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Siedlungswesen Ziele B II

II SIEDLUNGSWESEN

1 In den Tälern von Isar, Inn, Rott, und Abens soll sich die Siedlungsentwicklung insbesondere entlang der Entwicklungsachsen und der leistungsfähigen Verkehrswege unter Berücksichtigung des Naturpotenzials vollziehen.

Bei der Errichtung baulicher Großanlagen, insbesondere im Raum , soll auf das charakteristische Orts - und Landschaftsbild, die Belastbarkeit des Naturhaushalts und die Belange der Denkmalpflege Rücksicht genommen werden.

2 Auf die Beseitigung städtebaulicher und funktionaler Mängel in den städtischen Kernbereichen, insbesondere im Oberzentrum Landshut sowie in den übrigen zentralen Orten, soll hingewirkt werden.

Die Erhaltung gewachsener städtebaulicher Strukturen soll hierbei in besonderem Maße beachtet werden.

3 Vor allem im Unterzentrum Arnstorf, in den Mittelzentren Mainburg, , Dingolfing, Landau a. d. Isar, Eggenfelden, Pfarrkirchen und Simbach a. Inn sowie im Oberzentrum Landshut sollen für die Neuansiedlung von Betrieben ausreichende gewerbliche Siedlungsflächen bereitgehalten werden.

4 Ansiedlungsvorhaben von Wirtschaftsbetrieben aufgrund des wirtschaftlichen Belebungseffekts des neuen Verkehrsflughafens München sollen insbesondere durch die Aktivierung der gewerblichen Siedlungsflächenreserven ermöglicht und unterstützt werden.

Dies gilt bevorzugt für die zentralen Orte, vor allem aber für Landshut, Altdorf, , , Mainburg, , Neufahrn i. NB, , , Vilsbiburg, Dingolfing, Landau a. d. Isar, Wallersdorf und .

5 Zur Sicherung der vom neuen Flughafen München ausgehenden verstärkten gewerblichen Siedlungsentwicklung werden Vorbehaltsgebiete für gewerbliche Siedlungstätigkeit an nachfolgenden Standorten festgelegt:

Regionalplan Landshut, Stand 02. April 2004 - 2 -

Siedlungswesen Ziele B II

G 3 Rottenburg a. d. Laaber G 4 Neufahrn i. NB/Ergoldsbach G 5 /Wörth a. d. Isar G 6 Wörth a. d. Isar G 7 Vilsbiburg/Nord G 8 Vilsbiburg/West G 9 Vilsbiburg/Südwest G 11 Loiching G 12 Dingolfing G 13 Pilsting/Großköllnbach G 14 Pilsting G 15 Landau a. d. Isar G 16 Wallersdorf/Haidlfing G 17 Reisbach G 18 Gangkofen G 20 Landshut/Münchnerau G 21 Altdorf G 22 Ergolding G 23 Essenbach

In den Vorbehaltsgebieten für gewerbliche Siedlungstätigkeit soll der gewerblichen Nutzung bei der Abwägung mit konkurrierenden Nutzungsansprüchen ein besonderes Gewicht beigemessen werden. Lage und Abgrenzung der Vorbehaltsgebiete bestimmen sich nach der Tekturkarte Siedlungswesen und Rohstoffsicherung zu Karte 2 „Siedlung und Versorgung“, die Bestandteil des Regionalplans ist.

6 Zur Deckung des vom neuen Flughafen München ausgehenden Bedarfs an Wohnsiedlungsflächen sollen die Wohnbauflächenreserven, insbesondere in den verkehrsmäßig günstig an den neuen Flughafen angebundenen Räumen, aktiviert werden; dies gilt hauptsächlich für die zentralen Orte insbesondere der Mittelbereiche von Landshut, Vilsbiburg, Mainburg, Dingolfing und Landau a. d. Isar sowie für die Gemeinde .

