Das größte Fachmagazin für Österreichs Gemeinden

Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindebundes Wir sind 7 & 8· 2014 · Juli Österreich

Gemeinden fordern Reformen Am 61. Österreichischen Gemeinde- tag richteten die Gemeinden klare Worte an die Bundespolitik. Die wichtigsten Forderungen: Eine Aufgaben- und FAG-Reform und ein Strukturfonds für kleine Gemeinden.

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P.b.b. 02 Z 032902 M ISSN: 1605-1440 DRV: 0390 432 Österreichischer Kommunalverlag, Löwelstraße 6, 1010 Wien Viele Gemeinden haben ähnliche Probleme.

Wir helfen, sie zu meistern. Die Bank steht Ihnen zur Seite. Mit einem eigenen Beratungsteam, das sich auf die Anforderungen des öffentlichen Sektors spezialisiert hat. Deshalb kennen wir die aktuellen Herausforderungen genau und bieten Ihnen bedürfnisorientierte Lösungen und Finanzierungen. publicsector.bankaustria.at

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Gemeinden sind Motoren für moderne Verwaltung und weniger Bürokratie Viele Gemeinden haben ähnliche Probleme. Bereit zu Reformen Der 61. Österreichische Gemein- Heer von Beratern, die sich wie- detag war eine gewaltige De- der einmal eine goldene Nase monstration der Geschlossenheit verdienen wollen, und von den der österreichischen Kommunen. selbsternannten Budget-Exper- Die von Oberwart ausgehenden ten in den Wind geschlagen. Signale sind klar und eindeutig: Dabei gibt es selbst aus einigen Die Gemeinden Österreichs sind Ministerien des Bundes katastro- nicht nur die stabile Basis und phale Erfahrungen mit dem Bü- größten Investoren, sie sind rokratie-Monster, und in einigen auch bereit zu vernünftigen Re- deutschen Bundesländern, wo formen. Sie wehren sich aber mit die Doppik eingeführt wurde, aller Kraft gegen ständig neue überlegt man sogar die Rückkehr Belastungen, gegen steigende zur Kameralistik, weil eben Bürokratie und das Aushungern eine staatliche Ebene kein rein der ländlichen und struktur- privatwirtschaftlich organisierter Helmut Mödlhammer schwachen Räume. Betrieb ist. Präsident des Österreichischen Gemeindebundes Während seit Jahren davon ge- Die Gemeinden sind offen für sprochen wird, die Verwaltung alle vernünftigen Vorschläge, zu vereinfachen und Bürokratie sie haben überhaupt nichts zu abzubauen, erfahren die Prak- verbergen, im Gegenteil, jede tiker in den Kommunen genau Bürgerin und jeder Bürger kann das Gegenteil. Fast jeden Tag sich jederzeit ein Bild von der Wenn man von einem prasseln eine neue Verordnung, wirtschaftlichen Gebarung sei- aufgabenorientierten ein neues Gesetz oder ein neuer ner Gemeinde machen. Und wir Finanzausgleich spricht, Erlass auf sie herunter und werden demnächst ein Modell schütten sie mit Arbeit, Rechts- vorstellen, in dem alle Daten muss man eben auch die unsicherheit und Einschränkung sogar im Internet abgerufen wer- Aufgaben der Gemeinden der Freiheit des Einzelnen zu. den können. Der Höhepunkt ist zweifellos das definieren. Denn eines ist neue Haushaltsrecht des Bundes, Die Gemeinden sind auch be- auch klar: Wir brauchen das praktisch eins zu eins auf reit, das komplizierte System alle Gemeinden überstülpt wer- des Finanzausgleichs neu zu zwar pulsierende den soll. So in etwa, alle müssen ordnen. Und wenn man von Zentralräume, aber auch gleich behandelt werden, egal einem aufgabenorientierten Wir helfen, sie ob sie ein zweistelliges Milli- Finanzausgleich spricht, muss das bunte Mosaik an vielen arden-Budget oder einen ein- man eben auch die Aufgaben kleinen, überschaubaren stelligen Millionen-Haushalt zu der Gemeinden definieren. Was zu meistern. verwalten haben. Doppik heißt sind die Pflichtaufgaben, was ist Gemeinden, die ihren das Zauberwort, mit dem man unbedingt für die Bürgerinnen Bürgern nicht nur eine Die Bank Austria steht Ihnen zur Seite. glaubt, alle Finanzskandale der und Bürger notwendig und wie Heimat bieten. Mit einem eigenen Beratungsteam, Zukunft verhindern zu können. kann die Ungleichbehandlung Und kosten soll diese Neu-Ein- von Bürgern großer Städte und das sich auf die Anforderungen des führung rund 250 Millionen kleiner Gemeinden ausgegli- öffentlichen Sektors spezialisiert hat. Euro allein für die Gemeinden chen werden? Denn eines ist und pro Jahr dann immerhin auch klar: Wir brauchen zwar Deshalb kennen wir die aktuellen rund 27 Millionen Euro. Die glei- pulsierende Zentralräume, Herausforderungen genau und bieten che Summe fällt in etwa auch für aber auch das bunte Mosaik an die Bundesländer an. Nun haben vielen kleinen, überschaubaren Ihnen bedürfnisorientierte Lösungen die Gemeinden gezeigt, dass sie Gemeinden, die ihren Bürgern und Finanzierungen. auf ganz einfache Weise zu den nicht nur eine Heimat, sondern von der EU, vom Rechnungshof allen Menschen eine wunder- publicsector.bankaustria.at und vom Finanzministerium bare Natur, die Grundlage von geforderten Daten aus den Nahrungsmitteln höchster Qua- Haushalten kommen können, lität und Erholung bieten. ohne große Neuanschaffungen und komplizierte EDV-Systeme. Aber diese Vorschläge werden von den Super-Bürokraten, dem

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THEMEN 61. Österreichischer Gemeindetag und Kommunalmesse 2014

28 Österreichs Polit-Prominenz hört die Forderungen des Gemeindetages: „Wir haben die Zurufe der Theoretiker satt“

17 Klare Worte beim Bundesvorstand: Stärke zeigen 18 Podiumsdiskussion zur Verwaltungsreform: „Jeder soll machen, was er am besten kann“ 20 Resolution des 61. Österreichischen Gemeindetages: „FAG-Reform und Ausgleichsfonds gefordert“ 21 Oberwart: Viersprachig und vielfältig 16 Das : „Von den Burgen, die nie bei Österreich waren ...“ 18 Die burgenländischen Gemeindevertreter: Ein Land mit zwei Verbänden 27 Bildein und die Ost-Öffnung: Ein Dorf ohne Grenzen

28 Bilder einer Ausstellung: Das war die Kommunalmesse 2014 Recht und Verwaltung

24 Raumplanung und Nachhaltigkeit: Österreichs langer Weg zur goldenen Mitte 26 Das Leben kehrt zurück: Projekte gegen das Aussterben der Ortskerne Finanzen

22 Ertragsanteile: Stabiler Ausblick, aber kein Grund zum Jubeln

IMPRESSUM

Herausgeber: Fotos: Mag. Alexander Marakovits (BM.I) Hersteller: Österreichischer Gemeindebund, www.bilderbox.at; www.photos.com; www.istock.com Bgm. Helmut Mödlhammer Leykam Druck, 7201 Neudörfl Löwelstraße 6, 1010 Wien (Präsident des Österreichischen Anzeigenberatung: Gemeindebundes) PEFC zertifiziert: Medieninhaber: Dieses Produkt stammt Tel.: 01/532 23 88 Mag. Georg Möstl (BM für Wirt- Österreichischer Kommunal-Verlag schaft, Familie & Jugend) aus nachhaltig bewirt- GmbH., Löwelstr. 6, 2. Stock, Wolfgang Bolsinger - DW 14 schafteten Wäldern und 1010 Wien, Tel. 01/532 23 88, [email protected] Mag. Arnold Obermayr kontrollierten Quellen – Fax 01/532 23 77, E-Mail: (BM für Europa. Integration. Inter- [email protected] Mag. Sabine Brüggemann - DW 12 nationales) www.pefc.at [email protected] Geschäftsführung: Mag. Johannes Pasquali Druckauflage:36.001 Mag. Michael Zimper Martin Mravlak - DW 28 (BM für Finanzen) (Durchschnitt [email protected] Prof. Dietmar Pilz (Finanzexperte 2. Halbjahr 2013) www.kommunal.at Martin Pichler - DW 11 des Österreichischen Gemeinde- [email protected] bundes) Redaktion: Persönlich gezeichnete Artikel fallen Mag. Christian Rupp unter die Verantwortlichkeit des Autors Tel.: 01/ 532 23 88 (Geschäftsführer IKT-Board im BKA) Redaktionsbeirat: und müssen sich nicht unbedingt mit Mag. Hans Braun - DW 16 Mag. Ewald Buschenreiter Univ.-Prof. Dr. Reinbert Schauer der Meinung von KOMMUNAL decken. (Chefredaktion & Layout) (Verbandsdirektor der sozialdemo- (Johannes-Kepler-Universität Linz) Mit „E.E.“ gekennzeichnete oderunter [email protected] kratischen Gemeindevertreter NÖ) Mag. Andreas Wallner der Bezeichnung „Service“ oder „Infor- Mag. Helmut Reindl - DW 15 Mag. Nicolaus Drimmel (BM für Inneres) mation“ laufende Artikel sind bezahlte [email protected] (Österreichischer Gemeindebund) Informationen und fallen nicht in die Mag. Michael Zimper (Geschäfts- Katharina Lehner- DW 37 Dr. Gustav Fischer Verantwortlichkeit der Redaktion. [email protected] führer Österreichischer Kommunal- (BM für Land- und Forstwirtschaft, verlag) Umwelt und Wasserwirtschaft) Adressverwaltung: Hinweis zu Gender-Formulierung: Bei Dr. Clemes Hüffel allen Bezeichnungen, die auf Perso- Elisabeth Leitner - DW 18 (BM für Wissenschaft und For- [email protected] schung) nen bezogen sind, meint die gewähl- Beilagenhinweis: Teilen dieser te Formulierung beide Geschlechter, DTP & Grafik: Daniel Kosak (Pressereferent des auch wenn aus Gründen der leichte- Österreichischen Gemeindebundes) Ausgabe liegen Beilagen der Firmen Thomas Max Denios GmbH und Neuhauser Ver- ren Lesbarkeit die männliche Form [email protected] Dr. Walter Leiss (Generalsekretär verwendet wird. des Österr. Gemeindebundes) kehrstechnik GmbH bei. KOMMUNAL 07-08 | 2014 5

PRAXIS

Interviews in dieser Ausgabe

66 Ulrike Baumgartner-Gabitzer: „Die Energiewende in Österreich braucht ein stabiles Netz“

74 Umweltminister Andrä Rupprechter: „Man muss den Strom erzeugen, wo die Möglichkeit besteht

78 Asfinag-Geschäftsführerin Gabriele Lutter: „Im Guthabenverfahren gibt’s Mautgeld zurück“

CHRONIK

92 Impulse für den ländlichen Raum: Das erste Kommunalkonsulat hat eröffnet 94 Integration passiert vor Ort – in Österreichs Gemeinden 96 Kommunalkredit: Von der Idee zum Projekt – auf den Punkt gebracht 98 Safe & Eco-Driving: Der Umwelt zuliebe 100 Aus den Bundesländern 104 Südtirol, Info-Mix & Personalia 109 Staffelübergabe: Günther Mitterer neuer Präsident des Salzburger Gemeindeverbandes 110 Termine und Kontakte

EDITORIAL

gestalten“. Wichtige Kontakte Liebe Leserin, lieber Leser! wurden genknüpft, Freundschaf- ten gestärkt und Wissen erwor- Österreichs Gemeinden haben ben, unter anderem auf dem eine im wahrsten Sinn des Wor- „Open Space“, der am ersten tes heiße Veranstaltung erlebt. Messetag ein interessantes Vor- Und das im doppelten Sinn: Bei tragsprogramm geboten hat. Temperaturen über 30 Grad fanden am Gemeindetag hitzige Auch das KOMMUNAL-Team Debatten statt, in deren Zent- Michael Zimper kam ganz schön ins Schwitzen rum die Forderung nach einer Geschäftsführer Vertretern auch gerne wahrge- um den reibungslosen Ablauf tiefgreifenden Kompetenz- und nommen. Das bewiesen 2.200 der Messe zu garantieren und Aufgabenreform stand. Fakt ist, Teilnehmer in Oberwart – das ist auch um Ihnen noch vor Ort dass nur bei klarer Zuteilung ein neuer Rekord! ein tagesaktuelles Magazin zu der Aufgaben effiziente und präsentieren. Sollten Sie den Ge- bürgerfreundliche Lösungen Auch auf der Kommunalmesse, meindetag versäumt haben, kön- möglich sind. Dass die Anliegen die gemeinsam mit dem Ge- nen Sie alle wichtigen Highlights der Gemeinden von Bund und meindetag stattfand, floss der hier nachlesen. Wir freuen uns Ländern gehört werden müssen, Schweiß. Doch die burgenlän- schon jetzt auf ein Wiedersehen zeigt das Beispiel der Eisenbahn- dische Hitze konnte die gute beim nächsten Gemeindetag mit kreuzungsverordnung. Der Ge- Stimmung nicht trüben. Über Kommunalmesse im September meindetag trägt wesentlich dazu 140 Aussteller zeigten auf über 2015! bei, dass die gemeinsame Kraft 9.000m2 Ausstellungsfläche Pro- der Gemeinden noch weiter dukte und Dienstleistungen, die verstärkt wird. Diese Gelegen- es den Kommunen ermöglichen heit wird von den kommunalen „lebenswerte Gemeinden zu 6 KOMMUNAL 07-08 | 2014 THEMEN

PRESSEKONFERENZ Die Gemeinden Gemeindetag sind gleich viel wert Mehr als 2200 Bürgermeister mehr in der kommenden mit sensationeller Beteiligung und Gemeindemandatare Ausgabe von KOMMUNAL). tagten beim 61. Österrei- „Wir streben einen aufgaben- Die Gemeinden öffnen riss die Delegierten gleich chischen Gemeindetag. Im orientierten Finanzausgleich Grenzen! Aber sie sind darauf wieder zu zustim- Vorfeld der Eröffnung gab es an, in dem jeder Einwohner nicht grenzenlos belastbar. mendem Applaus mit. die traditionelle Pressekonfe- gleich viel wert ist.“ Aller- Diese Ansage von Gemein- Helmut Mödlhammer renz, mit Gemeindebund-Chef dings müsse man zuvor eine debund-Präsident Helmut unterlegte seine Aussage, Mödlhammer und den Chefs Aufgaben- und Kompetenz- Mödlhammer bei der dass die Gemeinden groß- der beiden burgenländischen bereinigung vornehmen, Eröffnung des 61. Österrei- artiges leisten, auch mit Gemeindevertreterverbän- damit klar sei, wer welche chischen Gemeindetages Fakten. So gibt es eine den. „Das ist das größte Aufgaben zu erledigen habe, fand begeisterten Zuspruch Untersuchung, wonach die kommunalpolitische Ereignis so Mödlhammer. der Delegierten, die diese Bürgermeister als Kommu- Österreichs, das wir heuer Zusätzlich zu den schon Sätze mit minutenlangem nalpolitiker in der Gunst im Burgenland beherbergen bestehenden Überlegungen Beifall honorierten. Man der Menschen mit deutlich werde nicht zulassen, dass mehr als 50 Prozent weit die Gemeinden kaputt- vor den „normalen“ Poli- gespart werden, dass es tiker liegen (KOMMUNAL künftig Gemeinden erster hat über diese Studie be- und zweiter Klasse geben richtet, sie steht auf www. werde. Dieses Versprechen gemeindebund.at auch zum des Gemeindebund-Chefs Download bereit).

BODENSCHUTZPREIS 2014

dürfen“, freute sich GVV-Chef fordern die Gemeindevertre- Bgm. Erich Trummer. „Das ist ter einen Ausgleichsfonds nicht nur für die Messestadt für strukturschwache Oberwart, sondern für das Gemeinden. „Es gibt Kom- gesamte Burgenland eine munen, die von der Lage her große Auszeichnung, dass die immer benachteiligt sein Ortschefs aus ganz Österreich werden, aber dennoch ein zu uns kommen“, ergänzt Minimalmaß an Infrastruk- sein Kollege Leo Radakovits, tur brauchen“, sagte Erich Chef des burgenländischen Trummer. „Wir müssen hier Gemeindebundes. ein Instrument haben, um Im Rahmen von Gemeindetag, FLGÖ-Tagung und Kommunalmesse Der Gemeindetag ist aber Chancengleichheit zu schaf- wurde der Bodenschutzpreis verliehen. Der erste Preis ging an Tulln immer auch eine Gelegen- fen. Dafür brauchen wir und wurde von Umweltgemeinderätin Susanne Stöhr-Eißert emp- heit, den Anliegen und einen Ausgleichsfonds.“ fangen (Bild Mitte). Neuhofen an der Krems erreichte den zweiten Forderungen der Gemeinden „Das ist für die betroffenen Platz, die steirische Gemeinde Fehring den dritten Platz. Eine hoch- stimmgewaltig Ausdruck zu Gemeinden auch eine Frage karätige Jury zeichnet jene Gemeinden aus, die Maßnahmen um- verleihen. „Wir haben vor der Wettbewerbsfähigkeit“, setzen, den Boden als Klimaschutzfaktor zu erhalten und die damit einigen Tagen schon in Wien ergänzte Leo Radakovits. auch ein Zeichen gegen den hohen Flächenverbrauch setzen. gesagt, welche Reformen „Wenn eine strukturschwa- Im Bild: Dr. Mario Winkler, Hagelversicherung, Bürgermeister wir uns im neuen Finanzaus- che Gemeinde keine mini- Mag. Johann Winkelmaler, Gemeinde Fehring, Siegerin GR Susan- gleich wünschen“, erinnerte male Infrastruktur mehr be- ne Stöhr-Eißert aus Tulln, Bürgermeister Günther Engertsberger Mödlhammer (über diese reitstellen kann, dann wird aus Neuhofen an der Krems und Gemeindebund-Präsident Helmut Pressekonferenz lesen Sie ihre Zukunft verspielt.“ Mödlhammer. KOMMUNAL 07-08 | 2014 7

Zukunftsbericht 2014 Zukunftsfragen Gemeindetag der Gemeinden „Es ist eine Publikation, „Unsere Forderungen liegen auf dem Tisch: auf die wir mit sensationeller Beteiligung besonders Schaffung eines Ausgleichsfonds, FAG-Reform, stolz sind“, Trotz brütender Hitze waren mehr als 2200 Bürokratieabbau und Sicherheit für die sagte Helmut Teilnehmer zu Gemeindetag und Kommunal- Mödlham- messe gekommen. Am Nachmittag des 12. Schlüsselinfrastruktur.“ mer bei der Juni 2014 eröffneten Helmut Mödlhammer, Präsentation Franz Steindl und der Oberwarter Bürger- Helmut Mödlhammer des „Kom- meister Georg Rosner den Gemeindetag. munalen Zukunftsbe- Franz Steindl, Burgenlands geht: „Sie sind es, die am und gute Gespräche zu richts 2014“. Landeshauptmannstell- Puls der Zeit sind. Ich ziehe wünschen. „Wir laden jedes Jahr re- vertreter, schlug in eine meinen Hut vor ihnen, nommierte Autorinnen und ähnlich Kerbe. Man werde denn sie sind die wahren Auf den folgenden Seiten Autoren ein, sich Gedanken nicht zulassen, dass die Politiker“, streute Steindl 30 Seiten Sonderbericht über Zukunftsfragen der kleinen Gemeinden zer- den Anwesenden Rosen. bringt KOMMUNAL alles Gemeinden zu machen.“ stört werden. Um dieses Oberwarts Bürgermeister über den 61. Österreichi- Heuer schrieben diese über Ziel zu erreichen, sei man Georg Rosner blieb es über- schen Gemeindetag und die Umweltfragen, Europa, das mit den beiden Gemein- lassen, die Vorzüge seiner Kommunalmesse 2014. Wahlrecht, Jugend usw.. devertreterverbänden auf Stadt anzupreisen und Die Online-Version steht gutem Weg. Und was die seinen Kollegen und Kolle- Mehr Infos gibt es auf auf www.gemeindebund.at Bürgermeister/innen an- ginnen eine schöne Tagung www.kommunal.at zum Nachlesen bereit.

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Ein ähnlich hochkarä- tiges Podium wie 2013 wird auch 2014 geben.

Kommunale Sommergespräche: Das erwartet Sie von 23. bis 25. Juli 2014 in Bad Aussee Was braucht erfolgreiche Gemeindepolitik, damit die Jugend sich wieder angesprochen fühlt?

Von 23. bis 25. Juli treffen ihnen gesprochen wird. ligen. Durch die gesamten dem Mittagessen in die sich im geografischen Mit- Eine Gruppe, die sich aus drei Tage wird der bekannte Foren. In diesen werden die telpunkt Österreichs wieder den Schüler/innen von drei Fernseh- und Radiomodera- großen Themen „Raumord- Politiker und Experten zum unterschiedlichen Schulen tor Meinrad Knapp führen. nung“, „Soziale Medien“, Gedankenaustausch. Die zusammensetzt, wird die Weitere Impulse kommen „Identität“, „Einbindung in Jungen von heute sind die drei Tage vor Ort mitdisku- am Donnerstag in bewähr- die Gemeinde“ sowie „Ener- Bürgermeister, Gemeinde- tieren. Hier ein kleiner Aus- ter Manier von Kommunal- giesparen in der Schule“ räte, Vereinsmitglieder blick auf das Programm: kredit-Boss Alois Steinbich- näher behandelt. In diesen von morgen. Daher ist es ler zum Thema „Jugend Foren werden auch die Ju- wichtig, dass die Jugend die „Jugend“ aus – Demografie – Finanzen“. gendlichen wieder selbst zu Bindung zur Gemeinschaft allen Blickwinkeln Der bekannte Politwissen- Wort kommen. Im anschlie- nicht verliert. Erschwert schaftler Peter Filzmaier ßenden „World Café“ haben wird dies einerseits durch Der österreichische Ju- wird den Teilnehmer/innen Sie die Möglichkeit, im die großteils verloren gendforscher Bernhard einen Überblick über die direkten Kontakt mit den gegangene Beziehung zwi- Heinzlmaier wird den Vielzahl an Jugendstudien Schüler/innen die in den schen den Generationen, ersten Impuls der Kommu- geben. Nach einer Exper- Foren angerissenen Themen andererseits auch durch nalen Sommergespräche tendiskussion zum Thema näher zu diskutieren. Kommunikationsmethoden, in Bad Aussee geben. Er „Verstehen wir unsere Ju- die die Jugend einfach ist Mitbegründer des Ös- gend? Haben wir Verständ- Politdiskussion nicht mehr erreichen und terreichischen Instituts für nis für sie?“ mit Alexandra am Freitag ansprechen können. Was Jugendkulturforschung Douschan, Geschäftsführe- kann Kommunalpolitik tun, und seit 2003 dessen eh- rin des Vereins Jugendzent- Im Stil des Club 2 geht es damit die Jugend sich in renamtlicher Vorsitzender. rum Ausseerland, Peter Filz- am Freitag in die große der Gemeinde verankert Er hat zahlreiche Studien maier, Wolfgang Gerlich, Polit-Diskussionsrunde: fühlt und wieder an der verfasst und weiß, wie die Geschäftsführer Plansinn, Jochen Jance, Steiermarks Gemeinschaft teil hat? Jugend von heute „tickt“. und dem anerkannten deut- jüngster Bürgermeister, Die Kommunalen Sommer- Heinzlmaier wird sich auch schen Jugendforscher Si- Kärntens Landeshaupt- gespräche 2014 widmen bei den anschließenden mon Schnetzer geht es nach mann-Stellvertreterin Gaby sich von 23. bis 25. Juli Diskussionen mit dem Schaunig, Alois Steinbich- 2014 diesem schwierigen Präsident der Industriellen- ler, Oberösterreichs Fami- Thema. In gewohnter Weise vereinigung, Georg Kapsch, lien- und Jugendlandesrätin werden in den drei Tagen der niederösterreichischen Doris Hummer und Helmut renommierte Experten und Landtagsabgeordneten Mödlhammer werden über Politiker aus unterschiedli- Bettina Rausch, dem Bür- ihre Erfahrungen mit dem chen Blickwinkeln über die- germeister der deutschen Thema „Jugend in der Ge- ses Thema sprechen. Dieses Gemeinde Haßmersheim, meinde“ diskutieren. Jahr neu ist, dass nicht nur Michael Salomo und Ge- „über“ die Jugendlichen, meindebund-Präsident Mehr auf sondern auch direkt mit Helmut Mödlhammer betei- www.sommergespraeche.at Österreichs Gemeinden brauchen zuverlässige Partner. Damals wie heute.

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Burgenlands Hans Niessl, Bundespräsi- dent Heinz Fischer, Gemeindebund-Chef Helmut Mödlham- mer, die GVV-Chefs Leo Radakovits und Erich Trummer und Außenminister Sebastian Kurz wurden von den Delegierten des Gemeindetages mit tosendem Applaus begrüßt. GEMEINDETAG 2014 KOMMUNAL 07-08 | 2014 11

Showdown in Oberwart Österreichs Polit-Prominenz hört die Forderungen des Gemeindetages 2014 12 KOMMUNAL 07-08 | 2014 GEMEINDETAG 2014

Der 61. Österreichische Gemeindetag: Reformen gefordert „Wir haben die Zurufe der Theoretiker satt“

Österreichs KommunalpolitikerInnen sind am Ende ihrer Geduld ständigkeiten roden“, forderte Mödlhammer. „Eigenverantwor- angelangt. Wer am 13. Juni in Oberwart genau hinhörte, hat diese tung und Hausverstand gehören da auch dazu, wir brauchen Botschaft wohl vernommen. Mit einer Rekordbeteiligung von deutlich nicht ständig neue Gesetze, die uns in unserer Arbeit behindern mehr als 2200 Delegierten aus ganz Österreich setzte dieser Gemeindetag und uns neue Schikanen auf- zwingen.“ und die gleichzeitig stattfindende Kommunalmesse eine neue Bestmarke. „Immerhin haben wir zum ers- ten Mal in unserer Geschichte den Verfassungsgerichtshof Hans Braun können selbstbewusst auftreten, angerufen und Recht bekom- weil wir belegen können, dass men“, erinnerte Mödlhammer Selten war der Zustrom zu wir gut wirtschaften und die an die umstrittene Eisenbahn- einem Gemeindetag so groß Bedürfnisse der Bevölkerung kreuzungsverordnung. „Es ist wie diesmal. Sogar die gut aus- trotzdem erfüllen können“, so wichtig, dass man zur Kenntnis gebauten Zufahrtsstraßen zur Mödlhammer. Das sei auch der nimmt, dass wir uns auch weh- Messestadt Oberwart konnten Grund, warum die Bürgermeis- ren können und uns nicht alles die vielen Busse und Autos ter/innen hohes Vertrauen ge- gefallen lassen“, so Mödlham- nicht schnell genug abwickeln, nießen, „während das Vertrauen mer. mit denen die mehr als 2200 in die Politik insgesamt jedes Kritik übte Mödlhammer auch Bürgermeister und Delegierten Jahr sinkt“. an der geplanten Reform des fast aller Gemeinden Österreichs Die zentrale Forderung des Haushaltsrechts. „Man will uns zum 61. Österreichischen Ge- Gemeindebundes ist jedoch eine das System der doppischen meindetag strömten. Und so Kompetenz- und Aufgabenre- Buchhaltung aufzwingen“, so form – und das schon seit lan- Mödlhammer. „Und tut dabei gem. „Es kann nicht sein, dass so, als wäre das wie Computer Aufgaben neu regeln, Kompetenzen bei einem Thema fünf Ministe- statt Schreibmaschine. Das rien und neun Länder involviert ist nicht der Fall. Wir können bereinigen und den Dschungel an sind“, erinnerte Mödlhammer. im bestehenden System alle Transfers und Zuständigkeiten roden. „Wir müssen die Aufgaben klar Daten liefern, die vom Bund zuteilen, dann können wir auch und der EU verlangt werden. Helmut Mödlhammer benennt die ohne Umwege für die finanzielle Die Umstellung auf die Doppik kommenden Aufgaben Ausstattung der Dinge sorgen.“ würde allein die Gemeinden Die Kinder- und Nachmittagsbe- 250 Millionen Euro kosten, treuung sei dafür ein Beispiel: ohne dass daraus ein konkreter ist es zu erklären, warum der „Nicht einmal das Ministerium Nutzen entsteht. Und ich sehe Bundespräsident erstmals nicht weiß, wo das Geld hingekom- auch keinen Sinn darin, dass wir pünktlich war. Mit 30 Minuten men ist, das der Bund dafür unsere Straßen, die Güterwege, Verspätung traf Heinz Fischer, bereitgestellt hat oder wieviel die Kindergärten, Schulen oder einer der treuesten Gäste des den Gemeinden für den Ausbau Wasserleitungen bewerten Gemeindetages, ein. noch zur Verfügung steht.“ sollen. Diese Dinge sind unver- Gemeindebund-Präsident „Aufgaben neu regeln, Kom- käuflich und müssen daher auch Helmut Mödlhammer sprach petenzen bereinigen und den nicht bewertet werden“, stellte dann die beiden dringendsten Dschungel an Transfers und Zu- Mödlhammer klar. Themenfelder der Gemeinden an. „Kompetenz- und Verwal- Wir haben nicht das Geringste gegen einen Verhandlungen zum tungsreform sowie der Finanz- Finanzausgleich müssen ausgleich! Das sind die Bereiche, aufgabenorientierten Finanzausgleich. noch heuer beginnen die uns in den kommenden Dazu muss man aber erst einmal die Monaten am intensivsten be- Mit den Gesprächen zum neuen schäftigen werden.“ Pflichtaufgaben der Kommunen definieren, Finanzausgleich will Mödlham- Das sei kein Grund, sich zufrie- die für alle Gemeinden gelten. mer noch im heurigen Jahr be- den zurückzulehnen. „Aber wir ginnen. „Der neue FAG muss am ... über die grundlegende Problemstellung GEMEINDETAG 2014 KOMMUNAL 07-08 | 2014 13

Die Burgenland- halle, die größte 1. Jänner 2017 in Kraft treten; und Abgaben.“ Veranstal- dauernd neue finanzielle und es ist an der Zeit mit den Ver- Mit großer Vehemenz fordert tungshalle des bürokratische Lasten auf“, handlungen zu beginnen, weil der Gemeindebund auch den Burgenlandes, forderte Mödlhammer abschlie- wir eine grundlegende Reform Breitband-Ausbau ein. „Es gab war gerammelt ßend von den Vertretern der brauchen, um die Finanzierung hier die verbindliche Zusage, voll, als Helmut Bundespolitik.* wichtiger Aufgaben langfristig dass die Hälfte der Erlöse aus Mödlhammer sicherzustellen“, so Mödlham- der Frequenz-Versteigerung mehr als 2200 Ingrid Salomon: „Wir mer. Der Pflegefonds etwa dafür eingesetzt wird. Ich Gemeindever- brauchen Verbündete“ müsse in die neue Vereinbarung verlange, dass hier Zusagen treter zum 61. integriert werden, damit die nicht gebrochen werden. Der Österreichischen „Vielfalt ist gut. Österreich Pflegefinanzierung dauerhaft Breitband-Ausbau ist für den Gemeindetag braucht kleine und große gesichert werde. ländlichen Raum von zentraler begrüßte. Städte, kleine und große Ge- Auch die kleinen Gemeinden wirtschaftlicher Bedeutung; meinden. Jammern und die bedürften, so der Gemeinde- ohne schnelle Verbindungen sie- Schuld beim anderen suchen bund-Präsident, der Unter- deln sich Betriebe nicht, sondern wird uns aber nichts bringen. stützung im neuen Finanzaus- suchen sich andere Standorte.“ Wir brauchen Verbündete!“ gleich. „Wir brauchen einen Mit diesem klaren Statement funktionierenden ländlichen Partnerschaft auf unterstrich die Mattersburger Raum, das ist auch für die Augenhöhe Bürgermeisterin und Vertreterin Ballungsräume wichtig.“ Dazu des Städtebundes, Ingrid Salo- bedürfe es einer minimalen Mit Bund und Ländern will mon, die vielen Gemeinsamkei- Infrastruktur, die man auch im Mödlhammer „eine Partner- Finanzausgleich berücksichtigen schaft auf Augenhöhe“. Die Ge- müsse. „Es wäre sinnvoll, einen meinden seien reformbereit und Wenn die Städte immer Strukturfonds einzurichten, allen sinnvollen Veränderungen betonen, dass sie der vor allem für kleine und gegenüber aufgeschlossen. „Wir überörtliche Aufgaben mittlere Gemeinden da ist“, so haben es aber satt, dass uns Mödlhammer. „Wir haben auch ständig die Theoretiker aus dem zu erfüllen haben, dann nicht das Geringste gegen einen Bund oder dem Rechnungshof sollen sie auch dazu sagen, aufgabenorientierten Finanz- erklären wollen, wie alles geht. ausgleich. Dazu muss man aber Viele dieser Herrschaften haben dass sie auch überörtliche erst einmal die Pflichtaufgaben keinen blassen Dunst, wie die Standortvorteile haben und der Kommunen definieren, die Arbeit in einer Gemeinde aus- für alle Gemeinden gelten. Die schaut, wie man bürgernah und höhere Steuereinnahmen Grundvoraussetzung ist auch, erfolgreich arbeitet. Sie haben und Abgaben. dass im Finanzausgleich endlich sich auch noch nie einer Wahl jeder Einwohner gleich viel wert stellen müssen“, so Mödlham- Helmut Mödlhammer über ist und der abgestufte Bevöl- mer unter tosendem Applaus ein vermeintliches Argument kerungsschlüssel fällt“, fordert der Gemeindevertreter/innen. der Städtevertreter Mödlhammer. „Und wenn die „Wir zeigen jeden Tag, wie man Städte immer betonen, dass effizient arbeitet und das Steu- sie überörtliche Aufgaben zu ergeld sparsam einsetzt. Das sol- * Die wesentlichen Inhalte und Forderungen erfüllen haben, dann sollen sie len uns Bund und Länder einmal der Gemeinden sind auch in der Resolution auch dazu sagen, dass sie auch nachmachen.“ auf Seite 20 oder im Internet unter www. überörtliche Standortvorteile „Lasst die Gemeinden ihre gemeindebund.at oder www.kommunal.at haben, höhere Steuereinnahmen Arbeit tun, bürdet uns nicht nachzulesen. 14 KOMMUNAL 07-08 | 2014 GEMEINDETAG 2014

ten mit den Gemeinden. müsse mehr Gerechtigkeit für Für die nächste Zukunft erwarte die Gemeinden sein. Um dieses sie ergebnisoffene Verhandlun- Ziel zu erreichen, müssten fünf gen zum Finanzausgleich 2017, Punkte erfüllt werden, fordert diese sollten – auch dies eine Niessl: „Die Aufgaben der jewei- Forderung des Gemeindebundes ligen Gemeinden müssen klar – so bald wie möglich beginnen. definiert werden. Jeder Bürger ist gleich viel wert. Der abge- Hans Niessl: Jeder Bürger stufte Bevölkerungsschlüssel ist ist gleich viel wert abzuschaffen.“

„Als ehemaligem Bürgermeister Strukturfonds für kleine ist es mir bewusst, dass die Gemeinden bedeutend Arbeit in den Gemeinden bzw. in der Kommunalpolitik sehr Außerdem dürfe es kein viel harten Einsatz und ständi- Ausspielen zwischen Die Bundesländer stellen ges Engagement erfordert“, so Gemeinden und Städten selbstverständlich die Burgenlands Landeshauptmann sowie zwischen West Hans Niessl bei seiner Gruß- und Ost geben. Darüber notwendige Kofinanzierung adresse. Nur die ernsthafte hinaus seien Struktur- zum Ausbau der Breitband- Kooperation zwischen Bund, fonds besonders zu be- Land und Gemeinden werde si- rücksichtigen, so Niessl: Infrastruktur bereit. cherstellen, dass das Burgenland „Das Burgenland hat Landeshauptmann Hans Niessl nachhaltig so lebenswert bleibt, hier bisher aufgrund der versichert den Gemeinden die wie es heute sei. Niessl sprach kleinsten Gemeinden Unterstützung der Länder sich deshalb einmal mehr für am wenigsten profi- eine Stärkung des Föderalismus tiert.“ aus, gemäß dem Motto: „Starke Nicht auf halbem Weg versorgung oder der Abwas- Regionen – unsere Zukunft! Und stehen bleiben will Niessl beim serentsorgung. „Ich sage hier starke Regionen brauchen starke Ausbau der Breitband-Infra- ganz klar: Qualitätssicherung in Gemeinden.“ Die Bundesländer struktur im ländlichen Raum. diesen Bereichen wird nur gelin- ziehen hier an einem Strang. Aus gutem Grund. „Eine gut gen, wenn eben diese Bereiche Bei der Landeshauptleutekon- funktionierende Internet-Breit- in der öffentlichen Hand blei- ferenz, die vor kurzem unter band-Infrastruktur ist uner- ben. Im Burgenland haben wir dem Vorsitz des Burgenlandes in lässlich. Kein Betrieb wird sich das Wasser als öffentliches Gut Stadtschlaining stattfand, spra- in einer Gemeinde ansiedeln, in die Verfassung geschrieben, chen sich die Landeshauptleute wenn es kein vernünftiges Inter- als einziges Land. Das zeigt, einhellig für dezentrale Struktu- net gibt. Kein Student kann in welch hohe Bedeutung dies für ren aus, denn, so Niessl: „Starke seiner Heimatgemeinde bleiben, uns hat“, sagte Niessl. Privatisie- Länder und starke Gemeinden wenn er keine vernünftige Inter- rungen in diesem elementaren sind der Garant für Bürgernähe netverbindung hat.“ Der Ausbau Bereich werde es mit starken und Effizienz. Je näher die Ver- der Breitband-Infrastruktur im Ländern und Gemeinden nicht waltung beim Bürger ist, umso ländlichen Raum sichere und geben, betonte Niessl abschlie- zufriedener sind die Bürger mit garantiere zusätzliche qualitativ ßend mit Blick auf das geplante dieser Verwaltung.“ hochwertige Arbeitsplätze. Hier Freihandelsabkommen zwischen Wenn die Gemeinden und der müssten einfach endlich gute der Europäischen Union und Rahmenbedingungen den USA. entstehen. „Die Landes- Österreich braucht hauptleute-Konferenz hat Heinz Fischer: „Europa ist kleine und große einstimmig beschlossen, unser aller Projekt“ dass rasch die notwen- Städte, kleine und digen und auch schon Das Motto dieses Gemein- große Gemeinden. vorhandenen finanziellen detages „Gemeinden öffnen Mittel des Bundes zum Grenzen“ fand in der Rede von Und wir brauchen Ausbau des Breitband- Bundespräsident Heinz Fischer Verbündete. Internets zur Verfügung besonderen Anklang. Die Umge- gestellt werden. Die staltung Europas nach dem Fall Ingrid Salomon Bundesländer stellen des Eisernen Vorhangs, die Pro- selbstverständlich die not- bleme, die damit verbunden wa- wendige Kofinanzierung ren, und auch die Rolle der Ge- ländliche Raum gestärkt werden bereit“, so der Landeshaupt- meinden in dieser dynamischen sollen, dann müssten auch die mann. Entwicklung haben neue Fakten finanziellen Rahmenbedingun- Die Gemeinden seien wesent- in großer Zahl geschaffen. gen angepasst werden, sagte liche Träger der öffentlichen In Ungarn war nach dem Rück- Niessl. 2016 tritt ein neuer Fi- Daseinsvorsorge, ob bei der tritt des langjährigen KP-Chefs nanzausgleich in Kraft. Das Ziel Müllentsorgung, der Wasser- János Kádár eine Regierung GEMEINDETAG 2014 KOMMUNAL 07-08 | 2014 15

Der beeindruckende Blick vom Podi- um auf die volle Burgenlandhalle. abgebaut. Österreichische Kommunalpoli- von Reform-Kommunisten hin tikerinnen oder Kommunalpo- und her gerissen zwischen litiker, die sich mit Partnerge- Anläufen zur Demokratisierung meinden in Ungarn oder in der und dem Rückfall in autoritäre Tschechischen Republik oder in Verhaltensweisen. „Als mich die Polen oder anderen Staaten des junge ungarische Demokratie- ehemaligen Ostblocks treffen bewegung am 1. Mai 1989 als und mit ihnen zusammenar- Redner zu einer regierungsun- beiten, würden sich kaum noch abhängigen Maikundgebung in vorstellen können, dass solche Budapest einlud, gab es zwar Gerade vor dem Motto des Gemeindetages 2014 rief Bun- Reisen vor 20 oder 25 Jahren kein Verbot dieser Kundgebung, despräsident Heinz Fischer dazu auf, an das europäische nicht nur ein Visum erforder- aber mehr Polizisten als Teilneh- Projekt nicht mit der Einstellung „Wir und die anderen“, ten und einen verlustreichen mer, und über der Kundgebung sondern mit dem Bewusstsein, dass es „unser aller Projekt Währungsumtausch, sondern kreisten zwei Polizeihubschrau- ist“, heranzugehen. dass die Reisezeit wegen der ber, so dass man sein eigenes Grenzkontrollen und anderer Wort nicht verstehen konnte,“ Unsicherheit und Ängsten be- Umstände oft das Drei- und erinnerte sich Heinz Fischer. gleitet war. Vierfache der derzeitigen Reise- Wenige Wochen später, am „Europäische Zusammenar- zeit betrugen. 27. Juni 1989, gab es jenen beit ist daher vernünftig und Der Bundespräsident betonte historischen Moment, als der notwendig und wird in den aber besonders, dass wir die österreichische Außenminister nächsten Jahren immer wich- Chancen, die sich innerhalb Alois Mock (er feierte am 10. tiger werden. Das gilt auch für Europas bieten, bestmöglich Juni seinen 80. Geburtstag, Anm. die kommunale Ebene, wo die nutzen müssen. „Wir müssen d. Red.) und der ungarische europäische und internationale in der Zusammenarbeit aktive Außenminister Gyula Horn auf Zusammenarbeit ebenfalls rasch Partner sein. Wir dürfen an das einem Grenzstreifen zwischen voranschreitet.“ europäische Projekt nicht mit Siegendorf und Klingenbach den der Einstellung ,Wir und die Eisernen Vorhang durchschnit- Gemeinden sind Anderen’ herangehen, sondern ten. Impulsgeber mit der Grundhaltung, dass das Vor dem Gemeindetag hielt europäische Projekt unser ge- Fischer fest, dass er fest davon Fischer erinnerte daran, dass die meinsames Projekt ist.“ überzeugt sei, dass dieser euro- Zusammenarbeit im Ausschuss Das heißt auch, an der Über- päische Weg des Zusammen- der Regionen oder im Rat der windung von Fehlern und Fehl- wachsens, der Kooperation und Gemeinden und Regionen Euro- entwicklungen, die es natürlich des Abbaus von physischen und pas, Euregios, grenzüberschrei- gibt, mitzuarbeiten, aber nicht mentalen Barrieren in Europa tende Projekte, Gemeinde- und unsere eigenen Fehler der Eu- ein richtiger Weg war und ist. Städtepartnerschaften dafür ropäischen Union in die Schuhe Und er erinnerte daran, dass wertvolle Impulsgeber sind. schieben. Und es geht tagtäglich dieses historische Ereignis der Dadurch wird der Mehrwert darum, den Bürgerinnen und europäischen Wiedervereini- europäischer Zusammenarbeit Bürgern zu vermitteln, was gung nicht nur von Freude und spürbar – und letzte in den europäische Zusammenarbeit Optimismus, sondern auch von Köpfen verbliebene Grenzbalken bedeutet und was sie bringen 16 KOMMUNAL 07-08 | 2014 GEMEINDETAG 2014

kann. Den Bürgermeisterinnen wir die Wirtschaft stärken und daher wird die sprachliche und Bürgermeistern, der Kom- Arbeitsplätze schaffen. Die Mo- Frühförderung auch weiter aus- munalpolitik und lokalen Insti- bilität der Menschen ist dafür gebaut. tutionen kommt dabei eine ganz eine gute Grundlage.“ Ein „Anerkennungsgesetz“ der wichtige Rolle zu. Dieser erhöhten Reisefreiheit im Ausland erworbenen Ausbil- stünden aber, so Kurz, nicht alle dungen sei der zweite Punkt. Sebastian Kurz: Gemeinden positiv gegenüber. Damit einher geht Einsatz zei- spielen wichtige Rolle bei Mittlerweile gäbe es 20 Prozent gen. Das heißt auch, vor Ort an der Integration Menschen mit Migrationshinter- Projekten mitarbeiten – Vereine grund in Österreich. Österreich sollen Türen aufmachen. „Wir In seinem Festreferat betonte ist vielfältiger geworden und sind das Land der Freiwilligkeit Außenminister Sebastian Kurz diese Menschen würden nicht – wenn wir den Migranten die besonders die wichtige Rolle, nur unser Land bereichern, Möglichkeit geben, sich einzu- die die Gemeinden bei der sondern auch unser Wirtschafts- bringen, dann findet Integration Integration von Menschen mit wachstum fördern. Bereiche wie meist von ganz alleine statt,“ Migrationshintergrund einneh- die Spitäler würden nur schwer richtete der Außenminister einen men. „Erfolgreiche Integration funktionieren, wenn es diese Appell an die meist selbst ehren- kann nur vor Ort gelingen, vor Menschen nicht gäbe. „Und amtlich tätigen Bürgermeister allem über das ehrenamtliche Engagement von Migrantinnen und Migranten in den Gemein- den und Vereinen vor Ort. Wenn Wir erarbeiten gerade eine die Gemeinden und Vereine aktiv zum Mitmachen einladen, dann Willkommenskultur. Je besser funktioniert Integration fast von jemand aufgenommen wird, selbst“, so Kurz, der auch beson- ders auf die Tatsache hinwies, desto eher wird er sich als dass die Bürgerinnen und Bürger selbstbewusster Österreicher gerade den Politikern der Ge- meinden das höchste Vetrtrauen fühlen. In den Gemeinden passiert entgegen brächten. „Gemeinden das jetzt schon so stark wie sind nicht nur das Rückgrat des Staates, bekanntlich sind es die nirgends sonst in Österreich. Bürgermeisterinnen und Bürger- Außenminister Sebastian Kurz meister und die vielen Gemein- deräte auch die, die den Bürgern am nächsten stehen,“ so Kurz. Kurz nahm dann Bezug auf das Motto des Gemeindetages trotzdem gibt es in unserem und Gemeindemandatare. und meinte, dass gerade viele Land viele Menschen, die diese Gegenseitiger Respekt und der heute amtierenden Bürger- Entwicklung mit Furcht erfüllt. Respekt vor Österreich ist meister den Fall der Eisernen Gerade die Gemeinden sind es, laut Kurz der dritte zentrale Mauer vor 25 Jahren, die die beim Abbau dieser Ängste Punkt. „Wir erarbeiten gerade Beitrittsabstimmung und die und beim Zusammenführen all eine Willkommenskultur. Je Ost-Erweiterung der Europäi- jener, die in Österrich leben, besser jemand aufgenommen schen Union aktiv miterlebt und helfen. wird, desto eher wird er sich teils sogar mitgestaltet hätten. Mit Zahlen belegte Kurz, dass als selbstbewusster Österreich Kurz erinnerte daran, dass es es zur Integration keine Al- fühlen. auf die Menschen zu zu- seine Generation sei, die die ternative gibt. 25 Prozent der gehen. In Gemeinden passiert Früchte dieser Arbeit ernten Volksschulkinder österreichweit das jetzt schon so stark wie nir- könne. Seine Generation sei es, haben Migrationshintergrund – gends sonst in Österreich, und für die Reisefreiheit in Europa in Wien sind es sogar bis zu 60 das ist auch der Grund, warum eine Selbstverständlichkeit sei. Prozent der Volksschulkinder. sich schon so viele Menschen Und seine Generation würde Die Forderung von Außenminis- gut in unser Land integrieren durch Vorfälle wie die Krise in ter Kurz, diese Menschen nicht konnten. Und er schloss mit der der Ukraine daran erinnert, dass danach zu beurteilen, woher Bitte an die Gemeinden, diese Friede in Europa nicht selbstver- sie kommen, sondern danach, Arbeit fortzusetzen. „Sie tut ständlich ist. was sie bei uns weiterbringen, Österreich gut!“ Der Kampf gegen die Jugend- also Integration durch Leistung, arbeitslosigkeit ist für Kurz die brachte ihm spontan heftigen Geschlossen wurde der 61. Ös- Herausforderung des Moments. Applaus der Delegierten ein. terreichische Gemeindetag tra- „Das Wirtschaftswachstum fin- Drei zentrale Punkte seien es, ditionell mit der Ankündigung den woanders statt, und wenn die es zu beherzigen gelte. und Einladung des Präsidenten wir wollen, dass Europa nicht Der wichtigste ist Deutsch ler- zum Gemeindetag 2015. Dieser nur viel Vergangenheit, sondern nen. Sprache ist das Bindeglied findet am 11. und 12. Septem- auch viel Zukunft hat, müssen zwischend den Menschen, und ber 2015 in Wien statt. GEMEINDETAG 2014 KOMMUNAL 07-08 | 2014 17

Entschlossenheit beim Bundesvorstand Stärke zeigen ist angesagt

Starke Worte dominierten die Bundesvorstandssit- zung des Österreichischen Gemeindebundes im Vorfeld von Gemeindetag und Kommunalmesse. Vor allem die – fast ist man versucht zu sagen „diktatorischen“ – Pläne zur Haushaltsreform ließen die Wogen hoch gehen und die Gemüter heiß werden. Helmut Mödlhammer referiert vor dem Bundesvorstand des Gemeindebundes. Ihm zur Seite Gene- ralsekretär Walter Leiss, Vizepräsident Alfred Riedl und Vizepräsident Rupert Dworak.

