BN-Rundbrief 1/2015

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BN-Rundbrief 1/2015 Bund Naturschutz Informati onen und Programm der Kreisgruppe Weilheim-Schongau 2015 Beitrag zum Fotowettbewerb „Natur in Penzberg“: Bläulinge an der Loisach von Siegied Benke. Mehr dazu auf Seite 9 . Liebe Mitglieder, Förderer und Freunde, unser Bemühen zur Verbesserung von Wie erfolgreich sind wir dabei? Seit rund Befürworter und Gegner trennt im Grun - Umwelt- und Naturschutz ist ein langfris - 10 Jahren ist eine spürbar sinkende Ak - de die Frage, wie viel „Verzicht“ man tiges Unterfangen auf mehreren Hand - zeptanz des Naturschutzes festzustellen. bereit ist aufzubringen: beim Abholzen lungsebenen. Unsere fünf Ortsgruppen Mit dem Vorwurf, dass wir immer „dage - der Pähler Schlucht geht es um sofortigen setzen sich tatkräig für Naturschutz vor gen“ sind und uns damit schützend vor Profit kontra möglicher langfristiger Ort auf unseren eigenen oder gepachteten Biotope und Landschaen stellen, können staatlicher Ausgleichszahlungen, beim Flächen ein und halten den direkten wir leben – jeder „Kompromiss“ bedeutet Radweg um die Bereitscha, einen Um - Draht zu den Entscheidungsträgern vor letztendlich einen weiteren Verlust von weg von 10 bis 15 Minuten in Kauf zu Ort in der Gemeinde. Lebensraum für bedrohte Arten, aber auch nehmen. Und bei der Wasserkra geht es Die Kreisgruppe hält Kontakte zu Politi - Heimat. Das Aureten und die Vehemenz um die Bereitscha, etwas mehr Geld kern und Behörden auf Kreisebene und derjeniger, die Ihren Anspruch auf „Nut - für Energie zu bezahlen, denn selbstver - kümmert sich um die Organisation unse - zung“ der Natur zunehmend lautstark und ständlich könnte man auch mit Photo - rer mittlerweile 215 ha Eigentumsflächen medienwirksam artikulieren, soll anhand voltaik und Batteriespeichern die lächer - und rund 15 ha Pachtflächen. Und unser von drei besonders gravierenden Beispie - lichen wenigen 100 kW Leistung erzeu - Landes- und Bundesverband versuchen len in dieser Ausgabe beleuchtet werden: gen. Auch Energieeffizienz-Maßnahmen gegen eine schier unendliche Anzahl dem Abholzen der Pähler Schlucht , dem wären ein viel größeres Reservoir. gut bezahlter Lobbyisten auf höheren beabsichtigten Radweg entlang der Birken - In diesem Sinne, etwas mehr Bescheiden - politischen Ebenen unsere Belange durch - allee zwischen Fischen und Dießen sowie heit und Rücksicht auf die Natur, wünsche zusetzen. Bringen auch Sie sich ein – der geforderten Nutzung der Wasserkra ich viel Freude und Erkenntnis beim machen Sie mit! an der Ammer. Lesen dieser Ausgabe. Helmut Hermann Außerdem in dieser Ausgabe: Umweltbildung in Zeiten des Klimawandels (Seite 7) • Gedenkstein für Prof. Dr. Otto Kraus (Seite 8) • Berichte aus den Ortsgruppen Penzberg (Seite 9) , Hohenpeißenberg (Seite 10), Weilheim (Seite 11) , Bernried (Seite 12) , Peiting-Schongau (Seite 14) u nd Iffeldorf (Seite 15) • Termine (Seite 15) • Grundstücksankäufe (Seite 16) Aktuelles aus der Kreisgruppe Naturfrevel in der Pähler Schlucht Die Pähler Schlucht war mit ihren natur - Gnadenlos nahen, teilweise urwaldartigen Wäldern „Kasse gemacht“ ein weit über die Grenzen Pähls hinaus und den Wald bekanntes und beliebtes Ausflugsziel. Sie geplündert: ist Naturschutzgebiet und FFH-Schutz - Holzernte gebiet, die Schluchtwälder dort sind in der Pähler Erosionsschutzwälder. Entsetzte Anrufe, Schlucht Mails und Telefonate von Pähler Bürgern genauso wie besorgten Naturschützern erreichten den Bund Naturschutz Anfang Februar 2014, nachdem dort mit massiven Baumfällungen begonnen wurde. Vertreter des Bund Naturschutzes haben sich da - rauin unmittelbar die Situation vor Ort angesehen und sofort gehandelt. Die zu - ständigen Naturschutzbehörden wurden werden. Zudem wurde ein Fußweg zu punkt noch immer von ordnungsgemäßer vom BN informiert, es fand ein Treffen einer Rückegasse ausgebaut, die nicht ge - Forstwirtscha. Erst am 21.2.2014, also mit der Eigentümerin, deren Privatförster nehmigt war. Es war also bereits während 18 Tage nach Meldung des Vorganges an Zwölfer und mit den zuständigen Ver - der Arbeiten eine Schädigung mit er - Untere und Höhere Naturschutzbehörden, tretern des Staatsforstes statt. Immerhin heblichen nachteiligen Auswirkungen fand ein Ortstermin der Höheren Natur - konnte der Bund Naturschutz mit der auf den günstigen Erhaltungszustand schutzbehörde, statt. Danach erschienen Hilfe der Staatsförster erreichen, dass von geschützten Lebensräumen des FFH- erste Bericht in den Zeitungen, in welchen einige der zur Fällung vorgesehenen Alt - Gebietes sowie des NSG festzustellen. von kritischen Stellungnahmen der Regie - bäume wieder rückgezeichnet wurden Mit der bestandsentwertenden Auflich - rung von Oberbayern zu den Fällarbeiten (orange markierte Bäume mit einer tung des Waldes und der damit verbunde - die Rede war (z.B. im Weilheimer Tagblatt Wellenlinie). Auch einige Fichten duren nen Veränderung der Bestandesklimas, am 26.2.14). Wir bedauern ausdrücklich, noch stehen bleiben. Mehr war leider den Eingriffen auf die Eigenschaen des dass trotz Kenntnis der Sachlage die nicht zu machen. Bodens und dem Geländeabtrag, dem Ein - Naturschutzbehörden nicht Willens oder Das Ausmaß der Fällungen hat aus Sicht griff in grundwasserführende Schichten, in der Lage waren, die Arbeiten vor Ort des Bund Naturschutz mit ordnungs - der hydrologischen Beeinträchtigung von selbst zu überprüfen und rechtzeitig ein - gemäßer Forstwirtscha nichts mehr zu Quellfluren und der Zerstörung eines stellen zu lassen. tun. Hier wurde einfach nur gnadenlos mächtigen Tuörpers wird sich nach Warum sind die Behörden nicht sofort „Kasse“ gemacht und der Wald geplün - Meinung des BN der Erhaltungszustand tätig geworden? Die Untere Naturschutz - dert. Bereits zu Beginn der Aktion gab es weiterer geschützter Biotope verschlech - behörde hat die heiße Kartoffel an den klar sichtbare Verstöße gegen den Schutz - tern. Ein günstiger Erhaltungszustand, wie Staatsforst übergeben mit dem Hinweis, zweck des Naturschutzgebietes, „die nach FFH-Richtlinie vorgeschrieben, ist dass im Wald eben der Forst zuständig sei. artenreiche Schluchtwaldvegetation des nicht mehr erreichbar, da die Verschlech - Der Staatsforst hat mit Verweis auf das Ahorn-Eschen-Waldes und den Steilhang- terungen zum Teil irreversibel sind. Sie Waldgesetz diese zurückgespielt mit dem Buchenwald zu sichern“. Konkret wurde werden ohne Gegenmaßnahmen wegen Hinweis, dass Naturschutz im Wald Auf - gegen zahlreiche