53. Jahrgang H 11859

Die Monatsschrift für alle Eichsfelder · Heft 6 · Juni 2009

In dieser Ausgabe Das im Jahr 1802 825 Jahre Napoleons Kunstsammler Geografi e und Topo- Flüchtlinge in - Besitzer von Gerode? grafi e von Duder stadt 1946

Wiesenfeld Einzelpreis 2,50 EUR incl. 7 % MWSt Eichsfelder Wurst- und Spezialitätenverkauf Gunkel 37359 /Eichsfeld · Bergstr. 7 · Tel. 036075-60014 · Fax 036075-52005 Email: [email protected] Wir bieten Ihnen Original Eichsfelder Wurstspezialitäten, warm verarbeitet, mit Naturgewürzen schmackhaft gewürzt, nach alter Tradition handwerklich hergestellt. – Stracke, Feldgieker, frische Runde, abgehangene Runde. In Glas oder Dose erhältlich: Leberwurst, Gehacktes (Mett), Sülze, Schwartenwurst, Eisbein, Blutwurst, Weckewurst, Zwiebelwurst (Sortimentenliste gern erhältlich) – Eichsfelder Schnittkäse (Demeter) – Wurst- und Spezialitätenversand – Eichsfelder Spezialitäten von Ihrem Regionalvermarkter Gunkel Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 201 Der Kunstsammler im Auftrag Napoleons - Besitzer von Gerode? von Monika und Dr. Gerd Leuckefeld In einem Katalog für eine Ausstellung in Kassel 2008 war im erläuternden Text zu einer Abbildung zu lesen: „Als Vertrauter Napoleons profitierte Denon von dessen Dotationspolitik. Zusammen mit dem Adelstitel erhielt er ein Majorat, die Domäne Geroda bei Duderstadt im Königreich West- phalen.“1 Das erinnert zunächst an die Zeit der französischen Besetzung unserer Heimat zwischen 1806 und 1813 und wirft Fragen nach der o. g. Domäne und der Person auf, die diese beses- sen haben soll. Napoleon hatte nach der Schlacht von Jena und Auerstedt 1806 das Eichsfeld in Besitz genommen und es dann 1807 dem neu gegründe- ten Königreich Westphalen, das von seinem Bruder Jérôme Bonaparte regiert wurde, zugeschlagen. In der Gründungsurkunde für das König- reich hatte Napoleon im 2. Artikel festschreiben lassen, dass er sich die Hälfte der Allodialdomänen zur eige- nen Verwendung vorbehalte, um sie an verdienstvolle Militärs und Privat- Abb. 1: Portal der ehemaligen Klosterkirche in Gerode. personen zu vergeben.2 Diese Domä- nen wurden meist weiter verpachtet, die Erträge an die in Frankreich lebenden Do- Obrist Tugnot (Greifenstein), Domänendirek- natare abgeführt. So werden als Verpächter tor Tornezy (Harburg).4 3 u. a. genannt: General Lepin (Bischofstein), Die „Domäne Geroda“ gehörte demnach zu den Domänen, die nach dem Teilungstraktat Eigentumswohnungen vom 22. April 1808 in das Los des Kaisers gefallen waren. Da es in der dazu angefertig- – kaufen statt mieten – ten Übersicht im Harzdepartement nur eine · Kur- u. Kreisstadt im Eichsfeld/ Thüringen Mitte Deutschland · sichere Kapitalanlage ähnlich lautende Domäne gab, verbirgt sich (kl. ETW/E.) · 1A Lage und Qualität zu verkaufen: hinter der Aussage die Königlich Preußische Domäne Gerode, das frühere Benediktiner- 1 ½ Single-Wohnung / Zi.-App. / Studio sowie 2 ½ Zi.-Wohnung ideal für 2 Pers. (auch als kloster. FeWo / ZweitWo geeignet) Während z. B. die Domänen Reifenstein zentral, ruhig, Infrastruktur fußläufig und Scharfenstein relativ früh an Donatare Neubau, exklusives Liebhaberobjekt vergeben wurden, fehlen in den uns bis jetzt Zuschriften unter Chiffre 101 zugänglichen Quellen Hinweise für Gerode, 204 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

3 Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, Magdeburg 10 Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz: (LHASA, MD): Rep. B 37, C I, Nr. 2, Blatt 55 ff. V. HA., Rep. 12 I C, Nr. 3; Tableau alphabetique 4 Vgl. auch die Übersicht zur Vergabe von Dotations- contenant les objects en detail … domänen und Dotationshöhe (AF/IV/1040, docu- 11 LHASA, MD: Rep. B. 37, cI, Nr. 2, Bl. 67. ments relatifs à la Westfalia: Centra Historique des 12 Ebd. Archives Nationales, Paris) 13 Für die Unterstützung zur Klärung der Sachverhalte 5 Majorate sind Güter, die vom Kaiser als Schenkun- zum Wartheguth bei Rhumspringe und zu dessen gen vergeben wurden, nicht geteilt, verkauft oder Pächter danken wir den Herren Heinrich Diederich verpfändet werden durften. (Rhumspringe), Dr. Karl Heinz Vatterott (Gröben- 6 Vgl. Wescher, Paul: Kunstraub unter Napoleon. 2. zell), Dieter Wagner (Duderstadt) und Hilbert Wat- Auflage, Berlin 1978. terott (Hausen). 7 Denon war u. a. für den Transport der Quadriga 14 Duval, Carl: Das Eichsfeld. Sondershausen 1845. vom Brandenburger Tor nach Paris verantwortlich, 15 Iseke, Hermann (Bernardus Americanus): Aus hatte auch die Kunstsammlungen in Kassel geplün- Eichsfelds Vorzeit in Geschichte und Sage. Heili- dert. genstadt 1897. 8 Vgl. auch Wescher: Kunstraub (Anm. 6). 16 Nach Schopohl (In: Eichsfelder Heimatstimmen 9 Eine Kopie des Adelsbriefes und eine lesbare Dar- 1957, S. 415-417) ist in Jützenbach beim Umbau stellung des Textes in französischer Sprache stellte eines Hauses im Jahre 1937 eine Feuersteinpistole uns freundli­cherweise das Centre Historiques des spanischer Herkunft gefunden worden, die aus dem Archives Nationales in Paris zur Verfügung. Überfall am Heuberg stammen könnte. „Geographisch-statistische Beschreibung der im Jahre 1802 dem Preußischen Staate zugefallenen Entschädigungsprovinzen“ von Josef Keppler Im Jahr 1802 wurde der „Friede von Lunéville“ Noch im Jahr 1802 erschien in Berlin eine zwischen dem Deutschen Reich und Frank- umfangreiche Abhandlung mit einer aus- reich geschlossen. Darin wurden die Abtre- führlichen Beschreibung der zum Königreich tung der linksrheinischen deutschen Gebiete Preußen gelangten Gebiete, die als „Indem- an Frankreich festgelegt und die Übertragung nitätsprovinzen“ (Entschädigungprovinzen) der rechtsrheinischen geistlichen Kurfürsten- bezeichnet wurden. tümer sowie Reichsstädte an die betroffenen Während der Name des Verfassers leider deutschen Fürsten vereinbart. Noch vor dem unerwähnt bleibt, wird als Herausgeber der Reichsdeputationshauptschluss am 25. Feb- Buchhändler und Berliner Stadtrat Friedrich ruar 1803, der endgültige Festlegungen be- Maurer († 1825) genannt. inhaltete, wurden die Preußen zugesagten Territorien von diesen besetzt.1 In seiner Vorrede beruft sich der Verfasser auf Fragen, die dem „Patrioten“ bleiben und Am 3. August 1802, dem Geburtstag des preu- entscheidender Anlass für Herausgabe des ßischen Königs Friedrich Wilhelm III., zogen Buches gewesen sein könnten: „Hat dein Va- 200 Jäger und 100 Reiter des Leib-Kürassier- terland durch den Krieg … welcher Europa in regiments unter dem Kommando des Majors allen seinen Theilen erschütterte …gewonnen Leonhardi in die eichsfeldische Hauptstadt oder verloren? Welches sind die abgetretenen Heiligenstadt ein. Ihnen folgte eine vierköpfige und wie ist die Beschaffenheit der neuerwor- Zivilkommission, bestehend aus dem Kammer- benen Länder?“ gerichtsrat von Ludendorff, den Kriegs- und Domänenräten von Rohr und von Bassewitz Nach knapper Information über die Verluste und dem Kammergerichtsreferenten von Rau- durch den linksrheinischen Teil des Herzog- mer, die im Heiligenstädter Schloss, bis dahin tums Kleve, das Herzogtum Geldern und kurfürstliche Statthalterei, die preußischen Be- das Fürstentum Mörs, listet er die hinzuge- hörden zu etablieren begannen.2 kommenen Gebiete auf und kommt zu der Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 209

Zwei adliche Gerichte. Industrie im Lande ist durch einen ausge- Das Gericht der von Westerhagen über die dienten Dragoner, Namens Valentin Degen- Dörfer Brehne, Ferne, Hundeshagen und ein hardt, welcher 1680 zu Großbartlof mit 120 Drittel über Rheinolderoda; ferner über die Rthlr. nach und nach mehrere Weberstühle Pfarrdörfer Berbingeroda, Eilingeroda und errichtete, in Gang gebracht. Mit diesem klei- . nen Kapital hatte er, da es damals überall in Deutschland an Manufakturen fehlte, die Das Gericht der von Winzingeroda über die Wolle wohlfeil war, und deren Produkte hoch Dörfer Kalthanfeld, , Wehnda, Win- im Preise standen, so viel geschafft, daß er zingeroda und ein Drittel von Rheinolderoda ein Vermögen von 5600 Rthlr. hinterließ. Sei- Die herrschende Religion im Eichsfelde ist ne Kinder haben diese Arbeiten immer mehr die katholische, ungeachtet auch viele Ein- erweitert, und Nacheiferer gefunden, so daß wohner protestantisch sind. Die Einwohner sich nun an gedachtem Orte die nöthigen welche sich den Wissenschaften widmen, Walken, Färbereien, Pressen etc. befinden. ließen sich zu Heiligenstadt oder Duderstadt Ueberhaupt ist die Zahl der Weberstühle von von den Geistlichen bei dem Kommissariat 1680 bis 1775 auf 3000 angewachsen, wel- unterrichten, und besuchten dann eine aus- che mit der Feldarbeit abwechselnd 30.000 wärtige hohe Schule. Menschen beschäftigen. In diesem Ländchen werden Rasche, Eta- Anmerkungen mine, Kamelotte, Plüsche, ordinaire Tücher, 1 Ausführlich dazu Golland, Elmar: Die preußische Inbesitznahme des Eichsfeldes. In: Eichsfeld-Jahr- Flanelle, Leinwand c. verfertigt, welche auf buch 10 (2002), S. 195-204. den deutschen Messen guten Abgang fin- 2 Vgl. Keppler, Josef: Das Heiligenstädter Schloss. den. Die meisten dieser Zeuge aber werden Interessantes und Wissenswertes über den bedeu- in den Thüringischen Städten Langensalza, tendsten profanen Barockbau des Eichsfeldes. 4., Mühlhausen etc. gefärbt und appretirt. Diese bearb. Auflage, Heiligenstadt 2007, S. 16 f.