„Ich bin wirklich kein Anhänger auslösen“, so Mödlhammer, der irgend einer Richtung, ob Ka- vor den zu erwartenden Kosten gen der Vorbildwirkung immens meralistik oder Doppik, ist mir allein der Umstellung von etwa wichtig. eigentlich egal. Beide Systeme 300 Millionen Euro warnte. Auch das Thema Breitband war können die geforderten Ver- „Und dabei sind die laufenden eines, das die Gemüter erhitzte gleichbarkeiten liefern, daher – auch ohne die Temperaturen geht es hier um die Kosten.“ So eines pannonischen Frühsom- das Eingangsstatement von Hel- Das ist kein Umgang mit einem Partner mertages von jenseits der 36 mut Mödlhammer bei seinem Grad Celsius. „Breitbandanbin- Bericht an den Bundesvorstand. und ich werde hier vor klaren Worten dungen sind die Lebensadern Um die Kosten niedrig zu halten, nicht zurückscheuen und wenn es nicht der ländlichen Gebiete, ohne haben die Gemeinden verschie- eine vernünftige Versorgung ist dene Modelle erarbeitet, um anders geht, werden wir hier auch den es praktisch unmöglich, Firmen die Anforderungen der Europä- Konsultationsmechanismus auslösen. anzusiedeln“, so Mödlhammer. ischen Union und des Bundes Es sollte für Österreich ein zu erfüllen. Und die Gemeinden Diese Ankündigung des Präsidenten im Alarmsignal sein, wenn unsere können diese Vorgaben mit ih- Zusammenhang mit der Haushaltsrechtsreform Nachbarn wie Slowenien oder ren Lösungen erfüllen. des Bundes stieß auf volle Unterstützung Ungarn oder die Slowakei der- „Wir haben dann die Ergebnisse des Bundesvorstandes. zeit diese Breitbandanbindun- an den Bund weitergeleitet gen ausbauen. mit dem Resultat, dass unsere Beim Thema Kinderbetreuung Vorschläge im Vorentwurf zur Kosten gar nicht dabei.“ Zahl- fühlte sich Gemeindebund-Chef Haushaltsreform nicht einmal reiche Wortmeldungen aus dem Mödelhammer abschließend irgend eine Erwähnung fanden. sonst so um Ausgleich bemühten zwar an den Film „Und täglich „Das ist kein Umgang mit einem Bundesvorstand bestärkten ihn grüßt das Murmeltier“ erinnert, Partner und ich werde hier vor in dieser Haltung. freute sich aber trotzdem, dass klaren Worten nicht zurück- Der unlängst für die Gemeinden unter anderem Belastungen wie scheuen und wenn es nicht an- so positiv ausgegangene Streit akademische Ausbildung von ders geht, werden wir hier auch um die Eisenbahnkreuzungsver- den Gemeinden abgewendet den Konsultationsmechanismus ordnung sei deswegen auch we- werden konnten. 18 KOMMUNAL 07-08 | 2014 GEMEINDETAG 2014

EHRUNGEN

Johann Schumich, Wilfried Berchtold und Johann Oberlerchner nach den Ehrungen durch Helmut Mödlhammer. „Es ist Zeit, danke zu sagen“ Podiumsdiskussion zur Ver waltungsreform

Es war der inoffizielle Beginn des 61. nur zehn Jahren Mitgliedschaft, Österreichischen Gemeindetages – so einfach ist das normal nicht“, „Jeder soll machen, was er am besten kann“ und er begann mit drei Ehrungen. betonte Mödlhammer– das Ehren- Gemeindebund-Präsident Helmut zeichen des Gemeindebundes. Mödlhammer rief den Kärntner Bgm. Johann Schumich aus Oslip Johann Oberlerchner, den Burgen- im Burgenland ist Vizepräsident des Bei der Podiumsdis- ländern Johann Schumich und den burgenländischen Gemeindebundes. Vorarlberger Wilfried Berchtold Er war von 2003 bis 2007 Mitglied kussion anlässlich der „auf die Bühne“ und war sichtlich der Delegiertenversammlung und erfreut, als er ihnen die Ehrungen ist seit 2007 Mitglied des nach der Fachtagung wurde über überreichen durfte. Bgm. Johann Statutenänderung reformierten Oberlerchner aus Trebesing in Bundesvorstands. Er scheidet aus Fragen der Verwaltungs- Kärnten) war von 2008 bis vor („Dieses Ausscheiden schmerzt“, wie kurzem Rechnungsprüfer des Öster- der Präsident meinte) den offiziellen reform gesprochen. reichischen Gemeindebundes. Der Funktionen im Österreichischen Ge- Bundesvorstand verlieh ihm – „nach meindebund aus. Auch er erhielt das Gefordert wurden klare Ehrenzeichen des Gemeindebun- des. Kompetenzzuweisungen

Der Feldkircher Bgm. Mag. Wilfried sowie der Ausbau der Berchtold wurde mit der Ehrenmit- gliedschaft und dem Ehrenzeichen Breitband-Infrastruktur. des Österreichischen Gemeindebun- des ausgezeichnet. Mit den Worten von Helmut Mödlhammer: „Er hat „Was ist Verwaltungsreform?“ mit seinem Anspruch an Qualität Mit dieser Frage an die Dis- enorm viel für den Österreichischen kutanten startete Moderator Gemeindebund und die Gemeinden Peter Filzmaier die Diskussion. geleistet.“ „Effizienzprobleme heben und Doppelgleisigkeiten ab- Eine „Ehrung außer Protokoll“ gab schaffen“, war die Antwort es auch: Hermann Kröll, Gemeinde- von Innenministerin Johanna bund-„Urgestein“, bekam zu seinem Mikl-Leitner. Gemeinde- 75. Geburtstag einen Korb mit „allen bund-Präsident Helmut Mödl- Genüssen des Burgenlands“. hammer wiederum forderte, dass jede Gebietskörperschaft das machen solle, was sie am GEMEINDETAG 2014 KOMMUNAL 07-08 | 2014 19

FLGÖ-Obmann Franz Haugensteiner, Gemeindebund-Chef Helmut Mödlhammer, Moderator Peter Filzmaier, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und A1-Vorstand Marcus Grausam auf dem Podium.

Podiumsdiskussion zur Ver waltungsreform „Jeder soll machen, was er am besten kann“

besten kann. Eine Aufteilung keinen ELAK, der behörden- Differenzen gab es bei diesem auf mehrere Ebenen sei nicht übergreifend funktioniert.“ Das Punkt lediglich über den Zeit- sinnvoll. Als Beispiel nannte er müsse gesamtstaatlich organi- punkt, wann Breitband öster- die Kinderbetreuung, für die siert werden. reichweit verfügbar sein soll. fünf Ministerien und „Das immer wieder genannte die neun Landesregie- Jahr 2020 ist zu spät“, fürch- rungen zuständig seien. „Jede Bürgerin und jeder Bürger tete Amtsleiter Haugensteiner. „Und die Gemeinden A1-Vorstand Marcus Grausam haben diesen Kompe- muss gleich viel wert sein.“ zeigte dafür Verständnis, stellte tenz-Wirrwarr dann aber klar, dass aus Sicht der Innenministerin Johanna Mikl- auszubaden.“ Wenn Telekom-Unternehmen der Leitner zu den Verhandlungen über man das Geld, das hier Ausbau nur in Ballungsräumen den Finanzausgleich eingespart werden attraktiv ist. Daher hoffe man könnte, den Gemeinden von Seiten der Wirtschaft auf zur Verfügung stellen Förderungen aus der Breit- würde, könnten diese die beste Große Einigkeit herrschte auf band-Milliarde. „Ohne dieses Kinderbetreuung der Welt si- dem Podium über die Not- Geld wird der ländliche Raum cherstellen. wendigkeit des Ausbaus der nicht bis 2020 mit Breitband Auf Ersuchen von Moderator Infrastruktur für Breitband-In- versorgt werden können“, so Filzmaier nannte FLGÖ-Chef ternet. Mödlhammer: „Das Grausam. Franz Haugensteiner jeweils Vorhandensein von Breitband Zu den demnächst startenden ein Beispiel für eine gelungene ist mittlerweile ein Kriterium Verhandlungen über den Finanz- Verwaltungsreform sowie ein für Betriebsansiedlungen ausgleich forderte Mikl-Leit- Negativbeispiel. Ein positives geworden, weil es für viele Un- ner, dass es in Zukunft gleiche Beispiel sei die Einführung des ternehmen lebensnotwenig ist.“ Ertragsanteile pro Einwohner Zentralen Melderegisters gewe- Haugensteiner stellte klar, dass geben solle. „Jede Bürgerin sen, die beim zweiten Anlauf auch die moderne Verwaltung und jeder Bürger muss gleich gut funktioniert habe. Hinge- auf leistungsfähige Internetver- viel wert sein.“ Eine Forderung, gen verlaufe die Einführung bindungen angewiesen ist. „Der die naturgemäß bei Gemeinde- des Elektronischen Aktes eher Elektronische Akt funktioniert bund-Chef Mödlhammer und schlecht, weil es unterschied- nur, wenn es eine intakte Breit- den Gemeindevertretern große liche Systeme gibt. „Es gibt bandversorgung gibt.“ Unterstützung fand. 20 KOMMUNAL 07-08 | 2014 GEMEINDETAG 2014

RESOLUTION DES GEMEINDETAGES FAG-Reform und Ausgleichsfonds für strukturell benachteiligte Gemeinden gefordert

die finanziellen Auswirkungen Anbietern zu transparenten, Der Konnexitätsgrundsatz der Fi- züglich umzusetzen. Dabei ist zu von Bevölkerungsrückgang und gleichen und fairen Bedingungen nanz-Verfassung geht davon aus, beachten, dass die Grundsteuer topografischen Ausgangslagen. ... zur Verfügung gestellt werden. dass jede Gebietskörperschaft weiterhin eine ausschließliche für die ihr obliegenden Aufgaben gemeindeeigene Abgabe bleibt. Der Österreichische Gemein- auch die Finanzierungsverantwor- debund fordert daher Bund Bürokratieabbau tung haben soll. FAG-Schieflage darf nicht und Länder auf, sich an einem Die Gemeinden werden laufend Gerade das eigene Steueraufkom- fortgeschrieben werden sogenannten Strukturfonds für von Bund und Ländern mit Aufga- men der Gemeinden konnte in die Gemeinden zu beteiligen, ben belastet, ohne einen entspre- den letzten Jahren unter anderem Ein aufgabenorientierter Finanz- der nach klaren, transparenten chenden Kostenersatz zu erhalten wegen der unterbliebenen Bewer- ausgleich darf nicht zu Lasten der und landesweise geregelten (schulische Nachmittagsbetreu- tungs- und Grundsteuerreform ländlichen Gemeinden gehen. So Kriterien verteilt wird, an deren ung, Verwaltungs- und Beratungs- nicht mit der immer größer sind die peripheren Kommunen Erstellung die kommunalen aufwand im Zusammenhang mit werdenden kommunalen Aufga- mit Dienstleistungen der Basisver- Interessenvertretungen einver- Formularbereitstellung in den benlast Schritt halten. ... sorgung konfrontiert, die wegen nehmlich eingebunden sind. Ziel Gemeindeämtern uvm.). der geringeren Siedlungsdichte muss es sein, adäquate Mittel für Durch die jüngste Diskussion Die Verfügbarkeit von schnellen und historisch gewachsener strukturschwache und Abwande- zur Haushaltsreform droht den Siedlungsstrukturen notwendiger- rungsgemeinden, aber auch für Gemeinden eine enorme Kosten- Internetverbindungen ist für weise kostspieliger sind. Durch die regionale oder Kooperationspro- belastung, sofern die doppische die Gemeinden des ländlichen demografischen Prognosen wird jekte bereitzustellen. Haushaltsführung undifferenziert sich diese Finanzierungsschere in den Gemeinden eingeführt Raumes ein unverzichtbarer noch weiter verschlechtern. Die Schlüsselinfrastruktur werden soll. Der Bund hat eine Standortfaktor. hohen Investitionskosten müssen Die Verfügbarkeit von schnellen Haushaltsrechtsreform für seinen beim Finanzausgleich mit einbe- Internetverbindungen ist für Bereich beschlossen, die derzeit zogen werden, ansonsten werden die Gemeinden des ländlichen laufenden Verhandlungen mit Der Österreichische Gemeinde- kleinere und mittlere Gemeinden Raumes ein unverzichtbarer den Ländern haben gezeigt, dass bund verlangt daher, dass einer künftig nicht in der Lage sein, Standortfaktor. Ist diese auch die Länder diese Reform in grundsätzlichen Reform des eine bedarfsgerechte Infrastruk- Schlüsselinfrastruktur nicht einer für sie adaptierten Form Finanzausgleiches eine substan- tur bereitzustellen. Durch heute vorhanden, bedeutet dies einen übernehmen werden. zielle Aufgabenreform voran- sachlich nicht mehr begründbare kaum zu kompensierenden Schätzungen haben ergeben, dass gestellt werden muss, die nicht Regelungen des Finanzausgleichs Standortnachteil. Die lokale allein die flächendeckende und nur Kompetenzbereinigungen wie etwa den abgestuften Be- Wirtschaft wird dadurch undifferenzierte Umsetzung der schafft, sondern auch eine klare völkerungsschlüssel (aBS) wird benachteiligt und vor große Haushaltsrechtsreform in den Finanzierungsverantwortung so- diese finanzielle Schieflage weiter Probleme gestellt. Moderne Gemeinden 200 bis 250 Mio. Euro wie eine maßgebliche Entlastung gefördert. Kommunikationsangebote der kosten wird, wobei der inhaltliche der Gemeinden. Insbesondere Bestimmte Kostenpunkte verzer- Kommunen an ihre Bürgerinnen Mehrwert nicht den Menschen müssen die Gemeinden im Zuge ren außerdem das Gesamtbild der und Bürger sind nur schwer zugute kommt. einer Kompetenzbereinigung aus Ausgaben, wie zum Beispiel die möglich. Der Österreichische Gemein- der Finanzierung des Gesund- hohen Pensionslasten der Städte, Der Österreichische debund bekennt sich zu einem heitswesens (insbesondere der die den Basisaufgaben zugeordnet Gemeindebund verlangt daher transparenten Rechnungswesen. Krankenanstalten) entlassen werden. ... die rasche Bereitstellung Er fordert jedoch, dass die in der werden, da sie hier über kein Der Österreichische Gemeinde- der zugesagten Breitband- Haushaltsreform zu erzielenden Mitspracherecht verfügen. Im bund fordert daher, dass die Fördermilliarde aus den Veränderungen in den Gemein- Gegenzug könnten die Gemein- Schieflage des FAG zu Lasten Frequenzversteigerungserlösen. den durch eine organische den die Kinderbetreuung über- der kleinen, finanz- und struk- Das Schwergewicht der Weiterentwicklung des in den nehmen. turschwachen Gemeinden nicht Förderung muss dabei auf dem Grundsätzen beizubehaltenden Die Gemeinden sind verlässliche fortgeschrieben werden darf. Es zügigen und konsequenten Rechnungswesens in finanziell Partner des Stabilitätspakts, des- besteht dringender Bedarf, den Ausbau der Breitband- maßvoller Weise angestrebt sen Verpflichtungen sie laufend abgestuften Bevölkerungsschlüs- Infrastruktur im ländlichen wird. Dabei sollen die von der erfüllen und übererfüllen. Sollen sel abzuflachen bzw. gänzlich Raum gelegt werden, um Reform abgeleiteten Vermögens- die Gemeinden auch in Zukunft abzuschaffen. das Marktversagen bei der und Schuldensrechnungen nach verlässliche Partner im Sinne des Bereitstellung adäquater den Prinzipien der Transparenz Stabilitätspaktes bleiben, sind Ausgleichsfonds Bandbreiten in den ländlichen und Wirtschaftlichkeit in dem bis- die eigenen kommunalen Einnah- Der aktuelle Finanzausgleich Regionen zu beheben. Um herigen System des Rechnungs- mequellen zu stärken, insbeson- stellt durch seine starke eine rasche Umsetzung zu wesens implementiert werden. dere ist die längst erforderliche Berücksichtigung der gewährleisten, sollen öffentliche Reform der Grundsteuer im Sinne Einwohnerzahl nicht auf die Träger auch als Fördernehmer Die Resolution musste aus Platzgründen der Aktualisierung der Einheits- strukturelle und lagebedingte auftreten können. Die geförderte redaktionell gekürzt werden. Auf www. werte und der Vereinfachung Ausgangsposition der Infrastruktur soll unabhängig von gemeindebund.at steht die Vollversion der Abgabeneinhebung unver- Gemeinden ab und verstärkt den Infrastrukturinhabern allen zum nachzulesen bereit. GEMEINDETAG 2014 KOMMUNAL 07-08 | 2014 21

Oberwart: Bezirkshauptstadt (-vorort), Marktstadt, Schulstadt Viersprachig & vielfältig: Oberwart – Felsoor – Borta – Erba

Oberwart, Schauplatz des 61. Österreichischen Gemeindetages, ist Armee zur Eroberung der Nord- hälfte des Bezirkes an. Etwa 400 mit etwas über 7000 Einwohnern eine Bezirksstadt im gleichnamigen Soldaten der Roten Armee, wel- che in diesen Kämpfen fielen, Bezirk im Burgenland. Bedeutung hat die Stadt vor allem als Markt- wurden in Oberwart auf dem neu errichteten sowjetischen und Schulstadt. Soldatenfriedhof begraben. DAS WAPPEN VON OBERWART Oberwart besitzt den einzig er- haltenen jüdischen Friedhof im 1327 wurde Oberwart als Grenz- „In silbernem Schild ein blau gekleideter Krieger – Burgenland, dessen Grabsteine wächtersiedlung des ungari- Grenzwächter – mit schwarzer Mütze und ebensolchen nicht hebräisch beschriftet sind. schen Gyepűsystems erstmals Stiefeln, in der Rechten In der Opferdatenbank des Do- urkundlich erwähnt. Der Ort ge- eine schwarze Streitaxt kumentationsarchivs des Öster- hörte wie das gesamte Burgen- ... Der Krieger wird von reichischen Widerstandes finden land bis 1920/21 zum König- zwei an die Seitenränder sich die Namen von 24 Personen reich Ungarn. Seit 1898 durfte gelehnten schwarzen Fel- jüdischer Herkunft, die in aufgrund der Standardisierung sen begleitet, auf denen Oberwart entweder lebten oder der geografischen Namen ein schwarzer Wachtturm dort geboren wurden. Sie alle nur der ungarische Ortsname mit zwei Zinnen und Spitz- sind dem Holocaust zum Opfer Felsőőr verwendet werden. dach steht.“ gefallen, die meisten von ihnen Nach Ende des Ersten Weltkriegs kamen im Konzentrationslager wurde nach zähen Verhandlun- Auschwitz ums Leben, einige in gen Deutsch-Westungarn in den den KZs Buchenwald, Treblinka Verträgen von St. Germain und und Theresienstadt, ein 12-jäh- Trianon 1919 der Republik Ös- riger Junge wurde vermutlich in terreich zugesprochen. Maly Trostinec erschossen. Die Datenbank enthält ferner die Kämpfe um Oberwart – Namen von elf Männern, welche Neuanfang 1945 der Volksgruppe der Roma ange- hörten und zwischen 1940 und Um die Übergabe der westun- 1942 in den Konzentrationsla- garischen Dörfer an Österreich gern Mauthausen und Dachau zu verhindern, bildeten sich im ums Leben kamen. ganzen Land Freischärlergrup- pen, bei denen aber Angehörige, 1995: Das Attentat von die aus den betroffenen Gebie- Franz Fuchs ten selbst stammten, eher die Ausnahme darstellten. In den Am 5. Februar 1995 wurden bei Kämpfen um Oberwart gab es Das Roma-Mahnmal in Oberwart. Oberwart die vier Roma Peter 1921 auf Seiten der österreichi- Sárközi, Josef Simon, Ervin und sche Gendarmerie und der un- das Burgenland aufgeteilt, und Karl Horvath durch eine Rohr- garischen Freischärler Tote und Oberwart wurde zum ersten bombe des Briefbombenattentä- Verwundete. Oberwart gehörte Mal in seiner Geschichte Teil ters Franz Fuchs getötet. Sie hat- aber ab dem 26. November der Steiermark. 1939 wurde ten versucht, eine Plakette mit 1921 zum neuen Bundesland Oberwart zur Stadtgemeinde rassistischen Beschimpfungen Burgenland. erhoben. („Roma zurück nach Indien“), Die Folgejahre der 20er- und Ende März 1945 erreichten die an der Bombe angebracht 30er-Jahre mit ihrer tristen die ersten Einheiten der Roten war, zu entfernen. Die Morde wirtschaftlichen Situation in Armee die Reichsgrenze bei wurden literarisch durch Stefan Österreich führten auch in Ober- Rechnitz in der Nordost-Ecke Horvath sowie Elfriede Jelinek wart zu einem Erstarken der na- des Bezirks Oberwart. Nach eini- (in ihrem Stück „Stecken, Stab tionalsozialistischen Bewegung. gen Tagen heftiger Grenzkämpfe und Stangl“) verarbeitet. Nach dem Anschluss Österreichs traten am 5. April die Schützen- an das Deutsche Reich wurde divisionen der 26. sowjetischen Quelle: Wikipedia 22 KOMMUNAL 07-08 | 2014 GEMEINDETAG 2014

Das jüngste Bundesland: Erst seit 1919 bei Österreich „Von den Burgen, die nie bei Österreich waren ...“

Das Burgendland war immer ein Grenzgebiet. Bis 1919 gehörte es zur und Lafnitz, heute die Landes- grenzen zu Niederösterreich ungarischen Reichshälfte Österreich-Ungarns. In einer denkwürdigen und der Steiermark, bildeten ab dem elften Jahrhundert die und hoch-emotionalen Abstimmung folgte 1919 der Anschluss an Grenze zwischen Österreich und Ungarn. Zur Sicherung der Österreich – mit Ausnahme der „natürlichen“ Hauptstadt Ödenburg. Grenze wurden auf ungarischer Seite magyarische Grenzwäch- Ein historischer Überblick. ter angesiedelt. Zwischen deren Dörfer ließen sich aber allmäh- lich auch deutschsprachige Bau- Helmut Reindl Teil der „Awarenmark“ in das ern und Handwerker nieder. fränkische Reich eingegliedert. Im Spätmittelalter kam es zum Die ältesten Spuren einer Zu dieser Zeit erfolgte auch die Konflikt zwischen dem ungari- Besiedelung des heutigen Bur- erste deutsche Besiedelung. schen König Matthias Corvinus genlandes gibt es aus der Mit- und Kaiser Friedrich telsteinzeit (10.000 – 5000 vor III., der das westun- Christus). Ca. 400 vor Christus 907 eroberten die Magyaren das Land. Von da an garische Gebiet dem lassen sich die Illyrer in Eisen- gehörte das Gebiet des heutigen Burgenlandes über Reich der Habsburger stadt, Donnerskirchen und Pur- 1000 Jahre zu Ungarn. Die Flüsse Leitha und Lafnitz, einverleiben wollte. bach nachweisen. Um 400 vor Ein jahrelanger Krieg Christus siedelten sich Kelten in heute die Landesgrenze zu Niederösterreich und der war die Folge, letztlich dem Gebiet an. Um die Zeit von Steiermark, bildeten ab dem elften Jahrhundert die konnte sich Matthias Christi Geburt wurde das Land Corvinus durchsetzen, Teil des Römischen Reiches und Grenze zwischen Österreich und Ungarn. und das Gebiet blieb gehörte zur Provinz Pannonien. bei Ungarn. In der Völkerwanderungszeit ließen sich Hunnen, Goten, Im Jahr 907 eroberten die Seit 1526 habsburgisch Langobarden und Awaren in der Magyaren das Land. Von da an Als 1526 der ungarische König

Gegend nieder. Letztere wurden gehörte das Gebiet des heutigen Ludwig II. in der Schlacht bei http://homepage.univie.ac.at/christian.neschwara/dateien/lehrveranstaltungen/materialien/verfassungsgeschichte/Folie%20Burgenland%20nach%20GermainVenedig.jpg Foto: um 800 von Karl dem Großen Burgenlandes über 1000 Jahre Mohács gegen die Türken starb, besiegt, und das Land wurde als zu Ungarn. Die Flüsse Leitha erbten die Habsburger die Krone Ungarns. Durch die Vereinigung der beiden Länder war der Grenzkonflikt in Westungarn zu Ende. De facto beherrschen konnten die Habsburger aber nur einen Teil Ungarns, der Rest war für 145 Jahre von den Türken besetzt. Erst 1686 gelang es, das Land zur Gänze zurückzu- erobern. Um die von den jahr-

Wer heute durch das Burgenland fährt, sich an seinen Landschaften und Kulturdenkmälern erfreut und seine kulinarischen Spezialitäten genießt, kann sich einfach nicht vor- stellen, welches Chaos hier vor 69 Jahren beim Einmarsch der Roten Ar- mee – im Bild Kampfhandlungen in Klostermarienberg – geherrscht hat. GEMEINDETAG 2014 KOMMUNAL 07-08 | 2014 23

1919 wurde nach heftigen Protes- ten Ungarns eine Volksabstim- mung durchgeführt, die dazu führte, dass die Stadt Ödenburg (Sopron) bei Ungarn blieb. Karte aus „Materialien zur Österreichi- schen Verfassungsgeschichte“, Univie.ac.at/Christian Neschwara

des in österreichische Verwal- tung erfolgte im Herbst 1921. Bis 1925 war Bad Sauerbrunn Sitz der Landesregierung. Erst dann wurde die bis dahin re- lativ unbedeutende Kleinstadt Eisenstadt zur Hauptstadt des Bundeslandes bestimmt. Nach dem Anschluss an das Deutsche Reich im Jahr 1938

Der Name „Burgenland“ erinnert daran, dass das Land aus den drei ungarischen Komitaten Wieselburg, Ödenburg und Eisenburg zusammengesetzt wurde. 1919 wurde auch noch das Komitat Pressburg beansprucht ...

wurde das Land zwischen den NS-Gauen Niederdonau (Nie- derösterreich) und Steiermark aufgeteilt. Erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Burgendland wieder zu einem eigenen Bundesland.

Foto: http://homepage.univie.ac.at/christian.neschwara/dateien/lehrveranstaltungen/materialien/verfassungsgeschichte/Folie%20Burgenland%20nach%20GermainVenedig.jpg Foto: Vor allem vom EU-Beitritt konnte das Land profitieren. Als einziges Österreichisches Ziel-1- Gebiet erhielt das Burgenland zehntelangen Kriegen verwüs- etwa 40 Jahren zu Ungarn ge- massive EU-Förderungen aus teten Gebiete wieder mit neuem macht werden. Ab 1898 waren Brüssel, die in dem Land einen Leben zu erfüllen, wurden nur mehr ungarische Ortsnamen „Modernisierungsschub“ aus- Kroaten angesiedelt – der Ur- erlaubt. lösten. sprung der heutigen kroatischen Minderheit. Verlust Ödenburgs Der Name „Burgenland“ Im 17. Jahrhundert wurden die Ende des Ersten Weltkrieges zer- Der Name „Burgenland“ erin- ungarischen Adelsgeschlechter fiel die Habsburgermonarchie, nert daran, dass das Land aus Esterházy und Batthyány zu den und zwischen den neuen Repu- den drei ungarischen Komitaten mächtigsten Grundherren. Die bliken Österreich und Ungarn Wieselburg (Moson), Ödenburg Esterházy machten Eisenstadt wurde eine Grenze gezogen. Im (Sopron) und Eisenburg (Vas) zu einem kulturellen Zentrum, Friedensvertrag von Saint-Ger- zusammengesetzt wurde in dem unter anderen auch Jo- main wurde das Land Österreich 1919 wurde von Österreich seph Haydn wirkte. zugesprochen. Hauptstadt sollte auch noch das Komitat Press- Nach dem sogenannten österrei- Ödenburg/Sopron werden. burg (Bratislava) beansprucht, chisch-ungarischen „Ausgleich“ Nach heftigen Protesten Un- weshalb der Name „Vierbur- im Jahr 1867 begann die Regie- garns wurde dort allerdings eine genland“ vorgeschlagen wurde. rung in Budapest eine rigorose Volksabstimmung durchgeführt, Interessant ist, dass keiner der Magyarisierungspolitik: Die fast die dazu führte, dass die Stadt Verwaltungssitze der vier Komi- zur Hälfte nicht-ungarische Be- bei Ungarn blieb. tate heute auf österreichischem völkerung sollte innerhalb von Die Übernahme des Burgenlan- Gebiet liegt. 24 KOMMUNAL 07-08 | 2014 GEMEINDETAG 2014

Die burgenländischen Gemeindevertreter: Ein Land mit zweit Verbänden Am Anfang war der Kampf um die „Wieder-Errichtung“

Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs stand das Burgenland vor manek fanden im Frühjahr 1948 vier mittelburgenländische Bür- gewaltigen Problemen. Von Beginn an stand „das verzweifelte germeister – alle aus dem Bezirk Oberpullendorf – zusammen. Bemühen im Vordergrund, das Burgenland als selbstständiges Bundes- Diese Gründungsväter waren eben Stefan Kotzmanek und die land wieder zu errichten und die von den Nationalsozialisten verord- Bürgermeister Landtagsabge- ordneter Johann Glaser (Klos- nete Aufteilung rückgängig zu machen“. termarienberg), Alfred Schmidt (Karl), Andreas Perusich (Groß- warasdorf, und Johann Schlögl Hans Braun (Pilgersdorf). Sie nahmen mit dem damaligen Eine typisch österreichische Landeshauptmann Dr. Lorenz Lösung stand am Beginn des Karall Kontakt auf, um die Grün- Weges: Am 9. Juli 1948 wurde dung eines Gemeindeverbandes mit Bescheid der Sicherheits- anzuregen. Karall, der wie direktion für das Burgenland Kotzmanek aus Großwarasdorf die Bildung des Vereins stammte, unterstützte die Be- „Burgenländischer Ge- mühungen der Bürgermeister, meindeverband“ nicht sodass es noch im Sommer 1948 untersagt. zur Gründung mit oben zitier- Unter der Führung tem Bescheid kommen konnte. des Großwarasdor- Soweit, so österreichisch. fer Amtmannes und ÖVP-Landtags- „Oberwart, Gau Steiermark“ – 1945 stand für das Burgenland Schwierige Anfänge abgeordenten im Vordergrund, die Aufteilung des Landes durch das Terror-Re- Aufgrund der schwierigen Stefan Kotz- gime der Nazis wieder rückgängig zu machen und als eigen- politischen Situation – das Bur- ständiges Bundesland wieder errichtet zu werden. genland war ja bekanntlich von

In den Nachkriegsjahren baute sich das Burgenland dank seiner überaus aktiven Gemeinden rasch ein Image als Urlaubsland (oben) auf. Dieses Image wirkt bis heute. GEMEINDETAG 2014 KOMMUNAL 07-08 | 2014 25

sowjetischen Truppen besetzt ländischer Gemeindebund“ zu ebenfalls ein Bürgermeister: – waren die damaligen Gemein- ändern. Anlass war der Beitritt Fritz Robak aus der Gemeinde devertreter bemüht, sich eng an der Burgenländer zum Österrei- Stinkenbrunn im Bezirk Eisen- die politischen Parteien anzu- chischen Gemeindebund, und stadt-Umgebung (heute heißt lehnen. Dadurch erhoffte man dieser Name ist bis heute unver- die Gemeinde Steinbrunn). sich einerseits entsprechenden ändert geblieben. In den darauf Mit Robak stand in diesen Schutz, andererseits erwartete folgenden Jahren wurde der Jahren des Wiederaufbaus ein man aber auch einen gewissen Burgenländische Gemeindebund initiativer und innovativer Bür- politischen Freiraum. neu organisiert und es gelang germeister an der Spitze des Ge- Zu dieser Zeit war Geld für Ein- bald, Gemeinden aus allen Tei- meindevertreterverbandes, der richtung und Ausstattung nicht len des Landes als Mitglieder zu auch landesweit neue Maßstäbe vorhanden, und so musste der werben. setzte. Am 2. Juni 1951 kam es Sitz des Verbandes vorerst in schließlich zur konstituierenden den Kanzleiräumlichkeiten von Die Gründung des Sitzung des „Sozialdemokrati- Johann Wagner, dem späteren sozialdemokratischen schen Gemeindevertreterver- Landeshauptmann, eingerichtet Verbandes bandes“. werden. Der zweite burgenländische Ge- Einer der ersten Beschlüsse bei An der Spitze eines Proponen- meindevertreterverband war ge- der Generalversammlung am tenkomitees zur Gründung eines boren – „im Einvernehmen mit 12. November 1948 war, den sozialdemokratischen Gemein- der ÖVP“, Fritz Robak war der Vereinsnamen auf „Burgen- devertreterverbandes stand erste Obmann. Diese Funktion füllte er ein Vierteljahrhundert lang aus. Unter seiner Führung ZWEI VERBÄNDE – ZEHN PRÄSIDENTEN SEIT 1948 setzten die Gemeindevertreter neue kommunalpolitische Maß- stäbe, die vor allem eine engere Verband sozialdemokratischer Burgenländischer Kooperation der Gemeinden Gemeindevertreter im Burgenland Gemeindebund zum Ziel hatte. Dazu gehörte in erster Linie die Gründung des Wasserverbandes Nördliches Burgenland. Die gemeinsame Versorgung einer ganzen Region mit Trinkwasser schaffte auch die Voraussetzungen für die Stefan weitere wirtschaftliche Entwick- Fritz Robak Kotzmanek lung der Region, da dadurch Be- triebsansiedelungen im indus- triellen Bereich erleichtert und Verbesserungen in der Struktur der Fremdenverkehrseinrichtun- gen vorangetrieben wurden.

Franz Resch Johann Siess

Georg Walter Prior Hochwarter

Ernst Schmid Michael Racz

Erich Trummer Leo Radakovits 26 KOMMUNAL 07-08 | 2014 GEMEINDETAG 2014

Ein Jahr nach der konstituie- Land seinen Stempel aufzudrü- Bildein & die Ostöffnung renden Sitzung der Sozialde- cken und viele Belastungen von mokraten, am 24. März 1952, den Gemeinden abzuhalten. konnte der Burgenländische Gemeindebund bei seiner Gene- Ein neues Jahrtausend ralversammlung erstmals einen Walter Prior und Michael Racz Ein Dorf Landesvorstand wählen, der sich führten die burgenländischen aus Bürgermeistern aller Bezirke Verbände in das neue Jahr- zusammensetzte. Zum Lan- tausend. 2001 – mit der Wahl desobmann wurde damals der Walter Priors zum Präsidenten ohne Oggauer Bürgermeister Johann des Burgenländischen Land- Siess gewählt. Er wurde in die- tags – übernahm der Oggauer ser Funktion mehrmals bestätigt Bürgermeister Ernst Schmid den und stand dem Gemeindebund sozialdemokratischen Verband. Grenzen bis 1968 politisch vor. Michael Racz übergab 2002 die Sein besonderes Interesse galt Geschäfte im Burgenländischen der Stärkung der Gemeindeau- Gemeindebund an den heute Die 350-Einwohner- tonomie, für die er sich sowohl noch amtierenden Güttenbacher im Österreichischen Gemeinde- Bürgermeister Leo Radakovits. Gemeinde Bildein im bund als auch im Land einsetzte. Auch als Präsident bricht Rada- Der Bürgermeister von Litzels- kovits eine Lanze für die kleinen südlichen Burgenland lag dorf im Bezirk Oberwart, Georg Gemeinden. „Sie arbeiten am Hochwarter (als Bürgermeister effizientesten, haben die nied- jahrzehntelang an einer war er 29 Jahre bis 1991 im rigsten Personalkosten und so- Amt), wurde der Nachfolger von mit prozentuell die höchsten In- toten Grenze. Mit dem Fall Siess. Bei der Landesversamm- vestitionsbeträge zur Verfügung. lung des Burgenländischen Gewisse Aufgaben müssten sich des Eisernen Vorhangs Gemeindebundes am 4. Novem- berg 1968 wurde er gewählt. Beide Verbände eint seit vielen und dem EU-Beitritt Sein besonderes Anliegen war der Erfahrungsaustausch zwi- Jahren der Kampf um einen gerechten Ungarns ergaben sich aber schen den Kommunalpolitikern. Finanzausgleich für die kleinen Sein größter Erfolg war es, die neue Möglichkeiten. Tätigkeit der Bürgermeister mit Gemeinden des ländlichen Raums. einer Pension abzusichern.

Die „neue Generation“ kleine Gemeinden teilen, etwa Helmut Reindl Der erste Wechsel im sozi- durch Versorgungsverbände, aldemokratischen Verband dabei aber darauf achten, selbst- „Dorf ohne Grenzen“ nennt fand 1976 statt. Mit Franz ständig zu bleiben“, so der Präsi- sich Bildein im Gemeindeleit- Resch übernahm erstmals ein dent im KOMMUNAL-Porträt. bild. Und diese Bezeichnung Vertreter „der neuen Genera- Am 23. Februar 2013 kam es drückt das Selbstverständnis tion“ das Amt. Der Ausbau der zum bislang letzten Wechsel an der Gemeinde sehr gut aus. Die grundlegenden Infrastruktur der Spitze eines der burgenlän- Öffnung der Grenze nach Un- war abgeschlossen, nunmehr dischen Verbände: der Neutaler garn hat sich für Bildein enorm widmete sich der Verband den Bürgermeister Erich Trummer. positiv ausgewirkt. Die Stadt „qualitativen“ Aufgaben. Fragen Sein Motto: „Die Gemeinden Szombathely (Steinamanger) der Versorgung und Entsorgung brauchen dringend verbesserte ist zwar gerade einmal 20 Ki- rückten in den Mittelpunkt kom- Bedingungen. Wir brauchen lometer entfernt, war aber vor munalpolitischer Tätigkeiten. einen verbesserten Finanzaus- 1990 nur schwer zu erreichen. 1993 übergab Georg Hochwar- gleich vom Bund – vor allem Heute nutzt man in Bildein die ter das Amt an Walter Prior, für kleinere Gemeinden – und Möglichkeiten, die sich aus der Bürgermeister von Siegersdorf. somit mehr Geld für die ständig Nähe zu einer Stadt mit 80.000 „Mit Walter Prior wurde die be- steigenden Aufgaben. Und wir Einwohnern ergeben. gonnene Durchflutung der Kom- brauchen eine Stärkung des „Wir waren hier Vorreiter, denn munalpolitik mit einer weiteren ländlichen Raumes, den Abbau andere Gemeinden haben erst Demokratisierung konsequent von Disparitäten und eine Abgel- viel später begonnen, nach forgesetzt“ (aus: „Chronik eines tung von bestellten Leistungen Ungarn Kontakte zu knüpfen“, Erfolges“). aus dem Bund oder Land nach berichtet Bürgermeister Walter Im Burgenländischen Gemein- dem Prinzip ,Geld folgt Leis- Temmel. Der Austausch funktio- debund fand am 3. Dezember tung�.“ niert in beide Richtungen: Meh- 1988 eine weitere Amtsüber- rere ungarische Jungfamilien gabe satt: Der Oberwarter Bür- haben sich im Ort angesiedelt. germeister Michael Racz über- Sie sind dafür verantwortlich, nahm die Geschäfte. Ihm gelang dass die Bevölkerungszahl stabil es, vielen Gesetzesentwürfen im Quelle: „Chronik eines Erfolges“, 1997, Wien bleibt. GEMEINDETAG 2014 KOMMUNAL 07-08 | 2014 27

Bildein & die Ostöffnung Die Lage an der Grenze zum ehemaligen Ost- block wird jetzt touristisch vermarktet. Der „Grenzerfahrungsweg“ lässt die Geschichte des Ortes seit dem Zweiten Weltkrieg lebendig werden und lädt zum aktiven Mitmachen ein. Die Stationen des etwa sechs Kilometer langen Wanderwegs erinnern unter anderem an den Bau des „Südostwalls“ während der NS-Zeit und an den Eisernen Vorhang.

Die Vergangenheit wird lebendig erinnert. Auch persönliche Gren- Überblick über die Geschichte zen können Wanderer am Grenz- des jüngsten österreichischen Die Lage an der Grenze zum erfahrungsweg überwinden – Bundeslandes von seiner Ge- ehemaligen Ostblock wird jetzt etwa beim Überschreiten eines burtsstunde 1921 bis zur Gegen- touristisch vermarktet. Der Pontonsteges über einen Teich, wart gegeben wird. „Grenzerfahrungsweg“ lässt die In Bildein schwelgt man aber Geschichte des Ortes seit dem In Bildein schwelgt man aber nicht nur in der nicht nur in der Vergangenheit. Zweiten Weltkrieg lebendig Seit dem Jahr 2000 gibt es jedes werden und lädt zum aktiven Vergangenheit. Seit dem Jahr 2000 gibt es Jahr das Rockfestival „Picture Mitmachen ein. Die Stationen jedes Jahr das Rockfestival „Picture on“, zu on“, zu dem an jedem der bei- des etwa sechs Kilometer langen dem an jedem der beiden Veranstaltungstage den Veranstaltungstage 2500 Wanderwegs erinnern unter an- Besucher kommen. derem an den Bau des „Südost- 2500 Besucher kommen. walls“ während der NS-Zeit und Ortsbildbelebung an den Eisernen Vorhang. Zu se- „Alle diese Aktivitäten wären hen gibt es unter anderem einen der sich von der Wasserober- ohne das Engagement der Bunker und einen Schützengra- fläche bis in einige Meter Höhe Bevölkerung nicht möglich“, ben aus dem Zweiten Weltkrieg, erstreckt. An der Pinka wurde sagt Bürgermeister Temmel, der bei denen an die Menschen zusätzlich ein Fußgängersteg auch die gute Zusammenarbeit erinnert wird, die zum Bau der errichtet, der ein Verweilen über der Gemeinde mit den Verei- Befestigungsanlagen zwangsver- dem Wasser ermöglicht. Die nen und den Jagdausschüssen pflichtet wurden, sowie einen Stationen sind so gestaltet, dass hervorhebt. Gemeinsam wurde früheren ungarischen Wacht- sie für Kinder und Erwachsene auch der frühere Pfarrstadel turm und eine Rekonstruktion interessant und anregend sind. zum „WeinKulturHaus“ umge- der Grenzschutzanlagen, die die Sie sollen ganz bewusst auch baut. Diese beherbergt einen Flucht in den Westen unmöglich zum generationenübergreifen- Veranstaltungssaal und bildet machen sollten. den Gespräch animieren. nun mit Kirche, Mediathek, Aber auch an den Assistenzein- Die Vergangenheit wird auch Weinarchiv, Wirtshaus und satz zur Grenzraumüberwa- im „burgenländischen geschich- Kaufhaus ein ansprechendes chung des Bundesheeres wird te(n)haus“ lebendig, in dem ein Ensemble im Dorfzentrum. 28 KOMMUNAL 07-08 | 2014 PICTURES OF AN EXHIBITION Alle Fotos: KOMMUNAL, Raimund Boltz Raimund KOMMUNAL, Fotos: Alle

Lebenswerte Gemeinden gestalten

es enge Kontakte zwischen bur- Bei tropischen Temperaturen wurde am 12. Juni vormittags die Kom- genländischen und ungarischen Gemeinden gegeben, die seither munalmesse eröffnet. Das Motto „Lebenswerte Gemeinden schaffen“ noch vertieft wurden. Daher sei das Motto des heurigen Ge- wies darauf hin, wie wichtig das Zusammenspiel von Wirtschaft und meindetages „Gemeinden öffnen Grenzen“ ideal gewählt. Kommunen für die Erhaltung des ländlichen Raumes ist. Auf dieses Motto nahm auch Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer Bezug Kommunalverlag-Chef Mi- als er meinte, dass es in der chael Zimper ging in seinem Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt Kommunalpolitik ohnehin keine Eröffnungsstatement auf die und wir arbeiten über die Parteigrenzen Grenzen gibt. „Bei uns steht der Bedeutung der Kommunalmesse bestens zusammen. Das sollten sich Mensch im Mittelpunkt, und wir ein. „Die Gemeinden sind Raum arbeiten über die Parteigrenzen zur Entfaltung, Heimat und die anderen politischen Ebenen zum bestens zusammen. Das sollten leben Werte vor. Die Wirtschaft Vorbild nehmen. sich die anderen politischen unterstützt die Gemeinden Ebenen zum Vorbild nehmen.“ dabei mit ihren Produkten und Helmut Mödlhammer über die Gemeinden Mödlhammer ließ auch mit Dienstleistungen.“ Als Neuerung guten Nachrichten aufhorchen. präsentierte Zimper die „Open „Die Einnahmensituation der Space“-Präsentationen – kurze und Österreicher hatte sich für Gemeinden hat sich verbessert, Vorträge zu aktuellen Themen, den Beitritt ausgesprochen. und die Gemeinden investieren die zu einem offenen und Steindl: „Im Burgenland haben auch wieder mehr Geld.“ unkomplizierten Gedankenaus- 75 Prozent mit ,Ja’ gestimmt. Das freute auch Franz Haugen- tausch zwischen Gemeindever- Damit lagen wir deutlich über steiner in seiner Funktion als tretern und Experten aus der den Bundesdurchschnitt.“ Die Chef des Fachverbandes der Wirtschaft führen sollen. Geschichte habe gezeigt, dass leitendende Gemeindebediens- Der burgenländische Landes- die Bevölkerung mit diesem teten. „Für uns Amtsleiter ist hauptmann-Stellvertreter Franz klaren Votum richtig gelegen es wichtig zu sehen, was für Steindl – selbst früherer Bür- ist, denn das Burgenland habe Produkte und Dienstleistungen germeister – erinnerte daran, seither enorm vom Beitritt profi- die Wirtschaft den Gemeinden dass der 12. Juni ein besonderes tiert. Profitiert hat das östlichste zur Verfügung stellt. Denn für Datum ist. Denn vor 20 Jahren Bundesland auch vom Fall des uns ist es wichtig zu wissen, hat die Volksabstimmung über Eisernen Vorhangs. Die Ge- was es auf dem Markt gibt, den EU-Beitritt stattgefunden, meinden seien aber hier schon um die Arbeit der Gemeinden und eine überwältigendes Vorreiter gewesen, denn bereits kostengünstig und effizient zu Mehrheit der Österreicherinnen lange vor der Ostöffnung habe organisieren.“ PICTURES OF AN EXHIBITION KOMMUNAL 07-08 | 2014 29

Lebenswerte Gemeinden gestalten FLGÖ-Obmann Franz Haugensteiner (von der Säule halb verdeckt), Kommunal-Ver- lags-Chef Michael Zimper, Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer, LH-Stv. Franz Angesichts der Angebote der Kommunal- Steindl und die Präsidenten der beiden burgenländischen Verbände, Leo Radakovits und messe strahlte nicht nur die Sonne, sondern Erich Trummer eröffneten die Kommunalmesse 2014. auch das kommunale Praktiker-Herz! Fahr- zeuge und Geräte konnten bei Husqvarna Am Stand von praxisnah getestet werden. E-Werk Wels war wie gewohnt viel Rummel. Der beeindruckende Stand der Ener- gieversorger und Komplett-Anbieter rund um Strom, Gas und Wasser musste mehrfach als Hintergrund für Reportagen im burgenländischen Fernsehen „her- halten“. Weder ein Rettungs- noch ein Sonnenschirm wurde gebraucht, aber Außenminister Sebas- tian Kurz und HBP Heinz Fischer posierten be- reitwillig unter dem „Zukunft-Europa-Schirm“.

