Junger Westen“

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Junger Westen“ Kunst nach 1945 Das Wiederaufleben der Moderne und die Künstlergruppe „junger westen“ Städtische Galerie in der Reithalle Paderborn-Schloß Neuhaus „...wir wollten eigentlich durch unsere Bilder Ordnung schaffen. Wir wollten zeigen, daß wir Kunst nach 1945 auf dem Wege sind, das Chaos und die Resignation Das Wiederaufleben der Moderne zugunsten einer Ordnung zu überwinden.“ und die Künstlergruppe „junger westen“ Thomas Grochowiak Städtische Galerie in der Reithalle Paderborn-Schloß Neuhaus Vorwort Andrea Brockmann erreichen. Bewusst werden die beiden Ausstellungen, die die klas- sische Epoche der modernen Kunst mit der „zweiten Moderne“ Vor 80 Jahren, am 1. September 1939, begann der Zweite Welt- verbinden, nebeneinander gezeigt, um konzeptionell der Frage krieg mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen. nachzugehen, wie Künstlerinnen und Künstler auf Kriegserfah- Knapp 60 Millionen Menschen verloren während des sechs Jahre rungen, Unterdrückung und Befreiung reagieren. Kann man von dauernden Krieges ihr Leben. Einher gingen Terror, Zerstörung, Zäsuren sprechen? Wie entwickeln sich Bild- und Formensprache? Leid, Gewalt und Gleichschaltung, auch der Kunst. 1937 begann Sind Traditionen abzulesen? in München die nationalsozialistische Propaganda-Ausstellung „Entartete Kunst“. Sie war Ausdruck einer folgenschweren Mein besonderer Dank richtet sich an Prof. Dr. Ferdinand Ullrich, Kulturpolitik, die freie Kunst an den Pranger stellte. Als „entartet“ der als Kurator der Ausstellung diese Fragen mit seiner pointier- galten dem NS-Regime alle kulturellen Strömungen, deren Äs- ten Auswahl von Werken aus der Zeit von 1945 bis 1960 beant- thetik ihnen als „undeutsch“ erschien und nicht in das von ihnen wortet. Der langjährige Direktor der Kunsthalle Recklinghausen propagierte Menschenbild passte. Im Juni 1939 fand zudem die ist ein ausgewiesener Experte der Kunst nach 1945, insbesondere berühmt-berüchtigte Luzerner Auktion statt, auf der viele Werke des Wirkens der Künstlergruppe „junger westen“. Aufgrund seiner der „Entarteten“, sofern der Naziterror sie bis dahin nicht zerstört guten und kollegialen Kontakte war es möglich, herausragende hatte, devisenbringend verschleudert wurden. und signifikante Leihgaben zu erhalten, die in der Ausstellung die Allgemeinhin wird das Jahr des Kriegsendes als „Stunde Null“ Entwicklung der Nachkriegskunst aus der bildnerischen Gegen- bezeichnet. Diese Art Nullpunkt kann für die Kunstgeschichte ständlichkeit in die Abstraktion dokumentieren. allenfalls eine „Hilfskonstruktion“ (Eduard Trier) sein, denn die Ich danke allen öffentlichen und privaten Leihgeberinnen und Wurzeln der deutschen Gegenwartskunst liegen in den Jahren Leihgebern, die uns vertrauensvoll die Werke ihrer Sammlungen davor. Die deutsche Kunst nach 1945 wurde im Widerstand und aus der Zeit nach 1945 zur Verfügung gestellt haben. in der Unterdrückung vorformuliert. Malverbote, Repressalien, Die Gestaltung des vorliegenden Katalogs hat ebenfalls Ferdinand Verfolgung, Krieg, Zerstörung bedeuteten zwar das offizielle Ende Ullrich übernommen. Die Produktion lag in Händen der Druckerei der modernen Kunst, doch konnte sie sich im Untergrund, im Kettler in Bönen. Vielen Dank für die gute Betreuung. Verborgenen, in der inneren wie äußeren Emigration durchaus Abschließend danke ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterbehaupten und weiterentwickeln. Deshalb ist es durchaus der Abteilung Städtische Museen und Galerien Paderborn, denn legitim, das Jahr 1939 als Wendepunkt für die bildende Kunst nur im Team können die Organisation und der Aufbau einer anzusehen (Bettina Ruhrberg). Ausstellung