Zur Geografie und Topografie von Kirchworbis Ein Beitrag zum 800-jährigen Ortsjubiläum von Werner Fischer Im Nordwesten des Freistaates Thüringen im unser Ort im Lauf der Geschichte zu vielen Landkreis Eichsfeld befindet sich das Dorf Staatsgebilden gehört. Nachvollziehbar sind Kirchworbis. Unweit der Autobahn 38 und an die Zugehörigkeiten: der ehemaligen B 80 (heute Landesstraße - bis 531 zum germanischen Thüringerreich, 3080) in einer leichten Hanglage liegt die Ge- meinde am Langenberg, einem südlichen Aus- - zählte nachfolgend bis etwa 850 zum frän- läufer des Ohmgebirges, und der Südzipfel der kischen Siedlungsgebiet, Feldmark läuft wieder auf einer Erhöhung, dem - bis etwa um 975 unterstand der fränkische Sommerberg, aus. Südlich des Ortes quert, Gau Eichsfeld den sächsischen Herzögen, von Westen kommend, die Wipper die Feldflur. - nach 1000 zur Langgrafschaft Thüringen Kirchworbis liegt auf den geografischen Ko- gehörig, ordinaten 51° 25‘ nördliche Breite und 10° 24‘ - kam Kirchworbis 1124 mit der Harburg in östliche Länge. Die Fläche der zu Kirchwor- den Besitz der Erzbischöfe und Kurfürsten bis gehörenden Gemarkung beträgt 5,5 km². von Mainz, Zum Jahreswechsel 2008/09 lebten 1.510 Einwohner in der Gemeinde; daraus errech- - nach dem Frieden von Lunéville und dem net sich eine Bevölkerungsdichte von 275 Reichsdeputationshauptschluss 1802 zum Einwohnern/km². Königreich Preußen, Politisch seit der deutschen Wiedervereini- - wurde von 1807 bis 1813 von Napoleon gung 1990 im Freistaat Thüringen liegend, hat zum Königreich Westphalen gelegt, 212 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder Die Firmung der Hüpstedter früher und heute Von weiten Wegen und einem Unglücksfall von Edgar Rademacher Unter den Höhepunkten im Leben der katholi- Nicht immer war es so, dass der Bischof zur schen Kirchengemeinden in den Dörfern des Spendung der Firmung jede einzelne Ge- Eichsfeldes nimmt die Firmung eine besonde- meinde besucht. Bis zum Beginn des 20. re Stellung ein, insbesondere in ihrer Wahr- Jahrhunderts wurde die Firmung in einzelnen nehmung über den kirchlichen Raum hinaus. Orten für mehrere Ortschaften an einem oder Das im mehrjährigen Abstand stattfindende mehreren Tagen gespendet. So mussten die Ereignis erfährt seine äußere Brisanz durch Hüpstedter Firmlinge 1686 mit ihren Paten den Besuch und feierlichen Empfang des Bi- und Eltern bis nach (knapp 15 schofs oder Weihbischofs, die auch über den km!) pilgern, um das Sakrament der Firmung Kreis der katholischen Gemeindemitglieder zu empfangen. Dabei ist zu bemerken, dass hinaus noch immer eine hohe Achtung ge- die Kinder damals bereits im Kleinkindalter, nießen. etwa ab einem Jahr, gefirmt wurden. Sechs Das war auch in den Zeiten der kirchenfeind- Jahre später, 1692, fand die Firmung in Deu- lichen DDR-Ära im Eichsfeld nicht anders. na statt, was für die Hüpstedter nur eine gute So hatte beispielsweise Hüpstedt am 14. Wegstunde bedeutete. Im Jahre 1696 konn- Juni 1981 zwei Höhepunkte: Die Wahlen zu ten die Hüpstedter wählen zwischen Dingel- Volkskammer und Bezirkstag einerseits und städt (ca. 10 km) am 1. Oktober, Stadtworbis die Firmung andererseits. Bereits vier Wo- (14 km) am 4. und Reifenstein (7 km) am 5. chen vorher hatten der Bürgermeister und Oktober. der Vorsitzende der Nationalen Front auf ei- ner Einwohnerversammlung vor rund hundert Man stelle sich die Strapazen mit den klei- Teilnehmern auf dieses Doppelereignis in der nen Kindern in dieser Jahreszeit und bei den Gemeinde hingewiesen. Die Redner verban- Entfernungen vor. In den folgenden hundert den damit die Erwartung, dass das Dorf zu Jahren ging es fast ausnahmslos nach Rei- diesen Ereignissen geschmückt würde und fenstein zur Firmung, in Abständen von sechs die Einwohner möglichst noch vor dem Kirch- bis elf Jahren. 1779 fand die Firmung in Rei- gang ihre Stimme abgeben. Eine Woche vor fenstein am 23. November statt. Wenn es von dem Termin wurden diese Erwartungen noch Hüpstedt aus auch nur knapp zwei Wegstun- einmal durch öffentliche Aushänge in Erinne- den waren, dürfte der Weg bei diesem Termin rung gebracht. eine enorme Anstrengung gewesen sein. Am besagten Tage waren Schule und Bürger- Bei der Firmung 1839 in Worbis fungierten meisteramt sowie die Häuser einiger Lehrer der Lehrer Ernst Gunkel und die Exkonven- mit der Staatsfahne beflaggt. Andererseits wa- tualin Magdalena Hochhaus als Firmpaten ren die Straßen vom südlichen Ortseingang für alle Jungen bzw. Mädchen des Dorfes. bis zur Kirche mit Fähnchen, Fichtenreisig und Zwanzig Jahre später firmte Bischof Konrad Kirchenfahnen geschmückt, und viele Gläu- Martin in Deuna. Firmpate für „alle Jünglin- bige hatten sich zum Empfang des Bischofs ge“ aus Hüpstedt war dabei der „Junggesell vor der Kirche eingefunden. Der Bürgermeis- und Ackermann“ Friedrich Carl Rademacher, ter und ein Ratsmitglied beobachteten die An- der spätere langjährige Ortsschulze des Hö- kunft des hohen Gastes, begleitet von einer hendorfes. Letztmalig auswärts wurden die Motorradeskorte, und den Empfang durch den Hüpstedter Kinder Anfang August 1907 in Pfarrer und den Kirchenvorstand aus dem Hin- gefirmt. tergrund. Seit der Wende steht auch der Bür- germeister beim Empfang des Bischofs mit in Über die vermutlich erste Firmung in Hüpstedt der ersten Reihe und heißt den hohen Gast in am 31. August 1913 berichtete die Lokalpres- der Gemeinde willkommen. se wie folgt: 214 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

germeister und Ortsbürgermeister empfangen. Mit einer Kutsche sollte es dann durch die geschmückten Straßen zum Kirchplatz gehen, wo sich schon zahlreiche Gläubige zur Begrüßung eingefunden hatten. Beim Einsteigen des hohen Gastes in die Kutsche scheute das Pferd und ging durch in Richtung Dorf. Dabei streifte die Kutsche unterwegs ein Feuerwehrauto, wobei der Bischof und der Kutscher auf eine Grünfläche geschleudert wurden. Die dadurch er- littenen Prellungen und Schürfungen Abschließende Begutachtung der Verletzungen des erwiesen sich - Gott sei Dank - als Bischofs vor der Firmung 1999 in Hüpstedt durch den nicht so schwerwiegend, so dass das Mühlhäuser Notarzt Dr. Schütz. Firmungshochamt mit nur geringfügi- ger Verspätung beginnen konnte. lichen das Sakrament. Ab 1937 begaben sich die Fuldaer und später Erfurter (Weih-) Anmerkungen Bischöfe auf Firmungsreise ins Eichsfeld. 1 Direktor Rosterg war evangelisch und hatte ein gu- tes Verhältnis zum katholischen Ortspfarrer. Bei den Zur Firmung vor 10 Jahren, am 8. Juli 1999, späteren Bischofsbesuchen in Hüpstedt stellte der wurde Bischof Dr. Joachim Wanke aus Er- Arzt Dr. Klingebiel sein Auto zur Verfügung. furt am Ortseingang von Hüpstedt von Bür- 2 „Eichsfeldia“ 1913, Nr. 205.

Mühlhäuser Stadtsoldaten paradieren vor dem Mainzer Erzbischof Anmerkungen zum Besuch des letzten Kurfürsten von Mainz auf dem Eichsfeld (1. Teil) von Bernd Mahr

