Handelsvermittlung) sozialversicherungspflich-

48 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005 tig Beschäftigten am jeweiligen Beschäftigungsstandort (Quelle Hessisches Statistisches Lan- desamt). Die hier ausgewiesene Zahl unterschätzt die tatsächliche Beschäftigungswirkung des Handels. Inhaber und nicht sozialversicherte mithelfende Familienmitglieder finden keinen Eingang in die Statistik.

Anzahl der Einzelhandelsunternehmen zum 01.08.2004

Anzahl aller Einzelhandelsunternehmen (Nace-Abteilung 52) am 01.08.2004 anhand der IHK- Mitgliederstatistik.

HR-Unternehmen

IHK-Mitgliedsunternehmen, die in das Handelsregister eingetragen sind. Jeder Gewerbetrei- bende, für dessen Betrieb nach Art und Umfang ein in kaufmännischer Weise eingerichteter Geschäftsbetrieb erforderlich ist, ist ins Handelsregister eingetragen. Der im Handelsregister eingetragene Unternehmer ist Kaufmann.

KGT-Unternehmen

IHK-Mitgliedsunternehmen, die nicht ins Handelsregister eingetragen sind. Aufgeführt sind hier Kleingewerbetreibende aus dem Bereich des Einzelhandels (Nace-Abteilung 52).

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Definition der verwendeten Einzelhandelsstruktur

Die im vorliegenden Branchenporträt beschriebenen Warengruppen sind nach den nachgenannten Mustern definiert

Bücher und Schreibwaren

In diese Gruppe fallen alle Einzelhandelsunternehmen mit den Sortimenten Bücher, Zeitschriften, Zei- tungen, Schreibwaren und Bürobedarf (Nace-Klasse 52.47).

Elektrische Haushaltsgeräte, Hifi, Musikinstrumente

Hierunter fallen Einzelhandelsgeschäfte mit den Sortimenten elektrische Haushalts-. Rundfunk- und Fernsehgeräte, sowie Musikinstrumente (Nace-Klasse 52.45).

Möbel und Hausrat

Umfasst den gesamten Bereich des Einzelhandels mit Möbeln, Einrichtungsgegenständen und Hausrat (Nace-Klasse 52.44).

Schuh und Lederwaren

Einzelhandelsunternehmen mit den Sortimenten Schuhe und/oder Lederwaren (Nace-Klasse 52.43)

Textilien

Diese Klasse umfasst den Einzelhandel mit Textilien (Nace-Klasse 52.41), sowie den Einzelhandel mit Bekleidung (Nace-Klasse 52.42).

Apotheken, Sanitätsbedarf, Drogerien

Hierunter fallen alle IHK-Mitgliedsunternehmen aus der Nace-Gruppe 52.3. Diese Gruppe umfasst neben Apotheken den Facheinzelhandel mit medizinischen, orthopädischen und kosmetischen Artikeln in Verkaufsräumen.

Nahrungsmittel

Hierunter fallen alle IHK-Mitgliedsunternehmen aus der Nace-Klasse 52.11 (Einzelhandel mit Waren verschiedener Art, Hauptrichtung Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren) und aus der Nace-Grup- pe 52.2 (Facheinzelhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren in Verkaufsräumen).

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Wichtige Adressen

Ausgewählte Verbände der Branche auf Bundesebene:

Bundesvereinigung Deutscher Handelsverbände e. V. (BDH) Am Weidendamm 1 A 10117 Berlin Telefon: (030) 59 00 955-21 Fax: (030) 59 00 955-39 Internet: www.bga.de E-Mail: [email protected]

Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) Höninger Weg 16 a 50969 Köln Telefon: (0221) 93 65 502 Internet: www.einzelhandel.de E-Mail: [email protected]

Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände (ABDA) Postfach 57 22 65732 Eschborn Telefon: (0 61 96) 92 80 Fax: (0 61 96) 92 85 56 Internet: www.abda.de

Bundesverband der Juweliere, Schmuck und Uhrenfachgeschäfte e. V. Altkönigstraße 9 61462 Königstein Telefon: (0 61 74) 40 42 Fax: (0 61 74) 22 587 E-Mail: [email protected]

Bundesverband Deutscher Reformhäuser - refo - e.V. Gotische Straße 15 61462 Königstein Telefon: (0 61 72) 30 09-861 Fax: (0 61 72) 30 09-862 Internet: www.neuform.de E-Mail: [email protected]

Aussenhandelsvereinigung des Deutschen Einzelhandels e. V. (AVE) Mauritiussteinweg 1 50676 Köln Telefon: (02 21) 92 18 340 Fax: (02 21) 92 18 346

