UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o.

Städtebauliche Studie der Entwicklung des Grenzgebietes von und den umliegenden österreichischen Gemeinden - BAUM

Lösungsentwurf

Auftraggeber: Hlavné mesto SR Bratislava, Primaciálne nám. 1, 814 99 Bratislava

Auftragnehmer: GLOBAL design, s.r.o. Strojárenská 1, 900 27 Bernolákovo

Datum: Mai 2014

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Titel der Dokumentation:

Städtebauliche Studie der Entwicklung des Grenzgebietes von Bratislava und den umliegenden österreichischen Gemeinden - BAUM

Lösungsentwurf

Auftraggeber – fachlich befähigte Person für die Beschaffung der Städtebaulichen Studie:

Ing. arch. Eva Balašová , Ing. arch. Eleonóra Adamcová, PhD., eingetragen im Register der fachlich befähigten Personen für die Beschaffung der gebietsplanerischen Unterlagen und der gebietsplanerischen Dokumentation nach § 2a des Gesetzes Nr. 50/1976 Zb. über Gebietsplanung und Bauordnung in der Fassung der späteren Vorschiften des Ministeriums für Verkehr, Ausbau und regionale Entwicklung der SR unter der Reg.-Nummer 259 am 26. 10. 2011. Das zuständige Organ der Gebietsplanung, das unter Mitwirkung vom Auftraggeber und einer für die Beschaffung zuständigen Person die Aufsicht über den Beschaffungsprozess ausüben wird: Hauptstadt der SR Bratislava Auftragnehmer: GLOBAL design, s.r.o. Strojárenská 1, 900 27 Bernolákovo

Erarbeitet von:

Autoren:

Ing. arch. Radomil Kachlík, Ing. arch. Zuzana Jankovičová

Unter Mitarbeit von:

Landschaftsgestaltung, Obstgärten/-anbau, Ing. Ivana Kučírková Naturschutz und Umwelt

Dipl. Ing. Maximilian Ludwigstorff Landschaftsgestaltung, Obstgärten/-anbau

Ing. Mária Kačírková Demografie, Dienstleistungsinfrastruktur

Ing. Kristián Szekeres Stadtingenieuring

Ing. Vladimír Májek Straβenverkehr, Personenwasserverkehr

Ing. Andrea Martináková Wasserversorgung und Kanalisation Gasversorgung

Ing. Pavel Frankovský Wasserströme und Wasserwirtschaft

Ing. Jozef Marko Stromversorgung und Telekommunikation

Ing. Matej Kachlík Grafische Gestaltung und Adjustierung

Alexandra Vikárová Deutsche Űbersetzung

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Inhalt: 1. Einführung ...... 4 1.1. Hauptziele und -aufgaben ...... 4 1.2. Angaben zur Übereinstimmung mit der gebietsplanerischen Dokumentation ...... 5 1.3. Verfahren und Erarbeitung ...... 7 2. Analyse und Voraussetzungen der Gebietsentwicklung ...... 9 2.1. Breitere territoriale Zusammenhänge ...... 9 2.2. Das Gebiet der BAUM-Region ...... 10 2.3. Abgrenzung des definierten Gebietes ...... 10 2.4. Beschreibung des definierten Gebietes ...... 12 2.5. Kurze Geschichte der Region ...... 21 2.6. Limite der Gebietsnutzung ...... 21 3. Lösungsentwurf ...... 26 3.1. Ausgangspunkte für die Konzeptentwicklung ...... 26 3.2. Beschreibung des Lösungskonzeptes ...... 31 3.3. Charakteristik und Potenzial der einzelnen Gemeinden ...... 37 3.4. Entwurf der funktionellen und räumlichen Nutzung des definierten Gebietes ...... 55 3.5. Grünflächen – Entwurf der Weiterentwicklung der Begrünung, der Naturschutzelemente, der Landschaftsgestaltung und der Elemente der ökologischen Stabilität ...... 72 3.6. Erneuerung der ursprünglichen Donauarme ...... 76 3.7. Entwurf der Entwicklung der ökologischen Wirtschafts – und Landwirtschaftsformen ...... 77 3.8. Naturschutz und Landschaftsschutz und USES ...... 80 3.9. Umwelt ...... 85 3.10. Demografische, soziale und ökonomische Aspekte der Raumentwicklung ...... 88 3.11. Entwurf der Entwicklung der Dienstleistungsinfrastruktur der Region ...... 92 3.12. Fremdenverkehr und Erholung ...... 93 3.13. Das historische Kulturerbe des Gebietes ...... 108 3.14. Verkehr ...... 111 3.15. Entwurf der Entwicklung der technischen Ausstattung ...... 123 3.16. Entwurf der Bauetappen ...... 144 4. Synthese ...... 145 4.1. Empfehlungen für die Einarbeitung in die entsprechende gebietsplanerische Dokumentation ...... 145 4.2. Weitere an die US BAUM anknüpfende grenzüberschreitende Projekte - Vorschlag ...... 145 5. Umlandmanagement ...... 146 5.1. Outputs für weitere BAUM-Etappen ...... 146 5.2. Institutionalisierung von Bratislava – Umland – Management ...... 148 6. Literaturverzeichnis/ Quellennachweis: ...... 153 7. Dokumentation: ...... 155

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1. EINFÜHRUNG Die Hauptstadt der Slowakischen Republik Bratislava, das Regionalmanagement Niederösterreich und das Regionalmanagement Burgenland beschlossen, ein Management der Entwicklung des Grenzgebietes der Stadt Bratislava und den umliegenden oesterreichischen Gemeinden zu errichten. Diesem Ziel dient das gemeinsame Projekt „Koordinierung der Gebietsentwicklung von Bratislava und den umliegenden österreichischen Gemeinden“ (BAUM), das im Rahmen des Programmes der grenzüberscheitenden Zusammenarbeit Ősterreich-Slowakei 2007-2013 finanziert und abgewickelt wird. Das Projekt wird im Rahmen der Prioritätsachse 2 – Erreichbarkeit und nachhaltige Entwicklung, Bereich – Nachhaltige Entwicklung und Unterstützung regionaler Verwaltungssysteme durchgeführt. Das Projekt dauert vom 01. 01. 2011 bis 31. 12. 2013. Einen Bestandteil des Projektes stellt auch die vorgelegte Städtebauliche Studie BAUM dar, die die städtebauliche Maβnahmen dieses Grenzraumes optimalisieren soll.

1.1. Hauptziele und -aufgaben Die Hauptziele und –aufgaben der Städtebaulichen Studie (in folgendem Text „US BAUM“ genannt) wurden in der Vergabe festgelegt. Die Städtebauliche Studie entwirft ein Entwicklungskonzept des spezifischen Grenzgebietes der Stadt Bratislava und der umliegenden österreichischen Gemeinden in der Form eines überprüfenden gebietsplanerischen Dokumentes. Die Städtebauliche Studie wird im Sinne § 4 des Gesetzes Nr. 50/976 Zb. über die Gebietsplanung und Bauordnung (Baugesetz) in der Fassung der späteren Vorschriften zwecks der Űberprüfung des Konzeptes der Raumordnung und Funktionsnutzung des Gebietes erarbeitet. Zugleich muss die Städtebauliche Studie im österreichischen gebietsplanerischen Prozess verwendbar sein. Die Städtebauliche Studie dient in der Slowakei: als eine Unterlage für die Erarbeitung der gebietsplanerischen Dokumentation der Hauptstadt der SR Bratislava als eine Unterlage oder Impuls für eventuelle Änderungen der verbindlichen Teile der gültigen gebietsplanerischen Dokumentation auf verschiedenen Ebenen (KÚRS, ÚPN VÚC Selbstverwaltungskreis Bratislava, ÚPN Hauptstadt der SR Bratislava) in Österreich: als eine Unterlage für die Entwicklungskonzepte von Kleinregionen, die zum definierten Gebiet gehören als eine Unterlage oder Impuls für eventuelle Änderungen von anderen Entwicklungsdokumenten und Konzepten Die Städtebauliche Studie bezweckt anhand der Analyse und Auswertung der gültigen gebietsplanerischen Dokumente, der erarbeiteten gebietsplanerischen und anderen Unterlagen sowie unter Berücksichtigung der abgestimmten Interessen der beteiligten Subjekte auf der slowakischen und österreichischen Seite ein Konzept herzustellen, dass die Attraktivität und das Potenzial der Siedlungsstruktur der grenznahen Stadtteile von Bratislava und der österreichischen Grenzgemeinden berücksichtigt und ein beiderseitig akzeptiertes Konzept der entsprechenden Entwicklung des definierten Gebietes mit klaren Raum-, Funktions- und Infrastrukturzusammenhängen darstellt. Die Städtebauliche Studie setzt sich zu ihrem Hauptziel, gemeinsame einvernehmliche Lösungen in konkreten wichtigen Entwicklungsfragen des Grenzgebietes zu suchen. Die Städtebauliche Studie wird sich insbesondere auf die folgenden relevanten Entwicklungsbereiche konzentrieren: 1. Definieren des Umfangs und Charakters der Urbanisierung in der Grenzregion BAUM, die die Stadtteile von Bratislava – Petržalka, , , Čunovo, , Devín, Devínska Nová Ves und Záhorská Bystrica sowie österreichische Gemeinden Marchegg, Lassee, 4

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Engelhartstetten, Eckartsau, Hainburg, BadDeutsch-Altenburg, Hundsheim, Wolfsthal, Berg, Prellenkirchen, Edelstal, , Pama a umfasst. 2. Bestätigung und Förderung vom Schutz der bedeutenden Naturschutzgebiete und der Vogelschutzgebiete im gesamten definierten Raum; Schaffung von territorialen Voraussetzungen für den Erhalt und die Entwicklung von komplexen Naturgebieten und deren Verbindungen als wesentlichen Bestandteil der Regionalentwicklung. Die Lösungsansätze können eine sensible Nutzung der Naturwerte für Tourismus, Erholung und Freizeitaktivitäten der Einwohner vorschlagen. 3. Überprüfung der Möglichkeiten der alternativen Lösungen des Hochwasserschutzes im betroffenen Gebiet und ihrer Nutzung für Erholung im Naturraum; Überprüfung der Trasse eines Umleitungskanals der Donau (bypass) und seine Auswirkungen auf die Entwicklungsmöglichkeiten des Gebietes. 4. Zusammenfassung der gegenwärtigen Ansichten der beiden Seiten zu komplexen Lösungen an der Donau zwischen Bratislava und Wien unter Bezug auf die Idee „vodné dielo“* in der Nähe von Bratislava im Zusammenhang mit der älteren Idee „vodné dielo Wolfsthal“, die in mehreren gültigen slowakischen gebietsplanerischen Dokumenten erwähnt wird. Zugleich wird festgestellt, dass die gültigen österreichischen gesetzlichen Vorschriften die Errichtung einer solchen Anlage nicht genehmigen. Die Städtebauliche Studie stellt eine gemeinsame Plattform für eine komplexe Diskussion über eventuelle Auswirkungen von „vodné dielo“ sowie für eine unabhängige Schätzung der Gröβe des betroffenen Gebietes dar. Es wird vorausgesetzt, dass die Diskussion auf verschiedenen politischen und fachlichen Ebenen fortgesetzt wird. 5. Beschreibung der gegenwärtigen Wirtschafts- und Funktionsverbindungen im definierten Raum, Festlegung des Einzugsgebietes von Bratislava; Entwurf eines optimalen Szenarios der weiteren Entwicklung des betroffenen Gebietes aus der Sicht der Infrastruktur und Beschäftigung und die Beschreibung der Auswirkungen auf die Verkehrs- und Sozialinfrastruktur. 6. Festlegung von relevantnen internationalen Verkehrskorridoren und Trassen der technischen Infrastruktur und die Auswirkungen auf das Gebiet des Nachbarlandes. 7. Überprüfung der Idee des Industrieparkes Jarovce – Kittsee. 8. Darstellung von gegenwärtigen und künftigen verschiedenartigen Grenzübergängen zwischen der Slowakei und Österreich. Es wird beabsichtigt, herkömmliche lokale Straβen-, Fuβgänger- und Radverbindungen wiederzubeleben.

*(Wörtlich ist es „Wasserwerk“. Für den Begriff „vodné dielo“ existiert in Deutsch kein Äquivalent. Es handelt sich um einen breit angelegten Begriff, der einen Wasserbau oder einen Komplex von Wasserbauten beschreibt, was solche Elemente umfasst wie Wehr, Schutzdämme, Hochwasserschutzinfrastruktur usw. Der Begriff „vodné dielo“ wird oft falsch als „Wasserkraftwerk“ übersetzt. Weiter benutzen wir dafür die Abkürzung „VD“)

1.2. Angaben zur Übereinstimmung mit der gebietsplanerischen Dokumentation

Übereinstimmung mit KURS Das Hauptentwicklungskonzept der SR wird durch den Lösungsentwurf nicht geändert, sondern präzisiert. Damit stimmt der Entwurf mit KURS völlig überein.

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Übereinstimmung mit UPN VUC BSK Das Entwicklungskonzept des Gebietes von BSK wird durch den Lösungsentwurf nicht geändert, sondern kreativ ergänzt und präzisiert. Der Entwurf stimmt mit dem gültigen UPN VUC BSK (2013) überein.

ÚPN der Hauptstadt der SR Bratislava Der Lösungsentwurf bestätigt das Entwicklungskonzept von Bratislava in der Richtung der sog. Südachse, wo ein groβes Potenzial für die Entstehung von hochwertigen polyfunktionellen Wohngebieten in der Stadt – auch mithilfe der entworfenen Funktionen und der stadtbildenden Eigenschaften eines „grünen Gürtels“ – besteht. Das betrifft auch die nördliche Entwicklungsachse von Bratislava, für die der UPN der Hauptstadt der SR Bratislava ausreichende Entwicklungsflächen für Wohnzwecke – so für Wohnanlagen mit städtischem Charakter als auch für Einfamilienhäuser – vorsieht. (Die östliche Entwicklungsachse befindet sich nicht im definierten Gebiet) Für die weitere Entwicklung der BAUM-Region und die Nutzung ihres Potentials ist es von Bedeutung, nicht nur die geschützten Naturgebiete sondern auch die eigene Identität und die Eigenart der Gemeinden sowie den Charakter und die Schönheit der Landschaft zu erhalten. Der Entwurf bemüht sich das Zusammenwachsen der Gemeinden (insbesondere entlang der Hauptverkehrsrouten) zu vermeiden, um ihren landschaftlichen Charakter zu bewahren. Doch trotz dieser räumlichen Trennung sind die Bindungen zwischen ihnen zu stärken (Verkehr einschlieβlich des stadtnahen Verkehrs, kulturelle und wirtschaftliche Zusammenarbeit, ...) Hierbei ist an die Optimierung der Besiedlungsdichte zu appellieren, die Siedlungserweiterung (bebaute Fläche) zu ungunsten der umliegenden Landschaft zu erwägen und Mehrzweckstrukturen (nicht nur für Wohnzwecke) mit einer eigenen Identität zu errichten. Diese Ausgangspositionen des Konzeptes der Städtebaulichen Studie stimmen mit dem gültigen UPN der Hauptstadt der SR Bratislava (2007) in der Fassung der Änderungen und Ergänzungen überein.

Der Lösungsentwurf stimmt grundsätzlich mit dem Konzept des Gebietsplanes der Hauptstadt der SR Bratislava überein, jedoch schlägt er einige Änderungen vor, die vor allem folgende Probleme betreffen. Änderung in der Funktionsnutzung der für einen Wirtschaftspark bestimmten und an das ehemalige Zollamt in Jarovce angrenzenden Fläche und Vorschlag diese Fläche für eine geeignete Siedlungsgrünanlage zu nutzen, Vorschlag ein neues Netz der „ursprünglichen Donauarme“ zu errichten, anderer Standort für den neuen Stadtfriedhof und damit verbundene Notwendigkeit, die Funktionsnutzung des Gebietes zu ändern, Änderungen in der Funktionsnutzung der entworfenen Grünanlagen im südlichen und nördlichen Gebietsteil – Stadtpark und Sportpark im Südteil, Landschaftspark im Nordteil Die konkreten Änderungen von UPN der Hauptstadt der SR Bratislava sind dem Teil Lösungsentwurf, Beschreibung der konkreten Vorschläge zu entnehmen.

Entwicklungskonzept des Bundeslandes Burgenland und des Bundeslandes Niederösterreich Die Entwicklungskonzepte der Bundesländer Burgenland und Niederösterreich werden durch den Lösungsentwurf der US BAUM nicht geändert. Die konkreten Vorschläge bezüglich der Funktionsnutzung des Gebietes, des öffentlichen Verkehrs sowie der Ergänzung des Biokorridors stellen eine Präzisierung der obigen Dokumente dar:

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Es geht vor allem um: Trassierung für einen neuen Biokorridor und einen kleinen Fluss über die Katastergebiete der Gemeinden Hainburg und Wolfsthal, Sanierung der ehemaligen Allee zwischen der Gemeinde Kittsee und der Fasanerie, Revitalisierung der Obstgärten in der Umgebung der Gemeinde Kittsee, funktionsräumliche Nutzung der nördlichen und südlichen Gebietsteile für AgroTourismus, Ergänzung und Verdichtung des lokalen Straβen- und Radwegnetzes, vor allem Verbindungen zwischen der slowakischen und österreichischen Seite, Trassierung der Eisenbahnlinie um die Gemeinde Wolfsthal mit einer Verbindung mit Bratislava, Ausbau von Anlegestellen an der March und der Donau für touristischen und öffentlichen Verkehr – Marchegg, Schlosshof, Stopfenreuth, Petronell – Carnuntum, Eckartsau, Verbindung der bestehenden Biozentren und Biokorridore durch Landschaftsgrünanlagen – Remisen, Windbrecher in der Landschaft, Erweiterung von gemeinsamen slowakisch-österreichischen Fremdenverkehrsprodukten.

Die übrigen Vorschläge betreffen das österreichische Gebiet nur minimal – Verlauf des Biokorridors in der Grenzzone zwischen den Stadtteilen Petržalka, Rusovce, Jarovce und Čunovo und Österreich.

1.3. Verfahren und Erarbeitung Die US BAUM wird im Sinne des Gesetzes 50/1976 Zb. über Gebietsplanung und Bauordnung in der Fassung der späteren Vorschriften und im Sinne des Ausführungsverordnung MŽP SR Nr. 55/2001 Z.z. über gebietsplanerische Unterlagen und gebietsplanerische Dokumentation erstellt. Die Hauptstadt der SR Bratislava schrieb einen öffentlichen anonymen Wettbewerb der Entwürfe aus, um das beste Konzept für das Grenzgebiet BAUM auszuwählen. Den Wettbewerb gewann der Entwurf unseres Ateliers Global design. Nach der Unterzeichnung des Vertrages am 19. 11. 2013 wurden die Arbeiten an der Städtebaulichen Studie BAUM aufgenommen. Die Städtebauliche Studie entspricht der genehmigten Vergabe und stellt einen Ideenentwurf dar, der das Hauptkonzept der Entwicklung der BAUM-Region festlegt, eine grundsätzliche Rahmenentwicklung der Grenzgebiete mit besonderer Rücksicht auf die Umwelt definiert und die weitere Urbanisierung des Zentrums der Region beschränkt. Die Studie definiert „Zielvisionen“, die nach der Begutachtung und Genehmigung der Studie in einer ausführlichen Vorprojekt- und Projektdokumentation zu präzisieren sind. Im Sinne der genehmigten Vergabe der US BAUM ist die Erarbeitung der Studie in folgende Etappen gegliedert: 1. Vorbereitungsarbeiten: Vorbereitung und Anpassung der Karten Landschaftsanalyse, geografische und geologische Charakteristik, ... Einstudieren von allen relevanten Unterlagen – erarbeitete und genehmigte ÚPP und ÚPD. 2. Untersuchungen, Analysen und Feststellung der Probleme Analyse des Ist-Standes – Untersuchungen und Analysen, Untersuchungen vor Ort Feststellung der Erscheinungen im definierten Gebiet in seiner Umgebung in Bereichen Verkehr, Dienstleistungen, Tourismus, ..... Feststellung der bestehenden Landschaftsstruktur im österreichischen Grezgebiet einschlieβich der Schutzgebiete

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Einstudieren der relevantne Dokumentation und der aktuellen Projekte in der slowakischen und österreichischen Grenzregion Auswertung der Analysen und Feststellung der Probleme des Gebietes mit Rücksicht auf das eventuelle räumliche Potenzial der Region 3. Lösungsentwurf Entwurf eines Konzeptes basierend auf dem besten Entwurf des Wettbewerbs Entwurf der konkreten Funktionsnutzung der Flächen im sog. grünen Gürtel unter Berücksichtigung der bebauten Gebiete bzw. der Natur Konzept der Revitalisierung der ursprünglichen Donauarme im Südteil des definierten Gebietes (Katastergebiete Hainburg, Wolfsthal, Berg, Petržalka, Kittsee, Jarovce, Rusovce, Čunovo, ) Entwurf von neuen Verkehrsverbindungen – alle Verkehrsarten Ergänzung des lokalen Radwegnetzes und seine Verbindung mit das definierte Gebiet überquerenden regionalen und nationalen Radwegen Entwurf eines Tourismuskonzeptes insbesondere im ereich sanfter Tourismus Entwurf eines Konzeptes für die Nutzung der Region BAUM Konzeptentwurf für die Nutzung vom landwirtschaftlichen Boden mit Fokus auf Grünanlagen und landwirtschaftliche Produktion Qualitätsausschüsse in den einzelnen Etappen der Erarbeitung der Studie: Im Rahmen der Qualitätsausschüsse wurden die einzelnen Etappen der Erarbeitung der US BAUM präsentiert: Präsentation des Studienentwurfes und seine Besprechung mit betroffenen Organen und Institutionen sowie mit den Vertretern der Städte und Gemeinden in der BAUM-Region Korrektur des Entwurfes im Einklang mit den vereinbarten Beschlüssen der Besprechung der US BAUM Festlegung der Hauptziele für weitere Etappen des BAUM-Projektes 4. Begutachtung und Auswertung Die Studie wird begutachtet und die Begutachtung wird standarsmäβig in Übereinstimmung mit dem Baugesetz der SR ausgewertet. Die ganze Etappe wird vom Auftraggeber der Studie, von der Hauptstadt der SR Bratislava, abgewickelt. 5. Klarschrift der US BAUM Nach der Begutachtung und Auswertung der Anmerkungen werden die relevanten Anmerkungen in die Studie eingearbeitet und die Klarschrift der US BAUM erstellt.

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2. ANALYSE UND VORAUSSETZUNGEN DER GEBIETSENTWICKLUNG

2.1. Breitere territoriale Zusammenhänge

Bild 1 – Breitere Zusammenhänge der Region BAUM im internationalen Raum Centrope

Das BAUM-Gebiet gehört zu der internationalen Region Centrope, die die Integration und gemeinsame Kooperation von 4 Ländern – Österreich, Ungarn, Tschechische Republik und die Slowakei verbindet. Die Zusammenarbeit entwickelt sich insbesondere auf der wirtschaftlichen Basis von 4 Städten – Wien, Bratislava, Brno und Gyor. Die geografische Nähe dieser Städte schafft ein Potenzial für gemeinsame kultur-gesellschaftliche Veranstaltungen in der Region sowie ein Potenzial für die Errichtung einer Basis für Sport und Erholung direkt im Zentrum dieses Gebietes d.h. des im BAUM definierten Gebietes. Daneben verfügt die Region Centrope über reiche Möglichkeiten der Entwicklung einer Basis für die wirtschaftliche Kooperation, die einerseit auf bestehenden wirtschaftlichen Aktivitäten andererseits auch auf der Zusammenarbeit der landwirtschaftlichen auf die traditionelle Formen der Tierhaltung und Pflanzenproduktion fokussierenden Betriebe beruht.

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2.2. Das Gebiet der BAUM-Region Die Region BAUM liegt im Zentrum der Centrope-Region und kann daher aus ihrer strategischen Lage profitieren. Dazu zählen: einzigartige Naturumgebung mit erhaltenen Biotopen in enger Berührung mit den urbanisierten Gebieten, die für o Wochenend- und Alltagserholung sowie Sport o internationalen Tourismus o traditionelle landwirtschaftliche Produktion mit Fokus auf Bioproduktion sowohl in der Tierhaltung als auch in der Pflanzenproduktion o ursprüngliche und heute selten verwendete Formen der landwirtschaftlichen Produktion o Nutzung der Flüsse Donau und March für Tourismus und öffentlichen Schiffsverkehr o Nationalpark Donau-Auen – Kennenlernen der Natur und der ursprünglichen erhaltenen Landschaft genutzt werden können. einzigartige Umgebung mit langjährigen historischen Traditionen und bedeutenden Denkmälern: o historisch bedeutende Region Marchfeld/ Moravské pole o Burgen und Schlösser an der österreichischen und slowakischen Seite o Traditionen, die an die gemeinsamen „Wurzel“ der Bevölkerung an beiden Seiten anknüpfen – Kultur, Gatronomie, ... einzigartige Möglichkeiten für die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur, die künftig die beiden Teile der BAUM-Region verbinden sollte und ein Potenzial für die Entstehung eines bedeutenden Verkehrsknotens im Zentrum Europas hat: o internationaler Wasserweg – die Donau – verbindet Bratislava und Wien mit dem Schwarzen Meer und mit der Nordsee o die Nähe von zwei internationalen Flughäfen Bratislava und Schwechat o geplante internationale Autobahn- und Eisenbahnverbindungen, die in der nächsten Zukunft fertiggebaut werden sollen: o Korridor TEN T – Modernisierung der Eisenbahn Bratislava – Wien o Autobahn D4 mit dem Anschluss an die Schnellstraβe S8 ( 2020 – 2024 ) o vorgeschlagene lokale Verbindungen des Straβen- und Eisenbahnnetzes sowie der touristisch genutzten Radwege einzigartige Möglichkeiten der Revitalisierung der Landschaft, um eine nachhaltige Kulturlandschaft zu schaffen, die von den Einwohnern der nahen Städte und Gemeinden effizient genutzt werden kann. Auf diesem Potenzial basiert der Lösungsentwurf der US an, der näher in folgenden Kapiteln beschrieben ist.

2.3. Abgrenzung des definierten Gebietes Das für die Städtebauliche Studie BAUM definierte Gebiet besteht aus 8 Stadteilen von Bratislava, 10 österreichischen Gemeinden des Bundeslandes Niederösterreich und 4 österreichischen Gemeinden des Bundeslandes Bugenland. Dazu zählen:

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in der Slowakei das Gebiet der Hauptstadt Bratislava – die Katastergebiete der Stadtteile Záhorská Bystrica, Devínska Nová Ves, Devín, Karlova Ves, Petržalka, Jarovce, Rusovce a Čunovo in Österreich die Katastergebiete der österreichischen Gemeinden Marchegg, Lassee, Engelhartstetten, Eckartsau, Hainburg, Bad Deutsch-Altenburg, Hundsheim, Wolfsthal, Berg, Prellenkirchen, Edelstal, Kittsee, Pama a Deutsch Jahrndorf

Bild 2 Abgrenzung des definierten Gebietes

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Gemeinden/Stadtteile der BAUM-Regon:

Tabelle 1 – Verzeichnis der Gemeinden/Stadtteile der Region BAUM

Mestská časť / Gemeinde Okres / Bezirk Kraj / Bundesland Záhorská Bystrica Bratislava IV Bratislavský kraj Devínska Nová Ves Bratislava IV Bratislavský kraj Devín Bratislava IV Bratislavský kraj Karlova Ves Bratislava IV Bratislavský kraj Petržalka Bratislava V Bratislavský kraj Jarovce Bratislava V Bratislavský kraj Rusovce Bratislava V Bratislavský kraj Čunovo Bratislava V Bratislavský kraj

Bad Deutsch-Altenburg Bruck an der Leitha Niederösterreich Berg Bruck an der Leitha Niederösterreich Hainburg a.d. Donau Bruck an der Leitha Niederösterreich Hundsheim Bruck an der Leitha Niederösterreich Prellenkirchen Bruck an der Leitha Niederösterreich Wolfsthal Bruck an der Leitha Niederösterreich Eckartsau Gänsendorf Niederösterreich Engelhartstetten Gänsendorf Niederösterreich Lassee Gänsendorf Niederösterreich Marchegg Gänsendorf Niederösterreich Deutsch Jahrndorf Neusiedl Burgenland Edelstal Neusiedl Burgenland Kittsee Neusiedl Burgenland Pama Neusiedl Burgenland

Die Studie befasst sich mit dem Grenzgebiet zwischen Österreich und der Slowakischen Republik. Eine genaue Gebietsabgrenzung für die Einbeziehung der breiteren Zusammenhänge wurde in der Vergabe nicht definiert, daher werden im Rahmen der breiteren territorialen Zusammenhänge auch die relevanten Erscheinungen im breiteren Gebiet von Österreich, der Slowakei und teilwese auch Ungarn in Betracht gezogen.

2.4. Beschreibung des definierten Gebietes Das Gebiet der BAUM-Region ist aus geomorphologischer Sicht einzigartig – hier treffen einander das Donauflachland, die Kleinkarpaten, die Ebene Záhorská nížina und das Wiener Becken. Die Donau, der zweitgröβte Fluβ Europas, flieβt durch dieses Gebiet und verbindet sich hier mit der March. Die Marchfeldebene im Norden geht hinter der March in eine hügelige Landschaft der Kleinkarpaten über. Südlich der Donau erstreckt sich das Wiener Becken, in welchem sich bei Hundheimer Bergen der Rand der Ostalpen befindet. Durch den Bruch des Wiener Beckens in dem Alpen-Karpaten-Bogen ist eine Reihe von Thermallinien mit wertvollen Thermalquellen entstanden. Im Süden knüpft die BAUM-Region an die Ebene des Neusiedler Sees an.

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Klimatisch handelt es sich um eine warme und trockene Region mit kaltem Winter. Aus der Sicht der klimatisch-geografishen Typologie stellt das Gebiet einen Übergang zwischen einem Flachland- und Bergklima. Die Donau gliedert das definierte Gebiet /die Region BAUM in einen nördlichen und einen südlichen Teil mit unterschiedlicher Natur und Landschaftscharakter. Die Beschreibung der einzelnen Teile ist den folgenden Kapiteln zu entnehmen.

Geologischer Untergrund Auf dem Gebiet der Stadt Bratislava erstreckt sich der westlichste Teil der Donau-Ebene. Die Ebene besteht aus horizontal geschichteten und durch die Faltung nicht zerstörten kalkhaltigen Ton- und Sandböden des jungen Tertiärs, die auf einem gesunkenen Kristallkern liegen. Diese Schicht decken die Anschwemmungen der Donau, die hinter der Ausmündung aus Devínska brána einen Teil des angeschwemmten Materials lagert und dadurch einen mächtigen Anschwemmungskegel bildet. Diese Tätigkeit sowie die Art der Verbindung des Fluβes mit seinen Nebenflüβen hängen mit den klimatischen Änderungen im Quartär eng zusammen. Die Záhorska-Ebene ist des östlichste Teil des Wiener Beckens. Die geologische Zusammensetzung der Kleinkarpaten ist relativ bunt. Sie besteht meistens aus kristallischem Gestein, insbesondere aus Zwei-Glimmer-Granit bis Granitoid des sog. Pressburger Typus, die den größten Teil dieses Gebirges bilden. Vereinzelt kommen auch Diorit, biolitische Gneise und Amphibolite vor. Um die Gemeinde Devín und den Berg Devínska Kobyla sind auch die Reste der Gesteine der mesozoischen Schichten erhalten. Es handelt sich um Kalksteine, Dolomiten, Bruchkalksteine und Brektien der Entwicklung von Devín, die sich am Boden eines im jungen Tertiär entstandenen Meeres bildeten. Im jüngsten Tertiär ragte der Berg Devínska Kobyla, wie eine Insel aus dem Meer, am Rande des entstehenden Wiener Beckens empor; aus dieser Zeit stammt die Schicht der Uferablagerungen um seinen Gipfel, die aus verschiedenen Schichten der Trümmergesteine, Sandsteine, Sandböden und Kalksteine mit vielen Fossilien besteht. Die Kleinkarpaten sind das größte Berghindernis für die Luftströmungen. Dieses Gebirge verursacht einen großen Unterschied in der Windrichtung und –geschwindigkeit. In der Donau-Ebene handelt es sich vorwiegend um nordwestliche, in der Záhorská-Ebene um südöstliche Winde. Die Besonderheit der Lage von Bratislava zeigt sich in der allgemeinen Verstärkung des Windes, was auf die unmittelbare Wirkung von Kleinkarpaten und den bereits erwähnten Düseneffekt zurückzuführen ist. Durch das definierte Gebiet fließt der zweitgrößte Fluß Europas – die Donau. Das Gebiet der Slowakei betritt die Donau durch Devínska brána, wo der Fluß eine größere Neigung hat, beim Verlassen dieser Stelle wird der Fluß kleiner, verursacht Ablagerungen und verzweigt sich. Der Boden des Gebietes von Bratislava ist insbesondere innerhalb des Stadtgebietes sehr stark durch die menschliche Tätigkeit geändert – Bebauung, Weingärten, Gärten, u.a. in den Berggebieten überwiegt brauner ungesättigter Boden. Entlang der Kleinkarpatenbächer der Donau und der Kleinen Donau gibt es Streifen von Auenböden.

Naturumfeld Die niedrigsten Lagen – das Alluvium – stellen die Stufe der Auwiesen und Auwälder dar. In den Donauauen auf beiden Donauufern wachsen vor allem Silberpappel, Schwarzpappel,Erle, Weide und Unterwuchs. Die trockenen Standorte weisen eine buntere Artenzusammensetzung auch mit Asche, Ulme und Eiche auf. Auf Standorten mit geforsteten Auwäldern erstrecken sich Auwiesen. Die Eigenart und die Zusammensetzung der Pflanzenarten sind auf den Grundwasserspiegel zurückzuführen. In den dauerhaft überschwemmten Gebieten kommen Wasserpflanzen vor; dort wo sich das Grundwasser in der Nähe der Oberfläche befindet, sind feuchte Riedgraswiesen zu finden. Im Vorgebirge und auf einigen Gebirgshängen erstrecken sich Weingärten (leichte Böden und geeignete klimatische Verhältnisse), die sich hier vorwiegend zu ungunsten der ursprünglichen Eichenwälder durchsetzten. Durch die Erweiterung

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. der Weingärten entstanden neue hellere, trockenere und wärmere Flächen, wo die pannonische Flora Fuß fasste. Eine besonders reiche Flora kommt auf dem Berg Devínska Kobyla vor. Busch-Nelke (Dianthus Seguieri) und Nickender Milchstern (Ornithogalum nutans) bedecken die sandhaltigen Hänge über dem Stadtteil Dúbravka, für den Südhang sind Steinsteppen charakteristisch. In den Wäldern überwiegen die thermophilen Eichen und Buche-Hainbuche-Gehölze. In den Buchenwäldern kann man auch einige wertvolle Arten der Familie Orhideen: Bocks-Riemenzunge (Himantoglossum hircinum), Hummel-Ragwurz (Ophrys fuciflora) u.a. finden. Ein großer Teil des Überflutungsgebietes der March an der slowakischen Seite wird von CHKO Záhorie (Naturschutzgebiet) verwaltet. Die Marchregion stellt auch an der österreichischen Seite ein bedeutendes Naturschutzgebiet dar. Bekannt und beliebt ist vor allem das Vogelschutzgebiet in der Umgebung von der „Storchenstadt“ Marchegg. In der reichen Artenvielfalt der feuchten Wiesen sind die violetten Waldreben, die blaue Sibirische Schwertlilie oder dem Schneeglöckchen ähnliche und gut bekannte Märzglöckchen nicht zu übersehen. Von der Bedeutung des Gebietes zeugt auch die Eingliederung zu den europäisch bedeutenden Vögelgebieten (VVÚ Morava) und den international bedeutenden Vogelstandorten (International Bird Area). Die Artenvielfalt der vom Fluß zu beobachtenden Pflanzenwelt ist auf die Vielfalt der Standorte zurückzuführen. Ihr Vorkommen hängt sehr eng mit den Wasserverhältnissen zusammen. Die an verschiedene Arten reichsten Flächen sind die regelmäßig überfluteten und gemähten Wiesen, wo auf 10 m2 mehr als 50 Pflanzenarten zu entdecken sind. Was den Zustand und die Fläche der Wiesen auf diesem Gebiet angeht, sind solche Wiesen nirgendwo in Mitteleuropa mehr zu finden. Genauso bunt ist auch die Fauna der Marchauen. Im Fluß und seinen Zuflüßen wurden 62 Fischarten gezählt, was die March zu den artenreichsten Flüßen in Europa eingliedert.

Die Donau und ihre Metamorphosen Durch das definierte Gebiet flieβt der zweitgröβte Fluβ Europas, die Donau, die einen bedeutenden europäischen Wasserweg in der Gesamtlänge von ungefähr 3500 km darstellt. Der Fluβ betritt das BAUM-Gebiet in Österreich bei Eckartsau. Die Slowakei erreicht die Donau über Devínska brána. An dieser Stelle flieβt die Donau über eine Granitschwelle, die aus den Resten eines in das österreichishe Gebiet eingreifenden Rückens der Kleinkarpaten besteht. Die Erosionstätigkeit des Fluβes war bis heute nicht in der Lage, dieses Naturhindernis zu überwinden.

Während die Donau bis zu Devínska brána ihre längliche Neigung eines Bergfluβes (0,4 %0) beibehält, bekommt sie nach dem Verlassen von Devínska brána den Charakter eines Flachlandfluβes

(0,04 %0), was die Entstehung eines verzweigten, an Mäander reichen Fluβsystems, genannt auch „innländisches Delta“, zur Folge hat. In diesem Teil flieβt die Donau im eigenen Anschwemmungskegel (Dejektionskegel). An solchen Bruchstellen des Gefälles ändert sich die Stromgeschwindigkeit und dadurch auch die Traggeschwindigkeit, es kommt zu Lagerungen der Anschwemmungen und zur Entstehung der Furten, was ein Dauerproblem des Donauabschnittes unterhalb von Bratislava darstellt. Im Bereich Gabčíkovo-Nagymaros erreicht die Schicht der alluvialen Anschwemmungen eine Dicke von über 300 m. Die ersten bedeutenden Änderungen des Fluβes gehen in das 18. Jahrhundert zurück. Der Umfang der Inundation der Donau wurde in den letzten Jahrhunderten radikal reduziert, währenddessen der Durchfluβ durch dieses Gebiet auf einem vergleichbaren Niveau blieb. Durch verschiedene Änderungen und Eingriffe in den ursprünglichen Strom (vor allem die Geradeführung des Fluβbettes) konzentrierte sich der Hauptdurchfluβ in einen verengten Korridor der verfestigten Donauufer oder der Schutzdämme bei Hochwasser. Das erhöhte die Stromgeschwindigkeit und dadurch auch die destruktive Wasserkraft (Fluβbetterosion, erhöhter Transport der Anschwemmungen) und führte zu weiteren Maßnahmen insbesondere in den Bereichen Hochwaserschutz und Schiffsverkehrsicherung. Die künstliche Vertiefung des Schifffahrtsweges stellt bis heute eine nicht zu endende, kontinuierliche und äußerst kostenaufwendige Tätigkeit dar, ohne eine langfristige Wirkung zu erzielen. 14

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Aus diesem Grund gab es Anfang der 1950er Jahren Überlegungen, das Problem dieses ungefähr 180 km langen Donau-Abschnittes durch eine Anhebung des Wasserspiegels endgültig zu lösen. Es wurden drei Grundprofile für diese Anhebung festgelegt, die aneinander kontinuierlich anknüpfen sollten: Profil Nagymaros und Profil Wolfsthal mit einer Zwischenstrufe Gabčíkovo, die als die einzige Stufe in einer modifizierten Variante C (temporäre Lösung) ausschließlich auf dem slowakischen Gebiet errichtet wurde (1992). Die politischen, wirtschaftlichen, ökologischen und anderen Gründe einerseits auf der ungarischen und andererseits auf der österreichischen Seite hatten zur Folge, dass das Problem eines sicheren, vollwertigen Schiffsweges nicht gelöst wurde. Die österreichische Seite nahm 2008 die Arbeiten am „Flussbaulichen Gesamtprojekt für die Donau östlich von Wien“ auf, um die obigen Probleme zwischen Freudenau und österreichisch- slowakischen Grenze zu lösen. Hauptziele dieses Projektes sind: nachhaltige Verbesserung des Donau-Weges, kleinere Instandhaltungskosten Verhinderung der fortschreitenden Eintiefung der Donausohle durch ihre Stabilisierung Aufrechterhaltung und nachhaltige Verbesserung der ökologischen Verhältnisse, vor allem im Uferbereich und in den Flussarmen mit Rücksicht auf Nationalpark Donau-Auen keine Verschlechterung des bestehenden Hochwasserschutzes der umliegenden Gebiete Anhebung von Grundwasserspiegel Verbindung der Donau mit ihrer Inundation Sicherung der Wasserströmung im System der Fluβarme Zwischen dem Flussbaulichen Gesamtprojekt für die Donau östlich von Wien und dem VD Gabčíkovo gibt es weder eine hydraulische, noch eine wasserwirtschaftliche oder Schifffahrtsverbindung. Die Durchführung des genannten Projektes – die Stabilisierung der Donausohle durch eine künstliche Zugabe von Grobkies (granulometrische Sohlverbesserung) – wirkt sich in keiner Weise auf die Verbesserung des Schiffsweges im kritischen Abschnitt zwischen Hainburg und Devínska brána aus. Nach der Fertigstellung von Wasserkraftwerk Freudenau bei Wien und VD Gabčíkovo kam es im Donau-Abschnitt im definierten Gebiet zu wesentlichen Veränderungen: der Transport der Abschwemmungen über Wasserkraftwerk Freudenau wurde unterbrochen Erhöhung der Erosion der Donausohle unterhalb von Wasserkraftwerk Freudenau, was zu einer Senkung des Spiegels und zu weiteren negativen Folgen – Austrocknen im Inundationsgebiet (Nationalpark Donau-Auen) führte die Senkung der Donausohle beeinflusst negativ die Schifffahrtsverhältnisse, die Oberflächenwasser- und Grundwasserspiegel, die Bodenfeuchtigkeit, die alluvialen Feuchtgebiete sowie den Betrieb der Wasserquellen u.a. die relevantesten mit der Beseitigung der Uferverfestigung an der österreichischen Seite zusammenhängenden Veränderungen sind im Staubecken Hrušov unterhalb von Bratislava zu beobachten, wo es zu keiner Sohlenerosion sondern zur erhöhten Lagerung der Anschwemmungen kommt Von den letzten relevanten Änderungen an der Donau ist der 2010 fertiggestellte Hochwasserschutz von Devín bis Bratislava mit einer Verbindung mit VD Gabčíkovo zu nennen. Die Stadt Bratislava ist zur Zeit von einem Jahrtausend-Wasser geschützt, ausgenommen der Stadtteile Karlova Ves, Devín und Devínska Nová Ves, wo der Schutz dem Jahrhundert-Wasser entspricht.

VD Bratislava – Geschichte und Analyse der Problematik Die Steinschwelle bei Devín stellt ein grundsätzliches Problem für die Schifffahrt dar, wobei es sich keinesfalls um ein lokales Problem des definierten Gebietes handelt. Durch dieses Hindernis wird die Fahrwassertiefe begrenzt und bei niedrigem Durchfluβ die Schifffahrtsverhältnisse zwischen Bratislava und Wien beeinträchtigt.

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Die Mehrzweckanlage VD Wolfsthal sollte als gemeinsames österreichisch-slowakisches Projekt zur Eliminierung dieser ernsten Hindernisse der Schifffahrt dienen. Der untere Spiegel dieser Anlage sollte an die Aufstauung von VD Gabčíkovo anknüpfen, um dadurch im Profil Devínska brána dauerhaft eine den Kriterien eines internationalen Schiffsweges entsprechende Tiefe zu sichern. Die zwei selbstständigen Wasserkraftwerke konnten jährlich 1300 GWh Strom produzieren. Die Vorbereitungen des Projektes und die Verhandlungen mit der österreichishen Seite liefen während der Errichtung von Wasserkraftwerk Freudenau bei Wien. Das Projekt VD Wolfsthal wurde schlieβlich von der österreichischen Seite insbesondere aus politischen Gründen eingestellt. Die Idee von VD Bratislava (vorläufige Bezeichnung) entstand aufgrund der politischen Entscheidung der österreichischen Seite, die Vorbereitungen für das von beiden Seiten vereinbarte und technisch vorbereitete Projekt VD Wolfsthal einzustellen. Es handelt sich um den Kernteil des Gesamtprojektes der Donau bei Bratislava. Die Idee stellt eine modifizierte Variante des ursprünglichen Projektes dar, das aus fachlicher Sicht die beste Grundlage für eine komplexe Lösung ist. Das Projekt entspricht auch den früheren nicht politischen Anforderungen der österreichischen Seite. Das VD Bratislava, das sich ausschließlich auf dem slowakischen Gebiet im Bereich Pečnianský les befinden sollte, weist im Vergleich mit dem entworfenen VD Wolfsthal mehrere Vorteile auf. Das VD Wolfsthal hätte de facto die Insel Sihoť (bestehende bedeutende Wasserquelle von Bratislava) und den Donauarm Karloveské rameno (ein bedeutendes stadtnahes Naturgebiet) vernichtet. Der neue Standort für das VD ungefähr im Fluβkilometer 1892 ermöglicht einerseits diese Naturumgebung zu erhalten und zu schützen und sie andererseits sowohl hydrotechnisch als auch ökologisch zu nutzen – der Donauarm Karloveské rameno kann an der Stelle seiner Abzweigung unterhalb von Devín als Biokorridor z. B. für die Migration der Fische und im Bereich der Ausmündung in die Donau als ein „Abwasserkanal“ eines Seitenkraftwerkes dienen. Der neue Standort von VD auf dem slowakischen Gebiet bietet eine bessere und umweltfreundlichere Lösung nicht nur für die Donau selbst, sondern auch für die benachbarten Gebiete, vor allem die Insel Sihoť und den Donauarm Karloveské rameno. Die Bedeutung dieses Standortes für die Wasserwirtschaft und für die Natur stellt ein relevantes stadtbildendes Element dar, das die historische Symbiose der Donau mit der Stadt Bratislava charakterisiert. Dieses Gebiet könnte eine kontinuierliche Naturverbindung zwischen dem unteren und oberen Spiegel von VD in einer Länge von ungefähr 3 km bilden. Die Aufstauung sollte nicht höher als die österreichischen Fluβufer sein und kein Hindernis für die österreichische Seite darstellen, die aufgenommenen Änderungen der Donau zwischen Wien und der Staatsgrenze AT-SK fertigzustellen. Der heutige Stand des Schiffsweges im Bereich Devín – Hainburg entspricht den im internationalen Belgrader Abkommen verankerten Bedingungen nicht. Dieser kritische Abschnitt ermöglicht keine vollwertige Nutzung des Schiffsverkehrs (die gegenwärtige Nutzung beträgt ungefähr 5% davon, was man an der Donau mit entsprechenden Wasserverhältnissen in ihrer Gesamtlänge erreichen könnte). Dieses Problem ist ohne eine Anhebung des Wasserspiegels mithilfe eines VD im kritischen Abschnitt nicht zu lösen. Die Verbesserung der problematischen Schifffahrtsverhältnisse zwischen Bratislava und Wien würde eine wirtschaftlich vollwertige Nutzung des Wasserweges für den umweltfreundlichen Schiffverkehr an der Donau bis nach Deutschland und eine Verbindung mit dem Rhein-Main-Donau-Kanal (eröffnet 1992) ermöglichen. Weitere zu erwartende Positiva und Vorteile Nutzung der erneuerbaren Wasserenergie – ungefähr 900 GWh jährlich Schutz und Verbesserung der Versorgung von hochwertigen Wasserquellen Regulierung der Grundwasserspiegel im definierten Gebiet sowohl an der slowakischen als auch an der österreichischen Seite (Wolfsthal) Förderung von bestehenden Hochwasserschutzmaßnahmen, und zwar auch auf dem österreichichen Donau-Abschnitt und im unteren Teil der March

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Verbesserung der Schiffbarkeit der March und dadurch die Förderung der Idee eines Donau- Oder-Elbe-Kanals Reduzierung der Anschwemmungen in Staubecken VD Gabčíkovo wasserwirtschaftliche Förderung der Insel Sihoť, der Insel Sládečkov ostrov, des Gebietes Pečniansky les, des Donauarmes Pečnianske rameno und Karloveské rameno Lösung von ökologischen Problemen, vor allem langfristige Senkung der Oberflächenwasser- und Grundwasserspiegel Schaffung der Bedingungen für die Überwinterung und Nistung der Wasservögel und die Erhaltung der Auen-Biotope Möglichkeit einer weiteren Überbrückung der Donau (Fuß- und Radverkehr) Am Rande der notwendigen und für beide Seiten nützlichen Diskussion zum Thema VD Bratislava ist anzuführen, dass das Grundbesitz von beiden Donauufern kein Recht auf eine unbeschränkte Nutzung des Stromes ohne ein beiderseitiges Einvernehmen begründet. Die Initiative von der slowakischen Seite erwartet vom Grenzpartner eine Zusammenarbeit, die die technischen, rechtlichen und wasserwirtschaftlichen Bedingungen von Nutzung und Management des gemeinsamen Grenzflusses betrifft. Mehrere von den technischen, insbesondere wasserwirtschaftlichen Fragen der Errichtung von VD Bratislava basieren in mehreren Punkten auf einer gemeinsamen Grundlage, die schon früher im Rahmen der Vorbereitungen von VD Wolfsthal behandelt wurden. Daher erscheint mehr als wahrscheinlich, dass die Rückkehr zu einer gemeinsamen Lösung wegen der Dringlichkeit der Problematik nur eine Frage der Zeit und des Willens ist. Die Städtebauliche Studie BAUM möchte in diesem Bereich dazu beitragen, eine gemeinsame konstruktive Diskussion zu diesem Thema zu starten.

Fauna Die Tierwelt ist von der starken Aglomeration der Bevölkerung und der Industrie am meisten betroffen. Eine kleine Ausnahme bilden die Waldgebiete Devínska Kobyla und teilweise die Donau. Eine Sonderstellung geniesst der zum pannonischen Gebiet gehörende Berg Devínska Kobyla. In der Donau kommen sechs Störarten vor, am häufigsten der Sterlet (Acipenser ruthenus), weiter Karpfenfische, seltener der wertvolle Frauennerfling, Barsch, Strauß, Wels und weniger wertvolle Arten aus der Gattung Schlammspringer. Über den Fluß fliegen Störche, Reiher und Kormorane. Die Marchauen zählen zu den bedeutenden Vogelschutzgebieten (Bird Life International). Hier nisten 118 von den 176 hier vorkommenden Vogelarten. Unter ihnen Störche, Reiher, Rallen, Silberreiher, Eisvögel und viele andere. In den Gärten und Weingärten kommen Hasen und kleine Feldnageltiere vor. In der letzten Zeit vermehrte sich hier der Hirsch – vor allem Ricken, die sich oft in den Gärten verlaufen und ihre Scheue verlieren. Außerdem vermehrten sich auf Devínska Kobyla die Wildschweine. Seit 1964 befindet sich hier auf einer Fläche von 27,97 ha eine Naturreservation Devínska Kobyla mit einer reichen thermophilen pannonischen Flora und Fauna.

Nordteil der Region BAUM - A /SK Ein Nachweis für die unterschiedliche Entwicklung der Gebiete an der slowakischen und österreichischen Seite in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts stellen die Veränderungen des Landschaftscharakters der benachbarten Gebiete auf beiden Seiten der March und der Donau dar, die ursprünglich beinahe identisch, vorwiegend ländlich mit einer intensiven landwirtschaftlichen Tätigkeit (Tier- und Pflanzenproduktion) waren. Der nördliche Teil des BAUM-Gebietes machte in den letzten 50 Jahren eine sehr unterschiedliche Entwicklung durch, was sich in der Eigenart der Gebiete auf beiden Ufern der March widerspiegelt. In der Slowakei entstand in der 1970er und 1980er Jahren ein dicht besiedeltes Gebiet mit einem dichten Netz 17

UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. der Verkehrsinfrastruktur regionaler Bedeutung. Hier wurde eine für die ganze Slowakei bedeutende Automobilindustriezone – heute Volkswagen, sowie eine Siedlung mit 10 000 Einwohnern in Devínska Nová Ves errichtet, was wesentlich die Landschaftsgestaltung des Gebietes beeinflusste. Die österreichische Seite – auch dank der Nachbarschaft mit dem „Eisernen Vorhang“ – blieb eine ruhige ländliche Region (Marchfeld), was sie aber nie vorher in der Geschichte war, da durch dieses Gebiet traditionell bedeutende Handelswege verliefen und die Region wirtschaftlich und kulturell eng mit der slowakischen und mährischen Seite verbunden war. Von den engen Kontakten mit benachbarten Kulturen zeugt auch die ursprüngliche Zusammensetzung der Bevölkerung dieser Region. Hier lebten nebeneinander Menschen der österreichischen, slowakischen, mährischen, kroatischen, deutschen und sogar ungarischen Volkszugehörigkeit. Die wunderbare Natur an der slowakischen Seite des Grenzgebietes zu Österreich war in der Zeit des „Eisernen Vorhangs“ konserviert und vor größeren Eingriffen des Menshen geschützt. Ein Teil des Gebietes erreichte sogar einen Zustand, den es seit Jahrhunderten in der Nähe der Donau und der March nicht gab, da dieses Gebiet während ungefähr 70 Jahre (etwa 45 Jahre plus die folgenden 25 Jahre, während der das Gebiet geschützt war) sich selbst ohne Eingriffe des Menschen überlassen wurde. Dieses „Schutzverfahren“ brachte aber auch hier historisch nie dagewesenen Negativa mit sich. Große verunkraute brachliegende Flächen der Marchauen an der slowakishen Seite, die früher immer als Weide genutzt wurden. Invasive Gehölze, die aus dem Gebiet die ursprünglichen Pflanzenarten verdrängen, verursachten eine völlige botanische Veränderung der Landschaft. An der österreichischen Seite der Donau kann man heute noch die Reste der ursprünglichen Auwälder, die toten Donauarme und die größte Fläche der Feuchtwiesen in Mitteleuropa bewundern, die in die Liste der international bedeutenden Feuchtgebiete eingetragen sind (Ramsar-Standort). Die Marchauen zählen zu den bedeutenden Vogelschutzgebieten (BirdLifeInternational). Die Einzigartigkeit der Donau-Auen entlang des Hauptstromes wird in Österreich im Nationalpark Donau-Auen, in der Slowakei im Natuschutzgebiet Dunajské luhy (Chránená krajinná oblasť Dunajské Luhy) geschützt. Die sich vom Zusammenfluβ der March und der Donau unter der Burg Devín bis Moravský sv. Ján erstreckenden Überflutungswiesen und Auwälder stellen ein wildes, nicht gepflegtes Gebiet dar, das zwar intakt aber auch sehr verschmutzt ist. Entlang der engen Asphaltstrasse, die früher (in der Zeit des Eisernen Vorhanges) der militärischen Grenzbewachung diente, läuft ein Lehrpfad mit einer Gesamtlänge von 80 km, womit er zu den längsten Lehrpfäden in der Slowakei gehört. Das Überflutungsgebiet der March veränderte durch den langfristigen Eintrittsverbot von 1951 bis zum Fall des Eisernen Vorhanges (1989) den historischen Charakter der Landschaft. Ursprünglich waren die Wiesen am Marchufer nicht bewachsen, sie dienten als Weide für Gänse, Enten und später auch für Vieh und Ziegen. Da heute die Wiesen weder gemäht noch als Weide genutzt noch regelmäβig gepflegt werden, ändert sich auf diesem Gebiet auch die Zusammensetzung der Pflanzenarten. Das Marchfeld ist ein traditionelles und wichtiges landwirtschaftliches Gebiet. Da hier die Kontinuität der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung nicht unterbrochen wurde, hat man hier eine natürliche Art gefunden, die Landschaft entsprechend landwirtschaftlich zu nutzen und zugleich zu schützen. Hier wird insbesondere Getreide und Gemüse angebaut (Spargel, Erdbeeren, ...). Auch im gesamtösterreichischen Maβstab handelt es sich um ein wichtiges landwirtschaftliches Gebiet. In Österreich ist auf diesem Gebiet auch die entsprechende Entwicklung vom Tourismus zu verzeichnen, insbesondere in Bereichen Jagd, Wandern, Radfahren und BildungsTourismus, da sich in dieser Gegend mehrere historisch interessante und wertvolle Schösser befinden (das bekannteste unter ihnen ist Schlosshof, weiter Eckartsau, Niederweiden und Marchegg – sog. Marchfelder Schlösser). Das Problem in diesem Teil der BAUM-Region stellt noch immer mangelhaft ausgebaute Straβeninfrastruktur, die auf lokaler Ebene die slowakische und österreichische Seite verbinden sollte. Hier besteht ein Bedarf am Ausbau – Sanierung der Strasse an der Trasse der ursprünglichen Strassenverbindung – Marchegger Brücken.

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Die bestehende Eisenbahnverbindung nach Marchegg und die neue Radbrücke Devínska Nová Ves – Schlosshof sind besser als nichts, doch die Verbindung des westlichen Teiles von Bratislava mit Wien ist noch immer mangelhaft.

Südteil der Region BAUM - SK /A Die Gestaltung und Nutzung dieses Teiles der BAUM-Region ist ähnlich wie im Nordteil an die unterschiedliche Entwicklung des Gebiets nach dem II. Weltkrieg in der Slowakei und in Österreich zurückzuführen. Der slowakische Teil wurde zum Bestandteil des Katastergebietes der Hauptstadt, der dann allmählich auch die ursprünglich ländlichen Siedlungen Jarovce, Rusovce und Čunovo angegliedert wurden. In den 1970er Jahren wurde der Bau der gröβten Siedlung der Slowakei – Petržalka mit cca. 120 000 Einwohnern aufgenommen. Dadurch wandelte sich der Charakter der Landschaft von einer typischen ländlichen Siedlung in einer landwirtschaftlich geprägten Landschaft in eine städtische Siedlungsstruktur um. Den ländlichen Charakter bewahrten sich zum Teil nur die Gemeinden, heute Stadtteile Jarovce, Rusovce und Čunovo, doch die Art der Bebauung und die Umgebung entsprechen heute eher Stadtvierteln als den ländlichen Siedlungen. Neben den bebauten Flächen innerhalb der Gemeindegebiete und der Stadtteile besteht der Südteil überwiegend aus landwirtschaftlichen Flächen mit Windbrechern und Naturschutzgebieten. Die Biotope stellen artenreiche sekundäre Steppengemeinschaften auf Löss- und alluvialen Böden der Donau dar. Auf dem intensiv bewirtschafteten Ackerboden mit Windbrechern und Feldwegen werden vor allem Kulturpflanzen (Mais, ölhaltige Pflanzen, Futtepflanzen) und Obst angebaut. Weiter sind hier Jagd und Tourismus (Radfahren) vertreten. Die Landschaft am rechten Donauufer, insbesondre auf dem slowakischen Gebiet, wurde sehr stark durch die Eingriffe in den ursprünglichen Donaustrom und seine Regulierung ungefähr seit der Mitte des 18. Jahrhunderts beeinflusst. Früer befand sich auf dem Gebiet der Stadt das sog. innländische Donau-Delta, das sich gröβtenteils auf dem Gebiet von Petržalka erstreckte. Nach der Zuschüttung und Nivellierung der Flussarme wurde die Landschaft künstlich ausgetrocknet, was einen Wandel der Vegetation im gesamten Südteil der BAUM-Region zur Folge fatte. Auch aus diesem Grund wäre es angebracht und geeignet, die Landschaft mithilfe der Revitalisierung der ehemaligen Flussarme und durch die Rückkehr des Elementes Wasser zu rekonstruieren. Bis heute sind Teile der ursprünglichen Arme in der Landschaft klar sichtbar, vor allem auf den Lunftaufnahmen. Mithilfe der bestehenden Höhen kann das entworfene System der Flussarme ungefähr trassiert werden. Das Gebiet an der österreichischen Seite der Region wurde im Vergleich mit der Slowakei nicht so stark umgewandelt. In diesem bunten Gebiet vermengten sich schon immer mehrere Kulturen. Die Einwohner pflegten enge wirtschaftliche und kulturelle Kontakte mit den Nachbarn. Von den intensiven Kommunikation und den Kontakten mit anderen Kulturen zeugt auch die ZUsammensetzung der Bevölkerung. Hier lebten nebeneinander Menschen verschiedener Volkszugehörigkeiten – österreichisch, slowakisch, mährisch, kroatisch, deutsch und ungarisch. Für das österreichische Gebiet ist vor allem eine von der Landwirtschaft geprägte Landschaft mit kleinen Waldinseln, Windbrechern und Schutzgebieten charakteristisch. Die südliche Grenze des definierten Gebietes bildet das Naturschutzgebiet der Leitha. Ein relevantes Element stellen die Windkraftwerke auf dem österreichischen Gebiet dar. Einerseits handelt es sich um alternative umweltfreundliche Energiequellen, andererseits um einen nicht sehr attraktiven Eingriff in die Natur.