Es war im Juni des Jahres 1777, als der Lan- Fast alle namhaften Historiker des Eichs- desherr des Eichsfeldes, Kurfürst Erzbischof feldes, so auch Klemens Löffler, haben in Friedrich Karl Joseph von Mainz (Amtszeit aller Ausführlichkeit über dieses Ereignis 1774-1802), der aus dem rhein-fränkischen berichtet. Sein Aufsatz im 3 Jahrgang der Adelsgeschlecht von Erthal stammte, das Zeitschrift des Vereins für Eichsfeldische Eichsfeld besuchte. Heimatkunde 1908,2 den die „Eichsfelder „Der Kurfürst war gekommen, das Eichsfeld Heimatzeitschrift“ in Heft 12/2008 erneut genau kennen zu lernen, den bedrängten zum Abdruck brachte, war Anlass für die- Untertanen zu helfen. Es war keine Vergnü- sen Artikel. Erinnert sei hier an zwei Stati- gungsreise, […] sondern die ganze Zeit sei- onen der kurfürstlichen Reise, die meines nes Aufenthalts war dem Wohl der Unterta- Wissens bisher kaum beachtet wurden. Da nen gewidmet. Der Kurfürst zeigte sich sehr ist zum einen seine flüchtige Rast in Mühl- freigebig und milde: täglich wurde den Armen hausen auf der Hinreise und sein kurzes reichlich Almosen gespendet, arme Kranke Innehalten auf der Heimreise, als er die kur- wurden durch geistliche Räte aus seinem mainzische Enklave, die Vogtei Dorla, nahe Gefolge besucht, getröstet und unterstützt.“1 dem Dorf Niederdorla, passierte. 220 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder einem Johannes Vianney ausging“,3 zu spüren. oder der Gaststätte „Zur schönen Aussicht“ Der Seelenhirt Clemens Reinhardt, der Leben sowie die zahlreichen Wanderer, die die „Die­ und Lehre zu einem Ganzen vereinte, prägte te­röder Klippen“ besuchen und sich an der dort Dieterode in besonderem Maße, und deshalb gebotenen Fernsicht erfreuen, – alle kommen sind ihm auch mehrere Seiten der Ortsge- bei der Lektüre des Werkes auf ihre Kosten. schichte sowie zahlreiche Fotos gewidmet. Das Buch, das den Titel „Dieterode. Aus der Hervorzuheben wären weiterhin folgende Geschichte eines Eichsfelddorfes“ trägt und Themen: Das Verborgenhalten eines ver- 160 Seiten umfasst, kann man im Bürgermei- folgten Priesters aus Frankreich in Dieterode, steramt Dieterode (036082-40116) und in der das Finden eines wertvollen „Schatzes“ unter Gaststätte „Zur schönen Aussicht“ erwerben. einem Pflaumenbaum oder der Absturz eines Anmerkungen Flugzeuges im Zweiten Weltkrieg in der Nähe 1 Torsten W. Müller, der Autor dieses Beitrages, ist auch des Dorfes. Verfasser des hier genannten neuen Buches „Diete- rode. Aus der Geschichte eines Eichsfelddorfes.“ Auch für Leser, die in keinem direkten Kontakt 2 Dabei fiel auf, dass für die frühe Neuzeit Dietero- zu Dieterode stehen, ist das Buch lesenswert. des zahlreichere Quellen vorhanden sind als für die Ehemalige Schüler der landwirtschaftlichen Nachbardörfer oder Mackenrode. Berufsschule Dieterode, Gäste des franzö- 3 Leben und Lehre für ihn ein Ganzes. In: Eichsfelder sischen Gourmet-Restaurants „St. Georges“ Tageblatt, 24.11.1966

Flüchtlinge in Duderstadt 1946 von Dieter Wagner Anfang 1947 lebten noch rund 600.000 Deut- in Potsdam vereinbart hatten, „die Überfüh- sche in den ehemaligen deutschen Ostpro- rung … auf eine geregelte und menschliche vinzen östlich von Oder und Neiße. 1933 Weise“ durchzuführen, verlief die Deportation waren es rund 14 Millionen, bei Kriegsende der Deutschen vielfach unter chaotischen und 1945 noch 5 Millionen gewesen. Ein großer unmenschlichen Bedingungen,1 ihr fielen etwa Teil von ihnen war schon ab Ende 1944 vor 2 Millionen Menschen zum Opfer.2 der herannahenden Roten Armee nach Wes- Der Anteil der Heimatvertriebenen an der ten geflohen. Wohnbevölkerung betrug am 29.10.1946 in Im August 1945 kamen die drei Siegermächte der sowjetischen Besatzungszone 20,8 %, des Zweiten Weltkrieges auf der Potsdamer in der britischen Zone 13,9 % und in der US- Konferenz, zu der Frankreich nicht eingeladen Zone 16,3 %. Die französischen Behörden ver- war, überein, alle deutschen Staatsangehöri- weigerten den Zuzug von Flüchtlingen in ihre gen aus den - so der sowjetische Generallis- Zone; erst ab 1949, also nach der Gründung simus und Parteichef der KPdSU, Josef W. der Bundesrepublik Deutschland, wurde auch Stalin „inzwischen rein polnisch besiedelten“ sie in den Aufnahmeschlüssel aufgenommen.3 ehemaligen deutschen Ostgebieten (also v. a. Die in den ersten Jahren nach dem Zusam- Ostpreußen, Pommern, Schlesien, Ost-Bran- menbruch des Dritten Reiches in das Rest- denburg) in das verbliebene deutsche Staats- Deutschland hereinströmenden Flüchtlings- gebiet, das inzwischen in vier Besatzungs- massen stellten - und das gilt gleichermaßen zonen aufgeteilt worden war (UdSSR, USA, für die Westzonen als auch die Sowjetische Großbritannien und Frankreich), auszusiedeln. Besatzungszone - für die aufnehmenden Ge- Mit mehr als 2 Millionen Vertriebenen erreich- meinden, die selbst oft Hunger litten und vom ten die daraufhin einsetzenden Ausweisungen Kriege zerstört waren, eine Belastung dar, die im Jahre 1946 ihren Höhepunkt, als allein in kaum zu bewältigen war. der britischen Zone 1,375 Millionen Flüchtlin- Trotzdem bildete der Gesamtvorgang von ge von jenseits der Oder und Neiße unterge- Flucht und Vertreibung (d. h. inklusive Flucht bracht werden mussten. Obwohl die Alliierten aus der SBZ/DDR in die Westzonen/BRD) Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 223

Das historische Eichsfeldfoto

Die Klassen 1 bis 4 im Jahr 1950 in der Volksschule mit der Lehrerin Tilly Naumann. Samm- lung: Gerhard Germeshausen.

Lengenfeld unterm Stein, Dorfstraße mit Eisenbahnviadukt, 1928. Sammlung Heino Kühn, Heilbad Heiligenstadt. 224 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Eichsfelder Persönlichkeiten Unvergängliche Spuren in Hohengandern, und Der Maler und Grafiker Theodor Hausmann von Karl Eberhardt Monatelang war Albert Kohl aus Eschwege Am 4. August 1940 heiratete er Sophia Al- mit der ihm eigenen Beharrlichkeit auf der brecht, die in Hohengandern wohnhaft war. Suche nach dem Schöpfer des Bauernkriegs- Beide zogen in das Haus Nr. 118 in Hohen- gemäldes im Geismarer Kulturhaus. Außer gandern. Aus der Ehe gingen zwei Kinder dem Signum „T. Hausmann 1949“ hatte er hervor. In diesem Haus, in dem er sich ein anfänglich keine weiteren Angaben, bis ihn Atelier einrichten konnte, entstanden unge- ein Hinweis nach Hohengandern führte, wo zählte Kunstwerke. inzwischen Wichtiges und Interessantes über Unterbrochen wurde seine künstlerische einen über Jahrzehnte im Eichsfeld beheima- Tätigkeit durch die Einberufung zum Kriegs- teten Künstler ermittelt und niedergeschrie- dienst, der von 1939 bis fast 1945 seine ben werden konnte. Dienste forderte. Nach seiner Heimkehr konn- Vor 100 Jahren, am 25. Januar 1909, wurde te er sich voll auf die Kunstmalerei konzent- Theodor Hausmann in Brackwede, einem rieren. Er wurde vielfältig aktiv, besonders auf Ort unweit von Bielefeld, geboren. Er war der dem Gebiet der Kunstmalerei, bei Kirchenre- Mittelere von drei Geschwisterkindern. Nach novierungen, aber auch im öffentlichen Wir- dem Schulbesuch erlernte er den Beruf ei- ken. In Heiligenstadt gestaltete er Meisterkur- nes Malers und Anstreichers. Dieser Tätig- se und nahm gemeinsam mit Obermeistern keit ging er bis zum Jahre 1940 nach. Schon des Malerhandwerks Prüfungen ab. Zeitweilig während dieser Zeit beschäftigte er sich wirkte er nebenberuflich als Bibliothekar in mit Malerei und Grafik, war aber nie darauf seiner Heimatgemeinde Hohengandern und bedacht, sich auf diesem Gebiet fach- oder als Zeichenlehrer in den Schulen Arenshau- hochschulmäßig weiterzubilden. sen, Hohengandern und . Vorhandene Kunstwerke in Kirchen und ge- meindlichen Einrichtungen sind Zeugnisse seines Wirkens und geben Auskunft über die künstlerischen Fähigkeiten Hausmanns. Für den Zeitraum von 1945 bis 1965 sind um- fangreiche Arbeiten bekannt, für die er verant- wortlich zeichnete. In den Jahren 1945-1948 nahm er die Kirchenrenovierung in Hohengan- dern vor und schuf 14 Ölgemälde für den neu- en Kreuzweg in der St.-Bartholomäus-Kirche. Die Kirche in Freienhagen, die evangeli- sche Friedenskirche in und die Schwesternkapelle in haben ihm Renovierungen zu verdanken. 1952 malte er für das Altarblatt des 200 Jahre alten Hoch- altars in der Kirche „St. Jakobus“ in Uder mehrere Wechselbilder. Die St.-Matthäus- Kirche erhielt von ihm das De- Abb. 1: Siebente Kreuzwegstation in Hohengan- ckengemälde „Die sieben Werke der Barm- dern, gemalt von Theodor Hausmann 1945/48. herzigkeit“, das allerdings heute nicht mehr Foto: Josef Keppler. vorhanden ist. 226 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Berichte aus dem Eichsfeld

aus Meldungen der Thüringer/Eichsfelder Allgemeine, Thüringer/Mühlhäuser Allgemeine, ­Thüringische Landeszeitung/Eichsfelder Tageblatt, Eichsfelder Tageblatt (Duderstadt) zusammengestellt von Edgar Rademacher

