Quick viewing(Text Mode)

STADTTEILPROFIL 2015 Malchow, Wartenberg Und Falkenberg (01)

STADTTEILPROFIL 2015 Malchow, Wartenberg Und Falkenberg (01)

STADTTEILPROFIL 2015

Malchow, und Falkenberg (01)

Teil 2 – Ziele und Handlungsfelder

Naturschutzstation Tierheim , Falkenberg Hochlandrinder Barnimer Feldweg

Impressum

Herausgeber: Bezirksamt von Berlin Arbeitsgruppe Sozialraumorientierung Koordination: OE Sozialraumorientierte Planungskoordination Bearbeitung: Frau Pöhl Bildnachweis Titelseite: Fotoverein, Olm, Bezirksamt Lichtenberg, Bezirksamt Lichtenberg Bearbeitungsstand: Berlin, 31.August 2016

2 STADTTEILPROFIL 2015 – Malchow, Wartenberg, Falkenberg

Inhaltsverzeichnis

0. Einleitung ...... 5 1. Zusammenfassung: Potenziale und Herausforderungen ...... 6 2. Handlungsfelder und Strategien für den Stadtteil ...... 8 2.1 Wohnen und Wohnumfeld ...... 8 2.2 Lebensqualität ...... 9 2.3 Verkehr und Mobilität ...... 11 3. Übersicht: Geplante Maßnahmen und Maßnahmenvorschläge für den Stadtteil ...... 12

3 STADTTEILPROFIL 2015 – Malchow, Wartenberg, Falkenberg

TEIL II

Ziele und Handlungsfelder

Malchow, Wartenberg, Falkenberg im Bezirk Lichtenberg

4 STADTTEILPROFIL 2015 – Malchow, Wartenberg, Falkenberg

0. EINLEITUNG

Im vorliegenden Teil II des Stadtteilprofils werden entsprechend den Analysepunkten im Teil I und den Dis- kussionen sowohl in den Ämterrunden, die im Herbst/Winter 2015 stattfanden, als auch in den Stadtteilkon- ferenzen im April und Mai 2016 gemeinsame Ziele und Handlungsfelder abgeleitet und vorgestellt. Dieses Papier stellt einen integrierten Handlungsleitfaden für die Lichtenberger „Dörfer“ – Malchow, Warten- berg und Falkenberg – dar. Die Teile I und II wurden vom Bezirksamt (BA) im Sommer 2016 beschlossen.

Quelle: FISBroker, Berlin-Zoom (Stand: 30.06.2015; letzter Zugriff am 05.07.2016)

Der Stadtteil umfasst die drei Planungsräume

› Malchow › Wartenberg › Falkenberg.

5 STADTTEILPROFIL 2015 – Malchow, Wartenberg, Falkenberg

1. ZUSAMMENFASSUNG: POTENZIALE UND HERAUSFORDERUNGEN

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen

Bevölkerung Charakteristisch für die Dörfer mit großen Zuzug neuer Bevölkerungsgruppen Siedlungsbereichen, z.B. am Birkholzer Weg und deren Bedarfe und im Bereich Marie-Elisabeth-von-Hum- boldt-Straße, ist eine stabile Bewohner- schaft mit teilweise starken Dorfgemein- schaften in den reinen Dorflagen. Im Vergleich zum Bezirksdurchschnitt ist hier ein starker Zuzug von Kindern und Ju- gendlichen zu verzeichnen.

Soziale Die Versorgung wird - unter Nutzung der Die lokale Versorgung mit bedarfsge- Infrastruktur sozialen Infrastruktur angrenzender Stadt- rechten Angeboten - v.a. Jugendfrei- teile - als ausreichend eingeschätzt. zeiteinrichtungen (JFE) und Angebote Der Versorgungsgrad mit Kitaplätzen ist medizinischer Versorgung – ist unter hoch. Berücksichtigung Zugezogener anzu- passen. Es gibt Angebote mit spezifisch dörflichem Charakter. Angebote für Familien und Kinder zwi- schen 0-3 Jahren befinden sich meist nicht im „Kinderwagenradius“.

Vernetzungs- Es bestehen dörfliche Gemeinschaften mit Identifikation von Gemeinsamkeiten und Kooperati- jeweils eigenen ehrenamtlichen Initiativen und Gestaltung von Verknüpfungen onsbeziehungen und Kooperationsbeziehungen zu anliegen- zwischen vielfältigen Interessengrup- den Stadtteilen. pen o.a. unterschiedlichen Dörfern

ÖPNV und Starke Verkehrsströme belasten die Lebensqualität in den Dörfern erheb- Wegebeziehun- lich (v.a. Dichte, Lärm; Durchfahrtsge- gen biet nach ). Wohnungswirt- Alle Dörfer haben Zugänge zu bestehenden Bei der künftigen Nutzung von Woh- schaft Schutzgebieten bzw. vorhandenen land- nungsbaupotentialen ist eine entspre- schaftlich geprägten Freiflächen mit unter- chende zusätzliche Infrastruktur erfor- schiedlichen Nutzungsangeboten. derlich (wohnungsnahes Grün, Spiel- plätze, Angebote für Familien). Die Zersiedelung des Landschaftsrau- mes ist möglichst zu verhindern. Eine Verknüpfung des Landschaftsrau- mes mit dem Umland soll weiter be- trieben werden.

Freiflächen und Alle Dörfer haben einen direkten Zugang zu In den Dörfern Malchow und Falken- Spielplätze landschaftlichen Erholungs- und Natur- berg ist das Defizit an öffentlichen schutzgebieten. Dieser landschaftliche Au- Spielflächen zu beseitigen. ßenraum stellt Potential dar. Zur besseren Versorgung mit woh- nungsnahem Grün ist die Verknüpfung 6 STADTTEILPROFIL 2015 – Malchow, Wartenberg, Falkenberg

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen der Siedlung Wartenberg mit dem Landschaftspark zu verbessern (Lü- ckenschluss Barnimer Dörferweg).

Bildung, Kultur, Es gibt viele Angebote der Natur- und Um- Ein Ausbau touristischer bzw. freizeit- Freizeit weltbildung einschließlich Natur- und Ge- orientierter Angebote (z. B. analog Na- schichtserkundungen. turschutzstation Malchow) ist erstre- Der hohe Erholungswert wird durch feh- benswert. lende Industrie verstärkt. Die Angebote der INU gGmbH in Fal- Die Standorte der Kultur und Weiterbildung, kenberg sollen gesichert werden. insbesondere die Anna-Seghers-Bibliothek, die Jugendkunstschule, das Studio im Hoch- haus, die Schostakowitsch-Musikschule und die Volkshochschule wirken – trotz stadt- räumlicher Entfernung - als kulturelles Netzwerk, ergänzt durch Angebote freier Träger.

Gesundheit Im Stadtteil arbeiten verschiedene regio- In den Dörfern von Hohenschönhau- nale und überregionale Projekte der Sucht- sen Nord gibt es sehr wenig niederge- hilfe. lassene Hausärzte. Ebenso unterversorgt ist das Gebiet durch Orthopäden und Psychothera- peuten. Bei den niedergelassenen Kinderärzten liegt im Stadtteil auch kein optimaler Versorgungsgrad vor. Zudem sind diese ungleichmäßig verteilt. Des Wei- teren gibt es wenige Hebammen.

Wirtschaft, Keine Nennungen. Gewerbe Quelle: Diskussionsergebnisse aus den Ämterrunden im Winter 2015

7 STADTTEILPROFIL 2015 – Malchow, Wartenberg, Falkenberg

2. HANDLUNGSFELDER UND STRATEGIEN FÜR DEN STADTTEIL

2.1 Wohnen und Wohnumfeld

Der Stadtteil liegt im Norden an der Grenze zu Brandenburg. Er ist geprägt durch einen dezentralen dörflichen Charakter mit jeweils stabilen Bewohnerschaften (z.B. Siedlungsbereiche Birkholzer Weg und Marie-Elisabeth- von Humboldt-Straße) in den einzelnen Dörfern/Planungsräumen. Viele Familien wohnen hier bereits, der Zu- zug von Haushalten mit Kindern unter 6 Jahren ist groß. Viele schätzen die dörflichen Strukturen mit viel Grün am Rande .

Vorhandene Wohnbaupotentiale bedarfsgerecht nutzen In den Dörfern gibt es noch freie Baupotentiale, jedoch sind diese rar. Diese müssen umgebungsgerecht entwickelt werden in enger Abstimmung mit dem ganzen Bezirk. Zudem sind Wohnsituationen in den Klein- gärtenanlagen entsprechend zur berücksichtigen und nach Möglichkeit zu erhalten.

Verbesserung und Ausbau der öffentlichen Grün- und Freiflächen (bedarfsorientiert) Entsprechend der durch Zuzug geprägten stetigen Entwicklung werden perspektivisch mehr öffentliche Bewe- gungsräume für Jung und Alt benötigt. Privates Grün ist reichlich vorhanden, dennoch werden Spielplätze (z.B. im Dorf Falkenberg) und eine qualitätsvolle Gestaltung der öffentlichen Grün- und Freiflächen stark nachge- fragt. Daher muss das bestehende öffentliche Grünflächenangebot entsprechend planungsrechtlich bewahrt und erhalten werden.

Vernetzung mit dem Landschaftsraum Der Landschaftspark grenzt unmittelbar an. Dieser Naherholungsraum muss geschützt, in seinen Qua- litäten gestärkt und sinnvoll mit dem Stadtteil vernetzt werden. So könnte z.B. die Siedlung Wartenberg durch einen Radweg im Rahmen des Barnimer Dörferweges angebunden werden. Gleichermaßen muss der Landschaftsraum bei weiteren Entwicklungen vor Zersiedelung geschützt werden.

8 STADTTEILPROFIL 2015 – Malchow, Wartenberg, Falkenberg

PLR MAßNAHME/STRATE- BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT GIE

Falkenberg Die Schaffung von Spiel- Garten- und Land- flächen im historischen schaftsbau Teil des Gutsparks ist an- gedacht.

Falkenberg Bau eines öffentlichen Am Gehrensee ist gem. Festsetzung Garten- und Land- Spielplatzes im B-Plan XXII-39 ein öffentlicher schaftsbau Spielplatz eingeordnet.

Malchow Schaffung einer neuen öf- In Malchow West soll durch Kündi- Garten- und Land- fentlichen Grünanlage mit gung privat genutzter Erholungs- schaftsbau öffentlichem Spielplatz gärten nach Schuldrechtsanpas- sungsgesetz zukünftig eine öffentli- che Grünanlage/Park entstehen. Damit wäre auch eine Anbindung an den Landschaftspark Barnim ge- geben.

Malchow Erweiterung der öffentli- Südwestlich der Nilessiedlung im Garten- und Land- chen Grünanlage am Mal- Planungsraum 1 sollen durch Kündi- schaftsbau chower See gung nach Schuldrechtsanpas- sungsgesetz privat genutzte Erho- lungsgärten in die öffentliche Grün- anlage am Malchower See integriert werden. Malchow, War- Festschreibung von Land- Geplant sind die Festschreibung der Garten- und Land- tenberg, Falken- schaftsschutzgebieten Falkenberger und Wartenberger schaftsbau berg Feldmark sowie Malchower Aue als Landschaftsschutzgebiete.

2.2 Lebensqualität

Die Dörfer bieten derzeit mit ihrem grünen Anschluss an Naherholungsräume eine gute Lebensqualität. Auf- grund der Historie gibt es immer noch Dorfgemeinschaften, die viel lokales ehrenamtliches Engagement zei- gen. Ebenso ist momentan noch keine vollständige Auslastung der Kinderbetreuungsangebote gegeben, so dass auch für Zuziehende noch ausreichend Kapazitäten vorhanden sind. Dennoch muss die entsprechende Ent- wicklung aufmerksam verfolgt werden. Aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte ist die medizinische Versorgung vor Ort nicht optimal, ebenso wer- den Bedarfe hinsichtlich psychologischer und sozialer Beratung geäußert.

Stärkung der Dorfgemeinschaften Es existieren aufgrund der Historie und der weitestgehend stabilen Bewohnerschaft in den Dörfern tragfähige Strukturen, in denen man sich oft wechselseitig hilft. Ebenso wie die drei Dörfer sind aber auch deren Gemein- schaften unterschiedlich. Um diese langfristig unterstützen und erhalten zu können, könnten gemeinsame Interessen identifiziert werden und ggf. bestehende Interessenskonflikte überwunden werden, um Synergien zu schaffen. Die Schaffung zusätzlicher zentraler Räume als Begegnungsorte erscheint sinnvoll. 9 STADTTEILPROFIL 2015 – Malchow, Wartenberg, Falkenberg

Bedarfsgerechte Anpassung und Stärkung der sozialen Infrastruktur Der Stadtteil ist vor allem bei jungen Familien sehr beliebt, aber auch die anderen Generationen sind vertreten und brauchen entsprechende Angebote. Die soziale Infrastruktur und deren Angebote müssen sich synchron mit der Bewohnerschaft entwickeln. Demnach sind die Wanderungsbewegungen und die Entwicklung der ein- zelnen Altersgruppen zu beobachten, um infrastrukturell darauf zu reagieren. Derzeit profitiert der Stadtteil von den Freizeit- und Bildungseinrichtungen in angrenzenden Stadtteilen, die auch diesen Stadtteil mit „ver- sorgen“. Familiengerechte Treffpunkte sowie räumliche und inhaltliche Angebote für die ältere Bewohnerschaft sollten in fußläufig zu erreichender Nähe liegen. Ein gegenwärtig entstehendes Kulturnetzwerk in und für Hohenschönhausen sollte auch die Dörfer in ange- messener Weise berücksichtigen, könnte diese infrastrukturell aufwerten und sowohl Rezipienten als auch Kulturschaffenden ein kreatives Umfeld ermöglichen.

Familie, Arbeitswelt, Betreuung Der Ausbau an Kindertagesbetreuungsplätzen ist trotz aktuell vorhandener Kapazitäten perspektivisch weiter erforderlich. Ein Kitaträger mit besonderen Erfahrungen in der Betreuung von Kindern mit Migrationshintergrund beabsich- tigt, bis zum Jahresende 2016 eine Kita mit ca. 100 Plätze in der Dorfstraße 19 (Wartenberg) zu eröffnen. Bei Realisierung des Wohnungsbauvorhabens „Am Gehrensee“ (B-Plan XXII-39) wurden die daraus resultie- renden Platzbedarfe durch den Bau einer Kita planungsrechtlich im Rahmen eines Städtebaulichen Vertrages in Höhe von 70 Plätzen gesichert.

Verbesserung der wohnortnahen ärztlichen Versorgung Die wohnortnahe medizinische Versorgung entspricht derzeit nicht den lokalen Bedarfen. Entsprechend der Niederlassungshoheit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) ist hier seitens des Bezirks wenig Einflussnahme möglich. Dennoch wird das BA den hier bestehenden Bedarf gegenüber der KV weiter vertreten.

Steuerung, Vernetzung, Nachhaltigkeit

Das 3. Handlungskonzept für Seniorinnen und Senioren beschreibt innerhalb der kommunalen Seniorenarbeit des Bezirks Projekte und Maßnahmen für die ältere Genration für den Zeitraum von 2016 bis 2020. Folgende Projekte sind für den Gesamtbezirk geplant:

 Durchführung einer „Kommunalen Pflegefachtagung“ in 2017 (in Kooperation mit den Pflegestütz- punkten im Bezirk)  Durchführung einer Fachkonferenz „Interkulturelle Öffnung in Seniorenbegegnungsstätten“ in 2018  Soziales Wohnungsmanagement für ältere Menschen  Ausbau generationsübergreifender und -verbindender Orte sowie von Begegnungsformaten  Konzeption und Umsetzung eines Lichtenberger Senioren-Newsletters

10 STADTTEILPROFIL 2015 – Malchow, Wartenberg, Falkenberg

2.3 Verkehr und Mobilität

Durch die Randlage des Bezirks ergeben sich im Wesentlichen zwei Herausforderungen: Die Bewältigung der Pendlerströme Richtung Berliner Umland und die Anbindung an die Innenstadt bzw. zu den Zentren.

Reduktion der Verkehrs- bzw. Lärmbelastung Die Dörfer Malchow und Falkenberg sind im besonderen Maße durch Pendlerverflechtungen betroffen. Beide liegen an Bundesstraßen. Hier muss langfristig eine effiziente und sinnvolle Lösung für die Verkehrsströme gefunden werden. Die Belastung schränkt derzeit maßgeblich die Lebensqualität vor Ort ein. Eine Ausweitung von Tempo-30-Zonen (z.B. Marie-von-Humboldt-Straße) auf den Dorfstraßen und die schrittweise Sanierung der Straßen insbesondere der Straßenbeläge sind zu verfolgen.

PLR MAßNAHME/STRATE- BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT GIE

Malchow Erneuerung der Dorf- In Umsetzung Straßen- und Grün- straße flächenamt

Malchow Umgehungsstraße, Tan- In Planung Straßen- und Grün- gentialverbindung Nord flächenamt

Ausbau der Rad- und Fußwegebeziehungen (v.a. in angrenzende Stadtteile) Der Ausbau der Radwege (z.B. Rückbau Kopfsteinpflaster) kann zu einer erhöhten Sicherheit und Lebensqua- lität beitragen. Insbesondere auf die Schulwegeverbindungen bzw. die Anbindung an die angrenzenden Stadt- teile muss hierbei ein Fokus gerichtet werden.

11 STADTTEILPROFIL 2015 – Malchow, Wartenberg, Falkenberg

3. ÜBERSICHT: GEPLANTE MAßNAHMEN UND MAßNAHMENVORSCHLÄGE FÜR DEN STADTTEIL

Finanzierungs- Finanzielle quelle (Abkür- Produkt- Zeitraum Bemerkungen Bezeichnung der Maßnahme, Einrichtung, Objekt, Straße (Stand- Ressourcen zung siehe Le- nummer Nr. Projektträger Mittelhöhe in € im Jahr Projektinhalt Zuständigkeit/ Projekt ort) gende) Fachabteilung sozio- bau-

kulturell lich

Soll Ist 2016 2017 2018 Straßen- und Grünflächenamt, Spielplatz in Kleingartenanlage Amt für Umwelt gesamter Spielgerä- Birkholzer Weg/ 1 "Falkenhöhe Nord" und Natur teersatz Bezirksamt Straße 3 2016 30.000 SIWA Plus Dorfstraße War- 2 Neubau der Fahrbahn Tiefbau Bezirksamt tenberg 2017 300.000 I-Plan Garten- und 3 Sanierung Dorfteich Landschaftsbau Bezirksamt Dorf Wartenberg 2016 170.000 I-Plan

Finanzierungsquellen: Abkürzung Finanzierungsquellen: Abkürzung planmäßige bauliche Unterhaltung BU Quartiersmanagement QM Haushaltsplan 2015/16 HHP Lokales Soziales Kapital LSK Investitionsplanung I-Plan EU-Förderung EU Sen + Abk. Senatsver- Investitionspauschale Zuweisung InvPaus Senatsförderung waltung AGH und Haushaltsmittel AGH Stiftungsmittel Stift Ausgleichs- und Entwicklungsmaßnah- men A+E Stadtumbau Ost StU Aktionsraum Plus A+ Quartiersfonds 4 QF4 Partnerschaft-Entwicklung-Beschäfti- Schul- und Schulsportanlagenprogramm SSSP gung PEB (50% EU) Sportanlagensanierungsprogramm SSP

12 STADTTEILPROFIL 2015

Neu-Hohenschönhausen Nord (02) Teil 2 – Ziele und Handlungsfelder

Jugendkunstschule Welsekiez Blick auf die Kirche zu Wartenberg

Lichtenberg Großsiedlung

Hohenschönhausen

STADTTEILPROFIL 2015 – Neu-Hohenschönhausen Nord

Impressum

Herausgeber: Bezirksamt Lichtenberg von Berlin Arbeitsgruppe Sozialraumorientierung Koordination: OE Sozialraumorientierte Planungskoordination Bearbeitung: Frau Pöhl Bildnachweis Titelseite: Bezirksamt Lichtenberg Bearbeitungsstand: Berlin, 31. August 2016 Inhaltsverzeichnis STADTTEILPROFIL 2015 – Neu-Hohenschönhausen Nord

Inhaltsverzeichnis

0. Einleitung...... 5 1. Zusammenfassung: Potenziale und Herausforderungen ...... 6 2. Handlungsfelder und Strategien für den Stadtteil ...... 8 2.1 Wohnen und Wohnumfeld ...... 8 2.2 Lebensqualität ...... 8 2.3 Verkehr und Mobilität ...... 10 3. Übersicht: Geplante Maßnahmen und Maßnahmenvorschläge für den Stadtteil ...... 11

STADTTEILPROFIL 2015 – Neu-Hohenschönhausen Nord

TEIL II

Ziele und Handlungsfelder

Neu-Hohenschönhausen Nord im Bezirk Lichtenberg

STADTTEILPROFIL 2015 – Neu-Hohenschönhausen Nord

0. EINLEITUNG

Im vorliegenden Teil II des Stadtteilprofils werden entsprechend den Analysepunkten im Teil I und den Diskus- sionen sowohl in den Ämterrunden, die im Herbst/Winter 2015 stattfanden, als auch in den Stadtteilkonferen- zen im April und Mai 2016 gemeinsame Ziele und Handlungsfelder abgeleitet und vorgestellt. Dieses Papier stellt einen integrierten Handlungsleitfaden für den Stadtteil Neu-Hohenschönhausen Nord dar. Der Teil II, wie auch der erste Teil, sind vom Bezirksamt (BA) im Sommer 2016 beschlossen worden.

Quelle: FISBroker, Berlin-Zoom (Stand: 30.06.2015; letzter Zugriff am 05.07.2016)

Der Stadtteil umfasst die vier Planungsräume

› Falkenberg Ost › Falkenberg West › Wartenberg Süd › Wartenberg Nord.

STADTTEILPROFIL 2015 – Neu-Hohenschönhausen Nord

1. ZUSAMMENFASSUNG: POTENZIALE UND HERAUSFORDERUNGEN

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen

Bevölkerung Neu-Hohenschönhausen Nord weist eine Maßnahmen gegen den Negativ-Trend vielfältige, noch gut durchmischte Bevölke- der sozio-ökon. Situation (sehr niedri- rungsstruktur auf. ger Sozialindex). Die Veränderung in der Altersstruktur bringt einen Bedarf an seniorengerech- ten Wohnungen und Freizeiteinrichtun- gen mit sich. Es sind dafür kaum Flä- chen vorhanden. Anteil des sozial schwachen Bevölke- rungsteils durch Verdrängung aus an- deren Bezirken nimmt zu. Soziale Die Finanzierung der vorhandenen Projekte Die Kitaplatzversorgung ist nicht aus- der Jugendarbeit/ Familienprojekte wird als reichend, weiterer Platzausbau ist er- Infrastruktur ausreichend eingeschätzt. forderlich. Perspektivisch gibt es zu wenige Schul- plätze. Zahl der Jugendangebote im Stadtteil ist zu niedrig. Unterstützungsbedarf im Sinne der einzelfallorientierten Hilfe für Familien, sozial Schwache und Bürger_innen mit Migrationshintergrund. Angebote in der Region bedarfsgerecht und ausgewogen ansiedeln. Vernetzungs- Die Akteure sind zumindest teilweise mitei- Stärkere Einbindung von Menschen mit und Kooperati- nander gut vernetzt. Migrationshintergrund in partizipative onsbeziehungen Prozesse. Kooperationen und potenzielle Syner- gieeffekte prüfen. ÖPNV und Sehr gute ÖPNV-Versorgung geboten. erhöhtes Verkehrsaufkommen Falken- berger/Ahrensfelder Chaussee. Wegebeziehun- Regionalverkehr sollte ausgebaut wer- gen den/touristische Erschließung in das Barnimer Umland.

Wohnungswirt- Stabile wohnungswirtschaftliche Situation. Eine ausgeprägte soziale Verantwor- schaft Die Wohnungsbaugesellschaften halten ih- tung der beiden großen Wohnungsun- ren Bestand attraktiv. ternehmen (HOWOGE/WBG „Hum- boldt-Universität„) ist vorhanden. Es besteht eine gute Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt. Freiflächen und Großflächige öffentliche Grünanlagen und Angebot an öffentlichen Spielplätzen Spielplätze das Landschaftsschutzgebiet Falkenberger erhalten und erweitern. Krugwiesen prägen den Stadtteil. STADTTEILPROFIL 2015 – Neu-Hohenschönhausen Nord

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen Grünflächenpflege muss überwiegend verbessert werden. Umgestaltungsbedarf um den Krum- men Pfuhl aufgrund der Anbindung an einen der „20 Grünen Hauptwege Ber- lins“. Bildung, Kultur, Sehr gute Angebotsstruktur für alle Genera- Geringe Dichte an Kunstorten der Freizeit tionen. freien Szene. Die Standorte der Kultur und Weiterbildung, Anna-Seghers-Bibliothek, Jugendkunst- schule, Studio im Hochhaus, Schostako- witsch-Musikschule und Volkshochschule wirken als kulturelles Netzwerk, ergänzt durch Angebote freier Träger. Gesundheit In Neu-Hohenschönhausen Nord befindet Im gesamten Prognoseraum wurde sich ein Ärztehaus in der Falkenberger Anfang 2012 eine Unterversorgung Chaussee und eine Kinder—und Jugendam- von Hausärzten, Orthopäden und Psy- bulanz. chotherapeuten festgestellt. Außerdem verzeichnen wir eine Konzentra- In Familien mit Migrationshintergrund tion ärztlicher Versorgung in der Egon-Er- wird der Nutzen kariesprophylaktischer win-Kisch-Straße und es gibt eine Bera- Maßnahmen im Kleinkindalter unter- tungsstelle für psychisch erkrankte Men- schätzt. schen in der Grevesmühlener Straße. Fehlen einer stationären Kriseninter- Ein neuer Pflegestützpunkt befindet sich in ventionsstelle (wie z.B. im Vivantes Kli- der Woldegker Str. 5. nikum Neukölln). Wirtschaft, Überwiegend gesicherte Nahversorgung im Die Ladenzeile Grevesmühlener Straße Stadtteil durch vorhandene Nahversor- weist eine Negativtendenz in Bezug Gewerbe gungszentren. auf Nahversorgung auf. Das Gewerbegebiet Pablo-Picasso-Straße Es fehlen attraktive gastronomische bietet gute Entwicklungsmöglichkeiten für Angebote im Stadtteil. Unternehmen des produzierenden und des verarbeitenden Gewerbes sowie für produk- tionsnahe Dienstleistungen. Quelle: Diskussionsergebnisse aus den Ämterrunden im Winter 2015

STADTTEILPROFIL 2015 – Neu-Hohenschönhausen Nord

2. HANDLUNGSFELDER UND STRATEGIEN FÜR DEN STADTTEIL

2.1 Wohnen und Wohnumfeld

Der Stadtteil „Neu-Hohenschönhausen Nord“ ist geprägt durch ausschließlich in Plattenbauweise hergestellte Wohngebäude. Die zentralen Bereiche des Stadtteils liegen entlang der - gleichzeitig als erhebliche stadträum- liche Barriere wirkenden - Falkenberger Chaussee. Ca. 28.000 Menschen leben hier, darunter viele Familien mit Kindern unter 15 Jahren. Geschätzt werden die gute Infrastruktur, das Grün am Rande der Stadt und die gute Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr.