Verbotstatbestände der stärkerer Besonnung zur Austrocknung gabe der Naturschutzbehörden sei. Somit NSG-Verordnung verstoßen, z.B. „natür - der Wald-Bestände und Quellfluren sowie gab es ein Zuständigkeitsvakuum. Zudem liche Wasserläufe einschließlich deren Ufer durch die nun bestehende Schneise für wäre denkbar, dass jeder Beamte, der eine zu verändern“, „Biotope durch mecha - Westwinde zur Gefahr der Er höhung von Einstellung der Arbeiten verfügt, Gefahr nische Maßnahmen zu beeinflussen“, Windwürfen, wie am 22.10.14 unseres läu, von Schadensersatzforderungen „Höhlenbäume zu fällen“ u.a.. Weiterhin Erachtens als Folge der Aushiebsmaßnah - der beauragten Forstfirma überzogen zu wurde gegen FFH-Recht verstoßen, das men geschehen, führen. werden. Diesen Ärger wollte man sich ein Verschlechterungsverbot von FFH- Der Bund Naturschutz hat die Natur - wohl lieber ersparen. Lebensraumtypen, die in der Pähler schutzbehörden ab 3.2.14 in mehreren Die zentrale Aussage dieses gemeinsam Schlucht vorkommen, vorsieht. Hier unter Telefonaten und Mails mit Bilddokumen - vom Bayer. Landesamt f. Umwelt (LfU) fallen Kalktuffquellen, Schlucht- und ten auf die Sachlage aufmerksam gemacht. und der Landesanstalt für Wald und Forst - Hangmischwälder und Weichholz - Knapp drei lange Wochen erfolgte jedoch wirtscha (LWF) erstellten Gutachtens auenwald sowie auf Altbäume angewie - weder eine Reaktion noch eine Kontrolle vom 16.7.14 lautet, dass durch die forst - sene Vogelarten. Nicht zuletzt wurde auch vor Ort. Als im vorderen Bereich der lichen Maßnahmen „erhebliche Beein - gegen den Bescheid der Regierung ver - Schlucht die Fällarbeiten fast abgeschlos - trächtigungen des Flora-Fauna-Habitat- stoßen, dass „der Einsatz nur bei starkem sen waren, zeigte man sich bei den Natur - Gebietes“ entstanden sind. Die nach Frost ohne größere Bodenschäden durch - schutzbehörden gegenüber der Presse Beginn der Fällungsmaßnahmen der geführt werden kann“ und die Regierung immer noch „überrascht“ von der Intensi - Regierung bereits bis zum 17.2. 14 zuge - deshalb davon ausgehen konnte, dass bei tät des Eingriffes. Auch sprachen die leiteten Fachstellungnahmen zu einge - Nichtfrost keine Arbeiten vorgenommen Naturschutzbehörden zu diesem Zeit - tretenen Schäden, erhielten naturschutz - 2 Aktuelles aus der Kreisgruppe fachlich vollumfänglich eine Bestätigung“. Wir sind nun gespannt, welche Sanktio - nen und welche Auflagen zur Behebung von Schäden nach dem Umweltschadens - gesetz dem ausführenden Förster sowie der Eigentümerin des Waldes von der Der Bürgermeister von Pähl und seine liebe Not Regierung zugeleitet werden. mit den Naturschützern Der irrigen Meinung, man könne mit Waldeigentum tun und lassen, was Während der Rest des eiheitlichen Fischen nach Dießen auszutricksen. man möchte, muss an dieser Stelle wider - Bayerns sich nun endgültig dem Diktat Düre ja kein Problem sein, das dortige sprochen werden. Eigentümer von Wald - des Naturschutzes unterworfen hat, leistet Gebüsch und Schilf zur Sicherheit flächen, die mit diversen Schutzkategorien eine kleine Gemeinde am Südostende des der Passanten wegzuhauen, nachdem die belegt ist, dürfen diesen nur innerhalb Ammersees, allen voran ihr
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