Der Exempelkandidat. Die Dresdner Bank Und Der Nürnberger Prozess Gegen Karl Rasche

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Der Exempelkandidat. Die Dresdner Bank Und Der Nürnberger Prozess Gegen Karl Rasche 637 Nach 1945 gerieten auch die Vorstände und Aufsichtsräte der deutschen Groß­ banken in das Visier der amerikanischen Militärregierung. Sie galten als potentielle Kriegs­ verbrecher. Angeklagt und verurteilt wurde aber nur ein einziger Bankier, der ehemalige Vorstandssprecher der Dresdner Bank, Karl Rasche, der zugleich als Repräsentant der Bank und politische Symbolfigur büßen musste. Ralf Ahrens beleuchtet die Hintergründe dieses Strafprozesses, der schließlich zum historischen Tribunal wurde, und er themati­ siert die Interessengegensätze von Rasche und seinen früheren Vorstandskollegen, die sich nach dem Prozess in Rasches Ausgrenzung aus der deutschen Bankierselite fort­ setzten. Ralf Ahrens Der Exempelkandidat Die Dresdner Bank und der Nürnberger Prozess gegen Karl Rasche Die zwölf Nürnberger „Nachfolgeprozesse", welche die USA nach dem Internatio­ nalen Militärtribunal gegen die Hauptkriegsverbrecher (IMT) in alleiniger Regie durchführten, demonstrierten vielleicht am augenfälligsten den amerikanischen Anspruch, nicht bei der militärischen Zerschlagung des Dritten Reichs stehen zu bleiben. Diese Prozesse zielten nicht nur auf die individuelle Bestrafung beson­ ders belasteter Täter, sondern darüber hinaus auf eine öffentliche Demonstration der Mitverantwortung deutscher Funktionseliten für die Verbrechen des NS- Regimes1. Dass diese Zielsetzung gerade auch die private Wirtschaft umfasste, belegen die drei Industriellenprozesse gegen Manager der Flick-, Krupp- und I. G.-Farben-Konzerne. Die deutschen Großbanken aber blieben bis auf eine Per­ son von der Anklage verschont: Allein Karl Rasche, der ehemalige Vorstandsspre- cher der Dresdner Bank, fand sich schließlich im Fall 11, dem „Wilhelmstraßen- Prozess", vor einem Nürnberger Tribunal wieder und wurde wegen seines SS- Ehrenrangs sowie seiner Beteiligung an der Ausbeutung der tschechischen und niederländischen Wirtschaft zu sieben Jahren Haft verurteilt. 1 Vgl. im Überblick Klaus-Dietmar Henke, Die Trennung vom Nationalsozialismus. Selbstzer­ störung, politische Säuberung, „Entnazifizierung", Strafverfolgung, in: Ders./Hans Woller (Hrsg.), Politische Säuberung in Europa. Die Abrechnung mit Faschismus und Kollaboration nach dem Zweiten Weltkrieg, München 1991, S. 21-83, hier S. 72. Weder zum IMT noch zu den Nachfolgeprozessen liegen wissenschaftliche Gesamtdarstellungen vor. Vgl. stattdessen Telford Taylor, Die Nürnberger Prozesse. Hintergründe, Analysen und Erkenntnisse aus heutiger Sicht, München 1994; Frank M. Buscher, The U.S. War Crimes Trial Program in Germany, 1946-1955, New York u.a. 1989; Gerd R. Ueberschär (Hrsg.), Der Nationalsozialis­ mus vor Gericht. Die alliierten Prozesse gegen Kriegsverbrecher und Soldaten 1943-1952, Frankfurt a. M. 1999; zur älteren Literatur die Bibliografie von Norman E. Tutorow, War Crimes, War Criminals and War Crimes Trials. An Annotated Bibliography and Source Book, New York 1986. VfZ 4/2004 © Oldenbourg 2004 638 Aufsätze Dabei war gegen die ehemaligen Berliner Großbanken ähnlich intensiv er­ mittelt worden wie gegen die