konzerte 2007/2008 James Conlon www.mphil.de Tatiana Pavlovskaya / John Aler / Christian Gerhaher 2. / 3. / 4. April 2008 Mittwoch, 2. April 2008, 19 Uhr Öffentliche Generalprobe Donnerstag, 3. April 2008, 20 Uhr 5. Abonnementkonzert G Freitag, 4. April 2008, 20 Uhr 7. Abonnementkonzert E

Benjamin Britten „War Requiem“ op. 66 1. Requiem aeternam 2. Dies irae 3. Offertorium 4. Sanctus 5. Agnus Dei 6. Libera me

James Conlon Dirigent Tatiana Pavlovskaya Sopran John Aler Tenor Christian Gerhaher Bariton Philharmonischer Chor München Einstudierung: Andreas Herrmann Tölzer Knabenchor Einstudierung: Gerhard Schmidt-Gaden

KOnzerte 2007/2008 110. Spielzeit seit der Gründung 1893 GENERALMUSIKDIREKTOR Wolfgang Stähr Der Jüngste Tag des Krieges Zu Benjamin Brittens „War Requiem“ op. 66

Benjamin Britten Widmung (1913 – 1976) „In loving memory of Roger Burney (Sub- Lieutenant, Royal Naval Volunteer Reserve), „War Requiem“ op. 66 Piers Dunkerley (Captain, Royal Marines), David Gill (Ordinary Seaman, Royal Navy), 1. Requiem aeternam Michael Halliday (Lieutenant, Royal New 2. Dies irae Zealand Volunteer Reserve).“ 3. Offertorium 4. Sanctus Uraufführung 5. Agnus Dei Am 30. Mai 1962 in der Cathedral Church 6. Libera me of Saint Michael in Coventry / England (The Coventry Festival Chorus sowie Knabenchöre aus Leamington und Stratford; The City of Birmingham Symphony Orchestra; Dirigen- 2 Lebensdaten des Komponisten ten: Meredith Davies und Benjamin Britten; Geboren am 22. November 1913 in Lowe- Gesangssolisten: Heather Harper, Sopran, stoft / East Suffolk; gestorben am 4. Dezem-­ Peter Pears, Tenor, und Dietrich Fischer- ber 1976 in Aldeburgh (Großbritannien). Dieskau, Bariton).

Entstehung Im Oktober 1958 erhielt Britten den Auftrag des „Coventry arts committee“, ein abend­ füllendes Chorwerk für die Einweihung der neuen Kathedrale zu schreiben – der Vor­ gängerbau war zu Beginn des Zweiten Welt- kriegs (am 14./15. November 1940) Opfer des zerstörerischen Bombenkriegs der Nazis geworden. Da Brittens Gedanken schon seit längerem den Plan eines politischen Oratori- ums oder einer zeitgemäßen Totenmesse für das 20. Jahrhundert umkreisten, konnte er schon bald mit der Konzeption seines „War Requiem“ beginnen, in das er außer der lateinischen Missa pro defunctis Texte des englischen Dichters Wilfred Owen (1893 – 1918) einbezog; für die Komposition selbst benötigte er nur wenige Monate: vom Som- mer 1961 bis Anfang 1962.

www.mphil.de Die Verweigerung „Mea Culpa“

Als bekennender Pazifist wurde Benjamin Am 14. November 1940 war die alte engli- Britten im Mai 1942 vor ein Tribunal für sche Stadt Coventry bei deutschen Luftan- Kriegsdienstverweigerer zitiert. „Da ich griffen bombardiert und fast vollständig ver- davon überzeugt bin, dass jeder Mensch wüstet worden. Aber die berühmte gotische vom Geist Gottes erfüllt ist, bin ich außer- Kathedrale, die an jenem Schreckenstag in stande, menschliches Leben zu vernichten.“ Flammen aufging, sie wurde – noch mitten Mit diesen Worten begründete Britten seinen im Krieg ! – zu einem symbolkräftigen Ort Entschluss, sich dem Dienst an der Waffe zu der Versöhnung. Aus Trümmergestein fügten entziehen. „Mein ganzes Dasein ist schöpfe- die Menschen der Gemeinde einen Altar zu­­ rischer Arbeit gewidmet, da ich den Beruf sammen, in dessen Rückseite sie die Worte eines Komponisten ausübe, und ich vermag „Father forgive“ meißelten. Bis heute steht mich nicht an zerstörerischen Handlungen der Name Coventry für den Geist der Fried- zu beteiligen.“ Britten betonte gegenüber fertigkeit, den auch die entsetzlichste Kriegs- dem Ausschuss, dem er Rede und Antwort realität nicht auszulöschen vermochte. 1954 zu stehen hatte, dass er seinen Mitmenschen wurde in Coventry mit dem Bau einer neuen am besten dienen könne, wenn er auch wei- Kathedrale (nach dem Entwurf des schotti- terhin Musik schaffe und Musik verbreite. schen Architekten Basil Spence) begonnen. Tatsächlich wurde Britten nach dieser Anhö- Im Oktober 1958 trat das „Coventry arts com- rung nicht als Soldat eingezogen; allerdings mittee“ an Benjamin Britten heran: mit dem wollte man ihn für einen nicht-militärischen Wunsch und der Hoffnung, er werde für Dienst, etwa beim Royal Army Medical Corps, die Einweihungsfeierlichkeiten ein großes, 3 einberufen. Doch auch dies lehnte Britten ab, abendfüllendes Chorwerk komponieren. „da ich ansonsten nicht weniger aktiv ins Diese Anfrage traf Britten in gewisser Weise Kriegsgeschehen verwickelt wäre, als wenn nicht unvorbereitet. Bereits 1945 hatte er ich an einem Kampfeinsatz teilnähme“. Diese über ein Oratorium mit dem Titel „Mea Culpa“ erneute Verweigerung war nicht ohne Risiko: nachgedacht, eine Art Totenmesse, die den Michael Tippett beispielsweise musste des- Opfern von Hiroshima gewidmet sein sollte. halb für drei Monate ins Gefängnis. Aber Und im Februar 1948 wollte Britten, zutiefst Britten hatte Glück. Seine Tourneen, die er verstört von der Nachricht der Ermordung gemeinsam mit dem Tenor Peter Pears quer Mahatma Gandhis – dessen pazifistischen durch England unternahm und die ihn im Weg er naturgemäß sehr bewunderte – , eben- Auftrag des „Council for the Encouragement falls mit einer bedeutenden Komposition auf of Music and the Arts“ (dem Vorläufer des dieses Ereignis reagieren: „Der Tod Gandhis heutigen „Arts Council of Great Britain“) in ist für einen Menschen meiner Gesinnung die entlegensten Winkel und vor die unge- ein schrecklicher Schock“, erklärte Britten schultesten Hörer führten, wurden ihm als damals, „und ich bin entschlossen, zum gemeinnütziger „Ersatzdienst“ anerkannt. Gedenken an dieses Unglück ein Requiem Britten war frei, und doch nicht wirklich zu schreiben – zu seinen Ehren. Wann ich erleichtert, denn es bedrückte ihn ein belas- dieses Stück vollenden werde, kann ich nicht tendes Schuldgefühl: Er selbst konnte seinem sagen.“ Beide Projekte kamen nie über das Schaffen, seiner Arbeit nachgehen, während Stadium von Idee und Vorsatz hinaus, und so andere, nahe Freunde, unzählige Gleichalt- war Benjamin Britten dankbar und glücklich, rige, auf den Schlachtfeldern Europas ihr als ihm der Auftrag aus Coventry doch noch Leben ließen. die Möglichkeit eröffnete, jenes monumen-

www.mphil.de tale Werk zu schaffen, ein Requiem, das und tötetest.“ Liest man das Geleitwort, das die Trauer um die Toten des Zweiten Welt- Wilfred Owen zu seinen Gedichten verfasst kriegs mit einer eindrucksvollen Verurtei- hat, so begreift man die Geistes- und Seelen- lung und Ächtung militärischer Gewalt verwandtschaft, die Britten mit diesem verbinden konnte – und das obendrein an Schriftsteller verbunden haben muss: „Ich einem so denkwürdigen Ort uraufgeführt befasse mich nicht mit Dichtung“, schreibt werden sollte. Owen. „Mein Thema ist der Krieg und das Mitleid, das er verlangt. Im Mitleid liegt die „Warnen – das ist alles“ Poesie. Dennoch sind diese Klagelieder für unsere Generation in keiner Weise tröstlich. 1960 nahm Britten die Planungen für das Vielleicht für die nächste. Warnen – das ist Werk in Angriff; die Komposition selbst alles, was ein Dichter heute zu leisten ver- beschäftigte ihn vom Sommer 1961 bis zum mag.“ Beginn des darauffolgenden Jahres. Britten wagte sich, wie vor ihm Mozart, Ber­­lioz, Zwei Textebenen – zwei Orchester Verdi oder Fauré, an eine Vertonung der Missa pro defunctis, der lateinischen Toten- Britten entschied sich, die Owen-Vertonungen messe. Die Texte der Liturgie und der Bibel, aus dem Kontext der großbesetzten Requiem- so bekannte er einmal, böten „dem Kompo­ Komposition für Chor und Orchester heraus- nisten für seine Musik die großartigste zuheben, indem er ihren Vortrag zwei Solis- Quelle der Inspiration“. Aber Britten wollte ten, einem Tenor und einem Bariton, anver- ein Requiem komponieren, das dem Anlass – traute und diese beiden Sänger von einem 4 dem Gedenken an die Opfer des Krieges – Kammerensemble begleiten ließe. Für den und dem Ort – der leidgeprüften Stadt Tenorpart war natürlich Brittens Lebensge- Co­ventry – in besonderer, einzigartiger fährte Peter Pears ausersehen. Für die zweite Weise angemessen wäre: ein „War Requiem“. Partie bat er Dietrich Fischer-Dieskau um Deshalb verschränkte er die Worte der Litur- seine Mitwirkung - in einem Brief, den Brit- gie mit Gedichten des englischen Lyrikers ten am 16. Februar 1961 niederschrieb: „Ich Wilfred Owen, der, im Alter von gerade mal arbeite gegenwärtig an einem Werk, das, wie 25 Jahren, in den letzten Tagen des Ersten ich glaube, zu meinen wichtigsten zählen Weltkriegs in Frankreich gefallen war. In wird. Es handelt sich um eine vollständige Owens literarischen Zeugnissen fand Britten Totenmesse für Chor und Orchester (zum die Klage und die Verzweiflung, die bittere Gedenken an die Menschen aller Nationen, Ironie, aber auch die unstillbare Friedens- die im letzten Krieg gefallen sind), und ich sehnsucht eines Menschen, der durch die kombiniere dabei den lateinischen Text mit Hölle des Krieges gegangen war – ohne je einer Reihe von Gedichten des großen engli- seine humane Orientierung zu verlieren. In schen Dichters Wilfred Owen, der im Ersten dem erschütternden Gedicht „Strange Mee- Weltkrieg umgekommen ist. Diese großarti- ting“ beschwört Owen die beklemmende gen Gedichte, erfüllt vom Hass gegen jede Szenerie einer namenlosen Unterwelt her­- Zerstörung, bilden eine Art Kommentar zur auf, in der zwei Soldaten, zwei Gefallene, Messe; sie sind natürlich in Englisch. Diese sich begegnen …und sich wiedererkennen: Gedichte sind konzipiert für Tenor und Bari- „Ich bin der Feind, den du getötet hast, mein ton, mit der Begleitung eines Kammerorche- Freund. / Ich erkannte dich in dieser Dunkel- sters, das im Zentrum der anderen Kräfte heit, denn mit diesem finsteren Blick / Durch- plaziert wird. Sie müssen mit äußerster bohrtest du mich auch gestern, als du ­­zustießt Schönheit, Intensität und Wahrhaftigkeit