Vorhandene Wohnbaupotentiale bedarfsgerecht nutzen Im Stadtteil gibt es noch einige freie Baupotentiale. Sie müssen bedarfsgerecht und in enger Abstimmung mit dem ganzen Bezirk entwickelt werden. Dabei ist zu beachten, dass auch die notwendige Bildungs-Infrastruktur auszubauen ist.

Verbesserung und Ausbau der öffentlichen Grün- und Freiflächen (bedarfsorientiert) Entsprechend der stetigen Entwicklung bedarf es mehr öffentlicher Bewegungsräume für Jung und Alt. Privates Grün ist reichlich vorhanden, dennoch werden Spielplätze und eine qualitätsvolle Gestaltung der Grün- und Freiflächen stark nachgefragt. Umso mehr muss das bestehende Grünflächenangebot erhalten, gepflegt und entsprechend planungsrechtlich bewahrt werden.

PLR MASSNAHME/STRATE- BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT GIE

Wartenberg Süd Öffentlicher Raum Gestaltung des Bahnhofsumfeld Straßen- und Grün- (insbesondere Bahnhof Hohen- flächenamt

schönhausen)

Wartenberg Öffentlicher Raum Umgestaltung der Freiflächen am Straßen- und Grün- Nord „Krummer Pfuhl“ aufgrund der An- flächenamt bindung an einen der „20 Grünen Hauptwege Berlins“

2.2 Lebensqualität

Große begrünte Innenhöfe und öffentliche Grünanlagen prägen den Stadtteil. Ebenfalls besteht der direkte Anschluss an den Naherholungsraum der Dörfer Wartenberg und Falkenberg. Die soziale Infrastruktur ist gut und ist besonders für Zuziehende ein Grund, den Stadtteil als Lebensmittelpunk t zu wählen. Dennoch muss die weitere Entwicklung verfolgt werden und auf zusätzliche Bedarfe, wie Kita- und Schulplätze reagiert wer- den. Aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte ist die medizinische Versorgung vor Ort nicht optimal. Es fehlen insbesondere Hausärzte, Orthopäden und Psychotherapeuten aber auch Beratungsstellen für die unterschied- lichen Lebenslagen. STADTTEILPROFIL 2015 – Neu-Hohenschönhausen Nord

Bedarfsgerechte Anpassung und Stärkung der sozialen Infrastruktur Der Stadtteil ist vor allem unter Familien sehr beliebt, aber auch die anderen Generationen sind vertreten und brauchen entsprechende Angebote. Die soziale Infrastruktur und deren Angebote müssen sich mit der Bewoh- nerschaft gemeinsam entwickeln. Demnach müssen die Wanderungsbewegungen und die Entwicklung der einzelnen Altersgruppen genau beobachtet werden, um langfristig kein Missverhältnis entstehen zu lassen. Aktuell gehören dazu dringend der Neubau von Kitas, der Erhalt von Jugendfreizeitangeboten sowie die An- gebotserweiterung von Familienprojekten. Geplant ist zum Beispiel der Erweiterungsbau der Kita Neubranden- burger Str. 53 mit zusätzlichen 80 Plätze. Andere potentieller Standorte werden in den Planungsräumen 4 und 5 geprüft. Des Weiteren wird über ein Kulturnetzwerk nachgedacht, dass in alle Stadtteile von Hohenschönhausen wirkt.

Steuerung, Vernetzung, Nachhaltigkeit Das 3. Handlungskonzept für Seniorinnen und Senioren beschreibt innerhalb der kommunalen Seniorenarbeit des Bezirks Projekte und Maßnahmen für die ältere Generation für den Zeitraum von 2016 bis 2020. Folgende Projekte sind für den Gesamtbezirk geplant:

 Durchführung einer „Kommunalen Pflegefachtagung“ in 2017 (in Kooperation mit den Pflegestütz- punkten im Bezirk)  Durchführung einer Fachkonferenz „Interkulturelle Öffnung in Seniorenbegegnungsstätten“ in 2018  Soziales Wohnungsmanagement für ältere Menschen  Ausbau generationsübergreifender und -verbindender Orte sowie von Begegnungsformaten  Konzeption und Umsetzung eines Lichtenberger Senioren-Newsletters

PLR MAßNAHME/STRATE- BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT GIE

Falkenberg Ost Neuer Schulstandort Wartiner Straße 1-3 (Realisierung Schul-und Sportamt 2019); Reaktivierung des Schul- standortes Wartiner Straße 6

Wartenberg Kulturnetzwerk entwickeln Im Stadtteil stehen nur wenige Amt für Weiterbil- Nord und Süd Räume für Kulturschaffende zur dung und Kultur Verfügung. Besonders für die freie Falkenberg Ost Szene sollten Räume geschaffen und West werden und ein Austausch zwi- schen den Genres gefördert wer- den.

Wartenberg Initiierung kultureller Pro- Die kommunalen Einrichtungen der Amt für Weiterbil- Nord und Süd jekte Kultur und Weiterbildung bilden dung und Kultur den Kern des Netzwerkes Falkenberg Ost und West

Wartenberg Süd Stabilisierung des Nahver- Entwicklung der Ladenzeile zu fuß- Ggf. Wirtschaftsför- sorgungsstandortes Gre- läufig erreichbaren Nahversor- derung vesmühlener Straße gungseinrichtungen

STADTTEILPROFIL 2015 – Neu-Hohenschönhausen Nord

2.3 Verkehr und Mobilität

Durch die Randlage des Bezirks ergeben sich im Wesentlichen zwei Herausforderungen: Die Bewältigung der Pendlerströme Richtung Berliner Umland und die Anbindung an die Innenstadt bzw. zu den Zentren.

Ausbau des Regionalverkehrs Der Stadtteil Hohenschönhausen Nord ist wie auch die benachbarten Dörfer Malchow, Wartenberg und Fal- kenberg, im besonderen Maße durch Pendlerverkehr betroffen. Um hier langfristig Abhilfe zu schaffen, ist der Ausbau des Regionalverkehrs in Richtung Bernau und in die Innenstadt ratsam und sinnvoll. Die hohe Ver- kehrsbelastung auf der Falkenberger Chaussee wie in den Wohngebietsstraßen schränkt derzeit maßgeblich die Lebensqualität vor Ort ein. STADTTEILPROFIL 2015 – Neu-Hohenschönhausen Nord

3. ÜBERSICHT: GEPLANTE MAßNAHMEN UND MAßNAHMENVORSCHLÄGE FÜR DEN STADTTEIL

Finanzierungs- Finanzielle quelle (Abkür- Produkt- Zeitraum Bemerkungen Ressourcen zung siehe Le- nummer Bezeichnung der Maß- Einrichtung, Ob- Projektträ- Straße (Stand- Nr. Mittelhöhe in € im Jahr gende) nahme, Projektinhalt Zuständigkeit/ jekt, Projekt ger ort) sozio- Fachabteilung bau- kultu- lich rell Soll Ist 2016 2017 2018 4 Möhren für Lichtenberger QPK Kita Wirbelwind VAV Warnemünder 2016 380 380 380 Sen Ges Aktionsprogramm Gesundheit Kitas, Qualitätsentwicklung Straße 22 1 Kita - Essen Bezirk- Förderung der Jugend- Jugendkunstschule Demminer samt/ 2 kunstschule Schule Lichtenberg Bezirksamt Straße 4 2016-2018 68.350 80.000 80.000 SenBJW Zukünftiger Grundschul- standort, Grundinstandset- zung Schule einschl. Au- Grundschule Warti- 3 ßenanlagen, Wartiner Str. 6 Schule ner Straße 6 Bezirksamt Wartiner Straße 6 2016-2019 1.000.000 3.500.000 I-Plan Egon-Erwin- Kisch-Straße 4 Aufzug im Dienstgebäude Hochbau Bürgeramt Bezirksamt 106 2018 300.000 I-Plan

Finanzierungsquellen: Abkürzung Finanzierungsquellen: Abkürzung planmäßige bauliche Unterhaltung BU Quartiersmanagement QM Haushaltsplan 2015/16 HHP Lokales Soziales Kapital LSK Investitionsplanung I-Plan EU-Förderung EU Sen + Abk. Senatsver- Investitionspauschale Zuweisung InvPaus Senatsförderung waltung AGH und Haushaltsmittel AGH Stiftungsmittel Stift Ausgleichs- und Entwicklungsmaßnah- men A+E Aktionsraum Plus A+ Stadtumbau Ost StU Schul- und Sportanlagenprogramm SSSP Quartiersfonds 4 QF4 Schul- und Sportstättensanierungspro- Partnerschaft-Entwicklung-Beschäfti- PEB (50% EU) gramm SSP gung

STADTTEILPROFIL 2015

Neu-Hohenschönhausen Süd (03)

Teil 2 – Ziele und Handlungsfelder

Mädchenzentrum „Pia Olymp“ Hochhäuser an der Zingster Straße Mühlenrad im Wohngebiet Wandbild im Ostseeviertel

Impressum

Herausgeber: Bezirksamt Lichtenberg von Berlin Arbeitsgruppe Sozialraumorientierung Koordination: OE Sozialraumorientierte Planungskoordination Bearbeitung: Frau Pöhl Bildnachweis Titelseite: Bezirksamt Lichtenberg Bearbeitungsstand: Berlin, 31. August 2016

2

Inhaltsverzeichnis

0. Einleitung...... 5 1. Zusammenfassung: Potenziale und Herausforderungen ...... 6 2. Handlungsfelder und Strategien für den Stadtteil ...... 8 2.1 Wohnen und Wohnumfeld ...... 8 2.2 Wohnumfeld und Lebensqualität ...... 9 2.3 Verkehr und Mobilität ...... 10 3. Übersicht: Geplante Maßnahmen und Maßnahmenvorschläge für den Stadtteil ...... 11

3

TEIL II

Ziele und Handlungsfelder

Neu-Hohenschönhausen Süd im Bezirk Lichtenberg

4

0. EINLEITUNG

Im vorliegenden Teil II des Stadtteilprofils werden entsprechend den Analysepunkten im Teil I und den Dis- kussionen sowohl in den Ämterrunden, die im Herbst/Winter 2015 stattfanden, als auch in den Stadtteilkon- ferenzen im April und Mai 2016 gemeinsame Ziele und Handlungsfelder abgeleitet und vorgestellt. Dieses Papier stellt einen integrierten Handlungsleitfaden für den Stadtteil Neu-Hohenschönhausen Süd dar. Der Teil II, wie auch der erste Teil, wurden vom Bezirksamt (BA) im Sommer 2016 beschlossen.

Quelle: FISBroker, Berlin-Zoom (Stand: 30.06.2015; letzter Zugriff am 05.07.2016)

Der Stadtteil umfasst die drei Planungsräume

› Zingster Straße Ost › Zingster Straße West

› Mühlengrund.

5

1. ZUSAMMENFASSUNG: POTENZIALE UND HERAUSFORDERUNGEN

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen

Bevölkerung Neu-Hohenschönhausen Süd weist eine Problematischer sozialer Entwicklungs- vielfältige Bevölkerungsstruktur auf. index in den PR 8 und 9. Es gibt eine starke Identifizierung mit den Die Veränderung in der Altersstruktur Vierteln (bspw. Ostseeviertel, Mühlen- bringt einen Bedarf an seniorengerech- grund). ten Wohnungen und Freizeiteinrichtun- gen mit sich. Es sind dafür kaum Flä- chen vorhanden. Soziale Die notwendige soziale Infrastruktur hin- Erhalt des Standortes von Kietz für sichtlich Kita und Schule ist vorhanden. Kids Freizeitsport e.V. (bislang „Zum Infrastruktur Die Kitaplatzversorgung war bis zum Jahr Hechtgraben“). 2015 bedarfsgerecht. Die gegenwärtige und Hoher Unterstützungsbedarf im Sinne perspektivische Bevölkerungsentwicklung, der einzelfallorientierten Hilfe für Fami- insbesondere in Bezug auf Kinder im Vor- lien. schulalter, erfordern einen weiteren Kita- Defizite an Grundschulplätzen, per- platzausbau. spektivisch fehlen auch Plätze im Se- Große Vereinshäuser (z.B. Nachbarschafts- kundarschulbereich. haus im Ostseeviertel) bieten Angebote Stärkung der „Gehstrukturen“, um so- über die Grenzen des Stadtteils hinaus. ziale Angebote im Stadtteil erlebbar zu Es besteht eine gute, generationsübergrei- machen. fende Angebotssituation. Gut funktionierende geschlechtsspezifische Jugendarbeit. Vernetzungs- Große Vereinshäuser mit einer Vielzahl von Aktivierung der Bewohner_innen. und Kooperati- Trägern und Angeboten im Stadtteil. Bedarfe ermitteln/ Netzwerke weiter onsbeziehungen Viele Netzwerke vorhanden. ausbauen.

ÖPNV und Das ÖPNV Angebot ist sehr gut, die Stadt- Verbesserung der Anbindung und des ist in ca. 20 min zu erreichen. Umfeldes des Bahnhofes Hohenschön- Wegebeziehun- hausen. gen

Wohnungswirt- Stabile wohnungswirtschaftliche Situation. Keine Wohnbaupotentiale. schaft Die Gebäude weisen überwiegend einen guten Sanierungsstand auf. Eine ausgeprägte soziale Verantwortung der beiden großen Wohnungsunternehmen (HOWOGE/WBG „Humboldt-Universität„) ist vorhanden. Es besteht eine gute Zusam- menarbeit mit dem Bezirksamt. Freiflächen und Gute Ausstattung mit öffentlichen und woh- Barther Pfuhl aufwerten. Spielplätze nungsnahen Grünflächen (Mühlengrund Im Mühlengrund ist die Versorgung mit ausgenommen). öffentlichen Spiel- und Freiflächen (ins- Die für Jugendliche nutzbaren Flächen wer- besondere für lärmintensive Angebote) den als ausreichend eingeschätzt. schlecht. Bildung, Kultur, Die Standorte der Kultur und Weiterbildung, Geringe Dichte an Kunstorten der Freizeit Anna-Seghers-Bibliothek, Jugendkunst- freien Szene. schule, Studio im Hochhaus, Schostako- witsch-Musikschule und Volkshochschule wirken als kulturelles Netzwerk, ergänzt durch Angebote freier Träger.

6

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen Bibliothek und Musikschule befinden sich in zentraler Lage. Brunnen am Mühlengrund. Schwimmhalle Zingster Straße. Gesundheit In Neu-Hohenschönhausen Süd befindet Fehlen einer stationären Kriseninter- sich ein Gesundheitszentrum am Prerower ventionsstelle (wie z.B. im Vivantes Kli- Platz, neben dem sich weitere Arztpraxen nikum Neukölln). niedergelassen haben. Außerdem befindet In Hohenschönhausen Süd droht eine sich am Mühlengrund ein weiteres Ärzte- Unterversorgung von zwei Facharzt- haus und es gibt eine Kontakt- und Bera- gruppen (Augenärzte und Urologen). tungsstelle der Selbsthilfe in der Ahrens- hooper Straße. Wirtschaft, Die Nahversorgung ist gesichert. Einkaufszentrum Mühlengrund befindet Für eine wirtschaftliche Entwicklung im Be- sich nach subjektiven Eindrücken im Gewerbe reich Produktion und produktionsnahe Niedergang. Dienstleistungen bietet sich das Gewerbe- areal an der Darßer Straße an. Städtebauliches Stadtteilzentrum ist der Prerower Platz. Quelle: Diskussionsergebnisse aus den Ämterrunden im Winter 2015

7

2. HANDLUNGSFELDER UND STRATEGIEN FÜR DEN STADTTEIL

2.1 Wohnen und Wohnumfeld

Der Stadtteil ist geprägt durch ausschließlich in Plattenbauweise hergestellte Wohngebäude, die überwiegend als 11-geschossige Wohnblöcke errichtet und mit bis zu 20-geschossigen Punkthochhäusern ergänzt wurden. Als zentraler „Treff“-Punkt fungiert der Prerower Platz mit seinen zahlreichen Angeboten, wie zum Beispiel die Anna-Seghers-Bibliothek, das Ärztehaus und das Kino „Cinemotion“. Über den Öffentlichen Personennahver- kehr sind die Berliner Innenstadt und das Umland schnell zu erreichen.

Vorhandene Wohnbaupotentiale bedarfsgerecht nutzen Es erfolgt eine Verdichtung des Mühlen-Centers und eine Ergänzung mit Wohnungsangeboten. Dabei ist bei der Entwicklung des Standortes Mühlengrund insbesondere auf den Erhalt der Angebote zur „Nahversorgung“ zu achten und darauf, dass die Lebensqualität der jetzigen Bewohnerschaft erhalten bleibt (Verschattung der Wohnräume, Lärm, zusätzlicher wohnungsnaher Verkehr). Städtebauliches Stadtteilzentrum Prerower Platz ist weiter zu entwickeln.

Verbesserung und Ausbau der öffentlichen Grün- und Freiflächen (bedarfsorientiert) Entsprechend dieser Entwicklung bedarf es mehr bzw. der Entwicklung der öffentlichen Bewegungsräume für Jung und Alt. Privates Grün ist reichlich vorhanden, dennoch werden Spielplätze und eine qualitätsvolle Ge- staltung der Grün- und Freiflächen stark nachgefragt. Daher muss das bestehende Grünflächenangebot erhal- ten, gepflegt und entsprechend planungsrechtlich bewahrt werden. Zur aktiven Freizeitgestaltung gehört auch die Wiederbelebung des Hundeauslaufplatzes am Mühlengrund / an der Wartenberger Straße.

Vernetzung mit dem Landschaftsraum Das Naturschutzgebiet „Malchower Aue“ grenzt unmittelbar an. Dieser Naherholungsraum muss geschützt, in seinen Qualitäten gestärkt und sinnvoll vernetzt werden. So kann der Stadtteil zum Beispiel durch den Ausbau von Radwegen besser an den gesamten Landschaftsraum angebunden werden.

PLR MAßNAHME/ BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT STRATEGIE

Zingster Straße Flächen für „Senioren- Stadtplanungsamt, Ost wohnen“ ausweisen und

festschreiben Mühlengrund Amt für Soziales, Freizeitangebote an Ein- Jugendamt, OE SPK wohnerentwicklung an- passen

Zingster Straße Aktivierung der Bewoh- Einbeziehung des Kinos Cinemotion OE SPK Ost/West ner_innen in Netzwerke. Belebung durch Nut- zung als Ort für Veranstaltungen Mühlengrund Bedarfe ermitteln/ Netz- und Begegnungen werke weiter ausbauen Zingster Straße Entwicklung Grünzug Umgestaltung zum Erholungsraum Straßen- und Grün- flächenamt Ost Berücksichtigung der (entlang der Bahntrasse der Deut- Feinmittel-Projektergeb- schen Bahn bis zur Arnim-/Gehren- seestraße) = geplanter Grünzug nisse „Wir bauen unsere Stadt“

8

PLR MAßNAHME/ BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

STRATEGIE

Errichtung eines öffentlichen Spiel- platzes / Trendsportanlage (lärmin- tensives Spiel) an der Wartenberger Straße Umwandlung eines Lagerplatzes des Straßen- und Grünflächenamtes in der Wartenberger Straße zu einer öffentlich zugänglichen Grünfläche

2.2 Wohnumfeld und Lebensqualität

Das Wohnen im Stadtteil ist für alle Bevölkerungsstrukturen möglich. Dies muss ein Ziel auch für die Zukunft bleiben. Die Arbeit der Nachbarschaftshäuser, Jugendclubs und anderer Familienangebote werden über die Stadtteilgrenze wahrgenommen und sind wichtig für das Zusammenleben der hier Lebenden.

Bedarfsgerechte Anpassung und Stärkung der sozialen Infrastruktur Der Stadtteil ist vor allem unter Familien sehr beliebt, aber auch die anderen Generationen sind vertreten und brauchen entsprechende Angebote. Die soziale Infrastruktur und deren Angebote müssen sich mit der Bewoh- nerschaft gemeinsam entwickeln. Demnach müssen die Wanderungsbewegungen und die Entwicklung der einzelnen Altersgruppen genau beobachtet werden, um langfristig kein Missverhältnis zwischen Angebots- struktur und Zielgruppen entstehen zu lassen. In den angrenzenden Stadtteilen gibt es wichtige Freizeit- und Bildungseinrichtungen, die auch diesen Stadtteil mit „versorgen“. Vor diesem Angebotshintergrund muss die Schaffung neuer Einrichtungen gut bedacht werden. Dennoch sollten familiengerechte Treffpunkte sowie räumliche und inhaltliche Angebote für die alternde Bewohnerschaft lokal in fußläufiger Nähe geschaffen wer- den. Der Ausbau von Kindergartenplätze ist weiter erforderlich. Geplant ist die Eröffnung der Kita Hafenstadt, Al- batros e. V., Matenzeile 26 mit 100 Plätze noch in 2016 (Wohnprojekt, ein Teil der Kita-Plätze soll öffentlich zur Verfügung gestellt werden). Ein Kulturnetzwerk für alle Stadtteile in Hohenschönhausen kann Synergieeffekte erzielen. Dies zu entwickeln und auszubauen, kann sowohl Konsumenten als auch Schaffenden ein kreatives Umfeld bieten.

Verbesserung der wohnortnahen ärztlichen Versorgung Die wohnortnahe medizinische Versorgung entspricht derzeit den lokalen Bedarfen. Eine Unterversorgung be- steht bei Augenärzten und Urologen. Entsprechend der Niederlassungshoheit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) kann hier seitens des Bezirks nur wenig Einfluss genommen werden. Dennoch wird die Bevölkerungsent- wicklung weiter beobachtet, so dass entsprechende Initiativen gegenüber der KV eingeleitet werden können. Dies bezieht sich auch auf den Bedarf einer Kriseninterventionsstelle, wie zum Beispiel im Vivantes Klinikum Neukölln.

Steuerung, Vernetzung, Nachhaltigkeit Das 3. Handlungskonzept für Seniorinnen und Senioren beschreibt innerhalb der kommunalen Seniorenarbeit des Bezirks Projekte und Maßnahmen für die ältere Generation für den Zeitraum von 2016 bis 2020. Folgende Projekte sind für den Gesamtbezirk geplant:

 Durchführung einer „Kommunalen Pflegefachtagung“ in 2017 (in Kooperation mit den Pflegestütz- punkten im Bezirk)

9

 Durchführung einer Fachkonferenz „Interkulturelle Öffnung in Seniorenbegegnungsstätten“ in 2018  Soziales Wohnungsmanagement für ältere Menschen  Ausbau generationsübergreifender und -verbindender Orte sowie von Begegnungsformaten  Konzeption und Umsetzung eines Lichtenberger Senioren-Newsletters

PLR MAßNAHME/STRATE- BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT GIE

Zingster Straße Defizite an Grundschul- Ausbau der Schulplätze Schul- und Sport- Ost/West plätzen, perspektivisch amt

fehlen auch Plätze im Se- Mühlengrund kundarschulbereich

Zingster Straße Stärkung der „Gehstruktu- Zugangsschwellen zu Angeboten Amt für Weiterbil- Ost/West ren“ um soziale Angebote abbauen dung und Kultur, im Stadtteil erlebbar zu Gesundheitsamt, Mühlengrund „Gehstrukturen“ entwickeln bzw. machen. Jugendamt, Sozial- ausbauen amt, OE SPK

Zingster Straße Erhalt und Ausbau der Soziale schieflagen abbauen, Amt für Weiterbil- Ost/West dung und Kultur, Kinder-, Jugend- und Fa- Schaffung weiterer familiengerech- Gesundheitsamt, Mühlengrund milienangebote ter Treffpunkte im Kiez Jugendamt, Sozial- amt, OE SPK,

2.3 Verkehr und Mobilität

Durch die Randlage des Bezirks ergeben sich im Wesentlichen zwei Herausforderungen: Die Bewältigung der Pendlerströme Richtung Berliner Umland und die Anbindung an die Innenstadt bzw. zu den Zentren.

Reduktion der Verkehrs- bzw. Lärmbelastung Hohenschönhausen Süd ist im besonderen Maße durch Pendlerverflechtungen betroffen, die auch durch den Standort des Lindencenters entstehen. Die Verkehrsströme könnten weiter durch eine dichtere Taktung des S-Bahnverkehrs und durch den Ausbau des Regionalverkehrs verringert werden. Das schließt ferner die Einrichtung von Park & Ride Anlagen nicht aus.

PLR MAßNAHME/STRATE- BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT GIE

Verbesserung der Anbin- Kürzere Taktzeiten Stadtplanungsamt dung und des Umfeldes (+DB), des Bahnhofes Hohen- Straßen-und Grün- schönhausen flächenamt

10 STADTTEILPROFIL 2015 – Neu-Hohenschönhausen Süd

3. ÜBERSICHT: GEPLANTE MAßNAHMEN UND MAßNAHMENVORSCHLÄGE FÜR DEN STADTTEIL

Finanzierungs- Finanzielle quelle (Abkür- Produktnum- Zeitraum Bemerkungen Bezeichnung der Maßnahme, Pro- Einrichtung, Objekt, Straße (Stand- Ressourcen Mittelhöhe in € im zung siehe Le- mer. Nr. Projektträger jektinhalt Zuständigkeit/ Projekt ort) Jahr gende) Fachabteilung sozio- bau-

kulturell lich

Soll Ist 2016 2017 2018

Es sind keine Maßnahmen geplant.

Finanzierungsquellen: Abkürzung Finanzierungsquellen: Abkürzung planmäßige bauliche Unterhaltung BU Quartiersmanagement QM Haushaltsplan 2015/16 HHP Lokales Soziales Kapital LSK Investitionsplanung I-Plan EU-Förderung EU Sen + Abk. Senatsver- Investitionspauschale Zuweisung InvPaus Senatsförderung waltung AGH und Haushaltsmittel AGH Stiftungsmittel Stift Ausgleichs- und Entwicklungsmaßnah- men A+E Aktionsraum Plus A+ Stadtumbau Ost StU Schul- und Sportanlagenprogramm SSSP Quartiersfonds 4 QF4 Schul- und Sportstättensanierungspro- Partnerschaft-Entwicklung-Beschäfti- PEB (50% EU) gramm SSP gung

11 STADTTEILPROFIL 2015

Alt-Hohenschönhausen Nord (04) Teil 2 – Ziele und Handlungsfelder

Taborkirche GSG-Hof Plauener Straße Gedenkort Gärtnerstraße Bürgeramt Große-Leege-Straße

Impressum

Herausgeber: Bezirksamt Lichtenberg von Berlin Arbeitsgruppe Sozialraumorientierung Koordination: OE Sozialraumorientierte Planungskoordination Bearbeitung: Frau Pöhl Bildnachweis Titelseite: Bezirksamt Lichtenberg Bearbeitungsstand: Berlin, 31. August 2016

2 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Hohenschönhausen Nord

Inhaltsverzeichnis

0. Einleitung...... 5 1. Zusammenfassung: Potenziale und Herausforderungen ...... 6 2. Handlungsfelder und Strategien für den Stadtteil ...... 8 2.1 Wohnen und Wohnumfeld ...... 8 2.2 Lebensqualität ...... 8 2.3 Verkehr und Mobilität ...... 10 2.4 Wirtschaft und Gewerbe ...... 11 3. Übersicht: Geplante Maßnahmen und Maßnahmenvorschläge für den Stadtteil ...... 12

3 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Hohenschönhausen Nord

TEIL II

Ziele und Handlungsfelder

Alt-Hohenschönhausen Nord im Bezirk Lichtenberg

4 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Hohenschönhausen Nord

0. EINLEITUNG

Im vorliegenden Teil II des Stadtteilprofils werden entsprechend den Analysepunkten im Teil I und den Dis- kussionen sowohl in den Ämterrunden, die im Herbst/Winter 2015 stattfanden, als auch in den Stadtteilkon- ferenzen im April und Mai 2016 gemeinsame Ziele und Handlungsfelder abgeleitet und vorgestellt. Dieses Papier stellt einen integrierten Handlungsleitfaden für den Stadtteil Alt-Hohenschönhausen Nord dar. Die Teile I und II wurden vom Bezirksamt (BA) im Sommer 2016 beschlossen.

