Wirtschaftswunderavantgarde.Pdf

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Wirtschaftswunderavantgarde.Pdf wirtschaftswunder avantgar de Informel & Abstraktion der Nachkriegsjahre Hubert Berke Rolf Cavael Walter Dexel Adolf Fleischmann Wilhelm Imkamp Petra Petitpierre Bernard Schultze Hann Trier wirtschaftswunderavantgarde Informel & Abstraktion der Nachkriegsjahre Eine Ausstellung in der Galerie 20/21 Modern & Contemporary Art München, 15. Mai – 30. Juni 2015 Die Linie ist ein Punkt, der spazieren geht. Paul Klee wirtschaftswunderavantgarde Informel & Abstraktion der Nachkriegsjahre Eine Ausstellung in der Galerie 20/21 Modern & Contemporary Art München, 15. Mai – 30. Juni 2015 Karl Michael Armer Es gab nur eine einzige unausgesprochene Re- schließlich aus solchen Bildern bestand. Es war die Geburt gel: Kunst musste abstrakt sein. Jede Art realistischer einer neuen Kunstrichtung, die das nächste Jahrzehnt Darstellung oder figürlichen Malens war durch die nati- dominieren sollte. Man nannte sie Informel, abgeleitet onalsozialistische Kunstdiktatur mit ihren vorgestanzten von dem Begriff „art informel“ (formlose Kunst), den der heroisch-völkischen Bildwelten völlig diskreditiert. Was Kunstkritiker Michel Tapié 1951 für eine Ausstellung in alle Nachkriegskünstler trotz großer individueller Unter- Paris geprägt hatte. schiede einte, war die tiefe Abneigung gegen die, wie es Das Etikett „Informel“ täuscht eine Homogenität Die Freiheits bewegung der Maler Hubert Berke formulierte, „naturalistische Ver- vor, die die neue Kunstrichtung gar nicht hatte. Informel greisung“. Rupprecht Geiger legte den Fokus weniger auf war eine neue Bildsprache, aber jeder Künstler entwickel- die Negativabgrenzung gegen das Alte, sondern mehr te seine eigene Grammatik. Insofern war Informel kein Informel, Abstraktion und auf die positiven Perspektiven des Neuen, als er 1947 Stil, sondern eher das Ergebnis einer gemeinsamen Hal- der Geist des Aufbruchs nach schrieb: „Es ist ein aufregendes Abenteuer, von der Re- tung. Diese Gemeinsamkeit basierte letztlich nur auf zwei alität Abstand zu nehmen und die Dinge zu verzaubern.“ konstituierenden Vorgaben. Erstens der Entfesselung der dem Zweiten Weltkrieg. Ein Zitat, das auch von dem Drogen-Guru Timothy Leary Form und zweitens der Spontaneität des Malvorgangs. aus den späten 60ern stammen könnte, und ein weiterer Das Informel war, zumindest in Deutschland, die Beleg dafür, dass Kunst späteren Entwicklungen oft weit erste Kunstrichtung, bei der der Prozess des Malens für vorausgreift. In jedem Fall verdichtet sich in Geigers fast die Künstler wichtiger wurde als das Resultat. Gerhard hymnischer Begeisterung die Haltung einer Künstlerge- Hoehme, einer der führenden Protagonisten des Infor- neration, die auf der Suche nach Bewusstseinserweite- mel, brachte das auf die griffige Formel „Das Bild ist mehr rung durch neue Formen der Kunst war. Ereignis als Ergebnis“. Da das Ziel des Schaffens – die Ab- Ganz allmählich begann sich Ende der 40er Jahre straktion – sowieso gesetzt war, rückte der Weg dorthin wieder eine Kunstszene zu entwickeln. Die erste große verstärkt in den Fokus. Der Malvorgang wurde vom Mit- Ausstellung moderner abstrakter Kunst fand 1947 im tel zum Zweck zum Zweck an sich. Er wurde mit großer Augsburger Schaezler-Palais statt, unter dem provokan- Geste zelebriert, mit weit ausholenden Armbewegungen, »Ein Empfinden In diesen drei Zitaten der Informel-Künstler Bernard ten Titel „Extreme Malerei“. Erste Künstlervereinigungen mit Pinselstrichen, die wie Hiebe gesetzt wurden. Man grenzenloser Freiheit.