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4012476569864.Pdf RICHARD WAGNER TRISTAN UND ISOLDE für zwei Klaviere zu vier Händen gesetzt von · arranged for two pianos four hands by HERMANN BEHN 1 Erster Aufzug: Vorspiel 8:34 2 Erster Aufzug, aus 5. Szene: Sühnetrunk 9:25 3 Zweiter Aufzug, aus 1. Szene: Erwartung 5:39 4 Zweiter Aufzug, aus 2. Szene: Liebesnacht 16:11 5 Dritter Aufzug, aus 1. Szene: Kareol 9:48 6 Dritter Aufzug, aus 1. Szene: Tristans Hellsicht 5:06 7 Dritter Aufzug, aus 3. Szene: Isoldes Liebestod 7:25 CHRISTIANE BEHN · CORD GARBEN Klavier · Piano Aufgenommen · recorded: 29./30. April 2019, Hamburg Tonmeister und Mastering · sound engineer, mastering: Ralph Kessler (www.masterpinguin.de) Cover: John Duncan (1866-1945), Tristan und Isolde Translation: Howard Weiner Fotos: sämtlich privat Executive Producer: Rainer Kahleyss © und P 2020 Klassik Center, Kassel RICHARD WAGNER „TRISTAN UND ISOLDE“ in der Bearbeitung für zwei Klaviere zu vier Händen von Hermann Behn aus dem Jahre 1917 Kaum ein Werk eines großen Komponisten hat derart viele gen“ seinen so typischen sinfonischen Klang auf den Kla- Bearbeitungen erfahren wie die Musikdramen Richard vieren erreicht. Dazu setzte er geschickt die Verdopplungen Wagners. Unter den Bearbeitungen für Klavier hat sich im von Akkordfolgen und geradezu aberwitzig weite Griffe Konzertleben nur „Isoldes Liebestod“ aus der Hand von der linken Hand ein, die nur in „gebrochener“ Spielweise, Franz Liszt (1811-1886) durchsetzen können. Die Menge der also durch das schnelle Anreißen der Töne von unten nach Bearbeitungen von dessen Schülern ist kaum überschaubar. oben, überhaupt darstellbar sind. Auf diese Weise kommt es Joseph Rubinstein (1847-1884) musste sich gar als Vorspieler zwangsläufig auch zu durchaus gewollten Ungenauigkeiten im Hause Wagner stets zur Verfügung halten, damit der in der Übereinstimmung, die – bei ausreichendem Pedal- Meister, der selbst nicht gut Klavier spielte, seine Musik gebrauch – zu einem bis dahin ungehörten Klangreichtum hören oder anderen vorführen konnte. führen. Dieser wird weiter gesteigert, wenn Behn etwa die 16tel-Triolen der vielfach eingesetzten Harfenstimme Erst vor einigen Jahren fand der Unterzeichner in einem auf weite Strecken auf beiden Instrumenten gegen die Antiquariat die „50 Sinfonischen Sätze“ aus Richard Wag- Sechszehntel setzt und von beiden Pianisten spielen lässt. ners Musikdramen“. Sie wurden Im „Liebestod“ entsteht so von dem Hamburger Juristen, durch die erzwungene Un- Komponisten und Mäzen Her- genauigkeit der nicht perfekt mann Behn (1859-1927) in den ausführbaren Verdopplungen Jahren 1914-1917 erstellt. Hat auf weite Strecken ein quasi Behn noch in seinem Arrange- orchestrales Klangbild, wie ment von Gustav Mahlers 2. es bis dahin auf dem Klavier Sinfonie für zwei Klaviere zu vier nicht zu hören war. Voraus- Händen (1895) das „übliche“ setzung für das Gelingen ist, Verfahren angewandt – damit das hier und da recht üppige ist nicht mehr als die für beide Rankenwerk dynamisch den Pianisten gut spielbare Verteilung Hauptstimmen und Motiven der relevanten Substanz der Or- derart unterzuordnen, dass – chesterpartitur gemeint –, so ist anders als sonst angestrebt er bei den Wagnerschen Dramen – eben nicht mehr alle Details ganz andere Wege gegangen. herauszuhören sind, aber den- Im Jahr 1914 hat er bereits in noch wahrgenommen werden der Bearbeitung der ersten Frag- – ein rein spieltechnisch nicht mente des „Ring des Nibelun- gerade geringer Anspruch. 