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Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e. V. Friedrichstraße 60 (Atrium) 10117 Berlin Telefon: (0 30) 20 61 200 Fax: (0 30) 20 61 20 88 Internet: www.bag.de E-Mail: [email protected]

Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels e. V. (BVL) Ulrich-von-Hassell-Straße 64 53123 Bonn Telefon: (02 28) 91 92 00 Fax: (02 28) 91 92 010 E-Mail: [email protected]

Bundesverband des Deutschen Lederwaren-Einzelhandels e. V. Am Lyskirchen 14 50676 Köln Telefon: (02 21) 92 15 090 Fax: (02 21) 92 15 09 10 E-Mail: [email protected]

Bundesverband des Deutschen Schuheinzelhandels e. V. Salierring 44 50677 Köln Telefon: (02 21) 24 09 107 Fax: (02 21) 24 08 670 E-Mail: [email protected]

Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels e. V. (BTE) Am Lyskirchen 14 50676 Köln Telefon: (02 21) 92 21 50 90 Fax: (02 21) 92 15 09 10 Internet: www.bte.de E-Mail: [email protected]

Bundesverband des werbenden Buch- und Zeitschriftenhandels e. V. Brahmsweg 3 50169 Kerpen Telefon: (0 22 73) 67 17 Fax: (0 22 73) 67 18 Internet: www.presse.de/wbz

Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels e. V. (BVS) Am Lyskirchen 14 50676 Köln Telefon: (02 21) 27 16 60

52 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Fax: (02 21) 27 16 620 E-Mail: [email protected]

Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels e. V. (BTWE) Postfach 29 04 61 50525 Köln Telefon: (02 21) 27 16 60 E-Mail: [email protected]

Bundesverband des Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik-Einzelhandels e. V. (BVU) Postfach 25 03 63 50519 Köln Telefon: (02 21) 93 65 58 21 Fax: (02 21) 93 65 58 38 Internet: www.bvu-ev.de

Bundesverband Technik des Einzelhandels e. V. (BVT) An Lyskirchen 14 50676 Köln Telefon: (02 21) 27 166-0 Fax: (02 21) 27 166-20 Internet: www.bvt-ev.de E-Mail: [email protected]

Ausgewählte Verbände der Branche auf Landesebene:

Landesverband des Hessischen Einzelhandels e. V. Berliner Straße 72 60311 Frankfurt am Main Telefon: (0 69) 13 30 910 Fax: (0 69) 13 30 91 99 E-Mail: [email protected]

Einzelhandelsverband Hessen-Mitte e. V. Bismarckstraße 5a 35390 Gießen Telefon: (06 41) 72 181 E-Mail: [email protected]

Einzelhandelsverband Hessen-Nord e. V. Pestalozzistraße 27 34119 Kassel Telefon: (05 61) 89 68 68 Fax: (05 61) 12 460 E-Mail: [email protected]

53 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Einzelhandelsverband Hessen-Süd e. V. Schuchardstraße 12 64283 Telefon: (0 61 51) 17 96 5 Fax: (0 61 51) 17 96 99 E-Mail: [email protected]

Arbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels im Land Hessen e. V. Zeil 51 60313 Frankfurt am Main Telefon: (0 69) 28 33 61 Fax: (0 69) 28 16 48 E-Mail: [email protected]

Hessischer Apothekenverband e. V. Am Leonhardsbrunn 13 60487 Frankfurt am Main Telefon: (0 69) 79 20 05-0

Ausgewählte Verbände der Branche vor Ort:

Einzelhandelsverband Frankfurt am Main, Hochtaunus, Maintaunus e. V. Berliner Straße 72 60311 Frankfurt am Main Telefon: (069) 13 30 910 Fax: (0 69) 13 30 91 99 E-Mail: [email protected]

Einzelhandelsverband für Stadt und Kreis Offenbach e. V. Kaiserstraße 38 63065 Offenbach Telefon: (069) 81 16 56 Fax: (069) 88 61 25 E-Mail: [email protected]

Einzelhandelsverband Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern e. V. Nürnberger Straße 11 63450 Hanau Telefon: (0 61 81) 25 63 32 Fax: (0 61 81) 25 63 37 E-Mail: [email protected]

Einzelhandelsverband Wetterau e. V. Hanauer Straße 5 61169 Friedberg Telefon: (0 60 31) 53 72 Fax: (0 60 31) 92 149

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Einzelhandelsverband Wiesbaden-Rheingau-Untertaunus e. V. Rheinstraße 36 65185 Wiesbaden Telefon: ( 06 11) 37 26 85 Fax: (06 11) 30 25 47 E-Mail: [email protected]