« Schultze, Hubert Berke und Hann Trier kristallisiert sich bildeten sich – 1946 in Alfter bei Bonn die Donners- schabte, kratzte, zerschnitt, Farbe wurde geschüttet, ge- die Aufbruchsstimmung, die die deutsche Kunstszene tag-Gesellschaft um Hubert Berke und Hann Trier, 1948 in träufelt, überlagert, aufgetürmt. Bernard Schultze in den frühen 50er Jahren vorantrieb. In ihnen funkelt Recklinghausen der „junge Westen“, 1949 in Düsseldorf „Mit Hölzern, den Händen, dem Pinsel ließ ich mich die euphorische Schaffenslust, die die Künstler zu immer die „Neue Rheinische Sezession“. Der einflussreichste Ka- treiben über den horizontal liegenden Malgrund“, erin- neuen Experimenten anspornte, trunken im Universum talysator war aber die Gruppe „ZEN 49“, die in München nert sich Bernard Schultze später. „Willkürliche Wahl der der unendlichen Möglichkeiten, endlich frei nach all den u.a. von Willi Baumeister, Rolf Cavael, Rupprecht Geiger Farben... ein unbegrenztes Feld an Möglichkeiten... Ich Jahren, die verlorengegangen waren an Krieg, Hass, Un- und Fritz Winter gegründet wurde, sich in den folgenden ließ mich fortschwemmen in einer Kette von Assoziatio- terdrückung und Not. Jahren ständig erweiterte und in diversen Ausstellungen nen, und gleichzeitig versuchte ich mir über die Schulter »Es ist, als ob man ein mit Plunder gestopftes und Die meisten von ihnen hatten grauenhafte Zeiten bis 1955 versuchte, die neue Avantgardekunst einer eher zuzusehen.“ Die Künstler lassen sich mitreißen vom Flow hinter sich. Sie waren in der Zeit des Nationalsozialismus skeptischen Öffentlichkeit nahezubringen. der überbordenden Ideen, von der Impulsivität, mit der Staubfängern aller Art voll wegen ihrer „entarteten“ Kunst verfolgt, mit Austellungs- Im Lauf von etwa fünf Jahren, zwischen 1947 und der Pinsel fast eigenmächtig über die Leinwand fährt. Es Zimmer ausräumt, um es mit wenigen und Malverboten belegt, denunziert oder gar inhaftiert 1952, tat sich im Kosmos der abstrakten Nachkriegskunst sind Momente intensivster künstlerischer Selbstverwirkli- notwendigen Dingen neu einzurichten.« worden. Sie hatten das größte Trauma erlebt, das einem ein feiner, aber deutlicher Riss auf. Auf der einen Seite chung, aber es ist natürlich auch eine Form der Selbststi- Künstler zustoßen kann: zerbombte, zerstörte Ateliers, waren Künstler, deren Bilder bei aller Abstraktion noch lisierung, der Überhöhung – der Künstler als zuckendes Hubert Berke verbrannte Bilder, die Arbeit von Jahren verloren. Und formgebunden waren, z.B. durch planmäßige Anord- Medium, in das der Blitz der Kreativität fährt und sich in wie viele Bilder waren nicht gemalt worden, wegen nung, geometrische Strukturen, klar umrissene Konturen, Farbexplosionen entlädt. Repressionen, wegen Fronteinsätzen, Kriegsgefangen- definierte Flächen oder Felder. Vertreter dieser Richtung Durch ihren Ursprung im Gestischen ist informelle schaft, Geld- und Materialmangel. waren etwa Max Ackermann, Willi Baumeister, Adolf Malerei stets auch fixierte Bewegung, am ausgeprägtes- »Ich tanze Das muss man wissen, um zu begreifen, welche Fleischmann, Petra Petitpierre oder (nicht ganz so ein- ten in den vor Dynamik geradezu vibrierenden Bildern mit den Pinseln.