Burgen in Der Gegliederten Kulturlandschaft Sachsens
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Burgen in der gegliederten Kulturlandschaft Sachsens Gerhard Billig Burgen in der gegliederten Kulturlandschaft Sachsens Betrachtungen zu Erscheinung und räumlicher Verbreitung hoch- und spätmittelalterlicher Wehranlagen im Vergleich zu den frühmittelalterlichen und zur Entwicklung der historischen Regionalität in Sachsen Aus dem wissenschaftlichen Nachlass herausgegeben und mit einem Kommentar versehen von Susanne Baudisch und Reinhardt Butz Dresden 2020 Gefördert mit Mitteln der Gustav-Friedrich-Klemm-Gesellschaft für Kulturgeschichte und Freilichtmuseen e. V. Bibliografsche Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografe, detaillierte bibliografsche Daten sind im Internet über https://dnb.d-nb.de abrufbar. Das Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz (CC BY 4.0): https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de. Zitierfähige URL: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-708834 DOI: https://doi.org/10.25366/2020.10 Satz und Layout: le-tex publishing services GmbH, Leipzig Inhalt Volkmar BILLIG Zum Geleit ..................................................................................................................... 7 Susanne BAUDISCH und Reinhardt BUTZ Kommentar ..................................................................................................................... 9 Gerhard BILLIG Burgen in der gegliederten Kulturlandschaft Sachsens ..................................... 15 1. Rahmen und Terminologie .................................................................................... 15 2. Burg und Burgbezirk im 9. bis 11. Jahrhundert ................................................ 27 3. Strukturwandel durch frühen und großen Landesausbau und die Herrschaftsbildung .................................................................................. 43 4. Zeitliche Gliederung der hoch- und spätmittelalterlichen Burgen in räumlicher Sicht ..................................................................................................61 5. Räumliche Gliederung hoch- und spätmittelalterlicher Burgen – Funktionen der Wehranlagen in Herrschaftsbereichen und Kulturregionen nach Urkunden von 1100 bis 1350 ........................................ 109 6. Räumliche und herrschaftliche Gliederung um die Mitte des 14. Jahrhunderts — Funktionen der Wehranlagen (geplant, nicht realisiert) 7. Burgenlandschaften im Lichte spätmittelalterlicher Raumgliederung (geplant, nicht realisiert) Literaturverzeichnis .................................................................................................. 227 Schriftenverzeichnis Gerhard Billig (1953-2020) .................................................. 285 Zusammengestellt von Reinhardt BUTZ enthält auch Nachrufe auf Prof. Dr. Gerhard BILLIG Verzeichnis der von Gerhard BILLIG betreuten Dissertationen Zum Geleit Als mein Vater Gerhard Billig wenige Tage nach Ostern 2019 im gesegneten Alter von beinahe 92 Jahren, aber dennoch unerwartet verstarb, hinterließ er neben seiner wissenschaftlichen Bibliothek ein immenses Konvolut von eige- nen Schriften, Notizen, Zeichnungen, Karten und sonstigen Materialien, die ich selbst zu keiner Zeit nach Umfang und Inhalt überschaut habe. Die Hin- weise, die er mir und meiner Schwester hierzu zu Lebzeiten gegeben hatte, beschränkten sich auf einige allgemeine Bemerkungen zur Zusammensetzung des Nachlasses und zum weiteren Umgang damit sowie auf die Hervorhebung einiger ihm selbst besonders am Herzen liegender Teile davon. Zu diesen zählte er neben der nahezu lückenlosen Sammlung wissenschaftlicher Auf- sätze zur Bronzezeit und zur Burgengeschichte in Sachsen seit den 1950er Jahren insbesondere die 15 von ihm betreuten Dissertationen und 150 Diplom- arbeiten, die an sein eigenes wissenschaftliches Programm anschlossen und dieses im Sinne kollektiver Forschungsprojekte zu Themen der Bronzezeit und der Funktion mittelalterlicher Burgen erweiterten. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass ein Großteil der letzteren Arbeiten 1992 bei der Auflösung der Pädagogischen Hochschule in Dresden, wo sich die Forschungs- und Lehrtä- tigkeit meines Vaters über ein Vierteljahrhundert konzentriert hatte, aus deren Bibliothek in Müllcontainer verfrachtet worden war. Aus diesen hat er sie damals eigenhändig geborgen und derart als geschlossene Sammlung vor der Vernichtung bewahrt. Hinsichtlich des künftigen Umgangs mit seinem eige- nen wissenschaftlichen Werk sowie dem seiner Schüler ist er nach diesen Erfahrungen zeitlebens skeptisch geblieben. Im Übrigen legte er mir ans Herz, in allen seinen Nachlass und sein wissenschaftliches Erbe betreffenden Fragen auf die fachliche Kompetenz seiner