gelingen. Ein Dank richtet sich auch an den Freundes- kreis der Städtischen Galerien e.V., der die Ausstellung und das Parallel zu „Kunst nach 1945“ wird im Kunstmuseum die Ausstel- Begleitprogramm finanziell unterstützt. lung „Aufbruch 1919 – 100 Jahre Sezession in Berlin und Dres- den“ präsentiert. Als Reaktion auf den Ersten Weltkrieg, der erste Die Ausstellungen „Aufbruch 1919 – 100 Jahre Sezession in Berlin militärische Massenkonflikt, der zeigte, welche Gräueltaten die und Dresden“ und „Kunst nach 1945: Das Wiederaufleben der Mo- westlichen Zivilisationen verüben konnten, und inmitten der revo- derne und die Künstlergruppe junger westen“, die einen Einblick lutionären Umbrüche setzten die Novembergruppe in Berlin und in wichtige Kapitel der deutschen Nachkriegskunstgeschichten die Dresdner Sezession 1919 eigene Akzente, um sich von den geben, zeigen Kunst als Zeugnisse der Zeit. Die Rezeption ihrer Konventionen des Deutschen Kaiserreiches zu befreien und durch Entstehung bietet Chancen einer besonderen Form von empathi- künstlerische Innovationskraft mehr Freiheit und Gerechtigkeit zu scher Annäherung. 4 5 Von der Abstrahierung zur Abstraktion – Die Anfänge der Nachkriegskunst in Westdeutschland Ferdinand Ullrich „das Motiv wird erzeugt und nicht vorangestellt.“ 6 Er spricht sich für eine Kunst aus, die sich die Freiheit des Experiments erhalten hat und auf diese Weise das „Unbekannte in der Kunst“ jeweils Die deutsche Nachkriegskunstgeschichte fand nicht nur in den für die Zeit neu zum Ausdruck bringt. Vehement verteidigt er die Metropolen statt. Auch die kleineren Zentren hatten in dieser moderne Kunst gegen den Vorwurf Sedlmayrs, sie entbehre einer unsicheren wie offenen Situation unmittelbar nach dem Zweiten „Mitte“, weil sie das Menschenbild verunstalte und verschwinden Weltkrieg die Chance, die Initiative zu ergreifen. Der politische lasse: und wirtschaftliche Neuanfang sollte auch geistig-kulturell „Ich protestiere gegen die Behauptung, die moderne Kunst sei ein begründet werden. Zudem gab es einen künstlerischen Nachhol- Symptom für eine allgemeine Entartung oder sei Entartung selbst. bedarf insbesondere bei den Künstlern, die ihre Ausbildung schon [...] Die abstrakten Formen können wirkliche Kräfte enthalten, vor dem Krieg begonnen und abgeschlossen hatten. bewahren oder aufnehmen. Sie sind Formkräfte, sie sind Kräfte. Aber zunächst stand die „Funktionsfähigkeit des Alltäglichen“ 1 Ungegenständliche Ausprägungen des menschlichen Geistes sind an erster Stelle. Dies galt besonders für das im Kriege stark in dem Transzendenten geöffnet. An den gegenständlichen Darstel- Mitleidenschaft gezogene Ruhrgebiet – „ein Ballungszentrum der lungen haftet immer mehr oder weniger Erdenschwere, [...] Auch Ruinenfelder ...“ 2. Dass aber gerade an einem solchen Ort und in enthält Gegenständliches Bestimmbarkeit auf seine begrenzte einer solchen Situation intensive kulturelle Aktivitäten entstan- Art, während Abstraktes nicht bestimmbar eng bleibt.“ 7 den, muss doch erstaunen. Die Gründung der Ruhrfestspiele in Mit dieser Haltung wurde er zum Vorbild und Mentor einer gan- Recklinghausen 1947 ist exemplarisch für diese Phase und zum zen Künstlergeneration in den 1950er Jahren. Mythos geworden: der Tausch „Kunst gegen Kohle – Kohle gegen Es bilden sich mehr oder weniger streng organisierte Freundes- Kunst“. So stark das Bedürfnis nach Kunst und Kultur auch war, kreise und Gruppen von Künstlern. Man wollte sich nicht Orien- so ambivalent waren die ersten künstlerischen Äußerungen und tierung von außen aufzwingen lassen, sondern aus der eigenen, Positionen. Dass die Ideologie des Dritten Reiches gescheitert unmittelbar praktischen Erfahrung und der Diskussion mit Gleich- war, war offensichtlich, aber neue Werte standen noch nicht zur gesinnten eine eigene Position gewinnen. Neben der 1947/48 in Verfügung. Der Wille war, eine neue Kunst zu schaffen, um die Recklinghausen gegründeten Künstlergruppe „junger westen“ „Zeitnotwendigkeiten“ auszudrücken. Es fehlten aber die geisti- waren es vor allem folgende Vereinigungen, die einen neuen Weg gen Anhaltspunkte. „Das Selbstbewußtsein war geschwächt ...