Staubtrocken

Bevor sich nach Ende der jüngsten Kaltzeit eine schützende Vegetationsdecke bildete, wurde der freiliegende Sand zu Dünen aufgeweht. So entstanden die typischen Binnendünen- gebiete; vor allem auf den Sandern im Süden (z. B. Schönower Heide) und Westen des Naturparks und im Randbereich des Eberswalder Urstromtals zwischen und (Melchower Schweiz). Bei geologischen Untersuchungen wur- de eine über 12.000 Jahre alte, unter den Dünen begrabene Braunerdeschicht entdeckt, die nach dem Fundort „Finowbo- den” genannt wurde. Sie zeugt von einer zwischenzeitlichen Zwei Länder – ein Park Wasser und Wald Erwärmungsphase und Pflanzenbewuchs gegen Ende der Eisvogel Breitblättriges Knabenkraut Rotbauchunke jüngsten Kaltzeit. Der rund 750 Quadratkilometer große Naturpark ist ein Über die Hälfte des Naturparks ist bewaldet. Die Kiefer domi­ Durch die Berliner Forsten wurde in der Schönower Heide ein namen gegenwärtig. Ende des 12. Jh.s begann die deut- gemeinsames Großschutzgebiet der Länder und niert; auf einigen Standorten gibt es naturnahe Waldbestände, Rundwanderweg mit Aussichtsturm angelegt. Die heutige Heide­ Geschichte(n) sche Eroberung. Zu den von den Brandenburger Markgrafen . 5,4 Prozent der Fläche befinden sich in den nördlichen Buchenwälder am Liepnitzsee und in der Barnimer Heide, landschaft entstand durch einen Truppenübungsplatz. Wo errichteten Burgen gehörte auch die in Biesenthal. Berliner Bezirken Pankow und Reinickendorf. Zwischen Bernau, Eichenmischwald im Kreuzbruch, Erlenbrüche im Finow- und früher Panzer rollten, befindet sich jetzt ein über 500 Hektar Die Sage erzählt, dass der aus dem Hause der Askanier Mauerreste sind auf dem Schlossberg erhalten. In Nach- , , Liebenwalde und Oranienburg Briesetal. Charakteristisch für den Naturpark sind auch seine großes Naturschutzgebiet. Die Heide wird von Busch- und (= Aschersleben) stammende Graf Albrecht von Ballen­ barschaft erhebt sich auf einer Sandinsel in der Finowaue liegt der Brandenburger Teil des Naturparks. Egal, ob man sich Seen, Sölle und Fließe, deren Entstehungsgeschichte teilwei- Baumbewuchs freigehalten, um Besuchern den lila Ausblick stedt, genannt „der Bär”, um die Mitte des 12. Jh.s in den der gut 4 m hohe Reiherberg: ein slawischer Rundwall dem „geologischen” Barnim von Süden durch das Berliner Ur- se sehr unterschiedlich ist. Eines haben sie alle gemeinsam: und bedrohten Arten diesen selten gewordenen Lebensraum dichten Barnimer Wäldern auf Bärenjagd war. Er verirrte mit 45 m Durchmesser. Der Ortsname Biesenthal stammt stromtal, von Osten durch das Oderbruch, von Norden durch das Ihre Existenz verdanken sie der jüngsten Kaltzeit. Die kleinen, zu erhalten. Rund ein Drittel des Brutbestandes von Wiede- sich und kam an eine Schänke. Das vorzügliche Bier und von Siedlern aus der Altmark. Der ursprüngliche slawische Eberswalder Urstromtal oder westlich von der Havelniederung oft mondrunden Sölle sind Lebens­ ­raum für das Wappentier hopf und Ziegenmelker in Deutschland kommt zum Beispiel die schöne Gegend bewogen ihn zur Gründung Bern- Name liegt bis heute im Dunkeln. her nähert: Er ist – mal mehr, mal weniger – eine herausra- des Na­turparks, die Rot­bauchunke.