www.mphil.de Benjamin Britten im November 1940, nach der Bombardierung Coventrys gesungen werden. Peter Pears hat sich ein- sie geschrieben haben könnte; an anderen verstanden erklärt, den Tenorpart zu singen, Stellen erinnert mich Brittens Tonsatz wiede- und ich bin so kühn und wage Sie zu fragen, rum an den italienischen Stil. Dies alles ver- ob Sie die Baritonpartie singen wollen.“ Der rät Eindrücke, die er bei dem Konzert in Zusage Fischer-Dieskaus konnte Benjamin Aldeburgh gewonnen hat.“ Britten gewiss sein. Für die Opfer dreier Nationen „Mein wunderbarer russischer Sopran“ Britten verfolgte mit der Besetzung der nun- mehr drei Solopartien auch symbolische Ab­­ Von einer solistischen Sopranpartie war zu sichten. Die Uraufführung des „War Re­quiem“ diesem Zeitpunkt noch keine Rede. Erst der sollte Angehörige jener drei Nationen zusam- fulminante Auftritt der Galina Wischnews- menführen, die unter dewm Krieg am meis- kaja beim Aldeburgh Festival 1961 gab Brit- ten gelitten hätten: einen Engländer, einen ten spon­­­tan die Idee ein, in seinem „War Deutschen und eine Russin. (Dass Britten bei Requiem“ auch einen Solopart für die russi- dieser Überlegung das jüdische Volk außer sche Sängerin einzuarbeiten. Er hörte sie Acht ließ, ist durchaus kritisch angemerkt damals zum ersten Mal: Am Klavier begleitet worden.) Aber der Starrsinn der sowjetischen von ihrem Mann Mstislaw Rostropowitsch, Kulturbehörden vereitelte diesen schönen brillierte die Wischnewskaja in einem über- Plan: Galina Wischnewskaja erhielt keine aus langen und anspruchsvollen Lieder- Reise­erlaubnis. „Die Sowjets haben mir mei- abend. Werke von Prokofjew, Tschaikowsky, nen wunderbaren russischen Sopran vorent- 6 Strauss und Schumann, Arien aus „Norma“, halten“, klagte Britten in einem Brief. „Die „Manon Lescaut“, „La forza del destino“, Verbindung von Kathedrale und Aussöhnung „Lady Macbeth von Mzensk“ und schließlich mit Westdeutschland war zu viel für sie.“ Mussorgskijs „Lieder und Tänze des Todes“ Galina Wischnewskaja erzählt, die Kultur­ umfasste das ungewöhnliche Programm. ministerin Jekaterina Furzewa habe sie vor- Britten, der gerade mit der Komposition wurfsvoll gefragt: „Wie können Sie, als sow- des „War Requiem“­­ begonnen hatte, sprach jetische Frau, neben einem Deutschen und die Sängerin unmittelbar nach Ende des einem Engländer stehen und ein politisches Konzerts an und bat sie, in seinem neuen Werk aufführen ?“ Heather Harper, die iri- Werk speziell für sie eine Sopranpartie vor- sche Sopranistin, besaß den Mut und das sehen zu dürfen. Er fragte sie, ob sie jemals Können, kurzfristig für die Wischnewskaja in englischer Sprache gesungen habe, und einzuspringen: Nur zehn Tage blieben ihr, als sie dies verneinte, entgegnete er: „Dann die schwierige Partie einzustudieren. werde ich Ihren Part in Lateinisch schrei- ben.“ Galina Wischnewskaja vermutet, dass Der Himmel über Hiob ihr Liederabend in Aldeburgh, besser gesagt, dessen Programm, nicht ohne Einfluss auf Die Komposition des „War Requiem“ wech- Brittens Komposition geblieben sei: „Meiner selt zwischen drei Ebenen. Die lateinischen Ansicht nach hat dieses Konzert, was meinen Worte der Totenmesse sind dem Solosopran, Part anbetrifft, eine entscheidende Rolle ge­­ dem gemischten Chor und dem vollen Or­­ spielt bei der stimmlichen Gestaltung des chester zugeordnet: Monumentalität und ‚War Requiem‘. Ich persönlich erkenne in Dramatik, aber auch die Unmittelbarkeit diesem Requiem Passagen wieder, die so menschlicher Klage und Selbstanklage große Intervalle aufweisen, dass Mussorgskij zeichnet ihre Vertonung aus. Die Musik

www.mphil.de Das Innere der neu erbauten Kathedrale von Coventry, in der Brittens „War Requiem“ uraufgeführt wurde zeugt von der Fähigkeit zu trauern ebenso stillen ?“ Im „Offertorium“ verschränkt Brit- wie vom Bekenntnis der eigenen Schuld. ten das „Quam olim Abrahae promisisti“ mit Bereits das hochexpressive, trauermarsch­ Owens Schilderung eines Abraham, den auch artige „Requiem aeternam“ lenkt den Blick der Einspruch des Engels nicht abzuhalten von der Bitte um ewige Ruhe auf den Bitten- vermag, den eigenen Sohn zu töten – „und den selbst, den schuldbeladenen Menschen. die halbe Saat Europas, einen nach dem Die Gedichte Wilfred Owens werden von anderen“. Diese Schlusszeile, von Tenor und Te­­nor und Bariton mit einem Kammer­- Bariton wiederholt, unterbricht dann noch en­semble ausgewählter Instrumentalisten mehrmals das anschließende „Hostias“ des vorgetragen. Sie verleihen den anonymen Knabenchors, doch verliert sie, im Wechsel Op­­fern des Krieges Stimme und Statur, mit dem himmlischen Bittgesang, zuneh- leise und verzweifelt, dann wieder mit mend an Kraft und Gewalt. Aufs engste ver- dem Ausdruck der Verbitterung und Em­­ woben sind Tenorsolo und Chor im „Agnus pörung – bis hin zu jener quälenden Frage, Die“: „Und nun leiden die Soldaten mit Ihm“, die der frühe, sinnlose Tod eines jungen Sol- heißt es bei Owen, mit „Ihm“, der am Kreuz daten erzwingt und die unweigerlich an den gestorben ist. Der Chor singt: „Lamm Gottes, Aufschrei des schmerzgebeugten Hiob den- Du nimmst hinweg die Sünden der Welt…“ – ken lässt: Wozu der Mensch erschaffen sei, und der Tenor fährt fort: „…Doch die, welche wenn solche Leiden ihn erwarteten, wenn er mit größerer Liebe lieben, / Lassen ihr Le­ben; so grausam zugrunde gehen muss. „Oh, was sie hassen nicht.“ Erst durch die Vertonung trieb die törichten Sonnenstrahlen sich abzu- der Gedichte Wilfred Owens, dies lässt sich mühen, / Den Schlaf der Erde überhaupt zu grundsätzlich feststellen, ist aus diesem 8 stören ?“ Die Knabenstimmen schließlich, Requiem ein „War Requiem“ geworden. von der Orgel begleitet, intonieren einen Doch beschwört auch Brittens Musik, sie entrück­ten, überirdischen Gesang – sie ganz allein, das Grauen des Krieges herauf: repräsen­tieren den himmlischen Raum, am krassesten im Schlachtenlärm des „Dies den „Chorus Ange­lorum“, den Chor der irae“, im martialischen Widerhall der Signale Engel am Throne Gottes: Ihre Botschaft und Fanfaren. Das Jüngste Gericht – auf den ist Fürbitte, Trost und Verheißung. Schauplätzen des Krieges, in den bombar- dierten und verwüsteten Städten, im unent- „Wird das Leben diese Leichen rinnbaren Feuer der Heckenschützen, im erwecken ?“ blindwütigen Terror der Selbstmordattentäter scheint es bereits angebrochen zu sein: „Dies Diese drei Ebenen oder drei „Gruppen“ wer- irae, dies illa, / Solvet saeclum in favilla.“ den erst am Ende des „War Requiem“ ver- eint. Zuvor bleiben sie klar voneinander Hoffnung auf Frieden getrennt – und andererseits doch durch musikalisch-motivische Verbindungen auf­ Am 30. Mai 1962 wurde das „War Requiem“ einander bezogen. Vor allem aber stehen sie in der neuen Kathedrale von Coventry urauf- in einem spannungsvollen Verhältnis wech- geführt – aus räumlichen und praktischen selseitiger Kommentierung: Britten lässt sie Gründen mit zwei Dirigenten: Meredith teilweise in bitterem Kontrast aufeinander- Davies leitete das Orchester, die Chöre und prallen. Dem Jubel des „Sanctus“ etwa folgt die Sopranistin Heather Harper; Britten die zweifelnde Frage des Dichters: „Wird das selbst dirigierte das Kammerensemble und Leben diese Leichen erwecken ? Wird es die Solisten Peter Pears und Dietrich Fischer- wirklich / Den Tod aufheben, alle Tränen Dieskau. Von Anbeginn an war dem Werk

www.mphil.de Außenansicht der Kathedrale mit den Ruinen des Vorgängerbaus

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ein durchschlagender Erfolg beschieden, sofern „Erfolg“ überhaupt das richtige Wort ist für die Erschütterung, welche die Mitwir- kenden und Hörer der ersten Stunde über- wältigte. Das „War Requiem“ nimmt, als „das einzige musikalische Meisterwerk von offener pazifistischer Gesinnung“ (Michael Tippett), in der Musikgeschichte einen Aus- nahmerang ein. „Ich bin der Feind, den du getötet hast, mein Freund“: Brittens Requiem besitzt die Kraft, Menschen aus allen Natio- nen zur gemeinsamen Totenklage zu verei- nen, sie zu warnen vor dem Abgrund des Krieges und sie zu trösten mit der unzerstör- baren Hoffnung auf Frieden.

www.mphil.de Benjamin Britten „War Requiem“

I. Requiem aeternam

CHORUS Requiem aeternam dona eis, Domine; et lux perpetua luceat eis.

