Ffi Mit Einer Sekundären, Das Stadtgebiet Queren- Punkt Des Stadtgebietes
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FnsuoeNesnc Freudenberg, Sradr v on Be rnhard Olte rsdorf I. Lage und Entwicklung scheide in Richtung des Siegerländer Kernrau- Historische Altstadt mes. "Alter Flecken" Das Stadtgebiet von Freudenberg, im äußer- sten Westen des Kreises Siegen-Wittgenstein Der wasserreiche Asdorfbach wie auch der gelegen, grenzt im Norden auf den Bigge- im südlichen Stadtgebiet hinzutretende Fisch- Randhöhen an den Kreis Olpe und im Osten an bach haben sich tief in die devonischen Gestei- die Stadt Siegen. Fast die Hälfte der Gemeinde- ne des Schiefergebirges eingeschnitten und bil- Einwohner: 17.964 grenze im Westen und Süden ist gleichzeitig den markante Täler, streckenweise mit langge- Fläche: 54,48 km2 Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz. streckten Talweitungen, auf denen sich schon Einwohnerje km2: in vorindustrieller Zeit Betriebe ansiedelten, Die den inneren Kern des Stadtgebietes um- die die Energie des fließenden Wassers nutz- rahmenden Höhen steigen auf 400 m ü. NN an ten. Bei ihrem Zusammenfluß an der Landes- und erreichen im Süden mit 500 m ü. NN im grefize weisen sie nur noch eine Höhe von 243 Giebelwald ihren höchsten Punkt. Zusammen m ü. NN auf und bilden damit den tiefsten ffi mit einer sekundären, das Stadtgebiet queren- Punkt des Stadtgebietes. den Wasserscheide, die in etwa durch die Auto- bahntrasse markiert wird, umschließen die Die das Landschaftsbild prägenden langge- Höhen das Einzugsgebiet des nach Betzdorf streckten und breitgewölbten Höhenrücken sind entwässernden Asdorfbaches mit seinen zahl- überwiegend von Wald besetzt, davon 607a reichen Quellbächen. Dieser durchbricht die überwiegend Mischbestände aus Eiche, Birke, Gebirgsumrahmung am Nordwestrand des Gie- Buche, Bergahorn und Esche und 40Vo Nadel- ffi belwaldes südlich von Freudenberg und mün- wald. Er ist aus dem früher typischen Siegerlän- 329,74 264,00 det bei Kirchen in die Sieg. Dagegen fließen der Hauberg hervorgegangen, der sich bis heute Alche und Birlenbach nordöstlich der Wasser- im Besitz von Waldsenossenschaften befindet. &DS. Stand 31 FnsuneNepRc Grundzentrum in einer Hauptlinie des Verkehrs von überregionaler Nach dem Brand von 1540 wurde die ge- ländlichen Zone mit Bedeutung ist die 1971 eröffnete Bundesauto- schlossene Siedlung in einer Neuanlage des 10.000 bis 25.000 E. bahn A 45 (Sauerlandlinie), die das Stadtgebiet Fleckens mit geordneten Häuserreihen und Stra- und Teilfunktion eines Mittelzentrums in nordwestlich-südöstlicher Richtung quert. ßen außerhalb des Burgrings wieder aufgebaut. im Versorgungsbereich Aufgrund des unweit nördlich gelegenen Auto- Auch nach dem zweiten großen Brand von 1666, bahnkreuzes Olpe-Süd hat Freudenberg damit der fast alle Häuser verwüstete, wurde dieser eine günstige Verkehrsverbindung mit den Wirt- Grundriß in seiner rationalen Ordnung der 1969 wurden die Ort- schaftsräumen an der Ruhr. im Rhein-Main-Ge- Baublöcke und der Weite der Straßen beibehal- schaften Alchen, Bot- biet und am Niederrhein. Die großzügig ausge- ten. Auf den Fundamenten von 1540 wurde der tenberg, Bühl, Büscher- baute L 562 verbindet Freudenberg mit Siegen. Flecken