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Mitteilungsblatt für Grönwohld 31. Jahrgang Nr. 115 / Juni 2010

Herausgegeben vom Ortsverein der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Amtsfeuerwehrfest in Grönwohld Am 5. / 6. Juni lud die Grönwohlder Wehr zum Amts- Die Bevölkerung und viele Gäste säumten die Straßen. feuerwehrfest. 227 Aktive und 77 Jugendliche nahmen Viele Häuser waren mit bunten Fahnen geschmückt. teil. Für die Ehrengäste wie Bürgermeister der Amts- Auf dem Festplatz formierten sich die Feuerwehr- gemeinden sowie Offizielle des Kreises gab es „Unter leute zu einem großen U. Ehrungen und Beförderungen den Linden“ schon mal eine kleine Erfrischung. Die wurden verkündet. Eine besondere Ehrung gab es für Wehren formierten sich in der Drahtmühle, um dann die die Hofverwaltung „Grönwohld Hof“. Der Betrieb wurde Bahnhofstraße zu passieren, in die Dorfstraße einzu- mit dem Förderschild des Deutschen Feuerwehrver- schwenken sowie vor dem Gebäude Niemeyer mit der bandes als „Partner der Feuerwehr“ ausgezeichnet. Hand an der Mütze zu grüßen (nur die Wehrführer), um Zum Schluss dieses Abschnitts traten die Cheerleader dann auf den Festplatz „Zum Moor“ zu marschieren. auf.

Amtswehrführer Reinhard Dabelstein (Lütjensee) – Mitte -, sein Stellvertreter Volker Korfmann () – links - und Grönwohlds Gemeindewehrführer Carsten Höltig – rechts - Seite 2 Nr. 115 / Juni 2010

Die Cheerleader auf dem Marsch

Folgende Grönwohlder wurden geehrt: Oberbrandmeister Karl-Friedrich Singelmann – 4. von rechts -, wurde mit dem Schleswig-Holsteinischen Feuerwehrehrenkreuz in Silber ausgezeichnet. Die Stormarner Feuerwehrehrenmedaille erhielten Oberlöschmeister Jörg Afheldt – 3. von rechts -, Löschmeister Ralf Breisacher – 2. von rechts - Nr. 115 / Juni 2010 Seite 3

Es wurde auf drei Bahnen gekämpft. Bei der Schnelligkeitsübung auf der 100 Meter langen Wettkampfbahn bei über 30 Grad in der prallen Sonne und das auch noch in voller Schutzausrüstung kamen die Feuerwehrleute so richtig ins Schwitzen. Los ging es mit den Jugendwehren. Es gibt fünf insgesamt. Grön- wohld, Großensee, Lütjensee, sowie Hamfelde zusammen mit Köthel. Nach den zwei Vorläufen mussten die Erwachsenen ran. Es war die gleiche Übung. In der Mitte der Bahn wurde gestartet und zum Anfang zurückgelaufen. Dort wurden die Schläuche aufgenommen und in den vorgesehenen Be- reichen entrollt. Sie mussten auch verbun- den werden. Das klappte nicht immer. Vorne war ein Dreifachverteiler. Wenn alles fest war, konnte das Wasser fließen. Mit den drei Sprit- zen war jeweils ein Kanister von einem Pfahl wegzuspritzen. Danach zeigte die Spritze mit dem Wasserstrahl zum Zeichen des Erfolges nach oben. Wenn alle drei Kanister unten lagen, ging’s noch einmal zurück. Mit einer neuen Schlauchverbindung musste noch ein einzelner Kanister von einem hinteren Sockel gespritzt werden. Schnell wie die Feuerwehr, dieser Spruch kommt nicht von ungefähr. Aber einer ist schneller als die anderen und gewinnt den Vorlauf. Danach kam das Finale der Jugendweh- ren. Die Witzhaver Jugendlichen konnten ihren Titel verteidigen. Bei den Erwachse- nen setzte sich im Finale die Gruppe der FF Trittau durch und holte den Pott in die Amtsgemeinde. Viele Menschen feierten am Abend den großen Festball. Die letzten Gäste gingen erst nach Hause, als es draußen wieder hell war. Am Sonntag war das Zelt wieder voll, als die Big Band der Polizei Schleswig-Holstein mit 20 Musikern ein Konzert gab. Swing, Rock und Pop, Evergreens und Schlager, aber auch Märsche, rissen das Publikum zu Beifallsstürmen hin und ohne Zugaben durften die Polizeimusikanten nicht von der Bühne. Die Band hat ein Repertoire von über 3000 Stücken. Leider soll sie dem Rotstift zum Opfer fallen. Allerdings nur durch na- türlichen Abgang. Ob es so weit geht bis nur noch ein Trio musiziert, ist nicht vorzu- stellen. Da die Band so vielseitig ist, wird auch von den Musikern viel erwartet. Sie sollten mehrere Instrumente beherrschen. Unterstützt wurde die Band von Selina, die mit ihrer kräftigen Stimme, die Zuhörer be- zauberte. Ein weiteres kulturelles Glanzlicht für Grönwohld. Drei Wettkampfmomente Seite 4 Nr. 115 / Juni 2010