Industriekonzerne. Den Finanzexperten der ameri­ kanischen Militärregierung (OMGUS) erschienen die „Big Six" als wirtschaftliche Machtzentren, deren vermutete Unterstützung der nationalsozialistischen Ex­ pansionspolitik es zu bestrafen und deren gesamtwirtschaftlichen Einfluss es im Interesse des demokratischen Neuaufbaus nachhaltig zu beschneiden galt. Während jedoch die ordnungspolitischen Anstrengungen in einer immerhin bis 1957 andauernden Dezentralisierung der drei Filialgroßbanken (Deutsche Bank, Dresdner Bank und Commerzbank) resultierten2, blieb der Einfluss des personellen „Säuberungs"-Programms auf die deutsche Bankierselite letztlich marginal3. Karl Rasche war zwar in funktionaler oder „positionaler" Hinsicht ein Mitglied dieser Elite4; sein Aufstieg und sein Verhalten im Dritten Reich unterschieden ihn aber in manchem von seinen Vorstandskollegen. Dass sich das ursprünglich weit umfassendere Prozessprogramm schließlich auf Rasche beschränkte, lag zum einen an dessen spezifischer Karriere, die der erste Abschnitt dieses Aufsatzes skizziert. Zum anderen waren dafür politische Entscheidungen maßgeblich, die sich, wie der zweite Abschnitt zeigen soll, weder auf die Zurückdrängung banken­ kritischer Positionen im Kalten Krieg5 noch auf die Korrektur anfänglicher ame­ rikanischer Fehleinschätzungen6 reduzieren lassen. Der Hauptteil des Aufsatzes beschäftigt sich jedoch mit dem Prozess selbst, der anders als seine Vorgeschichte 2 Zu den sechs „Berliner Großbanken" wurden neben den drei Filialgroßbanken die Berliner Handels-Gesellschaft, die Reichs-Kredit-Gesellschaft und die Bank der deutschen Arbeit gerech­ net. Auf die ordnungspolitische Entwicklung in den verschiedenen Besatzungszonen, die schließlich zur Verstaatlichung der Großbankenfilialen in der Sowjetischen Besatzungszone, zur dauerhaften Stillegung der alten Berliner Zentralen und zur Dezentralisierung in den West­ zonen bzw. der Bundesrepublik führte, kann hier nicht eingegangen werden. Vgl. dazu ausführ­ lich Theo Horstmann, Die Alliierten und die deutschen Großbanken. Bankenpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg in Westdeutschland, Bonn 1991; Carl-Ludwig Holtfrerich, Die Deutsche Bank vom Zweiten Weltkrieg über die Besatzungsherrschaft zur Rekonstruktion 1945-1957, in: Lothar Call u.a., Die Deutsche Bank 1870-1995, München 1995, S. 409-578. 3 Vgl. Dieter Ziegler, Strukturwandel und Elitenwechsel im Bankwesen 1900-1957, in: Volker R. Berghahn/Stefan Unger/Dieter Ziegler (Hrsg.), Die deutsche Wirtschaftselite im 20. Jah- hundert. Kontinuität und Mentalität, Essen 2003, S. 187-218, hier S. 207-209 u. S. 217 f. Zu den vergleichbaren Ergebnissen in der Industrie vgl. Paul Erker, Einleitung: Industrie-Eliten im 20. Jahrhundert, in: Ders./Toni Pierenkemper (Hrsg.), Deutsche Unternehmer zwischen Kriegswirtschaft und Wiederaufbau. Studien zur Erfahrungsbildung von Industrie-Eliten, Mün­ chen 1999, S. 1-18; Herve Joly, Großunternehmer in Deutschland. Soziologie einer industriel­ len Elite 1933 bis 1989, Leipzig 1998. 4 Zu dieser Elitendefinition vgl. Ziegler, Strukturwandel, in: Berghahn/Unger/Ziegler (Hrsg.), Die deutsche Wirtschaftselite, S. 197, im Rekurs auf Werner Mosse, Jews in the German Eco- nomy. The German-Jewish Economic Elite 1820-1935, Oxford 1987. 