Quelle: FISBroker, Berlin-Zoom (Stand: 30.06.2015; letzter Zugriff am 05.07.2016)

Der Stadtteil umfasst die zwei Planungsräume

› Malchower Weg › Hauptstraße.

5 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Hohenschönhausen Nord

1. ZUSAMMENFASSUNG: POTENZIALE UND HERAUSFORDERUNGEN

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen

Bevölkerung Der Stadtteil verfügt über eine relativ stabile Bewohnerschaft. Soziale Die Angebote der sozialen Infrastruktur Demographischer Wandel und Bevöl- sind überwiegend bedarfsgerecht. kerungswachstum –erfordern es, die Infrastruktur Bislang ist die Versorgungssituation mit soziale Infrastruktur, vor allem bei Kita Kitaplätzen gut. und Schule, anzupassen. (insbeson- Jugendverkehrsschule Malchower Weg dere im Planungsraum 11). Defizit an Plätzen in Jugendfreizeitstät- ten. Vernetzungs- Die Träger im Gebiet haben stabile Netz- Die Gemeinwesenarbeit sollte auf die und Kooperati- werke aufgebaut. Partizipation bisher noch nicht erreich- onsbeziehungen ter, vor allem jüngerer Gruppen/Ein- wohner_innen und auf neue Kommuni- kationsformen ausgerichtet werden. ÖPNV und Die Anbindung des Gebietes an den ÖPNV Zufahrtsstraßen zu ÖPNV- und Haupt- ist gut. verkehrsstraßen (z.B. Konrad-Wolf- Wegebeziehun- und Gehrenseestraße, Malchower gen Weg) stoßen durch Individualverkehr an die Grenzen ihrer Auslastung. Der S-Bahnhof Gehrenseestraße ist nicht barrierefrei. Wohnungswirt- Große Wohnzufriedenheit der Bevölkerung Neben der erfolgten Sanierung der schaft in Alt-Hohenschönhausen Nord. Wohnbauten an der Anna-Ebermann- Straße ist eine Aufwertung von Wohn- gebäuden zwischen Wartenberger Straße und Wollenberger Straße wün- schenswert (B-Plan 11-95). Die Lärmbelastung an einigen Haupt- verkehrsstraßen/ Schienenverkehrswe- gen (Malchower Weg, Haupt- und Gehrenseestraße) ist auch während der Nachtzeiten sehr hoch. Freiflächen und Das Gebiet profitiert von den angrenzenden Zu wenig öffentliches Grün, z.B. Spiel- Spielplätze Erholungsgebieten um die zwei Seen (Oran- plätze kesee, Obersee) sowie der Kleingartenan- Eine Anbindung Alt-Hohenschönhau- lage. sens an den Landschaftsraum muss Darüber hinaus ist privates Grün (z.B. in geschaffen werden. Kleingartenanlagen) vorhanden. Bildung, Kultur, Platz für Container in der Wollenberger Barrierefreier Zugang zur Taborkirche. Freizeit Straße (Flüchtlingsunterkunft). Es sind Freizeiteinrichtungen für alle Gene- rationen vorhanden.

6 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Hohenschönhausen Nord

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen Die Einrichtungen der Kultur und Weiterbil- dung aus den angrenzenden Stadtteilen wirken hier. Bürgerschloss als Treffpunkt der Kultur und Bildung ist im Aufbau. Gesundheit Im Storchenhof und in der Gehrenseestraße In diesem Stadtteil gibt es eine leichte befinden sich Ärztehäuser, in der Konrad- Unterversorgung im Fachbereich der Wolf-Straße gibt es einen weiteren Standort Augenärzte und Urologen. mit mehreren niedergelassen Ärzten. Au- ßerdem befinden sich im Stadtteil ein Müt- terhaus und eine Schwangerschafts– und Konfliktberatungsstelle. Wirtschaft, Der Bereich ist durch eine vielfältige Unter- Keine direkte Anbindung des Gewerbe- nehmensstruktur und die Konzentration gebietes an der Marzahner Straße an Gewerbe großer Arbeitsstätten in den Gewerbegebie- die Landsberger Allee vorhanden. ten gekennzeichnet. Die Konzentration des Einzelhandels auf das untere Preissegment senkt die Attraktivität des Gebietes. Quelle: Diskussionsergebnisse aus den Ämterrunden im Winter 2015

7 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Hohenschönhausen Nord

2. HANDLUNGSFELDER UND STRATEGIEN FÜR DEN STADTTEIL

2.1 Wohnen und Wohnumfeld

Alt-Hohenschönhausen Nord ist ein überschaubarer Stadtteil mit vielfältigen Wohnangeboten und einer guten Infrastruktur. In den Kleinsiedlungsbereichen und dem Siedlungsbau der 1920er/1930er Jahre kann von einer dauerhaft ausgewogenen Sozialstruktur ausgegangen werden. Die Plattenbaubestände um den alten Dorfkern sind durchgehend saniert. Neue Bauvorhaben an der Anna-Ebermann-Straße und geplante an der Wartenber- ger Straße/Gehrenseestraße werden neue Akzente setzen und vermehrt junge Familien im Stadtteil ansiedeln

Vorhandene Wohnbaupotentiale bedarfsgerecht nutzen Baupotenziale bestehen neben den schon genannten auch in der Wollenberger Straße, ehemaliges Amtsgericht (Anna-Ebermann-Straße) und auf den Flächen östlich der Detlevstraße. Die neuen Quartiere müssen bedarfs- gerecht und mit der nötigen Infrastruktur entwickelt werden.

Verbesserung und Ausbau der öffentlichen Grün- und Freiflächen (bedarfsorientiert) Die Versorgung mit öffentlichen Grün-, Freiflächen und Spielplätzen in Wohnungs- und Siedlungsnähe muss bei Aufgabe von öffentlichen Nutzungen und Standorten als Alternativnutzung oberste Priorität haben. Der Abbau der Defizite an Spielflächen und öffentlichen Grünanlagen ist dringend erforderlich.

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Malchower Weg Rückbau der ehemaligen Fläche kann als öffentliche Grün- Straßen- und Grün- Kaufhalle „Wartenberger anlage mit Spielfläche umgenutzt flächenamt Straße 51“; werden

Vernetzung mit dem Landschaftsraum

Die geplante öffentliche Grünverbindung im Bereich der Niederbarnimer Eisenbahntrasse zwischen Hansas- traße/Drossener Straße und Suermondtstraße ist durch Flächenankauf und Umgestaltung zu ermöglichen. Eine Anbindung Alt-Hohenschönhausens an den Landschaftsraum muss geschaffen werden.

2.2 Lebensqualität

Die Bezirksregion Alt-Hohenschönhausen-Nord ist mit öffentlichen/wohnungsnahen Grün unterversorgt. In di- rekter Nachbarschaft des Planungsraumes Malchower Weg befindet sich jedoch das Naturschutzgebiet Fauler See im Bezirk . Hier finden auch die Anwohner/-innen des Planungsraumes einen Erholungsraum. Hohe Lärm- und Luftbelastungen entstehen einerseits durch Start- und Landevorgänge sowie Überflüge vom Flug- hafen und andererseits an den Hauptverkehrsstraßen und Schienenverkehrswegen.

Steuerung, Vernetzung und Nachhaltigkeit Herausforderung für die Zukunft ist es, neu Zugezogene – insbesondere Familien – in Gestaltungs-und Ent- wicklungsprozesse des Stadtteils und der Gemeinwesenarbeit einzubinden und einen generationsübergreifen- den Dialog herzustellen. Dafür bedarf es auch zusätzliche Begegnungsorte im Stadtteil. Einer dieser Orte

8 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Hohenschönhausen Nord

könnte das Sportforum Hohenschönhausen für die gesamte Bezirksregion sein (zusätzlichen Trainings- und Sportangeboten für Selbsthilfegruppen und/oder sportbegeisterten Anwohner/-innen). Das 3. Handlungskonzept für Seniorinnen und Senioren beschreibt innerhalb der kommunalen Seniorenarbeit des Bezirks Projekte und Maßnahmen für die ältere Generation für den Zeitraum von 2016 bis 2020. Folgende Projekte sind für den Gesamtbezirk geplant:

 Durchführung einer „Kommunalen Pflegefachtagung“ in 2017 (in Kooperation mit den Pflegestütz- punkten im Bezirk)  Durchführung einer Fachkonferenz „Interkulturelle Öffnung in Seniorenbegegnungsstätten“ in 2018  Soziales Wohnungsmanagement für ältere Menschen  Ausbau generationsübergreifender und -verbindender Orte sowie von Begegnungsformaten  Konzeption und Umsetzung eines Lichtenberger Senioren-Newsletters

Bedarfsgerechte Anpassung und Stärkung der sozialen Infrastruktur Der Stadtteil ist vor allem unter Familien sehr beliebt, aber auch die anderen Generationen sind vertreten und brauchen entsprechende Angebote. Die soziale Infrastruktur und deren Angebote müssen sich mit der Bewoh- nerschaft gemeinsam entwickeln. Demnach müssen die Wanderungsbewegungen und die Entwicklung der einzelnen Altersgruppen genau beobachtet werden, um langfristig kein Missverhältnis entstehen zu lassen. Dennoch gibt es aber in den angrenzenden Stadtteilen wichtige Freizeit- und Bildungseinrichtungen, die auch diesen Stadtteil versorgen. Vor diesem Angebotshintergrund muss die Schaffung neuer Einrichtungen gut be- dacht werden. Dennoch sollten familiengerechte Treffpunkte sowie räumliche und inhaltliche Angebote für die alternde Bewohnerschaft lokal in fußläufiger Nähe geschaffen werden. Aktuelle ist die Bestandseinrichtung Malchower Weg 46, Abriss und Neubau mit Kapazitätserhöhung um 36 Plätze in Vorbereitung. Eine Realisierung der Baumaßnahme soll in 2018 erfolgen. Gleichzeitig plant der Träger der Kita VaV, Anna-Ebermann-Str. 25, eine Kapazitätserhöhung um ca. 50 Plätze. Mit Realisierung des B- Planes 11-95 ist auf diesem Standort ebenfalls eine Kita vorzusehen. Des Weiteren kann über ein Kulturnetzwerk nachgedacht werden das in alle für Stadtteile in Hohenschönhau- sen wirkt, um Synergieeffekte zu erzielen und sowohl Konsumenten als auch Schaffenden ein kreatives Umfeld zu ermöglichen.

Verbesserung der wohnortnahen ärztlichen Versorgung Die wohnortnahe medizinische Versorgung entspricht derzeit nicht den lokalen Bedarfen. Dennoch ist laut der Niederlassungshoheit der Krankenärztlichen Vereinigung hier seitens des Bezirks wenig zu erreichen. Dennoch wird hier die Bevölkerungsentwicklung weiter beobachtet, so dass eine mögliche Zusammenarbeit mit der KV eingeleitet werden kann.

PLR MAßNAHME/STRATE- BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT GIE

Malchower Weg Erhalt und Ausbau der so- Aktivierung Schulstandort Konrad- Jugendamt, Schul- zialen Infrastruktur; An- Wolf-Straße als Grundschule (der- und Sportamt Hauptstraße passung an erwarteten zeit temporäre Nutzung als Hunde- Bevölkerungszuwachs auslaufgebiet) (Neubauprojekte, Flücht-

lingseinrichtung u.a.) (Kitas, Schulen insbes.

9 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Hohenschönhausen Nord

PLR MAßNAHME/STRATE- BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT GIE

Grundschule, Jugendfrei- zeiteinrichtungen)

Malchower Weg Abbau des Defizits an Neubau einer Jugendfreizeiteinrich- Jugendamt Plätzen in Jugendfreizeit- tung oder zusätzliche Angebote in Hauptstraße stätten bestehenden Einrichtungen

Malchower Weg Stärkung und Initiierung Gebiets- und Stadtteilkoordination OE SPK von Netzwerken vernetzen Angebote Hauptstraße

Malchower Weg Erhalt und Ausbau der Gesundheitsamt, Angebotsstruktur: Förde- Jugendamt, Amt für

rung und Etablierung der Soziales, OE SPK Familienbildung (bedarfs- gerechter Ausbau der An- gebote)

2.3 Verkehr und Mobilität

Zwischen Rhinstraße und Suermondtstraße liegt die älteste Straße des Ortsteils Alt-Hohenschönhausen - die Hauptstraße. Sie nimmt Straßenbahn- und Buslinien auf und verbindet den Stadtteil einerseits mit dem Berliner Zentrum und andererseits mit den anliegenden Lichtenberger Stadtteilen.

PLR MAßNAHME/STRATE- BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT GIE

Hauptstraße Der S-Bahnhof Gehren- Die barrierefreie Umgestaltung ist DB in Abstimmung seestraße ist nicht barrie- in Planung. mit dem Straßen- refrei. und Grünflächen- amt

Reduktion der Verkehrs- bzw. Lärmbelastung Die Lärmbelastung an einigen Hauptverkehrsstraßen/ Schienenverkehrswegen (Malchower Weg, Haupt- und Gehrenseestraße) ist auch während der Nachtzeiten sehr hoch. (Tempo 30 in der Nacht als Lärmminderungs- maßnahme?) Eine Lärmminderung des Flugzeugverkehrs kann erst mit der Stilllegung von Tegel einhergehen.

Ausbau der Rad- und Fußwegebeziehungen (v.a. in angrenzende Stadtteile) Geplant ist die Radweganbindung der Seefelder Straße an den Malchower Weg im Rahmen des Umbaus der Straßenbahnschleife an der Gehrenseestraße.

10 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Hohenschönhausen Nord

2.4 Wirtschaft und Gewerbe

Die im Stadtteil ausgewiesenen Flächen für Gewerbe und Dienstleistungen sind zu erhalten. Die Wirtschafts- struktur ist weiter zu entwickeln. Zu prüfen ist, ob das Gewerbegebiet im Einzugsbereich der Marzahner-Straße direkt an die Landsberger Allee angebunden werden kann.

11 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Hohenschönhausen Nord

3. ÜBERSICHT: GEPLANTE MAßNAHMEN UND MAßNAHMENVORSCHLÄGE FÜR DEN STADTTEIL

Finanzierungs- Finanzielle quelle (Abkür- Zeitraum Produktnr. Bemerkungen Bezeichnung der Maß- Einrichtung, Ob- Projektträ- Straße (Stand- Ressourcen Mittelhöhe in € im zung siehe Le- Nr. nahme, Projektinhalt Zuständigkeit/ jekt, Projekt ger ort) Jahr gende) Fachabteilung sozio- bau-

kulturell lich

Soll Ist 2016 2017 2018 4 Möhren für Lichtenberger Anna-Ebermann- 1 Kitas QPK Kita Abenteuerland VAV Str.25 2016 380 380 380 Sen Ges Aktionsprogramm Gesundheit

Finanzierungsquellen: Abkürzung Finanzierungsquellen: Abkürzung planmäßige bauliche Unterhaltung BU Quartiersmanagement QM Haushaltsplan 2015/16 HHP Lokales Soziales Kapital LSK Investitionsplanung I-Plan EU-Förderung EU Sen + Abk. Senatsver- Investitionspauschale Zuweisung InvPaus Senatsförderung waltung AGH und Haushaltsmittel AGH Stiftungsmittel Stift Ausgleichs- und Entwicklungsmaßnah- men A+E Aktionsraum Plus A+ Stadtumbau Ost StU Schul- und Sportanlagenprogramm SSSP Quartiersfonds 4 QF4 Schul- und Sportstättensanierungspro- Partnerschaft-Entwicklung-Beschäfti- PEB (50% EU) gramm SSP gung

12 STADTTEILPROFIL 2015

Alt-Hohenschönhausen Süd (05) Teil 2 – Ziele und Handlungsfelder

Wasserturm am Obersee Flußpferdsiedlung Allee-Center Gedenkstätte Hohenschönhausen

Impressum

Herausgeber: Bezirksamt Lichtenberg von Berlin Arbeitsgruppe Sozialraumorientierung Koordination: OE Sozialraumorientierte Planungskoordination Bearbeitung: Frau Pöhl Bildnachweis Titelseite: Bezirksamt Lichtenberg Bearbeitungsstand: Berlin, 31. August 2016

2 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Hohenschönhausen Süd

Inhaltsverzeichnis

0. Einleitung ...... 5 1. Zusammenfassung: Potenziale und Herausforderungen ...... 6 2. Handlungsfelder und Strategien für den Stadtteil ...... 8 2.1 Wohnen und Wohnumfeld ...... 8 2.2 Lebensqualität ...... 9 2.3 Verkehr und Mobilität ...... 10 3. Übersicht: Geplante Maßnahmen und Maßnahmenvorschläge für den Stadtteil ...... 11

3 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Hohenschönhausen Süd

TEIL II

Ziele und Handlungsfelder

Alt-Hohenschönhausen Süd im Bezirk Lichtenberg

4 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Hohenschönhausen Süd

0. EINLEITUNG

Im vorliegenden Teil II des Stadtteilprofils werden entsprechend den Analysepunkten im Teil I und den Dis- kussionen sowohl in den Ämterrunden, die im Herbst/Winter 2015 stattfanden, als auch in den Stadtteilkon- ferenzen im April und Mai 2016 gemeinsame Ziele und Handlungsfelder abgeleitet und vorgestellt. Dieses Papier stellt einen integrierten Handlungsleitfaden für den Stadtteil Alt-Hohenschönhausen Süd dar. Die Teile I und II wurden vom Bezirksamt (BA) im Sommer 2016 beschlossen.

Quelle: FISBroker, Berlin-Zoom (Stand: 30.06.2015; letzter Zugriff am 05.07.2016)

Der Stadtteil umfasst die vier Planungsräume

› Orankesee › Große-Leege-Straße › Landsberger Allee › Weiße Taube.

5 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Hohenschönhausen Süd

1. ZUSAMMENFASSUNG: POTENZIALE UND HERAUSFORDERUNGEN

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen

Bevölkerung Die Bevölkerungsstruktur ist vielfältig. Die unterschiedliche Bevölkerungs- Durch aktuellen und zu erwartenden Woh- struktur in den einzelnen Quartieren – nungsneubau ist ein weiterer Zuzug von vor allem in den Gebieten um die einkommensstärkeren und auch jüngeren Landsberger Allee und den Orankesee Bewohner_innen zu erwarten. – unterscheidet sich hinsichtlich der je- weiligen Potenziale und erfordert da- her eine entsprechende Bedarfsdiffe- renzierung. Soziale Es besteht ein hohes Defizit an Kita- Plätzen im Bezirk, ebenfalls ein auf- Infrastruktur bauendes Kapazitätsdefizit im Bereich der Grundschule. Infrastrukturelle Defizite/ zusätzliche Bedarfe sind im Zuge der Realisierung des Neubauvorhabens „Weiße Taube“ zu erwarten. Vernetzungs- Die Vernetzungsqualität freier Träger und und Kooperati- der Verwaltung ist (insbesondere im Pla- onsbeziehungen nungsraum Landsberger Allee) als gut bis sehr gut zu bezeichnen. ÖPNV und Der Stadtteil ist durch den ÖPNV gut in sein Die innere ÖPNV-Erschließung (inner- Umfeld bzw. die gesamte Stadt angebun- halb des Stadtteils und in andere Wegebeziehun- den. Stadtteile) wird als nicht ausreichend gen Umfangreiche Straßenerneuerungen haben eingeschätzt. stattgefunden. Der ÖPNV stößt teilweise bereits jetzt an seine Kapazitätsgrenzen (v.a. Aus- lastung TRAM Konrad-Wolf-Straße). Wohnungswirt- Das Gebiet zeichnet sich durch eine gute schaft bis sehr gute Wohnqualität aus und bietet bis jetzt Wohnraum für unterschiedliche Einkommensgruppen an. Überwiegend besteht eine hohe Wohnzu- friedenheit in der Bevölkerung. Freiflächen und Hinsichtlich öffentlicher Grünanlagen profi- Spielplätze tiert der Stadtteil von dem Angebot um den Ober- und Orankesee (Alt-Hohenschön- hausener Seen-Park). Aktuell guter Entwicklungszustand des öf- fentlichen Raumes im Gebiet „Weiße Taube“. Bildung, Kultur, Kultur-, Sport- und Freizeiteinrichtungen für Freizeit alle Generationen sind vorhanden.

6 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Hohenschönhausen Süd

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen Im Stadtteil sind überregional attraktive Destinationen und Standorte (Kultur, Erho- lung, Sport)beheimatet: mit dem Mies-van- der-Rohe-Haus, dem Sportforum Hohen- schönhausen und der Gedenkstätte Hohen- schönhausen gibt es bedeutende, überwie- gend auch international ausstrahlende Ein- richtungen. Ebenfalls eine Ressource ist der Interkultu- relle Garten (Liebenwalder Straße). Gesundheit In Alt-Hohenschönhausen Süd finden sich Im Stadtteil gibt es eine leichte fach- neben dem Ärztehaus in der Reichenberger ärztliche Unterversorgung in Bezug auf Straße weitere Standorte, an denen sich Augenärzte und Urologen. konzentriert Ärzte niedergelassen haben (in der Landsberger Allee sowie am Weißen- seer Weg). Außerdem bietet der Stadtteil verschiedene Angebote an psychosozialer Beratung und Beschäftigung für Menschen mit psychischen oder Suchterkrankungen, z.B. die Suchtberatungsstelle Hohenschön- hausen in der Oberseestraße. Wirtschaft, Alt-Hohenschönhausen Süd ist in erster Li- Wohnnutzung verdrängt bereits ge- nie ein Gebiet zum Wohnen. Hinzu kommen wachsene gewerbliche Nutzungen. Gewerbe gewerbliche Nutzungen in Streulagen und Spannungsfeld: mit dem voranschrei- eine quantitativ als ausreichend einge- tenden Wohnungsneubau sollte künftig schätzte Einzelhandelsstruktur. gleichzeitig gesichert werden, dass ge- werbliche Nutzungen nicht verdrängt werden. Quelle: Diskussionsergebnisse aus den Ämterrunden im Winter 2015

7 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Hohenschönhausen Süd

2. HANDLUNGSFELDER UND STRATEGIEN FÜR DEN STADTTEIL

2.1 Wohnen und Wohnumfeld

Der Stadtteil befindet sich im Nordosten von Berlin. Hervorzuheben ist die Konrad-Wolf-Straße, die schon früher die Hauptverkehrsachse zwischen dem ehemaligen Dorf Hohenschönhausen und dem Zentrum Berlins war. Hier grenzen unmittelbar die beiden Friedhöfe der St. Pius- und der St. Hedwigs-Gemeinde an, die wie eine grüne Oase am Straßenrand liegen. Weitere Grün- und Erholungsanlagen befinden sich im Bereich des Ober- und Orankesees. Berlinweite oder international frequentierte Anziehungspunkte sind neben dem Olym- piastützpunkt „Sportforum Hohenschönhausen“ auch das Mies-van-der-Rohe-Haus und die Gedenkstätte Ho- henschönhausen.

Vorhandene Wohnbaupotentiale bedarfsgerecht nutzen Bis 2020 soll an der Landsberger Allee das Bauvorhaben „Quartier Weiße Taube“ umgesetzt werden. Bis zu 2000 Wohneinheiten sollen hier entstehen und der jetzigen Brache „Leben einhauchen“. Mit dem Wohnungsneubau im gesamten Stadtteil muss jedoch gleichzeitig gesichert werden, dass gewerbliche vorhandene Nutzungen nicht (ersatzlos) verdrängt werden.

Verbesserung und Ausbau der öffentlichen Grün- und Freiflächen (bedarfsorientiert) Entsprechend dieser gegenwärtigen Entwicklung des Wohnungsbaus und der Bevölkerung bedarf es neuer Bewegungsräume für Jung und Alt. Neue Spiel und Freizeitflächen müssen geplant und gebaut, bestehende saniert und den Bedürfnissen der Bevölkerung angepasst werden. Bestehende Grünflächen sind zu erhalten und zu pflegen.

Vernetzung von Freiräumen Einer der 20 grünen Hauptwege Berlins - der Hönower Weg - verläuft durch das Gebiet und verknüpft den Planungsraum Orankesee mit den Bezirken Pankow (/Volkspark Prenzlauer Berg) sowie Mar- zahn/ und dient damit dem Ziel einer möglichst autofreien Vernetzung von Freiräumen.

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Orankesee Schaffung neuer öffentlicher Bei der Entstehung neuer Woh- Straßen- und Grün- Grün- und Spielplatzanlagen nungen im Prognoseraum Konrad- flächenamt Wolf-Straße ist unbedingt auf die ausreichende zusätzliche Schaf- fung von öffentlichen Grün- und Freiflächen (einschließlich Spielflä- chen) zu achten. Landsberger Al- Schaffung neuer öffentlicher Bei der Entstehung neuer Wohn- Straßen- und Grün- lee Grün- und Spielplatzanlagen bebauung im Prognoseraum flächenamt Landsberger Allee („Weiße Taube“) ist unbedingt auf die aus- reichende zusätzliche Schaffung von öffentlichen Grün- und Freiflä- chen (einschließlich Spielflächen) zu achten.

8 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Hohenschönhausen Süd

2.2 Lebensqualität

Der Stadtteil bietet mit seinen großen Freiflächen Raum zur eigenen Freizeitgestaltung an. Es muss auf den schon jetzt bestehenden Bedarf an zusätzlichen Kita-, Jugendfreizeit- und Schulplätzen reagiert werden. Dies gilt auch für das Erfordernis an wohnungsnahen Spiel-und Freiflächen. Die medizinische Versorgung vor Ort ist derzeit gegeben, mit dem Zuzug weiterer Bewohner werden aber auch hier zusätzliche Bedarfe prognosti- ziert. Bei der Infrastrukturplanung sind auch die geplanten Wohneinheiten für Geflüchtete zu berücksichtigen.

Bildung von Netzwerken Für die kommenden Entwicklungen des Stadtteils sollten neue Zielgruppen und Initiativen angesprochen und in die Gemeinwesenarbeit einbezogen werden.

