Örtliches Raumordnungskonzept / Tirol

Naturkundliche Bearbeitung

Mai 2016

Einlage 1

Auftraggeber: Bearbeitung:

http://www.stadt-lienz.at/ www.revital-ib.at

Örtliches Raumordnungskonzept (ÖRK) Lienz / Tirol

Naturkundliche Bearbeitung

Auftraggeber: Gemeinde Lienz Hauptplatz 7 9900 Lienz

Auftragnehmer: REVITAL Integrative Naturraumplanung GmbH Nußdorf 71 9990 Nußdorf-Debant Tel.: +43 4852 67499-0; Fax: DW 19 [email protected]; www.revital-ib.at

Bearbeitung DI Andrea Hassler DI (FH) Andreas Nemmert

Nußdorf-Debant, im November 2015 REVITAL Integrative Naturraumplanung GmbH  9990 Nußdorf-Debant  www.revital- ib.at  Seite 2 Örtliches Raumordnungskonzept Lienz / Naturkundliche Bearbeitung

Inhaltsverzeichnis

1 Einführung ...... 6

1.1 Allgemeines ...... 6

1.2 Naturkundliche Grundlagen...... 6

1.2.1 Vegetation ...... 6 1.2.2 Tiere ...... 6

1.3 Tiroler Naturschutzgesetz und Naturschutzverordnung ...... 7

1.3.1 Schutzgebiete nach dem Tiroler Naturschutzgesetz 2005 und Natura 2000-Gebiete (tiris) 7 1.3.2 Naturdenkmäler (tiris) ...... 7

2 Lebensraumtypenplan ...... 9

2.1 Grünerlengebüsch, Hochstaudenflur (XAGH) ...... 10

2.2 Feucht- und Nasswiese (XFW) ...... 10

2.3 Stillgewässer (XGS) ...... 10

2.4 Fließgewässer (XGF) ...... 11

2.5 Feldgehölze, Lesesteinhaufen und Feldmauern (XMFG) ...... 12

2.6 Trocken- und Halbtrockenrasen; Magerwiesen (XMLH) ...... 13

2.7 Streuobstwiesen (XMSW) ...... 14

2.8 Auwald (Weichholz-Auen, Hartholz-Auen), bachbegleitende naturnahe Gehölze und gehölzfreie Auen (XWA) ...... 15

2.9 Buchenreiche Wälder (XWB) ...... 15

2.10 Laubholzdominierte Wälder (XWL) ...... 16

2.11 Nadelholzdominierte Wälder (XWN) ...... 16

3 Landschaftsbild-Erholungswerteplan ...... 17

3.1 Teilraum Schlossberg ...... 17

3.2 Teilraum Lienz - Eichholz ...... 18

3.3 Teilraum Lienz Zentrum ...... 19

3.4 Teilraum Friedensiedlung ...... 20

3.5 Teilraum Moafeld ...... 21

3.6 Teilraum Landwirtschaftliche Lehranstalt ...... 23 REVITAL Integrative Naturraumplanung GmbH  9990 Nußdorf-Debant  www.revital- ib.at  Seite 3 Örtliches Raumordnungskonzept Lienz / Naturkundliche Bearbeitung

3.7 Teilraum Peggetz ...... 24

3.8 Teilraum Postleite ...... 25

3.9 Teilraum Lienz Süd ...... 26

4 Naturwerteplan ...... 28

4.1 Freihalteflächen für „Biotopschutz in der Kulturlandschaft“ (FOEBK) ...... 28

4.2 Freihalteflächen für „Biotopschutz in der Naturlandschaft“ (FOEBN) ...... 29

4.3 Änderungen bei den Freihalteflächen für „Biotopschutz“ ...... 29

4.3.1 Örtliches Raumordungskonzept Gemeinde Lienz (Stand 2004) ...... 29 4.3.2 Fortschreibung örtliches Raumordnungskonzept Gemeinde Lienz (2014) ...... 30

4.4 Freihalteflächen für „Landschaftsschutz/Erholungsfunktion in der Kulturlandschaft“ (FALK) ...... 31

4.5 Freihalteflächen für „Landschaftsschutz/Erholungsfunktion in der Naturlandschaft“ (FALN) ...... 31

4.6 Änderungen bei den Freihalteflächen für „Landschaftsschutz/Erholungsfunktion“ .31

4.7 Vorgeschlagene Freihaltefläche für „Entwicklungsraum für naturkundlich wertvolle Flächen“ (FOEE) ...... 33

4.8 Vorgeschlagene Freihaltefläche für „Erholungsfunktion“ (FAE) ...... 34

5 Änderungsbereiche ...... 35

6 Konfliktbereiche ...... 36

Abbildungsverzeichnis Abbildung 2-1: Schlossteich – Schloss Bruck, Blickrichtung Westen ...... 11 Abbildung 2-2: Die Drau im Bereich der Peggetz, Blickrichtung Nordwesten...... 12 Abbildung 2-3: Feldgehölz – Einzelbaum im westlichen Bereich von Lienz ...... 13 Abbildung 2-4: Streuobstwiese westlich, angrenzend an die Talstation der Lienzer Bergbahnen / Hochstein ...... 14 Abbildung 2-5: Isel mit begleitenden Gehölzen, im westlichen Gemeindegebiet ...... 15 Abbildung 3-1: Teilraum Nr. 1 Schlossberg, gelb: Außengrenze ...... 17 Abbildung 3-2: Blick auf den Teilraum Schlossberg (von Norden) ...... 18 Abbildung 3-3: Teilraum Nr. 2 Lienz Eichholz, gelb: Außengrenze ...... 18 Abbildung 3-4: Dolomitenstadion im Teilraum 2 (Lienz – Eichholz) ...... 19 Abbildung 3-5: Teilraum Nr. 3 Lienz Zentrum, gelb: Außengrenze ...... 19 Abbildung 3-6: Teilraum Nr. 4 Friedensiedlung, gelb: Außengrenze ...... 20 Abbildung 3-7: Die den Teilraum Nr. 4 durchschneidende Eistenbahntrasse, Blick nach Norden ...... 21

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Abbildung 3-8: Teilraum Nr. 5 Moafeld, gelb: Außengrenze ...... 21 Abbildung 3-9: Nordwestliche Teilraumgrenze, Übergang von Siedlungsgebiet zu landwirtschaftlicher Nutzung (Offenland), Blick Richtung Osten ...... 22 Abbildung 3-10: Teilraum Nr. 6 Landwirtschaftliche Lehranstalt, gelb: Außengrenze ...... 23 Abbildung 3-11: Blick nach Osten auf die Landwirtschaftliche Lehranstalt sowie die genannte Harpfe ...... 23 Abbildung 3-12: Teilraum Nr. 7 Peggetz (gelbe Abgrenzung) ...... 24 Abbildung 3-13: Blick nach Südwesten auf das Fernwärmewerk der Gemeinde Lienz ...... 25 Abbildung 3-14: Teilraum Nr.8 Postleite (gelbe Abgrenzung) ...... 25 Abbildung 3-15: Blick von Westen aus in den Teilraum Postleite (offene Kulturlandschaft, Gehöfte, Stromleitung) ...... 26 Abbildung 3-16: Teilraum Nr. 9 Lienz Süd (Teilraum = gelbe Linie, Gemeindegrenze = rote Linie) ...... 26 Abbildung 3-17: Blick Richtung Süden, Startpunkt des Fußweg Amlach beim Stadion ...... 27 Abbildung 4-1: Teilraum Nr. 9 Lienz Süd (Teilraum = gelbe Linie, Gemeindegrenze = rote Linie) ...... 32 Abbildung 4-2: Teilfläche altes ROK ...... 32 Abbildung 6-1: Blick Richtung Südwesten auf den Konfliktbereich 0 ...... 37 Abbildung 6-2: Blick in Richtung Süden auf die Harpfe der Stadt Lienz und den Konfliktbereich 3 ..... 39 Abbildung 6-4: Überblick über den Konfliktbereich 7 ...... 43 Abbildung 6-5: Überblick über den Konfliktbereich 13 ...... 45

Anmerkung: Bei nicht vorhandenem Copyright liegen die Fotorechte bei REVITAL, ansonsten sind die Rechte beim Foto vermerkt.

Tabellenverzeichnis Tabelle 2-1: Lebensraumtypenliste ...... 9 Tabelle 5-1: Änderungsbereich ROK Lienz / Tirol ...... 35

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1 Einführung

1.1 Allgemeines

Im Rahmen der Fortschreibung des örtlichen Raumordnungskonzeptes für die Gemeinde Lienz wurde die naturkundliche Bearbeitung des örtlichen Raumordungskonzeptes (ÖRK) vom Büro REVITAL Integrative Naturraumplanung GmbH übernommen. Der naturkundliche Bearbeitungsrahmen umfasst einen Lebensraumtypenplan, einen Landschaftsbild-Erholungswerteplan und einen Naturwerteplan. Der Lebensraumtypenplan und der Landschaftsbild-Erholungswerteplan stellen Grundlagenpläne dar. Ihre Ergebnisse werden zum Naturwerteplan zusammengefasst, welcher Vorbehaltsflächen (Freihalteflächen) zur Erhaltung, aber auch zur Entwicklung und Gestaltung naturkundlich wertvoller Flächen (Biotopschutz), des Landschaftsbildes (Landschaftsschutz) und Erholungswertes (Erholungsfunktion) ausweist.