“ 3 versuchten: ZEN8 aus München, gegründet 1949, QUADRIGA9, Zwei Schriften machten dies deutlich und bestimmten die hefti- entstanden 1952 im Umkreis der Zimmergalerie Franck in Frank- gen künstlerischen Diskussionen der ersten Nachkriegsjahre: Willi furt am Main und die Gruppe 5310, 1953 in Düsseldorf gegründet. Baumeisters Buch „Das Unbekannte in der Kunst“ 4 von 1947 und Im europäischen Raum war es besonders die 1948 in Amsterdam Hans Sedlmayrs Schrift „Verlust der Mitte“ 5 von 1948. Auf der gegründete Gruppe CoBrA11, die von Bedeutung ist. einen Seite stand der auf die Gesamtheit der Kunstgeschichte zu- In Recklinghausen förderte vor allem der Schriftsteller, Lehrer rückblickende Kunsthistoriker Sedlmayr, der die zeitgenössische und erste Museumsdirektor der Kunsthalle Recklinghausen Franz Kunst insgesamt als Symptom eines geistigen und moralischen Große Perdekamp die Gründung der Künstlergruppe „junger Verfalls sah. Auf der anderen Seite forderte der aktive, zeitgenös- westen“. Er war ein langjähriger Freund von Josef Albers, von dem sische Künstler Baumeister neue Wege der Kunst, auch wenn sie er die Bauhausideen übernahm und in die Künstlergruppe trug. sich noch nicht in kunstgeschichtlichen Kategorien niedergeschla- Er formulierte dabei einen hohen moralischen und historischen gen hatten. Baumeister, der akademische Lehrer, verteidigt eine Anspruch an die Bildende Kunst der Gegenwart: Es „[...] muss Kunst, die nicht einer vorgegebenen Motivwelt verpflichtet ist: doch mit allem Nachdruck gesagt werden, daß die Jungen völlig 6 7 ihren Weg verfehlen würden, wenn sie sich nicht der absoluten sche Fortschrittlichkeit und künstlerische Avantgarde problema- Neuartigkeit der heutigen Welterfahrung bewusst würden.“ 12 tisieren.14 Die industrielle Umwelt wird
Recommended publications
  • Zwei Tage in Violetten Gummistiefeln, Elvira Bach Early Works 1978–1990 , 68Projects by Galerie Kornfeld, Berlin, Germany
    ELVIRA BACH 1951 Born in Neuenhain im Taunus, Germany Lives and works in Berlin, Germany EDUCATION 1970 Studies at the Staatliche Glas achschule !adamar, Germany 1979"#$ %eistersch&ler o !ann Trier, !ochschule der '&nste Berlin ()niversity o *ine +rts,, Germany SELECTED SOLO EXHIBITIONS $019 *rie-e New .ork, Spotli0ht Section $01# 1wei Tage in violetten Gummistie eln, Elvira Bach early works 197#31990 , 4#pro5ects by Galerie 'orn eld, Berlin, Germany $017 %alerei und Skulptur, Galerie Schmal uss, Berlin, Germany $015 Sti tun0 Bur0 'niphausen, Wilhelmshafen, Germany *rankfurter 'unstkabinett !annah Bekker vom 8ath, *rankfurt am %ain, Germany %useum &r -eit0en9ssische 'unst : Dieter 'unerth, <ttobeuren, Germany Galerie %ichael 7= Schmal u>, %ar6ur0 Galerie Lin-er0asse 7eiher0ut, Sal-bur0, +ustria $01? 'unsthalle %essmer, 8ie0el am 'aiserstuhl, Germany B&r0erhaus der Stadt @erl, @erl, Germany 1eller 'unstwe0e, 1elle, Germany %alerei und Skulpturen, Galerie Schmal uss, Berlin, Germany $01A 'ulturamt der Stadt Limbur0, Limbur0, Germany 'unstverein <erlin0hausen, <erlin0hausen, Germany +rt A50 Gallery, Istanbul, Turkey $01$ Besser 0eht's nicht, 'unst 9rderverein Weinheim e= @=, Weinheim, Germany Durch die Dahre, Ean kunst orum niederrhein, Emmerich, Germany !appy !our, Galerie +nne %oerchen, !ambur0, Germany *estspiel"+usstellun0, Galerie Weiher0ut, Sal-bur0, +ustria $011 Lau ste0, *rankfurter 'unstkabinett, !anna Bekker vom 8ath, *rankfurt am %ain, Germany 8e0ensbur0er 'unstkabinett, 8e0enbur0, Germany Schloss F Gut Liebenber0, Löwenber0er