Die BigBand der Polizei mit Selina Die Energiewende?: Einige Zeit ist vergangen seit die SPD-Fraktion einen Auch in Sachen Straßenbeleuchtung tut sich etwas. ersten Versuch gestartet hat, eine Energiewende in Vor wenigen Wochen wurde beim Kaufhaus Evers an der Gemeinde Grönwohld einzuläuten. Dazu haben wir der Straße in die EDI-Siedlung die erste LED-Lampe an dieser Stelle bereits mehrere Vorschläge gemacht, installiert. Sie sollten die Gelegenheit nutzen, sich diese wozu u. a. die Anschaffung einer Solaranlage und der Beleuchtung bei Nacht anzusehen. Das Licht ist zwar Austausch der Straßenlaternen durch LED-Leuchten etwas anders als bisher, stellt aber keine sichtbare gehören. In Anbetracht der schwierigen finanziellen Verschlechterung in der Helligkeit dar. Die Besonderheit Lage kommt nun etwas Bewegung in die Situation, liegt darin, dass bei dieser Generation der Beleuchtung denn neben dem positiven Effekt für die Umwelt, lässt nur der Kopf der Lampe ausgetauscht werden musste, sich ja vor allem Geld sparen. was Geld spart. Vor allem sinken aber die Stromkosten So haben sich die Gemeindevertreter bei der Orts- auf etwa 10 Prozent, so dass sich die Anschaffungs- begehung im April diesen Jahres mehrheitlich für den kosten der LEDs sehr schnell amortisieren werden. Bau einer Solaranlage zur Stromgewinnung auf dem Auch die Beleuchtung in den Gebäuden ist heutzu- neuen Schulgebäude ausgesprochen. Kurzfristig wür- tage schon wesentlich leistungsfähiger, als dies vor 20 de dies keine Mehrbelastung der Gemeindefinanzen Jahren der Fall war. Wir sollten daher darüber nach- darstellen, weil sich die Anlage - trotz der sinkenden denken, die Lampen in allen gemeindlichen Gebäuden Subventionen - selbst tragen würde. Langfristig wür- auszutauschen. Gleiches gilt für den Sporthallenbe- de dabei sogar ein leichter Gewinn herausspringen. reich. Hier hat der Bürgermeister bereits angekündigt Schön wäre es, wenn in diesem Zuge auch auf dem im Rahmen der Sanierungsarbeiten, die durch die Mittel Altbau - das heißt dem Eingangsbereich des bisherigen aus dem Konjunkturpaket 2 ermöglicht werden, eine Schulgebäudes - eine Solaranlage errichtet werden veränderte Beleuchtung zu schaffen. Darüber hinaus könnte. Hier stellt sich jedoch das Problem, dass die gibt es noch weiteres zu tun. Beim Thema Wasser Dachkonstruktion für die gesamte Dauer der Planung kann z.B. aktiv gespart werden, indem ein System (20 Jahre) keine ausreichende Gewähr für die Tragfä- eingebaut wird, dass den Wasserverlust (durch trop- higkeit bietet. Das Dach müsste also zunächst erneuert fende Wasserhähne oder Wasserrohrbrüche) auf ein werden, was zusätzliche Kosten bedeutete. Inwieweit Minimum reduziert. sich der Bau dann noch umsetzen lässt, muss noch Daniel Klein geprüft werden. Nr. 115 / Juni 2010 Seite 5 Sitzung des Abwasserzweckverband Obere am 27. Mai 2010 Die öffentliche Sitzung fand im Richard-Dohrn-Haus der Bieter aufgrund guter Auftragslage im Hochbau, in Grande statt, die vom Verbandsvorsteher Herrn Gehr- u.a. durch das Konjunkturprogramm des Bundes, - ken, eröffnet wurde. heißt: die Auftragsbücher sind voll. Das wiederum Der erste wesentliche Tagesordnungspunkt befass- hatte Auswirkungen auf die Anzahl der Bieter, auf die te sich mit dem Jahresabschluss 2008, der von der Einheitspreise und den Aufschlag für die Generalun- beauftragten Gesellschaft, der Firma Treurat GmbH, ternehmensleistung. vorgestellt wurde. Im April 2009 wurde mit den Ab- Außerdem wurde mitgeteilt, dass aus nachträglich schlussarbeiten begonnen, wobei festgestellt wurde, durchgeführten Baugutachten und Statik (welche das dass das eingesetzte Programm nicht korrekt arbeitete. Architektenbüro versehentlich nicht vorab durchgeführt Um die Fehlerquelle zu finden und sie zu beheben hatte) eine zusätzliche Pfahlgründung und Unterfangung wurde mehr Zeit benötigt, als im Plan vorgesehen. des vorhandenen Fundamentes erforderlich ist (der Aus diesem Grund hatten Anfang 2010 intensive Untergrund ist zu weich für die Aufstockung) und eine Gespräche mit allen Seiten stattgefunden, so dass Entlastung der Dachkonstruktion für die Lastenabglei- der erste Jahresabschluss im neuen Doppik-Verfahren chung aus dem Obergeschoss ebenfalls mit eingeplant nun fertig gestellt werden konnte und zur Entlastung werden muss. des Verbandsvorstehers, sowie der Geschäftsführung Die Schaffung der neuen Schalttechnik und der neu- vorlag. en Betriebsräume ist aus technischen und rechtlichen Es wurde bei der Vorstellung des Jahresabschlusses Gründen dringend erforderlich, so dass Handlungsbe- auch darüber berichtet, dass ein Grundsatzbeschluss darf weiterhin besteht. Nach ausführlicher, teilweise über die Aufnahme eines Stammkapitals erfolgt, dies kontroverser Diskussion, wurde beschlossen, wird für 2010 der Fall sein. Für die Geschäftsjahre 2008 • dass die Ausschreibung aufzuheben ist - Beschluss und 2009 hätte dies bereits erfolgen müssen. einstimmig - Die Vermögenssituation wurde als solide beschrie- • die neue Ausschreibung in 10 Einzelgewerken erfolgt ben, dank eines hohen Eigenkapitalanteil des Verban- – bis Mitte Juli 2010 – des. Bilanzsumme, Summe der Erträge und Summe • eine Reduktion des Leistungsangebotes bei Fenster, der Aufwendungen ergaben für 2008 einen Jahresge- Türen, sowie bei Sanitär und Heizung vorgenommen winn von EURO: 50.771,81. Die Entlastung des Ver- wird – Vorlage wird bis Mitte Juni 2010 erfolgen bandsvorstehers und der Geschäftsführung erfolgte • die Durchführung einer neuen Ausschreibung mit lo- einstimmig. kaler Beteiligung von Gewerken aus dem Raum Trittau Danach folgten die Berichte des Verbandsvorstehers bis Mitte Juli 2010 erfolgt. und des Geschäftsführers, hier ging es u. a. um die • Einzelvergabe an die Gewerke bis Mitte August er- Jahresabschlüsse 2008-2010 zur Datentrennung und folgt einer eigenen Lizenz für das Programm Doppik, Wi- • Die Durchführung für die neue Schaltanlage bis Mitte derspruchsbearbeitung zur NSW-Gebühreneinführung August 2010 erfolgt in Grönwohld, Erhöhung der NSW-Gebühr in Lütjen- • Der Baubeginn für den Rohbau im September 2010 see. erfolgen soll Für die Einführung der Gebühr in Grönwohld ist • Die Gesamtfertigstellung für den April 2011 geplant festzustellen, dass 55 Widersprüche eingegangen sind, wird die sich zum großen Teil auf die Grundsätzlichkeit einer • Die Kostenrechnung auf Basis der neuen Zahlen Gebührenerhebung, zu hohe Gebühren und über die (707.000 Euro) zugestimmt werden soll. Größe der veranlagten Flächen beziehen. Nach dem ersten einstimmigen Beschluss gab Kanalinspektionen in Trittau und Grönwohld wer- es für die übrigen Punkte nur Mehrheitsbeschlüsse, den in 2010 und 2011 in größerem Rahmen durch- insbesondere der Punkt der Kostenrechnung wurde geführt. mit einem erheblichen Anteil von „nein-Stimmen und Der Tagesordnungspunkt „Aufstockung des Be- Enthaltungen“ angenommen. Die Grönwohlder Ver- triebsgebäudes auf der Kläranlage Trittau“, - über bandsmitglieder haben hierzu ihre Zustimmung ver- den schon aus den vergangenen Sitzungen berich- weigert, da nicht sicher ist, dass die neu aufgestellte tet wurde- , war der Knackpunkt des Abends. Hier Kostenrechnung eingehalten werden kann. Es kann ging es um die Ergebnisse der Ausschreibung und nicht ausgeschlossen werden, dass die neue Kosten- Beschlussfassung zum weiteren Vorgehen. Es stellte rechnung nochmals überschritten wird. Deshalb erfolgte sich heraus, das im Vergleich zur Kostenschätzung die aus Grönwohld keine Zustimmung. preisliche Situation nach der Angebotsauswertung für Die Tagesordnungspunkte: Umstellung der Wirt- die Bautechnik eine nicht zu erwartende, erhebliche schaftsführung des AZV auf die Gemeindehaushalts- Überschreitung der vorliegenden Kostenrechnung verordnung – Doppik sowie die Haushaltssatzung um 50% ergeben hatte und damit kein wirtschaftliches 2010 – einschl Stellenplan – wurden einvernehmlich Ergebnis vorliegt. beschlossen. Als Ursache wurde genannt, geringes Interesse Heidrun Arndt Seite 6 Nr. 115 / Juni 2010 Gemeindevertretersitzung am 20. April 2010 Die Sitzung findet mit der kleinen Tagesordnung • Im Herbst wurden die Arbeiten an der Trinkwas- nicht so viel Interesse. Es sind nur 12 Besucher ge- serleitung Zum Moor unterbrochen. Nach Rücksprache kommen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Eckart Carl mit dem Wasserbeschaffungsverband ´sche fehlt wegen eines anderen Termins. Schweiz kann mit einer Fertigstellung in rund drei Wo- Einwohnerfragestunde chen gerechnet werden. • Werner Schäfer erkundigt sich nach der Gewer- • Der Sieleinlauf zur Einfahrt Eiskeller ist abgesackt. besteuerumlage, deren Anteil zu den Gewerbesteuer- Dieser Schaden, sowie die Versackung im Bereich Ra- einnahmen sehr hoch erscheint. Die genauen Daten deland, wird durch den Abwasserzweckverband Obere werden zur nächsten Sitzung nachgeliefert. Aufgrund Bille behoben. einer Steuerprüfung und der damit verbundenen Steu- Der Ausbau des Hermann-Claudius-Weges war errückzahlung kam es in der Vergangenheit sogar zu das Hauptthema der Sitzung. In Versammlungen mit einer negativen Gewerbesteuereinnahme. den Anliegern war die Ausbauart abgestimmt worden. Der Bürgermeister berichtet: Zuerst mussten zwei Satzungen dem neusten Stand • Die Gleichstellungsbeauftragte des Amtes Trittau angepasst werden (Abweichungssatzung zur Satzung hat einen Jahresbericht erarbeitet und stellt darin ihre über die Erhebung von Erschließungsbeiträgen in der Arbeiten, Aktionen und Tätigkeitsfelder dar. Gemeinde Grönwohld und Satzung zur 1. Änderung • In den Medien wird von einem Sonderprogramm der Satzung über die Erhebung von Beiträgen für die zur Beseitigung von winterbedingten Straßenschäden Herstellung sowie den Ausbau und Umbau von Stra- gesprochen. Hierbei müssen jedoch Einzelmaßnahmen ßen, Wegen und Plätzen in der Gemeinde Grönwohld mit einer Einzelauftragssumme von mindestens 50.000 (Ausbaubeitragssatzung)). Dann wurde ein Grundsatz- Euro vorliegen, deren Reparatur durch ein Ingenieurbüro beschluss gefasst: begleitet werden muss. Bei den geringen Schäden an Der Hermann-Claudius-Weg wird mit einer neuen gemeindlichen Straßen ist es daher wirtschaftlicher, Fahrbahnoberfläche in Asphaltgranulat bei gleichzei- diese in Eigenregie beheben zu lassen. tigem Einbau von Erschließungsleitungen versehen. • Der Bücherbus konnte die Entleihungen in Grön- Es ist ein Fahrstreifen mit einer Breite von 3 m in wohld von 2.274 in 2008 auf 2.686 in 2009 steigern. Asphaltgranulatbauweise herzustellen, an den Seiten- • Die Geschwindigkeitsmessanlage wurde von der rändern ist ein Fahrweg für den Begegnungsverkehr zu Dorfstraße in Papierholz umgesetzt. schaffen. Der Seitenstreifen ist in Rasenschotterbau- weise und der Einmündungsbereich in Asphaltbauweise auszuführen. Der Erschließungsbeitrag für die Teileinrichtung Fahrbahn einschließlich der erforderlichen Freilegung, Herstellung der Nebenflächen und Angleichung der Zufahrten wird in der Gemeinde Grönwohld selbst- ständig erhoben. Die Teileinrichtung Straßenentwässerung ist in Ab- stimmung mit dem Abwasserzweckverband Obere Bille (AZV) zu erneuern. Bei der Genehmigung über- und außerplanmä- ßiger Ausgaben ging es um zwei Positionen. Vom Kreis wurde im Februar 2010 die Abwasserabgabe 2007 in Höhe von 2.014,27 Euro angefordert. Diese zeitliche Differenz wurde als Zumutung empfunden. Außerdem sind noch 9.000 Euro für den Mittagstisch Kindergarten anzusetzen. Das ist ein durchlaufender Posten, weil die Eltern das Essen bezahlen. Es wurde nur versäumt ihn zu berücksichtigen. Durch die erwei- terten Öffnungszeiten im Kindergarten nehmen mehr Kinder am Mittagstisch teil. Die AktivRegion Alsterland hatte abgelehnt das Amt Trittau aufzunehmen. Es waren insbesondere die Gemeinden des Amtes -Land in der Mit- gliederversammlung dagegen. Die AktivRegion Hol- steins Herz bot nun an das Amt Trittau aufzunehmen. Im Der neue Standort in Papierholz Amtsausschuss war am Vortag dafür gestimmt worden. Nr. 115 / Juni 2010 Seite 7