7 Zur weiteren Entwicklung und Sicherung der vom neuen Flughafen München ausgehenden Wohnsiedlungstätigkeit werden Vorbehaltsgebiete für Wohnsiedlungstätigkeit an nachfolgenden Standorten festgelegt:

W 1 Mainburg W 2 Furth W 3 Rottenburg a. d. Laaber/Nord W 4 Rottenburg a. d. Laaber/West

Regionalplan Landshut, Stand 02. April 2004 - 3 -

Siedlungswesen Ziele B II

W 5 Rottenburg a. d. Laaber/Südost W 6 Ergoldsbach W 7 Niederaichbach/West W 8 Wörth a. d. Isar/Süd W 9 W 10 Vilsbiburg/Nordwest W 11 Vilsbiburg/Nordost W 12 Vilsbiburg/Achldorf W 13 Dingolfing W 14 Landshut/Auloh W 15 Landshut/Standortübungsplatz W 16 Ergolding/Nord W 17 Ergolding/Ost W 18 Essenbach W 19 Kumhausen

In den Vorbehaltsgebieten für Wohnsiedlungstätigkeit soll der Nutzung für Wohnbauzwecke bei der Abwägung mit konkurrierenden Nutzungsansprüchen ein besonderes Gewicht beigemessen werden. Lage und Abgrenzung der Vorbehaltsgebiete bestimmen sich nach der Tekturkarte Siedlungswesen und Rohstoffsicherung zu Karte 2 „Siedlung und Versorgung“, die Bestandteil des Regionalplans ist.

8 Zur Gliederung und zur Verhinderung großflächiger und bandartiger Siedlungsstrukturen sollen freie Flächen zwischen den Siedlungseinheiten als Trenngrün erhalten und gesichert werden.

Als Trenngrün werden Freiflächen bestimmt zwischen:

1 Oberempfenbach und Unterempfenbach (Stadt Mainburg) 2 Straßhof und Auhof (Stadt Mainburg) 3 Auhof und Aufhausen (Stadt Mainburg) 4 Mainburg und Sandelzhausen (Stadt Mainburg) 5 Mainburg und Wambach (Stadt Mainburg) 6 Furth und dem Wochenendhausgebiet (Gemeinde Furth) 7 Neufahrn i. NB und Iffelkofen (Markt Ergoldsbach) 8 Jellenkofen und Prinkofen (Markt Ergoldsbach) 9 Ergoldsbach und Prinkofen (Markt Ergoldsbach) 10 Niederaichbach und Kraftwerk im Westen (Gemeinde Niederaichbach) 11 Gemeindegrenze Wörth a. d. Isar im Westen und Neumühle (Gemeinde Niederaichbach)

Regionalplan Landshut, Stand 02. April 2004 - 4 -

Siedlungswesen Ziele B II

12 Wörth a. d. Isar und Lichtensee (Gemeinde Niederviehbach) 13 Rothhaus und Niederviehbacherau (Gemeinde Niederviehbach) 14 Niederviehbacherau (Gemeinde Niederviehbach) und Kronwieden (Gemeinde Loiching) 15 Gaubitzhausen und Grüblhof (Stadt Dingolfing) 16 Dingolfing und Gottfrieding (Gemeinde Gottfrieding) 17 Dingolfing und Gottfriedingerschwaige (Gemeinde Gottfrieding) 18 Dingolfing und Teisbach (Stadt Dingolfing) 19 Landau a. d. Isar und Oberframmering (Stadt Landau a. d. Isar) 20 Landau a. d. Isar und Harburg (Markt Pilsting) 21 Landau a. d. Isar und Pilsting 22 Landau a. d. Isar und Frammeringermoos (Stadt Landau a. d. Isar) 23 Haidlfing (Markt Wallersdorf) und Vorbehaltsgebiet für gewerbliche Siedlungstätigkeit (G 16) „Wallersdorf/Haidlfing“ 24 Altdorf/Eugenbach und Bahnlinie (Gemeinde Altdorf) 25 Wohngebiet Münchnerau und Gewerbegebiet Münchnerau (Stadt Landshut) 26 Münchnerau und Siebensee (Stadt Landshut) 27 Wolfgang-/Bayerwaldviertel und Altdorf Ost/Siedlung nördlich des Wolfgangviertels/Gewerbegebiet Bayerwald (Stadt Landshut) 28 Schönbrunn und Lurzenhof (Stadt Landshut) 29 Lurzenhof und Auloh (Stadt Landshut) 30 Auloh und Gretlmühle (Stadt Landshut) 31 Altheim/Gaden und Ohu (Gemeinde Essenbach) 32 Unterahrain und Kernkraftwerk Isar (Gemeinde Essenbach) 33 Essenbach und Mirskofen (Gemeinde Essenbach) 34 Unterwattenbach und Oberwattenbach (Gemeinde Essenbach) 35 im Verlauf der Flutmulde (Stadt Landshut).