    [Show full text]
  • Bibliographie Will Grohmann (Stand: April 2015)
    Bibliographie Will Grohmann (Stand: April 2015) BIBLIOGRAPHIE (Schriftenband, ergänzt (Hg.), Kunst unserer Zeit. Malerei und Plastik, 2013) Köln 1966. (Hg.), Art of our time. Painting & sculpture throughout the world, London 1967. Die nachfolgende Bibliographie gibt den aktuel- len Forschungsstand zum Werk Will Grohmanns wieder. Berücksichtigt wurden Buchpublikatio- B THEMATISCHE AUFSÄTZE (IN ZEITSCHRIFTEN nen, Texte für Zeitschriften und Ausstellungska- UND KATALOGEN) taloge, Einträge in Enzyklopädien und Lexika sowie sämtliche nachweisbaren Zeitungsartikel. Vers oder Prosa im hohen Drama des achtzehn- Die Beiträge für Zeitungen und Zeitschriften ten Jahrhunderts, Dissertation, Leipzig 1914. wurden im Rahmen des Forschungsprojektes der Dienst an der Kunst. (Zu den Kutzschbach- Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, das Abenden im König Georg-Gymnasium). In: Der dieser Publikationen vorausgegangen ist, zudem Zwinger, Zeitschrift für Weltanschauung Theater in einer elektronischen Datenbank archiviert und Kunst 3 (1919) Heft 3, S. 96-100. (derzeit ca. 1.700 Einträge). Dresdner Sezession »Gruppe 1919«, in: Neue Blätter für Kunst und Dichtung 1 (1919), Heft Die Bibliographie gliedert sich in fünf, jeweils März, S. 257 – 260. chronologisch geordnete Teile: Sonderheft von Graphik der »Gruppe 1919« A Buchpublikationen (Sammelbände und Über- Dresden, in: Menschen 2 (1919), Heft 8, S. 1 f. blicksdarstellungen) Der neue Standpunkt, in: Der Zwinger, Zeitschrift B Thematische Aufsätze (in Zeitschriften und Ka- für Weltanschauung Theater und Kunst 3 (1919) talogen) Heft 21, S. 559-562. C Publikationen und Beiträge über einzelne Künst- Die Dresdner Sezession Gruppe 1919, in: Dresd- ler ner Secession Gruppe 1919, Dresden 1920. D Artikel in Lexika und Nachschlagewerken Die Neuerwerbungen des Dresdner Stadtmuse- ums, in: Der Cicerone 13 (1921), S. 121 f.
    [Show full text]
  • Joseph Beuys: WORK LINES
    Joseph Beuys: WORK LINES 1 May — 4 September 2016 Museum Kurhaus Kleve — Ewald Mataré-Collection Exhibition JOSEPH BEUYS — WORK LINES The Museum Kurhaus Kleve guards a precious trea- sure that has not yet been properly brought to light. It houses the original studio of Joseph Beuys (1921—1986) that he occupied from 1957 to 1964 in the oldest part of the building of today’s museum, the spa’s house, that was then vacant. Beuys worked there in the period that is regarded artistically as the hinge between his earlier work strongly influenced by his teacher, Ewald Mataré (1887—1965), and his pioneering creative work of the 1960s and 1970s. After Beuys left the studio due to his appointment at the Düsseldorf Art Academy, the rooms were used for other purposes, the building being renovated in the 1980s. When the Museum Kur- haus Kleve opened its doors in 1997, the archive of the Town of Cleves was kept in this part of the old spa house. When the archive was moved to another location in 2006, the opportunity had arisen for the museum to restore the original rooms of the artist. The reconstitution succeeded through a tedious process and support from various quarters during the years from 2008 to 2012. Since September 2012 the reconstructed studio of Joseph Beuys in the Museum Kurhaus Kleve is once again accessible to the public. Since then there has not been any opportunity to appropri- ately appraise this significant workplace. The year 2016 is the 95th birthday of Joseph Beuys and the 30th anniversary of his death.