Die Kommunalkredit ist seit Jahren ein verläss- licher Partner von Öster- reichs Gemeinden. Für die zahlreich erschienene Prominenz bis hoin zu Bun- despräsident Heinz Fischer Grund genug für einen Besuch bei den „Gemein- den-Finanzierern“. 30 KOMMUNAL 07-08 | 2014 PICTURES OF AN EXHIBITION

Bürgermeister Georg Rosner Thomas Daubek und und LH-Stv. Hannes Poandl präsen- Franz Steindl po- tieren Franz Steindl ihre sieren mit Hans eindrucksvolle Photo- Baumgartner voltaik-smartflower. von ARA. Trotz noch laufender WM sind die österreichischen Entsorger be- reits Euopa-, wenn nicht Welt- meister!

Der Stand der BIG ist traditi- onell ein gut besuchter. Dem „präsidialen“ Nicht nur Oberwarts Bürgermeister Georg Rosner, Rundgang LHStv. Franz Steindl und Kommunal-Verlags-Ge- schloss sich schäftsführer Michael Zimper versammelten sich Landwirtschafts- bei Philips. Im Laufe der beiden Messetage wurden a. D. Niki die Licht-Experten von den Bürgermeistern regel- Berlakovich an. recht gestürmt.

ÖSTERREICHS BREITBAND-INFRASTRUKTUR

Breitband-Ausbau ist kein Allheilmittel Do. 12. Juni 10.00 Uhr Der Breitband-Ausbau ist für Österreichs Gemeinden eine offene Wunde. Eine Milliarde Euro aus den Erlösen der Telekom A1 gab einen infor- Mobilfunkfrequenzen wurde mativen und realistischen für den Ausbau in Aussicht ge- Ausblick über die Zukunft von stellt. Daraus ist bekanntlich Österreichs Breitband-Infra- nichts geworden. „Dies ist ei- struktur. ner Industrienation nicht wür- dig“, folgerte Manfred Moor- Moormann. Denn die moderne der Breitband-Ausbau für das sich direkt mit Glasfaser mann von A1 in seinem Open Wissensgesellschaft benötige Unternehmen wirtschaftlich anzubinden. Die Leitungen zu Space-Vortrag über Österreichs die Lebensader Breitband. rechnen. Tut es das nicht, den Hauptverteilern sind mit Breitband-Infrastruktur. Mo- Laut Moormann sei Breitband können Förderungen bei Bund, Glasfaser versorgt und von mentan werden jedes Jahr 500 aber schon allein deswegen EU und Gemeinden beantragt dort versorgen Kupferleitun- Millionen Euro in den Breit- kein Allheilmittel für werden. Gibt es keine gen die Haushalte. Ziel müsse band-Ausbau investiert, doch alle Probleme, weil positive wirtschaftliche es daher sein, Glasfaser näher nur zehn Prozent werden dabei es nicht alle Kommu- Beurteilung und auch an den Kunden zu bringen und von offizieller Seite gefördert. nen haben können. keine Förderung, dann damit die Kupferleitungen Geht es in diesem Tempo wei- Die Fördermittel gibt es auch keinen schrittweise zu reduzieren. So- ter, dauert es noch 16,5 Jahre für einen flächen- Ausbau. Moormann mit steht den Haushalten eine bis Österreich flächendeckend deckenden Ausbau betonte jedoch auch, größere Bandbreite zur Ver- mit Breitband versorgt ist. reichen nicht. Laut dass es wirtschaftlich fügung, ohne dass das Haus „Nicht alle Gebiete können den Ausbaukriterien Manfred Moor- nicht sinnvoll sei, umgebaut oder der Garten aber so lange warten“, so von A1 muss sich mann, A1 jeden Haushalt für umgegraben werden muss. PICTURES OF AN EXHIBITION KOMMUNAL 07-08 | 2014 31

AM-Laser und Baugeräte ist Spezialist auf dem Gebiet der Abfall-, Energiewirt- schaft und im Katastrophen- schutz. Dementsprechend viel Nachfrage herrschte zwei Tage lang.

Der oberösterreichi- sche Kunststoffex- perte Bauernfeind zeigte Top-Produkte der Wasser- und Kanaltechnik. Genau das Richtige für Straßen-, Schmutz- Einen Besuch bei der Post ließen und Mischwasser- sich Bundespräsident Heinz Fischer und seine Begleiter kanäle. aus dem Gemeindebund nicht entgehen.

Magnet für Bür- germeisterinnen und Bürgermeister war der Auftritt des Mit Schweizer Verkehrstechnik-Ex- Qualität punk- perten Neuhauser. teten Brüco Das konnten sich Swiss, die den die beiden Präsi- Besuchern aus denten Fischer und Österreichs Ge- Mödlhammer nicht meinden Abfall- entgehen lassen. behälter und LED-Beleuch- tung anboten.

Die Innovations- technologiefirma Ahammer sorg- te mit ihren Beleuchtungs- lösungen für eine stim- mungsvolle Atmosphäre.

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner freute sich besonders über die Verwaltungslösungen der PSC Public Software & Consulting-Experten.

Bei der Hypo NOE gab es nicht nur Erfri- schungen, die nö. Experten für Public Finance wurden von den Besuchern be- sonders inten- siv befragt.

Die neue Gemeindesoftware k5, die die Vorzüge der Doppik mit den Annehmlichkeiten der Kameralistik verbindet, sorg- te für besondere Neugier bei den Besuchern. 32 KOMMUNAL 07-08 | 2014 PICTURES OF AN EXHIBITION

Kreislaufschonendes konn- ten sich die Besucher bei der Apothekerkammer „verschrei- ben“ lassen. Innenministerin Mikl-Leitner freute sich be- sonders über die „Stärkung“, überreichs vom Präsidenten des Ein vor allem am Vormittag heiß umkämpfter Schattenplatz war der bgld. Apothekerkammer, Hans Stand von Stangl Reinigungstechnik, dem Spezialisten für kommu- Tesar. nale Fahrzeuge und Straßendienst.

Regelrecht gestürmt wurde der Raum-Spe- zialist Containex mit seinen Angboten für mobile Schulen.

Einstimmung auf die besten Sportanlan- gen wie bei der Fuß- ball-WM in Brasilien bot der Messestand der Strabag für die Besucher.

EINBLICKE IN DEN SPIELERSCHUTZ

Jugend- und Spielerschutz an erster Stelle

Zahlreiche Änderungen besonderes Anliegen ist gibt es seit dem Jahr 2010 der Spielerschutz, nicht im Glücksspiel. Mag. zuletzt, weil es durch Georg Witting von No- die neue gesetzliche Comm-unity vomatic gab seinen Zu- Situation hohe Anforde- hat GeOrg, den hörern im Rahmen eines rungen gibt. Ziel ist es Gemeindeorga- Open Space-Vortrags Ein- laut Witting, dass Spieler nisator, zahlrei- blicke aus der Branche. verantwortungsvoll mit chen Entschei- Besonders betonte er die Mag. Georg Wit- ihrem Spiel umgehen. Ge- dungsträgern Rolle des Jugendschutzes ting, Novomatic fährdete Spieler können vorgestellt – ein und des Spielerschutzes gesperrt werden, aber Magnet für die durch spezielle Zutritts- Spieler haben auch die Besucher. systeme. So müssen Spieler Möglichkeit, sich freiwillig selbst einen Lichtbildausweis vorweisen zu sperren oder ihren Zugang auf Links: E-Hawle und bekommen eine eigene wenige Male pro Woche zu be- Amaturenwerke Spielerkarte. Somit gibt es kaum schränken. Jeder registrierte Au- beeindruck- noch Jugendliche, die illegal in tomat ist zudem über eine eigene ten mit einem Automatenlokalen sind. Jede Leitung mit dem Finanzministe- Top-Stand und Spielerkarte ist zusätzlich mit ei- rium verbunden. Die Finanzpolizei den bekannten nem Pincode ausgestattet, um sie kann nun schneller das illegale 1a-Produkten. vor Missbrauch zu schützen. Ein Glücksspiel unterbinden. FLGÖ FACHTAGUNG KOMMUNAL 07-08 | 2014 33

Peter Filzmaier bei der FLGÖ- Fachtagung

Eröffnung der FLGÖ-Fachtagung Verwaltungsreformen müssen kommuniziert werden

„Politik und Verwaltung können nur gemeinsam die Rahmenbedingungen man versuchen, selbst Bilder der Verwaltungsreform in den Köp- schaffen, die für das Gedeihen der Gemeinden nötig sind.“ Das war das fen zu verankern. Bei jeder Verwaltungsreform Credo von Landesobmann Peter Pohl bei der Eröffnung der Fachtagung des müsse man kommunizieren, was sie für den einzelnen Bürger und Fachverbandes der leitenden Gemeindebediensteten. 150 Amtsleiterinnen die einzelne Bürgerin bringe. Die Anforderungen an den öf- und Amtsleiter sowie zahlreiche weitere Gemeindevertreterinnen und fentlichen Dienst (genauso wie an die Politik) seien hoch. Gemeindevertreter waren zu der Veranstaltung gekommen. Beamte sollten folgende Kompe- tenzen haben: FLGÖ-Obmann Franz Hau- • Fachkompetenz gensteiner stellte fest, dass „Sie müssen versuchen, Bilder von der Ver- • Organisationskompetenz Verwaltungsreformen zwar waltungsreform in den Köpfen zu verankern.“ • Kommunikations- allseits gewünscht werden, aber kompetenz sowie in der Praxis meist nicht so pas- Politologe Peter Filzmaier • Unabhängigkeit, Bürger- sieren, wie man es sich erhofft. nähe, Glaubwürdigkeit Warum das so ist, versuchte und Entscheidungsstärke der Politikwissenschaftler Peter denken in Bildern. Ein Bild Abschließend präsentierte Filz- Filzmaier in seinem Hauptre- von der Verwaltungsreform zu maier seine Ideen für Reform- ferat zu ergründen. Einer der zeichnen, ist aber schwierig“, so hintergründe. Wünschenswert Hauptgründe sei, dass zwar Filzmaier. Am ehesten würden wären eine bessere Politik und kaum jemand öffentlich gegen die Menschen dabei an klas- bessere Medien sowie klarere Reformen aufzutreten wage, sische Funktionärstypen der Transparenzkriterien. „Verän- aber man den Reformbedarf 70er-Jahre denken, oder gleich derungsprozesse müssen kom- immer bei den jeweils anderen an Beamte mit Ärmelschonern. muniziert werden, wenn sie von Ebenen sehe. Wenn man vermeiden will, dass der Bevölkerung angenommen Ein weiteres Problem liege in die Bürgerinnen und Bürger sol- werden sollen“, so der Polito- der Kommunikation. „Menschen che Bilder im Kopf haben, müsse loge. 34 KOMMUNAL 07-08 | 2014 PICTURES OF AN EXHIBITION

Über Gebäude- und Facility-Management wurde im Open Das Team von Austrian Water informierte über seine Produkte der Wasser- Space-Bereich debattiert. Beim FM-Experten Wisag infor- und Kanaltechnik. mierten sich die Gemeindevertreter dann besonders.

Das Rote Kreuz zeigte in einer viel beachteten Show mit anderen Blaulichtorganisationen seine Kapazitäten – hier überzeugt sich Oberwarts Bürgermeister Georg Rosner. Gott sei Dank wurden die Fähigkeiten trotz bruta- ler Temperaturen (am Donnerstag hatte es in den Hallen kurzfristig 42 Grad) nicht gebraucht.

Einer der Fixpunkte für jeden Messerundgang war der imposante Stand der Erste Bank und Wiener Städtischen. Vor allem Informationen über kommunale Finanzierung lockten die Messebesucher – und für einige gab es dann Die Forster Verkehrs- auch noch ein Erinnerungsfoto mit Bundespräsident Heinz und Werbetechnik Fischer (Foto oben rechts). präsentierte auf der Messe nicht nur ihre Innovationen in den Bereichen Verkehrs- zeichen und -technik. Lärmschutz und Ob- jektbeschilderungen waren ebenfalls die Renner in Oberwart.

Mit ihren Erfah- rungen in Punkto Umwelttechnik Bei seinem traditionellen Messerundgang ließ es brillierte die sich Bundespräsident Heinz Fischer nicht nehmen, Firma Waizinger. dem Stand der BAWAG einen Besuch abzustatten. Vor allem die Glas- Gemeinsam mit Gemeindebund-Präsident Helmut sammelcontainer Mödlhammer nahm er auch bereitwillig für ein wurden viel nach- Foto Aufstellung. gefragt. PICTURES OF AN EXHIBITION KOMMUNAL 07-08 | 2014 35

Österreichs wirtschaftlichste Straßenbeleuchtung verprach LEDition – ein Angebot, das Gemeindebund-Prädsident Helmut Mödlhammer persönlich in Augenschein nahm.

PHILIPS IN-TOUCH LICHTMANAGEMENT

Die Zukunft der Beleuchtung in Österreichs Kommunen

Einer der Workshops munen wären LED Lampen befasste sich mit der Ent- eine Bereicherung, denn wicklung und der Zukunft die Gemeinden könnten Eine Stunt-Show vom Feinsten bot der Outdoor-Sport- der Beleuchtung in den ihre Bürger besser schüt- Spezialist Alpreif seinen Besuchern. Kommunen. Gerd Wie- zen und eine effizientere semann, Senior Market Beleuchtung vor allem auf Segment Manager Out- Schutzwegen oder bei Ver- door bei Philips Lighting, anstaltungen garantieren. durfte sich bei seiner In einem Spezialsystem Präsentation über zahl- Gerd Wiese- namens Light Point könn- reiche Besucher freuen. mann, Philips ten bereits bestehende Er unternahm mit den beziehungsweise neu Interessierten eine fiktive Zeitreise gekaufte Straßenlaternen regist- ins Jahr 2034, um über die zukünf- riert werden. Auf einem digitalen tigen Vorteile und Anwendungs- Stadtplan erschienen dann alle La- möglichkeiten von LED-Lampen ternen. Sie wären über eine SIM- zu sprechen. Beispielsweise Karte mit einer Cloud verbunden könne man ganze Flughäfen oder und könnten somit verschiedenste Verkehrsleitsysteme damit be- Informationen weitertransportie- treiben, Wlan-Knotenpunkte oder ren. Diese kleine Zeitreise bewies, multifunktionale Beleuchtungsan- dass die Zeit auch in den kleinen Gemeinsam mit Gemeindebund-Chef Mödlhammer besuch- lagen errichten, und auch in der Regionen nicht stehen bleiben soll ten FLGÖ-Obmann Franz Haugensteiner (links) und GVV- Arbeitswelt würde die Vernetzung und wird, denn moderne Technik Chef Erich Trummer (2.v.l.) den Stand der IT-Dienstleister um einiges einfacher werden. muss nicht immer kompliziert und GISquadrat. Die konnten unter anderem mit Datenerfas- LED-Lampen und OLED seien die teuer sein, sondern kann auch sungs- und -aufbereitungslösungen sowie einem leistungs- Zukunft und bald als Massenware viele positive Aspekte mit sich fähigen Geodatensystem zahlreiche Besucher zu einem zu bezeichnen. Besonders für Kom- bringen. Besuch animieren. 36 KOMMUNAL 07-08 | 2014 PICTURES OF AN EXHIBITION

Die Oberflächen- behandlung von Straßen ist das The- ma der Bitubau-Ex- perten. Zahlreiche Besucher infor- mierten sich hier über den Stand der Technik.

Keine Messe ohne Uni Credit-Bank Austria: Die Public Financiers“ rund um Abteilungsleiter Wolfgang Figl (Mitte) informierten nicht nur viele Besucher, sondern freuten sich auch über den Besuch von LHStv. Franz Steindl (4.v.l.) und Kommunalverlags-Geschäftsführer Michael Zimper (2.v.l.)

DER GEMEINDE-CHECK Breitband: „Gemeinden sind zentrale Akteure“

Breitband ist die wissen wie nie- zentrale Infra- mand sonst über struktur des 21. ihren Ort Bescheid Die Brückenbauer von Duscheck & Duscheck freuten sich über den Be- Jahrhunderts. und können such von Bundespräsident Heinz Fischer und Gemeindebund-Chef Helmut Netzbetreiber Entwicklungen Mödlhammer genauso wie über die zahlreichen Besuche der Gemeinde- bauen diese abschätzen“, so mandatare aus ganz Österreich. Infrastruktur Ruhle. Aufgrund aber nur sehr von zahlreichen zögerlich aus. Gesprächen mit Im ländlichen Dr. Ernst-Olav Gemeinden ent- Bereich ist die Ruhle, SBR-net wickelte er den Wirtschaftlich- Consulting AG Gemeinde-Check, keit nicht immer der Gemeinden gegeben und helfen soll Poten- hat für Betreiber tiale für Breitband daher wenig Priorität. Ge- zu analysieren und zu Stadtmöblierung, meinden sollten jedoch kalkulieren. Acht Punkte, Abfallbehälter, selbst aktiv werden und nämlich der Bedarf, die Schaukästen, Pla- Projekte alleine oder in Infrastruktur, die Tech- katwände sind nur Kooperation anstoßen, nologie, der Netzausbau, einige der Ange- findet Dr. Ernst-Olav die Kosten und Kosten- bote, die Innova- Ruhle von SBR-net senkungspotentiale, die metall Stahl- und Consulting AG bei seinem Finanzierung, Koopera- Metallbau GmbH Vortrag. „Gemeinden tionsmöglichkeiten und auf der Messe an- haben eine langfristige zuletzt die rechtliche geboten haben. Perspektive und sie Lage sind relevant. PICTURES OF AN EXHIBITION KOMMUNAL 07-08 | 2014 37

Naturgemäß „volles Haus“ hatte die A1 Telekom an ihrem Stand zu verzeichnen. Am Donnerstag besuchte auch Burgenlands Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl die Telekommunikations-Unternehmer. Vialit, der Spezialist für Bitumenstraßenbau und Oberflächenbehandlung, konnte mit seinen Ange- boten zahlreiche Besucher anlocken. Ein oft ge- nutzter Treff- punkt von Besuchern und Promi- nenz war der Merce- des-Stand auf dem Frei- gelände der Messe.

KOMMUNALES FACILITY-MANGEMENT Betrieb und Kosten von Im Nachhinein bekam der Stand des Außenministeriums – genauer die An- gebote des Österreichischen Integrationsfonds – besondere Bedeutung. Der Gebäuden optimieren Besuch des türkischen Minsterpräsidenten Ende Juni in Wien betonte die schwierige und ungemein wichtige Arbeit der Integration. Die Gemeinden Kommunales „Gemeinden leisten hier ganz besonders wertvolle Arbeit, denn, so Außenminister Sebas- Facility Manage- haben oft große tian Kurz ganz richtig: „Integratioon findet in den Gemeinden statt.“ ment hat die Flächen angemie- Aufgabe, den tet, obwohl sie „Alles hört auf mein Kommando: !, 2, 3, los ...“ Sichtlich Spaß hatte Bundes - Betrieb und die über leerstehende präsident Heinz Fischer, als er am Stand von Kommunalbedarf den Eisstock Kosten eines Gebäude verfügen. schwingen durfte – und das bei tropischen Temperaturen von jenseits der 35 Gebäudes zu Hier hilft Facility Grad. Die Gemeindebund-Spitzen schwangen übrigens perfekt mit ... optimieren und Ing. Reinhard Management sich Gebäudewerte Poglitsch, IFMA einen Überblick zu sichern. Die zu verschaffen“, beiden Netz- erläuterte Peter werke Facility Kovacs von FMA Management nur einen von Austria (FMA) vielen Aspekten. und Internatio- Reinhard Poglitsch nal Facility Ma- von der IFMA nagement Asso- Ing. Peter stellte globale ciation (IFMA) Kovacs, FMA Megatrends und Austria haben deren Auswirkun- es sich zur Auf- gen auf das Facility gabe gemacht, Gemein- Management vor. So den auf die Vorteile von gebe es beispielsweise Facility Management derzeit einen Trend zu aufmerksam zu machen. „grünen“ Gebäuden. 38 KOMMUNAL 07-08 | 2014 PICTURES OF AN EXHIBITION

FÖRDERWORKSHOP «NEUE HERAUSFORDERUNGEN – NEUE FÖRDERUNGEN» Klimafreundliches Gesamtpaket

Die ÖVGW, die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Was- serfach, konnte nicht nur viele Besucher begrüßen. Infos über die Güteanforderungen im Siedlungswasserbau waren heiß begehrt.

Regen Andrang gab es auch bei Glynwed. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Verbindungs- DI Marion Hiptmair, Dr. Roland Hierzinger, Ing. Armin Themessl, Angeli- technik von PE-Rohren mit klassischen Werkstoffen. ka Müller und DI Wolfgang Löffler führten durch den Workshop.

Im Rahmen der Kommunal- Elektromobilität vor und strich messe hatten die Entschei- besonders die Fördermöglichkeit dungsträger aus Österreichs einer Mustersanierung heraus. Gemeinden exklusiv die Wenn eine Gemeinde oder ein Möglichkeit, einen Einblick von Verein umfassende Sanierungs- fünf Experten über Fördermög- projekte durchführen, haben lichkeiten für klimafreundliche sie bis 24. Oktober Zeit, um eine Maßnahmen zu erhalten. Förderung anzusuchen. DI Wolfgang Löffler von KPC Dass nicht nur durch Sanierun- stellte in den Bereichen Verkehr gen, sondern auch durch die & Mobilität, effiziente Ener- Betriebsoptimierung bestehen- gienutzung und erneuerbare der Anlagen teils beträchtliche Energie Programme vor. Das Einspareffekte erzielt werden Programm klima:aktiv mobil können, betonte Ing. Armin The- erzielt CO2-Einsparungen messl, AEE Arbeitsgemeinschaft von 25.000 Tonnen pro Jahr. ERNEUERBARE ENERGIE Kärnten. Gefördert werden Fahrzeuge Am Beispiel eines Energie-Con- mit alternativem Antrieb und tracting-Modells mit der Volks- Mobilitätsmanagement. Seit schule Rosegg zeigte Themessl, März können auch Maßnahmen dass die Gemeinde, ohne einen für klimafreundliche Mobilität Euro zu investieren, seit 2006 von Klima- und Energiemodell- 62.000 Euro an Betriebskosten regionen gefördert werden. einsparen konnte. Die Ölheizung DI Marion Hiptmair von wurden durch eine Kombination klima:aktiv mobil zeigte an aus Pellets und Solarenergie zahlreichen Praxisbeispielen ersetzt. Zusätzlich wurde die Einer der absoluten „Renner“ der Messe war die Firma aus den Gemeinden, wie über Kesselanlage optimiert und eine LED & Co. Die Objektbeleuchtungsideen kombiniert mit Maßnahmen wie Elektro-Carsha- Energiebuchhaltung eingeführt. LED-Technik beeindruckten zahlöreiche Besucher. ring oder Radverkehrsförderung Durch viele kleine Maßnahmen klimafreundliche Effekte erzielt ließ sich die Effizienz der beste- Wieder Kind sein konnten die Besucher für kurze Zeit werden können. Durch die 500 henden Anlagen somit voll und bei HWK Spielplatzservice. Hier gab es neue Ideen im klima:aktiv mobil-Projektpart- ganz ausschöpfen. Gemeinden, Schulen- und Sportstättenbau hautnah zu erleben. ner in ganz Österreich werden die besonders engagiert sind, jährlich 100.000 Tonnen CO2 klimafreundlicher zu werden, gespart. 112 Klima- und Energie- können dem e5-Programm bei- modellregionen verfolgen das treten. So werden sie von pro- Ziel der Energieautarkie oder fessionellen Coaches unterstützt den Ausstieg aus fossilen Ener- und von Auditoren evaluiert. gieträgern. Angelika Müller vom Laut Dr. Roland Hierzinger Klima- und Energiefonds stellte von der Österreichischen Ener- Fördermöglichkeiten für Photo- gieagentur sind bereits 152 voltaikanlagen, Holzheizungen, Gemeinden und Städte Teil der thermische Solaranlagen und e5-Familie. PICTURES OF AN EXHIBITION KOMMUNAL 07-08 | 2014 39

Die Experten von ITEC präsentier- ten alles von mo- biler Tontechnik über Verstärker und Mikrophone bis hin zur mo- dernster Anzeige- technik.

Gerade am Außen- gelände bot die Kommunalmesse den Besuchern ein abwechslungsrei- ches Programm. Beispielsweise zeigten Calma-Tec Lärmschutzsysteme ihre Innovationen im Verkehrswegbau. Die kleine Stärkung für Bundespräsident Heinz Fischer und seine Begleitung beim Stand vom Ecolights war hoch willkommen. Ein Stück Brot und einen Schluck Bier, ein paar Infos von den Beleuchtungsexperten – und weiter ging’s mit dem Rundgang.

Die Hackgut- und Pelletsanlagen von Herz waren nicht nur für die zahlreichen Besucher ein Magnet. Neugierig inspizierten auch Aussteller wie hier GemDat-NÖ-Chef Franz Mandl (rechts) die Angebote der Pinkafelder.

Der Südtiroler Licht-Experte Pro Light wartete nicht nur mit Top-Pro- dukten auf, auch die kulinarischen Genüsse waren nicht zu verach- ten, wie sich die Gemeindebund-Spitzen und Bundespräsident Heinz Vor allem mit den Bereichen Verkehrswegebau, Brücken- Fischer überzeugten. und Sportstättenbau konnte Österreichs führendes Bau- unternehmen punkten. Am Stand der STRABAG trafen sich dementsprechend viele Besucher. 40 KOMMUNAL 07-08 | 2014 PICTURES OF AN EXHIBITION

Österreichs führende Anbieter für Verkehrs- und Werbetechnik sowie Objektbeschriften, die Bayer Schilder GmbH, stieß mit ihren Lösungen auf reges Interesse. Vor allem die Braille- und andere taktile Beschrif- tungsideen wurden oft nachgefragt.

Bundespräsident Heinz Fischer besucht den Stand von Swarco. Deren Lösungen für Verkehrssignalisierungen Im Lichte des Debatten rund um die Bundeshaushaltsreform wurde der Stand und -management werden für Gemeinden in Zukunft der Buchhaltungsagentur des Bundes oft besucht. Auch Gemeindebund-Chef wohl immer wichtiger werden. Mödlhammer und Bundespräsident Fischer – hier begleitet von Alfred Riedl, Gemeindebund-Vizepräsident und Chef des GVV NÖ der VP – hörten sich die Angebote an.

Die Raiffeisen Lea- sing GmbH hatte nicht nur einen der auffälligsten Stände dieser Messe. Die Kommunal-Lösun- gen im Fuhrparkma- nagement und bei der Verkehrsinfra- struktur, die Consul- ting-Lösungen in den Bereichen Ener- gie, Beleuchtung, Baumanagement, um nur einige zu nennen, sorgten für einen ständigen Zustrom von Besu- chern und Promi- nenten. LÄNDLICHER RAUM KOMMUNAL 07-08 | 2014 41

Österreichs Gratwanderung: Land ohne Grenzen, Gemeinden ohne Grenzen? Grenzüberschreitung ja, aber Stopp der Zersiedelung

Österreichs Gemeinden agieren in doppelter Hinsicht grenzenlos. Zum einen haben – wie das Motto des Gemeindetages sagt – die Gemeinden mehr als alle anderen dazu beige- tragen, dass Europas Teilung aufgehoben wurde.

Hans Braun Seit den späten 50er-Jahren ausdehnt. Wie anders wäre zu „Es war der 27. Juli 1989 und haben die Gemeinden – lange interpretieren, dass es einen ei- die ganze Welt blickte auf das vor allen anderen – mit den genen „Bodenschutzpreis“ gibt, Burgenland. Genauer gesagt auf Gemeindepartnerschaften den der am Gemeindetag verliehen einen Grenzstreifen zwischen Schritt über die Grenzen getan. wird. Das Grundübel ist hier Siegendorf und Klingenbach, sicher im System des Finanzaus- wo zwei Außenminister ein Der symbolische Akt des „Zaundurchschneidens“ gleichs zu suchen, der die Mittel Stück Draht durchschnitten, nach der Kopfzahl der Bür- das die Menschen jahrzehn- markierte eine historische Wende. Wenige gerinnen und Bürger verteilt. telang voneinander getrennt Monate später waren Eiserner Vorhang und Natürlich wird jeder Ortschef hatte. Der symbolische Akt versuchen, mit Bauland und an- markiert eine historische Kalter Krieg endgültig Geschichte. deren Vergünstigungen so viele Wende. Wenige Monate später Menschen wir möglich bei sich waren Eiserner Vorhang und Kal- Sie haben „die Grenzen“ im im Ort anzusiedeln. ter Krieg endgültig Geschichte. wahrsten Sinn des Wortes „ge- Dass bereits gegengesteuert Und für das Burgenland brach öffnet“. Der Gemeindetag 2014 wird, zeigt KOMMUNAL mit den eine neue Zeit an. Mit einem steht unter diesem Motto – und Schwerpunkt auf den nächsten Schlag rückte es von einer toten wir von KOMMUNAL versuchen, Seiten dieser Ausgabe. In Exper- Grenze in die Mitte Europas – dem mit dieser Ausgabe gerecht ten-Tagungen wird festgestellt, mit vielen Herausforderungen zu werden. dass die Zersiedelung mehr und noch mehr Chancen. Als als nur Kosten verursacht, und Ziel-1-Gebiet profitierte es Gemeinden ohne Musterbeispiele wie das der Ge- besonders vom EU-Beitritt und Grenzen? meinde Ottensheim zeigen auf, die spätere Osterweiterung er- dass Ortszentren nicht veröden öffnete neue Möglichkeiten für Aber andererseits passiert mit müssen. Zwar meinen hochran- grenzüberschreitende Zusam- der „Grenzüberschreitung“ gige Vertreter der Wirtschaft menarbeit in der Wirtschaft, der heute oft zuviel des Guten. Die immer noch, dass beim Kampf Kultur und vielem mehr. Jeden Baulandwidmungen sprengen gegen die Verödung der Orts- Tag wächst zusammen was zu- alle Grenzen – und es wird zentren „der Ball bei der Politik“ sammengehört und das Burgen- völlig übersehen, dass die Orts- liege, aber andererseits wird land ist mittendrin.“ Soweit die zentren veröden. Dass sich das auch festgestellt, dass „Initiati- offizielle Lesart des Mottos – und Siedlungsgebiet einer Gemeinde ven zu attraktiveren Ortszentren selten hatte es mehr Bedeutung. ständig über alle Grenzen vom Handel kommen müssen“. 42 KOMMUNAL 07-08 | 2014 LÄNDLICHER RAUM

Raumplanung und Nachhaltigkeit im ländlichen Raum Österreichs langer Weg zur goldenen Mitte

Die Entwicklung des ländlichen Raums steht vor großen Herausforde- rungen. Für Probleme wie Abwanderung, Zersiedelung und Leerstand müssen rasch Lösungen her. Raumordnung und Raumplanung spielen laut Experten in der Entwicklung des ländlichen Raumes eine entscheidende Rolle.

Katharina Lehner duktion des Pendlerverkehrs sind nur einige der brennenden Eine Podiumsdiskussion der Fragen. Bundeskammer für Architekten und Ingenieurkonsulenten – Zersiedelung verursacht kurz BAIK – nahm sich Fragen Kosten und Problemen an und de- battierte Anfang Mai über das Maßnahmen für mehr Energie- Thema „Nachhaltigkeit ohne effizienz der Gebäude sind zwar Raumplanung?“. Ulrike Böker, sinnvoll, jedoch wenig nach- Bürgermeisterin von Ottens- haltig, wenn die Raumplanung heim, Michael Paula, Leiter vernachlässigt wird. Schließlich Paradoxien“, so Maxian. Für ihn der Abteilung für Energie- und führen die Zersiedelung und ex- spielt die Raumordnung eine Umwelttechnologien im Bundes- trem dünne Siedlungsstrukturen zentrale Rolle für die nachhal- ministerium für Verkehr, Inno- zu einem hohen Flächenver- tige Entwicklung. Sie ist es, die brauch, mehr Mobilitätskosten private und öffentliche Interes- und CO2-Ausstoß. Eine dünne sen auf einen Nenner bringen Die Raumplanung muss private und Siedlungsstruktur geht einher muss. „Eine funktionierende mit einer dünnen Infrastruktur Raumplanung muss Strukturen öffentliche Interessen auf einen Nenner und kaum attraktiven öffent- entwickeln, die dem öffentlichen bringen, um nachhaltige Entwicklung zu lichen Verkehrsmitteln. „Wir Interesse entsprechen und für stehen vor großen Herausfor- Einzelne trotzdem akzeptabel ermöglichen. derungen, die mit Technologien sind“, folgert Maxian. Eine alleine nicht zu meistern sind. nachhaltige Siedlungsstruktur Wir alle setzen auf Energieeffizi- ist für ihn vor allem die Auf- vation und Technologie, Michael enz, die aber nichts nützt, wenn wertung des Zentrums mit all Maxian, Universitätslektor und wir die Integration weiterer den nötigen zentralen Einrich- Konsulent für Raumplanung, Teilsysteme, wie etwa Mobilität tungen, mehr Verdichtung statt Caren Ohrhallinger, Architektin und soziale Innovationen, nicht Wachstum in die Breite und eine bei nonconform architektur beachten“, ist Michael Paula, ausgewogene Siedlungsdichte, vor ort, und Karl Heinz Porsch, Abteilungsleiter des Verkehrsmi- die kompakt ist und gleichzeitig Ingenieurkonsulent für Raum- nisteriums, überzeugt. Landschaften erhält. planung und Raumordnung, Pro Einwohner in Niederöster- nahmen auf dem Podium Platz. reich, Wien und dem Burgen- Leerstände vermeiden Dabei ging es auch darum, zu land gibt es mehr Straßenfläche zeigen, dass die kommunale als Baulandfläche, weiß Michael Wie wichtig dabei die Beteili- Praxis bei der Umsetzung von Maxian. Maxian ist Universitäts- gung der Bewohner ist, betont Ansprüchen der Nachhaltigkeit lektor und beschäftigt sich Caren Ohrhallinger von non- oft vor großen Ansprüchen und seit 41 Jahren mit Fragen der conform architektur vor ort. schwierigen Herausforderungen Raumordnung, 30 davon für Räumliche Entwicklung ist für steht. Transparenz, Partizipation, die niederösterreichische Lan- sie dann nachhaltig, wenn eine langfristige Siedlungskonzepte, desregierung. „In der Raum- Beteiligungskultur gelebt wird. Energieeffizienz oder die Re- entwicklung gibt es zahlreiche „Die Menschen sind die Experten LÄNDLICHER RAUM KOMMUNAL 07-08 | 2014 43

Österreichs langer Weg zur goldenen Mitte

für ihren Ort“, ist Ohrhallinger überzeugt, daher müssen ihre Ideen wertgeschätzt werden. Am Beispiel der Gemeinde Zwischen- wasser präsentierte Ohrhallinger, wie mittels eines Beteiligungs- prozesses ein räumliches Ent- wicklungsleitbild vor Ort erarbei- tet wird. Zwischenwasser fand heraus, dass ein Drittel der ge- widmeten Bauflächen überhaupt nicht bebaut ist und dass es Gemeinde Ottensheim. Bürger- Caren Ohrhallinger, nonconform architek- folglich keinen Sinn macht, mehr meisterin Ulrike Böker ist stolz tur vor ort, Michael Paula, Bundesminis- Neuwidmungen durchzuführen. auf das revitalisierte Ortszent- terium für Verkehr, Moderatorin Angelika „Nur neu zu widmen stoppt die rum der Gemeinde und auf das Fitz, Ulrike Böker, Bürgermeisterin Ottens- Abwanderungen der Jungen neu eröffnete Gemeindeamt heim, Michael Maxian, Universitätslektor nicht“, so Ohrhallinger. In Zu- im Herzen der Gemeinde: „Die und Raumplanungskonsulent, und Karl kunft müssen folglich Anstren- Menschen müssen die Mög- Heinz Posch, Ingenieurkonsulent für Raum- gungen unternommen werden, lichkeit erhalten, Architektur planung und Raumordnung, debattierten Leerstände zu verdichten. Die und Raumplanung besser zu über Nachhaltigkeit und Raumplanung. Gemeinde einigte sich in diesem verstehen. Nicht zuletzt deshalb Sinn auf zahlreiche innovative haben wir das Ortszentrum als Ideen, beispielsweise eine „Leer- Kommunikationsraum neu ge- standsvermittlungsplattform“ staltet“, so Böker. In Ottensheim oder ein Grundstückbewertungs- ist das Ortszentrum nun wieder bogen, der einen Leitfaden für ein beliebter Treffpunkt. Wichtig die Gemeinde darstellt. war es Böker vor allem, dass kein Konsumzwang herrscht, MEHR ERFAHREN Belebte Zentren sondern dass offene Begeg- nungsmöglichkeiten für die Lesen Sie auf den Seiten 44 bis 51 eine Ein Best-Practice-Beispiel für Bürgerinnen und Bürger ge- Reportage über die Revitalisierung von Ortskernen. gelungene Entwicklung ist die schaffen werden. 44 KOMMUNAL 07-08 | 2014 GESELLSCHAFT GESELLSCHAFT GESELLSCHAFT KOMMUNAL 07-08 | 2014 45

In Silz im Inntal in Tirol hat in den letzten Jahren vor allem durch intensive Sanierungsberatung eine Aktivierung des Ortskerns stattgefunden. So wurden 2003 im Ortszentrum 81 von 230 Gebäuden als leerstehend erfasst. Rechnet man diese Verhältnisse auf Tirol hoch, gibt es ca. 16.000 leerste- hende Gebäude in ganz Tirol. Nach Schätzungen wäre damit der Wohnbedarf für ca. die nächsten 23 Jahre gedeckt.

Das Leben kehrt zurück! Wieder einmal ist das „Aussterben der Ortskerne“ in aller Munde. Projekte für leerstehende Bauten in Ortskernen im ländlichen Raum zeigen auf, dass es sehr wohl Strategien gegen das Aussterben der Zentren gibt. Aber es gibt Differenzen, wer diese Strategien forcieren soll/muss: Vertreter der Wirtschaftskammer sehen vor allem den Handel gefordert, der wiederum meint aber, dass die Politik federfüh- rend sein muss. Und alle beide übersehen, dass die Gemeinden kaum Handhabe für die Besiedlung haben. Sie können nur Rahmenbedin- gungen schaffen – und da sind sie auf gutem Weg. Eine Reportage. 46 KOMMUNAL 07-08 | 2014 GESELLSCHAFT

Roland Gruber, Helmut Reindl Rudolf Scheuvens, Professor für mehr ins Hintertreffen geraten Örtliche Raumplanung und Stadt- ist. Unter dem Motto „Rückkehr „Durch die rapide Überalterung entwicklung an der Technischen des Lebens ins Ortszentrum“ im ländlichen Raum und die Universität Wien, im Rahmen der fand in den letzten zwölf Jah- jahrzehntelange monofunktio- Österreichischen Leerstandskon- ren allerdings ein intensives nale Siedlungserweiterung an ferenz fest. Reanimierungsprogramm statt. den Ortsrändern kommt es Die wissenschaftliche, planeri- Neben zahlreichen Aktivitäten schnell zum ,Donut-Effekt‘“, wie sche und politische Auseinander- am Hauptplatz wurde der ge- Hilde Schröteler-von Brandt, setzung mit der Leerstands- samte Ortskern neu gestaltet, es Professorin an der Universität problematik betrifft komplexe wurden Gebäude abgebrochen, Siegen, erklärt. Fragen über die Produktion und neue Bauten errichtet, alte den Gebrauch der gebauten Ensembles wurden saniert und Umwelt: Welche Ursachen liegen erweitert bzw. mit neuen Nut- diesem immer häufiger auftreten- zungen gefüllt. Dies bedeutete den Phänomen zugrunde? Wie auch den Zuzug von Menschen kann Leerstand erfasst werden? ins Zentrum und das Schaffen Welche Planungsmethoden müs- von Wohnraum – in neuen und sen entwickelt werden, um einen alten Gemäuern. Im Zuge eines konstruktiven Umgang mit den umfassenden Stadterneuerungs- Potenzialen leerstehender Räume prozesses des Landes NÖ waren zu fördern? Welche Strategien BürgerInnen und Stadtge- können Gemeinden ergreifen, um meinde gemeinsam eingeladen, Leerständen vorzubeugen? während eines Zeitraums von vier Jahren Projekte zur positi- Fünfmal „Best-Practice- ven Entwicklung der Stadt zu „Das bedeutet, dass sich zu- KOMMUNAL Projekte“ aus Österreich erarbeiten und einzureichen. erst die identitätsprägenden beschäftigt sich Die Aufgabe des im Prozess Ortszentren entleeren. Wo die chon seit Jahren Der Vielfalt des Themas ent- vorgesehenen überparteilichen Einwohner fehlen, rutschen mit der Thematik sprechend stellen wir Strategien Stadterneuerungsbeirates auch die Handelsflächen mit ins der „verödenden in Gemeinden in Österreich übernahm der dafür gegründete Donut-Loch. In Deutschland, wo Ortszentren“. und Deutschland vor, die im Verein „Wir Haager!“ – Verein ganze Regionen langsam ausblu- in der Ausgabe Zuge der Österreichischen für Stadterneuerung und Stadt- ten, hilft auch ein auf Konkur- 11/2011 ha- Leerstandskonferenzen (www. marketing zur Förderung von renz setzendes Stadtmarketing ben wird den leerstandskonferenz.at) in den Wirtschaft, Fremdenverkehr, nicht mehr viel – die Erfolge „Donut-Effekt“ letzten Jahren präsentiert und Stadtbild, Kultur und Gesel- liegen hier in der Vernetzung.“ beschrieben diskutiert wurden. Die Auswahl ligkeit. Die Prozessbegleitung Aber Leerstand ist mehr als und erstmals umfasst kommunale und regi- erfolgte während des gesamten das Ortskernesterben landauf, Perspektiven onale Strategien im Umgang Zeitraums durch einen Betreuer landab. Von Verfall und Unter- für leerstehen- mit Leerstand sowie spezielle der Stadterneuerung NÖ. Ein nutzung betroffen sind genauso de Bauten im Fördermodelle zur Neubelebung besonderes Projekt ist der The- nicht mehr genützte Höfe, ländlichen Raum der Ortskerne. atersommer Haag, das auch als Speicherbauten, Ställe und aufgezeigt. erster Impuls zur Erneuerung verlassene Fabriken aufgrund des Stadtkerns gesehen werden des Strukturwandels in Land- „Die Raumplanung steht angesichts des kann. Für das Openair-Spek- wirtschaft und Industrie sowie takel am Hauptplatz, erstmals aufgelassene öffentliche Bauten tiefgreifenden strukturellen ökonomischen im Jahr 2000 veranstaltet, oder in die Jahre gekommene und gesellschaftlichen Wandels vor großen wurde eine eigens für den Ort Einfamilienhaussiedlungen und entworfene mobile Tribüne mit Gewerbegebiete der letzten Herausforderungen.“ 600 Sitzplätzen errichtet, die Jahrzehnte. mittlerweile als temporäres Rudolf Scheuvens, Professor für Örtliche Die Beschäftigung mit Schrump- Wahrzeichen der Stadt gilt und Raumplanung und Stadtentwicklung an der fungsprozessen und mit der zahlreiche internationale Preise Technischen Universität Wien Transformation des baulichen bekommen hat. Die gesamten Bestands stellt die Planung vor Bemühungen der Stadt Haag vollkommen neue Herausfor- • Am Beginn war der im Sinne einer qualitätsvollen derungen. „Die Raumplanung, Kulturimpuls Zentrumsbelebung wurden mit eine Disziplin, die sich unter Haag, eine Kleinstadt im nie- einer Auszeichnung beim Otto den Bedingungen fordistischen derösterreichischen Alpenvor- Wagner Städtebaupreis belohnt. Wachstums entwickelt hat, steht land. Die Stadt besitzt ein gut angesichts des tiefgreifenden erhaltenes historisches Zentrum • Der Planer vor Ort als strukturellen ökonomischen und mit spätmittelalterlichem und Zukunftsmotor gesellschaftlichen Wandels vor barockem Baubestand, das Gelegen am südlichen Rand des großen Herausforderungen. Dies aber als sozialer Treffpunkt und Böhmerwaldes nahe der tsche- vor allem dann, wenn die Vor- Marktplatz nach der Errichtung chischen Grenze war Haslach aussetzungen des steten Wachs- der üblichen Fachmarktzentren bis vor wenigen Jahrzehnten ein tums nicht mehr zutreffen“, stellt an den Ausfallsstraßen immer Zentrum der Leinenproduk-  GESELLSCHAFT KOMMUNAL 07-08 | 2014 47

MEINUNG

„Wir Händler lieben Gemeinden“

Wenn es um die Belebung von Ortskernen geht, sieht Stephan Mayer-Heinisch, Präsident des Han- delsverbandes, den Ball klar bei der Politik. „In den Ortskernen wurde es leider vielfach verabsäumt, Handel zuzulassen. Stattdessen wurden den Unternehmen immer wieder Prügel vor die Füße geworfen – seien es regulatorische, mietrechtliche oder In Silz im Inntal in Tirol hat in den letzten Jahren vor allem durch intensive Sanie - logistische Hemmnisse, die es Geschäf- rungsberatung eine Aktivierung des Ortskerns stattgefunden. ten unmöglich machen, sich in einer Innenstadt niederzulassen oder dort zu bleiben.“ Dabei sei der Handel durchaus inte- ressiert, in den Zentren Geschäft zu machen. „Wir Händler lieben Gemein- den! Dem Handel ist nichts lieber, als sich in funktionierenden Städten und Gemeinden niederzulassen“, sagt May- er-Heinisch. „Wenn den Unternehmen in den Innenstädten funktionierende Flächen geboten werden, werden sie sich dort auch ansiedeln.“ Wichtig seien etwa Zufahrts- möglichkeiten und vor allem ausreichend große Flächen. „Der Kunde will heute nicht nur aus einem Angebot von zwei Joghurts auswählen Die Diplomarbeit des Architekten beschäftigte sich mit dem Ortskern und der räumlichen können, sondern er Entwicklung der Gemeinde Haslach im Mühlkreis in Oberösterreich – aus Papier wurde will 20 Joghurts zur schön langsam Realität. Auswahl.“ Jede Gemeinde müsse sich überlegen, was Stephan Mayer- sie tun will, damit der Heinisch, Präsident Handel wieder in das des Handelsverbandes Ortszentrum kommt. Mayer-Heinisch kommt auf das ober- steirische Liezen zu sprechen, das vielfach als Negativbeispiel genannt wird, weil dort unzählige Großmärkte am Ortsrand konzentriert sind. „Dort hat man dem Handel keine Alternative geboten.“ Denn die Unternehmen wer- den sich immer dort niederlassen, wo es möglich ist und wo die Kunden ein- kaufen wollen. Das müsse innerhalb der Gemeinde breit diskutiert werden. Wie Rene Tritscher von der Wirt- schaftskammer (siehe Beitrag auf Seite 32) nennt auch Mayer-Heinisch das unweit von Liezen gelegene Le- oben als positives Beispiel. Das dortige Einkaufszentrum am Hauptplatz sorge Die Kleinstadt Haag im Mostviertel in Niederösterreich investierte seit dem Jahr 2000 für eine Belebung der Innenstadt, was in die Zentrumsbelebung – es begann mit Kultur und jetzt ist das Zentrum ein beliebter wiederum auch den kleineren Geschäf- Wohnraum geworden. ten zugute komme. 48 KOMMUNAL 07-08 | 2014 GESELLSCHAFT

tion. In den 50er-Jahren gab wirtschaftlichen und kulturellen nutzung des Vonwiller-Areals es im Ort noch 20 Webereien; Nutzungen, u. a. eine Musik- wurden auch zahlreiche Bauten der wichtigste Betrieb war die schule, ein Technologie- und im Altbestand im restlichen zwischen 1820 und 1865 errich- Dienstleistungszentrum, das Ortskern vorbildhaft saniert tete Vonwiller-Fabrik. Mit 400 Sozialprojekt FAB Pro.Work, ein und konnten durch An- und Beschäftigten war sie der größte Museum, ein Restaurant, eine Ausbauten an heutige Standards Textilbetrieb in der Region, vor Textil-Manufaktur und seit 2012 angepasst werden. der endgültigen Schließung das Textile Zentrum. Diese positiven Impulse sind hatte sie allerdings nur noch Die Revitalisierung – nicht nur wesentliche Motoren der Orts- 40 MitarbeiterInnen und ein der Vonwiller-Fabrik, sondern kernentwicklung, auch wenn großer Teil des Komplexes lag auch anderer historischer – schon ob der Dimension des brach. Man stand vor der Ent- Gebäude – ist vor allem dem historischen Zentrums – weiter- scheidung, die mitten im Ort Einsatz einzelner Haslacher zu hin zahlreiche Raumpotenziale gelegene Industrieruine völlig verdanken, insbesondere dem in den nächsten Jahren auf ihre aufzugeben oder die Stilllegung Architekten Josef Schütz. Schon „Aktualisierung“ warten. als Chance zu nützen. Nach der in den 1980er-Jahren haben Insolvenz wurde der Komplex sich er und zwei weitere Kol- • Qualitätsvolles Leer- von der Gemeinde aufgekauft legen in ihren Diplomarbeiten standsmanagement und es wurden Konzepte für mit dem Ortskern und mit der Die an der Donau gelegene Neunutzungen entwickelt. Ein räumlichen Entwicklung der Marktgemeinde Ottensheim großes Glück für das Gelingen Gemeinde auseinandergesetzt. im Umland von Linz hat in den der Neubespielung war, dass zur Die Flächenwidmungspolitik, letzten Jahren eine Reihe von selben Zeit ein Standort für das die Entwicklung zeitgemäßer, Initiativen gestartet, die sich Berufliche Bildungs- und Rehabi- den Strukturen des Ortskerns der Ortskernentwicklung, der litationszentrum gesucht wurde angepasster Typologien und die Vermittlung zwischen Raum- und die Wahl tatsächlich auf Erhaltung leerstehender Bauten suchenden und Hauseigentü- Haslach fiel. Heute beherbergt bleiben allerdings weiterhin ak- merInnen bzw. der Neunutzung die Fabrik eine breite Palette von tuelle Themen. Neben der Um- des baulichen Bestands widmen.