9 Freizeitwohngelegenheiten in größerem Umfang sollen grundsätzlich in größeren Siedlungseinheiten oder in Anbindung daran errichtet werden. Freizeitwohngelegenheiten und Campingplätze, die überwiegend eigengenutzt werden, sollen in größerem Umfang grundsätzlich nicht in den Mittelbereichen Landshut, Vilsbiburg, Mainburg, Pfarrkirchen und Simbach a. Inn errichtet werden.

Regionalplan Landshut, Stand 02. April 2004 - 5 -

Siedlungswesen Begründung B II

Zu II SIEDLUNGSWESEN

Zu 1 In den Tälern von Isar, Inn, Rott, Vils und Abens sind die Teilräume entlang der Entwicklungsachsen und der leistungsfähigen Verkehrswege in räumlicher Verbindung mit zentralen Orten wegen des dort vorhandenen Angebots an Einrichtungen der Band- und Punktinfrastruktur vorrangig für die Siedlungsentwicklung geeignet. Gerade in diesen Teilräumen können die erforderlichen Erschließungs-, Versorgungs- und Folgeeinrichtungen mit vertretbarem Aufwand bereitgestellt und damit die Voraussetzungen für die Ausweisung ausreichender Siedlungsflächen geschaffen werden.

Die Siedlungsentwicklung soll mit dem Naturpotential abgestimmt werden. So kann beispielsweise eine Zersiedlung der Talhänge von Isar, Inn, Rott, Vils und Abens zu nachhaltigen Beeinträchtigungen des Naturhaushalts und des Landschaftsbildes führen.

Insbesondere die Zersiedlung der Isarhangleiten im Raum Landshut würde dem Landschaftsbild schweren Schaden zufügen und Bereiche, die für die Erholung geeignet sind, entwerten.

Da sich die Errichtung baulicher Großanlagen insbesondere im Raum Landshut negativ auf den Naturhaushalt und das teilweise empfindliche Orts- und Landschaftsbild auswirken kann, muss bei der Errichtung derartiger Anlagen in besonderem Maße auf das charakteristische Orts- und Landschaftsbild, die Belastbarkeit des Naturhaushalts und die Belange der Denkmalpflege Rücksicht genommen werden.

So beeinträchtigt beispielsweise die La-Faire-Vite-Fernmeldeanlage auf dem ehemaligen Standortübungsplatz Stallwang das historische Stadtbild von Landshut. Mit dem 160 m hohen Kühlturm des KKI 2 ergeben sich zusätzliche Beeinträchtigungen.

Zu 2 Die in den letzten Jahren zu beobachtende Abwanderung von Teilen der Bevölkerung (insbesondere junge Ehepaare mit Kindern, höhere Einkommensschichten) aus dem Kernbereich des Oberzentrums Landshut sowie abgeschwächt aus den Kernbereichen der zentralen Orte mittlerer Stufen, haben dort zu einer ungünstigen Alters- und Sozialstruktur und damit zu einer Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit der Kernbereiche sowie zu einer starken infrastrukturellen Belastung in den Stadtrandbereichen und in den Umlandgemeinden geführt.

Die Gründe für diese ungesunde Entwicklung liegen u. a. in der mangelnden Beseitigung städtebaulicher und funktionaler Mängel in den städtischen Kernbereichen, in deren relativ hoher Umweltbelastung, im Fehlen von ausreichenden und geeigneten innerstädtischen Erholungsmöglichkeiten sowie von familiengerechten Wohnungen und Wohnformen zu angemessenen Preisen.

Regionalplan Landshut, Stand 02. April 2004 - 6 -

Siedlungswesen Begründung B II

Um die Funktionsfähigkeit der Kernbereiche wieder herzustellen, ist ein Bündel verschiedener städtebaulicher Maßnahmen notwendig, mit Hilfe derer die Wohnverhältnisse und das Wohnumfeld in diesen Bereichen verbessert werden können. Dazu zählen insbesondere die Erneuerung und Sanierung überkommener Bausubstanz, die Schaffung familiengerechter Wohnungen und Wohnformen, die Anlage von Fußgängerzonen und verkehrsberuhigten Bereichen und die Schaffung innerstädtischer Einrichtungen für die Erholung.

