Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen Talsperrenmeisterei Zwickauer Mulde/Weiße Elster Muldenstraße, 08318 Neidhardtsthal
Gefahrenkarten
Gefahr durch Überschwemmung
im Bereich der Stadt:
Zwickau mit den Ortslagen Schlunzig, Mosel, Crossen, Oberrothenbach, Pölbitz, Zwickau, Schedewitz, Oberhohndorf, Bockwa, Niederplanitz und Cainsdorf
aufgestellt:
Ingenieurgemeinschaft H.P.Gauff Ingenieure GmbH&Co.KG
Passauer Straße 7 90480 Nürnberg
Ingenieurgesellschaft für Wasser- und Abfallwirtschaft Prof.Dr.-Ing. W. Hartung + Partner mbH Hochwasserschutzkonzeption Mulden und Weiße Elster im Regierungsbezirk Chemnitz Los 9: Zwickauer Mulde von TS Muldenberg bis Amtsgrenze StUFA Plauen
Inhaltsverzeichnis
1 Allgemeines ...... 5 1.1 Zielstellung...... 5 1.2 Grundlagen ...... 5 1.3 Vorgehensweise ...... 6 2 Prozessanalyse...... 8 2.1 Hydrologie...... 8 2.2 Geschiebe...... 10 2.3 Gefahrenprozesse ...... 11 2.3.1 HQ 20 ...... 13 2.3.2 HQ 50 ...... 14 2.3.3 HQ 100 ...... 16 2.3.4 HQ 300 (EHQ) ...... 21 2.3.5 Zusammenfassende Übersicht der Brücken ...... 24 3 Gefahrenkarten...... 27 4 Schlussfolgerungen, Empfehlungen ...... 30
Literaturverzeichnis
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Tabellenverzeichnis
Tabelle 1-1 Kriterien zur Intensität der Gefahrenart Überschwemmung ...... 6
Tabelle 2-1 Scheiteldurchflüsse und zugehörige HQ t ...... 9 Tabelle 2-2 Ortslagenbezogene Durchflüsse...... 9 Tabelle 2-3 Brücken im Stadtgebiet Zwickau...... 24 Tabelle 3-1 Hochwassermeldepegel: Aue 3 / Zwickauer Mulde...... 28 Tabelle 3-2 Hochwassermeldepegel: Zwickau-Pölbitz / Zwickauer Mulde ...... 29
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 2-1 Abflussband für den Bereich Zwickau ...... 8
Anlagenverzeichnis
Anl. 10.1.1 Gefahrenkarte HQ 20 M: 1:5.000 Anl. 10.1.2 Gefahrenkarte HQ 50 M: 1:5.000 Anl. 10.1.3 Gefahrenkarte HQ 100 M: 1:5.000 Anl. 10.1.4 Gefahrenkarte HQ 300 M: 1:5.000
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Abkürzungen
EHQ Extremhochwasser (entspricht für die Zw. Mulde einem HQ 300) f Freibordhöhe in m
HQ t Hochwasserabfluss mit Wiederkehrintervall von t Jahren hw Wassertiefe, Fließtiefe in m HWSK Hochwasserschutzkonzeption LfUG Landesamt für Umwelt und Geologie OT Ortsteil q spezifischer Abfluss in m²/s Q Abfluss / Durchfluss in m³/s TS Talsperre v Fließgeschwindigkeit m/s W Wasserstand in m
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1 Allgemeines
1.1 Zielstellung Die Gefahrenkarte stellt von Hochwasser ausgehende Gefahren für Menschen und Sachwerte in ihrer räumlichen Ausdehnung dar. Es werden damit Gebiete gezeigt, deren Nutzung wegen Naturgefahren eingeschränkt ist. Die Gefahrenkarte ist fachliche Planungsgrundlage - der Flächennutzung, - des Objektschutzes, - der Konstruktion von Bauwerken im Gefahrenbereich, - von wasserbaulichen Schutzmaßnahmen, - von Maßnahmen zur Schadensverminderung, - der Alarmierung, Katastrophenabwehr und Evakuierung im Ereignisfall. Die in der Gefahrenkarte verzeichneten Flächen sind nicht Gegenstand einer gesetz- lich vorgeschriebenen Regelung, sie sind vielmehr fachliche Handlungsgrundlage für Behörden sowie private Eigentümer und Nutzer. In der Gefahrenkarte Zwickauer Mulde für die Stadt Zwickau, wird die Ausdeh- nung und Intensität der Gefahrenart Überschwemmung für mehrere Wahr- scheinlichkeiten abgebildet. Die Auswirkungen der Feststoffbewegungen (Geschiebe und Treibgut) auf die Ab- flussverhältnisse werden dabei berücksichtigt. Verweise auf andere Gefahrenarten, insbesondere die Ufererosion und Ablagerung von festen Stoffen außerhalb des Ge- wässerbettes sind im HWSK enthalten und sollten bei der Gefahrenbeurteilung grundsätzlich berücksichtigt werden, eine kartografische Darstellung bleibt der Fort- schreibung der Gefahrenkarte vorbehalten.
1.2 Grundlagen Die Gefahrenkarte ist Bestandteil des Hochwasserschutzkonzeptes Zwickauer Mulde und wurde auf gleicher Datengrundlage erstellt. Sie wurde für den Ist-Zustand des Gewässers und der bei Hochwasser überschwemmten Gebiete erarbeitet. Die Ge- ländevermessung erfolgte im Sommer 2003.