1.2 Naturkundliche Grundlagen

1.2.1 Vegetation

Der aktuelle Lebensraumtypenplan basiert auf der

 Biotopkartierung Tirol (BIK Tirol, 1995 / 1996) sowie einer

 Plausibilitätsprüfung mittels Luftbild. Da die BIK für die Gemeinde Lienz aus dem Jahren 1995 – 1196 stammt wurde eine flächenbezogene Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung der BIK innerhalb des Dauersiedlungsraumes durch das Büro REVITAL Integrative Naturraumplanung GmbH (im Mai 2014) durchgeführt. Der so entstandene Datensatz beinhaltet den gesamten Dauersiedlungsraum und alle gewidmeten und zu widmenden Flächen. Mit dem vorliegenden Lebensraumtypenplan steht der Gemeinde Lienz ein neues Informationsmaterial über die Naturressourcen im Gemeindegebiet zur Verfügung. Die hier ausgewiesenen Biotope umfassen natürliche Lebensräume, naturnahe Biotope und durch die Tätigkeit des Menschen entstandene, artenreiche und wertvolle Lebensräume. Eine Beschreibung der aktuellen Situation erfolgt unter Kapitel 2 - Lebensraumtypenplan.

1.2.2 Tiere

Der Fachbereich Fauna wird im Rahmen der Bearbeitung der direkten Konflikt- bzw. Änderungsbereiche berücksichtigt. Hier ist keine Erhebung, keine Kartierung aller Tiergruppen vorgesehen, sondern eine Bearbeitung mit vorhandenen Daten. Diese Bearbeitung wird auf die Konfliktbereiche beschränkt, wobei dabei die Auswirkungen auf die Tierwelt beschrieben und bewertet (siehe Kapitel 6 - Konfliktbereiche) werden müssen.

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1.3 Tiroler Naturschutzgesetz und Naturschutzverordnung

1.3.1 Schutzgebiete nach dem Tiroler Naturschutzgesetz 2005 und Natura 2000-Gebiete (tiris)

Im Gemeindegebiet von Lienz befinden sich keine Schutzgebiete. Die Fläche rund um das Schloss Bruck, die angrenzende Parkanlage, ist jedoch als Naturdenkmal ausgewiesen (siehe auch Kapitel 1.3.2.). Das nächste Landschaftsschutzgebiet "Kerschbaumertal und Galitzenbachgraben" liegt südlich der Gemeindegrenzen, in der Gemeinde Amlach. Im Gemeindegebiet von Lienz ist darüber hinaus auch kein Natura 2000-Gebiet vorhanden. Als Natura 2000-Gebiet in unmittelbarer Nähre zum Gemeindegebiet Lienz ist der Nationalpark Hohe Tauern vorzufinden, der als größter Nationalpark in Österreich ausgewiesen ist.

1.3.2 Naturdenkmäler (tiris)

Im Gemeindegebiet von Lienz befinden sich die folgenden neun Naturdenkmale:

 Linde vor der Angerburg Die mehrstämmige Winterlinde befindet sich am Vorplatz der Angerburg in der Muchargassse und ist seit 1962 unter Schutz gestellt. Eine baumpflegerische Sanierung wurde in den 1980er Jahren vorgenommen.  Linde vor dem Klösterle Gegenüber der Kirche und dem Kloster der Dominikanerinnen steht die 20 m hohe Winterlinde. Gemeinsam mit einem Brunnen und einem Denkmal trägt die Linde zur Erinnerung an die Befreiungskriege bei. In Nord-Süd Richtung ist eine schöne symmetrische Krone zu erkennen.

 Rotföhre am Taleracker Die über 20 m hohe Rotföhre steht gegenüber dem Bahnhof am südlichen Drau-Ufer. Der Stamm dieser Kiefer ist leicht schräg gewachsen und ist ungefähr 1 m dick. Es sind nur in der oberen Hälfte Äste vorhanden, die eine schirmförmige Krone bilden. Das Alter wird auf 280 Jahre geschätzt. Die Rotföhre ist seit 1962 als Naturdenkmal ausgewiesen.

 Esche am Nußdorferweg in Lienz Das seit 1990 ausgewiesene Naturdenkmal ist nördlich des Weges von der Lienzer Mienekugel nach situiert. Der Stamm der alten Esche ist innen komplett hohl, der Stammumfang beträgt etwa 5 m.

 3 Ahorne vor der Stadtpfarrkirche St. Andrä Die 3 Ahorne (2 davon sind Bergahorne, ein nordamerikanischer Silberahorn) sind seit 1962 unter Naturschutz gestellt und befinden sich in der Grünfläche vor der Friedhofsmauer nordwestlich der Stadtpfarrkirche St. Andrä. Sie sind von ursprünglich 5 Ahornen verblieben.

 Linde bei der Stadtpfarrkirche St. Andrä REVITAL Integrative Naturraumplanung GmbH  9990 Nußdorf-Debant  www.revital- ib.at  Seite 7 Örtliches Raumordnungskonzept Lienz / Naturkundliche Bearbeitung

Die wüchsige, ca. 30 m hohe Winterlinde steht an der Patriasdorfer Straße, gut sichtbar am östlichen Aufgang zum Friedhof und zur Kirche. Dieses mächtige Landschaftselement ist seit 1992 unter Denkmalschutz gestellt.

 Linde vor der Michaelskirche Auf dem Michaelsplatz vor der Michaelskirche steht diese über 20 m hohe und breite Winterlinde. Inmitten des verbauten Gebietes ist sie mit ihrer Krone als grüne Insel zu sehen. Die Linde steht seit 1962 unter Schutz.

 Park bei Schloss Bruck Der direkt am Schloss Bruck am Schlossberg angelegte Park beherbergt einen Teich und ein verfallenes Wasserschloss, sowie zahlreich alte Bäume und Sträucher. Darunter sind etwa eine Stieleiche, eine Weißtanne, eine Rotbuche, Linden und ein Bergahorn als markante Altbäume mit beachtlichen Ausmaßen zu nennen. Eine 400 Jahre alte Linde musste im Juni 2014 gefällt werden. Der Park ist bereits seit 1935 als Naturdenkmal erklärt.

 Bergahorn am "Wasserrain", nahe der Felbertauernstraße Der Bergahorn ist seit 1996 unter Schutz gestellt. Der Baum steht westlich neben der Isel im Naherholungsgebiet von Lienz, etwa 20 m nördlich der Felbertauernstraße. Der Bergahorn ist ca. 200 Jahre alt und weist eine Höhe von etwa 25 m auf, der Stammumfang beträgt ca. 3,5 m.

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2 Lebensraumtypenplan

In diesem Kapitel erfolgt die textliche Beschreibung des Lebensraumtypenplans (Maßstab 1:5.000, Kartierung nach dem X-Schlüssel „Lebensraumtypenschlüsse für die Raumordnungskonzepte“), welcher auf der Biotopkartierung Tirol basiert. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die erfassten Lebensraumtypen und ihr Ausmaß innerhalb der Gemeindegrenzen (Dauersiedlungsraum) von Lienz. Rund 4,05 km² wurden im Lebensraumtypenplan erfasst, wobei nur die X-Objekte nachfolgend gelistet sind. Jene Lebensraumtypen, die nicht zu den X-Objekten zählen (z. B. Ackerflächen, Intensivgrünland, etc.), scheinen nicht auf. Das Gemeindegebiet von Lienz hat insgesamt eine Größe von rund 15,94 km².

Tabelle 2-1: Lebensraumtypenliste X-Objekt Lebensraumtyp Gesamtfläche (ha) XAGH Grünerlengebüsch, Hochstaudenflur 0,23 XFW Feucht- und Nasswiese 0,32 XGS Stillgewässer 1,10 XGF Fließgewässer 16,90 XMFG Feldgehölze, Lesesteinhaufen und Feldmauern 27,98 XMLH Trocken- und Halbtrockenrasen; Magerwiesen 11,10 XMSW Streuobstwiesen 9,14 Auwald (Weichholz-Auen, Hartholz-Auen), bachbegleitende XWA 15,68 naturnahe Gehölze und gehölzfreie Auen XWB Buchenreiche Wälder 147,13 XWL Laubholzdominierte Wälder (incl. dominierende Baumart) 6,09 XWN Nadelholzdominierte Wälder (incl. dominierender Baumart) 167,38

Gesamtfläche (ohne lineare Elemente): 403,05

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2.1 Grünerlengebüsch, Hochstaudenflur (XAGH)

2 Lebensraumstandorte (0,23 ha) Verteilung im Gemeindegebiet: Eine dieser Flächen befindet sich im nördlichen Gemeindegebiet am Schleinitz Schuttkegel, die zweite Fläche liegt im Süden, an der Gemeindegrenze zu . Es handelt sich um einen dicht‐ und hochwüchsigen, vorwiegend krautigen und bunten Lebensraum, der häufig als Biotopverbundelement oder Pufferelement zwischen Feuchtgebieten und Intensivkulturland dient. Insgesamt gelten diese Lebensräume als Nahrungsbiotop für viele Insekten und Schmetterlinge, Lebensraum für Amphibien und Insekten und beleben das Landschaftsbild.