Arenshausen. Ein Blitzeinschlag in eines der am 1. September 1955 ihren Betrieb auf. Von die- beiden Betriebsgebäude des Heidkopftunnels am sen 26 Schülern trafen sich Mitte April 18 zu ihrem Abend des 8. Mai führte zu einem Ausfall der Si- dritten Klassentreffen in Deuna. Die ersten beiden cherheitstechnik und zu einer 24-stündigen Sper- Treffen fanden 2004 und 2007 in Niederorschel rung der Röhre in Richtung Halle. statt. Die damalige Schule existiert nicht mehr, so Bernshausen. Das 75-jährige Bestehen der Frei- dass das Treffen im Nachbarort durchaus legitim willigen Feuerwehr Bernshausen wurde mit einem ist. Die Teilnehmer kamen aus der ganzen Repu- Festakt am 16. und 17. Mai gebührend gefeiert. blik vom bayerischen Murnau bis nach Halle und Organisierten Brandschutz hingegen gibt es schon Merseburg. Erinnerungen wurden ausgetauscht, seit über 270 Jahren im Ort. Sehenswürdigkeiten besichtigt und ein Wiederse- hen vereinbart. Birkungen. Der rund acht Kilometer lange Rund- weg um den Stausee erfreut sich bei Ausflüglern zunehmender Beliebtheit. Allerdings fehlen noch informative Hinweisschilder für ortsfremde Gäste. Brehme. Die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg hatte am letzten Aprilwochenende zu einem Zelt- lager in Brehme eingeladen. Über 100 Pfadfinder aus dem Landkreis Eichsfeld nahmen die Einla- dung an und nutzten das reichhaltige Angebot. Breitenbach. Bei der grundhaften Erneuerung der Otto-Reutter-Straße wurde kürzlich ein rund acht Meter tiefer Brunnen entdeckt und freigelegt. Der Brunnen ist in einem guten Zustand und soll erhalten werden. Breitenworbis. Die ehemalige Grundschule wird Klassentreffen. Gruppenbild vor dem Wasser- derzeit mit einem Kostenaufwand von 2,7 Millio- schloss Deuna. nen Euro in ein Pflegeheim umgewandelt, das sich Unter dem Dach des Heimatvereins „Am Dün“ hat schwerpunktmäßig der Behandlung Demenzkranker sich kürzlich hier eine Wandergruppe formiert. widmen wird. Die Eröffnung soll Anfang August sein. In die Sanierung der Turnhalle sollen 485.500 Euro Dieterode. Rund 400 Gäste waren am 24. April in diesem Jahr fließen. Dazu gibt es 193.800 Euro zum Heimatabend im Rahmen der 825-Jahr-Feier vom Land, die der Thüringer Wirtschaftsminister der Südeichsfeldgemeinde gekommen. Von der Jürgen Reinholz am 5. Mai vor Ort überreichte. druckfrischen Publikation „Dieterode - Aus der Ge- schichte eines Eichsfelddorfes“ wurden dabei auf Am Ostermontag trafen sich 19 Jubilare des Jahr- Anhieb 150 Exemplare verkauft. gangs 1940, die im April 1949 die erste heilige Kom- munion empfangen hatten, zur Feier ihrer diamante- Duderstadt. Das Krankenhaus „St. Martini“ will nen Kommunion. Das feierliche Hochamt zelebrierte sein Behandlungsangebot erweitern und dazu zu- Ortspfarrer Knopp gemeinsam mit dem Jubilar und sätzliche Ärzte und Pflegekräfte einstellen. So ist Schulkameraden Pfarrer Otmar Wieg. Dieser hielt auch die Eröffnung eines weiteren Operationssaa- auch die Festpredigt, in der er u.a. die verflossenen les und die Einrichtung eines Herzkatheter-Labors sechs Jahrzehnte Revue passieren ließ. vorgesehen. Brochthausen. Das Bergdorf kann in diesem Jahr Das Duderstädter Haus des Handwerks in der auf seine erste urkundliche Erwähnung vor 675 Bahnhofstraße ist nach einstimmigem Votum der Jahren zurückblicken. Im August soll das Ereignis Kreishandwerkerschaft Südniedersachsen an die gefeiert werden. Sparkasse verkauft worden. Deuna. Mit 20 Mädchen und sechs Jungen in ei- Anfang April konnte der Vorstandsvorsitzende der ner 9. Klasse nahm die Mittelschule Niederorschel Sparkasse Duderstadt, Alfons Wüstefeld, auf eine 230 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Kirche, Kultur und Traditionen Treffen der Familien Mecke und Genau in Duderstadt

Aus Anlass des 100-jährigen Geburtstages von und für die Linie Genau 255 Personen ausfindig Karl Mecke trafen sich die Sippen von Aloys, Al- gemacht, die auf einer speziellen Internetseite alle fons und Dr. Friedrich Mecke, Duderstadt sowie dargestellt wurden. Daraus resultierte ein vier Me- die Sippen von Wilhelm, Adam und Alois Genau, ter bzw. sechs Meter langer Familienstammbaum, Geismar/Hülfensberg. Zu dem Familientreffen ka- der für das bessere Kennenlernen der Familien men 135 Teilnehmer für drei Tage nach Duderstadt, sehr hilfreich war. davon 77 Angehörige der Familie Mecke und 58 Angehörige der Familie Genau. Die weiteste An- Höhepunkt des Treffens war ein Familiengottes- reise legte die Steyler Missionsschwester Angelina dienst in der St.-Cyriakus-Kirche den Pfarrer Ro- Geharz aus Ghana zurück. land Genau aus Dingelstädt zelebrierte. Die Organisation hatte Helmut Mecke übernom- Das Familienerinnerungsfoto entstand am Aus- men. Er hatte für die Linie Mecke 177 Personen sichtsturm des Pferdeberges.

Wie ich die Seele der Heimat geschaut von Karl Mecke (1909-2006) Es war im Vorfrühling, in der Osterzeit. Die Bäume glitzernd und sprühend das Licht zurück wir eine hatten noch nicht ihr dichtes Laubkleid angelegt. Kristallschale. Da war mir, als hätt‘ ich die Seele der Aber in allen Zweigen regte sich das neue Leben Heimat geschaut, die scheu ist und sich nicht gerne und auf den Feldern keimte das erste Grün. Wir wa- dem Menschen sichtbar macht, die streng ist und ren gerade auf dem Ausläufer des Ohmgebirges, schweigend. Aber in der Schöpferlaune des jungen dem Sonnenstein, als ich mich – schon fast auf der Jahres warf sie ihre grauen Hüllen fort – und jetzt Höhe – zufällig umwandte. Und da sah ich das wei- liegt sie da offen und froh für jeden sichtbar, der sich te Land vor mir liegen, dessen endloser Horizont in gläubig ihr naht. den graublauen Dunst, in die unendliche Kuppel des Ein anderes Mal – es war im Herbst – aber wieder Himmels übergeht. Hier und da ragt ein Kirchturm war es das Wasser, das mir die Seele meiner Hei- hervor, und um ihn geschart eine Reihe roter Häu- mat zeigte. Wolken hetzten, jagten sich am Himmel. sergiebel halb versteckt zwischen Baumgruppen. Wir saßen am Rande des schilfbewachsenen Sees. Aber das Schönste war das: Auf den einsamen See, Immer wieder musste ich auf die schaumgekrönten der mitten in der Heimatlandschaft wie das Auge Wellen blicken, die sich wieder im Schilf verloren. des Eichsfeldes liegt, schien die Sonne, und er warf Vor uns lag der Steg, der weit in die Fluten reicht. Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 231

Die geborstenen Weidenstämme stöhnten im Sturm Rastlosigkeit schlagen die Wellen, der Sturm heult und die schwankenden Äste spielten mit Regen und und es jagen die Wolken. – So ist auch die Seele der Wind. Möwen flogen klagend umher. Ihr helles Ge- Heimat, rastlos und unruhig, kämpfend und ringend, fieder schien nicht zu dem dunklen Rahmen der aber stets siegend. Und wer sie nicht genau kennt, Landschaft zu passen. – Immer heftiger wurde der der darf sich ihr nicht nahen, den weist sie mürrisch Sturm. Kreischend suchte alles, was kreucht und zurück. Sie ist eigen und doch so gütig, so unendlich fleucht, Schutz hinter den bis zur Erde gebogenen gütig, und zitternd froh über jeden Heimkehrer, auch Weidenstämmen. Von der Rinde tropft es wie Trä- wenn ihr Auge weint. nen. Wir mussten aufstehen, mussten uns mit aller Zur Erinnerung an Karl Mecke, der am 18. Mai 2009 Kraft gegen den Sturm stemmen. In unaufhörlicher seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.

Genuss-Tour Eichsfeld kern. Schlusspunkt der Tour war der Besuch der Am 25. April hatten die Erzeugerbörse Eichsfeld bundesweit beachteten Ausstellung „Kunst in der und HVE Eichsfeld Touristik zur ersten Genuss- DDR“ in der Galerie in der Kemenate. Sämtliche Tour Eichsfeld eingeladen. An den Busbahnhöfen Teilnehmer waren sich einig: „Ein rundum stimmi- Heiligenstadt, Dingelstädt, Leinefelde und Worbis ges Angebot.“ waren insgesamt 26 Interessenten zugestiegen. Informationen über weitere Termine: HVE Eichs- Kompetente Reisebegleiter waren Christel Funke feld Touristik e,V., Gülden Creutz, Rossmarkt 3, von der Erzeugerbörse Eichsfeld und Kreiswe- 37339 Leinefelde-Worbis, Tel.: 036074 - 621650. gewart Alexander Baum. Erste Station war das historische Rathaus in Duderstadt. Nächstes Ziel Obernfelder Kreuz war die Rhumequelle, die mit einer Schüttung von hat wieder einen Corpus 2.000 Liter pro Sekunde als drittgrößte Quelle Eu- ropas gilt. Und weil die Rhume in die Leine mün- Das Kreuz an der Straße von Obernfeld nach Brei- det, verteilte Funke an diesem idyllischen Fleck- tenberg hat wieder einen Corpus. Das von Fami- chen Erde ein Fläschchen „Leinewasser“. lie Gödecke vor mehr als dreißig Jahren gestiftete Wegekreuz war mehrfach geschändet worden. Vandalismus trug in den vergangenen Jahren im- mer wieder dazu bei, dass der Corpus vernichtet wurde beziehungsweise stark beschädigt in der Feldflur lag. Nach dreimaliger Zerstörung fand man ihn in der nahen Umgebung. Der Torso befindet sich nunmehr in der Obernfelder Friedhofskapelle. Clemens Kopp hat sich nun erneut der Angele-

Der Gesundheit zuliebe im Kneipp-Sanatorium „St.-Benno-Stift“ in Bad Lauterberg im Harz, einem Haus der Hildesheimer Vinzentinerinnen, finden Sie Ruhe Reiseleiterin Christel Funke verteilt an der Rhume- und Geborgenheit. Pauschalangebote für Kneipp- quelle „Leinewasser“ an die Reisegruppe (Foto: A. und Reha-Kuren unter ärztlicher Leitung. Baum). Preiswerte Wohlfühltage und -wochen. Zum Mittagessen in der gemütlichen Bauern- Gut geeignet für Gruppenreisen. stube der Agrargenossenschaft „“ in Bischofferode gab es kräftige Eichsfelder Gern senden wir Ihnen Informationsunterlagen. Schlachtesuppe und leckere Wurstspezialitäten. Ihre Kontaktperson: Oberin Sr. M. Ignatia Geschäftsführer Martin Zappe lud anschließend Lönsweg 1-3 · 37431 Bad Lauterberg zu einem Betriebsrundgang ein. In Großbodungen Tel. 0 55 24 / 964-0 · Fax 964-195 führte Gerlinde Gräfin von Westphalen durch die www.kneipp-sanatorium-bennostift.de einstige Wasserburg und den historischen Orts- Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 233