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1.3 Vorgehensweise Der Bearbeitungsabschnitt wurde längs Zwickauer Mulde so festgelegt, dass die ge- fährdeten besiedelten Bereiche erfasst werden. Die Gefahrenkarte umfasst vier Einzelkarten für unterschiedliche mittlere Wiederkehrintervalle im Bereich von häufigen (alle 20 Jahre) bis sehr seltenen (alle 300 Jahre) Ereignissen. Das im Hochwasserschutzkonzept ausgewiesene Schutzziel liegt bei einem mittleren Wiederkehrintervall von 100 Jahren. Ausgehend von berechneten Wasserspiegellagen für Hochwasserereignisse mit 20-, 50-. 100- und 300-jährlichem Wiederkehrintervall wurden zuerst Schwachstellen, von denen eine besondere Gefährdung ausgeht, identifiziert (Ausbruchsstellen bei nied- rigem Ufer, Verklausung von Brücken infolge Treibgut und unzureichendem Quer- schnitt, Versagen unterbemessener Hochwasserschutzeinrichtungen u. a.). Anhand dieser Betrachtung und der Vermessung des Geländes wurden Überschwemmungs- karten erstellt. Innerhalb der überschwemmten Flächen wurden drei Intensitäten abgegrenzt. Dabei wurden zwei Formen der Überschwemmung berücksichtigt. Bei statischer Überschwemmung treten relativ geringe Fließgeschwindigkeiten auf und die Intensität wird durch die Wassertiefe bestimmt. Bei dynamischer Überschwemmung ist die Gefahr überwiegend durch hohe Fließgeschwindigkeiten bedingt. In der Tabelle 1-1 sind die Kriterien für die drei Intensitätsstufen aufgeführt. Unter Berücksichtigung dieser Kriterien werden die Flächen mit hoher, mittlerer und niedriger Intensität abgegrenzt.
Tabelle 1-1 Kriterien zur Intensität der Gefahrenart Überschwemmung
Intensität Überschwemmung
hoch Wassertiefe hw ≥ 2,0 m oder 2 spezifischer Durchfluss q = v ⋅ hw ≥ 2,0 m /s
mittel 2,0 > hw > 0,5 m oder 2 2 2,0 m /s > q = v ⋅ hw > 0,5 m /s
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Intensität Überschwemmung
niedrig hw ≤ 0,5 m oder 2 q = v ⋅ hw ≤ 0,5 m /s
In der Kartendarstellung ist eine Unterscheidung zwischen statischer und dynami- scher Überschwemmung nicht mehr möglich. Bereiche, bei denen die Intensität maßgeblich durch hohe Fließgeschwindigkeiten bestimmt wird, sind in Abschnitt 2.3 benannt. Neben den Überschwemmungsflächen und Intensitäten für die oben erwähnten Wie- derkehrintervalle ist auf allen Kartenblättern die maximale Ausdehnung des Über- schwemmungsgebietes (ohne Intensitäten) für ein Extremereignis dargestellt, wobei angenommen wird, dass die Gebiete außerhalb dieser Überschwemmungsfläche nicht von Hochwasser Zwickauer Mulde betroffen sein können. Für die Ortsla- ge/Stadt Zwickau wurde das HQ 300 als Extremereignis gewählt. Die abgebildete Überschwemmungsgrenze wurde aus dem Verschnitt aus berechneten Wasserspie- gellagen und dem digitalen Geländemodell ermittelt.
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2 Prozessanalyse
2.1 Hydrologie Grundlegende hydrologische Daten Die hydrologischen Daten für das Untersuchungsgebiet lagen als Abflusslängsschnitt mit Scheitelabflüssen für HQ 2 bis HQ 500 für die Zwickauer Mulde vor. Dem hydro- logischen Längsschnitt liegt eine hochwasserstatistische Analyse von Abflüssen
(HQt) an Pegeln im Einzugsgebiet der Zwickauer Mulde vom LfUG aus dem Jahre 2003 zu Grunde. Nach dem Verfahren von DYCK sind die aus der Analyse ermittel- ten Scheitelwerte auf Zwischeneinzugsgebiete übertragen worden. Für den Bereich der Stadt Zwickau ergibt sich für die Jährlichkeiten HQ 20, 50, 100 und 300 folgen- des Diagramm (Abbildung 2-1).
Zwickau
1400.0 HQ 20 HQ 50 HQ 100 HQ 300 Mündung Mülsenbach 1200.0 Mündung Moritzbach
1000.0
800.0
Abfluss m³/s 600.0
400.0
200.0
0.0 91+450 89+450 87+450 85+450 83+450 81+450 79+450 77+450 75+450 Flusskilometer
Abbildung 2-1 Abflussband für den Bereich Zwickau
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Durchflüsse und zugehörige Wiederkehrintervalle für die Ortslage Der Stadtbereich Zwickau befindet sich zwischen den Flusskilometern 75+450 und 92+570. Für die Jährlichkeiten HQ 20 – HQ 300 sind die Durchflüsse jeweils für die beiden Stationen 75+450 und 92+570 in der Tabelle 2-1 angegeben.
Tabelle 2-1 Scheiteldurchflüsse und zugehörige HQ t
HQ t Durchfluss in [m³/s] Durchfluss in [m³/s] bei 75+450 bei 92+570
HQ 20 315 288
HQ 50 441 402
HQ 100 564 511
HQ 300 874 792
Für die einzelnen Ortslagen im Stadtbereich Zwickau gibt die folgende Tabelle die Durchflüsse an den Grenzen (Flusskilomter) an (Tabelle 2-2).
Tabelle 2-2 Ortslagenbezogene Durchflüsse
Ortslage von bis HQ20 HQ50 HQ100 HQ300
km+m km+m m³/s m³/s m³/s m³/s Schlunzig 75+507 78+008 315 304 441 424 564 541 874 839
Mosel 78+008 78+994 304 303 424 423 541 539 839 835
Crossen 79+084 82+588 303 300 423 418 539 532 835 825
Oberrothenbach 79+668 81+282 303 300 423 419 539 534 835 827
Pölbitz 82+588 85+450 300 294 418 409 532 521 825 807
Zwickau 85+039 89+259 294 289 410 403 521 513 807 794
Schedewitz 89+308 90+561 289 289 403 403 513 512 794 793
Oberhohndorf 89+308 89+497 289 289 403 403 513 513 794 794
Bockwa 89+308 91+955 289 288 403 402 513 511 794 792
Niederplanitz 90+561 91+302 289 288 402 402 512 511 793 791
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Ortslage von bis HQ20 HQ50 HQ100 HQ300
km+m km+m m³/s m³/s m³/s m³/s Cainsdorf 91+302 92+582 288 269 402 374 511 476 792 738
Im weiteren wird auf den Bericht zur HWSK Zwickauer Mulde Los 9 verwiesen.