ehemaligen Doktoranden Susanne Bau- disch und Reinhardt Butz zu vertrauen, die als Herausgeber dieser Edition fungieren. Ich war erleichtert, nach dem Tod meines Vaters festzustellen, dass das Interesse an seinem wissenschaflichen Nachlass und dem von ihm initiierten Forschungsprogramm ganz im Gegensatz zu seinen eigenen Befürchtungen enorm war. Fast möchte man rückblickend sagen, dass der Glücksfall seines eigenen langen Lebens dazu beigetragen hat, dieses – über seine Person weit hinausreichende, Konturen einer „Schule“ aufweisende – Werk über die Ver- werfungen der Nachwendezeit zu retten und nachfolgenden Generationen von Forschern aus erster Hand zu übermitteln. Mein Dank gilt in diesem Zusammenhang insbesondere dem Landesamt für Archäologie Sachsen in 8 Zum Geleit Person seiner Direktorin Frau Dr. Regina Smolnik und der Referenten Dr. Michael Strobel und Dr. Ronald Heynowski für ihr Interesse und Engage- ment, den wissenschaflichen Nachlass zu übernehmen, zu erschließen und interessierten Forschern zugänglich zu machen. Der Empfehlung meines Vaters folgend habe ich in allen den Umgang mit dem Nachlass betrefenden Fragen zudem den Rat der beiden Herausgeber die- ses Bandes, Frau Dr. Susanne Baudisch und Herrn Dr. Reinhardt Butz, gesucht. Schon bei unseren ersten diesbezüglichen Gesprächen haben mich beide mit der Eröfnung überrascht, dass sich in ihren Händen ein umfangreiches nach- gelassenes Manuskript meines Vaters befndet, in welchem er sein jahrzehnte- langes Forschungsprogramm zur Rolle der „Burgen in der gegliederten Kulturlandschaf Sachsens“ zusammengefasst hat. Das Anliegen der Heraus- geber, dieses – wenngleich unvollendet gebliebene – Werk posthum zu publizie- ren, konnte ich lediglich durch meinen Zuspruch und meine Ermutigung unterstützen – die immense Arbeit bei der Sichtung der verschiedenen Versio- nen, Klärung sich daraus ergebender Unsicherheiten und redaktionellen Erstel- lung einer gültigen „Fassung letzter Hand“ blieb ihrem eigenen unentgeltlichen Engagement vorbehalten. Umso dankbarer bin ich, dass diese außerordentliche Redaktionsarbeit nach einem reichlichen Jahr erfolgreich abgeschlossen wer- den konnte und das nachgelassene Werk nunmehr der wissenschaflichen For- schung und der interessierten Öfentlichkeit zugänglich wird. Neben den Herausgebern danke ich in diesem Zusammenhang Volkmar Geupel, der als kundiger Archäologe und langjähriger Weggefährte meines Vaters den redak- tionellen Prozess kritisch begleitet hat und auch in weiteren, den Nachlass betrefenden Fragen ein wichtiger Ratgeber gewesen ist. Schließlich und endlich gilt mein Dank allen Mitgliedern der Friedrich- Gustav-Klemm-Gesellschaf für Kulturgeschichte und Freilichtmuseen e. V., die die Edition mit einer großzügigen Spende unterstützt hat. Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass das wissenschafliche Erbe meines Vaters – und wenn man so will: der dieses beseelende spezifsche Geist – nicht zuletzt im prakti- schen Wirken der Friedrich-Gustav-Klemm-Gesellschaf und dem von ihr betreuten Freilichtmuseum im Wermsdorfer Forst weiterlebt. Ich wünsche dem vorliegenden Werk eine interessierte und kritische Leserschaf, die das interdisziplinäre Forschungsinteresse und kulturelle Engagement seines Autors aufgreif und weiterträgt! Volkmar Billig Hagen auf Rügen, am 4. Oktober 2020 Kommentar zu Gerhard Billig: Burgen in der gegliederten Kulturlandschaft Sachsens Am 20. Mai 2019 hätte Prof. Dr. Gerhard Billig sein 92. Lebensjahr vollendet und dies im Kreise von Familie, Weggefährten und Schülern würdig began- gen. Seinem Wunsch gemäß war durch die Friedrich-Gustav-Klemm-Gesell- schaft für Freilichtmuseen e. V. am Kirchenteich im Wermsdorfer Forst alles bereits dafür vorbereitet, er hat diesen Tag nicht mehr erlebt. Als er kurz zuvor, am 24. April 2019, verstarb, konnte er auf ein langes, nahezu sieben Jahrzehnte währendes Forscherleben als interdisziplinär ausgerichteter Archäologe und Landeskundler, als Hochschullehrer und wissenschaftlicher Mentor zurückblicken. Seiner Feder entstammen mehr als 300 wissenschaftliche Veröffentlichun- gen. Er betreute 150 Diplomarbeiten an der Pädagogischen Hochschule Dres- den von der Bronzezeit bis zum Spätmittelalter, 15 Doktoranden führte er zum erfolgreichen Abschluss. Was Gerhard Billig mit seinem Wirken gelang, spiegelt sich eindrücklich in den Worten des renommierten Historikers Hans K. Schulze wider, der 1991 zu ihm sagte: ‚Lieber Herr Kollege Billig, Sie haben eine Schule aufgebaut — das ist etwas, was es im Westen heute kaum noch gibt.‘ 1968 begann Gerhard Billig mit den archäologischen Ausgrabungen im Bereich des Kirchenteiches im Wermsdorfer Forst: Gemeinsam mit Schülern und Studierenden vermochte er, dort eine komplette mittelalterliche Grund- herrschaft mit Burg, Dorf, Kirche und Friedhof