Für diese Thema war eine nicht geplante Sitzung ein- innerorts das Linksabbiegen verboten werden müsste. geschoben worden. Weitere mögliche AktivRegionen Zudem handelt es sich um ein Privatgrundstück, auf wären Herzogtum Lauenburg Nord und Sachsenwald- dem keine verkehrsrechtlichen Anordnungen getroffen Elbe gewesen. Für Holsteins Herz sprach, dass der werden können. Kreis Stormarn auch Mitglied ist. Es scheint ohne eine • Herr Lerch schlägt vor, im Bereich der Tankstelle Mitgliedschaft in einer Aktivregion nicht immer Förder- die Geschwindigkeit auf 30 km/h herunterzusetzen. mittel zu geben. Es sollen Projekte, die federführend Der Bürgermeister berichtet, dass zurzeit geprüft wird, von Bürgerinnen und Bürgern zu betreuen sind, künftig neben dem Ortsschild ein 30 km/h-Schild anzubringen. gefördert werden. Dies hätte dann zur Folge, dass im gesamten Ort die Anfragen und Mitteilungen reduzierte Geschwindigkeit gelten würde. • bei der Tankstelle wird ein Weithohlspiegel ins- • Werner Schäfer befürchtet, dass aufgrund von talliert Spurrillen im Hermann-Claudius-Weg auch nach der • Daniel Klein macht darauf aufmerksam, dass ein Ausbaumaßnahme ein erheblicher Unterhaltungsauf- Landwirt mit seinem Schlepper und einer Walze schnell wand entstehen könnte. Der Bürgermeister erklärt, dass durch den Ort fährt. Der Bürgermeister wird den ent- der Weg eine Entwässerung, einen Unterbau sowie sprechenden Landwirt darauf ansprechen. eine Tragschicht erhalten wird. Versackungen und die • Thomas Rütz wird die Rasenfläche des Sportplat- Ausbildung von Spurrillen sollen mit diesem Ausbau zes in Absprache mit dem Sportverein walzen. nicht vorkommen. Einwohnerfragestunde zu den vorherigen Ta- • Eine Bürgerin möchte wissen, ob der Hermann- gesordnungspunkten: Claudius-Weg auch einen Gehweg erhält. Der Bürger- • Karl-Friedrich Singelmann ist anstelle des Weit- meister erklärt, dass der fußläufige Verkehr auf dem hohlspiegels für eine Einbahnstraßenregelung bei der Rasenschotterweg stattfinden wird. Tankstelle. Dies würde die Verkehrssituation erheblich • Karl-Friedrich Singelmann erinnert daran, die entschärfen. Der Bürgermeister erklärt, dass hierzu Gehwege und Lampen von hineinragendem Bewuchs Seite 8 Nr. 115 / Juni 2010 freizuschneiden. Der Bürgermeister teilt mit, dass die zurzeit eingehalten wird. In ca. einer Woche wird die entsprechenden Maßnahmen bearbeitet werden. Vollkostenrechnung erwartet. Es liegt mittlerweile das • Herr Lerch möchte wissen, wer über den Ausbau Brandschutzgutachten vor, so dass nunmehr mit der landwirtschaftlicher Wege entscheidet? Der Bürger- Erteilung der Baugenehmigung gerechnet wird. Der meister erläutert, dass entsprechende Ausbaumaßnah- Architekt ist zuversichtlich, dass der geplante Über- men in den Fachausschüssen vorbereitet und durch gabetermin eingehalten werden kann. die Gemeindevertretung beschlossen werden. Die öffentliche Sitzung endet um 21:13 Uhr. • Karl-Friedrich Singelmann erkundigt sich nach Im nichtöffentlichen Teil wird über Grundstücks- dem Sachstand zum Ersatzbau der Grundschule. Der sowie Kindergartenangelegenheiten beraten bis 22 Bürgermeister berichtet, dass der vorgesehene Zeitplan Uhr beraten. Schulfest in Grönwohld Unsere Grundschule verändert sich - und lud des- Am Nachmittag erwartete die Besucher ein buntes halb zum Schulfest am 28. und 29. Mai ein. Nur noch Programm in der Schule und auf dem Schulgelände. wenige Wochen dann wird in neuen Räumen unterrich- So gab es Aufführungen der Schulkinder – Klasse 3: tet. Nach den Sommerferien soll der Schulersatzbau „ Manamana“, Klasse 2: „Modenschau“ und Klasse 1: eingeweiht werden. Am Freitagvormittag gab es für „Zirkusclowns“ -, eine Hüpfburg, Ponyreiten, Torwand- den Sponsorenlauf um 10 Uhr den Startschuss auf schießen, Experimente, einen Bastelstand, Schminken, dem Sportplatz. Je mehr Runden gelaufen wurden, eine große Tombola, Kaffee und Kuchen und Leckeres desto mehr stiftete der Sponsor. Es gab viele Spon- vom Grill. Die Erwachsenen erwartete Uhr ein besonde- soren aus dem Ort. Michaela Siegmund hat an der rer Höhepunkt: Es spielte die Rockband „Alde Härn“. Grönwohlder Tankstelle eine Tombola veranstaltet und Mit dem Kollegium wurde „Grönwohld meine Perle“ 600 Euro gespendet. gesungen.