Wahl des EHQ Als Extremereignis wurde das 300 – jährliche Hochwasser (HQ 300) festgelegt.
2.2 Geschiebe Die Geschiebesituation in der Zwickauer Mulde im Stadtgebiet Zwickau wurde im Rahmen der HWSK untersucht. Geschiebetransport stellt einen normalen Vorgang in einem Gewässer dar. In Bereichen mit hohen Fließgeschwindigkei- ten/Schubspannungen findet Erosion und Geschiebetransport statt, in Bereichen mit niedrigen Fließgeschwindigkeiten/Schubspannungen lagert sich das Geschiebe wie- der ab. Im Flussschlauch ergibt sich dadurch eine ständige Sohlbewegung. Während eines extremen Hochwassers finden verstärkt Erosionen statt. Dieses ero- dierte Material lagert sich dementsprechend auch wieder ab und führt zu Auflandun- gen wie oben beschrieben. Dabei ist insbesondere der zeitliche Ablauf zu beachten. Solange der Abfluss zunimmt, werden noch relativ wenige Anlandungen stattfinden. Ein Großteil der Ablagerungen werden erst im ablaufenden Ast eines Hochwassers erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt nimmt aber auch der Wasserstand schon wieder ab, so dass sich die kritischen Situationen entzerren (HWSK Mulden und Weiße Elster, Los 9 – Zwickauer Mulde). Im Ergebnis der Untersuchungen in der HWSK wurde festgestellt, dass keine maß- gebenden Änderungen der Profilgeometrie infolge Geschiebe in der Zwickauer Mul- de gemäß den Untersuchungen und Berechnungen zum Geschiebe zu erwarten sind. Daher entfällt eine Geschiebebetrachtung nach den Vorgaben des LfUG (Kate- gorie B = Geschiebe nicht maßgebend).
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2.3 Gefahrenprozesse Der Abfluß der Zwickauer Mulde wird durch den Betrieb der Talsperre Eibenstock beeinflusst. Von entscheidender Bedeutung für den Abfluß im Stadtgebiet Zwickau ist dabei, wie sich die Scheitelabflüsse der Zwickauer Mulde und des Schwarzwas- sers überlagern. Beim HW2002 wurde der Abfluß aus der TS Eibenstock zur Zeit des Scheitelabflusses des Schwarzwassers in Aue von 152 m³/s auf 10 m³/s gedrosselt. Dadurch wurde der Scheitelabfluss in der Zwickauer Mulde unterhalb der Schwarz- wassermündung erheblich abgemindert. Das kurz danach die Hochwasserentlas- tungsanlage der TS Eibenstock ansprang und sich dadurch der die Abgabe auf rd. 56 m³/s erhöhte, hatte dann keinen Einfluß mehr auf den Scheitelabfluß in der Stadt Zwickau.
Bei den Berechnungen wurde mit den höheren Abflüssen des Hydrologischen Abflußlängsschnittes gerechnet. Dieser geht von folgenden Abflüssen aus der TS Eibenstock aus: HQ10 = 36 m³/s, HQ50 = 77 m³/s, HQ100 = 121 m³/s, HQ300 = 209 m³/s Die Wirkung der TS Eibenstock wird daher in den Gefahrenkarten relativ gering an- gesetzt. .Da der Hochwasserschutzraum der TS Eibenstock nach dem HW 2002 auf 10 Mio. m³ erhöht wurde, ist eher von einer größeren Wirkung auszugehen. Die Hochwasserschutzwirkung einer Talsperre ist jedoch begrenzt: bei selteneren Ereig- nissen (T > 100 Jahren) ist von einem Abfluss über die Hochwasserentlastung aus- zugehen. Dadurch wird die Rückhaltewirkung bei diesen Ereignissen abnehmen bzw. ganz aufgehoben und die Hochwassergefahren erhöhen sich ab dann erheblich. Mit zunehmender Entfernung von der Talsperre macht sich jedoch dieser Effekt durch Überlagerungen mit den natürlichen Zuflüssen aus den Zwischeneinzugsgebieten immer weniger bemerkbar.
Für den Bereich Zwickau ergeben sich drei wesentliche Prozesse: • Verklausung von Brücken infolge Treibgut und unzureichendem Querschnitt, • Ausbruchsstellen bei niedrigem Ufer (in der Folge Überschwemmungen), • Versagen unterbemessener Hochwasserschutzeinrichtungen (Ufermauern, Deichanlagen etc.)
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Brücken sind verklausungsgefährdet, wenn das Freibordmaß der Brücken (Abstand zwischen Wasserspiegel und Brückenunterkante) geringer wird als 50cm (Def. lt. LfUG). Nebengewässer wurden folgendermaßen berücksichtigt. Im Bereich einmün- dender Nebengewässer wurden die Überschwemmungsflächen durch eine horizon- tale Verlängerung des Wasserspiegels im Mündungsbereich ermittelt. Die berechne- te Flächenausdehnung ist nur im unmittelbaren Mündungsbereich genau. Abflussbe- dingte erhöhte Wasserspiegel in mündungsferneren Bereichen führen dort zu größe- ren Flächen als hier dargestellt. Im folgenden werden die Prozesse in der Reihenfolge HQ 20, HQ 50 HQ 100 und HQ 300 in einer räumlichen Auflösung von einigen hundert Metern bis zu Einzelob- jekten beschrieben. Sofern sich für die nächst höhere Jährlichkeit HQ t2 (z.B. HQ 50) gegenüber der zuvor beschrieben Jährlichkeit HQ t1 (z.B. HQ 20) nichts wesentliches ändert, wird auf eine erneute Beschreibung verzichtet.
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2.3.1 HQ 20 Verklausung von Brücken
An den Brückenbauwerken besteht für Abflüsse bis HQ 20 keine Verklausungsgefahr gemäß den Definitionen (LfUG).