Steuerung, Vernetzung, Nachhaltigkeit Das 3. Handlungskonzept für Seniorinnen und Senioren beschreibt innerhalb der kommunalen Seniorenarbeit des Bezirks Projekte und Maßnahmen für die ältere Genration für den Zeitraum von 2016 bis 2020. Folgende Projekte sind für den Gesamtbezirk geplant:

 Durchführung einer „Kommunalen Pflegefachtagung“ in 2017 (in Kooperation mit den Pflegestütz- punkten im Bezirk)  Durchführung einer Fachkonferenz „Interkulturelle Öffnung in Seniorenbegegnungsstätten“ in 2018  Soziales Wohnungsmanagement für ältere Menschen  Ausbau generationsübergreifender und -verbindender Orte sowie von Begegnungsformaten  Konzeption und Umsetzung eines Lichtenberger Senioren-Newsletters

Bedarfsgerechte Anpassung und Stärkung der sozialen Infrastruktur Der Stadtteil wird sich in den nächsten Jahren stark verändern. Den heute Alteingesessenen werden in einem wesentlichen Teil junge Familien folgen. Auf diese Entwicklung könnte mit generationsübergreifenden Ange- boten reagiert werden. Auch die soziale Infrastruktur muss sich stärker der Struktur der Bewohnerschaft an- passen. Dafür sind die Wanderungsbewegungen und die Entwicklung der einzelnen Altersgruppen zu beobach- ten. Familiengerechte Treffpunkte sowie räumliche und inhaltliche Angebote für die ältere Bewohnerschaft sollten lokal in fußläufiger Entfernung liegen. Aktuell ist die Kapazitätserweiterung in der Kindertagesbetreuung durch einen Anbau in der Kita Strausberger Str. 5 um 80 Plätze (2018) geplant. Eine Kapazitätserweiterung erfolgt auch in der Kita Landsberger Allee 217. Der Neubau einer Kita in der Gensler Str. 17 wird durch die HOWOGE realisiert (60-70 Plätze). Ein Erweite- rungsbau ist für die Kita Goeckestraße 25 (90 Plätze) in den Jahren 2018/19 vorgesehen. Ebenfalls wird ein Kitaneubau in der Liebenwalder Straße in Verbindung mit dem Interkulturellen Garten geplant. Hier wäre die Realisierung von ca. 120 Plätze möglich.

Die Erfüllung der Kitaplatzbedarfe aus den Wohnungsbauvorhaben Weiße Taube und Sportforum (B-Plan 11- 9c) sollen durch städtebauliche Verträge nach dem Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung ge- währleistet werden. Ein in Entstehung befindliches Kulturnetzwerk in und für Hohenschönhausen sollte auch Alt Hohenschönhau- sen Süd in angemessener Weise einbeziehen.

9 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Hohenschönhausen Süd

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Orankesee Erhalt und Ausbau der Ange- Für die anstehenden infrastruktu- Jugendamt, botsstruktur: Förderung und rellen Probleme und deren Lösung Große-Leege- Etablierung der Familienbil- müssen weitere Zielgruppen und Sozialamt, Straße dung (bedarfsgerechter Aus- Initiativen ausgewogen in die Ge- OE SPK bau der Angebote) meinwesenarbeit einbezogen wer- Landsberger Al- den. lee Weiße Taube

Landsberger Al- Bauvorhaben „Weiße Taube“ Neubau von Kita, Grundschule, Stadtplanungsamt, lee - Bedarfsanpassungen Jugendfreizeiteinrichtung und Ge- Schul- und Sport- staltung des öffentlichen Raumes amt, Jugendamt, (z.B. Spielplatz) Straßen- und Grün-

flächenamt

Mies-van-der-Rohe-Haus als Amt für Weiterbil- Begegnungsort entwickeln; dung und Kultur ggf. im Kontext der Premi- umflächen Oranke- und Obersee zur IGA 2017

2.3 Verkehr und Mobilität

Die Landsberger Allee verbindet die Bezirke , Prenzlauer Berg /Hellersdorf und Lichten- berg miteinander. Sie nimmt den täglichen Individualverkehr in und aus der Berliner Mitte auf. Hier und auch in der Konrad-Wolf-Straße kämpfen die Anwohner/-innen mit Lärm- und Luftbelastungen. Die verkehrsmittel- bezogene Alternative ist die TRAM. Deren Taktverkürzung und eine Ausweitung des Busverkehrs könnten den wohnungsnahen Verkehr in den Kiezen verringern.

PLR MAßNAHME/STRATE- BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT GIE

Orankesee, Bedarfsanpassung ÖPNV- Kein Einfluss des Bezirkes auf die Bezirksstadtrat für Große-Leege- Taktung: Tram M5, Bus Umsetzung, Kontaktaufnahme mit Stadtentwicklung Straße 256 (vor allem im Hinblick der BVG auf das Neubau-Projekt Landsberger Al- „Weiße Taube“) lee Weiße Taube

Orankesee, innere ÖPNV-Erschließung Kein Einfluss des Bezirkes auf die Bezirksstadtrat für Große-Leege- (innerhalb des Stadtteils Umsetzung, Kontaktaufnahme mit Stadtentwicklung Straße und in andere Stadtteile) der BVG nicht ausreichend Landsberger Al- lee Weiße Taube

10 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Hohenschönhausen Süd

3. ÜBERSICHT: GEPLANTE MAßNAHMEN UND MAßNAHMENVORSCHLÄGE FÜR DEN STADTTEIL

Finanzie- rungsquelle Pro- Straße Finanzielle Ressour- Bezeichnung der Maß- Zeitraum (Abkürzung Nr. Zuständig- Einrichtung, Objekt, Projekt jektträ- (Stand- cen Mittelhöhe in € im Jahr nahme, Projektinhalt siehe Le- Produkt- keit/ Fach- ger ort) Bemerkungen gende) nummer abteilung sozio- bau- kultu- Soll Ist lich 2016 2017 2018 rell Huma- Allee- nisti- Center, scher Lands- Verband berger Deutsch- Allee Sen Aktionsprogramm Ge- 1 Alkoholfreie Cocktails QPK Lichtenberger Gesundheitsmesse land 277 2016 100 100 100 Ges sundheit Facility Ma- nagement (FM) , Amt für Umwelt und Natur (Um- Antrag zur Förderung aus Nat), Straßen- Gensler- dem "Investitionspakt so- und Grünflä- Ankauf von Flächen und Errichtung straße ziale Integration im Quar- Öffentliche Grünanlage mit chenamt einer öffentlichen Grün- und Spiel- Bezirk- 14 (teil- Bund- tier" geplant, Flächenan- 2 Spielplatz (SGA) anlage samt weise) 2017-2019 920.000 600.000 100.000 Länder kauf notwendig! Ober- see- ver- straße stärkte 5-7/ Unter- Umgestaltung, Erweiterung des Oran- hal- Verstärkte Unterhal- Spielangebots, Schaffung von Bezirk- kesee- tungs- tungsmittel für IGA-Flä- 3 Spielplatz Orankesee UmNat/ SGA neuem Zugang samt park 2016/2017 125.000 mittel chen Freien- walder Straße/ Große- Bezirk- Leege- 4 Spielplatz Freienwalder Platz UmNat/ SGA Neuausstattung des Spielplatzes samt Straße 2016/2017 40.000 SIWA Plus Lands- berger Allee von Weißen- seer Weg bis Bezirk- Vulkan- 5 Erneuerung Fahrbahn Tiefbau samt str. 2018/2019 300.000 I-Plan Garten-und Ober- Sanierung Obersee - Ko-Finan- Landschafts- Bezirk- see- 6 zierung UEP-Maßnahme bau Sanierung Obersee samt straße 2016/2017 30.000 30.000 I-Plan Erneuerung Küstriner Straße Küstri- zwischen Sandino- und Reichen- Bezirk- ner 7 berger Straße Tiefbau Straßensanierung samt Straße 2018/2019 200.000 I-Plan

11 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Hohenschönhausen Süd

Finanzierungsquellen: Abkürzung Finanzierungsquellen: Abkürzung planmäßige bauliche Unterhaltung BU Quartiersmanagement QM Haushaltsplan 2015/16 HHP Lokales Soziales Kapital LSK Investitionsplanung I-Plan EU-Förderung EU Sen + Abk. Senatsver- Investitionspauschale Zuweisung InvPaus Senatsförderung waltung AGH und Haushaltsmittel AGH Stiftungsmittel Stift Ausgleichs- und Entwicklungsmaßnah- men A+E Aktionsraum Plus A+ Stadtumbau Ost StU Schul- und Sportanlagenprogramm SSSP Quartiersfonds 4 QF4 Schul- und Sportstättensanierungspro- Partnerschaft-Entwicklung-Beschäfti- PEB (50% EU) gramm SSP gung

12

STADTTEILPROFIL 2015

Fennpfuhl (06)

Teil 2 – Ziele und Handlungsfelder

Oskar-Ziehten-Bildungszentrum Spielplatz an der Promenade Gustavohaus See

Impressum

Herausgeber: Bezirksamt Lichtenberg von Berlin Arbeitsgruppe Sozialraumorientierung Koordination: OE Sozialraumorientierte Planungskoordination Bearbeitung: Frau Pöhl Bildnachweis Titelseite: Bezirksamt Lichtenberg, Brechel, M. Brunner, Brechel Bearbeitungsstand: Berlin, 31. August 2016

2 STADTTEILPROFIL 2015 – Fennpfuhl

Inhaltsverzeichnis

0. Einleitung...... 5 1. Zusammenfassung: Potenziale und Herausforderungen ...... 6 2. Handlungsfelder und Strategien für den Stadtteil ...... 8 2.1 Wohnen und Wohnumfeld ...... 8 2.2 Lebensqualität ...... 9 2.3 Verkehr und Mobilität ...... 10 3. Übersicht: Geplante Maßnahmen und Maßnahmenvorschläge für den Stadtteil ...... 11

3 STADTTEILPROFIL 2015 – Fennpfuhl

TEIL II

Ziele und Handlungsfelder

Fennpfuhl im Bezirk Lichtenberg

4 STADTTEILPROFIL 2015 – Fennpfuhl

0. EINLEITUNG

Im vorliegenden Teil II des Stadtteilprofils werden entsprechend den Analysepunkten im Teil I und den Dis- kussionen sowohl in den Ämterrunden, die im Herbst/Winter 2015 stattfanden, als auch in den Stadtteilkon- ferenzen im April und Mai 2016 gemeinsame Ziele und Handlungsfelder abgeleitet und vorgestellt. Dieses Papier stellt einen integrierten Handlungsleitfaden für den Stadtteil Fennpfuhl dar. Der Teil II, wie auch der erste Teil, sind vom Bezirksamt (BA) im Sommer 2016 beschlossen worden.

Quelle: FISBroker, Berlin-Zoom (Stand: 30.06.2015; letzter Zugriff am 05.07.2016)

Der Stadtteil umfasst die drei Planungsräume

› Hohenschönhausener Straße › Fennpfuhl West › Fennpfuhl Ost.

5 STADTTEILPROFIL 2015 – Fennpfuhl

1. ZUSAMMENFASSUNG: POTENZIALE UND HERAUSFORDERUNGEN

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen

Bevölkerung Der Zuzug befördert eine positive Entwick- Stadtteil bleibt trotz positiver Tenden- lungstendenz. zen sozialer Schwerpunkt. Aktiver, starker „Bürgerverein Fennpfuhl Gute Interessenvertretung der Bewoh- e.V.“. nerschaft geht vor allem von der Erst- Vielfältige soziale Angebote im RBO-Mehr- bewohnerschaft aus, d.h. die jüngeren generationenhaus. Generationen oder neu Zugezogenen beteiligen sich bisher zu wenig. Soziale Gut bis sehr gut ausgeprägte soziale Infra- Hohe Ausgaben im Bereich Hilfen zur struktur. Erziehung (HzE). Infrastruktur Die Versorgung mit Kitaplätzen ist gut. Neubau Blu:boks (Einrichtung für Kinder- und Jugendbildung, Familienzentrum, Kita- Standort). Neu entstehender Kita-Standort Paul-Zobel- Straße 9/10. Schule: Errichtung eines MEB’s (Bernhard- Bästlein-Straße)/ Inbetriebnahme Paul-Ju- nius-Straße 69/ weiterer Schulbetrieb in der Schule Paul-Junius-Straße 25-27. 3 Mini-Netzwerke (LogIn Teams) mit JFE, Kitas, Schulen und weiteren Kinder- und Ju- gendeinrichtungen (unterhalb des Netzwer- kes Familienförderung) sind installiert. Vernetzungs- Gute Kooperationsbeziehungen und Vernet- und Kooperati- zungsstrukturen zwischen Trägern der Ge- onsbeziehungen meinwesenarbeit, zum Teil auch der Woh- nungswirtschaft und des Gewerbes. ÖPNV und Der Stadtteil Fennpfuhl ist sehr gut an den Stellplatzsituation am Anton-Saefkow- ÖPNV angebunden. Die Stadtmitte und Platz muss verbessert werden Wegebeziehun- überregionale Angebote sind schnell und Fußweg zur Haltestelle Altenhofer gen gut erreichbar. Straße (aus Richtung Frankfurter Allee) schaffen Barrierefreiheit in der Franz-Jacob- Straße nicht gegeben. Überwindung der Verkehrsstraßen als Barrieren zwischen den Planungsräu- men. Insgesamt schwierige Parkplatzsitua- tion, die durch geplanten Verdich- tungsbau verstärkt würde. Verbesserung der Parkplatzsituation.

6 STADTTEILPROFIL 2015 – Fennpfuhl

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen

Wohnungswirt- Der Wohnungsbestand weist einen hohen Sanierungsbedarf einiger spezieller schaft Sanierungsgrad auf. Die im Stadtteil ansäs- Wohnhäuser, deren Mieterstruktur sigen Wohnungsbauunternehmen engagie- mehrfach problembehaftet ist. ren sich stark für das Gemeinwohl. Freiflächen und Durch die Parkanlagen bietet der Stadtteil Planungsraum 17: schlechte Grünver- Spielplätze gute Erholungs-, Freizeit- und Spielflächen. sorgung im öffentlichen Raum.

Bildung, Kultur, Oskar-Ziethen-Bildungszentrum mit Marga- Aufbauendes Kapazitätsdefizit Schule . Freizeit rete-Steffin-Volkshochschule und Schostakowitsch-Musikschule und Anton- Saefkow-Bibliothek als Bildungszentren. Vom CJD betreuter Freizeitsportplatz Wei- ßenseer Weg 100 mit kostenfreier Sportge- räteausleihe. Gesundheit Im Stadtteil befinden sich mehrere Ärzte- Bei den Hausärzten liegt in diesem häuser und eine Häufung niedergelassener Stadtteil kein optimaler Versorgungs- Ärzte in der Storkower Straße und am Wei- grad vor und ist von Unterversorgung ßenseer Weg. Außerdem befinden sich im bedroht. Im Stadtteil haben Schwan- Stadtteil eine Beratungsstelle und eine Ta- gere Schwierigkeiten eine Hebamme gesstätte für Suchtkranke sowie ein Famili- zu finden. enberatungszentrum. Deutlich überversorg- tes Gebiet durch Kinderärzte. Wirtschaft, Im Stadtteil liegt Potenzial für Unterneh- Instabile Nahversorgungssituation (z.T. men, deren Geschäftstätigkeit eine aus- leerstehende Center, z.B. Castello, Gewerbe schließliche Büronutzung beinhaltet. Möllendorffpassage, Storkower Bo- gen). Das Überangebot an Verkaufsfläche mit den weitestgehend einseitig ausge- richteten Discount-Sortimenten er- schwert die überregionale Ausstrah- lung der verschiedenen Standorte und führt zu immer mehr Leerständen. Quelle: Diskussionsergebnisse aus den Ämterrunden im Winter 2015

7 STADTTEILPROFIL 2015 – Fennpfuhl

2. HANDLUNGSFELDER UND STRATEGIEN FÜR DEN STADTTEIL

2.1 Wohnen und Wohnumfeld

Der Stadtteil Fennpfuhl umfasst das gleichnamige Wohngebiet und wird durch die andersartigen Strukturen der angrenzenden Bereiche (Gewerbegebiet, Volkspark, Sportforum, Wohnungsbau der 1920er Jahre, S-Bahn- Ring) klar abgegrenzt. Einrichtungen der sozialen Infrastruktur wie Kitas, Schulen, eine Schwimmhalle, die Margarete-Steffin-Volkshochschule, die Anton-Saefkow-Bibliothek sowie drei Ärztehäuser sind im Gebiet inte- griert. Anlagen für den Freizeitsport sowie Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen ergänzen das Angebot vor Ort

Vorhandene Wohnbaupotentiale bedarfsgerecht nutzen

 Im Stadtteil Fennpfuhl sind neue Wohnungsbauvorhaben zum Beispiel im Bereich Hohenschönhauser Straße/ Weißenseer Weg geplant. Zusammen mit weiteren Verdichtungen können bis 2020 etwa 5.800 neue Wohnungen geschaffen werden. Der Bedarf an Infrastruktur ist an dieser Entwicklung unter Be- rücksichtigung des demografischen Wandels anzupassen.  Mit den oben genannten Wohnungsbauvorhaben werden Einwohnerzuwächse erwartet.

Verbesserung und Ausbau der öffentlichen Grün- und Freiflächen (bedarfsorientiert) Ein Grünzug, beginnend im Norden am Volkspark Prenzlauer Berg, zieht sich durch das Wohngebiet durch und bietet so, neben den Grünanlagen am Fennpfuhl, große Bereiche für die Freizeitgestaltung an. Trotzdem fehlt es an Grün- und Freiflächen im Stadtteil. Problematisch ist zudem besonders in den Sommermonaten die Pflege dieser Parkanlagen. Die bestehenden Grünflächenangebote müssen daher erhalten, gepflegt, planungs- rechtlich bewahrt und entsprechend dem demografischen Wandel entwickelt werden.

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Hohenschönhauser Defizite der Grünversorgung Flächensicherung für den Aus- Straßen- und Grün- Straße bau von Grün- und Erholungs- flächenamt anlagen Fennpfuhl Ost

Hohenschönhauser Sicherung und Erhaltung so- Bedarfsgerechte Anpassungs- Straßen- und Grün- Straße wie Verbesserung der Auf- maßnahmen in Form von Um- flächenamt; OE enthaltsqualität von Grün- gestaltung/ Umbau unter einer SPK Fennpfuhl West und Erholungsanlagen starken Bürgerbeteiligung (Be- darfsabfrage bei Nutzer_innen) Hohenschönhauser Mangel an öffentlichen Toi- Verbesserung der Aufenthalts- Straßen- und Grün- Straße letten qualität in vorhanden Parkanla- flächenamt gen Fennpfuhl West

8 STADTTEILPROFIL 2015 – Fennpfuhl

2.2 Lebensqualität

Das gute Angebot an Infrastruktur, an Öffentliche Grün sowie die gute Anbindung an den Öffentlichen Per- sonennahverkehr geben dem Stadtteil eine hohe Wohnqualität. Die ca. 25.500 Wohnungen sind fast alle sa- niert, was auch dazu beiträgt das viele der hier Lebenden seit Jahren in ihren Kiezen wohnen. Zunehmend kommen auch wieder junge Familien ins Gebiet. Einen besonderen Stellenwert haben der Fennpfuhlpark und der Rudolf-Seiffert-Park. Für die Zukunft ist es wichtig, dass der vorhandene Wohnraum Platz für alle Gene- rationen bietet und eine sozialverträgliche Mietenpolitik der Wohnungsunternehmen eine soziale Durchmi- schung der Bewohnerschaft weiterhin gewährleistet. Die übergeordneten Hauptverkehrsstraßen Landsberger Allee, Weißenseer Weg und Storkower Straße durchschneiden das Wohngebiet und bieten in den meisten Abschnitten eine geringe Aufenthaltsqualität.

Bedarfsgerechte Anpassung und Stärkung der sozialen Infrastruktur Bei Neuvorhaben sind notwendige Infrastrukturmaßnahmen, wie der Bau von Kita und Schulen einzuplanen. Die vorhandenen Spiel- und Freizeitanlagen sind zu erhalten und nach Bedarf generationsübergreifend neu zu gestalten. Die HOWOGE beabsichtigt, im Rahmen eines Neubaus mit 65 Wohnungen eine Kita mit 40 Plätze im Objekt zu errichten, Fertigstellung IV. Quartal 2018. Im weiteren Verfahren des B-Plan 11-38 wird mit dem Vorha- benträger basierend auf dem Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung ein städtebaulicher Vertrag zur künftigen Kitaplatzversorgung aus diesem Vorhaben abgeschlossen (Stand 11/2015).

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Fennpfuhl Sporthalle Anton-Saefkow- 2017 Sanierung geplant und finan- Sportamt West Platz 5 ziell untersetzt

Fennpfuhl Sporthalle Paul-Junius-Straße 2017 Sanierung geplant und finan- Sportamt West 69 ziell untersetzt

Steuerung, Vernetzung, Nachhaltigkeit Das 3. Handlungskonzept für Seniorinnen und Senioren beschreibt innerhalb der kommunalen Seniorenarbeit des Bezirks Projekte und Maßnahmen für die ältere Generation für den Zeitraum von 2016 bis 2020. Folgende Projekte sind für den Gesamtbezirk geplant:

 Durchführung einer „Kommunalen Pflegefachtagung“ in 2017 (in Kooperation mit den Pflegestütz- punkten im Bezirk)  Durchführung einer Fachkonferenz „Interkulturelle Öffnung in Seniorenbegegnungsstätten“ in 2018  Soziales Wohnungsmanagement für ältere Menschen  Ausbau generationsübergreifender und -verbindender Orte sowie von Begegnungsformaten  Konzeption und Umsetzung eines Lichtenberger Senioren-Newsletters

Verbesserung der wohnortnahen ärztlichen Versorgung Trotz größerer Ärztehäuser fehlt es vor allem an Hausärzten. Gleichfalls besteht eine Unterversorgung bei Hebammen.

9 STADTTEILPROFIL 2015 – Fennpfuhl

2.3 Verkehr und Mobilität

Die Landsberger Allee bindet das Gebiet in Ost-West-Richtung an das ca. 5 km entfernte Stadtzentrum Ale- xanderplatz und an Marzahn – Hellersdorf an. Der Weißenseer Weg, die zweite Hauptverkehrsstraße im Stadtteil, führt in Nord-Süd-Richtung nach Weißensee bzw. führt in die südlich gelegenen Stadtteile. Die ÖPNV-Anbindung ist als gut zu bezeichnen, eine weitere Verbesserung ist aus der Sicht der Anwohner je- doch wünschenswert.

Reduktion der Verkehrs- bzw. Lärmbelastung Die Lärmbelastung durch den Straßenverkehr ist insbesondere im Weißenseer Weg / Landsberger Allee auch während der Nachtzeit (22 – 06 Uhr) sehr hoch. In den Innenblockgebieten des Fennpfuhl wird der Straßen- verkehrslärm teilweise gemindert, da die Zahl der Wohngebietsstraßen durch das Vorhandensein des Fenn- pfuhlparks (Anton-Saefkow-Platz) eingeschränkt ist. Der südliche Bereich des Stadtteils grenzt an den Schie- nenverkehrsweg der S-Bahn (Storkower Str.) Dieser verursacht Lärmbelastungen für direkte Anwohner.

Ausbau der Rad- und Fußwegebeziehungen (v.a. in angrenzende Stadtteile) Es besteht der Wunsch, dass in Einbahnstraßen das Fahren mit dem Fahrrad in beiden Richtungen möglich ist.

10 STADTTEILPROFIL 2015 – Fennpfuhl

3. ÜBERSICHT: GEPLANTE MAßNAHMEN UND MAßNAHMENVORSCHLÄGE FÜR DEN STADTTEIL

Finanzierungsquelle Bezeichnung der Finanzielle Res- Einrichtung, Objekt, Pro- Projektträ- Straße Zeitraum (Abkürzung siehe Nr. Maßnahme, Pro- Zuständig- sourcen Mittelhöhe in € im Jahr jekt ger (Standort) Legende) Produkt- jektinhalt keit/ Fachab- Bemerkungen nummer teilung sozio- kultu- baulich Soll Ist 2016 2017 2018 rell 4 Möhren für Lich- Kindergärten Paul-Junius- Sen 1 tenberger Kitas QPK Kita Spatzennest Nordost Straße 32-34 2016 380 380 380 Ges Aktionsprogramm Gesundheit Bernhard- 4 Möhren für Lich- Kindergärten Bästlein- Sen 2 tenberger Kitas QPK Kita Paule Platsch Nordost Straße 52/54 2016 380 380 380 Ges Aktionsprogramm Gesundheit Inklusive Umgestaltung, Spielberg A -Paul-Ju- Entsiegelung des Spielber- Paul-Junius- 3 nius-Str.50-64 UmNat/ SGA ges Bezirksamt Straße 50-64 2016/2017 450.000 I-Plan Lehrlingsbaustelle Paul-Zobel- Spielplatz Paul-Zo- Umgestaltung, Entsiegelung Straße 1-4/ 4 bel-Str. UmNat/ SGA des Spielplatzes Bezirksamt 11-27 300.000 ist in I-Plan aufzunehmen Spielplatz Rudolf- Rudolf-Seif- Seiffert-Str./ Grün- Inklusive Umgestaltung, Sa- fert-Straße 5 zug UmNat/ SGA nierung des Spielplatzes Bezirksamt ggü.Nr.56-62 250.000 STU angemeldet Otto-Mar- Spielplatz Otto-Mar- Reaktivierung, Umgestal- quardt-Straße quardt-Str./ Weißen- tung eines ehemals Spiel- 10/ Weißen- 6 seer Weg UmNat/ SGA platzes Bezirksamt seer Weg 120.000 STU angemeldet Spielplatz Franz-Ja- Umgestaltung, Entsiegelung Franz-Jacob- KSSP = Kita- und Spielplatz- 7 cob-Str. UmNat/ SGA des Spielplatzes Bezirksamt Straße 1/3 2016/2017 85.000 85.000 sanierungsprogramm Spielplatz Otto-Mar- Otto-Mar- quardt-Str./ Judith- Umgestaltung, Erweiterung quardt-Straße 8 Auer-Str. UmNat/ SGA des Spielplatzes Bezirksamt 16 2016/2017 60.000 SIWA Plus Spielplatz Karl-Lade- Str./ KGA "Am Ro- Umgestaltung, Erweiterung Karl-Lade- 9 ederplatz" UmNat/ SGA des Spielplatzes Bezirksamt Straße 36 2016/2017 30.000 30.000 SIWA Plus Weißenseer Ballspielplatz Fenn- Weg/ Fenn- 10 pfuhlpark UmNat/ SGA Erneuerung des Belages Bezirksamt pfuhlpark 2016/2017 150.000 SIWA Plus Johann-Gottfried-Herder- Franz-Jacob- 11 Sanierung Haus 1, Hochbau Gymnasium Bezirksamt Straße 8 2016/2017 2.200.000 1.000.000 I-Plan Grundinstandset- Johann-Gottfried-Herder- Franz-Jacob- 12 zung Sporthalle Hochbau Gymnasium Bezirksamt Straße 8 2018/2019 1.000.000 I-Plan Johann-Gottfried-Herder- Franz-Jacob- 13 Sanierung Haus 2 Hochbau Gymnasium Bezirksamt Straße 8 2016 680.000 I-Plan Grundsanierung und Instandsetzung der Paul-Junius- 14 Turnhalle Hochbau Volkshochschule Bezirksamt Straße 71 2016 650.000 I-Plan

11 STADTTEILPROFIL 2015 – Fennpfuhl

Sanierung und Anton-Saef- 15 Umbau, Hochbau Sporthalle Bezirksamt kow-Platz 5 2017/2018 2.000.000 1.200.00 I-Plan Fertigstellung der Heizungsan- lage (Räume 1.- 3. OG Paul-Junius- 16 und Zentrale) Hochbau Volkshochschule Bezirksamt Straße 71 2016 90.000 I-Plan Sanierung Spiel- Paul-Zobel- 17 platz Gartenbau Spielplatz Bezirksamt Straße 2017/2018 50.000 250.000 I-Plan Sanierung Spiel- Paul-Junius- 18 berg A Gartenbau Spielplatz Bezirksamt Str. 50-64 2016/2017 50.000 150.000 I-Plan Sanierung Schulgebäude, Sporthalle Paul-Ju- und Außenanla- Hochbau/ zukünftiger Grundschul- nius- 19 gen Gartenbau standort Bezirksamt Bezirksamt Straße 69 2017-2019 500.000 3.000.000 I-Plan

Finanzierungsquellen: Abkürzung Finanzierungsquellen: Abkürzung planmäßige bauliche Unterhaltung BU Quartiersmanagement QM Haushaltsplan 2015/16 HHP Lokales Soziales Kapital LSK Investitionsplanung I-Plan EU-Förderung EU Sen + Abk. Senatsver- Investitionspauschale Zuweisung InvPaus Senatsförderung waltung AGH und Haushaltsmittel AGH Stiftungsmittel Stift Ausgleichs- und Entwicklungsmaßnah- men A+E Aktionsraum Plus A+ Stadtumbau Ost StU Schul- und Sportanlagenprogramm SSSP Quartiersfonds 4 QF4 Schul- und Sportstättensanierungspro- Partnerschaft-Entwicklung-Beschäfti- PEB (50% EU) gramm SSP gung

12

STADTTEILPROFIL 2015

Alt-Lichtenberg (07)

Teil 2 – Ziele und Handlungsfelder

Rathaus Lichtenberg Loeperplatz Theater an der Parkaue Fischerbrunnen

Impressum

Herausgeber: Bezirksamt Lichtenberg von Berlin Arbeitsgruppe Sozialraumorientierung Koordination: OE Sozialraumorientierte Planungskoordination Bearbeitung: Frau Pöhl Bildnachweis Titelseite: Genevieve/Brechel, Dombrowsky, TadP, Bezirksamt Lichtenberg Bearbeitungsstand: Berlin, 31. August 2016

2 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Lichtenberg

Inhaltsverzeichnis

0. Einleitung...... 5 1. Zusammenfassung: Potenziale und Herausforderungen ...... 6 2. Handlungsfelder und Strategien für den Stadtteil ...... 8 2.1 Wohnen und Wohnumfeld ...... 8 2.2 Lebensqualität ...... 9 2.3 Verkehr und Mobilität ...... 10 3. Übersicht: Geplante Maßnahmen und Maßnahmenvorschläge für den Stadtteil ...... 12

3 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Lichtenberg

TEIL II

Ziele und Handlungsfelder

Alt-Lichtenberg im Bezirk Lichtenberg

4 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Lichtenberg

0. EINLEITUNG

Im vorliegenden Teil II des Stadtteilprofils werden entsprechend den Analysepunkten im Teil I und den Dis- kussionen sowohl in den Ämterrunden, die im Herbst/Winter 2015 stattfanden, als auch in den Stadtteilkon- ferenzen im April und Mai 2016 gemeinsame Ziele und Handlungsfelder abgeleitet und vorgestellt. Dieses Papier stellt einen integrierten Handlungsleitfaden für den Stadtteil Alt-Lichtenberg dar. Die Teile I und II wurden vom Bezirksamt (BA) im Sommer 2016 beschlossen.