Aus den Eichsfelder Vereinen

Aufbruch 1989 – Zeitgeschichte – vor mehr als 800 Jahren beim Kauf von Obernfeld ­Fotos zwischen Eichsfeld und Harz angemerkt: „Hast du Obernfeld, dann hast du im- mer Geld.“ Grobecker, der an diesem Abend mit Die Grenze war Hansjörg Hörseljau seit seiner dem ihm eigenen trockenen Humor förmlich über Jugend ein Dorn im Auge und hat ihn gleichzeitig immer wieder angezogen. Jetzt sind seine Fotos mit dem Titel „Aufbruch 1989 – Zeitgeschichte“ in einer umfangreichen Ausstellung in der Galerie in der Burg in Großbodungen zu sehen; ein weiterer Beitrag zur Thematik „20 Jahre danach“. Auge in Auge stand der Fotograf DDR-Grenzaufklärern ge- genüber und hat fotografiert. Unmittelbar nach der Grenzöffnung hat er die Menschen in ihren Autos aus der DDR auf den Weg in den Westen im Bild festgehalten. Auch bei der Grenzöffnung zwischen Walkenried und Ellrich war er mit dabei. Auch hier hat er Menschenschlangen beim Durchbruch der Sperranlagen mit seiner Kamera festgehalten. In der Ausstellung in der Kemenate in Großbodungen sind ungewöhnliche und bisher unveröffentlichte Bürgermeister Ehbrecht (links) und Präsident Gro- Fotos zwischen Eichsfeld und Harz zu sehen. becker freuen sich mit Helena Käsehagen und Jo- Hansjörg Hörseljau lebt seit seiner Jugend im Harz hanna Rittmeier über jugendlichen Nachwuchs bei und ist als Fotograf unter anderem für den „Spie- den Frünnen. Foto: Germeshausen gel“ und „Focus“ tätig. Die Ausstellung ist noch bis zum 28. Juni, jeweils Mittwoch bis Sonntag von sich selbst hinauswuchs, führte durch ein gut drei- 14 bis 18 Uhr zu sehen. In dieser Zeit ist auch das stündiges kulturelles Programm, in dem Obernfel- Cafe in der Kemenate geöffnet. der Brauchtum, Eigenart und, wie er sagte, der Gerhard Germeshausen buchstäbliche Fleiß und das gute Miteinander der Menschen stets prägend waren. „Obernfeld steht als Symbol für unseren christlichen Glau- ben und für Tradition.“ Dieses Motto unterstrichen zum Auftakt Anneliese & Hermann musikalisch mit dem Lied „Mien Heimatdörp“. Auf Platt, wenn auch nach eigenen Worten ein bisschen holperig, hieß Bürgermeister Dietmar Ehbrecht die Gäste willkommen. Sein Appell: „Lärt den Kinrern wear, Plattdütsch tau spräken!“ Wie ein roter Faden zogen sich Obernfelder Trachten und Schwet- schenmauskrücken und –brote durch den illustren Abend. Damit sich die Gäste von der Qualität des Schwetschenmaus überzeugen konnten, wurden Gerlinde Gräfin von Westphalen erläutert die Aus- Mausstückere als Geschenk an die Anwesenden stellung. Foto: Germeshausen verteilt. Je ein Glas mit dem köstlichen Mus erhiel- ten auch alle Akteure des Abends. Elisabeth Wag- Im Jubiläumsjahr kamen 220 Plattdüt- ner gab sodann das Rezept bekannt, in dem Maus und Krücken gewissermaßen eine Einheit bildeten. sche Frünne in den Museumskrug Auch optisch galt es, Kulturgut zu demonstrieren: Kultur, gepaart mit viel Brauchtum, Witz und Hu- die Trachtentanzgruppe führte drei Tänze vom mor, prägte den Plattdütschen Abend im Museums­ Feinsten auf. Die „Marktbesucherinnen“ Helena krug in Obernfeld. „Wä fiert 825 Joahre Owarnfeld“, Käsehagen und Johanna Rittmeier führten vor, so der Präsident der Plattdütschen Frünne, Wer- dass sich auch Jugendliche mit Plattdeutsch und ner Grobecker, der 220 Gäste begrüßen konnte. Brauchtum identifizieren. Eine Geschichte mit his- Nach seinen Worten hatte die Äbtissin Agnes II. torischem Hintergrund (von der Isenboan) erzählte 234 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Elisabeth Krone, und Renate Sommer-Wüstefeld und Erich Anhalt verteilte die Preise an die Gewin- stellte ihren Familienverband vor. Beide haben ner. Schnell verging der schöne Nachmittag. Der ihre familiären Wurzeln in Obernfeld. Winchen und 1. Vorsitzende hat alle noch einmal an die Marien- Anna Käsehagen glänzten mit Lieddarbietungen, Andacht am 21. Mai in der Kirche zur Hl. Familie und Anna Ehbrecht hatte „dä Scharten miener in Dortmund-Brünninghausen um 14.30 Uhr erin- Omamme“ parat. Ständchen und Gratulation gab nert. Er wünschte allen Anwesenden einen guten es für zwei 70jährige Geburtstagskinder. Auch sie Heimweg. Danach wurde das Eichsfelder Heimat- erhielten jeder ein Glas Obernfelder Schwetschen- lied gesungen. – Wir laden ein zur Wallfahrt nach maus. Als Werbeträger für das Jubiläumsdorf wur- Bochum-Stiepel am 7. Juni 2009. Beate Funke den die Obernfelder Tasse und die Neuauflage der einstmals von Franz Kurth verfassten Ortschronik vorgestellt. Von alten Gepflogenheiten berichte- te Elisabeth Fuhrmann: „Vor 50 Jahren bei Tante Eichsfelder Ahnenbörse Rosa Mühe“. Monika Müller, Lydia Langenohl und Maria Schneemann durften als „Altstars“ mit ihrem Ortsfremde im Kirchenbuch von Seulingen (Fort- Sketch nicht fehlen. Mit dem Lied von den Hexen setzung aus Heft 4/2009): in der Walpurgisnacht, der Frage nach dem Leben des ollen Brokemeiers und dem Dank an die Spar- Joseph Illemann, V. Joannis Illemann, Bernshau- kasse für jahrelange Förderung der plattdeutschen sen, ∞ 15.11.1797 Elisabeth Rittmeyer, V. Jacob Sprache endete der Abend. Rittmeyer, * 25.07.1773, † 27.06.1840. Anna Mar- Gerhard Germeshausen garetha Jacobi, † 29.02.1738, Ehefrau vom Förs- ter Georg Jacobi. Georg Jacobi, † 04.05.1738, Förster, Seulinger Warte. Andreas Jagemann, aus Dortmund. Zu unserer Versammlung mit Bingo- Kreuzebra, * ca. 1726, † 30.12.1772, ∞ 23.08.1761 Spiel am 26. April 2009 in der Gartenanlage „Fröh- Maria Elisabeth Zwingmann, * 28.01.1729. Maria liche Morgensonne“ in Dortmund-Aplerbeck konn- Magdalena Jagemann, illegitim, * 23.01.1785, † te der 1. Vorsitzende Erich Anhalt 36 Personen 13.04.1785, M. Elisabeth Jagemann, † 06.08.1785. begrüßen, besonders begrüßte er das Vereinsmit- Christoph Jacobi, Obernfeld, ∞ 24.06.1812 Anna glied Arnold Benedix, der nach langer Krankheit Maria Rust. Christoph Jacobi, Obernfeld, Witw., E. an dieser Versammlung teilnehmen konnte. Erich Joh. u. Elisabeth Jacobi, 39 J, ∞ 21.07.1818 Anna Anhalt bedankte sich für die ihm erwiesenen Auf- Maria Magdalena Wucherpfennig, * 25.12.1784, E. merksamkeiten und guten Wünsche zu seinem Joh. u. Magdalena Rink. Friedrich Jacobi, Pfar- Geburtstag am 23. April und übermittelte Grüße an rer in Seulingen, † 25.05.1810, 60 J., gebürtig aus die Versammlung von Herrn Gerold Wucherpfen- Rhumspringe. Christian Martin Jünemann, Pfarrer nig, Minister im Freistaat Thüringen. Nach dem in Seulingen, † 24.03.1781, 68 J. Maria Kathari- gemeinsamen Kaffeetrinken verlas er den Bericht na Aloysia Jacobi, † 04.04.1803, 15 J.4 M.21 T. unserer 1. Schriftführerin Beate Funke vom Früh- Gottlieb Jung, * 24.03.1906, M. Almine Zapfe geb. jahrsspaziergang im Rombergpark am 29.03.2009. Jung, * 16.11.1863, Witwe des Ackermannes Jo- Anschließend hat er ein Gedicht „Über die schöne hannes Zapfe. Marianna Jacubes, * 10.10.1939 Jugend“ vorgelesen. Nun konnte das Bingo-Spiel Himmingerode, ~ 29.10.1939 Seulingen, landwirt- beginnen. Helmut Funke drehte die Glückstrommel schaftlicher Arbeiter Andreas Jacubes u. Anna

Wie in den letzten Jahren erscheint Anfang Juli 2009 eine Doppelausgabe der Eichsfelder Heimatzeitschrift für die Sommermonate Juli und August. Die Vereine und Verfasser von Beiträgen für unsere Heimatzeitschrift wer- den gebeten, ihre Manuskripte für diese Doppelausgabe bis spätestens zum 15. 6. 2009 der Redaktion zu übergeben. Später eingehende Artikel können erst in der Ausgabe September berücksichtigt werden. Wir bitten um Ihr Verständnis. Die Redaktion Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 235 geb. Botos aus Freiwald/Slowakei. Michael Ilkiw, tadiensis, ∞ copulatus est 23.6.1709 cum virgine * 28.07.1943 Göttingen, ~ 26.12.1943 Seulingen, Anna Margaretha Eickemeyer, filia Christophori ukrainische landwirtschaftliche Arbeiterin Paranka Eickemeyer, Försterß deß ho. Ratß aus Duder­ Ilkiw aus Lurawenka, z. Z. Himmingerode. stadt u. civis. Johannes Christianus Johannes Klinckhardt, Du- Anfragen und Hinweise bitte an Alois Scholz, derstadianus professionis seae Statuarius fil. D. Taschenberg 3, 99734 Nordhausen, Tel. 03631- Andreas Klinckhardt, Senatoris et civis Duders- 998038, E-Mail [email protected].

Kennen Sie das Eichsfeld?

Liebe Leserinnen und Leser, malerisch im Südeichsfeld gelegen ist der diesmal im gesuchten Dorf hergestellten mechanischen gesuchte Ort. Er wird 1399 erstmals urkundlich er- Spielzeuge. wähnt, und seine Bewohner tragen den Spitzna- men Mahltiepchen oder Kesperknatter. Die Kirche Ihre Lösung schicken Sie bitte bis zum 12. Juni per ist dem hl. Bartholomäus geweiht. Weit über die Grenzen des Eichsfeldes hinaus begehrt sind die Postkarte an die Redaktion EHZ Verlag Mecke Druck Postfach 1420 37107 Duderstadt

Der Gewinner erhält das Buch 800 Jahre Burg Scharfenstein Die Lösung des letzten Rätsels lautete: Burg Hanstein.