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Bild 3 Beschreibung der Gegebenheiten der definierten Region 20

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2.5. Kurze Geschichte der Region Das definierte Gebiet kann dank seiner strategischen Lage – Kreuzung von zwei wichtigen Handelsrouten der „Bernstein- und Donaustraβe“ am Zusammenfluss der March und der Donau, wo sich das dunkle Wasser der March mit dem hellen Wasser der Donau mischt – auf eine reiche Geschichte zurückgreifen. Belegt sind neolithische und Steinzeitsiedlungen – Keltische Siedlungen (Devín, Devínska Nová Ves). Die Bernsteinstraβe war eine der mittelalterlichen den Süden mit dem Norden Europas verbindenden Handelsrouten. Diese Straβe führte vom Adriatischen Meer bis zur Donau und von dort wahrscheinlich entlang der March in Richtung Mährische Pforte über Schlesien bis zum Baltikum. Das Gebiet bildete einen Teil des Grenzschutzsystemes des Römischen Reiches – Romanus (4. Jahrhundert v.u.Z.): Militärlager in Rusovce, Carnuntum in der Gemeinde Petronell und eine vorgeschobene römische Wachstation auf Devín. In den grossmährischen Zeiten befand sich in Devín auf dem Felsen über der Donau eine der wichtigsten Festungen gegen die Expansion des Fränkischen Reiches, ein wichtiges wirtschaftliches und militärisches Zentrum. Die Burg bewachte die Kreuzung der Handelsrouten und die Furt über die March. 1050 wurde auf Behehl des Kaisers Heinrich III. am Schlossberg eine Burg gebaut und damit die Stadt Hainburg gegründet. 1268 gründete der König Ottokar II. Přemysl die Stadt Marchegg als eine Schutzbastei gegen Ungarn. Im Mittelalter wurden mehreren Siedlungen in dieser Region Stadtrechte verliehen, z.B.: Vydrica (heute Karlova Ves), Devín, Rusovce. In der Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie entstanden enge Bindungen zwischen Wien und Bratislava sowie zwischen weiteren Siedlungen an beiden Seiten der March und der Donau im definierten Gebiet. Diese Beziehungen wurden auch in der komplizierten politischen und wirtschaftlichen Lage der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts weiter gepflegt, die beiden grossen Städte und Regionen verband sogar eine Strassenbahnlinie. In Bratislava und Wien sowie im Umland dieser Städte lebten seit immer Einwohner verschiedener Nationalitäten – Österreicher, Ungarn, Tschechen, Slowaken und Kroaten. Die gemeinsame Entwicklung wurde zwischen den Jahren 1948-1989 unterbrochen. Das demokratische Österreich und die totalitäre Tschechoslowakei vertraten unterschiedliche politisch- wirtschaftliche Systeme, die durch den „Eisernen Vorhang“ getrennt waren. Der österreichische Teil des definierten Gebietes wurde zum Randgebiet des Landes, was sich in einer demografischen Stangnation auswirkte. Das Jahr 1989 brachte umfangreiche politische Änderungen in den ehemaligen kommunistischen Ländern und ihre Transformation. Der Beitritt Österreichs der Europäischen Union 1995 und ihre Erweiterung um die Slowakei und anderen Staaten gaben dieser Region relevantw Entwicklungsimpulse. Der Beitritt der Slowakei dem Schengen-Abkommen in 2007 öffnete einen Raum für eine noch engere Zusammenarbeit der Slowakei und Österreich in diversen Bereichen. Heute hat die Region Wien-Bratislava (und mit ihr auch die Region BAUM) die Perspektive, eine nicht nur geografisch sonder auch inhaltlich eine zentrale europäische Region zu werden.

2.6. Limite der Gebietsnutzung Die Grundlimite der Gebietsnutzung für die Funktionseinheit Siedlungs- und Landschaftsgrünanlagen ergeben sich aus der bestehenden und geplanten Bebauung im südlichen Teil der Stadt Bratislava. Aus dieser Sicht erscheint die Wohnfunktion in Bezug auf Naturelemente des Gebietes weniger limitierend, die Produktionsfunktion stellt dagegen ein grosses Hindernis für das entworfene Konzept der Entwicklung der Grünanlagen dar. Aus diesem Grund schlagen wir vor, die Funktionsnutzung des Gebietes des Gewerbeparks Jarovce zu ändern. Weitere die Entwicklung der Grünanlagen und der Natur limitierende Grenzen ergeben sich aus der Leitungen der technischen Infrastruktur.

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Limite, die sich nicht beschränkend sondern stimulierend auswirken, stellen die Gebiete unter dem Naturschutz dar, den wir für eine kreative Ausgangslage für den Entwurf der spezifisch genutzten Landschafts- Landwirtschafts- und Siedlungsgrünanlagen halten. Solches Verständnis des Naturschutzes kann die Entstehung von diversen Umgebungen auf diesem Gebiet fördern und dadurch die Attraktivität der Stadt Bratislava erhöhen. Die meisten Limite betreffen den Natur- und Landschaftsschutz, den das entworfene Konzept unterstützt und weiter flächendeckend und qualitativ entwickelt. Die genaue Abgrenzung des bebauten Gebietes und der Naturschutzgebiete einschliesslich des Systemes der ökologischen Stabilität (USES) ist dem grafischen Teil dieses Projektes zu entnehmen.

Natur- und Landschaftsschutz Dem Natuschutz wird so in der Slowakei als auch in Österreich grosse Bedeutung beigemessen. Jedes Land und jeder Mensch sind verpflichtet, das Naturreichtum für die gegenwärtigen und nächsten Generationen zu bewahren. Die Naturschutzgebiete stellen durch entsprechende Gesetze der beiden Länder besonders geschützte Landschafts- und Naturteile dar. Die Naturschutzgebiete werden mehreren Kategorien zugeordnet, in beiden Ländern ist diese Hierarchie ähnlich. In folgendem Text befindet sich eine Liste der Naturschutzgebiete SK/AT für die Region BAUM. Diese Gebiete sind auch im grafischen Teil der US BAUM dokumentiert. Alle geschützten Gebiete stellen für die BAUM-Region ein Positivum dar, da durch ihr Potenzial zur weiteren Entwicklung der Naturelemente in diesem Gebiet beitragen und eine hochwertige Umwelt für Wohnen, Erholung und Freizeit schaffen können. Auf dem Gebiet der Stadt Bratislava erstrecken sich teilweise zwei Landschaftsschutzgebiete (CHKO). Die Wälder der Kleinkarpaten gehören zu CHKO Malé Karpaty, errichtet 1976, aktualisiert 2001. Um die Reste der Flachland-Auwälder zu schützen, wurde 1998 CHKO Dunajské luhy (Donau-Auen) errichtet. Von den sog. kleinflächigen Schutzgebieten (CHA, PR, NPR, PP, NPP), in welchen vor allem Waldbiotope geschützt werden, befinden sich in CHKO Dunajské luhy am linken Donauufer PR Gajc (5. Schutzstufe), CHA Poľovnícky les (4. Schutzstufe), CHA Bajdel (4. Schutzstufe) und PR Topoľové hony (5. Schutzstufe). Am rechten Donauufer erstreckt sich PR Dunajské ostrovy (5. Schutzstufe) und ausserhalb von CHKO Dunajské luhy CHA Chorvátske rameno (4. Schutzstufe), CHA Hrabiny (4. Schutzstufe) und CHA Jarovská bažantnica (4. Schutzstufe). In allen erwähnten Schutzgebieten kommen Weide-Pappel- oder Eichen-Auwälder vor. Die Wasserbiotope am rechten Donauufer befinden sich in CHA Chorvátske rameno und PR Dunajské ostrovy. Auf dem Gebiet von Bratislava erstrecken sich teilweise auch die Standorte, die in die Liste der Feuchtgebiete internationaler Bedeutung im Sinne vom Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel, von internationaler Bedeutung, sog. Ramsar-Konvention . Der Ramsar-Standort Donau-Auen zählt zu den gröβten innländischen Delten im Zentraleuropa, das am linken Donauufer in der Nähe von Slovnaft und am rechten Ufer beim Flussarm Jarovské Rameno beginnt. Zu den wichtigsten Schutzgebieten an der österreichischen Seite zählen der Nationalpark Donau- Auen, Landschaftsschutzgebiet Donau-March-Thaya-Auen, Vogelschutzgebiete im Nord- und Südteil des Gebietes sowie einige Ramsar-Gebiete. Die folgende Tabelle und der grafische Teil beinhaltet eine Übersicht der Schutzgebiete. Tabelle 2 Verzeichnis der Schutzgebiete der Region BAUM SK AT Národný park Nationalpark - Nationalpark Donau- Auen Chránená krajinná oblasť Landschaftsschutzgebiet CHKO Dunajské luhy (LSG) Donau-March-Thaya-Auen CHKO Malé Karpaty Ramsarská lokalita Ramsar - Gebiete Dunajské luhy na juh od prístavu v oblasti Donau-Auen 22

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okolo Moravy Územia európskeho významu ÚEV Rieka Morava ÚEV Devínske alúvium Moravy ÚEV Devínske lúky ÚEV Devínska Kobyla ÚEV Bratislavské luhy*(Slovanský ostrov, Sihoť, Pečňa, Soví lužný les) ÚEV Ostrovné lúčky* ÚEV Homolské Karpaty Chránené vtáčie územia CHVÚ Vogelschutzgebiete CHVÚ Morava Parndorfer Platte - Heideboden* CHVÚ Dunajské luhy* Nordöstliches Leithagebirge* CHVÚ Sysľovské polia * March-Thaya Auen* CHVÚ Malé Karpaty Donau-Auen östlich von Wien * Pannonische Sanddünnen Sandboden und Praterterrasse * Hundsheimer Berge * Feuchte Ebene - Leithaauen * Maloplošné chránené územia Naturschutzgebiete 1 CHA Devínske alúvium Moravy 12 Untere Marchauen 2 PR Štokeravská vápenka 13 Kleiner Breitensee 3 NPR Devínska Kobyla 14 Lassee 4 NPP Devínska hradná skala 15 Braunsberg 5 PP Devínska lesostep 16 Hundsheimerberg 6 PR Fialková dolina 17 Spitzerberg 7 CHA Hrabiny 8 CHA Chorvátske rameno 9 CHA Jarovská bažantnica 10 PR Dunajské ostrovy 11 PR Ostrovné lúčky * územia/Gebiete NATURA 2000

Der Begriff NATURA 2000 bezeichnet ein System der Schutzgebiete von europäischer Bedeutung bzw. im Sinne des Gesetzes ein intaktes europäisches System der Schutzgebiete. Das Ziel von NATURA 2000 ist, die Biodiversität in der gesamten Europäischen Union durch den Schutz von ausgewählten Pflanzenarten, Tiere und Biotope, die am meisten durch die menschliche Tätigkeit bedroht sind oder zu dem Wertvollsten auf dem europäischen Kontinent zählen, zu bewahren, d.h. Erhaltung der Naturbiotope und der Biotope der bedrohten Pflanzenarten und Tiere im gesamteuropäischen Maβstab. Einige von diesen Standorten befinden sich auf dem Gebiet von Bratislava. Vorgeschlagenes Vogelschutzgebiet CHVÚ Sysľovské polia westlich von Jarovce, Rusovce und Čunovo, teilweise auch das vorgeschlagene CHVÚ Dunajské luhy. Von den Gebieten europäischer Bedeutung (ÚEV) befinden sich in CHKO Dunajské luhy die Gebiete Biskupické luhy, Hrušovská zdrž und Ostrovné lúčky, entlang der Donau erstreckt sich ÚEV Bratislavské luhy, das aus folgenden Standorten besteht: Slovanský (Sedláčkov) ostrov, Sihoť, Pečňa, Soví lužný les, Starý háj und Chorvátske rameno. Alle diese Gebiete wurden durch die Verordnungen der Regierung der SR genehmigt und werden für Schutzgebiete im Sinne des Gesetzes gehalten. [2], [3] 23

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CHKO Dunajské luhy Errichtet durch die Verordnung MŽP SR č. 81/1998 Z.z. ueber das Landschaftsschutzgebiet Dunajské luhy vom 3. 3. 1998, wirksam vom 1. Mai 1998.

SCHUTZ VON GROβTRAPPE Beinahe die Hälfte des Weltbestandes der Groβtrappe lebt auf der Iberischen Halbinsel (Spanien, Portugal), in Russland, in der Türkei und in Ungarn. Einige kleine Gruppen leben in Österreich, in der Slowakei und in Serbien. Gelegentlich kommt die Groβtrappe auch in der Tschechischen Republik vor. Diese Art ist in Europa und Asien zwischen 35 und 55° der Nordbreite verbreitet, die europäische Unterart (Otis tarda tarda) kommt von der Iberischen Halbinsel und nordwestlichen Marocco bis zu Sibirien vor. Die Territorien der asiatischen Unterart (Otis tarda dybowskii) liegen zwischen dem Ostaltai bis zu der Mongolei. Die Beobachtungen in den 90er Jahren bestätigten einen kritischen Stand der Population auf unserem Gebiet, wobei das vereinzelte Vorkommen der Tiere im Gebirge Trnavská pahorkatina und im Donautiefland beobachtet wurde. Das letzte Nisten im unseren Gebiet wurde 1994 südwestlich von Bratislava in der Nähe der Staatsgrenze verzeichnet. Die Zahl der nistenden Population schätzte man Ende der 90-Jahre auf 5-10 Weibchen. Die Nester befinden sich im südlichen Teil der BAUM-Region, in einem sich in drei Ländern erstreckenden Natuschutzgebiet – in CHVÚ Sysľovské polia in der Slowakei, SPA Parndorfer Platte - Heideboden in Österrreich und "Mosoni-sík" in Ungarn. Die Groβtrappe kommt auch im nördlichen Teil des BAUM-Gebietes – im Marchfeld vor. In den Migrationzeiten wurde die Groβtrappe auch in der Ebene Borská nížina beobachtet. Der Stand der westpannonischen Population, d.h. der Population auf dem Gebiet der Slowakei, in Österreich und im Kleinen Donaubecken beträgt ungefähr 350 Exemplare. Auch wenn sich diese Population auf dem Gebiet von drei Staaten befindet, bildet sie eine intakte Einheit. Die rapide Senkung der Population der Groβtrappe ist direkt auf die groβen Änderungen in der Strukturen der Biotope zurückzuführen. Die ursprünglich steppenartigen Biotope wurden gröβtenteils in den intensiv bewirtschafteten landwirtschaftlichen Boden umgewandelt. Groβe Flächen von Monokulturen mit einem groβen Anteil der landwirtschaftlichen Pflanzen mit einer Höhe über 1,2 m, z. B. Mais oder Sonnenblume, sind für die Groβtrappe besonders ungeeignet, die Groβtrappe meidet solche Flächen. Die Reduzierung der Grasflächen beeinträchtigt auch den Zugang zu einer bunten, an kleine Lebewesen reichen Nahrung, was sich auch auf das Nesten und die Population der Grosstrappe auswirkt. Vogelschutzgebiet (CHVÚ) Sysľovské polia ist der letzte regelmäβige Nistungsplatz der Groβtrappe in der Slowakei, zugleich dient es als Überwinterungs- und Sammelstätte für mehr als 10 % der mitteleuropäischen Population dieser Art. Aus europäischer Sicht erfüllt dieses Gebiet auch eine wichtige Funktion als die Überwinterungsstätte für mehr als 1 % der mitteleuropäischen Population der Gans. Das Überleben der Population der Groβtrappe in der Slowakei hängt direkt mit dem Schutz des Gebietes zusammen, das ein historisch wichtiger Standort der Vermehrung dieser Art ist. Die gröβte Gefahr für die Population der Groβtrappe steckt zur Zeit im Verlust der geeigneten Biotope, in den Folgen der landwirtschaftlichen Nutzung des Gebietes, in der Sterblichkeit der Tiere, in den Störungen und der mangelhaften Unterstützung des Schutzes von Groβtrappe durch die Öffentlichkeit. Diese negativen Einflüβe sollen durch die geplanten Schutzmaβnahmen minimiert werden – Pflegeprogramme, Kommunikation mit allen Beteiligten, Kauf und Pacht der Grundstücke, agro- enviromentales Pilotschema für den Schutz der Groβtrappe, Kontrolle der Prädatoren, Sensibilisierung der Öffentlichkeit.

Andere Limite des Gebietes

Inundationsgebiet der Flüβe ( Q100 +50, resp. Q1000+50 ) Die Inundationsgebiete der Flüβe stellen für den Neubau ein Hindernis dar, doch für die in dieser Städtebaulichen Studie entworfene Entwicklung der Biotope und der Grünanlagen sind die Überflutungsgebiete ein wichtiger Beitrag und Bereicherung. 24

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In den Inundationsgebieten können bedeutende Biotope vorkommen, das Gebiet kann man im Einklang mit dem Naturschutz nutzen, es handelt sich um ein für den Tourismus und die Alltagserholung attraktives Gebiet. Eine weitere wichtige Fuktion ist die Aufklärung der Öffentlichkeit, die künftig helfen kann, die Bevölkerung für eine nachhaltige Entwicklung des BAUM-Gebietes zu sensibilisieren. Eine groβe Rolle spielt dieses Gebiet auch in der Landwirtschaft (z.B. Weiden) sowie in der Erhaltung der Biodiversität für die nächsten Generationen. Solches Vorgehen wird für den Nordteil des BAUM-Gebietes vorgeschlagen. Schutzzonen (OP) der Wasserquellen Um die Wasserquellen zu schützen und die Trinkwasserversorgung in beiden Ländern zu gewährleisten, werden Schutzmaβnahmen für Wasserquelen ergriffen und Schutzzonen errichtet, in welchen einige Tätigkeiten gesetzlich beschränkt und reguliert werden. Im slowakischen Teil der Region BAUM sind es die Insel Sihoť – zur Zeit die gröβte und die beste Trinkwasserquelle für Bratislava, weiter die Wasserquellen Ostrovné lúčky und Pečniansky les. An der österreichischen Seite handelt es sich um Wasserquellen, deren Schutzzonen die Katastergebiete der Gemeinden Lassee und Eckartsau betreffen. Wasserquelle Žitný ostrov /Groβe Schüttinsel Die ganze Groβe Schüttinsel ist ein riesiger Grundwasserspeicher und eine der fruchtbarsten landwirtschaftlichen Gegenden der Slowakei. Die Fläche der Insel beträgt beinahe 1 900 km2 , auf der Insel liegen etwa 100 Gemeinden und Siedlungen. Es handelt sich eigentlich um einen riesigen Anschwemmungskegel, den dei Donau unterhalb von Bratislava bildete, als sich der Fluβ einen Weg durch die Kleinkarpaten suchte und den sinkenden Kleinen Donaubecken erreichte. Unter der Oberfläche befinden sich etwa 10 Milliarden m³ vom hochwertigen Trinkwasser, das kontinuierlich durch das aus den Flüβen durchsickernde Wasser ergänzt wird. Der Untergrund besteht aus Kies, Sand und Ton. Die Grundwassermenge hängt vom Umfang, Mächtigkeit und Durchlässigkeit dieser Sedimente ab. Die Donau-Sedimente auf der Groβen Schüttinsel südöstlich von Bratislava erreichen eine Mächtigkeit von 10- 15 m, bei Čilistov über 150 m, zwischen Čilistov, Dunajská Streda und Gabčíkovo 200 m und schlieβlich im östlichen Teil der Groβen Schüttinsel nur einige Meter. Die ungleichmäβige Aufteilung verursacht, das auch das Vorkommen vom Grundwasser stark variiert. Das Grundwasser befindet sich meistens 2-7 m unter der Oberfläche, doch in der Nähe der Donau und der kleinen Donau nur in der Tiefe von 1-1,5 m. Die Priorität des Gebietes – wasserwirtschaftliche Funktionen und Grundwasserschutz – stellt der Ganze Bereich von der Groβen Schüttinsel ein bedeutendes Limit für die Entwicklung der Urbanisierung, der technischen sowie Verkehrsinfrastruktur dar. Schutzzonen (OP) der Windkraftwerke Die Windkraftwerke befinden sich nur im österreichischen Teil der BAUM-Region. Ihr Betrieb, vor allem Lärm, wirkt sich auf die Pflanzen, Tiere und das Funktionieren von Öko-Systemen negativ aus. Sie stellen ein Hindernis für die Entwicklung von geeigneten Flächen für Wohnzwecke. Die Schutzzonen der Windkraftwerke (Festlegung der Mindestabstände) sind in den Bundesländern Niederösterreich und Burgenland gesetzlich unterschiedlich geregelt. Eine grafische Darstellung ist der Zeichnung Nr. ... zu entnehmen. Die Schutzzonen der Windkraftwerke limitieren einerseits den Neu- und Ausbau andererseits beeinträchtigen sie die Wahrnehmung der freien Landschaft. Der Lösungsentwurf der US BAUM akzeptiert diesen Stand. Es wird vorausgesetzt, dass die Nachfrage nach den neuen Windkraftwerken in der Zukunft senken wird, da die EU-Zuschüsse für alternative Energiequellen (Photovoltaik und Wind) reduziert werden sollen. Schutzzonen der (OP) technischen Infrastruktur Über das BAUM-Gebiet verläuft in der Richtung Osten-Westen die für die künftige Leitung der diversen technischen Infrastruktur bestimmte Zone. Für diesen Bereich schlagen wir einen neuen Stadtpark unter der Einhaltung der technischen Vorschriften vor, die den Schutz der Trassen und der technischen Infrastruktur regeln.

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Verkehrstrassen De Verkehrstrassen stellen auch ein Hindernis insbesondere für die Entwicklung der Biozentren und Biokorridore dar. Da diese Trassen nicht eliminiert werden können, sind die Trassen der Biokorridore relativ kollisionslos vorzuschlagen.

3. LÖSUNGSENTWURF

3.1. Ausgangspunkte für die Konzeptentwicklung

Grundausgangspunkte Die Motivation der Erarbeitung dieser Studie verfolgt vor allem folgende Ziele: eine unerwünschte Urbanisierung des Gebietes, die allmählich zur Eingliederung auch von den österreichischen Gemeinden in die Stadt Bratislava führen könnte, zu verhindern, eine „grüne Barriere“ zu schaffen, die einerseits das Zusammenwachsen der Siedlungen verhindert und andererseits einen hochwertigen Raum für die Alltagserholung der Einwohner auf beiden Seiten – slowakischen und österreichischen – schafft, eine ökologisch hochwertige „grüne Achse“ mit einer biologisch-ökologischen Bedeutung für die Verbindung und weitere Entwicklung der Ökosysteme zu errichten, eine harmonische Einheit aus der bereits betehenden Besiedlung der BAUM-Region bei der Erhaltung seiner Identität und ursprünglichen Charakters zu kreieren, die Staatsgrenze aus der Wahrnehmung der Einwohner der Region zu beseitigen und sie durch ein Gebiet zu ersetzen, das die Einwohner beider Länder aktiv verbinden kann (Anmerkung: aus diesem Grund wird in der Studie die Staatsgrenze als andere administrativen Grenzen der BAUM-Region gezeichnet), bessere „Betriebsbedingungen“ für die Zusammenarbeit von beiden Teilen der Region zu schaffen, insbeondere: o Ergänzung der gemeinsamen Infrastruktur des Gebietes, o Errichtung eines attraktiven Zentrums der Region BAUM, o Ergänzung der lokalen Verkehrsverbindungen in der Region, o Ausbau von gemeinsamen Verkehrsachsen, die die Region mit höheren administrativen Einheiten auf beiden Seiten der Grenze verbinden.

Vorschläge für die Rahmenentwicklung Auf die obigen Ausgangspunkte Bezug nehmend konzentriert sich die US BAUM auf die Errichtung eines „grünen Herzens“ der Region, auf die Ergänzung von ökostabilisierenden Grünflächen im definierten Gebiet, die Erneuerung von alten Donauarmen, die Nutzung des Gebietes für Erholung in der Natur, sowie die optimale Verkehrs- und technische Verbindung der Stadt Bratislava mit den umliegenden österreichishen Gemeinden. Die genehmigte US BAUM wird eine Basis für die Festlegung der Funktions- und Raumlimite im neuen Gebietsplan der Stadt Bratislava, bzw. in Änderungen und Ergänzungen des gültigen Gebietsplanes der Stadt sowie in den Entwicklungskonzepten der österreichischen Gemeinden darstellen. Bei der Erarbeitung der US BAUM wurden diese konkreten Ziele festgelegt:

Im Bereich Landschaftsgestaltung und Ökologie: Anmerkung: für konkrete Vorschläge siehe das entsprechende Kapitel und den grafischen Teil im definierten Gebiet sind neune räumliche Verbindungen der Alpen-Karpaten- und Donau- Korridore vorgesehen, 26

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an der slowakischen Seite werden neue räumliche Verbindungen von Biokorridoren – Donau, March, Leitha sowie von anderen bedeutenden Naturgebieten vorgeschlagen, der Entwurf sieht konkrete Gebiete vor, in welchen ein Netz von natürlichen und „künstlichen“ grünen Elementen (Landschafts- und Siedlungsgrünanlagen), Gewässern und Wasserflächen errichtet werden soll, die eine Ergänzung der überregionalen Achse der ökologischen Stabilität des Gebietes darstellen soll, die Trassierung der erneuerten Donauarme berücksichtigt das umliegende Naturgebiet und grenzt räumlich die Wohnbebauung vom Osten – vom Stadtteil Petržalka ab, die Standorte für Gewässer und Wasserflächen stehen im Einklang mit entworfenen Flächen der spezifischen Vegetation, der Siedlungs- und Landschaftsgrünanlagen, der Entwurf erhöht die Qualität der bestehenden grünen Flächen und revitalisiert die richtig gegründeten Parks und Waldparks im definierten Gebiet (Anm. Fasanerie, Park bei Draždiak- See), die Studie befasst sich auch mit der Idee des neuen städtischen Friedhofes für Bratislava, der die Gestalt einer großen parkartigen Anlage haben soll, in der Studie werden neue Flächen für die Siedlungs- und Landschaftsgrünanlagen entworfen: o neuer Stadtpark im südlichen Teil de Gebietes, o neuer Landschaftspark im nördlichen Teil de Gebietes, o neuer botanischer Garten im südlichen Teil des Gebietes, es wird vorgeschlagen, die bestehenden lokalen Biozentren und Biokorridore so an der slowakischen als auch an der österreichischen Seite mit Remisen und Windbrechern in der Ackerlandschaft zu verbinden, der Entwurf harmonisiert die neuen Grünflächen mit dem bestehenden räumlichen System der ökologischen Stabilität des Gebietes, im gesamten definierten Gebiet der Anteil der Grünflächen pro Kopf und somit auch die Wohnqualität wesentlich erhöht wird.

Im Bereich Raumplanung, Wohnen und Pendeln Einzugsgebiete der BAUM-Gemeinden: Das potenzielle Einzugsgebiet der gesamten BAUM-Region ist die Stadt Bratislava, im Südteil der Region besteht schon heute eine Verkehrverbindung, die das tägliche Pendeln nach Bratislava möglich macht; aus diesem Grund ziehen immer mehr junge Leute aus Bratislava in die österreichischen Gemeinden im Süden der Region – Kittsee, Wolfsthal, Edelstal, Hainburg, Berg,... Der Anteil der slowakischen Bevölkerung in diesen Gemeinden beträgt von 15% bis 30%. Die Einzugsgebiete von Bratislava im südlichen Teil der Region stellen die Gemeinden Kittsee, Pama, Deutsch Jahrndorf, Edelstal, Berg, Prellenkirchen und Hainburg dar. Die Gemeinden Hundsheim und Bad Deutsch-Altenburg zählen eher zum Einzugsgebiet der Stadt Wien. Das überteuerte Wohnen in der Hauptstadt der Slowakei und ein Mangel an Entwicklungsflächen für Einfamilienhäuser bewegt viele Slowaken dazu, sich vom Zentrum der Hauptstadt immer mehr und mehr zu entfernen und in ihre Randgebiete oder in ihre nahe Umgebung mit einer optimalen Pendlerentfernung zum Zentrum der Stadt Bratislava zu ziehen. Die Entfernung, Infrastruktur und der Zugang prädestinieren die österreichishen Gemeinden im Südteil der BAUM-Region eine ideale Wohnlage zu sein. Die ruhige Atmosphäre, niedrige Kriminalität und saubere Umwelt eignen sich hervorragend für das Familienleben. der nördliche österreichische Teil der BAUM-Region hat zur Zeit ungünstige Bedingungen für das Pendeln nach Bratislava, da hier keine Strassenverbindungen, lediglich eine Eisenbahnverbindung und die Radbrücke Devínska Nová Ves-Schlosshof zur Verfügung stehen; 27

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nach der Fertigstellung der geplanten Verkehrsverbindung über die Autobahn D4 und die Schnellstrasse S8 (2020-2024) entstehen auch im Nordteil günstige Bedingungen für ein Einzugsgebiet von Bratislava; heute gehören die Gemeinden im nördlichen Teil von Marchfeld überwiegend zum Einzugsgebiet von Wien. Es ist vorauszusetzen, dass nach dem Ausbau der Strassenverbindungen auch im nördlichen Teil der Region erhöhte Ansprüche an die Entwicklung der Gemeinden hinsichtlich der potenziellen slowakischen Bevölkerung entstehen werden. Auf den groβen Attraktionsradius von Wien und seine Attraktivität als Beschäftigungszentrum Bezug nehmend ist zu erwarten, dass zum Einzugsgebiet von Bratislava nur die Gemeinde Marchegg und ggf. der östliche Teil der Gemeinde Engelhartstetten gehören werden. Entwurf der Gebietsentwicklung der Siedlungsstruktur: das Konzept der Entwicklung der Siedlungsstruktur in der US BAUM basiert auf den gülitigen gebietplanerischen sowohl slowakischen als auch österreichischen Dokumenten, da die US BAUM keine weitere extensive Siedlungsentwicklung des Gebietes sondern primär die Entwicklung einer „grünen Achse“ für den zentralen Raum der Region BAUM vorschlägt. Daher ist festzustellen, dass die US BAUM die in genehmigten gebietsplanerischen Dokumenten verankerten Prognosen und Entwicklungsvorschläge der Siedlungsstruktur akzeptiert, diese Studie beinhaltet keine Vorschläge bezüglich der Gebietsentwicklung der einzelnen Gemeinden der BAUM-Region, da wir nach der Überprüfung der Bedingungen für die Wohnentwicklung festgestellt haben, dass in der slowakischen gültigen gebietsplanerischen Dokumentation genügend Entwicklungsflächen für die Stadt Bratislava vorgesehen sind. Ähnlich verhält es sich an der österreichischen Seite, auch wenn die Gebietsentwicklung in den beiden Ländern (AT, SK) anders geregelt wird, aus dem Obigen ergibt sich, dass für eine harmonische Entwicklung der Region folgende Schritte notwendig sind: o Gründung einer gemeinsamen Plattform für die Gebietsentwicklung – siehe Kap. Umlandmanagement, o Errichtung eines attraktiven Zentrums der Region BAUM als eines Begegnungsortes der Einwohner aus beiden Teilen der Region – SK und AT, der Entwurf dieser US fokussiert vor allem auf die Errichtung eines attraktiven Zentrums der Region BAUM in der Gestalt einer „grünen Achse“ sowie auf die Stärkung der Bindungen zwischen der österreichischen und slowakischen Seite, für den Südteil der BAUM-Region wird ein atrraktives Gebiet mit möglichst vielen Grünflächen vorgeschlagen, das den beiden Teilen der Region – der slowakischen und österreichischen – zur Verfügung stehen soll, die ergänzenden Funktionen der grünen Achse betreffen vor allem zur Zeit in der Region fehlende Infrastruktureinrichtungen für verschiedene Altersgruppen der Bevölkerung. Wir schlagen inbesondere Infrastruktur für folgende Bereiche vor: o Fremdenverkehr, o Alltagserholung, o Sport und diverse Outdoor-Aktivitäten, der Entwurf der grünen Achse definiert neue räumliche Limite für die bebauten Gebiete der betroffenen Stadtteile von Bartislava und der österreichischen Gemeinden, in der Grenzzone sind keine Wohnbauten sondern die Errichtung eines grünen Gürtels vorgesehen, der Entwurf errichtet in diesem Gebiet eine regionale „grüne Infrastruktur“ in Gestalt von diversen Vegetationsarten, von Landschafts- und Siedlungsgrünanlagen, z.B. neuer Botanischer Garten, Zoo, Stadtpark, Landschaftspark, ... 28

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durch die Errichtung der „grünen Infrastruktur“ entsteht ein groβes Gebiet, das weder quantitativ noch qualitativ durch lokale Infrastruktur in den Gemeinden ersetzt werden kann, daher befindet sich diese Infrastruktur im Zentrum der BAUM-Region.

Im Bereich Verkehr Anmerkung: für konkrete Vorschläge siehe das entsprechende Kapitel und den grafischen Teil die BAUM-Region verfügt über ein einzigartiges Potenzial der Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur, die die beiden – den slowakischen mit dem österreichischen – Teile der BAUM-Region künftig verbindet und einen bedeutenden Knoten im Zentrum Europas schafft: o internationaler Wasserweg Donau – für den Personen- und Güterverkehr auf dem Wasserweg Donau gibt es eine problematische Stelle (Fluss-km 1880,260 – 1862,000), die verursacht, dass der Schiffsverkehr mehrmals jährlich wegen der ungenügenden Tiefe vom Fahrwasser beschränkt ist. Während der Erarbeitung dieser US wurden mehrere Arbeitsgespräche mit Vertretern der am Betrieb des Schiffsverkehrs an der Donau beteiligten Firmen geführt, wobei einstimmig der Bedarf einer Lösung dieses Problemes festgestellt wurde; weiter wurde festgestellt, dass eine optimale Lösung in der Errichtung eines VD an der Donau oberhalb von Bratislava besteht, das den Wasserspiegel der Donau anhebt und dadurch einen ganzjährigen Betrieb ermöglicht; trotz dieser Tatsachen rechnet der Entwurf dieser US mit einem solchen VD nicht, da bezüglich des entworfenen Konzeptes der US die Errichtung eines VD nicht notwendig ist. Der Entwurf knüpft damit an das im aktuellen Gebietsplan VUC BSK (2013) genehmigte Konzept an, das die Errichtung eines VD nicht vorsieht. Falls es notwendig wird, ein VD zu errichten, wird eine Lösung mit möglichst kleinen Auswirkungen auf die Umwelt, die ökologische Stabilität der umliegenden Naturschutzgebiete sowie auf die bebauten Gebiete der Stadt Bratislava und der betroffenen österreichischen Gemeinden empfohlen, o zwei Flughäfen internationaler Bedeutung Bratislava und Schwechat – der internationale Personenflugverkehr für die gesamte BAUM-Region wird vorwiegend vom Flughafen Schwechat abgewickelt, was im südlichen Teil der Region zu einer übermässigen Belastung des Strassenverkehrs führt, da im nördlichen Teil bis jetzt keine entsprechende Strassenverbindung besteht. Der Ausbau von D4 und S8 – der nördlichen Umfahrung von Wien – wird die Strassenverbindung zum Flughafen optimieren, empfohlene internationale Autobahn- und Eisenbahnrouten, die in der nächsten Zukunft fertiggestellt sein sollten: o Korridor TEN T – Modernisierung der Eisenbahnlinie Bratislava – Wien (2018), o Autobahn D4 mit einem Anschluss an die Schnellstrasse S8 ( 2020 – 2024), die entworfenen lokalen Verbindungen im Strassennetz – ein Teil der fehlenden Strassenverbindungen im Nordteil der BAUM-Region wird dank ihrer überregionalen Bedeutung hergestellt, weitere lokale Verbindungen sind dagegen im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen der Slowakei und Österreich auszubauen. Es handelt sich vor allem um den Südteil des Gebietes: o Strassenverbindung Deutsch Jahrndorf – Rusovce o Strassenverbindung Deutsch Jahrndorf – Rajka o Strassenverbindung Kittsee – Petržalka o Strassenverbindung Berg – Petržalka 29

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die entworfenen lokalen Verbindungen im Eisenbahnnetz – der Schienenverkehr in der BAUM- Region wird künftig als stadtnaher Verkehr von der gesamten Region in Anspruch genommen. Für die Zukunft ist die Erneuerung der Eisenbahnverbindung Bratislava-Wolfsthal zu erwägen, die in der ursprünglichen Trassierung wegen der Bebauung im Wolfsthal nicht mehr zu führen ist und daher eine alternative Lösung nach Bahnhof Petržalka entworfen wird, die entworfenen lokalen Verbindungen der touristisch genutzten Radwege – Ergänzung der Radwege auf dem slowakischen als auch österreichischen Gebiet, es handelt sich um die Fertigstellung der Radweg-Kreise für die Wochenend- und Alltagserholung der Einwohner der Region, die alternativ für das Pendeln und die Erreichung der Infrastruktur genutzt werden können. Für den Südteil der Region werden folgende neue Radverbindungen entworfen: o Berg – Petržalka o Berg – Kittsee – Petržalka Süden o Deutsch Jahrndorf – Rusovce o Zentrum der Region BAUM (grüne Achse) – Rajka o Hundsheim - Prellenkirchen – Pama für den nördlichen Teil der Region werden diese neue Radverbindungen entworfen: o Devínska Nová Ves – Lassee o Devínska Nová Ves – Marchegg o weitere lokale Verbindungen an der österreichischen und slowakischen Seite als Ergänzung der Radwege werden Wanderwege vorgeschlagen, die an bestehende Wanderwege an beiden Seiten der Region anknüpfen – z.B. Erneuerung der ehemaligen Allee zwischen Kittsee und der Fasanerie.

Im Bereich Landwirtschaftsentwicklung und andere wirtschaftliche Aktivitäten der Entwurf beabsichtigt, die extensive Entwicklung der Siedlungsstruktur auch zum Schutz des traditionell genutzten Ackerbodens zu beschränken, da sich hier hochwertige landwirtschaftliche Böden befinden, die vorgeschlagenen landwirtschaftlichen Aktivitäten knüpfen an die historisch bestätigten Traditionen an: o traditionelle landwirtschaftliche Pflanzenproduktion und Tierhaltung o traditionelle Obstgärten o traditionelle Wein- und „Ribiselgärten“ die Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion wird sowohl an der slowakischen als auch an der österreichischen Seite vorgeschlagen, konkrete Vorschläge – siehe Grafischer Teil, an österreichischen und slowakischen Seite sind spezifische Formen der Landwirtschaft mit Rücksicht auf die Vogelschutzgebiete (Groβtrappe) vorgesehen, extensive Landwirtschaft im südlichen Teil an der slowakischen Seite, die eine ökologische Form der traditionellen landwirtschaftlichen Produktion darstellt, für beide Seiten der Grenze wird eine kommunitär geförderte Landwirtschaft vorgeschlagen, in welcher sich die Bauer und Verbraucher verbinden und eine „geschlossene Gemeinschaft“ gründen, die ohne „wirtschaftliche Zwischenstufen“ funktioniert und dadurch die Vertriebseffektivität und die Qualität der Produkte erhöht, weitere wirtschaftliche Aktivitäten (Lagerräume und Produktion) sind nicht vorgesehen, da das gesamte Gebiet ein Attraktionsgebiet von zwei Hauptstädten ist, in welchen die Flächen für die Wirtschaftsentwicklung bereits stabilisiert sind: o Bratislava – östlicher und westlicher Teil der Stadt

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o Wien – östlicher Teil der Stadt o in der Umgebung von Wien im Industrieviertel die meisten im Bereich Industrie und Dienstleistungen erwerbstätigen Einwohner aus der BAUM-Region pendeln nach Wien und Bratislava.

Regulierungsgrundsätze im definierten Gebiet Da es sich um eine Städtebauliche Studie und keine gebietsplanerische Dokumentation handelt, kann hier keine Gebietsregulierung festgelegt werden. Es werden nur Regulierungsgrundsätze genannt, die bei der Erarbeitung der ausführlichen gebietsplanerischen Dokumentation für die einzelnen Gemeinden in der Region erfüllt werden. Es werden folgende Regulierungsgrundsätze für die Flächennutzung vorgeschlagen: Relevante Entwicklungsgrundsätze: Entwicklung der Siedlungsinfrastruktur mit Rücksicht auf die bebauten Flächen der Gemeinden zu entwerfen, Eingriffe in den Ackerboden zu minimieren, da die Region (im nördlichen Teil – Marchfeld) über hochwertige Böden verfügt, Nutzung der Naturgebiete für die Bebauung zu vermeiden, neue Korridore der technischen und Verkehrsinfrastruktur in gemeinsame Korridore zu vereinen. Entwurf der zulässige Funktionsnutzung in der Region: Landschafts- und Siedlungsgrünanlagen Wasserflächen und Gewässer landwirtschaftlich genutzte Landschaft touristisch genutze landwirtschaftliche Landschaft Begrenzte Nutzung: Einrichtungen der technischen und Verkehrsinfrastruktur Ausgeschlossene Nutzung: grosse Industrie-, Lager- und Vertriebsareale sämtliche Anlagen und Bauten mit negativen Einflüssen auf die Umgebung und Umwelt Die ausführliche Regulierung ist den weiteren Stufen der gebietsplanerischen Dokumentation zu entnehmen.

3.2. Beschreibung des Lösungskonzeptes Das Lösungskonzept beabsichtigt, die Landschaft mithilfe von Siedlungs- und Landschaftsgrünanlagen und der teilweisen Erneuerung der ursprünglichen Donauarme so zu revitalisieren, um ein Gleichgewicht zwischen dem revitalisierten Gebiet der Stadt und der freien Landschaft herzustellen. Die Landschaftsoll die Rolle eines rationellen Hintergrundes für die Stadt und die betroffenen Gemeinden übernehmen, womit eine unerwünschte expansive Urbanisierung der Grenzregion und das Zusammenwachsen der österreichishen Gemeinden mit der Stadt Bratislava vermieden werden kann, was wiederum für die Bewahrung der eigenen Identität dieser Gemeinden von großer Bedeutung ist.

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Grundkonzept der Lösung Das Hauptziel der Städtebaulichen Studie besteht darin, das Gebiet der Region landschaftlich zu revitalisieren, eine ökologische und ästhetische Harmonie herzustellen, räumlich und funktionsgemäß den Anteil der grünen Flächen, der Wasserflächen und Gewässer zu optimieren. Heute haben wir die einzigartige Möglichkeit, die bestehende Struktur der Stadt Bratislava und der österreichischen Grenzgemeinden zu nutzen und mannigfaltige Grünflächen in diese Region zu flechten, die die künftige Einzigartigkeit der Region darstellen werden – ein grünes Herz. Unser Lösungsentwurf: die grünen Flächen in den Siedlungen sowie in der Landschaft zu ungunsten der weiteren Urbanisierung des Gebietes der BAUM-Region zu erweitern, die Urbanisierung durch intensive Bebauung des Grenzraumes zwischen der Stadt Bratislava und den umliegenden österreichischen Gemeinden zu minimieren, die bestehenden, ländlich geprägten Stadtteile von Bratislava sowie die österreichischen Grenzgemeinden kontrolliert zu entwickeln, um die spezifische Kultur und Identität zu bewahren und zu fördern, räumliche Voraussetzungen für die Errichtung von vershiedenen Grünflächen von stadtbildenden Anlagen bis zur Landschafts- und Landwirtschaftsgrünanlagen zu schaffen, durch die Erneuerung der Donauarme das Wasser in das definierte Gebiet zu bringen, um dadurch eine einzigartige Naturlandschaft entstehen zu lasen.

Beschreibung der Lösung Das Gebiet der BAUM-Region bildete schon seit den Zeiten der ersten Siedlungen am Zusammenfluβ der March und der Donau eine historische Einheit. Die Änderungen in der räumlichen Anordnung und dem Charakter der Landschaftstruktur des Grenzgebietes sind auf eine historische Tatsache aus der jungen Vergangenheit – auf die unterschiedliche wirtschaftliche und politische Entwicklung von Österreich und der Slowakei in der 2. Hälfte des 20. Jahhunbderts zurükzuführen. In diesem Gebiet mit einem landschaftlich einheitlichen Charakter auf beiden Seiten der Grenze entwickelte sich in dieser relativ kurzen Zeit von 45 Jahren eine starke Asymmetrie. Zu den Haupfaktoren dieser Erscheinung zählen: SK: starkes demografisches Waschstum der Bevölkerung von Bratislava verbunden mit einer extensiven Urbanisierung und Bautätigkeit, die die Randgebiete der Stadt erreichte und verursachte, dass diese mit der Stadt zusammenwuchsen (im definierten BAUM-Gebiet heute ungefähr 170 000 Einwohner), AT: eine eher stagnierende demografische Entwicklung bewahrte den ursprünglichen ländlichen Charakter der kleinen Siedlungen – der Gemeinden (im heutigen BAUM-Gebiet ungefähr 25 000 Einwohner), unterschiedliche Eigentumsverhältnisse , unterschiedliche landwirtschaftliche Nutzung der Landschaft (landwirtschaftliche Grossproduktion vs. kleine Grundbesitzer – Bauer). Die Beziehungen zwischen Wien und Bratislava sowie in der ganzen Region haben in den letzten Jahrzehnten bedeutend an Intensität gewonnen, was zur Erhöhung der Attraktivität des Raumes zwischen diesen zwei Hauptstädten führte. Der frühere Grenzraum zwischen Bratislava und den umliegenden österreichischen Gemeinden bietet heute optimale Bedingungen für die Entstehung eines einzigartigen multifunktionellen grünen Gürtels, der die Menschen der Region nicht mehr trennen sondern verbinden sollte. Die Revitalisierung der Landschaft dieses Gebietes durch Grünanlagen in der Landschaft, in den Siedlungen sowie auf den landwirtschaftlich genutzen Flächen und durch die teilweise Erneuerung der früheren Donauarme stellt wieder ein Gleichgewicht zwischen den Siedlungen und der freien Landschaft 32

UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. her. Der grüne Gürtel wird einerseits ein Hindernis für die Bebauung der Grenzgebiete (bzw. das Zusammenwachsen der oesterreichischen Gemeinden mit der Stadt Bratislava) darstellen, andererseits einen multifunktionalen Hintergrund für die gesamte BAUM-Region bilden und neue Entwicklungsimpulse in Gestalt einer „grünen“ Infrastruktur in die Region bringen. Es sollte kein Schutzgebiet sondern ein Gebiet in Berührung mit den Schutzgebieten entstehen, das diese durch geeignete Funktionen verbinden sollte.

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Bild 4 Schema der Verbindung der Biokorridore

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Bild 5 Grüne Achse – Verbindung SK – AT

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Bild 6 Funktionen der grünen Achse

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3.3. Charakteristik und Potenzial der einzelnen Gemeinden Der folgende Teil beinhaltet die Beschreibung und die Entwicklungspotenzial der einzelnen Gemeinden. Die US BAUM beachtet die in entsprechenden genehmigten slowakischen und österreichischen gebietsplanerischen Dokumenten verankerte Gebietsentwicklung der Gemeinden. Da die Städte und Gemeinden der Region wesentlich zum Charakter und Eigenart der Region beitragen, beschreibt diese Studie die historischen Zusammenhänge und das Entwicklungspotenzial der einzelnen Gemeinden. Die Entwicklung der Gemeinden setzt sich zum Ziel, die kulturelle und ökologische Qualität zu beachten und zu betonen, die einzigartige Identität der Gemeinden zu bewahren, die gegenseitige Zusammenarbeit auf lokaler und regionaler Ebene zu entfalten sowie ihre Entscheidungsfreiheit zu wahren. Die konkrete Gebietsentwicklung und Wachstumsregulierung obliegt anhand der slowakischen sowie österreichischen Gesetzgebung direkt den Organen der Städte und Gemeinden. Daher werden keine konkreten Entwicklungsflächen vorgeschlagen, sondern die eigene, durch die Selbstverwaltung regulierte Entwicklung beachtet. Um die Entwicklung der Städte und Gemeinden der BAUM-Region im Einklang zu bringen, wird vorgeschlagen, eine Plattform für das Entwicklungsmanagement der Region zu kreieren. Für weitere Details siehe Kapitel Umlandmanagement.

Devínska Nová Ves Beschreibung und Geschichte der Gemeinde Devínska Nová Ves kann auf eine auβerordentlich reiche Geschichte, die bis in die Zeit der neolithischen Besiedlung reicht, zurückgreifen. Die Tatsache, dass durch die Gemeinde die Bernsteinstraβe führte, beeinflusste auch die Entwicklung dieses Gebietes. Die jüngere Eisenzeit ist mit dem Namen der ersten Bewohner von Mitteleuropa – mit den Kelten – verbunden. Ursprünglich hieβ die Gemeinde nur Nová Ves, die erste schriftliche Erwähnung von Devínska Nová Ves stammt vom 10. Oktober 1451. Die damalige Untertanensiedlung von der Burg Devín war im Besitz von mehreren Adelsfamilien, von 1635 bis zum 1945 von der Familie Pálffy. Danach folgte die selstständige Entwicklung von Devínska Nová Ves, am 1. Januar 1972 wurde sie der Stadt Bratislava angeschlossen. Zuerst hatte die Gemeinde den Charakter einer ländlichen stadtnahen Siedlung, in 1980er Jahren wurde hier eine groβe Siedlung gebaut, wodurch die Einwohnerzahl der Gemeinde verdreifacht und die ethnische Zusammensetzung (früher lebte hier eine groβe Gemeinschaft der Kroaten) verändert wurde. Entwicklungspotenzial Verbindung der Radwege in den Kleinkarpaten und der March-Region Wiederbelebung der Obstgärten im Norden des Katastergebietes + AgroTourismus Weidenmanagement – Erneuerung der Weiden für das Vieh und Förderung der Tierhaltung unter Berücksichtigung des Naturschutzes der March-Gebiete (eine ähnliche Lösung wird auch in der Umgebung von Marchegg verwendet) Wiederbelebung der Weiden wird die Biodiversität dieses Standortes sowie seinen ästhetischen Wert erhöhen und zugleich der Selbstversorgung der Region mit Lebensmitteln beitragen

Záhorská Bystrica Beschreibung und Geschichte der Gemeinde In dieser Gemeinde überwiegd ländlich geprägte Bebauung mit lokalen Dienstleistungseinrichtungen. Entlang der Strase I/2 befinden sich Wohnhäuser städtischen Prägung. Die Schönheit und Eigenart der Gemeinde wird durch die Nähe der Kleinkarpaten – Naturschutzgebiet CHKO

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Malé Karpaty und andere lokale Schutzgebiete – betont. Da Záhorská Bystrica zu den Ausgangspunkten für Wanderungen in den Kleinkarpaten zählt, spielt sie auch im lokalen Tourismus eine bedeutende Rolle. Die Gemeinde vefügt über groβe Entwicklungsflächen für Wohnzwecke – insbesondere Einfamilienhäuser. Die erste schriftliche Erwähnung der Gemeinde stammt aus 1314. Zuerst handelte es sich um eine Untertanensiedlung des Herrenhofes aus Stupava. 1377 schenkte der ungarische König Ludwig I. die Gemeinde dem Paulinerorden aus Marianka. Die Eintragungen im Urbar aus 1592 zeugen von einer Mehrheit der kroatischen Bevölkerung. Im 17. Jahrhundert wurde die Gemeinde wieder ein Bestandteil des Herrenhofes Stupava. 1972 wurde Záhorská Bystrica zum Stadtteil von Bratislava erklärt. Entwicklungspotenzial Verbindung der Radwege in den Kleinkarpaten und der March-Region Wiederbelebung der Obstgärten im Westen des Katastergebietes Erneuerung und Wiederbelebung der Pflanzenproduktion im Westen des Katastergebietes Verbindung der Biokorridore der Kleinkarpaten und der March durch Grünanlagen – städtischer Friedhof, Landschaftspark, Remisen, ... Stärkung der Ausgangspunkte für Erholung und Tourismus in den Kleinkarpaten – Entwicklung der touristischen Diensleistungen

Devín Beschreibung und Geschichte der Gemeinde Devínska brána/Hainburger Pforte spielte schon in der Vergangenheit eine wichtige Rolle sowohl im Handels- als auch im militärischen Bereich, was die Entstehung der ersten Ortschaften schon in den ältesten Zeiten zur Folge hatte. Im Zeitraum zwischen dem 3. und 1. Jahrhundert v.u.Z. wurde der Raum von Kelten besiedelt. Im 1.-4. Jhd. u.Z. gehörte Devín zum Festungssystem Limes Romanus als eine der strategischen Vorburgen des römischen Lagers der XIV. und XV. Legion Carnuntum. In den ersten Jahrzehnten des 9. Jahrhunderts wurde auf diesem Gebiet der Vereinigungsprozess der verwandten slawischen Stämme abgeschlossen. Unter diesen Verhältnissen gewann das Gebiet von Devínska brána und die Burg Devín selbst an strategischer Bedeutung. Bratislava, Devín und die ganze umliegende Region erlebten bis zum Ende des 19. Jahrhunderts viele Kriegskonflikte und Türkenkriege. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde dieses Gebiet Schauplatz der napoleonischen Kriege. In der ersten Hälfte der 20. Jahrhuderts wurde Devín zu einem beliebten Ausflugsort. In Folge der Verschiebung der Staatsgrenze 1922 fiel ein Teil der Gemeinde Österreich zu, in Jahren 1938-1945 war die Gemeinde ein Teil des deutschen Reiches. 1946 wurde Devín Bratislava angeschlossen. Heute zählt Devín zu den kleinsten aber attraktivsten Stadtteilen von Bratislava. Hier befinden sich überwiegend Einfamilienhäuser, wodurch die ländliche Prägung der Gemeinde langfristig bewahrt wird. Bei der Wohnentwicklung wird einerseits die ursprüngliche Gemeinde verdichtet, andererseits die ehemaligen Kleingärten für die Zwecke des dauerhaften Wohnens umgewandelt. Der Natur- und historischer Rahmen der Gemeinde bildet die charakteristische Attraktivität des Gebietes. Im Gebiet der Gemeinde befinden sich Naturschutz- und Natura 2000-Gebiete. Entwicklungspotenzial attraktive Naturumgebung, die neue Einwohner der Gemeinde anzieht Erneuerung und Rekonstruktion der bestehenden oder der verfallenen attraktiven Diensleistungseinrichtungen – Naturbad, ehemaliges Freilichtkino mit entsprechenden Dienstleistungen Wiederbelebung der traditionellen Wein- und „Ribiselgärten“ verbunden mit einer Kellersanierung Weidenmanagement – Erneuerung der Weiden unter Berücksichtigung des Naturschutzes der March-Gebiete und die Verbindung mit den Gebieten von Devínska Nová Ves und Devínska Kobyla

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Wiederbelebung der Weiden wird die Biodiversität dieses Standortes sowie den wert dieser Landschaft erhöhen Standort für eine Anlegestelle für Personenschiffsverkehr an der March und der Donau, die die Slowakische und österreichische Seite verbinden soll Verbindungen der Wander- und Radwege über die March, Kreieren von grenzüberschreitenden Radweg-Kreisen

Karlova Ves Beschreibung und Geschichte der Gemeinde Dieser Stadtteil von Bratislava hat einen städtischen Siedlungscharakter mit überwiegend groβen Wohnhäusern und Wohnanlagen sowie mit Infrastruktureinrichtungen von lokaler und städtischer Bedeutung wie z. B. Hochschulen, Forschungsinstitute, Behörden der Staatsverwaltung, u.a. Die archäologischen Funde in den Standorten Dlhé diely und Staré grunty reihen die Gemeinde Karlova Ves zu den am frühesten besiedelten Gebieten der Slowakei (ältere Steinzeit) ein. Weitere Funde bestätigen die Bedeutung dieser Gemeinde auch im 9. Jahrhundert, in der Zeit der Slawen (Fischerdorf und Bestattungsstätte). Im Mittelalter gehörte Karlova Ves zum Herrenhof Devín, wobei die erste historische Bezeichnung der Gemeinde den Urkunden nach Suchá Vydrica lautet. Der König Ludwig der Groβe verlieh 1360 der Gemeinde Vydrica sämtliche Rechte, Freiheiten und Privilegien, die den Bürgern und den Gästen der Stadt Bratislava gebührten. Im 14. und 15. Jahrhundert bewirtschafteten die Einwohner von Vydrica Weingärten für eigenen Bedarf. 1635 gehen Devín und Karlova Ves in dan Besitz der Familie Pálffy über und bleiben dort bis 1932. Die Pálffys nutzten vor allem Wälder als Jagdreviere. 1720 weisen Devín und Karlova Ves 83 bis 100 Hektar Weingärten auf. Der Wein aus Devín und Karlova Ves hatte damals einen gröβeren Wert als die Weine aus Rača oder Kleinkarpaten. Nach der Aufhebung der Untertanenbeziehung zum Herrenhof Devín in den 1870er Jahren kam zu einer turbulenten Entwicklung der Gemeinde. 1886 wurde die Wasseraufbereitungsanlage auf der Insel Sihoť in Betrieb genommen, die damals die gesamte Stadt mit Trinkwasser versorgte. Entwicklungspotenzial für die Region BAUM und ihre Entwicklung spielen vor allem die Naturgegebenheiten eine wichtige Rolle, die Donaubucht Karloveská zátoka wird traditionell für Erholung und Wassersport genutzt der Botanische Garten kann bis zur Donau erweitert werden und dadurch das Gebiet am Südrand des Areals kultivieren das gröβte Potenzial für die Region BAUM stellt die Standortentwicklung für die neue Anlegestelle für Personenschiffsverkehr in der Bucht dar – öffentlicher Schiffsverkehr weitere Möglichkeiten sehen wir in der Entwicklung des Hochschulgeländes in der Form eines wissenschaftlich-technischen Parks mit einer direkten Vebindung mit der Erholungsmöglichkeiten in der Bucht Karloveská zátoka

Petržalka Beschreibung und Geschichte der Gemeinde Petržalka ist der viertgröβte und am dichtesten besiedelte Stadtteil von Bratislava mit einem städtischen Siedlungscharakter ohne einen Zentralraum. Ein kleiner Teil des Gebietes im Westen bewahrte sich bis heute den ursprünglichen Bebauungscharakter – Strassen mit Einfamilienhäusern. Am rechten Donauufer entsteht allmählich ein neues Stadtzentrum. In der Vergangenheit wurde die Besiedlung von Petržalka insbesondere durch hiesige Naturgegebenheiten bestimmt – Bodenqualität, Flussnähe und Auwälder zogen die Einwohner an, doch die dauerhafte Besiedlung stabilisierte sich nur langsam. Der Grund waren die Hochwasser, die regelmäβig die Ernte vernichteten und die Häuser überschwemmten.

