Lebendige Orte. Eine Reise Durch Barnim Und Uckermark
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LEBENDIGE ORTE EINE REISE DURCH BARNIM UND UCKERMARK Regionaler Partner Herausgeber 2 INHALT LEBENDIGE ORTE. EINE REISE DURCH BARNIM UND UCKERMARK Vorwort der Herausgebenden: Endlich ländlich! . 4 Geleitwort der Landräte: Engagement belebt das Land . 8 Engagement im Barnim . 10 Den Barnim entdecken . 14 » Kanaltheater Eberswalde . 16 » Diplomatischer Salon der Hoeck-Stiftung, Eberswalde . 17 THEMA Erinnerungsorte in Eberswalde: Jüdisches Leben – Shoah – NS-Terror . 18 » Diamant e .V ., Bernau . 20 » Kultur im Bahnhof e .V . Biesenthal . 21 » Fachwerkkirche Tuchen e . V . 22 » Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein, Werftpfuhl . 23 » Oderbruch Museum Altranft – Werkstatt für ländliche Kultur . 24 » Café Hier und Jetzt, Oderberg . 25 » Perspektive Oderberg e .V . 26 » Kulturlinien e .V ., Gerswalde und Oderberg . 27 THEMA Heimat . Ein Ort, den kein Navi kennt . 28 » Dörferstammtisch Lunow-Stolzenhagen, Lüdersdorf, Parstein und Oderberg . 30 » Begegnungszentrum Lunow e .V . 31 » Café Goldrand, Lunow . 32 » Gut Stolzenhagen/ponderosa, Lunow-Stolzenhagen . 33 » Jungbauernmarkt der Stolzen Kuh, Lunow-Stolzenhagen . 34 » Terezas, Lunow-Stolzenhagen . 35 » MenschBrodowin e . V . 36 » Ökodorf Brodowin e .V . 37 Interview: Demokratische Kultur in Ostdeutschland . 38 » Evangelische Kirche Brodowin . 40 » Choriner LandSalon e .V . 41 » Baff – Bands auf festen Füßen Joachimsthal . 42 » Kulturhaus Heidekrug 2 0. Joachimsthal e .V . 43 THEMA Völkischer Rechts extremismus im ländlichen Raum . 44 Engagement in der Uckermark . 48 Die Uckermark entdecken . 52 » Theater Stolperdraht – Kinder- und Jugendtheater Schwedt e .V . 54 » Schutzhütte Schwedt . 55 » Dorfverein Stolpe e .V . 56 » Die Oderartigen in der Oderregion . 57 3 » Bündnis für eine gewaltfreie, tolerante und weltoffene Stadt Angermünde . 60 » Multikulturelles Centrum, Templin . 61 » Neu-Templiner e . V . , Templin . 62 » Jugendhaus Villa 2 .0, Templin . 63 Interview: Tamara Gericke . 64 THEMA Aus Kaschmir in die Uckermark . 66 » Haus Vogelgesang Lychen / Ökostadt e .V . 68 » Jugendfeuerwehr Lychen . 69 » Kulturverein Thomsdorf e . V . 70 » Buchladen & Antiquariat Fürstenwerder . 71 » Kammerphilharmonie Uckermark . 72 » Beenzer Kulturverein . 73 THEMA Engagement im ländlichen Raum . 74 » uckermark-social-network – UmSoNet . 76 » Pfadfinder Prenzlau, Evangelische Kirche Prenzlau . 77 » Dominikanerkloster Prenzlau . 78 » FSV Rot-Weiß Prenzlau e. V. 79 » Kirchengemeinde Brüssow . 80 » Kulturhaus Kino Brüssow e .V . 81 THEMA Neue Perspektiven auf beiden Seiten der Oder entdecken! . 82 » Klausthaler Puppenbühne . 84 » Zuckermark e . V . , Wallmow. 85 » Kultur- und Bürgerverein Randowtal e .V . / Kuhstall Eickstedt . 86 » Zukunftsfähig e .V ., Gerswalde . 87 » Förderverein Wasserburg Gerswalde . 88. » Mittelpunkt der Uckermark e .V ., Potzlow . 89 THEMA Potzlow, Templin, Eberswalde: (Tat-)Orte in Barnim-Uckermark . 90 » Artemishof e .V ., Flieth . 94 » Salon im Gutshaus, Friedenfelde . 95 » Libken e .V ., Böckenberg . 96 » Feld-Wald-und-Wiesen-Schule, Groß Fredenwalde . 97 THEMA Reichsideologie und andere Verschwörungserzählungen . 