HAUS AM MÜHLENTEICH LENSAHN AWO Schleswig-Holstein Ggmbh 2013
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HAUS AM MÜHLENTEICH LENSAHN AWO Schleswig-Holstein gGmbH 2013 Vorwort Inhalt Liebe Leserin, lieber Leser, Lebenswelt Wie werde ich bei Einzug und Eingewöhnung 4 mit dem vor Ihnen liegenden Qualitätsbericht unterstützt? möchten wir Ihnen das Leben im AWO Haus am Wie wohne ich in der Einrichtung? 5 Mühlenteich ein wenig näher bringen. Wir wollen Kann ich meinen Alltag wie gewohnt leben? 7 Sie an der Atmosphäre unseres Hauses teilhaben Was ist, wenn ich krank oder sehr stark 11 lassen und Ihnen zeigen, wie die darin lebenden betreuungsbedürftig werde, wenn ich sterben Menschen ihren Alltag gestalten. Am besten lässt muss? sich Qualität abbilden, wenn man die Menschen Was müssen meine Angehörigen beachten? 18 befragt, die es auch wirklich beurteilen können. Außenwelt Diese Information gliedert sich in zwei Teile. Im Welche Möglichkeiten bietet mir die Umgebung der 19 Hauptteil kommen Bewohner und deren Einrichtung? Angehörige, hauptamtliche und ehrenamtliche Wie kann ich die Kontakte zu meinen Freunden, 20 Mitarbeiter und viele weitere Personen zu Wort. Sie Bekannten, Angehörigen und ausserhalb des geben einen Einblick in das alltägliche Leben hier Hauses pflegen? im Haus. Tipps, Informationen und praktische Welt der Institutionen Hinweise ergänzen diesen Teil. Basisinformationen Was muss an Formalitäten vor dem Einzug geklärt 23 finden Sie am Ende des Heftes, wo Sie schnell und sein? übersichtlich alle wesentlichen Daten mit anderen Wie groß ist die Einrichtung eigentlich und wie ist 25 Einrichtungen vergleichen können. sie ausgestattet? Welche Kosten kommen auf mich zu? 26 Ich bedanke mich an dieser Stelle bei allen ganz Welche Gesetze/Verordnungen gelten hier und 27 herzlich, die mit Offenheit und Freude, mit Humor wer überprüft die Einhaltung? und kritischem Blick ihren Beitrag zu diesem Heft An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragen 28 geleistet haben. Ein ganz besonderer Dank habe oder mich beschweren möchte? gebührt den Mitgliedern des Redaktionsteams. Arbeitswelt Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei Ihrer Wer arbeitet hier alles und wer ist für mich 30 Entdeckungstour. zuständig? Wie ist die Arbeit hier organisiert und kann ich 36 Ihre mitbestimmen, wer mich pflegt oder betreut? Christiane Hillmer, Einrichtungsleitung Welche Informationen werden über mich 39 gesammelt und wer arbeitet wie damit? Welt der Gemeinschaft Mit wem wohne ich hier zusammen und welche 40 Regeln muss ich dabei beachten? Welche Gemeinschaftsangebote gibt es hier, 41 welche Feste werden gefeiert? Wie werde ich bei Einzug und Eingewöhnung unterstützt? Wohnortwechsel heißt nicht Familienwechsel Der Einzug der Familie Köster Die Entscheidung, dass mein Schwiegervater, der dementiell erkrankt ist, hier ins Haus einzieht, war für die ganze Familie eine schwere Entscheidung. Irgendwie hat man immer ein schlechtes Gewissen, dass man ihn „weggibt“. Nach vielen Gesprächen mit Frau Hillmer und Frau Gubatz haben wir uns entschieden, dass er hier zuerst zur Kurzzeitpflege in ein Doppelzimmer einzieht. Wir brachten nur einige Kleinigkeiten aus seiner Wohnung mit. Anfangs wollte mein Schwiegervater immerzu nach Hause laufen. Das war eine schwere Zeit für uns alle in der Familie, aber auch für das Pflegepersonal im Haus. Es gab Tränen, viele Gespräche und Telefonate unsererseits mit den Mitarbeitern im Haus. Alle