BLICK ÜBER DIE GRENZEN Ortszentrumsentwicklung: Alles ins Zentrum in Burbach

Die Gemeinde Burbach ist pulsgeber, Beratungs- und Be- Investitionen verbunden, die .in dezentralen Lagen für die eine ländlich strukturierte Ge- wusstseinsbildungsprogramm ein kommunales Förderpro- BewohnerInnen besonders meinde im Dreiländereck Nord- zu sehen. gramm natürlich nicht wesent- hohe Folgekosten für Mobilität rhein-Westfalen, Hessen und Dabei ist es ein zentrales lich verringern kann und die an, was besonders älteren Rheinland-Pfalz. Die Gemeinde Anliegen, über eine an das die Bauherren selbst tragen Menschen, die nicht mehr besteht aus neun Dörfern mit Förderprogramm gebundene müssen. Der energetische und eigenständig mobil sind, große insgesamt 15.000 Einwohner- Bauberatung den BürgerInnen finanzielle Aufwand ist aber Schwierigkeiten bereitet. Diese Innen (der Hauptort hat 4500 konkrete Hilfestellungen zu umso größer, wenn weiterhin Zusammenhänge zu vermitteln EW). Wichtiger Baustein der geben und eine ganzheitliche Neubaugebiete erschlossen und das Wohnen im Ortskern Gemeindeplanung ist die Initi- Sicht für das Thema Bauen und werden, die jeweils auch als hochwertige Alternative ative „Lebens-WERTE- Dörfer“, Wohnen im Ortskern zu erzeu- mit einer Vergrößerung der zum Neubau auf der grünen die sich mit der demografischen gen, die demografische, ener- Versorgungsinfrastruktur ver- Wiese zu zeigen, ist das zent- Entwicklung, mit Klimaschutz getische und gestalterische bunden sind, für die letztlich rale Anliegen kommunaler und Dorfgestaltung auseinan- Aspekte berücksichtigt. Mit die BürgerInnen aufkommen Förderprogramme zum Thema dersetzt. Dazu gehört nicht nur dem Bauen sind immer große müssen. Außerdem fallen „Bauen im Ortskern“. das Burbacher Förderprogramm „Bauen in den Ortskernen“, sondern auch die Rückwidmung von Bauland, Kooperationen mit der Universität Siegen zum Thema „Bauen im Bestand“ oder die Erarbeitung einer Baufibel. Das Förderprogramm „Bauen in den Ortskernen“ läuft Die Gemeinde Burbach in Nord- NRW Burbach Gemeinde © mittlerweile seit zwei Jahren rhein-Westfalen in Deutschland und bietet in verschiedenen setzt seit Jahren beispielhafte Bereichen finanzielle Anreize für Impulse in der Ortszentrumsent- bauliche Maßnahmen innerhalb wicklung. Dazu gehörte unter an- der Dörfer der Gemeinde. Das derem auch die Erarbeitung einer Programm ist vor allem als Im- Baufibel. GESELLSCHAFT KOMMUNAL 07-08 | 2014 49

Die Projekte reichen von der Ensemble und „Revitalisierung – Neue Impulse Attraktivierung des öffentlichen herausragendes für unsere Dörfer“ war, sowohl Raumes (wie etwa durch den Projekt, sowohl private als auch kommunale Be- Freitagsmarkt oder durch Platz- was die bauliche mühungen zur Revitalisierung und Straßengestaltungen im Gestaltung als des Baubestands zu stärken Shared-Space-Konzept), über auch was den und dadurch eine langfristige die Vermittlung nicht genutzter Planungspro- Belebung gewachsener und Räume bis zur professionellen zess betrifft, ist infrastrukturell erschlossener Hilfestellung im Umgang mit das Amtshaus Zentralbereiche in Dörfern und alter Bausubstanz. Seit 2010 mitten am Weilern zu gewährleisten. In versucht die Gemeinde über Marktplatz Silz wurden 2003 im Ortszent- das Projekt „Potenziale im Orts- mit dem zur rum 81 von 230 Gebäuden als zentrum“ das Thema Leerstand Straße offenen leerstehend erfasst. Rechnet zu diskutieren, Hauseigentü- Gemeindesaal. Bei dem von SUE Ottensheim in man diese Verhältnisse auf Tirol merInnen und Raumsuchende Architekten geplanten Bau, des- Oberösterreich hoch, gibt es ca. 16.000 leerste- zu beraten und Potenziale der sen Bestand bis ins Mittelalter hat in den letzten hende Gebäude in ganz Tirol. Ortszentren in der heutigen Zeit zurückreicht, handelt es sich um Jahren eine Reihe Nach Schätzungen wäre damit aufzuzeigen. In mehreren Erd- ein Gebäude, das zum Großteil von Initiativen der Wohnbedarf für ca. die geschosslokalen und anderen bereits jahrelang leer stand und gestartet, die sich nächsten 23 Jahre gedeckt. Seit Räumlichkeiten konnten sich in zuletzt nur noch temporär als der Ortskernent- der Initiierung der „Ortskernre- den vergangenen Jahren neue Jugendzentrum genutzt wurde. wicklung, der Ver- vitalisierung Silz“ konnten 22 Nutzungen als Geschäfte oder mittlung zwischen leerstehende Objekte revitali- Ateliers etablieren, für einige • Konsequente Sanierungs- Raumsuchenden siert werden. Insgesamt wurden weitere Häuser und Lokale wur- beratung im Ortskern und Eigentü- bis jetzt 53 Bauberatungen den Adaptierungs- und Umnut- Die Ortskernbelebung Silz merInnen bzw. durchgeführt, mit dem Ziel, die zungskonzepte entwickelt. Ein startete 2004 als Pilotprojekt der Neunutzung Bedürfnisse der zukünftigen Be- ebenfalls im Rahmen der Orts- der Dorferneuerung in Tirol. des baulichen Be- wohnerInnen mit den Möglich- kernentwicklung umgesetztes Ziel des Förderprogramms stands widmen. keiten der Gebäude in Einklang weiter auf Seite 32

BLICK ÜBER DIE GRENZEN 59 Gemeinden machen sich fit gegen Leerstand im Dorf

Die ländlich geprägte Mittelge- Grenzen der Region liegen. Be- der Region die Möglichkeit bie- und Leerstandsentwicklung in birgsregion Südwestfalen im be- wirkt durch die Binnenmigration tet, vielfältige Projekte im Um- Südwestfalen“ im Dezember völkerungsreichsten deutschen in urbane Agglomerationen, ha- gang mit dem demografischen 2011 oder eine Exkursion zu Bundesland Nordrhein-Westfa- ben viele südwestfälische Dörfer Wandel zu entwickeln. guten Beispielen im Umgang len (NRW) ist eine der am stärks- mit Leerständen zu kämpfen. Die Zentraler Punkt ist, neben mit Leerstand im Jahr 2012. Zu ten von demografischen Verän- Problematik wurde aber bis vor der Jugendförderung, das den wesentlichen Aussagen der derungen geprägten Regionen Kurzem nicht konstruktiv bear- Problem Leerstand, das lange Leerstandsoffensive gehört u. a. Deutschlands. Dort leben verteilt beitet. Schwierigkeiten bereiten ein Tabuthema in Politik Schrumpfung auch als Chance auf 59 Städte und Gemeinden nicht nur leerstehende Gebäude und Immobilienwirtschaft zu begreifen und als Gestal- rund eineinhalb Millionen Men- im öffentlichen und privaten darstellte, offensiv und direkt tungsmöglichkeit zu sehen. So schen. Die nächsten größeren Bereich, sondern auch der dro- anzusprechen. Auftakt war das könnten sich Dorfgemeinschaf- Städte, in die auch die meiste hende Rückbau der Infrastruk- Leerstandssymposium im Herbst ten des Themas Leerstand an- Abwanderung stattfindet, sind turausstattung. Die REGIONALE 2010, gefolgt von weiteren nehmen und in bestimmtem Fäl- Dortmund, Düsseldorf, Bochum ist ein auf fünf Jahre begrenztes Info-Veranstaltungen z. B. len die Raumpotenziale als neue und Köln, die alle außerhalb der Strukturförderprogramm, das zum Thema „Wohnungsmarkt Allmende im Dorf begreifen. Im Idealfall sollten Leerstände in die Gesamtstrategie der Orts- und Regionalentwicklung ein- bezogen und bei Bauaufgaben im Bestand die Qualität in der Verbindung zwischen Alt und Neu genützt werden.

Die REGIONALE ist ein auf fünf Jahre begrenztes Strukturför- derprogramm, das der Region Südwestfalen die Möglichkeit bietet vielfältige Projekte im Umgang mit dem demografi- schen Wandel zu entwickeln. 50 KOMMUNAL 07-08 | 2014GESELLSCHAFT

Interview: Was die Wirtsc haft zur Attraktiverung der Ortszentren beitragen kann Initiativen zu attraktiveren Stadtzentren

zu bringen. Vor allem die lokale Heute ist die etwa 11.500 Ein- In der nieder- Wertschöpfung ist dabei zu wohner zählende Kleinstadt österreichi- sollten von den Händlern kommen berücksichtigen, die bei Bauvor- vor allem bekannt für ihre schen Stadt haben im Bestand als viel höher imposante Lage am Fluss und Waidhofen wur- eingeschätzt werden kann als ihre historische Altstadt, in der de ein gezieltes bei üblichen Neubauprojekten. zahlreiche gotische Innenhöfe Leerflächen- René Tritscher, Geschäfts- sowie einzelne Reste der histo- management • Zu ebener Erd’ und rischen Stadtmauern und einige betrieben, das führer der Sparte Handel im ersten Stock der mittelalterlichen Türme mit den leeren Waidhofen an der Ybbs war ein erhalten geblieben sind. Eine we- Räumen im der Wirtschaftskammer frühes Zentrum der Eisenverar- sentliche Qualität der Arbeit in Erdgeschoss beitung, bevor Steyr und später Waidhofen der letzten 20 Jahre des Stadtzen- Österreich, und sein Stell- Linz immer mehr Bedeutung besteht in der Verbindung von trums begann erlangten. Die Stadt stand bis Denkmalpflege, Ensembleschutz und jetzt die vertreter Roman Seeliger zum Niedergang der Metallver- und Innovation zu einem über viel proble- abeitung im 16. Jhdt. in enger Jahre laufenden Gesamtprojekt. matischeren sprachen mit KOMMUNAL Verbindung mit dem steirischen Im ersten Entwicklungskonzept Obergeschosse Erzberg und der Stadt Eisenerz. wurde durch einen Wettbewerb thematisiert. über die Initiativen der ein urbanistisches Leitbild be- schrieben, das „die allgemein Wirtschaft zur Attraktivie- FACT-BOX anerkannten Gestaltqualitäten einer historischen Kleinstadt aus rung der Ortszentren. ihrer Bildhaftigkeit befreit und Die Projekte sind Zusammenfas- als lebendiges städtebauliches sungen der Österreichischen Leer- Kraftfeld in Szene setzt.“ (Chris- In vielen Gemeinden des ländli- standskonferenzen (Kuratierung tian Kühn, Die Presse am 26. 2. chen Raums ist festzustellen, dass Roland Gruber & Judith Leitner), 2001) Neben der Gestaltung der sich große Einkaufszentren an den die jährlich vom Architekturbüro Platz- und Straßenräume wurde Ortsrändern ansiedeln, während nonconform architektur vor ort versucht, auch die Verkehrsfrage die Ortskerne verwaisen … durchgeführt wird. Das Büro zu lösen und die stadtnahen Na- RENÉ TRITSCHER: Der Handel ist www.nonconform.at arbeitet turräume zu erschließen. Bereits interessiert, möglichst viel Fre- fast ausschließlich im Schnittfeld 2001 wurde Waidhofen mit dem quenz in seinen Geschäften zu von Architektur, Städtebau und Otto Wagner Städtebaupreis für haben. Daher werden die Unter- kommunaler Entwicklung im länd- den kreativen Umgang mit der nehmen immer danach trachten, lichen Raum. Eine Besonderheit historischen Bausubstanz ausge- einen optimalen Standort zu fin- ihrer Arbeitsweise ist es, bereits zeichnet. Die Landesausstellung den. Man kann nicht unbedingt in Planungsprozesse involviert zu 2007 wurde als weiterer Impuls sagen, dass sich große Ketten an sein, bevor konkrete Bauaufgaben der Innenstadtbelebung genutzt. den Ortsrändern ansiedeln und feststehen. Durch spezielle Förderanreize kleine Geschäfte in den Zentren. Zahlreiche Kommunen, die an und eine aktive Leerflächen- und der Durchführung einer „vor ort“ Ansiedlungspolitik sowie einen ROMAN SEELIGER: Es war jahrelang ideenwerkstatt Interesse zeigen, eigens installierten Innen- so, dass viele Innenstadt-Kauf- kämpfen mit Leerständen im stadtkoordinator innerhalb der leute gegen die Einkaufszentren Ortszentrum und zunehmend auch Gemeinde konnte in den letzten auf der grünen Wiese gekämpft in Neubaugebieten. Klassische Jahren eine erfolgreiche Akti- haben. Das wurde zeitweise Planungsmethoden greifen nicht vierung der Erdgeschoßzonen auch von der Politik unterstützt. mehr, weil etwa für die Aktivierung erreicht werden. An Konzepten Ich denke da etwa an die Ein- des Baubestands für neue Nutzun- für die teilweise noch leerste- kaufszentren-Verordnung, des gen viel mehr Vermittlungsarbeit henden Obergeschoßzonen im früheren Wirtschaftsministers notwendig ist, bevor es überhaupt Zentrum, die das eigentlich viel Farnleitner, die den Bau von zu konkreten Konzepten kommen schwerwiegendere Problem der neuen Einkaufszentren außer- kann. Hier ist die Art der Bürge- Erneuerung sind, wird derzeit halb der Ortskerne nur unter rInnenbeteiligung, die eine Ideen- u.a. im Rahmen eines Projekts sehr strengen Auflagen zugelas- werkstatt bietet, eine Chance, die der Niederösterreichischen sen hat. Situation nachhaltig zu verbessern. Wohnbauforschung durch das Mittlerweile weiß man, dass es www.leerstandskonferenz.at regional ansässige Planungsbüro nicht sinnvoll ist, einander zu www.vorortideenwerkstatt.at W30 gemeinsam gearbeitet.  bekriegen, sondern dass beides GESELLSCHAFT KOMMUNAL 07-08 | 2014 51

Interview: Was die Wirtsc haft zur Attraktiverung der Ortszentren beitragen kann Initiativen zu attraktiveren Stadtzentren sollten von den Händlern kommen

In Leoben wurde ein Einkaufs- Was kann eine Gemeinde tun, zentrum mitten am Hauptplatz wenn sie möchte, dass der Handel gebaut. Führt das bei den umlie- im Ortszentrum belebt wird? genden kleinen Geschäften zur TRITSCHER: Zum einem muss die Geschäftsbelebung oder werden Gemeinde – soweit es gesetzlich die vom großen Einkaufszentrum machbar ist – eine entspre- aufgefressen? chende Genehmigungspolitik für Einkaufszentren betreiben. „Der große Vorteil von Einkaufszentren Zum anderen kann die Ge- meinde mittels Förderungen fi- ist der große Mix von Angeboten. nanzielle Anreize schaffen, dass Diesen Mix muss es auch im Ort geben.“ sich Unternehmen im Zentrum ansiedeln. Auch Wettbewerbe, René Tritscher etwa für den kreativsten Nah- versorger, haben sich bewährt. René Tritscher, Geschäftsführer der Bundessparte Ebenfalls sinnvoll sind kultu- Handel der Wirtschaftskammer Österreich. TRITSCHER: Wir glauben, dass rellen Events, die von der Ge- sich ein Einkaufszentrum im meinde im Zentrum veranstaltet Ortszentrum positiv auf die werden. Etwa vor Weihnachten notwendig ist. Jeder sollte seine Nahversorgung auswirkt, weil oder Ostern, aber auch zu An- Stärken betonen. Mit Verhinde- die kleinen Geschäfte von der lässen wie beispielsweise dem rungstaktiken wird man keinen erhöhten Besucherfrequenz Valentinstag. Volksfeste können Erfolg haben. profitieren. Zumindest sind die ebenfalls viel Frequenz bringen. Chancen der Kleinen wesentlich Welche Initiativen setzen die besser, als wenn das EKZ auf SEELIGER: Viele Kommumen haben Händler selbst, um die Ortszent- der grünen Wiese am Ortsrand verstanden, dass es wichtig ist, ren attraktiver zu machen? errichtet wird. aktiv an das Thema Innenstadtbe- TRITSCHER: Wichtig ist das Zu- Eine große Kette kann durch lebung heranzugehen. Ein Beispiel sammenwirken mit anderen ihren Bekanntheitsgrad Kunden ist die Annenstraße in Graz, die Wirtschaftsbereichen, etwa Gas- anziehen. Und die kaufen dann jahrelang vernachlässigt wurde. tronomie und Gewerbe. Denn aber auch bei den umliegenden Jetzt holt man das nach und ver- es ist klar, dass keiner überleben Geschäften ein. sucht, die Straße wieder zu einer kann, wenn es nur ihn im Orts- attraktiven Einkaufsmeile zu ma- zentrum gibt. Nahversorgung ist Ist es sinnvoll, wenn der Handel chen. Das ist natürlich ein langwie- nicht nur der Greißler ums Eck, Initiativen setzt, indem er etwa riger Prozess, weil man auch die sondern auch der Textilhandel, Gratis-Parken ermöglicht? Stadtverwaltung, die Hausbesitzer, der Hartwarenhandel, der TRITSCHER: Solche Initiativen Architekten etc. einbinden muss, Buchhandel oder der Spielwa- können sinnvoll sein. Wichtig um zunächst einmal auszuloten, renhandel. ist, dass sie mit der jeweiligen was überhaupt möglich ist. In Gemeindeverwaltung abge- einer gewachsenen Struktur gibt Der große Vorteil von Einkaufs- stimmt sind. In Graz haben bei- es nun einmal andere Vorgaben, zentren ist der große Mix von spielsweise Stadt und Gewerbe etwa beim Denkmalschutz, als Angeboten. Diesen Mix muss es ein Paket geschnürt, sodass wenn man ein Einkaufszentrum auch im Ort geben. Früher gab Kunden, die in der Innenstadt auf der grünen Wiese errichtet. es ihn ja, nur ist er oft im Lauf einkaufen, die öffentlichen Das kann lange dauern. Es wäre der Zeit abhanden gekommen. Verkehrsmittel an bestimmten hilfreich, wenn das Regelwerk Hier müsste man ansetzen, um Tagen gratis benutzen dürfen. solche Initiativen auch gemeinde- die Stadtzentren wieder attrak- Derartiges muss aber mit der übergreifend fördern würde, da- tiver zu machen. Die Initiativen Stadt gut abgestimmt sein, mit nicht jede Gemeinde nur auf dazu sollten von den Händlern weil ja auch Parkplätze an den sich schaut, damit sie möglichst und anderen Gewerbetreiben- Stadträndern geschaffen wer- viel Kommunalabgaben lukrieren den kommen. den müssen. kann.  52 KOMMUNAL 07-08 | 2014 INFOS AUS DEM BMLFUW

Studie belegt positiven Einfluss des Waldes auf Gesundheit der Menschen Neue Wege – neue Chancen durch Green Care WALD Foto: BMLFUW/Manhart Foto:

Der Wald ist Erholungsraum, Wirtschaftsfaktor und bietet Schutz. International ist Green Care be- reits seit Jahrzehnten etabliert, Und der Wald ist gut für das Wohlbefinden und die Gesundheit der etwa in den Niederlanden. In Österreich wurden vor drei Menschen – das ist jetzt wissenschaftlich belegt. Jahren die ersten Green-Care- Projekte im Bereich der Land- Laut der neuen Studie zur Green Care steht für Dienst- wirtschaft gestartet. Green Care „Gesundheitswirkung von Wald- leistungen und Projekte, die in WALD versteht sich als Platt- landschaften“ (diese ist unter Kooperation mit Sozialträgern form, um interessierten Waldbe- http://bfw.ac.at/rz/bfwcms. und Institutionen auf land- und sitzerinnen und Waldbesitzern web?dok=9816 als Download forstwirtschaftlichen Betrieben die Möglichkeit zu bieten, verfügbar) wirkt sich der Auf- angeboten werden – zur För- ihren Wald für Erholungsu- enthalt im Wald positiv auf die derung von Gesundheit, Wohl- chende entsprechend zu öffnen. psychische, physische und sozi- Generell soll ein offenes modu- ale Gesundheit und das Wohl- lares System angeboten werden, befinden aus. So leistet bereits Green Care bildet die ideale Brücke das sich je nach Notwendigkeit die Verbesserung der Stimmung zwischen Mensch und Natur sowie Land- an neue Zielgruppen anpassen einen Beitrag zur mentalen kann. Gesundheit. Erstellt wurde die und Forstwirtschaft. Für die Betriebe bietet Green Studie von der Universität für Care neue Einkommenschancen. Bodenkultur Wien gemeinsam befinden und Lebensqualität. Grundvoraussetzung ist immer, mit dem Public Health Institut Zielgruppen von Green Care dass dem Bauer oder der Bäue- der Medizinischen Universität. sind Menschen mit besonderen rin das soziale Engagement ein Mit der Unterstützung der In- Bedürfnissen, Burn-out-Syn- Herzensanliegen ist. itiative Green Care WALD will drom, Langzeitarbeitslose, Green Care bildet die ideale das Land- und Forstwirtschafts- ältere Menschen, aber genauso Brücke zwischen Mensch und ministerium (BMLFUW) dazu Kinder und Jugendliche. Auch Natur sowie Land- und Forst- beitragen, dass die vielfältigen Projekte für Menschen mit Er- wirtschaft. Möglichkeiten, die der Wald nährungsproblemen oder Integ- den Menschen bietet, verstärkt rationsschwierigkeiten werden Mehr Informationen auf genützt werden. angeboten. www.bmlfuw.gv.at AUSBAU PHOTOVOLTAIK SICHERGESTELLT Umwelt-Budget Mittel zielgerichtet und strategisch wirksam einsetzen

Bundesminister Andrä Rupprech- ter hat dem Budgetausschuss im Parlament ein zukunftsorientier- tes Budget für die Jahre 2014 und 2015 präsentiert. Durch gezielte und von der Europäischen Union unterstützte Umwelt-Maßnah- men im Bereich der ländlichen Entwicklung können auch die Be- reiche Klima- und Umweltschutz umfangreich gefördert werden. „Das Budget ist ein Investitions- programm für ein lebenswertes Österreich. Es sorgt für eine starke, produzierende und öko- logische Landwirtschaft, stützt einen lebendigen und sicheren ländlichen Raum und ermöglicht ambitionierte Umweltpolitik“, erläutert der Minister.

Das Umweltbudget wurde zielge- richtet erstellt und ermöglicht es, alle wichtigen umweltpolitischen

Zielsetzungen auch mit den Newman BMLFUW/Rita Foto: notwendigen finanziellen Mitteln zu unterstützen. 2014 stehen 639 Millionen Euro und 2015 dann Guter Kompromiss 643 Millionen Euro an neuen Bud- getmitteln zur Verfügung. Die Verschmelzung mit dem Bereich bei Eigenverbrauch ländliche Entwicklung ist ein deutliches Zeichen für sektorüber- für Sonnenenergie erzielt greifende Politik im ländlichen Raum. Bei den Verhandlungen zur siv für eine solche Regelung Sonnensteuer wurde Ende eingesetzt. „Die Eigeninitiative Mai eine Einigung erzielt. der Bürgerinnen und Bürger Wichtige Rolle der „Mit dieser Regelung ist der muss honoriert und nicht ländlichen Entwicklung Ausbau der Photovoltaik-An- bestraft werden. Das ist ein lagen sichergestellt. Es gibt klares Zeichen, dass Strom, Zentrales Element ist das neue keine Sonnensteuer für all der umweltfreundlich vor Ort Programm für ländliche Entwick- jene, die Strom aus Sonne auf produziert wird, Vorrang hat“, lung, das stark im Zeichen des dem eigenen Dach erzeugen betont der Minister. Umweltschutzes steht. Für Natur- und selbst verbrauchen“, Betroffen von dieser Lösung ist und Umweltschutzmaßnahmen betont Bundesminister Andrä Photovoltaik, die Erzeugung stehen in den Jahren 2014 und Rupprechter. von Strom aus Kleinwasser- 2015 insgesamt rund 1,3 Milliar- Für Anlagen, die elektrische kraftwerken, aus Biogas, Bio- den Euro zur Verfügung. Energie aus erneuerbaren Pri- masse und Windenergie. Damit Auch der Schutz vor Naturge- märenergieträgern erzeugen, ist gewährleistet, dass private fahren ist ein zentraler Punkt im gibt es statt der bisherigen Haushalte, Gewerbetreibende, Budget. Bis 2018 werden jährlich Grenze von 5000 kWh eine Unternehmen sowie land- und 200 Millionen Euro in den Schutz Grenze von 25.000 kWh/Jahr. forstwirtschaftliche Betriebe, der Bevölkerung investiert. Das Bis dahin ist der erzeugte und Schulen, Kindergärten und ist deutlich mehr als bisher. „Mit selbst verbrauchte Strom steu- Gemeinden, die ihren Strom der Hochwassermilliarde machen erfrei. selbst erzeugen, nicht von der wir Österreich sicherer“, betont Umweltminister Rupprechter Elektrizitätsabgabe erfasst Rupprechter. hat sich in der Regierung mas- werden. Entgeltliche Einschaltung des BMLFUW des Einschaltung Entgeltliche Zielsetzungen und Schwerpunkte der österreichischen Budgetpolitik

■■ Die Pensionen wurden 2014 nur tungsspielräume, Anti-Profit-Shif- nen Sonderbeitrag. Die Einführung moderat angehoben, die all- ting, eingeschränkte Absetzbarkeit der gemeinsamen Finanztransak- gemeine Anpassung liegt um von Spitzengehältern, Einschrän- tionssteuern soll ab 2016 einen 0,8 %-Punkte unter der Inflations- kung der Steuersubvention bei Budgetbeitrag bringen. rate. Zu Beginn 2014 traten bei Golden Handshakes). der sogenannten „Hacklerrege- Offensivpaket bringt lung“ weitere Verschärfungen in Der investitionsbedingte Ge- bis 2018 zusätzliche Mittel Kraft. winnfreibetrag wird nur noch für in der Höhe von rund ■■ Das faktischen Pensionsantrittsal- Investitionen in Wohnbauanleihen 3,6 Mrd. € ter und die Beschäftigungsquote und körperlichen Wirtschaftsgüter für ältere Beschäftigte sollen nach anerkannt, um Investitionen in die Gleichzeitig setzt die Bundesre- einem verbindlichen Pfad und Realwirtschaft zu lenken. gierung Impulse zur Stärkung von Zeitplan durch eine konsequente Bildung, Innovation, Investition und Verwirklichung des Grundsatzes Bei den Verbrauchssteuern wur- Beschäftigung: Prävention, Rehabilitation und den Anpassungen mit positiven Erwerbsintegration vor Pensi- Lenkungseffekten vorgenommen ■■ Die Offensivmaßnahmen in den on, durch verstärkte Anreize zur (u.a. im Bereich Ökologisierung Bereichen Wissenschaft, For- Weiterarbeit über das frühest- und im Gesundheitsbereich). Un- schung und Unterricht werden mögliche Pensionsalter hinaus ternehmen werden steuerlich aber fortgeführt. und Aufschub des Pensionsbezugs auch entlastet: Lohnnebenkosten ■■ Die Familienbeihilfe wird sukzes- BMF/Schneider angehoben werden. - nämlich der Beitrag zur gesetz- sive erhöht – zunächst Mitte 2014 ■■ Die Gesundheitsreform wurde lichen Unfallversicherung und der um 4 %. Zwei weitere Erhöhungen Die öffentlichen Finanzen auf einen nachhaltigen Weg bringen, gehört zum obersten Ziel der 2013 im Nationalrat beschlossen. Beitrag zum Insolvenz-Entgelt- zu je 1,9 % soll es 2016 und 2018 österreichischen Bundesregierung. Eine langfristige und stabilitätsorientierte Budget- und Wirt- Durch die Deckelung des Aus- Fonds - werden gesenkt und die geben. schaftspolitik soll für nachhaltiges Wirtschaftswachstum mit hoher Beschäftigung sorgen. gabenpfades sollen bis 2016 Gesellschaftssteuer wird ab 2016 ■■ Die Einrichtungen für die Kinder- kumuliert rund 3,4 Mrd. € aus- abgeschafft. betreuung werden ausgebaut Um dieses Ziel zu erreichen, werden Bund, Länder, Gemeinden und verschlechtert haben (insbesondere gabendämpfende Effekte ge- (350 Mio. €) und die sprachliche insbesondere drei Schwerpunkte Sozialversicherungsträger stehen geringeres Wirtschaftswachstum und neriert werden, wovon rund Der Bankensektor leistet über die Frühförderung fortgesetzt. gesetzt: dabei gemeinsam in der Pflicht, die notwendige Maßnahmen im Bereich 2,1 Mrd. € auf die Länder und Erhöhung der Stabilitätsabgabe ei- ■■ Die Innovationskraft eines ▶ öffentlichen Haushalte strukturell zu der verstaatlichten Banken), wurden rund 1,4 Mrd. € auf die Sozialver- ■■ Konsequente Fortsetzung der konsolidieren und die chronischen zusätzliche Konsolidierungsmaßnah- sicherungsträger entfallen. erfolgreichen Budgetkonsolidie- Ungleichgewichte zwischen den Aus- men beschlossen. ■■ Mit der Schweiz und Liechtenstein Offensivpaket – Zusätzliche Mittel für Schwerpunkte [in Mio. Euro] 2014–2018 rung, Erzielen eines strukturell zahlungen und Einzahlungen dauer- wurden Steuerabkommen abge- Erhöhung der Familienbeihilfe 828 ausgeglichenen gesamtstaatlichen haft zu beseitigen. Erklärtes Ziel: Entlastung der schlossen, wobei Österreich aus Ausbau Kinderbetreuungseinrichtungen 350 Haushalts ab 2016 und sukzessive öffentlichen Haushalte ersterem 2013 über 0,7 Mrd. € er- Rückführung der Staatsschulden- Zusätzliche Konsolidierungs- hielt. Bis Mitte 2014 sollen weitere Ausbau schulischer Tagesbetreuung 400 quote. maßnahmen zum Stabilitäts- ■■ Nach der Nulllohnrunde 2013 Abgeltungszahlungen überwiesen Wohnbau, Erhöhung der Zweckzuschüsse 180 ■■ Forcieren von Investitionen in den paket 2012 steigen die Gehälter der öffentlich werden. Das Steuerabkommen mit Pflegegeld und 24-Stunden-Pflege 311 Bereichen Bildung, Universitäten, Bediensteten auch in den Jahren Liechtenstein soll 2014 500 Mio. € Forschung und Entwicklung und Bereits im Frühjahr 2012 wurde mit 2014 und 2015 nur moderat. an Einmalzahlungen bringen. Erhöhung der Förderungen für die ländliche Entwicklung 470 Infrastruktur für Wachstum und dem Stabilisierungspaket ein um- ■■ Die nicht gesetzlich vorgeschrie- ■■ Zur Stabilisierung der Einnahmen- Handwerkerbonus 30 Beschäftigung. fangreiches Konsolidierungs- und benen, gestaltbaren operativen seite wurde zu Beginn des Jahres Hochwasserschutzmaßnahmen 462 ■■ Fortsetzung der Strukturrefor- Wachstumsprogramm mit Reformen Auszahlungen der Ressorts wur- 2014 eine Reihe von steuerlichen men in den Bereichen Pensionen, in den Bereichen Pensionen, Ge- den um fast 500 Mio. € gekürzt. Maßnahmen gesetzlich beschlos- Zusatzmittel für Grundlagenforschung 300 Gesundheitspolitik, öffentliche sundheit, Förderungen und öffent- Auch in den Folgejahren soll die sen: Im Ertragssteuerrecht Dotierung des Zahngesundheitsfonds 260 Verwaltung, Förderungen, Arbeits- liche Verwaltung beschlossen. Da Ausgabenpolitik sehr restriktiv wurden Lücken geschlossen (z.B. Insgesamt 3.591

markt und Steuern. sich seither die Rahmenbedingungen sein. Einschränkung steuerlicher Gestal- Einschaltung Entgeltliche Zielsetzungen und Schwerpunkte der österreichischen Budgetpolitik

■■ Die Pensionen wurden 2014 nur tungsspielräume, Anti-Profit-Shif- nen Sonderbeitrag. Die Einführung moderat angehoben, die all- ting, eingeschränkte Absetzbarkeit der gemeinsamen Finanztransak- gemeine Anpassung liegt um von Spitzengehältern, Einschrän- tionssteuern soll ab 2016 einen 0,8 %-Punkte unter der Inflations- kung der Steuersubvention bei Budgetbeitrag bringen. rate. Zu Beginn 2014 traten bei Golden Handshakes). der sogenannten „Hacklerrege- Offensivpaket bringt lung“ weitere Verschärfungen in Der investitionsbedingte Ge- bis 2018 zusätzliche Mittel Kraft. winnfreibetrag wird nur noch für in der Höhe von rund ■■ Das faktischen Pensionsantrittsal- Investitionen in Wohnbauanleihen 3,6 Mrd. € ter und die Beschäftigungsquote und körperlichen Wirtschaftsgüter für ältere Beschäftigte sollen nach anerkannt, um Investitionen in die Gleichzeitig setzt die Bundesre- einem verbindlichen Pfad und Realwirtschaft zu lenken. gierung Impulse zur Stärkung von Zeitplan durch eine konsequente Bildung, Innovation, Investition und Verwirklichung des Grundsatzes Bei den Verbrauchssteuern wur- Beschäftigung: Prävention, Rehabilitation und den Anpassungen mit positiven Erwerbsintegration vor Pensi- Lenkungseffekten vorgenommen ■■ Die Offensivmaßnahmen in den on, durch verstärkte Anreize zur (u.a. im Bereich Ökologisierung Bereichen Wissenschaft, For- Weiterarbeit über das frühest- und im Gesundheitsbereich). Un- schung und Unterricht werden mögliche Pensionsalter hinaus ternehmen werden steuerlich aber fortgeführt. und Aufschub des Pensionsbezugs auch entlastet: Lohnnebenkosten ■■ Die Familienbeihilfe wird sukzes- BMF/Schneider angehoben werden. - nämlich der Beitrag zur gesetz- sive erhöht – zunächst Mitte 2014 ■■ Die Gesundheitsreform wurde lichen Unfallversicherung und der um 4 %. Zwei weitere Erhöhungen Die öffentlichen Finanzen auf einen nachhaltigen Weg bringen, gehört zum obersten Ziel der 2013 im Nationalrat beschlossen. Beitrag zum Insolvenz-Entgelt- zu je 1,9 % soll es 2016 und 2018 österreichischen Bundesregierung. Eine langfristige und stabilitätsorientierte Budget- und Wirt- Durch die Deckelung des Aus- Fonds - werden gesenkt und die geben. schaftspolitik soll für nachhaltiges Wirtschaftswachstum mit hoher Beschäftigung sorgen. gabenpfades sollen bis 2016 Gesellschaftssteuer wird ab 2016 ■■ Die Einrichtungen für die Kinder- kumuliert rund 3,4 Mrd. € aus- abgeschafft. betreuung werden ausgebaut Um dieses Ziel zu erreichen, werden Bund, Länder, Gemeinden und verschlechtert haben (insbesondere gabendämpfende Effekte ge- (350 Mio. €) und die sprachliche insbesondere drei Schwerpunkte Sozialversicherungsträger stehen geringeres Wirtschaftswachstum und neriert werden, wovon rund Der Bankensektor leistet über die Frühförderung fortgesetzt. gesetzt: dabei gemeinsam in der Pflicht, die notwendige Maßnahmen im Bereich 2,1 Mrd. € auf die Länder und Erhöhung der Stabilitätsabgabe ei- ■■ Die Innovationskraft eines ▶ öffentlichen Haushalte strukturell zu der verstaatlichten Banken), wurden rund 1,4 Mrd. € auf die Sozialver- ■■ Konsequente Fortsetzung der konsolidieren und die chronischen zusätzliche Konsolidierungsmaßnah- sicherungsträger entfallen. erfolgreichen Budgetkonsolidie- Ungleichgewichte zwischen den Aus- men beschlossen. ■■ Mit der Schweiz und Liechtenstein Offensivpaket – Zusätzliche Mittel für Schwerpunkte [in Mio. Euro] 2014–2018 rung, Erzielen eines strukturell zahlungen und Einzahlungen dauer- wurden Steuerabkommen abge- Erhöhung der Familienbeihilfe 828 ausgeglichenen gesamtstaatlichen haft zu beseitigen. Erklärtes Ziel: Entlastung der schlossen, wobei Österreich aus Ausbau Kinderbetreuungseinrichtungen 350 Haushalts ab 2016 und sukzessive öffentlichen Haushalte ersterem 2013 über 0,7 Mrd. € er- Rückführung der Staatsschulden- Zusätzliche Konsolidierungs- hielt. Bis Mitte 2014 sollen weitere Ausbau schulischer Tagesbetreuung 400 quote. maßnahmen zum Stabilitäts- ■■ Nach der Nulllohnrunde 2013 Abgeltungszahlungen überwiesen Wohnbau, Erhöhung der Zweckzuschüsse 180 ■■ Forcieren von Investitionen in den paket 2012 steigen die Gehälter der öffentlich werden. Das Steuerabkommen mit Pflegegeld und 24-Stunden-Pflege 311 Bereichen Bildung, Universitäten, Bediensteten auch in den Jahren Liechtenstein soll 2014 500 Mio. € Forschung und Entwicklung und Bereits im Frühjahr 2012 wurde mit 2014 und 2015 nur moderat. an Einmalzahlungen bringen. Erhöhung der Förderungen für die ländliche Entwicklung 470 Infrastruktur für Wachstum und dem Stabilisierungspaket ein um- ■■ Die nicht gesetzlich vorgeschrie- ■■ Zur Stabilisierung der Einnahmen- Handwerkerbonus 30 Beschäftigung. fangreiches Konsolidierungs- und benen, gestaltbaren operativen seite wurde zu Beginn des Jahres Hochwasserschutzmaßnahmen 462 ■■ Fortsetzung der Strukturrefor- Wachstumsprogramm mit Reformen Auszahlungen der Ressorts wur- 2014 eine Reihe von steuerlichen men in den Bereichen Pensionen, in den Bereichen Pensionen, Ge- den um fast 500 Mio. € gekürzt. Maßnahmen gesetzlich beschlos- Zusatzmittel für Grundlagenforschung 300 Gesundheitspolitik, öffentliche sundheit, Förderungen und öffent- Auch in den Folgejahren soll die sen: Im Ertragssteuerrecht Dotierung des Zahngesundheitsfonds 260 Verwaltung, Förderungen, Arbeits- liche Verwaltung beschlossen. Da Ausgabenpolitik sehr restriktiv wurden Lücken geschlossen (z.B. Insgesamt 3.591 markt und Steuern. sich seither die Rahmenbedingungen sein. Einschränkung steuerlicher Gestal- Einschaltung Entgeltliche setzen den bisherigen strukturellen Konsolidierungskurs fort. Demnach soll das gesamtstaatliche strukturelle Defizit 2014 1,0 % des BIP betragen, 2015 auf 0,9 % des BIP und 2016 auf rund 0,4 % des BIP zurückgehen. Zwischenzeitlich hat die Bundesre- gierung für 2014 weitere Maßnahmen angekündigt, die dazu beitragen sollen, das strukturelle Defizit weiter sinken zu lassen.

Die Länder und Gemeinden sollten ausgeglichen budgetieren. Die Sozi- alversicherung sollte einen geringen BMF/citronenrot Überschuss aufweisen.

