Gemeindebrief
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Gemeindebrief Nachrichten aus Ihren Kirchengemeinden Böklund und Uelsby März | April | Mai 2019 Inhalt Nachgedacht 2 Wiedereinzug Jakobuskirche 9 Aus der KiTa Wirbelwind 16 Weltgebetstag 6 Ankündigungen 10 Bericht der Waldeulen 18 Fastenaktion 7 Pilgertag in Angeln-Süd 11 Kinderseiten 20 Mittagsgebete 8 Gottesdienste 12 Freude und Leid 22 Rückblick Sternsingen 8 Gruppen, Veranstaltungen 13 Mitfahrgemeinschaft Stolk 22 Bläserkonzert in Uelsby 8 Oster-Gottesdienste 14 Wir sagen danke 23 Verpachtung Kirchenland 9 Konfirmation 15 Kontakt, Telefon 24 Nachgedacht: Ohne Gott aus welchen sozialen und kulturellen, lebensgeschichtlichen, religiösen Liebe Kirchengemeinde, und weltanschaulichen Zusammenhängen sie kommen? Egal welche Sor- gen, welche Nöte, welche Konflikte sie antreiben und jetzt in unser Land ich begleite die Mutter von Z., einem Schüler des BBZ Schleswig, nach geführt haben, wie die Familie von Z.? Hamburg. Mutter und Sohn sind 2015 aus Armenien nach Deutschland Ich habe mich seit einigen Tagen mit dem Schicksal von Familie S. aus geflohen. Jetzt besuchen wir ihren Sohn in Hamburg-Niendorf, in der Armenien befasst, die auch in unserer Kirchengemeinde Hilfe gesucht dortigen Abschiebeeinrichtung, schönfärbend „Rückführungszentrum“ hat. Und ich schäme mich dafür, was die Familie in unserem Land aus- genannt. Z. hat nichts verbrochen – außer dass er Anfang Januar 18 halten und ertragen muss, weil sie nur „geduldet“ und nicht als neuer Jahre alt wurde und damit für die Abschiebung ausgeschrieben wurde. Nachbar willkommen ist. Aber ich freue mich auch, wie viele Menschen Alle Anträge und Folge-Anträge, Asyl zu bekommen, alle Widersprüche auf der anderen Seite in Uelsby und Böklund mithelfen, um den (gar und Klagen gegen den Abschiebungsbeschluss haben vor Gericht nichts nicht mehr so Neu-)Angekommenen zu helfen, hier bei uns ihren Platz zu bewirkt, die eingeschaltete Rechtsanwältin hat nichts erreicht. Vielleicht finden, sie durch vielerlei Hilfen und Unterstützungen für ein Hierbleiben gibt es noch Möglichkeiten, bis Anfang April die Abschiebung zu verhin- zu stärken. dern und Z. die Fortsetzung seines Schulbesuchs bis Anfang September 2019 zu ermöglichen, dann kann er aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Die Jugendlichen, die in diesem Jahr konfirmiert werden wollen, haben (4 Jahre Aufenthalt in Deutschland mit Unterricht oder Ausbildung) nicht sich für das Thema „Gerechtigkeit“ entschieden: „Mit Gott an unserer mehr „abgeschoben“ werden. Seite können wir hoffen und handeln für eine gerechte Welt nach sei- nem Willen.“ So lautet das Motto ihrer Konfirmandenvorstellung an den Susann gehört zur christlichen Gemeinde, nach der Trennung von ihrem beiden dafür vorgesehenen Sonnabend-Nachmittagen im März. Es stützt Mann ist der Sohn ihr „Ein und Alles“. Für die Schleusung nach Deutsch- sich auf den biblischen Satz aus Matthäus 5: „Freuen dürfen sich alle, land hat sie viel Geld gezahlt, ihre Ersparnisse, ihr Vermögen eingesetzt. die danach hungern und dürsten, dass sich auf der Erde Gottes gerechter Die Mutter erzählt mir auf der Autofahrt viel von ihrem früheren Leben Wille durchsetzt – Gott wird ihren Hunger stillen.