    [Show full text]
  • Magischer Monumentalismus
    Magischer Monumentalismus Ein neues Verhältnis zur Wirklichkeit im Werk von Bruno Goller, Domenico Gnoli, Konrad Klapheck und Peter Klasen Dissertation zur Erlangung des akademischen Doktorgrades (Dr. phil.) des Fachbereichs Kultur- und Geowissenschaften, Fachgebiet Kunstgeschichte, der Universität Osnabrück vorgelegt von Viola Tallowitz-Scharf. Osnabrück, 2011 Erstgutachterin: Prof. Dr. Uta Schedler Zweitgutachterin: Prof. Dr. Helen Koriath Viola Tallowitz-Scharf Hauptstr. 509 26683 Saterland Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort 1 2. Einführung in das Thema, Zielsetzung und Vorgehensweise der Arbeit 2 I. Begriffsklärung und Historischer Bezug 10 2.1 Der Begriff „Monumentalität“ 10 2.2 Der Begriff „magisch“ 11 2.3 Der Begriff „Realismus“ 13 2.4 Künstlerische Strömungen im zwanzigsten Jahrhundert und die Situation der Künstler nach 1945 15 II. Leben und Werk der vier Künstler Bruno Goller, Domenico Gnoli, Konrad Klapheck und Peter Klasen 22 3. Bruno Goller – Leise Beständigkeit 22 3.1 Leben und Werk: Zwischen Tradition und Moderne 22 3.2 Der Entstehungsprozess eines Bildes 27 3.3 Die Entwicklung einer geistigen Ordnung 31 4. Domenico Gnoli – Die Hervorhebung des Banalen 38 4.1 Leben und Werk: Der Spätentwickler 38 4.2 Die solide häusliche Welt 41 4.3 Das „Wie“ der Bilder 44 5. Konrad Klapheck – Eine besondere Synthese von Mensch und Maschine 48 5.1 Leben und Werk: Der Einzelgänger 48 5.2 Die Gegenstände 51 5.3 Von der Zeichnung zum fertigen Bild 57 6. Peter Klasen – Eine persönliche Wirklichkeit 63 6.1 Eine kleine Einleitung (Peter Klasen) 63 6.2 Leben und Werk: Der Wahlfranzose 63 6.3 Der rote Faden: Entfremdung, Einsamkeit und Beklommenheit 66 6.4 Die Werkphasen 72 III.
    [Show full text]
  • 3.9 Apparato Documentario E Iconografico N. 2
    3.9 Apparato documentario e iconografico n. 2 a) scheda della mostra Titolo: documenta. Kunst des zwanstigsten Jahrhunderts. Internationale Ausstellung, Kassel 1955 Periodo: 16 luglio - 18 settembre 1955 Società titolare: Abelndländische Kunst des 20. Jahrhunderts e.V., Kassel Direttore artistico: Arnold Bode Comitato di lavoro: Arnold Bode, Werner Haftmann, Alfred hentzen, Kurt Martin, Hans Mettel Presidente: Heinz Lemke; Vicepresidente: Eirch Lewinsky Allestimenti: Arnold Bode (collaboratore: Rudolf Staege) Segretario: Herber Friherr von Buttlar Sedi: Museum Fridericianum Opere: 570 opere; 148 artisti Peasi coinvolti: 6 Visitatori: ca. 130.000 Costi e finanziamenti: - Preventivo 250.000 DM - Costi sostenuti: 379.000 DM - Ricavo dalle entrate: 93.000 DM - Donazioni: 22.000 DM - Altre entrate: 64.000 DM - Contributi: Bund 50.000 DM; Land Hessen: 100.000 DM; Stadt Kassel: 50.000 DM. Catalogo: Documenta: Kunst des 20. Jahrhunderts, Internationale Ausstellung im Museum Fridericianum in Kassel, Prestel Verlag, Monaco 1955. Artisti: Josef Albers, Kenneth Armitage, Hans Arp, René Victor Auberjonois, Giacomo Balla, Eduard Bargheer, Afro Basaldella, Mirko Basaldella, Ernst Barlach, Willi Baumeister, Jean Bazaine, André Beaudin, Max Beckmann, Max Bill, Renato Birolli, Roger Bissière, Hermann Blumenthal, Umberto Boccioni, Camille Bombois, Georges Braque, Reg Butler, Alexander Calder, Alexander Camaro, Heinrich Campendonk, Massimo Campigli, Giuseppe Capogrossi, Carlo Carrà, Felice Casorati, Bruno Cassinari, Marc Lynn Chadwick, Chagall, Roberto Crippa,
    [Show full text]
  • Fondation Beyeler
    FONDATION BEYELER Biography 1938 Born January 23 in Deutsch- 1968 Receives a grant from the 1980 Finishes Strassenbild (Street baselitz, in Saxony, Germany, and given Kulturkreis im Bundesverband der Picture, 1979–80), a cycle of eighteen the name Hans-Georg Bruno Kern. deutschen Industrie. painted panels. Exhibits Modell für eine Skulptur 1956 Admitted to the Hochschule für 1969 Begins to work with inverted (Model for a Sculpture, 1979–80), his bildende und angewandte Kunst, in motifs: one of the first paintings is first sculptural work, in the German East Berlin, where he studies painting Der Wald auf dem Kopf (The Wood on Pavilion at the 39th Venice Biennale, with Walter Womacka and Herbert Its Head). alongside work by Anselm Kiefer. Behrens-Hangeler. 1970 Makes his museum debut with 1981 Participates in the exhibitions 1957 Obliged to leave the Hochschule an exhibition of drawings in the Kupfer- A New Spirit in Painting at the Royal after two terms because of “sociopoli- stichkabinett at the Kunstmuseum Basel. Academy of Arts, in London, and West- tical immaturity.” Continues studies Has first exhibition of pictures with kunst at the Messehalle, in Cologne. with Hann Trier at the Hochschule inverted motifs, presented by Franz Works on the series of Orangenesser für bildende Künste in West Berlin, Dahlem, Galeriehaus in Lindenstrasse, (Orange Eaters) and Trinker (Drinkers) graduating from the master-class in conjunction with the Cologne art fair. paintings. in 1963. Sets up an additional studio in Castig- 1971 Moves to Forst an der Wein- lion Fiorentino, near Arezzo, Italy, until 1960 Paints the so-called Rayski strasse, in Rhineland-Palatinate.