Die Erbauer der Torwand zusammen mit der Schulleiterin und dem Bürgermeister Nr. 115 / Juni 2010 Seite 9

Rockband „Alde Härn“. Für 5 Euro konnte ein Band Grönwohlder Schul- 1985 eingeschult wurde. Die anderen „Schüler“ haben geschichten erworben werden. Der erste Teil „Schule die Schule vorher besucht, z. B. 1940. Dazu kommen 2010“ wurde von den aktiven Schülern gestaltet. Ehe- noch Gespräche mit Hannelore Neumann und Willi malige berichteten in der Rubrik „Schule anno dazumal. König (ehemalige Schulleiter). Der jüngste Beitrag kam von einer Ehemaligen, die An die Dorfjugend:

Diesmal möchte ich mich mit einem Thema an die wäre es mit einer Party, Sportwettbewerben oder LAN- jüngeren Leser wenden, das m.E. schon über längere Abenden? Auch ich bin zu alt dafür, um zu wissen, was Zeit vernachlässigt wurde. Wusstet ihr, dass es in der ihr möchtet, aber ich meine, dass wir mit Euch zumin- Gemeinde Grönwohld eine Arbeitsgruppe für die Ju- dest sprechen müssen. Hierzu sollte jemand von Euch gendarbeit gibt? Wenn nein, dann liegt das sicher nicht als Ansprechpartner der Gemeinde benannt werden. an Euch, denn seit der Kommunalwahl im Jahr 2008 Auch die Einrichtung einer Art Jugendparlament halte hat die Arbeitsgruppe nicht mehr getagt. In gewisser ich für sinnvoll, damit ihr bei wichtigen Entscheidungen Weise kann ich das nachvollziehen, weil die Bemühun- mitreden könnt. gen der Gemeinde in der Vergangenheit kaum ange- Ich würde mich freuen, wenn ihr Vorschläge machen nommen wurden. Aber ich verstehe Eure mangelnde würdet, was Ihr in Grönwohld möchtet. Dankenswerter Beteiligung nicht so, dass Ihr wunschlos glücklich seit, Weise stellt die Gemeinde dafür auch etwas Geld zur sondern dass Eure Wünsche bisher nicht ausreichend Verfügung. Also, schreibt mir Eure Ideen per E-Mail berücksichtigt wurden. ([email protected]) oder sprecht mich direkt Die Jugendfeuerwehr ist sicherlich eine gute Mög- an. Ich will versuchen, dass wir möglichst viel davon lichkeit die Freizeit zu nutzen, aber gerade wenn ich umsetzen. an die Zeit nach der Grundschule zurückdenke meine Daniel Klein ich, dass die Gemeinde Euch mehr bieten muss. Wie Seite 10 Nr. 115 / Juni 2010