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Die Karten aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts zeigen, dass das Gebiet vom heutigen Petržalka noch immer eine Gruppe von mehreren Inseln war, die die Donauarme trennten (Pečnianske, Kapitulské, Chorvátske und Rusovecké rameno). Heute besteht nur der Donauarm Chorvátske rameno. Die Änderungen der hiesigen Landschaft wurden schon von Maria Theresia (1740-1780) initiiert. Auf ihre Anweisung begann man 1771 mit dem Bau eines Dammsystemes gegen Hochwasser. Der Hauptdamm wurde dann als eine wichtige Handels- und „königliche“ Strasse genutzt, die die zwei Städte Bratislava und Wien verband.

Hinter dem neuen Uferdamm wurde 1773 ein Park errichtet, der auch Sternallee nach den acht sich auf einem kleinen Platz in der Mitte zusammenlaufenden Alleen genannt war. Später hieβ der Park Au Park und seit 1945 trägt er den Namen Sad Janka Kráľa. In friedlichen Zeiten entwickelte sich Petržalka mit seinem grossen Park allmählich zu einer beliebten Erholungszone der Einwohner von Bratislava. Zu dieser Zeit wurde in der Nachbarschaft der ehemaligen Propeller-Station das Au-Caffé (1827) und das Sommertheater - Amphitheater Aréna (1828) gebaut. 1866 hatte Petržalka 594 Einwohner und 103 Häuser. 1920 waren es schon 10 Tausend Einwohner, vor dem zweiten Weltkrieg 23 Tausend. Heute sind es mehr als 115 Tausend.. Petržalka war bis in die 1970er Jahre durch seine hervorragendes Obst, vor allem Marillen, bekannt, die hier eine jahrhundertelange Tradition hatten. In den 1930er Jahren wurde die vielversprechende Entwicklung von Petržalka durch die Vorkriegs- und Kriegsereignisse uterbrochen. Seit Oktober 1938 war die Gemeinde anhand der Wiener Arbitrage von der deutschen Armee besetzt und im September 1939 auch formal von der Tschechoslowakei getrennt und dem Nazi-Deutschland angeschlossen. Nach dem zweiten Weltkrieg ging Petržalka wieder an die Tschechoslowakei zurück. Am 1. April 1946 wurde Petržlaka für einen Teil von Bratislava erklärt. Die damalige Strassenzahl betrug 106 Strassen, heute sind es 166. (spracované podľa www.kossey.sk ) Entwicklungspotenzial Errichtung einer grünen Achse aus diversen Arten der städtischen und landschaftlichen Grünflächen und aus verschiedenen Umgebungen: o groβer Stadtpark o städtischer Friedhof o Arboretum und botanischer Garten o Revitalisierung der Fasanerie o städtisches Naturbad o Golfareal und andere Sporteinrichtungen o Erneuerung der alten Donauarme Änderung der Funktionsnutzung des Gebietes, das für die Errichtung eines Gewerbeparks in der Nähe des Grenzüberganges Jarovce vorgesehen ist = Änderung des Gebietsplanes der Stadt Bratislava Entwicklungsflächen für Wohnzwecke – Südrand von Petržalka mit einem System der wiederbelebten Donauarme

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Rekonstruktion und Kultivierung des städtischen Waldparks um die Seen Draždiak und Revitalisierung der Kiesgrube hinter der Strasse Dolnozemská cesta – Errichtung einer hochwertigen Umgebung für alltägliche Erholung und Sport Nutzung des Potenzials von der Donau und Errichtung eines Parks DONAU-AUEN ähnlich wie Donau-Auen in Österreich – grüne Flächen, CHKO Dunajské luhy und andere lokale Schutzgebiete Errichtung von neuen Wegen für Fuβgänger und Radfahrer entlang des entworfenen Korridors, die die interessanten Standorte der Region „Besucherzentren“ mit Rücksicht auf die Priorität des Natur- und Kulturschutzes verbinden – Schloss Rusovce und Čunovo, geplanter Areal Danubia Park in Čunovo, Vogelbeobachtungsstätten (ornitologische Hütten), Lehrpfade mit Tafeln/Infopoints Errichtung von einem Netzwerk der Infopoints mit Informationen über Natur, Naturschutz sowie das Kulturerbe der Region Errichtung einer vollwertigen lokalen Verkehrsverbindung über die Strasse Kopčianska in Bratislava nach Kittsee, mindestens für öffentlichen Personenverkehr Versuch, ein Netz von „Pferdewegen“ aus Petržalka nach Österreich zu errichten

Jarovce Beschreibung und Geschichte der Gemeinde Den Schätzungen nach war das Gebiet von Jarovce schon in den römischen Zeiten als ein Teil der Festungsanlagen der Nordgrenze des römischen Reiches besiedelt. Dank ihrer geografischen Lage gehörten die Gemeinden Jarovce, Rusovce und Čunovo nicht zum Komitat Preβburg sondern zu Transdanubien Die älteste schriftliche Erwähnung der Gemeinde stammt aus 1208. Die in der Urkunde genannte Gemeinde Ban verschwindet wahrscheinlich im 15. Jahrhundert, vielleicht infolge einer groβen Pestepidemie in westlichen Transdanubien in Jahren 1409-1410 oder der verheerenden Kriege zwischen Matthias Corvinus und dem deutschen Kaiser Fridrich III. Die heutige Gemeinde Jarovce wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts von Kroaten unter dem Namen Chorvátska Ves – Horváth falu gegründet. Des öfteren wurde aber der deutsche Name Kroatisch Jahrendorf verwendet, da die Gemeinde seit ihrer Entstehung zu dem österreichischen Herrenhof Kittsee gehörte. Durch den Vertrag von Trianon nach dem ersten Weltkrieg fiel Jarovce Ungarn zu. Am 15. Oktober 1947 wurde die Gemeinde der Tschechoslowakei angeschlossen. Seit 1. Januar 1972 ist sie ein Stadtteil von Bratislava. Der Stadtteil Jarovce bewahrte sich bis heute einen ländlichen Bebauungscharakter mit einer lokalen Infrastruktur. Auf Entwicklungsflächen der ursprünglichen Gemeinde befinden sich Einfamilienhäuser und niedrige Wohnhäuser. Die Gemeinde hat ungefähr 1600 Einwohner. Das Katastergebiet der Gemeinde erstreckt sich auf einer groβen Fläche, in seinem nördlichen Teil liegen bis heute nicht bebaute, für die Siedlung Južné mesto vorgesehene Entwicklungsflächen. Die landwirtschaftliche Produktion spielte in Jarovce schon immer eine wichtige Rolle. Bis heute befindet sich hier ein groβes Gelände des ehemaligen Wirtschaftshofes, im südlichen Teil der Gemeinde gab es noch vor kurzer Zeit groβe Obstgärten (Marillen). Trotz der Tatsache, dass die Gemeinde ein Stadtteil der Hauptstadt ist, entwickelt sich in ihrer Umgebung die landwirtschaftliche Produktion – die Pflanzenproduktion. Nordwestlich von Jarovce befand sich eine Fasanerie, die zum Herrenhof Kopčany – Kittsee gehörte. Der heutige Zustand dieser Anlage ist katastrophal, die urprünglichen Bauten sind zerstört oder zerfallen. Ähnlich sieht es auch bei den Grünanlagen aus, sie werden nicht gepflegt und wandeln sich allmählich in wilde Natur um. Zur Fasanerie gehörte auch ein Forsthaus und einige Schuppen. Im Wald östlich von der Fasanerie stand früher ein sehr moderner Bau – ein Lustschloss.

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Entwicklungspotenzial die Gemeinde liegt an der entworfenen „grünen“ Achse, hier sind mehrere Funktionen vorgesehen: o erneuerte Donauarme o Erholung in der Natur – Naturbad o Landschaftsgrün – Waldinseln, Windbrecher, Remisen, ... o Aufklärungspotenzial – botanischer Garten, Arboretum o Landwirtschaft – Obstgärten und spezifische Landwirtschaft o Sport zu der grünen Achse gehört auch die Fasanerie – Kulturerbe, geschützte historische Grünanlage, bedeutendes Barockareal in der Natur – wir schlagen seine Revitalisierung und Sanierung vor, um aus ihm ein Tourismusziel und ein Ort der täglichen Erholung der Einwohner der Region zu machen Sport- und Erholungsareal in der Nähe der Donau – Ausbau für gesamteuropäische Sportveranstaltungen Erneuerung des Donauarmes und seine Verbindung mit dem System der Donauarme – Jarovecké ramená Industriepark Jarovce-Kittsee (Gebietsplan der Hauptstadt der SR) – wegen geringer Zukunftschancen wird ein anderer Nutzungszweck vorgeschlagen – botanischer Garten, das Zollamt in Jarovce für andere Zwecke in Überseinstimmung mit den vorgeschlagenen Funktionen zu nutzen Autobahnverbindung D2 und A6 – bedeutender Transitknoten die Autobahn D2 als „Stadtautobahn“ klassifizieren neue Trasse der Anbindung der D4 – des sog. „Null“-Ringes Verbindung der Radwege in Österreich und der Slowakei JUBILÄUMSRADWEG mit EUROVELO6 (Donau-Radwege) neue lokale Verbindung des Radweges in der Nähe der Fasanerie über die bestehende Brücke über die Autobahn spezifische Landwirtschaft, Erneuerung der Obstgärten

Rusovce Beschreibung und Geschichte der Gemeinde Rusovce ist der gröβte Stadtteil südlich von Petržalka, der schon an ein kleines Städtchen erinnert. Ursprünglich war die Gemeinde ländlich geprägt, nach 1989 kam zu einer Erweiterung um groβe bebaute Flächen mit Einfamilienhäusern, teilweise mit niedrigen Wohnhäusern. Die Gemeinde entwickelt sich vor allem in Richtung Süden entlang der Hauptstrasse. In den 1990er Jahren wurde im Gebiet von Rusovce ein Teil des Aurobahnnetzes – Autobahn D2 – ausgebaut. 1990 wurde ein groβer Teil der Gemeinde für eine Denkmalschutzzone erklärt. Im Kataster von Rusovce liegt das Naturschutzgebiet Dunajské ostrovy (Donauinsel) – zwei Insel Horná Sihoť und Dolná Sihoť, die sich zwischen dem Derivationskanal und dem Hauptstrom der Donau befinden. Die NAturschutzgebiet dient dem Schutz der Auwälder mit mehreren bedrohten Pflanzen- und Tierarten. In den römischen Zeiten befand sich direkt in Rusovce das Kastell Gerulata. Es handelte sich um das erste Kastell in der Linie Carnuntum – Ad Flexum. Das Lager verfügte über eine wichtige strategische Lage und schützte den östlichen Flügel der in Carnuntum, der Hauptstadt der Provinz Pannonien, stationierten Legien. Die archeologische Forschung in Rusovce entdeckte mindestens vier Bauetappen im Zeitraum 1.- 4. Jahrhundert u.Z. Zum Lager Gerulata gehörte nachweislich auch eine zivile Siedlung, Bauernhöfe und mehrere Grabstätten, wahrscheinlich auch eine Furt und ein Hafen. 42

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1646 erwarb Stephan Zichy, der Vorsitzende der ungarischen Kammer, den Herrenhof in Rusovce. Rusovce blieb im Besitz dieser Familie beinahe 200 Jahre. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde hier der Landsitz des Herrenhof Zichy errichtet, 1802 bezeichnet die Wiener Ausgabe von "Magyarhírmondó" das Schloss in Rusovce als das schönste Schloss im Komitat Moson.

Staatlich geschützte Denkmäler: Gerulata, Militärlager, Teil des Festungssystemes Limes Romanus – der Grenze zwischen dem Römischen Reich und Barbarikum, (eingetragen im Zetralverzeichnis der Kulturdenkmäler der Slowakei unter der Reg.-Nr. 344) Schloss mit Park in der Balkánska Strasse (eigetragen unter Reg.-Nr. 346) Kurie an der Ecke der Strasse Balkánska und Zdravotnícka (eigetragen unter Reg.-Nr. 702) römisch-katholische St. Maria Magdalena-Kirche (eigetragen unter Reg.-Nr. 345) Entwicklungspotenzial die Gemeinde liegt an der entworfenen „grünen“ Achse, die mehrere mögliche Funktionen verbindet: o erneuerte Donauarme o Erholung in der Natur – Naturbad o Landschaftsgrün – Waldinseln, Windbrecher, Remisen, ... o Aufklärungspotenzial – Schloss mit Park o Landwirtschaft – Obstgärten und spezifische Landwirtschaft o Naturpark - CHKO Dunajské luhy Sanierung und Nutzung der historischen Denkmäler für Tourismus, Teil des kultur-historischen Netzwerkes in der Region BAUM die Autobahn D2 als „Stadtautobahn“ klassifizieren und eine Kreuzung (Ausfahrt und Zufahrt zu D2 ) als eine Umfahrung der Gemeinde errichten neue lokale Strassen-, Radweg- und Fuβwegverbindungen von der slowakischen zu österreichischen Seite errichten– Rusovce – Deutsch Jahrndorf die Fläche des ehemaligen Agro-Flugplatzes kann wegen der naheliegenden Siedlungen nicht für das Sportfliegen oder als ein Heliport genutzt werden; die Fläche kann anderen Sport- und Erholungszwecken gewidmet werden, z.B. Flugplatz für Flugzeugmodelle

Čunovo Beschreibung und Geschichte der Gemeinde Die erste schriftliche Erwähnung von Čunovo stammt aus 1232, aus der Regierungszeit Andreas II. Eine Urkunde aus 1258 spricht über die Teilung des Gebietes und erwähnt auch die Gemeinde Chun. Čunovo, Jarovce und Rusovce waren Grenzgemeinden des Komitats Moson und bildeten eine Grenze zwischen Ober- und Unterungarn. An der Wende des 14./15. Jahrhunderts wurden ganze Gemeinden, darunter auch Čunovo, von einer Pestepidemie stark betroffen. Um das ganze Gebiet wieder zu besiedeln, lud der König deutsche Siedler ein – aus dieser Zeit stammt auch die deutsche Bezeichnung von Čunovo – Sándorf. Der letzte Schlag war die Niederlage der ungarischen Armee durch die Türken bei Mohács in 1526. Beim Marsch auf Wien brannten die türkischen Truppen Čunovo aus. Danach folgte die Umsiedlung der Kroaten von der Balkanhalbinsel in dieses Gebiet. Unter der Regierung von Maria Theresia wurden die Strassen saniert, eine von ihnen führte über Čunovo nach Moson und Hainburg. Nach dem ersten Weltkrieg fiel Čunovo Ungarn zu, der Name der Gemeinde war Dunacsun. Nach dem II. Weltkrieg wurden diese Teile hinter der Donau anhand der Pariser Friedenskonferenz der Tschechoslowakei angeschlossen. Seit 1972 ist Čunovo ein Stadtteil von Bratislava. Čunovo ist der

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. sülichste Teil von Bratislava mit einer direkten Grenze zu Ungarn und Österreich. Die Gemeinde liegt in der Nähe des Donau-Radweges sowie des VD Gabčíkovo. Trotz der umfangreichen Bautätigkeit (Einfamilienhäuser) ist Čunovo bis heute eher ländlich geprägt. Die Gemeinde verfügt über ein groβes Entwicklungspotenzial im Bereich Wohnen, das auch im gültigen Gebietsplan der Stadt verankert ist. Im Zentrum der Gemeinde befindet sich ein Nationalkulturdenkmal (NKP) – Schloss und Getreidesilo, die jedoch in einem schlechten bautechnischen Zustand sind. In den letzten Jahren wurde ein Projekt der Rekonstruktion des Areals mit dem dazugehörenden Park ausgearbeitet. Hier sollte ein kultur-gesellschaftliches Zentrum von überregionalen Bedeutung entstehen. Zu der Gemeinde gehört auch das im slowakischen sowie internationalen Maβstab bedeutende Wassersportzentrum Divoká voda, das über ein weiteres Potenzial für die Entwicklung von Sport und Erholung verfügt. In der Nachbarschaft des Wassersportzentrums liegt die Galerie der modernen Kunst Danubiana (Katastergebiet Hamuliakovo). Zu den Naturgegebenheiten der Gemeinde zählen CHKO Dunajské luhy , PR Ostrovné lúčky sowie CHVÚ Sysľovské polia. Nördlich von der Gemeinde befindet sich das Naturschutzgebiet Ostrovné lúčky – ein Standort mit wertvollen Pflanzenarten, z. B. kanadische Pappel.

Entwicklungspotenzial Erhaltung der spezifischen solitären Lage der Gemeinde – sie ist heute gröβtenteils von landwirtschaftlichen Flächen umgeben, nur vom Osten berührt sie die Auwälder und die Donau Bewahrung des heutigen ländlichen Charakters – vor allem Einfamilienhäuser. Der Charakter der Bebauung (ohne mehrstöckige Wohnhäuser) ist im Vergleich mit anderen Stadtteilen von Bratislava einzigartig und soll erhalten bleiben Entwicklung von Sport- und Erholungszentren in der Natur unter Berücksichtigung der Anforderungen der Natuschutzes und mit der Minimierung der urbanistischen Eingriffe in die Natur – Auwälder das vorgesehene Areal Danubia Park mit einer Fläche von etwa 90 ha – ein wichtiges Element von städtischen und überregionalen Bedeutung für Erholung am Wasser, Fremdenverkehr und diverse Sportaktivitäten (Wassersport, traditionelle und seltene Outdoor-Sportarten, Reiten), ein Teil des Areals ist der Naturwissenschaftliche Donau-Park mit einer Fläche von 22 ha Anlegestelle für öffentlichen Personenschiffsverkehr und kleine Schiffe im Bereich Danubia Park Rekonstruktion und optimale Nutzung der Denkmäler – Schloss und Silo – zwecks der Entfaltung der kultur-gesellschaftlichen Aktivitäten das Katastergebiet der Gemeinde liegt an der entworfenen „grünen“ Achse, die mehrere Funktionen verbindet: o Ackerboden (Obstgärten, spezifische Landwirtschaft, Groβtrappe) o Landschaftsgrün (Windbrecher, Remisen,...) und erneuerte Donauarme o Radwege und Lehrpfade nach Österreich und Ungarn unter Berücksichtigung der Schutzzonen der Groβtrappe Potenzial der Entwicklung der komunität geförderten Landwirtschaft und der spezifischen Landwirtschaft, wodurch das Gebiet der Selbstversorgung der Region mit Lebensmitteln der beibringen kann eventuelle Umklassifizierung der Autobahn D2 in eine Stadtautobahn – Öko-Brücke im Berührungspunkt der Naturgebiete Dunajské luhy und Sysľovské polia.

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eventueller Standort einer neuen Autobahnkreuzung auf D2 in Verbindung mit der Kreuzung I/2 mit Petržalská Strasse

Marchegg Beschreibung und Geschichte der Gemeinde Die Stadt Marchegg liegt in der unmittelbaren Nähe der slowakischen Grenze und ist ungefähr eine Autostunde von Wien entfernt. Margegg (slowakisch und tschechisch Marchek, kroatisch Muriek) ist eine Stadt im Bundesland Niederöstereich, im Bezirk Gänserndorf und befindet sich in der Nachbarschaft des Stadtteiles von Bratislava Devínska Nová Ves. Mit Bratislava ist Marchegg mit einer Eisenbahnlinie verbunden. Die Einwohnerzahl beträgt 3 623. Die Stadt besteht aus mehreren Teilen – Marchegg Stadt, Marchegg Bahnhoff, Breitensee. Eine dominierende Rolle in dieser Region spielt die landwirtschaftliche Produktion, was auf die sehr ertragsreiche Ackerböden und eine hochentwickelte Pflanzenproduktion und Tierhaltung zurückzuführen ist. Das Wohnen in dieser Stadt weist einen ländlichen Charakter mit einer hochwertigen Natur aus. Zu der Gemeinde Breitensee gehören auch die Seen – ein Erholungszentrum. Hie befinden sich zwei Kulturdenkmäler – Barockschloss und Kloster. Geschichte und Kulturdenkmäler der Gemeinde Die Stadt wurde 1268 von dem tschechischen König Ottokar II. Přemysl am damaligen Grenzfluβ March als eine Festung gegen Ungarn gegründet. Die zahlreichen Kulturdenkmäler der Stadt zeugen von ihrer bedeutenden Vergangenheit. Jagdschloss – Die erste Erwähnung der Burg in Marchegg stammt aus 1344. Später wurde die Burg in ein Schloss umgebaut, heute beherbergt das Schloss das Regionalmuseum sowie Jagd- und Afrikamuseum. Stadtmauer – die 8 Meter hohe Stadtmauer um Marchegg stellt ein äusserst interessantes historisches Element der Stadt dar. In ihr befinden sich die einzigen Eintritte in die Stadt Marchegg – das Ungartor und das Wienertor dienten früher als Schutzturme, der Pulverturm knüpft an die Marchbrücke an. Am Rande der Stadt liegen die World-Wildlife-Naturreservationen: "Marchauen" und "Kleiner Breitensee ", wo die gröβte Storchenkolonie in Mitteleuropa in den Bäumen nistet. Weite befinden sich hier die Schutzgebiete – Vogelschutzgebiet Kleiner Breitensee und Naturschutzgebiet „Untere Marchauen“ des World Wildlife Fund For Nature (WWF) – Niststätten der Störche.

Entwicklungspotenzial das Entwicklungspotenzial der Gemeinde ist zur Zeit durch mehrere Beschränkungen begrenzt – insbesondere die Anbindungen des Strassenverkehrs, mehrere Naturschutzgebiete und Windkraftwerke der geplante Ausbau der Schnellstrasse S8 und ihre Anbindung an die Autobahn D4 an der slowakischen Seite wird wesentlich die Verkehrsverbindung dieses Gebietes sowie des gesamten nördlichen Teiles der BAUM-Region mit der Slowakei verbessern das Gebiet vefügt über ein Potenzial in der Wirtschaftsentwicklung in Zusammenarbeit mit benachbarten Gebieten ein kleiner Anstieg der Einwohnerzahl der Gemeinde zeugt von der Lebensfähigkeit der Gemeinde, in der Zukunft ist eine weitere Erhöhung der Einwohnerzahl sowie des Wirtschaftswachstums zu erwarten die Stadt verfügt über mögliche Entwicklungsflächen für Wohnzwecke, doch zur Zeit gibt es kein grosses Interesse in der Gemeinde zu bauen. Wir empfehlen die Bebauung innerhalb der Gemeinde zu verdichten ein Entwicklungsimpuls (Belebung des Immobilienmarktes und Verbesserung der Demografie) bringt der internationale Verkehrskorridor S8 und D4 sowie die Modernisierung der Eisenbahn Wien-Bratislava

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der Industriepark ECO Plus wird zur Zeit nicht genutzt, in der Nähe von Lassee (in der Nähe der Eisenbahnlinie) ist in weiterer Gewerbepark geplant, der ein groβes Potenzial für die Wirtschaftsentwicklung in der Region hat weitere geplante lokale Verbindungen über die March (Rad- und Fuβwege) werden sich positiv auf die Tourismusentwicklung, Sport und kurzfristige Erholung in beiden Ländern auswirken mehrere Reiterhofe in dieser Region können auch zur Tourismusentwicklung und Erholung beitragen, historsisch genutzte Weiden stellen auch einen positiven Beitrag dar die gut funktionierende landwirtschaftliche Produktion ist auch weiterhin insbesondere mit dem Fokus auf Bioproduktion zu entwickeln das Potenzial der Stadt Marchegg liegt auch in der Tourismusentwicklung, insbesondere nach der Fertigstellung der Brückenverbindung mit Bratislava. Hier öffnen sich die Möglichkeiten für eine aktive und passive Freizeitgestaltung in der Natur, die bestehende Tradition der Pferdehaltung bietet auch eine gute Ausgangsposition für spezifische Formen des Tourismus auf dem Lande an

Lassee Beschreibung und Geschichte der Gemeinde Lassee hieβ ursprünglich Lauchse und wird zum ersten Mal in 1115 erwähnt. Die erste Erwähnung von Schönfeld stammt aus 1262 noch unter dem Nanem Seefeld. Die ältesten Urkunden belegen, dass die österreichischen Fürstenfamilien in Lassee und Umgebung groβe Besitztümer hielten. 1241 erwarb der letzte Babenberg, der Herzog Fridrich II., die Eigentumsrechte zu Lassee. 1724 gab Karl VI. Lassee dem Herzog Eugen von Savoyen. Lassee (slowakisch Lasej, kroatisch Veliko Sjelo oder Lasej) ist eine Gemeinde in Österreich, im Bundesland Niederösterreich, im Bezirk Gänserndorf. Ein administrativer Bestandteil von Lassee ist die Gemeinde Schönfeld. Zur Gemeinde gehört das Erholungszentrum EHZ Lassee – ein Erholungszentrum mit 14 Seen. In der Gemeinde überdauerten starke historische ländlich geprägte und mit der Landwirtschaft verbundene Traditionen. Das Wohnen in der Gemeinde hat einen ländlichen Charakter. Die Gemeinde gehört zu den MARCHEGGER FELDERN, wo überwiegend landwirtschaftliche Produktion vertreten ist. Der hochwertige Ackerboden ermöglichet eine intensive Produktion von Zuckerrüben, Getreide, Spargel und Erdbeeren. In dieser Region werden hochwertige landwirtschaftliche Produkte produziert. Früher gab es die Absicht, hier ein landwirtschaftliches Forschungszentrum zu errichten, doch die Produktion muβ sich den mit dem Vorkommen der Groβtrappe verbundenen Beschränkungen anpassen. In der Gemeinde liegen auch einige Natura 2000-Gebiete – FFH-Gebiet Pannonische Sanddünnen und Vogelschutzgebiet Sandboden und Praterterrasse. In der Gemeinde befindet sich auch ein Shutzgebiet der Groβtrappe. In der Nähe der Eisenbahn liegen die für das Gewerbe bestimmte Flächen, im Katastergebiet der Gemeinde befinden sich viele nur teilweise genutzte Kiesgruben. Das Potenzial der Erhöhung des Wirtschaftswachstums bestätigen auch die bis jetzt nicht genutzten Gewerbeparks. I der Gemeinde liegt auch eine Mülldeponie.

Entwicklungspotenzial der geplante Ausbau der Schnellstrasse S8 und ihre Anbindung an die Autobahn D4 an der slowakischen Seite wird wesentlich die Verkehrsverbindung dieses Gebietes sowie des gesamten nördlichen Teiles der BAUM-Region mit der Slowakei verbessern das Gebiet vefügt über ein Potenzial in der Wirtschaftsentwicklung in Zusammenarbeit mit benachbarten Gebieten in kleiner Anstieg der Einwohnerzahl der Gemeinde zeugt von der Lebensfähigkeit der Gemeinde, in der Zukunft ist eine weitere Erhöhung der Einwohnerzahl sowie des Wirtschaftswachstums zu erwarten

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die Stadt verfügt über mögliche Entwicklungsflächen für Wohnzwecke, doch zur Zeit gibt es kein grosses Interesse in der Gemeinde zu bauen. Wir empfehlen die Bebauung innerhalb der Gemeinde zu verdichten die Gewerbeparks ECO Plus und Lassee sind bis jetzt nicht ausgelastet, sie verfügen über ein grosses Potenzial für die Gewerbeentwicklung in der Region, vor allem kleine Bauunternehmen und Handwerker weitere geplante lokale Verbindungen über die March (Rad- und Fuβwege) werden sich positiv auf die Tourismusentwicklung, Sport und kurzfristige Erholung in beiden Ländern auswirken mehrere Bauernhöfe der Region können einen Beitrag für die Tourismusentwicklung und Erholung leisten weiteres Potenzial steckt in der Entwicklung der attraktiven Wohngebiete und der Erholung an den Seen sowie in der Tourismusentwicklung im Bereich EHZ Lassee und Golfplatz in Schönfeld

Engelhartstetten Beschreibung und Geschichte der Gemeinde Im Juli 1260 spielte sich in Groißenbrunn die Schlacht bei Kressenbrunn statt. In den Katastergebieten der Gemeinden Engelhartstetten und Loimersdorf entstanden früher viele Siedlungen der sog. Marchfelder Kroaten. Bis heute kommen hier viele kroatische Familiennamen vor. Zu dieser Gemeinde gehören administrativ die Gemeinden Schlosshof, Engelhartstetten (19,24 km²), Groißenbrunn (7,41 km²), Loimersdorf (11,29 km²), Markthof (15,96 km²) und Stopfenreuth (11,77 km²). Die östliche Grenze der Gemeinde bildet die March, die südliche die Donau. Das Wohnen hat einen ländlichen Charakter, die Gemeinden sind an einem intensiveren Ausbau interessiert, der durch das Programm der Wohnförderung für junge Familien abgewickelt werden kann. Es ist vorauszusetzen, dass die Entwicklung des Nordteiles des Gebietes durch die Fertigstellung der Verkehrsverbindungen mit der slowakischen Seite (S8 und D4) sowie durch die Verbesserung der Verkehrsverbindung mit Wien angekurbelt wird. Die Gemeinde liegt im Gebiet des Marchfeldes, ähnlich wie bei den obigen Gemeinden überwiegt auch hier die landwirtschaftliche Produktion mit ähnlichen Charakteristiken. Die Naturschutzgebiete befinden sich in der Nähe der March und der Donau – Nationalpark Donau-Auen zählt zu der gröβten und am besten erhaltenen Nationalparks in Europa. Denkmäler Im Ostteil von Niederösterreich erstreckt sich auf einer Fläche von über 50 Hektar das Areal von Schlosshof. Das einzigartige Ensemble des Fürstenpalais, der künstlerisch gestalteten Terassengärten und des idyllischen Meierhofes wurde Ende der 1720er Jahre als der repräsentative Land- und Jagdsitz des Prinzen Eugen von Savoyen gegründet. Als um 1730 die Arbeiten mehr oder weniger abgeschlossen waren, bekam ein der eindruckvollsten architektonischen Komplexe des europäischen Barocks seine Gestalt. Später ging das Schloss in den Besitz der Habsburgen über. Nur ein paar Autominuten vom Schlosshof entfernt liegt das kaiserliche Jagdschloss Niederweiden. Dieser charmanter und spielerisch wirkender Bau mit einem angenehmen Barockpark war im 18. Jahrhundert vor allem für Feste im privaten Kreis beliebt.

Entwicklungspotenzial weitere geplante lokale Verbindungen über die March (Rad- und Fuβwege) werden sich positiv auf die Tourismusentwicklung, Sport und kurzfristige Erholung auswirken – frühere Furt unterhalb von Markthof eventuelle Tourismusentwicklung mit den Themen Schlösser und Geschichte – Niederweiden und Schlosshof Wohnpotenzial in den Gemeinden des Marchfeldes, die Entwicklungsflächen für Wohnzwecke sind hier schon entworfen, doch das Interesse ist eher klein 47

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geplante Errichtung eines Kurortes (2006) könnte der bedeutendste „Anziehungspunkt“ für Tourismus in dieser Region sein, (Entwurf aus dem Projekt KOBRA) bestehende Jagd- und Fischereireviere in der Region im Bereich der Wirtschaftsentwicklung verlässt sich die Region auf die Entwicklung der Gewerbeparks im Marchfeld – ECO Plus, Lassee

Eckartsau Beschreibung und Geschichte der Gemeinde Die Großgemeinde entstand 1971 durch die Verbindung dieser Gemeinden: Eckartsau, Witzelsdorf, Kopfstetten, Pframa und Wagram an der Donau. Eckartsau wird schon 1180 unter dem Namen Ekkartsovve erwähnt. Die erste Erwähnung von Pframa stammt allerdings schon aus 1025. Pframa, damals Fruhmanaha, ist damit die älteste Gemeinde im Marchfeld. Wagram an der Donau wurde von Kroaten nach der türkischen Invasion 1529 gegründet. Kopfstetten wird zum ersten Mal in 1233 als Chopstetten erwähnt. In Kopfstetten stieg der Kaiser Karl I. nach dem Verlassen des Schlosses Eckartsau im März 1919 in den Zug Richtung Schweizer Exil ein. Das Schloss Eckartsau wurde an der Stelle der früheren Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert gebaut. 1720 wurde das Schloss vom Grafen Franz Ferdinand Kinský erworben und im Barockstil umgebaut. Zugleich wurde auch der 27-Hektar groβe Park um den Schloss erreichtet, der frei in die umgehende Natur übergeht. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, 1760, ging das Schloss mit den umliegenden Grundstücken in den Besitz der Habsburger über, die es als ein Ausflugs- und Jagdschloss nutzten. Die Gemeinde grenzt am Nationalpark Donau-Auen im Weinviertel. Im 20. Jahrhudert verzeichnete die Gemeinde einen leichten Anstieg der Einwohnerzahl, doch im letzten Jahrzehnt 2001- 2011 ist die Einwohnerzahl zurückgegangen, der Rückgang beträgt ungefähr 2,37%. Im definierten Gebiet ist es damit die einzige Gemeinde mit Enwohnerverlust. Das Wohnen hat einen ländlichen Charakter in einer ruhigen Umgebung im Kontakt mit der Natur. In diesem Gebiet befinden sich mehrere Schutzgebiete – NP Donau-Auen mit einer entwickelten touristischen Infrastruktur (Einstiegspunkte, Wege, Attraktionen, Beobachtungsstätten, Infopoints, Aufklärung, Programme,...)

Entwicklungspotenzial attraktives Wohnen in einer ruhigen Umgebung der Ackerlandschaft, die Entwicklungsflächen für Wohnzwecke sind vorgesehen landwirtschaftliche Produktion ähnlich wie in den anderen Gemeinden des Marchfeldes, BildungsTourismus – Schloss Eckartsau, Jagd- und Fischereireviere, Tourismus im NP Donau- Auen Wirtschaftentwicklung durch die Wiederbelebung der Aktivitäten in ECO Plus, da die Gemeinde mit der Entwicklung der Wirtschaftsaktivitäten im eigenen Gebiet nicht rechnet Alltagserholung der Einwohner – die Gemeinde verfügt über ein Erholungszentrum am See (ehemalige Kiesgrube)

Bad Deutsch-Altenburg Beschreibung und Geschichte der Gemeinde Aus kultur-historischer Sicht ist die Gemeinde Bad Deutsch-Altenburg die wichtigste Gemeinde in der Umgebung von Hainburg. Die Gemeinde ist vom Nordosten von den Bergen Kirchenberg und Pfaffenberg vom Südwesten vom Greinerhügel umschliesst. Heute ist die Gemeinde ein beliebter Kurort mit über 100 000 Übernachtungen jährlich, vor allem das Kurzentrum Ludwigstorff ist in ganz Österreich bekannt. Das Zentrum besteht aus drei Hotels (Kurhotel, Parkhotel und Hotel Kaiserbad) mit einer Gesamtkapazität von 175 Zimmern. Hier wird

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. traditionelle rheumatische Behandlung angeboten. Der chemischen Zusammensetzung nach gehören die hiesegen Heilquellen zu den Schwefel-Chlor-Quellen. Bad Deutsch-Altenburg entstand auf dem historischen Boden der früheren römischen Grenzfestung Carnuntum, die in den ertsen Jahrzehnten unserer Zeitrechnung errichtet wurde. Dieses befestigte Lager entwickelte sich allmählich zu der stärksten römischen Festung auf dem österreichischen Gebiet. Die Gemeinde wird zum ersten Mal in 1083 unter dem Namen Altenburg erwähnt. Der Name Deutsch Altenburg wird seit dem 14. Jahrhundert benutzt, um die Gemeinde von Ungarisch-Altenburg (heute Mosonmagyaróvár) zu unterscheiden. Seit 1928 lautet der offizielle Name Bad Deutsch-Altenburg. Dieser Name wurde von der Bezeichnung der Burg abgeleitet, die sich nördlich von der Gemeinde befand. Im 16. Jahrhundert war diese Gemeinde eine wichtige Marktgemeinde.. Die Geschichte der Gemeinde hängt sehr eng mit der Kurtradition zusammen. Die Entdeckung der Heilkraft der hiesigen Quellen geht in die Zeit der Römer zurück. Der Kurort und die Gemeinde wurden schon während der ersten Türkenschlacht in 1529 zerstört. 1549 wurde der Kurort wieder gebaut und blieb während der nächsten Jahrhunderte in Pacht von mehreren Pächtern aus der Umgebung. Die Kulturgeschichte des Römischen Reiches in der Umgebung von Bad Deutsch Altenburg ist im archeologischen Museum Carnuntinum zu sehen. Neben der groβer Bauten wie zum Beispiel römische Bäder und Amfitheater wurde auch weitere Gegenstände aus der römischen Zeit gefunden. Von den weltlichen Denkmälern ist das Schloss Ludwigstorff zu erwähnen. Die Familie Dorr liess das Schloss im 17. Jahrhundert am Donauufer bauen, um hier ihren Familiensitz zu errichten. Das Schloss wurde mehrmals umgebaut, die heutige Gestalt stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert.

Entwicklungspotenzial Tourismus – Kurort genügende Entwicklungsflächen für Wohnzwecke, bevorzugt wird der Genossenschaftswohnbau, die Gemeinde hat kein Interesse, die Flächen für Wohnzwecke zu erweitern Landwirtschaft, Bioproduktion BildungsTourismus – historische Sehenswürdigkeiten, gemeinsame Tourismusprodukte mit Hainburg

Hainburg a.d.Donau Beschreibung und Geschichte der Gemeinde Die Stadt Hainburg liegt zwischen der geografischen Grenzen der Karpaten und der Donau. Die Stadt hat von den österreichischen Gemeinden des definierten Gebietes die höchste Besiedlungsdichte. Die weitere Entwicklung der Gemeinde ist räumlich begrenzt, was einerseits auf die Naturgegebenheiten der Gegend, andererseits auf das Naturschutzgebiet und die Donau zurückzuführen ist. Die Stadt ist von einer landwirtschaftlich geprägten Landschaft umschlossen, die hiesige Landwirtschaft produziert insbesondere Biolebensmittel. In der Umgebung befinden sich Naturschutzgebiete NP Donau-Auen und NSG Braunsberg- Hundsheimerberg. Der geheimnisvolle Braunsberg – illyrische Siedlung, keltisches Opidum Wallburg, Porta Hungarica – war ein Ort, auf welchem sich die ausgesiedelten Karpatendeutschen und die slowakischen Emigranten getroffen haben. Der ertragsreiche Ackerboden, die Nähe der Gewässer und die günstige Lage wurden schon im 2. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung als ein Positivum erkannt. Die Stadt wird sogar im wichtigsten mittelalterlichen Epos der deutschen Literatur aus dem 11. Jahrhundert, im Nibelungenlied, erwähnt. Das Epos stellt zugleich auch die erste schriftliche Erwähnung von Hainburg dar. Wegen ihrer strategischen Lage musste die Stadt mit grossen Stadtmauern geschützt werden. Die starke Mauer ist auch heute noch an mehreren Stellen des Stadtzentrums zu sehen und zählt zu den am besten erhaltenen und ältesten Stadtmauern in ganz Europa.

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Die Burg über die Stadt wurde durch den Umbau einer früheren Festung vom Kaiser Henrich III. in 1050 gebaut. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde die Burg vom Richard Löwenherz umgebaut. 1252 geht die Burg in den Besitz der Habsburger über. Durch den Wechsel der Besitzer in den folgenden Jahrhunderten wurde die Burg vernachlässigt. In dieser Zeit geht allmählich auch die Bedeutung der Stadt verloren. 1629 geht die Burg in die Verwaltung der Stadt über. 50 Jahre später wurde die Stadt von den Türken erobert. Weitere 80 Jahre später wird auf Anweisung von Joseph II. in Hainburg eine Tabakfabrik errichtet und Hainburg wird zu einer bekannten österreichischen Tabakstadt. Zu dieser Zeit und später spielte die Tabakfbrik die wichtigste Wirtschaftsrolle in Hainburg und trug wesentlich zur Bedeutung der Stadt bei. Heute baut man an der Stelle der ehemaligen Fabrik ein Einkaufszentrum. Später wurden in Hainburg Truppen stationiert. Entwicklungspotenzial attraktiver Erholungsstandort für Wien und Bratislava nach Hainburg verkehrt auch eine regionale Buslinie aus Bratislava, was die Beziehungen zwischen Österreich und der Slowakei wesentlich stärkt Nutzung der Naturgegebenheiten – z.B. seit längerer Zeit geplante aber noch nicht verwirklichte Absicht ein Kurort zu bauen es gibt schon ein Potenzial der Entwicklungsflächen für Wohnzwecke, wir empfehlen zuerst die Flächen innerhalb des Stadtgebietes zu nutzen (westlicher Teil der Stadt) genügende für das Gewerbe vorgesehe Flächen Nutzung der historischen Denkmäler im BildungsTourismus

Hundsheim Beschreibung und Geschichte der Gemeinde Hundsheim ist die kleinste selbstständige Gemeinde im Bezirk Bruck an der Leitha. Die Gemeinde liegt am Fuβ des Hundsheimer Berges, 6 km südlich von Hainburg, und ist ländlich geprägt. Ihre Umgebung ist durch ihre Natugegebenheiten interessant. An den Hängen des Hundsheimer Berges erstrecken sich idyllische Weinberge mit mehreren Weinkellern, die während des ganzen Jahres geöffnet sind. An der Südseite des Berges liegt die Höhle Gunterhohle, die bei den Arbeiten im Steinbruch entdeckt wurde. In ihrer unmittelbaren Nähe befindet sich eine weitere 45 m lange und 16 m hohe Höhle Knochenspalte. Sie ist vor allem durch den Fund der Tierknochen bekannt, das bekannteste Tier davon ist das sog. Hundsheimer Nashorn. Die erste Erwähnung stammt aus 1123. Die hiesege Bevölkerung beschäftigte sich früher vor allem mit der Landwirtschaft, Schafzucht und Weinbau. Entwicklungspotenzial das Entwicklungspotenzial der Gemeinde wird durch die Nähe von Hainburg mit einer komplexen Infrastruktur gestärkt die Gemeinde verfügt über genügende Entwicklungsflächen für Wohnzwecke und Gewerbe, attraktive Naturumgebung und Schutzgebiete, die für tägliche Alltagserholung und sanften Tourismus genutzt werden können Erholungsentwicklung – Sportfliegen ökologische Landwirtschaft

Wolfsthal Beschreibung und Geschichte der Gemeinde Östlich von Hainburg, in der östlichsten Ecke von Niederösterreich, liegen die Gemeinden Wolfsthal und Berg. Sie befinden sich an den Ausläufen des Gebirges Hainburger Berge unter dem Berg Königswarte südlich der Donau. Die Einwohner von Wolfstahl beschäftigten sich früher mit 50

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Landwirtschaft, Schaff- und Viehzucht sowie Weinbau. Die günstige Lage der Weinberge an den Südhängen von Königswarte (344 m u) garantierte in der Vergangenheit die Produktion vom hochwertigen Wein. Im 20. Jahrhundert sind Wolfsthal und Berg ein Teil von Petržalka geworden. 1972 schlossen sich diese zwei Gemeinden zu einer Gemeinde Wolfsthal-Berg zusammen, 1996 trennten sie sich wieder. In der Gemeinde (ähnlich wie in Berg und Kittsee) wohnt heute eine groβe slowakische Gemeinschaft, was auf die Nähe der Gemeinde zu Bratislava zurückzuführen ist. Es ist zu erwarten, dass dank der Wohnfördeung für junge Familien die Zahl der in Wolfsthal wohnenden Slowaken wachsen wird. Die Gemeinde ist aus Bratislava optimal z.B. mit der internationalen Buslinie (öffentlicher Personenverkehr) zu erreichen, was das tägliche Pendeln problemlos macht. In der Zukunft soll die Gemeinde an das Netz des stadtnahen Schienenverkehrs angeschlossen werden. Beide Gemeinden werden zum ersten Mal in der Schenkungsurkunde des Passauer Bischofs Gottweig aus 1083 als ein Teil der Pfarre Hainburg erwähnt. Zum Herrenhof Wolfsthal gehörten später auch Berg und Hundsheim. Die hiesige Bevölkerung musste die Türkenkriege in den Jahren 1529 und 1618 sowie die Napoleonischen Kriege in 1805 überstehen. 1911 fanden viele Einwohner von Wofsthal Arbeit am Bau der Pressburger Eisenbahn. Denkmäler Von den Sehenswürdigkeiten von Wolfsthal ist vor allem das in der Mitter der Gemeinde liegende Schloss zu erwähnen, das bis heute der Familie Walterskirchen gehört. An seiner Stelle befand sich früher eine Wasserburg, deren Mauer 1790 niedergerissen wurde. Das Schloss wurde inzwischen mehrmals modernisiert. Seit 1710 ist die Kirche in Wofsthal ein vielbesuchter Wallfahrtsort. Entwicklungspotenzial attraktive Lage für Erholungszwecke für Wien und Bratislava nach Wolfsthal verkehrt auch eine regionale Buslinie aus Bratislava, was die Beziehungen zwischen Österreich und der Slowakei wesentlich stärkt Verkehrsverbindung mit der regionalen Eisenbahnlinie Wien – Bratislava attraktive Naturumgebung und Schutzgebiete, die für Alltagserholung und sanften Tourismus genutzt werden können es gibt schon ein Potenzial der Entwicklungsflächen für Wohnzwecke, wir empfehlen zuerst die Flächen innerhalb des Stadtgebietes zu nutzen (westlicher Teil der Stadt) Nutzung der historischen Denkmäler im BildungsTourismus

Berg Beschreibung und die Geschichte der Gemeinde Die heute selbstständige Gemeinde Berg gehörte früher samt der Pfarre zum Herrenhof Petronell. Im 20. Jahrhundert war die Gemeinde gemeinsam mit Wolfsthal ein Teil Petržalka. Die Donau bildete damals die Stasstsgrenze zwischen dem Slowakischen Staat und dem Nazi-Deutschland. Die Einwohner von Berg, ähnlich wie die von Wolfsthal, beschäftigten sich vor allem mit der Landwirtschaft, Schaff- und Viehzucht sowie mit der Produktion von hochwertigen Weinen. Am Südhang vom Königswarte befinden sich bis heute Weinkeller, wo die Besucher die Weine und die eine oder andere gastronomische Spezialität der Region verkosten können. Die Weinkeller sind auch ein beliebter Zwischenstop der immer grösseren Radfrahrergruppen, die einen Radausflug am Donau-Radweg zwischen Hainburg und Bratislava machen. Zwischen den Gemeinden Berg und Wolfsthal liegt die Ruine der Pottenburg, die im 10. Jahrhundert vom Adeligen Potho von Aspern gebaut wurde und in der Geschichte mehrere Besitzer wechselte. 1519 wurde die Burg nicht mehr bewohnt. 10 Jahre später schlieβen die Türken ihre Zerstörung ab. Donaudamm 51

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Der Bau des Donaudammes zwischen Bratislava und Wolfsthal wurde 1825 im Rahmen der Donauregulierung aufgenommen. Der Damm war ein Bestandteil der grossen wasserwirtschaftlichen Anlagen, die seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts in Ungarn errichtet wurden. Unter der Leitung des ungarischen Komissars Franz Zichy arbeiteten 60 000 Arbeiter am Bau des Dammes. Entwicklungspotenzial attraktiver Standort für die Erholung von Bratislava, Ausgangsspunkt für Wanderungen und Radfahren attraktiver Standort für Wohnentwicklung – Hinterland für Bratislava, ausgezeichnete Erreichbarkeit, geeignet für Pendeln bestehende Entwicklungsflächen für Wohnzwecke bestehende Kiesgruben als Potenzial für Erholung (Erholungszentrum Nutzung der Natugegebenheiten – „sanfter“ Tourismus Entwicklung von Weinbau und damit verbundenen Tourismus ökologische Landwirtschaft vorgesehene Flächen für die Entwicklung von Wirtschaft Edelstal Beschreibung und Geschichte der Gemeinde Diese nördlichste burgenländische Gemeinde liegt an Ausläufen der Kleinkarpaten. Die hervorragende Lage und klimatischen Bedingungen für den Weinbau lieβen in dieser Gegend die ersten Siedlungen entstehen. Südöstlich liegt die Gemeinde Kittsee, die bis 1996 mit Edelstal eine Einheit bildete. Dank der langen Weinbautradition befinden sich heute in der Gemeinde 80 historische Weinkeller, die eine Grundlage für die Entwicklung vom WeinTourismus bilden – Keller mit gastronomischen Einrichtungen entlang der Hauptstrasse. Auf eine lange Geschichte kann auch die Heilwasserquelle – Römerquelle zurückgreifen. Die gleichnamige Firma Römerquelle hat in dieser Gemeinde ihren Sitz und ist der gröβte Arbeitgeber in der Umgebung mit weiteren Möglichkeiten der Beschäftigungsentwicklung. Die ausgezeichnete und ruhige Lage inmitten der Natur ohne Verkehrsbelastung mit einer klaren ländlichen Prägung brachten in die Gemeinde neue Einwohner, die in der letzten Zeit hier ihre Häuser bauen. Entwicklungspotenzial bestehende räumliche und Naturgegebenheiten schaffen hervorragende Bedingungen für das Wohnen auf dem Land der Wohnentwicklung dienen die neuen Flächen in nordöstlichen und östlichen Richtung für Industrieentwicklung sind keine neuen Flächen vorgesehen, ausgenommen der Entwicklung der Firma Römerquelle unter Einhaltung der Bedingungen einer umweltschonenden Produktion

Kittsee Beschreibung und Geschichte der Gemeinde Die Gemeinde liegt unmittelbar an der Grenze mit der Slowakei. Dank ihrer Lage kann Kittsee auf eine turbulente Geschichte zurückgreifen. Zu den Folgen dieser Geschichte zählt auch der bedeutende Anteil an kroatischer Bevölkerung. 1919, nach dem 1. Weltkrieg wurde die Gemeinde getrennt und ein Teil Petržalka angeschlossen. Von der reichen Geschichte zeugen mehrere kultur-historische Denkmäler, die eine wichtige Grundlage für Tourismusentwicklung darstellen. Zu den bekanntesten zählen Altes Schloss und Neues Schloss mit einem barocken Garten.

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Die bekannteste „Versuchung“ sind die Marillengärten und die Schokoladenfanrik, die zu den ältesten ihrer Art in Österreich zählt. Dank der guten Strassen- und Eisenbahnvebindungen, die das Pendeln nach Wien und Bratislava ermöglichen, entwickelte sich die Gemeinde zu einem beliebten Ort für Familienwohnen. In der Gemeinde befindet sich der noch nicht fertiggestellte Gewerbepark ECO Plus mit einem groβen Wirtschaftspotenzial. Entwicklungspotenzial Erhaltung des ursprünglichen attraktiven Charakters Familienwohnen im Hinterland von zwei Groβstädten – Hauptstädten, Entwicklung und Erweiterung der landwirtschaftlichen Tradition – Produktion von Biolebensmitteln im Hinterland der Städte Verbindungen mit der slowakischen Seite – Strasse, Radwege, Fuβwege – Sanierung der Allee in Richtung der Fasanerie und des Wiesenweges in der Richtung des entworfenen Biokorridors und der „grünen Achse“ der Region Projekt KOBRA+ definierte neue Entwicklungsflächen insbesondere in der nordöstlichen Richtung, da die südliche Richtung durch die Windparks limitiert ist Angebot von mehreren Wohnentwicklungsprojekten in der Gemeinde

Prellenkirchen Beschreibung und Geschichte der Gemeinde Zu der Gemeinde Prellenkirchen gehören administrativ zwei weitere Gemeinden: Deutsch-Haslau a Schönabrunn. Während Prellenkirchen am Hang vom Spitzenberg liegt, sind die beiden weiteren Katastergemeinden vom idyllischen Auwald der Leitha umgeben. Dieser Fluβ bildete früher eine Grenze zwischen Österreich und Ungarn, heute trennt er die Bundesländer Niederösterreich und Burgenland. Das typische Produkt der hiesigen Winzer ist Blaufränkisch. In den Sommermonaten besuchen viele Einheimische sowie Touristen das moderne Schwimmbad mit beheiztem Wasser und vielen Attraktionen. Die Umgebung der Gemeinde bietet hervorragende Bedingungen für Wandern, Radfahren und Reiten an. Der unweite Spitzenberg eignet sich für verschieden Adrenalinsportarten wie z.B. Paragliding. In den Friedenszeiten befassten sich die Einwohner vor allem mit Landwirtschaft, berühmt wurden sie als hervorragende Winzer. In Prellenkirchen befinden sich mehrere Sakralbauten – drei Kirchen (in jedem Ortsteil eine) und zwei kleine Kapellen. Entwicklungspotenzial attraktiver Standort für stadtnahe Erholung von Bratislava und Wien Flächen für Erholungsentwicklung - Feriendorf Nutzung der Naturgegebenheiten– „sanfter“ Tourismus Entwicklung vom Weinbau und WeinTourismus Entwicklung der ökologischen Landwirtschaft Bestehenden Entwicklungsflächen für Wohnzwecke, Bestehende touristische Nutzung von Windparks – Öko-Erziehung, u.a.

Pama Beschreibung und Geschichte der Gemeinde Einige Kilometer südlich von Kitsee, zwischen der Donau und Leitha, liegt die Gemeinde Pama. Archeologische Funde bestätigen die Besiedlung dieses Gebietes schon in der Steinzeit. Auch das Römische Reich hienterlieβ hier seine Spur – die römischen Gräber. Schriftliche Quellen erwähnen die Gemeinde unter dem Namen Kurthuel schon in 1208, der Name Paam kommt 1368 vor. Seit dem 16. Jahrhundert, nach der Besiedlung durch die koratische Bevölkerung, setzte sich der Name Bijelo Selo 53

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(Weisses Dorf) durch. Seit dem 15. Jahrhundert gehörte die Gemeinde zum Herrenhof Kitsee. 1529, während der Türkenkriege, wurde die Gemeinde ausgeplündert und in den Jahren 1559 und 1564 von den Kroaten besiedelt. Die kroatische Bevölkerung bildete hier im 18. und 19. Jahrhundert eine Mehrheit, noch 1923 betrug sie ein Drittel der Einwohner. Das wichtigste Baudenkmal der Gemeinde ist die römisch-katholische Aller-Heiligen-Kirche. Der ursprünglich romanische Bau mit einem gotischen Turm wurde 1860 renoviert. Um die Kirche liegt ein Freidhof mit einem interessanten barocken Portal. Entwicklungspotenzial attraktiver Standort für stadtnahe Erholung von Bratislava und Wien, keine Verkehrsverbindung Nutzung der Naturgegebenheiten– „sanfter“ Tourismus Entwicklung vom Weinbau und WeinTourismus Entwicklung der ökologischen Landwirtschaft bestehende Entwicklungsflächen für Wohnzwecke keine Nachfrage nach Flächen für Wirtschaftszwecke, d.h. kein Potenzial für solche Funktionsnutzun estehende Nutzung von Windparks für Bildungszwecke.

Deutsch-Jahrndorf Beschreibung und Geschichte der Gemeinde Die touristische Attraktion der Gemeinde Deutsch-Jahrndorf ist die sog. an der Kreuzung der österreichisch-slowakisch-ungarischen Grenze liegende Dreiländerecke, wo nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in den 1990er Jahren interessante Skulpturen der einheimischen sowie ausländischen Künstlern platziert wurden. Zu diesem Ort führt ein Wanderweg entlang der österreichisch-ungarischen Grenze, der ein Teil des burgenländischen Fernwanderweges ist. Die Gemeinde ist ein Teil der touristischen mit dem Naturschutzgebiet Leithaauen grenzenden Region am Nordrand der Parndorfer Ebene. Es besteht keine Verbindung mit der Slowakei, weder Strassen, noch Rad- oder Wanderwege. Ähnlich wie bei den umliegenden Gemeinden reicht auch die Gescichte dieser Gemeinde in die ferne Vergangenheit. Die archeologischen Funde – goldene und silberne keltische Münzen und Funde aus den römischen und avarischen Zeiten – bestätigen die Kontinuität der Besiedlung dieses Gebietes. Die Gemeinde wird zum ersten Mal unter dem Namen Ceud in 1208 erwähnt. Der Name Jarendorf, der schon an die heutige Bezeichnung erinnert, kommt zum ersten Mal im 15. Jahrhundert vor. Entwicklungspotenzial neue Verkehrsverbindung mit der Slowakei, mit Stadtteil Rusovce – Strassen, Rad- und Wanderwege Kreisbildung des öffentlichen Busverkehrs mit einer Verbindung mit der Slowakei und Ungarn Wohnentwicklung der Gemeinde ist teilweise durch die Verkehrsverbindungen mit der Slowakei und Ungarn limitiert Gebietspotenzial ist wegen der Nähe der Schutzgebiete beschränkt attraktives Wohnen in einer ländlichen Siedlung Entwicklung von RadTourismus „sanfter Tourismus“ in der Natur, da sich in der Nähe von Leitha Reste der Auwälder befinden Naturschutzgebiet zum Schutz der Groβtrappe Entwicklung der ökologischen Landwirtschaft und Herstellung von Bioprodukten

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3.4. Entwurf der funktionellen und räumlichen Nutzung des definierten Gebietes Das Gebiet ist durch eine natürliche Grenze in den nördlichen und südlichen Teil der Region BAUM unterteilt. Die Trennlinie stellt der Fluβ Donau (von Eckartsau bis Bratislava). Beide Gebietsteile sind landschaftlich unterschiedlich, auch der Lösungsentwurf rechnet mit verschiedenen Lösungsansätzen in diesen beiden Gebietsteilen. Die funktionellen und räumlichen Lösungen berücksichtigen entsprechend die Lage gegenüber der Besiedlung und die ländliche Gegebenheiten des Gebiets. Sie ist der Zeichnung 4 Funktionsnutzung, Gebiets- und Raumstruktur des Gebietes, Industrie, Wirtschaftsflächen und Landwirtschaft und die ausführliche Lösung der Zeichnung 3b Städtebaulicher Gesamtentwurf zu entnehmen, übersichtshalber werden die Ausschnitte auch im Text präsentiert.

