Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Zur Windenergie-Konzeption
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Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag zur Windenergie-Konzeption - Stadt Moringen - LandschaftsArchitekturbüro Georg von Luckwald Gut Helpensen 5 31787 Hameln Telefon: 05151 / 67464 Fax: 61589 E-mail: [email protected] Internet: www.luckwald.de 2018 Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag zur Windenergie-Konzeption - Stadt Moringen - Planungsträger: Stadt Moringen Amtsfreiheit 8 / 10 37186 Moringen Auftragnehmer: LandschaftsArchitekturbüro Georg von Luckwald Landschaftsarchitekt BDLA Stadtplaner SRL Gut Helpensen Nr. 5, 31787 Hameln Telefon: 05151 / 67464, Fax: 61589 Bearbeitung: Dipl.-Ing. Georg Seibert Dipl.-Ing. (FH) Michael Krämer, MSc (GIS) Dipl.-Biol. Wolfgang Nülle M.Sc. Nicole Weber Helpensen, den 30.04.2018 ASB zur Windenergie-Konzeption Stadt Moringen Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1. Anlass und Aufgabenstellung .............................................................................................................. 1 2. Grundlagen ............................................................................................................................................. 3 2.1. Rechtliche Grundlagen ..................................................................................................................... 3 2.2. Untersuchungsumfang und Datengrundlagen .................................................................................. 6 2.2.1. Brutvögel (windenergiesensible Groß- und Greifvogelarten) .............................................. 6 2.2.2. Zug- und Rastvögel .............................................................................................................. 8 2.2.3. Fledermäuse ......................................................................................................................... 8 3. Dokumentation von Kartierergebnissen und Vorinformationen ....................................................... 8 3.1. Brutvögel ........................................................................................................................................... 8 3.2. Zug- und Rastvögel .......................................................................................................................... 9 3.3. Fledermäuse ..................................................................................................................................... 9 4. Bewertung und Konfliktanalyse ........................................................................................................... 9 4.1. Brutvögel ........................................................................................................................................... 9 4.1.1. Allgemeine Ausführungen (Brutvögel) .................................................................................. 9 4.1.2. Rotmilan 11 4.1.3. Schwarzstorch .................................................................................................................... 15 4.1.4. Sonstige windenergiesensible Vogelarten .......................................................................... 18 4.1.5. Windenergiesensible Brutvogelarten als Erhaltungsziele von EU- Vogelschutzgebieten .......................................................................................................... 18 4.2. Zug- und Rastvögel ........................................................................................................................ 19 4.3. Fledermäuse ................................................................................................................................... 22 5. Zusammenfassung ............................................................................................................................... 25 6. Quellenverzeichnis ............................................................................................................................... 28 Anhang (Anhänge 1 bis 5) LandschaftsArchitekturbüro Georg von Luckwald - Hameln www.luckwald.de ASB zur Windenergie-Konzeption Stadt Moringen Seite: 1 1. Anlass und Aufgabenstellung Anlass für die Erstellung des Artenschutzrechtlichen Fachbeitrags (ASB) ist die 19. Änderung des Flächennutzungsplanes (Windenergie) der Stadt Moringen. In diesem Gutachten werden die Anforderungen behandelt, die sich aus dem europäischen Ar- tenschutzrecht für die Planungsebene des Flächennutzungsplanes (F-Planes) erge- ben. Im Rahmen der planerischen Entwicklung der Windenergie-Konzeption der Stadt Moringen wurden anhand von städtebaulichen Ausschluss- und Abstandskriterien (harten und weichen Tabuzonen) Potenzialflächen für eine Windenergienutzung er- mittelt. Im Ergebnis wurden neun Potenzialflächen (A, E, F, G, H, I, J, L und M) fest- 1 