Ja, richtig. Bundesweit einheitliche Regeln machen Sinn. Der bundesdeutsche Föderalismus mit seinen Ministerpräsidenten- Videokonferenzen hat sich als untauglich erwiesen. Und Landesgrenzen sind dem Corona-Erreger vollkommen egal. Doch ist das, was am 21. April im verabschiedet wurde, keinesfalls eine Lösung. Nächtliche Ausgangssperren werden null Wirkung erzielen. Eine Inzidenzzahl von 165 bei Schul- und KITA-Schließungen ist lediglich das Ergebnis von Verhand- lungen politischer Entscheidungsträger. Und die Wirtschaft ist wieder fein raus: Keine Home-Office-Pflicht, keine Verpflich- tenden Testungen. Die Impfstoffhersteller verdienen sich dumm und dämlich, Patente bleiben weiter geschützt, obwohl die Forschung größten Teils aus Steuergeldern finanziert wurde. Bleibt zu hoffen, dass es keine Mutationen gibt, gegen die die Impfstoffe wirkungslos sind. Es ist nur eine Frage der Zeit.

W a h l k r e i s r u n d b r i e f A p r i l / M a i 2 0 2 1

Laschet, Baerbock oder Scholz - entscheidet die B-Note wer oder was regiert? Neben den Corona-Debatten ist die Frage, wer bei den Parteien Kanzlerkandidat:in wird, scheinbar das Einzige, was die mediale Öffentlichkeit beschäftigt. Die SPD befragte ihre Parteibasis und entschied sich für den Agenda-2010-Verfechter Scholz. Macht aktuell 14 Prozent. Die Union stritt sich wochenlang, ob der Ministerpräsident aus Bayern oder der aus Das Wahlprogramm der Partei NRW das Rennen machen soll. Vorläufiges Ergebnis 21 Prozent. Die basisdemokratischen DIE LINKE gibt es aktuell als Grünen bemühten pro forma ihren Bundesvorstand und entschieden sich für jemanden voll- Leitantrag des Parteivorstan- kommen ohne Regierungserfahrung. Ergebnis 28 Prozent und aktuell in Führung. Verstehen des. Am 18.-20. Juni 2021 muss man das nicht. diskutiert und verabschiedet Alles aber nicht das Problem der LINKEN. Zumindest wenn sie schau ist. Von den ein Bundesparteitag über Grünen kann man zumindest lernen, dass öffentliche Zurückhaltung bei Personaldebatten dieses Dokument. Mehr Infos gerade honoriert wird. Nicht weil sie eine besonders schlaue Entscheidung getroffen haben. auf www.die-linke.de Sondern weil die Menschen mitten in der Coronakrise vollkommen andere Probleme haben. Also: Statt Müller, Meyer oder Schulze besser Soziales, Gerechtigkeit und Frieden. Das vorgestellte Wahlprogramm ist das Beste seit 2005. Linke Politik ist kein Selbstzweck. Es ist ein Auftrag unserer Wählerinnen und Wähler. Termine: Wegen der Corona-Pande- Jetzt erst recht: Bundesweiten Mietendeckel einführen mie finden aktuell keine Über zwei Millionen Mieterinnen und Mieter in Berlin konnten aufatmen. Seit Juni 2019 öffentlichen Veranstaltun- stiegen ihre Mieten nicht mehr, anders als im ganzen Rest der Republik. Grund war der gen statt. Mietendeckel. Doch nun kippte das Bundesverfassungsgericht das Gesetz, geklagt haben Bundestagsabgeordnete von CDU/CSU und FDP. Das Land Berlin hätte keine Gesetzge- Die nächsten Sitzungs- bungskompetenz und sei nicht zuständig. Der Bund muss das regeln. wochen des Bundestages Die Mieten sind explodiert, seitdem die GroKo regiert. Im gab es in nur fünf sind: Jahren einen Anstieg um 13 Prozent. In einigen Landkreisen ist die Zunahme sogar noch 03. - 07. Mai höher, so im Landkreis Merzig-Wadern (19,3 Prozent), im Saarpfalz-Kreis (16,3 Prozent) 17. - 21. Mai und in Saarlouis (14,4 Prozent). Nun ist das Saarland im bundesweiten Vergleich mit durch- 07. - 11. Juni. schnittlich 6,70€ pro Quadratmeter relativ günstig. Das ändert aber nichts daran, dass ein Online-Übertragungen weiterer Anstieg der Mietpreise verhindert werden muss. DIE LINKE. kämpft für einen auf bundestag.de bundesweiten Mietendeckel. Es darf nicht sein, dass Mieterinnen und Mieter 40 Prozent www.linksfraktion.de oder mehr ihres Monatsgehaltes für die Miete ausgeben müssen. Wohnen ist kein Luxus, sondern ein Grundrecht. www.thomas-lutze.de Mietwagen wirksam regulieren, nicht mit CDU und SPD Am 5. März verabschiedete die GroKo mit den Stimmen der Grünen das Gesetz zur Moder- nisierung des Personenbeförderungsrechts und ebnete damit Uber und Co. den Marktein- stieg in Deutschland. Eine Modernisierung ist es allemal, denn Neoliberalismus wird immer beliebter. Mit diesem Gesetz wird dem Taxigewerbe, welches unter vielen nachvollziehbar strengen Vorlagen arbeitet, eine Konkurrenz vor die Nase gesetzt, die nicht ansatzweise diesen Regularien unterliegt. Die klassischen Taxis sind ein integraler Bestandteil des ÖPNV, Uber hingegen