2.2 Feucht- und Nasswiese (XFW)

4 Lebensraumstandorte (0,32 ha) Verteilung im Gemeindegebiet: Zwei dieser Flächen befinden sich am Schlossberg, im Bereich des Tschitscher Hofes, die beiden anderen liegen auf der Sonnseite, im nördlichen Gemeindegebiet. Die hier zusammengefassten artenreichen Wiesen sind durch ihre enge Verzahnung mit Wasser charakterisiert und dadurch, wie alle Feuchtlebensräume, geschützt und besonders wertvoll. Diese Wiesen sind gekennzeichnet durch das Vorkommen seltener Pflanzenarten, wie z. B. Enziane, Orchideen und Kleinseggen, aber auch viele Tierarten sind teilweise oder ganz an Feuchtlebensräume wie Feucht- und Nasswiesen (spezialisierte Spinnen und Insekten) gebunden.

2.3 Stillgewässer (XGS)

2 Lebensraumstandorte (1,10 ha) Verteilung im Gemeindegebiet: Beide ausgewiesenen Stillgewässer befinden sich am Schlossberg, es ist einmal der (zweigeteilte) Schlossteich innerhalb der Parkanlage von Schloss Bruck, und einmal der untere Beschneiungsteich im Schigebiet am Hochstein. Der zweite Beschneiungsteich am Hochstein liegt außerhalb des Untersuchungsgebietes. Bei beiden Standorten handelt es sich um anthropogen entstandene Gewässer (Teichanlage, Beschneiungsteich). Trotzdem stellen diese Stillgewässer (vor allem der Schlossteich!) zum Teil wertvolle Lebensräume und Trittsteinbiotope für Tiere (z. B. Amphibien, Insekten etc.) dar. Darüber hinaus haben sie zum Teil eine positive Wirkung auf das Landschaftsbild.

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Abbildung 2-1: Schlossteich – Schloss Bruck, Blickrichtung Westen

2.4 Fließgewässer (XGF)

9 Lebensraumstandorte (16,90 ha) Verteilung im Gemeindegebiet: Die zwei flächenhaft wahrgenommen und ausgewiesenen Fließgewässer in Lienz sind die Drau und die Isel. Die Drau kommt von Richtung Südsüdwest und verlässt das Gemeindegebiet in Richtung Osten. Die Isel kommt aus Westlicher Richtung und mündet, im Bereich östlich des Bahnhofes, in die Drau. Beide Flüsse sind innerhalb des Untersuchungsgebietes stark verbaut und hochwassersicher angelegt. Flussab der Mündung von Drau und Isel ist der Verbauungsgrad nicht mehr so hoch wie im oberen Bereich. Alle kleineren Fließgewässer innerhalb von Lienz sind als linienhafte Elemente im Lebensraumtypenplan dargestellt. Unter diesem Lebensraumtyp werden jegliche Fließgewässer zusammengefasst. Fließgewässer sind die „Lebensadern“ unserer Täler, sie sind Tierwanderwege, Lebensraum seltener und geschützter Tierarten und haben eine positive Wirkung auf das lokale Klima und den Grundwasserhaushalt.

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Abbildung 2-2: Die Drau im Bereich der Peggetz, Blickrichtung Nordwesten.

2.5 Feldgehölze, Lesesteinhaufen und Feldmauern (XMFG)

223 Lebensraumstandorte (27,98 ha) Verteilung im Gemeindegebiet: Die Feldgehölze sind über das gesamte Gemeindegebiet verstreut, mit Ausnahme des dichtbesiedelten Raumes im Zentrum. Trotz gefühlter hoher Anzahl an Feldgehölzen, Lesesteinhaufen und Feldmauern im Gemeindegebiet von Lienz kann nicht davon gesprochen werden, eine ausgeprägte Heckenlandschaft vorzufinden. Zu den Feldgehölzen werden Hecken, Gehölzinseln, Kopfbaumbestände, Alleen, Baumreihen und Einzelbäume in der Kulturlandschaft gezählt. Die Ausprägungen (Artenzusammensetzung etc.) sind regional unterschiedlich. Lesesteinhaufen und Feldmauern sind Relikte der vorindustriellen bäuerlichen Kulturlandschaft. Sie bieten mit ihren Strukturen, Hohlräumen und durch die Speicherung der Wärme vielen Tieren und trockenheitsliebenden Pflanzen Schutz und Lebensraum. Feldgehölze und Lesesteinhaufen stellen einen wesentlichen Beitrag zur Vielfalt und Eigenart der Landschaft dar und sollten unbedingt erhalten werden.

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Abbildung 2-3: Feldgehölz – Einzelbaum im westlichen Bereich von Lienz

2.6 Trocken- und Halbtrockenrasen; Magerwiesen (XMLH)

22 Lebensraumstandorte (11,10 ha) Verteilung im Gemeindegebiet: Diese Flächen sind zum Großteil südwestlich der Gemeinde im Bereich des Hofes Tschitscher sowie im Osten der Gemeinde vorzufinden. Trocken- und Halbtrockenrasen sowie Magerwiesen zeichnen sich durch traditionell extensive Nutzung (Mahd – meist nur einmal pro Jahr, Beweidung) aus. Sie sind artenreich, mit seltenen und geschützten Arten sowie häufig von Felsblöcken, Blockstrukturen und Lesesteinriegeln durchsetzt. Es ist Lebensraum vieler licht- und wärmeliebender Tier- und Pflanzenarten, Brut- und Nahrungsbiotop von Vögeln und stellt einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Vielfalt und Eigenart des Landschaftsbildes dar.

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2.7 Streuobstwiesen (XMSW)

51 Lebensraumstandorte (9,14 ha) Verteilung im Gemeindegebiet: Die 51 Streuobstwiesen sind über das gesamte Gemeindegebiet verstreut. Ausnahme ist wiederum der dicht bebaute Bereich von Lienz. Streuobstwiesen sind zwar nicht geschützt, gehören aber zu den artenreichsten Biotoptypen Mitteleuropas. Es können bis zu 3.000 Tierarten vorkommen, pro m² Streuobstwiese leben bis zu 8.000 Lebewesen. Es handelt sich um Wiesen mit mittel- und hochstämmigen, oft großkronigen, alten „Landschaftsobstbäumen“ (Apfel, Birne, Zwetschke, Kirsche, Walnuss), mit traditioneller Doppelnutzung der Fläche zur Obstgewinnung und als Wiesen bzw. Weiden. Der Lebensraumtyp befindet sich nutzungsbedingt auf hofnahen Feldfluren, Feldrainen oder an Wegen, sowie in den Hausgärten.

Abbildung 2-4: Streuobstwiese westlich, angrenzend an die Talstation der Lienzer Bergbahnen / Hochstein

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2.8 Auwald (Weichholz-Auen, Hartholz-Auen), bachbegleitende naturnahe Gehölze und gehölzfreie Auen (XWA)

28 Lebensraumstandorte (15,68 ha) Verteilung im Gemeindegebiet: Vor allem entlang der Isel und der Drau sind größere zusammenhängende Auwald Bereiche zu finden. Vereinzelt kommen aber auch entlang der Zubringerbäche, Zauchenbach, Wartschenbach oder Grafenbach kleinere Bestände vor. Auwälder sind selten gewordene Lebensräume und durch ihre untrennbare Bindung an das Element Wasser gekennzeichnet. Sie sind aufgrund ihrer Artenvielfalt stark gefährdet und von hoher Bedeutung und dienen als Wanderkorridor für viele Tiere. Darüber hinaus haben die gewässerbegleitenden (naturnahen) Lebensräume auch eine wesentliche humanökologische Bedeutung z. B. für Hochwasserschutz (Rückhalt von Wasser und Geschiebe), Grundwasseranreicherung, Klimaregulation und Erlebnis- und Erholungsfunktion.

Abbildung 2-5: Isel mit begleitenden Gehölzen, im westlichen Gemeindegebiet

2.9 Buchenreiche Wälder (XWB)

17 Lebensraumstandorte (147,13 ha) Verteilung im Gemeindegebiet: Diese Bestände sind ausschließlich im Bereich des Schlossberges zu finden. Der größte zusammenhängende Bereich erstreckt sich vom Schloss Bruck in Richtung Pfista bis an die Gemeindegrenze von .

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In buchenreichen Wäldern ist die Rotbuche die dominante Bauart, dazu Edelhölzer wie Berg‐Ahorn, Fichte, Esche und Berg‐Ulme. Buchenwälder gibt es in vielen Ausprägungen, wobei der Gesteinsuntergrund eine entscheidende Rolle spielt. Dieser Lebensraumtyp ist dann besonders wertvoll, wenn seltene Arten vorkommen, höhlenreiche Altbäume vorhanden sind und nur eine geringe Nutzungsintensität gegeben ist. Buchenwälder bieten darüber hinaus Boden‐ und Erosionsschutz auf steilen Hängen und Schuttrinnen.

2.10 Laubholzdominierte Wälder (XWL)

17 Lebensraumstandorte (6,09 ha) Verteilung im Gemeindegebiet: Diese Bestände sind vor allem im westlichen Gemeindegebiet von Lienz angesiedelt. Der Schlossberg und auch der Schleinitz Schuttkegel bieten diesem Lebensraumtyp noch genügend Platz sich zu entfalten. Dazu zählen Laub- und Laubmischwälder in verschiedensten Ausprägungen. Laubwälder gelten dann als besonders wertvoll, wenn seltene Baumarten vorkommen, ein hohes Bestandesalter (Altbäume, Totholz, Blockstrukturen) gegeben ist und die Standortbedingungen ungestört sind (z. B. Grabeneinschnitte). Wie alle Waldstandorte bieten auch sie Schutz vor Erosion auf steilen Hängen und Schuttrinnen. Häufig bieten sie auch ein urwaldähnliches Aussehen, da sie meist sehr strukturreich (Totholz) sind.

