Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft Bad Waldsee - Bergatreute
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Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft Bad Waldsee - Bergatreute Zusammenfassende Erklärung für die 6. Änderung des Flächennutzungsplans der VWG Bad Waldsee – Bergatreute im Bereich Bleiche gem. §6 Abs. 5 BauGB Dem Flächennutzungsplan (FNP) und seinen Änderungen ist gemäß §6 Abs. 5 BauGB eine zusammenfassende Erklärung beizufügen über die Art und Weise, wie die Umweltbelange und die Ergebnisse der Öffentlichkeits-und Behördenbeteiligung im FNP bzw. den FNP- Änderungen berücksichtigt wurden, und aus welchen Gründen der Plan nach Abwägung mit den geprüften, in Betracht kommenden anderweitigen Planungsmöglichkeiten gewählt wurde. 1. Ziele der FNP-Änderung Durch die Änderung des Flächennutzungsplanes im Bereich „Bleiche“ wird die planerische Voraussetzung für eine umfassende städtebauliche Entwicklung der Achse Fischteiche- Bleiche-Hirschhof-Altstadt geschaffen. Anstoß dieser Entwicklung ist der am 06.02.2012 vom Gemeinderat beschlossene städtebauliche Rahmenplan „Entwicklungspotenziale Kernstadt“. Wesentliche Ziele sind die Herstellung einer Fußgänger-Achse, einer Festwiese, des Bleiche-Parkplatzes unter Bäumen, Flächen für einen Neubau einer Stadthalle / Mehrzweckhalle und Flächen für den Einzelhandel. Dies soll unter einer behutsamen Einbindung in den Landschaftsraum geschehen. Dafür wird mit der 6. Änderung des Flächennutzungsplanes die planerisch-rechtliche Grundlage geschaffen. Der vorliegende, durch den Gemeinderat am 06.02.2012 beschlossene städtebauliche Rahmenplan macht eine Alternativenprüfung für die Änderung des Flächennutzungsplans nicht notwendig. Die Prüfung alternativer Planungsstandorte für den Bereich Bleiche war bereits Teil des städtebaulichen Rahmenplans. Der räumliche Geltungsbereich der Änderung des Flächennutzungsplanes umfasst eine Fläche von ca. 37.555 qm. 2. Berücksichtigung der Umweltbelange Im Rahmen des Flächennutzungsplan-Änderungsverfahrens wurden die voraussichtlichen erheblichen Umweltbelange ermittelt und eine Umweltprüfung gem. § 2 Abs. 4 BauGB durchgeführt. Im Rahmen der Begründung wurde ein Umweltbericht gem. § 2a Nr. 2 BauGB dargelegt. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung im Sinne des Gesetzes zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) wurde im Rahmen des Flächennutzungsplanverfahrens durchgeführt. Der Umweltbericht zum Bebauungsplan „Bleiche“ mit der Speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (SaP), der faunistischen Untersuchung und der Maßnahmenübersicht wird dem Umweltbericht zur 6. Änderung des Flächennutzungsplanes im Bereich Bleiche als Anlage angefügt. Der Umweltbericht war Gegenstand der Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden und Träger sonstiger Belange sowie der abschließenden gerechten Abwägung durch die Verwaltungsgemeinschaft Bad Waldsee-Bergatreute. Zusammenfassend war festzustellen, dass unter Berücksichtigung der Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und zum Ausgleich der erheblichen Umweltauswirkungen keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen zu erwarten sind. Die Ergebnisse der Umweltprüfung wurden in der Abwägung berücksichtigt. Die im Bebauungsplan „Bleiche“ und dem Maßnahmenplan (FP Sigmund, 15.05.2018) vorgesehenen vorgezogenen Maßnahmen (CEF) und Vermeidungsmaßnahmen müssen entsprechend umgesetzt werden. 3. Art und Weise der Berücksichtigung der Ergebnisse der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung 3.1 frühzeitige Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und der Öffentlichkeit Es wurde ein Vorentwurf des Flächennutzungsplanes für den Bereich „Bleiche“ erarbeitet, welcher im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung vom 27.02.2017 bis einschließlich 10.03.2017 öffentlich ausgelegt wurde. Aus der Öffentlichkeit gingen keine Stellungnahmen ein. Die Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange, deren Aufgabenbereiche durch die Planung hätten berührt werden können, wurden mit Schreiben vom 19.06.2017 zur Abgabe einer Stellungnahme zum Vorentwurf aufgefordert. Der Zeitraum dafür betrug 23.06.2017 bis einschließlich 21.07.2017. Es gingen 5 Stellungnahmen ein. Die Stellungnahmen wurden geprüft und sind in den Abwägungsprozess eingestellt worden. Die Äußerungen bezogen sich vorrangig auf umweltbezogene Themen und bauleitplanerische Unklarheiten. Landratsamt Ravensburg Stellungnahme vom: 19.07.2017 Koordinierte Stellungnahme Landratsamt Ravensburg zu folgenden Belangen A. Bauleitplanung 1 Rechtliche Vorgaben aufgrund fachgesetzlicher Regelungen, die im Regelfall nicht überwunden werden können, mit Rechtsgrundlage Der Verwendungszweck einer Gemeinbedarfsanlage muss im Flächennutzungsplan hinreichend konkret und eindeutig bestimmt werden. Die im Plan vorgeschlagene Bezeichnung „Öffentliche Dienstleistung“ wird der Zweckbestimmung einer Stadthalle/Mehrzweckhalle