05 Die Tauchaer Endmoräne
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Taucha as Offenland bietet seltenen Vogelarten wie Erforderliche Entwicklungsziele Borsdorf DSteinschmätzer, Rebhuhn, Wachtel, Kiebitz und Leipzig Braunkehlchen wertvollen Lebensraum. Natürlich hat die menschliche Besiedlung auch Wunden geschlagen: Es finden sich Kiesgruben, Hochbehälter für die Trinkwasserversorgung von Leipzig, Funkantennen Naunhof und bauliche Anlagen außerhalb des eigentlichen Siedlungsraums. Die Tauchaer Das Entwicklungsziel für die Tauchaer Endmoränen muss aber sein: Endmoräne ▪ Freihalten der einmaligen Landschaft von jeglichen im Partheland Einbauten und Zerschneidungen sowie Rück- entwicklung von bereits erfolgten Eingriffen ▪ Erhalt und Erweiterung der geschützten und schützenswerten Standorte durch traditionelle Bewirtschaftungsformen (Schafbeweidung) ▪ Erhöhung von Anzahl und Dichte wertgebender Biotope Steinschmätzer Wachtel durch Nutzungsartenwechsel (z.B. von Acker zu Grünland auf Kuppen) oder Extensivierung (z.B. pflegliche Nutzung von feuchten Grünlandbereichen) Interessante eiszeitliche Geschiebefunde aus dem Ostseeraum (Feuersteine, Seeigel, Donnerkeile), die ▪ Anlage einer zugänglichen Verbindung der durch Vielzahl der Findlinge aus Skandinavien (Granite, Ackernutzung getrennten Kuppen Gneise, Porphyre, Sandsteine und Kalke) sowie die Gletscherschliffe auf der Oberkante des bei Cradefeld abgebauten Porphyrfelsens sind archäologische Zeugen. Fossile Funde aus dem Moränenschutt der Endmoräne Herausgeber / Kontakt: Naturschutzstation Partheland In Trägerschaft des: Zweckverbandes Parthenaue Sommerfelder Straße 71 04316 Leipzig Tel.: 0341 5500949-0 E-Mail: [email protected] Freistellen bitte www.partheland.info 2020 Besuchen Sie uns auch auf Titelbild: Der Weltewitzer Facebook: Fuchsberg iese Unversehrtheit ahlreiche Quellen ent- Die Tauchaer D der geologisch und Z wässern den sand- naturräumlich reich struk- igen Moränenkörper in Endmoräne turierten Kulturlandschaft Richtung Parthe. Eine der war maßgeblich für die wertvollsten Quellen ist or etwa 150.000 Jahren hinterließ der saale- Sicherung als Landschafts- der „Kleine Seich“ Veiszeitliche Inlandgletscher, der sich von schutzgebiet „Parthenaue- (Flächennaturdenkmal), Skandinavien durch die Ostsee bis in unseren Raum Machern“. Die Landschaft welcher eine Feuchtwiese vorschob, gewaltige Mengen an Kiesen, Geröllen und hat heute sowohl für den mit dem letzten Orchi- Erden, den sogenannten Moränenschutt. Der nach der Naturschutz als auch für deenvorkommen in Stadt Taucha benannte Endmoränenzug ist ein Teil des die Naherholung einen unserem Raum speist. Taucha-Eilenburger Endmoränengebietes. Er lässt sich bedeutenden Wert. Einen Aber auch die übrigen, am als sanft welliges Hügelland etwa vom Steinertsberg guten Blick in die Stiftsbaum (bei Sehlis), am nördlich von Taucha / Graßdorf bis an die Muldenaue bei Landschaft bietet die mit Großen Seich oder an der Jesewitz verfolgen. 177 Metern über Normal- Kreuzung B 87 / Pönitzer höhennull (NHN) höchste Weg entspringenden Trotz früher Besiedelungen im Gebiet zwischen Taucha, Endmoräne im Leipziger landschaftlichen Ent- Eilenburg und Wurzen ermöglichten die ungünstigen Tiefland: der Schwarze wässerungen tragen viel Bodenbedingungen auf den Endmoränen und Sandern Berg. Von hier sind nicht zur Bereicherung der oftmals nur Schafhutung oder Waldnutzung. Daher ist nur umliegende „Berge“ Landschaft und der dieser Landschaftsraum nur sehr wenig von Infrastruktur, (Fuchs-, Breiter, Groß- anliegenden Naturräume Verkehrswegen und Versorgungsleitungen zerschnitten. stücken-, Krummrichs- und bei. Von der letzten Eiszeit Hopfenberg) zu erkennen, verharren einzelne alpine sondern im Osten auch die Arten auf den End- Muldenaue mit Wurzen, die moränenstandorten aus Hohburger Berge und der und stellen Enklaven ihres Colm, im Süden die Artvorkommens dar. Leipziger Tieflandsbucht bis zum Rochlitzer Berg Oben: Mondrautenfarn Links: Inlandgletscher der Saale- (bei sehr guter Sicht Mitte: Rundblättrige Glockenblume Eiszeit (eigene Darstellung) ebenso der Fichtelberg) Oben: Halbtrockenrasen und im Westen das Mitte: Zwergstrauchheiden Unten: Glaziale Serie (Quelle: Kraftwerk Lippendorf sowie www.geocoaching.com) die Silhouetten der Städte Taucha und Leipzig. Durch die jahrhundertelange Nutzung zur Schafhutung blieben die trockenen und mageren Kuppen frei von Gehölz. Sie tragen heute noch äußerst artenreiche und gesetzlich geschützte Biotopformen: Halbtrockenrasen und Zwergstrauchheiden. Diese stellen in der Umgebungslandschaft eine absolute Besonderheit dar, da diese als Trittsteinbiotope (Vernetzungsbiotope) für Flora (Pflanzenwelt), Fauna (Tierwelt) und die Erhöhung der Artenvielfalt bedeutungsvoll sind. Rechts: Blick vom Krummrichsberg in Richtung der Leipziger Tieflandsbucht.