einheitlich wieder aufgebaut und liefert grund, Dirlenbach, Heisberg, Hohenhain, Durch das Asdorftal verläuft die alte Landstraße bis heute ein Beispiel einer ganz in Fachwerk- Lindenberg, Mausbach, L 512 vom südlich gelegenen Wirtschaftsraum bauweise errichteten Stadt. Die Burg wurde bis Niederheuslingen, Nie- Kirchen/Betzdorf, die das Stadtzentrum quert auf einen Turm der Wehranlage nicht wieder auf- derholzklau, Niedern- und in nördlicher Richtung Freudenberg mit gebaut; er dient heute als Glockenturm der evan- dorf, Oberfischbach, gelisch-reformierten Geschlos- Oberheuslingen, Ober- Olpe verbindet. Eine Abzweigung nach Nord- Kirche. Mit der holzklau und Plittersha- osten führt über die Autobahn hinwes nach senheit seines historischen Stadtbildes ist Freu- gen eingemeindet. Kreuztal. denberg seit 1966 als Baudenkmal von interna- tionaler Bedeutung anerkannt. Zur Erhaltung des Die ersten. seit 1079 urkundlich erwähnten historischen Stadtkerns wurde seit 1971 eine um- Gebäude- u. Freiflächen: Siedlungen auf dem Stadtgebiet sind die Altge- fangreiche Sanierung der alten Bausubstanz mit 5,32kmz (9,8 Eo) meinden und heutigen Stadtteile Oberholzklau erheblichen öffentlichen Mitteln durchgeführt. davon und Plittershagen. Freudenberg wurde erstmals 1987 wurde Freudenberg in das Förderprogramm 61,3 7o Wohnbaufläche 1389 mit der Gründung einer Burg und einer "Historische Stadtkerne" des Landes Nordrhein- 16,0 7o Gewerbefläche Burgmannssiedlung durch die Grafen von Nas- Westfalen aufgenommen. Der Alte Flecken mit 2,1 Vo Mischnutzung sau genannt. Sie war Grenzfeste gegen das seinem städtebaulich geschlossenen Ensemble (Stand:1989) Wildenburger Land im Westen. 1456 bestätigte bildet den historischen Stadtkern. Graf Johann IV. dem sog. Flecken die Freiheits- rechte, was einer Verleihung der Stadtrechte II. Gefüge und Ausstattung gleichgesetzt werden kann. Freudenberg nimmt heute dieses Datum als Jahr der Stadtgründung Die heutige Stadt ist aus dem ehemaligen in Anspruch. Titularstadt wurde Freudenbers Amt Freudenberg hervorgegangen, nachdem mit Das Stadtmuseum in der seit der Zugehörigkeit zu Preußen nach 1815. dem 1. Siegerlandgesetz von 1966 die beiden Ge- historischen Altstadt meinden Langenholdinghausen und Oberschel- den an die Städte Hüttental und Eiserfeld und mit dem 2. Gesetz von 1969 drei weitere Gemeinden. Mittelhees, Oberhees und Meiswinkel, an die Stadt Kreuztal abgegeben werden mußten. Als Grundzentrum mit Teilfunktion eines Mittelzentrums ist Freudenberg nach dem LEP III NRW auch als Freizeit- und Erholungs- schwerpunkt ausgewiesen. Zu den vorrangigen Aufgaben der Stadt gehören die Erhaltung des historischen Altstadtkerns, die städtebauliche Entwicklung der Stadtmitte und der weitere Aus- bau der Fremdenverkehrsinfrastruktur. Wichtige wirtschaftliche Grundlage der Stadt sind aber weiterhin Handel, Gewerbe und Industrie. Ihre wirtschaftliche Entwicklung spiegelt sich im Gang der Bevölkerungszunahme seit l8l8 wie- der: l8l8: 2.439 Einwohner, 1905: 6.783 Ein- wohner, 1939: 8.018 Einwohner, 1988: 17.054, 1994: 17.964 Einwohner. Allein von 1970-88 betrug der Zuwachs I6,6Vo, das war der zweit- höchste Wert im Kreis Siegen-Wittgenstein nach Wilnsdorf. Rund 737o gehören der evangeli- schen und rund I 87o