Südlicher Gebietsteil Für den Südteil ist eine fast kontinuierliche Grünachse vorgeschlagen, gebildet durch verschiedene Typen des Siedlungs- und Lanschaftsgrüns, wo die erneuerten Donauarme mäandrieren. Sie fängt am rechten Donauufer oberhalb der Gemeinde Hainburg an, läuft über das Inundationsgebiet bei der Gemeinde Wolfsthal bis zum Pečniansky les, der bereits heute einen wesentlichen Landschaftaspekt im Gebiet der Stadt Bratislava darstellt. Die entworfene grüne Achse wird der möglichen unerwünschten extensiven Urbanisierung des Gebietes zwischen Bratislava und den österreichischen Gemeinden Einhalt gebieten, die insbesondere auf die Entwicklung von Bratislava zurückzuführen ist. Der Gebietsplan von Bratislava sieht genügende Entwicklungsflächen vor, daher ist es nicht notwendig, die in der Richtung der Grenze mit der Republik Österreich zu entwickeln. Die grüne Achse ist entlang der Staatsgrenzen bis zur Grenze mit Ungarn gezogen, gebildet aus verschiedenen Arten und Typen der Begrünung, wobei folgendes Konzept verfolgt wurde: im Kontakt mit städtischem Raum schlagen wir vor, verschiedene Typen des Siedlungsgrüns anzuwenden und in der freien Landschaft kommt dann Landschaftsgrün in Kombination mit spezifisch und extensiv genutztem Landwirtschaftsboden zu Anwendung, alles jedoch unter Berücksichtigung des Natur- und Landschaftsschutzes. In folgendem Text werden die Entwürfe für den südlichen Gebietsteil beschrieben:

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Zeichnung - Komplexer städtebaulicher Entwurf – Teil Süd / Ausschnitt

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Biokorridor – erneuerte Donauarme (Bezeichnung in der Zeichnung 1) Die tragende Struktur der entworfenen grünen Achse stellen die erneuerten Donauarme als ein wichtiges Landschafts- und ökologisches Element dar, das die Attraktivität und das Potenzial des Gebietes samt seiner Umgebung erhöht. Die weiteren Aktivitäten und Funktionen erhöhen zugleich auch den Wert der umliegenden Wohngebiete so an der slowakischen als auch an der österreichischen Seite. Das Wasserelement wird durch das Landschaftsgrün ergänzt – Remisen, Alleen, Waldinsel und weitere Landschaftsgrünanlagen mit einer ökostabilisierenden, ästhetischen und Schutzfunktion. Die entworfenen Gewässer im Vogelschutzgebiet Sysľovské polia müssen im Einklang mit dem Schutz der Groβtrappe stehen. Die Lokalisierung und das spezifische, der Nachhaltigkeit dienende Nutzungsregime des Biokorridors in diesem Abschnitt werden um die Fuktion des sanften Tourismus nach dem Vorbild des für Erholungszwecke genutzten Vogelschutzgebietes Neusiedlersee (Nationalpark Neusiedlersee – Seewinkel) ergänzt. Die genaue Trassierung des Gewässers und seine konkrete technische Lösung wird im Rahmen von weiteren Projektetappen und in technischen Fachstudien (Wasserwirtschaft, Umwelt) sowie im Einvernehmen mit den Gemeinden, Stadtteilen und Grundbesitzern im betroffenen Gebiet festgelegt. Der Ideenentwurf und die ausführliche Beschreibung der technischen Lösung der erneuerten Donauarme ist im Maβstab dieser Studie dem Kapiteln 3.6 und dem Kapitel Technische Infrastruktur zu entnehmen. Touristische Schifffahrt in bestimmten Abschnitten Wasserflächen (Seen) verbunden mit der Erholung in der Natur Radwege entlang des Stromes Erlebnis- oder Lehrpfad mit Infotafeln, z.B. mit Themen wie Naturschutz, Erneuerung der Donauarme, Projekt BAUM, Öko-Aufklärung, ... möglicher Raum für Hochwasserschutzmaβnahmen für die südlichen Teile von Bratislava und Grenzgemeinden an der Donau Aufsichtsturme, Natur- und Landschaftsbeobachtungsstellen

Bild 7 Beispiel der Gestaltung eines Biokorridors und Aufnahmen vom Anschluβpunkt oberhalb von Hainburgom

Übereinstimmung mit UPN BA: Die Trassierung des Biokorridors über das slowakische Gebiet bedarf einer Änderung in ÚPN BA. Die Änderungen des Gebietsplanes der Stadt können erst nach der Erarbeitung einer detaillierten technischen Studie der Trassierung des Donauarmes mit den begleitenden Grünanlagen eingearbeitet werden. Übereinstimmung mit der Dokumentation – Entwicklungskonzept des Bundeslandes Burgenland Burgenland und des Bundeslandes Niederösterreich: nach der Erarbeitung einer detaillierten technischen Studie der Trassierung des Donauarmes mit den begleitenden Grünanlagen ist der Entwurf in die entsprechende Dokumentation einzuarbeiten.

Städtischer Friedhof (Bezeichnung in der Zeichnung 2a) Der Städtische Friedhof mit Fläche von ca 38 ha ist für die Lokalität mit heutiger Bezeichnung Nové pole (Neufeld) vorgesehen. Die Lokalität grenzt im Westen an die Staatsgrenze mit Österreich und 57

UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. im Süden an den Korridor der technischen Infrastruktur – Produktleitungen und im Osten an die geplante Hilfstrasse (in UPN der Stadt Bratislava), die parallel mit der Autobahn D2 verlaufen soll. Diese Straße bedient dann verkehrstechnisch auch den Friedhof. Das Konzept der Landschaftsgestaltung des neuen Friedhofs wird auf dem bestehenden natürlichen Landschaftsrahmen der Lokalität gegründet, deren westlicher Teil durch eine Landschaftsbegrünung gebildet ist. Das Ökosystem wird mit einem neuen Wasserelement ergänzt – den sanierten Donauarmen, die am Rande des Friedhofs verlaufen und in einigen Teilen laufen sie in die Wasserflächen über. Die Verkehrsverbindung erfolgt durch die Straße, die mit der Autobahn D2 parallel verläuft. Eine genaue Anzahl der benötigten Parkplätze wird während der detaillierteren Projektierungsetappe festgesetzt, in der gemäß dem konkreten Investitionsvorhaben die Kapazität der Einrichtung festgelegt wird. Übereinstimmung mit UPN BA (Gebietsplan der Stadt Bratislava): Im UPN BA ist für diese Lokalität überwiegend die Funktionalität 1002 vorgesehen– Landschaftsgrün, teilweise auch Funktionalität 201 – Einrichtungen für die Bürger gesamtstädtisch und stadtüberschreitend und die Funktionalität 401 – Sportanlagen und Freizeit. Der Friedhof gehört in die Funktionalität 1120 – vorbehaltene Grünflächen, also wird es notwendig sein, Änderungen im UPN BA vorzunehmen.

Neuer Stadtpark – Südpark (Bezeichnung in der Zeichnung 2) Im Südteil von Petržalka ist ein neuer Stadtpark vorgeschlagen. Die Fläche grenzt im Westen an die Staatsgrenze mit Österreich, im Süden an die Fasanerie, sie folgt dem geplanten Korridor der Schutzzonen für die technische Infrastruktur (in UPN der Stadt Bratislava) und im Osten schließt sie sich direkt an den Damm des rechten Donauufers an. Die Gesamtfläche des Südparks beträgt 225 ha. Unterteilt in den westlichen Teil mit 113 ha und östlichen Teil mit 112 ha. Der Entwurf schließt einen großflächig angelegten Park ein, der funktionell in spezifische Sektoren unterteilt wird. Ein Bestandteil des Parks sind Wasserflächen und am westlichen Rand fließt ein Wasserstrom – als Bestandteil der sanierten Donauarmen. Natürlich sind auch genügend verschiedenen Spielflächen vorhanden, für ganze Menge von Sportaktivitäten für differente Altersgruppen der Bürger – vom halben Jahr bis zu 105 Jahre, wie auch freie Weidenflächen. Der Landschaftsentwurf des neuen Parks, gegründet auf dem Landwirtschaftsboden, wird ein Teil der künftigen Etappen der Verarbeitung der Gebietsplanunterlagen sein, bzw. der Vorprojektdokumentation. Die Verkehrsanbindung erfolgt über die geplante, parallel mit der Autobahn D 1 verlaufende Straße (in UPN der Stadt Bratislava) und über eine bestehende Verbindungstrasse zwischen Jarovce und Kittsee. Angesichts der großen Parkfläche sind 5 Eingänge vorgeschlagen, davon 1 aus der Trasse der ehemaligen Allee von Kittsee nach Fasanerie. Die notwendige Zahl der Parkplätze für den Betrieb wird in der Etappe der Detaillierung der Projektdokumentation berechnet, in der die Kapazität der einzelnen Einrichtungen gemäß dem konkreten Investitionsvorhaben und unter Berücksichtigung der Sektoren und der Lokalisierung der geplanten Eingängen festgelegt wird. Übereinstimmung mit UPN BA: Der Großteil der Parkfläche befindet sich auf den Flächen, die gemäß UPN BA als Grünflächen deklariert sind, überwiegend Code 1002 – Landschaftsgrün und im Westen ist es Code 1130 – sonstige Schutz- und Isolierungsgrünflächen. Da dieser Stadtpark in die funktionelle Nutzung 1110 hingehört – Parks, Garten- und Waldparkanlagen, sind wir der Meinung, dass geplante Park- Grünflächen der bisher gültigen funktionellen Nutzung gemäß UPN BA nicht widersprechen.

Sanierung der Fasanerie (Bezeichnung in der Zeichnung 2c) Auf der Fläche der ursprünglichen Aulandschaft ist bis heute ein sechseckiges Waldgebilde erhalten, das im 18. Jahrhundert im Barockstil gestaltet wurde. Dieses Gebilde erwähnt der J. M. Korabinský im Jahre 1786 in seinem Werk “Geographisch historisches und Produkten Lexikon von

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Hungarn” als Fassengarten – Bažantnica beim Städtchen Kittsee. In die Fasanerie ging der Jozef II., der Sohn von Marie Theresie, um zu jagen. Der Raum der Fasanerie wurde mit seinem sternenartig angelegtem Wegenetz mit acht Armen, gesäumt durch Baumreihen, vom dem Mäander des Donauarms umgeben. Über diesen Arm wurde Richtung Kittsee eine Steinbrücke mit zwei Bögen gebaut. Teile der Brücke sind bis heute erhalten, auch wenn in sehr schlechtem Zustand. Die Brücke besitzt zwei Bögen, einen aus Stein und einen aus Ziegeln. Ursprünglich führte die Brücke über ein Donauseitenarm. Die Brücke ist als Sehenswürdigkeit registriert. Der ursprüngliche Grundriss der Fasanerie wurde in der Karte des 1. militärischen Kartographierens aus den Jahren 1766-1788 festgehalten. In dem Zentralraum wurde ein Holzbau platziert, der gelegentlich bei der Jagd genutzt wurde. Die gesamte Anlage wurde mit einer Steinmauer umzäunt, der im Jahre 1947 abgetragen wurde und die sonstigen Bauobjekte verfielen allmählich. Heute ist die Fasanerie durch einen Wald gebildet, eingestuft als Wald mit besonderer Bestimmung. Die Fläche beträgt 78,25 ha. Als ein Element der ökologischen Stabilität in der landwirtschaftlichen und städtischen Landschaft und als das einzige kompakt erhaltene barocke Landschaftselement wurde die Fasanerie im Jahre 2001 zum geschützten Raum erklärt. Ein Schutzraum wurde nicht ausgerufen, die Schutzstufe ist 4. Die Fasanerie ist im Zentralregister der nationalen Kulturdenkmäler unter der Nummer 10 656 eingetragen. Am schönsten zeigt sich die Fasanerie im Frühling, wenn die Schneeglöckchen erblühen. Im Wald befinden sich insbesondere Eschen, Linden, Ahorne und Akazien.

Bild 8 Standort der Fasanerie Bild 9 Historische Struktur der Fasanerie

Revitalisierung und Sanierung: Die Fasanerie kann als sehr attraktiver historischer Park dienen, jedoch ist eine Grundsanierung des ursprünglichen Grundrisses und Belebung des Raumes durch den ursprünglichen Strom des Donauarmes notwendig. Die Grünflächen benötigen eine Revitalisierung, Trassen und Pfadoberflächen sind zu sanieren und der gesamte Raum ist von Abfällen und unerwünschter Vegetation zu befreien. Ein Bestandteil der Sanierung wird die Erneuerung der ehemaligen Allee sein, die einst die Stadt Kittsee mit der Fasanerie verband. Diese historische Verbindung kann wegen der bestehenden Bebauung in der Gemeinde Kittsee nur zum Teil erneuert werden, trotzdem wird sie als ein künftig relevanter Fuβweg zwischen dem österreichischen und zentralen Teil der Region erntworfen. Diese Verbindung wurde auch im Projekt KOBRA vorgeschlagen. Die Verkehrsanbindung erfolgt durch die Straße E 58, die Jarovce und Kittsee verbindet. Von dieser Straße aus sollte auch der Haupteingang zugänglich sein, um gleichwertigen Zugang sowohl von der österreichischen Seite, wie auch von der slowakischen Seite zu gewährleisten. Gleichzeitig wir das Areal auch durch die Bahn zu erreichen sein, da der Eingang in der Nähe von der Bahnhaltestelle Kittsee platziert wird. Übereinstimmung mit UPN BA: Der Entwurf steht in vollem Einklang mit UPN BA.

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Ökologisches Freibad (Bezeichnung in der Zeichnung 2d) Südwestlich der Fasanerie, angebunden an den sanierten Donauarm, schlagen wir vor, ein ökologisches Freibad einzurichten. Die vorgeschlagene Fläche der Anlage beträgt etwa 20 ha. Davon nimmt die Fläche des Freibads etwa 2,0 ha ein. Sonstige Flächen sind die Parkanlagen und Sportanlagen, die an das Freibad angrenzen. Das Freibad wird von dem sanierten Donauarm eingespeist, dass Wasser wird zuerst in das natürliche Aufbereitungsbecken mit Pflanzen und Mikroorganismen eingeleitet, die wasserreinigende Fähigkeit besitzen. Das Wasser in den Becken wird absolut ohne Chemie auskommen können, wird lediglich natürlich aufbereitet. Ein Bestandteil des Freibads sind Becken für Schwimmer, Nichtschwimmer und Kinder. Das Gesamtwasservolumen des Freibads beträgt ca 5000 m3. Die Becken werden mit Flächen für Erholung und Relax umrandet, wie auch mit Sportplätzen und Kinderspielplätzen. Das genutzte Material ist ausschließlich natürlichen Ursprungs mit vorrangiger Nutzung der einheimischen Ressourcen. Ein Bestandteil des Areals wird auch ein großer saisonaler Parkplatz für ca 220 PKWs und ein Dauerparkplatz für ca 30 Fahrzeuge sein. Die Oberfläche des saisonalen Parkplatzes soll unbefestigt sein – Schotter mir Grasbewachs, ergänzt durch Baumreihen. Die Verkehrsanbindung erfolgt durch die Straße E 58, die Jarovce und Kittsee verbindet. Von dieser Straße aus sollte auch der Haupteingang zugänglich sein, um gleichwertigen Zugang sowohl von der österreichischen Seite, wie auch von der slowakischen Seite zu gewährleisten. Gleichzeitig wir das Areal auch durch die Bahn zu erreichen sein, da der Eingang in Nähe von der Bahnhaltestelle Kittsee platziert wird.

Übereinstimmung mit UPN BA: Die Lokalität ist im UPN BA überwiegend zur funktionellen Nutzung 201 bestimmt – Dienstleistungseinrichtungen stadtüberschreitenden und gesamtstädtischen Bedeutung. Das Natur- Freibad steht im Einklang mit dieser Funktionalität.

Südliche Sportanlage – Sportpark (Bezeichnung in der Zeichnung 2f) Südlich von der Fasanerie schlagen wir vor, eine Sportparkanlage einzurichten. Die geplante Fläche beträgt ca 30 ha. Die Fläche bekommt eine Parkgestaltung, d.h. es wird eine Parkanlage, ergänzt um verschiedene Sporteinrichtungen und Spielplätze. Die Sportplätze bleiben offen, behalten sich ihren naturbelassenen Charakter. Die bebaute Fläche in dieser Lokalität sollte sich nur auf die Dienstleistungseinrichtungen (Restaurant) und die Sanitäranlagen für die Besucher begrenzen. Bestandteil des Sportparks sollten z.B. folgende Einrichtungen sein: Tennisspielplätze Volleyball- und Handballspielplätze Naturbelassene Fussballspielplätze in verschiedenen Größen Petangspielplätze Outdoor Fittness Lauf- und Hindernissbahn Skate Park und Bikerbahn Kinderspotplätze für verschiedene Altersgruppen Sonstige Typen der offenen Sporteinrichtungen

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Ein Bestandteil des Parks werden auch Restaurants mit Hinterland – Toiletten, Garderoben, Duschräume. Das Parken wird als ein saisonaler Parkplatz für ca 120 PKWs und ein Dauerparkplatz für ca 30 Fahrzeuge realisiert. Die Oberfläche des saisonalen Parkplatzes soll unbefestigt sein – Schotter mir Grasbewachs, ergänzt durch Baumreihen. Die Verkehrsanbindung erfolgt durch die Straße E 58, die Jarovce und Kittsee verbindet. Von dieser Straße aus sollte auch der Haupteingang betretbar sein, um gleichwertigen Zugang sowohl von der österreichischen Seite, wie auch von der slowakischen Seite zu gewährleisten. Gleichzeitig wir das Areal auch durch die Bahn zu erreichen sein, da der Eingang in Nähe von der Bahnhaltestelle Kittsee platziert wird. Übereinstimmung mit UPN BA: In UPN BA ist für die Lokalität überwiegend Funktionalität 1002 vorgesehen – Landschaftsgrünflächen. Der Charakter eines Sportparks entspricht nicht der gültigen funktionellen Nutzung, deshalb sind Änderungen im UPN BA notwendig, und zwar in die Funktionalität 401 – Sport, sportliche Betätigung und Freizeit.

Zentrum der kreativen Künste (Bezeichnung in der Zeichnung 2b) Im Berührungspunkt des geplanten Südparks und der Autobahn D2 schlagen wir auf den im städtischem Gebietsplan für die stadtüberschreitende und gesamtstädtische Dienstleistungseinrichtungen bestimmte Flächen – Code 201 – Einrichtung mit gesamtstädtischer Bedeutung – vor, ein Kreatives Zentrum der Künste einzurichten. Die geplante Fläche beträgt ca 2,5 ha. Die bebaute Fläche und der Umfang der Bebauung werden in nachfolgenden Vorbereitungsetappen des Projekts festgesetzt. Wir nehmen an, dass die bebaute Fläche den 0,5 ha nicht überschreitet. Ein Bestandteil des Zentrums werden Interieur- und Exterieurflächen und Räume, die die Möglichkeiten für kreatives Gestalten und Entfalten für das musikalische, tänzerische und darstellende Schaffen aller Altersgruppen anbieten – für Kinder, Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren. Das Zentrum sollte frei zugänglich sein, um der Öffentlichkeit tägliche kreative Betätigung anzubieten. Die Verkehrsanbindung erfolgt über die geplante, parallel mit der Autobahn D 2 verlaufende Straße. Die notwendige Zahl der Parkplätze für den Betrieb wird in der Etappe der Detaillierung der Projektdokumentation berechnet, in der die Kapazität der Einrichtung festgelegt wird. Übereinstimmung mit UPN BA: Der Entwurf entspricht der im UPN BA geplanten Nutzung der Fläche. Die Kapazität der Einrichtung und seine brutto Baufläche wird in detaillierteren Projektdokumentation festgelegt, die die Regelung des Bauvolumens gemäß UPN BA zu berücksichtigen hat.

Botanischer Garten (Bezeichnung in der Zeichnung 2e) Der neue Botanische Garten ist südlich der Unteren Hauptstraße auf dem slowakischen Gebiet vorgesehen, mit Fläche von etwa 70 ha. Das Areal bilden unter anderem großflächig angelegte Gewächshäuser mit exotischen Pflanzen, wie auch entsprechende technische und Service-Infrastruktur. Das Gebiet überquert die Trasse eines Donauarmes, belebt durch die Wasserflächen. Neben der ständigen Exposition des Botanischen Gartens, der saisonalen Ausstellungen der Flora schlagen wir vor, in einem Teil des Gartens ein Mini-ZOO mit den traditionellen Haustieren und einer Mini-Farm zu errichten. Das Areal soll ebenfalls Bildungsaufgaben erfüllen und deshalb wird mit einem Kongressraum mit Vortragssälen gerechnet. Sämtliche Einrichtungen sollen auf Basis der Nutzung der ökologischen Ressourcen funktionieren. Die notwendige Zahl der Parkplätze für den Betrieb wird in der Etappe der Detaillierung der Projektdokumentation berechnet. Wir schätzen, dass der Botanische Garten etwa 130 Parkplätze benötigt. Der Parking wird als ein großer saisonaler Parkplatz und ein Dauerparkplatz für ca 30 Fahrzeuge beim Haupteingang realisiert. Die Oberfläche des saisonalen Parkplatzes soll unbefestigt sein – Schotter mir Grasbewachs, ergänzt durch Baumreihen.

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Aus der Sicht der optimalen Zugänglichkeit des derartig großflächigen Areals wird es erforderlich sein, zwei Eingänge zu schaffen - 1. Nordeingang von der Straße Untere Hauptstraße und der 2. Südeingang aus dem Gebiet des ehemaligen Autobahngrenzübergangs Jarovce – Kittsee. Der Nordeingang wird auch von der Bahnhaltestelle Kittsee zu Fuß zu erreichen sein, insgesamt beträgt die Distanz etwa 600 Meter. Übereinstimmung mit UPN BA: Der Entwurf entspricht nicht der vorgesehener funktionellen Nutzung gemäß UPN BA, da dieser eine Industrieproduktion 301 vorsieht. Nach Verabschiedung dieser städtebaulichen Studie wird erforderlich sein, eine Änderung des UPN BA vorzunehmen, in dem die Funktionalität 301 auf die 1120 umklassifiziert wird– vorbehaltene Grünflächen.

Golfanlage Petržalka Juh/Süd (Bezeichnung in der Zeichnung 2g) Die Fläche des Golfspielplatzes soll 59 ha betragen. Die Lokalität ist so angelegt, dass sie im Westen an die Autobahn D2, im Süden an die geplante Autobahn D 4, im Osten an die Eisenbahnstrecke und im Norden an das künftige Bauvorhaben Petržalka Süd angrenzt. Auf dieser Fläche ist es möglich, ein Standard – 18 – Loch –Golfplatz anzulegen. Der Zugang verkehrstechnisch erfolgt von der bestehenden Verbindungstrasse zwischen der Straße I/2 und der Autobahn D2.

Übereinstimmung mit UPN BA: Funktionelle Nutzung ist vorbehaltene Grünflächen, teilweise Erholung in der Natur, Sport und Erholung, gesamtstädtische und stadtüberschreitende Dienstleistungsausstattung. Also prinzipiell ist der Entwurf im Einklang mit dem gültigen UPN BA, detaillierter wird der Entwurf erst in der Etappe der Detaillierung und Konkretisierung der Projektdokumentation speziell für die Golfanlage ausgewertet.

Naturpark Auwälder – Donau (Bezeichnung in der Zeichnung 11) Naturpark Auwälder – Donau ist für den Gebiet zwischen Rusovce, Donaudamm und Čunovo geplant. Die Fläche beträgt etwa 500 ha. Der Park wird im bestehenden Naturschutzgebiet Dunajské luhy und teilweise im Schutzgebiet CHA Rusovské rameno entworfen. Im Gebiet gibt es bestehende Landschaftsgrünflächen – Donauauen, einzigartige Feuchtgebiete, wodurch das Gebiet zu den wertvollsten Au-Gebieten in Europa zählt. Der Naturpark wird in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des Gesetzes 543 2002 Zb.z. über den Natur- und Landschaftsschutz in der Fassung der späteren Vorschriften genutzt. Der „sanfte“ nachhaltige Tourismus, d.h. Bewegung nur an markierten Wanderwegen und Zugang zur Donau nur an markierten Stellen werden die grundsätliche Voraussetzung der Gebietsnutzung sein. Wir schlagen vor, dem Gebiet den Status „Naturpark“ zu verleihen, ähnlichen Charakters wie auf der österreichischen Seite der Nationalpark Donau Auen. Die Zugangspunkte in den Naturpark sind zwei – vom Park beim Schloss Rusovce und südlich vom künftigen Danubia Park in v Čunovo. Diese Punkte befinden sich absichtlich in bebauten bzw. in potenziell bebauten Gebieten der benachbarten Gemeinden Rusovce und Čunovo, um die notwendige Dienstleistungsinfrastruktur (Infozentrum, Ausstellungsräume, Hinterland, u.a.) nicht im Schutzgebiet der Donauauen zu errichten Diesem Zweck können auch die geeigneten bestehenden Objekte dienen, z.Z. das Historische Museum Gerulata. Der nächste attraktive Zugangspunkt könnte sich auf dem Gelände des Schlosses in Rusovce nach seiner Sanierung befinden. Für das Gebiet des Naturparks ist es notwendig einen Schutzregime zu entwerfen und benötigte Fußpfade und Mindestversorgungseinrichtungen für die Besucher zu ergänzen. Der gesamte Betrieb des

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Naturparks sollte im Sinne von sanftem, d.h. nachhaltigem und umweltfreundlichem Tourismus erfolgen. Vollständigkeitshalber werden hier auch einige konkrete Maβnahmen genannt, die bei der Errichtung des Naturparks zu ergreifen sind: Wanderwege Erlebnis- oder Lehrpfad mit Infotafeln zum Thema Naturschutz, Öko-Aufklärung, ... Beobachtungsstellen Ausstellungen und Aufklärung zum Thema Natur, Vorträge in den Objekten der Zugangspunkte organisierte und begleitete Spaziergänge organisierte und begleitete Schifffahrten – „Naturerlebnis vom Wasser“ Im Naturpark sollen nur solche Funktionen platziert werden, die die Schutzgebiete weder beeinträchtigen noch bedrohen. Übereinstimmung mit UPN BA: Der Entwurf steht in vollem Einklang mit UPN BA.

Landwirtschaftliche Produktion im Süden des Gebiets Angesichts der ökologischen Aspekte der Entwicklung der Landwirtschaftsproduktion im Südteil des Gebiets schlagen wir vor, folgende Formen der Landwirtschaftsproduktion zu realisieren:

Extensive Landwirtschaft – ökologische Landwirtschaft (Bezeichnung in der Zeichnung 3) Es handelt sich um landwirtschaftliche Produktion, die freundlich zu den Ökotopen in der Landschaft ist und die keine der Bestandteile der Umwelt zu sehr belastet. Ein Bestandteil konnte z.B. die kommunitär unterstützte Landwirtschaft (CSA) sein, diese verbindet die Farmer mit den Verbrauchern. Diese Art weißt verschiedene konkrete Formen in Nähe größeren europäischen Städten auf und ist immer noch am Kommen. Es ist eine beidseitig vorteilhafte Form der direkten Zusammenarbeit zwischen dem Bauern und dem Endverbraucher.

Spezielles Bewirtschaften der landwirtschaftlichen Flächen (Bezeichnung in der Zeichnung 4) Diese Vorgehensweise ist insbesondere für das Gebiet vorgesehen, in dem die Großtrappe vorkommt. Für diese Art der Landwirtschaftsproduktion gelten besondere Regimen, die berücksichtigen: Schutz der Großtrappe in Bezug zur Landwirtschaftsproduktion, Einführung von agroenviromentellem Programmen zur Schutz der Großtrappe, Einführung der Sondertierhaltung betreffend den Umweltschutz für das Gebiet – sowohl für Fauna wie auch für Flora. Der Prinzip für ein lebensfähiges Modell der örtlichen Produktion ist einfach: Bildung einer direkten Verbindung zwischen dem Bauer, der das Essen produziert und der Gemeinschaft, die es konsumiert. Nähere Beschreibung dieser Form der Landwirtschaft ist im Kapitel Entwurf der ökologischen Formen der Wirtschaft und der Landwirtschaft beschrieben.

Erneuerung und Erweiterung der Obstgärten (Bezeichnung in der Zeichnung 5 ) Im südlichen Teil wird die Erneuerung der traditionellen Obstgärten vorgeschlagen, die kombiniert mit anderen Kulturpflanzen den ursprünglichen Charakter der Landschaft bewahren werden. Im Grafischen Teil sind Flächen vorgesehen, die dann in einer detaillierteren Projektdokumentation in kleinere Flächen aufgeteilt werden, um die Gebiete der Groβtrappe zu schützen und die entsprechenden Limite zu berücksichtigen, d.h. dass in den Obstgärten nur die in diesem Gebiet zulässigen Pflanzen angebaut werden. Für mehrere Details siehe Kapitel Grünflächen.

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Übereinstimmung mit UPN BA: Der Entwurf stimmt teilweise mit UPN BA überein, die vorgeschlagenen Änderungen von UPD sind anhand einer detaillierteren Projektdokumentation durchzuführen

Weitere Vorschläge für den südlichen Gebietsteil Weitere Vorschläge sind ausführlich in den entsprechenden Kapiteln und grafischen Beilagen beschrieben. Übersichtshalber eine Zusammenfassung: Verbindungen der Schutzgebiete mithilfe von Grünanlagen (Bezeichnung in der Zeichnung 6) neue Straβenverbindungen (Bezeichnung in der Zeichnung 7) o Verbindung Deutsch-Jahrndorf und Rusovce o Verbindung Deutsch-Jahrndorf und Rajka o Verbindung Kittsee und Petržalka o Verbindung Berg und Zollamt Berg Anbindung von Čunovo und Rusovce an die Autobahn D2 (Bezeichnung in der Zeichnung 13) Ergänzung der Radwege (Bezeichnung in der Zeichnung 8 und 12) o Verbindung von internationalen und nationalen Radwegen (mehrere Abschnitte im Gebiet von allen Gemeinden und Stadtteilen) o Radweg entlang des entworfenen Biokorridors (Bezeichnung in der Zeichnung 1 ) Ergänzung des regionalen öffentlichen Verkehrs (siehe Zeichnung Verkehr): o Ergänzung des Eisenbahnnetzes o Ergänzung des Straβenbahn-Schienenverkehrs (System tram-train,) o Ergänzung des öffentlichen Busverkehrs in der Region o Entwurf von einem System der Anlegestellen für den öffentlichen Pesonenschiffsverkehr Weiter führen wir solche Entwürfe an, die früher in einer anderen Städtebaulichen Studie im Auftrag der Hauptstadt Bratislava erarbeitet wurden. Da wir den Lösungsentwürfen dieser Studie zustimmen, werden die Vorschläge nicht detailliert beschrieben. Es wird nur im Rahmen der Problematik der bedeutenden ökologischen Elemente darauf hingewiesen, dass es sich um solche Gebiete handelt, für die weder eine ökologische noch landschaftliche Lösug gefunden wurde: Revitalisierung des städtischen Waldparks Draždiak (Bezeichnung in der Zeichnung 9 ) Revitalisierung des Gebietes der ehemaligen Kiesförderungsanlage Petržalka (Bezeichnung in der Zeichnung 10)

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Zeichnung - Komplexer städtebaulicher Entwurf – Teil Nord / Ausschnitt

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Nordteil des Gebietes Der Nordteil der BAUM- Region wurde in der Vergangenheit insbesondere als landwirtschaftliches Hinterland der Stadt Bratislava und Wien genutzt. Im österreichischen Gebiet befinden sich ertragreiche Böden (Bereich Marchfeld), die sogar im gesamtösterreichischen Maβstab eine bedeutende Rolle spielen. Diese Böden sind auch in der Zukunft zu schützen. Weiter erstrecken sich hier relevante Vogelschutzgebiete der Groβtrappe – Sandboden und Praterterasse, die die Nutzung des Gebietes auch deutlich limitieren. An der slowakischen Seite wurde in den letzten 50 Jahren diese Funktion minimalisiert, bis sie völlig ausblieb. Diese Entwicklung hatte sehr negative Auswirkungen auf die Änderung des Landschaftscharakters, die Landschaft war zwar streng „ökologisch geschützt“, aber trotzdem schwanden schrittweise die „geschützten“ wertvollen Pflanzen und Tiere. In letzter Zeit kamen die Umweltschützer mit der Initiative, die ursprünglichen landwirtschaftlichen Praktiken der Landwirtschaft und der Tierzucht in das Gebiet zurückzubekommen. Dieses Ziel wird auch von dem Entwurf dieser Studie verfolgt. Auf der österreichischen Seite kam es nicht zu solchen radikalen Änderungen der Landschaft wie auf der slowakischen Seite, so kann die slowakische Seite im guten Sinne des Wortes die Erfahrungen der österreichischen Bauern übernehmen. Dieses Projekt hat zum Ziel eine Revitalisierung der Landschaft und deshalb wurde im Nordteil eine angemessene Entwicklung und Revitalisierung der landwirtschaftlichen Produktion in diesen konkreten Gebieten vorgeschlagen: spezifische Landwirtschaft ökologische Landwirtschaft Tierhaltung Viehzucht Ziegenhaltung Geflügelhaltung Pflanzenproduktion Neugründung der Obstgärten Revitalisierung der Weinberge Revitalisierung der „Ribislgärten“

Einen wichtigen Impuls für das Wirtschaftswachstum des Nordteiles der Region BAUM stellt der geplante Ausbau der österreichischen Schnellstraβe S8 und der slowakischen Autobahn D4 und ihre grenzüberschreitende Verbindung dar. Dadurch bekommt dieses Gebiet neue Entwicklungsimpulse und direkten Zugang, einfachere Orientierung und eine Erweiterung des Einzugsgebietes von Bratislava um diese österreichischen Gemeinden. An der österreichischen Seite sind in der Nähe der geplanten Verbindung Flächen für Industrie- und Wirtschaftsentwicklung bei Marchegg (ECO Park) und Lassee vorgesehen, die auch die Nähe und die Zusammenarbeit mit Volkswagen, a.s. in Devínska Nová Ves nutzen können. Außer der Revitalisierung der Landwirtschaft ist es im Nordteil notwendig auch ökologische Formen der Fremdenverkehrseinrichtungen und Erholungseinrichtungen für die Bewohner und die Besucher der Region zu ergänzen.

Sanierung des Natur-Freibades (Bezeichnung in der Zeichnung 11) Im Stadtteil Devín (Theben) schlagen wir die Sanierung des Freibads unter der Burg vor, Gesamtfläche ca 2 ha. Die Überbleibsel des Freibads bestehen noch in der Form einer ungenutzten Wasserfläche westlich der Burgklippe, in der Nähe des Areals einer Pferdefarm und unweit des Parkplatzes und des linken Uferdammes der March. Das Freibad kann entweder in der ursprünglichen 66

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Form rekonstruiert werden, oder ihm durch neue architektonische Lösung einen neuen Gesicht verleihen und neue Lage bestimmen.

Zdroj: www.bratislavskenoviny.sk Übereinstimmung mit UPN BA: Funktionelle Nutzung Erholung in der Natur und Wasserfläche. Übereinstimmung mit gültigem UPN BA wird erst im Stadium der Ausarbeitung der konkreten Projektdokumentation für das Freibadareal ausgewertet.

Entwurf einer neuen Anlegestelle an der March Neue Anlegestelle an der March ist bei der Einmündung der March in den Donau vorgeschlagen. Sollte für Privatfahrzeuge dienen.

Übereinstimmung mit UPN BA: Funktionelle Nutzung Erholung in der Natur und Wasserfläche. Prinzipiell ist der Entwurf im Einklang mit gültigem UPN BA und detaillierter wird er erst im Stadium der Ausarbeitung der konkreten Projektdokumentation für die Anlegestelle ausgewertet.

Rekonstruktion des Burgfreilichttheaters, Hinterland für das Freilichttheater und Restaurants (Bezeichnung in der Zeichnung 12) Anfangs der 40. Jahre scheinte es gut zu sein, ein natürliches Freilichttheater Typs Freilichtbühne auf dem Hügel unter den Ruinen der Thebenburg zu bauen. Unten, am Niveau der damals noch nicht existenten Uferpromenade wurde ein dreistöckiger Objekt gebaut, der statt eines Daches eine Stahl- Beton-Platte trägt, die als Bühne genutzt werden konnte. Die Grundkonstruktion wurde kurz vor dem Krieg fertig. Nach dem Zweitem Weltkrieg wurde das Freilichttheater gebaut und eine Tradition der Gesamtslawischen Tagen ist entstanden. Der erste Slawische Tag fand bereits am 5. Juli 1945 statt. Die Hauptfassade des Objekts ist in die Slawische Uferpromenade zum Donau hin orientiert. Seitens des Gebäudes befinden sich Freistiegen, die aufs Dach mit der Bühne führen. Der Zuschauerraum wurde im Hügel konzipiert. Autor des Projekts ist Václav Houdek. Das Gebäude gehört zu den Sehenswürdigkeiten. Der Entwurf betrifft die Rekonstruktion des ehemaligen Freilichttheaters, um hier kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen abzuhalten.

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Revitalisierung der Weinberge und der „Ribislgärten“ in Devín (Bezeichnung in der Zeichnung 13) Seit der 1. Tschechoslowakischen Republik (1. ČSR) führte in Devín ein Familienweinbetrieb die Familie Sonntag. Der Betrieb Sonntag wurde mit ihrer Weinmarke weltweit bekannt und sie gelangen insbesondere mit ihrem Ribislwein zum Ruhm. (http://stoklas.blog.sme.sk/c/317363/Devin-v-Nemeckej-risi-alebo-Theben-an- der-March.html#ixzz2vSZk13Zm). Da die Gemeinde Devín mit ungenutzten Weinbergen und wunderschöner Landschaft umgeben ist, sieht der Entwurf eine Revitalisierung der Weinberge und Unterstützung der Produktion des Trauben- und auch des Ribislweines vor. Bereits heute erheben sich im Stadtteil einige Stimmen zu Gunsten der Wiederbelebung dieser Tradition, zuerst ist jedoch eine Anpassung des legislativen Rahmens notwendig. Der Entwurf benötigt keine Anpassung der funktionellen Nutzung in gültigen Gebietsplan der Stadt Bratislava.

Revitalisierung des Steinbruches bei Devín (Bezeichnung in der Zeichnung 14) Der Steinbruch Devín ist wirtschaftlich aktiv. Hier wird Stein gewinnt, der sich durch seine Eigenschaften hervorragend zur Verfestigung von Fluβufern und zur Errichtung von anderen wasserwirtschaftlichen Bauten eignet. Der Standort ist eine geschützte Lagerstätte. Da sich der Steinbruch in einem ökologisch auβerordentlich bedeutenden Gebiet befindet und durch die Gewinnung von Stein einen Teil der Landschaft verloren geht (der Steinbruch ist durch seinen Umfang eine „Wunde“ im Landschaftsbild), schlagen wir vor den Steinbruch allmählich zu revitalisieren und gegebenenfalls die Gewinnung zu regulieren. Die Beschränkung oder die Regulierung der Gewinnung sowie die Revitalisierung des Steinbruches bedürfen einer Änderung der gesetzlichen Vorschriften (MŽP SR). Grundsätzlich ist zu vermeiden, den Steinbruch für andere als wasserwirtschaftliche Zwecke zu nutzen.

Bild 10 Landschaftspanorama von der österreichischen Seite

Bild 11 Ansicht des Steinbruches von der Donau Zdroj: http://www.panoramio.com/photo/77089515 Die Einstellung der Gewinnung ist in der nächsten Zukunft nicht zu erwarten, daher wird in dieser Studie keine konkrete Revitalisierungsart vorgeschlagen. In der Übergangszeit, d.h. bis zur Einstellung der Gewinnung, ist in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Organen des Naturschutzes ein Dokument zu erarbeiten, das die Exploitation des Steinbruchs auf geeignete Weise (räumlich, zeitlich, den Umfang betreffend) so regulieren wird, um die negativen Auswirkungen auf das Landschaftsbild zu minimieren (z.B. nach Vorbild des Steinbruches in Hainburg). Nach der Einstellung der Gewinnung können im Steinbruch Naturelemente der Umgebung revitalisiert und durch Erholungs- und Sportfunktionen für die Einwohner aus der Umgebung ergänzt werden.

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Revitalisierung der Tierhaltung (Bezeichnung in der Zeichnung 2) In der Gemeinde Devínska Nová Ves wurde traditionell Tierzucht realisiert und bis heute existiert hier ein Landwirtschaftbetrieb mit der Viehzucht. Der Entwurf sieht eine Erweiterung der Weidenviehzucht vor, so wie es in der Vergangenheit erfolgte und bis die 80-zige Jahre des 20. Jahrhunderts auch stattfand. Genutzt hatte und künftig nutzen sollte man insbesondere die Weidenflächen entlang der March, die sich in der Nähe des Landwirtschaftbetriebs befinden. Für die Belebung der Weidenhaltung ist von Bedeutung, dass nach der langjährigen Degradierung der Wiesenbewuchse eine schrittweise qualitative Verbesserung erfolgt, sodass die Wiesen genügend Nährstoffe enthalten und die Artenzusammensetzung sich zum Gras- und Kleearten hin ändert, auf Kosten der Kräuterarten. Die Bewüchse sind zu düngen und zu nach säen, was den Ertrag und den Nährstoffgehalt im Bewuchs steigert und den Bewuchs selbst verdichtet. Bei heutigen rationellen Wiesen wird eine optimale Zusammensetzung der Nährstoffe erzielt, die Biodiversität der Wiesen erneuert und allmählich entstehen beste Bedingungen für das Weiden. Quellej: Ing. Jaroslav Golecký, PhD.; Roľnícke noviny, 15/2014 ) Außerdem wäre nützlich die Ziegenhaltung zu erweitern, die ehemals die Gebiete am Fuße des Thebener Kogels (Devínska Kobyla) ausweideten, was insbesondere die Anflugvegetation in gewissen Grenzen hielt und die ursprünglichen Pflanzarten im Schutzgebiet unterstützte. Als Ergänzung konnte man freie Geflügelhaltung revitalisieren, für die die Marchwiesen ebenfalls viele Möglichkeiten bieten. Revitalisierung der Landwirtschaft konnte die Idee der von der Gemeinschaft gestützten Landwirtschaft aufgreifen (CSA), da gerade in der kleineren Kommunität des Stadtteils dieses Experiment funktionieren konnte. Als Nebeneffekt dieser Produktion konnte eine naturbelassene ursprüngliche Landschaft sein, befreit von ungewollter Vegetation. Übereinstimmung mit UPN BA: Der Entwurf steht in vollem Einklang mit UPN BA in der Fassung der Änderungen und Ergänzungen.

Erneuerung der Obstgärten (Bezeichnung in der Zeichnung 4) In Devínska Nová Ves wurden nach dem Zweitem Weltkrieg viele Obstgärten gegründet (Marillen, Kirschen, Sauerkirschen), die noch in die 80-zige Jahre vorigen Jahrhunderts bestanden. V. Buchta gründete eine Pomologische Apfelanlage in der Staatlichen Obstanlage in Devínska Nová Ves. Hier gab es 1200 Arten von Apfelbäumen. Diese Anlage wurde aufgrund des Vorkommens von Aspidiotus perniciosus im Jahre 1947 liquidiert. Der Entwurf sieht vor, ein Teil des von der Winderosion attakierten Landwirtschaftsbodens zur Anpflanzung der Obstgärten zu nutzen. Die Lokalitäten befinden sich insbesondere im Nordteil des Gebiets. Wir empfehlen wiederum an die Idee der von der Gemeinschaft gestützten Landwirtschaft aufgreifen (CSA) anzuknüpfen.

Der Entwurf bedarf keiner Änderung der funktionellen Nutzung des Gebiets im gültigen Gebietsplan der Stadt Bratislava.

Landschaftspark Kamenáče (Bezeichnung in der Zeichnung 9) Der Entwurf sieht die Errichtung eines neuen Landschaftsparks im Gebiet zwischen der Bebauung in Devínska Nová Ves und der Autobahn D2 vor. Die Fläche knüpft an die Erholungsfläche in der Natur gemäß UPN BA, Biokorridor Mláka und das Biozentrum Kamenáče an. Die Gesamtfläche des Parks beträgt 69

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156 ha. In der Zukunft kann die Fläche in den Randlagen mit Funktionalität Sport ergänzt werden. Verkehrseingang sollte sich nach der geplanten Straße richten – die Verlängerung der Straße Jána Jonáša. Fußgängereingänge sollten die bestehenden und geplanten städtischen Gebiete einschließen - Devínska Nová Ves, Bory, Záhorská Bystrica. Übereinstimmung mit UPN BA: der Entwurf entspricht dem gültigen Gebietsplan der Stadt nicht, da in diesem Standort die Funktion 701 – Einrichtungen des öffentlichen Verkehrs vorgesehen ist.

Städtischer Friedhof (Bezeichnung in der Zeichnung 10) Der städtische Friedhof mit einer Fläche von etwa 30 ha ist in der Nähe der unter der Bezeichnung Kamenáče bekannten Lokalität vorgeschlagen. Die Lokalität berührt vom Osten die Autobahn D2 und befindet sich in der Nähe des entworfenen Landschaftsparkes Kamenáče. Heute wird die Fläche landwirtschaftlich genutzt. Das Konzept der Landschaftsgestaltung des neuen Friedhofes basiert auf dem entworfenen Rahmen der Lokalität – dem Landschaftpark Kamenáče. Zugleich wird die Lokalität einen Teil des neu entworfenen Biokorridors mit wichtigen Verbindungen der entlang der March liegenden Schutzgebiete mit den Kleinkarpaten bilden. Zu diesem Biokorridor zählen auch Biokorridor Mláka, Biozentrum Kamenáče, neu entworfener Landschaftspark mit der Fortführung des Biokorridors zu der Lokalität Podkerepušky und weiter in Richtung Kleinkarpaten. Die Verkehrsverbindung wird durch die entworfene Verbindung zwischen Záhorská Bystrica und der Straβe II/502 gesichert. Die genaue Zahl der Parkplätze wird in der Etappe der detaillierten Projektdokumentation berechnet, in welcher auch die konkrete Kapazität präzisiert wird. Übereinstimmung mit UPN BA: In dem gültigen UPN BA ist hier landwirtschaftliche Nutzung der Flächen vorgesehen, daher muβ UPN BA dementsprechend geändert werden.

DNV Devínske jazero – Autocamping und Anlegestelle (Bezeichnung in der Zeichnung 5) Die Aue der March und Thaia gehört zu den wertvollsten Aulandschaften Europas und zu letzten Zufluchtsorten einiger bedrohten Vogelarten, wie Graureiher, Seeadler oder Fischadler. Gleichzeitig jedoch ist die Aue auch der Ziel von beliebten Wassersportausflügen. Die Idylle der wunderschönen Aulandschaft und das ruhige Marchwasser sind ein angenehmes und besonderes Erlebnis. Auf der Raftingtrasse der March fehlt auf dem Gebiet der Stadt Bratislava jegliche Einrichtung für Tourismuszwecke - eine Anlegestelle mit Grundausstattung. Deshalb sieht der Entwurf einen Autocamping und einen „Bootscamping“ in der Lokalität Devínske jazero vor. Die Lokalität befindet sich in direkter Nähe der March. Die Campingfläche beträgt ca 10 ha. Bestandteile des Areals: Anlegestelle für Kleinboote Freibad - Naturbad Autocamping – Anzahl der Zeltstellplätze (ca 60) Tennisplätze Multifunktionsspielplatz Freie Weiden Kinderspielplätze Sanitäreinlagen Snack Bar und Klubhaus Das vorgesehene Autocamping befindet sich im Inundationsgebiet der March, deshalb sind die Einrichtungen so zu gestalten, dass ihre technische Lösung und ihr Betrieb nicht im Widerspruch zum Hochwassergetz stehen. Außerdem ist die Fläche auch Bestandteil des Naturschutzgebiets, also sind die Einrichtungen des Areals unter Berücksichtigung der Bestimmungen des Gesetzes Nr. 543/2002 im Wortlaut späteren Vorschriften zu bauen.

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Die Verkehrsanbindung des Campings ist von der bestehenden Straße in Devínske jazero geplant. Die Distanz zu der Bahnhaltestelle Devínske jazero beträgt ca 600 m. Nach dem Bau der Autobahn D 4 und ihrer Anbindung an die Marcheggbrücken und dann weiters an die Straße S 8 in Österreich, konnte man die bestehende Straße direkt an die D 4 und weiters an die Autobahn D2 anbinden. So konnte man das Areal sowohl von der österreichischen wie auch von der slowakischen Seite nutzen.

Übereinstimmung mit UPN BA: funktionelle Nutzung Landschaftsgrünflächen und Flussstrom. Gemäß dem gültigen Gebietsplan der Stadt ist eine Änderung auf Erholung in der Natur durchzuführen.

Sanierung der Haltestelle-Bahnstation – Devínske jazero (Bezeichnung in der Zeichnung 6) Für bessere Zugänglichkeit des Gebiets, für den wir den Camping planen, ist es notwendig, das bestehende Gebäude, bzw. Gebäuden der Bahnstation Devínske jazero zu sanieren. Diese Bahnhaltestelle sollte als ein Bestandteil des Integrierten Verkehrs in Bratislava dienen, mittels dessen man durch den Nahverkehr die gesamte Lokalität einfach zugänglich macht, Lokalität, die heute nur „ein vergessenes“ Stadtteil von Bratislava bildet. In der Nähe des heutigen Bahnhofes (ungefähr 500 m) befindet sich das verlassene Gebäude der Station Devínske jazero, das erneuert und genutzt werden soll und damit zur Entwicklung der Dienstleistungen in diesem Gebiet beitragen. Der Entwurf spiegelt die „ökologische“ Einstellung der Autoren dieser Studie wider, die die Meinung vertreten, dass die Dienstleistungseinrichtungen nicht in den Schutzgebieten sondern in den nahen bebauten Gebieten errichtet werden sollen. Die Dienstleistungseinrichtungen werden so von den Einwohnern dieses Stadtteiles als auch von den Besuchern genutzt. Im Gebäude der Bahnhaltestelle sollten auch Dienstleistungseinrichtungen ihren Platz finden – Restaurant mit Gastgarten und Klubhaus. Da es sich hier um existierende Gebäuden handelt, ist keine Anpassung des Gebietsplans der Stadt notwendig.

Weitere Vorschläge für den nördlichen Gebietsteil: Weitere Vorschläge sind ausführlich in den entsprechenden Kapiteln und grafischen Beilagen beschrieben. Übersichtshalber eine Zusammenfassung: entworfene Verkehrsverbindungen : o Radbrücke mit Fuβweg, bzw. Fähre aus Marchegg Richtung Slowakei, (Bezeichnung in der Zeichnung 1) o internationale Verkehrsverbindung der slowakischen und österreichischen Seite S8 und D4 (Bezeichnung in der Zeichnung 3 ) o geplante Modernisierung und Erweiterung der Eisenbahnlinie Wien - Bratislava o Sanierung der Straβe Devínska Nová Ves – Devínske jazero mit einem eventuellen Autobahnkreuz D4, o Nutzung der bestehenden Radbrücke Schlosshof – Devínske Nová Ves (Bezeichnung in der Zeichnung 7) o lokale Fuβwege- und Radwegeverbindung – Markthof - Devín (Bezeichnung in der Zeichnung 8) Ergänzung des Radwegnetzes an der österreichischen Seite (Bezeichnung in der Zeichnung 17)

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Ergänzung der Verbindungen der internationalen und nationalen Radwege im slowakischen und österreichischen Gebiet Ergänzung der Radwege an der österreichischen Seite zwecks der Errichtung von einem kleinen und groβen Radwegkreis entlang der March Entworfene Verbindungen der Biozentren und Biokorridore: o Verbindungen der Schutzgebiete - March – Kleinkarpaten – mithilfe der Landschaftsgrünanlagen (Bezeichnung in der Zeichnung 9) o Verbindungen der Biokorridore mithilfe der Landschaftsgrünanlagen (Bezeichnung in der Zeichnung 18) spezifische Landwirtschaft mit Rücksicht auf Groβtrappe (Bezeichnung in der Zeichnung 19)

3.5. Grünflächen – Entwurf der Weiterentwicklung der Begrünung, der Naturschutzelemente, der Landschaftsgestaltung und der Elemente der ökologischen Stabilität

Konzept der Gestaltung der Begrünung in der BAUM - Region In Gegenwart herrschen im Gebiet ideelle Voraussetzungen für die Bildung des grünen Gürtels zwischen der Stadt und den angrenzenden Gemeinden in ehemaligem Grenzgebiet, das bis heute nicht urbanisiert wurde. Diese „Grünfläche = Grünherz“ bietet den Bewohnern von Bratislava und auch den österreichischen Bewohnern der umliegenden Gemeinden und der Stadt Wien ein angenehmes Ambiente für die Treffen in der Natur und in den attraktiven Grünparks. So wird die Kommunikation zwischen beiden Regionen verstärkt und eine natürliche Umgebung für die soziale Kommunikation aller Altersgruppen der Bewohnern während aller Jahreszeiten. Für ein optimales Szenario wird die Ausarbeitung der Idee des grünen Herzen der Region gehalten, in Form eines Regionalparks aus mehreren Grünflächentypen. Das Gebiet der Region soll landschaftlich gestaltet werden, indem: die Region in die ursprüngliche ökologische und ästhetische Harmonie zurückzubringen räumliche und funktionelle Optimalisierung der Vertretung der Grün- und Wasserflächen und Wasserströme durchgeführt wird die Möglichkeiten der funktionellen Nutzung von Grün- und Wasserflächen für die Aktivitäten des Fremdenverkehrs und der Erholung in der Natur sorgfältig abgewogen werden Sämtliche Vorhaben, die an den Grenzen der Schutzgebiete oder in ihnen platziert sind, werden in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des Gesetzes Nr. 543/2002 Zb.z. über Natur- und Landschaftsschutz in der Fassung der späteren Vorschriften sowie in Übereinstimmung mit den entsprechenden österreichischen Gesetzen entworfen.

Funktionelle Nutzung der Grünflächen im definierten Gebiet Die Zielsetzung des Konzepts der Entwicklung der Grünflächen wird realisiert, indem die Möglichkeiten der räumlichen Anbindung der einzelnen Typen der Landschafts-, Siedlungs- und Landwirtschaftsgrüns mit österreichischen und gegebenenfalls auch mit ungarischer Seite gefunden werden. Ein System der Grünflächen, deren Flächenausmassen und Zugänglichkeit an der Funktionalität des gesamten Systems mitwirken soll. Die Flächen müssen gemeinsame Raumverbindung besitzen, da die Anbindung der einzelnen Flächen für die Schaffung des funktionstüchtigen Systems der ökologischen Stabilität und auch für die Entstehung von funktionellen Erholungstrassen von Bedeutung ist. Die Flächen und Elemente der Begrünung erfüllen sowohl im Gemeinschaftsgebiet wie auch im Außengebiet folgende Funktionen:

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Ökologische/ ökostabilisierende (ÚSES, Schutz der Biodiversität – Pflanzen- und Tierarten und Biotopen) Hygienische (Qualität der Umgebung – Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Staubpartikel, Lärm, Vibrationen..) Erholende (Erholung im Grünen, Verbindung der Wohnraums an die Grünflächen, Verbindung mit Vorstadt) Schutz der Quellen (Anti- Erosionsschutz des Bodens, Wasserregime des Landes) Ökonomische (Waldwirtschaft, Gärtnerei, Naturumgebung als Unterstützung des Tourismus und der Attraktivität der Stadt und der ländlichen Landschaft für die örtliche Bewohner) Raumgestalterische (psychische und ästhetische Wirkung, Raumaufteilung, Isolierung..) In der städtebaulicher Studie BAUM empfehlen wir den Anteil der Siedlungs- und Landschaftsgrünflächen auf Kosten weiterer Urbanisierung zu erhöhen, und zwar durch verschiedene Typen der Grünflächen:

Siedlungsgrünflächen Siedlungsgrünflächen sind für die dicht besiedelten Gebiete der Gemeinden charakteristisch, überwiegend künstlich angelegt und intensiv versorgt, bzw. bewirtschaftet. Die Struktur der geplanten Siedlungsgrünflächen in der BAUM – Region sollten folgende Anlagen bilden: Existierende Städteparks und historische Grünflächen Neu geplante Parkanlagen 225 ha Südlicher Sportpark 30 ha Neugeplanter Botanischer Garten 70 ha Neugeplanter Parkfriedhof 38 ha Golfareal 59 ha Geplante Siedlungsgrünflächen gesamt 422 ha Insgesamt enthält der Entwurf einen Zuwachs der Siedlungsgrünflächen von etwa 422 ha, womit die Qualität und Quantität des Parkgrüns in den gesamtstädtischen Richtwerten der BAUM – Region in den Stadtteilen Petržalka, Jarovce, Rusovce und in den Gemeinden Kittsee, Wolfsthal, Berg positiv beeinflusst wird.

Landschaftsgrünflächen Es handelt sich hierbei um die Grünflächen in unbebautem Gebiet; es sind die Flächen mit überwiegenden Vegetationselementen: Grasflächen, Baum- und Gebüschgrün, öfters in Verbindung mit Wasserelementen (Linien- und Flächengrün). Hier überwiegt die Funktionalität der natürlichen Elemente (ökologische bez. ökostabilisierende, bodenschützende, erholende, raumgestaltende), deren Auswirkungen insbesondere auf die Landwirtschaftslandschaft zu erwarten sind (sie sollten positive Auswirkungen an ihre Ästhetik, Gliederung und die Biodiversität ausüben). Für den Charakter des unbebauten Gebiets ist insbesondere der Umfang, Anteil und Charakter der folgenden spezifischen Formen der Begrünung – des Waldbewuchses, gestreutem Grün, Wiesen, Weiden und des Ackerbodens. Landschaftsgrün gemäß der Studie stellt insbesondere: Naturpark Auwald - Donau bestehendes Grün Landschaftspark Kamenáče - Entwurf 156 ha Begleitgrün bei den geplanten erneuerten Donauarmen Begleitgrün der geplanten Fahrradwegen und Fußgängerwegen in der Landschaft Remisen in der Landschaft Windbrecher in der Landschaft 73

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Abgrenzungen in der Landschaft Naturpark Auwälder – Donau ist für das Gebiet zwischen Rusovce, Donaudamm und Čunovo geplant. Die Fläche beträgt etwa 500 ha. Im Gebiet gibt es bestehende Landschaftsgrünflächen. Die genaue Beschreibung des Entwurfes ist dem vorhergehenden Kapitel zu entnehmen. Die neugeplante Fläche des Landschaftsgrüns ist der Landschaftspark Kamenáče mit der Gesamtfläche von etwa 156 ha, dessen Hauptziel ist die Verbindung des Alluviums der March mit dem Biozentrum Kleinkarpaten. Der Entwurf sieht vor, dass das Grün als Landschaftsgün und nicht als Siedlungsgrün realisiert wird. Da hier ein neues Biozentrum gegründet wird, das an das bestehende Biozentrum Kamenáče und den Biokorridor Mláka anknüpfen soll, ist die Artenzusammensetzung an den ursprüngliche Baum-, Gebüsch- und dauerhaften Wiesenbewuchs anzupassen – Wiesengemeinschaftsgrün. An den Landschaftspark knüpft ein Ökodukt ein, der das geplante Biozentrum an den bestehenden Biokorridor entlang des Baches unterhalb der Schrebergartenanlage Podkerepušky anbindet und weiter zum Massiv der Kleinkarpaten hinführt. Die Tiere benötigen die Migration aus verschiedenen Gründen –die Migration ermöglich ihnen den Zugang zu neuen Nahrungsquellen oder eröffnet neue Unterschlüpfe, wie gegentischen Austausch mit anderen lokalen Population derselben Art. Die landschaftlich genutzten Gebiete bieten den Wildtieren meistens keine Unterschlupfmöglichkeiten und umzäunte Flächen können die Tiere nicht überwinden. Für eine ungestörte Nutzung der Migrationstrassen benötigen die Tiere geeignete Landschaftsstrukturen. Nach Schaffung der kontinuierlichen Linien und Flächen des Landschaftsgrüns ist anzunehmen, dass diese eine Basis für neue Biokorridore und Biozentren in der BAUM – Region bilden. Die Artzusammensetzung soll im Landschaftsgrün durch ursprüngliche Baum-, Gebüsch– und Graswiesengemeinschaften gebildet werden, die in der Vergangenheit für dieses Gebiet typisch waren. Neugeplante Grünflächen – Siedlungs- und Landschaftsgrünflächen insgesamt etwa 600 ha. Nach der Durchführung des genannten Anbaus werden die Richtwerte für den Grünflächenanteil pro Bewohner in der Stadt Bratislava und näheren Umgebung wesentlich verbessert, inklusive österreichische Gemeinden. Remisen und Windbrecher, Abgrenzungen in der landwirtschaftlich genutzten Landschaft stellen insbesondere einen Schutz des landwirtschaftlichen Bodens vor der Abtragung durch Wind und Wasser dar. Der Aspekt des Schutzes des landwirtschaftlichen Bodens trägt ökologisch zu der Landschaftsgestaltung bei und kann zu wesentlichem Wirtschaftsfaktor im Gebiet werden. Die entworfenen Verbindungen der Schutzgebiete mithilfe der Landschaftsgrünflächen tragen nicht nur zum Erhalt der Biodiversität bei, sondern erfüllen auch eine ökologische und Schutzfunktion. Die neuen Verbindungen in der BAUM-Region sind in solchen Lokalitäten vorgeschlagen, wo die bestehenden Naturelemente gestärkt und ergänzt werden sollen. In den nächsten Etappen ist eine detaillierte Untersuchung der optimalen Standorte auch mit Rücksicht auf die Eigentumsverhältnisse durchzuführen.