Es geht voran. Ein Bagger steht schon da. Zwei Bäume wurden gefällt, damit die Baufahrzeuge freie Fahrt haben. SPD-Kreisparteitag in Lütjensee „Eine Hand für das Schiff, eine für den Mann.“ - auf Bundesebene von den Ländern vertreten werden, Diese Weisheit aus dem Segelsport möchte Martin die Lösung könne nur ein echtes Mitspracherecht der Habersaat, Kreisvorsitzender der SPD Stormarn, auf Kommunen sein. Und eine neue Verteilung sozialer die SPD übertragen: auf der einen Seite solle man die Aufgaben. Raphael: „Es darf doch nicht sein, dass Erneuerung der SPD fortsetzen, auf der anderen Seite eine Kommune sich wünschen muss, dass möglichst die Interessen des Landes und die Oppositionsrolle wenige Behinderte und Bedürftige dort leben, damit nicht vernachlässigen. Nach diesem Grundsatz waren sie ihre Finanzen im Griff behalten kann. Solche Kosten auch die Gastredner des Kreisparteitages in Lütjensee müssen Gesamtgesellschaftlich getragen werden.“ ausgewählt. Detlef Raphael , der Geschäftsführer der Dr. Rüdiger Schwarz, Leitender Redakteur beim Bundes-SGK, der Sozialdemokratischen Gemeinschaft Stormarner Tageblatt, hielt seine erste Rede auf ei- für Kommunalpolitik, war aus Berlin gekommen, um nem SPD-Parteitag. Eine parteiliche Vereinnahmung über die Folgen der schwarz-gelben Politik für die kom- fürchtete er nicht: „Ich würde auch anderen Parteien munalen Haushalte zu sprechen. Dr. Rüdiger Schwarz, erzählen, was ich beobachte und über Politik denke.“ Leitender Redakteur beim Stormarner Tageblatt, war Schwarz riet der SPD, nicht nur auf Programm und eingeladen, um seine Sicht der SPD vorzustellen und Ratio zu setzen, sondern auch die „gefühlte Wirklich- zu diskutieren. Mit großer Mehrheit wurde außerdem keit“ einzubeziehen. Die Partei solle sich um Klarheit der Kreisvorstand 2010 - 2012 gewählt. in ihren Aussagen bemühen. Beispiel Griechenland- Detlev Raphael ist Nordrhein-Westfale und als sol- Hilfe: „Wenn sie erst lange erklären müssen, warum cher ein Freund deutlicher Worte. Einer Regierung, die sie sich enthalten haben, ist das nicht die Klarheit, durch ein so genanntes Wachstumsbeschleunigungs- die ich meine.“ Ebenso bedürfe es dann der richtigen gesetz den Kommunen 1,6 Mrd. Euro wegnehme und Personen, die diese Positionen überzeugt und über- durch Änderungen in der Gewerbesteuer noch einmal zeugend vertreten. 650 Millionen, glaube er nicht, dass sie sich für die Konkrete Beschlüsse wurden auch gefasst: Künftig Städte und Gemeinden interessiere. „Und wenn die sollen die Landtagskandidaten von Mitgliederversamm- FDP sich mit ihren Steuerplänen durchsetzt, fehlen lungen statt Delegiertenkonferenzen aufgestellt werden, weitere 2,4 Milliarden!“ Dieses Geld könne dann nicht für die Bundestagskandidaten soll selbiges in Gesprä- in Kindergärten, Schulen, Straßen und weitere kom- chen mit den Nachbar-Kreisverbänden erreicht werden. munale Infrastruktur gesteckt werden. In NRW und Außerdem will sich die Partei weiter für Quereinsteiger anderswo gibt es bereits Kommunen, die ihre Pflicht- und Nicht-Mitglieder öffnen. Ebenfalls angenommen aufgaben nicht mehr bezahlen können. Raphael: „Das wurden ein Antrag des Forums Nachhaltigkeit, die Re- ist in Stormarn, das eher Kraftring als Speckgürtel von kommunalisierung von Stromnetzen anzustreben und ist, noch anders, aber auch hier können die eine Resolution der SPD , die sich mit der Kommunen nicht mehr auffangen, was Bund und Land vernünftigen Planung von Biogasanlagen befasste. beschließen.“ Ein Problem sei, dass die Kommunen Martin Habersaat (33, Barsbüttel) ist seit acht Jahren Nr. 115 / Juni 2010 Seite 11

Mitglied des Kreisvorstandes und seit sechs Jahren Deutliche Zustimmung erhielten auch die fünf Beisit- Kreisvorsitzender. In diesem Amt wurde er mit 90,4% zer, die alle neu im Kreisvorstand sind: Niklas Klinger der Stimmen bestätigt (66 Ja, 4 Nein, 3 Enthaltun- (Tremsbüttel), Bernd Marzi (Trittau), Regine Schilde gen). Seine Stellvertreterin Susanne Danhier wurde () sowie Jürgen Schneider und Halina Waltz ebenfalls im Amt bestätig (67-4-2), der bisherige Bei- (beide aus ). Martin Habersaat: „Ich freue sitzer Reinhard Niegengerd neu zum Stellvertretenden mich über das Vertrauen, das in den neuen Kreisvor- Vorsitzenden gewählt (63-2-4). In Abwesenheit bekam stand gesteckt wird. Es entspricht aber auch meinen Schatzmeisterin Gesa Tralau bei ihrer Wiederwahl ein sehr positiven Erfahrungen in der Arbeit für die SPD Traumergebnis: alle 73 Delegierten votierten für sie. Stormarn in den vergangenen Jahren.“