Das gesamtstaatliche Maastricht- Defizit 2014 und die Entwicklung Landes und hochqualifizierte ■■ Für ältere Arbeitnehmer und der Staatsschuldenquote in der Arbeitskräfte sind wesentliche Arbeitnehmerinnen werden Maastricht-Abgrenzung sind von Faktoren für die Wettbewerbsfä- 370 Mio. € in den Jahren 2014 bis den Effekten der geplanten Hypo- higkeit Österreichs. Vor diesem 2016 investiert, um diese wieder Alpe-Adria Abwicklungsgesellschaft Hintergrund hat sich die Bun- verstärkt in den Erwerbsprozess geprägt. Diese Abwicklungsgesell- desregierung entschieden, die einzugliedern. Schwerpunkt der schaft ist dafür verantwortlich, dass Budgets der Universitäten für die arbeitsmarktpolitischen Förderung das gesamtstaatliche Maastricht- Leistungsvereinbarungsperiode ist die Eingliederungsbeihilfe für Defizit 2014 auf 2,7 % des BIP und 2013-2015 beträchtlich zu erhö- Unternehmen. die Staatsschuldenquote auf 79,2 % hen. Zusätzlich kommt es zu einer des BIP ansteigen wird. Dabei wird darüber hinausgehenden Schwer- Mit den Budgets 2014 und davon ausgegangen, dass die Defi- punktsetzung im Bereich der 2015 weiter auf Konsolidie- zitauswirkung der Hypo-Alpe-Adria- Grundlagenforschung: In den Jah- rungskurs Bank und der geplanten Abwick- ren 2016 bis 2018 stehen jährlich lungsgesellschaft im Jahr 2014 bis zu zusätzlich 100 Mio. € für diesen Der Nationalrat hat am 23. Mai 2014 4 Mrd. € und die Auswirkung auf die Bereich bereit, wobei besonders die Budgets für die Jahre 2014 und Schuldenrechnung rund 17,8 Mrd. € der Fonds zur Förderung der wis- 2015 beschlossen. Diese Budgets betragen wird. senschaftlichen Forschung (FWF) und die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) zu Gesamtwirtschaftliche Indikatoren zur Budgetentwicklung [in % des BIP]

erwähnen sind. 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 ■■ Mehr finanzielle Mittel gibt es auch für die Schulbildung: Eine wichtige Staatsausgaben 51,6 51,2 52,4 50,7 50,0 49,7 49,4 Offensivmaßnahme ist der Ausbau Staatseinnahmen 49,1 49,7 49,7 49,3 49,3 49,1 49,0 der schulischen Tagesbetreuung, Steuern und Abgaben 43,0 43,7 43,8 43,5 43,5 43,4 43,3 mit dem Ziel das Angebot der Öffentliches Defizit (-)/ ganztägigen Schulformen sowohl -2,6 -1,5 -2,7 -1,4 -0,7 -0,6 -0,5 Überschuss (+) (Maastricht) davon hinsichtlich der Anzahl der Betreu- ungsplätze als auch hinsichtlich Bund -2,6 -1,6 -2,8 -1,5 -0,9 -0,8 -0,6 der Betreuungsdauer auszubauen. Länder und Gemeinden -0,1 -0,1 0,0 0,0 0,1 0,1 0,0 ■■ Auch für den geförderten Wohn- SV-Träger 0,2 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 bau werden zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt. Strukturelles Defizit (Gesamtstaat) -1,6 -1,1 -1,0 -0,9 -0,4 -0,4 -0,3 ■■ Die Investitionen in die Schienen- Verschuldungsquote (Maastricht) 74,4 74,5 79,2 77,6 75,6 73,4 71,5 infrastruktur und in das hochran- Primärsaldo 0,0 1,0 -0,1 1,2 1,8 1,9 2,0 gige Straßennetz werden plange-

mäß durchgeführt. Quelle: Bundesanstalt Statistik Österreich, Bundesministerium für Finanzen; Basis: ESVG 1995 Einschaltung Entgeltliche ■■ Weitere Impulse zur Belebung von Wachstum und Beschäftigung sind der „Handwerkerbonus“, der Mitte Informationen und Tipps finden Sie aufwww.bmf.gv.at 2014 in Kraft tritt. sowie auf www.facebook.com/finanzministerium FINANZEN KOMMUNAL 07-08 | 2014 57

LÄNDERWEISE PROGNOSE DER ERTRAGSANTEILE DER GEMEINDEN absolut (in Mio. EUR) Zuwachs in % ggü. Vorjahres Erfolg 2013 2014 2015 2016 2014 2015 2016 Bgld. 230,0 238,1 245,1 254,3 3,50% 2,96% 3,75% Ktn. 559,6 570,7 591,0 612,9 1,99% 3,55% 3,69% NÖ 1 464,0 1 522,8 1 565,8 1 626,0 4,02% 2,82% 3,85% OÖ 1 403,6 1 455,3 1 496,9 1 552,2 3,68% 2,86% 3,70% Sbg. 614,5 633,7 651,4 676,9 3,13% 2,79% 3,92% Stmk. 1 127,2 1 158,9 1 198,5 1 244,2 2,80% 3,42% 3,82% Tirol 775,2 803,2 830,7 860,8 3,61% 3,42% 3,62% Vbg. 414,2 428,4 444,1 459,5 3,44% 3,66% 3,46% Gesamt 6 588,4 6 811,2 7 023,4 7 286,8 3,38% 3,12% 3,75% (ohne Wien) Wien 2 331,5 2 411,6 2 494,2 2 587,2 3,43% 3,42% 3,73% Datenquelle: BMF-Prognose April 2014 April BMF-Prognose Datenquelle: Neue BMF-Prognose zu den Ertragsanteilen der Gemeinden Stabiler Ausblick, aber kein Grund zum Jubeln

paratur der Grunderwerbsteuer Anlässlich des neuen Bundesfinanzrahmengesetzes 2015 bis 2018 ver- entstanden sind. Auch weil ein sehr schwaches Zwischenabrech- öffentlichte das Finanzministerium Mitte April seine neue Abgaben- und nungsergebnis erwartet wird, wird das Jahresergebnis der Ertragsanteile-Prognose. Für die Gemeinden soll es bis 2016 (dem geplan- Ertragsanteile keineswegs dem vorliegenden Halbjahresergebnis ten Ende der aktuellen Finanzausgleichsperiode) jährliche Zuwachsraten der Vorschüsse (rund plus sechs Prozent gegenüber dem 1. Halb- im Bereich von überschaubaren dreieinhalb Prozent geben. jahr 2013) entsprechen. Wie auch das eingangs genannte Konrad Gschwandtner Bundesfinanzrahmengesetz Die Ergebnisse sind mit Vorsicht zu impliziert, wurden die Gemein- Betrachtet man den Zeitraum genießen: Fünfjahresprognosen sind deertragsanteile durch das BMF 2008 bis 2016, also die voraus- bis zum Jahr 2018 prognosti- sichtliche Gesamtlaufzeit des gerade im Abgabenbereich mit hoher ziert. Wir stellen hier die Prog- FAG 2008, ergibt sich ein durch- Unsicherheit behaftet. nosewerte aber nur bis inklusive schnittlicher Zuwachs bei den dem Jahr 2016 dar. Das ist meh- Ertragsanteilen von lediglich 3,1 reren Gründen geschuldet. Prozent pro Jahr. Durch das weitgehend im März Zum einen weil ab 1. Jänner Sogar noch etwas bescheidener in Kraft getretene Abgabenände- 2017 ein grundsätzlich refor- nimmt sich der jährliche Zu- rungsgesetz 2014 zeigt sich die miertes Finanzausgleichsgesetz wachs bei den gemeindeeigenen nunmehrige Prognose gegen- in Kraft treten soll. Zum ande- Abgaben aus (etwa bei der über ihrer Vorgängerin aus dem ren sind Fünfjahresprognosen Grundsteuer und ihren 41 Jahre Oktober 2013 etwas verbessert. gerade im Abgabenbereich mit alten Einheitswerten). hoher Unsicherheit behaftet Weniger bescheiden stiegen Aktuelle Höchstwerte nur (gerade wenn auch bis 2018 jedoch die Pflichtausgaben etwa ein Strohfeuer dieselbe Einwohnerzahl aus im Gesundheits- und Sozialbe- dem Jahr 2012 zugrunde liegt reich oder auch in der Kinder- Die aktuellen Höchstwerte bei und somit die länderweisen betreuung, was einen durchaus den Zuwächsen der EA-Vor- Konrad Gschwandt- Verwerfungen etwa des unter- sorgenvollen Blick auf die im schüsse sind jedoch nicht viel ner, Bakk. BA, durchschnittlichen Wachstums Jahr 2015 startende, im heimi- mehr als ein Strohfeuer, die ist Jurist beim der Kärntner Gemeinden und schen Stabilitätspakt verankerte durch Vorzieheffekte oder auch Österreichischen des überdurchschnittlichen der europäische Ausgabenzuwachs- die Unsicherheit im Zusammen- Gemeindebund Bundeshauptstadt nicht berück- bremse rechtfertigt. hang mit der jüngst erfolgten Re- in der Abteilung sichtigt werden). Recht und Interna- tionales 58 KOMMUNAL 07-08 | 2014 SICHERHEIT KOMMUNAL 07-08 | 2014 59

Tipps der Kriminalpolizeilichen Beratung Sicher in den Urlaub

Vorsicht, Vorinformation und ein gesundes Maß an Misstrauen trägt herrscht – auf dem Bahnhof oder im Flughafen – lauern oft dazu bei, Schaden während des Urlaubes zu vermeiden. Die Experten Taschendiebe. Zur Sicherheit sollte man die Handtasche oder der Kriminalprävention geben Tipps, wie man sich während der Urlaubs- den Rucksack verschlossen vor dem Körper tragen oder zeit vor Kriminalität schützen kann. festhalten. Geld, Kreditkarten und Dokumente sollte man in Brustbeuteln, Geldgürteln oder In der Urlaubszeit ist die Gefahr KRIMINALPRÄVENTION Innentaschen möglichst dicht eines Einbruchs in die eigenen am Körper tragen. Das Gepäck vier Wände größer – denn leer sollte man niemals unbeaufsich- stehende, ungesicherte Häuser tigt lassen. Auf Flughäfen und und Wohnungen ziehen Einbre- Bahnhöfen gibt es Schließfächer, cher an und mangelnde Sicher- wo man sein Gepäck aufbewah- heitsvorkehrungen machen es ren kann. ihnen leicht. Die Experten der Kriminalprävention erteilen Rat- schläge, wie man sich schützen Dokumente, Geld und kann. Schmuck Vor Antritt einer Reise sollte BMI Copyright Foto: man sich zunächst um die Zeichen der Abwesenheit vermeiden: Überfullte Brief- sollte man im Urlaubsort im Sicherung des Wohnraums küm- kästen signalisieren, dass niemand zu Hause ist. Hotelsafe deponieren. Wird der mern. Bei einem Einbruch in die Reisepass gestohlen, erhält das eigenen vier Wände macht die Empfehlungen vor Reiseantritt Opfer von der österreichischen Verletzung der Privatsphäre oft • Vermeiden von Zeichen der Abwesenheit: Wäh- Vertretungsbehörde (Botschaft mehr zu schaffen als der materi- rend des Urlaubs sollte der Briefkasten geleert und oder Konsulat) unter Vorweis elle Schaden. das Werbematerial beseitigt werden. der Polizeianzeige einen Not- Neben technischen Vorrich- • Ersuchen Sie ihre Nachbarn, regelmäßig Ihre Woh- pass ausgestellt. Bei Diebstahl tungen wie Alarmanlagen, nung von außen zu kontrollieren. oder Verlust des Führerscheins einbruchshemmenden Türen • Heruntergelassene Rollläden, zugezogene Vor- soll man sich bei der örtlichen und Fenstern, hochwertigen hänge oder der Anrufbeantworter signalisieren, Polizei erkundigen, ob es einen Schlössern, Beschlägen und Zu- dass niemand zu Hause ist. Ersatzführerschein gibt oder satzsicherungen gibt es einfache • Vergewissern Sie sich beim Weggehen, dass die ob man mit der Anzeigen- oder Massnahmen, um sein Eigentum Türe versperrt ist. Verschließen Sie Fenster, Bal- Verlustbestätigung weiterfahren zu schützen. kon- und Terrassentüren. Lassen Sie Fenster nicht kann. Die Polizei rät, Kopien von Überfüllte Briefkästen, herunter- gekippt. Dokumenten anzulegen oder gelassene Rollläden oder zuge- • Leitern, Kisten und andere „Aufstiegshilfen“ soll- die Passnummer, die Ausstel- zogene Vorhänge signalisieren, ten nicht im Garten liegen gelassen werden. lungsbehörde und -datum sowie dass niemand zu Hause ist. Auch • Lassen Sie Beleuchtung und Radio mit Hilfe einer die Gültigkeit zu notieren. Wird Nachrichten über die Abwesen- Zeitschaltuhr zu unterschiedlichen Zeiten an- und eine Bankomat- und Kreditkarte heit auf dem Anrufbeantworter ausgehen. gestohlen, ist es notwendig, sie oder in sozialen Netzen wie • Legen Sie Kopien von Dokumenten an und notieren sofort sperren zu lassen. Die Facebook und Twitter sollte man Sie zumindest die Nummer und die Ausstellungs- dafür notwendigen Telefon- vermeiden. behörde. Verwahren Sie diese Aufzeichnungen nummern soll man sich vor der Wer eine Alarmanlage aktiviert getrennt von den Originalen. Abreise notieren. hat oder Zeitschaltuhren ver- • Notieren sie sich Kreditkartennummern und die wendet, um das Licht, Radio Nummer ihrer Hotline für den Fall des Diebstahls. oder Fernsehen zu unregelmä- • Lassen Sie Schmuck, Wertgegenstände, Sparbü- ßigen Zeiten ein- und auszu- cher und Bargeld nach Möglichkeit nicht in der INFORMATION schalten, sollte seinen Nachbarn unbeaufsichtigten Wohnung. Mieten Sie unter davon informieren. Umständen einen Banksafe. Sicherheitstipps für die Ur- • Teilen Sie Angehörigen oder sonstigen Bezugsper- laubszeit: www.bmi.gv.at/ sonen die Urlaubsanschrift und Reiseroute für den praevention Sicherer Urlaub Fall notwendiger Verständigungen mit, und depo- Länder- und Reiseinformation Auch unterwegs sollte man auf nieren Sie bei ihnen einen Wohnungsschlüssel. des Außenministeriums: seine Sachen aufpassen. Vor • Legen Sie ein Eigentums- bzw. Inventarverzeichnis www.bmeia.gv.at/ allem an Orten, wo Gedränge Ihrer Wertgegenstände an. Es kann von der Home- Inneres für Bundesministeriums des Einschaltung Entgeltliche page des BMI heruntergeladen werden. 60 KOMMUNAL 07-08 | 2014 PRAXIS

Tourismus: Umsatz stagniert trotz Plus bei Übernachtungen Mehr Urlauber – kürzerer Aufenthalt: Masse statt Klasse Österreich bleibt ein be- 1,9 Prozent mehr Urlauber gehrtes Urlaubsland, im aus dem Ausland, während Jahr 2013 ist die Zahl der die Zahl der inländischen Ankünfte um 1,2 Prozent Touristen um 0,6 Prozent auf 36,8 Millionen gestie- zurückging. gen – soweit ein Bericht So erfreulich die Zahlen auf der „Oberösterreichischen den ersten Blick aussehen, Nachrichten“ vom 27. bleibt die Situation für die Mai. Die Zahl der Über- heimischen Tourismus- nachtungen ist demnach betriebe schwierig. Die auch um 1,2 Prozent auf realen Einnahmen aus dem 132,6 Millionen gestiegen, Tourismus nämlich sind im die Auslastung mit rund vergangenen Jahr gegen- So erfreulich die Zahlen auf den ersten Blick aussehen, bleibt die 180 Vollbelegstagen sei über 2012 um 0,5 Prozent Situation für die heimischen Tourismusbetriebe schwierig. erfreulich, heißt es im aktu- gesunken. Seit dem Jahr ellen Tourismusbericht der 2000 habe sich laut dem tendenziell stärker aufs Unterkünfte gewählt und Bundesregierung. Das Plus Bericht der Kosten- und Ge- Geld geschaut. So ging bei Restaurantbesuchen bescherten Österreichs Tou- winndruck auf die Betriebe die durchschnittliche Auf- sowie sonstigen Aktivitäten rismusregionen die auslän- merklich erhöht. enthaltsdauer auch 2013 das Portemonnaie weniger dischen Gäste. So kamen Im Urlaub wird derzeit zurück, werden günstigere weit geöffnet.

VÖEB: Neuer Präsident EVN: Geschäftsbericht erstes Halbjahr 2013/14 Hans Roth gewählt Finanzergebnis gestiegen

Bei der Generalversamm- Das erste Halbjahr 2013/14 zentpunkte zu verzeichnen. lung des Verbandes Öster- war im Vergleich zum Die Umsatzerlöse lagen im reichischer Entsorgungs- Vorjahr in allen Kernmärk- ersten Halbjahr 2013/14 um betriebe (VÖEB) Ende Mai ten der EVN von deutlich 170,9 Mio. Euro bzw. 10,3 % wurde der Eigentümer und wärmeren Temperaturen unter jenen des Vorjahres Aufsichtsratsvorsitzende geprägt. In Österreich war und betrugen 1.481,5 Mio. der Saubermacher AG, KR ein Rückgang der Heiz- Euro. Mehr auf www.evn.at Hans Roth, zum Präsiden- gradsumme um 17,8 Pro- oder www.investor.evn.at. ten des Verbandes gewählt. Roth folgt damit auf Dr. Ro- Energieeffizient:Förderprogramm fortgesetzt bert Gruber, der seit 2008 dem Verband als Präsident vorstand. Roth ist der achte 1500 Betriebe der Land- und Präsident seit Bestehen Forstwirtschaft angesprochen des Verbandes, er hatte die Funktion bereits von 1987 Der Klima- und Energie- tungskosten. Pro Beratung bis 1990 inne. Er zählt zu fonds setzt ab sofort die För- gibt es maximal 675 Euro den Pionieren der österrei- deraktion „Energieeffizienz- Förderung. Das Förderansu- chischen Abfallwirtschaft. scheck für Land- und Forst- chen muss online über die Das von ihm gegründete wirtschaft“ fort. 1500 Ener- Website www.lw-scheck.at Unternehmen „Sauberma- gieeffizienz-Beratungen für gestellt werden. cher AG“ zählt zu den Leit- landwirtschaftliche Betriebe „Der Ausbau erneuerbarer betrieben der Branche. können ab sofort durchge- Energien ist ein wichtiger www.voeeb.at führt werden. Die Förderung Schritt, um nationale und für die Erstberatung und für europäische Klimaziele zu Neuer VÖEB-Präsident ist der die Umsetzungsberatung erreichen“, so Umweltminis- Abfallwirtschafts-Pionier Hans Roth. beträgt 90 Prozent der Bera- ter Andrä Rupprechter. KOMMUNAL 07-08 | 2014 61

Forschung & Technologie Österreich an guter 5. Stelle

Die österreichischen Aus- gaben für Forschung und

Bild: BMWFW Bild: Entwicklung (F&E) sind in den letzten zehn Jahren ins- Medientransparenzgesetz: Enorme Kosten bei der Österreich Werbung gesamt um 78 Prozent ge- stiegen, die der öffentlichen Hand um 108 Prozent. Das Alle sechs Fraktionen sind sich einig geht aus dem Forschungs- und Technologiebericht In einem gemeinsamen bung (ÖW) und die Touris- Österreich Werbung mehr 2014 hervor, den Wissen- Antrag brachten nach musmarketingorganisatio- als 150 Meldungen notwen- schafts-, Forschungs- und einem Bericht der Parla- nen der Bundesländer zur dig. Die von der Regierung Wirtschaftsminister Rein- mentskorrespondenz Ende Sprache (456/A(E)). Die ursprünglich mit 360 Euro hold Mitterlehner (Bild) und Mai die Tourismussprecher seit 1. Juli 2012 geltende pro Jahr und Unternehmen Technologieministerin Doris aller sechs Fraktionen, Verpflichtung, Medien- angegebenen Kosten bezif- Bures vorgelegt haben. die Abgeordneten Gabriel schaltungen und -koopera- fert die Österreich Werbung Der Anteil der Bruttoin- Obernosterer (V), Maximi- tionen im Ausland an die nach ersten Erfahrungen landsausgaben für F&E am lian Unterrainer (S), Roman KommAustria zu melden, mit 70.000 Euro. Der jähr- BIP wird voraussichtlich Haider (F), Willi Georg (G), verursachten bei den heimi- liche Zusatzaufwand über- 2,88 Prozent betragen, Leopold Steinbichler (T) schen Touriusmuswerbern steige die Schätzungen der womit Österreich im EU-Ver- und Gerald Loacker (N) enormen Aufwand und Regierung um das 200fache, gleich an fünfter Stelle liegt. negative Auswirkungen des Rechtsunsicherheit. Allein heißt es im Entschließungs- Mehr auf Medien-Transparenzgeset- im 4. Quartal 2013 machten antrag. www.bmwfw.gv.at und zes auf die Österreich Wer- Medienkooperationen der www.austriatourism.at www.bmvit.gv.at

„Mehr Radwege für mehr Bewegung.“

Für uns zählt, was für Ihre Gemeinde zählt.

Große Vorhaben bewältigen Sie am besten mit einer kompetenten Partnerin – einer Bank, die fest in den Regionen Österreichs verwurzelt ist und Ihre Bedürfnisse kennt. Unsere Betreuerinnen und Betreuer informieren Sie gerne, wie Ihre Gemeinde von unserem Know-how pro tieren kann. Vereinbaren Sie am besten gleich einen Beratungs- termin unter [email protected] oder unter 05 0100 - 50500. www.erstebank.at Besuchen Sie uns auf: www.sparkasse.at facebook.com/erstebank.sparkasse

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Grundfos Product Center: Alle Produktinformationen im direkten Zugriff Neue Online-Plattform hilft suchen

Ende Mai ist Grundfos mit einer neuen Online-Platt- form für die Suche und Das Grundfos Product Auslegung von Pumpen Center ist direkt auf der gestartet. Das neue Grund- Startseite der Websei- fos Product Center löst te www.grundfos.at das bisherige WebCAPS ab unter „Schnellzugriff“ und bietet Planern, Ver- eingebunden. arbeitern und Betreibern aus der Gebäudetechnik, Wasserwirtschaft und Industrie schnellen, benut- zerfreundlichen Zugriff auf Produktdaten. Das komplett neu entwickelte Bedienkon- zept ist konsequent auf die Anforderungen von Kunden zugeschnitten. Intuitive beim neuen Grundfos Pro- auswählen und dann alle sowohl auf einem PC oder Benutzerführung, eine mo- duct Center ist die nutzer- zugehörigen Informationen Laptop als auch auf einem derne Bedienoberfläche und freundliche Bedienung. Das im Zugriff haben möchten. Tablet. Grundlegende Da- der produktorientierte Auf- Bedienkonzept orientiert So ist das neue Product ten werden bei der ersten bau erleichtern die Suche sich an der Erkenntnis, Center konsequent auf Anmeldung hinterlegt und nach der richtigen Pumpe. dass Benutzer bei solchen das schnelle Finden von stehen dann automatisch Entscheidender Vorteil Tools zunächst ein Produkt Produkten zugeschnitten, zur Verfügung.

Partnerschaft macht sich bezahlt Badegewässerbericht: Österreich im Spitzenfeld BBG auf der Kommunalmesse 2014 Beste Wasserqualität

Über die Hälfte aller heim- ischen Kommunen nutzt das vielfältige Angebot der Bundesbeschaffung als kommunaler Ein- kaufsdienstleister. Umso erfreulicher, dass die BBG auch anlässlich der Kom- munalmesse 2014 weitere Neukunden gewinnen Auch Bundespräsident Heinz konnte. Spezialfahrzeuge Fischer überzeugte sich vom für Feuerwehren, aber auch Angebot der BBG. Nutzfahrzeuge, Traktoren, Unimogs und Aufsitz- lukriert werden konnten – Die Badegewässerqualität Eine interaktive Karte infor- traktoren wurden vermehrt neben den Nutzfahrzeugen europäischer Strände, miert über die Qualitätseinstu- nachgefragt. Vor Beginn der vor allem bei Hard- und Flüsse und Seen war 2013 fung der Badegewässer: Schulferien wurden auch Software. Eine Partnerschaft, insgesamt sehr hoch; über www.eea.europa. eu/themes/ Bedarfe für Schulmöbel und die sich bezahlt macht! 94 Prozent der Gewässer water/interactive/bathing/sta- Lehrbehelfe (Whiteboards) erfüllten die Mindestanfor- te-of-bathing-waters-1 gemeldet. Die kommende derungen, wobei Küsten- Wintersaison vor Augen, INFORMATION gewässer etwas besser als Prozent ausgezeichneter wurde das Angebot für Binnengewässern abschnit- Qualität und 99 Prozent Auftausalze nachgefragt. In ten. Alle Badegewässer ausreichender Qualität den Gesprächen reflektier- Mag. Anton Steinringer Zyperns und Luxemburgs steht Österreich an 7. ten Gemeindevertreter die Tel.: 01 245 70 - 314 wurden als „ausgezeichnet“ Stelle. Am Ende der Skala Einsparungen, die durch den [email protected] eingestuft, gefolgt von stehen Frankreich, Spanien

Entgeltliche Einschaltung Entgeltliche Einkauf über BBG-Verträge www.bbg.gv.at Malta (99 Prozent). Mit 88 und Irland. KOMMUNAL 07-08 | 2014 63 64 KOMMUNAL 07-08 | 2014 WIRTSCHAFTSINFO

Stahlwerksschlacken im Straßenbau Bleibt die öffentliche Hand auf den Folgekosten sitzen?

Im Zuge der Diskussion rund um die geplante Recycling-Baustoffverord- • Ausbau: Auf Grundlage der derzeitigen Rechtslage kann nung, die insbesondere auch die Verwendung von Stahlwerksschlacken der Einsatz von Stahlwerks- schlacke im Straßenbau dazu im Straßenbau neu regeln soll, werden – neben nach wie vor unge- führen, dass beim Ausbau Al- SAG-Beiträge in der Höhe von klärten Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit – auch die umwelt- 20,60 Euro je Tonne vom Pro- duzenten auf den Straßener- ökonomischen Folgekosten verstärkt zum Thema. Die Frage ist, wer halter übergewälzt werden. Je km verbauter Autobahn führt zahlt, wenn schlackehaltige Asphaltstraßen wieder ausgebaut werden? dies zu AlSAG-Kosten von rund 1,38 Millionen Euro, die der öffentlichen Hand dann in Summe entgehen, wenn Folgekosten des Einbaus es sich um einen öffentlichen tragen Straßenerhalter Straßenerhalter handelt. • Abtransport/Deponierung: Zwar ist der Einsatz und die Zusätzlich können für den Verwendung von Stahlwerks- Straßenerhalter für Abtrans- schlacken im Ingenieur- und port und Deponierung von Straßenbau vom AlSAG-Beitrag schlackehaltigem Aufbruch befreit – sofern er zulässig, also Kosten in der Größenord- unter Einhaltung umweltspe- nung von 25 bis 50 Euro je zifischer Grenzwerte, erfolgt. Tonne Aufbruch anfallen. Kosten entstehen aber beim Ausbau. Sobald eine schlacke- Um zu verdeutlichen, welche haltige Asphaltstraße wieder finanziellen Größenordnungen aufgebrochen und das Material dies für die öffentliche Hand ausgebaut wird, ist es Abfall bedeuten kann: Schätzungen und es entstehen erhöhte Ent- gehen von rund zehn Millionen sorgungskosten. Diese muss der Tonnen Stahlwerksschlacken Bauherr – meist die öffentliche aus, die schon bislang in Öster- Hand – tragen. reichs Straßen verbaut sind. Bei Entsorgungskosten von etwa 60 Euro je Tonne (20,60 Euro Untersuchung zu AlSAG-Beitrag und angenom- volkswirtschaftlichen menen 40 Euro je Tonne für Effekten Abtransport/Deponierung) kann sich jeder Straßenerhalter aus- Im Rahmen einer Untersuchung rechnen, welche Rückstellungen von Univ. Prof. Dr. Gottfried er zu bilden hat. Haber (Donauuniversität Straßenbau: Sobald eine schlackehaltige Asphaltstraße Krems) wurden die volkswirt- wieder aufgebrochen und das Material ausgebaut wird, ist schaftlichen Effekte von Stahl- es Abfall und es entstehen erhöhte Entsorgungskosten. werksschlacke als Alternative INFORMATION zu natürlichen mineralischen • Transport: Durch den Mas- Rohstoffen über den gesamten senachteil von etwa 1/3 Forum mineralische Rohstoffe Lebenszyklus untersucht. und weitere Transportwege Mag. iur. Robert Wasserbacher Die zentralen Ergebnisse: Wäh- entstehen bei der Verwen- Wiedner Hauptstraße 63 rend es bei Gewinnung und Pro- dung von Stahlwerksschla- 1045 Wien duktion keine klaren Vorteile für cken rund 2.000 Euro an Tel.: 05 90 900 3534 beide Alternativen gibt, verhält Mehrkosten je verbauten E-Mail: es sich bei Transport, Ausbau Autobahn-Kilometer durch [email protected] und Deponierung anders: einen höheren CO2–Ausstoß. Web: www.ForumRohstoffe.at Einschaltung Entgeltliche WIRTSCHAFTSINFO KOMMUNAL 07-08 | 2014 65

ÖAG Kontinentale auf der Kommunalmesse 2014 Ihr starker Partner für Wasserver- und -entsorgung

Die ÖAG KONTINENTALE steht für Kompetenz im Bereich Wasserver- und Entsorgung sowie im industriellen Rohrleitungsbau für feste, flüssige und gasförmige Medien.

Als technisches Fachgroß- Unternehmen kann auf eine handelsunternehmen für lange Geschichte zurück- Armaturen- und Rohrlei- blicken und steht aufgrund tungstechnik erarbeitet die langjähriger Partnerschaf- INFORMATION ÖAG Kontinentale System- ten für Beständigkeit, lösungen für viele Anforde- Stabilität und gebündelte rungen. Als starker Partner Stärke. Kundenservice hat steht sie ihren Kunden mit oberste Priorität und dafür Rat und Tat zur Seite und stehen den Kunden eine Service: Rohrbeschichtung bietet neben Fachgroßhan- hauseigene Rohrbeschich- direkt in Gerasdorf bei Wien! dels- und Logistikservices tungsanlage sowie ein ÖAG Kontinentale – auch Unterstützung in der Armaturen-Servicezentrum Schwerpunkte: Rohrleitungs- Armaturen- und Rohr- Projektierungsphase. Das für Automatisierung und systeme, Tiefbau, Umwelt- leitungstechnik umfangreiche Produktsor- Reparaturen zur Verfügung. technik, Gas, Fernwärme, Hugo-Mischek-Straße 3, timent eröffnet Profis aus Die ÖAG Kontinentale setzt Grabenloses Bauen, Anar- 2201 Gerasdorf bei Wien Industrie, Umwelttechnik auf ein umfangreiches beitung, Rohrbeschichtung, Tel: 050406 65 und kommunalem Tiefbau Produktsortiment, Innovati- Armaturentechnik, C-Stahl, E-mail: [email protected] neueste Lösungen. Das onen und aktuelle Trends. Edelstahl und Kunststoff. www.kontinentale.at Entgeltliche Einschaltung Entgeltliche 66 KOMMUNAL 07-08 | 2014 INTERVIEW

Ulrike Baumgartner-Gabitzer im Interview

Die Energiewende braucht ein stabiles Netz

Die Energiewende ist eingeläutet. Immer mehr Strom aus Windkraft und Fotovoltaik wird in das Netz eingespeist. KOMMUNAL sprach mit Ulrike Baumgartner-Gabitzer, Vorsitzende des Vorstandes von Austrian Power Grid, über Herausforderungen für die Netzbetreiber und die Gefahr von Cyber Crime für die Energiewirtschaft. THEMENANGABEINTERVIEW KOMMUNAL 07-08 | 2014 67

Helmut Reindl Auf der APG-Website ist eine aus- Was ist die Aufgabe der APG? führliche Darstellung der Netzent- BAUMGARTNER-GABITZER: Die APG wicklung für Österreich. Da finden betreibt das österreichische sich etliche 380-kV-Leitungen in Stromübertragungsnetz auf der , in Osttirol, in der Steier- Hochspannungsebene und ist mark, im Burgenland: Vor allem damit für den überregionalen gegen die Freileitungen gibt es Stromtransport in Österreich immer wieder Widerstände der Be- verantwortlich. Das APG-Netz völkerung. Warum werden die Lei- versorgt die Verteilnetze der tungen nicht unterirdisch verlegt? regionalen Energieversorgungs- BAUMGARTNER-GABITZER: Die APG ist unternehmen und verbindet mitverantwortlich für die heimi- das österreichische Stromnetz sche Versorgungssicherheit. Sie mit den Übertragungsnetzen ist gesetzlich verpflichtet, ein si- der europäischen Nachbarn. cheres, leistungsfähiges und kos- Die Hauptaufgabe der APG liegt tengünstiges Netz zu betreiben, darin, Stromerzeugung und welches das Rückgrat für die -verbrauch in Österreich in jeder heimische Volkswirtschaft bildet. Sekunde in Balance zu halten. Um dieser Verpflichtung gerecht Diese Aufgabe wird angesichts zu werden, haben die APG-Netz- der großen Veränderungen in der planer in den vergangenen Jah- Ein leistungsfähiges und sicheres Stromnetz europäischen Elektrizitätswirt- ren ein Netzkonzept entwickelt, ist Grundvoraussetzung für einen funktio - schaft immer herausfordernder. dessen zentraler Bestandteil der nierenden Wirtschaftsstandort. 68 KOMMUNAL 07-08 | 2014 INTERVIEW

sogenannte 380-kV-Sicherheits- Salzburgleitung kann man nur nicht zu erwarten war. Die ring ist. Eine leistungsfähige gemeinsam mit den Gemeinden Herausforderung für uns als 380-kV-Leitungsverbindung und der regionalen Bevölkerung Netzbetreiber liegt dabei darin, soll in den kommenden Jahren umsetzen. Dazu gehört das dass insbesondere Windkraft fertiggestellt werden und die Werben um Verständnis und die und Photovoltaik in der Pro- Anbindung aller wichtigen öster- Darstellung des Projektnutzens duktion sehr stark schwanken. reichischen Verbrauchszentren bei den Betroffenen genauso, Das bedeutet, dass bei entspre- von zwei Seiten ermöglichen. In wie das ständige Bemühen um chender Witterung sehr viel diesem Sicherheitsring muss die einen Interessenausgleich. Strom in unser Netz eingespeist APG auf die bewährteste verfüg- wird, der auch sehr plötzlich bare Technik zurückgreifen. Und wieder ausbleiben kann. Unsere das ist nach wie vor die Freilei- Aufgabe ist es, durch einen ent- tungstechnologie. Große Infrastrukturprojekte lassen sich nur sprechenden Ausgleich das Netz stabil zu halten. Eine weitere Und wie gehen Sie mit den Wider- gemeinsam mit den Gemeinden umsetzen. Herausforderung besteht in den ständen in den Gemeinden um? räumlichen Distanzen zu den Die Kommunen haben ja Möglich- Ulrike Baumgartner-Gabitzer, Vorsitzende des neu entstehenden Wind- und keiten, sich zur Wehr zu setzen. Vorstandes von Austrian Power Grid Photovoltaikkraftwerken. Er- BAUMGARTNER-GABITZER: Zu allererst neuerbare Energie wird zumeist sind die Gemeinden, in denen dort erzeugt, wo die Vorausset- wir mit unseren APG-Anlagen zungen günstig sind, also wo präsent sind, wichtige Partner Welche Herausforderungen bringt beispielsweise häufig der Wind für uns. Im Falle von neuen für Sie der Trend zu erneuerbarer weht. Das ist oft weit weg von Leitungsprojekten werden die Energie? den Verbraucherzentren. Unsere regionalen Verantwortlichen BAUMGARTNER-GABITZER: Erneuer- Aufgabe ist es, hier leistungs- daher auch möglichst frühzeitig bare Energien haben aufgrund starke Verbindungen herzustel- in die Planungsphase mit einbe- ihrer starken Förderung in len, um den Wind- und Sonnen- zogen. Große Infrastrukturpro- einem Maß zugenommen, das strom auch zu den Verbrauchern jekte wie die zum Beispiel die noch vor ein einigen Jahren transportieren zu können.

Eine leistungsfähige 380-kV-Leitungsverbindung soll in den kommenden Jahren fertiggestellt werden und die Anbindung aller wichtigen österreichischen Verbrauchs- zentren von zwei Seiten ermöglichen. INTERVIEW KOMMUNAL 07-08 | 2014 69

In Niederösterreich wurden Zonen CYBER CRIMES definiert, außerhalb derer keine Vor kurzem war in der Zeitschrift Windkraftanlagen mehr gebaut „Die Zeit“ ein Beitrag, wie ein dürfen. Ist das ein Dämpfer für die (bestellter) Hacker binnen zweier Stresstest: Hacker erneuerbaren Energieformen? Tage die Kontrolle über ein Stadt- BAUMGARTNER-GABITZER: Der werk übernimmt. Daraus wurde hätten leichtes Spiel Boom bei erneuerbarer Energie geschlossen, dass die Stromnetze Ein gespielter Penetrationstest ist ungebrochen. Durch den in Deutschland nicht sicher seien. unter Livebedingungen zeigte in Ausbau dieser Energieformen Wie sieht es diesbezüglich in Ös- Deutschland die Verwundbarkeit der aufgrund von Förderungen ist terreich aus? Sind unsere Netze Versorgungssysteme auf. Die Stadt- der Großhandelspreis einge- vor solchen Angriffen geschützt? werke Ettlingen engagierten einen brochen. Das Problem ist, dass BAUMGARTNER-GABITZER: Cyber- Hacker, um einen Angriff zu simulie- Gaskraftwerke deshalb nicht crime wird auch für die Ener- ren und Schwachstellen im System mehr wirtschaftlich betrieben giewirtschaft zu einem immer aufzuzeigen. Die erschreckende werden können. Der große wichtigeren Thema. Im Bereich Nachricht: Der Hacker hatte leichtes Vorteil von Gaskraftwerken ist Spiel und hätte großen Schaden jedoch, dass sie im Gegensatz verursachen können. 40.000 zu erneuerbaren Energieformen Windkraft und Einwohner hätten keinen Strom gleichmäßig Energie liefern. Photovoltaik schwanken gehabt, 200.000 Wasserpumpen Wir brauchen daher nach wie wären stillgestanden. Nachdem der vor diese Kraftwerksart. Denn in der Produktion sehr Penetrationstest vereinbart wurde, das Netz muss gestützt werden, stark. Unsere Aufgabe schickte der Hacker einem Mitarbei- wenn die erneuerbaren Energie- ter ein E-Mail mit Schadsoftware im formen nicht genug Strom pro- ist es, das Netz stabil zu Anhang, um unerkannt Zugang zu duzieren können – also wenn zu halten. den inneren Netzen herzustellen. wenig Wind weht oder wenn die Unbemerkt konnte der Hacker auch Sonne nicht scheint. Ein gutes Ulrike Baumgartner- auf die Firmenhardware zugreifen, Beispiel ist das Burgenland, das Gabitzer allerdings war ein Einbruch gar früher Energie-Importeur war. nicht erst erfoderlich. Im Gästehaus Seit dem Windkraft-Boom gilt der Stadtwerke fand der Hacker eine es als „energieautonom“. Das der Stromnetzinfrastruktur ist Netzwerkdose, mit der er sich mit heißt, dass rein theoretisch das aber der IT-Sicherheitsstandard den Stadtwerke Ettlingen verbinden Burgenland selbst genug Strom traditionell ein sehr hoher, gehö- konnte. Auch heikle Passwörter aus erneuerbaren Energien ren wir doch zu den kritischen ließen sich leicht knacken. erzeugen kann um das Bundes- Infrastrukturbereichen. Das Da die Stromversorgung dezentraler land ausreichend zu versorgen. ist vermutlich auch einer der wird, steigt zugleich die Zahl der Wie gesagt: rein theoretisch, Gründe dafür, dass es in Europa Angriffspunkte für Cyber Crime-At- denn das ist nicht immer und zu bis dato noch keinen erfolgrei- tacken. Dazu kommt, dass immer jeder Zeit der Fall. Wenn näm- chen Hacker-Angriff auf das mehr Informationstechnologie lich kein Wind weht, muss auch Übertragungsnetz gegeben hat. erforderlich ist, um die Einspeisung dort Energie importiert werden Allerdings wird der Aufwand im- schwankender Angebotsmengen und zu windstarken Zeiten muss mer größer, der dazu notwendig von Wind- und Sonnenstrom mit die überschüssige Energie ab- ist, unsere Systeme und Anlagen dem Bedarf zu koordinieren. Die transportiert werden. Man sieht vor Cyber-Risiken zu schützen. Infrastruktur wird verwundbarer, je also, dass die Energiewende ein mehr sie digital gesteuert wird. sehr starkes und stabiles Über- Lesen Sie in einer der kommen- tragungsnetz nötig macht. den Ausgaben von KOMMUNAL Lesen Sie den gesamten Artikel unter: mehr zum Thema Cyber Security! www.zeit.de/2014/16/blackout-energie- hacker-stadtwerk-ettlingen

„Leasing ist für unseren Bauhof die optimale Variante.“ Ing. Reinhard Berger, Bürgermeister von Mariasdorf Das ist die Realität! 70 KOMMUNAL 07-08 | 2014 WIRTSCHAFTSINFO

Salzburg Wohnbau Vorreiter im Bereich Senioren-Wohnen

Neue Formen von „Wohnen im Alter“ gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die Salzburg Wohnbau nimmt in diesem Bereich eine Vorreiterrolle ein. Neben betreuten Wohnungen liegt der Fokus vor allem auch auf der Errichtung von zeitgemäßen Seniorenwohnheimen.

Rund 120.000 Menschen im Alter von 60+ leben derzeit im Bundesland Salzburg. Davon sind 24.000 Pflegegeldbezieher, 5000 leben in stationären Ein- richtungen und 19.000 leben in den eigenen vier Wänden. Bis 2040 wird sich die Zahl der 60+ Bevölkerung in Salzburg auf 200.000 erhöhen. Ein Zuhause zum Wohlfühlen

Direkt im Ortszentrum entsteht in Mariapfarr das Seniorenhaus „Marienheim“ mit insgesamt Zuchna Visualisierung: 60 Betten. Das Projekt wird in Das Seniorenwohnheim in Mariapfarr sonniger Hanglage direkt neben wird demnächst fertiggestellt. dem bestehenden Altenheim realisiert, das in weiterer Folge Einbettzimmern, großzügigen in ein Wohnhaus mit betreuten Wohnbereichen und Außenter- Wohnungen umgebaut werden rassen errichtet. Ein schön ge- soll. Das vom Saalfeldener Ar- stalteter Innenhof mit Sitzbän- chitekten DI Christoph Aigner ken und Kräutergarten soll den geplante Projekt entspricht ganz Senioren als Ort der Erholung den speziellen Anforderungen und des Wohlfühlens dienen. älterer Menschen. So werden Das „Haus der Generationen“ die gemütlichen Zimmer be- schafft einen optimalen Rahmen hindertengerecht ausgestattet für ein Miteinander von Jung sein, sodass die Senioren dort und Alt. Der Alltag der Senioren immer noch wohnen können, Wohnbau Salzburg Bild: soll durch die Anwesenheit der auch wenn verstärkte Pflege Das neue Kinder aufgeheitert und belebt notwendig wird. Mehrere Seniorenheim werden. Gemeinschaftsräume und eine im „Haus der Wertvolle Synergien Cafeteria sollen das gesellige Generationen“ Beisammensein fördern, eine in Lofer. In Lofer wird derzeit direkt Aussichtsterrasse nach Süden im Ortszentrum ein „Haus der lädt zum Sonnen oder zu klei- Generationen“ realisiert, in dem nen Spaziergängen an der fri- Seniorenheim und Kindergarten INFORMATION schen Luft ein. Die großzügigen unter einem Dach sind. Das Se- Außenanlagen bieten einerseits niorenwohnheim konnte bereits genügend Privatsphäre, ande- feierlich eröffnet werden, die Informationen über aktuelle rerseits können die Bewohner Fertigstellung des Kindergartens Projekte der Salzburg Wohnbau durch die Nähe zum Ortszent- ist für Herbst 2014 geplant. in Stadt und Land Salzburg rum auch am Gemeindeleben Auf einer Nutzfläche von rund Tel.: 0664/5461064 und am öffentlichen Geschehen 4000 m2 wurde in drei Geschos- www.salzburg-wohnbau.at

teilhaben. sen das Seniorenheim mit 70 facebook.com/sbg.wohnbau Einschaltung Entgeltliche www.erstegroupimmorent.at

„Leasing ist für unseren Bauhof die optimale Variante.“ Ing. Reinhard Berger, Bürgermeister von Mariasdorf Das ist die Realität! Mariasdorf im Burgenland hat ähnliche Herausforderungen wie alle Gemeinden: Sanierungen, Wartungen und Neuinvestitionen kosten Geld. Dank einer Leasingfinanzierung durch die Erste Group Immorent hat die Marktgemeinde trotz angespannter Budgetsituation einen neuen Bauhof sowie eine Sammelstelle für Alt- und Problemstoffe.

„Das war kein Zustand für eine moderne Gemeinde“, einen intelligenten Weg, wichtige Einrichtungen erzählt Ing. Reinhard Berger, Bürgermeister von trotz angespannter Budgetsituation zu realisieren. Mariasdorf. „Das ehemalige Stallgebäude ohne Sanitäranlagen konnte der Funktion eines Bauhofs „Die Erste Group Immorent ist uns empfohlen nicht gerecht werden.“ Wie viele andere Kommunen worden“, erzählt Bürgermeister Berger, „sie hat das Dorf im südlichen Burgenland allerdings verfügt über einen guten Ruf auf diesem Gebiet mehrere Baustellen, die das Budget belasten, zuletzt und hat schließlich auch die Ausschreibung für die waren es etwa der Kanal- und Wasserleitungsbau Finanzierung des Bauhofs gewonnen.“ Erfahrung sowie der Kindergarten- und Volksschulneubau. im Umgang mit Kommunen ist für eine solche Finanzierungspartnerschaft ein wesentlicher Und doch kann Mariasdorf seinen rund 1.200 Baustein des Erfolgs. „Die wissen, was wir Einwohnern nun einen modernen Bauhof inklusive Kommunen brauchen“, freut sich Berger über die einer Sammelstelle für Alt-und Problemstoffe bieten. reibungslose Zusammenarbeit. Die Finanzierung mittels Leasing bietet Kommunen 72 KOMMUNAL 07-08 | 2014 WIRTSCHAFTSINFO

Eine Branche im Umbruch: 2. Strategieforum für Stadtwerke Nachhaltige Geschäftsfelder und -modelle abseits traditioneller Geschäftszweige

Hochkarätige Branchenvertreter aus dem In- und Ausland gaben am Energierohstoffe. Angesprochen auf weitere Möglichkeiten für 2. Strategieforum für Stadtwerke und kommunale Versorgung Einblick zukünftige Umsatzsteigerungen nennt Feist vor allem den Be- in ihre Wachstumsstrategien, neuen Geschäftsmodelle und innovative reich „Contracting“. Ideen zur Kundenentwicklung. Die Zukunft ruft

Auch die Salzburg AG bewegt Ist „klein“ gleichbedeutend mit sich immer mehr in Richtung „schwach“? Lässt sich kom- erneuerbare Energien. Den Weg munale Infrastruktur in Zeiten dorthin möchte Vorstand Leon- eines immer härter werdenden hard Schitter vor allem mit der Verteilungskampfes um öffent- Umrüstung des Netzes auf einen liche Mittel noch nachhaltig digitalen Betrieb im Rahmen finanzieren? Welche Rollen eines „Smart Grids“ bereiten. können und sollen Stadtwerke Die ersten Versuche mit über im intermodalen Verkehr ein- 1500 Testhaushalten haben laut nehmen? Antworten auf diese Schitter eine hohe Akzeptanz Fragen wurden am 21. und 22. der Endkunden gezeigt. Salz- Mai von Spitzenvertretern aus burg könnte damit in den kom- kommunalen Versorgungsunter- menden Jahren über 450.000 nehmen sowie der Politik und Kunden in das digitale Netz in- Industrie am 2. Strategieforum tegrieren. Unter dem Motto „Die für Stadtwerke und kommunale Stadt meines Lebens“ verbindet Versorgung in Wien diskutiert. die Holding Graz eine Reihe von Maßnahmen auf dem Weg Schwache Preise – vom reinen Versorger hin zum steigende Kosten urbanen Dienstleister und in- novativen Entwickler. In Zeiten Im Eröffnungsplenum präsen- von zunehmender Mündigkeit tierten die Vorstände der Stadt- und Mobilität der Konsumenten werke Hannover, Graz, Salzburg sei es von höchster Bedeutung, und Innsbruck ihre Strategien nachhaltige Angebote mit zum Fokus „Neue Energien, eindeutig erkennbarem Kunden- Neue Märkte – eine Branche nutzen zu schaffen. Ziele der im Umbruch“. Michael G. Feist, nächsten Jahre beinhalten unter Vorstandsvorsitzender der anderem die Steigerung der Stadtwerke Hannover AG, sieht Energieeffizienz und des Anteils zunehmende Herausforderun- an erneuerbarer Energie um je gen an die kommunale Versor- 20 Prozent bei gleich hoher Re- gung. So lag das Jahresergebnis duktion von Treibhausgasen. der Stadtwerke Hannover um 6,8 Prozent niedriger als im Herausforderungen für Vorjahr. Und das bei insgesamt kleine Stadtwerke steigender Stromproduktion. Die Gründe dafür sieht Feist bei Ein weiterer Schwerpunkt des den schwachen Strompreisen Beim 2. Strategieforum für Stadtwerke und kommunale ersten Tages war ein intensiver bei gleichzeitig steigenden Versorgung wurde intensiv über die Herausforderungen Blick auf die Herausforderun- Kosten für die eingesetzten der Branche und zukünftige Entwicklungswege diskutiert. gen, welchen sich vor allem WIRTSCHAFTSINFO KOMMUNAL 07-08 | 2014 73

kleine und mittlere Stadtwerke heutzutage gegenüber sehen. Vertreter kleinerer Stadtwerke und Gemeinden malten ein Bild ihrer Zukunftsstrategien, die geprägt sind von Innovation, Flexibilität und ausgeprägtem Unternehmergeist. Den Abschluss bildete eine spannende Diskussionsrunde zum Thema „Innovation und neue Geschäftsmodelle für Stadtwerke und EVUs“ unter der Leitung von Prof. Dr. Rein- hold Rapp, Geschäftsführer des „Open House of Innovation“ aus München. Intensiver Erfahrungs- austausch

Der zweite Tag der Konferenz stand ganz im Zeichen eines in- tensiven Erfahrungsaustauschs im Zuge paralleler Round Tables zu den Themen: Energie und Kundenstrategie, Elektro- und intermodale Mobilität, Wasser und Abfallwirtschaft. Vor allem das Thema E-Mobility erregte die Gemüter. Das 2. Österrei-

Das 2. Österreichische Strategieforum für Stadtwerke und kommunale Versorgung konnte sich als Think-Tank für alle Stakeholder und Entscheidungsträger der kommunalen Versorgungskette etablieren. chische Strategieforum für Stadtwerke und kommunale Versorgung konnte sich mit als Think-Tank der Sonderklasse für alle Stakeholder und Entschei- dungsträger der kommunalen Versorgungskette etablieren. In einer Branche, deren Wege zur Veränderung erst ein paar zaghafte Schritte alt sind, darf man also gespannt sein auf die Themenstellungen der nächsten Jahre.

