Eine Literaturwissenschaftliche Analyse Von Karl Haushofers Werk Vor Dem Hintergrund Biographischer Einflüsse“
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View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by OTHES DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit „Der nationalsozialistische Gedanke in der Welt - Eine literaturwissenschaftliche Analyse von Karl Haushofers Werk vor dem Hintergrund biographischer Einflüsse“ Verfasser Johannes Ortner angestrebter akademischer Grad Magister der Philosophie (Mag.phil.) Wien, 18. August 2009 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 190 333 456 Studienrichtung lt. Studienblatt: UF Deutsch, UF Geographie und Wirtschaftskunde Betreuerin ODER Betreuer: Univ.-Prof. Dr. Roland Innerhofer Danksagung Ich möchte mich bei Frau Elisabeth Stichaller für all die Zeit bedanken, die ich stehlen durfte. Herzlichen Dank auch an Univ.-Prof. Dr. Roland Innerhofer für die guten Ratschläge und die Betreuung dieser Arbeit. Vorbemerkung Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem geopolitischen Schaf- fen Karl Haushofers (1869-1946). Haushofer ist als zentrale Figur der Geo- politik vor allem in der Disziplin der Geographie, genauer der Anthropoge- ographie, bekannt und veröffentlichte zahlreiche Werke zu diesem Themen- bereich. Er gilt gemeinhin als Begründer und wichtigster Vertreter und Förderer der Geopolitik im frühen 20sten Jahrhundert. Seine geopolitische Lehre beeinflusste auch maßgeblich die nationalsozialistische Idee von Blut und Boden bzw. Volk ohne Raum. Sinn der Geopolitik Wenn Blut- und Boden-Kräfte sich durchdringen, bis sich ein Völkerschicksal d´raus gestaltet, das über wachsenden Geschlechtern waltet, bis ihnen ihre Sendung will gelingen, dann Kraft um Kraft in´s Gleichgewicht zu schalten, das muß die Geopolitik erringen, - die Widerstände geistig zu bezwingen, dem Erdkreis Schwung und Staate zu erhalten. Nur dazu ward in´s Leben sie gerufen: der Erde ihr Sakrales neu zu geben, die Fahne ihres Urrechts hochzuheben, aus einem bodenwüchsig heil´gem Streben zur Ehrfurcht vor Geword´nem, vor dem Leben! Das war der Wille derer, die sie schufen!1 1 Haushofer, Karl: Sinn der Geopolitik. 21. September 1943 – Herbst-Anfang; zitiert nach: Jacobsen Bd.I, 1979. S. 1. Eine pseudowissenschaftliche Begründung für die aggressiven Expansions- bestrebungen Deutschlands im Zeitraum der nationalsozialistischen Füh- rung wurde durch seine Arbeiten und Lehren erst ermöglicht. Es herrscht im wissenschaftlichen Diskurs jedoch eine Uneinigkeit über die Gewichtig- keit seiner Theorien in Bezug auf dieses dunkle Kapitel in der deutschen Geschichte. Zum einen wird Haushofer als eigentlicher Drahtzieher und Ideengeber der nationalsozialistischen Bewegung bezeichnet, wohingegen andere Theorien von einer ungewollten Übernahme und Umdeutung seiner Lehren ausgehen. Dieser Diskurs zieht sich im deutschsprachigen sowie im nicht-deutschsprachigen Raum seit Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die Gegenwart. Trotz dieser möglicherweise zentralen Bedeutung, ist der Name Karl Haus- hofer außerhalb des Wissenschaftsbereichs der Geographie nur wenig geläu- fig. Das Ziel dieser Arbeit wird es jedoch nicht sein, diesen Konflikt neu zu be- werten bzw. ein Für und Wider der einzelnen Argumentationsstränge ab- zuwägen. Vielmehr beschäftigt sich diese Arbeit mit folgender zentraler Frage: Wie wurde Karl Haushofer in seinem Schaffen beeinflusst? Dies beinhaltet so- wohl die Begründung der Disziplin der Geopolitik, die sich als Teilaspekt der Geographie mit dem Staat beschäftigt, als auch die Form und Sprache seiner Veröffentlichungen. Um einen besseren Lesefluss zu gewährleisten, wurde auf Binnenzitate ver- zichtet. Ein zu häufiges, mühsames Springen zwischen Text und Fußnoten wird vermindert, indem Verweise, die für den Text relevant und erläuternd bzw. erweiternd sind, in kursiver Schrift dargestellt werden. Handelt es sich lediglich um einen Quellennachweis, so ist dies also schon im Fließtext zu erkennen. Damit soll der Lesefluss verbessert und verhindert werden, dass jede Fußnote auf ihre inhaltliche Relevanz hin überprüft werden muss. Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ...................................................................................................... 8 1.1 Entwicklung der Fragestellung........................................................... 8 1.2 Abgeleitete Thesen .............................................................................. 9 1.3 Relevanz der Untersuchung .............................................................. 10 1.4 Methoden ............................................................................................ 11 1.5 Aktueller Stand der Forschung ......................................................... 13 2 Karl Haushofer – Biographische Skizze mit besonderer Berücksichtigung der für die Fragestellung relevanten Ereignisse ................. 