Das BuchDas Jubiläum„800 „800 Jahre Burg S� arfenstein“Jahre ist der Anlass, um eine auf dem neuesten Stand befi ndli� e, rei� bebilderte Ges� i� te der Burg von ihren Anfängen im Mitt elalter bis zur Gegenwart vorzulegen. Das Burgjubiläum geht zurü� auf die Erwähnung des Diet- Burg Scharfenstein“ri� der Böhme von S� arfenstein im Jahre 1209. Zu diesem Zeitpunkt gehörte die Burg den Grafen von Glei� en. Von den Glei� engrafen ging sie im Jahre 1294 in den Besitz des Mainzer Erzstift es über. Hinrei� end Platz wird in dem Band dem Aufenthalt von Heinri� Pfeiff er auf der Burg und der Zerstörung des „Adels- hat unserenestes“ dur� aufständis� Leserin e Bauern im Jahre 1525 gewidmet. Da von der Burg S� arfenstein aus die kurmainzis� en Vögte das glei� namige Amt verwalteten, fi nden si� in dem Bu� viele interessante Details zur Historie der ehemals zum Amt S� arfenstein gehörenden Dörfer zwis� en Steinba� im We- Gertraudsten und MühlhauNiederors� el im Osten. - Näher an der Gegenwart sind die Passagen, die si� mit der Nutzung der Burg seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts be- fassen. Sie war Domänenvorwerk, Sitz eines Revierförsters und Standort für ein Kinderferienlager und immer wieder beliebtes Wanderziel. Unter ihren Mauern fanden Lehrerkon- sen, Witzenhausen,ferenzen statt und kämpfen Sportler beim Lauf „Rund um den S� arfenstein“ um Sieg und Platz. Am S� luss des Bu� es wird zu einem Rundgang um das vom Glanz und von der Bürde des Alters geprägte Burgge- 800 Jahre mäuer eingeladen. Dem aufmerksamen Betra� ter bleiben gewonnen.Mauerreste Herzlichen von staufi s� en Possen und die nun wieder ge- s� lossene Absturzstelle der Außenmauer ebenso wenig 800 Jahre Burg Scharfenstein Burg Scharfenstein verborgen wie alte Gefängnisräume, in Stein ges� lagene Jahreszahlen und das zum Zei� en der Zugehörigkeit zum Glückwunsch.Erzstift Mainz eingemeißelte Mainzer Rad. 1209 - 2009 ISBN 978-3-936617-89-4 Beiträge zur Geschichte von Burg und Amt Scharfenstein im Eichsfeld 9 783936 617894

Eichsfelder Anekdote

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser von Peter Anhalt Im letzten Heft der „Eichsfelder Heimatzeitschrift“ Der dortige Bedarf an interessanten Leichen berichtete Steffen Schüler unter dem Titel „Alles scheint auch in den Landgemeinden bekannt für die Medizin“ über eine Akte im Heiligenstädter gewesen zu sein. In den Dörfern des Eichsfeldes Stadtarchiv, aus der hervorgeht, dass Leichen von hatte der Wissensdurst Göttinger Mediziner ein Verbrechern zur wissenschaftlichen Auswertung gewisses Misstrauen hervorgerufen. In Steinbach möglichst an das „Anatomische Theater Göttin- führte dieses Misstrauen im September 1870 zu gen“ zur liefern seien. makabren Konsequenzen. 236 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Der um 1860 unbestritten stärkste Mann des Dor- Doch bei den misstrauischen Steinbächern kamen fes hieß Josef Schneider. Er verdiente sein Brot Zweifel auf. Sie vermuteten, dass die Leiche die- beim Fernaer Gastwirt Schlotterhose. ses stattlichen Mannes zu Studienzwecken nach Eines Tages beobachtete er, wie sein Dienstherr Göttingen entführt worden sei. vergeblich versuchte, einen störrischen Ochsen Schließlich fanden sich einige junge Männer, die in den Stall zu bringen. Da rief er im Brustton der dem Gerücht auf den Grund gehen wollten. In Überzeugung: „Den wollen wir bald hinkriegen.“ einer dunklen Nacht schlichen sie sich auf den Zunächst verpasste der dem Ochsen eine kräftige Friedhof oberhalb des Dorfes. Das Grab wurde Tracht Prügel. Geholfen hat es nicht. Trotz Zerrens in aller Stille geöffnet. Als der Sarg erreicht war, und Schiebens ging das Tier nicht weiter. Plötzlich schoben sie den Deckel etwas beiseite, und ein nutzte der Ochse eine leichtsinnige Position seines junger Mann namens Karl Schneider griff beherzt überheblichen Gegners und drückte den stärksten in den Sarg. Dann raunte er den anderen zu: „Har Mann Steinbachs mit einem kräftigen Stoß gegen lät dinne, ich haa ne an dan Hoorn“. die Mauer. Der Stoß war so kräftig, dass Schneider kurze Zeit später (im Alter von 50 Jahren) verstarb. Damit war die Identität der Leiche festgestellt, Seine Leiche wurde im Sarg von Ferna nach Stein- wenn auch nicht amtlich, so doch auf roh-burschi- bach transportiert und unter großer Anteilnahme kose Weise. beerdigt.

Eichsfelder Mundart Reiselust – Eichsfelder mit froh Wanderblut ... von Gisela Wüstefeld Schon früher sagte man dem Eichsfelder Reiselust oft nicht bezahlbar, nicht notwendig. Wallfahrten bil- nach. Das stimmte sicher bei den Wanderarbeitern deten da die Ausnahme. und -arbeiterinnen, die, um Geld zu verdienen, Doch als das Wirtschaftswunder auch im Eichsfeld in die Fremde reisen mussten. Handelsleute und Einzug hielt, wurden Tagesbusreisen immer belieb- Wandermusikanten haben damals schon fremde ter. Es war die Gelegenheit, über den Tellerrand zu Kontinente bereist. schauen, Neues zu entdecken, den Horizont zu Die Daheimgebliebenen, vor allem die Eichsfelde- erweitern. Und, dass es im Laufe der Jahrzehnte rinnen, waren fest eingebunden in ihre Pflichten und immer wieder etwas Neues zu erkunden gab, er- in die Dorfgemeinschaft. Reisen war fast unmöglich, zählen meine Bus-Reisegeschichten.

Rötzelhafte Strotenlechter Wei reskiere denn, in dein fufziger Joahrn Me mat doch emol war andres seihen, als Fröwensminsche ut-de-foahrn? al wie bloat up sien How rümedeklajen.“ Unentberlich würn Fröwensluje-werke, Denn Chretchen, dat was tau bedöwwern, in Hus, Hofe un Felle – Kindre, Köke, Kerke! sei würn man kleine Mon(d)schienböwern. Mannsluje doacheejen, dei würn fein rut, An Doge lag dei Arbeit alle ohne Klotz an Beine, doa führn dei alle ut. up ött aläne, in Hus, Hof un Stalle. Sponsornreisen – von de Industrie, Noa Fäjeromet chef et in Felle dei Pflichten, was doamols dei Renner – wei noch wie. märst ching et in Düstern na Hus, met Latüchten. Upmol wurd bee manchen „Frauenbunne“ Upmol kreig Chretchen tan Utfoahrn Jelüste, oak inelut ne näje Reiserunne. worümme oak nich, dei Käuhe stund‘n chüste. Son Utflug koste joa nichde Welt. Futtern, Messen un Aajere utnöhm Drieste Fröwens hot sek chliek anemeld‘t. doatau solln dei Kindere sek mol bequem. Dei bangen wurten met Engelstungen Un dat dei sek nich bloas ower de Mettwost her- fur dei Dogesutflüge inefungen. moket, Oak bee Chretchen bärn se dat Brewier: wurd ne Stunze Boahnsoppen vurekoket. „No foahre doch met össek mol mier! Dei Utflug was schön, Chretchen harre ‘ne Spaß, 238 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder

Buchvorstellungen

Nicole Grochowina: Das Eigentum der Frau- ter besonderer Beachtung en. Konflikte vor dem Jenaer Schöppenstuhl im der Rechte der Frauen, wird ausgehenden 18. Jahrhundert. Veröffentlichun- im dritten Teil abgehandelt. gen der Historischen Kommission für Thüringen, Grundvoraussetzungen, Zu- Kleine Reihe Band 26, Köln-Weimar-Wien 2009, gang zum Eigentum, Schutz 451 Seiten, zwei Karten, ISBN 978-3-412-20289-7, von Eigentum und Verlust Euro 49,90. von Eigentum werden hier Die Neuerscheinung ist für die Geschichte des unter der besonderen Fra- Thüringer Raumes von großem Interesse, behan- gestellung der Rolle der Frau delt sie doch über das eigentliche Thema hinaus untersucht und dargestellt. die Geschichte des Jenaer Schöppenstuhls sowie Das abschließende Fazit seine Aufgaben und Arbeitsweise. Diese von Jena- zeigt, dass der Spagat zwischen zeitgenössi- er Professoren der juristischen Fakultät besetzte schen Vorstellungen vom Geschlechterverhältnis Institution sollte nicht nur Gutachten zu juristischen und von der Eigentumsfähigkeit von Frauen so- Streitfällen fertigen, sondern auch Rechtssprüche wie Rechtsnormen und fakultativ anzuwendenden fällen. Der Schöppenstuhl wurde 1566 gegründet Rechten durchaus im Interesse der Frauen gelang. und existierte bis zum Jahre 1881. Er wurde aus Ein umfangreiches Quellen- und Literaturverzeich- dem gesamten Deutschen Reich kontaktiert, so nis sowie ein Anhang runden den Band ab. Die- auch aus dem Eichsfeld. Für den hier näher be- ser enthält ein Schriftenverzeichnis der Schöppen, leuchteten Zeitraum von 1780 bis 1800 kamen je ein Verzeichnis der Gutachten von auswärtigen ein bis zwei Anfragen aus Heiligenstadt, Steinbach Spuchkollegien sowie ein Register. und Neustadt, die Zahl der Anfragen aus dem da- Ein konkreter Fall vom Eichsfeld wird in der Pub- mals noch schwarzburgischen Großbodungen lag likation nicht behandelt. Zwar wird auf den Seiten noch darüber. 270-273 ein Fall abgehandelt, bei dem mehrfach Nach einer umfassenden Einleitung, die den For- die Situation im Eichsfeld erwähnt wird. Bei nähe- schungsstand resümiert, die Fragestellungen der rer Betrachtung deutet aber alles darauf hin, dass Arbeit erläutert, Quellenlage und Methode vorstellt, hier nicht unser Eichsfeld, sondern die südthürin- beschäftigt sich der zweite Teil umfassend mit dem gische Stadt Eisfeld gemeint ist. Offensichtlich Jenaer Schöppenstuhl in der frühneuzeitlichen Ge- ist ein Verschreiber oder die Falschlesung in den richtslandschaft. Hier werden Gutachtergremien in Akten Ursache für diese Fehldeutung. der frühneuzeitlichen Gerichtslandschaft, der ei- Insgesamt handelt es sich bei der vorliegenden gentliche Jenaer Schöppenstuhl und die Rahmen- Publikation um eine interessante und lesenswerte bedingungen seiner Rechtssprechung behandelt. Arbeit, die für rechts- und kulturgeschichtlich Inte- Das eigentliche Thema, die Ausgestaltung der ressierte vielfältige Aufschlüsse liefert. Eigentumskultur durch Eigentumsprozesse un- Paul Lauerwald