gestellt . Aus diesen Potenzialflächen wählt die Stadt Moringen geeignete Wind- energie-Konzentrationszonen aus. Mit dieser Planung soll die Ausschlusswirkung gemäß § 35 Abs. 3 Satz 3 BauGB erreicht werden, so dass außerhalb der Konzent- rationszonen keine Windenergieanlagen (WEA) im Stadtgebiet errichtet werden dür- fen. Der vorliegende ASB gibt einen stadtweiten Überblick über die für die Windenergie- nutzung relevanten Belange des besonderen Artenschutzes. Zu prüfen ist insbe- sondere, ob der beabsichtigten Planung bereits auf der Planungsebene des F-Planes (Standortsteuerung) artenschutzrechtliche Belange entgegenstehen. Grundlage für die Bewertung sind eigene Kartierungen windenergiesensibler Vogel- arten aus dem Jahr 2016 sowie zahlreiche Vorinformationen zu Vorkommen und Verbreitung windenergiesensibler Vogel- und z.T. auch Fledermausarten. Andere faunistische Artengruppen (z.B. Amphibien, Reptilien, wirbellose Tierarten, sonstige Säugetiere) sind für den vorliegenden ASB nicht relevant. Bei den spezifi- schen von WEA ausgehenden Gefahren handelt es sich um Kollisionsrisiken für fliegende Tiere an den sich drehenden Rotoren. Es handelt sich somit um betriebs- bedingte Auswirkungen von WEA, welche die Artengruppen Vögel und Fledermäuse 2 betreffen können . Grundsätzlich kann sich der Bau von WEA auch auf Lebensräu- me von bodengebundenen (nicht im höheren Luftraum fliegenden) Tieren auswir- ken. Solche Beeinträchtigungen können auftreten, wenn durch den Bau des Mast- fußes einer WEA, einer Kranstellfläche, einer Zuwegung etc. in Lebensräume von Tierarten eingegriffen wird. Gravierende artenschutzrechtliche Beeinträchtigungen 1 Die Angaben zu Potenzialflächen und Konzentrationszonen beziehen sich auf die Unterlagen zur 19. Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Moringen, Stand Entwurf für die erneute öffent- liche Auslage, April 2018. Die in der Auflistung fehlenden Buchstaben bezeichnen Flächen, die auf- grund zu geringer Flächengröße aus dem Konzept entfallen sind. 2 Der Artenschutz-Leitfaden (MU 2016, Nr. 3) führt in diesem Sinne aus: „Die speziellen betriebsbe- dingten Auswirkungen von WEA betreffen insbesondere Vögel und Fledermäuse.“ LandschaftsArchitekturbüro Georg von Luckwald - Hameln www.luckwald.de ASB zur Windenergie-Konzeption Stadt Moringen Seite: 2 von bodengebundenen Tierarten werden dadurch vermieden, dass WEA- Konzentrationszonen im Bereich von Ackerflächen ausgewiesen werden. Weiterhin werden naturschutzrechtliche Schutzgebiete (Landschafts- und Naturschutzgebiete, europäische FFH- und Vogelschutzgebiete) als Tabuzonen von einer Windenergie- nutzung ausgenommen. Eingriffe in besonders wertvolle Tierlebensräume wie Wäl- der, Gewässer, feuchte oder trockene Sonderstandorte (z.B. Magerrasen, Feucht- wiesen) werden durch eine geeignete Standortwahl vermieden. Die neun von der Stadt Moringen ermittelten Potenzialflächen werden zum weitaus überwiegenden Teil von Ackerflächen eingenommen. Die Betrachtung der einzelnen WEA- Standorte im Detail erfolgt im nachfolgenden Genehmigungsverfahren. In diesem Verfahren kann z.B. festgelegt werden, dass durch eine geeignete Positionierung einer WEA ein schützenswerter Gehölzbestand erhalten wird. Da auf der Planungsebene des F-Planes der Anlagentyp, die Anlagenhöhe und der genaue Standort der zukünftigen WEA noch nicht bekannt sind, kann diese ‚Fein- steuerung‘ erst im Genehmigungsverfahren erfolgen. Der vorliegende ASB befasst sich somit ausschließlich mit windenergiesensiblen Vogel- und Fledermausarten. Inhaltlich orientiert sich der ASB insbesondere an: dem Leitfaden ‚Umsetzung des Artenschutzes bei der Planung und Genehmigung von Windenergieanlagen in Niedersachsen‘ vom 24.02.2016 (MU 2016), der Arbeitshilfe Naturschutz und Windenergie - Hinweise zur Berücksichtigung des Naturschutzes und der Landschaftspflege bei Standortplanung und Zulas- sung von Windenergieanlagen, Stand: Oktober 2014 (NLT 2014), den Abstandsempfehlungen für Windenergieanlagen zu bedeutsamen Vogelle- bensräumen sowie Brutplätzen ausgewählter Vogelarten (LAG VSW 2015) sowie den Anforderungen, die sich aus der verwaltungsgerichtlichen Rechtsprechung zum Thema Artenschutz und Windenergie ergeben. Hierbei ist zu beachten, dass die in den drei ersten Punkten genannten Quellen für die kommunale Bauleitplanung nicht verbindlich sind, jedoch zur Orientierung her- angezogen werden können. In dem niedersächsischen Artenschutz-Leitfaden (MU 2016, Nr. 4.2) werden die An- forderungen an eine Artenschutzprüfung (ASP) im Flächennutzungsplan wie folgt beschrieben: „Bei Flächennutzungsplänen für WEA-Konzentrationszonen ist die ASP (…), soweit auf dieser Planungsebene bereits ersichtlich, im Rahmen der Umweltprüfung abzu- arbeiten. Dies gilt insbesondere dann, wenn die konkreten Anlagenstandorte und - typen bereits bekannt sind. Stehen diese Details hingegen noch nicht fest, ist