Zu 3 Vor allem in den im Ziel genannten zentralen Orten soll das Angebot an gewerblich-industriellen Arbeitsplätzen erweitert werden (vgl. B V 6). Die Bereithaltung ausreichender gewerblicher Siedlungsflächen ist eine wesentliche Voraussetzung für die Neuansiedlung von Betrieben und notwendige kommunale Vorleistung zur Erweiterung des Angebots an Arbeitsplätzen im verarbeitenden Gewerbe. Mit Hilfe einer langfristig angelegten Bodenvorratspolitik können die Gemeinden Siedlungsflächen, die für die Neuansiedlung von Betrieben geeignet sind, rechtzeitig sichern.

Zu 4 Vor allem in den zentralen Orten der Region Landshut und in den Gemeinden des engeren Raumes Landshut (s. Abgrenzung in der Begründungskarte „Räumliche Auswirkungen des Flughafens München“) gibt es teilweise noch Flächenreserven in den Flächennutzungsplänen und Bebauungsplänen (sog. aktivierbare Baulandreserve) für gewerbliche Ansiedlungsmöglichkeiten. Durch Verfügbarmachung dieser Reserven könnte somit bereits ein Teil der flughafeninduzierten Entwicklung aufgefangen werden.

Die im Ziel genannten Standorte sind dabei besonders für eine Aktivierung von Flächenreserven geeignet, weil sie sich durch eine günstige Lage an überregionalen Verkehrswegen, die gleichzeitig eine Verbindung zum Flughafen herstellen, auszeichnen. Diese Verkehrswege sind in erster Linie die Bundesautobahn A 92, die Bundesstraßen B 15 bzw. die geplante B 15 neu, B 20, B 299, B 301 und die B 388 sowie die Bahnlinien München-Landshut- Regensburg, Landshut-Neumarkt-St. Veit und München-Landshut-Plattling- Deggendorf.

Im Untersuchungsraum (siehe Abgrenzung des Untersuchungsraumes in der Begründungskarte „Räumliche Auswirkungen des Flughafens München“ sowie die allgemeine Begründung zur Fortschreibung), der der ersten Änderung des Regionalplans vom 12.11.1993 zugrunde lag, gibt es noch rd. 225 ha1 gewerbliche Baulandreserven entsprechend der vorbereitenden Bauleitplanung (genehmigte bzw. vor der Genehmigung stehende Flächennutzungspläne); davon entfallen ca. 190 ha1 allein auf die zentralen Orte. Hinzu kommen ca. 290 ha im engeren Raum Landshut2 (zur Abgrenzung s. o.).

Zu 5 Vor allem Orte mit überregionaler Verkehrsanbindung besitzen besondere Standortvorteile für die Wirtschaft. Sie kommen deshalb in erster Linie für flughafenbedingte Betriebsansiedlungen in Frage.

1 Stand 1993 2 Stand 1998

Regionalplan Landshut, Stand 02. April 2004 - 7 -

Siedlungswesen Begründung B II

Die Ausweisung von Vorbehaltsgebieten für gewerbliche Siedlungstätigkeit dient der Sicherung der zu erwartenden verstärkten gewerblichen Siedlungsentwicklung. Die im Einzelfall gebotenen Verwaltungsverfahren (z. B. Aufstellung eines Bebauungsplanes) oder Genehmigungen bleiben davon unberührt.

Ausgewiesene Standorte:

Rottenburg a. d. Laaber (G 3): Das Gebiet schließt an das bestehende Gewerbegebiet an. Die verkehrliche Anbindung erfolgt über die St 2143.

Neufahrn i. NB/Ergoldsbach (G 4): Das Gebiet liegt unmittelbar an der Bundesstraße B 15 bzw. nahe der geplanten B 15 neu. Eine überregionale Eisenbahnanbindung ist gegeben (Strecke München-Landshut-Regensburg).