machten uns immer wieder Mut, dass es besser wird mit der Zeit. Wir erhielten viele wertvolle Ratschläge, wie wir mit dieser schwierigen Situation umgehen können. Nach einigen Wochen bekam er dann ein Einzelzimmer im Walter Köster (86) mit seiner oberen Wohnbereich. Wir haben den Umzug für ihn Schwiegertochter Ursel organisiert. Natürlich waren wir als Angehörige für das Möbel schleppen und das Einrichten des Zimmers zuständig, aber alles lief Hand in Hand mit den Mitarbeitern. Diese hatten sich genau überlegt, wann es für meinen Schwiegervater gut ist, den Wohnbereich zu wechseln. Es war für ihn ja wieder eine neue Situation und ein „neues zu Hause“. Inzwischen hat er sich hier gut eingelebt und auch sein Heimweh ist viel weniger geworden. Wir sind sehr froh, dass er hier leben kann und wenn es mal ein Problem gibt, dann besprechen wir es mit den Mitarbeitern und es findet sich immer irgendwie eine Lösung. Eines möchte ich noch anmerken: Mein Schwiegervater hat zwar seinen Wohnort gewechselt, nicht aber seine Familie. Er gehört nach wie vor zu uns. Wir alle besuchen ihn, telefonieren regelmäßig und holen ihn natürlich ab. Er ist nach wie vor ein wichtiger Teil in unserem Leben, auch wenn er nun im Haus am Mühlenteich in Lensahn wohnt und wir weiter in Schönwalde leben. Ursel Köster, Angehörige Sie können gerne Ihren Sessel mitbringen Wir legen sehr viel Wert auf Häuslichkeit, deshalb ist es uns wichtig, dass Sie sich in ihrem Zimmer wohlfühlen. Alle Zimmer sind mit einem Bett, einem Nachtschrank und einem Kleiderschrank ausgestattet. Je persönlicher ein Zimmer eingerichtet ist, desto leichter fällt die Eingewöhnung in die neue Umgebung. Deshalb bringen Sie gerne Ihre persönlichen Dinge mit und richten Sie Ihr Zimmer individuell ein. 4 Wie wohne ich in der Einrichtung? "Nicht so doll gießen!" Sie leben hier gemeinsam in einem Doppelzimmer. War das Ihr Wunsch? Frau Ausborn: „Nein, das war gar nicht der Wunsch. Als klar war, dass ich in ein Pflegeheim einziehen muss, hat mich das deprimiert und ich wollte unbedingt in ein Einzelzimmer ziehen. Aber zu dem Zeitpunkt war kein Einzelzimmer frei und Frau Hillmer setzte mich auf die Warteliste für ein Einzelzimmer. Notgedrungen musste ich also in ein Doppelzimmer ziehen. Ich habe mich sehr zurückgezogen, lag viel im Bett und hatte an nichts Spaß.“ Heute wohnen Sie immer noch in einem Doppelzimmer. Wie kommt das? Frau Bargholz: „Ich bin zeitgleich mit Frau Ausborn eingezogen. Wir kennen uns von einem Michaela Franzmann mit Dora Ausborn (86) und Ellen Bargholz (82) vor den Krankenhausaufenthalt her. Als ich erfuhr, dass Frau Blumenkästen Ausborn auch bei der AWO einziehen würde, wollte ich gerne in ein gemeinsames Zimmer mit ihr. Ich habe mir gedacht, wenn schon Doppelzimmer, dann mit Jemandem, den ich kenne.“ Frau Ausborn: „Als Frau Bargholz in mein Zimmer zog, habe ich mich sehr gefreut. Und sie hat es geschafft, dass ich wieder Spaß am Leben habe. Immerzu hat sie mich auf Trap gehalten und mich überredet, mit ihr gemeinsam an den Veranstaltungen teilzunehmen. Zu Anfang saß ich im Rollstuhl, die Beine wollten nicht mehr. Das hat sich aber schnell geändert, je öfter ich aus dem Bett rauskam. Jetzt laufe ich kurze Strecken sogar ohne Rollator.“ Zwischenzeitlich wurde Ihnen ja ein Einzelzimmer angeboten. Sie haben abgelehnt. Frau Bargholz: „Ja, wir beide kommen gut miteinander zurecht und helfen uns gegenseitig. Jeder wäscht dem anderen den Rücken. Da kommt man in unserem Alter alleine so schlecht ran. Ich kann mir keine bessere Mitbewohnerin vorstellen. Wir möchten beide kein Einzelzimmer mehr, dann können wir ja abends nicht mehr vom Bett aus gemeinsam fernsehen.