“ Matthäus 5,6 in Armenien. Und sie hat auch Fragen an mich, teilt mir ihre Beobach- tungen mit. „Warum sind die Türen in euren Kirchen nicht geöffnet“, Was ist gerecht und fair, wie richten wir unser Leben in dieser Welt so fragt sie mich. „Bei uns in ein, dass wir Respekt, Achtung und Wertschätzung nicht nur für uns Armenien sind die Kirchen einfordern, sondern allem Leben – Menschen, aber auch anderen Lebe- von 6 bis 22 Uhr offen, wesen – entgegenbringen? und es kommen viele Leute zum Beten und Reden.“ Ich Auf der Autobahnfahrt nach Hamburg, in die Abschiebeeinrichtung, erkläre ihr, aus welchen erleben wir den Massentransport von Gütern und Waren auf der Straße. Gründen in Deutschland so Lastwagen aus Dänemark, aus Polen und vielen anderen, vielfach osteu- viele Kirchen verschlossen ropäischen Ländern. Güter und Waren, die nicht aus unserem Land und bleiben, aus Angst vor Van- auch nicht aus einem anderen Land der EU stammen, sondern impor- dalismus, vor Diebstahl, vor tiert sind, für unseren Wohlstand und Konsum, für Handel und Industrie, Beschädigung, vor respekt- hergestellt in einer Vielzahl von Ländern, mit Rohstoffen aus einer noch losem Verhalten. größeren Zahl von Ländern – aus denen die Menschen jetzt in unser Land kommen, die wir einteilen in „solche und solche“: In solche, die Beim Wort Respekt kommt unser Gespräch in Fahrt. Neue Fragen stellen bleiben dürfen, und andere, die wir „abschieben“ wie Waren; schon die- sich. Wie ist das mit dem Respekt in Glaubenssachen, in unserem reichen ser Begriff lässt den Mangel an Respekt erkennen, den wir allem Leben Land, das so viel Wohlstand kennt? Aber auch mit dem Respekt vor dem schulden. Waren: ja bitte, aber so viele Menschen lieber nicht, nicht in Leben überhaupt? Vor dem Leben der anderen, egal aus welchem Land, so großer Zahl. 2 Schreiben, Gestalten, Kommentieren oder Fotografieren macht Ihnen Spaß? Bereichern Sie die Diskussion: [email protected] 3 Auf der Straße werden auch Transporte von Tieren in großer Zahl durch- „Wendet euer Herz wieder dem Herrn zu, und dient ihm allein.“ geführt; auch ihre Behandlung hat jetzt wieder für Aufsehen und Erschre- 1. Samuel 7,3, lesen wir im Monatsspruch für März 2019. cken gesorgt. Wie gehen wir mit dem Leben, mit dem Lebendigen um, in uns selbst und um uns herum? Vor dem Gesetz gelten Tiere als „Dinge“, Die Frage der armenischen Mutter „Warum sind eure Kirchen verschlos- als Gegenstände, über die wir verfügen, wie es uns und unserem Konsum sen?“ ist für mich die Frage danach geworden, was wir anfangen, wie nützt. und wo wir uns damit befassen, uns Gott zuzuwenden. Geht es von allein, zu Hause, im stillen Kämmerlein? Und kann uns eine offene Kirche Die Frage der armenischen Mutter hat mich nicht losgelassen. Warum dabei nicht auch auf die Sprünge helfen, wenn wir allein kommen oder werden die Tore und Türen unserer Kirchen so oft verschlossen vorgefun- die Gemeinschaft mit anderen suchen, die uns die Kirche eröffnet? den? Es gibt viele Gründe dafür – siehe oben –, aber es gibt auch Grün- de, unsere Kirchen und mit ihnen unsere Herzen wieder der Botschaft zu Ohne Gott geht das Leben auch, irgendwie und irgendwo geht es weiter öffnen, die Gott in unser Leben bringt, der Botschaft von Recht und Ge- mit und ohne Glaube an Gott. rechtigkeit, von Respekt und Würde, die allem Leben von Gott zukommt. Aber mit Gott findet es erst seine Ohne Gott bin ich ein Fisch am Strand, Verschlossene Kirchen sind Ausdruck einer Haltung, die aus Sorge das ihm zugedachte Bestimmung. Gott Heilige beschützen will. Mit der Folge, dass das so beschützte Heilige ohne Gott ein Tropfen in der Glut, gibt ihm unverlierbare