Niederaichbach/Wörth a. d. Isar (G 5 und G 6): Die Gebiete bei Niederaichbach und Wörth a. d. Isar liegen unmittelbar an der Autobahn A 92 mit Anschlussstelle. Eine überregionale Schienenverbindung ist gegeben (Strecke München-Landshut-Deggendorf).

Vilsbiburg (G 7, G 8, G 9): Die Gebiete schließen an die bestehenden Gewerbegebiete an. Der Anschluss an das Straßennetz erfolgt über die B 299 bzw. B 15 neu. Vilsbiburg liegt an der Schienenstrecke Landshut-Neumarkt-St. Veit.

Loiching (G 11): Das Gebiet schließt an ein Gewerbegebiet an. Die verkehrliche Anbindung erfolgt über die B 11 und A 92. Loiching liegt an der Bahnstrecke München- Landshut-Deggendorf.

Dingolfing (G 12): Das Gebiet schließt direkt an ein Gewerbegebiet an. Die straßenmäßige Anbindung erfolgt über die A 92 und B 11. Dingolfing liegt an der Schienenverbindung München-Landshut-Deggendorf.

Pilsting (G 13, G 14): Das Gebiet „Pilsting“ (G 14) schließt direkt an das bestehende Gewerbegebiet an. Es liegt direkt an der Bundesstraße 11 mit nachfolgender Anbindung an die Bundesautobahn A 92. Das Gebiet bei Großköllnach (G 13) liegt nahe der Autobahnanschlussstelle der A 92.

Landau a. d. Isar (G 15): Das Gebiet schließt direkt an die bestehenden Gewerbegebiete an. Über die B 20 erfolgt der verkehrliche Anschluss an die Bundesautobahn A 92. Landau a. d. Isar liegt an der Schienenverbindung München-Landshut-Deggendorf.

Wallersdorf/Haidlfing (G 16): Das Gebiet liegt verkehrsgünstig zwischen der A 92 und der B 11 und wird vor allem durch letztere gut an das überregionale Straßennetz angebunden. Wallersdorf liegt an der Schienenverbindung München-Landshut-Deggendorf.

Reisbach (G 17): Das Gebiet schließt an ein bestehendes Gewerbegebiet an. Seine verkehrliche Anbindung erfolgt über die Staatsstraßen St 2327 und St 2083.

Regionalplan Landshut, Stand 02. April 2004 - 8 -

Siedlungswesen Begründung B II

Gangkofen (G 18): Das Gebiet schließt direkt an ein bestehendes Gewerbegebiet an. Die verkehrliche Anbindung erfolgt über die B 388.

Landshut/Münchnerau (G 20): Die Fläche schließt westlich an das Gewerbegebiet Münchnerau an und liegt unmittelbar an der Ausfahrt Landshut- West der A 92.

Altdorf (G 21): Die Fläche schließt westlich an das Gewerbegebiet Altdorf Waldanger an und reicht bis zur A 92; kurze Anbindung an die Ausfahrt Landshut-West der A 92.

Ergolding (G 22): Die Fläche schließt nördlich an das Gewerbegebiet zwischen den Bahngleisen an und reicht bis zur Kreisstraße LA 26; kurze Anbindung über die B 299 an die A 92.

Essenbach (G 23): Die Fläche schließt westlich an die bestehenden Gewerbegebiete südlich der B 11 an; kurze Anbindung an die A 92.

Die Größenordnung der ausgewiesenen Vorbehaltsgebiete für gewerbliche Siedlungstätigkeit liegt bei rd. 460 ha1 im Untersuchungsraum und bei rd. 121 ha2 im engeren Raum Landshut (Abgrenzungen s. jeweils in der Begründungskarte „Räumliche Auswirkungen des Flughafens München“).

Zu 6 Der Belebungseffekt des neuen Flughafens München wird neben rein wirtschaftlichen Auswirkungen z. B. in Form von Unternehmensansiedlungen, - erweiterungen bzw. -verlagerungen, auch zu einem Bevölkerungszuwachs durch Zuwanderung führen.