Quelle: FISBroker, Berlin-Zoom (Stand: 30.06.2015; letzter Zugriff am 05.07.2016)

Der Stadtteil umfasst die zwei Planungsräume

› Herzbergstraße › Rüdigerstraße.

5 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Lichtenberg

1. ZUSAMMENFASSUNG: POTENZIALE UND HERAUSFORDERUNGEN

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen

Bevölkerung In den letzten Jahren gab es hohe Zu- Weiterer erheblicher Bevölkerungszu- wächse an Einwohner/-innen mit einem Al- wachs durch Neubau. tersdurchschnitt unter dem bezirklichen bzw. Berliner Durchschnittswerten, darunter auch verstärkt Familien mit Migrationshin- tergrund. Soziale Ehemaliges FHTW-Gebäude (Allee der Kos- Hohe Kita-Versorgungsdefizite (trotz monauten) als Potenzialfläche (Gemeinbe- neuer Standorte). Infrastruktur darfsstandort). Trotz zweier vorhandener Jugendfrei- Neu entstehende Kita-Standorte (z.B. Got- zeiteinrichtungen gibt es Versorgungs- lindestraße 54, Ergänzungsbau Rudolf- lücken im Prognoseraum 20 und am Reusch-Straße, Rathausstraße 12, Linden- Roedeliusplatz / Ruschestraße. hof). Schulplatzdefizit (insbesondere Grund- Neu gebaute Jugendfreizeiteinrichtung in schule). der Gotlindestraße 38 Angebote sind räumlich ungünstig ver- teilt. Herausforderungen durch Kon- zentration von Flüchtlingsunterkünften (bspw. Kitaplätze): Ruschestraße, Bor- nitzstraße, Herzbergstraße, Rhinstraße. Vernetzungs- Keine Nennungen und Kooperati- onsbeziehungen

ÖPNV und Parkplatzsituation im Bereich des Stadtparks (Kielblockstraße). Wegebeziehun- Verbindung zwischen Storkower Straße gen und Scheffelstr. bilden und Übergänge sichern sowie einen Zugang zum Park übers Stadion anlegen. Parkplatzproblematik im Bereich um das SANA-Klinikum. Die Anbindung des Nibelungenviertels an den ÖPNV ist vor allem wegen der Nahversorgung der Bewohnerschaft erforderlich. Verkehrslösungen zur Parkplatzproble- matik werden benötigt. Wohnungswirt- Herausforderung ist die Vermeidung schaft von damit einhergehenden Verdrän- gungsprozessen. Viele Einzeleigentümer erschweren die Gewinnung der Mieter/-innen für Bür- gerbeteiligungsprozesse.

6 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Lichtenberg

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen Neubauvorhaben bringen Bedarfe an Infrastruktur mit sich. Freiflächen und Nicht genutzte Fläche Siegfried-/ Bornitz- Defizit an Grün- und Spielflächen (insb. Spielplätze straße/Ruschestraße beachten. Kleinkinder) in den Blockstrukturen Der Landschaftspark Herzberge hat eine (Süden des Stadtteils. besondere Strahlkraft und stellt Premium- flächen für die IGA 2017. Ehemaliger Friedhof an der Rudolf-Reusch- Straße als Potenzialfläche für Erholung. Viele neu entstehende/ entstandene Spiel- und Bewegungsflächen (Freiaplatz, Stadt- park, Rathauspark, Gotlindestraße 44). Bildung, Kultur, Stasi-Museum und ehemaliger MfS-Standort Weiterentwicklung des ehemaligen Freizeit als Potenziale sowie Hubertusbad. Attrakti- MfS-Standorts (Campus für Demokra- ver Kulturstandort: Theater an der Parkaue, tie) und Rettung/ Neunutzung des Hu- einziges staatliches Kinder- und Jugendthe- bertusbads. ater Deutschlands, mit internationaler Aus- strahlung; Standort des bezirklichen Ju- gendkulturzentrums „Linse“. Zahlreiche private Kunst- und Kreativorte (freie Szene) mit internationaler Ausstrah- lung. Potentiale der freien Kunstszene nutzen für Kooperationen mit kommunaler Kultur. Gesundheit Deutlich überversorgtes Gebiet durch Kinderärzte. Bei den niedergelassenen Hausärzten droht Unterversorgung. Wirtschaft, Ruschestraße / Josef-Orlopp-Str.: Raum für Fehlende Planungssicherheit im Ge- Gewerbe produzierendes Gewerbe (Arbeitsplätze) werbegebiet erschwert die Entwick- nutzen. lung. Im Gewerbegebiet Herzberg-, Siegfried-, Josef-Orlopp-Straße bestehen gute Entwick- lungsmöglichkeiten für Unternehmen.

Quelle: Diskussionsergebnisse aus den Ämterrunden im Winter 2015

7 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Lichtenberg

2. HANDLUNGSFELDER UND STRATEGIEN FÜR DEN STADTTEIL

2.1 Wohnen und Wohnumfeld

Neben Gewerbeansiedlungen im Bereich der Herzbergstraße befinden sich im Stadtteil Wohnbauten aus meh- reren Zeitepochen. In den letzten Jahren gab es durch zahlreiche Lückenbebauungen, Einfamilien- und Rei- henhaussiedlungen – insbesondere am Rand - einen erheblichen Einwohnerzuwachs, der wiederum den Bedarf an Infrastruktur nach sich zieht.

Vorhandene Wohnbaupotentiale bedarfsgerecht nutzen

Neubauprojekte im Wohnungsbau sind unter anderem im ehemaligen Kinderkrankenhaus „Lindenhof“ (ca. 550 Wohneinheiten (WE)), in der Gotlindestraße (Eigenheime), Rathausstr.12 (ca. 140 WE), Frankfurter Allee 135 (ca. 200 WE) und im Bleckmannweg (ca. 160 WE) vorgesehen. Weitere Wohnungen werden durch Sanierung der Häuser in der Ruschestraße/ Frankfurter Allee (ca. 160 WE; seniorengerechte WE im EG) und in der Rhinstraße/ Allee der Kosmonauten bereitstehen.

Verbesserung und Ausbau der öffentlichen Grün- und Freiflächen (bedarfsorientiert)

Entsprechend dieser stetigen Entwicklung bedarf es mehr öffentliche Bewegungsräume für Jung und Alt. In verschiedenen Räumen des Stadtteils bestehen eine Unterversorgung mit Spiel-, Freizeit- und Grünflächen. Unbebaute Grundstücke sind, wenn möglich zu Grünanlagen zu entwickeln und unter der Beteiligung der Anwohnerschaft bedarfsgerecht herzustellen. Bestehende Grünflächenangebot müssen erhalten, gepflegt, ggf. modernisiert und entsprechend planungsrechtlich bewahrt werden. Das Projekt Gendergerechte Nutzungsanalyse von öffentlichen Grünanlagen in Lichtenberg, wurde als gleich- stellungspolitisches Bezirksvorhaben im gleichstellungspolitischen Rahmenprogramm vom Land Berlin über eine Laufzeit von 2 – 3 Jahre im Handlungsfeld III Demografie – Lebenswerte Stadt – soziale Stadt – mobile Stadt vereinbart. Der als Pilotprojekt gewählte Stadtpark Lichtenberg ist für eine tiefere Analyse und gender- gerechte Umgestaltung ab 2017 vorgesehen. Fördermittel sind im Rahmen des Berliner Förderprogrammes für Nachhaltige Entwicklung (BENE) zu akquirieren. Dazu wurden bereits erste Abstimmungen mit dem För- dermittelgeber B&SU vorgenommen. Im Prozess der Einwohner-/innenbeteiligung folgen zielgruppenspezifi- sche Nutzer-/innenworkshops, verbunden mit einer genderkompetenten Öffentlichkeitsarbeit. Die Finanzie- rung der modellprojektbezogenen gendersensiblen Öffentlichkeitsarbeit wird im ersten Schritt durch einen Wettbewerbsbeitrag der OE zum Gender Budeting Wettbewerb 2017 angestrebt oder gegebenenfalls als eine Maßnahme für eine Gender- und Prozessberatung in der Geschäftsstelle Gleichstellung, der Senatsverwaltung Arbeit, Integration und Frauen einzureichen.

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Herzbergstraße Grün erhalten und Flächen- Defizit an Grün- und Spielflächen Straßen- und Grün- potenziale nutzen beheben. Zum Beispiel Schaffung flächenamt Rüdigerstraße von öffentlichen Spielplätzen im Spiel- und Grünflächen im Bereich der Bebauung Rhinstraße/ nahen Wohnumfeld schaffen Allee der Kosmonauten. und ausbauen

8 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Lichtenberg

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Rüdigerstraße Lückenschluss des Grünzu- siehe Handlungsschwerpunkte für Straßen- und Grün- ges zwischen Storkower den Bezirk „Landschaftsrahmen- flächenamt, Amt für Straße und Scheffelstraße plan“ Umwelt und Natur

Herzbergstraße Mangel an öffentlichen Toi- Verbesserung der Aufenthaltsqua- Straßen- und Grün- letten lität in vorhanden Parkanlagen flächenamt Rüdigerstraße

2.2 Lebensqualität

Sanierungsarbeiten, Neubauten und Wohnprojekte machen den Stadtteil in den letzten Jahren zu einem at- traktiven Wohnstandort. Große Grünpotentiale befinden sich im Bereich des Landschaftsparks Herzberge bis hin zum Zentralfriedhof . Freiräume finden sich auch im Stadtpark, Rathauspark und am Freia- platz. Im Stadtteil befinden sich eine Vielzahl von Kultur- und Bildungsangeboten, wie zum Beispiel die Egon- Erwin-Kisch-Bibliothek, die „Galerie im Rathaus“ oder das Theater an der Parkaue. Die Kleingartenanlage „Bielefeldt“ kompetiert das Angebot der Freizeitgestaltung.

Bildung, Kultur und Freizeit

Problematisch ist die Nachnutzung des Hubertusbades. Auch wenn die Ausschreibung läuft, werden noch viele Jahre benötigt, um das Denkmal einer neuen Nutzung zuführen zu können. Des Weiteren wächst die Bevölkerung mit Migrationshintergrund im Stadtteil (Flüchtlingsunterkünfte Ruschestraße, Bornitzstraße, Herzbergstraße und Allee der Kosmonauten). Dieser Umstand bedarf der Anpassung von sozio-und kulturel- len Angeboten und die aktive Einbindung in gesellschaftliche Prozesse, Projekte und Arbeitsstrukturen vor Ort (zum Beispiel Mitarbeit im FAN-Beirat, Bürgerjury u.a. Gremien). Die vorhandenen kulturellen Angebote müssen auf langer Sicht erhalten bleiben.

Steuerung, Vernetzung, Nachhaltigkeit Das 3. Seniorenhandlungskonzept dient innerhalb der kommunalen Altenarbeit als Handlungsempfehlung in dem Zeitraum von 2016 bis 2020. Folgende Projekte sind für den Gesamtbezirk geplant:

 „Kommunale Pflegefachtagung“ 2017 in Kooperation mit den Pflegestützpunkten  Fachkonferenz „Interkulturelle Öffnung in Seniorenbegegnungsstätten“ 2018  Soziales Wohnungsmanagement für ältere Menschen  Generationsübergreifende und verbindende Orte sowie Begegnung ausbauen  Lichtenberger Senioren Newsletter

Bedarfsgerechte Anpassung und Stärkung der sozialen Infrastruktur Mit dem Zuzug von jungen Familien muss die soziale Infrastruktur und deren Angebote an die neue Bewoh- nerschaft angepasst werden. Zusätzliche fußläufig erreichbare familiengerechte Treffpunkte können dazu bei- tragen „Neue Nachbarschaften“ entstehen zu lassen und das Miteinander unter den verschiedenen Kulturkrei- sen zu fördern. Um den Bedarf an Kitaplätze zu realisieren sind mehrere Bauvorhaben geplant. So entsteht ein Neubau auf dem Grundstück Rathausstraße 12 mit 100 Plätze. Die Eröffnung soll 2017 erfolgen. Ein Erweiterungsbau in der Bestandseinrichtung Rudolf-Reusch-Str. 57 kann 120 Plätze bieten und soll 2018 fertiggestellt sein. Im Bereich des ehemaligen Kinderkrankenhauses Lindenhof entsteht eine Kita mit 100 Plätze, auch hier ist die Fertigstellung im Jahr 2018 geplant. In Vorplanung ist auch eine Kita in der Plonzstraße 22, die zukünftig 80 Plätze vorhalten soll. 9 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Lichtenberg

Trotz der genannten Kapazitätserweiterungen um ca. 320 Plätze können jetzt bestehende und künftige Be- darfslücken nicht gedeckt werden. Einrichtungen der Stadtteile Fennpfuhl und Frankfurter Allee Süd überneh- men auch künftig eine wichtige Versorgungsfunktion für den Stadtteil Alt-Lichtenberg.

Verbesserung der wohnortnahen ärztlichen Versorgung Im Stadtteil befinden sich zwei Krankenhäusern. Außerdem befindet sich hier das Zentrum für tuberkulose- kranke und -gefährdete Menschen, weitere Angebote für Menschen mit psychischen und Suchterkrankungen werden ebenfalls vorgehalten. Trotzdem fehlen auch in diesem Stadtteil Hausärzte.

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Herzbergstraße Nutzen von Flächenpotenzia- Beteiligung der Bürgerschaft an Stadtplanungsamt len Vorhaben der Standortentwicklung Rüdigerstraße OE SPK sichern.

Herzbergstraße Bereitstellung von Flächen Abbau des Defizites an Kita- und Jugendamt, Schul- Schulplätzen und Sportamt Rüdigerstraße und Ausbau von Platzkapazi- täten für Schule + Kita

Herzbergstraße JFE im Planungsraum Herz- Erreichbarkeit und Angebote spe- Jugendamt, Schul- bergstraße und Roedelius- ziell für Kinder verbessern (Wege und Sportamt, Amt Rüdigerstraße platz/Ruschestraße zum Aus- zu bestehenden Einrichtungen für Weiterbildung gleich der Versorgungslü- sind zu weit) und Kultur cken einrichten Mobile Angebote erhalten und Anpassung der Angebote un- ausbauen ter dem Aspekt der Konzent- ration von Flüchtlingsunter- künften

2.3 Verkehr und Mobilität

Der Stadtteil zeichnet sich durch eine sehr gute Verkehrsanbindung (B 1), vor allem ÖPNV-Verbindungen (U- und S-Bahn, Straßenbahn und Bus), aus. Er liegt zwischen den beiden Magistralen Landsberger Allee und Frankfurter Allee, die den Stadtteil an das Zentrum am Alexanderplatz anbinden. Im Osten wird er durch die Rhinstraße begrenzt, im Westen durch die Vulkanstraße und den S-Bahn-Ring. Östlich der Rhinstraße grenzen gewerblich geprägte Flächen des Bezirks Marzahn-Hellersdorf an.

Reduktion der Verkehrs- bzw. Lärmbelastung Die oftmals überdimensionierten Straßenräume haben wenig Aufenthaltsqualität und sind vom Kfz-Verkehr und durch die Tram stark verlärmt. Deshalb wurde das Wohngebiet nördlich der Frankfurter Allee als Konzept- gebiet und die Hauptverkehrsstraße Frankfurter Allee als Konzeptstrecke im Rahmen der Lärmminderungspla- nung des Landes Berlin festgelegt. Ziel ist unter anderem die Steigerung der Attraktivität der Straßenräume für den Fuß- und Radverkehr.

10 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Lichtenberg

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Herzbergstraße Einbahnstraßen in beide Lösungsansätze im Rahmen des Straßen- und Grün- Richtungen für Fahrradfah- Mobilitätskonzeptes erarbeiten flächenamt Rüdigerstraße rer/-in öffnen

Buslinie von Landsberger Al- BVG in Kooperation lee aus über Vulkanstraße und Ruschestraße bis U- mit dem BA Bahnhof Magdalenenstraße führen

Herzbergstraße Lärmbegrenzung Umweltamt, Stra- ßen- und Grünflä- Rüdigerstraße chenamt

Rüdigerstraße Bau A 100 aufzeigen von Alternativen Senatsverwaltung für Stadtentwick- lung/Stadtpla- nungsamt

11 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Lichtenberg

3. ÜBERSICHT: GEPLANTE MAßNAHMEN UND MAßNAHMENVORSCHLÄGE FÜR DEN STADTTEIL

Finanzie- rungsquelle Straße Finanzielle Ressour- Bezeichnung der Maß- Projekt- Zeitraum (Abkürzung Nr. Zuständig- Einrichtung, Objekt, Projekt (Stand- cen Mittelhöhe in € im Jahr nahme, Projektinhalt träger siehe Le- Produkt- keit/ Fach- ort) Bemerkungen gende) nummer abteilung sozio- bau- kultu- Soll Ist lich 2016 2017 2018 rell Kriemhild- Flächenübertragung vom Öffentliche Grünanlage Bezirk- /Gudrun- Lifo, Bedarf auf Grund 1 Kriemhildstraße UmNat, SGA Grünanlage, Spielplatz samt straße StU wachsende Stadt Projektantrag "Gender Se- Budgeting" und BENE Möllen- nAIF, geplant, Ausgleich Grün gender- und klimagerechte Umge- dorff- EU, und Spiel aus B-Plan 11- 2 Genderprojekt Stadtpark UmNat, SGA staltung, Erhöhung Biodiversität B&SU straße 2017-2020 A+E 93 Möllen- Umgestaltung/Anpassung und Er- Bezirk- dorff- StU, Ausgleich Grün und Spiel 3 Rathauspark UmNat, SGA weiterung Spielplatz und Park samt straße A+E aus B-Plan 11-93 Waldumbau, Naturerfah- Projektantrag BENE, Aus- rungsraum, Erschließung ehe- Herzberg- EU, gleichsmittel aus B-Plan 4 malige Schlackedeponie UmNat, SGA Landschaftspark Herzberge B&SU straße 2017-2020 A+E 11-60 Kinder- Rudolf- 4 Möhren für Lichtenberger gärten Reusch- Sen Aktionsprogramm Ge- 5 Kitas QPK Kita Sonnengarten Nordost Straße 57 2016 380 380 380 Ges sundheit Forum 4 Möhren für Lichtenberger Soziale Plonz- Sen Aktionsprogramm Ge- 6 Kitas QPK Kita Bunte Plonzstifte Dienste straße 22 2016 380 380 380 Ges sundheit Herzber- ger Wur- 4 Möhren für Lichtenberger zelzwerge Hagen- Sen Aktionsprogramm Ge- 7 Kitas QPK Herzberger Wurzelzwerge e.V. straße 49 2016 380 380 380 Ges sundheit Fortführung und Abschluss Möllen- der Dachinstandsetzung, Bezirk- dorff- 8 Hochbau Rathaus Lichtenberg samt straße 6 900.000 200.000 I-Plan Rüdiger- straße zwischen Siegfried- u. Bezirk- Kriemhild- 9 Ausbau der Fahrbahn Tiefbau samt straße 2016 228.000 I-Plan Möllen- dorfstr. von Parkaue bis Frankfurter Bezirk- Allee (West- 10 Sanierung der Fahrbahn Tiefbau samt seite) 2016/2017 150.000 250.000 I-Plan

12 STADTTEILPROFIL 2015 – Alt-Lichtenberg

Finanzierungsquellen: Abkürzung Finanzierungsquellen: Abkürzung planmäßige bauliche Unterhaltung BU Quartiersmanagement QM Haushaltsplan 2015/16 HHP Lokales Soziales Kapital LSK Investitionsplanung I-Plan EU-Förderung EU Sen + Abk. Senatsver- Investitionspauschale Zuweisung InvPaus Senatsförderung waltung AGH und Haushaltsmittel AGH Stiftungsmittel Stift Ausgleichs- und Entwicklungsmaßnah- men A+E Aktionsraum Plus A+ Stadtumbau Ost StU Schul- und Sportanlagenprogramm SSSP Quartiersfonds 4 QF4 Schul- und Sportstättensanierungspro- Partnerschaft-Entwicklung-Beschäfti- PEB (50% EU) gramm SSP gung

13

STADTTEILPROFIL 2015

Frankfurter Allee Süd (08)

Teil 2 – Ziele und Handlungsfelder

Fassadenkunstwerk Christian AWE Kiezspinne Bahnhof Lichtenberg Frankfurter Allee

Impressum

Herausgeber: Bezirksamt Lichtenberg von Berlin Arbeitsgruppe Sozialraumorientierung Koordination: OE Sozialraumorientierte Planungskoordination Bearbeitung: Frau Pöhl Bildnachweis Titelseite: HOWOGE, HOWOGE, Bezirksamt Lichtenberg, Brunner Bearbeitungsstand: Berlin, 31. August 2016

2 STADTTEILPROFIL 2015 – Frankfurter Allee Süd

Inhaltsverzeichnis

0. Einleitung ...... 5 1. Zusammenfassung: Potenziale und Herausforderungen ...... 6 2. Handlungsfelder und Strategien für den Stadtteil ...... 8 2.1 Wohnen und Wohnumfeld ...... 8 2.2 Lebensqualität ...... 8 2.3 Verkehr und Mobilität ...... 10 3. Übersicht: Geplante Maßnahmen und Maßnahmenvorschläge für den Stadtteil ...... 11

3 STADTTEILPROFIL 2015 – Frankfurter Allee Süd

TEIL II

Ziele und Handlungsfelder

Frankfurter Allee Süd im Bezirk Lichtenberg

4 STADTTEILPROFIL 2015 – Frankfurter Allee Süd

0. EINLEITUNG

Im vorliegenden Teil II des Stadtteilprofils werden entsprechend den Analysepunkten im Teil I und den Dis- kussionen sowohl in den Ämterrunden, die im Herbst/Winter 2015 stattfanden, als auch in den Stadtteilkon- ferenzen im April und Mai 2016 gemeinsame Ziele und Handlungsfelder abgeleitet und vorgestellt. Dieses Papier stellt einen integrierten Handlungsleitfaden für den Stadtteil Frankfurter Allee Süd dar. Die Teile I und II wurden vom Bezirksamt (BA) im Sommer 2016 beschlossen.

Quelle: FISBroker, Berlin-Zoom (Stand: 30.06.2015; letzter Zugriff am 05.07.2016)

Der Stadtteil umfasst einen Planungsraum:

› Frankfurter Allee Süd

5 STADTTEILPROFIL 2015 – Frankfurter Allee Süd

1. ZUSAMMENFASSUNG: POTENZIALE UND HERAUSFORDERUNGEN

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen

Bevölkerung Quote der Transferleistungsempfän- ger_innen (SGB II/XII) über Bezirks- und Berliner Durchschnitt (22,6 %). Anteil der unter 18-Jährigen mit Migra- tionshintergrund bei fast 50%. Soziale Kitaplatzangebot ausreichend, wird aller- Fortbestehen Mauritius-Kirch-Center dings auch von Eltern angrenzender unter- bedroht, da als Nahversorger nicht an- Infrastruktur versorgter Stadtteile genutzt, so dass auch genommen. hier keine freien Kapazitäten vorhanden Anpassung der Angebote an demogra- sind. fischen Wandel und am Bedarf bei Fa- milien mit Migrationshintergrund.