Veranstaltungen

20 Jahre danach Galerie in der Burg/Historische Kemenate 05.-07. Juni, „Ost-West-Seminar“. Ort: Burg Bo- Freitag, 12. Juni, 19.30 Uhr: Buchlesung „Christo- denstein, Bodenstein. phine Reinwald - Schillers Schwester“ – Dr. Annet- 11. Juni, 17.30 Uhr, „Grenzlandgespräche“, Erin- te Seemann stellt ihr im Mai 2009 erschienenes nerungen an die alltäglichen Repressionen der neuestes Buch vor. DDR-Zeit. Ort: Bildungsstätte am Grenzlandmu- Sonntag, 28. Juni, 11.00-17.00 Uhr: „Tag der Rose“ seum Eichsfeld, Teistungen. - Sonderprogramm - Filmschlager der 30er und 17. Juni, 14.00 Uhr, „Gedenkfeier 17. Juni 1953“. 40er Jahre dargeboten von Katja Rommel und Ort: Grenzlandmuseum Schifflersgrund, Asbach- Margarete Schurmann-Spengler. Sickenberg. Infos: Dr. Gerlinde Gräfin von Westphalen · Flecken- str. 41 · 37345 Großbodungen · Tel. 036077-18934 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 239

Verein für Eichsfeldische Heimatkunde / Hansteiner Burggarten und Kräutergarten. Veran- Heimatverein „Goldene Mark“ stalter: IGB e.V. Göttingen/Eichsfeld. (Untereichsfeld) e.V. Sonnabend, 20. Juni 2009, 14.00 Uhr: Burg - Amts- Wallfahrtskalender Juli 2009 sitz - christliches Begegnungszentrum. Aus der Ge- schichte des Scharfensteins von den Anfängen bis 05.07., Große Wallfahrt Germershausen, 9.30 Uhr zur Gegenwart. Vortrag von Dr. Gerd Leuckefeld, Wallfahrtsamt Leinefelde-Worbis. Treffpunkt: Hof der Burg Schar- 05.07., Wallfahrt „Mariä Heimsuchung“ Breitenholz, fenstein. 10 Uhr Wallfahrtshochamt 11.-19.07., Ökumenischer Pilgerweg Leinefelde- Wege zur Freiheit – Hülfensberg, Abschlussgottesdienst 19. Juli, 10 Uhr 20 Jahre friedliche Revolution 05.07., Klüschenwallfahrt „Mariä Heimsuchung“, 10 10.-21. Juni 2009 Theaterfestival auf der ehemali- Uhr Wallfahrtshochamt gen innerdeutschen Grenze im Eichsfeld 12.07., Pferdewallfahrt Etzelsbach, 10 Uhr Wall- Heimweh nach Drüben – Theaterstück über eine fahrtshochamt innerdeutsche Trennung. 12.07., Große Wallfahrt zum Höherberg, 9.30 Uhr Noch ‘ne Grenze im Kopf – Theater im Museum. Wallfahrtsamt Wege zur Freiheit – Seminare in der Bildungsstätte (für Schulen) 19.07., Trachtenwallfahrt Klüschen Hagis, 10 Uhr Frei geboren – länderübergreifendes Theaterpro- Heilige Messe jekt für Schulen. 19.07., Wallfahrt nach Annaberg, 10 Uhr Prozession Informationen: 036071-97112. von Struth, anschließend Amt auf dem Annaberg 20.07., Fahrzeugsegnung Etzelsbach, 14 Uhr An- „Klausenhof“ Bornhagen dacht 14. Juni, 10.00-18.00 Uhr: „Tag des offenen Gar- 26.07., Fahrzeugsegnung auf dem Höherberg, tens“. Mittelalterliche Gärten des Klausenhofs: 18.30 Uhr Amt mit Fahrzeugsegnung

Personalien (ohne Gewähr)

burtstag: Rita Gödeke (77), Ewald Wiegandt (73), Hel- Liebe Leserinnen und Leser, mut Menge (68), Horst Gieseler (67), Walter Busse Sie haben selbst die Möglichkeit, Gratulationen (74), Herbert Schulze (68), Werner Gatzemeier (67), oder andere wichtige Personalia in unserer Hei- Franz Busse (77), Reinhold Truthmann (76), Renate matzeitschrift kostenlos zu veröffentlichen. Bitte Stockfisch (70), Albin Senge (82), Vin­zenz Leineweber haben Sie Verständnis, dass nur Zuschriften be- (71), Alfred Klippstein (75), Maria Krebs (78), Edith Gat- rücksichtigt werden, die in der nächstfolgenden zemeier (69), Anna Maria Ifland (83);Bernterode. Wir Ausgabe publiziert werden sollen. Bitte verwenden gratulieren zum Geburtstag: Rosa Kaltwasser (78), Sie dazu ausschließlich das auf der vorletzten Sei- Dora Elisabeth Kramer (76), Alfons Kohl (72), Adelheid te abgedruckte Formular. Kramer (79), Klara Becker (81), Anna Leibeling (73), Maria-Elisabeth Raabe (78), Martha Fütterer (78), Hein- Ascherode. Wir gratulieren zum Geburtstag: Minna rich Mosebach (81), Karl Sternickel (81), Helmut Kull- Köppe (73), Heinz Köppe (75), Alfred Wehenkel (80), mann (68), Walter Bley (72), Werner Eberhardt (83), Adolf Handritzke (68); Beberstedt. Wir gratulieren zum Helga Riemekasten (69), Margareta Busse (73), Paula Geburtstag: Karl-Josef Breitenstein (71), Erna Scholl- Wilhelm (81), Theresia Müller (67), Manfred Wilhelm meyer (88), Udo Kaufhold (69), Franz-Jochaim Scholl- (69), Anna Kaufmann (96), Hilkelise Schröter (67), Ani- meyer (65), Theresia Schollmeyer (73), Walter Weber ta Przybilla (75); Bickenriede. Wir gratulieren zum (82), Wilfried Braun (67), Luise Schollmeyer (70); Ber- Geburtstag: Agnes Ortmann (67), Kunibert Wand (83), lingerode. Wir gratulieren zum Geburtstag: Hans- Herbert Burger (69), Ludwig Trapp (71), Heinrich De- Herbert Klinkowski (81), Heinz-Josef Klinkowski (76), genhardt (78), Richard Henning (68), Ingrid Lerch (71), Luzia Hartung (93), Christa Herwig (67), Franz Lichten- berg (66), Maria Ertmer (89), Gisela Adolph (69), Helga Geismar (Eichsfeld), Wallfahrtsort Hülfensberg Hannemann (71), Maria Klinkowski (76), Inge Bosold Schöne, renovierte Doppelhaushälfte im Fach- (65), Wilhelm Lichtenberg (78), Karin Dornieden (65), werkhaus mit Terrasse u. Garten, komplett und Ewald Lichtenberg (83), Katharina Hannemann (87), sehr gut ausgestattet, zu vermieten oder zu ver- Katharina Schroll (77), Reinhold Faßhauer (67), Christa kaufen. Preis VB. Leineweber (68); Brehme. Wir gratulieren zum Ge- Tel. 01 71 -2 01 82 63 Eichsfelder Heimatzeitschrift – Die Monatsschrift für alle Eichsfelder 243 Eichsfelder Heimatzeitschrift-Bestellcoupon Eichsfelder Heimatzeitschrift-Abo zum Abo-Vorzugspreis von nur 23,-- € incl. 7 % MWSt. im Jahr, inklu- sive Versandkosten. Für das laufende Jahr zahle ich nur noch den anteiligen Preis ab dem ersten Bezugsmonat. Das Abonnement ist jederzeit zum Jahresende kündbar. Kündige ich nicht, besteht das Abo für das nächste Kalenderjahr fort.  Ja, ich möchte die Eichsfelder Heimatzeitschrift abonnieren. Schicken Sie mir die Eichsfelder Heimatzeit- schrift monatlich ab Heft/Monat ...... an die unten angegebene Adresse Eichsfelder Heimatzeitschrift-Geschenk-Abo  Ja, ich möchte ein Eichsfelder Heimatzeitschrift-Abo verschenken. Zu den gleichen ­günstigen Zah­lungs­kon­ditionen wie beim normalen Abo. Zur Überreichung an die beschenkte Person erhalte ich per­sönlich eine Geschenk-Urkunde. Das Geschenk-Abo soll gelten (Zutreffendes ankreuzen)  bis Ablauf des Jahres 20 ......  zunächst ohne zeitliche Begrenzung, aber mit jederzeitiger Kündigungsmöglichkeit zum Jahresende. Bitte schicken Sie die Eichsfelder Heimatzeitschrift monatlich ab Heft/Monat ...... an: (Name und Anschrift der beschenkten Person bitte in BLOCKSCHRIFT ausfüllen)

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Hiermit ermächtige(n) ich (wir) Sie, die Bezugsge- bühren der Eichsfelder Heimatzeitschrift von meinem ______(unserem) Bankkonto durch Lastschrift einzuziehen. Datum, Unterschrift Bitte senden an Verlag Mecke · Postfach 1420 · 37107 Duderstadt (Eichsfeld) · Fax 0 55 27/98 19 39 ------Anzeige hier abtrennen und per Post oder Fax senden an Mecke Druck und Verlag · Postfach 1420 · 37107 Duderstadt (Eichsfeld) · Fax 0 55 27/98 19 39 Ein besonderer Service für unsere Leser Ihre kostenlose private Kleinanzeige für die Rubrik Personalien Veröffentlichung ohne Gewähr – für Druckfehler keine Haftung.  Wir gratulieren  zum Geburtstag  zur silbernen Hochzeit  zur goldenen Hochzeit  zur diamantenen Hochzeit  Verstorben Eintrag aufnehmen unter Ort

