Stiftung Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee Bericht

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Stiftung Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee Bericht Erschliessung des Museumsarchivs (Referenz/Aktenzeichen P16/17_12) Stiftung Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee Bericht Dr. Nikola Doll, Kunstmuseum Bern Dr. Rainer Lawicki, Kunstmuseum Bern Datum Bern, den 23. August 2018 Bundesamt für Kultur Museen und Sammlungen Anlaufstelle Raubkunst Hallwylstrasse 15 3003 Bern [email protected] Inhaltsverzeichnis I. Arbeitsbericht Kunstmuseum Bern – Erschliessung des Museumsarchivs a. Ausgangslage und Forschungsstand zu Projektbeginn b. Projektablauf, sowie Aufgaben und Leistungen der Projektmitarbeiterinnen und Projektmitarbeiter von März 2017 bis Mai 2018 c. Methodische Vorgehensweise und Art der Publikation der Resultate d. Für die Provenienzforschung relevante Bestandsgruppen e. Dokumentation der Transparenz gegenüber Dritten II. Zusammenfassung a. Bewertung der Ergebnisse b. Offene Fragen und weiterer Forschungsbedarf III. Anhang a. Budgetierte Projektkosten gemäss Gesuch b. Bewilligte Mittel Bundesamt für Kultur c. Detaillierte Schlussrechnung IV. Anlagen a. Findmittel Archiv Kunstmuseum Bern (Übersicht) b. Findmittel Archiv Kunstmuseum Bern, inkl. inhaltlich detailliertem Katalog der Archivalien sortiert nach Signaturkreis und Klassifikation (Auswahl von Serien und Dossiers) 2 I. Arbeitsbericht Kunstmuseum Bern – Erschliessung des Museumsarchivs a. Ausgangslage und Forschungsstand zu Projektbeginn Das Kunstmuseum Bern ist eines der ältesten Kunstmuseen der Schweiz. Die Geschichte seiner Sammlungen reicht in das ausgehende 18. Jahrhundert zurück. Beeinflusst von den politischen Umwälzungen in Frankreich wurde 1809 die „Staatliche Kunstsammlung“ gegründet, die 1879 mit dem Stettler-Bau ein eigenes Museumsgebäude erhielt. Die reichhaltige archivalische Überlieferung der Institution wurde im Rahmen des vom Bundesamt für Kultur geförderten Projekts (P16/17_12) erstmals wissenschaftlich erschlossen und entsprechend konservatorischer Anforderungen langfristig gesichert. Der 315,5 Laufmeter fassende Dokumentenbestand umfasst etwa Unterlagen zur Direktion und Verwaltung des Hauses, zum Gebäude und Denkmalschutz, zu den Sammlungen wie auch zahlreichen nationalen und regionalen Kommissionen und Vereinen. Neben den Inventarbüchern und Dokumenten zum Ankauf von Kunstwerken ist die Sondersammlung von Auktionskatalogen (110 Laufmeter) eine wichtige Referenz für die Provenienzforschung. Die erhaltenen Archivalien decken den Zeitraum von 1810 bis zur Gegenwart ab. Neben Dokumenten zum Kunstmuseum Bern finden sich im Archiv über die Institutionengeschichte hinausreichende Unterlagen zur Geschichte des Kantons und der Stadt Bern, darunter sind beispielsweise Dokumente der Bernischen Künstlergesellschaft / Bernische Kunstgesellschaft von 1810 bis zur Gegenwart, der Kunstschule von 1811 bis 1911, des Akademischen Kunst-Komitees von 1836 bis 1944, des Schweizerischen Kunstvereins von 1853 bis 1929, des Bernischen Kantonal-Kunstvereins von 1854 bis 1919 und des Vereins der Freunde des Berner Kunstmuseums von 1920 bis zur Gegenwart. Wichtige Quellen für die Schweizer Kunstgeschichte sind die erhaltenen Künstlerbriefe. Eine systematische Ablage und Verzeichnung der Dokumente war bislang nicht erfolgt. Dossiers fanden sich an unterschiedlichen Orten im Museum abgelegt, zudem zeigte sich bei frühen Schriften und Archivalien aus dem 19. Jahrhundert die Notwendigkeit konservatorischer Massnahmen. Diese Umstände erforderten eine Zusammenführung und Erschliessung der Akten sowie ihre Umlagerung nach konservatorischen Gesichtspunkten. 3 b. Projektablauf, sowie Aufgaben und Leistungen der Projektmitarbeiterinnen und Projektmitarbeiter von März 2017 bis April 2018 Projektmitarbeiter und Projektmitarbeiterinnen Kunstmuseum Bern Mit der organisatorischen Betreuung der Erschliessung des Museumsarchivs wurde im März 2017 Rainer Lawicki, wissenschaftlicher Mitarbeiter 100%, beauftragt. Seine Aufgaben umfassten - die Koordination und Betreuung der Archiverschliessung, - die Verzeichnung von Archivalien externer Körperschaften, Nachlässe, Legate / Schenkungen und Direktionsunterlagen, - Anpassungen an die Datenbank MuseumPlus sowie - die Datenübernahme für das Findmittel. Matthias Frehner, Direktor Sammlungen Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee (15%) - wissenschaftliche Mitarbeit (Direktionsakten, Aktenerhaltung und -vernichtung). Nikola Doll, Leiterin Provenienzforschung, Projektsteuerung (20%) Thomas Soraperra, Geschäftsführender Direktor, Projektsteuerung (10%) Fokus. AG für Wissen und Organisation Die Firma Fokus. AG für Wissen und Organisation, Zürich, wurde mit der wissenschaftlichen Erschliessung und archivgerechten Verpackung der Dokumente beauftragt. Folgende Mitarbeiter waren für das Projekt tätig: Urs