BOYS’ CHOIR Te decet hymnus, Deus in Sion: et tibi reddetur votum in Jerusalem; exaudi orationem meam, ad te omnis caro veniet.

CHORUS Requiem aeternam dona eis, Domine; et lux perpetua luceat eis.

TENOR 10 What passing-bells for these who die as cattle ? Only the monstrous anger of the guns. Only the stuttering rifles’ rapid rattle Can patter out their hasty orisons. No mockeries for them from prayers or bells, Nor any voice of mourning save the choirs, – The shrill, demented choirs of wailing shells; And bugles calling for them from sad shires.

What candles may be held to speed them all ? Not in the hands of boys, but in their eyes Shall shine the holy glimmers of good-byes. The pallor of girls’ brows shall be their pall; Their flowers the tenderness of silent minds, And each slow dusk a drawing-down of blinds.

CHORUS Kyrie eleison. Christe eleison. Kyrie eleison.

www.mphil.de Benjamin Britten „War Requiem“

I. Requiem aeternam

CHOR Ewige Ruhe schenke ihnen, o Herr, es leuchte ihnen das ewige Licht !

KNABENCHOR Dir, o Gott, gebühret Lobpreis in Sion; dir löst man ein die Gelübde. Der du erhörest die Bitten, schuldbeladen kommt zu dir alles Fleisch.

CHOR Ewige Ruhe schenke ihnen, o Herr, es leuchte ihnen das ewige Licht !

TENOR Was für Totenglocken gebühren denen, die wie Vieh sterben ? 11 Nur die ungeheure Wut der Geschütze. Nur das schnelle Knattern der ratternden Rohre kann die hastigen Gebete für sie dahersagen. Kein Hohn für sie in Sprüchen oder Glocken, und keine Stimme der Trauer, bis auf die Chöre – die gellenden, wahnsinnigen Chöre der heulenden Granaten, und Hörner, die aus traurigen Gauen nach ihnen rufen.

Was für Kerzen soll man halten auf ihrem Weg ? Nicht in den Händen der Knaben, sondern in ihren Augen sollen die heiligen Lichter des Abschieds leuchten. Die Blässe wie von jungen Mädchen sei ihr Leichentuch, ihre Blumen die Zärtlichkeit der Schweigenden, und jede langsame Dämmerung ein Schließen der Vorhänge.

CHOR Herr, erbarme dich. Christe, erbarme dich. Herr, erbarme dich.

www.mphil.de II. Dies irae

CHORUS Dies irae, dies illa, Solvet saeclum in favilla: Teste David cum Sibylla.

Quantus tremor est futurus, Quando Judex est venturus, Cuncta stricte discussurus !

Tuba mirum spargens sonum Per sepulchra regionum Coget omnes ante thronum.

Mors stupebit et natura, Cum resurget creatura, Judicanti responsura.

BARITONE Bugles sang, saddening the evening air; And bugles answered, sorrowful to hear. 12 Voices of boys were by the river-side. Sleep mothered them; and left the twilight sad. The shadow of the morrow weighed on men.

Voices of old despondency resigned, Bowed by the shadow of the morrow, slept.

SOPRANO Liber scriptus proferetur, In quo totum continetur, Unde mundus judicetur.

Judex ergo cum sedebit Quidquid latet, apparebit: Nil inultum remanebit.

CHORUS Quid sum miser tunc dicturus ? Quem patronum rogaturus, Cum vix justus sit securus ?

www.mphil.de II. Dies irae

CHOR Tag des Zornes, Tag der Zähren, wird die Welt in Asche kehren, wie Sibyll’ und David lehren.

Welch ein Graus wird sein und Zagen, wenn der Richter kommt, mit Fragen streng zu prüfen alle Klagen !

Laut wird die Posaune klingen, mächtig in die Gräber dringen, hin zum Throne alle zwingen.

Schaudernd sehen Tod und Leben sich die Kreatur erheben, Rechenschaft dem Herrn zu geben.

BARITON Hörner sangen, stimmten die Abendluft traurig, und Hörner antworteten, jammervoll zu hören. 13 Die Stimmen der Knaben klangen am Flussufer. Der Schlaf hegte sie wie eine Mutter und ließ das Zwielicht traurig zurück. Der Schatten des Morgens lag schwer auf den Männern.

Stimmen alter Mutlosigkeit verstummten, gebeugt vom Schatten des Morgens, schliefen ein.

SOPRAN Und ein Buch wird aufgeschlagen, treu ist darin eingetragen jede Schuld aus Erdentagen.

Sitzt der Richter dann zu richten, wird sich das Verborg’ne lichten: Nichts kann vor der Strafe flüchten.

CHOR Weh ! Was werd’ ich Armer sagen, welchen Anwalt mir erfragen, wenn Gerechte selbst verzagen ?

www.mphil.de SOPRANO AND CHORUS Rex tremendae majestatis, Qui salvandos salvas gratis, Salva me, fons pietatis.

TENOR AND BARITONE Out there, we’ve walked quite friendly up to Death: Sat down and eaten with him, cool and bland, – ardoned his spilling mess-tins in our hand. We’ve sniffed the green thick odour of his breath, – Our eyes wept, but our courage didn’t writhe. He’s spat at us with bullets and he’s coughed Shrapnel. We chorused when he sang aloft; We whistled while he shaved us with his scythe.

Oh, Death was never enemy of ours ! We laughed at him, we leagued with him, old chum. No soldier’s paid to kick against his powers. We laughed, knowing that better men would come, And greater wars; when each proud fighter brags He wars on Death – for Life; not men – for flags.

14 CHORUS Recordare Jesu pie, Quod sum causa tuae viae: Ne me perdas illa die.

Quaerens me, sedisti lassus: Redemisti crucem passus: Tantus labor non sit cassus:

Ingemisco, tamquam reus: Culpa rubet vultus meus: Supplicanti parce Deus.

Qui Mariam absolvisti, Et latronem exaudisti, Mihi quoque spem dedisti.

Inter oves locum praesta, Et ab haedis me sequestra, Statuens in parte dextra.

www.mphil.de SOPRAN UND CHOR König schrecklicher Gewalten, frei ist deiner Güte Schalten, Gnadenquell’, lass Gnade walten !

TENOR UND BARITON Da draußen gingen wir ganz freundlich auf den Tod zu, setzten uns hin und aßen mit ihm, kühl und nüchtern, vergaben ihm, wenn er die Feldflaschen in unseren Händen verschüttete. Wir haben den grünen, dicken Geruch seines Atems eingesogen – unsere Augen weinten, aber unser Mut wankte nicht. Er spie uns an mit Kugeln, und er hustete Schrapnell. Wir machten den Chor, wenn er oben sang; wir pfiffen, während er mit seiner Sichel über uns hinwegfuhr.

Nein, der Tod war niemals unser Feind ! Wir lachten ihn aus, wir schlossen Freundschaft mit dem alten Kumpan. Soldaten werden nicht bezahlt, um gegen seine Macht zu fechten. Wir lachten, wussten, dass bessere Männer kommen würden und größere Kriege: wenn jeder stolze Kämpfer sich rühmt, dass er den Tod bekriegt – für das Leben; nicht Männer – für Fahnen.

CHOR 15 Denk, o Jesus, der Beschwerden, die du trugst für mich auf Erden, lass mich nicht zuschanden werden.

Hast gesucht mich unverdrossen, hast am Kreuz dein Blut vergossen; sei es nicht umsonst geflossen !

Seufzend steh’ ich schuldbefangen, schamrot glühen meine Wangen, lass mein Bitten Gnad’ erlangen.

Hast der Sünderin verziehen und dem Schächer Gnad’ verliehen, sieh auch mich vertrauend knien.

Bei den Schafen gib mir Weide, von der Böcke Schar mich scheide, stell mich auf die rechte Weide.

www.mphil.de Confutatis maledictis, Flammis acribus addictis, Voca me cum benedictis.

Oro supplex et acclinis Cor contritum quasi cinis Gere curam mei finis.

BARITONE Be slowly lifted up, thou long black arm, Great gun towering toward Heaven, about to curse;

Reach at that arrogance which needs thy harm, And beat it down before its sins grow worse;

But when thy spell be cast complete and whole, May God curse thee, and cut thee from our soul !

CHORUS Dies irae, dies illa, Solvet saeclum in favilla: Teste David cum Sibylla. 16 Quantus tremor est futurus, Quando Judex est venturus, Cuncta stricte discussurus !

SOPRANO AND CHORUS Lacrimosa dies illa, Qua resurget ex favilla, Judicandus homo reus: Huic ergo parce Deus.

TENOR Move him into the sun – Gently its touch awoke him once, At home, whispering of fields unsown. Always it woke him, even in France, Until this morning and this snow. If anything might rouse him now The kind old sun will know.

SOPRANO AND CHORUS Lacrimosa dies illa…

www.mphil.de Wenn verdammt zur Hölle fahren, die im Leben böse waren, ruf mich mit den sel’gen Scharen.

Mit zerknirschtem Herzen wende flehend ich zu dir die Hände: Steh mir bei an meinem Ende !

BARITON Erheb dich langsam, du langer schwarzer Arm, du großes Geschütz, gen Himmel aufgereckt, bereit zum Fluch; reich hinauf an den Hochmut, der deinen Schaden braucht, und wirf ihn nieder, ehe seine Sünden größer werden; doch wenn dein Zauberbann geworfen ist, soll Gott dich verfluchen und aus unserem Herzen schneiden !

CHOR Tag des Zornes, Tag der Zähren, wird die Welt in Asche kehren, wie Sibyll’ und David lehren. 17 Welch ein Graus wird sein und Zagen, wenn der Richter kommt, mit Fragen streng zu prüfen alle Klagen !