2.11 Nadelholzdominierte Wälder (XWN)

93 Lebensraumstandorte (167,38ha) Verteilung im Gemeindegebiet: Diese Lebensraumtypen sind wiederum hauptsächlich im Bereich des Schlossberges und des Schleinitz Schuttkegels zu finden. Bei den nadelholzdominierten Wäldern im Gemeindegebiet von Lienz handelt es sich vorwiegend um Fichtenwald, den häufigsten Waldtyp. Es sind Fichten-dominierte-Wälder, hochwüchsig und säulenartig, vereinzelt mit den Begleitarten Föhre und Lärche. Auch diese Wälder haben Schutzfunktion gegen Lawinen, Hangrutschungen und Steinschlag, vor allem auf Steillagen, seichten Böden und felsigen Standorten. Darüber hinaus sind sie ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor (Holzproduktion) und unverzichtbar für das Landschaftsbild, die Erholung und somit den Tourismus.

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3 Landschaftsbild-Erholungswerteplan

Der Landschaftsbild- und Erholungswerteplan umfasst die Ergebnisse der Kartierung des Landschaftsbildes (Landschaftsstrukturen/Landschaftsräume). Nachfolgend findet sich eine Kurzbeschreibung der für das Gemeindegebiet von Lienz abgegrenzten Landschaftsräume.

3.1 Teilraum Schlossberg

Abbildung 3-1: Teilraum Nr. 1 Schlossberg, gelb: Außengrenze

Der Teilraum Schlossberg liegt im westlichen Teil vom Gemeindegebiet, er gilt als Naherholungsgebiet und bietet mit dem Schigebiet Hochstein, einer Sommerrodelbahn und vielen Wanderwegen abwechslungsreiche Erholungsmöglichkeiten. Eines der Wahrzeichen von Lienz, das Schloss Bruck, befindet sich an der nordöstlichen Teilraumgrenze. In diesem Schloss werden Ausstellungen gezeigt und Konzerte bzw. weitere (Kultur-)Veranstaltungen abgehalten, der anliegende Schlossteich lädt zu einem entspannenden Spaziergang ein. Der Großteil des Schlossberges ist bewaldet, die freien Felder werden von den wenigen ansässigen Bauern bewirtschaftet und dienen im Winter als Schipisten.

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Abbildung 3-2: Blick auf den Teilraum Schlossberg (von Norden)

3.2 Teilraum Lienz - Eichholz

Abbildung 3-3: Teilraum Nr. 2 Lienz Eichholz, gelb: Außengrenze

Der Teilraum Lienz - Eichholz ist ein verhältnismäßig junger Stadtteil von Lienz und liegt südlich der Drau. Hier sind das städtische Schwimmbad (Hallenbad und Freibad), ein Jugendzentrum, Tennisplätze sowie das Dolomitenstadion angesiedelt. Neben der sportlichen Nutzung dient dieser Teilraum vorwiegend der Wohnnutzung. In den letzten Jahren sind viele Wohnanlagen entstanden. REVITAL Integrative Naturraumplanung GmbH  9990 Nußdorf-Debant  www.revital- ib.at  Seite 18 Örtliches Raumordnungskonzept Lienz / Naturkundliche Bearbeitung

Diese Wohnblöcke haben das Erscheinungsbild dieses Teils der Stadt geprägt. Neben den Wohnblöcken sind viele Einfamilienhäuser in den bereits länger bebauten Bereichen des Teilraumes zu finden.

Abbildung 3-4: Dolomitenstadion im Teilraum 2 (Lienz – Eichholz)

3.3 Teilraum Lienz Zentrum

Abbildung 3-5: Teilraum Nr. 3 Lienz Zentrum, gelb: Außengrenze

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Das Zentrum von Lienz liegt zwischen zwei Straßenabschnitten der B 100 bzw. der B 108 und der Isel. Entlang der Isel sind dabei die Strukturen (Wohnhäuser, Handel und Tourismusbetriebe, sowie Liftstationen) aufgelockerter, hier sind einzelne Grundstücke noch unbebaut, wohingegen die Bereiche rund um den Hauptplatz, die Fußgängerzone sowie entlang der im Süden angrenzenden stark frequentierten Straße (B100 und B108) insgesamt dicht und mehr oder weniger vollflächig versiegelt sind.

3.4 Teilraum Friedensiedlung

Abbildung 3-6: Teilraum Nr. 4 Friedensiedlung, gelb: Außengrenze

Als Teilraum Friedensiedlung wird jener Bereich im Norden des Gemeindegebietes bezeichnet, welcher zwischen den nach Westen ansteigenden, bewaldeten Hängen des nach Südwesten verlaufenden Pustertales und dem Draufluss liegt. Als prägende Elemente dieses Teilraums zu erwähnen sind der Draufluss, die ebenfalls von Nordost nach Südwest verlaufende Eisenbahntrasse, sowie durch Größe, Höhe und Alter auffällige Einzelgebäude. In den Hintergrund treten in diesem durch Wohnnutzung geprägten Teilraum naturkundlich wertvolle Strukturen. Wesentliche Ausnahme dabei ist der Draufluss mit den entsprechenden Begleitstrukturen.

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Abbildung 3-7: Die den Teilraum Nr. 4 durchschneidende Eistenbahntrasse, Blick nach Norden

3.5 Teilraum Moafeld

Abbildung 3-8: Teilraum Nr. 5 Moafeld, gelb: Außengrenze REVITAL Integrative Naturraumplanung GmbH  9990 Nußdorf-Debant  www.revital- ib.at  Seite 21 Örtliches Raumordnungskonzept Lienz / Naturkundliche Bearbeitung

Der Teilraum Moafeld liegt im Nördlichen Bereich der Gemeinde Lienz, im Osten begrenzt durch den Grafenbach im Süden durch die Isel und im Westen durch den Übergang von Siedlungsgebiet zu Offenland. Dieser Landschaftsraum ist in den Randbereichen gekennzeichnet durch Überbleibsel der landwirtschaftlichen Nutzung wie Lesesteinmauern entlang der neuen Erschließungswege, Feldgehölze sowie vereinzelt verbliebene Obstgehölze. Ein Großteil der Gebäude sind Einfamilienhäuser, im südlichen Bereich des Teilraumes (zentrumsnah) kommen aber auch größere und mehrgeschossige Gebäude - Einrichtungen vor wie das Landeskrankenhaus, das Altersheim, Schulgebäude und Handelsbetriebe.

Abbildung 3-9: Nordwestliche Teilraumgrenze, Übergang von Siedlungsgebiet zu landwirtschaftlicher Nutzung (Offenland), Blick Richtung Osten

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3.6 Teilraum Landwirtschaftliche Lehranstalt

Abbildung 3-10: Teilraum Nr. 6 Landwirtschaftliche Lehranstalt, gelb: Außengrenze

Der Teilraum Landwirtschaftliche Lehranstalt liegt östlich des Zentrums von Lienz (Teilraum Nr. 3) und grenzt im Norden an die Eisenbahntrasse, im Osten an das Gewerbegebiet – Peggetz und im Süden an die Drau an. Der Teilraum ist geprägt von der zentral liegenden Landwirtschaftlichen Lehranstalt und ihren umliegenden Betriebsflächen (Grünland, Obstanlagen, etc.). Darüber hinaus sind kleinere Siedlungsbereiche im Osten bzw. Westen Bestandteil des Teilraumes. Ein hervorzuhebendes Element aus der Sicht des Landschaftsbildes ist neben der Drau die „Harpfe“ innerhalb der offenen Kulturlandschaft im zentralen Bereich des Teilraums.

Abbildung 3-11: Blick nach Osten auf die Landwirtschaftliche Lehranstalt sowie die genannte Harpfe

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3.7 Teilraum Peggetz

Abbildung 3-12: Teilraum Nr. 7 Peggetz (gelbe Abgrenzung)

Der Teilraum Peggetz ist der östlichste Teilraum im Gemeindegebiet von Lienz, er wird ganz im Osten durch die Gemeindegrenze, im Süden durch die Drau, im Westen durch angrenzende Wohnsiedlungen und im Norden durch den Übergang ins Offenland begrenzt. Der Teilraum kann flächendeckend als „Gewerbegebiet“ bezeichnet werden. Angrenzende Wohngebiete (Ausnahme: Einzelgebäude) wurden ausgenommen. Ein großer Bereich des Teilraumes wird im Landschaftsbild- Erholungswerteplan deshalb auch als Defizitraum geführt. Prägende Betriebe innerhalb des Teilraumes sind das Betriebsgelände des Biomasse Heizwerks, von Liebherr Werk GmbH, Durst Phototechnik Digital Technologie GmbH sowie dem Umspannwerk Bürgerau. Darüber hinaus stellt auch eine den Teilraum querende 220 kV Hochspannungsleitung ein für das Landschaftsbild negativ wirkendes Element dar.

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Abbildung 3-13: Blick nach Südwesten auf das Fernwärmewerk der Gemeinde Lienz

3.8 Teilraum Postleite

Abbildung 3-14: Teilraum Nr.8 Postleite (gelbe Abgrenzung)

Der Teilraum Postleite liegt im Norden des Gemeindegebietes direkt im Anschluß (östlich) zum Teilraum 5 Moarfeld, im Süden liegt der Teilraum 7 die Peggetz und im Norden bzw. Osten wird er durch die Gemeindegrenze beschränkt. Der Teilraum ist charakterisiert durch offene

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Kulturlandschaft, Akzente gesetzt werden durch Feldgehölze und einzelne kleine Wohnsiedlungen bzw. Gebäude. Der Länge nach durchschnitten wird er allerdings auch durch ein negativ prägendes Element, eine 220 kV Hochspannungsleitung.