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Inhaltsverzeichnis

Monika u. Dr. Gerd Leuckefeld: Der Dieter Wagner: Flüchtlinge in Duderstadt ­Kunst­sammler im Auftrag Napoleons - 1946 220 ­Besitzer von Gerode? 201 Das historische Eichsfeldfoto 223 Josef Keppler: „Geographisch-statistische Eichsfelder Persönlichkeiten ­Beschreibung der im Jahre 1802 dem Preußi- Karl Eberhardt: Theodor Hausmann 224 schen Staate zugefallenen Entschädigungs­ Berichte aus dem Eichsfeld provinzen“ 204 mitgeteilt von Edgar Rademacher 226 Werner Fischer: Zur Geografie und Topo­ Kirche, Kultur und Traditionen 230 grafie von Kirchworbis 209 Aus den Eichsfelder Vereinen 233 Edgar Rademacher: Die Firmung der Kennen Sie das Eichsfeld? 235 Hüpstedter früher und heute 212 Eichsfelder Anekdote 235 Bernd Mahr: Mühlhäuser Stadtsoldaten Eichsfelder Mundart 236 ­paradieren vor dem Mainzer Erzbischof 214 Buchbesprechungen 238 Torsten W. Müller: Dieterode – 825 Jahre Veranstaltungen 238 ­Ortsgeschichte in Buchform 218 Personalien 239

Titelbild: Wiesenfeld mit der St.-Peter-und-Pauls-Kirche. Foto: Josef Keppler

Eichsfelder Heimatzeitschrift - Die Monatsschrift für alle Eichsfelder Internet: www.meckedruck.de/eichsfeld ISSN 1611-1648 Herausgeber: Mecke Druck und Verlag für den Redaktionsadresse: Eichsfelder Heimatzeitschrift Heimat- und Verkehrsverband Eichsfeld e.V. Postfach 1420, 37107 Duderstadt (Eichsfeld), Fax (05527) 98 19 39­

Redaktion: Gerhard Germeshausen, Manuskripte - in neuer Rechtschreibung verfasst - und Fotos senden Sie bitte Josef Keppler, Helmut Mecke, ausschließlich an die Redaktion. Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie uns zu einem Edgar Rademacher Ausdruck auch Ihre Text-Datei, auf Diskette oder über eine E-Mail, zur Verfügung­ stellen würden. Für unaufgefordert zugesandte Unterlagen wird ­keine Gewähr E-Mail-Adresse ausschließlich für über­nom­men. Eingangsbestätigungen erfolgen nicht. Eine persönliche Abgabe von Beiträge und redaktionelle Mitteilungen: ­Manuskripten ist im Verlagsbüro Mecke Druck, Christian-Blank-Straße 3, 37115 [email protected] Du­der­stadt (Eichsfeld), zur Weiterleitung an die Redaktion möglich. Die Veröffent- lichung von Beiträ­gen kann nur vorgenommen werden, wenn diese eindeutig mit Beirat: Klaus Freyberg, Bilshausen, Wolfgang Friese, dem Namen und der Adresse­ des Autors bezeichnet sind. Manuskripte,­ die von Heilbad Heiligenstadt, Eduard Fritze, Wachstedt, Ewald der ­Re­daktion nicht ­verwendet werden, können nur zurückgesandt werden, wenn Holbein, Dingelstädt, ­Erwin Hunold, Niederorschel, Bertram der Einsender einen ausreichend frankierten Rücksendebriefumschlag beilegt. Kieler, Struth, Jens Kuhr, Gelliehausen, Dr. Gerd ­Leuckefeld, Eine Stellungnahme erfolgt nicht. ­Leinefelde, Herbert Pfeiffer, Duderstadt, Josef Rogge, Die Redaktion behält sich eine Kürzung der Beiträge vor. Aufsätze und Beiträge ­Worbis, Gerold Wucherpfennig, Seulingen geben ausschließlich die Meinung und den Kenntnisstand des Verfassers wieder. Redaktionsschluss ist am 10. eines jeden Monats.

Verlag, Herstellung und Anzeigenannahme: Kündigungen sind nur zum Jahresende möglich. Mecke Druck und Verlag, Inh. Helmut Mecke e.K. Zahlungen für die »Eichsfelder Heimatzeitschrift« Postfach 1420, 37107 Duderstadt (Eichsfeld) Verlag Mecke Druck Duderstadt Telefon Vertrieb: (05527) 981922 Sparkasse Duderstadt Konto-Nr. 380 (BLZ 26051260) eMail: [email protected] Bitte geben Sie bei Zahlungen oder Adressenänderungen immer für Mitteilungen an die Vertriebsabteilung Eichsfelder Ihre Kundennummer an. Heimatzeitschrift Abonnement incl. Postzustellung und 7 % MWSt. jährlich 23,00 € Telefon Anzeigenberatung: Ausland 34,00 €, Einzelpreis 2,50 € + Porto, incl. 7 % MWSt. (05527) 98 19 20, Fax (05527) 98 19 39 Bei Nichtlieferung ohne Verschulden des Verlages oder in Fällen RG Göttingen HRA 101158 höherer Gewalt keine Entschädigung. Anzeigenschluss am 20. eines jeden Monats Die Eichsfelder Heimatzeitschrift erscheint jeweils am Monats- Adressenänderungen werden vom Verlag nur anfang. schriftlich entgegengenommen. 800 Jahre Burg Scharfenstein

Beiträge zur Geschichte von Burg Das Jubiläum „800 Jahre Burg S� arfenstein“ ist der Anlass, um eine auf dem neuesten Stand befi ndli� e, rei� bebilderte und Amt ScharfensteinGes� i� te der Burg von ihren Anfängen im im MittEichsfeld elalter bis zur Gegenwart vorzulegen. Das Burgjubiläum geht zurü� auf die Erwähnung des Diet- ri� der Böhme von S� arfenstein im Jahre 1209. Zu diesem Zeitpunkt gehörte die Burg den Grafen von Glei� en. Von Herausgegeben imden Glei�Auftrag engrafen ging der sie im StadtJahre 1294 in denLeinefelde- Besitz des Mainzer Erzstift es über. Worbis von Josef Hinrei�Reinhold end Platz wird und in dem Günther Band dem Aufenthalt Henkel von Heinri� Pfeiff er auf der Burg und der Zerstörung des „Adels- nestes“ dur� aufständis� e Bauern im Jahre 1525 gewidmet. Da von der Burg S� arfenstein aus die kurmainzis� en Vögte Format 16 x 23,5 cm,das glei� 304namige Amt Seiten, verwalteten, fi 77nden si� Farb- in dem Bu� und viele interessante Details zur Historie der ehemals zum Amt S� arfenstein gehörenden Dörfer zwis� en Steinba� im We- 122 s/w-Abb., 9 Tabellen,sten und Niederors� farbig el im Osten. bedruckter Vor- Näher an der Gegenwart sind die Passagen, die si� mit der und Nachsatz, Festeinband,Nutzung der Burg seit dem Duderstadt Beginn des 19. Jahrhunderts 2009 be- fassen. Sie war Domänenvorwerk, Sitz eines Revierförsters und Standort für ein Kinderferienlager und immer wieder beliebtes Wanderziel. Unter ihren Mauern fanden Lehrerkon- ferenzen statt und kämpfen Sportler beim Lauf „Rund um den S� arfenstein“ um Sieg und Platz. Am S� luss des Bu� es wird zu einem Rundgang um das vom Glanz und von der Bürde des 22,90Alters geprägte Burgge- € 800 Jahre mäuer eingeladen. Dem aufmerksamen Betra� ter bleiben Mauerreste von staufi s� en Possen und die nun wieder ge-

s� lossene Absturzstelle der Außenmauer ebenso wenig 800 Jahre Burg Scharfenstein Burg Scharfenstein verborgen wie alte Gefängnisräume, in Stein ges� lagene Jahreszahlen und das zum Zei� en der Zugehörigkeit zum Erzstift Mainz eingemeißelte Mainzer Rad. 1209 - 2009 ISBN 978-3-936617-89-4 ISBN 978-3-936617-89-4 Beiträge zur Geschichte von Burg und Amt Scharfenstein im Eichsfeld www.meckedruck.de/buch6299 783936 617894

Inhaltlich umfasst das Werk die Geschichte der Burg Scharfenstein von den Anfängen bis Gegenwart, während das Amt Scharfenstein mit den dazu gehörenden Dörfern eine schwerpunktmäßige Darstellung im Zeitraum von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des Mainzer Kurfürstentums zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfährt. Das Jubiläum „800 Jahre Burg Scharfenstein“ ist der Anlass, um eine auf dem neuesten Stand befindliche, reich bebilderte Geschichte der Burg von ihren Anfängen im Mittelalter bis zur Gegenwart vorzulegen. Das Burgjubiläum geht zurück auf die Erwähnung des Dietrich der Böhme von Scharfenstein im Jahre 1209. Zu diesem Zeitpunkt gehörte die Burg den Grafen von Gleichen. Von den Gleichengrafen ging sie im Jahre 1294 in den Besitz des Mainzer Erzstiftes über. Hinreichend Platz wird in dem Band dem Aufenthalt von Heinrich Pfeiffer auf der Burg und der Zerstörung des „Adelsnestes“ durch aufständische Bauern im Jahre 1525 gewidmet. Da von der Burg Scharfenstein aus die kurmainzischen Vögte das gleichnamige Amt verwalteten, finden sich in dem Buch viele interessante Details zur Historie der ehemals zum Amt Scharfenstein gehörenden Dörfer zwischen Steinbach im Westen und Niederorschel im Osten. Näher an der Gegenwart sind die Passagen, die sich mit der Nutzung der Burg seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts befassen. Sie war Domänenvorwerk, Sitz eines Revierförsters und Standort für ein Kinder- ferienlager und immer wieder beliebtes Wanderziel. Am Schluss des Buches wird zu einem Rundgang um das vom Glanz und von der Bürde des Alters geprägte Burggemäuer eingeladen. Dem aufmerksamen Betrachter bleiben Mauerreste von staufischen Possen und die nun wieder geschlossene Absturzstelle der Außenmauer ebenso wenig verborgen wie alte Gefängnisräume, in Stein geschlagene Jahreszahlen und das zum Zeichen der Zugehörigkeit zum Erzstift Mainz eingemeißelte Mainzer Rad.

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