Klaus Plöger, Martin Habersaat, Detlev Raphael (Fotografin: Monika Poppe-Albrecht) FDP will kostenfreie Kita - aber nicht bei uns! „Das beitragsfreie Kindergartenjahr steht für uns vorlegen wird.“ Habersaat, bis zu seinem Einzug in nicht zur Disposition. Es geht darum, allen Kindern von den Landtag als Gymnasiallehrer tätig, bemängelt die Beginn an faire Chancen auf Teilhabe zu ermöglichen. kurzfristige Denkweise solcher Entscheidungen: „Eine Dabei ist das letzte Jahr vor der Einschulung von ent- Gesellschaft, der es gelingt, bereits im Kindergarten scheidender Bedeutung.“ Dieser Satz, der Sozialde- alle Kinder zu erreichen und soziale Nachteile aufzu- mokraten-Herzen höher schlagen lässt, stammt vom fangen und die dann auch noch über Gymnasien und niedersächsischen FDP-Landtagsfraktionschef Christi- Gemeinschaftsschulen möglichst viele dieser Kinder an Dürr. Martin Habersaat, SPD-Landtagsabgeordneter zum Abitur führt, spart auf lange Sicht Sozialausgaben aus Barsbüttel, rechnet von Seiten der schleswig-hol- und erhöht ihre Steuereinnahmen.“ steinischen FDP nicht mit solchen Einsichten. Leider versuche die FDP im Lande stattdessen, das Martin Habersaat: „Ich fürchte, in Schleswig-Holstein dreigliedrige Schulsystem im Land wieder einzuführen wird die frühkindliche Bildung Teil der Einsparungen und die Klassengesellschaft zurückzugewinnen. „Ab- sein, die die sogenannte ‚Haushaltsstrukturkommis- grenzung nach unten“ scheine hier eines der Leitmotive sion‘, die für Herrn Kubicki erfunden wurde, Ende Mai zu sein. Seite 12 Nr. 115 / Juni 2010 Martin Habersaat: Das ärgert mich! Im Rahmen der Haushaltsberatungen und ange- plan müsste diesen Bevölkerungsrückgang berücksich- sichts aktueller Sparzwänge ist es leicht, die Regierung tigen und Zielmarken für die Entwicklung des Landes zu kritisieren und sich mit Betroffenen zu solidarisieren. setzen. Das tun CDU und FDP nicht. Sie „liberalisie- In vielen Fällen ist das auch absolut erforderlich, weil ren“ (= verzichten auf Vorgaben). Freier Wettbewerb beim Sparen eben nicht „Alles auf den Prüfstand“ darf. zwischen den Kommunen. Verödete Innenstädte und Es gelingt der Landesregierung aus CDU und FDP halbleere Baugebiete werden billigend in Kauf genom- aber auch, unabhängig von den Sparpaketen Unmut zu men. erzeugen. Um eine Debatte über politische Entschei- 4. In Hamburg und Bremen haben sich die Parteien dungen abseits von Haushaltszwängen anzuregen, auf einen „Schulfrieden“ geeinigt. CDU und SPD haben hat der SPD-Landtagsabgeordnete Martin Habersaat in Zeiten der großen Koalition in Schleswig-Holstein aus Barsbüttel seine persönlichen „TOP 5 - Aufreger“ ein Schulgesetz auf den Weg gebracht, dass, trotz zusammengestellt: aller Schwierigkeiten in der Umsetzung, als vorbildlich 1. Mit einem neuen Sparkassengesetz wird das galt. FDP-Bildungsminister Klug aber möchte zurück bewährte Sparkassensystem mutwillig zerstört. Die zum dreigliedrigen Schulsystem, höhlt das Modell Ge- Sparkassenverbände in Land und Bund sind dagegen, meinschaftsschule aus und bringt Schleswig-Holsteins Vorstand und Personalrat unserer Sparkasse Holstein Gymnasien mit seinem „Y-Modell“ auf einen bundes- sind dagegen, die vereinigten Kreishandwerkerschaften weiten Sonderweg. sind dagegen, Juristen bezweifeln die „EU-Festigkeit“ 5. Das „Beauftragten-Unwesen“ kritisierte die CDU des Gesetzes - trotzdem macht Schwarz-Gelb wei- in Schleswig-Holstein zu Zeiten rot-grüner Landesre- ter. gierungen. Als eine der ersten Amtshandlungen wurden 2. Der Kultur im Land geht es an den Kragen. dann aber nach der Wahl 2009 zwei neue Beauftragte Vielerorts wird um Tausender-Beträge gerungen und ernannt - für Integration und für den Mittelstand. Das kämpfen Einrichtungen um ihr Überleben. Für das mag inhaltlich zu rechtfertigen sein. Aber musste Herr Marine-Ehrenmal in Laboe hat die Regierung dann Carstensen als Beauftragten für die mittelständische aber 600.000 Euro parat. Und das Parlament erfährt Wirtschaft in Schleswig-Holstein ausgerechnet den aus der Zeitung davon. Schatzmeister der CDU Schleswig-Holstein aussu- 3. Der demographische Wandel macht auch vor chen? Schleswig-Holstein nicht halt. Ein Landesentwicklungs-