VERANSTALTUNGSHINWEIS

3. Österreichisches Strategie-Forum Stadtwerke und kommunale Versorgung Wien, 5. / 6. Mai 2015 74 KOMMUNAL 07-08 | 2014 INTERVIEW

Umweltminister Andrä Rupprechter im KOMMUNAL-Interview Man muss den Strom erzeugen, wo die Möglichkeit besteht

Ein klares Bekenntnis zur Bedeutung der Gemeinden als wichtigster Derzeit schaut es aber eher so aus, als ob die sogenannten zen- Brennpunkt und zum dort herrschenden Prinzip der Subsidiarität legte tralörtlichen Räume – also eher die Ballungsgebiete – bevorzugt

Umweltminister Andrä Rupprechter im KOMMUNAL-Interview ab. würden. Das konterkariert Ihren KOMMUNAL/Boltz Fotos: Ansatz? Und er stellte fest, dass eine starke ländliche Entwicklung starke Eine gewisse Rationalisierung macht schon Sinn. Was ich Gemeinden voraussetzt. nicht will, ist beispielsweise in Aschau wieder einen eigenen Bürgermeister mit Gemeinderat Hans Braun zu installieren (die Heimatge- wicklung wollen, dann brauchen meinde Brandenberg von Minister Herr Minister, Ihr grundsatzpo- wir starke Gemeinden. Wenn Rupprechter besteht aus den Orts- litisches Programm „Österreich. wir eine geistige Dorferneue- teilen Brandenberg und Aschau, Lebenswert“ enthält klare Be- rung wollen, dann brauchen wir Anm. d. Red.). Man muss kenntnisse zu einer nachhaltig starke Pfarrgemeinden. jedenfalls die Verbesserung der produzierenden Landwirtschaft Effizienz und Rationalisierung und zum Zusammenspiel von Um- Vermutlich leiden Pfarrgemeinden der lokalen Verwaltung vor ei- weltschutz und Wirtschaftskraft. genauso wie Gemeinden unter ner Zurückentwicklung stellen. Welche Rolle spielen die Gemein- dem Problem der Abwanderung in Da sind wir in den meisten Bun- den darin? die Städte? desländern ganz gut aufgestellt, ANDRÄ RUPPRECHTER: Die Gemein- Genau. Und deswegen ist es weil da die Strukturreform sehr den sind der wichtigste Brenn- für uns die wichtigste Aufgabe, früh angegangen wurde. punkt in den Regionen und lie- diesen Zug weg vom Land hin In der Steiermark hat man 50 gen mir auch besonders am Her- in die Stadt zu unterbrechen Jahre nichts getan – das muss zen. Das hat meine Kandidatur und eine Gegenbewegung man so sagen. Das bestätigen auch Landeshauptmann Franz Voves und sein Stellvertreter Hermann Schützenhöfer. Die „Bei der Energieversorgung haben wir uns darauf machen jetzt eine Struktur- verständigt, dass wir in Europa und Österreich reform und ziehen das auch durch. Das hat man auch poli- von der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern tisch gegen sie verwendet und wegkommen wollen.“ zum Teil sind sie dafür auch abgestraft worden, dass sie eine Andrä Rupprechter bedauert das „Einknicken“ Reform durchziehen, die längst der EU-Kommission vor der Atomlobby überfällig war.

Ein Hauptkritikpunkt in der Stei- ermark war, dass diese Reform und Wahl zum Generalsekretär einzuleiten. Ich möchte weg- von oben verordnet wurde, ohne des Ausschusses der Regionen kommen von der Urbanisierung im Vorfeld die Gemeinden und die zum Ausdruck gebracht. zur Ruralisierung. Es ist mir Bürger einzubinden. Das Prinzip der Subsidiarität sehr wichtig, den ländlichen Im Sinne der Subsidiarität ist kommt in den Gemeinden auch Raum offen zu halten. Das es wichtig, dass sich sowas von am klarsten zum Ausdruck. Dort heißt, den ländlichen Raum, unten herauf entwickelt. Es ist ja werden die Entscheidungen die Gemeinden und Regionen letztlich im Interesse der Bürge- getroffen, die den Bürger, die als Lebensraum – als Wohn- rinnen und Bürger, dass es eine Bürgerin täglich treffen. Wenn und Sozialraum – attraktiv und effiziente Gemeindeverwaltung wir eine starke ländliche Ent- lebenswert zu halten. gibt. Die kostet dann auch was. INTERVIEW KOMMUNAL 07-08 | 2014 75

Im Gespräch mit dem Autor bricht Umweltminister Rupprechter eine Lanze für den Breit-

Fotos: KOMMUNAL/Boltz Fotos: band-Ausbau. „Der Breitband-Ausbau ist jedenfalls für den ländlichen Raum existenziell. Ich weiß das auch aus meiner Heimatgemeinde, wo es Unternehmen gibt, die ernsthaft überlegen abzusiedeln, weil sie eben keine Breitbandanbindung haben.“

Aber einen Gemeindesekretär Das liegt in der Zuständigkeit Ministerium wie das Ihre? für 300 oder 400 Gemeindebe- des Finanzministers, natürlich Natürlich habe ich im Agrar- wohner zu bezahlen ist nicht waren wir aber genauso einge- bereich eine umfangreiche wirklich effizient. bunden wie das Wirtschaftsmi- Agenda – ich bin ja als Land- nisterium. Mit der Neuregelung wirtschaftsminister für Land-, Die Gemeindeverwaltung darf was der Grunderwerbsteuer wurde Forst- und Wasserwirtschaft kosten. Gemeindebund-Chef Hel- verhindert, dass es zu Steuerer- zuständig. Ich hatte daher mut Mödlhammer klagt seit lan- höhungen bei der Weitergabe in der Umsetzung des Regie- gem, dass es immer schwieriger rungsübereinkommens einiges wird, geeignete Kandidaten für abzuarbeiten. Wir haben eine das Bürgermeisteramt zu finden, „Aktuell haben wir laut Statistik Austria Marktordnungsgesetznovelle was unter anderem auch ein de- über 173.000 Green Jobs. Mein Ziel ist, dass fertiggestellt, die die Umset- mokratiepolitisches Problem ist. zung der Agrarreform vorsieht. Glauben Sie, dass eine finanzielle wir in diesem Bereich weiter zweistellige Wir haben das ländliche Ent- Aufwertung des Amtes ein Weg Wachstumsraten haben.“ wicklungspaket fertiggestellt aus diesem Dilemma wäre? und mit 1,1 Milliarden Euro Das ist zwar nicht ganz meine jährlich (7,7 Milliarden für die Zuständigkeit, aber grundsätz- Periode) abgeschlossen. lich glaube ist, dass man die von Grundstücken innerhalb In den ersten 150 Tagen haben Rolle des Bürgermeisters nicht der Familie kommt. Das hätte zu wir schon relativ viel umgesetzt hoch genug einschätzen kann. enormen Kosten bei Hofüberga- und aufgestellt und auch die Er ist täglicher Ansprechpartner ben geführt, die unsere bäuerli- Zeitpläne eingehalten. Ich habe für jeden Bürger, und wenn ich chen Familienbetriebe zusätzlich aber auch in der Umweltpolitik an den sehr jungen und dyna- belastet hätten. Gewerbliche ganz maßgebliche Weichenstel- mischen Bürgermeister bei mir Betriebe sind nicht mein Tehma. lungen erreicht. Zum Beispiel zuhause denke, der selbst Unter- beim Verbot des Gentechnik- nehmer ist, dann sehe ich, was Ist sichergestellt, dass die Grund- Einsatzes. Hier konnte ich beim da zusätzlich an Zeitaufwand erwerbsteuer eine Gemeinde- Umweltministerrat auf europä- und so dazu kommt. Er hat abgabe bleiben wird? ischer Ebene die Briten für die ein Tagesprogramm, das (lacht …) Nice try, aber wie ge- Selbstbestimmung der Mitglied- ähnlich dicht ist wie das eines sagt ist das nicht mein Thema. staaten gewinnen. Dadurch Ministers. Das wird von den konnte dieses blockierte Dossier Menschen aber wirklich auch Bei den wichtigsten Erfolgen nach sozusagen de-blockiert werden. geschätzt, wenn sich einer das den ersten 100 Tagen nennen Sie Bei der Energieversorgung haben antut. als erste vier Punkte die EU-Saat- wir uns darauf verständigt, dass gutverordnung, die Almen-Task wir in Europa und Österreich Der Gemeindebund befürchtet, Force, die ländliche Entwicklung, von der Abhängigkeit von fossi- dass die Reform der Grunder- vor allem in Bezug auf die Arbeit len Energieträgern wegkommen werbssteuer zu einem Einkom- der Bäuerinnen und Bauern, und wollen. Das ist ein mühsamer mensverlust der Gemeinden füh- viertens die Imker. Sind das nicht Prozess, aber gerade die Ukrai- ren könnte. Können Sie Aufkom- ein bisschen viel „bäuerliche“ The- ne-Krise zeigt uns, wie abhängig mensneutralität garantieren? men für ein so breit aufgestelltes Europa nach wie vor von den  76 KOMMUNAL 07-08 | 2014 INTERVIEW

fossilen Energien ist. Wir müssen Thema erneuerbare Energien: schem Erdgas sein wollen, geht die Energieversorgung auf mehr Gerade bei der Windkraft gibt es das nur mit den Erneuerbaren. Autonomie ausrichten. immer wieder Bürgerinitiativen, Da sind wir in Österreich gut die den Bau von Windrädern be- aufgestellt, laut Internationaler Das Nein zum Temelin-Ausbau kämpfen. Wie bringt man diese Energieagentur sogar führend (Mitte März, Anm. d. Red.) wurde Diskrepanz unter einen Hut? in Europa. als Etappensieg gefeiert, aber Gerade bei der Windenergie ist Ich bekenne mich auch dazu, gleichzeitig hat die EU mit den ein massiver Ausbau geschehen, dass wir alle Formen der erneu- neuen Leitlinien für die Förderung vor allem im flachen Land. Nie- erbaren Energieträger nutzen von erneuerbarer Energie mit derösterreich und das Burgen- müssen – auch die Wasserkraft, Ihren Worten einen „Schritt in die land sind hier führend, weil hier wo es ebenfalls noch viel Poten- falsche Richtung“ getan. auch der Wind ist. Man muss zial gibt. Wir nutzen 40.000 Gi- Was müssen wir befürchten? den Strom erzeugen, wo die gawattstunden und haben noch Ich bedauere diesen Schritt in Möglichkeit dazu besteht. ein Potenzial von 13.000 Giga- die falsche Richtung. Es sieht wattstunden. Man wird nicht so- so aus, als ob die Kommission Das bringt uns zum Thema der Lei- fort alles ausbauen können, aber ein bisschen vor der Atomlobby tungen. Wenn ich ein paar große es gibt Potenzial. Das geht von eingeknickt ist, die hier massiv Windräder habe und so viel Strom den vielen kleinen Kraftwerken aktiv war. Es wurde aber ein erzeuge, dass ich die Leitungska- – die sehr sinnvoll sind – bis hin gewisser Teilerfolg erzielt, in- pazität überschreite, bringt das ja zu Großkraftwerken. Hier denke dem zumindest die bestehenden nichts. ich vor allem an Pumpspeicher- Fördersysteme weitergeführt Dass der Strom nicht sehr gut kraftwerke, weil es aus meiner werden können. Und wir sehen speicherbar ist, ist ein gene- Sicht die intelligentere Form des Ansatzpunkte, dass man das relles Problem bei den erneu- Spitzenstromausgleichs ist, das sogar noch ausbauen kann. erbaren Energien insgesamt. Wasser wieder in den Speicher Interessant habe ich gefunden, Die Technologien werden zwar hinaufzupumpen und damit zu dass alle möglichen Leuten zu ständig weiter entwickelt, aber füllen, statt wie in Belgien in einem Zeitpunkt Stellungnah- noch sind wir nicht so weit, der Nacht die Autobahnen zu men zur Leitlinie abgegeben ha- dass wir den Strom effizient beleuchten. ben, als diese nicht einmal noch speichern können. Wenn wir Es ist aber eine Gratwanderung. veröffentlicht war. weniger abhängig von russi- Der Ausbau von Wasserkraft

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soll auch unter ökologischen versteigerung kommen sollen. Beim Thema Wasser und Wasser- Gesichtspunkten laufen und im Darüber verhandelt das Infra- qualität hatten wir geglaubt, auf Gegenzug kann Umweltschutz strukturministerium mit dem einer Insel der Seligen mit saube- nicht heißen, die Käseglocke Finanzministerium. Worüber ich rem Wasser überall zu leben. irgendwo darüber zu mit Ministerin Bures verhandelt Und dann hat uns die Donau quasi stülpen. habe, sind 52 Millionen Euro für Plastik in die Suppe geschwemmt den schwerpunktmäßigen Breit- – und das offenbar seit Jahren. Wie Über 100.000 Jobs waren laut Sta- band-Ausbau für die ländliche kann sowas – jetzt abgesehen von tistik Austria 2011 als Green Jobs Entwicklung, gespeist aus Gel- Unfällen, die immer vorkommen definiert. Was sind Ihre Ziele für dern des BMVIT, der Länder und können – in Österreich passieren? diesen Bereich, der ja stark mit der EU. Das wird kofinanziert Ich habe (Mitte März, Anm.) den Erneuerbaren Energien und 50:50 von der EU und den Mit- einen Bericht erhalten, dass bei Umweltschutz zusammenhängt? gliedstaaten und der nationale der Firma Borealis Plastik- Aktuell haben wir laut Statistik Anteil wird im Verhältnis 60:40 abfälle in die Donau gespült Austria über 173.000 Green Jobs. Mein Ziel ist, dass wir in diesem Bereich weiter zweistel- „Ich bekenne mich dazu, dass wir alle Formen lige Wachstumsraten haben, der erneuerbaren Energieträger nutzen müssen um die Zahl von 200.000 Green Jobs tatsächlich zu überschrei- – auch die Wasserkraft, wo es ebenfalls noch viel ten. Zweistellige Zuwachsraten Potenzial gibt. Das geht von den vielen kleinen gibt es auch beim Umsatz für die Umweltdienstleistungen, Kraftwerken – die sehr sinnvoll sind – bis hin zu auch hier ist es mir wichtig, dass Großkraftwerken.“ das so bleibt. Derzeit liegt der Umsatz bei 32 Milliarden Euro, Andrä Rupprechter über die Energienutzung der Zukunft mein Ziel sind 40 Milliarden. Generell scheint mir wichtig, dass wir die „grüne Kraft“ des zwischen Bund und Ländern worden sind. Ich habe eine Umweltsektors nutzen, um den aufgeteilt. Diese 52 Millionen Sonderprüfung eingeleitet und Wachstumsmotor in Schwung sind da. das Umweltbundesamt beauf- zu bringen. Der Breitband-Ausbau ist jeden- tragt, gemeinsam mit den drei falls für den ländlichen Raum Donau-Bundesländern und Green Jobs hängen unmittelbar existenziell. Ich weiß das auch der Via Donau ein Monitoring mit der Breitbandmilliarde zusam- aus meiner Heimatgemeinde, festzulegen, ob es da systema- men. Aus einem Interview mit da gibt es zwei, drei kleinere tische Einträge gibt oder ob das Bernhard Felderer (KOMMUNAL Unternehmen im Dienstleistungs- Einzelereignisse waren. Sollte 5/2014) haben wir erfahren, dass sektor, die ernsthaft überlegen die Prüfung eine Systematik er- diese Gelder de facto weg sind. abzusiedeln, weil sie eben keine geben, könnte es durchaus auch Wie soll der Ausbau dann zustan- Breitbandanbindung haben. Die zu einer Änderung der Abwas- de kommen? wollen ins Inntal hinunter, wo serverordnung kommen. Das sind zwei Dinge: Die Gelder das gegeben ist, und unser Bür- Ich habe auch vor, dieses Monito- für die Breitbandmilliarde hät- germeister ist intensiv dabei, eine ring auf andere ableitende Flüsse ten aus dem Erlös der Frequenz- Anbindung zu gewährleisten. in Österreich umzulegen. 

Flottweg: Neue C-XI Dekanter-Baureihe zur Behandlung von Klärschlamm Klärschlamm-Entwässerung entscheidender Schlüsselfaktor

Auf der IFAT 2014 in selfaktor. Die Kosten für strömungstechnische Design München stellte Flottweg Transport und Entsorgung der Dekanter-Schnecke wei- erstmals die neue C-XI De- von Klärschlamm können terentwickelt worden. Für kanter-Zentrifugenbaureihe sich auf über 70 Prozent der eine bessere Entwässerungs- vor. Diese Maschinenbau- variablen Kosten belaufen. leistung steigt die maximale reihe ist speziell für die Die leistungsgesteigerte C-XI Bau- Hier besteht bei weitem das G-Zahl um bis zu 15 Prozent Anforderungen der Klär- reihe von Flottweg bietet den größte Sparpotential. gegenüber der herkömmli- schlamm-Eindickung bzw. Betreibern von Kläranlagen die Folgende Details sind opti- chen Dekanter C-Serie. -Entwässerung entwickelt Möglichkeit, Kosten bei der Ent- miert: Das Schneckendesign worden. wässerung bzw. Eindickung von wurde überarbeitet. Die Für die Betreiber von kom- Klärschlämmen einzusparen. verbesserte Geometrie des INFORMATION munalen Kläranlagen ist Schneckenkörpers führt die effektive Eindickung anfallenden Klärschlamms zu mehr Feststoffkonzen- www.flottweg.com

Entgeltliche Einschaltung Entgeltliche bzw. Entwässerung des ein entscheidender Schlüs- tration. Zusätzlich ist das 78 KOMMUNAL 07-08 | 2014 INTERVIEW

Asfinag präsentiert Mautsystem „GODirekt“ mit Pre-Pay-Zahlung Im Guthabenverfahren gibt’s nach einem Jahr Geld zurück

Das Zahlungsmittel „GO Direkt“ ist sowohl für Bus- als auch Trans- KOMMUNAL: Frau Lutter, als Ge- schäftsführerin der Asfinag Maut portunternehmen interessant, da die GO-Box zentral bei der Asfinag Service GmbH vertreten sind Sie zuständig für die Mauteinhebung. bestellt werden kann, die Emissionsklassennachweisdokumente gleich Gabriele Lutter: Die Asfinag erhält keinerlei Zuschüsse aus mit dieser zentralen Bestellung eingereicht werden können und allfäl- dem Staatsbudget. Alle Ein- nahmen aus Maut und Vignette lige zeitraubende GO-Vertriebsstellenbesuche reduziert werden. Wie fließen wieder in den Erhalt, die Finanzierung und den Bau die Mautabrechnung funktioniert, war Thema eines Gesprächs mit heimischer Autobahnen und Schnellstraßen. Darüber hinaus Asfinag-Maut Service GmbH-Geschäftsführerin Gabriele Lutter. fließt jeder zweite Euro aus den Einnahmen direkt in Maßnah- men zur Erhöhung der Verkehrs- sicherheit.

Auch nach den Europawahlen wird von Seiten internationaler Fräch- ter-Unternehmen verstärkt der freie und einfache Gütertransport innerhalb Europas angesprochen. Besonders das Thema unterschied- licher Mauteinhebungsverfahren INTERVIEW KOMMUNAL 07-08 | 2014 79

für Fahrzeuge über 3,5 t in den Handy-Apps möglich. Diese Derzeit entgeht kein Medienkon- einzelnen EU-Staaten wird bei den bereits jetzt verbesserten On- sument dem Themen Datendieb- Transportunternehmen als unan- line-Serviceleistungen erleich- stahl und Phishing-Attacken von genehm empfunden. tern internationalen Kunden die Kontodaten. Wie sehen Sie unter Die Asfinag sieht sich hier in Mautabwicklung, kommen aber diesem Gesichtspunkt die Wahl der Vorreiterrolle, sich bei natürlich auch einheimischen des Zahlungsmittels zur Bezah- einem länderübergreifenden Kunden zugute. Das kürzlich lung der Maut? Mautsystem aktiv einzubrin- verbesserte SelfCare-Portal auf Bis dato können wir bei diesen gen. Zehn Jahre Erfahrung www.go-maut.at ermöglicht es, Gefahren auf einen reibungslo- mit der Mauteinhebung durch Kunden eine Verwaltung des sen Ablauf in den vergangenen das GO-Mautsystem sind ein gesamten Fuhrparks zu ermög- zehn Jahren der GO-Maut zu- Informationsschatz, der im lichen, einen Überblick über rückblicken. internationalen Austausch auf Emissionsklassennachweise zu Neben der Abrechnungsmög- große Resonanz und Wertschät- erhalten oder Einzelleistungs- lichkeit über diverse Tank- und zung trifft. Das mittelfristige informationen abzurufen. Kreditkarten haben wir uns als und gleichzeitig hochgesteckte Bei unseren im Jahr 2014 Asfinag im Jahr 2007 darauf Ziel sollte sein, dass Kunden verstärkt durchgeführten konzentriert, mit GO Direkt ein mit ihren Fahrzeugen über 3,5 t Kundenbesuchen durch unsere starkes und sicheres Zahlungs- beispielsweise Portwein von der GO-Berater haben Atlantikküste mittels eines einzi- wir ausschließlich „Bei unseren im Jahr 2014 verstärkt durch- gem Mauteinhebungssystems an positives Feedback estnische Kunden an der Ostsee zum SelfCare-Portal geführten Kundenbesuchen durch unsere liefern können. Das Mautsystem erhalten. Hierbei sind GO-Berater haben wir ausschließlich der Zukunft soll also ein wahrer auch die Rückmeldun- Europäer sein. gen aus Gesprächen positives Feedback zum SelfCare-Portal mit öffentlichen erhalten. Hierbei sind auch die Rück- Kommen die geplanten interna- Unternehmen sehr tionalen Vereinfachungen in der aussagekräftig, die meldungen aus Gesprächen mit öffentlichen einheitlichen Mautabwicklung für besonders die zeit- Unternehmen sehr aussagekräftig.“ Fahrzeuge über 3,5 t in irgendei- genaue Online-Über- ner Form auch Gemeinden und an- sicht und den guten Gabriele Lutter, Geschäftsführerin deren öffentlichen Unternehmen Überblick über den der Asfinag Maut Service GmbH in Österreich zugute? aktuell notwendigen Ein reibungsloser Grenzüber- Handlungsbedarf bei tritt möglichst ohne Zeitverlust Mautproblemen betonen, der mittel eigens zugeschnitten zur ist nur mit der zusätzlichen direkt vom Büro aus erfolgen Entrichtung der GO-Maut zu Einbindung von Internet oder kann. entwickeln. Über 5500 Kunden aus 40 Ländern genießen bereits den Zahlungskomfort, direkt mit der Asfinag als Zahlungspartner zusammenzuarbeiten. Auch hier haben wir viele Kundenrück- meldungen, die unser Zahlungs- mittel GO-Direkt sehr schätzen, da persönliche Ansprechpartner zu allen Mautfragen an sieben Tagen 24 Stunden unseren Kun- den zur Verfügung stehen und auch in der Produktgestaltung viele weitere Details direkt auf die Kundenwünsche von GO-Mautkunden zugeschnitten wurden.

Welche Möglichkeiten haben Kun- den in Österreich, ihre GO-Maut zu bezahlen? Neben der Bezahlung im Nach- hinein (Post-Pay) mit einem der oben erwähnten Zahlungsmittel ist die Aufladung der GO-Box in Bar (Pre-Pay) bei der Abholung an einer GO-Vertriebsstelle mög- lich. Da jedoch zu jeder  80 KOMMUNAL 07-08 | 2014 INTERVIEW

weiteren Aufladung der GO-Box Busfahrern. Zu erwähnen sind stets wieder eine Vertriebsstelle hier Lkw-Stellplätze, Rastplätze, angefahren werden muss, haben Raststationen und sämtliche wir auf Kundenwunsch bei un- Maßnahmen für mehr Sicher- serem Zahlungsmittel GO-Direkt heit auf den Autobahnen. Im die zusätzliche Möglichkeit besten Fall entrichtet der Port- entwickelt, unseren Kunden weintransportfahrer auf dem neben der klassischen Post-Pay- Weg nach Estland in Österreich Methode eine Pre-Pay-Zahlungs- nicht nur seine Maut, sondern methode anzubieten. konsumiert auch seine Mahl- Mit dem GO-Direkt-Guthaben- zeiten an einer österreichischen verfahren ist die Aufladung der Raststätte und erzählt seiner GO-Box ähnlich wie bei einer portugiesischen Verwandtschaft

Handy-Wertkarte sehr einfach, aichner Asfinag/fotowerk Foto: von den Schönheiten des eine zusätzliche Besicherung Urlaubslandes Österreich. der Liquidität oder das Vorlegen Neben der Performance mit un- einer Bankgarantie ist hierbei serem Straßennetz spielen auch nicht notwendig. Sowohl bei unsere eigenen MitarbeiterInnen GO-Direkt Post-Pay als auch Sowohl beim GO hierbei eine große Rolle. Unter beim Guthabenverfahren erhält durch die Mautaufsichtsorgane Direkt Post-Pay diesem Gesichtspunkt schulen unser GO-Mautkunde nach einzutreiben? als auch beim Gut- wir unsere Mitarbeiter stets kun- Ablauf eines Jahres 0,3 Prozent Die Asfinag erhält keine zusätz- habenverfahren denorientiert aufzutreten. Dies der bezahlten Maut wieder lichen Geldmittel, muss also erhält der GO- betrifft nicht nur unsere Mitar- retour. mit den Mauteinnahmen gut Mautkunde nach beiterInnen in unserem Kunden- haushalten. Das bedeutet: wir Ablauf eines Jah- center am Telefon, sondern vor Abschließend eine Frage zur Kon- bauen das, was die Menschen res 0,3 Prozent der allem auch die sensible Tätigkeit trollsituation von Verkehrsteilneh- und der Wirtschaftsstandort bezahlten Maut unserer Mautaufsichtsorgane, mern, gelingt es hier der Asfinag, braucht, die Umwelt verträgt wieder retour. die sich bei ihrer Kontrolltätig- Mautsünder bei einem Vergehen und vor allem was wir uns leis- keit tagtäglich in der Balance gegen die Mautordnung reibungs- ten können. Deswegen setzen zwischen Kundenfreundlichkeit und konfliktlos zur Einsicht zu wir auf Sicherheit und Service – und konsequenter Kontrollfunk- bewegen und die Ersatzmauten insbesondere bei Lkw- und tion bewegen. 

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Postserver.at Österreichisches Glasrecycling Pionier der „dualen Zustellung“ Zukunftsweisende Standards

Alexander Mittag-Lenkheym Alle Glasverpackungen wollen ist Geschäftsführer von recycelt werden! Postserver.at. Erfolgsfaktoren und zeigt schreibung der BBG für die auf, wie weitere Steigerun- „duale Zustellung“ war nur gen möglich sind. ein erster Meilenstein: Als BM Rupprechter betont im „First Mover“ prägt Post- Vorwort des Grünbuchs: Das österreichische Un- server.at die Entwicklung „Für die meisten Österrei- ternehmen ist im Bereich des Full-Service-Angebots Österreichs Glasrecycling- cherinnen und Österreicher der digitalen Postsendung rund um die elektronische system wird international ist die Mülltrennung zur Experte der ersten Stunde. Zustellung. Der gelbe Zettel zu den besten gezählt. Selbstverständlichkeit ge- Postserver.at stellt digitale im Briefkasten wird bald Die Recyclingquote von worden. Die Einführung der Post absolut rechtssicher Vergangenheit sein. Glasverpackungen liegt bei Altglassammlung vor mehr sowie nach höchsten tech- Die Zukunft der Post ist rund 85 Prozent. Im Jahr als 35 Jahren hat dazu nischen Standards zu – und elektronisch. 2013 wurden rund 234.000 einen wesentlichen Beitrag erreicht jeden Online- und Tonnen Altglas recycelt, geleistet.“ Offline-Empfänger. Mit INFORMATION dadurch rund 250.000 Ton- PL.O.T, printcom und Tele2 nen Rohstoffe und 221 Mio. bietet Postserver.at eine Postserver Online- kWh an elektrischer Energie INFORMATION Full-Service-Plattform zustelldienst GmbH eingespart. Was braucht es, für digitalen Versand von Mariahilfer Straße 123/3 um Glasrecycling auf einem Austria Glas Recycling Dokumenten und spricht 1060 Wien derart hohen Niveau zu ge- Monika Piber-Maslo damit Privatnutzer, Un- [email protected] stalten? Das Grünbuch der Obere Donaustraße 71 ternehmen, Justiz und www.postserver.at Austria Glas Recycling „Best 1020 Wien Behörden an. Der Gewinn https://www.facebook. in Glass“ liefert einen kom- www.agr.at

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Standfester Hochwasserschutz bis zu 2,60 Meter Höhe Der Mobile Deich von Ceno Tec Österreich ist europameister

Beispiel Sachsen-Anhalt, … und schützt mit einer Höhe Elb-Flut 2013 – Der Mobildeich von 1.80 m sicher vor dem wird aufgebaut ... Hochwasser. Österreich zählt europaweit zur Spitze beim Recycling. Ein 1. und ein 2. Platz Das erprobte Schlauchsys- bildeich mit einer Geschwin- bei zwei unabhängigen Studien zur Abfall- tem aus hochfestem Mem- digkeit von ca. 100 m pro wirtschaft können sich sehen lassen. bran-Werkstoff wird mit Stunde. Die Deichlänge ist Wir von der ARA, Österreichs führendem Wasser befüllt und erreicht im Prinzip unbegrenzt – bei Sammel- und Verwertungssystem für durch das hohe Eigenge- Standardhöhen von Ver packungen, tragen unseren Teil dazu bei. Mit jährlich 830.000 Tonnen Ver- wicht die Grundstabilität 0,45 – 2,60 Meter. packungsabfällen liefern wir wertvolle eines Schwergewichtsdam- Roh stoffe für die Wirtschaft und ersparen mes. Der Aufbau ist denkbar INFORMATION der Umwelt 650.000 Tonnen CO2. einfach: die koppelbaren Schlauchmodule werden www.ara.at ara.recycling vor Ort ausgerollt und mit CENO Membrane handelsüblichen Pumpen be- Technology GmbH füllt. Vier Personen errichten E-Mail: [email protected]

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Public Private Partnership-Modelle Wenn’s alleine nicht mehr geht ... Wenn die öffentliche Hand an ihre finanziellen Grenzen stößt, kann das Einbeziehen von privaten Partnern hilfreich sein. Sie bringen neben Kapital auch Risikotragung und Managementkapazitäten ein.

Über alternative Möglichkeiten Baufolgekosten berücksichtigt zur Finanzierung dieser Leistun- PPP-Modelle optimieren werden. gen hat KOMMUNAL mit die Wirtschaftlichkeit Wolfgang Figl, Leiter des weit über die Was ist bei PPP-Modellen beson- Bereichs Public Sector bei der ders zu beachten? Bank Austria, gesprochen. Errichtungsphase Es sind zwei Dinge entschei- hinaus. dend: Einerseits machen sie als Herr Figl, wie kann im Rahmen Finanzierungsalternative nur von Investitionen die Belastung Wolfgang Figl, dann Sinn, wenn sie effizient der maastrichtrelevanten Ver- Leiter Public Sectors sind. Sie sind nämlich für die Öf- schuldungsquoten vermieden Bank Austria fentliche Hand – das muss man werden? klar sagen – nicht billiger. Ande- FIGL: Seit vielen Jahren wird rerseits kommen die Gemeinden auf diese Frage mit drei Buch- enz werden Contractingmodelle angesichts der eingeschränkten staben geantwortet: PPP, also bei der Straßenbeleuchtung Verschuldungsfähigkeit immer Public Private Partnerships. Als oder thermischen Sanierung weniger um maastrichtscho- quasi allgemeiner Überbegriff schon häufiger. Hier tritt ein nende Finanzierungsformen für das Zusammenwirken von privater Contractor als Kredit- herum. Die Maastricht-Relevanz öffentlicher Hand und privaten nehmer auf, die Bedienung ist also der springende Punkt, Unternehmen zur gemeinsamen des Kredits erfolgt aus den PPP-Modelle sind eine denkbare Durchführung von Projekten erzielten Kosteneinsparun- Lösung. fassen PPPs eine breite Palette gen. Die „Lebenszyklusbe- von alternativen Finanzierungs- trachtung“ ist eigentlich Werden sie zum neuen Allheil- formen zusammen. kein eigenes Modell, mittel? sondern eine spezifische Sicher nicht grundsätzlich, aber Es scheint, als hätte man in Umsetzungsform, die in richtig eingesetzt, können sie der Praxis aber solche Modelle fast jeder PPP-Überle- ein sinnvolles Finanzierungs- kaum umgesetzt. Stimmt diese gung angewendet modell sein, um die Leistungen Einschätzung? werden kann. der Daseinsvorsorge mit der In vielen Ländern Europas PPP-Modelle dazu nötigen Infrastruktur trotz werden PPPs schon längst auf steigern die Welche Idee steckt dahinter? knapper öffentlicher Budgets breiter Ebene als sinnvolle Effizienz. Öster- Lebenszyklusmodelle basieren auf dem gewohnt hohen Quali- Alternative zur rein öffentli- reich hat aber auf einem ganz wesentlichen tätslevel zu halten. chen Finanzierung gesehen. In immer noch Gedanken, der – meiner Mei- Österreich ist – bei nüchterner Nachholbedarf. nung nach – noch viel zu wenig Was bietet die Bank Austria im Betrachtung und unter Anwen- Beachtung findet. Durch das Zusammenhang mit PPP-Model- dung einer strengen Definition effektive Zusammenwirken von len an? des Begriffs – noch nicht wirk- Öffentlicher Hand und privatem Es gibt kein Universalmodell, lich viel passiert. Auf Gemeinde- Know-how wird die Wirtschaft- das sich von der Stange kaufen ebene finden sich häuptsächlich lichkeit der Investition weit über lässt. Die Gegebenheiten in den im Entsorgungsbereich, etwa bei die Errichtungsphase hinaus Kommunen sind von Fall zu Fall Kläranlagen, einige Betreiber- über die gesamte Lebensdauer unterschiedlich. modelle, bei denen der private des Objekts optimiert. Das Als Bank Austria begleiten wir Partner Planung, Bau, Finanzie- geschieht, indem nicht nur die unsere Kunden gerne durch die rung und Betrieb der Infrastruk- Bau-, sondern auch die über die gesamte Finanzierungsthematik turmaßnahme übernimmt. Die Jahre teilweise deutlich höheren und erarbeiten gemeinsam öffentliche Hand nutzt und zahlt mit ihnen maßgeschneiderte dafür. INFORMATION Modelle. Wir stellen unser Know-how zur Verfügung – Was ist mit Contracting- und Details gibt es bei Ihrer Gemeindebetreuerin bzw. insbesondere auch bei Kapital- Lebenszyklusmodellen? Ihrem Gemeindebetreuer, auf marktüberlegungen. Sie sind bei Im Zuge der wachsenden Bestre- publicsector.bankaustria.at langen Finanzierungszeiten eine

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Die Post am Österreichischen Gemeindetag Der Bürger und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt

Bereits zum fünfzehnten haben wir auch diesmal die Mal war die Post heuer Gelegenheit genutzt, unsere am Österreichischen Ge- Dienstleistungen einem meindetag, welcher am 12. breiten Zielpublikum vor- und 13. Juni in Oberwart zustellen. Der Gemeindetag stattfand. Im Mittelpunkt ist die ideale Plattform standen der Bürger und dafür. Unser Dank und Lob seine Bedürfnisse. Die Post gilt deshalb in erster Linie präsentierte vielfältige Leis- den Veranstaltern – wir tungen und Services, um freuen uns auf das nächste diese Bedürfnisse als Nah- Jahr!“ sagt DI Walter versorger, Serviceschnitt- Hitziger, Vorstand Brief, stelle und kompetenter Werbepost & Filialen der

Partner zu erfüllen. Österreichischen Post AG. KOMMUNAL Foto: Zahlreiche Besucher infor- Das Team der Post wurde von Bundespräsident Heinz Fischer und mierten sich über Leistun- Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer begrüßt. Langjähriger Partner gen wie den Wahlservice, „Bewährte und neue Ser- die Bürgerbefragung, den INFORMATION vices der Österreichischen Hybrid-Rückscheinbrief Post helfen nicht nur, Zeit oder die Info.Post-Gemein- Österreichische Post AG und Kosten zu sparen, destreuung, um sich so Haidingergasse 1 sondern verbessern auch den entscheidenden Vorteil 1030 Wien den zielgenauen Dialog gegenüber dem Mitbewerb Business-Hotline: 0800 212 212 zwischen Gemeinde und zu sichern und die Kom- Mail: [email protected] Bürgern. Als langjähriger munikation innerhalb der www.post.at www.post.at/geschaeftlich Entgeltliche Einschaltung Entgeltliche Partner von Gemeinden Gemeinde zu stärken.

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Beton: Ein dauerhafter Werkstoff mit natürlicher Schönheit Mustergärten und Plätze zeigen Strukturideen mit Beton

Der eigene Garten ist für die Österreicher die perfekte Oase für Entspan- Erholung und der Entspannung sein, aber auch den geeigneten nung, Ruhe und Behaglichkeit. Zahlreiche Mustergärten im ganzen Rahmen für ein Grillfest mit Freunden bieten oder dem Hob- Land zeigen, wie mit den richtigen Gestaltungselementen phantasie- bygärtner Platz für Gemüse und Blumen geben.“ Deshalb setzen volle Rückzuggebiete erwachsen. Im Mittelpunkt steht ein Baustoff, der die Anbieter auf größtmögliche Produktvielfalt, wie Robert F. Hol- unzählige Design- und Strukturmöglichkeiten bietet: Beton. zer betont: „Der eine benötigt ei- nen Mauerstein für einen Garten- zaun oder eine Böschungswand, Im ganzen Land locken Muster- bergärten bis zum symmetrisch der andere möchte einen Griller, gärten. Für viele Österreicher ist angelegten Kleinod. Das Spekt- ein Hochbeet und eine Treppe zur ein Ausflug in die professionell rum ist riesig, ebenso vielfältig Terrasse gestalten.“ gestalteten Anlagen wie ein sind die Anregungen. Hier blei- Kurzurlaub, denn dort finden ben für Gartenliebhaber keine Beton: Baustoff mit sich inspirierende Gärten in Wünsche offen! Beständigkeit allen möglichen Varianten – von Schönheit, Stille, Entspannung: exotischen Inszenierungen über Flanieren wie im eigenen Garten Für Stefan Weissenböck, Ge- Atriumanlagen und wilde Zau- Damit ein Garten auch wirklich schäftsführer des Baustoffwerks zur Quelle der Inspiration wird, Weissenböck in Neunkirchen, sollte er unbedingt Struktur und spielt ein weitere Aspekt eine Ausdruck besitzen. Die Muster- ebenso große Rolle: „Ein enor- gärten im Land zeigen, wie es mer Vorteil von Beton bei der geht: Für den optimalen Effekt Neugestaltung des Gartens ist braucht ein Garten eine klare die extreme Beständigkeit des Designphilosophie – nur dann Baustoffs“, so Weissenböck, „das entfaltet sich die Kraft, die zur ist in unserem Land von großer Entspannung führt. Optimale Bedeutung, weil wir es im Som- Struktur erhält ein Garten zum mer mit Hitze und im Winter mit Beispiel durch formschöne Ge- häufigen Frost/Tau-Wechseln staltungselemente aus Beton. Da zu tun haben.“ Beton übersteht Beton aus natürlichen minera- das alles dauerhaft ohne Schä- lischen Rohstoffen besteht, hat den. Dabei kommt auch die der Werkstoff etwas Vertrautes, Individualität nicht zu kurz, wie

Foto: Fa.STO_Villach Foto: Lebendiges und so einen unver- Weissenböck anfügt: „Durch Stichwort „Betonpflaster“ wechselbar ehrlichen Material- verschiedene Oberflächenvere- charakter, wie Hans Ramböck er- delungen erhalten Betonsteine Moderne Betonpflaster können in unzähligen läutert, Inhaber des Betonwerks ihre persönliche Note.“ Varianten der Oberflächenbearbeitung ausgeführt Ramböck in Sankt Georgen werden. Dabei wird die Oberfläche ganz speziell für bei Salzburg: „Die Gestaltung Mustergärten den Bedarf gestaltet: betonrau, gestrahlt, gecurlt, mit Beton bringt Ästhetik und zeigen enorme gewaschen, gerumpelt oder geschliffen. Zusätzlicher Lebendigkeit in die wichtigsten Gestaltungsvielfalt Oberflächenschutz erhöht die Auswahl außerdem. Freiräume der Menschen!“ Moderne Qualitäts-Betonsteinprodukte zeichnen sich Dass die enorme Produktpalette Der Baustoff Beton überzeugt bei durch eine Vielzahl von Vorteilen aus. Dazu gehören an Kreationen aus Beton den der Gartengestaltung zum einen eine hohe Lebensdauer bei gleichzeitig enormer Be- unterschiedlichen Anforderungen durch die Vielzahl an Ober- lastbarkeit, normgerechte Fugenbreiten und Schutz an die moderne Gartengestaltung flächen und Farben, auch die vor Kantenabplatzungen. Die hohe Wirtschaftlichkeit entgegenkommt, bestätigt auch Auswahl an Produkten ist riesig: wird zudem durch eine vollmaschinelle Verlegung ge- Robert F. Holzer, CEO des Klagen- Palisaden, Randsteine, Bänke, sichert. Grenzenlos zeigt sich die Gestaltungsvielfalt: furter Unternehmens Semmel- Blumenschalen, Treppen, Zäune, In Formen, Farben und Oberflächen lässt sich heute rock Stein + Design. „Ein Garten Mauern, Abdeckungen, Einfas- für jede Herausforderung eine Lösung finden. Nach hat viele Aufgaben zu erfüllen“, sungen, Flächen und viele wei- Aufgrabungen ist auch der Wiedereinbau bei gleich- so Holzer, „er soll ein Ort der tere Betonprodukte sind in den bleibender Optik möglich. Selbst einzelne Steine lassen sich leicht austauschen. KOMMUNAL 07-08 | 2014 85

INFORMATION

Ausgewählte Mustergärten in Österreich:

Weissenböck Baustoffwerk GmbH Weissenböckstraße 1 Stichwort „Garten und Terrasse“ 2620 Neunkirchen, Foto: C_Semmelrock_Mustergarten_Klagenfurt Foto: Brünner Bundesstraße 148 Erst durch sensible Gestaltung privater Freiflächen erhält man einen inspirierenden Lebens- 2201 Gerasdorf/Wien, bereich. Wenn diese Flächen ein eigenes Raumgefühl vermitteln und mit dem Lebensstil kor- Welser-Heide-Straße 8 respondieren, steigt der Freizeitwert sofort. Beton bietet viele Möglichkeiten für individuelle 4063 Hörsching, Ideen. Der Gestaltungsspielraum, der sich durch den Baustoff ergibt, umfasst unzählige Ober- Werschweg 2 flächen, Farben und Formen. Außerdem übersteht Beton selbst häufigen Frost/Tau-Wechsel 8054 Seiersberg/Graz ohne Schäden, er ist robust gegen Regen, Hitze, Sturm und Schnee. Von daher liegt es auf der Hand, dass Beton immer häufiger in Gärten zum Einsatz kommt. Semmelrock Stein + Design GmbH & Co KG Hauptstraße 2 Mustergärten zu bewundern. die richtige Auswahl zu treffen. 2332 Hennersdorf, Robert F. Holzer: „Da sehen die Hier kommt die kompetente Wienerberger Werk Menschen, wie breit das Angebot Beratung ins Spiel, die allen Her- 7501 Rotenturm/Pinka, tatsächlich ist. In den Muster- stellern am Herzen liegt: „In un- Apfelberg 36 gärten kann man herausfinden, seren vielseitigen Mustergärten“, 8720 Knittelfeld welche Steine zu den subjektiven sagt Stefan Weissenböck, „holen Erwartungen und zum eigenen sich die Menschen Inspirationen, BWR Ramböck GmbH Lifestyle passen.“ vergleichen und stellen sich in Holzhauser Straße 100 Bei dieser Vielfalt ist es natürlich ihrer Phantasie den perfekten 5113 St. Georgen bei Salzburg

nicht immer leicht, auf Anhieb Garten zusammen.“ Einschaltung Entgeltliche

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Modernes Verkehrsmanagement bedeutet: intel- ligente Systeme zur optimierten Nutzung der Ver- kehrswege. SWARCO TRAFFIC AUSTRIA ist Ihr Partner für die Mobilität von heute und in der Zukunft.

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Im Siedlungsgebiet wurden 195 Stück Philips Luma- Leuchten einge- setzt. Der Energie- verbrauch wurde um 78 Prozent gesenkt.

Marktgemeinde Garsten spart Energie mit Philips LED-Beleuchtung Win-win Situation für Gemeinde und Bürger

Die Marktgemeinde Garsten in Oberösterreich beschloss im Sinne der Wirtschaftlichkeit und zur

Senkung des CO2-Ausstoßes einen großen Teil der Straßenbeleuchtung zu sanieren. Das Lichtkonzept von Philips bietet eine moderne energieeffiziente Lösung, die die Siedlungsstraßen buchstäblich in neuem Licht erstrahlen lässt.

