Landesdüngeverordnung Vom 5. Juli 2018 Gvobl. Schl
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Landesdüngeverordnung Vom 5. Juli 2018 GVOBl. Schl.-H. S. 395, ber. S. 441 § 1 Geltungsbereich und Ziel (1) Diese Verordnung regelt ergänzend zur Düngeverordnung zum Schutz der Ge- wässer vor Verunreinigung durch Nitrat oder Phosphat zusätzliche Anforderungen bei der Anwendung von Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen, Kultursubstraten und Pflan- zenhilfsmitteln auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. (2) Ziel der Verordnung ist die Reduzierung der landwirtschaftlichen Nährstoffeinträge in Gewässer, insbesondere von Nitrat in belastete Grundwasserkörper und Phosphat in belastete Oberflächengewässer. § 2 Begriffe Soweit nichts Abweichendes geregelt ist, gelten die Begriffsbestimmungen gemäß § 2 der Düngeverordnung entsprechend. § 3 Räumlicher Geltungsbereich Die Verordnung gilt räumlich für diejenigen Gemarkungen, die in Anlage 1 aufgeführt werden. Anlage 1 ist Bestandteil dieser Verordnung. Soweit in Anlage 1 nichts Ab- weichendes geregelt ist, gehört das gesamte Gebiet der Gemarkung zu der jeweili- gen Kulisse. - 2 - - 3 - § 4 Schutz von Gebieten nach § 13 Absatz 2 Satz 1 Nummer 1 der Düngeverordnung (N-Kulisse) (1) In den Gemarkungen, die nach Anlage 1 der N-Kulisse angehören, gelten die in den Absätzen 2 bis 4 geregelten Anforderungen. (2) Abweichend von § 3 Absatz 4 Satz 1 der Düngeverordnung darf das Aufbringen von Wirtschaftsdüngern sowie von organischen und organisch-mineralischen Dün- gemitteln, bei denen es sich um Gärrückstände aus dem Betrieb einer Biogasanlage handelt, nur erfolgen, wenn vor dem Aufbringen ihre Gehalte an Gesamtstickstoff, verfügbarem Stickstoff oder Ammoniumstickstoff und Gesamtphosphat auf der Grundlage wissenschaftlich anerkannter Messmethoden vom Betriebsinhaber oder in dessen Auftrag festgestellt worden sind. Die in Satz 1 genannte Feststellung darf nicht älter als zwei Jahre sein. (3) Abweichend von § 6 Absatz 1 Satz 1 der Düngeverordnung sind die dort genann- ten Düngemittel bei der Aufbringung auf unbestelltes Ackerland unverzüglich, jedoch spätestens innerhalb von einer Stunde nach Beginn des Aufbringens einzuarbeiten; § 6 Absatz 1 Satz 2 und 3 der Düngeverordnung bleibt unberührt. (4) Abweichend von § 6 Absatz 8 Satz 1 Nummer 2 der Düngeverordnung dürfen Düngemittel mit einem wesentlichen Gehalt an Stickstoff auf den dort genannten Flä- chen in der Zeit vom 15. Oktober bis zum Ablauf des 31. Januar nicht aufgebracht werden. - 4 - § 5 Schutz von Gebieten nach § 13 Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 der Düngeverordnung (P-Kulisse) (1) In den Gemarkungen, die nach Anhang 1 der P-Kulisse angehören, gelten die in den Absätzen 2 bis 4 geregelten Anforderungen. (2) Abweichend von § 3 Absatz 4 Satz 1 der Düngeverordnung darf das Aufbringen von Wirtschaftsdüngern sowie von organischen und organisch-mineralischen Dün- gemitteln, bei denen es sich um Gärrückstände aus dem Betrieb einer Biogasanlage handelt, nur erfolgen, wenn vor dem Aufbringen ihre Gehalte an Gesamtstickstoff, verfügbarem Stickstoff oder Ammoniumstickstoff und Gesamtphosphat auf der Grundlage wissenschaftlich anerkannter Messmethoden vom Betriebsinhaber oder in dessen Auftrag festgestellt worden sind. Die in Satz 1 genannte Feststellung darf nicht älter als zwei Jahre sein. (3) Abweichend von § 3 Absatz 6 Satz 2 der Düngeverordnung kann in Gebieten nach Absatz 1 nicht nur im Einzelfall angeordnet werden, dass abweichend von § 3 Absatz 6 Satz 1 der Düngeverordnung nur geringere Phosphatmengen aufgebracht werden dürfen oder das Aufbringen phosphathaltiger Düngemittel untersagt werden. Auf Schlägen, auf denen die Bodenuntersuchung nach § 4 Absatz 4 Satz 1 Nummer 2 der Düngeverordnung ergeben hat, dass der Phosphatgehalt im Durchschnitt (ge- wogenes Mittel) 35 Milligramm Phosphat je 100 Gramm Boden nach der CAL- Methode, 40 Milligramm Phosphat je 100 Gramm Boden nach der DL-Methode oder 6,3 Milligramm Phosphor je 100 Gramm Boden nach dem EUF-Verfahren überschrei- tet, dürfen phosphathaltige Düngemittel höchstens bis in Höhe von 50 vom Hundert der Nährstoffabfuhr aufgebracht werden; im Rahmen einer Fruchtfolge kann die vo- raussichtliche Phosphatabfuhr für einen Zeitraum von höchstens drei Jahren zu Grunde gelegt werden. (4) Abweichend von § 6 Absatz 8 Satz 1 der Düngeverordnung dürfen Düngemittel mit einem wesentlichen Gehalt an Phosphat in der Zeit vom 15. Oktober bis zum Ab- lauf des 31. Januar nicht aufgebracht werden. - 5 - § 6 Bußgeldvorschriften Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig 1. entgegen § 4 Absatz 2 Wirtschaftsdünger sowie organische und organisch- mineralische Düngemittel, bei denen es sich um Gärrückstände aus dem Betrieb einer Biogasanlage handelt, aufbringt, ohne dass vor dem Aufbringen ihre Gehal- te an Gesamtstickstoff, verfügbarem Stickstoff oder Ammoniumstickstoff und Ge- samtphosphat auf der Grundlage wissenschaftlich anerkannter Messmethoden vom Betriebsinhaber oder in dessen Auftrag festgestellt worden sind. 2. entgegen § 4 Absatz 3 Düngemittel bei der Aufbringung auf unbestelltes Acker- land nicht innerhalb von einer Stunde nach Beginn des Aufbringens einarbeitet. 