Landwirtschaftliches Grün Unter dem Begriff des „Landwirtschaftsgrüns“ sind Flächen mir Kulturpflanzen- Ackerboden, Weinberge, intensive Obstgärten und Flächen für Viehzucht – Wiesen und Weiden zu verstehen. Felder Obstgarten Weinberge, Ribislgärten Speziell kultivierte Landwirtschaftsflächen Landwirtschaftlich genutzte Flächen – TPP (Wiesen und Weiden) Traditionelle Kulturboden Heute und auch künftig ist es notwendig höhere Aufmerksamkeit dem TPP – Wiesen und Weiden im Kontext der neuen Trends bei der Nutzung des landwirtschaftlichen Bodens zu widmen, insbesondere aus der Sicht der Erfüllung der Aufgaben im Bereich des Bodenschutzes und der Ökostabilität. Ein weiterer

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. relevanter Aspekt betrifft die Erweiterung der Tierzucht im Sinne des Vieh- und Schafweidens – diese helfen der Erhaltung der Biodiversität der Fauna und Flora im Gebiet (in Umgebung der March, in der Aue bei Čunovo). Diese Nutzungsarten sind mit dem Naturschutz zu vereinbaren.

Rekonstruktion und Erneuerung der traditionellen Obstgärten Traditionelle Obstgärten in Petržalka sind trotzt der Tatsache, dass sie bereits nicht mehr bestehen, zu einem Bestandteil der Sehenswürdigkeiten des Stadtteils geworden – der Registerblatt der Sehenswürdigkeiten der Stadt hat die Nummer PET-3-11. Auch deshalb sind wir der Meinung, dass es gut wäre, die Gärten im begrenzten Ausmaß zu erneuern. Die Obstgärten in der alten Petržalka (Engerau) hatten überwiegend Marillen-, Sauerkirschen-, Apfel-, Birnen- und Ringlottenbäume. Die Gärten und Obstgärten in Petržalka strotzten vom Obst. Aus verschiedenen Marillensorten wurden hier großflächig insbesondere die Arten Kečkemét und Wachau kultiviert. Die beliebteste jedoch bei den Hausfrauen war die „Ananasmarille“ mit saftigem, fleischigem und aromatischem Fruchtfleisch. Sogar aus Böhmen kam man her. Noch in den 50. und 60. Jahren des 20. Jahrhunderts ging man aus der Stadt zu Fuß über die Alte Brücke nach Petržalka mit den Koffern für die Marillen – zum Einwecken. Ausgezeichnet waren auch Weinbirnen, Jakobs - Äpfel auch spätere Zitronenäpfel, Ringlotten, Johannisbeeren und Maulbeeren. (Quelle: Jaroslav Gustafik, Erinnerungen; mitwirkte PhDr. Viera Obuchová, CSc., MÚOP in Bratislava) Im Südteil sieht der Entwurf einen neuen Anbau in der Umgebung von Petržalka, Jarovce, Rusovce und Čunovo an der slowakischen Seite und im Gebiet von Kittsee und Berg an der österreichischen Seite. Die gröβeren Flächen der Obstgärten sind auch im Grafischen Teil dargestellt, alle anderen Flächen können in diesem Maβstab nicht abgebildet werden. Daher werden sie nur beschrieben. Außer den Südteil der BAUM-Region schlagen wir die Erneuerung der Obstgärten auch in dem Nordteil des Gebiets – in der Umgebung von Devínska Nová Ves. Wir schlagen vor, die Obstbäume mit anderen Kulturpflanzen zu kombinieren, insbesondere im südlichen Teil mit Rücksicht auf die Groβtrappe. In Österreich, in der Nähe der Gemeinden Kittsee und Berg sind die entworfenen Obstgärten mit den vorgesehenen Siedlungsentwicklungszonen der Gemeinden aneinander anzupassen.

Rekonstruktion und Erneuerung der Weinberge und der Ribislgärten (Quelle: http://www.devinsky-ribezlak.sk/sk/) Geschichte bis zum Jahr 1920: Weinbau war in der Vergangenheit eine der Haupttätigkeit der Bewohner vom Devín, Thebener Wein war wohl außerordentlich gut und berühmt, sodass der Kaiser Leopold im Jahre 1688 eine Erlaubnis zum Verkauf in Fässern unter einer Schutzmarke erteilte. Dazu haben die ausgezeichneten Naturvoraussetzungen beigetragen- sehr gut geeigneter Untergrund und ideelle Orientierung des Hügels des Thebener Kogels auf Südwest. Derartige Lokalitäten werden z.B. in Frankreich oder Deutschlang wörtlich für ein "Nationaler Schatz" gehalten. Devín war in Vergangenheit nicht nur eine "der Hauptstädte von Grossmähren", aber wahrscheinlich auch die "Hauptstadt" der Weinbau in unserer Region. Archäologische Funde der Weihgefäße und Instrumente zur Weinbau kommen noch aus Keltischen Zeit (2. Jahrhundert vor Christi). 75

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Die meisten Nachweise der Weinbau kommen aus der Zeit der altslawischen Besiedlung in 9.-10. Jahrhundert, zu dieser Zeit hieß die Gemeinde noch Dowina. In späterer Zeit war Devín (in sein Katastergebiet gehörte auch heutige Karlova Ves) aus der Sicht der Weinbau bedeutender als die naheliegende Bratislava. So war Devín in der darstellenden Kunst auch abgebildet – ein Städtchen mit der Burg und Kirche unterhalb der weitläufigen Hügel mit Weinbergen. Dazu kam anfangs des 20. Jahrhunderts auch neuzeitige Weintradition aus Devin – Ribislwein.

Die Ribisln (Johannisbeeren) wurden in Devín angeblich nach dem großflächig angebaut, als Ende 19. Jahrhundert die Erkrankung der Weinreben Reblaus weite Weinrebenflächen europaweit vernichtete. In Devín gab es große Obstgarten, vor allem Marillen und Ribisl, die täglich mit den Schiffen nach Wien gebracht wurden, bis zu Ende der Österreich – Ungarn im Jahre 1918, wo die Grenzen geschlossen waren. Die reiche Ribislernte hat niemand mehr abgekauft und deshalb haben sie die Bauer an der Wurzel verdorren lassen. Zu einer teilweiser Erneuerung der Weinbau kam es erst nach dem Jahre 1949, wo in Devín eine Agrargenossenschaft (JRD Karlova Ves-Devín) entstand, jedoch man kann sagen, dass mit der Kollektivisierung de facto die letzten örtlichen Weinbauer und Winzer ausgestorben sind. Die Genossenschaft hat die Stafette bei der Produktion des Ribislweins aus Devin übernommen und verkaufte es in ihren Schenken in Karlova Ves und an der Obchodná ulica. Daran erinnern sich sicher vor allem Studenten der Technischen Universität, die dort gerne die Zeit zwischen den Vorträgen verbracht haben. Der Ribislwein hatte seinerzeit so einen guten Ruf gehabt, dass eine der ursprünglichen Etiketten sogar Ľudovít Fulla selbst entworfen hat. Um diese Tradition aufrechtzuerhalten, entstand im Jahre 2007 die Produktion des Ribislweins aus Devin. Symbolisch, am Tag des Hl. Urban, wurde im Jahre 2007 der Verein Devínsky spolok vinárov a vinohradníkov (Verein der Winzer und Weinbauer in Devin) gegründet. Die Vereinsmitglieder haben sich zum Ziel gemacht, die Winzer- und Weinbauertraditionen in Devín zu erneuern. Mit der Absicht, die Weinberge, Weinkeller und Weinschenken in Devín zu erhalten und mit neuem Leben zu füllen, Devin als Weinbaustädtchen sichtbar zu machen und zu erhalten. Eine der ersten Erfolge ist die Eingliederung von Devín in die Kleinkarpatenweinstrasse und das Dokumentieren und Erschließen der Geschichte des Weinbaus in Devín.

3.6. Erneuerung der ursprünglichen Donauarme Die Hauptidee, die im Rahmen der städtebaulichen Struktur für die Region BAUM präsentiert wurde, war die Idee der Erschaffung eines grünen Herzens der Region. Eine geeignete Projektion dieser Idee ist auch mit der Absicht der weiteren Verbesserung des Hochwasserschutzes des Südteiles der BAUM – Region kompatibel. Die Überprüfung der Möglichkeiten zur Erneuerung der ursprünglichen Armsystemen der Donau im bestehenden Naturumfeld, vielleicht auch durch Bildung eines Biokorridors mit Wasserelement, konnte einen ökologischen und landschaftlichen Betrag zur Revitalisierung des Gebiets darstellen und so den Hochwasserschutz zu verbessern und den Wasserregime des Grundwassers in kritischen Gebieten zu erhalten. Die technische Lösung ist detaillierter im Kapitel Technische Infrastruktur beschrieben. Der Lösungsentwurf aus der Sicht der Ökologie und der Landschaftsgestaltung ist dem vorhergehenden Kapitel zu entnehmen.

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3.7. Entwurf der Entwicklung der ökologischen Wirtschafts – und Landwirtschaftsformen Landwirtschaft trägt sehr markant ökologisch zu der Gestaltung der Landschaft bei und stellt einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Lokalisierung der traditionellen Landschaftstypen und landwirtschaftlichen Kulturen stellt ökonomisch und ökologisch ein sehr nützliches Variant dar. Zusammen mit dem besonders bewirtschafteten Landwirtschaftsboden können sie potentiell einen spezifischen Grüntyp darstellen, das mit der städtischen Besiedlung im Einklang steht. Aus diesem Grund ist es notwendig diejenigen Flächen zu schützen, die man landwirtschaftlich optimal nutzen kann, sowohl auf dem österreichischen als auch auf dem slowakischen Gebiet und diese auch weiterhin bestellen. In den nächsten Etappen der Bearbeitung der Projektdokumentation wird es aufgrund der detaillierten Zustandsanalyse der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen und deren Bonität notwendig sein, Flächen und geeignete Produkte für eine extensive ökologische landwirtschaftliche Produktion festzulegen. Die Produkte werden zur Belieferung der Region dienen und diese Flächen sind zu schützen. Selbstbelieferug der Siedlungen mit lokalen landwirtschaftlichen Produkten ist die ökologischste und ökonomischste Belieferungsart der Stadtbevölkerung und heute ist diese Art und Weise praktisch nicht genutzt und deshalb schlagen wir Folgendes vor: Auf einem Teil des Gebiets die extensive landwirtschaftliche Produktion zu erneuern, die sich auf die traditionelle naturschutzfreundliche Typen konzentriert Traditionelle Formen der extensiven Wirtschaft, die sich in der Landschaft mit hoher Biodiversität auszeichnen – ökologische Güte, Gemüsebau, Weinbau, Obstbau ua. Anbau von traditionellen Obstgartenanlagen – Marille, Sauerkirsche, Ringlotten, Apfel, Birne ua. Extensifizierung der Landwirtschaft ist ebenfalls eine Voraussetzung des Erhalts der biologischen Vielfalt der Fauna und Flora und für den Erhalt der Ökotopen Im Zusammenhang mit dem Erhalt und Schutz der Großtrappe sind im Entwurf spezielle agroenviromentelle Vorgänge auf begrenztem Gebiet festzulegen, die zu ihrem Fortbestehen beitragen werden Spezifische Maßnahmen betreffend den ökologischen Schutz sind auch bei Tierzucht einzuführen Heutzutage werden in den Städten Flächen für Obstgarten und Weinberge wenig genutzt, die oftmals unsinnig bebaut wurden. In der letzten Zeit zeigt sich die Lokalisierung der traditionellen Landschaftstypen und landwirtschaftlichen Kulturen als ökonomisch und ökologisch sehr nützliches Variant. Zusammen mit dem besonders bewirtschafteten Landwirtschaftsboden können sie potentiell einen spezifischen Grüntyp darstellen, das mit der städtischen Besiedlung im Einklang steht, ähnlich wie Parkgrün. In der definierten Region wurde die Landschaft in der Vergangenheit und ein Teil davon auch heute traditionell landwirtschaftlich intensiv genutzt (vor allem auf der österreichischen und ungarischen Seite). Da es auf dem Gebiet der Stadt Bratislava in den 70. und 80. Jahren zu einem intensiven Wohnungsbau gekommen ist, trat die landwirtschaftliche Landschaft zur Seite. Trotzdem blieb im Grenzgebiet ein Streifen von gut erhaltener Naturlandschaft mit riesigem landschaftlichem und ökologischem Potential. Im Entwurf ist für diese Gebiet eine Belebung der extensiven landwirtschaftlichen Produktion vorgesehen, die sich auf traditionelle Typen konzentriert und die mit dem Naturschutz vereinbar ist: Anbau der traditionellen Obstgärten - Marille, Sauerkirsche, Ringlotte, Apfel, Birne, die auch im Verzeichnis der Sehenswürdigkeiten von Bratislava eingetragen wurden, aber bis heute fast keine mehr erhalten blieben Selbstbelieferug der Siedlungen mit lokalen landwirtschaftlichen Produkten ist die ökologischste und ökonomischste Belieferungsart der Stadtbevölkerung und heute ist diese Art

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und Weise praktisch nicht genutzt und deshalb wird die Revitalisierung diese Typs der landwirtschaftlichen Produktion vorgeschlagen Im Rahmen dieses Typs der landwirtschaftlichen Produktion werden vor allem traditionelle Formen der extensiven Wirtschaft vorgeschlagen, die sich in der Landschaft mit hoher Biodiversität auszeichnen

Extensive Landwirtschaft – ökologische Landwirtschaft Mit der allmählichen Intensifikation der extensiven Wirtschaft wird sehr markant in die große biologische Vielfalt eingegriffen. In vielen Gebieten Europas kommt es zu starken Intensivierung der Produktion - Bewässerung, Anbausteigerung, ausschließlicher Nutzung der Mineraldünger, Herbizide, Fungizide und Insektizide. Dies verursacht riesigen Abbau der Artenvielfalt sowohl in Tier- wie auch in Pflanzenwelt und einige Arten von Unkraut wurden so rar, dass sie bald in den Katalog der bedrohten Arten Eingang finden könnten. Ähnliche Situation entsteht auch bei Intensifizierung der Getreideproduktion: Bewässerung, Mineraldünger, Herbizide, Insektizide und andere Mittel verursachen Minderung der Zahl der Pflanzenarten und gleichzeitig auch Insektenmengen (diese sind aber unersetzliche Nahrung für einige Tierarten, die sie vor allem in den ersten Lebensstadien dank dem hohen Eiweißgehalt benötigen, wie z.B. für Feldhuhn, Trappe, …). Mechanisierung der Ernte und Anbau von frühen Getreidearten verursacht ebenfalls Minderung und Verlust der Tierarten. Hierzu gehört unter anderem auch die Wiesenweihe (Circus pygardus), die wegen hoher Sterblichkeit von Tauben in der Zeit der Einnistung während der Ernte einen Nachteil erleidet. Verlust der Ökotope Die Pflanzen und Tiere nutzen die Vorteile des Kontaktes zwischen zwei Ökosystemen. Enge Berührungsfläche der Ränder von zwei Ökosystemen bezeichnet man als „Ökotop“. Die konventionelle Landwirtschaft minderte die Fläche der Ökotope der landwirtschaftlichen Gebiete mittels folgender Aktivitäten: Homogenisierung des Gebiets durch Anbau von kleineren Artenzahl. Abtragen der Zwischengebietsvegetation zwischen den kultivierten Gebieten und durch Minderung der natürlichen Vegetation (Remisen). Vergrößerung der Flächen der bestellen Parzellen (und infolge dessen Verkleinerung der Grenzen und Berührungsflächen zwischen den Parzellen). Schutz der Großtrappe in Bezug auf landwirtschaftliche Produktion Ursprünglich hat die Großtrappe Steppenbiotope bewohnt, heutzutage kommt sie im Rahmen ihres Verbreitungsareals nur noch in einigen isolierten Populationen in der Ebene vor. Die Großtrappe passte ihre Standortanforderungen an die landwirtschaftlich genutzte Flächen und Weiden im europäischen Verbreitungsareal an. Sie ist weltweit bedroht. In Ungarn schätzt man die Zahl auf 1100 - 1200 Tiere, in Österreich auf 74 – 140 Tiere. An der Mitte der 70-zige Jahre kommt insbesondere im Mitteleuropa zu drastischen Senkung der Zahl der Tiere. In den Bereichen westlichen und Mitteleuropas sind die Populationen ansässig (keine Zugvogel). Dramatische Senkung der Zahl der Tiere wurde in unserem Gebiet verzeichnet. Ende des 19. Jahrhunderts, Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Zahl auf 2400 Tiere geschätzt, in Jahre 1973 nur noch auf 410 bis 693 Tiere. Die Beobachtung in den 90-gen Jahren haben einen kritischen Zustand der Population auf unserem Gebiet bestätigt, wobei Vorkommen der Tiere wurde in Trnavská pahorkatina und in der Podunajská rovina verzeichnet. Letzte Einnistung wurde auf unserem Gebiet im Jahre 1994 südwestlich von Bratislava in der Nähe der Staatsgrenze beobachtet. Die Zahl der Nistpopulation wurde Ende 90-ziger Jahre auf 5 bis 10 Weibchen. Der Schutz von Großtrappe erfordert gewisse Begrenzungen und spezielle agrotechnische Vorgänge. Deshalb sieht der Entwurf folgende landwirtschaftliche Flächen vor:

Speziell bestellte landwirtschaftliche Flächen Einführung der agroenviromentellem Programme zum Schutz der Großtrappe,

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Einführung der speziellen Tierhaltung fokussiert auf ökologischen Schutz des Gebiets – Fauna und Flora, Zum Schutz der Großtrappe ist es notwendig konkrete agroenviromentelle Vorgänge einzuführen. Für die Großtrappe sind besonders ungeeignet große Monokulturflächen mit hoher Anzahl der Landwirtschaftsfeldfrüchte höher als 1,2 m – wie z.B. Mais oder Sonnenblume, solche Flächen meidet die Trappe. Verkleinerung der Grasflächen wirkt sich ebenfalls negativ auf die Zugänglichkeit zu der vielfältigen Nahrung aus. Sie bevorzugt eine offene Landschaft mit Steppenbiotopen, gebildet überwiegend durch Weiden mit gemischten niedrigen Feldfrüchten wie Weizen, Gerste und Klee. Die Trappe überwintert überwiegend auf den landwirtschaftlichen Flächen mit Luzerne oder Raps, bzw. Brachfelder und dauerhafte Grasflächen. Die Großtrappe nistet meistens auf Orten mit bloßem Boden, vor allem in Getreide-, Luzerne- und Grasflächen oder in den Erbsenmonokulturen, in den die Henne genügend versteckt ist. Ein unterstützendes agroenviromentelles Schema für die Farmer soll die Landwirte zur Anbau der landwirtschaftlichen Produkte und Kulturen motivieren, die für die Trappe geeignet sind, wie Winterweizen und Raps.

Kommunitär unterstützte Landwirtschaft (CSA) Bearbeitet laut www.cepta.sk In der letzten Zeit interessiert uns viel mehr als früher das, woher unsere Lebensmittel kommen, welchen langen Weg bis auf unseren Tisch sie hinter sich haben und unter welchen Bedingungen sie produziert wurden. Mehr wird die Möglichkeit bevorzugt, „das Essen in der Nähe“ zu kaufen, also frische saisonelle Lebensmittel von Landwirten, die naturfreundlich vorgehen, Nutztiere sorgfältig pflegen und ihre Bedürfnisse berücksichtigen. Ökologische Landwirte und „Kastenzüchter“ säen die Samen der neuen Bewegung, die uns zu unseren Wurzeln zurückführt, die wir in der lokalen Landwirtschaft vorfinden können. Die Schulnaturgärten treten auf, ebenso wie Hofverkauf, Farmermärkte, Permakulturgärten und weitere Initiativen. Diese nichtindustriellen Vorgänge erschaffen eine neue Essenskultur, die allmählich an Bedeutung gewinnt, und das auch in Zusammenhang mit Steigerung der Energiekosten der Industriesystemen und Steigerung unseres ökologischen und ethischen Bewusstseins. Am Wachsen ist die Verbindung der Landwirte mit den Verbrauchern, die in verschiedenen Ländern verschiedene konkrete Formen erhält. Vor etwa vierzig Jahren begann eine neue Ära mit dem Phänomen Kommunitär (Gemeinschaftlich) unterstützte Landwirtschaft (Community-supported agriculture - CSA). Der Verbraucher erwirbt frische Produkte in bewährter Qualität für gute Preise und dazu noch durch die Unterstützung der lokalen Lebensmittelproduzenten trägt zum Wachstum der Landwirtschaft bei, was sowohl für die Menschen wie auch für das Land von Nutzen ist. Und falls der Verbraucher daran interessiert ist, kann er an der Ziehung der Produkte mitwirken. Wie nach und nach Mega-Agrobetriebe und Hyperkonzerne gebildet werden, scheint die kommunitär unterstützte Landwirtschaft ein lebensfähiges Modell der lokaler Produktion zu sein. Das Prinzip ist einfach: Die Farmer und Verbraucher verbinden sich, um Voraussetzungen für Lebensmittel zu erschaffen, die ohne Chemie und für angemessenen Preis gezüchtet sind. Auch wenn mehrere Modelle existieren, im Ausland hat sich der Vorgang bewährt, wo der Endverbraucher dem Landwirt im Herbst einen bestimmten Betrag bezahlt, womit die Kosten der nächsten Saison gedeckt werden. Als Gegenleistung bekommen die Aktionäre ständigen Zufluss an essbaren Dividenden während der Vegetationszeit. Der Mehrteil der CSA zieht große Mengen organisch gezüchtetes Gemüse, Kräuter und Blumen. Andere bieten Obst, Honig an, weitere orientieren sich auf die Milch und Eier oder Tierprodukte. Das Essen wird in gewissen Intervallen zugeteilt und bei einigen funktioniert auch die Hauslieferung, sog. lokale Biokasten. Auch wenn die CSA – Farmen in ihrer Organisation differieren, teilen alle eine gemeinsame Idee und die Pflicht zur Nachhaltigkeit zusammen. Das Ziel der CSA ist Agrochemikalien und Inputs von außen

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. zu eliminieren. Die Produktionsmethoden sind nachhaltiger als in der konventionellen Landwirtschaft, wo drei Mal so viel Energie als gewonnen wird (Verarbeitung, Verteilung und Vorbereitung). CSA – Zuchtvorgänge sind anspruchsvoller auf die Menschenarbeit, die konventionelle Landwirtschaft legt mehr Akzent auf das maschinelle. In Unterschied von dem Fokus auf monokulturelle Plantagen, die gegenüber Schädlingen und Unkraut empfindlich sind und den Boden entwerten, baut CSA eine Produktvielfalt an. Da wird Bedeutung dem gesunden Boden beigemessen, erzielt durch Düngen, Kompostieren und sonstigen natürlichen Vorgehensweisen. Regelmäßiger Tausch der Produkte verhindert die Einnistung des Schimmels und der Insekten im Boden. Einer Bodenerosion und Verunreinigung des Grundwassers, den größten Problemen der konventionellen Landwirtschaft, wird durch mehrere Arten der Kultivierung vorgebeugt. Wie wir bereits erwähnten, die CSA – Mitglieder wirken des Öfteren bei den Arbeiten an den Farmen mit, erfüllen Aufgeben, die von Ernteeinbringung bis zum Pflügen reichen. Mehrteil der Farmen hat sog. Arbeitstage eingeführt für Menschen, die sich betätigen möchten. Fast alle feiern de Erntedankfest, an dem die Familien teilnehmen dürfen. Solche Erfahrungen und Kenntnisse sind nicht nur für Intellekt von Nutzen, sondern auch für die Seele. Für viel Menschen ist ein Gut zu haben ein Traum, der in heutiger Gesellschaft niemals in Erfüllung geht. Ein der Hindernisse ist der hohe Preis des Bodens, andere ist der Mangel an Erfahrung und Fertigkeiten. CSA – ohne Rücksicht darauf, weshalb wir soweit vom Boden ferngegangen sind – ermöglichen den Menschen zu verstehen, was die Ziehung der Produkte benötigt und was sie bringt und die Menschen können an der Stärkung der lokalen Wirtschaft teil haben. Die Auswirkung dieser Experimente ist allmählich tastbarer in verschiedenen Kommunitäten weltweit, sobald sich die Endverbraucher den Wert und die Bedeutung von der direkten Verbindung zwischen dem Farmer, der sich um ihr Essen kümmert und der Kommunität, die es konsumiert, bewusst werden.

Entwurf der Entwicklung der Gewerbe- und Industrieflächen im definiertem Gebiet Da das Lösungskonzept der BAUM-Region ökologisch orientiert ist, erfordert das darin enthaltene Entwicklungskonzept kein Bedarf an neuen gewerblichen, bzw. industriellen Flächen. In der Stadt Bratislava, wie auch in anderen Teilen der BAUM – Region sind genügende Flächen für gewerbliche Aktivitäten vorgesehen, die bisher nicht genutzt werden. Aus diesem Grund sind diese Flächen als Potential für die Zukunft zu sehen. Die einzige Ausnahme ist der Raum, der ursprünglich als Gewerbepark Jarovce – Kittsee geplant war, der als eine „Sonderwirtschafszone“ dienen sollte, aber nach en wirtschaftlich – politischen Veränderungen seine Berechtigung verlor. Bei dieser Fläche konnte man ihre Funktionalität zugunsten der Flächen des Siedlungsgrün verändern, die künftig als Biokorridor dienen. Angesicht der Tatsache, dass die Stadt Bratislava für ihr harmonischer Wachstum genügend Gewerbeflächen benötigt, schlagen wir vor, die Flächen im nordwestlichen Teil des Gebiets zu erweitern (bei VW- Betrieb in Devínska Nová Ves) in Größe von etwa 70 ha, wodurch die Fläche in Jarovce ergänzt wird. Da es sich hier um eine Lage handelt, die angesichts der überwiegenden west-östlichen Winden exponiert ist, sollten hier ausschließlich solche Gewerbetätigkeiten vorgesehen sein, die hoch ökologisch sind und keine negativen Umweltfolgen haben.

3.8. Naturschutz und Landschaftsschutz und USES Die Hauptzielsetzung des Entwurfs der Bearbeitungsstudie ist der Schutz der bedeutenden Gebiete und Natur- und Vogelgebiete und Erhalt, Verbindung und empfindliche Nutzung der Gebiete mit Sondernaturschutz. Der Naturschutz allein ist als Begrenzung der Eingriffe zu verstehen, die die Bedingungen und Lebensformen, Naturerbe und Landschaftsbild bedrohen, beschädigen oder vernichten und so seine ökologische Stabilität mindern können. Das definierte BAUM – Gebiet ist aus der Sicht der Vielfalt der erhaltenen Natur und der Umwelt sehr wertvoll. Heute befinden sich im definiertem Gebiet auf der slowakischen und österreichischen Seite die Schutzgebiete der Nationalparks, Naturreservate, geschützte

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Landschaftsgebiete, geschützte Areale, Nassgebiete internationaler Bedeutung, Biotope der Wasservogel und Gebiete des NATURA - Systems. Im Rahmen des definierten Gebiets verstehen wir den Naturschutz global als unsere Pflicht der nachhaltigen Gebietsentwicklung gegenüber, Verbesserung des heutigen Zustands und nicht zuletzt als die Pflicht gegenüber den künftigen Generationen, für die die ökologische Qualität einen entscheidenden ökonomischen Faktor darstellen wird. Die Grundsätze des Schutzes der sondergeschützten Naturgebiete und Landschaften sind legislativ durch die Gesetze in der Slowakei und in der Österreich festgelegt und definieren verschiedene Schutzstufen, die in dem Lösungsentwurf zu berücksichtigen hat. Die Limits bezüglich des Naturschutzes sind im Kapitel Limits der Gebietsnutzung beschrieben. In dem grenzüberschreitenden Projektgebiet spielt bei dem Erhalt der Nachhaltigkeit des bestehenden Öko- Netzes die Vision grünes Herz bedeutende Rolle. Die Naturressourcen und deren Schutz sollten zum zentralen thematischen Anreiz der integrierten Strategie des Wachstums werden. Der Lösungsentwurf fokussiert sich auf: die Suche der räumlichen Verbindung der überregionalen Biokorridore in breiteren Auffassung des Alpen-Karpaten – Biokorridors Transformation des ehemals Grenzgebietes zum grünem Herz mit attraktivem Naturumfeld, mit spezifischen grünen Identität und beiderseitigen Gebietsbindung Spezifizieren der Kollisionen und Interessen des Naturschutzes und Landschaftsschutzes mit allfälliger funktionellen Nutzung - Erschaffen des Systems der funktionellen und räumlichen Regulierung Entwurf der Nachausstattung und funktionellen Nutzung neuer Grünflächen und Wasserflächen in Anbindung an die umliegende Gebiete in Harmonisierung mit dem Gebietssystem der ökologischen Stabilität Spezifizierung der Möglichkeiten und Eventualitäten der Funktionalität für einzelne Gebietsarten zu deren Nutzung als Erholung im Naturumfeld Maßnahmenkatalog zur Rettung der Population der Großtrappe.

Gebietssystem der ökologischen Stabilität (USES) Das Gebietssystem der ökologischen Stabilität (ÚSES) stellt eine gesamteinheitliche Struktur von miteinander verbundenen Ökosystemen dar, die die Vielfalt der Bedingungen und Lebensformen in der Landschaft gewährleisten. Es ist durch Biozentren, Biokorridore und Interaktionselemente auf der überregionalen, regionalen und örtlichen (lokalen) Ebenen gebildet. ÚSES ist ein der Instrumente für die Lösung der gebietlichen Seite der ökologischen Stabilisierung des Territoriums und der Optimalisierung der Landschaftsnutzung. In den Bedingungen der stark urbanisierten Gebiete werden außer Biokorridoren und Biozentren auch sonstige Flächenelemente, wie innerstädtisches Grün, Garten, Obstgarten, Weinberge und dauerhafte Grasflächen zu deren Bestandteil. Biozenter – ein Teil der Landschaft mit einem oder mehreren Biotopen, die ein dauerhaftes Bestehen des natürlichen Ökosystems ermöglichen. Geografisch abgegrenztes Gebiet, das durch geeignete Naturbedingungen das Fortbestehen der natürlichen Tier- und Pflanzengemeinschaften ermöglicht. Der Begriff ergeht vom ÚSES, wo er gemeinsam mit Biokorridor seine zwei Basiselemente bildet. Biokorridor – linearer Landschaftsstrich, der die Migration der Organismen zwischen den einzelnen Zentren ermöglicht. Mit ihnen bildet er ÚSES. (Hauptnaturflächen: Flurgrenzen, Alleen, kontinuierliche Gebüschstreifen, Hecken ua.) (In einigen Fällen kann es sich hier auch um veränderte Landschaft handel, z.B. Feld zwischen zwei Wäldern, oder ein künstlicher Element – Tierüberführung bei Autobahnen.)

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Biozentren im definierten Gebiet NRBc Dolnomoravská niva, RBc Devínske jazero, RBc Jelšiny-mlyn, RBc Kamenáče, PBc Devínska Kobyla, RBc Devín NRBc Bratislavské luhy, RBc Sihoť, RBc Slovanský ostrov, RBc Pečenský les, RBc Bažantnica, RBc Sad J. Kráľa, RBc Soví les, RBc Draždiak, RBc Rusovce

Biokorridore im definierten Gebiet NRBk Alluvium der March, RBk Stará Mláka mit Zuflüssen, NRBk SZ Hügel der Kleinkarpaten , RBk Vydrica mit Zuflüssen, PBk Dunaj, NRBk Rajka-Čunovo-Rusovce-Jarovce-Bažantnica- Pečenský les, NRBk Bratislavské luhy-Neusiedlerseee, RBk Chorvátske rameno, RBk Jarovské rameno-Bažantnica, RBk Dunajské luhy bei Čunovo In der Städtebaulichen Studie ist es notwendig die Regulative zu berücksichtigen, die aus dem gültigen städtebaulichen Plan der Stadt resultieren, insbesondere: In den geplanten Bc und Bk in den äußeren Stadtlagen keine solche Bauten und technische Einrichtungen zu platzieren, die in wesentlicher Weise ihre ökostabilisierende Aufgabe und Wirkung stören würden; in der innenstädtischen Bc und Bk nur solche Tätigkeiten zulassen, die keine markante Begrenzung der ökostabilisierender Wirkung im Rahmen ÚSES verursachen, Das System weiters auch auf der Ebene von MÚSES so bearbeiten, wie das für die Gemeinde das Gesetz Nr. 543/2002 Slg. über Naturschutz und Landschaftsschutz und die ausführende Verordnung Nr. 24/2003 Slg., mit der das Naturschutzgesetz ausgeübt wird (Inhalt des Dokument MÚSES – Anhang Nr. 24 der Verordnung), Im gebietsplanerischem Prozess die Voraussetzungen für die Durchführung und Funktionalität der Systemelemente der ökologischen Stabilität zu schaffen (in den innenstädtischen Lagen und im bebauten Gebiet dazu auch die Kategorien des Stadtgrüns, die Prinzipien und Prozesse der Schaffung der städtischen Bc, Bk und Interaktienelemente verwenden), Das Niveau der ökologischen Stabilität des bebauten Gebiets von der Forderung der gesamtflächigen ökologischen Stabilität ableiten (es ist notwendig bestehende und Flächen- und Liniengrünelemente schützen, mit besonderem Augenmerk auf den Schutz der bedeutenden Grünflächen – sog. Intaktes Grün, die Einnahmen des Grüns im gewachsenen Terrain minimalisieren, eine Ausarbeitung des Dokuments über die Pflege des Baumbestandes gemäß den Anforderungen des Gesetzes Nr. 543/2002 Slg. Natur- und Landschaftsschutzgesetz), Die Elemente ÚSES auch im Kontext der Schaffung der nationalen und europäischen ökologischen Netzwerke (NECONET, EECONET) berücksichtigen. Daraus folgt, dass ein der wesentlichsten Ziele ist der Entwurf der Verbindungen der bestehenden Biozentren und Biokorridore und Bilden des Netzwerks der ökologischen Stabilität auf der lokalen und auch regionalen Ebene.

Alpen – Karpaten Korridor (AKK ) Aktionsplan zur Schutz von AKK – Kollisionspunkt Nr. 3 – Zusammenfluss von March und Donau Zu den markantesten Barrieren des Alpen-Karpaten Korridors gehören heute die Autobahnen und Schnellstraßen. Die Grundlage für die Realisierung der Korridore für die Wildtiere, für die Durchführung der Verbesserungen und Entscheide im Rahmen der Gebietsplanung bildet eine 82

UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. qualifizierte Überprüfung der Anforderungen und Grunddaten und Ausarbeiten der gebietsplanerischen Unterlagen. In den weiteren Etappen der Durchführung ist eine detaillierte Modellierung in der GIS- Umgebung notwendig, womit der Korridor hinsichtlich der Durchlässigkeit der Landschaft für die Wildtiere. Aufgrund des Models wird der Korridor räumlich abgegrenzt und genau untersucht. So werden Orte identifiziert, an welchen technische bzw. sonstige Maßnahmen zur Unterstützung der Tiermigration notwendig erscheinen. Der Rahmen für die gemeinsame Implementierung verschiedener Maßnahmen entlang AKK stellt der Aktionsplan für die Jahre 2013-2022 dar. Die Basis – Outputs des AKK – Projektes sind Verbesserungen im Bereich Gebietsplanung, Verkehrsinfrastruktur, Mehrzwecknutzung der Landschaft und Naturschutz – die Entwürfe stellen konkrete Maßnahmen in verschiedenen Bereichen dar, unter anderem Landschaftsnutzung, wissenschaftliche Forschung und Gebietsplanung wie auch sämtliche überordnete Aktivitäten für nachhaltigen Gebietsmanagement.

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Bild 12 System der Schutzgebiete in der Region und Entwurf ihrer Verbindung

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3.9. Umwelt Der Charakter der Landschaft an der österreichischen und slowakischen Seite weist groβe Unterschiede auf. Während an der slowakischen Seite die städtische Prägung der Siedlungen oft mit negativen Einflüssen auf die Umwelt überwiegt, hat das Gebiet an der österreichischen Seite eher einen ländlichen Charakter mit einigen städtichen Siedlungen ohne groβen Einfluss auf die Umwelt. Das Obige in Betracht ziehend schenken wir in diesem Kapitel unsere Aufmerksamkeit eher der slowakischen Seite, wo die negativen Einflüsse auf die Umwelt eliminiert werden sollen. (bearbeitet nach „Umweltbericht der SR“)

Luftqualität Die Hauptquellen der Luftverschmutzung auf dem Gebiet der Stadt Bratislava sind bei Verschmutzung aus punktuellen Quellen die Industriebetriebe, insbesondere chemische Industrie und Energetik, aus den Mobilquellen Straßenverkehr. Aus der Sicht der Raumverteilung gehört die höchste Produktion der Schmutzpartikel im Bezirk Bratislava II (Podunajské Biskupice, Ružinov, Vrakuňa), die niedrigste im Bezirk Bratislava I (Staré Mesto). Emissionstage der Stadt Bratislava ist aufgrund der Messungen in der Monitoringsstationen ausgewertet.

Qualität der Oberflächengewässer Die Auswertung der Qualität der Oberflächengewässer in der Slowakei erfolgt aufgrund der Wasserklassifizierung laut STN 75 7221, aufgrund deren das Wasser in 5 Klassen gegliedert sind: I. – sehr reines Wasser, II. – reines Wasser, III. – verunreinigtes Wasser, IV. – sehr verunreinigtes Wasser und V. – sehr stark verunreinigtes Wasser. Klassifizierung der Qualität der Oberflächengewässer wird aufgrund 8 Richtwertgruppen durchgeführt. Der dominante Anteil an der Verunreinigung der Gewässer auf dem Gebiet der Stadt hat die Verunreinigung aus punktuellen Quellen. Es handelt sich hier und Ablass der Gewässer aus Industriebetrieben, insbesondere chemische Industrie und Kanalisationsleitungen. An der Gesamtverunreinigung bildet der höchste Anteil von fast 90% die Verunreinigung durch organische Stoffe. Etwa 69% davon kommt von den Industriequellen und 18% aus den öffentlichen Kanalisationen (Hydroökologischer Plan von Bratislava). Aufgrund der verbindlichen Regulierung im UPN der Hauptstadt der SR Bratislava führen wir die Grundsätze, die der Entwurf der städtebaulichen Studie zu berücksichtigen hat: Die Gewässer inklusive Wasserökosysteme und von den Gewässern direkt abhängige Ökosysteme im Land sind zu schützen und zu berücksichtigen Den Zustand der Gewässer beibehalten und verbessern Zweckmäßige Wasserwirtschaft und Sicherung nachhaltiger Wassernutzung Schaffen der geeigneten Voraussetzungen für den Management des Einzugsgebiets im Rahmen der Verbesserung der Qualität der Umwelt und ihrer Elemente Minderung der negativen Folgen der Überschwemmungen und der Trockenheit Sicherstellung der Funktionalität der Wasserströme und die Sicherheit der Wasserbauten (Sicherstellung des Flussbettdurchflusses und der Funktionalität der technischen Elemente, die im Zusammenhang mit Anti -Erosionsschutz im landwirtschaftlich genutzten Gebiet stehen u.a.) Schutz der Wassergefilde der Oberflächengewässer und die landwirtschaftlich genutzte Böden auf dem Gebiet von Bratislava, eingegliedert in die empfindliche und verletzbare Gebiete (laut Anordnung der Regierung der SR Nr. 617/2004 Slg., in dem die empfindliche und verletzbare Gebiete festgesetzt werden)

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Gemäß der Bestimmung des § 4 Abs. 2 Buschst. a) des Gesetzes Nr. 7/2010 Slg. über den Hochwasserschutz ist eine der prophylaktischer Hochwasserschutzmaßnahmen die Retention des Regenwassers am Fallort, bzw. Verlangsamung seines Ablaufs im Einzugsgebiet In der städtebaulichen Studie sind neue Oberflächenströme geplant, die im Kapitel Erneuerung der Donauarme genau beschrieben sind. Die Angaben aus dem Bericht besagen auch, dass die Qualität der Oberflächengewässer die erforderlichen Limits erfüllte. Die Qualität des Trinkwassers weist langfristig hohes Niveau aus –fast 100 %.

Abfallwirtschaft Im Bereich der Abfallwirtschaft entstand auf dem Gebiet der SR insgesamt über 1,76 Mio. t an Haushaltsabfällen, d.h. etwa 327 kg des Haushaltsabfalls pro Einwohner. Im Verhältnis zum Jahr 2010 ist es eine Minderung um 6 kg des Haushaltsabfalls pro Einwohner. Diese Produktion des Haushaltsabfalls wurde im Verhältnis zu anderen EU-Länder niedrig und unter deren Durchschnitt. Im Vergleich mit dem Jahr 2010 kam es in der Slowakei zur Steigerung der Abfälle, die auf dem Markt platziert sind um etwa 1 %. Positiv zeigte sich eine wesentliche Minderung bei der Platzierung auf dem Markt für gefährliche Abfälle – zwischenjährliche Senkung der gefährlichen auf dem Markt platzierten Abfälle um etwa 19 %. Nach den im Bericht aufgeführten Feststellungen dauert der negativ anzusehende hohe Anteil des Abfalldeponierens an der gesamten Abfallbeseitigung (fast 70 % bei den Abfällen mit Ausnahme des Haushaltsabfalls und fast 75 % bei dem Haushaltsabfall) an. Dieses Problem löst die heute bereits gültige Gesetzesnovelle über die Abfälle.

Umweltlasten Das Bericht besagt, dass in der SR gesamtheitlich 908 wahrscheinliche Umweltlasten und 255 Umweltlasten registriert wurden. Im Jahre 2011 hat das Parlament ein wichtiges Gesetz über die Umweltlasten verabschiedet. Dieser legt eine Benennung des Verantwortlichen für die Umweltlast, Pflichtenumfang, die Pflichten der Verursacher und der Pflichtigen, Begrenzung der Übertragung der Liegenschaften und der Eigentumsrechte fest. Das Gesetz änderte auch das Gesetz über den Umweltfonds und legte fest, dass die Mittel des Fonds auch zur Beseitigung der Umweltlasten verwendet werden können, und zwar in Höhe von mindestens 10 % der Fondseinnahmen.

Lärm In der Legislative ist der Lärm heute durch die Verordnung Gesundheitsministerin Nr. 549/2007 Slg. über den Gesundheitsschutz betreffend Lärm und Vibrationen geregelt. Mit dem EU-Beitritt wurde unsere Legislative mit der EU-Legislative harmonisiert, was konkret die Umsetzung der Richtlinie 2002/49/EC bedeutete, d.h. ihre Einarbeitung in den Gesetz über öffentliches Gesundheitswesen und in die Anordnung der Regierung der SR über die Auswertung und Kontrolle des Lärmpegels in den öffentlichen Raumen. Für Bratislava wurde eine Lärmpegelkarte ausgearbeitet, laut deren wir die Orientierungslärmbelastung angeben.

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Nördlicher Gebietsteil Südlicher Gebietsteil

Aus der Lärmpegelkarte von Bratislava ist ersichtlich, dass sich das definierte Gebiet fast zur Gänze in den Zonen der niedrigen Lärmpegel befindet, und deshalb für die vorgeschlagene Formen der Erholung nutzbar sind.

Radonrisiko

Bild 13 Karte des Radonrisikos

Gemäß der abgeleiteten Karte für das Radonrisiko M 1:25 000 befindet sich der gesamte definierter Gebiet in der Kategorie des niedrigen Radonrisikos (Hricko a kol. Geocomplex Bratislava, 1993). Im Rahmen der weiteren Projektvorbereitung ist es notwendig eine detaillierte Radonuntersuchung zu gewährleisten.

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3.10. Demografische, soziale und ökonomische Aspekte der Raumentwicklung Heutiger Stand: In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts hat die Slowakei und Österreich eine differente Entwicklung erfahren, was vor allem in den Grenzgebieten Spuren hinterlassen hat. In dieser Zeit hat sich die Zahl der Bewohner auf dem Gebiet von Bratislava vermehrt, in der angrenzenden Gemeinden Österreichs ist die Bewohnerzahl gesunken. Die Gemeinden in Österreich haben ländlichen Charakter und niedrige Bewohnerdichte. Die Stadtteile von Bratislava sind zum einem typisch städtisch - Petržalka, Karlova Ves und Devínska Nová Ves, aber es gibt auch Vororte mit ländlichen Merkmalen, wie Záhorská Bystrica, Devín, Jarovce, Rusovce und Čunovo. Nach dem EU-Beitritt der SR (2004) und dem Abschluss des Schengenabkommens (2007) entstanden Voraussetzungen für die dauerhafte Umsiedlung der Bewohner von Bratislava auch in den naheliegenden österreichischen Gemeinden. Dies ist heutzutage ziemlich verbreitet und ruft einen ziemlich intensiven Bewegungsstrom der Pendler nach Bratislava hervor, was wiederum erhöhte Ansprüche an die Verkehrsinfrastruktur und insbesondere an den Stadtverkehr in Richtung der österreichischen Gemeinden mit sich bringt. (siehe Kap. Verkehr). Tabelle 3 – Einwohnerzahl und Besiedlungsdichte

Stadtteil/Gemeinde Einwohnerzahl 2011 Fläche (km²) Dichte (Einw./km²) Záhorská Bystrica 3 395,00 32,30 105,11 Devínska Nová Ves 15 612,00 24,22 644,59 Devín 1 096,00 13,96 78,51 Karlova Ves 32 607,00 10,95 2 977,81 Petržalka 105 842,00 28,68 3 690,45 Jarovce 1 438,00 21,34 67,39 Rusovce 2 845,00 25,56 111,31 Čunovo 1 010,00 18,62 54,24 SK gesamt 163 845,00 175,63 932,90 Bad Deutsch-Altenburg 1 433 12,57 114,00 Berg 737 9,46 77,91 Hainburg a.d. Donau 5 906 25,05 235,77 Hundsheim 606 13,42 45,16 Prellenkirchen 1 448 41,55 34,85 Wolfsthal 858 21,78 39,39 Eckartsau 1 151 48,97 23,50 Engelhartstetten 1 894 65,66 28,85 Lassee 2 568 55,63 46,16 Marchegg 2 926 45,52 64,28 Deutsch Jahrndorf 605 27,43 22,06 Edelstal 634 5,89 107,64 Kittsee 2 176 19,26 112,98 Pama 1 083 26,40 41,02 AT gesamt 24 025,00 418,59 57,40 Region BAUM gesamt 187 870,00 594,22 316,16 Die Gemeinden auf der österreichischen Seite haben ländliche Charakter und niedrige Bewohnerdichte, und bilden mit der Zahl der Bewohner von 24 025 etwa 13% der Bewohner der BAUM- 88

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Region. Die Stadteile von Bratislava sind zum einem typisch städtisch - Petržalka, Karlova Ves und Devínska Nová Ves, aber es gibt auch Vororte mit ländlichen Merkmalen, wie Záhorská Bystrica, Devín, Jarovce, Rusovce und Čunovo. Die Bewohnerdichte auf der slowakischen Seite ist natürlich um einiges höher als auf der österreichischen Seite. Auch in den slowakischen Gemeinden mit dem ländlichen Charakter ist die Bewohnerdichte um einiges höher – durchschnittlich 84 Bew./km2, da diese doch zu der Haupstadt gehören.

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Folgende Tabelle zeigt die demografische Entwicklung in der BAUM-Region in Dekaden: Tabelle 1 Demografische Entwicklung in der BAUM- Region -2001-2011,2013

počet Prírastok/úbytok obyvateľov v % obyvateľov Prírastok/úbytok obyvateľov v % Počet obyvateľov Einwohnerzahl Veränderung in % Einwohnerzahl Veränderung in % Stadtteil / Gemeinde 1991 2001 2011 1991-2001 2001-2011 2013 2011-2013 v% 1991-2013 v% Záhorská Bystrica 1 731 2 086 3 395 20,51 62,75 3 422 0,80 97,69 Devínska Nová Ves 15 223 15 502 15 612 1,83 0,71 16 227 3,94 6,60 Devín 771 884 1 096 14,66 23,98 1 122 2,37 45,53 Karlova Ves 22 154 32 843 32 607 48,25 -0,72 34 772 6,64 56,96 Petržalka 128 251 117 227 105 842 -8,60 -9,71 111 788 5,62 -12,84 Jarovce 1 124 1 199 1 438 6,67 19,93 1 455 1,18 29,45 Rusovce 1 759 1 922 2 845 9,27 48,02 2 751 -3,30 56,40 Čunovo 816 911 1 010 11,64 10,87 1 095 8,42 34,19 gesamt SK 171 829 172 574 163 845 0,43 -5,06 172 632 5,36 0,47 Bad Deutsch-Altenburg 1 275 1 375 1 433 7,84 4,22 1 429 -0,28 12,08 Berg 648 674 737 4,01 9,35 752 2,04 16,05 Hainburg 5 752 5 651 5 906 -1,76 4,51 6 066 2,71 5,46 Hundsheim 569 544 606 -4,39 11,40 614 1,32 7,91 Prellenkirchen 1 266 1 285 1 448 1,50 12,68 1 479 2,14 16,82 Wolfstahl 711 750 858 5,49 14,40 896 4,43 26,02 Eckartsau 1 140 1 179 1 151 3,42 -2,37 1 186 3,04 4,04 Engelhartstetten 1 668 1 807 1 894 8,33 4,81 1 898 0,21 13,79 Lassee 1 980 2 354 2 568 18,89 9,09 2 570 0,08 29,80 Marchegg 2 736 2 850 2 926 4,17 2,67 2 895 -1,06 5,81 Deutsch Jahrndorf 643 557 605 -13,37 8,62 611 0,99 -4,98 Edelstal 544 607 634 11,58 4,45 632 -0,32 16,18 Kittsee 1 961 1 877 2 176 -4,28 15,93 2533 16,41 29,17 Pama 977 1 005 1 083 2,87 7,76 1106 2,12 13,20 gesamt AT 21 870 22 515 24 025 2,95 6,71 24 667 2,67 12,79 Zdroj / Quelle: www.statistics.sk, www.statistik.at 90

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Die Tabelle dokumentiert die demografische Entwicklung der BAUM-Region in den letzten Dekaden. Die Entwicklung der Bewohnerzahl ist in Dekaden aufgeteilt, nach Datum der Zählung der Bewohner in der Slowakei. Die Zahl der Bewohner in der BAUM-Region auf der österreichischen Seite steigt, auf der slowakischen Seite sind die Angaben etwas verzerrt durch die hohe Zahl der wohnenden Bewohner in der Stadt, ohne Wohnsitzanmeldung. Dies betrifft insbesondere Stadtteil Petržalka, wo die Zahl der Wohnenden eindeutig steigt, die Zahl der Bewohner aber sinkt. Außer einer langfristigen Migration der Bewohner in die Stadt handelt es sich vermehrt um die Wochenarbeit, wo die Arbeitnehmer während der Woche in der Stadt arbeiten und am Wochenende nach Hause fahren. Fast alle Stadtteile von Bratislava weisen eine Steigerung der Bewohnerzahl – die meisten Zuwächse sind in Záhorská Bystrica und Rusovce, wo in den Jahren 2001-2011 zu einer massiven Bautätigkeit, insbesondere in der Sparte der Einfamilienhäuser gekommen ist. Karlova Ves meldet einen leichten Abgang der Bewohner in den Jahren 2001-2011 und Devínska Nová Ves lediglich leichten Zuwachs der Bewohner. Dies ist ebenfalls durch die Wohnende ohne ständigen Wohnsitz verursacht, da es sich um Stadtteile mit überwiegend Wohnhäusern handelt. Die Problematik der Wohnenden ohne ständigen Wohnsitz ist unter den Bedingungen er Großstand nur schwer fassbar/quantifizierbar und regelbar und da sie keinen direkten Einfluss an die definierte Aufgabe hat, wird sich die Städtebauliche Studie BAUM damit nicht detaillierter befassen. Sonstige Stadtteile mit ländlichen Merkmalen haben ihre Lebensfähigkeit nicht eingebüßt und weisen eine demographische Steigerung entsprechend den Migrationstrends (Auszug der Bewohner von Bratislava in die Umgebung der Stadt) im Rahmen der suburbanen Räume und Zuziehung der Bewohner anderer Städte in die Randteile von Bratislava auf. Die Grenzgemeinden auf der österreichischen Seite verzeichnen (außer Eckartsau und Deutsch Jahrndorf) einen Zuwachs der Bewohner, auch wenn nicht so hoch, wie in 2005 erwartet. Der höchste Zuwachs erfuhren die Gemeinden Kittsee, Wolfsthal, Prellenkirchen, Hundsheim und Berg, was die in letzter Zeit öfters vorkommende Übersiedlung der Slowaken in diese Gemeinden verursachte. Diese Entwicklung führte in der letzten Zeit zu einer deutlichen Belebung des Immobilienmarktes in den österreichischen Grenzgemeinden der BAUM-Region. Der Anteil der in diesen Gemeinden (Berg, Hainburg a.d.D., Kittsee, Edelstal, Wolfsthal) wohnenden Slowaken stellt schon heute etwa 15-31 % (Wolfsthal 31 %) dar, wobei dieser Anteil von der zur Verfügung stehenden Verkehrsinfrastruktur abhängt. Das kann man deutlich am Beispiel der Gemeinden Pama und Deutsch Jahrndorf beobachten, die zwar in der unmittelbaren Nähe von Bratislava liegen, doch wegen der komplizierten Verkehrslage ihr Potenzial in diesem Bereich nicht entwickeln können. Die Verwirklichung der in dieser Studie entworfenen Straβenverbindung zwischen Deutsch Jahrndorf und Rusovce würde sich höchstwahrscheinlich auf die Entwicklung des österreichischen Gebietsteiles positiv auswirken. Die Nähe von Bratislava und vorteilhafte finanzielle Bedingungen und Anreize für die Niederlassung nutzt vermehrt immer mehr Bewohner aus Bratislava, aber auch aus anderen Städten. Dieser Trend hält wahrscheinlich an und durch die Entwicklung der BAUM- Region und der Fertigstellung der entworfenen Verkehrsverbindungen werden auch weitere Gemeinden in dieser Region (Marchegg, Lassee) für das ruhige Leben auf dem Land und trotzdem noch nahe genug an die zwei Metropolen Wien und Bratislava sehr attraktiv. Die Erhöhung der Attraktivität der BAUM – Region und Ergänzung der regionalen Ausstattung direkt darin zieht künftig sowohl österreichische wie auch neue slowakische Bewohner an. Es wird notwendig sein solche administrative Maßnahmen zu ergreifen, dass die Bewohner ihre Situation durch die Anmeldung eines ständigen Wohnsitzes stabilisieren und somit wird dann auch das Budget der einzelnen Gemeinden durch Steuereinnahmen ansteigen.

Lösungsentwurf Im Konzept dieser städtebaulichen Studie wird keine Entwicklung des funktionellen Elements Wohnen entworfen. D.h. es werden keine neue Flächen für Siedlungsentwicklung über den Rahmen der 91

UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. erarbeiteten und genehmigten gebietplanerischen Dokumentation vorgesehen. Das Konzept der Studie akzeptiert die slowakische und österreichische gebietsplanerische Dokumentation, die genügende Flächen für Wohnzwecke vorsieht. Aus diesem Grund rechnet die Studie mit keinem Anstieg der Einwohnerzahl der Region über den Rahmen der genehmigten Dokumentation. Auf der slowakischen Seite sind genügende Flächen zur Entwicklung des Wohnungskonzeptes gemäß dem gültigen Raumentwicklungsplan für die Hauptstadt der SR Bratislava im Wortlaut der Änderungen und Ergänzungen vorhanden. Auf der österreichischen Seite sind Entwicklungsrichtungen für einzelne Gemeinden vorgeschlagen, anhand welchen die Gemeinden je nach der Nachfrage auf dem Markt wachsen werden, konkrete Vorschläge werden in den detaillierten Gebietsplandokumentationen entwickelt. Ein erhöhtes Interesse der slowakischen Bürger an den attraktiven Gründstücken in den österreichischen Gemeinden bringt diesen Gemeinden neue Impulse. Der Anstieg der Einwohnerzahl ermöglicht die Instandhaltung und Entwicklung der komunalen Infrastruktur. (KOBRA). Es ist eine Win- Win-Situation für beide Seiten der Region.

3.11. Entwurf der Entwicklung der Dienstleistungsinfrastruktur der Region

Beschreibung des Lösungskonzeptes Der Entwurf der Lösung der städtebaulichen Studie enthält kein Entwurf zur Erweiterung der Bebauung in dem definierten Raum und deshalb ist kein Grund zur Planung der Dienstleistungen betreffend der Raumentwicklung hinsichtlich des Wohnens und sonstiger funktionellen Aspekte. Trotzdem ist der Autorenkollektiv der Meinung, dass es sinnvoll wäre eine gesamtstädtische und stadtüberschreitende Dienstleistungslösung im Grenzgebiet anzubieten, um eine attraktive „Zwischenregion“ zu schaffen, zwischen Bratislava und österreichischem Gebiet. Die vorgeschlagenen Aktivitäten sind überwiegend als Siedlungs-, Landschaftsgrünflächen, ergänzt mit dem Strom des neugestalteten Donauarms. Alle vorgeschlagenen „Grünflächen“ sind durch die Einrichtungen der Dienstleistungsausstattung ergänzt, die im Zusammenhang mit der Hauptfunktion stehen. Im Weiteren schlagen wir eine Übersicht der Entwürfe für den Nord- und Südteil des Gebiets vor.

Entwurf der Dienstleistungseinrichtungen für die Bürger Angesichts dessen, dass in der Raumstudie kein neuer Wohnungsbau geplant ist, ist es nicht notwendig mit der Ergänzung der Basisausstattung zu rechnen. Der Entwurf der Ausstattung betrifft lediglich eine zusätzliche Ausstattung, die ein Bestandteil der gesamtstädtischen und regionalen „grünen“ Ausstattung bildet – der städtischen und landschaftlichen Grünflächen der BAUM - Region.