u.E. nicht gerecht, da hiermit keine öffentliche Verwaltung oder kein öffentliches Unternehmen, das Dienstleistungen erbringt, geplant ist. U.E. sollte das Planzeichen daher mit weißer Schraffur (für Planung) neu hinzugefügt werden mit neuer Beschriftung für die tatsächlich geplante Nutzung, z.B. sinngemäß entsprechend PlanZV Nr. 4.1 „Kulturellen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen“. Geplante Grünfläche - Festwiese: Grünflächen müssen im Wesentlichen aus Grünflächen bestehen. Bitte ergänzen Sie in der Begründung, dass die Festwiese als „Grünfläche“ hergestellt werden soll. Ansonsten sollte der Begriff „Grünfläche“ gestrichen werden. Die neuen Bauflächen sind so abzugrenzen, dass sie außerhalb des künftig berechneten Überschwemmungsgebiets (HQ 100) liegen, siehe auch Stellungnahme unter D. C. Naturschutz 1. Rechtliche Vorgaben aufgrund fachgesetzlicher Regelungen, die im Regelfall nicht überwunden werden können, mit Rechtsgrundlage 1.1 Artenschutz sowie Umweltbelange (§ 1 a, 2 IV BauGB, §§ 30, 44 ff. BNatSchG) Auf FNPL-Ebene müssen für den Änderungsbereich die Belange des Umweltschutzes nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1 a BauGB im Rahmen einer Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB ermittelt werden und in einem Umweltbericht nach § 2 a BauGB zusammengefasst werden. Ebenfalls muss auf dieser Ebene geklärt werden, dass artenschutzrechtliche Belange der Planung nach § 44 BNatSchG nicht entgegenstehen bzw. das Thema auf BP-Ebene bewältigt werden kann. Schutzgebiete (u.a. § 30 Biotope) dürfen durch die Planung nicht beeinträchtigt werden; ggf. kann deren Qualität bzw. Funktionalität durch geeignet platzierte Ausgleichsmaßnahmen verbessert werden. Es wird auf die Aussagen/Gutachten zum BP „Bleiche“ (vgl. Protokoll vom 23.07.2013) verwiesen. Wen der schon im Jahr 2012 durchgeführten Brutvogelerfassung, die schon Anfang Mai noch vor dem Einzug von Langstreckenziehern abgeschlossen wurde und wegen der Neueinstufung der Vögel in einer neuen Roten Liste (2016) muss eine Neukartierung und Neubewertung der Brutvögel in einer Artenschutzprüfung durchgeführt werden. D. Oberflächengewässer 1. Rechtliche Vorgaben aufgrund fachgesetzlicher Regelungen, die im Regelfall nicht überwunden werden können, mit Rechtsgrundlage Die in den Hochwassergefahrenkarten eingetragen Überschwemmungsgebiete (HQ 100) gelten als festgesetzte Überschwemmungsgebiete. Gem. § 5 Abs. 4 a Baugesetzbuch (BauGB) sollen festgesetzte Überschwemmungsgebiete im Sinne des § 76 Abs.2 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) i. V. m. § 65 Wassergesetz (WG) nachrichtlich in den Flächennutzungsplan (FNP) übernommen werden. Nach § 78 WHG ist die Ausweisung von neuen Baugebieten in Bauleitplänen untersagt. Bei der Besprechung am 14.3.2016 in Bad Waldsee wurde die Überflutungsthematik hinsichtlich der Darstellung und notwendiger Ausgleiche diskutiert. Inzwischen hat die Stadt Bad Waldsee die Überrechnung der Hochwassergefahrenkarten beauftragt. Abschließende Ergebnisse liegen hier noch nicht vor, sollten aber Grundlage der weiteren Planung sein. Gemäß der Hochwassergefahrenkarte wird das Gebiet teilweise auch bei einem HQextrem überflutet. Deshalb wird im Hinblick auf das Extremhochwasser HQextrem auf folgende Punkte hingewiesen Das HQextrem steht nach der Definition in der HWRM-Richtlinie für ein seltenes Hochwasserereignis. HQextrem zeigt Extremereignisse, die im statistischen Mittel sehr viel seltener als alle 100 Jahre auftreten. Das Extremhochwasser umfasst mehrere Gefahrenszenarien, wie: • Hochwasser seltener Wahrscheinlichkeit, • Verstopfung einer Brücke oder Verdolung, • Überlastung einer Schutzanlage • „Klimafaktor“ Das bestehende Restrisiko ist von der Gemeinde in der bauleitplanerischen Abwägung nach § 1 Abs. 6 BauGB zu berücksichtigen und das HQextrem Gebiet ist im FNP zu vermerken (§, 5 (4a) BauGB). Ggf. sind die berechneten Hochwasserhöhen anzugeben. E. Bodenschutz Hinweise Beim Scoping-Termin am 09.07.2013 wurde zur Minimierung des Eingriffes ein Bodenschutzmanagement vorgeschlagen, welches durch eine bodenkundliche Fachkraft umgesetzt werden soll. Die bodenkundliche Fachkraft gewährleistet die korrekte Umsetzung der baubegleitenden Schutz- und Minderungsmaßen. Gleichzeitig ist sie Schnittstelle zwischen Bauherr, Behörde, Fachplanung und ausführenden Baufirmen. Das Bodenmanagementkonzept ist bereits im Rahmen des BPlan-Verfahrens in der Ausschreibung zu berücksichtigen. F. Abwasser Hinweise Für den späteren Bebauungsplan muss für alle Erschließungen grundsätzlich die abwassertechnische Entsorgung gewährleistet sein. Vor der abwassertechnischen Erschließung ist die Notwendigkeit von Wasserrechtsverfahren zu prüfen. Werden Rechtsverfahren erforderlich sind diese frühzeitig bei der unteren Wasserbehörde zu beantragen. G. Straßenbau Bedenken und Anregungen Das Baugebiet grenzt an die Kreisstraße K 7941 innerhalb der zur Erschließung der anliegenden Grundstücke