Lengwiler, lic. phil., MAS ALIS, Geschäftsleiter, wissenschaftlicher Archivar, Erarbeitung des Archivplans, Beratung bei der Archiverschliessung, Erstellung des Findmittels Daniel Kauz, lic.phil. I, VSA, Projektleiter Archiverschliessung Kunstmuseum Bern, Erarbeitung des Archivplans, Erstellung des Findmittels, Verzeichnung der Archivalien Tamara Lehner-Loosli, M.A., Projektmitarbeiterin, Verzeichnung der Archivalien und deren archivgerechte Verpackung Anne Frenkel, M.A., Projektmitarbeiterin, Verzeichnung der Archivalien und deren archivgerechte Verpackung 4 Daria Moser, M.A., Projektmitarbeiterin, Verzeichnung der Archivalien und deren archivgerechte Verpackung November – Dezember 2016 In einem Vorprojekt wurden das auf mehrere Standorte verteilte Museumsarchiv gesichtet und eine detaillierte Aufwandsschätzung erarbeitet. März – Juni 2017 Das Projekt startete im März 2017 mit einer ersten Bestandserfassung der Archivalien. In Zusammenarbeit mit dem Archivdienstleister archivesuisse AG, Kehrsatz, konnten eine Übersicht der vorhandenen Bestände erarbeitet werden. Diese Dokumentation verzeichnet 215 Laufmeter Akten. Sie diente als Grundlage für die Planung weiterer Arbeitsschritte und die Einholung von Angeboten zur Verzeichnung der einzelnen Bestandsgruppen. Die von der archivesuisse AG durchgeführte Probedigitalisierung einzelner Dokumente führte leider nicht zu keinem befriedigenden Ergebnis. Es zeigte sich, dass die Bildqualität der Digitalisate nicht für eine Volltextsuche ausreichte. Es zeigte sich auch, dass einer Digitalisierung des Museumsarchivs eine professionelle Erschliessung der überlieferten Materialien voraussetzt. Aus diesen und aus Kostengründen wurde deshalb von der Digitalisierung grosser Bestandsgruppen Abstand genommen. Juli – August 2017 Für die Erschliessung des Museumsarchivs wurden im Juli 2017 Angebote von drei Archivdienstleistern eingeholt. Den Auftrag erhielt im September 2017 die Firma Fokus. AG für Wissen und Organisation, Zürich, die das wirtschaftlichste Angebot eingereicht hatte und einen Abschluss des Projekts bis April 2018 garantieren konnte. Die wissenschaftliche Erschliessung und archivgerechte Bearbeitung der Dokumente lag fortan in den Händen von Daniel Kauz, der zusammen mit drei Mitarbeiterinnen der Fokus AG die Bestände verzeichnet hat. September 2017 – April 2018 Gemeinsam mit Rainer Lawicki und den Mitarbeitern des Kunstmuseums erarbeitete Daniel Kauz Bewertungskriterien für die Archivwürdigkeit und Richtlinien für eine langfristige Sicherung der Dokumente. Dabei war es wichtig, die historisch gewachsene Struktur des Archivs abzubilden, die einzelnen Dossiers zu systematisieren und eine Grundlage für die zukünftige Aktenablage des Kunstmuseums zu schaffen 5 Die konkrete Erschliessung der Dokumente wurde seitens des Kunstmuseums durch Rainer Lawicki unterstützt, der zudem Schlüsseldokumente zur Museumsgeschichte, insbesondere für die Erwerbungen des Hauses ab 1930 digitalisierte. Parallel zur Erschliessung der einzelnen Dossiers erfolgte die archivgerechte Verpackung der Dokumente. Nach Abschluss der Verzeichnung am 1. März 2018 erfolgte die Dokumentation der Bestände in einem Findmittel (siehe Anlage, Stand 13. März 2018). Die Endversion des Findmittels wird bis Juli 2018 vorliegen und als pdf auf der Homepage des Kunstmuseums Bern veröffentlicht werden (www.kunstmuseumbern.ch). c. Methodische Vorgehensweise und Art der Publikation der Resultate Die an verschiedenen Standorten gelagerten Archivalien wurden zunächst gesichtet, im Hinblick auf Ihren kulturellen Wert evaluiert und physisch zusammengeführt. Diese Archivalien wurden nach dem International Standard Archival Description (ISAD-G) verzeichnet und entsprechend dem Archivplan geordnet. Das Archiv des Kunstmuseums wurde nach folgenden Hauptgruppen erfasst: Unterlagen der Direktion und Verwaltung Dokumente der Sammlungen, der Bibliothek und des Archivs Dokumentation und Unterlagen zu Wechselausstellungen und Leihverkehr Unterlagen zu Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Marketing Unterlagen der Abteilung Restaurierung Dokumente externer Körperschaften, wie Kulturinstitutionen, Vereine und Stiftungen Erschliessung Die Grunderschliessung des Archivs erfolgte auf Serie- und Dossier-Ebene. Bei gebundenen archivarischen Einheiten erfolgte beispielsweise bei Institutionen, Vereinen oder Nachlässen die Verzeichnung bis auf Dokument-Ebene. Bei der Grunderfassung der Archivalien wurde neben dem Kurztitel der Objekte eine inhaltliche Beschreibung angefertigt. Über die für die Katalogisierung gängigen Angaben von Laufnummer, Klassifikation, Laufzeit, Technikangabe, Umfang und Verzeichnungsstufe hinaus wurden die Namen beteiligter Personen oder die herausragende Nennung von Kunstwerken aufgenommen (Anlage 1). 6 Kassierungen Nach sorgsamer Prüfung und in Rücksprache mit den Abteilungen des Kunstmuseums wurden zahlreiche
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