98 Förderungen, Netzwerke und weitere Informationen . 102 » Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) . 116 » Amadeu Antonio Stiftung . 120 » Die Bürgerstiftung Barnim Uckermark . 124 » Impressum . 126 4 VORWORT ENDLICH LÄNDLICH! Anetta Kahane Dr . Thomas Röbke 5 Ein Reiseführer durch die Demo kra tische Kultur des Barnims und der Uckermark Reiseführer gibt es etliche . Sie preisen Orte und Landschaften an, die Reisende unbedingt gesehen haben müssen . Sie loben die idyllische Umgebung von Kon- zerten und Kulturveranstaltungen . Sie verweisen auf Geschichte und Tradition der Region . Und das ist gut so, wenn es sich um einen klassischen Reiseführer handelt, der den Tourismus ankurbeln will . Was wir hier vorlegen ist etwas Anderes . Hier werden Menschen und ihre Orte vor- gestellt . Das Besondere daran: sie stehen für eine demokratische Kultur in ihrer Re- gion, die niemanden ausschließt, weder neu Hinzugezogene, Eingewanderte noch andere Minderheiten . Sie gestalten das ländliche Leben neu . Sie wollen, jenseits des Touristischen, von ihren Bemühun- gen erzählen, wie im ländlichen Raum ein neues Zusammenleben aussieht . Warum dieses Vorwort „Endlich ländlich“ betitelt ist? Die Antwort ist so einfach wie überraschend . Noch nie hat sich der ländliche Raum so stark verändert wie in den letzten zwanzig Jahren . Die jungen Leute gehen fort, denn die Landwirt- schaft braucht schon lange nicht mehr die vielen Landarbeitenden, Bäuerinnen und Bauern . Gerade im Barnim und der Uckermark ist die Landwirtschaft durch große Flächen sehr effektiv geworden. Lange Zeit war der Mangel an Arbeits- plätzen als Folge dieses Strukturwandels ein großes Problem. Ebenso der Bevöl- kerungsschwund . Viele Dörfer veröde- ten, die Infrastruktur mit ihnen . Schulen mussten schließen, Buslinien wurden eingestellt, die Versorgung zentralisierte sich . Die Region steht im Erbe der wenig demokratischen Vorgeschichte durch traditionellen Großgrundbesitz und ih- 6 rer späteren Nähe zum Nationalsozia- geflüchtete Menschen sind in den letzten lismus . In der Nachkriegsgeschichte der Jahren im Barnim und der Uckermark an- DDR folgte dann die Kollektivierung der gekommen . Es ist nichts Ungewöhnliches Landwirtschaft, in der die Phase der mehr, dass hier geflüchtete Menschen Aufteilung des Bodens an kleine Bauern leben . Sie sind ganz selbstverständlich de facto übersprungen wurde . Nach der auf den Straßen unterwegs, genauso wie Einheit übernahmen Unternehmen die viele Menschen ihnen ehrenamtlich zur LPGs - und viele andere Flächen wurden Seite stehen, um sie bei der Bewältigung zu Biosphärenreservaten . Eine Perspek- des Alltags zu unterstützen. Man trifft sich tive in der Landwirtschaft fanden nur in Vereinen, Orte der Begegnung entste- noch Wenige und erst langsam entwi- hen und die Kinder der Flüchtlinge gehen ckelte sich die Bau- und Dienstleistungs- mit allen anderen in die Schule . In einigen wirtschaft . Dass diese schmerzhaften dieser Städte ziehen Berufs- und Fach- Prozesse viele Menschen unzufrieden hochschulen junge Leute an . Und es gibt machten, ist verständlich . In dieser Pha- einen Trend aus dem Berliner Großraum se an Demokratische Kultur als Grund- in diese Städte zu ziehen, weil das