Gewerbeverein Bad Soden am Taunus e.V. Herr Andreas Degen Max-Baginski-Str. 14 65812 Bad Soden a.Ts. Telefon: 0 61 96/2 68 28 Telefax: 0 61 96/6 35 85 Web: http://www.bad-soden.de/gewerbe E-Mail: [email protected]

Gewerbeverein Bad Soden-Neuenhain e.V. Frau Katja Gauf Hauptstraße 31 65812 Bad Soden-Neuenhain; Telefon: 0 61 96 - 2 38 09 Email: [email protected]

Gewerbeverein Eppstein "Industrie-Handel-Handwerk in Eppstein" Frau Rosemarie Engelhard Fischbacher Str. 2 65817 Eppstein Telefon: 0 61 98 - 81 97 Telefax: 0 61 98 - 3 46 30 Web: http://www.gewerbeverein-eppstein.de

Gewerbeverein Eschborn Herr Gerhard Pfeiffer Falkensteiner Str. 14 65760 Eschborn Telefon: 0 61 73 - 6 25 05 E-Mail: [email protected]

Handwerker- und Gewerbeverein Flörsheim am Main Herr Willi Lauck Artelbrückstr. 8 65439 Flörsheim Telefon: 0 61 45 - 95 23 0 (Büro) -48 71 (privat) Telefax: 0 61 45 - 52 58 4 E-Mail: [email protected] Web: http://www.hgv-floersheim-main.de

55 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Gewerbeverein Hattersheim/Main e.V. Herr Michael Neubert Friedrich-Ebert-Str. 19 65795 Hattersheim Telefon: 0 61 90/7 10 81 Telefax: 0 61 90/7 37 30 E-Mail: [email protected] Web: http://www.gewerbeverein-hattersheim.de

Industrie-Handel-Handwerk e.V. Herr Peter Blumenberg Hauptstr. 35 65719 Hofheim Tel.: 0 61 92 - 2 48 42 E-Mail: [email protected] Web: http://www.markthofheim.de

Gewerbeverein Hofheim- Herr Michael Ströhmann c/o Ströhmann Marmor GmbH Nassaustr. 25 65719 Hofheim Telefon: 0 61 22 - 60 61

Vereinigung Kelkheimer Selbständiger e.V. Herr Michael Trawitzki Hornauer Str. 45a 65779 Kelkheim Telefon: 0 61 92 - 20 81 63 E-Mail: [email protected] Web: http://www.vks-kelkheim.de

Handwerker-und Gewerbeverein Kelkheim e.V. Herr Stephan Wolf c/o Möbelwerk/Einrichtungshaus Frankfurter Str. 77 65779 Kelkheim Telefon: 0 61 95 - 23 12 E-Mail: [email protected]

Vereinigung Krifteler Selbständiger e.V. Silvia May Am Holzweg 17-21 65830 Kriftel Telefon: 0 61 92 - 99 79 0 E-Mail: [email protected] Web: http://www.vks-kriftel.de

56 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main Branchenportrait Einzelhandel im Main-Taunus-Kreis 2005

Vereinigung Liederbacher Selbständiger e.V. Herr Joachim Unverzagt Alt Niederhofheim 9 65835 Liederbach Telefon.: 0 61 96 - 6 39 13 E-Mail: [email protected] Web: http://www.branchenverzeichnis-liederbach.de

Main-Taunus-Werbegemeinschaft Herr Gerhard Baur Main-Taunus-Zentrum 65843 Sulzbach Telefon: 0 69 - 30 09 01 64 Telefax: 0 69 - 30 97 06

Gewerbeverein Schwalbach Herr Alfons Steier Sulzbacher Str. 43 65824 Schwalbach Telefon: 06196 - 12 44 E-Mail: [email protected] Web: http://www.gewerbeverein-schwalbach-ev.de

Gewerbeverein Sulzbach (Taunus) e.V. Herr Gregor Betzel Hauptstr. 30 65843 Sulzbach Telefon: 0 61 96 - 75 93 15 Telefax: 0 61 96 - 58 03 42 Web: http://www.gewerbeverein-sulzbach.de E-Mail: [email protected]

57 Die IHK Frankfurt am Main stützt die Aussagen dieses Branchenportraits aus eigenen Quellen und Hochrechnungen. Zusätzlich verwendete Quellen wurden gekennzeichnet. Die Veröffentlichung erfolgt nach bestem Wissen, ohne jegliche Gewähr und Haftung auf die Richtigkeit aller Angaben.

IHK Frankfurt am Main, 2005