­ In Zusammenarbeit mit auf ehemaligen Brandenburger Truppenübungsplätzen vor. aus. Tatsache ist, dass der von Slawen besiedelte und gende Hochfläche. Der Naturpark Barnim ist mit dieser geo- Landwirten wurden Sölle renaturiert, was zur Stabilisierung von mehreren Interessenten begehrte Barnim erst Mitte logischen Einheit nicht deckungsgleich. Er umfasst vor allem des Amphibienbestandes und Zunahme der Artenvielfalt in der des 13. Jh.s in askanischen Besitz kam. Da ruhte der den so genannten Westbarnim, daneben Teile des Eberswalder angrenzenden Agrarlandschaft geführt hat. „Stammvater der Mark”, seit Mitte des 12. Jh.s in Besitz Urstromtals und der Havelniederung, die hier von der Schnellen Im Wandlitzer See und Liepnitzsee wird die als Delikatesse ge- der slawischen Brennaburg (Brandenburg) und von 1157 Herausgeber: Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Landesamt für Havel durcheilt wird. Während der Weichsel-Kaltzeit lag der schätzte Kleine Maräne gefischt. Tabu für Feinschmecker sind bis 1170 erster Brandenburger Markgraf bereits über 70 des Landes Brandenburg Umwelt, Redaktion: Naturpark Barnim im Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Gesundheit und Verbraucherschutz Verbraucherschutz Barnim vor etwa 18.000 Jahren im Randbereich eines relativ dagegen Bachneunauge, Westgroppe und Steinbeißer, die in Jahre in seiner Gruft in Ballenstedt. Fotos: Brodersen, Klaeber, Liebke, Schneeweiß Naturpark Barnim Karte: Pro Line Concept, Berlin „müden” Gletschers. Er verpasste der bereits in der vorange- den naturnahen Fließen leben und unter Schutz gestellt sind. Der Barnimrand ist uraltes Siedlungsgebiet. Funde aus der Layout: Power-DesignThing GmbH Druck: Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg gangenen Saale-Kaltzeit entstandenen Hochfläche lediglich Ornithologisch Interessierte können dort Eisvogel, Gebirgsstelze Jungstein- und Bronzezeit sind im Barnim Panorama Diese Publikation ist auf umweltfreundlichen Papier gedruckt. Stand: September 2014 den Feinschliff. Der Abbruch der Barnimhochfläche ins Berliner und als Wintergast die Wasseramsel beobachten. Beobach- ausgestellt. Während der Völkerwanderung verließen im Urstromtal ist u. a. an der B1/B5 (Berlin, Alt-Kaulsdorf) und ins tungsglück braucht man auch für die scheuen Fischotter 4./5. Jh. die meisten – zu dieser Zeit germanischen – Oderbruch in Falkenberg (Karlsburg) besonders eindrucksvoll und Elbe-Biber. Die Spuren von Europas größtem Nager sind Bewohner die Gegend. Anschließend wanderten slawische Der Naturpark Barnim gehört zu den „Nationalen Naturland- schaften”, der Dachmarke der deutschen Nationalparks, Biosphären- Naturpark und bietet einen weiten Blick in die Niederungslandschaft. jedoch – u. a. am Langen Trödel (Finowkanal) – unübersehbar. Stämme ein. Ihre Spuren sind in vielen Orts- und Flur- reservate und Naturparks, getragen von EUROPARC Deutschland e.V.: www.europarc-deutschland.de Barnim Liebenthal Groß Golzow Brodowin Schönebeck Werbellin- 11 Falkenthal see Eichhorst Werbellin Werbellinsee Kloster Zaun 167 Hammer Chorin Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Britz Sandkrug Liebenberg Liebenwalde l Buckow 109 a n Üdersee a Touristinformation k 198 Kolonie Klandorf n Klandorf n Klandorf n i l l Britz e Rosenbeck Lichterfelde Neuehütte b Kreuz- Grüneberg Zerpenschleuse r Kreuz- e e Tourismusverein