Ausbruchsstellen bei niedrigem Ufer und Versagen von Hochwasserschutz- einrichtungen
In der Regel befinden sich die Ausuferungen für ein HQ20 im Be- reich der eingedeichten Vorländer. Im Flussabschnitt km 81+000 bis 81+500 kommt es Über- schwemmungen der Flächen zwischen dem Schneppendorfer Bach und der Zwickauer Mulde. Die mittleren Einstautiefen liegen zwischen 0.5 und 2 m. Die am Schneppendorfer Bach gelegene Lagerfläche ist von einem Einstau von mehr als 0.5 m Wassertiefe teilweise betroffen.
Das angrenzende Industriegebiet (Wismut-Gelände) im Süden ist durch einen Rückstau aus der Zwickauer Mulde nicht betroffen. Eine unzureichende Vorflut im Schneppendorfer Bach kann jedoch zu Ausuferungen und Gefahren führen, die hier aber nicht Ge- genstand der Untersuchungen waren.
Unterhalb des Mündungsbereichs Pöhlauer Bach (Flusskm. 87+920) sind Einzelbebauungen von Überschwemmungen betrof- fen. Diese liegen im Deichvorland. Eine Gefährdung ist aufgrund der unmittelbaren Lage am Hauptströmungsbereich der Zwickauer Mulde durchaus infolge erhöhte Fließgeschwindigkeiten (0.2 bis 0.5 m/s) gegeben.
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2.3.2 HQ 50 Verklausung von Brücken
Die Fussgängerbrücke „Röhrensteg“ (Stadtteil Schedewitz, Brü- ckennr. B16 bei Flusskm. 88+614) ist bei einem HQ 50 verklau- sungsgefährdet. Das Freibord beträgt 0.41 m. Negative Auswir- kungen durch einen eventuellen Rückstau infolge Brückenverklau- sung sind bei einem HQ 50 nicht zu erwarten.
Ausbruchsstellen bei niedrigem Ufer und Versagen von Hochwasserschutz- einrichtungen
Die am westlichen Ufer der Zwickauer Mulde gelegene Kläranlage (Oberrothenbach) wird bei Flusskilometer 81+000 durch eine Deichüberströmung (Länge ca. 50 m) eingestaut. Das eindringen- de Wasser wird im Mündungsbereich des Helmsdorfer Baches in die Zwickauer Mulde geführt. Nahezu das gesamte Klärwerksge- lände bis an die Industriestraße heran ist von dem Einstau mit Wassertiefen zwischen 0.5 und 2.0 m betroffen.
Im Flussabschnitt km 81+000 bis 81+500 kommt es zu Über- schwemmungen der Flächen zwischen dem Schneppendorfer Bach und der Zwickauer Mulde. Die mittleren Einstautiefen liegen zwischen 0.5 und 2 m. Die am Schneppendorfer Bach gelegene Lagerfläche ist durch einen Einstau von mehr als 0.5 m Wassertie- fe gänzlich betroffen.
Durch einen Rückstau in das einmündende Nebengewässer am Westufer der Zwickauer Mulde gegenüber des Wismutgeländes (Flusskm. 81+800) werden größere Flächen des Deichhinterlan-
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Am Westufer der Zwickauer Mulde im Bereich zwischen der Schneppendorfer Straße und der Industriestraße wird einschmaler Steifen des Wohngebietes eingestaut (Flusskm. 81+280 bis 81+500). Wohnbebauung ist davon jedoch nicht betroffen. Die Einstautiefen liegen zwischen 0.5 m und über 1 m.
Das Fabrikgelände am Brückenberg (Flusskm. 87+100) wird bei einem HQ50 überstaut. Die Einstautiefen liegen bei ca. 0.5 bis ü- ber 1.0 m.
Unterhalb des Mündungsbereichs Pöhlauer Bach (Flusskm. 87+920) sind Einzelbebauungen von Überschwemmungen betrof- fen. Diese liegen im Deichvorland. Eine Gefährdung ist aufgrund der unmittelbaren Lage am Hauptströmungsbereich der Zwickauer Mulde durchaus infolge erhöhte Fließgeschwindigkeiten (0.2 bis 0.5 m/s) gegeben.
Im Mündungsbereich des Reinsdorfer Baches sind Überschwem- mungen festzustellen. Bebauungen sind davon jedoch nicht be- troffen.
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2.3.3 HQ 100 Verklausung von Brücken
Die Brücke B6 Straßenbrücke (Pölbitzer Brücke, Flusskm. 84+551) ist verklausungsgefährdet. Ein HQ 100 kann zwar ohne Einstau passieren, Treib- oder Schwemmgut können die Öffnun- gen aber schnell zusetzen. Der Rückstau durch eine Brücken- verklausung führt zu einer weiteren Ausdehnung der vorhandenen Überschwemmungsflächen linksseitig der Mulde (Flusskm. 84+500 bis 85+500) im Stadtteil Pölbitz (etwa 300 m). Betroffen sind der Kreuzungsbereich Leipziger Straße – Pölbitzer Straße sowie PKW-Parkflächen nördlich und südlich der Pölbitzer Straße Die Bebauung westlich der Leipziger Straße bildet die Grenze der überschwemmten Fläche.
Die Paradiesbrücke (B12 Flusskm. 87+404) weist beim HQ 100 ein Freibord von 0.49 m auf und ist verklausungsgefährdet. Ein durch Verklausung verursachter Brückenstau kann zum Über- strömen der linken Deichkrone führen.
Die Fussgängerbrücke „Röhrensteg“ (Stadtteil Schedewitz, Brü- ckennr. B16 bei Flusskm. 88+614) ist bei einem HQ 100 einge- staut. Der Einstau der Brücke beträgt ca. 3 dm. Auswirkungen durch einen eventuellen Rückstau infolge Brückenverklausung sind bei einem HQ 100 aufgrund ausreichend hoher Deiche nicht zu erwarten.