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Tabelle 2 Entwurf der Dienstleistungseinrichtungen Entwurf Dienstleistungseinrichtungen Südlicher Teil: Städtischer Friedhof Kaffee, Blumenladen Neuer Stadtpark - Südpark Restaurant, Kaffee, Konditorei Sanierung der Fasanerie Restaurant Naturfreibadanlage Imbiss, Kaffee Südliches Sportareal – Sportpark Fitness, Kaffee, Imbiss Kreatives Künstlerzentrum Verkaufsstelle für Kreativbedarf, Konditorei, Teestube Botanischer Garten Kaffee, Teestube Golfanlage Petržalka Juh/Süd Restaurant, Kaffee Naturpark Auwälder – Donau Infopoint, Schulungs-Ökozentrum Nördlicher Teil: Sanierung des Naturfreibads Imbiss, Kaffee Entwurf einer neuen Anlegestelle an der March Imbiss Sanierung des Burgfreilufttheaters, Hinterland für Freilufttheater und die Restaurant, Kaffee Restaurants Landschaftspark Kamenáče Infopoint, Schulungs-Ökozentrum Devínske jazero /Thebensee – Campingplatz und Anlegestelle Klubraum, Imbiss Sanierung der Bahnhaltestelle Devínske jazero Restaurant, Biergarten

Daraus ist ersichtlich, dass die Mehrheit der zusätzlichen Dienstleistungseinrichtungen kommerziell ausgerichtet ist. Der Umfang wird aufgrund der detaillierten Projektdokumentation der einzelnen Einrichtung präzisiert.

3.12. Fremdenverkehr und Erholung

Charakteristik des Fremdenverkehrs Das Bereich des Fremdenverkehrs bildet einen der Schlüsselpotentiale der Entwicklung des definierten Raums, die seine wirtschaftliche Entwicklung beeinflussen können, solange die Grundsätze der nachhaltigen Entwicklung berücksichtigt werden. Die nachhaltige Entwicklung des Fremdenverkehrs stellt gezielte Nutzung der bereits bestehenden natürlichen, materiellen und sozialen Begebenheiten dar, ohne große Investitionen tätigen zu müssen, mit strenger Spezifizierung und Regelung der geeigneten Aktivitäten und Zusatzleistungen, wodurch die Synergien zwischen dem Schutz der Natur und den Aktivitäten des Fremdenverkehrs aufgebaut werden.

Nachhaltiger Fremdenverkehr: Optimalisiert langfristig die Nutzung der ökologischen Ressourcen der Entwicklung des Fremdenverkehrs, wobei die grundsätzliche ökologische Prozesse gewährleistet und somit der Schutz des Naturerbes und der Biodiversität sichergestellt ist, Berücksichtigt den Sozio- kulturellen Charakter und Gewohnheiten der Gastkommunitäten, schützt ihre Bau- und Kulturerbe, Lebensstil, traditionellen Werte und trägt zu der gemeinsamen Verständigung und Toleranz bei, Gewährleistet langfristige ökonomische Prozesse (z.B. durch ständige Fürsorge um das Grundkapital des Fremdenverkehrs, d.h. Natur- und Kulturerbe), gerechte Umverteilung der Sozio-Ökonomischen Benefits unter alle Teilnehmer, inklusive stabiler Beschäftigung, Erwerbsmöglichkeiten und Sozialdienstleistungen der Gastkommunität und trägt zur Armutsminderung bei. Die Zielsetzung der Gebietsplanung und deshalb auch der städtebaulichen Studie BAUM ist die Schaffung der Raumvoraussetzungen für Gestaltung von gesamtheitlichen Tourismusprodukten, bzw.

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Aufzeigen der möglichen Nutzung der bestehenden Potentiale. Fachlich geregelte Entwicklung des Fremdenverkehrs ist ein Beispiel, wie man wertvolle natürliche Begebenheiten des definierten Raums beibehalten und aufrechterhalten kann, wenn die naturfreundliche Aktivitäten geregelt werden und gleichzeitig diese so nutzen zu wissen, damit es den Bewohnern einigen wirtschaftlichen Nutzen mit sich bringt.

Charakteristik der Erholung Die Erholungsansprüche auf ein Gebiet werden in den Ansprüchen an die Nutzung des Naturraumes, materiell- technische Ausstattung und Verkehr widerspiegelt und hängen mit Qualität der dauerhaften Wohnung zusammen. Das Problem der Erholung ist deshalb nicht isoliert zu verstehen, sondern als eine der gleichwertigen Fragen der Entwicklung der Besiedlung und des Raums. Sollte die Endlösung optimal sein, so ist es notwendig die Motivationen und die Anforderungen der Bewohner zu kennen, die Möglichkeiten des Gebiets zu berücksichtigen und sämtliche andere gesellschaftliche Interessen zu respektieren. Aus der Sicht der Gebietsplanung wird die Befriedigung der Interessen der Naherholung auf die Lösung der drei typologisch verschiedenen Haupttypen der Naherholung konzentriert: Tägliche Erholung (während der Arbeitstage nach der Arbeit) Kurze Erholung während der Frei- und Feiertage, mind. 1 Tag (werden diese Aktivitäten mit der Übernachtung außerhalb des Wohnsitzes realisiert, so spricht man schon von Fremdenverkehr) Urlaubserholung – der Aufenthalt ist durch das Interesse der Nutzung der Erholung zu einer Betätigung motiviert und bildet nach Art des Interesses eine Bestandteil der einzelnen Typen des Fremdenverkehrs

Alltagserholung Dieser Art der Erholung ist ein Bestandteil des Ablaufs des Arbeitstags und dient zur kurzfristigen Erholung nach der Beendigung der Arbeit und des Unterrichts. Es ist eng verbunden mit Wohnen und den allgemeinen Gegebenheiten der sozialen Umgebung, die den Urbanismus mit bewirken. Die begrenzte Freizeit benötigt, dass die Erholung in der Nähe der Wohnung oder an einem durch Nahverkehr leicht zugänglichem Ort stattfindet. Folgende Betätigungen sind geeignet: Passive Erholung meistens in der Natur oder in den Stadtzentren, meistens als informeller gesellschaftlicher Kontakt Aktive Erholung in der Natur (Spaziergänge, Baden, Sonnenbaden ...) Zucht- und Anbautätigkeiten in den Hütten oder Landhäusern, Schrebergärten Verschiedene manuelle Betätigungen Relax und Bewegung in Sporteinrichtungen Tägliche Naherholung ist an die bebaute Gebiete der Siedlungen geknüpft und deren Randzonen, an die öffentlichen Grünflächen, stadtangrenzenden Wälder, Einrichtungen wie Kinder- und Sportspielplätze, Sporthallen, Badeeinrichtungen, Eislaufhallen, Schrebergärten, Mehrzweckeinrichtungen und sonstige. Die Einrichtungen der täglichen Naherholung sind in die Wohnungsflächen und Grünflächen integriert. Die Zucht- und Anbautätigkeiten erfolgen meist in den Randzonen der Stadt, bzw. in den Vorstadtgebieten. Die Einrichtungen für die Kurzzeitige Erholung können ebenfalls als auch ein Bestandteil der Aktivitäten des Fremdenverkehrs genutzt werden.

Kurzzeitige Erholung Es ist eine Form der Kurzerholung, die ein Bestandteil des Arbeitstagen - Programms und Erfüllung der arbeitsfreien Tage ist. Da hier über mehr Freizeit disponiert wird, sind die Ansprüche an diese Erholungsart höhergestellt, sowohl beim Ortswechsel, wie auch bei der reichhaltigeren Gestaltung.

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Diese Aktivitäten sind bereits für die einzelnen Arten des Fremdenverkehrs bestimmend, woraus folgt, dass derartige Erholung schon ein spezifisches Produkt darstellt – Wochenend – oder Kurzaufenthalte. Vorgenommen werden diese insbesondere durch Bewohner der umliegenden Regionen, aber Teilnehmer können auch Besucher aus den entfernteren Regionen sein.

Aufenthaltserholung Es geht hier um eine langzeitige Erholung, die ein oder mehrmals im Jahr in Anspruch genommen wird. Aufenthaltserholung ist schon ein Bestandteil des Fremdenverkehrs mit seinen charakteristischen Merkmalen.

Charakteristik des definierten BAUM – Raumes aus der Sicht des Fremdenverkehrs Der unterschiedliche Charakter der Umgebung des BAUM – Raums resultiert heute in die Mannigfaltigkeit der Angebote des Fremdenverkehrs und der Erholung. Die Produkte des Fremdenverkehrs, die von der Stadt Bratislava angeboten werden, sind viel differenter und komplexer, insbesondere durch die angebotenen Möglichkeiten. Die Aktivitäten konzentrieren sich insbesondere auf: Kennenlernen der Kultur und Geschichte Shopping Business Veranstaltung von Kongressen und Ausstellungen Unterhaltung und Gastronomie Besuch von Sport- und Kulturveranstaltungen Die Zielgruppen für diese Produkt sind insbesondere ausländische Besucher aus den Nachbarländer und Regionen, wie aus weltweit. Der Produkt des Fremdenverkehrs auf der österreichischen Seite des Gebiets konzentriert sich angesichts des differenten Charakters insbesondere auf Aktivitäten im Zusammenhang mit: Kennenlernen der Kultur und Geschichte Aufenthalt in der freien Natur Sporttreiben Weinanbau Regionalen Gastronomie Die Zielgruppen sind meistens Besucher aus den umliegenden Regionen – überwiegend Bewohner von zweien großen Städte Wien und Bratislava. Professionalität der Durchführung des Fremdenverkehrs in dem definierten Raum ist durch Berufsorganisationen örtlicher, bzw. regionaler Ausprägung auf beiden Seiten der Grenze gewährleistet, die einen Informationsaustausch betreiben. Aufgrund des heutigen mangelhaften Kommunizierens und aufgrund der funktionellen Verbindung beider Gebiete ist es notwendig, gemeinsame Produkte des Fremdenverkehrs mit größerer Attraktivität für die Besucher aus beiden Gebieten zu schaffen, mit markanterem Marktanteil. Dabei wird bei der Nutzung des Fremdenverkehrspotentials von der genauen Analyse der bestehenden Attribute der Realisierung der Produkte im definierten BAUM – Raum ausgegangen und folgender Fachvorschlag für die Raum- und Funktionsvoraussetzungen zur Kompletisierung und Ökonomisierung wird unterbreitet.

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Bild 14 Tourismusentwiklung

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Charakteristik des definierten BAUM- Gebiets aus der Sicht der Erholung Angesichts des ziemlich vielfältigen Charakters der Gebiets- und sozio-ökonomischen Voraussetzungen im definierten BAUM – Gebiet entstehen auch vielfältige Ansprüche an die tägliche, bzw. kurzfristige Erholung der Bewohner. Die Bewohner der Stadt Bratislava, die überwiegend in Siedlungen wohnen, konzentrieren ihre Ansprüche auf den täglichen Relax in die lokale Erholungszentren mit naturbelassenem Charakter, die mit verschiedenen Erholungs- oder Sportflächen ausgestattet sind und die ein Teil von städtischen oder stadtnahen Gebieten sind. Die Bewohner ländlicher Gebiete werden ihre Interesse wahrscheinlich anderweitig orientieren. Für die Menschen, die Mehrheit ihres Tages in der Natur verbringen, kann als Relax z.B. der Besuch von kulturellen Einrichtungen und gesellschaftlichen Veranstaltungen oder Einkaufszentren der Städte Bratislava oder Wien gesehen werden. Grundsätzlicher Unterschied bei der Erschaffung der räumlichen Voraussetzungen für die Aktivitäten der täglichen Erholung der Bewohner besteht darin, dass die Aktivitäten mit kommerziellen Charakter eine aggressive Einnahme der freien Flächen bedeuten, der Raum für Erholungs- und Sportaktivitäten ist zielbewusst zu erschaffen und im Interesse der nachhaltigen Entwicklung auch zu schützen. Auf der österreichischen Seite befinden sich kleinere Siedlungen überwiegend ländlichen Charakters, bzw. in der Umgebung der Siedlungen ist ein hochwertiges Naturumfeld vorzufinden, das man zu der täglichen Erholung der Bewohner gut nutzen kann. In den einzelnen Gemeinden sind in genügendem Masse Sportanlagen gebaut. Von der Kapazität her genügen sie auch dem heutigen Bewohnerzuwachs. Bei Bedarf verfügen die Gemeinden über genügend Flächen, um neue Einrichtungen der täglichen Erholung für die Bewohner bauen zu können. Die Bewohner der Stadt Bratislava haben heutzutage keine genügende Bedingungen für die Entwicklung der Erholungsaktivitäten geschaffen, auch wenn der Gebietspotential (Bergkette der Kleinkarpaten und Umfeld der Donau und der March), die Erschaffung der Erholungslandschaftszentren anbietet. Viele Bewohner nutzen deshalb das Erholungspotential auf der österreichischen Seite des Gebiets, wo der Angebot und die Raummöglichkeiten der Freizeitverbringung in vielen Fällen hochwertiger sind. Im definierten BAUM- Gebiet entsteht so eine einzigartige Möglichkeit, funktionell – betriebliche Einheiten für die Freizeit zu erschaffen, und zwar in bisher ungenutzten Grenzgebieten. So kann man regulierte Aktivitäten realisieren, die den Bedarf an Ergänzung der Erholungsflächen für die Bewohner der Stadt Bratislava decken und gleichzeitig Aktivitäten im Rahmen der Schaffen der vollwertigen Produkte des Fremdenverkehrs zu entwickeln. Der Angebot der Fremdverkehrsprodukte sollte sich insbesondere auf vielfältige Erholungsformen im Naturumfeld konzentrieren – im Landschafts- oder Siedlungsgrün, bzw. auf umweltfreundliche Sportaktivitäten und Tourismus.

Entwicklungspotential für den Fremdenverkehr im BAUM - Gebiet Produkt Fremdenverkehr ist ein Komplex der Dienstleistungen, den der Zielort erschafft und anbietet, inklusive Tourismusbetrieben und Institutionen. Aus der Sicht des Besuchers ist es immer ein Dienstleistungspaket, den die gemeinsame Bedingtheit und Komplementarität charakterisieren, um so aus dem Paket Dienstleistungen auszulagern und zu kombinieren, und so die Bedürfnisse der Besucher zu befriedigen und einen komplexen eindrucksvolle Erlebnisse zu erschaffen. Beim Planen der Erschaffung des Produkts Fremdenverkehr ist die Berücksichtigung des Produktzwecks von großer Bedeutung, d.h. Motivation für dessen Nutzung. Heutzutage ist allgemein gültig, dass der Bedarf den Angebot steuert, deshalb ist es unumgänglich die Tendenzen und Trends in Bedarf abzuschätzen, und so die notwendigen Modifikationen zu definieren. Gerade diese Tatsache spiegelt sich in den zweckdefinierten Fremdenverkehrsprodukten wieder – Reisen und zeitweiliger Aufenthalt im Zielort.

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Die Autoren der Studie BAUM haben eine detaillierte Analyse der Aktivitäten durchgeführt, die gegenwärtig im definierten Gebiet für den Bereich des Fremdenverkehrs und der Erholung angeboten werden. Die einzelnen Arten der Aktivitäten sind in Form der Piktogramme im Diagramm „Fremdenverkehr und Erholung – Analyse/Potential aufgeführt. Für die Erschaffung der Fremdenverkehrsprodukten sind auch weitere Attribute der Entstehung zu untersuchen, wie: Natur-, Kultur- und geschichtliche Gegebenheiten Verkehr Unterkunftskapazitäten Dienstleistungen Aufgrund der Untersuchung sämtlicher Attribute, wie auch des bisher ungenügend genutzten Potentials im definierten BAUM – Gebiet, empfehlen wir für die Weiterentwicklung des Fremdenverkehrs den Focus besonders auf die Entwicklung folgender Arten des Fremdverkehrs zu lenken: Kennenlernen der Kultur und Geschichte Aufenthalt in der Natur - Relax Aufenthalt in der Natur - aktiv (Sport) Ländlicher Tourismus und Agrotouristik Spezifische Formen des Fremdenverkehrs Kennenlernen der Kultur und Geschichte – der Motiv ist die Steigerung der gesellschaftlichen, kulturellen, fachlichen und allgemeinen Ausbildung des Menschen durch Kennenlernen der kulturellen, künstlerischen, historischen und gesellschaftlichen Denkmäler und Werte, im definierten Gebiet sind sie wie folgt: Archäologische Sehenswürdigkeiten Historische Denkmäler Museen und Galerien Regionale kulturelle Traditionen Regionale gastronomische Spezialitäten Sonstige Attraktivität des Fremdenverkehrs Diese Gegebenheiten bilden das Potenzial zur Bildung der grenzüberschreitenden regionalen Fremdenverkehrsprodukte, bzw. Voraussetzungen für kurzfristige Erholungsaktivitäten der Bewohner der umliegenden Regionen der Slowakei, Österreich und Ungarn. Aufenthalt in der Natur - Relax - „grüner Tourismus“ ist die am meisten verbreitete Form des Fremdenverkehrs in geeignetem Naturumfeld, wo die Teilnehmer ihre physischen und psychischen Kräfte regenerieren können. Es ist überwiegend passive Erholung: Aufenthalt und Spazierungen in der Natur Wissenspfade, Wiesen Kurorte, Spa und Wellness Besichtigung und Kennenlernen der Besonderheiten in der Natur Diese Gegebenheiten bilden ein Potential für die Schaffung eines internationalen Produktes des Fremdenverkehrs im Bereich Spa und Wellness, insbesondere unter der Voraussetzung, dass einige Zusatzdienstleistungen im Kurort Deutsch Altenburg und seiner Umgebung nachgerüstet werden. Es birgt ebenfalls das Potential für die Erschaffung der regionalen Produkte des Fremdenverkehrs, bzw. Voraussetzungen für kurzfristige Erholungsaktivitäten der Bewohner der umliegenden Regionen der Slowakei, Österreich und Ungarn. Aufenthalt in der Natur – aktiv (Sport) - „grüner Tourismus“ stellt hier die Betätigung im geeigneten Umfeld verbunden mit Sportaktivitäten. Es handelt sich hier um kein Leistungssport, sonder 98

UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. um Hobbysport zu Ergänzung oder Belebung des Erholungsaufenthaltes. Diese Tätigkeiten haben nicht nur auf die Kondition und Belastbarkeit des Organismus positive Auswirkungen, sondern tragen zur Entwicklung seiner Moral- und Willenskraft bei. Der Großteil der Sportaktivitäten stellt die Möglichkeit der Rückkehr zur Natur dar und somit ist zum Bestandteil des sog. sanften „grünen“ Tourismus. Das definierte Gebiet enthält Potential für z.B. folgende Sportaktivitäten: Wassersport (Rafting, Paddeln, Schwimmen ....) Radfahren Golf Motorloses Fliegen, Fallschirmspringen, Paragliding Wandern Reiten Fischen Jagen Sportschiessen Diese Gegebenheiten bilden das Potential zur Erschaffung der grenzüberschreitenden regionalen Fremdenverkehrsprodukte, bzw. Voraussetzungen für kurzfristige und längerfristige Erholung der Bewohner der umliegenden Regionen der Slowakei, Österreich und Ungarn. Der Angebot der neugestalteten Funktionen im grenznahen Gebiet potenziert und ergänzt den bestehenden Potential – siehe Kapitel Beschreibung des Lösungskonzeptes. Ländlicher Fremdenverkehr und Agrotouristik - „grüner Tourismus“ – es handelt sich hier um die Fremdenverkehrsformen, die mit dem Aufenthalt in der ländlichen Umgebung verbunden sind, die sich auf die Aktivitäten konzentrieren, die mit Naturerkennung und dem Leben in ländlichem Umfeld zusammenhängen (Gastronomie, Traditionen, Gewerbeproduktion, besondere Erlebnisse ua.). Ein Bestandteil des ländlichen Tourismus ist Agrotouristik, in der die spezifischen Tätigkeiten der Agrounternehmer, Farmen und landwirtschaftlichen Betrieben gemäß den örtlichen ökonomischen und natürlichen Voraussetzungen inkludiert sind. Der Tourist kann in der Farm wohnen und essen, sich frei bewegen, den Betrieb der Farm kennenlernen und falls er interessiert ist, an typischen Farmertätigkeiten partizipieren ( Mähen und Heutrocknen, Melken, Herstellung von Käse und Butter, Obstlese, Ernte, Pferdeumsorgen, Reiten, Kennenlernen der Tiere ua.). Agrotouristik stellt eine Ergänzung eines landwirtschaftlichen Betriebs dar und wir in der Regel auf: Tierzuchtfarm Landwirtschaftfarm Spezifischen Farm (Weinberge, Obstgärten und a.) realisiert. Wird die Agrotouristik auf den ökologisch wirtschaftenden Farmen entwickelt, so spricht man über Öko-Agrotouristik. In dieser Studie wird die Realisierung sämtlicher erwähnten Farmtypen sowohl im Nord- wie auch im Südteil des BAUM - Gebiets empfohlen, überwiegend auf slowakischem Gebiet - siehe Kapitel Beschreibung des Lösungskonzeptes. Man kann feststellen, dass die bestehenden Voraussetzungen einiger Gebietsteile bezüglich der Entwicklung des ländlichen Tourismus zurzeit überhaupt nicht genutzt werden, mit Ausnahme des Fremdenverkehrsangebots im Bereich Weinbau. Dies erfolgt jedoch separat auf dem österreichischen und separat auf dem slowakischen Gebiet. Die Region Marchfeld mit hochentwickelter landwirtschaftlicher Tradition, wie auch mit der Tradition der Pferdezucht birgt ein hohes Potential für die Entwicklung von internationalen Tourismusprodukten, ohne wesentlich investieren zu müssen. Ähnliche Situation ist im Gebiet um die Gemeinden Pama und Deutsch Jarhrndorf, wo das Angebot im Bereich Agrotouristik um die Sonderbewirtschaftung der für die Population der Großtrappe vorbehaltenen Flächen bereichert ist (zudem können diese Aktivitäten auch mit Beobachtung dieser einzigartigen Art verbunden werden).

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Wird ein gemeinsames Angebot im Bereich Weinbau und Sonderlandwirtschaft erschaffen, so kann man auf dem Fremdenverkehrsmarkt auch derartiges spezifisches regionales Produkt anbieten. Spezifische Formen des Fremdenverkehrs – es ist die Gewährung der spezifischen Dienstleistungen in Bezug auf einzigartige kulturelle, geschäftliche oder sportliche Veranstaltungen, bzw. Dienstleistungen, die für diese Region charakteristisch sind und in einem Dienstleistungspaket mit sonstigen Dienstleistungen inkludiert sind: Besichtigung von kulturellen und sportlichen Veranstaltungen Shoppingreisen Kongress-, Seminar- und Schulungsreisen Diese Formen des Fremdenverkehrs sind eindeutig ein Bestandteil der internationalen Produkte des Fremdenverkehrs und die Perspektive ihrer Entwicklung ist im Wesentlichen durch die Nähe der Städte Wien und Bratislava beeinflusst, die über die materiell- räumliche Voraussetzungen für das Organisieren von internationalen Veranstaltungen verfügen. Potential in diesem Bereich konnte wesentlich gesteigert werden, sobald im Angebot die Attraktivität der gesamten grenzüberschreitenden Region mit hineingenommen wird. Im Zusammenhang mit der Entwicklung des Fremdenverkehrs ist jedoch ein wesentlicher Aspekt zu berücksichtigen, und zwar die Tatsache, dass die Entwicklung des Fremdenverkehrs nicht nur auf das definierte Gebiet zu begrenzen ist, sondern als ein Bestandteil eines komplexen Netzes der Produkte auf der regionalen, nationalen und übernationalen Ebene zu verstehen sei. Sollte es gelingen, die Produkte BAUM als eindeutig spezifisch und hochwertig zu erschaffen, können sie zum Bestanteil des Angebots werden, der am Fremdenverkehrsmarkt platziert werden kann und dann auch ökonomische Effekte mit sich bringt.

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Bild 15 Konzept für BildungsTourismus

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Maßnahmenkatalog für die Auswertung des Potentials des BAUM – Raumes aus der Sicht des Fremdenverkehrs und der Naherholung Die Vorschläge im Bereich Fremdenverkehr sind insbesondere auf den bestehenden Potential des Raumes konzentriert, den man künftig ohne weitere besondere Finanzinvestitionen im Rahmen der vorgeschlagenen Arten des Fremdenverkehrs nutzen und aus den man dann auf der örtlichen, regionalen und internationalen Ebene vollwertige Produkte generieren kann. Entwurf der Gebietsanforderungen, die aufgrund der durchgeführten Überprüfungen ein Potential für die Entwicklung der einzelnen Typen des Fremdenverkehrs aufweisen, ist in Schemen verarbeitet, gemäß der Spezifizierung der einzelnen Typen des Fremdenverkehrs: Kennenlernen der Kultur und Geschichte – Schema 1 aus dem Ideenentwurf Aufenthalt in der freien Natur – Relax – „sanfter“ Tourismus Aufenthalt in der freien Natur – Aktiv (Sport) – „sanfter“ Tourismus Ländlicher Tourismus und Agrotouristik - „sanfter“ Tourismus Das präsentierte Potential ist zwecks Weiterentwicklung des Fremdenverkehrs notwendig über Managementmaßnahmen in handelbare Produkte ummünzen, die anschließend die gesamte Wirtschaftsentwicklung beeinflussen können. Die Änderung der funktionellen Nutzung des Gebiets betrifft insbesondere die bisher ungenutzte Gebiete entlang der Grenze, die wir für Aktivitäten nutzen wollen, wie Aufenthalt in der Natur und Erholung, mit geregelten sportlichen Betätigungen, die keinen negativen Einfluss auf die Schutzstufe haben. Diese Aktivitäten sind im Rahmen des „sanften“ Tourismus genutzt. Es sind Flächen bestimmt für: Neuen Biokorridor mit dem Entwurf des Mäanders des Wasserstroms – durch Wiederbelebung der ursprünglichen Donauarmen Gemeinsame Verbindung der Biokorridoren durch Ergänzung der Landschaftsgrünfläche Aufbau des neuen Autocampings mit der Anlegestelle für Personenschiffe auf der March Neue Verbindung für Fußgänger und Fahrradfahrer über den Fluss March im Bereich zwischen Markthof und Devín (Theben), wie auch mehrere Fahrradwege als Verbindung der bestehenden funktionelle Trassen Erneuerung des naturbelassenen Freibads, Anlegestelle und Freilichttheaters in Devín Neuer Stadtpark, naturbelassen mit Nutzung der Wasserelemente in Petržalka Neuer Golfareal und Outdoor-Sportart in Katastergebiet Jarovce Wiederherstellung des Areals der ehemaligen Fasanerie mit Anbindung an die neu entworfene funktionelle Grünflächen Entstehung der neuen Formen des Botanischen Gartens Einpflanzung der besonderen Produkten im Zusammenhang mit dem Schutz der einzigartigen Population von Großtrappe Errichtung des neuen Ökoparks Dunajské luhy (Donauaue) bei Rusovce, unter Nutzung der historischen Begrünung der Schlossumgebung in Danubia Park in Čunovo Durchführung des bereits projekt-technisch vorbereiteten Komplexes Danubia Park in Čunovo mit einer Fläche von 90 ha, mit Unterkunftseinrichtungen für Fremdenverkehr, mit Wasser- und Sportflächen, mit Einrichtungen für Wassersport, für traditionelle und seltene Outdoor- Sportarten, Reiterhof Ausbau des naturwissenschaftlichen Donau-Parkes als Bestandteil von Danubia Park in Čunovo Wassernahverkehr – Personalhafen und Anlegestelle für Kleinschiffe Danubia Park Revitalisierung des städtischen Waldparks Draždiak und der ehemaligen Schottergewinnungsanlage

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Diese vorgeschlagenen Aktivitäten sind bereits ein Bestandteil der für die Entwicklung des Fremdenverkehrs bestimmten Flächen – Aufenthalt in der freien Natur – Erholung und Aufenthalt in der Natur – aktiv (Sport).

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Bild 16 Konzept des „sanften Tourismus“ – Aufenthalt im Naturraum, Relax

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Entwurf der Produkte im Fremdenverkehr mit der Marke BAUM - Regional Im Zusammenhang mit dem bestehenden Potential des definierten Raumes BAUM und dem Vorschlag für neue Aktivitäten im Grenzgebiet wurden Ansätze zum Entstehung von neuer bzw. attraktiverer Gestaltung der bestehenden Produkte des Tourismus ausgearbeitet: Erholung in der Natur – „sanfter Tourismus“ (Gestaltung und Propagation der neuen Wissenspfade, Erholungswiesen mit der mobiliären Grundausstattung, Festlegung der Plätze für Pavillons, Vogelbeobachtungsstellen, Feuerstellen bzw. sonstiger Stellen für die Bereitung des Essens in der Natur ....) Phänomen des Wasser mit dem Aspekt der Sport- und Erholungsaktivitäten (Angebot der regelmäßigen Befahrungen von Donau und March, Ergänzung der Sportanlage in Jarovce und Čunovo/Danubia Park, Nutzung des revitalisierten Netzes der Donauufer – in gewissen Stelle die Möglichkeit Bootsfahrten zu machen, in anderen Stellen zu fischen, an wiederum anderen Stellen Nutzung für moderne Sportarten wie Gegenstromschwimmen oder Surfen u.a. ) Sport und Bildung (insbesondere im Zusammenhang mit FahrradTourismus) – Zusammenführen der verschiedene Cyklotrassen und ihre Hinführung in attraktivere touristische Lokalitäten mit den historischen oder natürlichen Einzigartigkeiten, wodurch kombinierte Produkte entstehen (Informationen über die kulturhistorische Denkmäler, die mit dem Fahrrad von beiden Grenzseiten gut zu erreichen sind, gemeinsame Aktivitäten verbunden mit dem Kennenlernen und Bildung in den Nachbarregionen ...) Agrotouristik mit Nutzung und Erweiterung der bestehenden Pferdefarmen (Reiterschulen, Reiten in der Natur, Hypotherapie, …), landwirtschaftlichen Agrofarmen uä. (Ergänzung der Wohn- und Verpflegungskapazitäten an den Farmen, Organisieren der Lese, verbunden mit weiteren Tätigkeiten, Schaffung von neuen Traditionen usw.) Tradition der Wein- und Ribiselanbau auf beiden Seiten der Grenze – Bildung eines Produkts mit Präsenation der Weinbautraditionen, Besichtigung der Weinbergen auf beiden Seiten mit der Vorstellung der regionalen kulturellen und kulinarischen Traditionen (aufeinander abgestimmte Veranstaltungen auf den beiden Seiten der Grenze, gemeinsames Vorstoßens auf den Fremdenverkehrmarkt, Schaffung von neuen Traditionen – regelmäβige Weinverkostungen in der Weinstraβe) Entwurf der Produkte im Fremdenverkehr mit der Marke VIE – BA – international Die Entwicklung des Tourismus ist nicht nur in den Intentionen des definierten Raumes zu verstehen, sondern als ein Bestandteil des komplexen Netzwerks der Produkte auf der regionalen und internationalen Ebene. In dem definierten Raum BAUM sind einige einzigartige Aspekte vorhanden, die mit Hilfe von guten Managermaßnahmen zu einem Bestandteil des Tourismusangebots auf der internationalen Ebene werden können. Die Autoren der BAUM -Studie haben einige neue Ansätze für die Nutzung des bestehenden Potentials hervorgehoben, bzw. seine Verbesserung anstrebten, und zwar ohne größere finanzielle Ansprüche, wie: Wasser in historischen Zusammenhängen - z.B. Produkt „Entdecken des Limes Romanus von der Donau aus“- Schifffahrt aus Passau nach Budapest mit dem Hintergrund des Kennenlernens und Besichtigung der Reste der römischen Grenzbefestigung und den zusammenhängenden archäologischen Funde (zwischen Passau und Budapest sind 30 archäologische Fundstellen Limes Romanus) Als Bestandteil des KongressTourismus – Wein- und Kulinarisch Traditionen mit örtlichem Folklore sowohl auf dem slowakischen als auch auf dem österreichischem Gebiet

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Bestandteil der Schiffsausflüge auf der Donau – in den Angebot nicht nur die historischen Sehenswürdigkeiten von Wien und Bratislava hineinnehmen, sondern auch den Hafen in Hainburg nutzen und die Schlösser und Naturattraktionen in der Umgebung zu besichtigen Tradition eines ländlichen Tourismus zu schaffen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Aufenthalt auf einer Öko- oder Tierfarm. Im Zusammenhang mit der Erweiterung des Angebots der Regionalprodukten im Tourismus und der damit verbundenen Erholung, entsteht im Rahmen der Nachfrage ein natürlicher Bedürfnis betreffend einer Erweiterung oder Ergänzung der bestehenden Tourismusdienstleistungen, und zwar insbesondere an den Orten mit konzentrierten Tourismusattraktionen (Restaurantdienstleistungen, Unterkunftskapazitäten uä.), die im Sinnen der bestehenden Gebietsplanunterlagen regional geregelt werden.

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Bild 17 Entwurf für die Entwicklung von AgroTourismus

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Sport und Körperkultur Zu den Bestandteilen der Körperkultur gehört:

Körperertüchtigung als eine gezielte Bildungstätigkeit, die sich insbesondere auf die Bewegungs- und Körperentwicklung des Menschen konzentriert – in den Schulen als Schulfach Sport als spezifischen, organisierten Bewegungswettkampf, mit dem Ziel, maximale Leistungen zu erreichen Touristik als Tätigkeitkomplex, verbunden überwiegend mit der Bewegung und Aufenthalt in der freien Natur, mit Kultur- und Erlebnisstätigkeit und fachlich- technischen Kenntnissen und Fertigkeiten Erholung in Bewegung wie Sporthallentätigkeit, orientiert auf aktive Erholung Bewegungskunst als Tätigkeitsgesamtheit, im Vordergrund ästhetische Körperbewegung verbunden mit Musik Die Möglichkeiten für die sportliche Betätigung in der BAUM – Region sind durch Anzahl der Sportplätze determiniert, die zur Verfügung stehen, durch ihre Qualität und Zugänglichkeit für die breite Öffentlichkeit. Im Entwurf des Gebietsplans des Hauptstadt der SR Bratislava sind Flächen der bestehenden Sporteinrichtungen spezifiziert, wie auch Flächen, die für die Entwicklung dieser Aktivitäten durch Ausbau von neuen Sporteinrichtungen vorbehalten sind. Im Jahre 2009 hat das Stadtrat der Hauptstadt der SR Bratislava einen „Raumgenerell für Sport und Erholung“ verabschiedet, in dem diese Agenda detailliert analysiert ist und der die Lösungsansätze und Maßnahmen zur Verbesserung der heutigen ungünstigen Situation beinhaltet. Das Hauptproblem bilden die ungenutzten ehemaligen Sportanlagen, die in Privatbesitz gekommen sind und der Besitzer erwägt keine Wiederaufnehme des Betriebs, da dieser angesichts der benötigten Investitionen nicht mehr rentabel ist. In den angrenzenden österreichischen Gemeinden ist im Verhältnis zur Besiedlungsdichte und Struktur der Bewohner entsprechende Aufmerksamkeit der Schaffung der Voraussetzungen für eine sportliche Betätigung der breiten Öffentlichkeit gewidmet. Gemäß den Forderungen der Bürger sind verschiedene Sportanlagen gebaut, bzw. die fehlenden Kapazitäten werden im Rahmen der städtischen Entwicklung nachgebaut. In der BAUM- Studie ist die Aufmerksamkeit insbesondere der Erschaffung der Bedingungen für sportliche Betätigung der breiten Öffentlichkeit gewidmet, und zwar durch Ergänzung der Sportflächen in der Grenzregion und durch Entwurf der Nutzung derjenigen Gebiete, die an den geplanten Stadtpark angrenzen. Weiters wird mit der Erweiterung der Fahrradwege gerechnet und das Potenzial für die Erholung der Bewohner und der spezifischen Produkten des Fremdenverkehrs festgelegt, die im Rahmen eines spezifischen Fremdenverkehrsart „ Aufenthalt und Erholung in der Natur – aktiv“ als ein Bestandteil des grünen und schonenden Fremdenverkehrs präsentiert werden.

3.13. Das historische Kulturerbe des Gebietes Das Kulturerbe ist ein Komplex von materiellen und immateriellen Dokumenten über die schöpferische Tätigkeit des Menschen und die Entwicklung der Menschengesellschaft von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart mit Bezug auf den historischen und kulturgesellschaftlichen Wert dieser Dokumente. Das Kulturerbe ist der Gegenstand der internationalen Vereinbarungen über den Schutz des Kulturerbes, des architektonischen wie auch des geologischen Erbes. In das materielle Kulturerbe gehören Denkmäler, die eine materielle Beschaffenheit haben, d. h. es ist ein Werk der menschlichen Tätigkeit oder ein Gegenstand, der an die Vergangenheit erinnert (Gebäuden, Juwelen, Gegenstände für die alltägliche Benutzung, Münzen usw.). Auf dem Gebiet der Slowakischen Republik ist das historische Kulturerbe, dessen untrennbarer Bestandteil des Denkmalfonds und das im Sinne des Gesetzes Nr. 49/20025 des Gesetzesblattes vom 19. Dezember 2001 über den Denkmalfondsschutz in späterer Fassung Nr. 479/2005 des Gesetzesblattes, des 108

UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Gesetzes Nr. 208/2009 des Gesetzesblattes und des Gesetzes Nr. 262/2011 des Gesetzesblattes geschützt wird – das Denkmalschutzgesetz. In Österreich ist der Denkmalschutz im §3 Abs. 4 des Bundesgesetzes vom 9.25.1923 des Bundesverordnungsblattes geregelt (Gesetz Nr. 2/2008 über den Denkmalfondsschutz), in der Fassung des BGBI Nr. 170/1999 und der Bundesgesetzessammlung, Nr. 2/2008 des Bundesdenkmalamtes, das die Liste der Denkmalschutzobjekte veröffentlicht. Es ist ausdrücklich angeführt, dass diese Liste nicht rechtsverbindlich ist. Die Struktur der Denkmalpflege im Sinne der slowakischen Gesetzgebung wird folgendermaßen aufgeteilt: historische Siedlungsstrukturen, historische Landschaftsstrukturen, historische Objekte.

Historische Siedlungsstrukturen sind: archäologische Standorte, Weltkulturerbe, Denkmalreservationen, städtische Denkmalreservationen, Denkmalreservationen der Volksarchitektur, Denkmalzonen, erklärte Denkmalzonen, entworfene Denkmalzonen (im Bewilligungsprozess), ausgewählte Tipps für Denkmalzonen, Komplexe der Denkmalschutzobjekte, Freilichtmuseen.

Historische Landschaftsstrukturen sind: historisches Grün (Denkmalschutzparkanlagen).

Historische Objekte sind: Nationale Kulturdenkmäler.

Die kulturhistorischen Gegebenheiten des definierten BAUM-Gebietes bildeten im Prinzip Niederungsgebiete im Donau-Umland gekreuzt mit den Gebirgen des Alpen-Karpaten-Korridors. Während auf den Niederungsgebieten die Forstwirtschaft und die Landwirtschaft entwickelt wurden, am Fuß des Gebirges war es vor allem der Weinbau. Diese besonders günstigen Landschaftsbedingungen bildeten die Siedlungsstruktur, wovon die städtebaulichen und architektonischen Denkmäler zeugen. Im definierten BAUM-Gebiet befindet sich vorläufig in der Liste des UNESCO-Welterbes kein immaterielles Kulturdenkmal, für die Eintragung in die Liste werden allerdings folgende ausgewählte Tipps vorgeschlagen: Limes Romanus – römische Antike-Denkmäler der Donau entlang als ein internationales Projekt (sie umfassen die archäologische Lokalität in Bad Deutsch Altenburg und Gerulata in Rusovce), das Chatam Sófer-Denkmal in Bratislava (außerhalb des definierten Gebietes).

Im Rahmen der Siedlungsstruktur sind folgende Lokalitäten mit nationalen Kulturdenkmälern von größter Bedeutung: das Schloss-Areal in Čunovo, die Burg Devín, das Römische Militärlager Gerulata,

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. das Schloss in Rusovce.

Die geschützten Parkanlagen im BAUM-Gebiet: der Park in Rusovce, die Fasanerie (Bažantnica) in Jarovce, Janko Král-Stadtpark, Schlosspark in Kittsee, Park Schlosshof.

Im geschützten Gebiet sind sehr viele geschützte historische Objekte, deshalb führen wir nur ein Komplex von Daten für einzelne Teile des BAUM-Gebietes an:

Stadt/Land Stadtteil/Gemeinde Zahl der historischen Anmerkung Objekte Bratislava Záhorská Bystrica 20 Bratislava Devínska Nová Ves 11 2 NKP (= Nationalkulturdenkmal) Bratislava Devín 58 Archäologische Fundstätte, 4 NKP Bratislava Karlova Ves 16 4 NKP Bratislava Petržalka 15 5 NKP Bratislava Jarovce 2 2 NKP Bratislava Rusovce 7 archäologische Fundstätte, 5 NKP, Denkmalzone Bratislava Čunovo 3 1 NKP Niederösterreich Marchegg 20 Schloss Marchegg, Schlosspark, Stadtmauer Niederösterreich Lassee 8 Niederösterreich Engelhartstetten 18 Schlosshof + Park, Schloss Niederweiden Niederösterreich Eckartsau 12 Schloss Eckartsau Niederösterreich Hainburg a. d. Donau 55 Stadtmauer, Fischertor, Burgruine Niederösterreich Bad Deutsch-Altenburg 6 archäologische Fundstätte Niederösterreich Wolfsthal 6 Niederösterreich Hundsheim 7 Niederösterreich Berg 4 Niederösterreich Prellenkirchen 12 Burgenland Edelstal 1 Burgenland Kittsee 16 Altes Schloss, Neues Schloss + Park Burgenland Pama 4 Burgenland Deutsch Jahrndorf 5 Spolu objektov 318

Ein untrennbarer Bestandteil des Kulturerbes sind auch die Kultureinrichtungen und Kulturveranstaltungen, die die Bedeutung der BAUM-Region unterstreichen – Museen, Galerien und selbständige spezialisierte Objekte mit Expositionen, die sich auf dem definierten Gebiet auch befinden. Das Kulturerbe und der Denkmalfonds sind für die Tätigkeiten im Wirtschaftsbereich der Region wie auch für die Entwicklung des Tourismus von großer Bedeutung.

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3.14. Verkehr Der aktuelle Stand und die Ausgangspunkte für den Entwurf des Konzeptes im Verkehr-Bereich

Im BAUM-Gebiet befindet sich die Kreuzung wichtiger europäischen Transportstraßen in Richtung Ost-West und Nord-Süd. Es ist ein Grenzgebiet von drei selbständigen Staaten, durch die ein Autobahnnetz führt: die ungarische A1, die slowakischen D2 und D1, die österreichische A4 und die neue Verbindung durch die A6. In Zukunft wird durch das BAUM-Gebiet auch die Verbindung der österreichischen Schnellstraße S8 mit der slowakischen Autobahn D4 führen. Wichtig für die Verkehrsverhältnisse ist vor allem die Nähe der zwei Hauptstädte Wien und Bratislava. Die Beziehungen zwischen beiden Städten haben sich zur Zeit intensiviert, deshalb ist es immer mehr wichtig einen geeigneten öffentlichen Verkehr zwischen Wien und Bratislava zu sichern, der auch dem Zwischenraum mit kleineren das Hinterland beider Städte bildenden Gemeinden dienen wird. Die wichtigste Priorität im Verkehr-Bereich ist es die Strategie für die Dezentralisierung des Verkehrs zu verstärken und die ökologischen Verkehrsverbindungen zu optimieren, sodass die Präferenz des öffentlichen Personenverkehrs in folgender Form erreicht wird: die Reduzierung der Intensität des Straßenverkehrs, die Erhöhung der Intensität des öffentlichen Schienenverkehrs – der Eisenbahn und der Straßenbahn, die Ausnutzung der bestehenden Eisenbahn- und Straßenbahnstrecken und ihre Einbindung in das System des integrierten Verkehrs, die Ausnutzung des flexiblen öffentlichen Verkehrs – Sammeltaxis, Kleinbusse u. ä. die Schaffung der Voraussetzungen für die Anwendung der ökologischen Verkehrs-Formen, o der Schiffsverkehr im Rahmen der Wasserflüsse, o ganzjähriger Schiffverkehr an der Donau, o Radwege, o Fußgängerverbindung zwischen Grenzsiedlungen.

Lösungsentwurf Die Region BAUM ist eine wichtige „Kreuzung“ von diversen Verkehrsarten in Mitteleuropa. Das internationale Autobahnnetz ist gröβtenteils fertig, mit Ausnahme der künftigen Schnellstraβe S8 und der Autobahn D4. Der Schienenverkehr in der Region verfügt über ein relativ dichtes Netz, das in der Zukunft modernisiert und um neue aktuelle lokale Verbindungen ergänzt werden soll. Der Schienenverkehr – Eisenbahn, Straβenbahn und ihre „tram-train“-Verbindung kann in der Region als eine hoch effiziente und stadtnahe Verkehrsart genutzt werden. Wir schlagen vor, die Straβenbahnlinie in Petržalka mit der Eisenbahnlinie Bratislava-Rajka zu verbinden und die Eisenbahnlinie im Abschnitt Petržalka-Rusovce zweigleisig zu gestalten sowie in der Station Rusovce Bahnsteige zu errichten. Vor der Eisenbahnstation soll ein PKW-Parkplatz mit genügender Kapazität gebaut werden. Durch eine geeignete Parkplatz-Politik der Stadt und die Einführung des Verkehrssystemes „tram-train“ kann der individuelle Automobilverkehr, der aus dem südlichen Gebiet nach Bratislava kommt, reduziert werden. Zugleich soll das Schienenverkehrssystem für Verkehrsbedienung von anderen Entwicklungsgebieten durch allmähliche Errichtung von weiteren Stationen in Rusovce (Vývojová Straβe), Jarovce und Petržalka im entstehenden Teil Južné Mesto genutzt werden. Falls die technischen Probleme mit den drei Traktionen gelöst werden, schlagen wir vor, in das tram-train-System auch die Grenzgemeinden in Ungarn (Rajka) und Österreich (Kittsee) einzubinden.

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Der Schiffsverkehr wird heute nicht nur für Gütertransport sondern auch im Tourismus an der Donau genutzt. Diese Studie schlägt weitere Nutzung des Schiffsverkehrs für den öffentlichen Personenverkehr an der March und der Donau in der BAUM-Region vor. Die BAUM-Region verfügt über ein relativ dichtes Netz an internationalen Radwegen (die Mehrheit davon in Österreich). Im Rahmen der Studie wird vorgeschlagen, die lokalen Radwege für die Alltags- und Wochenenderholung auszubauen. Die grenzüberschreitenden Fuβwege müssen mit anderen Verkehrsarten kombiniert (Straβen, Radwege) oder nur für akzeptable Entfernungen entworfen werden. Wir schlagen einige solche Verbindungen zwischen den beiden Seiten vor. Es werden neue Grenzübergänge für diverse Verkehrsarten vorgeschlagen – Fuβwege, Radwege, lokale Straβen, Fähre, Brücken. Sämtliche bestehende und entworfene Grenzübergänge sind im Grafischen Teil dargestellt.

Wasserverkehr: Die Probleme des ganzjährigen vollwertigen Schiffsverkehrs an der Donau sowie die möglichen Lösungen sind im Kapitel 2.4 beschrieben. wir schlagen vor den öffentlichen Personenverkehr an der Donau und an der March an die internationalen Radwege und Fußgängerstrecken mindestens im Rahmen der Sommer-Saisson anzuschließen (Entwurf – siehe den grafischen Teil), wir schlagen vor den touristischen Wasserverkehr an der Donau und an der March mit mehreren Anlegestellen in der BAUM-Region: o Anlegestellen an der Donau - Eckartstau, Carnuntum, Stopfenreuth, Devín, Karloveská zátoka, PKO-River Park, Lodenica SVK (Viedenská cesta), Eurovea, Ovsište, Jarovecké rameno, Danubia Park – Čunovo, Hamuliakovo (liegt nicht mehr im definierten Gebiet), o Anlegestellen an der March - Marchegg, Devínske Jazero, Schlosshof, Devínska Nová ves, Devín, o Peronenhafen für kleine Schiffe (Kapazität 120 Schiffe) im Komplex Danubia Park.

Straßenverkehr: Das Ziel der Lösung im Bereich Straßenverkehr: ein komplexes System des Verkehrs am ganzen definierten Gebiet einführen und nach neuen geeigneten Strecken der Straßenverbindung der Grenzsiedlungen mit den Städten Bratislava und Wien suchen (siehe die Zeichnung),

o lokale Verbindung Rusovce – Deutsch Jahrndorf o lokale Verbindung Rajka – Deutsch Jahrndorf o lokale Verbindung Petržalka – Kittsee o lokale Verbindung Petržalka – Berg die Autobahnen D2 und D4 im Abschnitt Petržalka – Grenze mit Ungarn und Petržalka – Záhorská Bystrica als eine Stadt-Autobahn mit der Anbindung der umliegenden Stadteilbebauung an die Autobahnen nutzen, womit die Frage des „Ringes und des Anschlusses“ der Stadteile Rusovce, Jarovce, Čunovo, Devínska Nová Ves gelöst wird, o Errichtung eines neuen Autobahnkreuzes an der Grenze der Katastergebiete Rusovce und Čunovo, wodurch die Autobahn D2 als eine Umfahrung vom Stadteil Rusovce und zugleich als ein optimaler Zugang zum Stadtteil Čunovo genutzt werden kann, o auch weitere Autobahnabschnitte als Stadt-Autobahn nutzen: . Autobahn D4 in der Gesamtlänge

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. . A6 zwischen Staatsgrenze und Ausfahrt Kittsee ein Straßennetz entwerfen, sodass die Anbindung an die bestehende Gebietsbebauung mit dem Schwerpunkt auf die gesamte Ökologie in Anbindung an andere Verkehrsarten (öffentlicher Schienenpersonenverkehr, Radwege, Fußgängerstrecken) gesichert wird,

o lokale Straβenverbindungen mit Rad- und Fuβwegen ergänzen o lokale Eisenbahnverbindungen mit Rad- und Fuβwegen kombinieren die geplante Straßenverbindung über die March schaffen, was eine wichtige künftige Verbindung beider Teile der BAUM-Region im nördlichen Teil des Gebietes darstellt. Vorgeschlagen wurde hier die Verbindung der slowakischen Autobahn D4 mit der Schnellstraße S8 auf der österreichischen Seite, was nach 2020 realisiert werden sollte, o Ergänzung eines lokalen Rad- bzw. Fuβweges Verschiebung des Transitverkehrs ins Straßennetz höherer Kategorien wird nach dem Ausbau der Autobahn D4 und ihres Anschlusses an die Schnellstraße S8 durchgeführt, die Verbindung des Straßennetzes mit den anliegenden Grenzsiedlungen in der Ungarischen Republik, in Niederösterreich und in Burgenland entwerfen (siehe den grafischen Teil).

Flugverkehr: Im definierten Gebiet befinden sich zwei Flugplätze: der Agro-Flugplatz Rusovce – mit der Nutzung des Agro-Flugplatzes für das Sportfliegen bzw. als Heliport ist nicht zu rechnen, da sich der Flugplatz in der Nähe des bebauten Siedlungsgebietes befindet; wir schlagen vor, die Fläche für andere Sport- und Erholungszwecke zu nutzen, z.b. Fliegen der Flugzeugmodelle der Flugplatz an der Grenze der Katastergebiete Hundsheim und Prellenkirchen – zur Zeit für Sportfliegen genutzt, wir schlagen keine Änderung dieser Funktion vor Im Zusammenhang mit der vorbereiteten Sanierung des Schlosses in Rusovce und seinem Umbau für Repräsentationszwecke für den Staatspräsidenten der Slowakischen Republik erwähnt man auch die Möglichkeit der Nutzung des Flugplatzes für einen Heliport. Wir empfehlen, den Heliport im Rahmen des breiteres Schlossareals zu errichten. In der Nähe des definierten Gebietes befinden sich zwei internationale Flughäfen Bratislava und Schwechat. Der internationale Personenflugverkehr für die gesamte BAUM-Region wird vorwiegend vom Flughafen Schwechat abgewickelt, was im südlichen Teil der Region zu einer übermässigen Belastung des Straβenverkehrs führt, da im nördlichen Teil bis jetzt keine entsprechende Straβenverbindung besteht. Der Ausbau von D4 und S8 – der nördlichen Umfahrung von Wien – wird die Straβenverbindung zum Flughafen optimieren.

Radverkehr: Im Entwurf wurden die wichtigsten Mängel im Radwegenetz ergänzt und beseitigt: die Verbindung der internationalen, regionalen und örtlichen Radwege auf beiden Grenzseiten, die Ergänzung des fehlenden Radwegenetzes auf allen Ebenen:

o Berg – Petržalka o Berg – Kittsee – Petržalka Juh o Deutsch Jahrndorf – Rusovce o Zentrum der Region BAUM (grüne Achse) – Rajka o Hundsheim - Prellenkirchen – Pama o Devínska Nová Ves – Lassee

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. o Devínska Nová Ves – Marchegg o weitere lokale Verbindungen an der österreichischen und slowakischen Seite Die genaue Trassierung des entworfenen Radwegenetzes ist aus dem grafischen Teil der Städtebaulichen Studie klar. Außerdem empfehlen wir in den detaillierteren Stufen der Projektdokumentation selbständige Radfahrspuren und Kreuzungsübergänge wegen Sicherheit und einer vollkommenen Verbindung des Radwegenetzes in der Region zu schaffen.

Fußgängerverkehr: Es wird eine Ergänzung der Fuβwegverbindungen zwischen den Grenzgemeinden mit vernünftigen Entfernungen, meistens in der Kombination mit Radwegen, vorgeschlagen: die Hauptfußgängerstrecken werden so entworfen, damit sie auf kürzeste Entfernung und logisch die aus der Sicht des Tourismus interessantesten Lokalitäten und die meist frequentierten öffentlichen Räume der slowakischen und österreichischen Gemeinden verbinden, bei der Trassierung neuer Fußgänger- und Tourismusverbindungen im maximalen Maß die historischen Strecken der Fußgängerverbindungen ausnutzen. Wir schlagen folgende Verbindungen vor:

o Revitalisierung der alten Allee zwischen Kittsee und Fasanerie. Siehe Grafischer Teil. o Revitalisierung des Fuβweges aus Kittsee nach Petržalka o Fuβweg Marchegg – Devínska Nová Ves o Fuβweg Devín - Markthof

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Bild 18 Die entworfenen Verbindungen und Ergänzungen der Radwege in der BAUM-Region

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Öffentlicher Personenverkehr Schienenverkehr Breitere Zusammenhänge Im Rahmen breiterer Zusammenhänge ist für die BAUM-Region das geplante TEN T-Projekt von großer Bedeutung. Zur Zeit der Erarbeitung der Vergabe dieser Studie war noch die südliche Trassierung der internationalen Eisenbahnverbindung TEN T von Wien nach Bratislava, über Petržalka und unter der Donau, aktuell. Heute rechnet man mit der südlichen Route nicht mehr. Genehmigt und von der österreichischen Seite vorbereitet ist die nördliche Route. Im Rahmen dieses Projektes wird der Ausbau und die Elektrifizierung der Eisenbahnstrecke ÖBB 117 auf der österreichischen Seite Wien-Stadlau- Marchegg-Staatsgrenze AT/SK-Devínska Nová Ves-Hauptbahnhof Bratislava entworfen. Das Projekt ist in einige Etappen aufgeteilt und wird in den Jahren 2014 – 2028 realisiert: die Auflösung der bestehenden nicht elektrifizierten eingleisigen Bahnstrecke und parallel mit ihr der Ausbau einer neuen modernisierten elektrifizierten Schiene, die Erhöhung der Geschwindigkeit auf Vmax = 160 km/h in den Abschnitten: - Wien Erzherzog Karlstraße – Flugfeld Aspern, - Siebenbrunn – Leopolsdorf – Schonfeld – Lassee - Marchegg – Staatsgrenze AT – SK

Zum Projekt gehört auch: Neue Eisenbahnbrücke über die Moravu für die zweite Schiene Modernisierung dieser Linie bis zur Station Devínska Nová Ves Die gegebene Investition erhöht wesentlich die Attraktivität der BAUM-Region im breiteren Kontext und verbessert die Verkehrserreichbarkeit der Region im europäischen Maßstab. Lösungsentwurf Geschichte – Preßburger Eisenbahn Bereits in der römischen Zeit führte der Donau entlang eine wichtige Handelsstraße, die später auch als Poststrecke gedient hat. Auch wenn die Pläne für den Eisenbahnbau bereits im 19. Jahrhundert existierten, wurde der Bau der berühmten Eisenbahn erst in den Jahren 1911 bis 1914 realisiert. Im Februar 1914 fand die erste Fahrt des elektrischen Zuges, der in der Station Wien Großmarkthalle startete und durch Schwechat, Fischamend, Petronell, Hainburg, Wolfsthal und Kittsee nach Bratislava führte. Die Zielstation war damals in Preßburg am Krönungshügel (der heutige Ludovít Štúr Platz). Die Zugfahrt war in den letzten Jahren der K&K Monarchie sehr beliebt und die Reisen am Abend ins Theater in Wien oder zum guten Mittagessen in Preßburg wurden fast legendär. Nach fünf Jahren des Bahnverkehrs wurde zur Endstation aufgrund neuer geopolitischen Verhältnisse die Station in Kittsee. Die Verbindung mit Bratislava sicherte die neu errichtete Straßenbahn Nr. 6. Ab 1945 wurde zur Zielstation der Preßburger Eisenbahn die Gemeinde Wolfsthal. Entwurf: Im Schienenverkehr wird vor allem die Entwicklung des Eisenbahn- und Straßenbahnverkehrs entworfen, und zwar auf folgende Art und Weise: mit der Verbindung der einzelnen Schienenbauten von der österreichischen Seite in die Slowakei (Verbindung Wolfsthal – Petržalka – Bratislava), mit dem Betreiben des Schienenverkehrs in Form des öffentlichen Personenverkehrs im Anschluss an die dominanten Radwege- und Fußgängerstrecken.