3 Die von Hermann Behn ausgewählten Schlüsselszenen des Lange Zeit tappte der Unterzeichner im Dunkeln, wie ein „Tristan“ sind nicht alle für die Konzertaufführung bzw. einziger Mensch dieses gewaltige Bearbeitungswerk hat CD-Aufnahme geeignet. Einige sind überhaupt nur bei stemmen können. Sollte Behn erfahrene Korrepetitoren profunder Kenntnis der Oper verständlich. Ohnehin muss aus den großen Opernhäusern dazu beauftragt haben, die Frage offen bleiben, für welchen Zweck die immense, um sich selbst auf die Auswahl der Fragmente und die sich über vier Jahre hingezogene Arbeit an Wagners Dramen Erfindung einiger Schlüsse zu beschränken? Die finanziellen eigentlich gedacht war. Als rein ästhetisches, für den in- Mittel dazu hätte der wohlhabende Mäzen der Hamburger tellektuellen Genuss angelegtes Projekt? Als Grundlage Musikszene gehabt. Nun ist das Rätsel gelöst: Der ebenfalls für das Studium junger Dirigenten, die ja lernen müssen, bei Breitkopf & Härtel erschienene Klavierauszug von Richard durch präzise Schlagtechnik das Spiel zweier Pianisten zu- Kleinmichel (1846-1901) liegt der Behnschen Bearbeitung sammenzuführen? Über das hausmusikalische Spiel gehen zugrunde. Er wurde in großen Teilen übernommen und die Anforderungen weit hinaus. In Gustav Mahlers Umfeld von den erfahrenen Komponistenhänden mit viel Geschick waren der sehr gut Klavierspielende junge Bruno Walter, erweitert; zahlreiche im einfachen Klavierauszug der Not Mahlers Korrepetitor am Hamburger Stadttheater, und gehorchend fortgelassene Stimmen konnten hinzu gefügt andere Leidensgenossen ungehalten über die zahlreichen werden. Die vier Hände der Pianisten bringen so die ganze „Unspielbarkeiten“ in Behns Bearbeitungen. Und dennoch Tastatur ihrer Instrumente zum Klingen und erzeugen auf waren diese bei Breitkopf & Härtel anspruchsvoll editierten diese Weise oft eine immense Klangfülle. Aber auch die Ausgaben weit verbreitet. leisen, ausdrucksvollen Abschnitte kommen durch die raf- finierten Verdopplungen und motivischen Verflechtungen Für die vorliegende Aufnahme musste aus den „Frag- zu großer Wirkung. menten“, wie Behn die szenischen Auszüge nannte, wie- Cord Garben derum eine geeignete Auswahl getroffen werden, die allen Hörern – Liebhabern wie Kennern – den Zugang zu dieser großartigen Musik ermöglicht. I. Aufzug Vorspiel, 5. Szene: DER SÜHNETRUNK.* Tristan: Tristans Ehre – höchste Treu´! II. Aufzug 1. Szene: ERWARTUNG* Isolde: Hörst du sie noch? Mir schwand schon fern der Klang. 2. Szene: Beide: O sink´ hernieder, Nacht der Liebe. Brangäne: Einsam wachend in der Nacht. III. Aufzug Vorspiel. 1. Szene; Kurwenal: Wo bist du? In Frieden, sicher und frei. TRISTANS HELLSICHT* Kurwenal: O Wonne, nein! Isolde: Mild und leise, wie er lächelt („Liebestod“) * Von Behn gesetzte Überschriften. 4 HERMANN BEHN Als Neunjähriger kommt Hermann Behn auf das altsprach- Jurist und Musik-Liebhaber aus einer liche Gymnasium Johanneum und geht anschließend für das Abitur in die Schweiz nach Ilfeld. Sein dreijähriges Hamburger Kaufmannsfamilie Jurastudium in Heidelberg beendet der nunmehr 22jährige Franz Hermann Behn, mein Urgroßonkel, ist am 11.Novem- Dr. jur. 1881 mit summa cum laude. 1883 heiratet er Luise ber 1859 in Hamburg geboren. Es ist das Jahr der Gründung Stromberger, ein Jahr später wird Sohn Siegfried geboren. der Hamburger Bürgerschaft, der sein Vater Dr. Hermann Durch die Erbschaft ist Hermann in der finanziell glücklichen Behn als Senatssyndikus angehörte. Lage, die Juristerei aufzugeben und sich ganz der Musik zu widmen. 1885 nimmt er Unterricht bei Anton Bruckner in Die Mutter, Frances Elliot Goßler, überlebt Hermanns Ge- Wien. Als Privatschüler von Joseph Rheinberger zieht er burt nur wenige Tage. Da seine beiden älteren Schwestern 1887 mit seiner Familie nach München, wo seine Tochter jung sterben, erbt Hermann Behn später ein beträchtliches Eva zur Welt kommt. Seinen letzten musikalischen Schliff Vermögen, vor allem von seiner Mutter, denn sie stammt bekommt er von Hermann Zumpe in Hamburg. Das dritte aus dem Hause Joh. Berenberg Goßler & Co., der ältesten Kind Walther wird 1890 geboren und die Familie lebt fortan Privatbank Deutschlands. in der Oberstrasse in Hamburg. 