Chet Baker & the Bradley Young Trio
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M ARION HÖ LCZL P RESSE & PROMOTION UNSÖLDSTRASSE 14 D - 80538 MÜNCHEN fon +49 (0)89 - 22 63 07 fax +49 (0)89 - 22 70 39 mobil + 49 (0)174 -7 13 88 93 [email protected] www.marionhoelczl.de Presseinfo Chet Baker & The Bradley Young Trio: Chet In Chicago (The Legacy, Vol. 5) VÖ: 17. Oktober 2008 ENJA RECORDS/Soulfood ENJ 9524 2 Chet Baker trumpet, vocal Bradley Young piano Larry Gray bass Rusty Jones drums Ed Petersen tenor saxophone (Guest on 4, 5, 7) 1. OLD DEVIL MOON 9:17 2. IT'S YOU OR NO ONE 6:43 3. WE'LL BE TOGETHER AGAIN 7:08 4. ORNITHOLOGY 7:38 5. CRAZY RHYTHM 5:08 6. MY FUNNY VALENTINE 6:25 7. SIPPIN' AT BELLS 5:44 8. SOLAR 5:59 Schon in den "kühlen" 50er-Jahren gefiel Chet Baker durch Lewis) offenbart Chet sein bewunderungswürdiges Können sein ungewöhnlich lyrisches Trompetenspiel. Seine melodi- durchaus relaxt und mit souveräner Leichtigkeit. In dreien der sche Erfindungskraft und seine dunkle, sanfte Tongebung schnellen Stücke wird er von Ed Petersen herausgefordert, sind mit den Jahren noch gereift und erreichten in den Sieb- einem der besten Saxophonisten Chicagos, heute Jazzprofes- zigern und Achtzigern ihren künstlerischen Höhepunkt, als sor an der University of New Orleans. Als Vokalfeature wähl- Baker meist in Europa auftrat und hier als "lebende Jazz- te Chet Baker eins seiner Lieblingsstücke, "My Funny Valen- Legende" galt. Bei einem Besuch seines Heimatlandes USA im tine", seine Erkennungsmelodie seit den Anfangstagen bei Mai 1986 lud ihn der Chicagoer Pianist Bradley Young dazu Gerry Mulligan. Anlässlich des 20. Jahrestags von Chet Bakers ein, an einer Studio-Aufnahme teilzunehmen. Die nie zuvor viel zu frühem Tod in Amsterdam (1988) erinnert diese Studio- veröffentlichten Aufnahmen zu "Chet In Chicago" zeigen den aufnahme noch einmal an einen der größten und individuellsten Trompeter in überragender Form als Frontmann einer rein Improvisatoren des Jazz. "Chet In Chicago" ist die fünfte Ver- amerikanischen Straight-Ahead-Band. Das Album beginnt mit öffentlichung in der erfolgreichen Serie CHET BAKER LEGACY, einem außerordentlichen Arrangement von "Old Devil Moon" die von CCB (Chet & Carol Baker Productions) und ENJA und erreicht seinen lyrischen Gipfel mit Chets bewegender RECORDS herausgegeben wird. Ein Bonustrack aus der Interpretation der Ballade "We'll Be Together Again". Überra- Session ist für eine spätere Vinyl-Veröffentlichung reserviert schenderweise wird die Session aber von Uptempo-Stücken worden. dominiert, darunter auch bekannten Bebop-Schlachtrössern The Chet Baker Legacy: wie Charlie Parkers "Ornithology" und Miles Davis' "Sippin' At ENJ-9021 2 -- Vol. 1: The Legacy (rec. 1987, with the NDR Big Band) Bells". Dank der Unterstützung durch eine kompetente ENJ-9077 2 -- Vol. 2: Remember You (rec. 1985, quartet with Doug Raney) ENJ-9337 2 -- Vol. 3: Why Shouldn't You Cry Rhythm-Section (Rusty Jones war von 1972 bis 1978 George (rec. 1978-1987 with Wolfgang Lackerschmid) Shearings Drummer, Larry Gray arbeitet derzeit mit Ramsey ENJ-9353 2 -- Vol. 4: Oh You Crazy Moon (rec. 1978, quartet with Phil Markowitz) ENJA RECORDS M. Winckelmann GmbH P.O. Box 190333 D-80603 Munich | www.enjarecords.com | [email protected] Presseinfo fon +49-(0)89-18 00 