« Schleusen sich da nach dem Krieg öffneten, welche deutig) Fritz Winter. Auf der anderen Seite drängte eine von K.O. Goetz. Bei Hann Trier, der von sich sagte, er aufgestaute Kreativität sich da Bahn brach. Man bekam wachsende Zahl von Künstlern nach noch extremeren tanze mit den Pinseln, ging das Gestische so sehr ins Phy- Hann Trier wieder Kontakt zur internationalen Kunst, besonders zur Ausdrucksformen, nach totaler Entgrenzung, nach Auf- sische über, dass er mit beiden Händen gleichzeitig malte französischen, die auch gerade im Umbruch war. Aus lösung der bisherigen Formensprache, nach Befreiung und den Radius seiner Armbewegungen als natürliches Amerika kam das Action Painting, der abstrakte Expressi- der Farbe von der Form. 1952 präsentierte die Gruppe Format seiner Bilder definierte, um daraus die Schluss- onismus und der Jazz, der alle so faszinierte. Experimen- Quadriga – die vier Maler K.O. Götz, Bernard Schultze, folgerung zu ziehen: „Ein Bild sollte nicht größer sein als tierlust überall, und man war dabei. Otto Greis und Heinz Kreutz – eine Ausstellung, die aus- ein Bett.“ Informel ist ein Akt der Befreiung in jeder Bezie- einbetoniert war. Veränderungen waren nicht erwünscht klein. Size matters – das mussten die deutschen Künstler viel prominenter sind und vor allem viel, viel teuerer. Ein hung. Nicht formbezogen, nicht intellektuell erarbeitet, – außer, sie brachten Geld. „Wohlstand für alle“ und „Kei- noch lernen. Und dass ein extrovertiertes, auftrump- Nachholbedarf, auch in preislicher Hinsicht, darf prog- sehr spontan, sehr intuitiv, sehr im Augenblick verhaftet, ne Experimente“ lauteten denn auch die CDU-Slogans im fendes, gut durchorganisiertes und durchfinanziertes nostiziert werden. Von Künstlern wie Hubert Berke, Peter ohne Vorher, Nachher, Ziele, Konzepte, ohne die (manch- Wahlkampf 1957; sie trafen den Zeitgeist auf den Punkt. Kulturmanagement den Erfolg eines Künstlers oder einer Brüning, Carl Buchheister, Rolf Cavael, Karl Otto Götz, mal etwas überangestrengt wirkende) Verkopfung, die Es ging um Autos, Fernseher, Waschmaschinen, Kühl- Kunstrichtung doch sehr befördern kann. Leider kamen Hans Hartung, Gerhard Hoehme, Bernard Schultze, Emil avantgardistischer Kunst oft zu eigen ist. Es ist keine Kunst, schränke. Die 50er waren das Jahrzehnt des deutschen diese Erkenntnisse etwas zu spät. Schumacher, K.R.H. Sonderborg, Fred Thieler, Hann Trier die erklärt werden muss oder auch nur erklärt werden Ingenieurs. Nicht das Jahrzehnt des deutschen Künstlers. Und dann ist da noch ein letzter Themenkomplex, oder Fritz Winter wird man in den kommenden Jahren will. Vor allem aber ist es eine Kunst, die ganz unmittelbar Das alles führte in der bildenden Kunst der jungen der dem Erfolg des deutschen Informel von Anfang an mehr hören, auch außerhalb Deutschlands. Die Qualität auf den Betrachter wirkt, impulsiv, fast eruptiv, ein Hieb
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