1904/1905 wird seine Frau tot auf dem Schauinsland bei Freiburg aufgefunden. 1906 heiratet Hermann Behn die Italienerin Speranza Francesca Eugenia Caneva, die ihm weitere drei Kinder schenkt. Öffentliche Vorlesungen über Musikgeschichte beginnen 1897 im Auftrag der Oberschulbehörde, seit 1913 ist Hermann Behn Vorstandsmitglied der Philharmonischen Gesellschaft. 1917 erhält er vom Hamburger Senat den Pro- fessorentitel. Als vielseitiger Musikpublizist und kompetenter Musikgelehrter spielt er für das Hamburger Musikleben eine wichtige Rolle bis zu seinem Tod am 27. November 1927. Emil Krause, Feuilletonchef der Zeitung „Hamburger Echo“ schreibt in seinem Nachruf: „Die Inflationsjahre hatten ihm sein großes Vermögen genommen, aber nicht seinen unge- wöhnlichen Charme, seine Heiterkeit und seine unendliche Liebe zur Musik.“ Hermann Behns kompositorisches Schaffen besteht aus neun Liederzyklen und der Klaviersonate op. 6. Vor allem aber widmet er sich Klavier-Bearbeitungen: Ouvertüren von Mozart, Beethoven, C. M. von Weber, Vorspiele von Max v. Schillings und besonders die siebente Symphonie Bruckners, Hermann Behn 1885 angefertigt und von seinem damaligen Lehrer sehr geschätzt. Die Fassung von Mahlers 2. Symphonie für zwei 5 Klaviere erstellt Behn 1895, nachdem Mahler ihm die Partitur RICHARD WAGNER vertrauensvoll überlassen hat, um sie während einer Reise an einen sicheren Ort zu wissen. Nach Mahlers Rückkehr spielen Tristan and Isolde die beiden im Hause Behn in der Oberstrasse die ersten drei Sätze und Mahler bedankt sich im folgenden Brief: in the arrangement for two pianos, four „In Ihre Freundschaftshand, die Sie mir so lieb darbieten, hands by Hermann Behn from 1917 schlage ich freudig ein: und so ist die Sache abgemacht. Ich Hardly any other work by a great composer has experienced glaube und hoffe, wir können uns Beide gegenseitig was so many arrangements as the music dramas by Richard sein; und ich weiß
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    The Bruckner Monument in Vienna (selected dates) Thursday, 16 June 1898 : During their meeting, the Vienna Academic Choral Society plans to begin the preparatory work for the erection of a Bruckner Monument in the city. Tuesday, 21 June 1898 : The « Österreichische Volks-Zeitung » Numbers 168-169 features on page 3 an article entitled « New Viennese Monuments » written by the renown painter Ferry Bératon (Ferdinand Peratoner) . The artist suggests the erection of a Bruckner Monument in the Municipal Park (« Stadtpark ») . Thursday, 23 June 1898 : The « Wiener Fremden-Blatt » Number 171 (Evening Edition) reports on page 2 that the Vienna Academic Choral Society has begun the preparatory work for the erection of a Bruckner Monument in Vienna. Friday, 24 June 1898 : The « Neue Wiener Journal » Number 1767 (on page 3) and the Vienna « Reichs-Post » Number 142 (on page 4) report that the Vienna Academic Choral Society decided during their June 16, 1898 meeting to begin preliminary work for the erection of a Bruckner Monument in Vienna. Saturday, 25 June 1898 : The « Linzer Zeitung » reports that on June 16, 1898, the Vienna Academic Choral Society has decided to begin the preparatory work for the erection of a Bruckner Monument in Vienna. Friday, 1 July 1898 : « Die Lyra » magazine reports that the Vienna Academic Choral Society has begun planning the erection of a Bruckner Monument in Vienna (refer to June 16, 1898) . Thursday, 6 October 1898 : During a City Council meeting, Councilor Doctor Roderich Krenn authorizes the erection of a Bruckner Monument in Vienna's Municipal Park (« Stadtpark ») and grants a sum of 4,000 Florins for its realization.
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