SOPRAN UND CHOR Tag der Tränen, Tag der Wehen, da vom Grabe wird erstehen zum Gericht der Mensch voll Sünden: Lass ihn, Gott, Erbarmen finden !

TENOR Tragt ihn in die Sonne – sanft weckte ihn einst ihre Berührung, zu Hause, flüsterte von noch unbesäten Feldern. Immer hat sie ihn geweckt, selbst in Frankreich, bis zu diesem Morgen und diesem Schnee. Wenn ihn noch irgend etwas aufrufen kann, die gute alte Sonne wird es wissen.

SOPRAN UND CHOR Tag der Tränen, Tag der Wehen…

www.mphil.de TENOR Think how it wakes the seeds – Woke, once, the clays of a cold star. Are limbs, so dear-achieved, are sides, Full-nerved – still warm – too hard to stir ? Was it for this the clay grew tall ?

SOPRANO AND CHORUS …Qua resurget ex favilla…

TENOR Was it for this the clay grew tall ?

SOPRANO AND CHORUS …Judicandus homo reus.

TENOR – O what made fatuous sunbeams toil To break earth’s sleep at all ?

CHORUS Pie Jesu Domine, dona eis requiem. 18 Amen.

III. Offertorium

BOYS’ CHOIR Domine Jesu Christe, Rex gloriae, libera animas omnium fidelium defunctorum de poenis inferni, et de profundo lacu: libera eas de ore leonis, ne absorbeat eas tartarus, ne cadant in obscurum.

CHORUS Sed signifer sanctus Michael repraesentet eas in lucem sanctam: Quam olim Abrahae promisisti, et semini ejus.

TENOR AND BARITONE So Abram rose, and clave the wood, and went, And took the fire with him, and a knife. And as they sojourned both of them together, Isaac the first-born spake and said: „My Father, Behold the preparations, fire and iron,

www.mphil.de TENOR Denkt daran, wie sie die Saaten weckt – wie sie einst den Staub eines kalten Sterns erweckte. Sind Glieder, so teuer erkauft, sind Flanken, vollnervig – noch warm – , zu schwer aufzurütteln ? Ist dafür der Staub herangewachsen ?

SOPRAN UND CHOR …da vom Grabe wird erstehen…

TENOR Ist dafür der Staub herangewachsen ?

SOPRAN UND CHOR …zum Gericht der Mensch voll Sünden.

TENOR Oh, was trieb die törichten Sonnenstrahlen, sich abzumühen, den Schlaf der Erde überhaupt zu stören ?

CHOR Milder Jesus, Heiland du, schenke ihnen ewige Ruh’ ! Amen. 19

III. Offertorium

KNABENCHOR Herr Jesus Christus, König der Herrlichkeit ! Erlöse die Seelen aller, die hingeschieden im Glauben, aus den Qualen der Unterwelt und aus dem Dunkel der Tiefe ! Bewahre sie vor dem Rachen des Löwen, dass sie nicht der Hölle verfallen, dass sie nicht hinabstürzen zum Abgrund !

CHOR Sankt Michael, der Bannerträger, geleite sie in das heilige Licht, das du dem Abraham und seinen Kindern verhießen.

TENOR UND BARITON Und Abraham erhob sich, spaltete das Holz und ging, und nahm das Feuer mit sich und ein Messer. Und als sie beide miteinander gingen, sprach Isaak, der Erstgeborene, und sagte: „Mein Vater, siehe die Vorkehrungen, Feuer und Eisen,

www.mphil.de But where the lamb for this burnt-offering ?“ Then Abram bound the youth with belts and straps, And builded parapets and trenches there, And stretched forth the knife to slay his son. When lo ! an angel called him out of heaven, Saying: „Lay not thy hand upon the lad, Neither do anything to him. Behold, A ram, caught in a thicket by its horns; Offer the Ram of Pride instead of him.“ But the old man would not so, but slew his son, – And half the seed of Europe, one by one.

BOYS’ CHOIR Hostias et preces tibi Domine laudis offerimus; tu suscipe pro animabus illis, quarum hodie memoriam facimus: fac eas, Domine, de morte transire ad vitam. Quam olim Abrahae promisisti, et semini ejus.

CHORUS Quam olim Abrahae promisisti, et semini ejus.

20 IV. Sanctus

SOPRANO AND CHORUS Sanctus, sanctus, sanctus Dominus Deus Sabaoth. Pleni sunt coeli et terra gloria tua, Hosanna in excelsis. Benedictus qui venit in nomine Domini. Hosanna in excelsis.

BARITONE After the blast of lightning from the East, The flourish of loud clouds, the Chariot Throne; After the drums of time have rolled and ceased, And by the bronze west long retreat is blown,

Shall life renew these bodies ? Of a truth All death will He annul, all tears assuage ? – Fill the void veins of Life again with youth, And wash, with an immortal water, Age ?

When I do ask white Age he saith not so: „My head hangs weighed with snow.“

www.mphil.de wo aber ist das Lamm zum Brandopfer ?“ Da band Abraham den Jüngling mit Gürteln und Riemen, und baute daselbst Wälle und Schützengräben, und hob das Messer, dass er seinen Sohn schlachtete. Doch siehe, ein Engel rief ihn vom Himmel, und sprach: „Lege deine Hand nicht an den Knaben, und tu ihm nichts. Siehe, ein Widder mit seinen Hörnern in einer Hecke hängend; opfere den Widder des Stolzes an seiner Statt.“ Doch der alte Mann wollte nicht, sondern schlachtete seinen Sohn, und die halbe Saat Europas, einen nach dem anderen.

KNABENCHOR Dir, o Herr, bringen wir Gebete dar und Opfer des Lobes; nimm sie an für die Seelen, derer wir heute gedenken. Herr, lass sie vom Tode hinübergehn in das Leben, das du dem Abraham und seinen Kindern verhießen.

CHOR …das du dem Abraham und seinen Kindern verhießen.

21 IV. Sanctus

SOPRAN UND CHOR Heilig, heilig, heilig Herr, Gott der Heerscharen. Himmel und Erde sind erfüllt von deiner Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe. Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe.

BARITON Nach dem Sturm der Blitze aus dem Osten, dem Schall tönender Wolken, der Herrschaft des Streitwagens, wenn die Trommeln der Zeit gesprochen und geendet haben, und wenn vom bronzenen Westen zum langen Rückzug geblasen wird:

Wird dann das Leben diese Leichen erwecken ? Wird es wirklich den Tod aufheben, alle Tränen stillen ? – Die leeren Lebensadern wieder mit Jugend füllen und mit unsterblichem Wasser das Alter waschen ?

Wenn ich das weiße Alter frage, sagt es vielmehr: „Mein Haupt hängt schwer mit Schnee beladen.“

www.mphil.de And when I hearken to the Earth, she saith: „My fiery heart shrinks, aching. It is death. Mine ancient scars shalls not be glorified, Nor my titanic tears, the sea, be dried.“

V. Agnus Dei

TENOR One ever hangs where shelled roads part. In this war He too lost a limb, But His disciples hide apart; And now the Soldiers bear with Him.

CHORUS Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, dona eis requiem.

TENOR Near Golgotha strolls many a priest, And in their faces there is pride That they were flesh-marked by the Beast 22 By whom the gentle Christ’s denied.

CHORUS Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, dona eis requiem.

TENOR The scribes on all the people shove And bawl allegiance to the state,

CHORUS Agnus Dei, qui tollis peccata mundi…

TENOR But they who love the greater love Lay down their life; they do not hate.

CHORUS …Dona eis requiem sempiternam.

TENOR Dona nobis pacem.

www.mphil.de Und wenn ich der Erde lausche, sagt sie: „Mein feuriges Herz zagt vor Schmerz. Es ist der Tod. Meine alten Narben sollen nicht verherrlicht, meine titanischen Tränen, das Meer, nicht getrocknet werden.“

V. Agnus Dei

TENOR Immer hängt einer, wo sich zerbombte Straßen scheiden. In diesem Krieg hat auch Er ein Glied verloren, doch seine Jünger halten sich versteckt; und nun leiden die Soldaten mit ihm.

CHOR Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt: gib ihnen die Ruhe.

TENOR Bei Golgotha streifen viele Priester umher, und in ihren Gesichtern ist Stolz, dass sie das Malzeichen des Tieres tragen, das den sanften Christus leugnet. 23

CHOR Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt: gib ihnen die Ruhe.

TENOR Die Schriftgelehrten drängen alle Völker und schreien den Gehorsam vor dem Staat aus…

CHOR Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt…

TENOR …doch die, welche mit größerer Liebe lieben, lassen ihr Leben; sie hassen nicht.

CHOR …gib ihnen die ewige Ruhe.

TENOR Gib uns den Frieden.

www.mphil.de VI. Libera me

CHORUS Libera me, Domine, de morte aeterna, in die illa tremenda: Quando coeli movendi sunt et terra: Dum veneris judicare saeculum per ignem.

SOPRANO AND CHORUS Tremens factus sum ego, et timeo dum discussio venerit, atque ventura ira. Libera me, Domine, de morte aeterna. Quando coeli movendi sunt et terra. Dies illa, dies irae, calamitatis et miseriae, dies magna et amara valde. Libera me, Domine.

TENOR It seemed that out of battle I escaped Down some profound dull tunnel, long since scooped Through granites which titanic wars had groined. Yet also there encumbered sleepers groaned, 24 Too fast in thought or death to be bestirred. Then, as I probed them, one sprang up, and stared With piteous recognition in fixed eyes, Lifting distressful hands as if to bless.

And no guns thumped, or down the flues made moan. „Strange friend“, I said, „here is no cause to mourn.“

BARITONE „None“, said the other, „save the undone years, The hopelessness. Whatever hope is yours, Was my life also; I went hunting wild After the wildest beauty in the world.

For by my glee might many men have laughed, And of my weeping something had been left, Which must die now. I mean the truth untold, The pity of war, the pity war distilled. Now men will go content with what we spoiled. Or, discontent, boil bloody, and be spilled. They will be swift with swiftness of the tigress, None will break ranks, though nations trek from progress. Miss we the march of this retreating world Into vain citadels that are not walled.

www.mphil.de VI. Libera me

CHOR Erlöse mich, Herr, vom ewigen Tod an jenem Tage der Schrecken, wenn erschüttert werden Himmel und Erde, denn du wirst kommen, die Welt zu richten im Feuer.