Martin Habersaat im Landtag Nr. 115 / Juni 2010 Seite 13 Zeitgeschichte ist Heimatgeschichte In der Vortragsreihe des Kreisarchivs informierte Die Slawen hatten keine eigene Geschichtsschreibung. Marlen von Xylander über die Flüchtlinge nach dem 2. Helmold war ein parteiischer Autor. Sein Ziel war die Weltkrieg. Schleswig-Holstein wurde zum Sammelbe- Rechtfertigung der Christianisierung. Bezüglich der cken hunderttausender Menschen, die aus dem ehe- Umgangsformen berichtet Helmold von Bosau: „Dass maligen Osten Deutschlands, Pommern, West- und kein Volk, was Gastlichkeit anlangt, ehrenwerter ist als Ostpreußen kamen. Diese Menschen retteten oft nur die Slawen. Denn in der Bewirtung der Gäste sind alle ihr nacktes Leben. Großhansdorf war der Ort in ganz eines Sinnes und gleich eifrig, so dass niemand um eine Deutschland, der die meisten Flüchtlinge aufnahm. Zu gastliche Aufnahme zu bitten braucht. Was sie durch 1.500 Großhansdorfern kamen 3.500 Flüchtlinge. Das Ackerbau, Fischerei und Jagd erwerben, geben sie lag wohl daran, dass es in der ehemalig zu Hamburg mit vollen Händen hin und preisen den als Tapfersten, gehörenden Gemeinde viele Wochenendhäuser und der am meisten verschwendete, weshalb viele durch damit Wohnraum gab. die Sucht hierin Aufsehen zu erregen, sich sogar zu Die Flüchtlingstrecks kamen sowohl über die Ostsee Diebstahl und Raub verleiten lassen.” Er beschrieb als auch über Land nach Schleswig-Holstein. Hinzu aber auch dass die Slawen Menschenfleisch essen kamen die so genannten „Butenhamburger“, die zu würden und die alten Menschen zum Sterben in den Kriegszeiten ins Umland geflüchtet waren. Sie trafen Wald brächten. Diese Aussagen wurden von späteren auf ein wirtschaftlich strukturschwaches Land, das bald Historikern häufig übernommen. Die heutige Forschung am Ende seiner Aufnahme- und Versorgungskapazitäten hält das nur für ein Gräuelmärchen. Die Slawen kamen angelangt war. Die Versorgung mit Lebensmitteln, Woh- bis zum Limes Saxoniae. Es ist etwa die Linie der 404 nungen und Arbeitsplätzen war nicht einfach. Auch das von Kiel. Auf der östlichen Seite dieses Grenzwalls Zusammenleben der Neubürger mit den Einheimischen haben 30 % der Orte Namen slawischen Ursprungs. gestaltete sich schwierig. Marlen von Xylander hat für Als Anfang des 20. Jahrhunderts ein Historiker dies ihren Vortrag viele Interviews mit Zeitzeugen geführt. darstellte und damit ja eine Vermischung der Slawen mit Danach wurde noch angeregt diskutiert. Die Frage wer den Deutschen bestätigte, wurde das in der Kaiserzeit von den Zuhörern denn Migrationshintergrund hätte, abgelehnt. Im dritten Reich wurde es noch schlimmer. ergab eine leichte Mehrheit für die „Flüchtlinge“. Die Slawen wurden als Untermenschen dargestellt. Da die Vortragsreihe so gut besucht war, wurde noch Die Deutschen sollten die Herrenmenschen sein. Die ein weiterer Vortrag zu dem Thema Slawen angehängt. Gemeinsamkeit der Slawen basiert, stärker als bei Das Interesse sprengte den Vortragsraum. So wurde Germanen und Romanen, auf der Verwandtschaft der kurzerhand in den Kreistagssaal umgezogen. In dem Sprachen. In Deutschland gibt es noch die Sorben als es dann auch nur wenige frei Plätze gab. Die wichtigste slawische Minderheit. Zu unseren slawischen Nachbarn Quelle ist Helmold von Bosau der wahrscheinlich um hat sich das Verhältnis immer mehr normalisiert. 1167 die Chronica Slavorum (Slawenchronik ) verfasste. Amt Trittau auf Partnersuche in Polen Der Amtsvorsteher, die Europabeauftragte Frauke Großstadt und ist Naherholungs- und Wohngebiet für Behnke, der Lütjenseer Bürgermeister, sein Hamfelder die Städter. Es gibt einen 330 Hektar großen Stausee Amtskollege Ulrich Borngräber und der Ehrenvorsit- mit Wald und Badeanstalt, alle Schulformen und ein zende der Deutsch-Polnischen Gesellschaft, Gerd Gewerbegebiet. Hoffmann, haben in Polen die mögliche Partnerge- Die polnische Gemeinde hatte sich auf eine Anfra- meinde erkundet. Drei standen zur Auswahl. Piecki in ge Trittaus im Internetforum „Twinning“ gemeldet. Sie Masuren schien zu klein und ist ein reines Ferienge- scheinen großes Interesse an einer Partnerschaft mit biet. Czarnkow ist die Partnerstadt von Gadebusch in dem Amt Trittau zu haben. Mecklenburg-Vorpommern, das wiederum mit Trittau Der Bürgermeister und die Mitarbeiter des Kul- verschwistert ist und das Amt gerne als Co-Partner turreferats in Wieliszew nahmen sich viel Zeit für die gesehen hätte. Gäste aus Stormarn. Sie begleiteten sie zwei Tage. Der Warschauer Vorort Wieliszew ist Favorit für eine Als Dolmetscher fungierte Pjotr Sypnewski, der seine Verschwisterung. Die polnische Gemeinde mit ihren Schulzeit in Hamburg verbrachte und sogar die ehe- rund 13 000 Einwohnern könnte neue Partnerstadt des malige Trittauer Disco „Elephant“ kannte. Amtes Trittau werden. Sie liegt 35 Kilometer nördlich Die Delegationsmitglieder werden nun dem Amts- von Warschau und 850 Kilometer von Trittau entfernt ausschuss eine Verschwisterung mit Wieliszew emp- liegt. Anfang Juli wird eine polnische Delegation nach fehlen. Im September wird der Ausschuss darüber be- Trittau kommen. schließen. Auch in der polnischen Gemeinde müssen Auf alle fünf Delegationsmitglieder hat Wieliszew die Ortspolitiker das Vorhaben absegnen. Jugendbe- den stärksten Eindruck gemacht. Es gibt viele Ähnlich- gegnungen sollen ein Schwerpunkt werden. keiten. Wie Trittau liegt Wieliszew vor den Toren einer Seite 14 Nr. 115 / Juni 2010 Wie wir unsere Kinder rücksichtslos zuqualmen Mehr als 1,7 Millionen Kinder müssen in Deutsch- chende Mütter erleiden häufiger eine Früh- oder Tot- land jeden Tag zu Hause Zigarettenqualm einatmen. geburt, und ihre Säuglinge haben ein mehr als doppelt Passivrauchende Kinder leiden häufiger an Atem- so hohes Risiko, innerhalb ihres ersten Lebensjahres wegserkrankungen, Mittelohrentzündungen und am plötzlichen Kindstod zu sterben. Pötschke-Langer Asthma. Dazu sterbe jede Woche ein Baby, weil warnte, jede Woche sterbe ein Baby, weil seine Eltern seine Eltern rauchen. Dies geht aus dem Report rauchen. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, des Deutschen Krebsforschungszentrums „Schutz Mechthild Dyckmans, erklärte: „Es ist mir ein großes der Familie vor Tabakrauch“ hervor. „Kinder sind Anliegen, dass Kinder schon im Mutterleib und später nicht nur zu Hause, sondern auch an anderen Or- in der Familie vor den Gefahren des Tabakrauchens ten nur unzureichend vor den Schadstoffen des geschützt werden.“ Tabakrauchs geschützt“, warnte die Expertin des Neue Gesetze gefordert Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), Marti- Werdende Mütter müssten von den Ärzten besser na Pötschke-Langer, vor dem Weltnichtrauchertag über die Folgen des Rauchens aufgeklärt werden. Es am Montag. gebe zu wenige Entwöhnungsprogramme speziell für