Vernetzungs- Gut Vernetzung, durch Stadtteilkoordination Gewinnung jüngerer Generationen ist und Kooperati- und Netzwerk Familienförderung organi- wichtig. onsbeziehungen siert. Ehrenamtliche und Interessenvertretung. ÖPNV und Der in sich geschlossene Stadtteil ist an den Frankfurter Allee: Unfälle / hohes Ver- Rändern an den ÖPNV angebunden. kehrsaufkommen. Wegebeziehun- Der Wiesenweg ist als Verbindung nach gen Friedrichshain qualifizierbar. Wohnungswirt- Anpassung des Wohnungsbestandes schaft an den demografischen Wandel (Barri- erefreiheit herstellen). Freiflächen und Versorgung mit öffentlichen Spielplätzen Vorhaltefläche für die Autobahn hem- Spielplätze beträgt mehr als 100 %. men die Entwicklungsmöglichkeiten des Gebietes. Großes Defizit an öffentlichen Freiflä- chen (Mangel an Grundstücken). Der angrenzende Bereich der NUK Ru- schestraße (Alt-Lichtenberg) wird eine intensive Ausstrahlung auf die Frei- /Spielflächen im Bereich Frankfurter Al- lee haben, da keine eigenen Potenti- ale. Bildung, Kultur, Nachbarschaftshaus Orangerie / Kiezspinne. Freizeit Gute Angebotsstruktur und auch Verbin- dung zu benachbarten „Szenevierteln“. Studio Bildende Kunst (bisher in der Villa Skupin). Kinderopernhaus Lichtenberg mit Sitz in der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung Stein- haus, Frankfurter Allee Süd. Gesundheit Keine Nennungen

6 STADTTEILPROFIL 2015 – Frankfurter Allee Süd

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen

Wirtschaft, Es sind geringe Potenziale für eher kleinere Nahversorgungssituation ist schwierig. Vorhaben vorhanden. Die Nähe zur Victori- Die innere verkehrliche Erschließung Gewerbe astadt und zum Szenebezirk Friedrichshain- des Gebietes birgt Konflikte zwischen kann Impulse insbesondere für gewerblicher und Wohnnutzung. die Kreativwirtschaft bringen. Clubstandorte im Gewerbegebiet Wie- Neu entstandener Nahversorgungsstandort senweg bergen evtl. Konfliktpotenzial. Buchberger Straße. Quelle: Diskussionsergebnisse aus den Ämterrunden im Winter 2015

7 STADTTEILPROFIL 2015 – Frankfurter Allee Süd

2. HANDLUNGSFELDER UND STRATEGIEN FÜR DEN STADTTEIL

2.1 Wohnen und Wohnumfeld

Der Stadtteil Frankfurter Allee Süd umfasst das gleichnamige Wohngebiet, die Bahnflächen an der Frankfurter Allee sowie die Gewerbegebiete Wiesenweg und Buchberger Straße/Coppistraße. Er entstand in den Jahren 1970-74 und wird von langgezogenen 11-geschossigen Gebäuden geprägt. Die Frankfurter Allee bindet den Stadtteil an das Zentrum am Alexanderplatz an und hat überregionale Bedeutung. Die Schulze-Boysen- Straße/Pfarrstraße verbindet den Stadtteil mit den Erholungsbereichen am Rummelsburger See.

Vorhandene Wohnbaupotentiale bedarfsgerecht nutzen In den Dörfern gibt es noch freie Baupotentiale, doch sind diese rar. Diese müssen bedarfsgerecht entwickelt werden in enger Abstimmung mit dem ganzen Bezirk. Zudem sind die Wohnsituationen in den Kleingärten entsprechend zur berücksichtigen und möglicherweise zu erhalten.

Verbesserung und Ausbau der öffentlichen Grün- und Freiflächen (bedarfsorientiert) Der Stadtteil ist mit öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen unterversorgt. Neue Flächen stehen nicht zur Verfügung, so dass die bestehenden Grünflächen erhalten, gepflegt, planungsrechtlich gesichert und bedarfs- orientiert (unter Beteiligung der Anwohnerschaft) entwickelt werden müssen.

Vernetzung mit dem Landschaftsraum Einer der 20 Grünen Hauptwege® - Lindenberger Korridor – führt durch das Gebiet und verbindet die Rum- melsburger Bucht mit der Wartenberger Feldmark.

2.2 Lebensqualität

Der Stadtteil Frankfurter Allee Süd ist dicht bebaut. Durch seine privaten Innenhöfe und der Nord-Südfuß- wegeverbindung aber trotzdem eine gute Wohnadresse für Familien mit Kindern und Senioren. Damit dies so bleibt, sollte der schrittweise Ausbau der Angebote an altersgerechten und barrierefreien Wohnraum verfolgt werden. Schwerpunkt bleibt die Entwicklung des Industriegebietes an der Buchberger Straße ohne negative Auswirkungen auf die Wohnqualität. Angesichts der vorhandenen Sozialstruktur im Wohngebiet, bleiben In- tegrationsaufgaben und die Bewältigung des Generationenwechsels wichtige Aufgaben für die Zukunft.

Bedarfsgerechte Anpassung und Stärkung der sozialen Infrastruktur Im Stadtteil ist das Nachbarschaftshaus Orangerie Dreh- und Angelpunkt des gesellschaftlichen Lebens vor Ort. Die Angebote sind zu erhalten und bedarfsorientiert weiter zu entwickeln. Kooperationen mit anderen Einrichtungen, wie zum Beispiel der Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek (Alt-Lichtenberg), Mildred-Harnack-Schule und Kitas im Kiez, sind zu verstärken, um zusätzliche Familienangebote anbieten zu können. Dies gilt auch für die sportliche Freizeitbetätigung in Räumen und Freiflächen.

8 STADTTEILPROFIL 2015 – Frankfurter Allee Süd

Steuerung, Vernetzung, Nachhaltigkeit Das 3. Handlungskonzept für Seniorinnen und Senioren beschreibt innerhalb der kommunalen Seniorenarbeit des Bezirks Projekte und Maßnahmen für die ältere Generation für den Zeitraum von 2016 bis 2020. Folgende Projekte sind für den Gesamtbezirk geplant:

 Durchführung einer „Kommunalen Pflegefachtagung“ in 2017 (in Kooperation mit den Pflegestütz- punkten im Bezirk)  Durchführung einer Fachkonferenz „Interkulturelle Öffnung in Seniorenbegegnungsstätten“ in 2018  Soziales Wohnungsmanagement für ältere Menschen  Ausbau generationsübergreifender und -verbindender Orte sowie von Begegnungsformaten  Konzeption und Umsetzung eines Lichtenberger Senioren-Newsletters

Wirtschaft und Gewerbe Wichtig ist die Entwicklung der gewerblichen Standorte (Postgelände Frankfurter Allee 204 und Buchberger Straße Ostseite) und der damit verbundenen Schaffung von neuen Arbeitsplätzen im Kiez.

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Frankfurter Al- Sicherung der kulturellen An- Vermarktungsbestrebungen für Amt für Weiterbildung lee Süd gebote des Studios Bildende „Villa Skupin“ und Kultur Kunst „Villa Skupin“ (auch nach eventuellem Verkauf; Vermarktungsperspektive);

Frankfurter Al- Verstetigung der Förderung Berücksichtigung in künftigen Amt für Weiterbildung lee Süd des Kinderopernhauses Lich- Haushaltsaufstellungen und Kultur tenberg und seiner jährli- chen Inszenierungen als über den Bezirk hinaus wir- kendes kulturelles Beteili- gungsprojekt für Kinder Lich- tenbergs

Frankfurter Al- Zusätzliche Angebote der Fa- Projekt nach §16 SGB VIII-Fami- Gesundheitsamt, Ju- lee Süd milienförderung (Beratung, lienförderung: „gesundes Auf- gendamt, Amt für So- Freizeit und Erholungsmaß- wachsen im Kiez“ initiieren ziales nahmen)

Frankfurter Al- Soziale Mieten erhalten Relevant für Altmieter, die im Bezirksamt mit Woh- lee Süd (keine Mieterhöhungen, Quartier umziehen würden. nungseigentümer wenn große Wohnungen leer (Bündnis für Wohnen) gezogen werden)

Frankfurter Al- Gewerbestandort erhalten Konzept für die Vereinbarkeit Stadtplanungsamt, lee Süd von Gewerbe und Wohnen Amt für Wirtschafts- förderung

9 STADTTEILPROFIL 2015 – Frankfurter Allee Süd

2.3 Verkehr und Mobilität

Der Stadtteil ist sehr gut an den Öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen. An der Frankfurter Allee gibt es einen Umsteigepunkt für die S-Bahn, U-Bahn und der Tramlinien M 13 und 16. Richtung Buchberger Straße gibt es die Anbindung zum Bahnhof Lichtenberg per Bus und damit auch eine Anbindung an den Regi- onalverkehr. Trotzdem ist der Individualverkehr im Wohngebiet sehr hoch, was immer wieder zu Beeinträch- tigungen (zum Beispiel zugeparkte Gehwege) führt. Mit der Umsetzung des Gedanken zur Parkraumbewirt- schaftung im Kiez, könnte dieser Zustand deutlich verbessert werden.

Reduktion der Verkehrs- bzw. Lärmbelastung Die Lärmbelastung durch den Straßenverkehr ist insbesondere in der das Wohngebiet tangierenden Straße „Frankfurter Allee“ sehr hoch. Damit einhergehende Schadstoffbelastung der Luft (inklusive des Feinstaubes) ist nachweisbar. Mit dem geplanten Weiterbau der A 100 würde sich dieser Zustand weiter verschlechtern. Für die inneren Wegebeziehungen sollte der Ausbau von Fahrradspuren vorangetrieben werden.

Ausbau der Rad- und Fußwegebeziehungen (v.a. in angrenzende Stadtteile) Die Gewerbegebietsstraßen sind funktional und entsprechend ihrer Funktion ohne Aufenthaltsqualität. Jedoch sollte der Wiesenweg als Fuß- und Radverkehrsverbindung nach Friedrichshain qualifiziert werden.

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Frankfurter Al- Bau A 100 aufzeigen von Alternativen Senatsverwaltung lee Süd für Stadtentwick- lung/ Stadtpla- nungsamt Frankfurter Al- Verbesserung des Angebotes Einbahnstraßen in beide Richtun- Straßen- und Grün- lee Süd für Fahrradfahren gen für Fahrradfahrer/-in öffnen flächenamt

Frankfurter Al- Parkraumbewirtschaftung Verringerung der Berufspendler Bezirksamt lee Süd

10 STADTTEILPROFIL 2015 – Frankfurter Allee Süd

3. ÜBERSICHT: GEPLANTE MAßNAHMEN UND MAßNAHMENVORSCHLÄGE FÜR DEN STADTTEIL

Bezeichnung Finanzierungs- Finanzielle Ressour- der Maß- Zuständig- Projektträ- Straße Zeitraum quelle (Abkürzung Nr. Einrichtung, Objekt, Projekt cen Mittelhöhe in € im Jahr Produktnum- nahme, Pro- keit/ Fachab- ger (Standort) siehe Legende) Bemerkungen mer jektinhalt teilung sozio- baulich Soll Ist 2016 2017 2018 kulturell 4 Möhren für Lichtenberger Kindergärten Harnack- Aktionsprogramm Ge- 1 Kitas QPK Kita The Animal House Nordost straße 7/9 2016 380 380 380 Sen Ges sundheit 4 Möhren für Schulze-Boy- Lichtenberger sen-Straße Aktionsprogramm Ge- 2 Kitas QPK Kita Abenteuerwelt Dialog e.V. 22-24 2016 380 380 380 Sen Ges sundheit Gesundes Aktionstag "Unser Kind kommt in Starke Brü- Schulze-Boy- Aktionsprogramm Ge- 3 Schulbrot QPK die Schule" cken GbR sen-Straße 38 2016 400 400 400 Sen Ges sundheit Frühkindlicher Schulze-Boy- Medienkon- Kiezspinne sen- Straße Aktionsprogramm Ge- 4 sum QPK Kiezspinne e.V. 38 2016 6.500 6.500 6.500 Sen Ges sundheit

Finanzierungsquellen: Abkürzung Finanzierungsquellen: Abkürzung planmäßige bauliche Unterhaltung BU Quartiersmanagement QM Haushaltsplan 2015/16 HHP Lokales Soziales Kapital LSK Investitionsplanung I-Plan EU-Förderung EU Sen + Abk. Senatsver- Investitionspauschale Zuweisung InvPaus Senatsförderung waltung AGH und Haushaltsmittel AGH Stiftungsmittel Stift Ausgleichs- und Entwicklungsmaßnah- men A+E Aktionsraum Plus A+ Stadtumbau Ost StU Schul- und Sportanlagenprogramm SSSP Quartiersfonds 4 QF4 Schul- und Sportstättensanierungspro- Partnerschaft-Entwicklung-Beschäfti- PEB (50% EU) gramm SSP gung

11

STADTTEILPROFIL 2015

Neu Lichtenberg (09)

Teil 2 – Ziele und Handlungsfelder

Tuchollaplatz Marie-Curie-Allee Ecke Delbrück- Einweihung Friedrichsfelder Tor Victoriastadt

straße

Impressum

Herausgeber: Bezirksamt Lichtenberg von Berlin Arbeitsgruppe Sozialraumorientierung Koordination: OE Sozialraumorientierte Planungskoordination Bearbeitung: Frau Pöhl Bildnachweis Titelseite: Wulf/Olm, Dombrowsky, QF, Brunner Bearbeitungsstand: Berlin, 31. August 2016

2 STADTTEILPROFIL 2015 – Neu Lichtenberg

Inhaltsverzeichnis

0. Einleitung...... 5 1. Zusammenfassung: Potenziale und Herausforderungen ...... 6 2. Handlungsfelder und Strategien für den Stadtteil ...... 8 2.1 Wohnen und Wohnumfeld ...... 8 2.2 Lebensqualität ...... 8 2.3 Verkehr und Mobilität ...... 10 3. Übersicht: Geplante Maßnahmen und Maßnahmenvorschläge für den Stadtteil ...... 11

3 STADTTEILPROFIL 2015 – Neu Lichtenberg

TEIL II

Ziele und Handlungsfelder

Neu Lichtenberg im Bezirk Lichtenberg

4 STADTTEILPROFIL 2015 – Neu Lichtenberg

0. EINLEITUNG

Im vorliegenden Teil II des Stadtteilprofils werden entsprechend den Analysepunkten im Teil I und den Dis- kussionen sowohl in den Ämterrunden, die im Herbst/Winter 2015 stattfanden, als auch in den Stadtteilkon- ferenzen im April und Mai 2016 gemeinsame Ziele und Handlungsfelder abgeleitet und vorgestellt. Dieses Papier stellt einen integrierten Handlungsleitfaden für den Stadtteil Neu-Lichtenberg dar. Die Teile I und II wurden vom Bezirksamt (BA) im Sommer 2016 beschlossen.

Quelle: FISBroker, Berlin-Zoom (Stand: 30.06.2015; letzter Zugriff am 05.07.2016)

Der Stadtteil umfasst die zwei Planungsräume

› Victoriastadt › Weitlingstraße.

5 STADTTEILPROFIL 2015 – Neu Lichtenberg

1. ZUSAMMENFASSUNG: POTENZIALE UND HERAUSFORDERUNGEN

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen

Bevölkerung Junge Bevölkerung, hoher Anteil an Kin- dern. Soziale Vielseitiges Angebot an vorhandenen Kin- Ausbau der Grundschulplatzkapazitä- derbetreuungseinrichtungen, in Vorberei- ten (Schule an der Victoriastadt, ggf. Infrastruktur tung befindlicher Neubau von zwei Kitas Schulneugründung) erforderlich. (Schreiberhauer Straße, Archenholdstraße); Weiterer Ausbau an Kitaplätzen erfor- Sicherung der Lückstraße 33-34 als Ge- derlich meinbedarfsfläche (z.B. für Schule); Max-Taut-Aula als attraktive große räumli- che Ressource für den Stadtteil und dar- über hinaus; vergleichsweise aktive Bürgerschaft im Kiez (bes. Bürgerverein „Victoriastadt e.V.“, Fo- rum „Weitlingkiez“). Vernetzungs- Guter bürgerschaftlicher Vernetzungsstand, und Kooperati- auch in Nachbarwohngebiete; Victoriastadt onsbeziehungen e.V. und Forum nehmen Vernetzungsfunk- tion wahr. ÖPNV und Wege- Neue inhaltliche Ausrichtung des Forums Lückstraße: starke Verkehrsbelastung. beziehungen Weitlingkiez ist in der Entwicklung. Zachertstraße: zu hohe Geschwindig- keiten, Reduktion gewünscht (z.B. durch die Einarbeitung von Moabiter Kissen). Teilweise weite Fußwege zur S- und U- Bahn. Schwierige Parkplatzsituation in der Victoriastadt. Wohnungswirt- Heterogene Bebauungsstruktur (Neubau, Neubau im niedrigpreisigen Segment schaft Gründerzeit, 20er Jahre). erforderlich. Teilweise lärmbelastete Lagen entlang der S-Bahn. Der Kaskelkiez/die Victoriastadt ist durch die Baumaßnahmen am Ost- kreuz stark vom Durchgangsverkehr belastet. Freiflächen und Neuwertige Spielplätze und Freiflächen, die Teil der Fläche der Berliner Wasserbe- Spielplätze gut angenommen werden. triebe (nördlich der Zobtener Straße) = Kiezgärten Münsterlandplatz (bewirtschaftet potenziell Entwicklung zu einer Grün- von der AWO) und Heinrichstraße (bewirt- fläche. Aktuell sollen dort Flüchtlings- schaftet von der EFG Heinrichstraße) als unterkünfte entstehen. Die Entwick- Ressourcen. lung einer Grünfläche ist nicht mehr möglich.

6 STADTTEILPROFIL 2015 – Neu Lichtenberg

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen Gewährleistung einer kontinuierlichen Pflege. Fehlende öffentliche Fläche für Neubau Sporthalle. Bildung, Kultur, Kultur: Vielzahl an privaten Galerien und Konflikte zwischen Wohnnutzung und Freizeit Kunstorten (Kunstproduktion und Rezep- Kneipenlärm in der Sommerzeit, vor al- tion), z.B. BLO-Ateliers und Museum Lich- lem im Kaskelkiez. tenberg mit überregionaler Ausstrahlung. Parallel zu Kita- und Schulneubau die Angebote und Leistungen der Weiter- bildung (Bibliothek, VHS, Musikschule) entwickeln. Gesundheit In Neu-Lichtenberg haben sich gehäuft Im gesamten Prognoseraum Lichten- Ärzte in der Wönnichstraße und in der Ire- berg Mitte wurden Anfang 2012 die nenstraße niedergelassen. größten Lücken bei der ärztlichen Ver- Außerdem gibt es im Stadtteil einen Pflege- sorgung durch Hausärzte, Anästhesis- stützpunkt, eine Familienberatungsstelle, ten, Augenärzte, Chirurgen, Hautärzte, den Berliner Krisendienst Region Ost sowie Nervenärzte und Radiologen festge- Angebote für suchtkranke und obdachlose stellt — deutliche Unterversorgung. Menschen. Wirtschaft, Neu eröffnete Jugendherberge am ehemali- Einzelhandel: Differenziert: teilweise gen HTW-Standort Marktstraße bietet Po- einseitige Sortimentsstrukturen, d.h. Gewerbe tenziale für die Victoriastadt. fehlende Vielfalt der Angebote; Kleinteilige Nutzungsstruktur, umfangrei- im Wohngebiet integriertes Gewerbe, ches Angebot an Einzelhandel und Dienst- insbesondere Handwerk, hat keine ge- leistungen, Gastronomie auch Kreativ-Wirt- sicherte Perspektive. schaft. Teilweise Nutzungskonkurrenzen mit Victoria Center – Kaufland, Asiatische Kü- Wohnen. che „Zhou`s Five” mit 500 Plätzen. Quelle: Diskussionsergebnisse aus den Ämterrunden im Winter 2015

7 STADTTEILPROFIL 2015 – Neu Lichtenberg

2. HANDLUNGSFELDER UND STRATEGIEN FÜR DEN STADTTEIL

2.1 Wohnen und Wohnumfeld

Der Stadtteil wird hinsichtlich der baulichen Nutzung in erster Linie durch Wohngebäude geprägt. In der „Vic- toriastadt“ um die Kaskelstraße und an der Weitlingstraße finden sich gründerzeitliche Wohnblöcke mit einer in der Regel geschlossenen Randbebauung. Östlich anschließend vervollständigt sich das städtebauliche Er- scheinungsbild mit Wohnblöcken im Reformwohnungsbau der 1920er Jahre, um dann schließlich im Teilquar- tier nördlich des U-Bahnhofs Friedrichsfelde im komplexen Wohnungsbau der 1980er Jahre mit elfgeschossigen Wohnscheiben und Punkthochhäusern zu enden.

Vorhandene Wohnbaupotentiale bedarfsgerecht nutzen Neubauprojekte sind in der Schreiberhauer Straße (180 WE), Lückstraße 24-28 (137 WE + 82 WE) und in der Einbecker Straße vorgesehen. Eine weitere Bebauung ist auch an der Lückstraße 4-5/Fischerstraße 3-7 a möglich. Hier ist dringend eine ämterübergreifende finale Klärung erforderlich, ob statt einer Wohnbebauung diese Flächen auch weiterhin für notwendige soziale Infrastruktur vorgehalten werden.

Verbesserung und Ausbau der öffentlichen Grün- und Freiflächen (bedarfsorientiert)

Bei der Neuschaffung von Wohnbauten steigt der Bedarf und es werden weitere öffentliche Grün- und Spiel- flächen erforderlich. Dies wird durch fehlende Grundstücke kaum umsetzbar sein. Deshalb müssen die beste- henden Grün- und Spielanlagen erhalten, gepflegt, planungsrechtlich bewahrt und entsprechend dem demo- grafischen Wandel weiter entwickelt werden.

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Victoriastadt Defizite der Grün- und Spiel- Flächensicherung für den Ausbau Stadtplanungsamt platzversorgung minimieren von Grün- und Erholungsanlagen Weitlingkiez Straßen- und Grün- flächenamt

2.2 Lebensqualität

Beide Kieze haben in den letzten Jahren eine enorme Aufwertung erfahren, verbunden mit einem hohen Be- wohneraustausch. Junge Familien ziehen hierher und gestalten ihr Wohnumfeld aktiv mit (vor allem in der Victoriastadt). Aus dieser Identifikation mit dem Kiez heraus erwachsen auch Forderungen an den Bezirk, zum Beispiel im Zusammenhang mit der prekären Parkplatzsituation und dem Durchgangsverkehr, unter dem beide Kieze seit Jahren leiden. Im ehemaligen Sanierungsgebiet Kaskelstraße wurden alle Straßen und öffentlichen Plätze nördlich der Bahntrasse vom Ostkreuz zum Nöldnerplatz mit Fördergeldern aus dem Programm „Städ- tebaulicher Denkmalschutz“ denkmalgerecht erneuert.

8 STADTTEILPROFIL 2015 – Neu Lichtenberg

Steuerung, Vernetzung, Nachhaltigkeit Das 3. Seniorenhandlungskonzept dient innerhalb der kommunalen Altenarbeit als Handlungsempfehlung in dem Zeitraum von 2016 bis 2020. Folgende Projekte sind für den Gesamtbezirk geplant:  „Kommunale Pflegefachtagung“ 2017 in Kooperation mit den Pflegestützpunkten  Fachkonferenz „Interkulturelle Öffnung in Seniorenbegegnungsstätten“ 2018  Soziales Wohnungsmanagement für ältere Menschen  Generationsübergreifende und verbindende Orte sowie Begegnung ausbauen  Lichtenberger Senioren Newsletter

Bedarfsgerechte Anpassung und Stärkung der sozialen Infrastruktur Mit weiteren Wohnungsbauvorhaben ist die Sicherstellung der erforderlichen Kita-Bedarfe zu gewährleisten. So sind Kita-Neubauten in der Kaskelstraße 3a mit 70 Plätze sowie in der Archenholdstraße 25 mit 120 Plätze in Vorbereitung (Eröffnung 12/2016). Eine Kapazitätserweiterung um 20 Plätze kann in der Kita Alfred-Ko- walke-Straße 40 A realisiert werden. Weitere Kita-Standorte müssen entwickelt werden. Bestehende regionale Defizite bei Angeboten für Kinder-und Jugendliche sind zu reduzieren. Da auch hier Flächen für Neubauten fehlen, könnten z.B. vor Ort Kooperationen mit ansässigen (Kultur)-Einrichtungen an- gestrebt werden.

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Victoriastadt Kinder aus sozio-ökonomisch Bezirkliche Möglichkeiten nut- Amt für Weiterbildung schwachen Familien unter- zen und schaffen, Aufsu- und Kultur, Jugendamt, Weitlingkiez stützen chende Strukturen etablieren Amt für Soziales, OE

SPK

Victoriastadt Förderung und Umsetzung Neue und zielgruppenübergrei- Amt für Weiterbildung des Mehrgenerationenge- fende Netzwerke bilden bzw. und Kultur, Jugendamt, Weitlingkiez dankens in allen Bereichen verstärken Amt für Soziales, OE

SPK

Victoriastadt Unterversorgung mit Ärzten Zum Beispiel: berufsspezifi- Bezirksamt, Gesund- aller Fachrichtungen entge- sche Ausweitung der Werbe- heitsamt in Zusammen- Weitlingkiez genwirken kampagne „Lust auf Lichten- arbeit mit Wohnungsun-

berg“ ternehmen (Bündnis für Wohnen)

Victoriastadt Flächen für Freizeit- und Zum Beispiel auf der Fläche Schul- und Sportamt, Vereinssport (Sporthallen, der Berliner Wasserbetriebe Stadtplanungsamt, Weitlingkiez Bolzplätze) vorhalten und Zobtener Straße (die teilweise Straßen- und Grünflä- entwickeln für potenzielle Entwicklung zu chenamt einer Grünfläche vorgesehen ist); Flächen für Sporthalle ggf. an- kaufen (Einschränkung: nach aktuellem Stand der Planun- gen des Landes sollen dort Flüchtlingsunterkünfte entste- hen)

9 STADTTEILPROFIL 2015 – Neu Lichtenberg

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Victoriastadt Weiterentwicklung / Profilie- Z.B. mit interaktiven Ausstel- Amt für Weiterbildung rung des Museums zu einem lungen und Veranstaltungen und Kultur, Abt. Schule,

modernen Bildungs- und für alle Generationen sowie di- Außenstelle Lichtenberg Kulturort gitalen Angeboten, Profilierung der Senatsverwaltung des Museums als informeller Bildungsstandort Weitlingkiez Sanierung der Sporthalle 2017 Sanierung geplant und fi- Schul- und Sportamt Massower Str. 39 nanziell untersetzt

2.3 Verkehr und Mobilität

Es bestehen gute öffentliche Verkehrsverbindungen des Stadtteils zu anderen Ortsteilen des Bezirks, zu Nach- bezirken und zur Innenstadt, dies insbesondere durch die U-Bahnlinie 5 und etliche S-Bahnlinien sowie den Omnibus. Als weiträumigere Nord-Süd-Vernetzung fungiert die Straßenbahn in der Verkehrsachse Rhinstraße / Straße am Tierpark.

Reduktion der Verkehrs- bzw. Lärmbelastung

Die Lärmbelastung durch den Straßenverkehr ist insbesondere in Bereichen südlich der Straße Alt-Friedrichs- felde (nördlicher Bereich Weitlingkiez, Einbecker Str. / Bhf. Lichtenberg) hoch. Gleiches gilt für Wohnanlagen, die von Schienenverkehrsanlagen der Bahn / S-Bahn auf nördlicher Seite, S- und Regionalbahnhof Lichtenberg Neu-Lichtenberg umgeben sind.