18 2.1 Frühe Jahre ....................................................................................... 18 2.2 Die Frau an seiner Seite .................................................................... 20 2.3 Jahre beim Militär ............................................................................. 22 2.4 Dienststudium in Japan .................................................................... 23 2.5 Begegnung mit Chamberlain und Kitchener ................................... 24 2.6 Begegnung mit Stefan Zweig ............................................................ 26 2.7 Rückkehr nach Deutschland ............................................................. 27 2.8 Wissenschaftliche Laufbahn ............................................................. 29 2.9 Zweifel an der Wissenschaftlichkeit und am Fach........................... 31 2.10 Freundschaft mit Rudolf Hess ....................................................... 32 2.11 Die letzten Jahre ............................................................................ 35 2.12 Haushofers Freitod ......................................................................... 41 2.13 Zusammenfassung des biographischen Überblicks ...................... 44 3 Die Termini ‖Politische Geographie― und ‖Geopolitik― .............................. 46 3.1 Politische Geographie ........................................................................ 47 3.1.1 Entwicklungsgeschichte .............................................................. 47 3.1.2 Ratzels Politische Geographie .................................................... 49 3.2 Geopolitik ........................................................................................... 50 3.3 Von der beschreibenden zur angewandten Disziplin ....................... 53 3.4 Differenzierung zwischen Geopolitik und Politischer Geographie .. 56 3.4.1 Anhand der Aufgaben ................................................................. 56 3.4.2 Anhand des Zeitbezuges ............................................................. 56 3.4.3 Definitionsversuch ...................................................................... 58 3.4.4 Zusammenfassung der Definitionskriterien der Termini Politische Geographie und Geopolitik .................................................... 58 4 Werkanalyse – Der nationalsozialistische Gedanke in der Welt .............. 60 4.1 Dialektik, Inhalt und Argumentationsstruktur ............................... 62 4.2 Stoffe und Motive ............................................................................... 74 4.2.1 Motiv Feuer ................................................................................. 76 4.2.2 Stoff Faust ................................................................................... 78 4.2.3 Motiv Religion ............................................................................. 84 4.2.4 Motiv National versus Sozial ...................................................... 88 4.2.5 Motiv Volk und Führer ............................................................... 90 4.2.6 Motiv Leid .................................................................................... 92 4.2.7 Motiv Volksdruck ........................................................................ 94 4.2.8 Motiv Raummangel ..................................................................... 96 4.2.9 Motiv Rassenlehre ..................................................................... 101 4.3 Besondere sprachliche Formen und Stilmittel ............................... 109 4.3.1 Gutes versus Böses .................................................................... 109 4.3.2 Sprachbilder der Natur ............................................................. 110 4.4 Der Staat als Organismus ............................................................... 112 4.4.1 Der Staat als Organismus bei Ratzel und Kjellén ................... 113 4.4.2 Der Expansionsgedanke - Ein Lebewesen braucht Lebensraum 117 4.4.3 Symbolische Hypotypose ........................................................... 120 4.4.4 Zusammenfassung zur Organismuslehre ................................ 122 4.5 Zusammenfassung Werkanalyse .................................................... 123 5 Zusammenfassung der Forschungsergebnisse und Forschungsausblick 124 Literaturverzeichnis ......................................................................................... 129 Anhang .............................................................................................................. 151 Abstract ..................................................................................................... 161 Abstract (English) ..................................................................................... 163 8 | S e i t e 1 Einleitung 1.1 Entwicklung der Fragestellung