SOPRAN UND CHOR Zitternd muss ich stehn und in Ängsten, denn die Rechenschaft naht und der drohende Zorn. Erlöse mich, Herr, vom ewigen Tod, wenn erschüttert werden Himmel und Erde. Jener Tag, Tag des Zornes; Tag voll Weh und Jammer; großer Tag, so bitter ohne Maßen ! Erlöse mich, Herr.

TENOR Mir war, als sei ich aus der Schlacht entkommen in einen tiefen, dunklen Tunnel, vor langer Zeit gegraben durch Granite, von titanischen Kriegen gefurcht. Dort aber stöhnten beschwerte Schläfer, zu tief versunken in Gedanken oder im Tod, als dass sie sich stören ließen. 25 Als ich sie näher besah, sprang einer auf und starrte mit jammervollem Erkennen in stiere Augen und hob seine sorgenschweren Hände wie zum Segen.

Und keine Gewehre knallten oder heulten durch die Luftlöcher. „Fremder Freund“, sprach ich, „hier ist kein Grund zum Trauern.“

BARITON „Keiner“, sprach er, „als die verlorenen Jahre, die Hoffnungslosigkeit. Die Hoffnung, die du hast, war auch mein Leben: Ich war ein wilder Jäger nach der wildesten Schönheit der Welt.

Denn durch meine Fröhlichkeit hätte mancher gelacht, und von meinem Weinen wäre etwas geblieben, das nun sterben muss. Ich meine die ungesagte Wahrheit, das Elend des Krieges, das Elend, das der Krieg gebiert. Nun werden die Menschen sich begnügen mit dem, was wir verdarben, oder, wenn nicht, blutig aufbrausen und verspritzen. Sie werden schnell sein mit der Schnelligkeit des Tigers, keiner wird sich ausschließen, wenn auch die Völker dem Fortschritt entsagen. Entziehen wir uns dem Rückwärtsmarsch dieser Welt in eitle Zitadellen ohne Mauern.

www.mphil.de Then, when much blood had clogged their chariot-wheels I would go up and wash them from sweet wells, Even from wells we sunk too deep for war, Even the sweetest wells that ever were.

I am the enemy you killed, my friend. I knew you in this dark; for so you frowned Yesterday through me as you jabbed and killed. I parried; but my hands were loath and cold.“

TENOR AND BARITONE Let us sleep now.

BOYS’ CHOIR, THEN CHORUS, THEN SOPRANO In paradisum deducant te Angeli; in tuo adventu suscipiant te Martyres, et perducant te in civitatem sanctam Jerusalem. Chorus Angelorum te suscipiat, et cum Lazaro quondam paupere aeternam habeas requiem.

BOYS’ CHOIR 26 Requiem aeternam dona eis, Domine: et lux perpetua luceat eis.

CHORUS Requiescant in pace. Amen.

Englische Texte: Wilfred Owen (1893 – 1918)

www.mphil.de Dann, wenn viel Blut die Räder ihrer Streitwagen hemmt, dann möchte ich hinauf und sie an süßen Brunnen waschen, an Brunnen, die wir zu tief für den Krieg gruben, an den süßesten Brunnen, die es je gab.

Ich bin der Feind, den du getötet hast, mein Freund. Ich erkannte dich in dieser Dunkelheit, denn mit diesem finsteren Blick durchbohrtest du mich auch gestern, als du zustießt und tötetest. Ich parierte, aber meine Hände waren unwillig und kalt.“

TENOR UND BARITON Lass uns nun schlafen.

KNABENCHOR, DANN CHOR, DANN SOPRAN Die Engel mögen dich in das Paradies führen: Bei deiner Ankunft sollen die Märtyrer dich empfangen und dich in die heilige Stadt Jerusalem führen. Der Chor der Engel möge dich empfangen, und mit dem ehemals armen Lazarus werde dir ewige Ruhe.

KNABENCHOR Ewige Ruhe schenke ihnen, o Herr, 27 es leuchte ihnen das ewige Licht.

CHOR Mögen sie in Frieden ruhen. Amen.

Übersetzung: Gerd Uekermann

www.mphil.de SBC Anz Movo MPhil Perahia etc 21.02.2008 15:50 Uhr Seite 1

HERAUSRAGENDE NEUEINSPIELUNGEN BEI SONY BMG CLASSICAL

MURRAY PERAHIA DIE NEUE BACH REFERENZ „Von betörender Intensität. Seine Interpretation ist getragen von tiefem, zuweilen gar feierlichem Ernst, von einer nachgerade philosophischen Seriosität. Eine wunderbare Balance aus Gewicht und Leichtigkeit.“ Rondo LIMITIERTE ERSTAUFLAGE ALS DIGIPAK MIT FAKSIMILE-DRUCK EINES NOTENBLATTS VON BACH

MURRAY PERAHIA LIVE IN DER PHILHARMONIE AM 27.05.08

www.murrayperahia.de 88697226952 VESSELINA KASAROVA BELLE NUIT Die schönsten Arien aus Offenbachs Operetten: mit der berühmten Barcarole aus Hoffmanns Erzählungen u.v.a. Mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks und dem Münchner Rundfunk- orchester unter Ulf Schirmer. „Mit großartiger Delikatesse und umwerfend augenzwinkerndem Charme ... ein ungetrübtes Vergnügen“ Süddeutsche Zeitung

88697234552

NURIA RIAL UND LAWRENCE ZAZZO LIEBESDUETTE UND -ARIEN VON HÄNDEL Die spanische Sopranistin Nuria Rial und der amerikanische Countertenor Lawrence Zazzo „… bringen die Musik so prächtig zum Blühen, dass jedes Rosenbeet vor Neid erblassen muss. Zum Verlieben.“ NDR Kultur

www.sonybmgclassical.de 88697214722 James Conlon

Der 1950 geborene Dirigent absolvierte sein Studium an der Juilliard School of Music in seiner Heimatstadt New York. Sein Debüt gab er 1971 in Spoleto mit Mussorgskijs „Boris Godunow“; bereits drei Jahre später dirigierte er auf Einladung von Pierre Boulez das New York Philharmonic Orchestra. 1979 wurde James Conlon Musikdirektor des Cin- cinnati May Festival, von 1983 bis 1991 war er Chefdirigent des Rotterdam Philharmonic Orchestra. In den Jahren 1989 bis 2002 diri- gierte Conlon als Generalmusikdirektor der Stadt Köln das Kölner Gürzenich-Orchester und hatte die Künstlerische Leitung der Oper Köln inne. Von 1995 bis 2004 schloss sich die Position des Chefdirigenten der Opéra National de Paris an. 2006 hat James Conlon die Nachfolge von als Music Director der Los Angeles Opera angetreten. Darüber hinaus ist er Music Director des Ravinia Festivals, der Sommerspielstätte des 29 Chicago Symphony Orchestra. Conlon diri- giert in den USA u. a. auch das Los Angeles Philharmonic Orchestra, das Boston Sympho- ny Orchestra sowie das Cleveland und Phila- delphia Orchestra. In Europa gastiert James Conlon bei so namhaften Orchestern wie dem Orchestre National de France, den Berli- ner Philharmonikern, dem Symphonieorche- ster des Bayerischen Rundfunks, dem Lon- don Philharmonic Orchestra und dem Orche- ster der Mailänder Scala. Conlons besonde- res Interesse gilt Komponisten und Werken, die zur „Entarteten Musik“ gerechnet wur- den und in der Zeit der Nazi-Diktatur verbo- ten waren wie z. B. Zemlinsky, Schreker, Korngold, Martinu und Hartmann. 2002 wurde er vom französischen Staatspräsiden- ten zum Ritter der Ehrenlegion ernannt, 2004 verlieh ihm die Juilliard School of Music die Ehrendoktorwürde.

www.mphil.de Tatiana Pavlovskaya

Die in Murmansk / Sibirien geborene russi- sche Sopranistin schloss 1994 ihr Studium am Rimskij-Korsakow-Konservatorim in St. Petersburg ab. Sie ist Preisträgerin zahl­ reicher angesehener Wettbewerbe wie des Internationalen Pechkovsky-Wettbewerbs und des Wettbewerbs für junge Opernsänger in Warschau / Polen (1994). 1995 gab Tatiana Pavlovskaya ihr Debüt am St. Petersburger Mariinskij-Theater als Tatjana in Tschaikows- kys „Jewgenij Onegin“. Mit dem Mariinskij- Theater unternahm sie in der Folge ausge- dehnte Tourneen nach Frankreich, Italien, Deutschland, Großbritannien und Finnland, sowie in die Türkei und die Vereinigten Staa- ten. 1998 debütierte Tatiana Pavlovskaya an der New Yorker Carnegie Hall, an der New Yorker Met (als Maria in Tschaikowskys „Mazeppa“) und an der San Francisco Opera (als Clara in Prokofjews „Verlobung im Klos- 30 ter“). Seitdem ist Tatiana Pavlovskaya bei den Salzburger Festspielen und beim Ravenna Festival, an der Opéra de Paris, am Royal Opera House Covent Garden und an der Scala in Mailand aufgetreten und hat u. a. mit dem WDR-Sinfonieorchester Köln, dem London Philharmonic und dem Los Angeles Philharmonic Orchestra konzertiert. Dabei ist Tatiana Pavlovskaya mit so renommierten Dirigenten wie , Semyon Bych- kov, Yuri Temirkanov und Esa-Pekka Salonen aufgetreten.

www.mphil.de John Aler

Der aus Baltimore stammende amerikanische Tenor absolvierte sein Gesangstudium an der Catholic University in Washington und an der renommierten New Yorker Juilliard School. Er ist heute einer der angesehensten und gefragtesten Sänger seines Fachs. In den USA tritt John Aler mit dem New York Phil- harmonic, dem Cleveland und Philadelphia Orchestra auf sowie mit den Orchestern von Los Angeles, Boston, Chicago and San Fran- cisco. In Europa ist er Gast bei den Berliner Philharmonikern, beim Leipziger Gewand- hausorchester, beim Orchestre National de France und beim BBC Symphony Orchestra. Dabei hat er am Dirigentenpult so renom- mierte Partner wie Daniel Barenboim, Pierre Boulez, Kurt Masur, Esa-Pekka Salonen, Simon Rattle, Michael Tilson Thomas, Her- bert Blomstedt und Leonard Slatkin. Darüber hinaus gastiert John Aler an den Opernhäu- sern von London, , Berlin, Mün- 31 chen, Wien, Genua, Madrid und Brüssel sowie an der New York City Opera, an der Washington Opera und beim Opernfestival von Santa Fé. Sein breites Konzertrepertoire reicht von Bachs Passionen, Haydns „Jahres- zeiten“ und „Schöpfung“ über Hector Berlioz’ „L’Enfance du Christ“ und „La Damnation de Faust“ bis hin zu Brittens „War Requiem“ und seiner „Serenade for Tenor, Horn and Strings“.