Der Straßenbahnverkehr verkehrt heutzutage durch die Mitte aller Stadtteile mit Ausnahme von Petržalka. Ausgenommen Petržalka verbindet die Straßenbahn in vier Radialrichtungen alle großen Siedlungen mit dem Stadtzentrum. Nach dem Ausbau der fehlenden Strecke nach Petržalka wird die Straßenbahn der Stadt Bratislava mit großen Kapazitätsmöglichkeiten komplex dienen. 116

UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Der Ausbau der Straßenbahnstrecke nach Petržalka im Rahmen der Parameter beider Spurweiten, d. h. der „engen Spurweite“ (1000 mm) und der „normalen Spurweite“ (1435 mm), hat die Basis für die Schaffung einer neuen modernen Direktverbindung der Stadt Bratislava mit anliegenden Regionen, bzw. einer Verbindung der Regionen untereinander durch das System „tram-train“ geschaffen. Dieser Ausbau hat die Basis für die mögliche Zusammenfügung der Straßenbahn und der Eisenbahn in ein System geschaffen. Auf den elektrifizierten Strecken werden leichte Schienenfahrzeuge verkehren, die die Straßenbahn- wie auch die Eisenbahnschienen benutzen werden können. So wie der Straßenbahnverkehr in vier Radialrichtungen durch die Mitte aller großen Siedlungen führt, führt der Eisenbahnverkehr an ihrer Peripherie sogar auch zu den kleineren Siedlungen (Devínska Nová Ves, Dolné Hony). Durch den Ausbau der neuen Straßenbahnstrecken: Zentrum von Bratislava – Petržalka Süd, Dúbravka – Devínska Nová Ves, Krasňany – Zlaté piesky – . und durch ihre Einbindung in die Eisenbahnstrecken Bratislava – Dunajská Streda, Petržalka – Kittsee, Petržalka – Rusovce- Rajka, Rača – Pezinok, Bratislava – Devínska Nová Ves, schafft der Schienenverkehr in Zukunft ein attraktives Trägersystem des öffentlichen Personenverkehrs, und nach der Beendung von weiteren breiteren Anbindungen an den individuellen Automobil- und öffentlichen Busverkehr auch ein Trägersystem des Verkehrs in erweiterter Region. Das neue System ermöglicht neue Umsteigeterminals zwischen der Eisenbahn und den anderen Formen des öffentlichen Personenverkehrs und so kann der öffentliche Personenverkehr auch die Funktion des regionalen Verkehrs ausüben. Durch den Ausbau neuer Haltestellen in den Siedlungen bietet dieses System neue Möglichkeiten des alltäglichen Verkehrs zu den Schulen, zur Arbeit und Freizeitaktivitäten für die ganze BAUM-Region und die umliegenden Gemeinden von Bratislava. Aus dem ökologischen Aspekt kommt es zur Schall- und Emissionsreduzierung durch den Ersatz des großen Anteiles am Busverkehr und am individuellen Automobilverkehr durch die Personenbeförderung mit elektrifizierter Schienenstrecke. Aus der Sicht des Verkehrs wird die gegenwärtige Belastung des Straßennetzes örtlicher Bedeutung – vor allem des schweren Busverkehrs – reduziert. Das bringt auch die Verbesserung der Verkehrssicherheitssituation mit sich. Bei der gewünschten und nachweisbar erforderlichen Intensivierung der gegenseitigen Verbindungen im definierten Gebiet der Slowakei und Österreichs spielt der öffentliche Personenverkehr eine wichtige Rolle. Seine grundsätzlichen qualitativen Kennziffern sind die Schaffung der erforderlichen Verbindungen, die Sicherung der Regelmäßigkeit und das Angebot der Beförderungskapazität. Die Problematik des öffentlichen Personenverkehrs wird hier in der Ebene des Straßenverkehrs und des Eisenbahnverkehrs bewertet – sie ergänzen sich gegenseitig und sind gegenseitig an sich angebunden. Im öffentlichen Personenverkehr des definierten Gebietes kann eine bestimmte Rolle auch die Wasserbeförderung mit der Ausnützung des Naturpotenzials, welches die Flüsse March und Donau anbieten, spielen. Eisenbahnverkehr Der Verbindung der Hauptstadt der Slowakischen Republik und des Grenzgebietes auf der österreichischen Seite ist durch den regelmäßigen Eisenbahnverkehr auf der Strecke Bratislava – Hauptbahnhof, Devínska Nová Ves, Marchegg weiterhin nach Wien und auch in Richtung Bratislava – Petržalka, Kittsee, Pama, Gattendorf, Parndorf, Bruck an der Leitha, Wien Hauptbahnhof befriedigend gesichert. In allen Zügen gilt ein Sonderermäßigungstarif, sgn. EURegio Special, mit der Möglichkeit der Benutzung des öffentlichen Personenverkehrs in Bratislava, bzw. in Wien mit einer und der gleichen Fahrkarte. Bei der Bewertung einer tieferen Einbindung der Region in die von der Eisenbahn geleisteten Dienstleistungen befassten wir uns mit dem Gedanken der Erneuerung der alten Preßburger Bahn in Form 117

UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. ihrer damaligen Strecke. Die historische Strecke endet heutzutage in der Sargstation in Wolfsthal und betrieben wird sie in Richtung Schwechat und Wien als S7-Linie im Rahmen der ÖBB-Regionalzüge. Wegen Bebauung und veränderter Ausnützung der Grundstücke in Wolfsthal in dieser Zeit kann man leider nicht mehr mit der Erneuerung dieser Strecke rechnen. Die Revitalisierung des österreichischen Grenzgebietes und der Idee der Pressburgerbahn kann man allerdings durch die Abbeugung von der historischen Eisenbahnstrecke erreichen. Es wird die Verlängerung der heutigen S7 Wien - Wolfsthal über Berg nach Kittsee und der Anschluss an die bestehende Strecke Bruck an der Leitha – Parndorf – Kittsee – Petržalka entworfen. Diese Strecke könnte von groβer Bedeutung sein, sie kann z.B. Bratislava mit dem Flughafen Schwechat oder die zwei Flughäfen Bratislava und Schwechat verbinden. In der Studie wird nicht vorgeschlagen, das bestehende bzw. ergänzte radiale System der Trassierung des Schienenverkehrs mit dem Quer(Kreis-)-System der Eisenbahn zu kombinieren. Wir schlagen einen flexibleren Busverkehr mit Umsteigemöglichkeiten zwischen beiden Systemen vor.

Offentlicher Straßenpersonenverkehr Die Charakteristik des örtlichen Busverkehrs ist auf beiden Seiten unterschiedlich. Während sich auf der österreichischen Seite um einen typischen Regionalverkehr handelt, der seitens VOR (Verkehrsbund Ost Region) geregelt wird, ist es in der Hauptstadt der Slowakischen Republik der standardmäßige städtische Personenverkehr und wird seitens des Magistratsamtes geregelt. Bei der Befriedigung und bei der Erfüllung der Bedürfnisse im Rahmen der Beförderungsverhältnisse zwischen beiden Staaten hat die Buslinie des Stadtverkehrs im Grenzgebiet eine spezifische Aufgabe. Aufgrund der von zuständigen Ministerien der SK und Österreichs verkehren die Busse der Buslinie Nr. 901 zwischen Bratislava und dem Bahnhof Wolfsthal ab dem 24. Mai 2008. Nach dem guten Empfang seitens der Öffentlichkeit und einer klaren Bestätigung der Richtigkeit dieses Pilotprojektes ist es ab dem 27. Juni 2009 zur Verlängerung der Linienstrecke bis nach Hainburg an der Donau gekommen. Die Busse verkehren täglich in einstündigen Intervallen, wobei die Binnenbeförderung ausgeschlossen ist. Die Fahrkarten (auch die Rückfahrkarten) kann man entweder im Automat auf der Haltestelle in der Endstation bei Most SNP (Brücke des Slowakischen Nationalaufstandes) in Bratislava oder beim Busfahrer kaufen. Mit Rücksicht auf die bisherigen Erfahrungen hat die Buslinie Nr. 901 ihre Rechtfertigung bei der Ausübung der Funktion der aktiven grenzüberschreitenden Personenbeförderung. In den letzten Jahren erscheint immer wieder die Anforderung an die Verbindung Bratislava – Kittsee, wozu auch der massenhafte Umzug der Slowaken in diese Gemeinde beigetragen hat. Zu der Einführung der internationalen Buslinie ist es bisher nicht gekommen und zwar wegen Befürchtungen vor erhöhter Verkehrsintensität im Rahmen der Verbindungslinie der Kopčianska Straße in Petržalka und der Preßburger Straße auf der anderen Seite. Wegen Erhaltung der Verkehrsberuhigung steht hier die Verkehrsbeschilderung „Einfahrt für alle Fahrzeuge außer dem öffentlichen Verkehr, den Landwirtschaftsfahrzeugen und den Radfahrern verboten“. Ein anderer Grund dafür und eigentlich auch eine relevante Einwendung ist es, dass zwischen Petržalka und Kittsee der Eisenbahnverkehr in regelmäßigen einstündigen Intervallen und mit freier Kapazität zur Verfügung steht und es könnte so zur Verdoppelung kommen. Trotzdem, aber auch mit Rücksicht auf die exzentrische Lage der Station Kittsee gegenüber des zentralen Teiles der Gemeinde, wird vorgeschlagen eine neue internationale Buslinie auf der Strecke Bratislava – Petržalka (Endhaltestelle im Bereich des Celomestské centrum – Stadtzentrum am rechten Donauufer), Einsteinova Straße, Jantárova Weg (Berührung mit der Straßenbahnstrecke des ersten Abschnittes des Trägersystems), Panónska Weg, Bratská Straße, Kopčianska Straße, Kittsee, Jarovce mit der Beendung am neuen Entwicklungsgebiet, eventuell erst in der Südstadt von Petržalka einzuführen (zur Zeit geplante neue Siedlungsform mit diversen Dienstleistungenseinrichtungen). Hier könnte es wieder zur Berührung mit der Straßenbahnstrecke auf der Endhaltestelle nach der Inbetriebnahme ihres 2. Abschnittes kommen). Die von uns entworfene Straβenverbindung Deutsch Jahrndorf – Rusovce und Deutsch Jahrndorf – Rajka würde auch den anderen Stadtteilen (Rusovce, Čunovo) sowie den benachbarten Gemeinden die 118

UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Mölichkeit geben, an einem System des kreisförmigen öffentlichen Personenverkehrs (Pama, Deutsch Jahrndorf, Rajka) zu partizipieren, und dadurch neue Impulse zu bekommen.

Öffentlicher Wasserpersonenverkehr Für standardmäßig wird auch das Betreiben des Schiffverkehrs im integrierten System des öffentlichen Personenverkehrs gehalten. Neben dem Ausbau geeigneter Anlegestellen an der March und an der Donau wie auch der Auswahl des Betreibers und der Sicherstellung der technischen Infrastruktur der Hafengelände, bleibt die Frage der Tarifangelegenheiten offen. Danach wird der Effekt des Schiffverkehrs im regelmäßigen öffentlichen Personenverkehr nur noch von den Schifffahrtsbedingungen abhängig sein, die unter Umständen auch beschränkt sein können (Wasserspiegelstand an beiden Flüssen). Die Einführung des Schiffpersonenverkehrs muss als ein Bestandteil des öffentlichen Stadtpersonenverkehrs im Grenzgebiet AT – SK eher im Rahmen der Freizeitaktivitäten (Erholung, Sport) wahrgenommen werden. Es gilt allerdings, dass sich der Schiffverkehr gegenüber dem Automobilstraßenverkehr im Zentrum von Bratislava auch in die Konkurrenzposition umkippen kann. Im Rahmen des in dieser Form erweiterten Netzes des öffentlichen Personenverkehrs bietet der Schiffverkehr interessante bis nicht traditionelle neue Verbindungen an. Die US BAUM schlägt ein Netz von Anlegestellen an der Donau mit einer Verbindung mit der March bei Devín vor. Die Anlegestellen sind im obigen Text genannt und im Grafischen Teil dargestellt.

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Statischer Verkehr Wir führen hier die Abschätzung der Parkplatzzahl für die entworfenen Einrichtungen. Wir möchten darauf aufmerksam machen, dass es sich um keine genaue Berechnung handelt, da diese erst aufgrund einer ausführlicheren PD durchgeführt wird. Tabelle 4 Die geschätzte Zahl der Parkplätze für den Entwurf: Entwurf Fläche in ha Ergänzende Mirarbeiter und geschätzte Zahl der Dienstleistungseinrichtungen Besucher Parkplätze Städtischer Friedhof 38 Kaffeehaus, Blumenladen 50 350 Neuer Stadtpark – Südpark 225 Restaurant, Kaffeehaus, 60 150 Konditorei Rekonstruktion der Fasanerie 78 Restaurant 40 30 Naturschwimmbad 20 Buffet, Kaffeehaus 40 50 Südliches Sport-Areal – Sportpark 30 Fitness, Kaffeehaus, Buffet 60 50 Kreatives Kunstzentrum 2,5 Verkauf von kreativen 80 40 Hilfsmittel, Konditorei, Teehaus Botanischer Garten 70 Kaffeehaus, Teehaus. 40 150 Golf-Areal Petržalka – Süd 59 Clubhouse,Restaurant, 50 60 Kaffeehaus, Proshop Naturpark Auwälder – Donau Infopoint, 5 60 Schulungsökozentrum Rekonstruktion des Naturschwimmbades 2 Buffet, Kaffeehaus vorhanden Entwurf für ein neues Hafengelände an der 2 Buffet vorhanden March Rekonstruktion des Burgamphitheaters, - Restaurant, Kaffeehaus vorhanden Hintergrund für Amphitheater und Restaurants Landschaftspark Kamenáče 158 Infopoint, 25 Schulungsökozentrum Devin-See – Autocamping und Hafengelände 10 Klub, Buffet 10 Rekonstruktion der Haltestelle – Bahnhofes – - Restaurant, Bierstube 15 Devin-See

Der statische Verkehr für die entworfenen Einrichtungen und Aktivitäten ist nur eine grobe Abschätzung, da die genaue Berechnung erst nach den ausführlichen Entwürfen in weiteren PD-Stufen bekannt sein kann. Da es sich überwiegend um einen Entwurf von in bestimmten Saissons genutzten Einrichtungen handelt, schlagen wir vor, dass die Oberfläche der Parkstellplätze überwiegend mit unbefestigter Oberfläche ausgestattet wird.

Grenzübergänge In der BAUM-Region befinden sich mehrere Grenzübergänge der slowakisch-österreichischen Grenze: Autobahngrenzübergang auf D2, Straβengrenzübergang Petržalka – Berg, Straβengrenzübergang Jarovce - Kittsee Fuβweg- und Radweggrenzübergang Devínska Nová Ves – Schlosshof, Eisenbahngrenzübergang – Marchegger Brücken – Marchegg – Devínska Nová Ves Eisenbahngrenzübergang – Kittsee – Petržalka

In der BAUM-Region befinden sich mehrere Grenzübergänge der slowakisch-ungarischen Grenze: Autobahngrenzübergang auf D2 Bratislava – Rajka Straβen- und Radweggrenzübergang Bratislava – Rajka Straβengrenzübergang Čunovo - Rajka Eisenbahngrenzübergang Bratislava – Rajka

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Neben den obigen Grenzübergängen befindet sich hier auch der Grenzübergang Deutsch Jahrndorf - Rajka Weitere entworfene Grenzübergänge: o Straβen-, Radweg- und Fuβweggrenzübergang – Kittsee – Petržalka o Fuβweggrenzübergang Kittsee – Petržalka, Bažantnica o Straβen-, Radweg- und Fuβweggrenzübergang Deutsch Jahrndorf – Rusovce o Straβen-, Radweg- und Fuβweggrenzübergang Devínska Nová Ves – Marchegg o Radweg- und Fuβweggrenzübergang Devín – Markthof

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Bild 19 Entwurf der Verkehrsentwicklung in der BAUM-Region

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3.15. Entwurf der Entwicklung der technischen Ausstattung

Revitalisierung der Donauarme

Das Ziel dieses Studienteiles im Rahmen des Wasserregimes laut Dokumentation Die VERGABE für die Unterlagen im Zusammenhang mit der Gebietsplanung (Magistrat der Hauptstadt der SR Bratislava, BAUM-Projekt, März 2012) ist ein Konzeptentwurf hinsichtlich des Donau- Seitenkanals und seines Wasserregimes im betreffenden Gebiet – die Revitalisierung der Donauarme. Da in der VERGABE die Anforderung war die Problematik „des Hochwasserschutzes in Form des Umleitungskanals“ sich einzustudieren und zu bewerten, führen wir hier auch die Auswertung zum Thema „Umleitungskanal – bypass“ an, allerdings ist diese Lösung kein Bestandteil dieser Städtebaulichen Studie!

Der aktuelle Stand des Wasserregimes Oberflächenwasser Den Wasserraum des definierten Gebietes bildet hauptsächlich der Fluss Donau, sein Oberflächenwasser. Von großer Bedeutung ist hier vor allem der Stand und das Regime von „vodné dielo Gabčíkovo - Nagymaros“ verwaltet von den staatlichen Unternehmen Vodohospodárska výstavba, s.p. (VV) und Slovenský vodohospodársky podnik, s.p. (SVP), beide Wasserwirtschaftsunternehmen. Grundwasser Den Wasserraum des definierten Gebietes bildet hauptsächlich der Fluss Donau im Wirkungsbereich seiner Grundwasserkollektoren. Diese Kollektoren werden gleichzeitig auch vom Regenwasser und seinen Oberflächenabfluss und Einsickerung beeinflusst. Nicht unbedeutend ist der lokale Einfluss der Wasserförderung aus den Wasserquellen in Verwaltung der Aktiengesellschaft Bratislavská vodárenská spoločnost, a.s. (BVS).

Die Geschichte der Wasserregimepläne Oberflächenwasser Mit Rücksicht auf die städtebauliche Entwicklung des definierten BAUM-Gebietes wurden in Vergangenheit im Zusammenhang mit dem Fluss Donau und den Überflutungen viele unsystematische Flussregelungen bzw. Uferteileregelungen mit verschiedenen Plänen, die sich vor allem auf den lokalen Schutz des betreffenden Gebietes konzentriert haben, durchgeführt. Später wurden zwar teilweise systematische Schritte der Linienregelungen der Ufer und des Flussbettes unternommen, jedoch nur im geringen Maß, was die vorherige Tätigkeit verursacht hat. Das Ergebnis war ein verhältnismäßig passiver Linienuferschutz des ganzen Gebietes mit direktem Kontakt mit dem Fluβ sowie mit den umliegenden Gebieten und eine beschränkte Maßnahme im Zusammenhang mit den Hochwasserdurchflüssen der Donau durch ein prismatisches Fangdammflussbett mit einer begrenzten Kapazität für eine sichere Durchführung der charakteristischen Durchflüsse, mit einer statistischen Bedeutung der Wiederholung einmal in 100 Jahren, Q100 = 10600 m3.s-1. Bei einer dauerhaften Tendenz der Wertsteigerung dieser Durchflüsse und bei der Steigerung von Bedeutung des Schutzes nicht nur von Bratislava, sondern auch ihrer anliegenden Kontaktgebiete inklusive des Wirkungsbereichs einer eventuellen Überflutung auch im Rahmen des ganzen Gebietes von z.B. Žitný ostrov (Schüttinsel) hat man begonnen auch andere Möglichkeiten einer sicheren Regelung der erhöhten Durchflüsse außerhalb des Stadtzentrums zu überlegen. Die Lösung dieses Problems sollte ein rechtsseitiger Seitenkanal sein mit einer großen Kapazität von 4500 m3.s-1, der aus dem Donauflussbett über Bratislava in das Donauflussbett unter Bratislava führen sollte. Der Kanal wurde in mehreren Varianten so bearbeitet, damit die Donau gemeinsam mit dem Kanal den Durchfluss von statistischer 3 -1 Bedeutung der Wiederholung einmal in 10000 Jahren, Q10000 = 15000 m .s , hinüberführt. Diese Varianten haben aber aufgrund des Ausbaus der Petržalka-Siedlung und der nachfolgenden Systemregelung des SVD 123

UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. G-N, inklusive der beidseitigen Donau-Fangdämme, an Bedeutung verloren, und man musste sich entscheiden eine weitere erhöhte Linienuferregelung direkt in der Stadt durchzuführen. Gemeinsam bilden sie ein System, das aber durch eine zentrale Linie im Stadtzentrum mit begrenzter Kapazität für eine sichere Regelung der charakteristischen Durchflüsse mit statistischer Bedeutung der Wiederholung 3 -1 nur einmal in 1000 Jahren, Q1000 = 13500 m .s eingeschränkt ist. Aus der Sicht des Schutzes der Stadt Bratislava und der Donau ist somit die Frage des Ergänzungsdurchflusses von 1500 m3.s-1 ungelöst geblieben. Grundwasser Durch den Ausbau der Petržalka-Siedlung, später des SVD G-N und durch den Nachbau der Wasserquellen hat sich infolge dieser Bauten und entsprechender Bauregelungen das Wasserspiegelregime und die Strömungsrichtung des Grundwassers gegenüber der Vergangenheit sehr verändert. Diese Tatsache wurde durch die ständigen Veränderungen des Wasserspiegelregimes des Donauflusses wegen des SVD G-N-Staubeckens verursacht, die teilweise durch den Bau der Untergrunddichtwände und des Sickerkanals des Staubeckens wie auch durch die Wasserförderung aus den Trinkwasserquellen kompensiert wurden.

Beschränkende Faktoren des Wasserregimes Oberflächenwasser Beliebige Entwurfslösungen wie auch eventuelle Änderungen des aktuellen Oberflächenwasserregimes im betreffenden Gebiet sind aus der Sicht der Gravitation an das Regime in der Donau und im Staubecken in Hrušov voll von Hainburg über die Grenze zwischen Österreich und der Slowakei, dem Slowakischen Pečniansky les bis zum Sickerkanal des Staubeckens Hrušov bei Čunovo und zur Moson-Donau unter der slowakisch-ungarischen Grenze angebunden. Gleichzeitig muss dabei auch das SVD G-N berücksichtigt werden und zwar aus der Sicht des slowakisch-ungarischen Vertrages wie auch aus der Sicht der vorläufigen Maßnahme mittels der Inbetriebnahme des „vodné dielo Gabčíkovo“. Nicht weniger wichtig und einschränkend würden auch die technischen Lösungen beim Parallellauf, bei den Kontaktstellen und Kreuzungen des offenen Wasserlaufes mit bestehenden wie auch geplanten Strecken der Ingenieurnetze, Kommunikationen, Schutzgebieten, den von verschiedenen Subjekten verwalteten Flächen und anderen Einflüssen (z. B. wirtschaftliche Faktoren, vermögensrechtliche Ansprüche, staatliche Interessen u ä.) sein. Grundwasser Beliebige Entwurfslösungen wie auch eventuelle Änderungen des aktuellen Oberflächenwasserregimes im betreffenden Gebiet sind direkt an das umliegende Wasserspiegelregime und indirekt an das Wasserspiegelregime in der Donau, im Staubecken Hrušov und unter dem Staubecken Hrušov angebunden. Die Regimeänderung des Grundwassers kann kapazitätsmäßig wie auch qualitativmäßig die Trinkwasserquellen am österreichischen und am slowakischen Gebiet beeinflussen. Daraus kann man folgendes ableiten: der Entwurf für das Revitalisierungsregime der ursprünglichen Donauarme ist eine sehr sensible Angelegenheit und kann einen großen Einfluss auf das Oberflächenwasser- und Grundwasserregime auf diesem Gebiet haben. Wir gehen davon aus, dass durch eine geeignete Entwurfslösung der erforderliche positive Einfluss erreicht werden kann, da der aktuelle Stand des Wasserregimes nicht befriedigend ist - weder auf der slowakischen noch auf der österreichischen Seite.

Lösungsgenese Die Hauptidee ist aus der Sicht des Wasserregimes nach Vergabe im definierten BAUM-Projekt die Schaffung eines Polyfunktionsnaturhinterlandes im Raum der Donauarme und des ursprünglichen Überflutungsgebietes. Dieses Gebiet ist heutzutage praktisch verschlämmt, vor einiger Zeit durch die künstlich bedingte Tätigkeit beeinflusst (teilweise auch durch landwirtschaftliche Tätigkeiten und

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Oberflächenbearbeitung, allerdings ohne Bebauung). Die entworfene Lösung rechnet mit der Revitalisierung des geeigneten Regimes des Oberflächendurchflusses durch die Abführung eines Teiles des Hochwasserdurchflusses der Donau über den Seitenkanal mittels Derivation in den südlichen Teil des definierten Gebietes (Petržalka, Jarovce, Rusovce, Čunovo) außerhalb des Hauptflussbettes, außerhalb der regulierten Donau in Bratislava und außerhalb des „vodné dielo Gabčíkovo“ (Čunovo) = SVD G-N und ihrer Rückmündung in das Donau-Flussbett hinter der slowakisch-ungarischen Grenze. An dieser Stelle muss noch festgestellt werden, dass die Absicht den entlastenden Seitenkanal, bzw. auch einen befahrbaren Kanal primär aufzubauen, scheint aus der Sicht der Entwicklung und im Zusammenhang mit dem ursprünglichen Vorhaben als ungeeignet und aus der Sicht der inzwischen umgesetzten Hochwasserschutzmaßnahmen als nicht aktuell zu sein.

Bis 2009 „Der Entlastungskanal“ war bereits im 2005 als eine primäre Alternative der Hochwasserschutzmaßnahmen in Bratislava (im Programm der primären Hochwasserschutzmaßnahmen in Bratislava, die von der EU gefördert wurden) „abgelegt und nicht finanziert“, und zwar wegen seiner aufwendigen technischen wie auch finanziellen Realisierung, die sowieso mit anderen notwendigen Maßnahmen am Wasserfluss direkt in Bratislava verbunden wäre. Für eine akzeptable und im 2009 bereits umgesetzte Alternative wurde die Alternative des direkten Uferschutzes des städtebaulichen

Gebietes der Stadt Bratislava, für den Überflutungsdurchfluss begrenzt auf den Wert von Q100(1000) gehalten. Hier muss allerdings gesagt werden, dass auf diese Art und Weise die realen erwarteten höheren Katastrophendurchflüsse nicht abgesichert werden (im Gegensatz zu Wien, wo der Schutz bis zum Durchflussniveau von Q10000 abgesichert wird). Eine geeignetere Alternative wäre das Vorhaben der „Schiffbarkeit“ des Kanals im ursprünglichen Zustand zu lassen, wo die grundsätzliche Funktion der Schiffbarkeit erfüllt werden kann – der Personen- wie auch Güterschiffverkehr bleibt in der Flussbettachse und die Sport- wie auch Erholungsschifffahrt können nur in vermarkten Abschnitten oder Teilen der Wasserflächen des entworfenen Biokorridors stattfinden.

Umleitungskanal (bypass) – ist kein Gegenstand des Entwurfes dieser städtebaulichen Studie Die primären Gründe, aus welchen wir diese Lösung nicht vorschlagen, sind oben angeführt. Zu diesem Thema haben wir jedoch folgende Analyse der möglichen Folgen und Einflüsse auf das definierte Gebiet ausgearbeitet. Mit dem Umleitungskanal und seiner Versorgung mit Wasser würde die Gewährleistung der Abnahme dieses Wassers aus dem Donaufluss zusammenhängen. Für die Versorgung und die gewünschte Möglichkeit seiner Regulierung ist es in der Regel erforderlich am Fluss eine zuverlässige Abnahmeanlage mit abgesicherten Wasserspiegel mit Hilfe seiner Aufstauung im slowakischen Donauabschnitt mit ausreichendem Maß der erforderlichen Abnahme unter beliebigen üblichen Umständen aufzubauen. Durch die Schaffung der Höhenordnung an der Donau (vor allem im slowakischen Donauabschnitt im Wirkungsbereich der Aufstauung von Gabčíkovo (Čunovo)), könnte man nachfolgend die Verbesserung der Bedingungen auch an der Donau für einen umweltfreundlichen und sicheren Wasserverkehr erzielen (z. B. der Aufbau der Wasserheber als umweltfreundlicher Flusshöhenordnungen mit örtlichen Biokorridoren), bzw. könnte man die Krisenmaßnahmen im Rahmen des Hochschutzwassers in Bratislava bei einem Katastrophendurchfluss durch die Abführung eines Teiles von dem Durchfluss in den Überflutungsraum in der Umgebung von Bratislava unter die Stufe von Čunovo (Gabčíkovo) ermöglichen. Ein ähnliches Problem wie die Wasserabnahme aus dem Donaufluss ist auch seine Rückmündung in den Donaufluss oder in den Donauflussarm (die sogenannte kurze und lange Variante). In unserem Fall muss auf dem Gebiet der Slowakei so eine Rückmündung in den Kanal geregelt werden. Das Problem dabei ist der bereits bestehende rechtsseitige Staubeckendamm Hrušov mit parallelem Sickerkanal wie auch im Raum unter dem Staubecken Hrušov, Moson-Donauflussarm mit der Wasserversorgung des ungarischen Donauflussarm-Systems.

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Aus diesem Grund ist die Kapazität des Kanals deutlich begrenzt und zwar durch technische Möglichkeiten des Kreuzens dieser Konstruktionen und Flüsse. Bei der Mündung des Umleitungskanals unter dem Staubecken Hrušov (die sogenannte lange Variante) kämen folgende Lösungen in Frage: primär – die Regelungen mit dem Kreuzen durch den Sickerkanal und durch den bereits bestehenden rechtsseitigen Staubeckendamm Hrusov unter der Stufe Čunovo und für die Mündung in den Moson-Donauflussarm noch auf der slowakischen Seite, sekundär – die Regelungen mit dem Kreuzen durch den Sickerkanal und durch den bereits bestehenden rechtsseitigen Staubeckendamm Hrušov unter der Stufe Čunovo und durch das Kreuzen des Moson-Donauflussarmes für die Mündung in die Donau noch auf der slowakischen Seite.

Die sogenannte lange Variante erfordert bei der Abnahme einen niedrigeren Wasserspiegel, ein niedrigeres Querprofil bei der Abnahme aus der Donau wie auch den Komplikationsausmaß für die Mündung in das Grundwasser unter der Stufe Čunovo. Entscheidend ist aber die Anforderung an die Krisenüberflutungsdurchflüsse, wobei diese Funktion und ihre zuverlässige Absicherung wegen dem hohen Wasserspiegel in der Donau wie auch in dem Moson-Arm unter der Stufe Čunovo während des Überflutungszustandes mehr als fraglich ist. Die Rückmündung des Umleitungskanals in das Staubecken Hrušov im Raum des ehemaligen Jarovce- Armes (die sogenannte kurze Variante) kommt nicht in Frage. Das spezielle technische Problem des Umleitungskanals ist also neben der Kreuzung mit anderen Strecken der großen übernationalen Ingenieur- und Kommunikationsnetze (Freileitungen und Untergrundleitungen, Straßen, Autobahnen, Eisenbahn) vor allem die Abnahmeart, bzw. die Art der Abführung des erforderlichen Durchflussteiles aus dem Fluss und seine Rückmündung in das Staubecken, in den Fluss oder in den Donau-Arm.

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Bild 20 Analyse der Problematik des Umleitungskanals (der Kanal ist kein Gegenstand der Städtebaulichen Studie)

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Lösungsentwurf für die Städtebauliche Studie Das Vorhaben ist der Ausbau des globalen Biokorridors mit dem mäandrischen offenen Wasserfluss (Wasserflüsse und –flächen = „Lebenswasser“), der auf der Strecke der ursprünglichen Donauarme und bestehenden Depressionen platziert wird. Das Ziel ist es den Biokorridor als eine Grünzone mit einer primären Sport-Erholungs-Funktion zu schaffen, bzw. mit einer ergänzenden wirtschaftlichen Funktion (Fische und Wasservögel) und erst sekundär die Funktion der Krisenmaßnahmen im Rahmen der Überflutung beim Katastrophendurchfluss von mehr als Q100(1000) zu überlegen. Mit der angeführten Lösung hängen auch die Grundmaßen des entworfenen Biokorridors zusammen, die nicht im Querprofil in Hunderten Metern, sondern nur in Zehenten wären. Mit diesen Maßen hängt auch der finanzielle und technische Aufwand beim Kreuzen mit den Strecken der Ingenieur- und Kommunikationsnetze zusammen. Die erforderliche Wasserspiegel- und Durchflussregulierung der Wasserflüsse und –flächen würde eventuell bei Bedarf mit Hilfe der aufgebauten „flexiblen“ Stufen mit örtlichen Biokorridoren realisiert. Mit den angeführten Funktionen des entworfenen Biokorridor-Wasserflusses hängt auch die Durchflusskapazität zusammen, bzw. der verlangte Durchfluss für die Absicherung der primären Funktion des Biokorridors, stellenmäßig nur in Zehenten Kubikmetern pro Sekunde, der aus der Donau unterstützt werden muss. In diesem Fall ist es aus der Sicht der Donau nur ein unbedeutender Teil ihres Durchflusses, wobei es wichtig ist diesen als einen wichtigen Faktor für die Wasserspiegelregelung des Oberflächen- wie auch Grundwassers – seine Unterstützung zu bewerten, egal ob es das ungarische Armsystem betrifft (dieses System wird im oberen Teil aus der Moson-Donau über die Stufe Čunovo teilweise durch MVE ca. 20 m³.s­¹ und vorübergehend auch blind ca. 20m³.s­¹, vertraglich insgesamt 40 m³.s­¹ unterstützt) oder den österreichischen Neusiedlersee und das Grundwasserregime seiner Umgebung. An dieser Stelle muss jedoch festgestellt werden, dass die direkte Versorgung aus dem Neusiedlersee durch das Donau- Oberflächenwasser aus der Sicht der getrennten Entwicklung seines Biotops nicht geeignet ist. Mehr geeignet scheint die indirekte Versorgung durch das Grundwasser je nach Bedarf mit verbesserter Regimeänderung zu sein, seiner regulierbaren Behandlung, die auch für Landwirtschaftszwecke geeignet ist. Für den Zweck der entworfenen Lösung wird es notwendig sein aktuelle Daten über den Grundwasserspiegel und eine Analyse ihres Einflusses auf den See und die Umgebung zu sammeln.

Revitalisierung der ursprünglichen Donauarme Anknüpfend an die vorherigen Überlegungen und ihren Inhalt bestätigt sich die Idee „den Schiffbarkeits- und Entlastungskanal“ nicht primär zu bauen, sondern ihn zu revitalisieren und den Hauptzweig des globalen Wasserflusses als eines Bestandteiles des Biokorridors zu schaffen, und dies auf der rechten wie auch auf der linken Autobahnseite. In der Längenrichtung ist es auch notwendig die räumlichen Änderungen im Sinne des Anschlusses und der Mündung des Biokorridors durchzuführen, und zwar inklusive einer akzeptableren Änderung seiner Höhenordnung – es muss bis ca. 5 m in die Tiefe ausgegraben werden. In solchem Fall wird es nicht notwendig enorm tief auszugraben (ca. 10m) im Gegensatz zu der Lösungsalternative mit dem Umleitungskanal. Mit solcher Lösung hängt auch ein geringerer finanzieller und technischer Aufwand bei der Kreuzung mit den Strecken der Ingenieur- und Kommunikationsnetze zusammen. Die erforderliche Durchflussregulierung der Wasserflüsse und –flächen wird je nach Bedarf mit Hilfe der aufgebauten „flexiblen“ Höhenordnungen mit örtlichen Biokorridoren, die für die gegenseitige Migration von Fauna und Flora, realisiert. Die Sport-Erholungs-Schifffahrt kann lokal als Ergänzung in vermarkten Teilen der Biokorridor- Wasserflächen mit Rücksicht auf die Begleitfunktionen und spezifische Bedingungen (Nisten, Schutz der Groβtrappe u.a.) entworfen werden. Die erforderliche Durchflusskapazität, bzw. der erforderliche Durchfluss für die Absicherung der primären Funktion des Biokorridors muss aus der Donau versorgt werden, wobei es aus dem Verhältnis zum Durchfluss im Hauptfluss der Donau nur ein unbedeutender Teil ist, trotzdem ist es möglich diesen als einen wichtigen Faktor für die geeignete Wasserspiegelregelung des Oberflächen- wie auch des Grundwassers – seine Unterstützung zu bewerten. 128

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Bild 21 Der Entwurf für die Trassierung der revitalisierten Donauarme

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Bild 22 Trassierung des Biokorridors - Entwurf

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Für die Absicherung der Abnahme aus dem Donaufluss im geeigneten Donauabschnitt im höher liegenden Donauabschnitt im Hainburg-Gebiet ist es erforderlich wahrscheinlich nur beim Fluss, in seiner Uferzone, zuverlässige Abnahmeanlage aufzubauen und dies gemeinsam mit den revitalisierten Armen in diesem österreichischen Abschnitt an den Biokorridor mit ausreichendem Maß an Absicherung unter beliebigen üblichen Umständen anzuschließen. Diese Lösung ist die einzig geeignete Lösung bei den Überlegungen über die Erhaltung des Donauflusses ohne das Querprofil am Flussboden aufzubauen, wobei hier ein ausreichender Wasserspiegelniveaus für den Biokorridorfluss inklusive geeigneter Bedingungen am österreichischen Gebiet zur Verfügung steht. Im Fall des nicht aktuellen Kanalkonzeptes (im slowakischen Donauabschnitt) wäre es notwendig dies mit der Höhenordnung mit Wasserspiegelaufstauung im ganzen Querprofil des Donauflusses oder mit einem sehr niedrigen, unerwünschten, sogar nicht zulässigen Wasserspiegelniveaus im Biokorridor zu lösen. Ein ähnlicher Entwurf wie die Wasserabnahme aus dem Donaufluss ist auch die Rückmündung in den Donaufluss oder in den Flussarm. In unserem Fall ist es ausgesprochen geeignet die Mündung des entworfenen Biokorridor-Wasserflusses außerhalb der Slowakischen Republik, erst auf dem Gebiet von Ungarn, außerhalb des Staubeckens Hrušov, in den verlängerten Arm der Moson-Donau, im Rahmen des bestehenden Objektes der Verbindung mit dem Sickerkanal, über den bestehenden rechtsseitigen Damm des Staubeckens Hrušov auf der ungarischen Seite zu lösen. Dabei muss die vertraglich vereinbarte Versorgung des ungarischen Armsystems respektiert werden. Eine solche Lösung ist die einzige geeignete Lösung auch mit Rücksicht auf das ständig vertraglich gültige gemeinsame Projekt Gabčíkovo-Nagymaros wie auch mit Rücksicht auf die „Vorläufige Staubecken-Maßnahme auf dem Gebiet der Slowakischen Republik“. Hier wäre eine Durchflusskapazität im Rahmen der Versorgung des Biokorridor-Wasserflusses bei der Mündung von mindestens ca. 20 m³.s­¹ geeignet. Aus den oben genannten Gründen kommt die sogenannte kurze Variante der Mündung des Biokorridor-Wasserflusses in das Staubecken Hrušov im Bereich des ehemaligen Jarovce-Flussarm nicht in Frage. Hier ist es allerdings möglich die Situation des notwendigen Anschlusses des Gebietes auf der linken Seite der Autobahn durch das Oberflächenwasser in umgekehrter Reihenfolge, durch die Versorgung aus dem Bereich des ehemaligen Jarovce-Flussarmes mit Hilfe eines speziellen Füllobjektes und durch Rückmündung dieses Biokorridor-Teiles in den rechtsseitigen Sickerkanal auf dem Gebiet der Slowakischen Republik oder in den Hauptzweig des Wasserflusses im Rahmen des globalen Biokorridors zu lösen. Für die oben genannte Variante des Biokorridor-Wasserflusses wird die Anforderung an die Funktion der Durchführung der Katastrophenüberflutungsdurchflüsse nur zu einer Ergänzungsanforderung, sie darf aber nicht ganz ausgelassen werde. Die Frage ist nur, in welchem Umfang und unter welchen Umständen diese Funktion und ihre zuverlässige Sicherstellung machbar ist. Es ist nämlich fraglich, ob es wegen dem hohen Wasserspiegel in der Donau unter Čunovo wie auch im Moson-Donauarm unter Čunovo während des Hochwassers (z. Z. ist dieser Wasserspiegel wegen den Anschwemmungen im Donaufluss und der gestreckten Vegetation während der Überflutung auf einem höheren Niveaus als 130,30 m n.m, d. h. um einen Meter höher gegenüber den Projektvoraussetzungen) überhaupt möglich ist, diese Anforderung zu realisieren und wie weit sie eventuell das vertraglich gültige gemeinsame Projekt Gabčíkovo-Nagymaros beeinflusst. Dieser Anforderung muss eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden und sie muss im Rahmen eines Konzeptes noch vor der Ausarbeitung einer ausführlicheren Lösung für den endgültigen Entwurf des Biokorridors geregelt werden. An dieser Stelle ist es notwendig zu wiederholen, dass die sogenannte kurze Variante die Frage der Funktion im Zusammenhang mit diesen Katastrophenüberflutungsdurchflüssen aus technischen Gründen höchstwahrscheinlich nicht lösen würde. Das spezielle technische Problem des Umleitungskanals ist also neben der Kreuzung mit anderen Strecken der großen übernationalen Ingenieur- und Kommunikationsnetze (Freileitungen und Untergrundleitungen, Straßen, Autobahnen, Eisenbahn) vor allem die Abnahmeart, bzw. die Art der Regelung des erforderlichen Durchflussteiles aus dem Fluss und seine Rückmündung in das Staubecken, in 131

UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. den Fluss oder in den Donauflussarm. Es ist notwendig dies mit Rücksicht auf ihre grenzüberschreitende Lage, damit zusammenhängende Lösungen wie auch internationale Verhandlungen und Vereinbarungen zu bewerten. Unterlagen für die nächsten Projektstufen Anknüpfend an diese Studie wird es notwendig sein für die Ausarbeitung ausführlicherer Entwürfe des Biokorridor-Wasserflusses weitere Unterlagen hinsichtlich folgender Punkte zu besorgen: das Wasserspiegelregime der Donau (die Erreichbarkeitskurven – Sicherstellung und Überschreitung der Durchflüsse und ihre Bindung an die Konsumkurven auf den charakteristischen Stellen) auf der Abnahmestelle (der österreichische und slowakische Abschnitt von Hainburg bis zur gemeinsamen Grenze über der Brücke Lafranconi) vom SVP, s.p. als gesetzlichen Flussverwalter, das Wasserspiegelregime der Grundgewässer im breiteren Umfang des ganzen südlichen Teiles im Rahmen des definierten Gebietes, von Hainburg bis zur Moson-Donau (eventuell auch Neusiedlersee), die Platzierung der Objekte besonderer Bedeutung wie Trinkwasserquellen mit den Daten über charakteristische Grundwasserspiegeln im Rahmen des definierten Gebietes auf der slowakischen wie auch auf der österreichischen Seite (von BVS, a.s. als Verwalter dieser Objekte auf der slowakischen Seite), die Lage- und Höhendaten über die Geländeoberfläche im breiteren Umfang des ganzen südlichen Teiles des definierten Gebietes von Hainburg bis zur Moson-Donau (eventuell auch Neusiedlersee) inklusive Beschreibung der Gebiete besonderer Bedeutung, die Lage- und Höhendaten über den bestehenden rechtsseitigen Staubeckendamm Hrušov mit dem Parallel-Sickerkanal im Bereich des Jarovce-Flussarmes wie auch des Moson- Donauflussarmes, das Wasserspiegelregime des rechtsseitigen Sickerkanals und der verlängerten Moson-Donau auf dem ungarischen Gebiet. Technische Lösung Für den Vergleich des technischen und des finanziellen Aufwandes und der Folgen im definierten Gebiet führen wir ausführlichere technische Charakteristika beider Lösungen: Umleitungskanal (bypass) – nicht in dieser Studie entworfen Mäandrischer Wasserfluss auf der Strecke der ursprünglichen Donauflussarme als eines Biokorridor-Bestandteiles Umleitungskanal – nicht in dieser Studie entworfen Oberflächenwasser Für die Sicherstellung der Wasserabnahme aus dem Donaufluss für eine minimal geschätzte Versorgung des Umleitungskanals und die erforderte Möglichkeit ihrer Regulierung im Umfang von ca. 5 bis ca. 20 m³.s­¹ bis zur Fähigkeit den gewünschten Überflutungsdurchfluss ab 1500 bis ca. 4500 m³.s­¹ wäre es notwendig am Donaufluss zuverlässige Abnahmeanlage mit gesichertem Spiegel mit Hilfe seines Aufstauung vor allem im slowakischen Donau-Abschnitt mit einem ausreichenden Ausmaß an Sicherstellung von der notwendigen Abnahme unter beliebigen Umständen zu regeln.. Ein solcher Abschnitt ist die Donau über dem Pečniansky les (-Wald) gegenüber der Karlova Ves-Bucht, bzw. der Insel Sihoť. Eine solche Lösung würde in Krisenfällen die Überflutungsabsicherung der Stadt Bratislava beim Katastrophendurchfluss durch die Abführung des Durchflussteiles in die Überflutungsbereiche um die Stadt Bratislava unter der Stufe Čunovo ermöglichen. Der verfestigte Umleitungskanal würde die Form eines Beckens haben, das aus einem Ableitungsgraben für die Abführung der minimalen Versorgung und aus einer Berme für die Abführung der Überflutungsdurchflüsse zusammengesetzt sein wird. Die Breite des Ableitungsgrabens würde ungefähr 20 bis 30 m und die Breite der Berme ungefähr 150 bis 300 m haben. Die Tiefe des Beckens würde rund 10 m unter dem Niveaus des jetzigen Geländes am rechten Donauufer 132

UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. sein. Die Abnahmeanlage würde in diesem Fall aus 3 bis 5 Wehrfelder je nach erforderlichen Kapazität bestehen. Eine zweckmäßige Lösung wäre auch eine Kombination mit dem Bau von einem „vodné dielo“ (Wasserwerk) Bratislava an der Donau im Wirkungsbereich der Aufstauung von „vodné dielo“ Gabčíkovo (Čunovo). Die Rückmündung in den Donaufluss oder in seinen Arm müsste auch am Gebiet der Slowakischen Republik erfolgen. Ein ernstes Problem wäre der bereits bestehende rechtsseitige Staubeckendamm Hrušov mit parallelem Sickerkanal wie auch im Raum unter dem Staubecken Hrušov, Moson- Donauflussarm. Gleichzeitig wäre es notwendig die vertraglich vereinbarte Versorgung des ungarischen Flussarmsystems zu respektieren. Der Aufbau des Objektes des Kreuzens mittels des Dükers und des Sickerkanals und durch die Unterbrechung des bestehenden rechtsseitigen Staubeckendammes Hrušov unter der Stufe Čunovo würde den Ausbau von Rückschutzdämmen im Umfang von ca. 10 km gegen den Umleitungskanalfluss erfordern. Weitere technisch aufwendige Regelungen würde auch die Mündung des Moson-Donauflussarmes noch auf der slowakischen Seite wie auch alle Kreuzungen mit den Strecken der Ingenieur- und Kommunikationsnetze (Freileitungen und Untergrundleitungen, Straßen, Autobahnen, Eisenbahn) bedeuten. Für diesen Zweck wäre es erforderlich große Brückenkonstruktionen, bzw. aufwendige Umladungsstellen aufzubauen. Grundwasser Der Ausbau des Umleitungskanals mit erforderlichen Maßen würde einen bedeutenden Eingriff in das Grundwasserregime mit vielen notwendigen Regelungen bedeuten. Es würde vor allem den Bereich in der Umgebung des Pecnianske-Flussarm betreffen, wo das Profil des Umleitungskanals ungeeignet in den flachen Wasserquelle-Kollektor eingegriffen hat. Durch die Unterbrechung dieses Kollektors würde bei niederen Wasserspiegeln in der Donau zu einer großen Einschränkung der Wasserquellenkapazität oder zur Verschlechterung ihrer Qualität kommen.

Die Revitalisierung der ursprünglichen Donauarme Oberflächengewässer Für die Absicherung der Wasserabnahme aus dem Donaufluss für die minimale abgeschätzte Versorgung des Biokorridor-Wasserflusses und die erforderte Möglichkeit ihrer Regulierung im Umfang von ca. 1,5 bis ca. 20 m³.s­¹ wird es notwendig sein außerhalb Donauhauptflusses zuverlässige Abnahmeanlagen mit abgesichertem Wasserspiegel mit einem ausreichenden Ausmaß der erforderlichen Durchflussabnahme unter beliebigen Umständen aus dem Donauufer bei Hainburg und gegenüber Devín mit zwei Abnahmeobjekten mit Abnahmen von min. 1,5 bzw. 4,5 m³.s­¹, die in den Biokorridor- Wasserfluss münden, aufzubauen. Der entworfene Biokorridor-Wasserfluss wird die Form eines einfachen nicht befestigten Beckens für die Durchführung der Versorgung haben. Die Breite des Ableitungsgrabens wird ca. 20 bis 30 m sein, die Tiefe des Beckens ca. 5 m unter dem Niveau des jetzigen Geländes am rechten Donauufer. Die Abnahmeanlage wird aus einem Wehrkörper für jede Abnahme je nach erforderlicher Kapazität bestehen. Diese Art und Weise von zwei alternativen Abnahmen sichert von dem höher gelegenen Hainburg eine Abnahme von höherer Kapazität mit höherem Wasserspiegel bei ausreichenden Durchflüssen und geeigneten Wasserspiegeln in der Donau oder von dem niedriger gelegenen Devín die Abnahme niedriger Kapazität mit einem niedrigeren Wasserspiegel bei nicht ausreichenden Durchflüssen und ungeeigneten Wasserspiegelniveaus in der Donau, und zwar vor allem aus dem Grund der Einschränkung oder Ausschließung einer eventuellen Gefährdung der Schifffahrt im Flussabschnitt über Devín durch eine große Senkung des erforderlichen Durchflusses und durch Wasserspiegelerhaltung.

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Bild 23 Trassierung des Biokorridors - Entwurf auf dem österreichischen Gebiet

Bild 24 Überflutungsbereich auf dem österreichischen Gebiet - Iststand 134

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Bild 25 Linksuferdamm - Entwurf

Bild 26 Überflutungsbereich auf dem österreichischen Gebiet – nach Bau des Linksuferdamms 135

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Bild 27 Geschutzte Landflächen – nach Bau des Linksuferdamms

Bild 28 Der Längsschnitt des entworfenen Biokorridors

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Der Biokorridor-Wasserfluss wird durch den Überflutungsbereich auf dem österreichischen Gebiet bis zum Schließungsobjekt in der Lokalität von Berg – auf dem slowakischen Gebiet, vor dem Überflutungsdammkörper an der österreich-slowakischen Grenze geführt. Dieses Objekt wird zwei Zwecke haben. Der eine ist die mögliche Regulierung des Wasserspiegels auf dem österreichischen Überflutungsgebiet vor allem bei niedrigen Zuflüssen aus der Donau und der zweite ist die Durchflussregulierung aus dem österreichischen Überflutungsbereich auf das slowakische Gebiet bei hohen Zuflüssen während des Hochwassers. Es wird auch möglich sein das Objekt aufzubauen und es auf die Fähigkeit der Regelung des erforderlichen Überflutungsdurchfluss im Regime der eventuellen Krisensteuerung im Umfang bis 1500 m³s.­¹ aus dem österreichischen Überflutungsbereich auf das slowakische Gebiet in den Raum der Gebietsreserve mit Geländeregelungen vorzubereiten, sodass der kritische Durchfluss für Bratislava reduziert wird. Der Gegenstand der Diskussion muss auch ein Alternativentwurf für den Schutz des Überflutungsbereiches, ursprünglich landwirtschaftlich ausgenutzten Gebietes im Wolfsthal- Katastergebiet mit Hilfe der niedrigen Linksuferdämme entlang des Korridors des entworfenen Wasserdurchflusses und durch den Ausbau von Objekten bei Hainburg und gegenüber Devín als Schließungsobjekte sein. Ein weiteres technisches Problem des Korridors im Rahmen des entworfenen Wasserflusses wird das Kreuzen mit den Strecken der Ingenieur- und Kommunikationsnetze (Freileitungen und Untergrundleitungen, Straßen, Autobahnen, Eisenbahn) sein. Für diesen Zweck wäre es erforderlich kleinere Brückenkonstruktionen, bzw. erforderliche Umladungsstellen aufzubauen. Die angeführten Punkte sind schematisch im graphischen Teil der Städtebaulichen Studie vermerkt – die Zeichnung der technischen Infrastruktur. Auf dem slowakischen Gebiet wird der Korridor durch die Katastergebiete Petržalka, Jarovce, Rusovce und Čunovo außerhalb der Bebauung, außerhalb der Autobahn und der Eisenbahn für die eventuelle Regelung des Überflutungsdurchflusses in Krisensteuerung entworfen. Die Rückmündung in den Donaufluss, bzw. in seinen Arm ist es am besten erst auf dem Gebiet der Ungarischen Republik in die Moson-Donau zu richten. Grundwasser Der Aufbau des Biokorridor-Wasserflusses von Hainburg bis nach Berg ermöglicht einen positiven Eingriff in die Regimeregulierung des Oberflächen- und des Grundwassers. Es betrifft vor allem die Bereiche bei Wolfsthal, wo der Wunsch auf die Reduzierung des Grundwasserspiegels und umgekehrt bei Berg wegen Wasserquellen bei Pečniansky les auf die Erhöhung des Grundwasserspiegels geäußert wurde. An dieser Stelle muss betont werden, dass es nicht geeignet ist einen Quereinschnitt für den Korridor von der Donau im Bereich des Pečniansky les zu machen, wo das Kanalprofil ungeeignet in den flachen Kollektor als ein Drain bei niedrigen Wasserspiegeln in der Donau eingreifen könnte oder es zur Verschlechterung seiner Qualität bei hohen Wasserspiegeln in der Donau durch Infiltrierung des Oberflächenwassers mit Verunreinigungen kommen könnte. Es ist auch erforderlich die flache Strecke des Biokorridor-Wasserflusses bei Kittsee mit Rücksicht auf die lokale Wasserquelle Kittsee zu bevorzugen und alle Schutzzonen auf dem Gebiet der Slowakischen Republik und von Österreich zu respektieren.

Schlussfolgerungen und Empfehlungen Aus den genannten Gründen ist es eindeutig möglich den Aufbau des Biokorridor-Wasserflusses mit einer eventuellen Abgrenzung der Gebietsreserve ringsum der mäandrischen Strecke des revitalisierten Donauflussarmes für die Überführung der Überflutungsdurchflüssen in der Krisensteuerung zu empfehlen. Wir empfehlen den Bau des Umleitungskanals wegen seinen großen Maßen, einen großen Eingriff in die Landschaft und das Landschaftsbild, einer langfristige Unterbelastung und möglicher negativen Folgen nicht zu realisieren. 137

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Bild 29 Der Querschnitt des entworfenen Biokorridors

Wasserversorgung und Entwässerung Ist-Stand – südlicher Teil des Gebietes Im Rahmen der bestehenden Wasserwirtschaftsnetze befindet sich im definierten Gebiet keine öffentliche Wasserleitung, da das Gebiet überwiegend nicht bebaut ist. Auf dem Gebiet befindet sich ein Netz nichtöffentlicher Wasserleitungen, die nach einer Rekonstruktion potentiell als Nutzwasserleitung für die entworfenen Aktivitäten benutzt werden könnten. Es handelt sich um die Wasserleitungen DN 350 – 400. Lösungsentwurf - südlicher Teil des Gebietes Im südlichen Teil des Gebietes werden folgende Aktivitäten und Einrichtungen entworfen:

Südteil Fläche in ha Ergänzende Dienstleistungseinrichtungen Geschätzte Zahl der Mitarbeiter Städtischer Friedhof 38 Kaffeehaus, Blumenladen, 50 Bestattungsdienste Neuer Stadtpark – Südpark 225 Restaurant, Kaffeehaus, Konditorei 60 Rekonstruktion der Fasanerie 78 Restaurant 40 Naturschwimmbad 20 Buffet, Kaffeehaus 40 Südliches Sport-Areal – Sportpark 30 Fitness, Kaffeehaus, Buffet 60 Kreatives Kunstzentrum 2,5 Verkauf von kreativen Hilfsmitteln, 80 Konditorei, Teehaus Botanischer Garten 70 Kaffeehaus, Teehaus. 40 Golf-Areal Petržalka – Süd 59 Clubhouse, Restaurant, Kaffeehaus, Proshop 50 Naturpark Auwälder – Donau Infopoint, Schulungsökozentrum 5

Trinkwasserbedarf Der Trinkwasserbedarf wurde im Einklang mit der Verordnung Nr. 684/2006 des Gesetzesblattes kalkuliert. Der Wasserbedarf wird für jedes entworfene Objekt aufgrund der erwarteten Ansprüche laut der Städtebaulichen Studie getrennt entworfen. Die Berechnung des Wasserbedarfes laut der Verordnung des Umweltministeriums der Slowakischen Republik Nr. 684/2006 des Gesetzesblattes vom 14. 11. 2006

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Zahl der Besucher und MItarbeiter Bedarf in l/Pers. T. Durchschn. Wasserbedarf in l/ Tag 50,00 80 4 000 60,00 80 4 800 40,00 80 3 200 40,00 80 3 200 60,00 80 4 800 80,00 80 6 400 40,00 80 3 200 50,00 80 4 000 5,00 80 400 Durchschnittlicher Bedarf insgesamt 34 000

Max. Tagesbedarf Q m x 1,3 44 200

Ma. Stundenbedarf Q h x 2,1 / 24 3 867,5 l/h

Die Versorgung durch Trink- und Löschwasser wird aus der öffentlichen Wasserleitung auf verschiedenen Anschlussstellen erfolgen. Mit Rücksicht darauf, dass z. Z. keine genauen Kapazitäten der Anlagen bekannt sind, schlagen wir den berechneten Bedarf nach DN150, bzw. DN 200 vor. Eine Anschlussstelle der entworfenen Anlagen wird aus der entworfenen Vermittlungswasserleitung DN 150 ausgehen, die auf der Strecke der Straßenverbindung Jarovce und Kittsee entworfen wird. Hier sollten folgende Einrichtungen angeschlossen werden: Rekonstruktion der Fasanerie Naturschwimmbad Südliches Sport-Areal - Sportpark Kreatives Kunstzentrum Botanischer Garten Golfareal Petržalka Süd

Der zweite Teil der Einrichtungen wird aus der entworfenen Strecke der Vermittlungswasserleitung DN 200 versorgt, die auf der Strecke der bestehenden Eisenbahnstrecke mit Ablenkung Richtung Westen zur Staatsgrenze geführt wird: Städtischer Friedhof Neuer Stadtpark – Südpark Kreatives Kunstzentrum

Die entworfenen Vermittlungsleitungen der öffentlichen Wasserleitung DN 150 und DN 200 werden im Sinne der Anforderung seitens der BVS a.s. in die öffentlich zugänglichen Ortskommunikationen situiert. Aus diesen werden dann Anschlussleitungen in einzelne Objekte geführt. Die Leitung der entworfenen Verteiler steht im graphischen Teil dieser Studie. Die entworfene Lösung respektiert die Schutzzonen der bestehenden öffentlichen Wasserwirtschaftsnetze im Einklang mit dem Gesetz Nr. 442/2002 des Gesetzesblattes über öffentliche Leitungen und öffentliche Abwassersysteme, d. h. für die bestehende öffentliche Wasserleitung DN 150 und DN 200, die in der Entfernung von 2,0 m vom Außenrand der Wasserleitung horizontal auf beiden Seiten geführt wird. Für die entworfene öffentliche Wasserleitung wird die Schutzzone im Sinne des Gesetzes Nr. 442/2002 des Gesetzesblattes von der kürzesten horizontalen Entfernung vom Außengrundrissrand der horizontalen Wasserleitung auf beiden Seiten von 1,5 m bei der öffentlichen Wasserleitung bis zum Durchschnitt von 500 mm und von 2,5 m bei der öffentlichen Wasserleitung über dem Durchschnitt von 500 m abgegrenzt. Lösungsentwurf – nördlicher Teil des Gebietes

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Nördlicher Teil: Fläche Ergänzende Zahl der Besucher und in ha Dienstleistungseinrichtungen Mitarbeiter Rekonstruktion des Naturschwimmbades 2 Buffet, Kaffeehaus 50 Entwurf für ein neues Hafengelände an der March 2 Buffet 20 Rekonstruktion des Burgamphitheaters, Hintergrund - Restaurant, Kaffeehaus 60 für Amphitheater und Restaurants Landschaftspark Kamenáce 158 Infopoint, Schulungsökozentrum 20 Devin-See – Autocamping-Park und Hafengelände 10 Klub, Buffet 50 Rekonstruktion der Haltestelle – Bahnhofes – Devin- - Restaurant, Bierstube 30 See

Die Berechnung des Wasserbedarfes laut Verordnung des Umweltministeriums der Slowakischen Republik Nr. 684/2006 des Gesetzesblattes vom 14. 11. 2006 Zahl der Besucher und Mitarbeiter Bedarf in l/Pers. T. Durchschn. Wasserbedarf in l/ Tag 50 80 4000 20 80 1600 60 80 4800 20 80 1600 50 80 4000 30 80 2400 Durchschn. Bedarf insgesamt 18 400

Max. Tagesbedarf Q m x 1,3 23 920

Max. Stundenbedarf Q h x 2,1 / 24 2 093 l/h Mit Rücksicht darauf, dass sich die meisten entworfenen Einrichtungen im nördlichen Teil des Gebietes am bebauten Stadtgebiet befinden, wird der Anschluss an das Wasserversorgungsnetz bei niedrigem Wasserbedarf nicht problematisch. Die neu entworfenen Lokalitäten außerhalb des bebauten Gebiets sind folgende: der Devín-See- Autocamping-Park und der Landschaftspark Kamenáče. In Devínska Nová Ves steht ein Netz der nichtöffentlichen Wasserleitung in der Lokalität ca. 500 m von dem entworfenen Autocampingplatz zur Verfügung. Mit Rücksicht auf die Tatsache, dass es um eine Saisson- Einrichtung geht, schlagen wir vor diese Einrichtung an diese Wasserleitung anzuschließen, bzw. alternativ an die Wasserleitung DN 200, die sich westlich von VW befindet. Den Infopoint des Landschaftsparks Kamenáče schlagen wir vor an die Wasserleitungsordnung DN 200 neben der Kommunikation II/505 anzuschließen.