Leben lage für ein ländliches Miteinander der hier unkomplizierter und meist auch billi- Zukunft zu denken, erwies sich zunächst ger als in der Großstadt ist. als schwierig . Während bis vor kurzem eine große Mehr- Dies ändert sich nun . In den Dörfern sie- heit der Bevölkerung in der Region wenig deln sich wieder neue Menschen an . Im Mobilität kannte, kann man heute davon Zeitalter des Internets sind ganz neue ausgehen, dass die meisten sich im Lau- Berufe entstanden, sowohl auf dem Land fe ihres Lebens deutlich mehr als fünf- als auch in den Städten . Entfernungen zig Kilometer von ihrem Geburtsort ent- spielen kaum noch eine Rolle . Das ist fernen . Das gilt für Reisen genauso wie der Grund, weshalb Stadtmenschen aufs für den Lebensmittelpunkt . Das Leben Land ziehen können . Viele arbeiten am der Menschen in Dörfern und Kleinstäd- Computer und können ihre Jobs auch ten ist deutlich durchlässiger geworden . vom Land aus erledigen . Manche sind Viele freuen sich über die Bereicherung, in kreativen Berufen tätig, für die sie viel neue Impulse und mehr Menschen, um Platz und Ruhe brauchen . Andere pen- Gemeinschaft vor Ort zu gestalten . Aber deln zwischen Stadt und Land oder haben diese Trends bringen auch Abwehrreakti- sich einen Traum erfüllt und ihren eigenen onen, Rückzug und Abschottung mit sich . ökologischen Betrieb in Gang gebracht . Ein Wandel hin zu mehr Vielfalt darf jedoch Ob neu zugezogen oder alteingesessen: keine Rechtfertigung für rassistische Ein- In vielen Orten regt sich der Gestaltungs- stellungen oder rechtsextreme Aktivitä- wille . Dorfgemeinschaftshäuser, kleine ten sein . Denn auch auf dem Land und Cafés, Kulturscheunen und vieles mehr trotz aller Entwicklungsprobleme gilt das sprießt aus nach der Wende zunächst ver- Grundgesetz, in dem die Gleichwertigkeit ödeten Dörfern und Städten . aller Menschen festgeschrieben steht . Das Gesellschaftsbild in der Region ändert Darum möchten wir mit unserem Rei- sich . Nicht nur junge Kreative, auch viele sebuch zeigen, dass dieses auch gelebt 7 wird! Die hier vorgestellten Menschen, In- itiativen und Vereine – sowie viele weite- re, die dieses Mal nicht mit einem Portrait vorgestellt werden konnten – zeigen, dass sie demokratische Kultur und die moderne Liebe zur Heimat miteinander verbinden . Sie tragen einen Teil dazu bei, ihre direk- te Umgebung lebens- und liebenswert zu machen . Und das ist das vielleicht beste Mittel für gute Gemeinschaft und offene Gesellschaften: Wer merkt, dass er mit seinem Tun im Kleinen etwas bewegt, dass Engagement die Situation verbes- sern kann und man mit seinem Beispiel auch andere Menschen anregt, erweist dem gesellschaftlichen Zusammenhalt insgesamt einen großen Dienst. Für diese Themen stehen wir als Heraus- gebende samt unserem regionalen Part- ner, der Bürgerstiftung Barnim Ucker- mark, ein . Wir möchten Sie mit diesem Reisebuch einladen, die vorgestellten Menschen und ihre Orte kennenzulernen . Gehen Sie auf Landpartie und besuchen Sie die vorgestellten Initiativen, die sich für lebendige Gemeinwesen, Offenheit und Gleichwertigkeit einsetzen . „Endlich ländlich“ – und das in einer der bezau- berndsten Landschaften Deutschlands . Auf geht’s, der Barnim und die Ucker- mark erwarten