    [Show full text]
  • Wirtschaftswunderavantgarde.Pdf
    wirtschaftswunder avantgar de Informel & Abstraktion der Nachkriegsjahre Hubert Berke Rolf Cavael Walter Dexel Adolf Fleischmann Wilhelm Imkamp Petra Petitpierre Bernard Schultze Hann Trier wirtschaftswunderavantgarde Informel & Abstraktion der Nachkriegsjahre Eine Ausstellung in der Galerie 20/21 Modern & Contemporary Art München, 15. Mai – 30. Juni 2015 Die Linie ist ein Punkt, der spazieren geht. Paul Klee wirtschaftswunderavantgarde Informel & Abstraktion der Nachkriegsjahre Eine Ausstellung in der Galerie 20/21 Modern & Contemporary Art München, 15. Mai – 30. Juni 2015 Karl Michael Armer Es gab nur eine einzige unausgesprochene Re- schließlich aus solchen Bildern bestand. Es war die Geburt gel: Kunst musste abstrakt sein. Jede Art realistischer einer neuen Kunstrichtung, die das nächste Jahrzehnt Darstellung oder figürlichen Malens war durch die nati- dominieren sollte. Man nannte sie Informel, abgeleitet onalsozialistische Kunstdiktatur mit ihren vorgestanzten von dem Begriff „art informel“ (formlose Kunst), den der heroisch-völkischen Bildwelten völlig diskreditiert. Was Kunstkritiker Michel Tapié 1951 für eine Ausstellung in alle Nachkriegskünstler trotz großer individueller Unter- Paris geprägt hatte. schiede einte, war die tiefe Abneigung gegen die, wie es Das Etikett „Informel“ täuscht eine Homogenität Die Freiheits bewegung der Maler Hubert Berke formulierte, „naturalistische Ver- vor, die die neue Kunstrichtung gar nicht hatte. Informel greisung“. Rupprecht Geiger legte den Fokus weniger auf war eine neue Bildsprache, aber jeder Künstler entwickel- die Negativabgrenzung gegen das Alte, sondern mehr te seine eigene Grammatik. Insofern war Informel kein Informel, Abstraktion und auf die positiven Perspektiven des Neuen, als er 1947 Stil, sondern eher das Ergebnis einer gemeinsamen Hal- der Geist des Aufbruchs nach schrieb: „Es ist ein aufregendes Abenteuer, von der Re- tung.
