JAMES CONLON Hil.De

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JAMES CONLON Hil.De konzerte 2007/2008 James Conlon www.mphil.de tatiana Pavlovskaya / John aler / Christian Gerhaher 2. / 3. / 4. aPril 2008 Mittwoch, 2. April 2008, 19 Uhr Öffentliche GenerAlprobe DonnerstAG, 3. April 2008, 20 Uhr 5. AbonneMentkonzert G freitAG, 4. April 2008, 20 Uhr 7. AbonneMentkonzert e benjAMin britten „War reqUieM“ op. 66 1. reqUieM AeternAM 2. Dies irAe 3. offertoriUM 4. SanctUs 5. AGnUs Dei 6. liberA Me jAMes conlon DiriGent TatiAnA PavlovskAyA soprAn john Aler tenor christiAn GerhAher bAriton philhArMonischer chor München einstUDierUnG: AnDreAs herrMAnn Tölzer knAbenchor einstUDierUnG: GerhArD schMiDt-GADen konzerte 2007/2008 110. Spielzeit Seit der GründunG 1893 GenerAlMUsikDirektor CHriStiAN THieleMAnn Wolfgang Stähr Der jüngste tag des krieges zu benjamin brittens „war requiem“ op. 66 Benjamin Britten Widmung (1913 – 1976) „in loving memory of roger burney (sub- lieutenant, royal naval volunteer reserve), „War Requiem“ op. 66 piers Dunkerley (captain, royal Marines), David Gill (ordinary seaman, royal navy), 1. requiem aeternam Michael halliday (lieutenant, royal new 2. Dies irae zealand volunteer reserve).“ 3. offertorium 4. sanctus Uraufführung 5. Agnus Dei Am 30. Mai 1962 in der cathedral church 6. libera me of saint Michael in coventry / england (the coventry festival chorus sowie knabenchöre aus leamington und stratford; the city of birmingham symphony orchestra; Dirigen- 2 Lebensdaten des Komponisten ten: Meredith Davies und benjamin britten; Geboren am 22. november 1913 in lowe- Gesangssolisten: heather harper, sopran, stoft / east suffolk; gestorben am 4. Dezem - peter pears, tenor, und Dietrich fischer- ber 1976 in Aldeburgh (Großbritannien). Dieskau, bariton). Entstehung im oktober 1958 erhielt britten den Auftrag des „coventry arts committee“, ein abend- füllendes chorwerk für die einweihung der neuen kathedrale zu schreiben – der vor- gängerbau war zu beginn des zweiten welt- kriegs (am 14./15. november 1940) opfer des zerstörerischen bombenkriegs der nazis geworden. Da brittens Gedanken schon seit längerem den plan eines politischen oratori- ums oder einer zeitgemäßen totenmesse für das 20. jahrhundert umkreisten, konnte er schon bald mit der konzeption seines „war requiem“ beginnen, in das er außer der lateinischen Missa pro defunctis texte des englischen Dichters wilfred owen (1893 – 1918) einbezog; für die komposition selbst benötigte er nur wenige Monate: vom som- mer 1961 bis Anfang 1962. www.Mphil.De Die Verweigerung „Mea Culpa“ Als bekennender pazifist wurde benjamin Am 14. november 1940 war die alte engli- britten im Mai 1942 vor ein tribunal für sche stadt coventry bei deutschen luftan- kriegsdienstverweigerer zitiert. „Da ich griffen bombardiert und fast vollständig ver- davon überzeugt bin, dass jeder Mensch wüstet worden. Aber die berühmte gotische vom Geist Gottes erfüllt ist, bin ich außer- kathedrale, die an jenem schreckenstag in stande, menschliches leben zu vernichten.“ flammen aufging, sie wurde – noch mitten Mit diesen worten begründete britten seinen im krieg ! – zu einem symbolkräftigen ort entschluss, sich dem Dienst an der waffe zu der versöhnung. Aus trümmergestein fügten entziehen. „Mein ganzes Dasein ist schöpfe- die Menschen der Gemeinde einen Altar zu­­ rischer Arbeit gewidmet, da ich den beruf sammen, in dessen rückseite sie die worte eines komponisten ausübe, und ich vermag „father forgive“ meißelten. bis heute steht mich nicht an zerstörerischen handlungen der name coventry für den Geist der fried- zu beteiligen.“ britten betonte gegenüber fertigkeit, den auch die entsetzlichste kriegs- dem Ausschuss, dem er rede und Antwort realität nicht auszulöschen vermochte. 