Kommt es zu einer Verklausung an der Schedewitzer Brücke (B17 Flusskm. 89+259), fängt diese bei einem HQ 100 gerade an ein- zustauen (Freibord ≈ 0 m). Die Deiche sind in diesem Bereich a- ber ausreichend hoch.
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Bei Flusskilometer 89+726 ist die Bockwaer Brücke verklausungs- gefährdet. Der Einstau bei einer Verklausung der Bockwaer Brü- cke beträgt ca. 1 dm. Die Deiche sind in diesem Bereich aber aus- reichend hoch, so dass dadurch in diesem Bereich keine Deich- überströmungen zu erwarten sind.
Ausbruchsstellen bei niedrigem Ufer und Versagen von Hochwasserschutz- einrichtungen Ein HQ 100, wofür die Deiche nicht ausreichend hoch sind, führt zu großflächigen Überschwemmungen in der Ortslage Schlunzig. Die Überschwemmungsgebiete reichen bis an das Industriegebiet im Westen der Ortslage Schlunzig. Im tiefsten Punkt der Ortslage liegen laut den Berechnungen Wassertiefen von mehr als 2 m vor. Diese Ergebnisse sind jedoch mit Vorsicht zu interpretieren. Da Schlunzig in einer nach Norden offenen Senke liegt, kann das ein- strömende Hochwasser nach Norden abfließen. In der Gefahren- karte für die Ortslage Schlunzig wurde aus technischen Gründen eine horizontal verlängerte Wasserspiegellage bis an die Gemein- degrenze im Norden angenommen. Detaillierte Ergebnisse kann nur eine 2-dimensionale instationäre Strömungsberechnung lie- fern, die in diesen Untersuchungen nicht Gegenstand war.
Rechtsseitig der Mulde (Klatzschänke) wird auf einem schmalen Bereich (Flusskm. 76+045) der Deich überströmt.
Teile der Ortslage Wulm und Kleinwulm werden bei einem HQ 100 überschwemmt. Davon betroffen sind auch Teile der Wulmer hauptstraße und der Muldenstraße. Die Einstautiefen variieren zwischen 0 und < 2 m.
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Die Ortslage Crossen wird bei einem HQ 100 zu einem großen Teil überschwemmt. Die Einstautiefen variieren zwischen 0 und > 2 m.
Linksseitig sind die Flächen der Kläranlage zwischen Flusskm. 79+850 und 81+100 bis ca. 2 m tief überstaut. Nördlich der Orts- lage Crossen (Flusskm. 79+030 bis 80+500) werden die Aueflä- chen im Osten bis an die B93 überwiegend bis 2 m tief im flussna- hen Bereich auch darüber eingestaut. Linksseitig reichen die Einstauflächen bis an den Bahndamm.
Nördlich der Pölbitzer Brücke (Flusskm. 84+551) werden beider- seits der Zwickauer Mulde größere Flächen infolge Deichüber- strömungen eingestaut. Linksseitig sind die Gewerbe- und Indust- rieflächen betroffen, die zwischen der Mulde und östlich der Bahn- gleise liegen (Flusskm. 82+764, Crossener Wehr bis 88+551 Pöl- bitzer Brücke). Rechtsseitig der Zwickauer Mulde erstreckt sich ein Überschwemmungsgebiet aus der Ortslage Crossen bis zur Thurmer Straße in Verlängerung der Pölbitzer Straße. Die Cros- sener Straße ist zwischen dem Stadtteil Pölbitz und Crossen voll- ständig eingestaut (Wassertiefe ca. 0 bis 2 m).
Von der Pölbitzer Brücke (Flusskm. 84+551) bis in Höhe der Technischen Universität (Erlmühlenstraße, Flusskm. 85+740) werden sowohl Flächen linksseitig als auch rechtsseitig der Zwi- ckauer Mulde überschwemmt. Ursachen dafür sind nicht ausrei- chende Deichhöhen. Die B93 wird in diesem Bereich teilweise ü- ber 0.5 m tief eingestaut (Flusskm. 84+890). Dort werden dann auch Flächen östlich der B93 (Fabrikgelände, Uferstraße) mit über 0.5 m Wassertiefe überstaut.
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Weiterhin sind die Flächen zwischen der Zwickauer Mulde und der B93 von Überschwemmungen betroffen. Die Kleingärten sowie das sich im Süden anschließende Werksgelände sind von Über- schwemmungen mit Wassertiefen größer als 0.5 m betroffen.
Linksseitig der Mulde reicht das Wasser von der Pölbitzer Straße (Flusskm. 84+551), Kreuzung Moseler Straße bis zum Sportplatz (Nordplatz, Flusskm. 85+400). Die dargestellten Überschwem- mungsflächen resultieren aus dem Hochwasser in der Zwickauer Mulde. Eine zusätzliche Gefährdung aus dem Moritzbach, die nicht Gegenstand dieser Untersuchungen war, führt zu einer wei- teren Ausdehnung des dargestellten Überschwemmungsgebietes.
Durch nicht ausreichend hohe Deichkronen im Stadtgebiet von Zwickau für ein HQ 100, werden die Deiche an verschiedenen Stellen bei einem HQ 100 überströmt (vgl. Anlage 10.1.3). Eine detaillierte Darstellung auf welchen Abschnitten die Deiche bei ei- nem HQ 100 überströmt werden, ist in der HWSK Zwickauer Mul- de enthalten.
Oberhalb der Eckersbacher Brücke (Kolpingstraße) bei Flusskilo- meter 86+160 sind die Deichhöhen zu niedrig, so dass es zu ei- nem Überströmen der Deiche kommt und die dahinter liegenden Flächen überstaut werden. Betroffen sind die Talstraße ab Höhe Rohrbrücke (Flusskm. 86+900) bis zur Straße An den Bergkellern. Die eingestauten Flächen dehnen sich bis ca. 100 m östlich in den Gewerbekomplex aus (vgl. Anlage 10.1.3).