Kinder werden in Deutschland zu leichtfertig Zigarettenqualm ausgesetzt. (Bild: imago) Kinder können dem Rauchen kaum entfliehen Schwangere und für junge Eltern, sagte Dyckmans. Besonders stark belastet sind Kinder, wenn ihre Pötschke-Langer erklärte: „Es ist nicht nur eine Aufgabe Eltern im Auto rauchen: Die Luft kann so verqualmt der Eltern, ihre Kinder vor Tabakrauch zu schützen, sein wie in verrauchten Kneipen. 30 Prozent der Kinder sondern auch eine Aufgabe der Politik.“ Sie verlangte werden bei der Fahrt dem Qualm ausgesetzt, wie die ein umfassendes Rauchverbot für alle Einrichtungen, zu Heidelberger Krebsforscher herausfanden. Pötschke- denen Familien Zutritt haben, sowie ein Gesetz gegen Langer berichtete, dass auch Betreuungs-, Bildungs- das Rauchen im Auto, wenn Schwangere und Kinder und Freizeiteinrichtungen nur unzureichend geschützt mitfahren. sind. So dürfe etwa bei vielen Fremdveranstaltungen Immer weniger Teenager rauchen in Kindertagesstätten geraucht werden. Zudem sei in Außerdem solle das Finanzministerium ernsthaft vielen Bundesländern gestattet, dass Kita-Betreuer weitere drastische Tabaksteuererhöhungen erwägen, auf Ausflügen rauchen. Auch auf Kinderspielplätzen forderte die Krebsforscherin. Die vergangenen fünf bestehe nur selten ein offizielles Rauchverbot, beklagte Erhöhungen hätten einen merklichen Rückgang des die Krebsexpertin. Allein in Berlin verschluckten 2008 Rauchens unter Jugendlichen bewirkt. Das Deutsche mehr als 900 Kinder einen Zigarettenstummel. Krebsforschungszentrum in Heidelberg ist mit 850 Drei Viertel aller schwangeren Raucherinnen Wissenschaftlern die nach eigenen Angaben größte qualmen weiter biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Auch ungeborene Kinder sind in Gefahr. Lediglich Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Forschungs- ein Viertel der schwangeren Raucherinnen geben der ministerium und zu zehn Prozent vom Land Baden- DKFZ-Studie zufolge ihr Laster auf. 70 Prozent fangen Württemberg finanziert. bereits im ersten Jahr nach der Geburt wieder an. Rau- Nr. 115 / Juni 2010 Seite 15 Zahntechnisches Labor Ose High-Tech-Verfahren für Lösungen in Meisterqualität

Ein großes Potenzial steckt in den Technologien der der Patientenberatung arbeiten Zahnärzte gerne mit zeitgemäßen Zahntechnik. High-Tech in Kombination dem Zahntechniker zusammen. Dem Abdruckmate- mit dem hohen Niveau der Zahntechnik lässt sich mit rial entsprechend erstellt das Zahntechnische Labor neuen Werkstoffen, Datenbanken von Zahnformen und Ose nach dem Einscannen das Design einer Krone Zahnfarben in die digitale Prozesskette integrieren. am Computer. Dieses Verfahren und wie sich am Bild- Scannertechnik mit Software und Fräsmaschine lassen schirm jeder zu behandelnde Zahn in alle Richtungen sich miteinander kombinieren, um funktionellen und drehen lässt, wurde den Besuchern am Messestand ästhetischen Zahnersatz in einer neuen Qualität herzu- beim „Trittauer Schaufenster“ demonstriert. Nach stellen, die noch reproduzierbarer ist. „Die Frästechnik der Bearbeitung wird der komplette Datensatz an ein ist gerade für Implantate geeignet, weil sie gussfrei, Fräszentrum geschickt. Die künstlerische Gestaltung dadurch auch spannungsfrei ist“, erklärt Thomas Ose, des Zahnersatzes obliegt dann wieder dem Zahn- der mit weiteren zwei Meistern, es sind seine beiden techniker. Das Gerüst ist eine Hightech-Leistung, die Kinder Lina und Jan-Hinnerk Ose sowie zwölf Gesel- Feintechnik wird von Menschenhand und Maschinen len, drei Auszubildenden und einigen Büroangestellten gemacht, denn jede Arbeit ist ein Unikat. Auch bei der das Zahntechnische Labor in Grönwohld betreibt. So Kiefernorthopädie ist die Zeit nicht stehen geblieben, werden Kronen, Brücken oder Teleskopkronen über- so dass Zahnspangen in jeder Form und Farbe gefer- wiegend nicht mehr als metallische Krone, sondern in tigt werden, ob mit Schmetterlingen oder farblich der Vollkeramik hergestellt, die dem echten Zahn täuschend Fußball-WM abgestimmt. „Um den Erfolg zu sichern, ähnlich ist. Aus der Weltraumforschung kommt diese sind Funktionalität und Aussehen eine grundlegende Hochleistungskeramik Zirkondioxyd, die sowohl im Notwendigkeit“, bemerkt Thomas Ose. Porsche oder künstlichen Hüftgelenk, und bereits seit Margret Pantelmann langem auch beim Zahnersatz zum Einsatz kommt. Bei

Jan-Michel Bode am Messestand beim Trittauer Schaufenster Seite 16 Nr. 115 / Juni 2010 Mein Austauschjahr Hallo, mein Name ist Floriana und ich komme aus ZU ENDE, hoho ich bleibe hier noch 2 Jahre!! Bulgarien . Ich freue mich am meisten, dass ich in dieser Fa- Ich möchte euch erzählen über meine Grönwohlder milie bleibe, weil: In mein Leben ich mir immer ge- Gastfamilie hoho. wünscht habe, eine große Schwester zu haben  Ich Alles fing so an… habe nie gedacht, dass ich die wirklich irgendwann Am 28.08.09 habe ich auf meine Familie gewartet habe. Wir machen ganz viel mit Mia zusammen und in Hamburger Hauptbahnhof. Ich wusste , dass meine ich bin froh, dass wir auch nächstes Jahr weiter ma- Gastmutter Regine blond ist und meine Gastschwester chen können! auch, aber das andere habe ich von Aufregung verges- Regine meine Gastmutter war für mich wie eine sen  … Ich wollte unbedingt sie schon treffen. echte Mutter <3 und Immer wenn es ein Problem gab, Ich habe auf jede Frau, die blond ist geguckt und hat sie mit mir geredet und mir immer geholfen  gelacht :D .. Na ja war nichts, sie sind weiter gegan- Ich freue mich auch, dass ich in dieser Schule bleibe, gen… haha es ist echt cool da!! huhuuuuuu Als Regine und Mia gekommen sind, ich brauche OHH ich weiß nicht… heute ist so ein schöner Tag nicht zu gucken und zu lachen, die sind alleine zu mir mit Sonne und 22 Grad!!!!! (nicht typisch für hier) haha gekommen und alles war SUPPER!  Ich freue mich auf Sonntag und Ostsee   Es wird Ich freu mich auch, dass ich hier bleiben darf, weil bestimmt ganz lustig )))) Ich wollte nur noch sagen sonst ich weiß nicht, wie traurig es für mich wäre, wenn : DANKE <3 Familie STANKOWITZ jetzt mein Austauschjahr zu Ende wäre. So wollte ich Floriana euch damit sagen MEIN AUSTAUSCHJAHR IST NICHT

Mia, Regine und Floriana auf Stipvisite in Monaco Herausgeber: SPD-Ortsverein Grönwohld, Kreis Stormarn Internet: http://groenwohld.sozi.info/ Bankverbindung: Sparkasse Holstein (BLZ 213 522 40), Kto.-Nr. 140 076 45 Redaktion: Eckart Carl (V.i.S.d.P.), Angela Ryll email: [email protected] Anschrift:Hüttborn 9, 22956 Grönwohld - Telefon 04154 / 5619 Druck: Eigendruck - Auflage 700 Stück