Abbildung 3-15: Blick von Westen aus in den Teilraum Postleite (offene Kulturlandschaft, Gehöfte, Stromleitung)

3.9 Teilraum Lienz Süd

Abbildung 3-16: Teilraum Nr. 9 Lienz Süd (Teilraum = gelbe Linie, Gemeindegrenze = rote Linie)

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Der Teilraum Lienz Süd umfasst den landwirtschaftlich intensiv genutzten Bereich zwischen den besiedelten Gemeindegebieten von Lienz, Amlach und . Er wird im Süden durch die Gemeindegrenze (Teilraumgrenze verläuft durch einen eigentlich zusammenhängenden Landschaftsraum = offene Kulturlandschaft) und im Norden sowie im Osten und Westen durch die Siedlungsränder begrenzt. Der Teilraum ist im Vergleich zum Teilraum 8 Postleite stärker ausgeräumt, es ist eine geringere Dichte an positiv prägenden Elementen vorhanden. Vereinzelt gibt es Feldgehölze sowie eine landschaftsbildprägende Geländekante im östlichen Bereich des Teilraumes. Positiv hervorzuheben ist ein neu geschaffenes Element, der Fußweg Amlach welcher das Gemeindegebiet von Lienz mit Amlach verbindet und dabei den Teilraum von Norden nach Süden quert. Ausgestaltet als Wiesenweg begleitet von neu angelegten Baumreihen.

Abbildung 3-17: Blick Richtung Süden, Startpunkt des Fußweg Amlach beim Stadion

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4 Naturwerteplan

Aufbauend auf die Bestandsaufnahme und -analyse folgt die Bewertung der Ergebnisse. Aus der Zusammenführung der beiden Grundlagenpläne (Lebensraumtypenplan, Landschaftsbild- Erholungswertplan) wird der Naturwerteplan erstellt. Als Ergebnis werden Freihalteflächen vorgeschlagen, die aufgrund ihrer Bedeutung für die Natur- und Kulturlandschaft bzw. aufgrund ihrer Erholungsfunktion von einer den Zielen der örtlichen Raumordnung widersprechenden Bebauung freizuhalten sind. Es werden sowohl Vorbehaltsflächen zur Erhaltung naturkundlich wertvoller Flächen, des Landschaftsbildes und des Erholungswertes sowie zur Entwicklung und Gestaltung naturkundlich wertvoller Flächen, des Landschaftsbildes und des Erholungswertes ausgewiesen. Die genaue Verortung der Vorbehaltsflächen bzw. Freihalteflächen im Freiland kann dem Naturwerteplan entnommen werden. Nachfolgend werden die einzelnen Formen von Vorbehalts- und Freihalteflächen erläutert (siehe Kapitel 4.1. bis Kapitel 4.8). Freihalteflächen Biotopschutz (FOEBK, FOEBN) und Landschaftsschutz (FALK, FALN): Freihalteflächen (Biotopschutz und Landschaftsschutz), welche auf bereits gewidmeten Flächen - BAULAND - liegen, werden grundsätzlich nicht ausgewiesen, da hier bereits ein entsprechendes Widmungsverfahren durchgeführt wurde. Ausnahmen davon, und somit Überlappungen von Bauland und Freihalteflächen, gibt es im Zusammenhang mit sehr wertvollen Strukturen (z. B. alte Baumriesen in Privatgärten), welche auf noch unbebauten Teilflächen des bereits gewidmeten Baulands liegen. In diesen Ausnahmefällen ist die jeweilige Freihaltefläche als Informationsquelle für die Vorgehensweise im Rahmen von weiteren Bautätigkeiten zu sehen. Für die weiteren Widmungskategorien SONDERFLÄCHE, VERKEHRSFLÄCHE, VORBEHALTSFLÄCHE für Gebäude und Anlagen der Gemeinde gilt nicht, dass es keine Überlappungen geben darf. Hier können Überschneidungen / Überlappungen vorkommen, wobei eine bereits bestehende Widmung nicht durch die im Rahmen der Fortschreibung ausgewiesenen Freihalteflächen beeinflusst wird. Vorbehaltsflächen Entwicklung und Gestaltung (FAE, FOEE): Hier werden bestehende Widmungen nicht berücksichtigt, da diese Vorbehaltsflächen Entwicklungsmöglichkeiten auf Basis des Ist-Zustandes aufzeigen sollen. Überschneidungen in Randbereichen mit Bauland oder auch Verkehrsflächen, Sonderflächen etc. sind möglich.

4.1 Freihalteflächen für „Biotopschutz in der Kulturlandschaft“ (FOEBK)

Freihalteflächen für „Biotopschutz in der Kulturlandschaft“ beinhalten vor allem von der traditionellen Kulturlandschaft geprägte Bereiche, in denen eine Vielzahl schutzwürdiger Biotope anzutreffen sind, wie z. B. Streuobstwiesen, Feldgehölze und bachbegleitende Gehölze, alte Einzelbäume, Alleen und Baumreihen, arten- und strukturreiche Waldränder , Feuchtwiesen, Trocken- und Magerwiesen.

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Feldgehölze, Hecken und bachbegleitende Gehölze sind wichtige gliedernde Landschaftselemente, in denen geschützte und gefährdete Pflanzenarten vorkommen. Sie haben Biotopverbundfunktion und stellen wichtige Lebens-, Nist-, Rast- und Ausweichräume für Tierarten der umliegenden Felder dar. Alle diese Lebensraumtypen tragen darüber hinaus wesentlich zum Landschaftsbild bei. Sie sind Teil althergebrachter Bewirtschaftungsformen und sind untrennbar mit dem Erscheinungsbild der Landschaft verbunden. Sie leisten einen Beitrag zur Vielfalt und Eigenart der Landschaft. Im Naturwerteplan der Gemeinde Lienz sind 227 Freihalteflächen mit insgesamt einer Fläche von 45,61 ha für „Biotopschutz in der Kulturlandschaft“ ausgewiesen.

4.2 Freihalteflächen für „Biotopschutz in der Naturlandschaft“ (FOEBN)

Hier werden Flächen erfasst, die vorwiegend natürliche bzw. naturnahe Bereiche umfassen, wie z. B. Moore, Moor- und Auwälder, Sümpfe, Quellfluren, naturnahe Waldformen wie buchenreiche Wälder, Hang- und Schluchtwälder. Aufgrund dieser Ursprünglichkeit und der daraus resultierenden ökologischen Bedeutung sind diese Flächen als schützenswert zu betrachten. Moore, Moor- und Auwälder, Sümpfe und Quellfluren sichern das Vorkommen geschützter Pflanzen- und Tierarten. Sie sind Rückzugsraum für Arten, die in der Kulturlandschaft weitgehend verschwunden sind. Insbesondere Moore sind Archive der Vegetations- und Klimaentwicklung sowie Zeiger-Lebensraum für Umweltbelastungen. Hochmoore können z. B. nicht versetzt oder wiederhergestellt werden. Naturnahe Wälder (buchenreiche Wälder, Hang- und Schluchtwälder) sind wertvoller Lebensraum u. a. für Vögel und seltene Käfer (Altbäume, Totholz) und bieten dem Menschen Schutz für Erosion oder Hangrutschungen. Im Naturwerteplan der Gemeinde Lienz sind 81 Freihalteflächen mit insgesamt einer Fläche von 163,47 ha für „Biotopschutz in der Naturlandschaft“ ausgewiesen.

4.3 Änderungen bei den Freihalteflächen für „Biotopschutz“

4.3.1 Örtliches Raumordungskonzept Gemeinde Lienz (Stand 2004)

Das örtliche Raumordnungskonzept der Gemeinde Lienz (Stand 2004) beinhaltet 16 Teilflächen „Freiflächen Ökologische wertvoll“ mit einem Gesamtflächenausmaß von rund 102,13 ha. Insgesamt hat die Anzahl der Freihalteflächen für „Biotopschutz“ gegenüber dem Stand von 2004 zugenommen. Eine deutliche Zunahme gibt es dabei in den Hangbereichen (bewaldete Flächen) des Gemeindegebietes. Diese vorliegenden Flächenänderungen können auf zwei unterschiedlichen Punkten basieren: 1. Datengrundlagen: Im Rahmen der Biotopkartierung (BIK Tirol, 2010) wurden alle Biotope neu abgegrenzt, es kann dadurch zu Abweichungen der Außengrenzen kommen. 2. Nutzungsänderungen: Durch Nutzungsänderungen (Intensivierung und Extensivierung) kann sich in den letzten 10 Jahren der Ist-Zustand verändert haben.

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Wodurch die mehr oder weniger kleinräumigen Abweichungen letztendlich verursacht wurden, kann aufgrund der zuvor genannten Punkte nicht vollständig geklärt werden. Abschließend kann aber festgehalten werden, dass ein Großteil der ökologischen Freihalteflächen des örtlichen Raumordnungskonzeptes (Stand 2004) auch in die aktuelle Fortschreibung übernommen wurden, da die Anzahl der ausgewiesenen Freihalteflächen entgegen 2004 zugenommen hat.