Würde und nicht in die Welt nach draußen dringen, sich nicht durch das Zeugnis der ohne Gott bin ich ein Gras im Sand Schönheit, österlichen, neuen Glanz vom Heiligen Berührten, der Gemeinde, entfalten kann. und ein Vogel, dessen Schwinge ruht. – in einer Welt, in der sich unser Dem steht eine an- Wenn mich Gott bei meinem Namen ruft, Leben, wie es Klepper beschreibt, dere Haltung gegen- bin ich Wasser, Feuer, Erde, Luft. so schnell verliert in der Weite und über, die wir allen Unendlichkeit, in der das Einzelne nichts zu zählen scheint, in einer Menschen und allem – Jochen Klepper (1903-1942) Leben um Gottes wil- Welt, in der Respektlosigkeit immer len entgegenbringen wieder um sich greift, die dem dürfen, der Familie Einzelnen und Kleinen Schaden zufügt und das Heilige verliert, wenn wir aus Armenien und nicht unsere Türen und Herzen dem Heiligen immer wieder weit öffnen. allen anderen, die In einer Welt, in der das Leben immer wieder dem Tod und seiner in unser Land kom- dunklen Macht verfällt – und doch Ostern nicht aufzuhalten ist, men und hier Schutz das neue Leben, das Gott schenkt, durch seine lebens- und sicheres Leben suchen: Das Heilige liegt ja auch draußen, vor den erhellende und lebenserneuernde Macht, die stärker Kirchentüren und vor allen anderen Türen, Mauern und Grenzen auch, ist als der Tod. mit denen wir das Eigene sichern wollen. Das Heilige sucht auch da unseren Respekt, unsere Wertschätzung – und wir können und sollen noch viel mehr dafür tun, uns dafür einsetzen und anstrengen, das Heilige zu beschützen und willkommen zu heißen, ihm Mit freundlichen Grüßen und Grenzen und Türen zu öffnen, nicht allein für die Waren, die unseren allen guten Wünschen für gesegnete Wohlstand ausmachen und sichern, sondern auch für das Leben, hei- Osterferien und Osterfeiertage liges, von Gott gewolltes Leben, das unser eigenes, kleines und ängst- liches Leben bereichert – wie die von mir geschilderte armenische Familie in alle Häuser und Familien, das Zusammenleben in unserem Land bereichert! Ihr Pastor Detlef Tauscher 4 Möchten Sie mitdiskutieren? Schreiben Sie uns mit dem Vermerk „Gastbeitrag“ an: [email protected] 5 Weltgebetstag FastenaktionMal der ehrlich: Evangelischen 7 Wochen Kirche ohne Weltgebetstag am Freitag, 1. März 2019 Frauen aller Konfessionen laden ein zum Gottesdienst Der Weltgebetstag der Frauen steht 2019 unter dem Leitmotiv: „Kommt, alles ist bereit!“, Gastland ist in diesem Jahr Slowenien. Länderabend am Freitag, 1. März 2019, von 17 bis 19 Uhr im Gemeindehaus Tolk mit anschließendem Essen nach Rezepten aus dem Gastland Slowenien Regionalgottesdienst am Sonntag, 3. März 2019, um 10.30 Uhr in der Tolker Kirche mit anschließendem Kirchenkaffee Mittagsgebete Kirchenland: Neue Pächter gesucht! Zur Fastenzeit finden jeden Mittwoch um 12 Uhr Die Pachtverträge der Kirchengemeinde laufen in diesem Jahr aus. in der Kirche zu Fahrenstedt Mittagsgebete statt, Die folgenden Flächen stehen daher zur Neuverpachtung zur Verfügung. ab Mi., 06.03., bis Mi., 17.04., jeweils ca. 15 Minuten. Die Mittagsgebete stehen unter dem Leitsatz der Passionsaktion der Landverpachtung Gemeinde Uelsby: Kirchenland Evangelischen Kirche: „Mal ehrlich! 7 Wochen ohne Lügen“ und zum Flur 8 Flurstück 19 Uelsbyer-Westerholz 2,9402 ha Klimafasten unserer Nordkirche unter dem Leitsatz „So viel du brauchst: Flur 2 Flurstück 2 Norderfeld 3,3524 ha Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit“.