63 11 | fax: +49-(0)89-18 00 63 13 Chet Baker & The Bradley Young Trio: VÖ: 17. Oktober 2008 ENJA RECORDS/Soulfood M ARION HÖ LCZL P RESSE & PROMOTION UNSÖLDSTRASSE 14 D - 80538 MÜNCHEN fon +49 (0)89 - 22 63 07 fax +49 (0)89 - 22 70 39 mobil + 49 (0)174 -7 13 88 93 [email protected] www.marionhoelczl.de Über Chet Baker. Von Matthias Winckelmann. Ich traf Chet Baker zum ersten Mal in Paris Mitte der 60er Jahre. Damals verbrachte ich die meisten Semesterferien dort, tagsüber arbeitete ich bei einem armenischen Metall- unternehmen und versuchte dabei, französisch zu lernen, nachts stieg ich durch die vielen Jazzclubs die es damals gab. Paris war d i e europäische Jazz-Metropole und Chet ein häu- figer Gast. Manchmal tauchte er auch in München auf, und wir trafen uns, wenn er nicht gerade in Haar einsaß. Nach dem Studium ging es dann nach ein paar Jahren mit ENJA los, eine der frühen Aufnahmen in New York war ein Soloalbum des Pianisten Kenny Werner. New York wurde zu meiner zweiten Heimat, und ich baute dort allmählich den Katalog zusammen. Als follow up zu Kenny’s Solo Aufnahme plante ich eine grö- ßere Gruppe um Kenny und er schlug dazu Chet Baker vor, mit dem er gerade als Sideman in Europa gespielt hätte. Ich rief Chet an, der noch in Belgien war. E sagte sofort zu. Nach ein paar Tagen war er in NY, wir trafen uns in seiner Wohnung in der 76th Street. Es waren Chet, David Friedman, Kenny Werner, Buster Williams, Joe Chambers – ein handverlesenes Team. Es wurde dann etwas kompliziert (Chet brauchte Brille und Trompete, die er versetzt hatte). Aber alles ist lösbar. Bei der ersten Probe wurde sofort klar, dass die Chemie zwischen Chet und Kenny Werner überhaupt nicht stimmte. Chet zog Als ich viel später dann von seinem plötzlichen Tod hörte, war sich immer mehr in sich zurück, Kenny wurde immer aggres- ich gerade wieder in New York, flog sofort zu seiner Witwe siver. Aber überzeugend war der Sound von Chet’s Trompete Carol Baker in Oklahoma und begann eine langjährige und David’s Marimba und überhaupt ihr gegenseitiger Kooperation mit ihr, um das musikalische Erbe Chet’s zusam- Respekt. Was tun? Ich setzte Kenny bei seinem eigenen Date men adäquat am Leben zu erhalten. Sie gab mir die gerichtli- vor die Tür und konzentrierte mich auf eine Chet Baker- che Autorisierung gegen zahlreiche Bootlegs vorzugehen, Produktion – Kenny sprach zehn Jahre nicht mit mir. Kurz vor was auch durchaus erfolgreich war. Für mich überraschend der Aufnahme war Chet verschwunden. Ich zog mit David war, dass die Musikindustrie, die jahrzehntelang nicht an Chet Baker, dem Sound Engineer, durch ausgesprochen düstere oder seine Frau Lizenzen abgerechnet hatte, dies auf intensi- Seiten New Yorks, bis wir ihn morgens um acht fanden. ve Aufforderung hin tat – die kleinen Independents mitnich- Letztendlich löste sich alles in einer wunderbaren Produktion ten. Die Majors nahmen die Drohung einer ausführlichen auf (PEACE). Es war ein Erlebnis auf mehreren Ebenen, das Pressekampagne gegen sie ernst – die kleinen Labels haben mir Chet sehr nahe brachte. offenbar eh keinen Namen zu verlieren. Presseinfo Chet Baker & The Bradley Young Trio: VÖ: 17. Oktober 2008 ENJA RECORDS/Soulfood M ARION HÖ LCZL P RESSE & PROMOTION UNSÖLDSTRASSE 14 D - 80538 MÜNCHEN fon +49 (0)89 - 22 63 07 fax +49 (0)89 - 22 70 39 mobil + 49 (0)174 -7 13 88 93 [email protected] www.marionhoelczl.de Ich hatte das Recht zur ersten Option, wenn irgendwo eine Biografie Chet Baker gute Chet Baker-Aufnahme auftauchte, und so kam es zu Chesney Henry Baker einer Reihe von interessanten Veröffentlichungen, die ich in 23.12. 