1954 zu stehen hatte, dass er seinen Mitmenschen wurde in coventry mit dem bau einer neuen am besten dienen könne, wenn er auch wei- kathedrale (nach dem entwurf des schotti- terhin Musik schaffe und Musik verbreite. schen Architekten basil spence) begonnen. tatsächlich wurde britten nach dieser Anhö- im oktober 1958 trat das „coventry arts com- rung nicht als soldat eingezogen; allerdings mittee“ an benjamin britten heran: mit dem wollte man ihn für einen nicht-militärischen wunsch und der hoffnung, er werde für Dienst, etwa beim royal Army Medical corps, die einweihungsfeierlichkeiten ein großes, 3 einberufen. Doch auch dies lehnte britten ab, abendfüllendes chorwerk komponieren. „da ich ansonsten nicht weniger aktiv ins Diese Anfrage traf britten in gewisser weise kriegsgeschehen verwickelt wäre, als wenn nicht unvorbereitet. bereits 1945 hatte er ich an einem kampfeinsatz teilnähme“. Diese über ein oratorium mit dem titel „Mea culpa“ erneute verweigerung war nicht ohne risiko: nachgedacht, eine Art totenmesse, die den Michael tippett beispielsweise musste des- opfern von hiroshima gewidmet sein sollte. halb für drei Monate ins Gefängnis. Aber Und im februar 1948 wollte britten, zutiefst britten hatte Glück. seine tourneen, die er verstört von der nachricht der ermordung gemeinsam mit dem tenor peter pears quer Mahatma Gandhis – dessen pazifistischen durch england unternahm und die ihn im weg er naturgemäß sehr bewunderte – , eben- Auftrag des „council for the encouragement falls mit einer bedeutenden komposition auf of Music and the Arts“ (dem vorläufer des dieses ereignis reagieren: „Der tod Gandhis heutigen „Arts council of Great britain“) in ist für einen Menschen meiner Gesinnung die entlegensten winkel und vor die unge- ein schrecklicher schock“, erklärte britten schultesten hörer führten, wurden ihm als damals, „und ich bin entschlossen, zum gemeinnütziger „ersatzdienst“ anerkannt. Gedenken an dieses Unglück ein requiem britten war frei, und doch nicht wirklich zu schreiben – zu seinen ehren. wann ich erleichtert, denn es bedrückte ihn ein belas- dieses stück vollenden werde, kann ich nicht tendes schuldgefühl: er selbst konnte seinem sagen.“ beide projekte kamen nie über das schaffen, seiner Arbeit nachgehen, während stadium von idee und vorsatz hinaus, und so andere, nahe freunde, unzählige Gleichalt- war benjamin britten dankbar und glücklich, rige, auf den schlachtfeldern europas ihr als ihm der Auftrag aus coventry doch noch leben ließen. die Möglichkeit eröffnete, jenes monumen- www.Mphil.De tale werk zu schaffen, ein requiem, das und tötetest.“ liest man das Geleitwort, das die trauer um die toten des zweiten welt- wilfred owen zu seinen Gedichten verfasst kriegs mit einer eindrucksvollen verurtei- hat, so begreift man die Geistes- und seelen- lung und Ächtung militärischer Gewalt verwandtschaft, die britten mit diesem verbinden konnte – und das obendrein an schriftsteller verbunden haben muss: „ich einem so denkwürdigen ort uraufgeführt befasse mich nicht mit Dichtung“, schreibt werden sollte. owen. „Mein thema ist der krieg und das Mitleid, das er verlangt. im Mitleid liegt die „Warnen – das ist alles“ poesie. Dennoch sind diese klagelieder für unsere Generation in keiner weise tröstlich. 1960 nahm britten die planungen für das vielleicht für die nächste. warnen – das ist werk in Angriff; die komposition selbst alles, was ein Dichter heute zu leisten ver- beschäftigte ihn vom sommer 1961 bis zum mag.