www.mphil.de Christian Gerhaher

Erst nachdem Christian Gerhaher 1998 sein Medizinstudium mit der Promotion abge- schlossen hatte, widmete er sich ganz dem Gesang. Noch während seiner Studienzeit bei Paul Kuen und Raimund Grumbach besuchte er die Opernschule der Münchner Hochschu- le für Musik und Theater; gemeinsam mit seinem Klavierpartner Gerold Huber studier­- te er dort Liedgesang bei Helmut Deutsch. Inzwischen hat Christian Gerhaher selbst eine Professur an der Münchner Musikhoch- schule und zählt zu den weltweit führenden Lied- und Konzertsängern. Zu den entschei- denden Stationen seiner Karriere gehört die Zusammenarbeit mit Helmuth Rilling und der Stuttgarter Bachakademie, mit Nikolaus Harnoncourt, Neville Marriner, Philippe Her- reweghe, Heinz Holliger, Trevor Pinnock und Mariss Jansons. 2003 debütierte Christian Gerhaher beim Symphonieorchester des Bay- 32 erischen Rundfunks unter Riccardo Muti und gastierte bei den Berliner Philharmonikern mit Brittens „War Requiem“ unter Donald Runnicles. 2004 gab Gerhaher unter Niko- laus Harnoncourt sein Debüt beim Koninglijk Concertgebouworkest Amsterdam und trat erstmals mit Simon Rattle auf, unter dessen Leitung er bei den Berliner Philharmonikern den Baritonpart in Orffs „Carmina Burana“ sang. Seither gehört Christian Gerhaher, der inzwischen mit Rollen wie Wolfram in Wag- ners „Tannhäuser“ seine Tätigkeit auf das Gebiet der Oper ausdehnt, zu den gefragte- sten Baritonen überhaupt und tritt mit den renommiertesten Orchestern der Welt auf.

www.mphil.de Andreas Herrmann

Andreas Herrmann, geboren 1963 in Mün- ambitionierte Sonderprojekte, wie Konzertrei- chen, übernahm 1996 als Chordirektor die sen nach Italien, TV-Aufnahmen, Uraufführun- künstlerische Leitung des Philharmonischen gen Neuer Musik und die Gestaltung von Pro- Chores München. Mit ihm realisierte er zahl- grammen mit Alter Musik und Originalinstru- reiche Einstudierungen für Dirigenten wie menten standen hier im Vordergrund. Zehn Christian Thielemann, , Zubin Jahre, von 1996 bis 2006, leitete Andreas Herr- 33 Mehta, Mariss Jansons, , Krzysz- mann den Hochschulchor und betreute in die- tof Penderecki, Daniele Gatti, Frans Brüggen ser Zeit unzählige Oratorienkonzerte, Opern- und viele andere. Seine Ausbildung an der aufführungen und a-cappella-Programme aller Münchner Musikhochschule, zuletzt in der musikalischen Stilrichtungen. Internationale Meisterklasse von Michael Gläser, ergänzte Konzertreisen als Chor- und Oratoriendirigent Andreas Herrmann durch verschiedene inter- führten Herrmann u. a. nach Italien, Frank- nationale Chorleitungsseminare und Meister- reich, Österreich, Ungarn, Bulgarien, in die kurse bei renommierten Chordirigenten wie Schweiz und in die Volksrepublik China. Mit Eric Ericson und Fritz Schieri. Im Rahmen sei- zahlreichen Chören, Orchestern und Ensem­ ner Tätigkeit als Professor an der Hochschule bles entfaltet er über seine Position beim Phil- für Musik und Theater in München unterrich- harmonischen Chor hinaus eine rege Konzert- tet Herrmann seit 1996 Dirigieren/Chorleitung tätigkeit. in den Studiengängen Chordirigieren, Kompo- sition, Gehörbildung, Musiktheorie, Schul- und Kirchenmusik; 1998/99 und erneut 2001/02 wurde ihm die Vertretung des Lehrstuhls Evangelische Kirchenmusik/Chordirigieren anvertraut. 2004/05 übernahm Hermann inte- rimistisch die Leitung des Madrigalchores der Hochschule für Musik und Theater München;

www.mphil.de Philharmonischer Chor München

Der Philharmonische Chor München ist einer Pfitzner, Krzysztof Penderecki, Lorin Maazel, der führenden großen Konzertchöre Deutsch- , Herbert von Karajan, Sergiu lands. Sein Repertoire erstreckt sich über die Celibidache, Seiji Ozawa, , Mariss gesamte Chormusik und umfasst anspruchs- Jansons, James Levine und Christian Thiele- volle a-cappella-Literatur aller Epochen und mann. Um in dieser Bandbreite dem Publi- konzertante Opern von Mozart über Verdi, kum Stilsicherheit präsentieren zu können, Puccini, Wagner und Strauss bis hin zu tritt der Philharmonische Chor München Schönbergs „Moses und Aron“ und Henzes außer in der gängigen Konzertchor-Formation „Bassariden“. Der Philharmonische Chor von etwa 90 Sängerinnen und Sängern auch pflegt diese Literatur genauso wie die Chor- in kleineren oder größeren Besetzungen auf. werke von Bach, Mozart, Beethoven, Schubert, Die Arbeit in wechselnden Kammerchor- und Brahms, Schumann, Bruckner, Reger, Stra- Vokalensemble-Besetzungen versetzt ihn über winsky, Orff und Penderecki. Er musizierte das klassisch-romantische Repertoire hinaus unter der Leitung so bedeutender Komponi- in die Lage, sowohl barocke Literatur als auch sten und Dirigenten wie Gustav Mahler, Hans Musik der Moderne auf höchstem Niveau dar- zubieten. Die Chor­arbeit lag in der mittlerwei- le gut 110-jährigen Geschichte des Ensembles immer in der Hand ausgewiesener Experten in Sachen Chormusik wie Rudolf Lamy, Hans- Rudolf Zöbeley, Josef Schmidhuber, Joshard 34 Daus, Michael Gläser und des jetzigen Dresd- ner Kreuzkantors Roderich Kreile. Seit 1996 hat Andreas Herrmann, Professor für Chor­ leitung an der Hochschule für Musik und Theater in München, die künstlerische Lei- tung inne. Die wichtigste Aufgabe des Phil­ harmonischen Chors ist die Mitwirkung bei Konzerten der Münchner Philharmoniker ... die klangvolle Adresse mit Chor­­beteiligung in der Philharmonie am Gasteig. Darüber­ hinaus runden eigene Kon- ... für höchste Ansprüche zerte und Aufnahmen das Angebot ab. Außer- dem erhält der Chor immer mehr Einladun- ... in allen Preisklassen gen von externen Veranstaltern. Er ist gern gesehener Gast bei Konzertereignissen in ... Meisterwerkstatt Deutschland, im europäischen und außereuro- ... Konzertservice päischen Ausland; so unternahm der Philhar- monische Chor unlängst eine Tournee mit Werken von Carl Orff nach Ägypten und prä- Lindwurmstraße 1 sentierte „Trionfo di Afrodite“ und „Carmina 80337 München Burana“ in den Opernhäusern von Alexandria Tel.: 0 89-2 60 95 23 und Kairo. Fax: 0 89-26 59 26 www.klavierhirsch.de

www.mphil.de Tölzer Knabenchor

Der Tölzer Knabenchor wurde 1956 von Herbert von Karajan, , Lorin Maa- Gerhard Schmidt-Gaden in Bad Tölz / Ober- zel, Riccardo Muti und James Levine haben bayern gegründet und ist seit 1970 in Mün- mit dem Tölzer Knabenchor gearbeitet. An chen beheimatet. Heute werden in den chor­ den großen Opernhäusern der Welt wurden eigenen Studios mehr als 150 Knaben, auf­ und werden Knabensoli von „Tölzern“ gesun- geteilt auf vier Chöre, von Gerhard Schmidt- gen. Allein bei acht verschiedenen Aufnah- Gaden und sechs weiteren Chorleitern und men von Mozarts „Zauberflöte“ wurden die Stimmbildnern ausgebildet. Zusätzlich zum Partien der drei Knaben mit Tölzer Chor­ Chorunterricht erhalten die Buben auch buben besetzt. Ensemble- und Einzelstunden, in denen sie im Laufe der Jahre eine perfekte Gesangs­ technik erlernen können. Bei zahlreichen Knaben führt diese Ausbildung zur Fähig-­ keit, als Solisten auf internationalen Opern- bühnen und Konzertpodien zu singen. Die breite musikalische Palette des Chores um­­ fasst Vokalmusik aus dem Mittelalter bis hin zur Moderne. Volkslieder zählen ebenso zum Repertoire wie kunstvolle Madrigale und Motetten. Einen Schwerpunkt bildet die Kir- chenmusik aus Barock und Klassik, die nach 35 den Erkenntnissen der historisch überliefer- ten Aufführungspraxis der Entstehungszeit einstudiert wird. Die verschiedenen Gruppen und Solisten des Tölzer Knabenchors treten pro Jahr in ca. 250 Konzerten und Opernauf- führungen auf. Große Konzertreisen führten den Chor durch fast alle Länder Europas, nach Israel, Japan, China und in die USA. Führende Dirigenten wie Leonard Bernstein, Karl Böhm,