Zwischen der Kolpingstraße (Flusskm. 86+619) und dem Gewer- begebiet südlich der Innenstadt von Zwickau (Flusskm. 88+380) werden bei einem HQ 100 große Flächen der Stadt Zwickau ein- gestaut. Die Grenze des Überschwemmungsgebietes verläuft ca.
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100 m westlich der Leipziger Straße und im weiteren Verlauf Bo- sestraße Kreuzung Kreisigstraße, Kreuzung Reichenbacher Stra- ße mit der Humboldstraße, und dem östlichen Ufer des Schwa- nenteichs bis zur Casparistraße im Süden.
Im Verlauf der Oskar-Arnold-Straße zwischen Kohlenbahnbrücke (Flusskm. 88+028) und Parkplatz am Bad in der Verlängerung der Breithauptstraße (Flusskm. 88+500) kommt es durch Überströmen an mehreren Stellen der Deichkrone zu Überschwemmungen im Gewerbegebiet. Betroffen von den Überschwemmungen sind die Oskar-Arnold-Straße, die Flächen bis zum Bahndamm der Koh- lenbahn und in südlicher Ausdehnung bis ca. 100 m südlich der Breithauptstraße. Der Kreuzungsbereich Oskar-Arnold-Straße und Breithauptstraße wird teilweise überstaut. Die Gleise der Kohlen- bahn sind hochwasserfrei.
Unterhalb der Brücke „Röhrensteg“ (Flusskm. 88+500) mündet der Reinsdorfer Bach in die Zwickauer Mulde. Durch den Rückstau kommt es zu Überschwemmungen, die jedoch nicht allein aus dem Hochwasser in der Zwickauer Mulde hervorgehen. Diese blieben hier aus genannten Gründen unberücksichtigt.
Im Stadtteil Bockwa ist das rechte Ufer von Überschwemmungen betroffen. Die Muldestraße B93 wird teilweise über 0.5 m tief ein- gestaut. Die Grenze der Überschwemmung endet an den Grund- stücksgrenzen zur Muldenstraße. Auf dem überfluteten Teilstück der B93 kann sich eine Strömung parallel zur Mulde ausbilden.
Die Einzelbebauung bei Flusskm 90+250 ist vollständig einge- staut. Die Erreichbarkeit ist aufgrund hoher zu erwartender Strö- mung nicht mehr gegeben.
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2.3.4 HQ 300 (EHQ) Verklausung von Brücken Bei einem HQ 300 sind im Stadtbereich von Zwickau folgende Brücken verklau- sungsgefährdet:
Brückennr. Flusskm. Brückenart
km+m B1 75+856 Straßenbrücke / Zwickau
B3 81+254 Fußgängerbrücke / Zwickau
B5 82+625 Eisenbahnbrücke / Zwickau
B6 84+551 Straßenbrücke / Zwickau
B7 85+055 Medien-/Rohrbrücke
B9 86+075 Straßenbrücke / Zwickau
B10 86+562 Straßenbrücke / Zwickau
B12 87+404 Straßenbrücke / Zwickau
B14 88+028 Eisenbahnbrücke / Zwickau
B15 88+102 Medien-/Rohrbrücke
B16 88+614 Fußgängerbrücke / Zwickau
B17 89+259 Straßenbrücke / Zwickau
B18 89+726 Straßenbrücke / Zwickau
B19 90+835 Eisenbahnbrücke / Zwickau
Eine detaillierte Auflistung mit Freibordhöhen findet sich im Abschnitt Zusammenfassende Übersicht der Brücken im Kap. 2.3.
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Ausbruchsstellen bei niedrigem Ufer und Versagen von Hochwasserschutz- einrichtungen
Die Ortslage Schlunzig ist unter Berücksichtigung des o.g. im gan- zen Ortsgebiet von Hochwasser betroffen. Nahezu auf ganzer Breite zwischen den Deichen der Zwickauer Mulde und dem Volkswagenwerk Mosel erstrecken sich die Überflutungsflächen (Flusskm. 75+507 bis 76+100). Nach Norden ist aus genannten technischen Gründen die Darstellung an der Gemeindegrenze be- endet. Das Werksgelände (Volkswagenwerk Mosel) ist durch das oberflächige Hochwasser nicht betroffen.
Das Umspannwerk (Flusskm. 76+600) an der südöstlichen Ecke des Volkswagenwerkes wird eingestaut (ca. 0.5 – >2 m). Die Er- reichbarkeit über die Straße nach Schlunzig ist nicht mehr gege- ben (Einstau ca. 2 m).
Rechtsseitig der Zwickauer Mulde, entlang der vollen Nord-Süd- Ausdehnung der Stadt Zwickau dehnen sich gegenüber dem HQ 100 die Überschwemmungsgebietsgrenzen für das HQ 300 nur geringfügig weiter aus. Die Einstautiefen nehmen jedoch zu. Die gesamte Ortslage Crossen wird bei einem HQ 300 eingestaut. Die Wassertiefen überschreiten im Ortskern 2 m.
Im Norden reicht das Überschwemmungsgebiet bis an die Halde heran. Über einen ca. 300 m breiten Bereich entlang der Langen Straße (Höhe Freibad) geht das Überschwemmungsgebiet in die großen Wiesen- und Ackerflächen im Norden über (Flusskm. 81+000). Nach Süden verläuft die Grenze ca. 50 bis 100 m östlich des Crossener Marksteiges (Gehölzstreifen). Der Crossener Marksteig ist durch Hochwasser betroffen (Wassertiefen > 2 m).
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Am westlichen Ufer der Zwickauer Mulde ist das gesamte Gebiet der Kläranlage (Flusskm. 79+850 bis 81+080) durch Hochwasser eingestaut. Die Industriestraße südlich davon liegt noch über dem Wasserspiegel und bleibt erreichbar.
In der Ortslage Pölbitz erstreckt sich das Überschwemmungsge- biet im Osten bis an den Gehölzstreifen hinter der Wulmer Straße (Flusskm. 83+750 bis 84+500). Die Einstautiefen betragen 0.5 m bis >2.0 m. Die Überfluteten Flächen gehen in die Auegebiete im Norden in Richung Crossen über (Flusskm. 83+500).