der katholisch Religionsge- meinschaft an. 38 FRBuneNseRc Die Land- und Haubergswirtschaft bildeten blick über die Stadt und die sie umrahmenden, Erwerbstätige 1987: von altersher einen wichtigen Erwerbszweig der bewaldeten Bergkuppen. Westlich der Stadt er- 5.225 Freudenberger Bevölkerung. Erzvorkommen, streckt sich das Kurgebiet bis fast hinauf zur Lan- l,{lc/c wie im übrigen Siegerland, standen nur in be- desgrenze bei Hohenhain und Mausbach. trt"@rr, schränktem Umfang zur Verfügung. Dennoch ar- beiteten seit 1423 nachweisbar Eisen- und Ham- Zu den Freizeiteinrichtungen, die sich über- merhütten an den Bachläufen, aber schon im 19. wiegend auf die Stadtteile Freudenberg und Bü- Jh. wurde die Stahlproduktion endgültig aufgege- schergrund konzentrieren, zählen Hallenbad und Erwerbstätige 1993 ben. Die Betriebe im Freudenberger Raum gerie- Warmwasserfreibad, Tennishallen und -plätze, 6.680 ten durch die allgemeine Entwicklung des Ver- Minigolf- und Schießsportanlage sowie im Stadt- kehrswesens mehr und mehr in eine abseitige teil Niederndorf eine Reitsportanlage. Mehr als Lage. Die ab 1840 fertiggestellte Kunststraße 50.000 Besucher pro Jahr zählt die Freilichtbüh- (Militärstraße Koblenz-Minden) wurde fernab ne Freudenberg, auf der in den Sommermonaten durch das Siegtal geführt, und die 1861 eröffnete Theater für Kinder und Erwachsene gespielt Ruhr-Sieg-Eisenbahn durch das Lennetal berühr- wird. Der Kulturkreis der Stadt Freudenberg ver- te Freudenberg ebensowenig. Erst 1907 fuhr der anstaltet Musik- und Theateraufführungen. erste Zug durchgehend von Kirchen über Freu- iä$;r'*.,,,, wachsenden Fremdenverkehr I denberg nach Olpe auf einer Nebenstrecke. Diese Eine für den Zugverbindung besteht aber schon seit Jahren wichtige Einrichtung ist das Stadtmuseum im H$:,fi*** nicht mehr. Auf dem noch erkennbaren Bahn- "Alten Flecken" mit der bekannten Uhrensamm- I abmontiert, und die lung und Ausstellungen zur Stadtgeschichte. @ Di"nrtl.i.tunn.n damm sind die Gleise bereits Y Funktion des Bahnhofs ist erloschen. Freudenberg wurde in der ersten Hälfte des !*:i';tJ;i1:iä'Jtf-'i;;i, Zu großer wirtschaftlicher Bedeutung gelang- 18. Jh.s seit dem Wirken von Johann Heinrich ten seit dem Ende des 18. Jh.s die Leder-. Leim- Siebel und Johann Christian Stahlschmidt Mittel- und Filzfabriken. Um 1907 gab es in Freuden- punkt der pietistischen Glaubensbewegung im Berufs- Berufs- berg 14 Gerbereien und 8 Leimsiedereien, z.T. Siegerland, die zunächst von Amtskirche und einpendler auspendler aus früheren Hammerwerken hervorgegangen. Obrigkeit verfolgt wurde. Daher sind schon 1798 r-r86+(Ji--4r8 > Freudenberger aus religiösen Gründen Im selben Jahr schloß der letzte Bergbaubetrieb, die ersten \v225.o5.87) die Zeche Freudenberg, in der Zinkblende, nach Amerika ausgewandert. Erst seit der Revo- Bleiglanz und Kupferkies gefördert wurden. lution von 1848 genießt die pietistische Bewe- gung Versammlungsfreiheit. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Ei- sen- und Blechverarbeitung, besonders Behälter- Bedeutende zentrale Einrichtung ist heute das bau und Röhrenherstellung, einen beachtlichen Diakonissenmutterhaus mit der Zentralverwal- Aufschwung, dazu später der Bau von Spezial- tung der Evangelischen Jugendhille