4.3.2 Fortschreibung örtliches Raumordnungskonzept Gemeinde Lienz (2014)

Die Fortschreibung des örtlichen Raumordnungskonzeptes beinhaltet nun 308 Teilflächen (mit rund 209 ha Fläche):

 227 Teilflächen (rund 45,61 ha): FOEBK vorgeschlagene Freihalteflächen nach TROG 2011 „Biotopschutz in der Kulturlandschaft“

 81 Teilflächen (rund 163,47 ha): FOEBN vorgeschlagene Freihalteflächen nach TROG 2011 für „Biotopschutz in der Naturlandschaft“ Im Rahmen der Fortschreibung ist somit eine deutlich umfangreichere Ausweisung von Freihalteflächen für Biotopschutz erfolgt. Die Ausweisung dieser insgesamt 308 Teilflächen erfolgte auf Basis der Biotopkartierung Tirol (2010) sowie der Verifizierung der Biotopkartierung durch Begehung vor Ort ebenfalls im Jahre 2014. Die Zuordnung der Biotope zu den Kategorien FOEBK und FOEBN erfolgte entsprechend der Beschreibung in den vorangegangenen Kapiteln (Kapitel 4.1 und Kapitel 4.2). Die deutliche Flächenzunahme ist vor allem auf die vorliegenden Datengrundlagen sowie die neuen Planungsanforderungen einerseits und die methodischen Unterschiede bei der Ausweisung der Flächen zwischen dem Raumordnungskonzept (Stand 2004) und der vorliegenden Fortschreibung andererseits zurückzuführen: 1. Datengrundlagen: BIK Tirol (flächendeckend fürs Gemeindegebiet, Erhebungsmaßstab 1:4000, Erhebungszeitraum: 2010); Die vorliegenden Datengrundlagen bieten die Möglichkeit, die Freihalteflächen genauer und für das gesamte Gemeindegebiet (auch außerhalb des Dauersiedlungsraumes) auszuweisen. 2. Neue Planungsvorgaben: Vorgaben für die naturkundliche Bearbeitung im Rahmen der Fortschreibung des örtlichen Raumordnungskonzeptes (Amt der Tiroler Landesregierung, 2013); SUP-Pflicht für die Fortschreibung; Diese neuen Vorgaben fordern eine fachspezifischere Bearbeitung. 3. Methode / neue Bearbeitungsschritte: Die wesentlichen Unterschiede in der Bearbeitung ergeben sich aus den - geforderten höheren Standards in der naturkundlichen Bearbeitung - und den unterschiedlichen methodischen Zugängen (leider kann auf die einzelnen Arbeitsschritte im Raumordnungskonzeptes Stand 2004 nicht mehr zugegriffen werden). So war 2004 keine Überlappung von Freihalteflächen erlaubt, eine Fläche war entweder ökologisch wertvoll (Freihaltefläche Ökologisch wertvoll), land- bzw. forstwirtschaftlich genutzt (Freifläche Landwirtschaft, Freifläche Forstwirtschaft),

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landschaftlich wertvoll (Freihaltefläche Landschaftlich wertvoll) oder für die Erholungsnutzung vorgesehen (Freihaltefläche Erholungsräume). Bezüglich der Prioritätenreihung ist hier auch nichts bekannt. Abschließend kann also festgehalten werden, dass es viele Gründe gibt, warum die Ausweisung der ökologischen Freihalteflächen „Biotopschutz“ im Rahmen der Fortschreibung doch wesentlich von jenen des örtlichen Raumordnungskonzeptes (Stand 2004) abweicht.

4.4 Freihalteflächen für „Landschaftsschutz/Erholungsfunktion in der Kulturlandschaft“ (FALK)

Freihalteflächen für Landschaftsschutz/Erholungsfunktion in der Kulturlandschaft beinhalten jene Flächen, die einerseits landschaftlich prägend bzw. kulturlandschaftlich bedeutend sind und andererseits auch von Erholungssuchenden häufig genutzt werden. Neben der Ausstattung mit kulturlandschaftlichen Elementen (kulturlandschaftliche Elemente: Streuobstwiesen, Hecken etc.; kulturgeschichtliche Elemente: Hofformen, Elemente der bäuerlichen bzw. religiösen Kleinarchitektur) war bei der Beurteilung das Vorhandensein von Wanderwegen und sonstigen Erholungseinrichtungen ausschlaggebend. Im Naturwerteplan der Gemeinde Lienz sind 10 Freihalteflächen mit insgesamt einer Fläche von 90,46 ha für „Landschaftsschutz / Erholungsfunktion in der Kulturlandschaft“ ausgewiesen.

4.5 Freihalteflächen für „Landschaftsschutz/Erholungsfunktion in der Naturlandschaft“ (FALN)

Die Hauptcharakteristik dieser Flächen ist die weitgehende Natürlichkeit bzw. Naturnähe. Diese Flächen bzw. Bereiche werden ergänzend von Erholungssuchenden genutzt. Innerhalb des Gemeindegebietes von Lienz ist keine Fläche als Freihaltefläche für „Landschaftsschutz/Erholungsfunktion in der Naturlandschaft“ (FALN) ausgewiesen.

4.6 Änderungen bei den Freihalteflächen für „Landschaftsschutz/Erholungsfunktion“

Das örtliche Raumordnungskonzept der Gemeinde Lienz (Stand 2004) beinhaltet 4 Freihalteflächen Erholungsräume (FFE) und 5 Teilflächen Freihalteflächen Landschaftlich wertvoll (FFA). Die vier ausgewiesenen Freihalteflächen Erholungsräume (FFE) sind zum Teil zwischenzeitlich einer Erholungsnutzung – Schipiste - zugeführt:

 1 Teilfläche = Westlich von einem bestehenden Campingplatz, siehe nachfolgende Abbildung

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Abbildung 4-1: Teilraum Nr. 9 Lienz Süd (Teilraum = gelbe Linie, Gemeindegrenze = rote Linie)

 1 Teilfläche = in nachfolgender Abbildung grün dargestellt.

Abbildung 4-2: Teilfläche altes ROK

 2 Teilfläche = Freizeiteinrichtung - Schiliftanlagen Die fünf Teilflächen die im Raumordnungskonzept unter Freihalteflächen Landschaftlich wertvoll (FFA) geführt wurden, weichen zum Teil von den aktuellen Freihalteflächen für „Landschaftsschutz/Erholungsfunktion in der Kulturlandschaft“ (FALK) ab. In der aktuellen Fortschreibung sind insgesamt 10 Flächen (FALK) enthalten, welche insgesamt eine Fläche von 90,46 ha abdecken. Die 2004 ausgewiesenen Freihalteflächen Landschaftlich wertvoll (FFA) stellen eher großflächige Landschaftsräume dar. Entgegen dieser Ausweisung werden aktuell deutlich mehr Landschaftsräume mit dem Attribut „Freihalteflächen für Landschaftsschutz/Erholungsfunktion in der Kulturlandschaft (FALK)“ versehen.

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Die im örtliche Raumordnungskonzept der Gemeinde Lienz (Stand 2004) fünf ausgewiesenen Freihalteflächen Landschaftlich wertvoll (FFA) sind zwischenzeitlich dem Landschaftsschutz und der Erholungsfunktion zugeführt bzw. erhalten worden:

 1 Teilfläche = Spazierweg Poetensteig orografisch links der Isel im Westen zur Gemeindegrenze  1 Teilfläche = orografisch rechts der Isel im Westen zur Gemeindegrenze

 2 Teilflächen = Waldbereich am Hochstein unterhalb des Gasthofes Gribelehof und am Schlossberg

 1 Teilfläche = südöstlich des Stadions neben dem Campingplatz Falken

4.7 Vorgeschlagene Freihaltefläche für „Entwicklungsraum für naturkundlich wertvolle Flächen“ (FOEE)

Darunter sind Flächen zu verstehen, deren Beschaffenheit hinsichtlich Natürlichkeit oder Ursprünglichkeit derzeit durch anthropogene Einflüsse überprägt ist. Sie erfüllen dennoch wichtige Funktionen für die Naturlandschaft (z. B. Biotopverbund) und könnten durch entsprechende Pflege und Rekultivierungsmaßnahmen aufgewertet werden. Sie könnten zukünftig als mögliche ökologische Ausgleichsflächen wertvoll sein. Nachfolgend sind jene zwei Flächen, welche im Gemeindegebiet von Lienz ausgewiesen sind, beschrieben und eine mögliche Entwicklung skizziert. 1. Unter Stadion / Fußweg Amlach Mit diesem Entwicklungsraum wird eine wesentliche Leitfunktion, die Biotopvernetzung ins Zentrum unterstützt. Die ausgewiesene Fläche ist durch die traditionelle Kulturlandschaftsnutzung geprägt. Erweiterungen des Entwicklungsraumes entlang des Amlacher Fußweges Richtung Süd/Südwest zur Drau sind dabei möglich und wünschenswert, mit einer Konzentration auf Gehölzstrukturen und angrenzende offene Wiesenflächen. Die Etablierung standortgerechter Gehölze bzw. Pflanzen soll gefördert werden und trägt zum Schutz vor Erosion der offenen Wiesen und Ackerflächen bei. 2. Bereich Isel, Richtung Oberlienz Die vorgesehene Fläche bietet Potential für eine mögliche Aufwertung im unmittelbaren Nahbereich der Isel. Vorgeschlagen ist ein Puffer entlang des Flusses in Richtung Westen bis hin zur Gemeindegrenze. Dadurch kann ein zusammenhängender Biotopkomplex geschaffen werden. Zudem sind Weiterentwicklung und Erhaltung des Biotopkomplexes im Bereich des Schlossparks zu unterstützen. Der vorhandene Parkplatz neben der Bundesstraße kann zusätzlich attraktiviert und vermehrt genutzt werden. Zusätzlich würde auch die Erholungsfunktion entlang der Isel wesentlich abwechslungsreicher werden. Die Ausgestaltung des bestehenden Poetensteiges und die Neugestaltung eines Rundweges entlang des orografisch rechten Ufers der Isel (Themenweg, Lehrpfad, Ausbuchtungen mit Parkbänken etc.) erhöht die Möglichkeit der Naherholung in der Gemeinde.