Insgesamt wurden im Sied- erfolgt somit senken und den CO2-Ausstoß lungsgebiet 195 alte Kandela- über eine Re- um rund 22 Tonnen pro Jahr zu berleuchten durch Luma- finanzierung verringern“, berichtet Bürger- Leuchten ersetzt. Auch auf der durch die Energieeinspa- meister Mag. Anton Silber. Hauptstraße in Garsten wurden rung. Die Energietechnik Bog- Als Weltmarktführer in Sachen insgesamt 40 Stück Langfeld- ner GmbH wurde als Contractor Licht hat Philips auch in der ur- leuchten durch effiziente Philips mit der Umsetzung der Sanie- banen Beleuchtung erstklassige Luma ersetzt. Das Lichtniveau rungsmaßnahmen beauftragt. Produkte zu bieten. „Wir liefern der Straßenbeleuchtung wird in „Die Grundlage dieses Contrac- maßgeschneiderte innovative der Zeit von 23.00 bis 05.00 Uhr Vier Baugrößen ting-Projekts war die Berech- Konzepte als Entscheidungs- Früh auf 50 Prozent abgesenkt. der Produkt- nung der Energieeinsparung auf grundlage für Contracting-Mo- So wird der Lichtstrom in der reihe Luma Basis der Daten der von Philips delle. Das Ergebnis der Energie- Nacht zwar reduziert, aber da (Mini-Luma, angebotenen LED-Leuchten. Das einsparung und Reduktion des das Licht nur gedimmt wird, Luma 1-3) Projekt verlief in der Zusam- CO2-Ausstoßes in Garsten ist werden Dunkelzonen und Angst- stellen eine har- menarbeit mit allen Partnern ein Beweis für eine gelungene räume vermieden und zusätzlich monische und von der Planung bis zur Rea- Integration energiesparen- Energiekosten gespart. einheitliche lisierung reibungslos“, erklärt der LED-Beleuchtung. Denn Gestaltung über Geschäftsführer Robert Bogner. LED-Beleuchtung reduziert alle Lichtpunkt- „Wir haben uns für dieses Mo- nicht nur den Energiebedarf, Energiespar-Contracting höhen sicher. dell entschieden, weil es eine sondern bietet eine verbesserte Energie einsparen und die gute Möglichkeit ist, das Projekt Lichtqualität“, erklärt Norbert Umwelt schonen war auch der so rasch wie möglich und ohne Kolowrat, Vertriebsleiter Philips Grund, warum ein Energie-Con- größeren finanziellen Aufwand Lighting Outdoor. tracting zur Energieoptimie- für die Gemeinde zu realisie- rung der Straßenbeleuchtung ren. Mit der energieeffizienten abgeschlossen wurde. Dieses LED-Lösung von Philips und Modell wird auch vom Land dem technischen Know-how von INFORMATION Oberösterreich mit bis zu 20 Energietechnik Bogner ist es uns Prozent der Bemessungsgrund- gelungen, den Energieverbrauch lage gefördert. Die Finanzierung pro Jahr um fast 78 Prozent von Philips Austria GmbH

Entgeltliche Einschaltung Entgeltliche der neuen Straßenbeleuchtung 77.718 kWh auf 17.439 kWh zu www.philips.com 88 KOMMUNAL 07-08 | 2014 CHRONIK

Reaktionen aus den Gemeinden: Mit dem Wintersport fällt die Sonntagsöffnung FUSCHL, HOF, THOMATAL, Skiurlaubern belegt, sagt HÜTTAU, RAMINGSTEIN Bürgermeister Franz Vogl. Fuschl und Hof (beide Zudem wird der Wintertou- Flachgau), Hüttau rismus in den vergangenen (Pongau)sowie Thomatal Jahren extrem forciert, mit und Ramingstein (beide Adventzauber, Langlauf Lungau) sind schon bald und Schneeschuhwandern. keine Wintersportorte mehr Einen Protest gegen die mit der Lizenz zur Sonn- neue Verordnung behält tagsöffnung. Das sieht ein der Bürgermeister sich ganz aktueller Gesetzesent- noch vor. Zuerst müsse hat schon seit Jahren kein Fällt ein Ort als Wintersportort wurf vor. Die Bürgermeister er mit den Geschäften im Geschäft oder Kiosk mehr weg, dann entfällt auch die von Fuschl und Hof sind Ort sprechen. Der Hofer am Sonntag aufgesperrt, Lizenz zur Sonntagsöffnung für am wenigsten begeistert Bürgermeister Thomas Ließ sagt etwa Rupert Bergmül- Geschäfte. Die Reaktionen aus vom Verlust des Status lässt sich das Recht auf ler aus Hüttau. Auch in den Gemeinden fallen recht un- Wintersportort. Denn Sonntagsöffnung der Ge- Thomatal und Ramingstein terschiedlich aus. Jene Gemein- immerhin beherbergen sie schäfte nicht gern wegneh- ist nach dem Konkurs des den, die zwar kein Winterspor- einen großen Teil der Gäste men, auch wenn es nicht Skigebietes Schönfeld-Kar- tort mehr sind, aber trotzdem aus der Skischaukel Hinter- sehr oft genützt wird. neralm vor einigen Jahren Gäste beherbergen, sehen den see-Gaißau (Tennengau). Andere Gemeinden sehen kein Bedarf mehr, ergänzt Gesetzesentwurf kritisch. In Fuschl ist im Winter die Situation weniger kri- der Thomataler Bürger- jedes zweite Gästebett mit tisch. In seiner Gemeinde meister Valentin König.

Kulturführer: ERRATUM

Schelte wegen Auf Seite 81 des letzten KOMMUNAL (Ausgabe Araber-Knigge 6/2014) haben wir Bild und Bildtext bei einem Beitrag ZELL AM SEE – KAPRUN vermischt. Mit einem speziellen Kultur- Das Bild zeigte Landesrat führer wollte die Urlaubs- und Gemeindeverbands- region Zell am See-Kaprun präsident a.D. Harald (und arabische Touristen auf das nicht Arno) Sonderegger. richtige Verhalten hinwei- Im Beitrag gemeint war sen. Nach medialer Kritik allerdings der aktuelle im In- und Ausland zog die Tourismusgesellschaft

Foto: Gina Sanders - Fotolia.com - Sanders Gina Foto: diesen „Knigge“ zurück. Der Kulturführer mit dem Bauverfahren sollen dadurch beschleunigt werden Titel „Where Cultures Meet“ weist die arabischen Gäste Mehr Kompetenz für die Bürgermeister auf Mistkübel hin, emp- fiehlt bunte Kleidung und KLAGENFURT örtliche Entwicklungkon- freundliches Auftreten. Da In ihrer Klubklausur hat die zept einer Gemeinde sein. es mit arabischen Urlaubern SPÖ ein neues Gemeinde- Es sieht vor, dass in den immer wieder zu Unfällen planungsgesetz vorgestellt. nächsten zehn Jahre nur und brenzligen Verkehrs- Es sieht unter anderem dort gebaut werden darf, wo situationen kommt, weist Präsident des Vorarlberger vor, dass Bauverfahren bereits eine Siedlung vor- die Broschüre auch auf das Gemeindeverbandes, der beschleunigt werden und handen ist. Der Fachbeirat leistungsfähige Taxisystem Harder Bürgermeister der Bürgermeister mehr für Baukultur übte Kritik, da und die Gurtepflicht in Harald Köhlmeier (siehe Entscheidungskompetenz Gemeinden aufgrund ihrer Österreich hin. Nun wurde Bild oben). bekommt. Entscheidend für Nähe zum Bürger nicht im- angekündigt, dass der Leit- Wir bedauern den Fehler. eine Umwidmung soll das mer unabhängig handeln. faden überarbeitet wird. KOMMUNAL 07-08 | 2014 89

Austria Center : Erstes Green Conference Center ausgezeichnet

WIEN Bundesminister Rupprechter Das Austria Center Vienna zeichnete kürzlich das Austria wurde von Bundesminister Center Vienna als erstes österrei- Andrä Rupprechter als chisches Konferenz- und Veran- erstes österreichisches staltungszentrum mit dem „Um- Konferenz- und Veran- weltzeichen für Kongress- und staltungszentrum mit Tagungsstätten“ aus. dem „Umweltzeichen für Kongress- und Tagungs- umgestellt. Werden neue stätten“ ausgezeichnet. Elektro- und IT-Geräte Damit ist das Haus offiziell angeschafft, kommen nur als Zertifizierungsstelle für noch mit Energy Star oder Green Meetings bestätigt. TCO zertifizierte Produkte

Die IAKW-AG betreibt das Rief BMLFUW_Markus Foto: zum Einsatz. Austria Center Vienna und Die Maßnahmen im Austria das Vienna International eingespart werden. Bei der erbaren Energien. Auch bei Center Vienna zeigen somit, Center. Bereits seit Jahren Raumbelüftung sorgen Wär- IT und Beleuchtung konnte dass Veranstaltungen und werden umweltfreundliche merückgewinnungsanlagen der Energieverbrauch teils Kongresse ein wichtiger Maßnahmen, insbesondere für Energieeinsparungen. drastisch reduziert werden. Wirtschaftsfaktor sind, im Energiesektor, umge- Gekühlt wird das Gebäude 2500 Leuchtstoffröhren dass sich der ökologische setzt. Durch die Versorgung über Turbokaltwassersätze. wurden auf umweltfreund- Fußabdruck jedoch deutlich von Heizung und Warm- Der von der hauseigenen liche LED-Leuchtmittel verkleinern lässt. wasser mit Fernwärme Energiezentrale aufberei- umgerüstet. Für das Wege- können jährlich rund 9000 tete Strom stammt damit leitsystem wurde auf ener- Weitere Informationen: Tonnen CO2-Emissionen zu 100 Prozent aus erneu- gieeffiziente LCD-Schirme www.umweltzeichen.at

Vertrauen Sie auf starke Leistung! 90 KOMMUNAL 07-08 | 2014 CHRONIK

Insektenhotels: Augen auf beim Honigkauf!

ÖSTERREICH Das Wohl der Bienen ist vie- len Menschen ein Anliegen. Viele wollen selber aktiv werden und gleichzeitig spannende Beobachtungen dazu machen. Eine gute Möglichkeit dafür sind Bienenhotels. Doch ein Blick auf die Angebote von Insektennisthilfen im Handel zeigt, dass viel Ungeeignetes und auch Gehörnte Mauerbiene am Nistholz. Die bereits besiedelten und ver- Sinnloses im Umlauf ist. schlossenen Nistlöcher sind gut erkennbar. Der Naturschutzbund hat nun gemeinsam mit seinen Experten Tipps zusammen- lohnt sich, Bienenhotels portieren. Da ist es besser, gestellt, wie man ein gutes genauer zu begutachten: sie selbst zu fertigen oder Insektenhotel erkennt. Viele sind aus billigem Qualitätsprodukte zu kau- Bienenhotels bieten solitär Abfallholz gemacht und fen. Gute Insektennisthilfen lebenden Bienenarten, die überstehen keine drei wurden in Beratung des Gänge in Totholz besiedeln, Jahre. Es ist auch nicht Naturschutzbundes entwi- eine Heimstatt und fördern sinnvoll, Bienenhotels aus ckelte: Diese Insektenhotels damit die Bestäubung von Billigstlohnländern und erkennt man am Logo des Pflanzen im Umfeld. Es über weite Strecken zu im- Naturschutzbundes. Qualitätsstandards: Facharzt soll europäisch werden

INNSBRUCK Angehende Ärzte in Ös- terreich können nach dem Medizinstudium den Turnus absolvieren, um praktischer

Foto: Bilderbox Foto: Arzt zu werden, oder sich zum Facharzt ausbilden lassen. Sowohl die Ausbil- dung als auch die Prüfung, Ziel: Kapazitäten in den nächsten Jahren verdoppeln mit der die Facharztaus- bildung endet, fällt derzeit Großes Potenzial für Photovoltaik in allen Ländern Europas unterschiedlich aus. Sogar SÜDBURGENLAND bedarf des ökoEnergielan- die Facharztbezeichnungen Eine vom Verein „Das des gedeckt werden. Zum sind verschieden. Bei einer ökoEnergieland“ in Auftrag ökoEnergieland gehören 18 Konferenz in Innsbruck gegebene Studie räumt dem Gemeinden in der Region sollen nun einheitliche Ausbau von Photovoltaik im Güssing. Bisher sind erst Standards für die Facharzt- Südburgenland ein großes rund eineinhalb Prozent prüfung entwickelt werden. Potenzial ein. Allein mit den der sehr gut geeigneten Sie sollen europaweit den für eine entsprechende Nut- Dachflächen mit Photovol- gleichen Ausbildungsstand zung als „sehr gut“ geeignet taikanlagen verbaut. Ziel ist garantieren. Patienten hät- eingestuften Dachflächen in es, in den nächsten Jahren ten die Garantie, überall auf den 18 Mitgliedsgemeinden die Photovoltaik-Kapazität dem gleichen Qualitätsni- könnte der gesamte Strom- zumindest zu verdoppeln. veau behandelt zu werden. DIE SENSATIONELLE KUNSTSTOFFEISBAHN FÜR FREIZEIT & SPORT

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Impulse für ländlichen Raum: Kommunalkonsulat in Wien

Am Freitag, 13. Juni 2014 wurde im 4. Gemeindebezirk das Kommunal- len wie kreativwirtschaftlichen Themen sind geplant, die Zu- konsulat eröffnet, die ständige Vertretung innovativer Landgemeinden kunftsorte-Gemeinden nutzen die Räumlichkeiten für Meetings in der Bundeshauptstadt. Zugleich fungiert das Kommunalkonsulat als und Präsentationen. Vernetzungsstelle und Impulsgeber für zukunftsfähige Gemeindeent- Braindrain verhindern

wicklung. Träger sind der Verein „Zukunftsorte“ und „Die Landinger“. Vertreterinnen und Vertreter aus allen Zukunftsorten reisten bereits zur Eröffnung und der „Ein Ort der Vernetzung für anschließenden Creative Villa- alle, die sich mit innovativen ges Conference nach Wien. Von und kreativen Entwicklungen den Räumlichkeiten des Kom- im ländlichen Raum und de- munalkonsulats zeigten sich alle ren Verbindung mit der Stadt sehr angetan und überzeugten beschäftigen“ – so beschreibt sich auch davon, dass die je- Christof Isopp, Initiator des weiligen Stühle gut zur Geltung Projekts „Zukunftsorte braucht kommen – für die Einrichtung das Land“ und Mitgründer von des Kommunalkonsulats hatte „Die Landinger – Büro für Ver- jeder Zukunftsort einen Stuhl knüpfungen“ die Funktion des zur Verfügung gestellt. Kommunalkonsulats. Der Sitz Zukunftsorte sind derzeit des Kommunalkonsulats wurde Zwischenwasser und Nenzing nicht zufällig gewählt: Mitten () Kals am Großglock- im Wiener Botschaftsviertel ner (Tirol), Werfenweng und bietet es Menschen, die aus Thalgau (Salzburg), Hinter- den Bundesländern nach Wien stoder und Munderfing (OÖ), gezogen sind, eine Anlaufstelle. Moosburg (Kärnten) sowie Von überall her gut erreichbar, Neckenmarkt (Burgenland). Sie liegt das Kommunalkonsulat in schaffen über das Kommunal- Gehdistanz zum neuen Haupt- konsulat auch eine Anlaufstelle bahnhof. Die Einbettung in das für ihre „Ausheimischen“, also Kreativareal AWERNER am für ehemalige Einheimische der Fotos: (C) Katharina Roßboth Katharina (C) Fotos: Elisabethplatz in Wien-Wieden Zukunftsorte, die für Job oder wiederum signalisiert die Be- Studium nach Wien gezogen deutung der Kreativwirtschaft Das Zukunftsorte-Team im Kommunalkonsulat: Veronica sind. Über das Kommunalkonsu- für kommunale Entwicklungs- Weyrer, Christof Isopp, Roland Gruber, Julia Hainz. lat soll der Kontakt der Heimat- prozesse. gemeinde zu diesen Ausheimi- Ziel ist es nun, über das Kom- wenden können und so zu schen intensiviert werden. munalkonsulat ein Netzwerk neuen Sichtweisen und Ge- „Wir haben viele, vor allem an Impulsgebern zu schaffen, staltungsideen für die eigene jungen Bürgerinnen und Bürger, an das sich Gemeinden mit Gemeindeentwicklung kommen. die für Studium oder Job nach verschiedenen Fragestellungen Veranstaltungen zu kommuna- Wien gezogen sind, die sich in KOMMUNAL 07-08 | 2014 93

Impulse für ländlichen Raum: FACT-BOX

Kommunalkonsulat Kommunalkonsulat in Wien Belvederegasse 26 (im Kreativ-Areal AWERNER), Zur Eröffnung des 1040 Wien der Stadt weiterentwickeln, kre- Josef Mathis, Alt-Bürgermeister Kommunalkon- Öffnungszeiten: ative Ideen umsetzen und sich von Zwischenwasser (Vlbg.) und sulats waren Ver- Dienstag bis Freitag, 9:30 bis mit neuen Lebensmodellen aus- Obmann des Vereins Zukunfts- treterinnen und 13:30 Uhr, Mittwoch zusätz- einandersetzen. Über das Kom- orte. Im Kommunalkonsulat bie- Vertreter aus allen lich 14:30 bis 18:30 Uhr munalkonsulat wollen wir das ten auch Mentorinnen aus den Zukunftsorten an- E: kommunalkonsulat@ Bildungskapital, die Erfahrungen Zukunftsorten, die schon länger gereist. landinger.at und Ideen dieser ‚Ausheimi- in Wien leben, den neu zugezo- www.kommunalkonsulat.at schen‘ für die Weiterentwicklung genen StudienanfängerInnen www.zukunftsorte.at unserer Gemeinde nutzen“, so Rat und Unterstützung an. www.landinger.at

Zukünftig versorgt AGM zahlreiche Gemeinden mit Alltagsprodukten AGM und der Gemeinde-Club: Gemeinsam erfolgreich

Im Rahmen des am 12. und 13. Juni in Oberwart/Bgld. stattgefundenen 61. Österreichischen Gemeindetags stellten der Großhändler AGM und der Gemeinde-Club offiziell ihre einzigartige Kooperation vor, die vielen Gemeinden den Nahversorger ersetzt.

Zukunftsweisend und zum sorger auskommen. Mit Wohl österreichischer AGM hat Obmann Lutsch Gemeinden: Das ist das dafür einen starken Partner gemeinsame Projekt gefunden: Dank 19 Märkten des österreichischen in Österreich kann AGM das V.l.n.r.: Dieter Lutsch (Gemeinde-Club), Regina Rosenstatter (AGM Einkauf & Marketing- leitung), Bundespräsident Heinz Fischer, Josef Pirker (Geschäftsführung AGM) und Großhändlers AGM und dichteste Vertriebsnetz al- Gemeindebund Chef Helmut Mödlhammer dem Gemeinde-Club mit ler Großhändler aufweisen. Obmann Dieter Lutsch, der Ware direkt in ihren Betrieb. Großen Anklang fand das sich als Initiator der Aktion Für die Bürgerinnen und Von hier aus können die Projekt bei seiner Präsenta- verantwortlich zeichnet. Bürger ist es denkbar Bewohner ihre Bestellung tion beim Gemeindetag. Ne- Ihm ist es ein Anliegen, einfach: Sie können bei Ver- abholen oder bekommen sie ben den 600 Bürgermeistern österreichischen Gemein- triebspartnern im Ort ganz sogar bis vor die Haustür war auch Bundespräsident den den Zugang zu täglich einfach aus einem 300 Arti- geliefert. Eine Kooperation, Dr. Heinz Fischer geladen benötigten Produkten zu kel umfassenden Katalog die sich für alle auszahlt und und bedankte sich sowohl erleichtern – denn 600 von wählen und bestellen. Die Bürgerinnen und Bürgern bei Dietmar Lutsch als auch 2.200 Gemeinden müssen Partner wiederum ordern lange, beschwerliche Wege bei den AGM Geschäftsfüh- inzwischen ohne Nahver- bei AGM und erhalten die erspart. rern für ihr Engagement. Entgeltliche Einschaltung Entgeltliche 94 KOMMUNAL 07-08 | 2014 INTEGRATION

Integration ist Stadt, Land und Gemeinde Integration passiert vor Ort – in Österreichs Gemeinden

Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) und das Bundesminis- Schritt auf andere Bundesländer aus. terium für Europa, Integration und Äußeres (BMEIA) setzen 2014 Willkommen in Ihrer Gemeinde einen Schwerpunkt im Bereich regionaler Integrationsförderung und – Handbücher für einen guten Start in Österreich -beratung. Gemeinsam mit Gemeinden und Regionen erstellt der ÖIF eigene Willkommens-Handbücher und liefert seinen Kund/innen somit gebündelte Informationen zu re- gionalen Anlaufstellen, wichtige Kontaktdaten und einen kurzen Überblick zur Landeskunde.

Workshops für Behörden und Organisationen

Als dritten Schwerpunkt der Ini- tiative „Integration auf regionaler Ebene“ bietet der ÖIF Workshops rund um die Themen interkultu- relle Kompetenz und Integration. Schlüssel- und Schnittstellen in der Aufnahmegesellschaft wie Mitarbeiter/innen in Gemeinden, BHs, Magistraten, AMS, Vereinen und Bildungseinrichtungen wer- 1,52 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund leben in den verschiedenen Regionen Öster- den so für integrationsrelevante reichs und bringen sich dort in unsere Gesellschaft ein. Themen sensibilisiert und lernen die Bedürfnisse von Zuwander/ innen besser kennen. Die Work- ntegration auf regionaler bewusst voran. Nach erfolgrei- shops stärken die interkulturelle IEbene zu fördern, ist eine chen Pilotprojekten weitet der Handlungskompetenz der Teil- zentrale Aufgabe für Österreichs ÖIF das Angebot der mobilen nehmer/innen und bieten praxis- erfolgreiche Zukunft. Der ÖIF Welcome Desks nun Schritt für orientiertes Know-how. setzt dabei auf drei Schwer- punkte: BMEIA VERÖFFENTLICHT LEITFADEN Mobile Beratung vor Ort Auch das Bundesministerium für Europa, an Entscheidungsträger/innen, die mit der Mit Berater/innen, die in den Integration und Äußeres (BMEIA) engagiert Wohnungsvergabe betraut sind, so etwa an Regionen unterwegs sind und sich im Bereich regionaler Integration und Städte, Gemeinden, Wohnbauträger und vor Ort Menschen kostenlos setzt mit seinem „Leitfaden für sozial-integ- Hausverwaltungen. Ziel der sozial-integrati- und niederschwellig über rative Wohnungsvergabe“ eine Empfehlung ven Wohnungsvergabe ist es, ein gutes Zu- Integrationsfragen, Behörden- des Expertenrats für Integration um. Der sammenleben in Wohnanlagen zu unterstüt- wege, Sprachlernangebote und Leitfaden für eine sozial-integrative Woh- zen. Daher enthält der Leitfaden funktionale Bildungsmöglichkeiten beraten, nungsvergabe wurde durch Expert/innen Lösungsansätze für die Herausforderungen treibt der Integrationsfonds des Wohnbereichs unter der Federführung der Wohnungsvergabe. die Integration von Menschen von Prof. Dr. Klaus Lugger und Dipl.-Soz. Weitere Informationen: außerhalb der Ballungszentren Kenan Güngör erarbeitet und wendet sich www.integrationsfonds.at KOMMUNAL 07-08 | 2014 95

Starke Leistung: Apotheken sichern Nahversorgung

Eine Apotheke ist ein wesentlicher Pfeiler in der Gesundheitsversor- Berufsberechtigung etc.), lokale Gegebenheiten und rechtliche gung und wertet jede Gemeinde auf. Sie stärkt die Infrastruktur im Ort Bedingungen. und leistet damit einen wichtigen Beitrag gegen drohende Abwande- Aufklärung und Information rung. Öffentliche Apotheken werden persönlich von Apothekerinnen über Arzneimittel und Apothekern betrieben, die nicht von zentralen Konzernentschei- Eine öffentliche Apotheke ist eine Aufwertung für eine Ge- dungen abhängen, sondern lokal vor Ort Arbeitsplätze, Frequenz und meinde. Die Apothekerinnen und Apotheker beraten ihre noch dazu mehr Gesundheit bringen. Kunden gewissenhaft bei der Wahl der Medikamente, der ,In Österreich gibt es 1340 wurden in 64 Gemeinden in richtigen Einnahme und Dosie- öffentliche Apotheken, die Österreich Apotheken neu er- rung, wie auch bei Wechselwir- alle privatwirtschaftlich als öffnet, wo es vorher noch gar kungen. Diese wichtigen Be- unabhängige Betriebe von keine Apotheke gab. Das ist ratungsleistungen werden von einer Apothekerin oder einem nicht weiter verwunderlich, ist den Kunden immer stärker in Apotheker geführt werden. eine Apotheke doch ein Gewinn Anspruch genommen. Denn die Durch die stetige Zunahme der für jede Gemeinde. Bei vielen Apotheke steht für beste Quali- Zahl der Apotheken wird die Bürgerbefragungen wird eine tät und vermittelt ein Gefühl der Arzneimittelversorgung der öffentliche Apotheke als größ- Sicherheit bei der Einnahme von Österreicherinnen und Österrei- ter Wunsch der Bevölkerung Medikamenten. cher ständig verbessert. In einer genannt. Es braucht jedoch Apotheke arbeiten durchschnitt- gewisse Rahmenbedingungen, lich 12 Personen, elf davon sind Präsident Max damit sich eine Apotheke vor Frauen. Insgesamt haben mehr Wellan sind die Ort niederlassen darf. Der Be- als 16.000 Personen in den ös- Wünsche der trieb einer neuen öffentlichen terreichischen Apotheken einen Gemeinden ein Apotheke bedarf einer behördli- INFORMATION sicheren und hochqualifizierten großes Anliegen. chen Bewilligung – nämlich der Arbeitsplatz. Ein durchschnittli- Verleihung der „Konzession“. Österreichische cher Apothekenbetrieb zahlt der Die Konzession ist bei der Apothekerkammer Gemeinde Kommunalsteuer in Bezirksverwaltungsbehörde, 1091 Wien Höhe von 7000 bis 8000 Euro in deren Gebiet der Standort Spitalgasse 31 pro Jahr. „Zum Glück haben wir der Apotheke geplant ist, zu Tel.: 0043 - 1- 404 14 - 600 eine Apotheke im Ort“ sagen beantragen. Ausschlaggebend Fax: 0043 - 1- 408 84 40 deshalb viele Bürgermeister. dafür sind die persönliche Eig- Mail: [email protected] In den letzten zehn Jahren nung des Apothekers (Studium, Web: www.apotheker.or.at Einschaltung Entgeltliche 96 KOMMUNAL 07-08 | 2014 INTERVIEW

Kommunalkredit: „Von der Idee zum Projekt“ Auf den Punkt gebracht

Österreichs Bank für Infrastruktur hat ihren Fokus erweitert. Standen früher vor allem Finanzierungen im Mittelpunkt, begleitet sie heute Städte und Gemeinden sowie deren Betriebe mit ihrem Know-how in der kommunalen Infrastrukturentwicklung. Was ist dran am Slogan „Von der Idee zum Projekt“? KOMMUNAL sprach mit Andreas Ketten- huber, Leiter Vertrieb, Infrastruktur und Öffentliche Finanzierung der Kommunalkredit Austria.

KOMMUNAL: Herr Kettenhuber, die Kommunalkredit war über Jahrzehnte erster Ansprechpart- ner der Gemeinden, wenn es um Finanzierungen gegangen ist. Sind diese Zeiten vorbei? Andreas Kettenhuber: Wir sind nach wie vor gefragter Partner bei der Umsetzung kommunaler Infrastrukturprojekte. Unsere langjährige Erfahrung, das breite Wissen, über das wir im Haus verfügen, und der gute Kontakt zu den Kommunen sind unverändert vorhanden. Dies ermöglicht es uns auch, jetzt tiefer in die Materie zu gehen. Wir sind mehr Unser Schwerpunkt liegt auf der als eine Bank. Arrangierung, Strukturierung, Wir wissen, Vermittlung und Umsetzung worauf es bei kommunaler und infrastruktu- Finanzierungen reller Projekte, gemäß unserem Gemäß Abänderungsentschei- ankommt und werden. Bestehende Kredite Slogan „Von der Idee zum Pro- dung der Europäischen Kom- was es braucht, sowie Kreditzusagen werden jekt“. mission vom Sommer letzten um Projekte aber natürlich vollumfänglich Jahres können, wie bereits finanzierbar zu bedient. Wir haben viele Kunden Aber das Finanzierungsgeschäft öffentlich dargelegt, keine gestalten. und Partner auf Gemeinde- und per se wird nicht mehr betrieben? neuen Finanzierungen gebucht Städteebene sowie bei öffent- lichkeitsnahen Unternehmen, deren Geschäfte wir proaktiv Wir sind nach wie vor gefragter Partner betreuen. Gemäß unserem oben bei der Umsetzung kommunaler genannten Schwerpunkt haben wir unsere Expertenteams auf- Infrastrukturprojekte. Unsere langjährige gebaut und verfügen über ein Erfahrung, das breite Wissen, über das wir fundiertes Wissen insbesondere in unseren drei Kernsegmenten im Haus verfügen, und der gute Kontakt „Energie und Umwelt“, „Soziale zu den Kommunen sind unverändert Infrastruktur“ und „Verkehr“. vorhanden. Was kann eine Gemeinde jetzt von der Kommunalkredit erhalten? Andreas Kettenhuber, Leiter Vertrieb, Infrastruk- Sie bekommt unverändert das tur und Öffentliche Finanzierung volle Leistungspaket. Je nach

Foto: Petra Spiola Petra Foto: Idee machen wir uns an die KOMMENTAR KOMMUNAL 07-08 | 2014 97 PITTERS KOMMUNALTREND Umsetzung. Im Rahmen einer strategischen Planung wird im Vorfeld genau evaluiert, welche Projekte mit welchen Prioritäten umgesetzt werden und welche Auswirkungen dies auf die Ge- meinde und deren Budget hat. Wir beraten bei der Bedarfs- erhebung, arbeiten Modelle aus, rechnen unterschiedliche Szenarien durch. Dann begleiten wir die Ausschreibung und die Analyse der Angebote für die Kunden. Wir berechnen Finan- zierungsvarianten und geben In- dikationen über die Auswirkun- gen auf das Budget, ja vielleicht,

ob sich daraus sogar ein Beitrag Fotolia.com - chones © Foto: für das Budget ergeben kann. Wir wissen, ob die Gemeinde eine Förderung nutzen kann. KMUs stoppen die Negativtrends der demographischen Entwicklung und setzen Und wir kümmern uns um die positive Akzente für die lokale Wertschöpfung. Finanzierung, nur finanzieren wir nicht selbst. Sind Sie dann noch eine Bank? KMU – Kommunale Wir sind mehr als eine Bank. Wir wissen, worauf es bei Finanzie- rungen ankommt und was es Mittelstandsunternehmen braucht, um Projekte finanzier- bar zu gestalten. Durch unsere Im aktuellen KOMMUNAL findet Bevölkerung statt, und die kurzen langjährige Expertise können wir sich eine Nachlese der diesjährigen Entscheidungswege führen zu einer gut über den Tellerrand hinaus- Kommunalmesse im burgen- erhöhten Effizienz. Im Interview blicken und neben der traditio- ländischen Oberwart. Auch der mit Pitters KOMMUNALTrend im nellen Infrastrukturfinanzierung Autor dieser Zeilen war Besucher Rahmen der Kommunalmesse ließ auch alternative Finanzierungs- dieser qualitativ und quantitativ sich ein Experte sogar zur Verball- konzepte anbieten. Über unsere hochwertig besetzten Messeveran- hornung hinreißen, es handle sich Tochter Kommunalkredit Public staltung. Dabei wurde ein weiteres bei den KMU „um Kommunale Consulting verfügen wir über Mal klar, dass die Mittelstandsunter- technische Expertise im Umwelt- österreichischen Es geht um die lokale nehmen“. Und das und Energiebereich. Mit unse- KMU (Klein- und nicht zu Unrecht: rem Beratungsansatz nutzen Mittelstands- Wertschöpfung. Denn vor dem wir diese Synergie und machen unternehmen) das Hintergrund dieser unser technisches Know-how Rückgrat der kom- originellen Wort- auch in der wirtschaftlichen munalen Wirtschaft bilden. Über schöpfung geht es tatsächlich um Projektstrukturierung praktisch eine Viertelmillion Unternehmen, lokale Wertschöpfung und die Be- nutzbar. verteilt über alle Branchen, wie triebe stellen einen wichtigen Fak- etwa Produktion, Gewerbe und tor bei der Arbeitsplatzsicherung Dienstleistung, sorgen mit Kreativi- in den Gemeinden dar. Sie stoppen tät und in einem laufenden Ideen- so die Negativtrends der demogra- INFORMATION wettbewerb dafür, dass phischen Entwicklung Österreich die globale und es liegt an den Infrastruktur.Projekt.Beratung. wirtschaftliche und vor Kommunen, etwa durch Die Kommunalkredit macht Pro- allem finanzielle Krise den Abbau bürokrati- jekte für „Energie und Umwelt“, der letzten Jahre gut scher Hürden oder dem „Soziale Infrastruktur“ und „Ver- meistert. Kennzeichnend vereinfachten Zugang zu kehr“ nachhaltig erfolgreich. für das kommunale Wirt- Förderungen hier weitere schaften sind dabei vor positive Akzente zu set- So erreichen Sie Ihre Ansprech- allem das bedachtsame, zen. Jedenfalls besitzen partnerInnen der nachhaltige Vorgehen Dr. Harald Pitters die österreichischen KMU Kommunalkredit Austria und die Ressourcen- ist Trendexperte höchste Identifikation Tel.: 01/31 6 31-111 schonung. Es findet ein und Kommunikati- mit der Bevölkerung und E-Mail: unmittelbarer Austausch onsforscher sie verdienen dabei die [email protected] mit den zuständigen E-Mail: office@ volle Unterstützung der Web: lokalen Behörden, aber pitters.at kommunalen Stakehol- www.kommunalkredit.at auch mit der regionalen www.pitters.at der. 98 KOMMUNAL 07-08 | 2014 KURATORIUM FÜR VERKEHRSSICHERHEIT

Safe & Eco- Driving: Der Umwelt zuliebe

Umweltschutz und Verkehrssicherheit sind eng miteinander Entsprechendes Hintergrund- wissen gibt den Teilnehmern verbunden: Eine ökonomische Fahrweise bringt mehr Sicherheit. die Möglichkeit, ihre Fahrweise und ihren Umgang Kraftstoffverbrauch und Emissionen hängen nicht nur vom Fahrzeug selbstständig weiter zu verbes- sern. und seiner Technik ab, sondern auch ganz entscheidend vom Ökonomische Fahrweise = individuellen Fahrstil. sichere Fahrweise

Eine ökonomische Fahrweise Das innovative „Safe & Eco“- Sicherheitsvorsprung ist eine sichere Fahrweise. Das Seminar und Fahrtraining des sichern! bedeutet auch weniger CO2 KfV (Kuratorium für Verkehrssi- Ausstoß – ein Gewinn für die cherheit) hilft Unfälle zu vermei- In Kleingruppen arbeitet ein spe- Umwelt. Neben Einsparungs- den und Kosten zu reduzieren. ziell geschulter Experte mit den potentialen bei Treibstoff- und Mit zunehmender Fahrpraxis Teilnehmern. Auf Basis einer Instandhaltungskosten z. B. und persönlicher Erfahrung Multimediapräsentation werden eines Fuhrparks durch ökonomi- meint selbst der Fahrprofi, dass die Inhalte in der Gruppendis- sches Fahrverhalten geht es bei sein Unfallrisiko abnimmt. Doch kussion erarbeitet. Das Seminar den Sicherheitsseminaren vor gerade dann ergeben sich neue ist damit auch ein Angebot zur allem auch darum, Gemeinden Risikofaktoren: Routinefehler persönlichen Weiterentwicklung und Unternehmen die Auswir- schleichen sich ein, Konzentra- des einzelnen Fahrers. Die erar- kungen von Unfällen der Mit- tionsfehler auf gewohnten beiteten theoretischen Inhalte arbeiter aufzuzeigen. Nicht nur Strecken treten auf. Zusätzlich werden am selben Tag praktisch Produktionsausfälle durch die ergeben sich im Fahrbetrieb des umgesetzt. Bei einer gemeinsa- Abwesenheit des Mitarbeiters, beruflichen Verkehrs Schwierig- men Beobachtungsfahrt – alle sondern auch die dadurch ent- keiten oder unvorhergesehene Teilnehmer setzen sich reihum stehenden Unfall- und Unfallfol- Situationen, die den Fahrer über hinter das Steuer – werden ei- gekosten (ev. Nachbesetzung auf das übliche Maß des Kraftfahrers gene Erfahrungen und Erkennt- Zeit, entstehende Sachkosten, hinaus belasten. Um die Haupt- nisse gesammelt und danach Reparaturkosten etc.) müssen unfallursache – menschliches gemeinsam analysiert, sowie berücksichtigt werden. Fehlverhalten – zu reduzieren, allgemeine Risikofaktoren wie Präventivmaßnahmen helfen bietet das KfV ein innovatives Müdigkeit und Routine noch- menschliches Leid und Kosten Expertenprogramm an. mals angesprochen. zu senken. KURATORIUM FÜR VERKEHRSSICHERHEIT KOMMUNAL 07-08 | 2014 99 ARTENVIELFALT

Der Götterbaum (Ailanthus altissima) zählt zu den 100 besonders problematischen invasiven Arten in Europa. „Aliens“ im und aus dem Garten

Kanadische Goldrute, Wasserpest, gebracht. Sie vermittelt profundes Staudenknöterich: In hiesigen Brei- Wissen rund um Neobiota – etwa tengraden längst heimisch gewor- woher sie kommen oder wie sie den, sind sie der heimischen Fauna verbreitet werden – und gibt wert- und Flora oft wenig volle Tipps für den Umgang zuträglich: So genannte mit „Aliens“ in Wald, Flur Neobiota, im Englischen und eigenem Garten. auch „Alien species“ Die ÖBf-Broschüre klärt genannt, sind Pflanzen-, nicht nur über die Wir- Tier- und Pilzarten, die kungs- und Verbreitungs- Grafik: iStock/ 3Dchef iStock/ Grafik: KFV SAFE & ECO-TIPPS ursprünglich in unseren weise von Neopyhten Breitengraden nicht (nicht heimische Pflanzen) heimisch waren. Viel- auf, sondern nennt auch • In der Ruhe liegt die Kraft: Gelassen fach robust und rasch geeignete standortstypische und vorausschauend fahren bringt ausbreitend, verdrän- Alternativen. Neophyten Sie sicher an das Ziel. gen sie regionstypische sind häufig auch als beliebte • Niedrige Drehzahlen lassen Sie Arten und gefährden Zierpflanzen in heimischen weiter kommen. die heimische Artenvielfalt. Die Gärten vorzufinden. Einmal • Nutzen Sie Schwung und Bewe- Österreichischen Bundesforste festgewurzelt, ist ihnen nur gungsenergie optimal aus. (ÖBf) haben nun gemeinsam mit schwerlich beizukommen. In Bio- • Schalten Sie den Motor ab, wenn dem Umweltbundesamt und dem müll, Kompost oder freier Natur es sinnvoll ist. Biosphärenpark Wienerwald unter abgelegte Reste mancher invasiver • Achten Sie auf den richtigen Rei- dem Titel „Aliens aus dem Garten“ Neophyten treiben wieder aus fendruck. eine Broschüre zum Thema heraus- und finden so ihren Weg zurück in • Entfernen Sie ungenutzte Gepäck- unsere Wälder und in das gesamte träger. Ökosystem. • Lassen Sie Ihr Fahrzeug regelmäßig warten. • Fahren Sie bewusster und vermei- den Sie nicht notwendige Kurzstre- INFORMATION ckenfahrten. • Erweitern Sie das Mobilitätsspekt- Die Broschüre „Aliens aus rum und benutzen Sie auch alter- dem Garten“ kann telefonisch native Fahrzeuge. unter Tel. +43 (2231) 63341 DW 7171 oder per E-Mail an • Weitere Tipps und Tricks finden Sie biosphaerenpark@ unter www.kfv.at. Für nähere bundesforste.at kostenfrei Informationen stehen Ihnen die bestellt werden und steht Experten des KfV gerne zur Verfü- Die Kanadische Wasserpest (Elodea unter www.bundesforste.at gung. canadensis) ist in heimischen Ge- zum Download zur Verfügung. wässern bereits oft anzutreffen. 100 KOMMUNAL 07-08 | 2014 AUS DEN BUNDESLÄNDERN

Burgenland

Das Land schießt 350 Euro pro Blaulichtorganisationen vier Tage Ferienbetreuung an Gemeinden und Vereine zu. Bei Es funkt künftig gemeindeübergreifenden Feri- enaktionen gibt es 450 Euro. einheitlich

EISENSTADT Alle Blaulichtorganisa- tionen sollen in Zukunft

Foto:Fotolia Vereine, die auc h in den landes- und organisations- Ferien Kinderbetreuung übergreifend kommunizie- Rechtzeitig vor dem Sommer anbieten. Die Betreuung ren können, ohne Zeit zu kann dabei in allen Ferien verlieren. Das verspricht stattfinden, muss aber an Innenministerin Johanna Neue Förderung mindestens vier aufeinan- Mikl-Leitner (ÖVP) auch derfolgenden Arbeitstagen für das Burgenland. In von 8 bis 15 Uhr angeboten sieben Bundesländern gibt für Ferienbetreuung werden. Unterstützt wird es bereits solch ein „mo- dabei die Betreuung von dernes“ Bündelfunksystem. EISENSTADT die Kind erbetreuung in den Kindern von drei bis 13 Jah- Ein weiterer Punkt, der laut Berufstätige Eltern haben Ferien präsentiert. Damit ren. Die Förderung ist mit Landeshauptmannstellver- im Jahr fünf Wochen Ur- soll vor allem berufstätigen 30.000 Euro budgetiert. Pro treter Franz Steindl (ÖVP) laub. Die Sommerferien Eltern und Alleinerziehern Aktion werden dabei vom ebenfalls heuer noch um- ihrer Kin der dauern neun geholfen werden. Die neue Land mindestens 350 Euro gesetzt werden soll, ist eine Wochen. Dieses Missver- Richtlinie wird vor den pro vier Tage zugegeben einheitliche Funkzentrale hältnis gilt es zu überbrü- anstehenden Sommerferien und höchstens 450 Euro bei für Polizei, Feuer- cken. Im Burgenland wurde in Kraft treten. Gefördert einer gemeindeübergreifen- wehr- und Rettungs- eine neue Förderung für werden Gemeinden und den Ferienaktion. einsätze. Kärnten

Suche nach Ersatz Kärnten – Slowenien Einkaufscenter Gute gegen Spielplatz Nachbarschaft

VÖLKERMARKT BAD EISENKAPPEL Der Gemeinderat Völker- Die slowenische Minister- markt hat sich einstimmig präsidentin Alenka Bratušek

für ein geplantes Ein- fotolia Foto: traf in der Gemeinde Bad kaufszentrum in der Stadt Bis zu 500 Euro Unterstützung gibt es vom Land für Volontariate. Eisenkappel den Kärntner ausgesprochen. Der dort Landeshauptmann Peter befindliche Spielplatz „Sum- Freiwilligenaufhalte im Ausland Kaiser. Bei dem Treffen si-Park“ müsste dem Projekt wurde bekräftigt, dass das weichen. Der Stadt gehören Land Kärnten und die Repu- 900 Quadratmeter des Are- Unterstützung für Engagement blik Slowenien ihre Zusam- als. Nun fehlt noch die Zu- menarbeit künftig weiterhin stimmung des Schulvereins, KLAGENFURT hauptsächlich Kinderbe- vertiefen und verstärken dem 3000 Quadratmeter Das Land Kärnten will künf- treuung oder die Mithilfe wollen. „Unsere Beziehung des Grundstücks gehören, tig freiwilliges Engagement in örtlichen Einrichtungen, hat sich von einer Nachbar- und die eines privaten in der Entwicklungspolitik wie etwa den Aufbau einer schaft zu einer Freundschaft Grundstückseigentümers. mit bis zu 500 Euro fördern. Bibliothek, aber auch Wis- gewandelt“, sagte Kaiser. In den nächsten Wochen Die in der Regel zweimona- senstransfer zum Beispiel in Bratušek und Kaiser be- soll es entsprechende Be- tigen Volontariate werden der Landwirtschaft. Damit suchten unter anderem das schlüsse geben, hieß es vom meistens in sozialen Ein- sollen junge Volontäre Info-Zentrum des lokalen Völkermarkter Schulverein. richtungen oder privaten/ unterstützt werden, die für Geoparks, an dem neun 250.000 Euro sollen jedoch kirchlichen Schulen und ihren Einsatz meist keine Kärntner und fünf in einen Ersatz-Spielplatz Kindergärten geleistet. Die Entlohnung bekommen und slowenische Gemein- investiert werden. Freiwilligenarbeit betrifft Kosten selbst tragen müssen. den beteiligt sind. AUS DEN BUNDESLÄNDERN KOMMUNAL 07-08 | 2014 101101

Niederösterreich

Modernes Forschungszentrum Dem Magnetfeld auf der Spur

MUGGENDORF In einem etwa einen In Muggendorf im Bezirk Kilometer langen unter- Wiener Neustadt ist eines irdischen Stollen wird der modernsten geomagne- geforscht. Die neue For- tischen Forschungszentren schungsstätte ist Teil des der Welt eröffnet worden. Conrad-Observatoriums, in Großteils unterirdisch wird dem seit Jahren Erdbeben- dort das Magnetfeld der forschung betrieben wird. Bilderbox Foto: Erde und seine Auswirkun- Vier Jahre wurde an dem Qualifiziertes Pflegepersonal soll nach dem neuen Ausbildungs- gen auf uns untersucht. Forschungszentrum gebaut. modell keine Hilfsdienste mehr leisten.

Weiterer Forschungsbedarf Pflegeberufe Maßnahmen gegen Plastikmüll Neues Ausbildungsmodell

DONAURAUM sieht weiteren Forschungs- ST. PÖLTEN herangezogen wird. Statt 4,2 Tonnen Plastik pro Tag bedarf. Erste Zwischener- In Niederösterreich wurde zwei Säulen wird es in Zu- werden über die Donau ins gebnisse soll es im Sommer ein neues Ausbildungsmo- kunft drei geben: Pflegehel- Schwarze Meer gespült. Das geben. Experten fordern dell für Beschäftigte in der fer, diplomiertes Personal ergibt die Hochrechnung zudem ein Monitoring aller Pflege erstellt. Das Ziel ist, und nun auch soge- der Studie der Uni Wien. Flüsse und die Erarbeitung dass diplomiertes Personal nannte Pflege- Das Umweltministerium eines Grenzwertes. nicht mehr für Hilfsdienste assistenten. Oberösterreich

Bessere Handhabe

Debatte über Auch kleine Maßnahmen können einen großen Beitrag Bettelverbote zur Energieeffizienz leisten.