Ein Teil der zuziehenden Bevölkerung wird dabei in den engeren Raum des Flughafens auspendeln. Aufgrund der zu erwartenden verstärkten gewerblichen Entwicklung in Teilräumen der Region wird ein anderer Teil der zuziehenden Bevölkerung einen Arbeitsplatz in der Region haben. Beide Entwicklungen, die insgesamt als flughafeninduziert zu betrachten sind, werden einen Bedarf an Siedlungsflächen für Wohnzwecke zur Folge haben.

Dieser wird insbesondere auf Räume treffen, die verkehrlich günstig zum Flughafen bzw. zu den Gewerbestandorten liegen. Diese Räume werden im wesentlichen die Mittelbereiche von Landshut, Vilsbiburg, Mainburg, Dingolfing und Landau a. d. Isar sein. Besondere Bedeutung hat dabei der Mittelbereich von Landshut mit Schwerpunkt im Oberzentrum Landshut und in den Gemeinden in der engeren Umgebung. Hier variieren die Pendelentfernungen zum Flughafen zwischen 30 und 60 km. Unter diesem Gesichtspunkt werden die leistungsfähigen Verkehrswege wie BAB A 92, B 15, B 15 neu, B 299, B 301, B 388 sowie die Eisenbahnlinien wesentliche Standortkriterien sein.

1 Stand 1993 2 Stand 1998

Regionalplan Landshut, Stand 02. April 2004 - 9 -

Siedlungswesen Begründung B II

Im Untersuchungsraum der ersten Änderung des Regionalplans vom 12.11.1993 (siehe Abgrenzung des Untersuchungsraumes in der Begründungskarte „Räumliche Auswirkungen des Flughafens München“ sowie die allgemeine Begründung zur Fortschreibung) sind rd. 475 ha1 Wohngebietsreserven in der vorbereitenden Bauleitplanung (genehmigte bzw. vor der Genehmigung stehende Flächennutzungspläne) vorhanden, davon ca. 390 ha1 an den zentralen Orten und 85 ha1 an den nichtzentralen Orten. Hinzu kommen nahezu 500 ha2 im engeren Raum Landshut (Abgrenzung siehe Begründungskarte „Räumliche Auswirkungen des Flughafens München“). Eine Aktivierung dieser Reserven könnte der flughafenbedingten Entwicklung Rechnung tragen.

Zu 7 Über die Aktivierung der Baulandreserven hinaus werden die Vorbehaltsgebiete für Wohnsiedlungstätigkeit zur Ordnung der flughafenbedingten Entwicklung beitragen. Die im Einzelfall gebotenen Verwaltungsverfahren (z. B. Aufstellung eines Bebauungsplanes) oder Genehmigungen bleiben davon unberührt. Die gewählten Standorte der Vorbehaltsgebiete verfügen über eine verkehrsgünstige Lage und weisen bereits eine Verdichtung von Wohn- und/oder Arbeitsstätten auf. Eine günstige Zuordnung zu Arbeitsplätzen soll damit auch angestrebt werden.

Ausgewiesene Standorte: Mainburg (W 1): Verkehrliche Anbindung über die Bundesstraße B 301, die auf oberbayerischem Gebiet noch weiter ausgebaut werden soll.

Furth (W 2): Verkehrliche Anbindung über die Bundesstraße B 299 an die Bundesautobahn A 92.

Rottenburg a. d. Laaber (W 3, W 4, W 5): Verkehrliche Anbindung über St 2142 an B 15 neu.

Ergoldsbach (W 6): Verkehrliche Anbindung über Bundesstraße B 15, B 15 neu und die Bahnlinie Regensburg-Landshut-München.

Niederaichbach/Wörth a. d. Isar (W 7, W 8): Beide Standortgemeinden sind über die Autobahn A 92 und die Bahnlinie München-Landshut-Deggendorf an den Raum des Flughafens angebunden.

Velden (W 9): Verkehrliche Anbindung an den Flughafen über die Bundesstraße B 388.

Vilsbiburg (W 10, W 11, W 12): Verkehrliche An bindung über B 388, B 15 neu und B 299 sowie Schienenstrecke Landshut-Neumarkt-St. Veit.

Dingolfing (W 13): Verkehrliche Anbindung über B 11, A 92 und Bahnstrecke München-Landshut-Deggendorf.