“ beginn des darauffolgenden jahres. britten wagte sich, wie vor ihm Mozart, ber­­lioz, Zwei Textebenen – zwei Orchester verdi oder fauré, an eine vertonung der Missa pro defunctis, der lateinischen toten- britten entschied sich, die owen-vertonungen messe. Die texte der liturgie und der bibel, aus dem kontext der großbesetzten requiem- so bekannte er einmal, böten „dem kompo- komposition für chor und orchester heraus- nisten für seine Musik die großartigste zuheben, indem er ihren vortrag zwei solis- quelle der inspiration“. Aber britten wollte ten, einem tenor und einem bariton, anver- ein requiem komponieren, das dem Anlass – traute und diese beiden sänger von einem 4 dem Gedenken an die opfer des krieges – kammerensemble begleiten ließe. für den und dem ort – der leidgeprüften stadt tenorpart war natürlich brittens lebensge- co ventry – in besonderer, einzigartiger fährte peter pears ausersehen. für die zweite weise angemessen wäre: ein „war requiem“. partie bat er Dietrich fischer-Dieskau um Deshalb verschränkte er die worte der litur- seine Mitwirkung - in einem brief, den brit- gie mit Gedichten des englischen lyrikers ten am 16. februar 1961 niederschrieb: „ich wilfred owen, der, im Alter von gerade mal arbeite gegenwärtig an einem werk, das, wie 25 jahren, in den letzten tagen des ersten ich glaube, zu meinen wichtigsten zählen weltkriegs in frankreich gefallen war. in wird. es handelt sich um eine vollständige owens literarischen zeugnissen fand britten totenmesse für chor und orchester (zum die klage und die verzweiflung, die bittere Gedenken an die Menschen aller nationen, ironie, aber auch die unstillbare friedens- die im letzten krieg gefallen sind), und ich sehnsucht eines Menschen, der durch die kombiniere dabei den lateinischen text mit hölle des krieges gegangen war – ohne je einer reihe von Gedichten des großen engli- seine humane orientierung zu verlieren. in schen Dichters wilfred owen, der im ersten dem erschütternden Gedicht „strange Mee- weltkrieg umgekommen ist. Diese großarti- ting“ beschwört owen die beklemmende gen Gedichte, erfüllt vom hass gegen jede szenerie einer namenlosen Unterwelt her - zerstörung, bilden eine Art kommentar zur auf, in der zwei soldaten, zwei Gefallene, Messe; sie sind natürlich in englisch. Diese sich begegnen …und sich wiedererkennen: Gedichte sind konzipiert für tenor und bari- „ich bin der feind, den du getötet hast, mein ton, mit der
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    The Bruckner Monument in Vienna (selected dates) Thursday, 16 June 1898 : During their meeting, the Vienna Academic Choral Society plans to begin the preparatory work for the erection of a Bruckner Monument in the city. Tuesday, 21 June 1898 : The « Österreichische Volks-Zeitung » Numbers 168-169 features on page 3 an article entitled « New Viennese Monuments » written by the renown painter Ferry Bératon (Ferdinand Peratoner) . The artist suggests the erection of a Bruckner Monument in the Municipal Park (« Stadtpark ») . Thursday, 23 June 1898 : The « Wiener Fremden-Blatt » Number 171 (Evening Edition) reports on page 2 that the Vienna Academic Choral Society has begun the preparatory work for the erection of a Bruckner Monument in Vienna. Friday, 24 June 1898 : The « Neue Wiener Journal » Number 1767 (on page 3) and the Vienna « Reichs-Post » Number 142 (on page 4) report that the Vienna Academic Choral Society decided during their June 16, 1898 meeting to begin preliminary work for the erection of a Bruckner Monument in Vienna. Saturday, 25 June 1898 : The « Linzer Zeitung » reports that on June 16, 1898, the Vienna Academic Choral Society has decided to begin the preparatory work for the erection of a Bruckner Monument in Vienna. Friday, 1 July 1898 : « Die Lyra » magazine reports that the Vienna Academic Choral Society has begun planning the erection of a Bruckner Monument in Vienna (refer to June 16, 1898) . Thursday, 6 October 1898 : During a City Council meeting, Councilor Doctor Roderich Krenn authorizes the erection of a Bruckner Monument in Vienna's Municipal Park (« Stadtpark ») and grants a sum of 4,000 Florins for its realization.
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