www.mphil.de Die Münchner Philharmoniker

Generalmusikdirektor Dietmar Forster Herbert Heim Christian Thielemann Josef Thoma Veit Wenk-Wolff Zen Hu-Gothoni Sissy Schmidhuber Ehrendirigent Anja Traub Elke Funk-Hoever Zubin Mehta Katharina Reichstaller Manuel von der Nahmer Nils Schad Isolde Hayer 1. Violinen Clara Bergius-Bühl Sven Faulian Sreten Krsti˘c Esther Merz David Hausdorf Lorenz Nasturica-Herschovici Katharina Triendl Joachim Wohlgemuth Julian Shevlin Ana Vladanovic-Lebedinski Kontrabässe Konzertmeister Bernhard Metz Matthias Weber Namiko Fuse Karel Eberle Slawomir Grenda Qi Zhou Odette Couch Solo Clément Courtin stv. Konzertmeister/in N.N. Alexander Preuß Mathias Freund stv. Solo Bratschen Vorspieler Helmut Nicolai Stephan Graf Manfred Hufnagel N.N. Vorspieler 36 Theresia Ritthaler Konzertmeister Holger Herrmann Katharina Krüger Burkhard Sigl Erik Zeppezauer Masako Shinohe Julia Mai Stepan Kratochvil Claudia Sutil stv. Solo Jesper Ulfenstedt Philip Middleman Shengni Guo Nenad Daleore Max Spenger N.N. Peter Becher Herbert Stoiber Regina Matthes Wolfgang Stingl Flöten Wolfram Lohschütz Gunter Pretzel Michael Martin Kofler Mitsuko Date-Botsch Wolfgang Berg Burkhard Jäckle Martin Manz Dirk Niewöhner Solo Céline Vaudé Beate Springorum Hans Billig N.N. Agata Józefowicz-Fiolek stv. Solo Konstantin Sellheim 2. Violinen Thaïs Coelho Martin Belicˇ Simon Fordham Julio Lopez Alexander Möck Ulrich Biersack Stimmführer Violoncelli Piccoloflöte Helmar Stiehler IIona Cudek Michael Hell stv. Stimmführerin Konzertmeister Matthias Löhlein Stephan Haack Vorspieler Thomas Ruge stv. Solo

www.mphil.de Oboen Trompeten Stipendiaten der Ulrich Becker Guido Segers Orchesterakademie Marie-Luise Modersohn Florian Klingler 2007/2008 Solo Solo Violine Lisa Outred Bernhard Peschl Miryam Nothelfer stv. Solo Bernhard Berwanger Stefanie Pfaffenzeller Kai Rapsch Franz Unterrainer Katarzyna Reifur Englischhorn Markus Rainer Katarzyna Woznica Klarinetten Posaunen Viola Alexandra Gruber Dany Bonvin Alice Mura N.N. N.N. María Ropero Encabo Solo Solo Violoncello Annette Maucher Matthias Fischer Lidija Cvitkovac stv. Solo stv. Solo Susanne Tscherbner Peter Flähmig Bernhard Weiß Kontrabass Mantaro Jo Albert Osterhammer Benjamin Appel Dominik Luderschmid Bassklarinette Bassposaune Oboe Fagotte Tuba N.N. Lyndon Watts Thomas Walsh Bence Bogányi Klarinette 37 Pauken Solo Matthias Mauerer Stefan Gagelmann Jürgen Popp Guido Rückel Fagott Barbara Kehrig Solo Heidrun Wirth Jörg Urbach Manfred Trauner Trompete Kontrafagott Walter Schwarz Peter Moriggl stv. Solo Hörner Posaune Ivo Gass Schlagzeug Andreas Oblasser N.N. Arnold Riedhammer Tuba Solo 1. Schlagzeuger Yusuke Kasai David Moltz Harfe Schlagzeug Ulrich Haider Sarah O’Brien André Philipp Kollikowski stv. Solo Orchestervorstand Harfe Hartmut Hubert Guido Segers Antonia Schreiber Robert Ross Wolfgang Berg Alois Schlemer Manuel von der Nahmer Hubert Pilstl

www.mphil.de Open Air am Konzerte 2008 Odeons Landeshauptstadt München und ® Bayerischer Rundfunk platz präsentieren Samstag, 5. Juli 2008 21.00 Uhr Christoph Eschenbach Sonntag, 6. Juli 2008 Dirigent 21.00 Uhr Rudolf Buchbinder Christian Thielemann Klavier Dirigent Symphonieorchester Adrianne Pieczonka des Bayerischen Rundfunks Sopran Ludwig van Beethoven Münchner Philharmoniker Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73 Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Antonín Dvoˇrák „Romeo und Julia“, Fantasie-Ouvertüre Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95 Briefszene der Tatjana aus „Eugen Onegin“ „Aus der Neuen Welt“ Symphonie Nr. 4 f-Moll op. 36

Vorverkauf: München Ticket Tel. 0180 5 48 18 16 (14 ct./min) und bekannte VVK-Stellen, Reisebüros sowie www.sz-tickets.de Programminfos unter www.klassik-am-odeonsplatz.de ® Veranstalter: Kulturreferat der Landeshauptstadt Produktion und Durchführung: München PRO EVENTS Veranstaltungs GmbH Die Geschichte der Münchner Philharmoniker

Die Münchner Philharmoniker wurden In die Amtszeit von Siegmund von Haus- 1893 auf Privatinitiative von Franz Kaim, egger, der dem Orchester von 1920 bis 1938 Sohn eines Klavierfabrikanten, gegrün­ det­ als General­musikdirektor vorstand, fielen und prägen seit­­her unter renommierten u. a. die Uraufführungen zweier Symphonien Diri­gen­ten das musi­ka­lische Leben Mün- Bruckners in ihren jeweiligen Originalfas­ sun­ ­ chens. Be­­reits in den Anfangsjahren des gen sowie die ­Umbenennung in „Münch­ner Or­chesters – zunächst unter dem Namen Phil­har­mo­niker­“ und damit endgültige „Kaim-Orchester“ – garantierten Diri­gen­ten Namensgebung. wie Hans Win­der­stein, Hermann Zumpe und der Bruckner-Schüler Ferdinand Löwe Von 1938 bis zum Sommer 1944 stand der hohes spieltech­nisches Niveau und setzten österreichische Dirigent an sich intensiv auch für das zeitgenössische der Spitze des Orchesters, der die Bruckner- Schaffen ein. Tradition der Münchner Philharmoniker glanzvoll fortführte und auch bei zahlreichen Von Anbeginn an gehörte zum künstleri­ ­ Gastspielreisen im In- und Ausland unter schen Konzept auch das Bestreben, durch Beweis stellte. Programm-­­ und Preisgestaltung allen Bevöl-­­­­­ kerungs­ schichten­ Zugang zu den Konzerten Das erste Konzert nach dem Zweiten Welt­ 39 zu er­mög­lichen. Mit , der krieg eröffnete Eugen Jochum mit der Ouver­ das Orches­ter von 1898 bis 1905 leitete, türe zu Shakespeares „Ein Sommer­nachts­ mehrte sich durch zahlreiche Auslands- traum“ von Felix Men­dels­sohn Bartholdy, reisen auch das inter­nationale Ansehen. dessen Musik in der Zeit des Nationalsozia­ lismus verfemt war. Gustav Mahler dirigierte das Orchester in den Jahren 1901 und 1910 bei den Urauf-­­ Mit gewannen die Phil­har­ füh­run­­gen seiner 4. und 8. Sym­phonie. moniker im Herbst 1945 einen herausragen- Im No­­vem­­­­ber 1911 gelangte mit dem in­­ den Orchesterleiter, der sich zudem leiden- zwischen in „Konzert­ ­­­v­erein-Or­chester“ schaftlich für neue Musik einsetzte. umbenannten E­n­semble unter Bruno Walters Leitung Mahlers „Das Lied von Rosbauds Nachfolger war von 1949 bis 1966 der Erde“ zur Urauf­führung – nur ein , in dessen Amtszeit die Grund­ halbes Jahr nach dem Tod des Kom­­­­po­- lagen für die erfolgreiche Jugendarbeit der ­nisten in Wien. Philharmoniker gelegt wurden. In der Ära Rudolf Kempes, der das Orchester von 1967 Von 1908 bis 1914 übernahm Ferdinand bis zu seinem frühen Tod im Jahre 1976 lei­ Löwe das Orchester erneut. In Anknüpfung­ tete, bereisten die Philharmo­ni­ker erstmals an das triumphale Wiener Gastspiel am die damalige UdSSR und stiegen zu einem 1. März 1898 mit Bruckners 5. Sym­­phonie internationalen Spitzenorchester auf. leitete er die ersten Bruckner-Konzerte und begründete so die bis heute andauernde Im Februar 1979 leitete Sergiu Celibi­dache Bruckner-Tra­dition des Orchesters. seine erste Konzertserie bei den Münchner Philharmonikern. Im Juni desselben Jahres

www.mphil.de AboKonzert_A5_2c_02.indd 1 werden Sie u. a. auch über die Probentermine informiert. Probentermine die über auch a. u. Sie werden Dort an. www.muenchner-abonnentenorchester.de Internet-Website neue unsere über direkt besten am sich melden oder „Abonnentenkonzert“) (Stichwort an Philharmoniker Münchner der Direktion der in Formular ein bitte Sie fordern möchten, teilnehmen Konzert dem an und spielen Orchesterinstrument ein Sie Wenn Klug. Heinrich bei immer wie liegt Leitung Die ab. Stimmproben die halten Philharmoniker der Kollegen sein. Grobholz Konzertmeisterwird der kürzlich inden Ruhestand getretene 1.Konzertmeister der Philharmoniker Werner As-Dur-Messe. herrlichen zur Kontrast spannungsvollen einen bilden und Weltanschauung pantheistische Schuberts drucksvoll ein- dokumentieren Werke Beide arrangiert. Chor gemischten für – zählte Bülow und Mottl um Freundeskreis Frauenchorhat Franz Wüllner ein– bedeutender, inMünchen, Dresden und Köln wirkender Dirigent, der zum Klavier mit Frauenchor 4-stimmiger ein Schubert bei Natur“, der in den „Gott begleitung; von terbearbeitung Orches- realisierte Bülow von Hans von eine Pause der vor Stück drittes als Und Unendlichen“. „Dem Klavierlieds Außerdemspielen wir aus derselben Zeit eine ebenfalls von für Orchester arrangierte Fassung des gedenken Menschen- seit die hergestellt, Orchesterfassung hochinteressante und bemerkenswerte eine Jahrhundert einem als FelixMottl, der berühmte Münchner Wagner-Dirigent, hat aus der vierhändigen f-Moll-Fantasie 940D vor mehr Programm. dem auf Philharmoniker Münchner der studier Archiv dem aus Ausgrabungen außergewöhnliche drei stehen aufführen, Chor Philharmonischen ten ein- Herrmann Andreas von dem und Gesangsquartett hervorragenden einem mit zusammen wir die 678, D UnserKonzert ist ausschließlich Werken von Franz Schubert gewidmet. Neben der bedeutenden As-Dur-Messe statt. Philharmoniker Münchner der orchesters Abonnenten des Konzert nächste das im Uhr 20 um - findet 2008, Juni 15. dem Sonntag, Am ! Abonnenten und Abonnentinnen Liebe FÜR 4 SOLOSTIMMEN, CHOR UND ORCHESTERUND SOLOSTIMMEN,CHOR 4 FÜR 678 D AS-DUR 5 NR. MESSE VONORCHESTERVONBÜLOWHANS FÜR GESETZT WÜLLNER VON FRANZ GESETZT CHORGEMISCHTENVIERSTIMMIGEN FÜR NATUR“DER 757IN „GOTT D MOTTLVONFELIX GESETZT ORCHESTERBARITONUND FÜR 291D UNENDLICHEN“ „DEM MOTTLORCHESTERVONFELIX FÜR GESETZT FANTASIE940 D F-MOLL SCHUBERTFRANZ SONNTAG, 15. JUNI2008·20UHRPRINZREGENTENTHEATER nicht mehr aufgeführt wurde. aufgeführt mehr nicht DES ABONNENTENORCHESTERS DERMÜNCHNER PHILHARMONIKER KONZERT VORVERKAUFSSTELLEN BEKANNTEN ALLEN UND TICKET MÜNCHEN BEI VVK-GEBÜHR ZZGL. 25/21/17/13 KARTEN HERRMANN) (EINSTUDIERUNG:ANDREAS MÜNCHENCHOR PHILHARMONISCHER KRANEBITTER MICHAEL PRÉGARDIEN JULIAN SUSANNEDREXL LICHTENEGGER MONIKA KLUG HEINRICH DIRIGENT ALT TENOR � 24.01.2008 16:37:18 Uhr BASS SOPRAN