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Bahnhofsplatz 2, 16348 ORTE ANGEBOTE Zoo/Tierpark/ Streichelzoo BotanischeAnlage Freizeitpark Museen Camping Bootsverleih Golfplatz/Minigolf Reiterhof Hofladen

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Sie führen Biotop‑ • Oranienburg Stree- Tuchen - Klobbicke Kruge Torgelow Tel: (0 33 34) 38 49 20 Lobetal Nur ein Katzensprung see dorf Hellsee see Grüntal Rahmer und Artenschutzprojekte durch, • See Liepnitz- Marienwerder Lehnitz 273 see Wölsickendorf machen Dauerbeobachtungen bei Liebenwalder Touristinformation Sydow Heckelberg 158 Melchow • Havelstraße 1a, 16559 Liebenwalde Mit den S-Bahnlinien S 1, S 2 und S 8 sind bekannte Ausflugs- Wandlitz Brunow seltenen Arten wie Biber, Fisch- Oranienburg • • • • Wölsickendorf- Tel: (03 30 54) 9 07 72 Lobetal Danewitz Wollenberg otter und Orchideen, betreuen Prenden • • • ziele zu erreichen: z. B. Briesetal, Bucher Forst, die besonders Zühlsdorf Beerbaum Wollenberg Leege- 96 Rüdnitz Projekttage und bieten geführte TouristInformation Rüdnitz • • bei Ornithologen beliebten Karower Teiche und die Hobrechts- Bullendörfer Mühlenbecker Land Ruhlsdorf • • bruch Borgsdorf Basdorf Wanderungen an. Unter dem Motto Tempelfelde Hauptstr. 9, 16567 Mühlenbecker Land, • felder Rieselfeldlandschaft. Die „Heidekrautbahn” (NE 27) bringt Briese „Abenteuer Naturpark – Kinder Schönwalde Albertshof Freudenberg Sternebeck Oranienburg Ladeburg OT Mühlenbeck Stolzenhagen • • Mühlen- entdecken den Barnim‟ startet ihre Fahrgäste ins Zentrum des Naturparks. Von Berlin-Karow Summter Bernau LeuenbergNP Tel: (03 30 56) 2 89 47 See becker Uckermärkische Tuchen-Klobbicke • See 109 Gorin- Nord Schönfeld BR Flusslandschaft jährlich ein Schülerprojekt, das von Beiersdorf RheinsbergNP Seen NLP fährt sie zu Ausflugsklassikern wie Wandlitz und Lottschesee. Velten Birken- Summt see Elbe-Brandenburg Stechlin- BR Unteres Tourismusverein Oranienburg Wandlitz • • • • werder 10 Bernau b. Berlin Ruppiner Land Schorfheide- Odertal der Naturwacht betreut wird. Mühlenbeck Tiefensee Chorin Velten und Umland e.V. Zerpenschleuse • • • Am Wochenende führt die Wensickendorfer Strecke der Heide­ Birkenwerder NP Schönwalde Schönow NP Barnim Harnekop Bernauer Straße 52, Zühlsdorf • • Brandenburg West- Bernau krautbahn bis zum Oberhavel Bauernmarkt. Auch die OE 60 Hohen nur Sonder- NP 16515 Oranienburg Hobrechts- Panke havelland Neuendorf fahrten Panke Märkische felde BERLIN Schweiz Mühlenbeck Börnicke Naturparkinformation Tel: (0 33 01) 70 48 33 BARNIM PANORAMA Waldschule Bogensee erschließt den Naturpark bequem. 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Der brandenburgische 114 r 10 Aussichtspunkt e 13469 Berlin-Reinickendorf l e g Tel: (0 30) 21 46 67 35 Landeswald im Naturpark ist PEFC-zertifiziert. Te 0 5 km N BERLIN © 2012 ProLineConcept