LINZ „Unbefriedigend“, nennt der Linzer SPÖ-Sicherheits- sprecher Franz Leidenmüh- wie das Gebäude energie- ler die Situation rund um technisch funktioniert. So das organisierte und ag- fand man heraus, dass die

gressive Betteln. Vor allem Fotolia.com - momius Foto: Lüftungsanlagen im ganzen in den Linzer Einkaufsstra- Haus aus nachts laufen, ßen werden Passanten und Krankenhäuser sind Stromfresser obwohl in den Ambulanzen Geschäftsleute damit immer kein Betrieb ist. Sie wurden öfter konfrontiert. Alle an- Kleine Maßnahmen mit teilweise abgeschaltet, und diskutierten Lösungen wie das erwies sich im Nachhin- etwa sektorale Bettelver- ein als eine der wichtigsten bote oder Bettlerlizenzen großer Energieeffizienz Energiesparmaßnahmen. scheitern jedoch an der Weitere kleinere Opti- bestehenden Gesetzeslage. SPITAL das Krankenhaus der Barm- mierungen kamen etwa Laut Verfassungsgerichts- Krankenhäuser sind Strom- herzigen Schwestern in auch durch Hinweise der hof ist schlichtes Betteln fresser. Tag und Nacht wird Linz angenommen. Die He- Mitarbeiter zustande, die ein verfassungsmäßiges gearbeitet, und allein die rausforderung war, Energie mit Info-Maßnahmen und Grundrecht eines jeden Größe des Gebäudes macht einzusparen ohne frisches einem Gewinnspiel Menschen. Kritiker fordern den effizienten Einsatz von Geld zu investieren. Daher zum Mitmachen nun eine bessere Handhabe Energie schwierig. Genau wurde der Energiefluss ana- beim Energiesparen der Exekutive. um dieses Problem hat sich lysiert, um zu verstehen, animiert wurden. 102 KOMMUNAL 07-08 | 2014 AUS DEN BUNDESLÄNDERN

Salzburg

Baubescheide Gemeinden betonen, dass sie die Unterbringung kleinerer Gemeinde gibt Gruppen von fünf bis zehn Asyl- Kompetenz ab werbern unterstützen.

GOLDEGG anstrebt und die Asylwerber In der Gemeinde Goldegg gleichmäßig auf das ganze im Pongau ist die Gemein- Land verteilt“, ergänzte der devertretung künftig nicht xxxxxxx Foto: Hüttauer Bürgermeister mehr die zweite Instanz Proteste gegen die Unterbringung von 40 Asylwerbern Rupert Bergmüller. Genau bei Berufungen gegen Be- diese gerechtere Verteilung scheide des Bürgermeisters. war bereits im Vorfeld zur Das hat das Gemeindepar- Eben nicht! Regierungslinie erklärt lament beschlossen. Diese worden. „Ich glaube, wir Kompetenz wird künftig EBEN Gemeinden wie Eben dürfen brauchen ein neues System, beim Landesverwaltungsge- Die Ankündigung, in Eben bei der Unterbringung von das auf kleinere Einheiten richt liegen. Die Berufung 40 Asylwerber unterbringen Asylwerbern nicht über Ge- umstellt – also nicht 40, 60 eines Goldegger Bauwerbers zu wollen, hat eine Protest- bühr belastet werden. Wir oder gar 80 Personen an gegen den Baubescheid des welle von Anrainern und stehen aber zur Aufnahme einem Ort, sondern kleinere Bürgermeisters beispiels- Bürgermeistern ausgelöst. einer kleineren Quote von Einheiten von fünf bis zehn weise wird also künftig von Nun musste die zuständige Flüchtlingen“, so der Ebe- Personen, die auch in klei- den Verwaltungsrichtern an Landesrätin Martina Bert- ner Bürgermeister Herbert neren Gemeinden integriert der Wasserfeldstraße in der hold einen Rückzieher ma- Farmer. „Für mich ist es werden können“, Stadt Salzburg behandelt chen. Das Vorhaben ist vor- wichtig, dass man in dieser sagte Landeshaupt- werden. erst auf Eis gelegt. „Kleine Frage jetzt einen neuen Weg mann Haslauer. Steiermark

Land muss entscheiden Bis 2030 Schwarze Sulm: Graz wird Alles auf Anfang? „smart“

DEUTSCHLANDSBERG GRAZ In der Causa Schwarze Sulm Im November findet in Graz

fand eine wasserrechtliche Bilderbox Foto: eine internationale Konfe- Verhandlung statt. Die Weitere Doppelgleisigkeiten wurden im Bericht aufgedeckt. renz zur Zukunft der Städte Projektwerber wollen bei statt. Für Graz hat Bür- ihrem Kraftwerksbau dem Bundesrechnungshof untersucht Strukturreform germeister Siegfried Nagl Natura-2000-Gebiet aus- „smarte“ Pläne. Bis zum weichen. Während den Ver- Jahr 2030 sollen in Graz handlungen fanden Proteste Lob und Tadel insgesamt fünf Smart City- der Projektgegner statt. Für Stadtteile entstehen. Unter die Grünen ist klar, dass das GRAZ lele Verwaltungsstrukturen. einer „Smart City” versteht Projekt ein neues Verfahren Der Bundesrechnungshof Doppelgleisigkeiten gibt es man eine energieeffiziente, braucht, was bedeutet, dass hat die Effizienz und Größe im Bereich der Sozialhilfe, ressourcenschonende und das Kraftwerksprojekt neu der steirischen Bezirks- denn der Personaleinsatz ist emissionsarme Stadt von eingereicht werden müsste. hauptmannschaften unter in der Steiermark im Ver- höchster Lebensqualität. Das Land wird nun alles die Lupe genommen. Dabei hältnis zu Niederösterreich Besonderer Wert wird auf prüfen, rein theoretisch ist gab es Lob für die Zusam- um ein Drittel höher. die Bereiche Wohnen, Ar- es möglich, dass das ganze menlegungen. Allerdings Eine weitere Empfehlung beiten und Freizeit gelegt. Verfahren zurück an den sprach sich der Rechnungs- ist, dass Gemeinden be- Ein schonender Umgang mit Start geht, obwohl der hof für weitere Strukturan- triebsanlagebezogene der Umwelt wird genauso Projektwerber bereits eine passungen aus. Nach wie Bauangelegenheiten an die berücksichtigt wie rechtskräftige Bewilligung vor gibt es in den zusam- Bezirkshauptmannschaften bedarfsgerechte besitzt. mengelegten Bezirken paral- übertragen. Nahversorgung. AUS DEN BUNDESLÄNDERN KOMMUNAL 07-08 | 2014 103103

Tirol

Ausstellung soll Inklusion von Behinderten fördern Forschungen in Innsbruck Den Wolken auf „EinzigARTige“ Bilder der Spur LIENZ den Künstler war es eine Das Ziel des Kunstprojekts Herausforderung, sich mit INNSBRUCK „einzigARTig“ in Lienz ist, den Persönlichkeiten der Wie entstehen Wolken? Menschen mit Behinderung Kinder zu beschäftigen. In Dieses so alltägliche Phä- anders zu sehen und zum Sitzungen mit den Kindern nomen zu lösen, zählt zu Nachdenken anzuregen. sind zun ächst Studien und den größten Zielen der Riesige Bilder des Malers Skizzen entstanden. In Klimaforschung. Bei einem Oskar Stocker stellen Kin- die Porträts, die dann im Experiment konnten unter der mit Behinderung in den Atelier entstanden sind, anderem Wissenschafter Mittelpunkt. Sie zeigen, wie sind dann auch Gespräche der Universität Innsbruck einzigartig jeder Mensch mit den Kindern eingeflos- die Wolkenbildung im La- ist. Die Kuratoren der Aus- sen. Der Umgan g mit dem bor nachstellen und auf mo- stellung wissen, dass vielen Thema Behinderung hat lekularer Ebene enträtseln. der Blick in die Gesichter den Künstler gereizt. Sechs Die jüngsten Ergebnisse von Menschen mit Behin- Meter hohe Nac hdrucke der zeigen, dass von Pflanzen, derung nicht leicht fällt. Porträts werden in Lienz im besonders von den borealen Durch die riesig en Bilder, öffentlichen Raum gezeigt. Nadelwälder, emittierte die an öffentlichen Plätzen Parallel dazu gibt es in Kohlenwasserstoffe gemein- aufgestellt sind, wird der Lienz Veranstaltungen zum sam mit den vom Menschen Betrachter dazu gezwun- Thema Inklusion. verursachten Schwe- gen, ihnen in die Augen zu felsäuremolekülen schauen und sic h Gedanken Wahrhaft einzigartig ist die stabile Cluster bil- zum Thema zu machen. Für Innenstadt von Lienz. den können. Vorarlberg

1,4 Millionen für die Nahversorgung

Umweltschützer Förderung für Gemeinden mit Dorfläden lehnen die geplan- ten Waldrodungen Ihr Erhalt sei wichtig für ab und wollen erst In neun der 96 Vorarlberger die Lebensqualität in länd- eine Umweltverträg- Gemeinden gibt es bereits lichen Kleingemeinden, so lichkeitsprüfung. kein Lebensmittelgeschäft Landeshauptmann Markus mehr. Um die Nahversor- Wallner. Seit 1970 hat sich

Foto: Bilderbox Foto: gung in den übrigen Kom- die Zahl der Geschäfte in munen zu erhalten, fördern Vorarlberg mehr als hal- Bau von Hochwasserschutzmaßnahmen Land Vorarlberg und biert, die Verkaufsfläche Gemeinden die Dorfläden des Handels wuchs auf das Umwelt darf nicht weichen heuer mit 1,4 Mio. Euro. Zweieinhalbfache.

FRASTANZ/ SCHLINS Hochwasser schützen. Fünf Naturschutzanwaltschaft Bauabschnitte sind vorgese- Nachhaltigkeit verbindet Wirtschaft mit Ökologie und Naturschutzbund Vor- hen, die ersten beiden sind arlberg haben Beschwerde bereits fertiggestellt. Bei der Ökoprofit-Zertifikate verliehen beim Bundesverwaltungs- dritten Bauetappe stoßen gericht gegen ein Hoch- nun geplante Waldrodungen BREGENZ seit 18 Jahren. Die Verlei- wasserprojekt an der Ill auf Widerstand bei den 166 Vorarlberger Betriebe hung nahmen Landeshaupt- eingebracht. Beide fordern Naturschützern. Die Natur- sind mit Ökoprofit-Zertifika- mann Markus Wallner und für das Vorhaben eine Um- schützer betonen, man stelle ten ausgezeichnet worden. Landesstatthalter Karlheinz weltverträglichkeitsprüfung. sich nicht gegen das Projekt. Die Zertifizierung steht für Rüdisser gemeinsam mit Die Schutzmaßnahmen Die Rodungen müssten nachhaltiges Wirtschaften, den Bürgermeistern zwischen und jedoch „auf das unbedingt das Ökologie mit Wirtschaft- der Standortgemein- Schlins sollen die Gemein- nötige Ausmaß“ beschränkt lichkeit verbindet. In Vorarl- den im Festspielhaus den entlang der Ill vor werden. berg gibt es das Programm in Bregenz vor. 104 KOMMUNAL 07-08 | 2014 INFO MIX

KOMMUNAL INTERNATIONAL BUCHTIPPS

Alois Mock: Visionen im „Tötet Juden“ Spiegel der Zeit Die neu erschienene An- findet neuen thologie ist in vielerlei Hin- Namen sicht ungewöhnlich. Sie ist kein Bericht von Wegge- Der nordspanische Ort fährten Alois Mocks. Sie ist „Castrillo Matajudíos“ heißt kein Rückblick auf sein be- übersetzt „Castrillo Tötet deutungsvolles Leben und Juden“. Im Rahmen der Eu- Wirken, keine Würdigung ropawahl hat die Gemeinde seiner Visionen, die an nun beschlossen, den antise- Strahlkraft bis heute nichts mitischen Namen zu ändern eingebüßt haben. Sie ist Foto: Securityconference.de/Wikimedia Commons Securityconference.de/Wikimedia Foto: und sich damit auch von einer vielmehr alles in einem. historischen Last zu befreien. Dieses Buch, herausge- Ex-Boxweltmeister wird Bürgermeister Bürgermeister Lorenzo Rodri- geben anlässlich seines guez schlug vor, den Namen 80. Geburtstages, ist Ex-Boxweltmeister Vitali Ziel, ukrainischer Präsident durch die Änderung eines eine Hommage an Alois Klitschko hat die Bürgermeis- zu werden, konnte Klitschko Vokals zu entschärfen: Macht Mock, den Menschen, den terwahlen in Kiew gewonnen. nicht erreichen. Für die Präsi- man das „A“ in Matajudíos Politiker, der seiner Zeit Der Chef der Partei „Udar“ dentschaftswahlen räumte er nämlich zu einem „O“, hieße immer voraus war und der setzte sich in der „Maidan-Be- den Weg frei für den politisch das Dorf schlicht „Judenhügel“. sie dadurch maßgeblich wegung“, die schlussendlich erfahreneren Oligarchen Petro Laut dem Bürgermeister dürfte mitgestaltete. Mit mehr als zum Sturz der Regierung Poroschenko, der die Wahlen dies auch der ursprüngliche dreißig Beiträgen hochka- Janukowitsch führte, für eine im ersten Anlauf gewann. Name des Ortes gewesen sein, rätiger Autoren zu Alois europäische Orientierung der Klitschkos erste Aufgabe in bevor im Rahmen der blutigen Mocks Lebensthemen, die Ukraine ein. Der 42-jährige Kiew wird es sein, den be- Inquisition gegen Juden der sich auch in seiner politi- Klitschko gilt zwar politisch setzten Maidan zu räumen. antisemitische Name 1623 schen Karriere abbildeten: als unerfahren, war jedoch Auch im Kampf gegen die entstand. Bildung, Sport, Europa – in den europäischen Medien Korruption will Klitschko in Laut Historikern ist die Sied- und über allem die christ- eine Stimme der Protestbewe- den Ring steigen. Der ältere lung ursprünglich von Juden lich-soziale Idee. gung und Ansprechpartner in Bruder von Wladimir Klitschko gegründet worden. Im Rahmen allen politischen Gesprächen ist verheiratet und hat drei einer Abstimmung am 26. Mai Mit Beiträgen von José und Verhandlungen. Sein Kinder. stimmten 29 der 56 Einwohner Manuel Barroso, Wolfgang dem Vorschlag des Bürgermeis- Böhm, Erhard Busek, Wen- ters zu. Im Vorfeld standen delin Ettmayer, Karl Fakler, auf der Website auch weitere Friedrich Faulhammer, Dorf „zu verkaufen“ Vorschläge. Am beliebtesten Hans-Dietrich Genscher, war die Idee, die Stadt nach Niki Glattauer, In der englischen Grafschaft einem berühmten Musiker der Johannes Hahn Devonshire steht ein ganzes Region, Antonio de Cabezón, und vielen an- Dorf zum Verkauf. Das maleri- zu benennen. deren! sche Örtchen Bantham gehört In Nordspanien gibt es auch seit mehr als 100 Jahren einer einen Karfreitagsbrauch, der Familie, die sich nun von ihren übersetzt „Judentöten“ heißt Liegenschaften trennen will. und wie der Ortsname auf die 14 Millionen Euro beträgt Zeit der Inquisition zurück- der Ausrufpreis für Bantham geht. „Judentöten“ bedeutet in Das Buch bei der Aktion. Gemeinsam dem Fall das gesellige Trinken mit dem Dorf wechseln 40 von Wein, in den Zitronensaft Alois Mock Institut: Visionen strohgedeckte Häuser, ein gemischt wird. Der saure Trop- im Spiegel der Zeit. Die Pub, ein Hafen, ein Geschäft Commons Wikimedia Nilfanion/ Foto: fen muss in einem Zug geleert große Anthologie anlässlich und ein unter Sportlern popu- zern, kommt nun ein neuer werden. Spanischen Behörden des 80. Geburtstages von lärer Surfstrand den Besitzer. Investor, könnten die Preise zufolge werden zu Karfreitag Alois Mock. Immobilienhaie haben welt- kräftig anziehen. Befürchtet jährlich Zehntausende Liter 344 gebundene Seiten mit weit Interesse an Bantham wird auch, dass Bantham zu Zitronensaft gekauft und ge- Hardcover bekundet. Die Bewohner einem Ort für Urlauber und trunken. Eine Umbenennung ISBN: 978-3-901392-46-7 fürchten jedoch um ihre Exis- Zweitwohnbesitzer wird und des Matajuídos-Trinkens am Preis: 21,90 Euro tenz. Seit Jahren stehen sie in eingesessene Bewohner ihr Karfreitag ist bislang übrigens Erschienen 2014 im Stein Mietverträgen mit den Besit- Zuhause verlieren. nicht vorgesehen. Verlag: www.steinverlag.at BUCHTIPPS

Reformen ohne Tabu – 95 Thesen

Wie könnte Österreichs Zu- • Richtig steuern – kunft aussehen und was hat gerecht besteuern bisher eine tiefer gehende (Gottfried Haber) Bildungsreform verhindert? • Föderalismus besser Im Sammelband „Reformen managen (Claus Raidl) ohne Tabu – 95 Thesen für Österreich“ skizzieren 23 namhafte Autoren, darunter Wolfgang Mazal und Claus Raidl, in welche Richtung diese Veränderungen gehen können. Der Sammelband versteht sich als ein Beitrag für die Zukunft dieses Landes und soll der Auftakt einer tabulosen Reform- debatte sein. „Experten mit Mut“ (Kurier) melden sich zu Wort und erklären verständlich, in welche Das Buch Richtung Österreich steuern Herbert Paierl, Markus Hein- könnte. gärtner: Reformen ohne Tabu Auszug aus dem Inhaltsver- – 95 Thesen für Österreich. zeichnis: 183 Seiten, Hardcover • Die sechs Todsünden Preis: 19,95 Euro der österreichischen ISBN: 978-3854852766 Bildungsdiskussion Erschienen im Molden Ver- (Bernd Schilcher) lag: http://moldenverlag. • Wende für den Wohl- styriabooks.at fahrtsstaat (Eva Pichler)

Das österreichische Recht von A – Z

Abschöpfungsverfahren? in Wien und im Servitut? Zession? Mit die- Insolvenzrecht, sem Wörterbuch werden die Medizinrecht und am häufigsten verwendeten Vertragsrecht juristischen Fachausdrücke tätig. sowohl für Laien als auch für „Profis“ in verständ- lichen Worten erklärt. Aufgrund der ständigen Rechtsentwicklung und laufenden Gesetzgebung Das Buch entstehen immer wieder neue Begriffe. Mit diesem Ute Svinger, Katharina Rechtswörterbuch wird Winkler: Österreichisches Licht in die „verwirrende“ Rechtswörterbuch Juristenwelt gebracht und Mehr als 1.600 Fachbe- eine rasche sowie verständ- griffe der österreichischen liche Hilfestellung gegeben. Rechtssprache verständlich Autorin Ute Svinger ist erläutert. Rechtsanwältin in Wien. Zu 3. Auflage, 226 Seiten ihren Spezialgebieten gehö- ISBN: 978-3-214-17586-3 ren Sachwalterschaftsrecht, Preis: 29,00 Euro Insolvenzrecht und allge- Erschienen 2014 im meines Zivilrecht. Katharina MANZ’sche Verlag: Winkler ist Rechtsanwältin www.manz.at 106 KOMMUNAL 07-08 | 2014 PERSONALIA

NACHRUF STEIERMARK

Gemeindebund-Ehrenmitglied Neuer Ortschef Hubert Waibel verstorben in Knittelfeld

Mit Hubert Waibel ist ein Anfang Mai wurde Gerald großer Vorarlberger von uns Schmid in der Gemeinde- gegangen. Der ehemalige Bür- ratssitzung mit 29 von 31 germeister von Wolfurt und Stimmen zum neuen Bür- ehemalige Präsident des Vor- germeister von Knittelfeld arlberger Gemeindeverbandes gewählt. Sein Vorgänger Hubert Waibel ist in der Nacht Siegfried Schafarik hatte von Sonntag, dem 15. Juni auf bereits im vergangenen Montag, den 16. Juni 2014 an Jahr seinen Rückzug aus den Folgen eines schweren der Politik angekündigt und Herzinfarkts verstorben. Schmid als Nachfolger vor- geschlagen. Ein Viertel Jahrhundert Bürgermeister

Hubert Waibel wurde am 6. November 1922 in Wolfurt geboren. Waibel, der als Klas- senbester die Pflichtschule abgeschlossen hatte, war eine Hubert Waibel, geboren im November 1922, war für 25 Jahre Bür- derartige Karriere keineswegs germeister der Gemeinde Wolfurt. Als längjähriger Präsident des in die Wiege gelegt worden. Vorarlberger Gemeindeverbandes und Ehrenmitglied des Öster- Nach dem Abschluss der reichischen Gemeindebundes prägte er die kommunalpolitische Wirtschaftsschule Lustenau, Landschaft Österreichs entscheidend mit. die er ebenfalls mit Vorzug ab- Bgm. Gerald Schmid solviert hatte, konnte er kein gewählt. 25 Jahre lang sollte anschließend bis 1985 wieder Studium beginnen, da er zum er schließlich diese Funktion Präsident des Vorarlberger Unterhalt der achtköpfigen bekleiden und den Aufstieg Gemeindeverbandes war. Mit der Gemeindezusam- Familie – er hatte fünf Ge- von der 2500-Einwohner-Ge- menlegung von Knittelfeld schwister – beitragen musste. meinde zu einer der größten Engagement über die und Apfelberg, die mit Nachdem er 1941 zur Wehr- Kommunen in Vorarlberg aktive Politik hinaus 1. Jänner 2015 über die macht einberufen wurde, begleiten. Mit Nachdruck Bühne gehen soll, wird folgte 1942 der Kriegseinsatz und Geschick betrieb er eine Obwohl er 1985 alle seine po- die Gemeinde auf einen in Russland und Italien. Nach Industrieansiedelungspolitik, litischen Ämter zurücklegte, Schlag um 1150 Einwohner der drei Monate andauernden die den wirtschaftlichen blieb der Vater von fünf Töch- wachsen. Die Stadt wird amerikanischen Kriegsgefan- Aufschwung von Wolfurt ein- tern für die Zivilgesellschaft damit zum größten Zent- genschaft kehrte er im August leitete und beflügelte. aktiv. Er engagierte sich als rum in der Region Murtal. 1945 schließlich nach Wolfurt Ab 1964 wurde er zudem in Ehrenpräsident des Vorarlber- Als wichtiges Themenfeld zurück. Dort arbeitete er bis den Vorarlberger Landtag ger Gemeindeverbandes und nennt Schmid außerdem 1958 als Abteilungsleiter in gewählt und bekleidete als als Ehrenmitglied des Öster- die Stadtentwicklung und einem Stickerei-Exportun- bis dahin erster Nicht-Jurist reichischen Gemeindebundes den Schul- und Kinderbe- ternehmen und von 1959 die bedeutsame Position des auch weiterhin für die Anlie- treuungsbereich. Schmid bis 1960 als kaufmännischer Obmanns des Rechtsausschus- gen der Gemeinden, wirkte als ist seit mehr als 20 Jahren Leiter einer Brauerei. ses. In dieser Zeit wurden Vorsitzender des Vorarlberger im Gemeinderat aktiv, war bedeutsame Gesetzesmate- Seniorenbeirats und als Prä- Forst- und Kulturreferent Großes Vertrauen zu rien, wie beispielsweise die sident der Landesgruppe Vor- sowie in zahlreichen Aus- Beginn der politischen Vorarlberger Landesverfas- arlberg der Österreichisch-So- schüssen vertreten. Das Karriere sung, behandelt und als Ver- wjetischen Gesellschaft. In Vizebürgermeisteramt hatte fassungsgesetz vom Landtag zahlreichen örtlichen und er von 2002 bis 2006 sowie Im Mai 1960 begann schließ- beschlossen. 1974 begann regionalen Vereinigungen hat die vergangenen vier Jahre lich seine politische Karriere schließlich auch seine Karriere Waibel führende Aufgaben inne. Darüber hinaus ist aufsehenerregend, denn der im Vorarlberger Gemeinde- übernommen, sei es im Kame- Schmid als Abgeordneter bis dahin parteilose und kei- verband: Er teilte sich die radschaftsbund, in der Orts- im steiermärkischen Land- nen einzigen Tag der Gemein- Präsidentschaft mit seinem feuerwehr oder in der Schüt- tag als Bereichssprecher devertretung angehörende Kollegen aus Dornbirn, womit zengilde Wolfurt. Für seine für Bau-, Raumordnung und keineswegs begüterte er von 1970 bis 1974 Vizeprä- zahlreichen Verdienste wurde und Wohnbau sowie zivil- kaufmännische Angestellte sident, anschließend bis 1978 er 2010 mit dem Goldenen beruflich Geschäftsführer Hubert Waibel wurde ein- Präsident, von 1978 bis 1983 Verdienstzeichen der Republik des Wasserverbandes Aich- stimmig zum Bürgermeister wiederum Vizepräsident und Österreich ausgezeichnet. feld-Murboden. PERSONALIA KOMMUNAL 07-08 | 2014 107107

TIROL NIEDERÖSTERREICH NACHRUF

Wattenberg: Neuer Poysdorf hat Bürgermeister Bürgermeister neuen Ortschef Otto Huslich verstorben Der neue Bürgermeister Thomas Grießl wurde Mitte von Wattenberg heißt Mai einstimmig zum neuen Franz Schmadl. Er gewann Bürgermeister der Ge- Seit knapp 20 Jahren war er die Wahl mit nur wenigen meinde Poysdorf gewählt. Ortschef von Litschau, der Stimmen Vorsprung auf Nach dem Rücktritt von nördlichsten Stadt Nieder- seinen Kontrahenten Franz Gertrude Riegelhofer hatte österreichs, fast ebensolang Steinlechner. Notwendig der bisherige Vizebürger- GVV-Bezirksobmann von wurde die vorgezogene meister die Amtsgeschäfte Gmünd und damit längstdie- Bürgermeisterwahl am Wat- bereits für die vergangenen nender Ortschef im Bezirk: tenberg, weil Langzeitbür- Wochen übernommen. Nun Otto Huslich, der in der Nacht germeister Johann Geisler wurde ihm das Amt des zum 21. Mai – im 65. Lebens- im Jänner sein Amt zurück- Ortschefs in der 5500-Ein- jahr stehend – einem Herzin- gelegt hatte. Franz Schmadl wohner-Gemeinde auch farkt erlag. von der ÖVP-nahen Bürger- für die kommenden Jahre Nicht nur in der Gemeinde und Otto Huslich, 1949 – 2014 liste „Für Wattenberg“ ist übertragen. im Bezirk herrscht Bestürzung, für die nächsten zwei Jahre auch im nö. Gemeindevertre- der neue Bürgermeister. terverband der ÖVP und im Ös- Straße sowie die Nutzung der terreichischen Gemeindebund Chancen, die sich durch die reagiert man bestürzt. „Otto Grenzöffnung im Länder-Drei- war für uns ein engagierter eck Niederösterreich-Oberös- Gemeindevertreter, der sich terreich-Tschechien ergaben. stets konstruktiv für die Ge- Bei regelmäßigen Bürgermeis- meindeinteressen einsetzte ter-Stammtischen arbeitete – und das nicht nur in seiner Huslich eng mit seinen VP- eigenen Gemeinde, sondern Bürgermeisterkollegen zusam- auch in der Region und als Mit- men, 14 der 21 Gemeinden glied des Bundesvorstandes des Bezirks werden von der Bgm. Thomas Grießl des Österreichischen Gemein- Volkspartei gestellt. debundes. Sein Ableben ist für In seiner Heimatstadt selbst Franz Schmadl uns ein großer Verlust“, sagt sorgte er für eine perfekte Thomas Grießl kann bereits GVV-Präsident Alfred Riedl, der Infrastruktur und trieb den auf eine lange politische auch Erster Vizepräsident des Bau eines Veranstaltungsge- Besonders auffallend ist der Laufbahn zurückblicken: Gemeindebundes ist. bäudes am Herrensee voran, hohe Anteil an ungültigen 2003 übernahm er das Amt Huslich, der der längst amtie- wo u. a. das jährliche Schram- Stimmen. 133 Stimmen des Stadtgruppenobmanns rende VP-Ortschef im Bezirk mel-Festival für überregionale waren ungültig, diese der NÖAAB und ist seit war, arbeitete bis zuletzt für Aufmerksamkeit sorgt. Als Stimmen werden zu einem 2010 Bezirksobmann. Im seine Stadtgemeinde, so lei- Höhepunkt seiner Amtszeit großen Teil der Bürger- Gemeinderat ist er seit tete er noch die jüngsten Kam- wertete Huslich die Errichtung meisterliste zugeordnet, die 2005 vertreten und war merwahlen und wirkte durch- eines Landespflegeheimes in nicht angetreten war. Der von 2011 bis zu seiner aus gesund und einsatzfähig. Litschau mit 80 Betten und 70 Sohn des Altbürgermeis- Wahl Vizebürgermeister der Nach seinem Herzinfarkt Arbeitsplätzen. Wegen seines ters, Gemeinderat Johann Stadt. Er ist im Vorstand wurde er noch an das Landes- ruhigen, ausgleichenden Geißler Junior, durfte des Dorf- und Stadterneue- klinikum Krems überstellt, wo Wesens war der Verstorbene nach Problemen bei den rungsvereins der Gemeinde er bald darauf starb. über Parteigrenzen hinweg ge- Einreichfristen mit seiner sowie der Vino Versum Otto Huslich wurde am schätzt, so zeigte sich auch die Bürgermeisterliste nicht zur Wein und Traubenwelt. 8. September 1949 in Litschau Bezirks-SPÖ über seinen Tod Wahl antreten. Die Wein-Erlebniswelt, die geboren und erlernte den Kauf- „tief betroffen“. Reinhard Ös- unter Alt-Bürgermeisterin mannsberuf, ehe er 1975 in terreicher, Bürgermeister-Kol- Riegelhofer während der den Dienst der Stadtgemeinde lege in Schrems und SPÖ-Be- Niederösterreichischen eintrat. 1990 zog er in den zirksobmann im Gemeinde- Landesausstellung 2013 Gemeinderat ein, wurde 1992 vertreterverband: „Otto war eröffnet wurde, sieht Grießl Vizebürgermeister und am ein jahrzehntelanger Wegge- als einen wichtigen Tou- 1. Dezember 1994 Bürgermeis- fährte. Wir haben im GVV sehr rismusfaktor, den es auch ter. Im selben Jahr wurde er intensiv zusammengearbeitet, weiterhin zu fördern gilt. auch GVV-Bezirksobmann. Als uns gegenseitig abgestimmt, Im Zivilberuf ist er Vermes- solcher hatte Huslich vor allem immer wieder gemeinsame In- sungstechniker und ehren- zwei Schwerpunkte im Auge: itiativen gesetzt und innerhalb amtlich Vorsitzender des Die Verbesserung der Verkehrs- des GVV auch einiges bewegen Hilfswerks Poysdorf. infrastruktur auf Schiene und können.“ Franz Oswald 108 KOMMUNAL 07-08 | 2014 SÜDTIROL

SÜDTIROL Fünf neue Bürgermeister

BOZEN Trotzdem lassen sich aus den Volkspartei und die Grünen weils drei Mandatare. Grünen Am 4. Mai 2014 wurden in Ergebnissen einige interes- ihre Positionen annähernd und Freiheitliche erhalten je fünf Südtiroler Gemeinden die sante Schlüsse in Bezug auf verteidigen, während die zwei Sitze, ein Sitz geht an den Bürgermeister und die Gemein- die allgemeine politische Lage Freiheitlichen ein herbe Wahl- Partito Democratico. deräte neu gewählt. Zu den Ur- in Südtirol ableiten. Beson- schlappe einstecken mussten. nen gerufen waren die Bürger ders aufschlussreich sind die Dies dürfte mit dem Umgang In Völs am Schlern heißt der der Gemeinden Bruneck, Völs, Ergebnisse der Stadt Bruneck. der Parteien mit dem Renten- neue Bürgermeister Othmar Waidbruck, Tisens und Schlu- Dort stellten sich Parteien aller skandal zu tun haben. SVP und Stampfer. Im Gemeinderat derns. In Bruneck und Völs Lager und Sprachgruppen dem Grüne haben versucht, den erreicht die SVP 15 Sitze, die waren die Wahlen notwendig Wähler. Schaden zu begrenzen, indem Dorfliste Völs zwei Sitze und geworden, weil die bisherigen sie ihre Fehler eingeräumt, die Freiheitlichen einen Sitz. Bürgermeister in den Landtag Als erstes fallen einem die die Vorschüsse zurückgezahlt bzw. in das Amt des Landes- Zahlen zur Wahlbeteiligung und ein Gesetz zur Reform der In Waidbruck, der kleinsten hauptmannes gewechselt ins Auge. Diese ist in allen Politikerrenten auf den Weg Gemeinde Südtirols, ist der waren. In Tisens hat der bishe- Gemeinden zurückgegangen. gebracht haben. Das uneinsich- bisherige Bürgermeister Os- rige Bürgermeister sein Amt In Bruneck ist es zu einem tige und arrogante Festhalten wald Rabanser in seinem Amt an Privilegien und der kata- bestätigt worden. Im Gemein- strophale Umgang mit dem derat kann die SVP auf acht Zurückzuführen ist die geringe Thema haben die Freiheitlichen Sitze zählen, vier Sitze gehen Wahlbeteiligung ist Südtirol diesmal dagegen mehr als die Hälfte ih- an die Freiheitlichen unter dem rer Stimmen gekostet. Zulegen ehemaligen Bürgermeister wohl auf den Skandal um die konnten dafür die Bürgerlisten, Norbert Merler. goldenen Politikerpensionen und die die nicht in den Rentenskandal verwickelt waren und daher In Tisens wird Christoph Mat- Politikverdrossenheit vieler Bürger. für viele enttäuschte Bürger scher zum neuen Bürgermeis- Andreas Schatzer, Präsident die einzig verbliebene Wahl ter gewählt. Er setzt sich klar des Südtiroler Gemeindenverbandes waren. gegen seinen parteiinternen Konkurrenten und früheren In den Gemeinden Bruneck, Bürgermeister Thomas Knoll aufgrund von gesundheitlichen regelrechten Einbruch gekom- Völs, Waidbruck und Tisens durch. Die SVP stellt alle 15 Problemen aufgeben müssen. men. Dort haben nur mehr 59 stellt die SVP auch weiter- Gemeinderäte. Die Bürgermeister von Waid- Prozent der Bürger von ihrem hin den Bürgermeister. In bruck und Schluderns waren Wahlrecht Gebrauch gemacht, Schluderns konnte sich der Weniger eindeutig ist die Wahl über Misstrauensanträge ihrer das sind rund 15 Prozent we- abgewählte Bürgermeister mit in Schluderns ausgefallen. eigenen Mehrheit gestolpert. niger als im Jahr 2010. Auch seiner Bürgerliste durchsetzen. Dem bisherigen Bürgermeister in Völs und Tisens ging die Auch was die Mehrheit in Erwin Wegmann gelingt es Die vorgezogenen Wahlen Wahlbeteiligung stark zurück. den Gemeinderäten betrifft, zwar, mit seiner Bürgerliste wurden allseits mit großem Dagegen war das Interesse in konnte sich die SVP in Brun- Schluderns den Bürgermeister- Interesse verfolgt. Zum einen Waidbruck und Schluderns, eck, Völs, Waidbruck und kandidaten der SVP zu schla- galten sie als Stimmungsbaro- auch aufgrund der besonderen Tisens durchsetzen. Einzig in gen. Im Gemeinderat erreichen meter für die im kommenden Situation, die zu den Wahlen Schluderns sind die SVP und die Bürgerliste Schluderns Jahr anstehenden allgemeinen geführt hatte, relativ konstant. die Bürgerliste des bisherigen und die SVP aber jeweils sechs Gemeindewahlen. Zum ande- Zurückzuführen ist die geringe Bürgermeisters gleichauf. Sitze. Den Ausschlag geben ren war man gespannt darauf, Wahlbeteiligung wohl auf wird daher die Freie Liste wie sich der Rentenskandal den Skandal um die goldenen In Bruneck zieht Roland Schluderns, die zwei Gemein- der letzten Monate auswirken Politikerpensionen und die Grießmair als Bürgermeister deräte stellt. Ein Sitz geht an würde. Die Parteien fürchteten Politikverdrossenheit vieler ins Rathaus ein. Die SVP bleibt die Freiheitlichen. den Zorn der Bürger, der die Bürger. Außerdem waren die weiterhin die dominierende Menschen auf die Straßen Bürger allein in den letzten Partei. Sie kann sogar leicht an getrieben und das Vertrauen 15 Monaten zu vier Wahlen Stimmen zulegen, während die und Ansehen der Politik stark gerufen und die EU-Wahl steht Freiheitlichen im Vergleich zu INFORMATION beschädigt hatte. unmittelbar bevor. den Wahlen 2010 zwei Drittel ihrer Stimmen verlie- Südtiroler Gemeindewahlen folgen zwar Ein weiterer interessanter ren. Im Gemeinderat stellt die Gemeindenverband bekanntlich eigenen Regeln Aspekt betrifft das Abschnei- SVP 16 Manda- [email protected] und sind sehr stark von lokalen den der einzelnen Parteien. tare, die Bürgerliste und der Tel. +39 0471 304655 Gegebenheiten beeinflusst. So konnten die Südtiroler Polo di Brunico kommen auf je- www.gvcc.net SALZBURG KOMMUNAL 07-08 | 2014 109109

Salzburger Gemeindetag: Helmut Mödlhammer übergibt das Ruder im Verband Günther Mitterer ist neuer Verbands-Präsident

Am 23. Juni 2014 übergab Prof. Helmut Mödlhammer nach 22 Jahren zengruber (Tennengau), Josef Tagwercher (Pongau), Johann Amtszeit im Rahmen des Salzburger Gemeindetages in seiner Heimat- Warter (Pinzgau) und Wolfgang Eder (Lungau). gemeinde Hallwang das Amt des Präsidenten des Salzburger Gemein- Ehrungen deverbandes an den Bürgermeister von St. Johann. Günther Mitterer. Im Rahmen der Verbands- Zum neuen Vizepräsidenten versammlung erfolgte auch und Nachfolger von Bgm. a. D. die Ehrung von langjährigen Peter Mitterer (Saalbach-Hin- Bürgermeistern für ihre mehr terglemm) wurde Bgm. Markus als 20-jährige Amtszeit. Die Kurcz, Elixhausen, gewählt. ehemaligen Bürgermeister BR a. Bürgermeister Dr. Heinz Scha- D. Ludwig Bieringer, Robert Rei- den, gleichzeitig Präsident des ter, LH-Stv. Dr. Christian Stöckl Städtebundes im Land Salzburg, und Jakob Rohrmoser erhielten und Landeshauptmann Dr. die Ehrenmitgliedschaft des Wilfried Haslauer brachten in Salzburger Gemeindeverbandes. ihren Ansprachen die große An- Prof. Helmut Mödlhammer erkennung und Wertschätzung wurde als Zeichen der höchsten für Helmut Mödlhammer und Anerkennung der Salzburger seine Erfolge für die Salzburger Bürgermeisterinnen und Bürger- Gemeinden zum Ausdruck. meister zudem der Titel des „Eh- In seinem letzten Bericht als renpräsidenten“ des Salzburger Präsident des Salzburger Ge- Gemeindeverbandes verliehen. meindeverbandes bezog sich In der Laudatio seines langjäh- Helmut Mödlhammer nicht nur rigen politischen Wegbegleiters auf die aktuellen bundes- und und Freundes, BR a. D. Bgm. landespolitischen Herausforde- a. D. Ludwig Bieringer, erfolgte rungen, sondern hob auch her- bernhard-fuchs.at / communication kmh Copyright: Bild: eine ebenso persönliche wie vor, wie positiv sich die Salzbur- humorvolle „Zeitreise“ durch ger Gemeinden in den letzten 22 Der alte und den Lebenslauf von Helmut Jahren verändert und entwickelt der neue Präsi- Mödlhammer. Sichtlich bewegt haben. Helmut Mödlhammer ter der Pongauer Bezirkshaupt- dent: Helmut dankte Helmut Mödlhammer hat dieses Amt Ende März 1992 stadt. Seit 2004 ist er im Vor- Mödlhammer abschließend allen, die ihn auf übernommen und sich in diesen stand der kommunalen Interes- und Günther seinem „Salzburger Weg“ beglei- mehr als zwei Jahrzehnten au- senvertretung. Günther Mitterer, Mitterer. tet und unterstützt haben. ßerordentlich um die Salzburger Jahrgang 1959, ist mit Gattin Gemeinden verdient gemacht. Karin verheiratet, Vater von Die Salzburger Gemeinden ver- zwei Töchtern und Großvater Die Salzburger Gemeinden verfügen fügen heute nicht nur über eine von zwei Enkelkindern. Auch er ausgezeichnete Infrastruktur, dankte Prof. Helmut Mödlham- heute nicht nur über eine ausgezeichnete sondern zudem über eine hohe mer für seine verdienstvolle Zeit Infrastruktur, sondern zudem über eine Finanzkraft und den zweitnied- als Präsident des Salzburger Ge- rigsten Schuldenstand pro Kopf meindeverbandes und ersuchte hohe Finanzkraft und den zweitniedrigsten in Österreich. die Salzburger Bürgermeisterin- Schuldenstand pro Kopf in Österreich. nen und Bürgermeister, mit ihm Der neue Präsident den gemeinsamen, erfolgreichen Weg fortzusetzen. Bgm. Günther Mitterer ist seit Die Vorsitzenden der fünf Be- Die Funktion des Präsidenten 1999 in der Gemeindevertre- zirksbürgermeisterkonferenzen des Österreichischen Gemein- tung von St. Johann und seit sind die Bürgermeister Markus debundes behält Helmut Mödl- 2003 erfolgreicher Bürgermeis- Kurcz (Flachgau), Gerhard An- hammer bis 2017 inne. 110 KOMMUNAL 07-08 | 2014 INFO-MIX TERMINE IN DIESER AUSGABE

Erstes Symposium zur Lebensqualität Fach- und Serviceinformationen

Vorsorgen ist besser als heu- bewirkt hat“, so die Mitini- • Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt len und heilen. Dies nah- tiatiorin, Scharnitz’ Bürger- und Wasserwirtschaft 52 men sich vor zwei Jahren meisterin Isabella Blaha. • Bundesministerium für Finanzen 54 auch die Gemeinden der Beim Symposium können Olympiaregion Seefeld zu Gemeinden von diesem Er- • Familie und Beruf GmbH 58 Herzen und gründeten den fahrungsschatz profitieren. • Bundesministerium für Inneres 59 Verein für gesundheitswis- Anmeldungen sind bis 31. • BBG 62 senschaftliche Forschung Juli möglich. Die Kosten • ARGE Forum mineralische Rohstoffe 64 am Seefelder Plateau. „Der- betragen 150 Euro ohne • ÖAG AG 65 zeit haben wir 30 Freiwil- Übernachtung. • Salzburg Wohnbau GmbH 70 lige, die sich einem umfas- senden Gesundheitscheck Wann: 15. bis 17. Oktober • Business Circle Management Fortbildungs GmbH 72 und anschließender Bera- Wo: Sport- und Kongress- • Flottweg SE 77 tung unterzogen haben. Im zentrum Seefeld, Kloster- • Julius Holluschek GmbH 80 Oktober wird ausgewertet, straße 600, 6100 Seefeld • Postserver Onlinezustelldienst GmbH 81 Infos & Anmeldung: was das Bewegungs- und • Austria Glas Recycling GmbH 81 Gesundheitsprogramm [email protected] • CENO Membrane Technology GmbH 81 • UniCredit Bank Austria AG 82 Energiezukunft auf RENEXPO®HYDRO • Österreichische Post AG 83 • ÖKOM EDV Planungs- und HandelsgesmbH 83 Die RENEXPO® HYDRO ist ihrer Aussteller und ihren • Verein Betonmarketing Österreich 84 die Wasserkraftmesse für Kongressthemen den Dialog • Swarco Traffic Austria GmbH 80 Österreich, Deutschland, um die Vereinbarkeit von die Schweiz und Südtirol. Schutz und Nutzung unse- • Philips Austria GmbH 87 Mit 100 Ausstellern und rer Gewässer. Der Kongress • Österreichische Apothekerkammer 95 1750 Fachbesuchern aus bietet Betreibern, Planern, • Kommunalkredit Austria AG 96 über zehn Ländern hat sich Investoren, Kommunen, • Pitters Trendexperte e.U. 97 diese Veranstaltung heute Energieversorgern aber zum Marktführer in der auch der Politik und den Mitte Europas entwickelt. Wissenschaften, zwei Tage Leitmotiv dieser Veranstal- lang eine Plattform für Prä- KONTAKT tung ist es, dazu beizutra- sentation. gen, die Energiezukunft in- So erreichen Sie uns: novativ, ökologisch, leistbar Wann: 27. bis 29. Novem- und zuverlässig zu sichern. ber 2014 KOMMUNAL Wolfgang Bolsinger - DW 14 Die RENEXPO®HYDRO- Wo: Messezentrum Salz- Löwelstraße 6 [email protected] Messe pusht mit den burg 1010 Wien technischen Innovationen Infos: www.renexpo-austria.at Tel.: 01/532 23 88 - 0 Mag. Sabine Brüggemann - DW 12 Fax: 01/532 23 88 oder [email protected] Fax: 01/532 23 88 DW 22 12. FSE-Brandschutztagung Martin Mravlak - DW 28 Web: www.kommunal.at [email protected] Die FSE Ruhrhofer & • Architekten und Schweitzer GmbH. veran- • der Industrie. Martin Pichler - DW 11 staltet am Montag, den 8. Parallel zur Fachtagung [email protected] September 2014 sowie am wird eine entsprechende Dienstag, den 9. September Fachausstellung stattfinden. 2014 in der Fachhochschule Es werden ca. 65 Aussteller St. Pölten die 12. Brand- inkl. öffentlicher Institutio- Männerkonferenz 2014 in Wien schutz-Fachtagung. nen wie Materialprüfan- Es werden insgesamt an stalten, Austrian Standards beiden Tagen 550 Teilneh- plus GmbH., Österreichi- Am 6. und 7. Oktober 2014 Männlichkeitsverständnis. mer aus dem deutschspra- sches Institut für Bautech- veranstaltet das österreichi- Ein zeitgemäßes Rollenbild chigen Raum erwartet. Die nik usw. erwartet. sche Sozialministerium in Ko- ermöglicht es Männern, neue Tagung richtet sich an alle operation mit dem deutschen Lebensfelder für ein ganzheit- im vorbeugenden Brand- Wann: 8. bis 9. September Familienministerium eine eu- licheres Leben zu entdecken schutz tätigen Fachleute bei Wo: Fachhochschule ropäische Männerkonferenz und zu erleben. • Behörden St. Pölten, zum Thema „Männerpolitik. • Feuerwehren Matthias-Corvinus-Straße 15, Vom arbeitszentrierten zum Wann: 6. und 7. Oktober • Versicherungen A-3100 St. Pölten ganzen Mann“ in Wien. Män- Wo: Wien • Ingenieurbüros Infos & Anmeldung: neremanzipation führt her- Infos: www.esf.at/esf/2014 • Sachverständige www.fse.at/tagung aus aus einem einengenden /04/07/maennerkonferenz Bild: © Winter!Sport!Museum! Mürzzuschlag/picturedesk.com DIEERSTENSKIRENNENMITTELEUROPAS. ALSBESTERPARTNERDERSEMMERING-REGIONORGANISIERTEER WER ISTTONISCHRUF? Mitten imLeben. MittenimBusiness. dazu erfahrenSieunter www.bawagpsk.com/firmenkunden Ihrer Gemeindefinden wir gemeinsamdenbesten Weg. Näheres auf unsereKompetenzund Erfahrung.AuchfürdieWeiterentwicklung der BAWAG P.S.K. verlassen.Mehrals1400Gemeindenvertrauen Wer Großesvorhat,kannsichaufdieBusinessSolution PartnerInnen Vertrauen SieaufIhrenbestenPartnerfürIhreGemeinde.

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