ist Teil des Wilden Westens. In Teilen der USA, u.a. in Texas, gibt es diese klassischen Taxis gar nicht mehr, es fährt nur noch Uber. Das ist besonders dann problematisch, wenn man am Stadtrand lebt. Diese Firmen haben keine Verkehrsversor- gungspflicht. Sie bedienen das, was sich rechnet. Sie gehen dorthin, wo man richtig Geld Namentliche verdienen kann, in die großen Städte. Man wird Uber nicht in den Kleinstädten und Mittel- zentren oder auf dem Land finden. Und sind die klassischen Taxis erst einmal Geschichte, Transparenzregelungen werden die Preise auch bei Uber und Co. steigen. Wer also von niedrigen Preisen träumt, für Abgeordnete wird ein böses Erwachen haben. Altmaier (CDU) - nicht abg. Oliver Luksic (FDP) - Nein (LINKE) - Ja Wirtschaftshilfen: Altmaier als Krisenminister überfordert (SPD) - Nein Es braucht vernünftige und bessere Instrumente, um pandemiebedingt in Not geratene J. Ortleb (SPD) - Nein Unternehmen und Arbeitnehmer:innen zu entlasten. DIE LINKE. fordert, das Kurzarbeiter- Chr. Petry (SPD) - Nein geld auf 90 Prozent anzuheben, für den Niedriglohnbereich fordern wir eine Anhebung auf Nadine Schön (CDU) - Nein 100 Prozent. Die Stundung von Gewerbemietrückständen, die in der ersten Corona-Welle M. Tressel (Grüne) - Ja geregelt wurde, muss fortgeführt werden. Keinem Unternehmen, welches pandemiebedingt (CDU) - Nein drastische Einnahmeeinbuße hat, darf in dieser schweren Zeit das Mietverhältnis gekündigt C. Wirth (AFD) - Enthaltung werden. Außerdem müssen Unternehmen, die von Schließungen oder anderen starken Einschränkungen betroffen sind, weitere Staatshilfen gewährt werden. Es braucht zudem Bundeswehreinsatz in einen Unternehmerlohn in Höhe von 1.200 EUR für Soloselbständige und Kleinunterneh- Afghanistan mer. Doch Hilfsgelder helfen nur, wenn sie Pleiten verhindern. Pleiten verhindern sie aber Altmaier (CDU) - Nicht abg. nur dann, wenn die Hilfen vor einer Pleite ankommen. Das ist derzeit nicht der Fall. Des- Oliver Luksic (FDP) - Ja wegen müssen die Vergabeverfahren vereinfacht werden. Th. Lutze (LINKE) - Nein Die Verantwortung für diese miserable Situation trägt in erster Linie das Virus. Aber H. Maas (SPD) - nicht abg. Bundeswirtschaftsminister Altmaier macht es durch sein Handeln auch nicht viel besser. (SPD) - Ja Bereits seit Monaten ist sein Ministerium hoffnungslos überlastet. Wirtschaftskompetenz, (SPD) - Ja die man der Union oft nachgesagt hat, gab es höchstens in homöopathischen Dosen. Das Nadine Schön (CDU) - Ja ist hoffentlich Ende September Geschichte. M. Tressel (Grüne) - Enth. Markus Uhl (CDU) - Ja Die Ursache von Armut ist grenzenloser Reichtum Chr. Wirth (AFD) - Nein Der Anteil der reichsten zehn Prozent der Haushalte in Deutschland am gesamten privaten Nettovermögen ist in den 20 Jahren um zwölf Prozent gestiegen. Der Vermögensanteil des Infektionsschutzgesetz ärmsten Zehntels stagnierte dagegen im selben Zeitraum bei minus 0,4 Prozent, sie muss- Bundeskompetenz ten sich also verschulden. Und auch die mittleren Vermögensklassen dazwischen (zwei bis (CDU) - Ja neun) konnten ihre Anteile am Kuchen in den zwei Jahrzehnten nicht erhöhen. Oliver Luksic (FDP) - Nein Deutschland ist Ungleichland. Seit Jahren geht die Schere weiter auseinander – sowohl Th. Lutze (LINKE) - Nein bei den Einkommen als auch bei den Vermögen. Gerade das Vermögen konzentriert sich H. Maas (SPD) - nicht abg. sehr stark in der Spitze. Die Hälfte der Bevölkerung hingegen besitzt unter dem Strich fast Josephine Ortleb (SPD) - Ja Nichts. Das ist eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, die Demokratie und Christian Petry (SPD) - Ja verletzt das Leistungsprinzip. Nadine Schön (CDU) - Ja Nach der Pandemie werden die Zahlen noch viel drastischer aussehen. Denn die Krise ist M. Tressel (Grüne) - Enth. ein Brandbeschleuniger für die Ungleichheit! Deshalb braucht es nach der Krise eine ein- Markus Uhl (CDU) - Enth. malige Vermögensabgabe für Multimillionäre und Milliardäre nach Vorbild des Lastenaus- Chr. Wirth (AFD) - Nein gleichs nach dem zweiten Weltkrieg und eine Übergewinnsteuer zur Abschöpfung der Extra-Profite bei Krisengewinnern wie Amazon & Co. Im Jahr 2018 hatte sich der Vermö- Alle Abstimmungen immer gensanteil der obersten zehn Prozent gegenüber 1998 stark um 5,4 Prozentpunkte gestei- auf abgeordnetenwatch.de gert. Sie besaßen 2018 rund 50 Prozent des Gesamtvermögens, während es 1998 noch oder auf www.bundestag.de 44,7 Prozent waren.

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