1929 Yale (Okla.) - 13.5.1988 Amsterdam der Legacy-Serie zusammenfasse – Legacy deshalb, denn es tp, voc sind so ziemlich die einzigen legalisierten Veröffentlichungen. Vor ein paar Monaten rief mich Carol Baker an und erzählte „Bakers Vater war Hobby-Banjospieler, verehrte Jack von der Studio Aufnahme in Chicago, die Chet 1986 mit dem Teagarden und legte dem Sohn die Posaune nahe. Der Junge Bradley Young Trio gemacht hätte und die nie erschienen sei, war jedoch von Harry James beeindruckt und entschied sich der Pianist hätte sich bei ihr gemeldet. Ich flog nach Chicago für die Trompete. Während seiner Armeezeit war Baker 1946 und traf mich mit dem sehr sympathischen Bradley, der heute in Berlin stationiert und lernte dort den modernen Jazz ken- auf der Musik Szene in Los Angeles und Chicago arbeitet. (Die nen. Nach dem Musikstudium verpflichtete Baker sich nach Details seiner Zusammenarbeit mit Chet stehen in den Liner San Francisco und spielte mit der Presidio Army Band. Notes). Ich war von der Aufnahme begeistert die einen sehr Disziplinprobleme führten 1952 zur Entlassung aus der Ar- gelösten, auch technisch versierten Chet Baker in den letzten mee, zum Glück für den jungen Trompeter, der daraufhin die Jahren seines Lebens zeigt. Straight ahead jazz gehört doch Gelegenheit bekam, mit Charlie Parker auf der Bühne zu ste- vor allem nach Amerika, diese vier Musiker sind zum ersten hen. Sein Quartett mit dem Baritonsaxofonisten Gerry Mulli- Mal im Studio zusammen, stehen in der gleichen Tradition gan, Bassist Bob Whitlock und Drummer Chico Hamilton galt und Empfindsamkeit, und es resultiert sofort beste Musik. 1953 als Entdeckung der Saison. Der distanzierte, hintergrün- Gleichzeitig wird wieder einmal bestätigt, wie groß das musi- dig swingende Sound des pianolosen Ensembles wurde inter- kalische Reservoir in den Staaten ist (oder war?) das soviel national gefeiert. Der Song »My Funny Valentine« (1952) ent- mehr umfasst als die marktmäßig hochgepushten Stars der wickelte sich zum Bestseller und Baker mit sanfter Stimme wenigen Großstädte. Ich habe einmal eine Fischfrau in und verträumter Trompete zum Mädchenschwarm. Span- Louisiana beim Krabbenpulen vor sich hin singen hören – es nungen in der Band führten 1953 zur Trennung von Mulligan lief mir heiß über den Rücken. Bradley Young ist auch so ein und zu einem neuen Quartett mit Russ Freeman (1953/54). unentdecktes Talent der die Jazz Tradition mit Leben erfüllt Baker tourte ausgiebig durch Europa und blieb für einige und weiter reicht - ich glaube wir werden demnächst eine Monate in Skandinavien und Italien. Trotz Drogenproblemen Trioaufnahme mit ihm machen. waren die späten 50er Bakers kreativste Schaffensphase, die Aufnahmen mit Phil Urso, Art Pepper (»For Minors Only«, 1956) und auch Bud Shank hervorbrachten (»Chet", 1959). Schwer heroinsüchtig, landete er jedoch immer häufiger in Gefängnissen, zunächst in Harlem, dann 1959-61 im italieni- schen Lucca. Die 60er waren von zahlreichen Comeback- versuchen geprägt.