Heinz Trökes

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Heinz Trökes Heinz Trökes Das gemalte Gesamtwerk Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn vorgelegt von Brigitte Lindner aus Lüdinghausen Bonn 2002 Gedruckt mit Genehmigung der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn 1. Berichterstatter: Professor Dr. Anne Bonnet 2. Berichterstatter: Professor Dr. Barbara Schellewald Tag der mündlichen Prüfung: 8. November 2000 DANKSAGUNG Das Interesse, eine Dissertation über Heinz Trökes‘ ge- maltes Gesamtwerk zu verfassen, geht auf mein Studium mit der deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn zurück. Dem verstorbenen Herrn Prof. Dr. Gunter Schweikhart verdanke ich den Anstoß zum Thema der vorliegenden Arbeit. Mein besonderer Dank gilt Frau Prof. Dr. Anne Bonnet für ihre intensive Betreuung und ihre vielfachen Anregungen sowie der Korreferentin, Frau Prof. Dr. Barbara Schellewald. Der Unterstützung des Sohnes des Künstlers, Herrn Jan Manuel Trökes und dem Kunsthistoriker Herrn Dr. Markus Krause ist es zu verdanken, daß die vorliegende Dissertation in dieser Form entstehen konnte. Herr Dr. Krause verwaltet seit Trökes‘ Tod das künstlerische und schriftliche Werk und gewährte mir jederzeit uneingeschränkte Einsicht in den Berliner Nachlaß. Er stellte mir wichtiges Archivmaterial sowie einen Teil der Bildvorlagen aus dem Künstlernachlaß für den Abbildungskatalog dieser Arbeit zur Verfügung. Hierfür gilt ihm mein herzlicher Dank. Danken möchte ich auch dem ‚Wilhelm-Lehmbruck-Museum‘ in Duisburg und der ‚Berlinischen Galerie, Museum für Moderne Kunst, Photographie und Architektur‘, die mir Fotos für den Abbildungskatalog zur Verfügung gestellt haben. Ferner danke ich Ute Hildebrand von Canon Deutschland GmbH für die professionelle Unterstützung bei der Anfertigung zahlreicher Fotos. Schließlich richtet sich mein Dank an meine Eltern, Geschwister und Freunde, die mich während der Entstehungszeit der Dissertation mit Verständnis begleitet haben. Inhaltsverzeichnis 1 I. Inhaltsverzeichnis I. INHALTSVERZEICHNIS 1 II. EINFÜHRUNG 5 II. 1 Forschungsstand 8 III. BIOGRAPHIE (1913-1997) 12 IV. DAS SURREAL GEPRÄGTE FRÜHWERK: HEINZ TRÖKES IN BERLIN (1940-1949) 20 IV. 1 Die besondere Situation der Kunst im Nachkriegs-Berlin: Die Kunstlandschaft (1945-1948) 20 IV. 1.1 Die Bedeutung der Berliner ‘Galerie Gerd Rosen’ 28 IV. 2 Surrealismus 30 IV. 2.1 Begrifflichkeit 30 IV. 2.2 Der Surrealismus in der bildenden Kunst: Merkmale, Methoden und Techniken surrealistischer Malerei 34 IV. 2.3 Trökes’ Position innerhalb der surrealistischen Malerei 37 IV. 3 Trökes’ Gemälde aus der ersten Hälfte der vierziger Jahre 41 IV. 3.1 Beginn der Malerei 41 IV. 3.2 Das Bildkonzept der surreal geprägten Werke 42 IV. 3.3 Die Bedeutung der Gemälde 44 IV. 3.3.1 Mit der offenen Tür (1943) 44 IV. 3.3.2 Strandleben (1943) 46 IV. 4 Trökes’ Gemälde aus der zweiten Hälfte der vierziger Jahre 47 IV. 4.1 Das Bildkonzept der surreal geprägten Nachkriegswerke 48 IV. 4.2 Die Bedeutung der Bilder mit ‘Zeitinhalten’ 51 IV. 4.2.1 Tuberies, Bauklötze, Federngewächs (1946) 51 IV. 4.2.2 Die Mondkanone (1946) 53 IV. 4.2.3 Zwischen den Blöcken (1947) 55 IV. 4.3 Die Bedeutung