3. entgegen § 4 Absatz 4 Düngemittel mit einem wesentlichen Gehalt an Stickstoff innerhalb der Sperrzeit aufbringt. 4. entgegen § 5 Absatz 2 Wirtschaftsdünger sowie organische und organisch- mineralische Düngemittel, bei denen es sich um Gärrückstände aus dem Betrieb einer Biogasanlage handelt, aufbringt, ohne dass vor dem Aufbringen ihre Gehal- te an Gesamtstickstoff, verfügbarem Stickstoff oder Ammoniumstickstoff und Ge- samtphosphat auf der Grundlage wissenschaftlich anerkannter Messmethoden vom Betriebsinhaber oder in dessen Auftrag festgestellt worden sind. 5. entgegen § 5 Absatz 3 phosphathaltiges Düngemittel aufbringt. 6. entgegen § 5 Absatz 4 Düngemittel mit einem wesentlichen Gehalt an Phosphat innerhalb der Sperrzeit aufbringt. § 7 Übertragung der Verordnungsermächtigung Die Ermächtigung zum Erlass einer Verordnung nach § 13 Absatz 2 Satz 1 der Dün- geverordnung in Verbindung mit § 15 Absatz 6 Satz 2 Nummer 1 des Düngegesetzes wird auf die für Landwirtschaft zuständige oberste Landesbehörde übertragen. - 6 - Anlage 1 (zu §§ 3, 4 Absatz 1 und 5 Absatz 1): Der Geltungsbereich der Verordnung bezieht sich auf die folgenden Gemarkungen oder Teile von Gemarkungen (Spalte AGK: Amtliche Gemeindekennziffer; Spalte N-Kulisse bzw. P-Kulisse: V: Ge- markung vollständig in der jeweiligen Kulisse enthalten; T: Gemarkung teilweise in der jeweiligen Kulisse enthalten; Spalte Bemerkung: Beschreibung des Teiles der Gemar- kung, der in der jeweiligen Kulisse liegt) Flensburg, Stadt (01) AGK Gemeinde Gemarkung N-Kulisse P-Kulisse Bemerkung 01001000 Flensburg, Stadt Flensburg-W V Kiel, Landeshauptstadt (02) AGK Gemeinde Gemarkung N-Kulisse P-Kulisse Bemerkung 01002000 Kiel, Landeshauptstadt Hammer (Kiel) V V 01002000 Kiel, Landeshauptstadt Hassee V T P-Kulisse: die west- liche Teilfläche der Gemarkung 01002000 Kiel, Landeshauptstadt Hasseldieksdamm V 01002000 Kiel, Landeshauptstadt Kiel-G T P-Kulisse: die südli- che Teilfläche der Gemarkung 01002000 Kiel, Landeshauptstadt Kiel-U T P-Kulisse: die südli- che Teilfläche der Gemarkung 01002000 Kiel, Landeshauptstadt Kiel-V V 01002000 Kiel, Landeshauptstadt Meimersdorf V V 01002000 Kiel, Landeshauptstadt Mettenhof V 01002000 Kiel, Landeshauptstadt Moorsee V 01002000 Kiel, Landeshauptstadt Rönne V 01002000 Kiel, Landeshauptstadt Russee V V 01002000 Kiel, Landeshauptstadt Schlüsbek V 01002000 Kiel, Landeshauptstadt Wellsee V Lübeck, Hansestadt (03) AGK Gemeinde Gemarkung N-Kulisse P-Kulisse Bemerkung 01003000 Lübeck, Hansestadt Beidendorf V 01003000 Lübeck, Hansestadt Blankensee V 01003000 Lübeck, Hansestadt Krummesse T N-Kulisse: der öst- lich des Elbe- Lübeck-Kanals gelegene Teil 01003000 Lübeck, Hansestadt Schlutup V 01003000 Lübeck, Hansestadt Stecknitz V 01003000 Lübeck, Hansestadt Vorrade V 01003000 Lübeck, Hansestadt Wulfsdorf (Lübeck) V Neumünster, Stadt (04) AGK Gemeinde Gemarkung N-Kulisse P-Kulisse Bemerkung 01004000 Neumünster, Stadt Dosenmoor V V 01004000 Neumünster, Stadt Einfeld V T P-Kulisse: der nordöstlich der K 5 (Looper Weg - Dorfstraße - Groß- harrier Weg) gele- gene Teil - 7 - 01004000 Neumünster, Stadt Gadeland V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6091 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6092 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6093 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6095 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6096 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6097 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6191 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6192 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6193 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6194 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6195 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6196 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6197 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6291 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6292 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6293 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6294 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6295 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6296 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6297 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6390 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6391 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6392 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6393 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6394 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6395 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6396 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6397 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6400 V 01004000 Neumünster, Stadt Neumünster -6490 V 01004000 Neumünster,