Ausbau der Rad- und Fußwegebeziehungen (v.a. in angrenzende Stadtteile)

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Victoriastadt Lärmreduzierung Bezirksamt Weitlingkiez Victoriastadt Mangel an Auto-Stellplätzen Parkraumbewirtschaftungszonen Straßen- und Grün- einrichten, flächenamt Weitlingkiez Park & Ride am Bahnhof Zum Beispiel Bebauung des Park- Lichtenberg platzes an der Einbecker- straße/Weitlingstraße mit einem Parkhaus

10 STADTTEILPROFIL 2015 – Neu Lichtenberg

3. ÜBERSICHT: GEPLANTE MAßNAHMEN UND MAßNAHMENVORSCHLÄGE FÜR DEN STADTTEIL

Finanzierungsquelle Finanzielle Zeitraum (Abkürzung siehe Produktnummer Bemerkungen Bezeichnung der Maß- Einrichtung, Objekt, Ressourcen Nr. Projektträger Straße (Standort) Mittelhöhe in € im Jahr Legende) nahme, Projektinhalt Zuständigkeit/ Projekt Fachabteilung sozio-kul- baulich turell Soll Ist 2016 2017 2018 Spielplatz Wönnich-/ Wönnich-/ So- SIWA SIWA= Sondervermögen Infrastruktur für die 1 Sophienstr. SGA, UmNat Spielgeräteersatz phienstraße 2016/17 Plus wachsende Stadt Spielplatz Kernhofer Kernhofer Straße SIWA 2 Str. 8-10 SGA, UmNat Spielgeräteersatz 8-10 2016/17 Plus 4 Möhren für Lichten- Kindergärten Wönnichstraße 3 berger Kitas QPK Kita Sonnenblume Nordost 60/62 2016 380 380 380 Sen Ges Aktionsprogramm Gesundheit 4 Möhren für Lichten- EJF-Lazarus Wönnichstraße 4 berger Kitas QPK Kita Pusteblume gAG 72/74 2016 380 380 380 Sen Ges Aktionsprogramm Gesundheit 4 Möhren für Lichten- Milchzahnbande 5 berger Kitas QPK Kita Zahnlücke e.V. Lückstraße 32 2016 380 380 380 Sen Ges Aktionsprogramm Gesundheit 4 Möhren für Lichten- Marie-Curie-Allee 6 berger Kitas QPK Kita Lucetitas Tukita g.UG 4 2016 380 380 380 Sen Ges Aktionsprogramm Gesundheit Sanierung Sporthalle Bürgermeister- Hochbau Ziethen-Schule, Bezirksamt Massower Str. 39 2017-2018 600.000 1.900.000 I-Plan

Finanzierungsquellen: Abkürzung Finanzierungsquellen: Abkürzung planmäßige bauliche Unterhaltung BU Quartiersmanagement QM Haushaltsplan 2015/16 HHP Lokales Soziales Kapital LSK Investitionsplanung I-Plan EU-Förderung EU Sen + Abk. Senatsver- Investitionspauschale Zuweisung InvPaus Senatsförderung waltung AGH und Haushaltsmittel AGH Stiftungsmittel Stift Ausgleichs- und Entwicklungsmaßnah- Sondervermögen Infrastruktur Wach- men A+E sende Stadt SIWA Aktionsraum Plus A+ Stadtumbau Ost StU Schul- und Sportanlagenprogramm SSSP Quartiersfonds 4 QF4 Schul- und Sportstättensanierungspro- Partnerschaft-Entwicklung-Beschäfti- PEB (50% EU) gramm SSP gung

11

STADTTEILPROFIL 2015

Friedrichsfelde Nord (10)

Teil 2 – Ziele und Handlungsfelder

Friedhofskapelle Marzahner Chaus- Verwaltungsstandort Alt-Friedrichs- Schloss Friedrichsfelde Tierpark

see 20 felde 60

Impressum

Herausgeber: Bezirksamt Lichtenberg von Berlin Arbeitsgruppe Sozialraumorientierung Koordination: OE Sozialraumorientierte Planungskoordination Bearbeitung: Frau Pöhl Bildnachweis Titelseite: Bezirksamt Lichtenberg, Bezirksamt Lichtenberg, Olm, Söffker Bearbeitungsstand: Berlin, 31. August 2016

2 STADTTEILPROFIL 2015 – Friedrichsfelde Nord

Inhaltsverzeichnis

0. Einleitung ...... 5 1. Zusammenfassung: Potenziale und Herausforderungen ...... 6 2. Handlungsfelder und Strategien für den Stadtteil ...... 8 2.1 Wohnen und Wohnumfeld ...... 8 2.2 Lebensqualität ...... 9 2.3 Verkehr und Mobilität ...... 10 3. Übersicht: Geplante Maßnahmen und Maßnahmenvorschläge für den Stadtteil ...... 12

3 STADTTEILPROFIL 2015 – Friedrichsfelde Nord

TEIL II

Ziele und Handlungsfelder

Friedrichsfelde Nord im Bezirk Lichtenberg

4 STADTTEILPROFIL 2015 – Friedrichsfelde Nord

0. EINLEITUNG

Im vorliegenden Teil II des Stadtteilprofils werden entsprechend den Analysepunkten im Teil I und den Dis- kussionen sowohl in den Ämterrunden, die im Herbst/Winter 2015 stattfanden, als auch in den Stadtteilkon- ferenzen im April und Mai 2016 gemeinsame Ziele und Handlungsfelder abgeleitet und vorgestellt. Dieses Papier stellt einen integrierten Handlungsleitfaden für den Stadtteil Friedrichsfelde Nord dar. Der Teil II, wie auch der erste Teil, sind vom Bezirksamt (BA) im Sommer 2016 beschlossen worden.

Quelle: FISBroker, Berlin-Zoom (Stand: 30.06.2015; letzter Zugriff am 05.07.2016)

Der Stadtteil umfasst die drei Planungsräume

› Rosenfelder Ring › Gensinger Straße › Tierpark.

5 STADTTEILPROFIL 2015 – Friedrichsfelde Nord

1. ZUSAMMENFASSUNG: POTENZIALE UND HERAUSFORDERUNGEN

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen

Bevölkerung Im Stadtteil ist ein Zuwachs zu verzeichnen, Tendenzielle Überalterung besonders insbesondere bei den unter 6-Jährigen. im Bereich Rosenfelder Ring. „Soziale Brennpunkte“: Löwenberger Straße 2-4; Alt-Friedrichsfelde 110; Gensinger Viertel: Hochhaus „Am Müh- lenberg“ (Rhinstraße 4) und Tierpark- bogen (Am Tierpark 1-3 bzw. Alt-Fried- richsfelde 41-43, 68). Hoher Migrantenanteil im Gensinger Kiez. Kinderarmut als Phänomen im Rosen- felder Ring (Generationswechsel im Gange – Zuzug junger Familien mit Kindern, hohe SGB II-Betroffenheit). Soziale EHAP-Projekt „Roma“ für die Bewohner/-in- Hohes Defizit an Kita-Plätzen, trotz nen des Hauses Alt-Friedrichsfelde 110. Neueröffnungen (z.B. Gensinger Infrastruktur Straße 60 in 2016). Gensinger Straße 101 – könnte ein potenzi- Defizite an Beratungs- und Familienan- eller Kitastandort werden! (ehemalige JFE). geboten. Defizit JFE-Plätze (außer Planungsraum Kleine Kita im Wohnungsneubau Charlot- 23 – Gensinger Straße). tenstraße 9 Ecke Alfred-Kowalke-Straße Laut Prognose wird der Anteil der un- (ehem. Kaufhallenstandort) geplant. ter 6-Jährigen steigen, demzufolge Ka- pazitäten der Schulen perspektivisch nicht mehr ausreichend. Finanzierung LIBEZEM ist für 3 Jahre gesichert, Betreiber ab 01.02.2016 Süd-Ost-Europa Kulturverein. Mehrbedarf an finanziellen Mitteln bei vorhandenen Familienangeboten, z.B. bei „Märcheninsel“ und „Die Brücke“. Vernetzungs- Bürgerverein Gensinger Straße Ansiedlung von EU-Zuwanderern im und Kooperati- Rosenfelder Ring ist Herausforderung onsbeziehungen für alle Akteure, die die Integration dieser Bevölkerungsgruppe in die Stadt-/Mehrheitsgesellschaft unterstüt- zen. ÖPNV und Stadträumliche Barrieren sind vorgege- ben durch die S-Bahn-Trasse im Nor- Wegebeziehun- den und die überregionale Verbindun- gen gen Alt- Friedrichsfelde und Rhin- straße.

6 STADTTEILPROFIL 2015 – Friedrichsfelde Nord

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen

Wohnungswirt- Insgesamt guter Wohnstandard (sanierte Teilweise lärmbelastete Lagen. schaft Platte) im Stadtteil mit vielfältigen Woh- Anpassung der Wohnungen an die Be- nungsgrößen, die auch familiengerechte dürfnisse der älteren Generation. Wohnungen bieten. Wohnungsbaupotenziale Randlagen am „Tierpark Berlin“, die allerdings erst pla- nungsrechtlich entwickelt werden müssten.

Freiflächen und Wenige geeignete Flächen für Gemein- Spielplätze bedarf. Innerhalb der Planungsräume des Stadtteils sind die Angebote ungünstig verteilt. Die kontinuierliche Pflege der Flächen ist ein Problem. Ausreichende Versorgung, aber Sanie- rungsbedarf; Rückbau Spielplatz Gensinger Straße 62. Bildung, Kultur, Besondere, auch stadtteilübergreifende Be- Sowohl das Angebot an öffentlichen Freizeit deutung hat der Kulturstandort „Schloss Einrichtungen als auch kommerzieller Friedrichsfelde“. Angebote sind spärlich. Der Tierpark Friedrichsfelde bietet Freizeit- Auf die Bevölkerungsentwicklung angebote mit überregionaler Ausstrahlung (Wohnungsneubau, Kita, Schule) mit und ist für den gesamten Bezirk eine Res- erweiterten Angeboten in Kultur und source. Weiterbildung ist zu reagieren. Gesundheit Keine Nennungen

Wirtschaft, Wirtschaftliche Potenziale sind im Stadtteil nicht erkennbar. Gewerbe Fehlende wohnungsnahe Versorgung Standort Alt-Friedrichsfelde (Planungs- raum 27) und im Bereich Gensinger Straße 65 große leerstehende Gewer- beflächen. Geringe Kaufkraft, die sich noch ver- schlechtern wird durch die demogra- phische Entwicklung. Quelle: Diskussionsergebnisse aus den Ämterrunden im Winter 2015

7 STADTTEILPROFIL 2015 – Friedrichsfelde Nord

2. HANDLUNGSFELDER UND STRATEGIEN FÜR DEN STADTTEIL

2.1 Wohnen und Wohnumfeld

Der Stadtteil umfasst den Altbaubestand an der Skandinavischen Straße, die Wohngebiete am Rosenfelder Ring, an der Gensinger Straße und nördlich des Tierparks an der Charlottenstraße sowie das gesamte Gelände des Tierparks. Zwischen der Lichtenberger Brücke und Rhinstraße bestimmen heute rekonstruierte Altbauten den Straßenraum. Vor den Elfgeschossern des Wohngebiets am Rosenfelder Ring auf dem Hang säumen zwei- bis viergeschossige Gründerzeitbauten die zum Boulevard gestaltete Straßenseite.

Vorhandene Wohnbaupotentiale bedarfsgerecht nutzen Derzeit in Realisierung sind 75 Reihenhäuser im Baugebiet „Kalinka“ (neben Doppelhochhaus Alt-Friedrichs- felde 67-68) und Hohenschönhauser Weg. Eine weitere Bebauung der ehemaligen KGA „Mühlenberg“ könnte potenziell einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Stadtteils leisten (Voraussetzung: gesamtheitliche Betrach- tung des Gebietes und politischer Wille). Dies gilt auch für die Wohnungsbaupotenziale „Tierpark Berlin“. Bei einer baulichen Verdichtung mit Wohnungsbau ist auf eine ausreichende Versorgung im Baufeld mit öffentli- chen Grün- und Spielflächen zu sorgen, damit sich das Defizit nicht weiter erhöht.

Verbesserung und Ausbau der öffentlichen Grün- und Freiflächen (bedarfsorientiert) Entsprechend dieser stetigen Entwicklung bedarf es mehr öffentliche Bewegungsräume für Jung und Alt. In verschiedenen Räumen des Stadtteils bestehen eine Unterversorgung mit Spiel-, Freizeit- und Grünflächenan- lagen. Unbebaute Grundstücke sind, wenn möglich zu Grünanlagen zu entwickeln und unter der Beteiligung der Anwohnerschaft bedarfsgerecht herzustellen. Bestehende Grün- und Spielflächen müssen erhalten, ge- pflegt, ggf. modernisiert und entsprechend planungsrechtlich bewahrt werden.

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Gensinger Neubau von Grün- und Spiel- Stadtplanungsamt, Straße flächen Straßen – und Grünflächenamt

Gensinger Neubau einer Kita Jugendamt Straße

8 STADTTEILPROFIL 2015 – Friedrichsfelde Nord

2.2 Lebensqualität

Fast alle Wohngebäude, wie auch die meisten privaten Freiflächen, sind mittlerweile modernisiert bzw. grund- legend erneuert worden. Die Wohnungen zeichnen sich durch einen hohen Qualitätsstandard und einen guten Vermietungsstand aus. Zum Stadtteil gehören der Tierpark Friedrichsfelde, mit 160 ha Fläche und ca. 8.700 Tieren größter Landschaftstiergarten Europas, und das Schloss Friedrichsfelde. Sie sind wichtige touristische und kulturelle Anziehungspunkte mit überregionaler Ausstrahlung und damit gleichzeitig infrastrukturelle Wirt- schaftsfaktoren für den Bezirk.

Steuerung, Vernetzung, Nachhaltigkeit Das 3. Handlungskonzept für Seniorinnen und Senioren beschreibt innerhalb der kommunalen Seniorenarbeit des Bezirks Projekte und Maßnahmen für die ältere Generation für den Zeitraum von 2016 bis 2020. Folgende Projekte sind für den Gesamtbezirk geplant:

 Durchführung einer „Kommunalen Pflegefachtagung“ in 2017 (in Kooperation mit den Pflegestütz- punkten im Bezirk)  Durchführung einer Fachkonferenz „Interkulturelle Öffnung in Seniorenbegegnungsstätten“ in 2018  Soziales Wohnungsmanagement für ältere Menschen  Ausbau generationsübergreifender und -verbindender Orte sowie von Begegnungsformaten  Konzeption und Umsetzung eines Lichtenberger Senioren-Newsletters

Vernetzungs- und Kooperationsbeziehung Im Stadtteil leben viele Aussiedlerfamilien und eine Gruppe von Sinti und Roma, Tendenz steigend. Es werden Angebote für Bevölkerungsgruppen benötigt, die an den Lebenssituationen von jungen Menschen aus sozial eher schlecht gestellten Familien anknüpfen, besonders niedrigschwellige Angebote vor Ort (Gehstrukturen), auch damit sie angesprochen bzw. in Kiezprojekten mitwirken (eingebunden) werden können.

Bedarfsgerechte Anpassung und Stärkung der sozialen Infrastruktur

Die soziale Infrastruktur und deren Angebote müssen sich mit der Bewohnerschaft gemeinsam entwickeln. Demnach müssen die Wanderungsbewegungen und die Entwicklung der einzelnen Alters- und Kulturgruppen genau beobachtet werden, um langfristig kein Missverhältnis entstehen zu lassen. Es sollten kurzfristig fami- liengerechte Treffpunkte sowie räumliche und inhaltliche Angebote für die alternde Bewohnerschaft lokal in fußläufiger Nähe geschaffen werden. Um den Kitaplatzbedarf decken zu können, wird die Kita Gensinger Straße 60 mit insgesamt 150 Plätze, beginnend August 2016 mit 60 Plätze, folgend 2017 60 Plätze, in Betrieb genom- men. Eine Großtagespflegestelle in der Charlottenstraße 9 mit 8-10 Plätze ist ebenfalls in Planung.

Verbesserung der wohnortnahen ärztlichen Versorgung Größere Lücken bei der ärztlichen Versorgung bestehen in den Fachrichtungen: Hausärzte, Augenärzte, Chi- rurgen, Hautärzte, Nervenärzte und Radiologen.

9 STADTTEILPROFIL 2015 – Friedrichsfelde Nord

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Gensinger Beratungs- und Informations- In Familien mit Migrationshinter- Gesundheitsamt, Straße angebote grund wird der Nutzen kariespro- Jugendamt phylaktischer Maßnahmen insbe- sondere im Kleinkindalter unter- schätzt

Rosenfelder Dezentrale Unterstützung von aktive Rolle des Stadtteilzent- OE SPK Ring Netzwerken (Vernetzungs- rums/ Stadtteilkoordination bei und Kooperationsbeziehung) Netzwerkarbeit/ Beteiligung/ sozi- Gensinger alen Angeboten Viertel Tierpark

Rosenfelder Zusätzliche Angeboten für Fa- Insbesondere für die Familienför- Jugendamt, Amt Ring milien und im Rahmen der derung und für „Lückekinder“. für Soziales Kinder- und Jugendarbeit Gensinger Viertel Tierpark

Rosenfelder Erhalt des LIBEZEM (Bürger- Entwicklung zum Nachbarschafts- Amt für Weiterbil- Ring begegnungszentrums) haus mit Generationsübergrei- dung und Kultur, fende Angeboten im Sozialraum Jugendamt, Amt

für Soziales, OE SPK

2.3 Verkehr und Mobilität

Eine verkehrliche Anbindung des Stadtteils zu anderen Ortsteilen des Bezirks, zu Nachbarbezirken und zur Innenstadt, insbesondere durch die U-Bahnlinie 5 und etliche S-Bahnlinien sowie den Omnibus, ist gegeben. Als weiträumigere Nord-Süd-Vernetzung fungiert die Straßenbahn in der Verkehrsachse Rhinstraße / Straße am Tierpark.

Reduktion der Verkehrs- bzw. Lärmbelastung Die Lärmbelastung durch den Straßenverkehr ist insbesondere in Bereichen Alt-Friedrichsfelde (B 1) und in der Straße Am Tierpark hoch. Diese Straße hat in Verlängerung der Treskowallee ein hohes Verkehrsaufkom- men als Verbindungsachse von Lichtenberg südliche Bezirksgrenze nach Norden (Hohenschönhausen) in der Verlängerung als Rhinstraße. Hinzu kommt der Schienenverkehrslärm durch Befahrung des Außenrings der Bahn vornehmlich mit Gütertransporten. Betroffen davon sind vor allem die Anwohner im Gensinger Viertel.

10 STADTTEILPROFIL 2015 – Friedrichsfelde Nord

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Rosenfelder Reduzierung der Lärmbelas- Bezirksamt Ring tungen Gensinger Straße Tierpark

Rosenfelder Dienstleistungs-Gewerbe- Potenziale aufzeigen Amt für Wirt- Ring standorte sichern schaftsförderung Gensinger Viertel Tierpark

11 STADTTEILPROFIL 2015 – Friedrichsfelde Nord

3. ÜBERSICHT: GEPLANTE MAßNAHMEN UND MAßNAHMENVORSCHLÄGE FÜR DEN STADTTEIL

Finanzielle Ressourcen Finanzierungs- Straße quelle (Abkür- Bezeichnung der Maßnahme, Projekt- Zeitraum Nr. Einrichtung, Objekt, Projekt (Stand- Mittelhöhe in € im Jahr zung siehe Le- Projektinhalt Zuständigkeit/ träger Produkt- ort) gende) Bemerkungen Fachabteilung nummer sozio- kultu- baulich Soll Ist 2016 2017 2018 rell

Es sind im Stadtteil keine Maßnahmen geplant.

Finanzierungsquellen: Abkürzung Finanzierungsquellen: Abkürzung planmäßige bauliche Unterhaltung BU Quartiersmanagement QM Haushaltsplan 2015/16 HHP Lokales Soziales Kapital LSK Investitionsplanung I-Plan EU-Förderung EU Sen + Abk. Senatsver- Investitionspauschale Zuweisung InvPaus Senatsförderung waltung AGH und Haushaltsmittel AGH Stiftungsmittel Stift Ausgleichs- und Entwicklungsmaßnah- men A+E Aktionsraum Plus A+ Stadtumbau Ost StU Schul- und Sportanlagenprogramm SSSP Quartiersfonds 4 QF4 Schul- und Sportstättensanierungspro- Partnerschaft-Entwicklung-Beschäfti- PEB (50% EU) gramm SSP gung

12

STADTTEILPROFIL 2015

Friedrichsfelde Süd (11)

Teil 2 – Ziele und Handlungsfelder

Blick zur Baikalstraße Center am Tierpark Splanemannstraße Sehbehindertenschule Paul und

Charlotte Kniese

Impressum

Herausgeber: Bezirksamt Lichtenberg von Berlin Arbeitsgruppe Sozialraumorientierung Koordination: OE Sozialraumorientierte Planungskoordination Bearbeitung: Frau Pöhl Bildnachweis Titelseite: Bezirksamt Lichtenberg, Schwenkenberger, Brunner, Bezirksamt Lichten- berg Bearbeitungsstand: Berlin, 31. August 2016

2 STADTTEILPROFIL 2015 – Friedrichsfelde Süd

Inhaltsverzeichnis

0. Einleitung...... 5 1. Zusammenfassung: Potenziale und Herausforderungen ...... 6 2. Handlungsfelder und Strategien für den Stadtteil ...... 8 2.1 Wohnen und Wohnumfeld ...... 8 2.2 Lebensqualität ...... 9 2.3 Verkehr und Mobilität ...... 10 3. Übersicht: Geplante Maßnahmen und Maßnahmenvorschläge für den Stadtteil ...... 12

3 STADTTEILPROFIL 2015 – Friedrichsfelde Süd

TEIL II

Ziele und Handlungsfelder

Friedrichsfelde Süd im Bezirk Lichtenberg

4 STADTTEILPROFIL 2015 – Friedrichsfelde Süd

0. EINLEITUNG

Im vorliegenden Teil II des Stadtteilprofils werden entsprechend den Analysepunkten im Teil I und den Dis- kussionen sowohl in den Ämterrunden, die im Herbst/Winter 2015 stattfanden, als auch in den Stadtteilkon- ferenzen im April und Mai 2016 gemeinsame Ziele und Handlungsfelder abgeleitet und vorgestellt. Dieses Papier stellt einen integrierten Handlungsleitfaden für den Stadtteil Friedrichsfelde Süd dar. Die Teile I und II wurden vom Bezirksamt (BA) im Sommer 2016 beschlossen.

Quelle: FISBroker, Berlin-Zoom (Stand: 30.06.2015; letzter Zugriff am 05.07.2016)

Der Stadtteil umfasst den Planungsraum

› Sewanstraße.

5 STADTTEILPROFIL 2015 – Friedrichsfelde Süd

1. ZUSAMMENFASSUNG: POTENZIALE UND HERAUSFORDERUNGEN

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen

Bevölkerung Laut Prognose steigt die Anzahl der 6- bis Der Anteil der älteren Bevölkerung ist unter 15-jährigen. relativ hoch und wird noch zunehmen: Höchster Anteil von „Hochbetagten“ im ganzen Bezirk. Soziale „Brennpunkte“: Datheprome- nade, Sewanstraße, Hochhaus Dolgen- seestraße. Hoher Migrantenanteil Hochhaus Dol- genseestraße 21-22. Herausforderung ist der demographi- sche Wandel in der Bewohnerschaft. Soziale Gute Ausstattung an JFE (Angebotsquote Mit weiterer Wohnbebauung sind die an Plätzen zu 100 % erfüllt) und Kita. Kitakapazitäten zu erweitern. Infrastruktur Standort KULTschule Sewanstr. 43. Laut Einwohnerprognose wird die An- Jugendverkehrsschule Baikalstraße. zahl der Schulpflichtigen steigen. Schulstandort Dolgenseestraße 60 ist reak- Schulstandorte müssen ggf. zusätzlich tiviert und wird ausgebaut. erweitert werden. Gemeinschaftsschule Paul-und-Charlotte- Defizit an Sportflächen. Kniese-Schule wird um Modulare Ergän- zungsbau erweitert. Vernetzungs- Die Träger sind gut über die Regionalsitzun- Die Träger vor Ort müssen ihre Ange- und Kooperati- gen nach § 78 KJHG, Netzwerk Erieseering bote dementsprechend anpassen. onsbeziehungen und die Trägerrunde Lichtenberg Mitte ver- netzt. Auf dieser Ebene entstehen kleintei- lige Strukturen der Zusammenarbeit. ÖPNV und Gut erschlossen mit U-Bahn und dichtem- Straße am Tierpark stellt eine stadt- Busnetz. räumliche Barriere dar. Wegebeziehun- gen

Wohnungswirt- Gute Wohnqualität im Stadtteil. Anpassung der Wohnungen an die de- schaft Sanierte Wohnungen im Plattenbau. mographische Entwicklung. Aus dem Wohnbauprojekt Volkradstraße 27 entsteht entspre- chender Parkplatzbedarf. Freiflächen und Gut ausgestattet durch hohen Grünanteil in Sanierungsbedarf bei Frei- und Spiel- Spielplätze den Wohngebieten. flächen. Kontinuierliche Pflegemaßnahmen bei den Grünflächen. Bildung, Kultur, Bodo-Uhse-Bibliothek als zentraler Kultur- Freizeit und Bildungsstandort. Schwimmhalle Sewanstraße. Gesundheit In Friedrichsfelde Süd haben sich zusätzlich zu den Ärztehäusern mehrere Ärzte in der Erich-Kurz-Straße, Volkradstraße, Otto- 6 STADTTEILPROFIL 2015 – Friedrichsfelde Süd

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen Schmirgal-Straße und Mellenseestraße nie- dergelassen. Außerdem befindet sich in der Rummels- burger Straße ein Pflegestützpunkt. Wirtschaft, Angebote im Bereich Gastronomie, Kultur Geringe Kaufkraft, die sich durch die sind sehr überschaubar. Überalterung noch verstärken wird. Gewerbe Die urbane Struktur bietet hohe Sicherheit für die kleineren wohngebietsbedienenden Einrichtungen des Handels und der bürger- nahen Dienstleistungen. Mit der Realisierung der großen Vorhaben des Wohnungsbaus wächst die Kaufkraft im Gebiet und somit das Potenzial für wirt- schaftliches Engagement. Kreativgewerbe „Heikonauten“ in der Se- wanstraße. Quelle: Diskussionsergebnisse aus den Ämterrunden im Winter 2015

7 STADTTEILPROFIL 2015 – Friedrichsfelde Süd

2. HANDLUNGSFELDER UND STRATEGIEN FÜR DEN STADTTEIL

2.1 Wohnen und Wohnumfeld

Der Stadtteil entstand von 1961 bis 1966 als komplexes Neubauviertel. Auf 80 Hektar Fläche wurden ca. 5.000 Wohneinheiten geschaffen, die sich vorrangig in Viergeschossige Wohnzeilen aus geschosshohen Großplatten vom „Typ QX“ befinden. Fast alle Wohngebäude wie auch die meisten privaten Freiflächen sind mittlerweile modernisiert bzw. grundlegend erneuert worden. Die Wohnungen zeichnen sich durch einen hohen Qualitäts- standard und eine guten Vermietungsstand aus. Auf 2,7 Kilometer kann man heute auf der Inforoute „Platte & Co“ sich zu den Hintergründen, Qualitäten und Hemmnisse des Systems „komplexer Wohnungsbau“ in der DDR informieren.

Vorhandene Wohnbaupotentiale bedarfsgerecht nutzen Der Bereich rund um das „Dolgensee-Center“ wurde verkauft und soll zukünftig als Wohnungsstandort ein- schließlich Nahversorgung entwickelt werden. Ein weiteres Projekt ist in der Volkradstraße 27 mit 200 Mini Wohneinheiten geplant. Die neuen Projekte müssen den Bedarf an „Barrierefreier Wohnraum“ berücksichtigen und entsprechende Angebote (Familien mit kleinen Kindern, Senioren, Menschen mit Behinderung usw.) vor- halten. In diesem Zusammenhang sind bei der Planung von Wohnbaustandorten auf eine ausrechende private Spiel- flächenversorgung zu achten, um das vorhandene Spielflächendefizit auszugleichen.

Verbesserung und Ausbau der öffentlichen Grün- und Freiflächen (bedarfsorientiert) Trotz der sehr guten bis guten öffentlichen Versorgung entsteht durch die teilweise mangelhafte bzw. fehlende private Spielflächenversorgung ein im öffentlichen Bereich auszugleichendes Defizit. Daher muss das beste- hende Grünflächenangebot erhalten, gepflegt und entsprechend dem demografischen Wandel für Jung und Alt entwickelt werden.