der ‘futurologischen’ Bilder 57 IV. 4.3.1 Am Mars (1948) 58 IV. 5 Künstlerische Einflüsse auf das Frühwerk von Trökes 59 Inhaltsverzeichnis 2 IV. 5.1 Max Ernst 60 IV. 5.2 Giorgio de Chirico und Salvador Dalí 63 IV. 5.3 Willi Baumeister 64 V. HEINZ TRÖKES’ GEMÄLDE DER FÜNFZIGER JAHRE (1950- 1958) 68 V. 1 Begrifflichkeiten: Informel, Tachismus, Lyrische Abstraktion, Abstrakter Expressionismus, Action Painting, L’ Art Autre, Automatismus 68 V. 1.1 Informel 68 V. 1.2 Tachismus und Lyrische Abstraktion 70 V. 1.3 Abstrakter Expressionismus und Action Painting 72 V. 1.4 ‘L’Art Autre’ und Automatismus 75 V. 2 Historischer Kontext: Entwicklung und Wegbereiter der informellen Kunst 76 V. 2.1 Frankreich 76 V. 2.2 Deutschland 80 V. 3 Informel 84 V. 3.1 Merkmale, Methoden und Techniken informeller Malerei 84 V. 3.2 Trökes’ Position innerhalb der informellen Kunst 88 V. 4 Trökes’ Beginn der abstrakten Malerei in Paris (1950-1951) 90 V. 4.1 Paris: Zentrum der Avantgarde 90 V. 4.2 Das Bildkonzept der frühen abstrakten Gemälde 93 V. 5 Trökes’ Gemälde aus der Ibiza-Zeit (1952-1956) 96 V. 5.1 Die verschiedenen Bildgruppen 96 V. 5.2 Das neue Bildkonzept 98 V. 5.3 Informell geprägte Bilder 101 V. 6 Trökes’ Hamburger-Periode (1956-1958) 103 V. 6.1 Informell geprägte Bilder 103 V. 6.2 Die Serie der sogenannten ‘Weißen Bilder’ (1957-1958) 104 V. 7 Kunsthistorische Bezüge in der Werkphase der fünfziger Jahre von Trökes 107 V. 7.1 École de Paris: Jean Dubuffet und Georges Mathieu 108 Inhaltsverzeichnis 3 V. 7.2 Verwandte Formen und Strukturmerkmale von Fritz Winter 111 V. 7.3 Einflüsse bedeutender Künstler der ‘Klassischen Moderne’: Joan Miró, Paul Klee, Wassily Kandinsky und Max Ernst 112 VI. HEINZ TRÖKES’ ‘FARBATMOSPHÄRISCHE’ BILDER (1959-1966)120 VI. 1 Gemälde von 1959 121 VI. 2 Neue malerische und technische Erkenntnisse (1960-1966) 121 VI. 2.1 Gemälde mit gegenständlich lesbaren Bildzeichen 123 VI. 2.2 Gemälde mit abstrakten Schriftzeichen 124 VI. 2.3 Die ‘Farbwirkung’ der Bilder 125 VI. 3 Kunsthistorische Bezüge in der Werkphase der ‘farbatmosphärischen’ Bilder von Trökes 127 VI. 3.1 Ernst Wilhelm Nay 127 VI. 3.2 ‘Farbfeld’-Malerei und Mark Rothko 129 VII. HEINZ TRÖKES’ ‘ORNAMENTAL’ GEPRÄGTE BILDER (1966- 1975) 133 VII. 1 Der Wandel zum ‘ornamental’ geprägten Bild 133 VII. 1.1 Das Farben- und Formenspiel in den Gemälden (1966-1970) 134 VII. 1.2 Auf zwei Grundfarben abgestimmte Bilder (1971-1973) 137 VII. 1.3 Bilder mit Gold- und Bronzeeffekten (1974-1975) 139 VII. 2 Kunsthistorische Bezüge in der Werkphase der ‘ornamental’ geprägten Bilder von Trökes 139 VII. 2.1 Der Stellenwert des Ornaments in der deutschen Kunst der sechziger Jahre 139 VII. 2.2 Der Symbolgehalt der Bilder - Verbindungslinien zu Traditionen und Kulturen außereuropäischer Kunst 142 VII. 2.3 Experimente mit LSD 145 VII. 2.4 Pop-Art, Jasper Johns und Richard Lindner 147 VII. 2.5 Optical-Art 151 VIII. HEINZ TRÖKES’ SPÄTWERK: ‘IMAGINÄRE LANDSCHAFTEN’ (1977-1990) 155 VIII. 1 Weiterentwicklung der ‘farbatmosphärischen’ Werte 157 Inhaltsverzeichnis 4 VIII. 1.1 Bilder mit schemenhaften Gestalten (1977-1984) 157 VIII. 1.2 Bilder mit abstrakten Zeichen (1984-1990) 161 VIII. 2 Die Bedeutung der ‘Imaginären Landschaften’ 164 VIII. 3 Mögliche kunsthistorische Bezüge zur Kunst von Yves Tanguy, Salvador Dalí und Max Ernst 167 IX. HEINZ TRÖKES’ LETZTE SCHAFFENSJAHRE (1990-1995) 170 X. SCHLUßBEMERKUNG 172 XI. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 176 XII. AUSSTELLUNGSVERZEICHNIS 178 XIII. BIBLIOGRAPHIE 205 XIII. 1 Schriften von Heinz Trökes 238 XIII. 2 Interviews mit Heinz Trökes 239 XIII. 3 Autobiographische Notizen und ‘Werklisten’ der Gemälde Heinz Trökes’ 239 XIII. 4 Vorträge von Heinz Trökes 240 ABBILDUNGSKATALOG MIT BILDLEGENDE UND BILDNACHWEIS (separater Katalog) Einführung 5 II. Einführung Das gemalte Gesamtwerk des 1997 in Berlin verstorbenen Künstlers Heinz Trökes, das Gegenstand dieser Untersuchung ist, steht heute, am Beginn des 21. Jahrhunderts, erst am Anfang seiner wissenschaftlichen Bearbeitung. Trökes, der sich vor allem zwischen den vierziger und frühen siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts nationalen und internationalen Ansehens erfreute, ist heute weit- gehend aus dem Blickfeld der kunsthistorischen Forschung geraten. Dabei galt er im Berlin der Nachkriegsjahre als bedeutender ‘Nachkriegssurrealist’ und stand im Mittelpunkt der Kunstszene. Er lehrte als Professor an den Hamburger, Stuttgarter und Berliner ‘Hochschulen für bildende Künste’; ihm wurden zahlreiche Preise und Ehrungen zuteil. Vielfältige Einzelpräsentationen und Ausstellungsbeteiligungen in renommierten europäischen und amerikanischen Museen und Galerien machten ihn zu einem vielbeachteten Künstler. Eine umfassende monographische und zugleich wissenschaftlich-methodische Untersuchung von Trökes’ gemaltem Œuvre ist jedoch bislang nicht erschienen. Ziel dieser Arbeit ist es, erstmals die Genese des etwa 1.100 Ölbilder1 umfassenden malerischen Werks aufzuzeigen und damit einen ersten Beitrag zur Schließung dieser Lücke in der kunsthistorischen Forschung über die Kunst deutscher Nachkriegskünstler zu leisten. In Ermangelung einschlägiger Fachliteratur wurden zur Analyse des Werks einerseits biographische Hinweise und zahlreiche Selbstäußerungen des Künstlers herangezogen. Andererseits wurde der kunsthistorische Kontext der unterschiedlichen Werkphasen beleuchtet und die Wirkung künstlerischer Einflüsse kritisch hinterfragt. Leben und Werk sollen so in den Zeitkontext gestellt werden, um seine stilistische, von häufigem Wandel geprägte Entwicklung auch in Bezug auf die im Laufe der Jahrzehnte gewonnene 1 Die bisher von Jan Manuel Trökes, dem Sohn des Künstlers, in sogenannte ‘Werklisten’ festgehaltene Gemälde Trökes’ aus den Jahren 1935 bis 1995 enthalten Hinweise zu Besitzverhältnissen und Veröffentlichungen der Bilder. Die Einführung 6 künstlerische Originalität hin plausibel zu machen. Als Gliederung bot sich daher an, das gemalte Œuvre chronologisch in Werkphasen zu unterteilen und diese getrennt voneinander zu untersuchen. Um diese Chronologie in den kunsthistorischen Bezugsrahmen zu stellen, sollen zunächst die Begrifflichkeiten der Stilrichtungen geklärt werden, in denen sich die Kunst Trökes’ in der jeweiligen Werkphase bewegte. Die Begriffsklärung soll ermöglichen, sowohl die stilistischen Merkmale der
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