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4.8 Vorgeschlagene Freihaltefläche für „Erholungsfunktion“ (FAE)

Dabei handelt es sich um vorgeschlagene Freihalteflächen für eine zukünftige Erholungsnutzung. Es werden Möglichkeiten der Erweiterung gut funktionierender Erholungseinrichtungen berücksichtigt, welche bei Bedarf (steigender Nutzungsdruck) herangezogen werden können. Ziel ist die Ausweisung gut geeigneter Flächen für eine kontrollierte, attraktive und den Zielen der örtlichen Raumordnung entsprechenden Erholungsnutzung. 3. Erhaltung und Entwicklung wertvoller Erholungseinrichtungen (Bereich Hochstein) Diese Fläche südlich des Skigebietes Hochstein wird bereits intensiv für die Erholung genutzt. Eine Erweiterung und Erhaltung bestehender Strukturen (Erneuerung der Wanderwege, Mountainbike Strecke, Lehr-, Themenweg, Fitnessparcour, Rad- und Spazierwege, Bewegungsparks) wäre von Vorteil. Aussichtspunkte ermöglichen den Ausblick auf die Umgebung und den Ortskern. Dieser ausgewiesenen Fläche soll aufgrund ihrer Nähe zum dicht besiedelten Gebiet größeres Augenmerk geschenkt werden. Zudem ist der Bereich gut an das Zentrum angebunden und bietet Parkmöglichkeiten. 4. Verbindung / Lückenschluss des uferbegleitenden Rad- und Fußweges entlang der Isel/Drau sowie Aufwertung des Erlebnisses Wasser in der Stadt Der bestehende Rad- und Fußweg entlang der Isel und weiter entlang der Drau Richtung Tristach soll in seiner Funktion erweitert und ausgestaltet werden. Am linksufrigen Bereich entlang des Iselskai sind bereits bestehende Strukturen für die Erholungsnutzung vorhanden. Dieser könnte weiter nach der Spitalsbrücke am rechtsufrigen Bereich anknüpfen, der durch Neuanlegung und Ausgestaltung des Weges vermehrt für den nichtmotorisierten Verkehr aufgewertet werden kann. Durch den Lückenschluss kann zusätzlich der Rad- und Fußverkehr in die Stadt mit den umliegenden Gemeinden attraktiver gestaltet und die Anbindung des Stadtzentrums berücksichtigt und verbessert werden. 5. Erweiterung der bestehenden Einrichtungen im Bereich Pfister Die unmittelbare Nähe zur Isel und ihren Uferbereichen ist ein wesentlicher Pluspunkt für die ausgewiesene Fläche. Die bereits vorhandenen Einrichtungen (Bogensportzentrum, Eisstockplatz, Grillplatz, Sportverein) sollen attraktiviert werden. Zudem können leer stehende Flächen oder Gebäude intensiver für Freizeit und Erholung (z.B.: Wassersport, Veranstaltungsort) genutzt werden. Die Anbindung zum dicht besiedelten Bereich ist durch Rad- und Fußwege gegeben und stellt so eine gute Anbindung ans Zentrum bereit. Im Zuge einer Aufwertung dieses Bereiches könnte auch ein Parkplatzkonzept erstellt werden. 6. Aufwertung eines attraktiven Erholungsraumes (Entlang Drau) Die ausgewiesene Fläche bietet Potential für eine mögliche Aufwertung der derzeit intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen im unmittelbaren Nahbereich der Drau. Neben der naturkundlichen Bedeutung für die Gesamtfläche soll auch die Erholungsfunktion gesteigert werden. Aktuell besteht ein uferbegleitender Fußweg an der Drau, die Erweiterung und Ausgestaltung des bestehenden Weges (Radweg attraktiveren, Rollstuhl- bzw. Kinderwagentauglich), punktuelle Nutzungen (thematische Rastplätze, Zugänge zum Wasser, zusätzliche Vegetation) und lineare Nutzungen (Lauf- und Nordic Walkingstrecken auf weichem Untergrund, markierte Sprintstrecken) sind wünschenswert. REVITAL Integrative Naturraumplanung GmbH  9990 Nußdorf-Debant  www.revital- ib.at  Seite 34 Örtliches Raumordnungskonzept Lienz / Naturkundliche Bearbeitung

5 Änderungsbereiche

Als Änderungsbereiche werden nachfolgend (Tabelle 5-1) all jene Flächen gelistet, welche in der Fortschreibung des örtlichen Raumordnungskonzeptes der Gemeinde Lienz behandelt werden. Soweit diese Bereiche keinen Konflikt mit dem Naturwerteplan aufweisen (Überlappungen mit ausgewiesenen Vorbehaltsflächen bzw. Freihalteflächen), werden sie nicht weiter bearbeitet. Tritt jedoch ein Konflikt auf, wird dessen Wirkung im Kapitel 6 „Konfliktbereiche“ dargelegt. Erläuterungen - Spalte Konfliktbereich: nein: Kein Konflikt gegeben (ja): Kleinräumige Konfliktbereiche (punktuell bzw. randlich) gegeben ja: Großteil der Fläche von einem Konfliktbereich belegt

Tabelle 5-1: Änderungsbereich ROK Lienz / Tirol Laufende Nr. Widmungsvorhaben Konfliktbereich (s. RP) Keine weiteren Angaben (ja) 0 1 Keine weiteren Angaben nein 2 Keine weiteren Angaben nein 3 Keine weiteren Angaben (ja) 4 Keine weiteren Angaben nein 5 Keine weiteren Angaben ja 6 Keine weiteren Angaben nein 7 Keine weiteren Angaben (ja) 8 Keine weiteren Angaben nein 9 Keine weiteren Angaben nein 10 Keine weiteren Angaben nein 11 Keine weiteren Angaben nein 12 Keine weiteren Angaben nein 13 Keine weiteren Angaben (ja)

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6 Konfliktbereiche

Konfliktbereich (Name und Nr.): 0 Wirkung bei Umsetzung der Maßnahmen durch: Legende:

-

+/++ = positive

ng

B. bzw. sehr

z.

und

oder

- positive

-

oder

-

Schutzgüter rsiegelung Auswirkungen

ve bach

nahme,

d

Kunstlicht Trenn - / -- = negative

Nutzungs

Wil

trukturänderung

Sonstige EffekteSonstige

Barrierewirkung

Maßnahmen

S

Zerschneidung der

Bestandeswirkung Biotopsvernetzu bzw. Flüssigkeiten)

Standortsversetzte

Boden Lawinenverbauung

Flächeninanspruch bzw. sehr

Lärm, Erschütterung

Erosion, Rutschungen

Stoffemissionen (Gase

Eingriff ins WasserregimeEingriff negative Tiere + 0 0 - - Auswirkungen

Pflanzen 0 = keine

Fauna, Flora geschützte Arten erheblichen und prioritäre Arten Auswirkungen

Lebensräume geschützte Lebensräume ? = nicht

prioritäre Lebensräume einschätzbare Schutzziele von Schutzgebieten Auswirkungen Grundwasser Wasser Oberflächenwässer Boden Bodenqualität Luft Luftqualität Erholungswert + - - - - Landschaft Landschaftsbild + - - - - Ortsbild

Anmerkungen: Diese Fläche ist von Westen und von Osten mit bereits gewidmeten und bebauten Flächen umgeben. Im Norden und Süden liegen Landwirtschaftliche Flächen. Feldgehölze und strukturgebende Elemente lockern die Fläche auf und dienen als Blickschutz und Windschutz

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für die in Richtung Süden verlaufenden ausgeräumten Landwirtschaftlichen Intensivflächen.

Schlussstatement: Aus naturkundefachlicher Sicht ist von einer Widmung nicht grundsätzlich abzuraten, bei einer Widmung und damit verbundener Bebauung sollen die strukturgebenden Elemente und Feldgehölze wieder einen Abschluss gegenüber dem ausgeräumten intensivlandwirtschaftlich genutzten Feldern im Süden bilden.