1 Stand 1993 2 Stand 1998

Regionalplan Landshut, Stand 02. April 2004 - 10 -

Siedlungswesen Begründung B II

Landshut/Auloh (W 14): Lage im Osten der Stadt; nahe zur B 15 neu; Anbindung an Bahnlinie Landshut-München durch Stadtbusse.

Landshut/Standortübungsplatz (W 15): Lage im Osten der Stadt auf dem Gelände des Standortübungsplatzes unmittelbar südlich des Ortsteiles Auloh. Bei Widmung der Fläche für Zwecke der Wohnnutzung - sind Art und Intensität der baulichen Nutzung in einem Bauleitplanverfahren in Abstimmung mit den Naturschutzbehörden festzulegen, - ist auf eine Abpufferung von Nutzungseinflüssen zum östlich angrenzenden Naturschutzgebiet zu achten, - sind vor Bebauungsbeginn geeignete, den Biotopverbund zur Isaraue unterstützende Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen außerhalb der Vorbehalts- gebiete zu schaffen.

Ergolding (W 16 und W 17): Verkehrliche Anbindung über B 11 und B 15 sowie A 92.

Essenbach (W 18): Verkehrliche Anbindung über B 15 und B 15 neu.

Kumhausen (W 19): Verkehrliche Anbindung über B 15 und B 11 durch das Stadtgebiet von Landshut zur A 92.

Die Größenordnung der ausgewiesenen Vorbehaltsgebiete für Wohnsiedlungstätigkeit liegt bei rd. 340 ha1, für den räumlichen Bereich der ersten Änderung (vgl. Begründung zu 4) und rd. 205 ha2 für den engeren Raum Landshut.

Zu 8 Die Ausweisungen von Trenngrün dienen der Gliederung der Landschaft zwischen den verschiedenen Siedlungseinheiten. Das Landschaftsbild kann dadurch erhalten bzw. verbessert werden; dies gilt auch für die mikroklimatischen Verhältnisse. Zwischen den im Ziel genannten Siedlungseinheiten ist der Erhalt der Freiflächen durch Trenngrün deshalb erforderlich. Eine Siedlungstätigkeit in diesen Freiräumen sollte deshalb nicht erfolgen. Die Trenngrünflächen können Acker, Wiesen, Wälder u. ä. Landschaftsteile darstellen.

Die Trenngrünbereiche sind in der Tekturkarte Siedlungswesen und Rohstoffsicherung zu Karte 2 „Siedlung und Versorgung“ zeichnerisch erläuternd dargestellt.

Zu 9 Größere Siedlungseinheiten eignen sich grundsätzlich wegen der bereits vorhandenen oder geplanten überörtlichen Grundversorgungseinrichtungen für die Errichtung von Freizeitwohngelegenheiten größeren Umfangs. Die bei der Errichtung von Freizeitwohngelegenheiten den Kommunen zur Last fallenden Erschließungskosten können in größeren Siedlungseinheiten wegen der bereits vorhandenen Infrastruktureinrichtungen relativ niedrig gehalten werden.

1 Stand 1993 2 Stand 1998

Regionalplan Landshut, Stand 02. April 2004 - 11 -

Siedlungswesen Begründung B II

Die Errichtung von Freizeitwohngelegenheiten innerhalb der bebauten Ortslagen oder in Anbindung daran verhindert darüber hinaus die weitere Zersiedlung der Landschaft und die Beeinträchtigung ihrer Erholungseignung.

Eigengenutzte Freizeitwohngelegenheiten sind insbesondere Zweitwohnungen, Zweithäuser und Wochenendhäuser, die nicht dazu bestimmt sind, überwiegend und auf Dauer einem wechselnden Personenkreis zur Erholung zu dienen.

Die Errichtung von eigengenutzten Freizeitwohngelegenheiten und Campingplätzen in größerem Umfang in den Mittelbereichen Landshut, Vilsbiburg und Mainburg würde zu einer weiteren Belastung des dort bereits stark belasteten Naturhaushalts und Landschaftsbildes führen. Auch in den Mittelbereichen Pfarrkirchen und Simbach a. Inn würden Naturhaushalt und Landschaftsbild durch derartige Siedlungsvorhaben beeinträchtigt werden, was zur Störung des dort im Aufbau befindlichen Fremdenverkehrs führen könnte.

Regionalplan Landshut, Stand 02. April 2004