In südlicher Richtung wird die B93 ab Flusskilometer 84+700 bis 0.5 m tief eingestaut.
Linksseitig der Mulde sind die Veränderungen gegenüber einem HQ 100 gravierender. Ab Flusskm. 81+760 flussaufwärts sind deutlich größere Ausdehnungen des Überschwemmungsgebietes zu erwarten. Die Eisenbahngleise im Westen der Stadt Zwickau stellen die äußere Grenze der betroffenen Gebiete dar. Die W.- Rathenau-Straße ist von der Bahnbrücke bis in Höhe Clara-Zetkin- Straße hochwasserfrei und bildet des westliche Rand des Über- schwemmungsgebietes. Von dort aus verläuft die Grenze weiter über die Crimmitschauer Straße, Stiftstraße und Reichenbacher Straße. Südlich des Schwanenteichs reicht das Hochwasser bis an die Bahnanlagen und endet bei Flusskm. 89+820 (ca. Höhe Röhrensteg).
Im Stadtteil Schedewitz kommt es rechtsseitig der Mulde zu Aus- uferungen und in der Folge zu Überschwemmungen, die sich im Bereich von Flusskm 89+250 bis Flusskm. 90+800 erstrecken. Die überstauten Flächen (Wassertiefen > 2.0 m) verlaufen beiderseits der Unteren Kohlenstraße (Bockwaer Senke). Das Wasser ist
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rückgestaut. Es sind somit nur geringe bis keine Fließgeschwin- digkeiten zu erwarten. Die Ortslage Bockwa wird überwiegend ü- berstaut. Die B93 ist im Bereich zwischen der Schedewitzer Brü- cke (Flusskm. 89+260) und Flusskm 90+800 auf einer Länge von ca. 1540 m überstaut
2.3.5 Zusammenfassende Übersicht der Brücken In der Tabelle 2-3 sind Wasserstände und Freiborde zu den Brücken im Stadtgebiet Zwickau in Abhängigkeit der Hochwasser HQ 20 bis HQ 300 angegeben.
Tabelle 2-3 Brücken im Stadtgebiet Zwickau
Brücken Flusskm. HQ 20 HQ 50 HQ 100 HQ 300
km+m
Strassenbrü- cke / Zwickau 75+856.00 WSP [mHN] 246.55 247.01 247.42 248.27
Freibord [m] 1.55 1.09 0.68 -0.17
Fussgänger- brücke 81+254.00 WSP [mHN] 253.89 254.23 254.51 254.97
Freibord [m] 1.25 0.91 0.63 0.17
Strassenbrü- cke / Zwickau 81+532.00 WSP [mHN] 254.43 254.79 255.07 255.61
Freibord [m] 3.89 3.53 3.25 2.72
Eisenbahnbrü- cke Zwickau 82+625.00 WSP [mHN] 256.11 256.65 257.07 257.96
Freibord [m] 1.92 1.38 0.96 0.07
Strassenbrü- cke / Zwickau 84+551.00 WSP [mHN] 259.28 259.87 260.35 261.66
Freibord [m] 1.50 0.91 0.43 -0.88
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Brücken Flusskm. HQ 20 HQ 50 HQ 100 HQ 300
km+m
Medien- /Rohrbrücke / Zwickau 85+055.00 WSP [mHN] 259.79 260.43 260.95 262.25
Freibord [m] 1.88 1.24 0.72 -0.58
Medien- /Rohrbrücke / Zwickau 85+961.00 WSP [mHN] 260.94 261.59 262.14 263.38
Freibord [m] 3.64 2.99 2.44 1.20
Strassenbrü- cke / Zwickau 86+075.00 WSP [mHN] 261.22 261.91 262.49 263.79
Freibord [m] 2.36 1.67 1.09 -0.21
Strassenbrü- cke / Zwickau 86+562.00 WSP [mHN] 261.67 262.41 263.03 264.39
Freibord [m] 3.05 2.31 1.69 0.33
Strassenbrü- cke / Zwickau 86+619.00 WSP [mHN] 261.77 262.52 263.17 264.57
Freibord [m] 3.56 2.81 2.16 0.76
Strassenbrü- cke / Zwickau 87+404.00 WSP [mHN] 262.36 263.20 263.93 265.55
Freibord [m] 2.06 1.22 0.49 -1.13
Strassenbrü- cke / Zwickau 87+681.00 WSP [mHN] 262.58 263.46 264.20 265.88
Freibord [m] 4.99 4.11 3.37 1.69
Eisenbahnbrü- cke / Zwickau 88+028.00 WSP [mHN] 262.84 263.74 264.51 266.27
Freibord [m] 2.30 1.40 0.63 -1.13
Medien- /Rohrbrücke / Zwickau 88+102.00 WSP [mHN] 262.93 263.84 264.62 266.41
Freibord [m] 2.75 1.84 1.06 -0.73
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Brücken Flusskm. HQ 20 HQ 50 HQ 100 HQ 300
km+m
Fussgänger- brücke / Zwi- ckau 88+614.00 WSP [mHN] 263.33 264.17 264.91 267.11
Freibord [m] 1.25 0.41 -0.33 -2.53
Strassenbrü- cke / Zwickau 89+259.00 WSP [mHN] 263.81 264.69 265.45 267.77
Freibord [m] 1.63 0.75 -0.01 -2.33
Strassenbrü- cke / Zwickau 89+726.00 WSP [mHN] 264.03 264.90 265.67 268.11
Freibord [m] 1.52 0.65 -0.12 -2.56
Eisenbahnbrü- cke / Zwickau 90+835.00 WSP [mHN] 265.48 266.16 266.78 268.66
Freibord [m] 3.06 2.38 1.76 -0.12
Strassenbrü- cke / Zwickau 91+293.00 WSP [mHN] 266.77 267.62 268.17 269.40
Freibord [m] 6.09 5.24 4.69 3.46
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3 Gefahrenkarten Erläuterung der Kartendarstellung In den Anlagen 10.1.1 bis 10.1.4 sind die Gefahrenkarten für HQ 20, HQ 50, HQ 100 und HQ 300 im Maßstab 1:5000 für das Stadtgebiet Zwickau dargestellt. Aus den
Unterlagen sind Überflutungsbereiche abgestuft nach Wassertiefen hw von 0 – 0.5 m, 0.5 – 2.0 m und tiefer als 2.0 m ersichtlich. In der Legende sind die zum jeweiligen
HQ t gehörenden Abflüsse in der Zwickauer Mulde am Anfang und Ende des Stadt- gebietes mit Flusskilometrierung angegeben. Zusammen mit den Angaben zu Was- serstand und Abfluss des oberhalb gelegenen Bezugspegel Aue 3 und dem Bezugs- pegel Pölbitz mit Flusskilometer lassen sich mögliche Gefahren für das Stadtgebiet Zwickau mit einer Vorlaufzeit abschätzen.