Abbildung 6-1: Blick Richtung Südwesten auf den Konfliktbereich 0

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Konfliktbereich (Name und Nr.): 3 Wirkung bei Umsetzung der Maßnahmen durch: Legende:

-

ase

+/++ = positive

B.

z. bzw. sehr

und

oder

-

-

oder positive

- Schutzgüter rsiegelung Auswirkungen

bach

nahme,

d

Kunstlicht

Eingriff ins Eingriff

Trenn

Wasserregime

Nutzungs

Wil

Sonstige EffekteSonstige Barrierewirkung - / -- = negative

lächeninanspruch

Maßnahmen

Strukturänderung

Zerschneidung der

Bestandeswirkung Biotopsvernetzung bzw. Flüssigkeiten) Standortsversetzte

Lawinenverbauung

Bodenve

F

Lärm, Erschütterung

Erosion, Rutschungen

Stoffemissionen (G bzw. sehr negative Tiere + - - - - Auswirkungen

Pflanzen geschützte Arten 0 = keine Fauna, Flora erheblichen und prioritäre Arten Auswirkungen Lebensräume geschützte Lebensräume prioritäre Lebensräume ? = nicht Schutzziele von einschätzbare Schutzgebieten Auswirkungen Grundwasser Wasser Oberflächenwässer Boden Bodenqualität Luft Luftqualität Erholungswert Landschaft Landschaftsbild + - - 0 - Ortsbild + - - 0 -

Anmerkungen: Die Fläche ist von Süden, Osten und Westen mit bereits gewidmeten Flächen umgeben. Im Norden liegen landwirtschaftlich genutzte Flächen. Die Fläche selbst wird ebenfalls Großteils landwirtschaftlich genutzt. Es stehen vereinzelt Gebäude wie zum Beispiel eine alte Harpfe, welche der Stadt Lienz gehört. Im Süden verläuft die B100 Drautal Straße. In diesem Bereich sind an dieser Straße sind Betriebe angesiedelt. Der Autofahrer hat hier einen freien Blick in Richtung Norden auf die Gemeinde Gaimberg und das Zettersfeld. Schlussstatement: Aus Naturkundefachlicher Sicht ist von einer Widmung nicht grundsätzlich abzuraten. Der freie Blick nach Norden und die freie Fläche mit den Landschaftsbild prägenden Elementen (Harpfe) gehen bei einer Widmung und damit verbundenen

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Bebauung permanent verloren.

Abbildung 6-2: Blick in Richtung Süden auf die Harpfe der Stadt Lienz und den Konfliktbereich 3

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Konfliktbereich (Name und Nr.): 5 Wirkung bei Umsetzung der Maßnahmen durch: Legende:

-

+/++ = positive

B.

bzw. sehr

z.

und

oder

-

positive

oder

-

wirkung

-

Schutzgüter rsiegelung Auswirkungen

nahme,

Kunstlicht

Eingriff ins Eingriff

Trenn

Wilbach

Wasserregime - / -- = negative

Nutzungs

trukturänderung

Sonstige EffekteSonstige

Barriere

lächeninanspruch

Maßnahmen

S

Zerschneidung der

Bestandeswirkung Biotopsvernetzung bzw. Flüssigkeiten)

Standortsversetzte

Bodenve Lawinenverbauung

F

Lärm, Erschütterung bzw. sehr

Erosion, Rutschungen Stoffemissionen (Gase negative Tiere + - - - - Auswirkungen Pflanzen + - - - - 0 = keine geschützte Arten + ? ? 0 0 Fauna, Flora erheblichen

und prioritäre Arten + - - - - Auswirkungen Lebensräume geschützte Lebensräume + - - 0 0 ? = nicht prioritäre Lebensräume einschätzbare Schutzziele von Auswirkungen Schutzgebieten Grundwasser Wasser Oberflächenwässer Boden Bodenqualität Luft Luftqualität Erholungswert Landschaft Landschaftsbild + 0 - 0 Ortsbild

Anmerkungen: Die Fläche erstreckt sich entlang der Gemeindestraße die vom Schwimmbad in Lienz in Richtung Amlach verläuft. Auf der westlichen Straßenseite sind bereits gewidmete und bebaute Flächen, auf der östlichen Straßenseite sind zwar vereinzelt bebaut Grundstücke aber noch keine gewidmete Flächen. Auf der Fläche befinden sich zwei großflächige Streuobstwiesenbestände. Die freie Sicht von der Gemeindestraße in Richtung Osten, mit dem strukturgebenden Bewuchs wird in diesem diesen Bereich für das Landschaftsbild und für den Erholungssuchenden als wertvollen Lebensraum wahrgenommen. Schlussstatement: Aus naturkundefachlicher Sicht ist daher von einer Widmung abzuraten. Durch eine Widmung und damit

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verbundenen Bebauung gehen wertvolle Lebensräume großflächig verloren (Streuobstwiesen). Außerdem wird dieser Bereich für Erholungssuchenden durch eine Bebauung unattraktiv und das Landschaftsbild verliert hier seine Wertigkeit. Sollte dennoch eine Widmung und Bebauung vorgenommen werden, so sollten freie Sichtkorridore erhalten bleiben und neue Streuobstwiesen (oder Einzelbäume) wieder angelegt werden.

Abbildung 6-3: Blick auf den Konfliktbereich 5

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Konfliktbereich (Name und Nr.): 7 Wirkung bei Umsetzung der Maßnahmen durch: Legende:

-

+/++ = positive

B.

bzw. sehr

und

oder

-

positive

oder

-

Schutzgüter - Auswirkungen

nahme,

tzungs

Kunstlicht

Eingriff ins Eingriff

Trenn

Wilbach

Wasserregime - / -- = negative

Nu

Sonstige EffekteSonstige

Barrierewirkung

Maßnahmen z.

Strukturänderung

Zerschneidung der

Bestandeswirkung Biotopsvernetzung bzw. Flüssigkeiten)

Standortsversetzte

Bodenversiegelung Lawinenverbauung

Flächeninanspruch

Lärm, Erschütterung bzw. sehr

Erosion, Rutschungen Stoffemissionen (Gase negative Tiere + - - - - Auswirkungen Pflanzen + - - - - 0 = keine geschützte Arten Fauna, Flora erheblichen

und prioritäre Arten Auswirkungen Lebensräume geschützte Lebensräume ? = nicht prioritäre Lebensräume einschätzbare Schutzziele von Auswirkungen Schutzgebieten Grundwasser Wasser Oberflächenwässer Boden Bodenqualität Luft Luftqualität Erholungswert + - - Landschaft Landschaftsbild + - - Ortsbild

Anmerkungen: Die Fläche liegt im nördlichen Bereich von Lienz, im Moarfeld. Sie grenzt im Osten an das Gemeindegebiet von Gaimberg an. Im Osten und Westen liegen bereits gewidmete und bebaute Flächen, der südliche Bereich ist derzeit schon als Entwicklungsbereich für zukünftige Widmungen vorgesehen. Im Norden grenzen Feldgehölze und landwirtschaftlich genutzte Flächen an. Die Fläche selbst wird auch landwirtschaftlich genutzt, umrandet ist dieser Bereich von Feldgehölzen. Diese Fläche gehört auch zum großen Naherholungsgebiet von Lienz, dem Schuttkegel der Schleinitz. Schlussstatement: Aus naturkundefachlicher Sicht ist von einer Widmung nicht grundsätzlich abzuraten, die umrandenden Feldgehölze

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sollten aber auf jeden Fall von einer Bebauung ausgenommen werden und in ihrer Ausprägung erhalten bleiben. Die Bebauungshöhe und der Bebauungsstil sollen den angrenzenden Einfamilienhäusern angepasst sein.

Abbildung 6-4: Überblick über den Konfliktbereich 7

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Konfliktbereich (Name und Nr.): 13 Wirkung bei Umsetzung der Maßnahmen durch: Legende:

-

+/++ = positive

B.

bzw. sehr

und

oder

-

positive

oder

-

Schutzgüter - Auswirkungen

nahme,

tzungs

Kunstlicht

Eingriff ins Eingriff

Trenn

Wilbach

Wasserregime - / -- = negative

Nu

Sonstige EffekteSonstige

Barrierewirkung

Maßnahmen z.

Strukturänderung

Zerschneidung der

Bestandeswirkung Biotopsvernetzung bzw. Flüssigkeiten)

Standortsversetzte

Bodenversiegelung Lawinenverbauung

Flächeninanspruch

Lärm, Erschütterung bzw. sehr

Erosion, Rutschungen Stoffemissionen (Gase negative Tiere Auswirkungen Pflanzen + - - - - 0 = keine geschützte Arten Fauna, Flora erheblichen

und prioritäre Arten Auswirkungen Lebensräume geschützte Lebensräume ? = nicht prioritäre Lebensräume einschätzbare Schutzziele von Auswirkungen Schutzgebieten Grundwasser Wasser Oberflächenwässer Boden Bodenqualität Luft Luftqualität Erholungswert Landschaft Landschaftsbild + - - Ortsbild

Anmerkungen: Die Fläche liegt im südlichen Bereich von Lienz, auf der orografisch linken Drau Seite. Im Westen und Norden sind bereits gewidmete und bebaute Flächen angrenzenden. Im Osten grenzt ein Entwicklungsbereich aus einem älteren örtlichen Entwicklungskonzept an.im Süden befinden sich landwirtschaftliche Flächen. Auf der Fläche selbst sind keine naturkundefachlich wertvollen Lebensräume vorhanden, die Fläche wird landwirtschaftliche genutzt. Zwischen der genannten Fläche und der im Norden vorbeiführenden Straße befindet sich eine Baumreihe (siehe Abbildung 6-5.). Schlussstatement: Aus naturkundefachlicher Sicht ist von einer Widmung nicht grundsätzlich abzuraten, die Baumreihe im Norden des

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Grundstückes sollte aber auf jeden Fall von einer Bebauung ausgenommen werden und in ihrer Ausprägung erhalten bleiben.

Abbildung 6-5: Überblick über den Konfliktbereich 13

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