    [Show full text]
  • Umberto Eco, Das Offene Kunstwerk
    Das Formelle in der informellen Malerei Eine methodologische Untersuchung zur Malerei des deutschen Informel Gutachter: Prof. Dr. Christoph Zuschlag Prof. Dr. Raphael Rosenberg - 2 - INAUGURAL Ŕ DISSERTATION zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Vorgelegt von Christine Baus Neunkirchen/Saar Tag der mündlichen Prüfung: 15. Februar 2008 - 3 - Vorwort Mein Interesse an informeller Malerei begann bereits während meiner Schulzeit, ausgelöst durch einen im Kunst-Leistungskurs gezeigten Dokumentarfilm über Emil Schumacher. Fasziniert von der Künstlerpersönlichkeit und verwirrt ob der Wirkung dieser Bildwerke auf mich als Betrachter, eignete ich mir einiges Wissen über die informelle Kunst an. Allerdings blieb diese Beschäftigung über mehrere Jahre hinweg, auch über den größten Teil meines Studiums, reines Privatvergnügen. Dies lag nicht nur an dem Mangel an Seminaren und Vorlesungen zu diesem Thema, sondern auch an dem Unverständnis, auf das man stößt, wenn man sich unter anderem auch für das Informel interessiert. Eine erste Möglichkeit, das Infomel auch „offiziell“ zu behandeln, eröffnete sich mir dann in einem Seminar bei Frau Prof. Dr. Anne-Marie Bonnet mit dem Titel „Kunst der 60er Jahre“. Im Zuge dessen fand ich das Thema meiner Magisterarbeit, in der ich mich mit der Rezeption von Wols und seinem Werk auseinandergesetzt habe. Dabei stellte sich heraus, wie veraltet der Blick auf das Informel auch heute noch ist und mir wurde klar, dass ich unbedingt an diesem Thema weiter arbeiten wollte. Die Schriften von Prof. Dr. Christoph Zuschlag, mit den Ideen einer neuen Herangehensweise an das Informel, waren Ausgangspunkt und Anreiz für meine Arbeit. Für seine Hilfe und Unterstützung möchte ich mich an dieser Stelle recht herzlich bedanken.
    [Show full text]
  • Heinz Trökes
    Heinz Trökes Das gemalte Gesamtwerk Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn vorgelegt von Brigitte Lindner aus Lüdinghausen Bonn 2002 Gedruckt mit Genehmigung der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn 1. Berichterstatter: Professor Dr. Anne Bonnet 2. Berichterstatter: Professor Dr. Barbara Schellewald Tag der mündlichen Prüfung: 8. November 2000 DANKSAGUNG Das Interesse, eine Dissertation über Heinz Trökes‘ ge- maltes Gesamtwerk zu verfassen, geht auf mein Studium mit der deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn zurück. Dem verstorbenen Herrn Prof. Dr. Gunter Schweikhart verdanke ich den Anstoß zum Thema der vorliegenden Arbeit. Mein besonderer Dank gilt Frau Prof. Dr. Anne Bonnet für ihre intensive Betreuung und ihre vielfachen Anregungen sowie der Korreferentin, Frau Prof. Dr. Barbara Schellewald. Der Unterstützung des Sohnes des Künstlers, Herrn Jan Manuel Trökes und dem Kunsthistoriker Herrn Dr. Markus Krause ist es zu verdanken, daß die vorliegende Dissertation in dieser Form entstehen konnte. Herr Dr. Krause verwaltet seit Trökes‘ Tod das künstlerische und schriftliche Werk und gewährte mir jederzeit uneingeschränkte Einsicht in den Berliner Nachlaß. Er stellte mir wichtiges Archivmaterial sowie einen Teil der Bildvorlagen aus dem Künstlernachlaß für den Abbildungskatalog dieser Arbeit zur Verfügung. Hierfür gilt ihm mein herzlicher Dank. Danken möchte ich auch dem ‚Wilhelm-Lehmbruck-Museum‘ in Duisburg und der ‚Berlinischen Galerie, Museum für Moderne Kunst, Photographie und Architektur‘, die mir Fotos für den Abbildungskatalog zur Verfügung gestellt haben. Ferner danke ich Ute Hildebrand von Canon Deutschland GmbH für die professionelle Unterstützung bei der Anfertigung zahlreicher Fotos.
    [Show full text]
  • Architecture & Finance
    bulletin Architecture & Finance 2016 eabh (The European Association for Banking and Financial History e.V.) bulletin newsletter from the eabh 2016 WEBSITE www.bankinghistory.org ISSN 2219-0643 1 bulletin | 2016 CONTENTS contents Headquarters building of Norges Bank 89 Contents The Central Bank of Norway 89 From Florence to Foster. Historical quarters of Bank Handlowy w Warszawie SA 91 The financial services and their buildings 8 Polish central banks. An architectural overview 95 Bank Austria’s historic headquarters in Vienna 14 The headquarters of Banco de Portugal. Space adventure. Moving to new headquarters A long way 97 is a test for Erste Group’s corporate culture 16 Caixa Geral de Depósitos 101 Oesterreichische Nationalbank Sustainable architecture 101 200 years of architecture 18 The headquarters of the National Bank of Romania. 105 The architectural history of the National Bank of Belgium 22 History and architecture 105 The Croatian National Bank in the Zagreb Stock Exchange building 26 The Central Bank of the Russian Federation 12 Neglinnaya Street, Moscow 110 The Bank of Cyprus building within the medieval walls of Lefkosia 29 Edifice of the National Bank of Serbia 112 From the late sixties to the 21st century. The two central buildings of the Buildings of central banks in Slovakia in historical perspective 115 Limassol Co-operative Savings Bank 31 Architecture of BBVA. The unique buildings of San Nicolás and Gran Vía 12 The Živnostenská Banka building 34 in Bilbao 119 Bank of Finland head office 36 A history of the headquarters of Banco Santander 123 The three lives of Hôtel Gaillard 38 The Banco de España building.