“ Wie verbringen Sie die gemeinsame Zeit? Frau Ausborn: „Wir gehen täglich spazieren und machen unsere Gymnastik. Am Vormittag räumen wir das Zimmer auf. Wenn das Wetter es zulässt, sitzen wir gemeinsam auf der Terrasse und erfreuen uns an unseren Gartenblumen. Ich sage Frau Bargholz immer, dass sie die Blumen nicht so doll gießen soll. Den grünen Daumen habe ich von uns Beiden. Ansonsten nehmen wir gerne an den Veranstaltungen des Hauses teil. An die Feier und die Musik am Rosenmontag zum Beispiel erinnern wir uns noch sehr gerne zurück.“ Krankenpflegehelferin Michaela Franzmann im Gespräch mit Dora Ausborn und Ellen Bargholz 5 Krankenpflegehelferin Mareike Kurth im Gespräch mit Elsa Evers Am bequemsten ist es im Liegestuhl Frau Evers, Sie haben ein sehr schönes Zimmer. Haben Sie alles selbst eingerichtet? Ich wohne jetzt seit 16 Jahren im AWO Haus am Mühlenteich. Es war mir sehr wichtig, dass ich meine eigenen Möbel mitbringen kann, dass ich weiterhin in einer gewohnten Umgebung leben kann. Damals, vor dem Umzug habe ich mir ganz genau überlegt, welche Möbel ich mitnehmen möchte. Die kleinen Sessel standen schon in meiner alten Stube, der Schrank gehörte früher in das Zimmer meines Sohnes. Ich habe alle Möbel und Bilder selber ausgesucht. Für mich hängt an jedem Gegenstand eine Erinnerung, die ich mir weiterhin bewahren möchte. Sie haben hier einen Liegestuhl stehen, stand der früher auch schon in Ihrer Stube? Elsa Evers (100) mit Mareike Nein, der stand immer auf meinem Balkon. Den Liegestuhl habe Kurth im Liegestuhl ich direkt von Oldenburg mit nach Lensahn genommen. Er lässt sich so schön nach hinten klappen und ist urgemütlich. Allerdings ist es nicht mehr der Originalliegestuhl. Ich habe gerade diese Tage den dritten Stuhl erhalten. Nach so vielen Jahren geht so ein Stuhl auch mal kaputt. Rohbrüche kündigen sich nicht an Kein Tag ist hier wie der andere. Eine Tagesplanung ist so gut wie zwecklos. Sicher, ich habe viele Routineaufgaben wie das Fahren der Wäschewagen, das Versorgen der Wohnbereiche mit Wasserkisten oder das Einsammeln der Müllbehälter. Rohrbrüche, tropfende Wasserhähne oder verstopfte Toiletten kündigen sich allerdings nicht im Vorfeld an. Hier muss ich sofort reagieren. Täglich erhalte ich Reparaturaufträge von den Wohnbereichen, der Verwaltung oder der Chefin: Zimmertür 502 klemmt, Fenster 207 schließt nicht richtig, der Geschirrspüler in Wohnbereich 1 pumpt nicht ab. Aber natürlich bin ich auch für die Belange unserer Bewohner da. Gestern ist Frau Wittek eingezogen. Ich habe gleich mit ihr und ihrer Tochter gemeinsam ihre geliebten Engelbilder aufgehängt und den Fernseher angeschlossen und programmiert. Viel Zeit nimmt die Pflege unserer großen Außenanlage in Anspruch: Rasen mähen, Blumenbeete pflegen und von Unkraut befreien, Hecken schneiden. Immer gebraucht zu werden, ist ein schönes Gefühl und ich kann es mir schon gar nicht mehr anders vorstellen. Besonders freue ich mich, wenn Bewohner oder Angehörige mir sagen, wie gepflegt die Beete aussehen oder wie toll das Zimmer geworden ist. Jörg Salewski bei der Arbeit Jörg Salewski, Hausmeister 6 Kann ich meinen Alltag wie gewohnt leben? Birnen, Bohnen und Speck Wer ein alt eingesessener Ostholsteiner ist, der kann meist nicht ohne: Birnen, Bohnen und Speck.