ZEICHNUNG VON MORITZ VON SCHWIND erfolgte Celibidaches Ernennung zum Gene-­­­ Mit Kinder-Kammerkonzerten, Schul- und ral­musikdirektor. Konzertreisen führten ihn Jugendkonzerten, Work­shops, Pro­ben­be­su­ und das Or­chester durch viele Länder Euro-­­­ chen, Schulbesuchen von Phil­harmonikern, pas, nach Südamerika und Asien. Die gemein­ ­­­­­­­ Instru­menten­demon­stra­tionen sowie einem sa­men legendären Bruckner-Konzerte trugen Schüler- und Stu­dentenabonnement erhalten wesentlich zum inter­natio­nalen Ruf des Kinder und Jugendliche vielfältige Mög­lich­ Orchesters bei. keiten, sich mit klassischer Musik und der Arbeit eines großen Sympho­nie­orchesters zu Nach langen Interimsjahren im Münch­ner beschäftigen. Herkulessaal erhielten die Philhar­mo­niker 1985 mit der Philharmonie im städtischen In der Sai­son 2004/2005 nahmen insgesamt Kulturzentrum am Gasteig nach über 40 Jah­ rund 26.000 Kinder und Jugend­liche an ca. ren endlich wieder einen eigenen Konzertsaal 170 Veranstaltungen teil. Im Januar 2004 – ihre alte Heim­statt, die sog. „Tonhalle“ in ernannten die Münchner Philharmoniker der Türken­straße, war 1944 völlig zerstört Zubin Mehta zum ersten „Ehrendirigenten“ worden. in der Geschichte des Orchesters.

Von September 1999 bis Juli 2004 war James Im Mai 2003 unterzeichnete Christian Thiele- Levine Chefdirigent der Münchner­ Philharmo- mann seinen Vertrag als neuer Generalmusik­ ­­ niker. Mit ihm unternahmen die Münchner direktor. Am 29. Oktober 2004 dirigierte er Philharmoniker ausgedehnte Konzerttour- sein Antrittskonzert mit der 5. Sym­phonie neen: Nach einer großen Europa­tournee im von Anton Bruckner, kurz zuvor wurde er im Winter 2000 gastierten sie mit James Levine Rahmen der „Echo Klassik“-Preisverleihung 41 im Februar 2002 u. a. in der Carnegie Hall in 2004 als einziger Preisträger mit dem Prädi- New York. Im Sommer 2002 gaben sie ihr kat „Artist of the Year“ ausgezeichnet. gemeinsames Debüt bei den „Proms“ in ­London. Am 20. Oktober 2005 wurde den Münch­ner Philharmonikern die Ehre zuteil, unter der Im Frühjahr 2003 wurde den Münchner Phil- Lei­tung von Christian Thielemann ein Kon­zert harmonikern vom Deutschen Musikverleger-­ vor Papst Benedikt XVI. im Vatikan zu geben, Verband der Preis für das „Beste Konzertpro- an dem rund 7.000 geladene Gäste teilnahmen. gramm der Saison 2003/2004“ verliehen. Unter dem Titel „Jugend horcht !“ haben die Eine von Christian Thielemann geleitete Asien- Münchner Philharmoniker in den letzten Jah­ tournee führte das Orchester im November ren ein umfangreiches Angebot­ für Kinder 2007 zu Konzerten nach Japan, Korea und und Jugendliche entwickelt. China, wo es von Publikum und Presse in gleicher Weise gefeiert wurde.

www.mphil.de AKADEMIE KONZERT Kammerkonzert der Stipendiatinnen und Stipendiaten der Orchesterakademie der Münchner Philharmoniker

Sonntag, 27. April 2008, 11 Uhr beachten: Saal des Alten Rathauses Bitte Spielort Henry Purcell geändert! Suite aus „The Fairy Queen“ für vier blechbläser (1692) Wolfgang Amadeus Mozart Divertimento für drei Holzbläser KV 439 b Nr. 3 (1783) Giacinto Scelsi „Okanagon“ für Harfe, Tam Tam und Kontrabass (1968) Wolfgang Amadeus Mozart Streichquartett B-Dur KV 458 „Jagd-Quartett“ (1784)

Karten bei München Ticket Tel. 0180/54 81 81 0 (e 0,14/min.*) · www.muenchenticket.de

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MMÜNCHNERPHIL PHILHARMONIKER www.mphil.de FREUNDE UND FÖRDERER AKADEMIE Programmvorschau Sonntag, 6. April 2008, Donnerstag, 10. April 2008, Mittwoch, 16. April 2008, 11 Uhr 20 Uhr 20 Uhr 7. Kammerkonzert 6. Abonnementkonzert B 7. Abonnementkonzert A Freitag, 11. April 2008, Donnerstag, 17. April 2008, Bohuslav Martinu° 20 Uhr 20 Uhr Sonate für Viola und Klavier 6. Abonnementkonzert C 4. Abonnementkonzert H5 KONZERT Nr. 1 Sonntag, 13. April 2008, Samstag, 19. April 2008, Antonín Dvorˇák 11 Uhr 19 Uhr Quintett für zwei Violinen, 6. Abonnementkonzert M 6. Abonnementkonzert D zwei Violen und Violoncello Es-Dur op. 97 Hans Werner Henze Frantisˇek Hertl Ouvertüre zu „Das Käthchen „Sebastian im Traum“ (2004) Sonate für Kontrabass von Heilbronn“ op. 17 Münchner Erstaufführung und Klavier Richard Strauss Antonín Dvorˇák Vier ausgewählte „Vier letzte Lieder“ für Quintett für zwei Violinen, Orchesterlieder Sopran und Orchester Viola, Violoncello und Zwei Arien aus „Zweite Brautnacht“ aus Kontrabass G-Dur op. 77 „Ariadne auf Naxos“ „Die ägyptische Helena“ 43 Ludwig van Beethoven Arnold Schönberg Katharina Triendl Symphonie Nr. 8 F-Dur op. 93 „Verklärte Nacht“ op. 4 Violine Namiko Fuse Christian Thielemann Christian Thielemann Violine Dirigent Dirigent Burkhard Sigl Renée Fleming Renée Fleming Viola Sopran Sopran Agata Józefowicz-Fiolek Viola Isolde Hayer Violoncello Slawomir Grenda Kontrabass Ivana Sˇvarc Grenda Klavier

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Presse/Marketing/Jugendprogramm Anzeigenverkauf und –verwaltung Tel +49 (0)89/480 98-5100 G.o. MediaMarketing GmbH Fax +49 (0)89/480 98-5130 Verdistraße 116, 81247 München [email protected] [email protected] Ansprechpartnerinnen Abonnementbüro Angela Großmann Tel +49 (0)89/480 98-5500 Tel +49 (0)89/89 12 88-0 Fax +49 (0)89/480 98-5400 Fax +49 (0)89/89 12 88-90 [email protected] [email protected] Mo–Do 9:30 – 18 Uhr, Eleonore Weidinger Fr 9:30 – 13 Uhr Tel +49 (0)89/28 15 40 Fax +49 (0)89/28 05 449 Einzelkartenverkauf [email protected] München Ticket GmbH Postfach 20 14 13, 80014 München Textnachweise: Tel 0180 54 81 81 8 (E 0,14 pro Minute*) Wolfgang Stähr schrieb seinen Text als 44 (*) aus dem deutschen Festnetz, gegebenen- Ori­ginalbeitrag für die Programmhefte der falls abweichende Preise aus dem Mobilfunk Münchner Philharmoniker. Die Wiedergabe Fax +49 (0)89/54 81 81 54 der Gesangstexte folgt der Vertonung der Mo – Fr 9 – 20 Uhr, poetischen Textvorlagen in englischer bzw. Sa 9–16 Uhr des liturgischen Requiem-Textes in lateini- www.muenchenticket.de scher Sprache durch Benjamin Britten und ist textgleich mit der Fassung der verwen­ KlassikLine (Kartenverkauf mit Beratung) deten Aufführungspartitur; Übersetzung Tel 0180 54 81 81 0 (E 0,14 pro Minute*) ins Deutsche bzw. deutsche Textfassung der (*) aus dem deutschen Festnetz, gegebenen- liturgischen Texte: Gerd Uekermann (Decca falls abweichende Preise aus dem Mobilfunk Music Group Limited, London). Die lexika­ Mo – Fr 9 – 18 Uhr lischen Angaben und Kurzkommentare zu Brittens „War Requiem“ redigierte bzw. ver- Glashalle im Gasteig fasste Stephan Kohler. Alle Rechte bei den Rosenheimer Str. 5, 81667 München Autorinnen und Autoren; jeder Nachdruck Mo–Fr 10–20 Uhr, ist seitens der Ur­­heber genehmigungs- und Sa 10–16 Uhr kostenpflichtig.

Bildnachweise: Abbildungen zu Benjamin Britten und seinem „War Requiem“: Musikverlage Boosey & Hawkes / Bote & Bock, Berlin.

www.mphil.de konzerte 2006 /2007 Jukka-Pekka Saraste www.mphil.de Solveig Kringelborn / Jorma Hynninen / „Otaniemen Kaiku“ / Philharmonischer Chor München 16. /17. /18. juni 2007