Löschwasserbedarf Der Löschwasserbedarf ist von der Größe der Gebäuden, ihrer Art, Ausstattung, Gruppierung und Feuerbeständigkeit abhängig. Der für die Brandlöschung bestimmte Wasserbedarf wird nach gültigen technischen Normen geregelt. Der Löschwasserbedarf ergibt sich aus den Anforderungen STN 92 0400 und aus der Lösung des Bauten. Mit Rücksicht darauf, dass z. Z. keine erforderlichen ausführlichen Informationen über die materialtechnische Lösung einzelner Objekte zur Verfügung stehen, ist es nicht möglich den Löschwasserbedarf genau zu berechnen. Den Löschwasserbedarf schätzen wir auf 13,3 bis 16,7 l/s ab. Die Hydranten werden am öffentlichen Wasserleitungsnetz als Unterflurhydranten angebracht.

Abwasserabführung und –reinigung Ist-Stand Im Rahmen der bestehenden Wasserwirtschaftsnetze befindet sich im definierten Gebiet ein Sammelkanal DN 600 – Abwasserkanal Kittsee, an welchen 5 österreichische Gemeinden (Berg, Kittsee, Wolfsthal, Pama, Edelstal) angeschlossen sind, ein Sammelkanal und Regenkanalisation auf der Strecke der Autobahn D2 – DN 800 – 1000.Im Berührungspunkt mit dem definierten Gebiet werden Sammelkanäle entworfen, an die die entworfenen Einrichtungen/Anlagen angeschlossen werden können. Lösungsentwurf

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Die Entwässerung wird mit getrennter Kanalisation im Sinne der Anforderung seitens BVS a.s. entworfen. Laut dieser Erklärung ist es möglich in die öffentliche Kanalisation nur häusliches Abwasser (Schmutzwasser) abzuführen. Der vorgelegte Entwurf rechnet mit der Regenwasserabführung in Form der Versickerung in den Gesteinuntergrund. Für die Abführung des häuslichen Abwassers wird eine Schmutzwasserkanalisation DN 300 aufgebaut, die an die bestehenden Sammelkanäle angeschlossen sein wird. Im südlichen Teil wird sie an das ehemalige Zollamt angeschlossen. Solange das Kanalisationsnetz in der Kommunikation Jarovce – Kittsee nicht aufgebaut wird, ist es möglich für die entworfenen Einrichtungen vorläufig die örtlichen Kläranlagen zu benutzen. Die entworfene Schmutzwasserkanalisation wird auf den Zufahrtsstraßen und Ortskommunikationen angebracht. Das Regenwasser von den Objektdächern und den befestigten Flächen werden durch Regenkanalisation DN 300 in die Versickerungssysteme abgeführt. Das Regenwasser aus den Parkplätzen wird vor der Mündung in die Versickerungssysteme in Ölstoffabscheidern gereinigt. Die entworfene Lösung respektiert die Schutzzonen der bestehenden öffentlichen Wasserwirtschaftsnetze im Einklang mit dem Gesetz Nr. 442/2002 des Gesetzesblattes über öffentliche Leitungen und öffentliche Abwassersysteme, d. h. für die bestehende öffentliche Wasserleitung DN 300 und DN 1000, die in der Entfernung von 3,0 m vom Außenrand der Wasserleitung horizontal auf beiden Seiten geführt wird. Für die entworfene öffentliche Wasserleitung wird die Schutzzone im Sinne des Gesetzes Nr. 442/2002 des Gesetzesblattes von der kürzesten horizontalen Entfernung vom Außengrundrissrand der horizontalen Wasserleitung auf beiden Seiten von 1,5 m bei der öffentlichen Wasserleitung bis zum Durchschnitt von 500 mm und von 2,5 m bei der öffentlichen Wasserleitung über dem Durchschnitt von 500 m abgegrenzt.

Die Berechnung der Abwassermenge nach STN 75 6101 Die Berechnung ist eine Orientierungsberechnung, da die genauen Flächen der entworfenen Einrichtungen und die Zahl der Besucher und Mitarbeiter nicht bekannt sind. Regenwasser Der Südteil: Die genaue Berechnung erfolgt in weiteren Etappen der PD. Jetzt führen wir die Abschätzung der bebauten Flächen im südlichen Teil des Gebietes insgesamt an, wobei wir damit rechnen, dass die meisten Parkplätze nicht verfestigt werden: die entwässerte Fläche insgesamt ca. Intensität 15 Minuten eines Sturzregens = 142 l/ha Abflusskoeffizient für bebaute und verfestigte Flächen = 0,9 Abflusskoeffizient für Grünflächen = 0,5

Qd = 1,0067 x 0,9 x 142 + 0,4358 x 0,5 x 142 = 128,66 + 30,94 = 160,00 l/s

Nordteil: Der Entwurf beinhaltet in dem nördlichen Teil keine neuen Einrichtungen, die einen Bedarf an Regenwasserabführung hätten, da sich meistens um eine Rekonstruktion der bestehenden Objekte und freie Erholungseinrichtungen handelt. Schmutzwasser Südteil: Tagesdurchschnitt des Schmutzwasserdurchflusses

Q24 =34 000,00 l/d Der größte Schmutzwasserdurchfluss

Q h max = k h max x Q24 = 3,0 x 34 000,0 l/d =102 000,0 l/d = 4 250,0 l/h = 1,18 l /s Der kleinste vorgeschlagene Schmutzwasserdurchfluss

Q h min = k h min x Q24 = 0,6 x 34 000,0 l/d =20 400,0 l/d =850 l/h = 0,24 l/s 141

UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Nordteil: Tagesdurchschnitt des Schmutzwasserdurchflusses

Q24 = 18 400,00 l/d Der größte Schmutzwasserdurchfluss

Q h max = k h max x Q24 = 3,0 x 18 400,0 l/d = 55 200,0 l/d = 2 300 l/h = 0,64 l /s Der kleinste Schmutzwasserdurchfluss

Q h min = k h min x Q24 = 0,6 x 18 400,0 l/d = 11 040,0 l/d = 460 l/h = 0,128 l/s

Gasversorgung Ist-Stand

Von den internationalen Gasleitungen befindet sich in diesem Gebiet nur die Gasleitung KIP – Kittsee - Petržalka DN 500, die aus Berg um die Gemeinde Kittsee nach Petržalka führt und im Korridor der Produktleitungen im südlichen Teil des Gebietes errichtet ist. Die Trasse führt weiter entlang der südwestlichen und westlichen Grenze des definierten Gebietes zur Donau. Die Gesamtlänge beträgt 4 km, in Betrieb seit 2009. KIP ist mit der Transitgasleitung HAG – Hungaria – Gasleitung DN 700 verbunden, die im Transitpunkt von europäischer Bedeutung Baumgarten beginnt und über Marchfeld, unter die Donau, über das Gebiet von Niederösterreich und Burgenland bis zur ungarischen Grenze führt. Die Länge beträgt 45 km, in Betrieb seit 1996. Im südlichen Gebietsteil befinden sich keine Gasleitungen. Der Mitteilung der Verwaltungsgesellschaft für Transitgasleitungen Eustream, a.s. nach befinden sich im slowakischen Teil des BAUM-Gebietes keine Transitgasleitungen.

Lösungsentwurf Die Gasversorgung des definierten Gebietes entwerfen wir nicht, da sich hier um ein sehr extensiv ausgenutztes Grüngebiet mit einigen Versorgungseinrichtungen handelt, die in großen Entfernungen von einander liegen sollten. Aus diesem Grund ist es nicht möglich und nicht effektiv auf dem Gebiet außerhalb des bebauten Stadtgebietes neue Gasleitungsnetze zu entwerfen und zu trassieren. Wir schlagen vor für die Heizung und das Warm- und Nutzwasser die erneubaren Energiequellen zu benutzen – Solar-, Foto-EMK-Zellen, Wärmepumpen und Holzpaletten u. ä. In dieser Etappe der Städtebaulichen Studie kann der genaue Energiebedarf für die Heizung und Warm- und Nutzwasser nicht festgelegt werden, da die Volumenparameter der künftigen Bauten und Einrichtungen nicht bekannt sind. Die Berechnung wird erst in nächster Etappe der Bearbeitung des Projektes erfolgen. Schutz- und Sicherheitszonen Der entworfene Bau wird die Schutz- und Sicherheitszonen der bestehenden Gasanlagen im Sinne des Energiegesetzes Nr. 656/2004 des Gesetzblattes und des Gesetzes Nr. 251/2012 des Gesetzblattes respektieren.

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Stromversorgung Im Gebietsplan der Stadt Bratislava sind VVN-Netze (Höchstspannung) vorgesehen, die ein Teil des internationalen Stromnetzes sein sollten. Der Mitteilung der Verwaltunggesellschaft des Übertragungsnetzes (SEPS, a.s.) nach wurden die gemeinsamen Aktivitäten für die Errichtung der Stromleitungen von der österreichischen Seite eingestellt. In den Katastergebieten der Stadtteile Záhorská Bystrica, Devínska Nová Ves, Devín, Karlova Ves, Petržalka, Jarovce, Rusovce a Čunovo befinden sich zur Zeit keine Stromeinrichtungen (siehe Teil Dokumentation). Weiter werden nur Rahmenanprüche an den Stromverbrauch für konkrete Entwürfe der US BAUM genannt.

Vorausge setzte Installierte Berechnete Fläche in Ergänzende Bruttofläc Leistung Leistung Entwurf ha Dienstleistungseinrichtungen he in m2 Pi(kW) Pp(kW) Südlicher Teil Städtischer Friedhof 38 Kaffeehaus, Blumenladen, 250,00 30 Bestatungsdienst Neuer Stadtpark – Südpark 225 Restaurant, Kaffeehaus, 250,00 80 18 Konditorei Rekonstruktion der Fasanerie 78 Restaurant 250,00 60 48 Naturschwimmbad 20 Buffet, Kaffeehaus 150,00 15 36 Südliches Sport-Areal – Sportpark 30 Fitness, Kaffeehaus, Buffet 400,00 30 9 Kreatives Kunstzentrum 2,5 Verkauf von kreativen 1 500,00 60 18 Hilfsmittel, Konditorei, Teehaus Botanischer Garten 70 Kaffeehaus, Teehaus. 250,00 30 36 Golf-Areal Petržalka – Süd 59 Clubhouse, Restaurant, 250,00 70 18 Kaffeehaus, Proshop Naturpark Auwälder – Donau Infopoint, 100,00 20 42 Schulungsökozentrum Südlicher Teil insgesamt 3 400,00 405 12 Nördlicher Teil 237 Rekonstruktion des Naturschwimmbades 2 Buffet, Kaffeehaus 50,00 15 Entwurf für ein neues Hafengelände an der 2 Buffet 50,00 9 9 March Rekonstruktion des Burgamphitheaters, - Restaurant, Kaffeehaus 150,00 70 5,4 Hintergrund für Amphitheater und Restaurants Landschaftspark Kamenáce 158 Infopoint, 60,00 20 42 Schulungsökozentrum Devin-See – Autocamping und Hafengelände 10 Klub, Buffet 45,00 20 12 Rekonstruktion der Haltestelle – Bahnhofes – - Restaurant, Bierstube 120,00 70 12 Devin-See Nördlicher Teil insgesamt 475,00 204 42

Die verbindlichen Bedingungen der Baulokalität werden seitens von 22V und NN des Verteilungsnetzes aufgrund der Anschlussbedingungen von ZSE a.s. (Westslowakische Stromwerke), die der Investor in weiteren Stufen des Projektes verlangen wird, festgelegt. Schutzzonen der Stromleitungen Laut Energiegesetz Nr. 251/2012 des Gesetzblattes sind für die Absicherung eines zuverlässigen und kontinuierlichen Betriebes Schutzzonen bestimmt. Die Schutzzonen der Außenstromfreileitungen sind auf beiden Seiten der Leitung vom Randleiter a) bei Spannung ab 1 bis 35 kV für die Leiter ohne Isolierung 10 m b) bei Spannung ab 35 bis 110 kV inklusive 15 m.

Die Schutzzone der Stromstation der Außenausfertigung mit der Spannung bis 110 kV sind 10 km senkrecht auf die Umzäunung oder an die Grenze des Objektes der Stromstation situiert.

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Die Trassierung der Erdölleitung über das definierte Gebiet Mit Rücksicht auf den ökologischen Charakter des Lösungsentwurfes wie auch auf die künftigen Kollisionspunkte bei der Trassierung des Biokorridors mit Wasserelementen, halten wir die Ausschließung der Erdölleitung Schwechat – Slovnaft aus dem Korridor der Produktleitungen im Süden des Stadtteiles Petržalka im Sinne der Entscheidung der Stadtvertretung in Bratislava im 2013 für richtig.

3.16. Entwurf der Bauetappen Mit Rücksicht auf den Flächenausmaß der Entwürfe und ihren ökologischen Charakter schlagen wir vor den Bau kontinuierlich während eines längeren Zeitabschnittes zu realisieren. Beide Gebietsteile – der südliche wie auch der nördliche müssen dabei gleichzeitig realisiert werden. Den Zeitplan schlagen wir vor in drei Etappen aufzuteilen:

Ergänzende Entwurf Fläche ha Dienstleistungseinrichtungen Vorgeschlagene Etappe Südlicher Teil Realisierung des Biokorridors 1 Städtischer Friedhof 38 Kaffeehaus, Blumenladen, 1 Bestattungsdienst Neuer Stadtpark – Südpark 225 Restaurant, Kaffeehaus, 2 Konditorei Rekonstruktion der Fasanerie 78 Restaurant 1 Naturschwimmbad 20 Buffet, Kaffeehaus 3 Südliches Sport-Areal – Sportpark 30 Fitness, Kaffeehaus, Buffet 3 Kreatives Kunstzentrum 2,5 Verkauf von kreativen 2 Hilfsmittel, Konditorei, Teehaus Botanischer Garten 70 Kaffeehaus, Teehaus. 2 Golf-Areal Petržalka – Süd 59 Clubhouse, Restaurant, 1 Kaffeehaus, Proshop Naturpark Auwälder – Donau Infopoint, 1 Schulungsökozentrum Nördlicher Teil Rekonstruktion des Naturschwimmbades 2 Buffet, Kaffeehaus 2 Entwurf für ein neues Hafengelände an der 2 Buffet 2 March Rekonstruktion des Burgamphitheaters, - Restaurant, Kaffeehaus 1 Hintergrund für Amphitheater und Restaurants Landschaftspark Kamenáce 158 Infopoint, 3 Schulungsökozentrum Devin-See – Autocamping und Hafengelände 10 Klub, Buffet 3 Rekonstruktion der Haltestelle – Bahnhofes – - Restaurant, Bierstube 2 Devin-See

Ein wichtiger Bestandteil der Vorbereitung ist eine ausführliche Projektdokumentation einzelner Vorhaben, die im Einklang mit dem gültigen Stadtgebietsplan sein muss. Aus dem Grund wird es erforderlich sein in einigen Teilen eine Änderung des Gebietsplanes der Stadt Bratislava durchzuführen (siehe das Kapitel Lösungsentwurf). Eine weitere Bedingung wird die Anbindung an die verkehrliche und technische Ausstattung sein. Die meisten Entwürfe sind so lokalisiert, damit es von den bestehenden Kommunikationen zugänglich ist.

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. 4. SYNTHESE

4.1. Empfehlungen für die Einarbeitung in die entsprechende gebietsplanerische Dokumentation

Gebietsplan der Haupstadt der Slowakischen Republik Bratislava Der Lösungsentwurf ist im Prinzip im Einklang mit dem Konzept des Gebietsplanes der Hauptstadt der SR Bratislava (2007) in der Fassung von Änderungen und Ergänzungen, schlägt allerdings einige Änderungen vor, die vor allem folgende Probleme betreffen: Auflösen der Fläche für den Unternehmenspark im Berührungspunkt mit ehemaligem Zollamt in Jarovce und ein Flächenentwurf für den ausgewählten Grünflächentyp, Positionierung des Systems der „revitalisierten Donauarme“, Änderung der Lokalität für einen neuen städtischen Friedhof und damit verbundene neue Ausnutzung des Gebiets, Änderung der Ausnutzung der entworfenen Grünfläche im südlichen und nördlichen Gebietsteil.

Die konkreten Änderungen im Gebietsplan der Hauptstadt der SR Bratislava sind im Kapitel Lösungsentwurf bei der Beschreibung konkreter Entwürfe genau beschriebenZrušenie plochy pre podnikateľský park v dotyku s bývalou colnicou v Jarovciach a návrh plochy na vybraný typ zelene,

Entwicklungskonzept des Bundeslandes Burgenland und des Bundeslandes Niederösterreich Der Lösungsentwurf der städtebaulichen Studie des BAUM-Gebietes im Rahmen der Entwicklungskonzeption von Niederösterreich und Burgenland: Konkrete Entwürfe, die mit der Lösung des öffentlichen Personenverkehrs und die Ergänzung des Bio- Korridors, die eine detailliertere Lösung anbieten: der Entwurf für die Trassierung der Strecke um Wolfsthal mit der Anbindung an Bratislava- Petržalka, der Entwurf von neuen Straβen- und Radverbindungen mit der slowakischen Seite, der Entwurf für die Trassierung des neuen Korridors und des kleinen Wasserflusses über die Katastergemeinden Hainburg und Wolfsthal, die Rekonstruktion der Allee zwischen Kittsee und der Fasanerie,

Die übrigen Entwürfe betreffen das österreichische Gebiet nur am Rande – die Strecke des Biokorridors im Grenzgebiet des Stadtteiles Petržalka, Rusovce, Jarovce, Čunovo und der Österreichischen Republik.

4.2. Weitere an die US BAUM anknüpfende grenzüberschreitende Projekte - Vorschlag Diese Studie erwähnt relativ viele neue Entwürfe für beide Seiten der Grenze. Wir schlagen vor, an die bisherige Zusammenarbeit mit der österreichischen und ggf. ungarischen Seite anzuknüpfen, um das Grenzgebiet insbesondere in folgenden Projekten weiter zu gestalten: Städtebaulich-architektonische Studie für die Biokorridor-Trassierung, Technisch-wirtschaftliche Studie für die Trassierung der Donauarme, Verkehrs-städtebauliche Studie für die Trassierung des stadtnahen Schienenverkehrs in der BAUM-Region

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Technisch-wirtschaftliche Studie für die Trassierung des stadtnahen Schienenverkehrs in der BAUM-Region Städtebaulich-architektonische Studie für den Stadtpark, Städtebaulich-architektonische Studie für den Landschaftspark, Landschaftsstudien über die Verbindung der Biozentren und Biokorridore in der BAUM-Region, Technische Studien über lokale grenzüberschreitende Straβen- und Radverbindungen. Neben den vorgeschlagenen Projekte kann je nach Notwendigkeit jeder der Entwürfe der Studie verwirklicht werden.

5. UMLANDMANAGEMENT

5.1. Outputs für weitere BAUM-Etappen

Možnosti vzájomného kontinuálneho informovania o rozvoji v regióne - trendy v oblasti regionálnej spolupráce a ich aplikácia na priestor BAUM Die Möglichkeiten des gegenseitigen Informierens über die Entwicklung in der Region – die Trends im Rahmen der regionalen Zusammenarbeit und ihre Anwendung im BAUM-Gebiet Die Stadtplanungstrends führen zur Bildung von breiteren Gebieten, die funktionsmäßig mit den Städten verbunden sind, weil die attraktiven und modernen Städte für ihre Einwohner ein Umfeld guter Qualität im Zusammenhang mit der Arbeit, Freizeit, Bildung, Fürsorge im Sozialbereich und Gesundheitswesen, wirtschaftliche Entwicklung und ein breites Skala on Tätigkeiten, die eine langfristige Nachhaltigkeit sicherstellen. Für die Erreichung dieser Ziele haben mehrere europäischen Städte ihre Zusammenarbeit mit anliegenden Gebieten (mit anliegenden Gemeinden) verstärkt und eine sogenannte Metropolitan-Region gebildet, wo die gegenseitigen Beziehungen nicht so statisch sind, sondern die sich im Laufe der Zeit gemeinsam mit der demographischen, wirtschaftlichen Entwicklung wie auch der Raumentwicklung ändern. Die Städte bilden mit ihrem Umland eine funktionsmäßig verbundene Einheit und im Rahmen dieser Einheit eine Basis für den gegenseitigen Informationsaustausch und die Zusammenarbeit, bessere Bedingungen für die Planung, Steuerung und Ausnutzung potentieller Möglichkeiten schaffen. Das Ergebnis sind neue Formen der Mitwirkung und der Zusammenarbeit zwischen den Städten und ihrem Umland. Die Bemühungen um die Verbesserung der Steuerung von breiteren territorialen Einheiten führen zur Schaffung von neuen informellen Partnerschaften in verschiedenen Ebenen oder zur Institutionalisierung offizieller Partnerschaften in der Selbstverwaltungsebene mit entsprechender politischen Unterstützung. Die systematischen Beziehungen der Siedlungseinheiten mit ihrem ländlichen Hintergrund erfordern die Lösung von Problemen in der örtlichen wie auch regionalen Ebene wie auch die Änderung der Orientierung der geplanten Aktivitäten – von innen nach außen. Die Hauptstadt der Slowakischen Republik Bratislava mit ihrer Lage an der Grenze von drei Staaten (Slowakei, Österreich und Ungarn) beeinflusst sehr stark die Gemeinden in den anliegenden Regionen, und zwar aus der wirtschaftlichen, soziologischen, kulturellen wie auch verkehrlichen Sicht in Österreich wie auch in Ungarn. Im Interesse der zielgerechten langfristigen Nachhaltigkeit am ganzen Gebiet ist es notwendig Maßnahmen einzuführen, die zur gegenseitigen Koordinierung und zu geplanten Eingriffen in das Gebiet, bzw. zur Koordinierung aller wichtigen die komplexe Entwicklung des Gebietes beeinflussenden Aktivitäten führen.

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. Das aktuelle Beispiel ist der Raum des bis jetzt nicht urbanisierten Gebietes im Grenzzwischenraum zwischen den südlichen Stadtteilen von Bratislava (Petržalka, Jarovce, Rusovce und Čunovo), der in Vergangenheit wegen der Nähe der Grenze und der anliegenden österreichischen Gemeinden auf der anderen Seite der Grenze nicht bebaut werden durfte (diese Gebiet wird im Rahmen des Projektes als BAUM-Gebiet bezeichnet). Auf der slowakischen Seite kann man die Bemühungen mehrerer Investoren um die Urbanisierung des BAUM-Gebietes bis zur österreichischen Grenze beobachten, was den Charakter und die Entwicklungsmöglichkeiten der Gemeinde auf der österreichischen Seite, die sich in ihrer Wesensart und ihrer räumlichen Struktur den Charakter einer ländlichen Besiedlung erhalten, sehr beeinflussen würde. Die Koordinierung der räumlichen Entwicklung dieses Gebietes deckt z. Z. das BAUM- Projekt im Rahmen des Förderprogrammes SK-AT ab, an dem Projektpartner für die slowakische wie auch österreichische Seite partizipieren, ab. Das BAUM-Projekt stellt ein hervorragendes Beispiel eines koordinierten Vorgehens im Rahmen der koordinierten Entwicklung eines Stadtteiles – Bratislava-Umland dar. Es handelt sich allerdings um eine einmalige Aktivität, die bereits im Rahmen der BAUM-Projekt-Bearbeitung den Bedarf an Koordinierung und gegenseitigen Informationsaustausch im breiteren Maßstab gezeigt hat. Für diesen Zweck ist es notwendig der gegenseitigen Zusammenarbeit einen formaleren Rahmen zu geben, der eine Gewährleistung für die Realisierung der festgelegten Ziele auch in Zukunft sein würde, und zwar in Form eines Fachmanagements. Dieses Ziel wird die Voraussetzung für das Systemmanagement der Gebiets- und Raumentwicklung schaffen. Aufgrund der verlaufenden Verhandlungen im Rahmen der Multilateralen Expertenplattform des BAUM-Projektes ist die Initiative zur Gründung einer Pilotform des Gebietsmanagements auf einem Gebiet, das identisch mit dem BAUM-Gebiet ist, entstanden (8 Stadtteile von Bratislava, 10 Gemeinden aus Niederösterreich und 4 Gemeinden aus Burgenland). Der legislative Rahmen des Gebietsmanagements wird zum Gegenstand eines selbständigen Prozesses nach dem Kennenlernen der Erfahrungen aus anderen europäischen Städten, bzw. Regionen, in den solche Zusammenarbeitsformen bereits durchgeführt werden. In der Pilotphase empfehlen wir die Errichtung eines spezifischen Arbeitsplatzes – Zentrum für BAUM-Gebietsmanagement – „Das Managementamt des BAUM-Projektes“, und zwar in Form einer Vereinbarung zwischen den Vertretern der Stadt Bratislava, eventuell auch des Selbstverwaltungskreises Bratislava und den bisherigen Projektpartnern für die österreichische Seite – das Regionalmanagement Niederösterreich und das Regionalmanagement Burgenland. Die Errichtung des Zentrums mit klar festgelegtem Wirkungsbereich und Kompetenzen wird eine logische Fortsetzung der verlaufenden Zusammenarbeit sein. Aufgrund der gewonnenen Erfahrungen im Zusammenhang mit diesem spezifischen Arbeitsplatz wird es notwendig sein die Einbindung aller Akteure aus dem breiteren Gebiet von Bratislava-Umland zu initiieren. Die Zusammenarbeit muss eindeutig mit den benachbarten ungarischen Gemeinden angeknüpft werden Nachfolgend wird das Gebietsmanagement aufgrund des bis dahin realisierten legislativen Rahmens implementiert.

Gemeinsame Maßnahmen und ihre Wichtigkeit nach Dringlichkeit und Machbarkeit Der erste wichtige Schritt für das Gebietsmanagement der Stadt Bratislava ist das Bewusstsein über die Bedürfnisse und Folgen solcher Tätigkeit. Der zweite Schritt ist die Schaffung von einer zweckmäßigen Organisation mit genau festgelegtem Wirkungsbereich und Aufgaben. Das Management wird als Führung, bzw. Verwaltung bestimmter Dinge, Objekte und Erscheinungen in der Bemühung die festgelegten Ziele zu erfüllen, verstanden. Es ist möglich dies folgendermaßen zu charakterisieren: das Instrument der Nutzungsoptimierung im Rahmen: - von Personalentwicklung (human ressources) - von Informationsquellen - von Materialquellen 147

UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. - von finanziellen Quellen für die Erreichung der festgelegten Ziele, das System bestehend aus Institutionen und Führungskräften, die sich bemühen einen maximalen Effekt und aus Bindungen, Beziehungen und Befugnissen, die durch legislative Normen festgelegt werden, der Mechanismus (Vorgehensweise, Verfahren, Methodik, Instrumente,…), mit dem es möglich ist die geplanten Aufgaben zu erfüllen.

Die grundsätzlichen Funktionen des Managements, mit dessen Hilfe die festgelegten Ziele erreicht werden: die Planung – im Planungsprozess werden aufgrund der festgelegten Ziele die Hauptaufgaben und Tätigkeiten bestimmt, die sich am Prozess ihrer Erfüllung beteiligen. Den realen Plan kann man nur aufgrund einer System- und Komponentenanalyse, einer Beurteilung der Bedürfnisse und den personellen, materiellen und anderen Möglichkeiten, das Organisieren – es ist eine Funktion des Managements, mit der in Übereinstimmung mit den Quellen, Kräften und Mitteln die Menschentätigkeit bei der Erfüllung der festgelegten Ziele und die Erreichung der festgelegten Ziele koordiniert werden. Ein gut organisiertes System schafft die Bedingungen für eine kontinuierliche Aufgabenerfüllung und Erreichung von festgelegten Ziele, die Personalarbeit – sie besteht in der richtigen Personenauswahl für die Arbeitspositionen mit erforderlichen Voraussetzungen für die Realisierung der festgelegten Ziele, die Führung – es ist eine der meist entscheidenden Tätigkeiten, mit welcher die Mitarbeiter im Rahmen der Erreichung der festgelegten Ziele koordiniert und geleitet werden, die Kontrolle – sie ist ein Instrument für die Feststellung des Niveaus der festgelegten Ziele und eventuell der Benutzung der Korrekturmechanismen, mit welchen es möglich ist die geplanten Aufgaben zu erfüllen.

5.2. Institutionalisierung von Bratislava – Umland – Management Der Entwurf der Empfehlungen für die Festlegung der Ziele und der Organisationsstruktur des Bratislava- und Bratislava Umlandmanagements Für die Schaffung des BAUM-Gebiet-Managements schlagen wir vor in der Pilotphase die allgemeinen Grundsätze folgendermaßen anzuwenden: Die Festlegung der Ziele – Spezialisierung: die Sammlung von Informationen und aktuellen Planungsdokumenten im BAUM-Gebiet wie auch von Dokumenten aus der ganzen Region, die sich auf die Entwicklung im BAUM-Gebiet auswirken können und die Sicherstellung ihrer Übertragung an die relevanten Strukturen, die in das BAUM-Management eingebunden sind, die gemeinsame Stellungnahme zu den strategischen Unterlagen eines Entwicklungscharakters für das BAUM-Gebiet und die umliegenden Gemeinden, die Vernetzung einer Expertengruppe, die mit ihren Kenntnissen und Informationen mithelfen und die zielgerechte Entwicklung des BAUM-Gebietes beeinflussen können, die Aussuchung und Dokumentierung von Ideen für künftige Projekte im Rahmen der Zusammenarbeit vor allem für das Gebiet der territorialen Entwicklung, die gemeinsame Vorbereitung und Initiierung der künftigen Projekte im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, die Identifizierung der Gelegenheiten für die Erweiterung der möglichen Zusammenarbeit in einzelnen spezifischen Bereichen, das Organisieren von Rundtischen mit grenzüberschreitender Vertretung, das flexible Reagieren auf die Änderungen und ihre Zielumsetzung, 148

UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. die Schaffung einer Kontaktstelle für alle Stadteile und Gemeinden des BAUM-Gebietes und die Service-Sicherung für die Umsetzung festgelegter Ziele, die Schaffung der Bedingungen für die Erweiterung des Wirkungsbereiches des „BAUM- Managementsamtes“ für ein breiteres Gebiet von Bratislava Umland, die Vorbereitung von allen Bedingungen für eine legislative Institutionalisierung des „BAUM- Gebietsmanagements. Die Zusammenarbeit und die Koordinierung: werden durch die Sicherung des „Service“ (Fachmitarbeiter) einer spezialisierten Stelle des BAUM-Umland-Managements – „BAUM-Managementsamtes“ und von beauftragten Mitarbeitern, die einzelnen Stadtteile bzw. anliegende Gemeinden vertreten, gesichert , werden durch den entstandenen Vorstand des BAUM-Gebietsmanagements, der gleichzeitig ein Steuerorgan sein wird, kontrolliert, das Steuerorgan des „BAUM-Managementsamtes“ wird sich regelmäßig treffen und eventuell aktuelle Aufgaben definieren und an die Mitarbeiter dieses Amtes je nach Bedarf weiterleiten, Zuständigkeit:

das Recht die Anordnungen zuzuweisen, die Aufgaben für das „BAUM-Managementsamt“ zu steuern und zu stellen wird in voller Verantwortung des Vorstandes (des Steuerorgans) sein, das „BAUM-Managementsamt“ wird kein weiteres Exekutivorgan der staatlichen Verwaltung oder der Selbstverwaltung sein (es wird nicht ihre Aufgaben übernehmen oder sie vertreten), es wird als ein Instrument einer besseren Zusammenarbeit und der Schaffung von neuen Impulsen sein – ein Instrument der Partnerschaft. Organisationsstruktur: das Steuerorgan des „BAUM-Managementsamtes“, das aus den Vertretern des politischen Bereiches, Fachexperten aus der staatlichen Verwaltung wie auch Selbstverwaltung auf der österreicheschen und slowakischen Seite gebildet wird, das Beratungsorgan, das nach Spezifika der jeweiligen Problematik als Expertengruppe gebildet wird, die Tätigkeiten des „BAUM-Managementsamtes“ werden mittels einer neu gebildeten spezialisierten Dienststelle mit 2-3 Mitarbeitern ausgeübt, die Fachmitarbeiter des „BAUM-Managementsamtes“ werden Tätigkeiten ausüben, die vom Steuerorgan auf dem ganzen BAUM-Gebiet spezifiziert werden, d. h. inklusive der Sicherung der Kommunikation auf beiden Seiten in slowakischer und deutscher Sprache. Der institutionelle Rahmen: in der Pilotphase der Etablierung des „BAUM-Managementsamtes“ empfehlen wir, dass die Gründung dieses Amtes vertraglich zwischen den jetzigen Partnern des BAUM-Projektes unterstützt wird, d. h. durch die Hauptstadt der SR Bratislava und die Bundesländer Niederösterreich und Burgenland, ohne Rechtsverpflichtung und gemeinsame grenzüberschreitende Rechtsperson, der Wirkungsbereich des „BAUM-Managementsamtes“ wird für die Bedürfnisse des BAUM- Projektes nicht einzweckmäßig gebunden, seine Gründung wird mehrzweckmäßig sein – mit breiterem Wirkungsbereich und mit einer vorausgesetzten Möglichkeit einer weiteren Tätigkeitserweiterung , nach der Etablierung des „BAUM-Managementsamtes“ im Laufe von 2-3 Jahren wird erforderlich sein: die Erweiterung der Partnerbasis, die auch das breitere Umland von Bratislava umfasst,

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. die Überprüfung der Erfahrungen der bestehenden Managements der Stadt und des Umlandes im europäischen Raum, die Überprüfung der möglichen legislativen Formen in beteiligten Ländern (Slowakei, Österreich, Ungarn), die Existenz des „BAUM-Managementsamtes“ offiziell in Übereinstimmung mit der Gesetzgebung festzulegen. Die Finanzierung: die Partner, die das „BAUM-Managementsamt“ gründen, werden auch die materielle Ausstattung, die Lohnmittel wie auch das Budget für die Ausübung der Tätigkeiten und Durchführung der Aktivitäten aus eigenen finanziellen Mitteln sicherstellen, bzw. versuchen sie in der Pilotphase eine Förderung für die Tätigkeit des „BAUM-Managementsamtes“ aus den EU-Fördermitteln zu gewinnen, die Finanzierung des künftigen „BAUM-Managementsamtes“ wird der Gegenstand der Vertragsbeziehungen der Partner sein, die bei der Gründung des Amtes vereinbart werden. Der Sitz: der optimale Sitz des „BAUM-Managementsamtes“ könnte Bratislava sein – unter der Schirmherrschaft des Magistrates der Hauptstadt der SR Bratislava, bestimmt dafür würden selbständige Räume im Rahmen der spezialisierten Dienststelle, die Verhandlungsräume würden im Rahmen der Arbeitsräume der Vertragspartner je nach konkreter Vereinbarung über den Ort und den Zweck der Verhandlung sein. Aus der Analyse der bisherigen Zusammenarbeit der Stadt Bratislava und Bratislava Umland kann festgestellt werden, dass trotz der Tatsache, dass sich die Partner über die Dringlichkeit des Fortschrittes im Rahmen der Umsetzung konkreter Maßnahmen in diesem Bereich bewusst sind, ist bis jetzt keine Initiative für die Entstehung des Managements eines breiteren Bratislava-Umlandgebietes entstanden. Ein gutes Beispiel aus Österreich könnte hier die gute regionale Zusammenarbeit der Gemeinschaft im Rahmen Wien – Stadt Umland Management sein, die aufgrund der Initiative der Bundesländer Wien und Niederösterreich im 2005 entstanden ist. Die Entstehung der Dienststelle, die das Management des BAUM-Gebietes sicherstellen würde, könnte der erste zielgerechte Schritt zur professionellen Einstellung und zur Annäherung zu den europäischen Trends sein. Die Städtebauliche Studie BAUM skizziert in groben Zügen die Grundprinzipien und den Bedarf am Fachmanagement der Stadt Bratislava und Bratislava Umland. Die Fachproblematik der Gründung von so einer Organisation überschreitet aber den Umfang der Städtebaulichen Studie BAUM, deshalb wird es erforderlich sein in den nächsten Schritten einzelne Probleme zu bearbeiten und konkrete Schritte einzusetzen, die zur Gründung des „BAUM- Managementsamtes“ führen werden.

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Bild 30 Organigramm des BAUM-Managements

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Základné ciele – Hauptziele Zhromažďovanie a výmena informácií – Informationssammlung und –austausch Zaujímanie spoločného ... – Gemeinsame Stellungnahme zu strategischen Unterlagen Zosieťovanie ... - Vernetzung von Experten Vyhľadávanie a dokumentovanie ... – Suche und Erfassung der Ideen für künftige Kooperationsprojekte Spoločná príprava ... – Gemeinsame Vorbereitung und Initiierung von künftigen Projekten Organizovanie ... – Organisation von runden Tischen mit grenzüberschreitender Teilnahme Vykonávanie ... – Ausübung der Funktion einer Berührungsstelle für Stadteile und Gemeinden des BAUM- Gebietes Príprava podmienok ... – Vorbereitung der Bedingungen für künftige legislative Institutionalisierung Iné flexibilne ... – sonstige flexibel festgelegte Ziele

Zakladatelia na základe ... – Gründer laut Verträgen und Vereinbarungen Hlavné mesto ... – Hauptstadt der SR Bratislava Regionálny manažment DR – Regionalmanagement Niederösterreich Regionálny manažment B – Regionalmanagement Burgenland Úrad ... – Amt des BAUM-Managementes mit dem Sitz in Bratislava Vlastné zdroje ... – Eigenmittel Partner Bratislava Eigenmittel Partner Niederösterreich Eigenmittel Partner Burgenland Zdroje získané ... - EU-Mittel Financovanie – Finanzierung Riadiaci orgán – Steuerungsorgan – Vorstand Poradný ... – Beirat – Experten Zamestnanci ... – Angestellte – Manager Zabezpečenie realizácie ... – Sicherstellung der Zielerfüllung und Kontrolle

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6. LITERATURVERZEICHNIS/ QUELLENNACHWEIS: Harmonizovaná informačná základňa – spracovaná v rámci projektu BAUM/2011 s odkazmi na použitú literatúru resp. citáciu zdrojov (Harmonisierte Informationsbasis – ausgearbeitet im Rahmen des BAUM-Projektes/2011 mit den Hinweisen auf die verwendete Literatur bzw. Zitatenquele) Územný plán Bratislavského samosprávneho kraja, schválený uznesením č. 20/2013 zo dňa 20.09.2013 (Der Gebietsplan des Selbstverwaltungskreises Bratislava, der durch Beschlüsse Nr. 20/2013 vom 20.09.2013 genehmigt wurde) Územný plán Hlavného mesta SR Bratislavy v znení zmien a doplnkov 01 a 02, platné znenie schválené VZN č.17/2011 zo dňa 15.12.2011 (Der Gebietsplan der Hauptstadt der SR Bratislava in der Fassung der Änderungen und Ergänzungen 01 und 02, gültige Fassung VZN Nr. 17/2011 genehmigt am 15.12.2011) Zákon č. 50/1976 Zb. o územnom plánovaní a stavebnom poriadku (stavebný zákon) v znení neskorších predpisov (Das Gesetz Nr. 50/1976 über die Gebietsplanung und Bauordnung (Baugesetz) in der Fassung späterer Vorschriften) Zákon č. 208/2009 Z.z. o ochrane pamiatkového fondu (Das Gesetz Nr. 208/2009 des Gesetzesblattes über den Denkmalfondsschutz) Rakúsky spolkový zákon č. 2/2008 o ochrane pamiatkového fondu v znení BGBl č. 170/1999 a Spolkovej zbierky zákonov , č. 2/2008 Federálneho pamiatkového úrad, ktorý zverejňuje zoznam pamiatkovo chránených objektov. (Das österreichische Bundesgesetz Nr. 2/2008 des Bundesdenkmalamtes, welches die Liste der geschützten Denkmalobjekte veröffentlicht) Zákon NR SR č. 543/2002 Z.z. o ochrane prírody a krajiny v znení neskorších predpisov (Das Gesetz des Slowakischen Nationalrates der SR Nr. 543/2002 über Natur- und Landschaftsschutz in der Fassung späterer Vorschriften) Európsky dohovor o krajine (MZV SR č.515/2005 Z.z.) (Das Europäische Länderabkommen (das Außenministerium der SR Nr. 515/2005 des Gesetzesblattes) Zákon NR SR č.666/2004 Z.z. o ochrane pred povodňami v znení neskorších predpisov (Das Gesetz des Slowakischen Nationalrates der SR Nr. 666/2004 des Gesetzesblattes über den Hochwasserschutz in der Fassung späterer Vorschriften) Štatistický úrad SR – sčítanie obyvateľov domov a bytov 2011 (Statistisches Amt der SR – die Zählung der Haus- und Wohnungsbewohner 2011) Štatistický úrad SR – mestská a obecná štatistika 2011 (Statistisches Amt der SR – Städte- und Gemeindestatistik) Statistik Austria 2013 a 2011 (Statistik Austria 2013 und 2011) Nová stratégia rozvoja cestovného ruchu v SR do roku 2013 schválená uznesením vlády SR č. 417/2007 (Neue Entwicklungsstrategie im Tourismusbereich in der SR bis 2013, die durch Beschlüsse der Regierung der SR Nr. 417/2007 im 2013 genehmigt wurde) Stratégia rozvoja cestovného ruchu v BSK 2007 – 2013 (Die Entwicklungsstrategie des Tourismus im Selbstverwaltungskreis Bratislava 2007-2013) Twin Region – Znalostná spolupráca v metropolitnom regióne Viedeň Bratislava, 2012 (Twin Region – Wissenszusammenarbeit in der Metropoliten-Region Wien-Bratislava, 2012)

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. RECOM SK –AT – Príručka 2013 (RECOM SK – AT – Handbuch 2013) Sieťová analýza RECOM SK- AT, 2013 (Vernetzungsanalyse RECOM SK – AT, 2013) Ako vytvárať turistické balíky – Manuál, Program cezhraničnej spolupráce Maďarská republika – Slovensko 2007 – 2013 (Wie Tourismus-Pakete entwickelt werden – Handbuch, das Programm der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit – Ungarn – Slowakei 2007 – 2013) Nehnuteľnosti a bývanie 02/2011 – Územný manažment a územné administračné systémy (Die Immobilien und das Wohnen 02/2011 – Gebietsmanagement und administrative Gebietssysteme) Dunajské úpravy (Ing. Vladimír Chmelár, 1993) (Donau-Änderungen) Lokalita dunajského stupňa u Bratislavy: Wolfsthal alebo „Bratislava - Pečenský les“? (Ing. Miroslav Čomaj) (Standort der Donau-Stufe bei Bratislava: Wolfsthal oder „Bratislava-Pečenský les“?) Dunaj medzi vodnými dielami Freudenau a Gabčíkovo (Prof. RNDr. Igor Mucha, DrSc., Doc.Ing.Július Binder,Dr.h.c., Vodné cesty a plavba,2013) (Donau zwischen Freudenau und Gabčíkovo)

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7. DOKUMENTATION: PROTOKOLL

über den 1. Qualitäts-Ausschuss zur Ausarbeitung der städtebaulichen Studie (Studie) BAUM Ort: Raum 107, erstes Stockwerk, Primatialpalais, Primaciálne nám. 1, Bratislava Datum, Uhrzeit: 17. 01. 2014 von 09:00 Uhr – 12:30 Uhr Anwesende: gemäß der beigefügten Anwesenheitsliste Tagungsordnung: 1. Begrüßung und Information über die geänderte Tagungsordnung des Treffens 2. Einleitung 3. Information über die Struktur des Projekts BAUM und den Fortschritt bei der Ausarbeitung der Studie BAUM 4. Präsentation der Studie BAUM seitens der Bearbeiter 5. Anregungen zum Konzept der Studie BAUM gemäß folgenden Themen: a) Urbanismus und Gebietsplanung b) Landschaftsgestaltung, Grünflächen, Naturschutz und Wasserflächen c) Verkehrs- und technische Infrastruktur d) Industrie und Landwirtschaft e) Tourismus und Erholung 6. Information über die Beschlüse des Stadtparlaments der Stadt Bratislava zur Frage des Wasser(kraft)werks 7. Information zur ersten öffentlichen Präsentation der Studie BAUM Punkt 1. Marek Dinka Punkt 2. Jela Plencnerová erklärte den Anwesenden den Zweck dieses 1. Qualitäts-Ausschusses: - präsentiert wird das bearbeitete Lösungskonzept - die Bearbeiter machen die Anwesenden mit dem bearbeiteten Lösungskonzept im Rahmen des Spektrums der Problematik vertraut, die in der genehmigten Vergabe und in den Wettbewerbsbedingungen des Wettbewerbs der Entwürfe festgelegt wurde - im Hinblick darauf, dass die Studie BAUM ein Bestandteil eines grenzübergreifenden Projekts ist, nehmen am Qualitäts-Ausschuss auch einige betroffene Behörden und Organisationen teil, was im Rahmen der Beschaffung der Gebietsplanungsunterlagen nicht üblich ist (gewöhnlich verläuft die Verhandlung zwischen dem Auftraggeber und dem Bearbeiter) - im Prozess der Beschaffung wird der Entwurf der Studie BAUM mit den betroffenen Beteiligten der Verhandlung sowohl auf slowakischer als auch auf österreichischer Seite besprochen Punkt 3. - Eleonóra Adamcová fasste in einer kurzen Präsentation die grundsätzlichen Informationen über das grenzübergreifende Projekt BAUM mit dem sachlichen Inhalt und der zeitlichen Reihenfolge der Lösung zusammen Punkt 4. Die Vertreter des Lösungsteams Radomil Kachlik, Zuzana Jankovičová und Maximilian Ludwigstorff fassten in der Einleitung die grundsätzlichen Zugangsweisen zur Lösung zusammen: - beim Lösungsentwurf gehen sie von der gründlichen Kenntnis des gegenständlichen Gebiets aus - im vorgelegten Lösungsentwurf arbeiten sie genauer die Philosophie aus, die im Rahmen des Wettbewerbsentwurfs präsentiert wurde und die als am aussichtsreichsten bewertet wurde

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. - Ziel ist die Ausarbeitung eines Lösungsentwurfs, der für alle Partner des Projekts und die gesamte Region nützlich wäre - das Lösungskonzept wird zum besseren Verständnis in thematischen Schemen präsentiert, die das gesamte gegenständliche Gebiet erfassen; die eigene Lösung wird auf den eigenen Kartenunterlagen im Maßstab M 1: 25.000 ausgearbeitet. Präsentiertes Lösungskonzept der einzelnen Problemkreise: o Demografische Entwicklung der Bevölkerung in der Region BAUM o Schema der Verbindung von Biokorridoren o Identifikation der geschützten Gebiete o Funktionsinhalt der grünen Achse o Grüne Achse – Verbindung Slowakei – Österreich o Analyse der Problematik des vorgeschlagenen Umlaufkanals o Erneuerung der Donauarme o „Lebendiges Wasser“ – Erneuerung der Donauarme o Straßenverkehr o Radwege o Eisenbahnverkehr – Personenverkehr, Schiffsverkehr o Tourismus und Erholung – Analyse o Tourismus – Kennenlernen der Kultur und Geschichte o Tourismus – Aufenthalt in der Natur – Erholung – „grüner Tourismus“ o Tourismus – Aufenthalt in der Natur – aktiv (Sport) – „grüner Tourismus“ o Tourismus auf dem Land und Agrotourismus – „grüner Tourismus“ Eine Kopie der Präsentation mit den wichtigsten Lösungsgrundsätzen ist ein Bestandteil dieses Protokolls Punkt 5. Anregungen zum Thema a) Zur Problematik der präsentierten demografischen Angaben reichten Gerald Handig, Georg Hartl, Hajnalka Triteos- Meidlik und Alexandra Fischbach folgende Anregungen ein: - die demografischen Angaben müssen aktualisiert werden, da die Entwicklung des Gebiets sehr dynamisch ist - die demografischen Angaben sollten nach zugezogenen und ursprünglichen Einwohnern strukturiert werden sowie auch gemäß Nationalität, da die Migration der Bevölkerung in bedeutendem Maß das gesamte wirtschaftliche Potenzial und die soziale Struktur der Bevölkerung beeinflussen kann - es muss überprüft werden, ob das geschätzte Bevölkerungswachstum bis zum Jahr 2030 auf dem gegenständlichen slowakischen Gebiet das präsentierte Konzept der „grünen Achse“ mit natürlichen Erholungsräumen nicht negativ beeinflusst Reaktion des Vertreters des Auftraggebers Jela Plencnerová: - die Gemeinschaftsanlagen für das geschätzte Bevölkerungswachstum werden sich nicht auf dem gegenständlichen Gebiet BAUM befinden, sondern gemäß dem Gebietsplan der Hauptstadt der Slowakei Bratislava in anderen Entwicklungsgebieten - gemäß dem vorgelegten Lösungskonzept wird der für die „grüne Achse“ festgelegte Raum auf Erholung in natürlicher Umgebung und Landschaftsgestaltung ausgerichtet sein - der Auftraggeber wird eine Aktualisierung und Strukturierung der demografischen Angaben verlangen Zur Problematik der wirtschaftlichen Entwicklung der Region äußerten sich Emmerich Bachmayer und Andreas Weiss: - im Rahmen der wirtschaftlichen Entwicklung muss die wirtschaftliche Entwicklung des weiteren Gebiets in Betracht gezogen werden Reaktion von Andreas Weiss und vom Bearbeiter: 156

UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. - die makroökonomischen Kennwerte sind Bestandteile des Gebietsplans der Hauptstadt der Slowakischen Republik Bratislava sowie auch des Gebietsplans des selbstverwalteten Landkreises Bratislava aus dem Jahr 2013, deren Ergebnisse in die Lösung einbezogen werden sollten - der Bearbeiter hat bereits auch mit der Ausarbeitung des Textteils der Studie BAUM begonnen, deren Bestandteil auch diese Problematik sein wird; heute präsentierten sie ein Konzept der ausgewählten Bereiche - der Bearbeiter rechnet in der Frage der aktuellen demografischen Angaben mit der Mitarbeit der österreichischen Seite Anregungen zum Thema b) Zur Problematik des Grundwasserpegels äußerten sich die Vertreter der österreichischen Seite Emmerich Bachmayer und Karl Grammanitsch: - für die österreichischen Gemeinden ist die Problematik des Grundwasserpegels sehr wichtig, weshalb sie gegenwärtig eine spezielle Studie in diesem Bereich besorgen Für die slowakische Seite Alena Trančíková, Pavol Hatiar, Igor Mucha: - die Wassergesellschaft von Bratislava verwaltet die Wasserquellen auf dem Gebiet der Stadt und beobachtet auch den Grundwasserpegel, weshalb darum gebeten wird, dass die Wassergesellschaft von Bratislava im Rahmen des Anmerkungsverfahren angesprochen wird - die Ausführung verschiedener Eingriffe in das Gebiet kann die Trinkwasserquellen und den Grundwasserpegel erheblich beeinflussen, weshalb es notwendig ist, bei jedem Eingriff in das Gebiet die gebührende fachliche Mitarbeit zu leisten und sich speziellen Lösungen in separaten fachlichen Studien zu widmen Zur Problematik des Schutzes vor Überschwemmungen in Form eines Umlaufkanals äußerten sich Emmerich Bachmayer, Karl Grammanitsch, Martin Boroš, Peter Panenka, Igor Mucha, Dagmar Boršošová: - sie schlagen vor, auf die Ausführung eines Umlaufkanals zu verzichten, der die Schifffahrtsbedingungen auf der Donau, den Grundwasserpegel und die Trinkwasserquellen negativ beeinflussen könnte - die Schifffahrtsbedingungen auf der Donau sind an die internationalen Abkommen gebunden - in Bezug auf die Einhaltung der internationalen Abkommen in der Frage der Befahrbarkeit der Donau erstellt die Agentur für Entwicklung des Wasserverkehrs in Zusammenarbeit mit VIA Donau eine grenzübergreifende Studie bezüglich der Durchführbarkeit der Lösung des Abschnitts der Donau oberhalb von Bratislava Reaktion von Vladimír Hrdý, Radomíl Kachlík, Ľubica Kolková und Emmerich Bachmayer: - zur Problematik der Lösung des „Wassers“ muss ein separates fachliches Treffen einberufen werden - die vorgeschlagene Idee der Erneuerung der ehemaligen Donauarme als Bestandteil der natürlichen Umgebung hat nicht primär das Ziel, die Frage des Schutzes vor Überschwemmungen zu lösen; sekundär kann sie teilweise auch diese Funktion erfüllen - im Hinblick darauf, dass die Lösung mittels Umlaufkanal nicht aktuell ist und dass aufgrund der unterschiedlichen Entwicklung der Biotope auch kein Anschluss des Neusiedler Sees an das Oberflächenwasser aus der Donau empfohlen wird, wird sich die Studie BAUM in der Lösung nicht mit dieser Problematik befassen Zur Problematik des Naturschutzes und der Landschaftsgestaltung äußerten sich Dagmar Boršošová, Christian Baumgartner und Karl Grammanitsch: - zur Transformation der im Lösungskonzept präsentierten Nachformung des Gebiets in die verbindlichen Teil des Gebietsplans ist die Ausarbeitung der Studie BAUM gemäß den gesetzlichen Vorgehensweisen wichtig - in der Studie muss der besseren Nutzung des natürlichen Potenzials auf slowakischer Seite für Erholungsaktivitäten Aufmerksamkeit gewidmet werden, so wie dies bereits in mehreren Gebieten auf österreichischer Seite ist - es wäre gut, problematische Gebiete der Kollision des Naturschutzes für Empfehlungen von genaueren Lösungen und der Regulierung im Gebietsplan der Zone zu benennen - der Vertreter des Nationalparks Donauauen identifiziert sich mit der Idee der Erneuerung der alten Donauarme als ein neues Bild der natürlichen Umgebung

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UŠ BAUM – návrh riešenia GLOBAL design, s.r.o. - erhöhte Aufmerksamkeit muss dem Schutz des Gebiets der Großtrappen gewidmet werden - die natürlichen Gebiete in der Umgebung des Flusses March müssen respektiert werden Anregungen zum Thema c) Zur Problematik des Verkehrs äußerten sich Emmerich Bachmayer, Karl Grammanitsch, Martin Boroš, Gabriela Stupková und Ľuboslava Garajová: - die Straßenverbindung von Bratislava und Kittsee über die Kopčianska-Straße ist ein kommunalpolitisches Problem – die Gemeinde hat gegenwärtig die Ausarbeitung einer Studie bezüglich der Verbindung in Auftrag gegeben - die Verkehrsverbindung der Region Marchfeld mittels Eisenbahn-, Straßen- und Radverkehr betrachtet die österreichische Seite im Hinblick auf den Anfahrtsweg zur Arbeit als dringend notwendig - die Vertreter des Ministeriums für Verkehr, Bau und regionale Entwicklung leistet den Bearbeitern Zusammenarbeit in Form der notwendigen Unterlagen und Konsultationen - in der Frage des Wasserverkehrs müssen die internationalen Abkommen respektiert werden Anregungen zum Thema d) Zu diesem Thema äußerte sich Ľubica Kolková: - die Gebiete zum Anbau von Weinreben im Stadtteil Devín muss erhalten bleiben Anregungen zum Thema e) Zu diesem Thema äußerte sich Gabriela Ferenčáková: - in der Studie muss der Raum des Danubia-Parks in Čunovo berücksichtigt werden Reaktion des Vertreters des Auftraggebers Jela Plencnerová: - Ziel der Studie BAUM ist die Erstellung eines hauptsächlichen räumlichen Lösungskonzepts des Gebiets BAUM, - gemäß dem festgelegten Konzept können anschließend Themen zur genaueren Ausarbeitung im Rahmen von anschließenden Teilprojekten benannt werden Punkt 6. Jela Plencnerová informierte die Anwesenden über den angenommenen Beschluss der Stadtvertretung der Hauptstadt der Slowakischen Republik Bratislava Nr.1372/2013 zur Absicht des Wirtschaftsministeriums der Slowakischen Republik, das Wasserwerk Pečniansky les - Sihoť zu erbauen, in dem sie eine ablehnende Stellungnahme vertritt, da gegenwärtig die Unterlagen des bautechnischen Charakters sowie auch die Dokumentation der Einflüsse auf die Umwelt fehlen. Eine Neubewertung der Stellungnahme der Stadt kommt erst bei der Vorlegung der notwendigen technischen Unterlagen und Dokumentationen in Frage. Punkt 7. Marek Dinka informierte die Anwesenden über den Termin der 1. Öffentlichen Präsentation, die am 31. 01. 2013 um 18:00 Uhr im Justi-Saal im Erdgeschoss des Primatialpalais in Bratislava stattfindet. Inhalt der Präsentation werden eine grundsätzliche Information über die Ziele und Struktur des Projekts der grenzübergreifenden Zusammenarbeit „Koordination der gebietlichen Entwicklung von Bratislava und den benachbarten österreichischen Gemeinden – BAUM“ sowie auch die Vorstellung des grundsätzlichen Lösungskonzepts der Studie BAUM sein. aufgezeichnet am 07. 02. 2013 Eleonóra Adamcová

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EINLADUNG

Wir laden Sie herzlich ein zum folgenden Treffen:

Studie BAUM - Thema Wasser Datum, Zeit: 19.3.2014, 10:00 bis 12:00

Die Besprechung findet im Besucherzentrum des Nationalpark Donau-Auen statt:

schlossORTH Nationalpark-Zentrum Seminarzimmer "Eisvogelraum" Schloss Orth 2304 Orth an der Donau

Wegbeschreibung unter: www.donauauen.at. Die KollegInnen im Empfangsbereich des Besucherzentrums sind informiert und zeigen Ihnen den Weg.

Programm:

1. Begrüßung und Einleitung 2. Vorstellung des Konzepts der Studie BAUM mit Schwerpunkt auf dem Thema Wasser 3. Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen aus dem Treffen mit slowakischen Wasser-Experten (13.2.2014) 4. Diskussion zu dem Entwurf

Konsekutivübersetzung Deutsch-Slowakisch steht zur Verfügung. Für Verpflegung wird gesorgt. Programmänderungen vorbehalten. Wir bitten um Ihre geschätzte Teilnahme bzw. um Entsendung einer befugten Vertretung.

Mit freundlichen Grüßen

Mag. Marek Dinka Oddelenie koordinácie územných systémov Magistrát hlavného mesta SR Bratislavy Primaciálne námestie 1, 81499, Bratislava E-Mail: [email protected] tel.: +421-2-59356362

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