Erläuterung der Hochwassermeldepegel Als Bezugspegel wurden die Hochwassermeldepegel Aue 3 in der Kreisstadt Aue und der Pegel Zwickau Pölbitz festgelegt. Der Pegel Aue 3 befindet sich im Stadtge- biet von Aue in Höhe der Schillerbrücke (Flusskilometer 119+723) und erfasst über die Wasserstandsmessungen sowohl die Abflusse aus der Zwickauer Mulde als auch die aus dem oberhalb einmündenden Schwarzwasser. Unter der folgenden Internetadresse lassen sich die aktuellen Wasserstandsdaten abrufen. http://www.umwelt.sachsen.de/lfug/hwz/MP/562031/index.html
Der Pegel Zwickau Pölbitz befindet sich am nördlichen Stadtgebiet von Zwickau un- terhalb der Pölbitzer Brücke (Flusskilometer 84+400) Unter der folgenden Internetadresse lassen sich die aktuellen Wasserstandsdaten abrufen. http://www.umwelt.sachsen.de/lfug/hwz/MP/562070/index.html
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Einordnung der Wiederkehrintervalle in den Alarmstufen Derzeit wird eine Wasserstands – Abfluss – Beziehung aufgestellt. Da diese zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Unterlagen noch nicht vorlag, wurde auf das hydrauli- sche Modell aus der HWSK zurückgegriffen und der Zusammenhang W – Q von dort übernommen. Mit der Kenntnis des Pegelnullpunktes ist es möglich, die Richtwas- serstände mit den statistischen Jährlichkeiten HQ t zu verknüpfen. In der Fortschrei- bung der Gefahrenkarten sollten die HQ t – Werte überprüft und ggf. durch neuere Werte (aus Messungen) ersetzt werden. In Tabelle 3-1 der wird der Zusammenhang mit den Alarmstufen aufgezeigt.
Tabelle 3-1 Hochwassermeldepegel: Aue 3 / Zwickauer Mulde
HQ Alarmstufe Richtwasserstand1 Wasserstand mHN t Einordnung
1 Meldedienst 120 cm 343.30 < HQ 20 2 Kontrolldienst 180 cm 343.90 < HQ 20 3 Wachdienst 240 cm 344.50 ≈ HQ 20 4 Hochwasserabwehr 300 cm 345.10 ≈ HQ 50
Für den Pegel Zwickau-Pölbitz liegen Wasserstands-Abfluss-Beziehungen vor. Le- diglich für das HQ extrem (HQ300), welches außerhalb der Grenzen der Abflusstafel liegt, musste auf das hydraulische Modell aus der HWSK zurückgegriffen und der Zusammenhang W – Q von dort übernommen werden. Folgender Zusammenhang ergibt sich für den Pegel Zwickau-Pölbitz (Tabelle 3-2).
1 Pegelnullpunkt (PNP) 342.10 m HN
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Tabelle 3-2 Hochwassermeldepegel: Zwickau-Pölbitz / Zwickauer Mulde
HQ Alarmstufe Richtwasserstand2 Wasserstand mHN t Einordnung
1 Meldedienst 250 cm 257.71 < HQ 20 2 Kontrolldienst 300 cm 258.21 < HQ 20 3 Wachdienst 350 cm 258.71 ≈ HQ 20 4 Hochwasserabwehr 400 cm 259.21 HQ 20 – HQ 50
2 Pegelnullpunkt (PNP) 255.21 m HN
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4 Schlussfolgerungen, Empfehlungen
In Teilbereichen liegt eine Gefährdung bereits bei einem HQ 50 vor (s.o.). Die in der HWSK vorgeschlagenen Schutzmaßnahmen sehen für den Stadtbereich Zwickau einen HQ 100 – Schutz vor. Durch die Realisierung der Maßnahmen kann ein hohes Gefahrenpotential, was bereits bei Ereignissen der Eintrittswahrscheinlichkeit zwi- schen 50 und 100 Jahren entsteht, minimiert werden. Die vorgeschlagenen Maß- nahmen aus der HWSK bieten einen wirkungsvollen Schutz für die Stadt Zwickau. Bebaute Gebiete sowie die B93 können zukünftig hochwasserfrei gehalten werden. Bis zur vollständigen Umsetzung der Hochwasserschutzmaßnahmen bleiben die Ge- fahren für das Stadtgebiet Zwickau, wie oben beschrieben, bestehen und müssen durch mobilen Hochwasserschutz (mobile Hochwasserschutzwälle, Sandsackverbau etc.) geschützt werden. Hierfür sind Aktionspläne für den mobilen Hochwasserschutz heranzuziehen.
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Literatur
Bundesamt für Wasserwirtschaft u.a. (Hrsg.): Empfehlungen, Berücksichtigung der Hochwassergefahren bei raumwirksamen Tätigkeiten. Biel, 1997. 32 S. Bundesamt für Wasser und Geologie (Hrsg.): Hochwasserschutz an Fließgewässern, Wegleitung 2001. Biel, 2001. 72 S.
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