5 Karl-Heinz Roth, Einleitung des Bearbeiters, in: Office of Military Government for Germany, United States, Finance Division. Ermittlungen gegen die Dresdner Bank (1946), bearbeitet von der Hamburger Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts, Nördlingen 1986, S. CXIII- CXXXIII. 6 Vgl. Joachim Scholtyseck, Die USA vs. „The Big Six". Der gescheiterte Bankenprozeß nach dem Zweiten Weltkrieg, in: Bankhistorisches Archiv 26 (2000), S. 27-53. VfZ 4/2004 Ralf Ahrens: Der Exempelkandidat 639 in der Forschungsliteratur praktisch unbeachtet blieb; die als Beweisstücke benutzten Dokumente und Zeugenaussagen wurden bislang nur zur Aufarbei­ tung der Bankengeschichte der NS-Zeit herangezogen7. Dabei geht es nicht um die „historische Gerechtigkeit" oder die strafrechtliche Angemessenheit des Urteils. Ebenso wenig muss hier noch einmal die Diskussion um die rechtsdogmatischen Einwände aufgenommen werden, die schon frühzei­ tig gegen die Nürnberger Prozesse erhoben wurden, ihre Legitimität aber letzt­ endlich nicht in Frage stellen können8. Vielmehr ermöglichen die Prozessakten in der Zusammenschau mit lange verschollenen Aktenbeständen der Dresdner Bank, den Dokumenten der amerikanischen Militärregierung und einem priva­ ten Nachlass Rasches mittlerweile eine gründliche Analyse der Ziele der Prozess­ beteiligten, ihrer Strategien und der erreichten Ergebnisse9. Für die amerikanischen Ankläger musste es dabei nicht nur um den Nachweis von Rasches individueller Schuld im strafrechtlichen Sinne gehen, die allein keine hinreichende Begründung für die Anklage vor einem Nürnberger Tribunal gewesen wäre. Rasches Aktivitäten mussten vielmehr als aktive, systematische Par- 7 Vgl. insbesondere die demnächst erscheinenden Ergebnisse des Projekts zur Geschichte der Dresdner Bank in der NS-Zeit: Die Dresdner Bank im Dritten Reich, hrsg. v. Klaus-Dietmar Henke, München 2005. Band 1: Johannes Bähr, Die Dresdner Bank in der Wirtschaft des Drit­ ten Reiches (unter Mitarbeit von Ralf Ahrens, Michael C. Schneider, Harald Wixforth und Die­ ter Ziegler); Band 2: Dieter Ziegler, Die Dresdner Bank und die deutschen Juden (unter Mitar­ beit von Maren Janetzko, Ingo Köhler und Jörg Osterloh); Band 3: Harald Wixforth, Die Expan­ sion der Dresdner Bank in Europa (unter Mitarbeit von Johannes Bähr, Jörg Osterloh, Friede­ rike Sattler und Dieter Ziegler). Als Zwischenergebnisse vgl. Johannes Bähr, Der Goldhandel der Dresdner Bank im Zweiten Weltkrieg, Leipzig 1999; Dieter Ziegler, Die Verdrängung der Juden aus der Dresdner Bank 1933-1938, in: VfZ 47 (1999), S. 187-216; Harald Wixforth, Auf­ takt zur Ostexpansion. Die Dresdner Bank und die Umgestaltung des Bankwesens im Sudeten­ land 1938/39, Dresden 2001. Vgl. außerdem Christopher Kopper, Zwischen Marktwirtschaft und Dirigismus. Bankenpolitik im „Dritten Reich", 1933-1939, Bonn 1995, sowie die ausführli­ che, jedoch hochpolemische und allzu sehr auf die amerikanischen Interpretationen des Beweismaterials vertrauende Einleitung von Roth in: OMGUS, Ermittlungen gegen die Dresd­ ner Bank (mit einigen Bemerkungen zum Prozess, S. CXXXI-CXXXIII). Wissenschaftlich unbrauchbar ist die neuere, massive handwerkliche Mängel aufweisende „Edition" der OMGUS-Berichte über die Dresdner und
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