    [Show full text]
  • Moderne Kunst 2. Juni 2017 Karl Hofer
    Moderne Kunst 2. Juni 2017 Karl Hofer. Detail. Los 422 Lyonel Feininger. Detail. Los 379 Moderne Kunst 2. Juni 2017, 11 Uhr Modern Art 2 June 2017, 11 a.m. Experten Specialists Dr. Markus Krause Micaela Kapitzky +49 30 885915 29 +49 30 885915 32 [email protected] [email protected] Traute Meins Nina Barge +49 30 885915 21 +49 30 885915 37 [email protected] [email protected] Zustandsberichte Condition reports [email protected] Grisebach — Frühjahr 2017 Vorbesichtigung der Werke Sale Preview Ausgewählte Werke München Ausgewählte Werke: 3. und 4. Mai 2017 Kunst des 19. Jahrhunderts: 17. und 18. Mai 2017 Grisebach Jesco von Puttkamer Dorothée Gutzeit Türkenstraße 104 80799 München Düsseldorf 6. Mai 2017 Grisebach Anne Ganteführer-Trier Bilker Straße 4–6 40213 Düsseldorf Zürich 9. bis 11. Mai 2017 Grisebach Verena Hartmann Bahnhofstrasse 14 8001 Zürich Dortmund 15. und 16. Mai 2017 Galerie Utermann Wilfried Utermann Silberstraße 22 44137 Dortmund Hamburg 18. und 19. Mai 2017 Galerie Commeter Stefanie Busold Bergstraße 11 20095 Hamburg Sämtliche Werke Berlin 26. bis 30. Mai 2017 Grisebach Fasanenstraße 25, 27 und 73 10719 Berlin Freitag bis Montag 10 bis 18 Uhr Dienstag 10 bis 15 Uhr Grisebach — Frühjahr 2017 300 Christian Rohlfs Niendorf 1849 – 1938 Hagen „Stilleben mit Mokkakännchen“. Um 1874 Öl auf Leinwand. 16 × 22 cm (6 ¼ × 8 ⅝ in.). In der Mitte rechts monogrammiert: CR. Werkverzeichnis: Köcke 1. [3203] Gerahmt. Provenienz Ehemals P(eter?) Lüders, Hamburg, und Privatsamm- lung, Hamburg EUR 3.000–4.000 USD 3,200–4,270 301 Max Liebermann 1847 – Berlin – 1935 Strandhäuser, im Vordergrund Ziegen.
    [Show full text]
  • Harvard's Busch-Reisinger Museum And
    Harvard’s Busch-Reisinger Museum and the American reception of post-war German art in the 1940s and 1950s Ilka Voermann Figure 1 George Grosz, Uprooted, 1948. Watercolour on off-white laid paper, 65.1 × 48.2 cm., Cambridge: Harvard Art Museums/Busch-Reisinger Museum, Association Fund, BR49.711. Available online at https://www.harvardartmuseums.org/collections/object/225061?position=4 Surrounded by canvases and holding a brush in his mouth, the stick-like figure in George Grosz’s watercolour Uprooted (1948) [Fig. 1] can easily be identified as a painter.1 His hands and feet, as well as the ends of his brush, resemble thin roots recently ripped from the soil. The damaged canvases and frames around him give the scene a post-apocalyptic air. Part of the series of stick men that Grosz (1893-1959) painted in the late 1940s, the watercolour reflects his struggle to establish himself as 1 This article is based on the author’s extended research as Renke B. and Pamela M. Thye Curatorial Fellow at the Busch-Reisinger Museum/Harvard Art Museums between 2014 and 2017. The results were also incorporated in the Harvard Art Museums’ 2018 exhibition Inventur–Art in Germany 1943-55 and in part published in the exhibition catalogue; see Ilka Voermann, ‘An absolutely unknown aspect of modern art: the U.S. reception of post-war German art in the 1950s’, in Inventur. Art in Germany 1943-55, ed. Lynette Roth, New Haven, Conn: Yale University Press; Cambridge, MA: Harvard Art Museums, 2018, 77-105. Journal of Art Historiography Number 19 December 2018 Ilka Voermann Harvard’s Busch-Reisinger Museum and the American reception of post-war German art in the 1940s and 1950s a German figurative painter now living in the United States.
    [Show full text]