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Sewanstraße Verbesserung des Spielplatz- Umgestaltung des Spielplatzes Straßen- und Grün- angebotes Mellenseestraße und Wegesystems flächenamt 9-12

Sewanstraße Natürlichere Umgestaltung Amt für Umwelt des Kraatz-Tränke-Grabens und Natur, Stra- ßen- und Grünflä- chenamt

Sewanstraße Verbesserung der Ausstat- Zum Beispiel: Umsetzung des Amt für Umwelt tung und Sanierung von Konzeptes zur Umgestaltung des und Natur, Stra- Grün- Spiel-, und Freizeitan- Hönower Weges ßen- und Grünflä- lagen Gestaltung der aktuellen Situa- tion im Wohngebiet angepasst chenamt

Vernetzung mit dem Landschaftsraum Einer der 20 grünen Hauptwege® - Kaulsdorfer Weg – führt durch die Bezirksregion und verbindet im Bezirk Hellersdorf-Marzahn mit der Halbinsel Stralau. Der darin enthaltene Grünzug Hönower Weg wird ab 2017 in Teilbereichen saniert.

8 STADTTEILPROFIL 2015 – Friedrichsfelde Süd

2.2 Lebensqualität

Die Volkradpassage vom Nahversorgungszentrum zum Kraatzgraben und die Dathepromenade von der Schwimmhalle Sewanstraße 229 bis zum U-Bahnhof Tierpark wurden im Rahmen des Förderprogramms Stad- tumbau Ost erneuert und gestalterisch aufgewertet. Auf einem ehemaligen Kita-Grundstück nördlich der Mel- lenseestraße entstand in Verbindung mit weiteren Flächen 2008/09 ein ansehnlicher Quartierspark, der auch aus Fördermitteln des Programms Stadtumbau Ost finanziert wurde. Die Aufenthaltsqualität in den erneuerten öffentlichen Räumen ist gut. Es gibt auch vernachlässigte Randbereiche mit einer eher schlechten Erhaltungs- und Aufenthaltsqualität, die dringend einer Erneuerung bedürfen.

Steuerung, Vernetzung, Nachhaltigkeit Das 3. Handlungskonzept für Seniorinnen und Senioren beschreibt innerhalb der kommunalen Seniorenarbeit des Bezirks Projekte und Maßnahmen für die ältere Generation für den Zeitraum von 2016 bis 2020. Folgende Projekte sind für den Gesamtbezirk geplant:

 Durchführung einer „Kommunalen Pflegefachtagung“ in 2017 (in Kooperation mit den Pflegestütz- punkten im Bezirk)  Durchführung einer Fachkonferenz „Interkulturelle Öffnung in Seniorenbegegnungsstätten“ in 2018  Soziales Wohnungsmanagement für ältere Menschen  Ausbau generationsübergreifender und -verbindender Orte sowie von Begegnungsformaten  Konzeption und Umsetzung eines Lichtenberger Senioren-Newsletters

Bedarfsgerechte Anpassung und Stärkung der sozialen Infrastruktur/Netzwerke bilden Auch in den kommenden Jahren wird die Bevölkerung zunehmen. Zum einen durch einen gegenwärtig sich vollziehenden Generationswechsel, aber auch geplanten Wohnungsbauvorhaben wird ein Zuzug von Familien prognostiziert. Ein weiterer Ausbau an Kita-und Schulplätze wird daher erforderlich. Als Problem für die Ältere Bewohnerschaft werden auch die langen Wegebeziehungen zu Standorten der so- zialen Infrastruktur wahrgenommen. Potential ist zukünftig im Bereich des ehemaligen Dolgensee-Centers und im Erhalt der KULTschule zu sehen. Der Neubau der Jugendfreizeiteinrichtung „Betonoase“ sollte unter dem Aspekt „Förderung und Umsetzung des Mehrgenerationengedanken“ erfolgen, so dass auch generationsüber- greifende Angebote möglich werden. Auf die Bedarfe von Senioren/-innen und Jugendlichen unter 18 Jahre mit Migrationshintergrund ist bei der Angebotsentwicklung besonders einzugehen (mobile Angebote, Geh- strukturen). Der Bodo-Uhse-Bibliothek am Tierpark sollte dabei eine besondere Bedeutung zu kommen (Bil- dungs- und Kulturnetzwerk).

Verbesserung der wohnortnahen ärztlichen Versorgung Die wohnortnahe medizinische Versorgung entspricht derzeit nicht den lokalen Bedarfen. Durch die Bereitstel- lung von günstigen Praxisräumen und einer gemeinsamen Standortwerbung durch ansässige Wohnungsbau- unternehmen und dem Bezirksamt Lichtenberg könnte dieser Zustand vielleicht verbessert werden (Bündnis für Wohnen).

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Sewanstraße Verbesserung des Spielplatz- Umgestaltung des Spielplatzes Straßen- und Grün- angebotes Mellenseestraße und Wegesystems flächenamt 9-12

9 STADTTEILPROFIL 2015 – Friedrichsfelde Süd

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Sewanstraße Potentiale der Kreativwirt- In vorhandene Netzwerke einbin- Amt für Weiterbil- schaft kulturell nutzen den oder neue initiieren dung und Kultur, OE SPK

Sewanstraße Neubau der JFE „Betonoase“ Die geplante Betonoase zusam- Gesundheitsamt, men mit dem Familienzentrum Amt für Weiterbil- entwickeln/betreiben dung und Kultur, Steuerung der Familienangebote, Amt für Soziales, mehr bezirkliche Angebote Jugendamt, OE SPK

Sewanstraße Förderung und Umsetzung Amt für Umwelt des Mehrgenerationenge- und Natur, Stra- danken in allen Bereichen ßen- und Grünflä- chenamt

Sewanstraße Potentiale der Kreativwirt- Dezentrale Vernetzungsstrukturen Amt für Weiterbil- schaft für sozio-kulturelle aufbauen dung und Kultur, Projekte und Angebote nut- Jugendamt, OE SPK zen

Sewanstraße Angebotsstrukturen für Seni- Zum Beispiel auch den Mittags- Amt für Soziales, oren/-innen bedarfsgerecht tisch in der Kult-Schule wieder OE SPK entwickeln anbieten

Sewanstraße Bolzplatz Dolgenseestraße Es sollten beide Aktivitäten mög- Straßen- und Grün- (Hundeplatz) aktivieren als lich sein, viele der älteren Bewoh- flächenamt/ Sport- Sportfläche. nerschaft leben in der Gemein- amt schaft mit einem Vierbeiner

2.3 Verkehr und Mobilität

Die Sewanstraße als Hauptverkehrsstraße durchquert den Stadtteil von der „Straße am Tierpark“ bis zum Weitlingkiez, wo sie in die Lückstraße einmündet. Zwei Buslinien verbinden den Stadtteil mit den angrenzen- den Stadtteilen Neu-Lichtenberg und . Hier sind Umsteigemöglichkeiten zum S- und Regionalbahn- verkehr möglich.

Reduktion der Verkehrs- bzw. Lärmbelastung Die Lärmbelastung durch den Straßenverkehr ist insbesondere in Bereichen der Straße „Am Tierpark“ hoch. Diese Straße hat in Verlängerung der Treskowallee ein hohes Verkehrsaufkommen als Verbindungsachse von Lichtenberg südliche Bezirksgrenze nach Norden (Hohenschönhausen) in der Verlängerung als Rhinstraße. Eine Reduktion des Verkehrslärms könnte mit der Anbindung der TVO Ost einhergehen, wenn dann zum Bei- spiel der LKW-Durchgangsverkehr begrenzt werden könnte.

10 STADTTEILPROFIL 2015 – Friedrichsfelde Süd

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Sewanstraße Barrierefreiheit/Sicherheit im Bezirksamt öffentlichen Raum fördern und umsetzen

Ausbau der Rad- und Fußwegebeziehungen (v.a. in angrenzende Stadtteile) Der Ausbau und die Instandsetzung von Radwegen können zu einer erhöhten Sicherheit und Lebensqualität beitragen. Insbesondere auf die Schulwegeverbindungen bzw. die Anbindung an die angrenzenden Stadtteile muss hierbei ein Fokus gerichtet werden.

11 STADTTEILPROFIL 2015 – Friedrichsfelde Süd

3. ÜBERSICHT: GEPLANTE MAßNAHMEN UND MAßNAHMENVORSCHLÄGE FÜR DEN STADTTEIL

Finanzierungs- Bezeichnung der Zeitraum Finanzielle Ressourcen quelle (Abkürzung Nr. Maßnahme, Projektin- Einrichtung, Objekt, Projekt Projektträger Straße (Standort) Mittelhöhe in € im Jahr Zuständigkeit/ siehe Legende) Produktnum- halt Bemerkungen Fachabteilung mer

sozio- baulich Soll Ist kulturell 2016 2017 2018 entspre- Grünzug Hönower chend vor- Weg - Gehölzumbau, Teilmaßnahme im Grünzug handener 1 Wege UmNat, SGA Hönower Weg Hönower Weg Mittel A+E Spielplatz Mellensee- Teilmaßnahme im Grünzug 33T€ Ablöse= für not- str.9-12/ Hönower Hönower Weg- Kletterspielplatz, wendige private Spiel- Weg/ Grünzug Klet- Wege, barrierefreier Zugang Mellenseestraße 9- STU, flächen der HOWOGE- 2 terbereich UmNat, SGA zum Plateau 12/Hönower Weg 2015/ 16 Ablöse Mellenseestr.39-41 Spielplatz Mellensee- Teilmaßnahme im Grünzug str.9-12/ Hönower Hönower Weg - Kleinkindbe- Mellenseestraße 9- 3 Weg/ Grünzug UmNat, SGA reich/ Lehrlingsbaustelle 12/Hönower Weg 2016/ 17 I-Plan SIWA= Sondervermö- Bolzplatz Hönower gen Infrastruktur für 4 Weg/ Grünzug UmNat, SGA Teilmaßnahme im Grünzug Hönower Weg 2016 150.000 SIWA die wachsende Stadt Spielplatz Schwarz- meerstraße südlich Umgestaltung/ Sanierung eines Schwarzmeer- 5 Nr.29 UmNat, SGA öffentlichen Spielplatzes straße südl.Nr.29 120.000 I-Plan 4 Möhren für Lich- Forum Sozi- Aktionsprogramm Ge- 6 tenberger Kitas QPK Kita Gestiefelter Kater ale Dienste Balatonstraße 9 2016 380 380 380 Sen Ges sundheit 4 Möhren für Lich- Kinder im Aktionsprogramm Ge- 7 tenberger Kitas QPK Kita Bärenkinder Kiez Erieseering 33/35 2016 380 380 380 Sen Ges sundheit 4 Möhren für Lich- Kindergärten Sewanstraße Aktionsprogramm Ge- 8 tenberger Kitas QPK Kita Erlebniswelt Nordost 197/199 2016 380 380 380 Sen Ges sundheit 4 Möhren für Lich- Rummelsburger Aktionsprogramm Ge- 9 tenberger Kitas QPK Kita Vitale Großstadtmäuse IBP Straße 61 2016 380 380 380 Sen Ges sundheit Förderung der Ju- Jugendverkehrsschule Lichten- Bezirk/ 10 gendverkehrsschule Schule berg Bezirksamt Baikalstraße 4 2016-2018 197.490 25.000 25.000 SenBJW Sonderfinanzierung Paul- und -Charlotte-Kniese- Erich-Kurz-Straße 11 Sehschwachenschule Schule Schule Bezirksamt 6-10 2016-2019 1.207.000 1.210.000 1.213.000 I-Plan Straßen- und Grünflächen- Schwarzmeer- 12 Sanierung Spielplatz amt Schwarzmeerstraße Bezirksamt straße 2018 120.000 I-Plan Straßen- und Bau einer Grünan- Grünflächen- 13 lage amt Hönower Weg Bezirksamt Hönower Weg 2016-2018 30 70 80 I-Plan

12 STADTTEILPROFIL 2015 – Friedrichsfelde Süd

Finanzierungsquellen: Abkürzung Finanzierungsquellen: Abkürzung planmäßige bauliche Unterhaltung BU Quartiersmanagement QM Haushaltsplan 2015/16 HHP Lokales Soziales Kapital LSK Investitionsplanung I-Plan EU-Förderung EU Sen + Abk. Senatsver- Investitionspauschale Zuweisung InvPaus Senatsförderung waltung AGH und Haushaltsmittel AGH Stiftungsmittel Stift Ausgleichs- und Entwicklungsmaßnah- men A+E Aktionsraum Plus A+ Stadtumbau Ost StU Schul- und Sportanlagenprogramm SSSP Quartiersfonds 4 QF4 Schul- und Sportstättensanierungspro- Partnerschaft-Entwicklung-Beschäfti- PEB (50% EU) gramm SSP gung

13

STADTTEILPROFIL 2015

Rummelsburger Bucht (12)

Teil 2 – Ziele und Handlungsfelder

Gaswerksiedlung Rummelsburger Bucht Rummelsburger Bucht Schiffsliegeplätze

Impressum

Herausgeber: Bezirksamt Lichtenberg von Berlin Arbeitsgruppe Sozialraumorientierung Koordination: OE Sozialraumorientierte Planungskoordination Bearbeitung: Frau Pöhl Bildnachweis Titelseite: Bezirksamt Lichtenberg, Genevieve/Brechel, Genevieve/Brechel, Bezirk- samt Lichtenberg Bearbeitungsstand: Berlin, 31. August 2016

2 STADTTEILPROFIL 2015 – Rummelsburger Bucht

Inhaltsverzeichnis

0. Einleitung...... 5 1. Zusammenfassung: Potenziale und Herausforderungen ...... 6 2. Handlungsfelder und Strategien für den Stadtteil ...... 8 2.1 Wohnen und Wohnumfeld ...... 8 2.2 Lebensqualität ...... 9 2.3 Verkehr und Mobilität ...... 11 3. Übersicht: Geplante Maßnahmen und Maßnahmenvorschläge für den Stadtteil ...... 12

3 STADTTEILPROFIL 2015 – Rummelsburger Bucht

TEIL II

Ziele und Handlungsfelder

Rummelsburger Bucht im Bezirk Lichtenberg

4 STADTTEILPROFIL 2015 – Rummelsburger Bucht

0. EINLEITUNG

Im vorliegenden Teil II des Stadtteilprofils werden entsprechend den Analysepunkten im Teil I und den Dis- kussionen sowohl in den Ämterrunden, die im Herbst/Winter 2015 stattfanden, als auch in den Stadtteilkon- ferenzen im April und Mai 2016 gemeinsame Ziele und Handlungsfelder abgeleitet und vorgestellt. Dieses Papier stellt einen integrierten Handlungsleitfaden für den Stadtteil Rummelsburger Bucht dar. Die Teile I und II wurden vom Bezirksamt (BA) im Sommer 2016 beschlossen.

Quelle: FISBroker, Berlin-Zoom (Stand: 30.06.2015; letzter Zugriff am 05.07.2016)

Der Stadtteil umfasst den Planungsraum

› Rummelsburger Bucht.

5 STADTTEILPROFIL 2015 – Rummelsburger Bucht

1. ZUSAMMENFASSUNG: POTENZIALE UND HERAUSFORDERUNGEN

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen

Bevölkerung Im Stadtteil Rummelsburger Bucht lebt ein hoher Anteil einkommensstärkerer Familien, oftmals mit Kindern. Zunahme der Bevölkerung durch Neubau am Ostkreuz. Soziale Mit weiterer Bevölkerungszunahme wird die infrastrukturelle Unterversor- Infrastruktur gung anwachsen. Diesem Problem ist zeitnah entgegenzusteuern. Leichtes Defizit an Kitas, mit Bevölke- rungsentwicklung Bedarfsanpassung an Kitaplätzen notwendig. Zeitnah entstehender Mangel an Schul- plätzen; Bedarf anpassen (Flächenklä- rung, auch für gedeckte und unge- deckte Sportfläche). Fehlende Kinder- und Jugendfreizeit- einrichtungen. Schaffung von Begegnungsräumen für Kinder und Jugendliche. Vernetzungs- Gute Vernetzung von Stadtteilzentrum, Einbezug aller Bewohner_innen der und Kooperati- Kiezbeirat, WiR e.V., Gewerbetreibenden Rummelsburger Bucht. onsbeziehungen und anderen Akteuren der Bewohnerschaft.

ÖPNV und Der Stadtteil ist teilweise durch den ÖPNV Die Hauptstraße ist eine soziale und gut angebunden. stadträumliche Barriere. Wegebeziehun- Konflikt zwischen Nutzung der Rad- gen wege und Gehwegverbindungen am Rummelsburger Ufer. Verkürzung der Taktfolge bei Tram und S-Bahn. Wohnungswirt- Die Neubaugebiete zeichnen sich durch Bisher noch Leerstand der Wohnanlage schaft eine gute bis sehr gute Wohnqualität aus. an der Hauptstraße 49-57. B-Plan-Gebiet Ostkreuz schafft zusätzliche Wohnungsbauflächen. Freiflächen und Lage am Wasser, Qualität öffentlicher Park- Qualität des vorhandenen öffentlichen Spielplätze anlagen. Wohngebiete sind gut mit öffentli- Spielplatzes verbesserungswürdig (An- chen Freiflächen versorgt. merkung: Neugestaltung steht bereits Gute Anbindung an überörtliche Grünanla- an). gen durch Nähe zum Treptower Park. Konflikte zwischen Fußgängern und Wassersportmöglichkeiten im Rummelsbur- Radfahrern am Rad- und Uferwander- ger See. weg lösen.

6 STADTTEILPROFIL 2015 – Rummelsburger Bucht

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen

Bildung, Kultur, Rummelsburger See mit seinen vielfältigen Starke Verschmutzung des Sees Freizeit Freizeitmöglichkeiten. (schlechte Wasserqualität) mindert die Freizeitsportanlage Georg-Löwenstein- Nutzbarkeit. Straße; Clubszene. Konflikt touristische Wassernutzung Bauvorhaben Wasserhaus bietet Potenzial See , Clubszene+ Bewohnerschaft für überregionale Aufmerksamkeit. (u.a. Müll / Verschmutzung, Lärm). Gesundheit Keine ärztliche Versorgung im Stadt- teil, keine Apotheke Wirtschaft, Die Bereiche zur gewerblichen Nutzung sind Der Stadtteil hat bisher kein Ortsteil- gut ausgelastet und sind auch optisch über- zentrum und ist mit Einzelhandel un- Gewerbe wiegend attraktiv gestaltet, was eine weitere terversorgt. Nachfrage impliziert. Unter Berücksichtigung des Zentren- Ausbau von wasserbezogenen touristischen und Einzelhandelskonzeptes besteht Angeboten. die Notwendigkeit einen Einzelhandels- Im Gewerbegebiet an der Hauptstraße und standort am Ostkreuz zu entwickeln. Köpenicker Chaussee haben sich zahlreiche Den Nutzungskonflikten zwischen der Unternehmen angesiedelt. Wohnnutzung und der angrenzenden Gewerbenutzung ist entgegenzusteu- ern. Quelle: Diskussionsergebnisse aus den Ämterrunden im Winter 2015

7 STADTTEILPROFIL 2015 – Rummelsburger Bucht

2. HANDLUNGSFELDER UND STRATEGIEN FÜR DEN STADTTEIL

2.1 Wohnen und Wohnumfeld

Der Stadtteil „Rummelsburger Bucht“ liegt im Süden des Bezirks Lichtenberg. In den 1990er Jahren entstan- dene Wohnquartiere im Geschosswohnungsbau und Eigenheimsiedlungen zeichnen sich durch die hochwertige Lage am Wasser aus. Durch diese Lage ist der Stadtteil beliebt bei jungen Familien mit Kindern, mit gehobenen Ansprüchen an das Wohnen zur Miete oder mit Eigenheimwunsch. Zudem prägen den Stadtteil kleinere Sied- lungen der 1920er und 1930er Jahre mit eigenem Bezug zu den großen Gewerbe- und Industriearealen. Die bestehenden alten Siedlungen sind von dem neuen Wohngebiet am Wasser durch die stark befahrene Haupt- straße getrennt.

Vorhandene Wohnbaupotentiale bedarfsgerecht nutzen Neue Bauvorhaben sind „Am Ostkreuz“ und in der Schlichtallee/Hauptstraße 51-57 (ca. 300 neue WE) sowie Hauptstraße 41-49 geplant bzw. befinden sich bereits in der Umsetzung. Eine Herausforderung in den nächs- ten Jahren wird die Nachnutzung alter Industrie- und Gewerbebrachen sein. Mit der neuen Wohnungsbebau- ung muss das derzeitige Kitaplatzangebot weiter ausgebaut werden. Eine dreizügige Grundschule an der Hauptstraße 8 mit Sportanlagen östlich der Georg-Löwenstein-Straße wird durch das Bebauungsplanverfah- ren XVII-9-1 gesichert und gegenwärtig im Rahmen einer Machbarkeitsstudie geprüft.

Verbesserung und Ausbau der öffentlichen Grün- und Freiflächen (bedarfsorientiert) Durch den hohen Anteil an siedlungsnahen Grünflächen und die räumliche Nähe zu den Wohnungen können ab dem Siedlungsbeginn Rummelsburg 1 alle Anwohner die öffentlichen Grünanlagen in kurzer Zeit erreichen. Das Nutzungsangebot der öffentlichen Grünflächen ist allerdings begrenzt durch die Belange des Naturschut- zes. Die Trockenrasenfläche gegenüber dem 24h Bootsanleger steht als geschütztes Biotop unter Schutz und darf nicht betreten werden. Große Teile der Uferbereiche sind für die Benutzer nicht zugänglich, da sich hier geschützte Biotope befinden, die auch zukünftig unzugänglich bleiben müssen. Mit der Erweiterung des Wohn- quartiers am Ostkreuz wurde im B-Plan ein weiterer Spielplatz gefordert, der unter der Beteiligung der An- wohnerschaft zu gegebener Zeit entwickelt werden soll. Die Freizeitsportanlage Georg-Löwenstein-Straße soll nach Anwohnermeinung funktional erhalten werden bzw. im Rahmen eines eventuellen Sporthallenneubaus in die Gesamtfläche integriert werden.

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Rummelsburger Ergänzungsbedarf an woh- Die ohne Einschränkungen für alle Straßen- und Bucht nungsnahen öffentlichen nutzbar sind. Grünflächenamt Grünflächen,

Rummelsburger Umgestaltung von Spielflä- An Bedarfe anpassen/Generations- Straßen- und Bucht chen übergreifend gestalten. Grünflächenamt

Rummelsburger Rad- und Uferwanderweg, Weiter Ausbauen Straßen- und Bucht Promenade Grünflächenamt

8 STADTTEILPROFIL 2015 – Rummelsburger Bucht

Vernetzung mit dem Landschaftsraum Durch einen dialogorientierten Arbeitsansatz wurde unter Beteiligung des Runden Tisches „Rummelsburger See“ ein konsensfähiges Leitbild für die kurz-, mittel- und langfristige Entwicklung der Wasserflächen und des ufernahen Umfeldes entwickelt und vom BA beschlossen, dass gleichermaßen Aspekte des Natur- und Umweltschutzes, der Naherholung und des Tourismus, des Wassersports, der lokalen Wohnbevölkerung und der gewerblichen Wirtschaft berücksichtigt.

2.2 Lebensqualität

Durch seine Lage am Wasser, der Qualität der öffentlichen Parkanlagen und den Ausbau touristischer Angebote wie Gastronomie, Fährverbindungen, Wassertourismus ist die Bedeutung des Stadtteils als Freizeit- und Erho- lungsraum für die östlichen Bezirke Berlins gewachsen. Mit dem Umbau des S-Bahnhofs "Ostkreuz" werden neue Ansiedlungen verbunden sein, die auf den Stadtteil ausstrahlen. Der kleine Siedlungsbereich der 1920er und 1930er Jahre wird auch zukünftig eine ansprechende, nach innen orientierte Wohninsel mit überschauba- ren Nachbarschaften sein.

Steuerung, Vernetzung, Nachhaltigkeit Das . Handlungskonzept für Seniorinnen und Senioren beschreibt innerhalb der kommunalen Seniorenarbeit des Bezirks Projekte und Maßnahmen für die ältere Generation für den Zeitraum von 2016 bis 2020. Folgende Projekte sind für den Gesamtbezirk geplant:

 Durchführung einer „Kommunalen Pflegefachtagung“ in 2017 (in Kooperation mit den Pflegestütz- punkten im Bezirk)

 Durchführung einer Fachkonferenz „Interkulturelle Öffnung in Seniorenbegegnungsstätten“ in 2018  Soziales Wohnungsmanagement für ältere Menschen  Ausbau generationsübergreifender und -verbindender Orte sowie von Begegnungsformaten  Konzeption und Umsetzung eines Lichtenberger Senioren-Newsletters

Bedarfsgerechte Anpassung und Stärkung der sozialen Infrastruktur Der Stadtteil ist vor allem unter Familien sehr beliebt, daher ist es unverständlich, dass es bis heute keine Einrichtung der Kinder- und Jugendarbeit gibt. Mit der Umsetzung eines Schulstandortes sollte ggf. auch auf diesen Bedarf reagiert und entsprechende Räumlichkeiten für die individuelle bzw. organisierte Freizeitgestal- tung (Vereine etc.) bereitgestellt werden. Mitnutzungsmöglichkeiten des Nachbarschaftshauses „Altes Laza- rett“ können geprüft werden. Sollten perspektivisch weitere Wohnungen gebaut werden, ist die Maßnahme- planung für Kitaplatzbedarfe zu konkretisieren.

Verbesserung der wohnortnahen ärztlichen Versorgung Es gibt keine wohnortnahe medizinische Versorgung im Stadtteil. Daher sollte, zusammen mit der Eigentümer- initiative Rummelsburger Bucht, Möglichkeiten aufgezeigt werden, um mindestens eine Hausärztliche Grund- versorgung vor Ort sicher zu stellen (Praxisraum zu einem günstigen Einsteigertarif).

9 STADTTEILPROFIL 2015 – Rummelsburger Bucht

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Rummelsburger Auf die Bevölkerungsent- Zum Beispiel mit einer Mobilen Amt für Weiterbil- Bucht wicklung (Wohnungsneubau, Kinder- und Jugendarbeit auf den dung und Kultur, Kita, Schule) reagieren mit Freiflächen; Bücherbus oder Orte Amt für Soziales, Erweiterung der Angebote für Senioren/-innen Jugendamt, OE SPK und Leistungen der Weiter- bildung (Bibliotheken, VHS, Musikschule)

Rummelsburger Vereinbarkeit von touristi- Unterstützung des Runden Ti- Bezirksamt Bucht scher Nutzung des Sees und sches „Rummelsburger See“ der als Wohnstandort: Ein- beziehen der Bewohner_in- nen

Rummelsburger Pumpenhaus als mögliche Neue Nutzung mit der Anwohner- Stadtplanungsamt Bucht Gemeinbedarfs- oder Gastro- schaft entwickeln mit Eigentümer nomieeinrichtung?

Rummelsburger Unterversorgung an gesund- Da dieser Stadtteil weiter wächst, Gesundheitsamt, Bucht heitlicher Vorsorgeeinrich- ist eine adäquate Anpassung von tungen/ Ärzte gesundheitlicher Versorgung wün- schenswert/ Werbetour „Lust auf Lichtenberg“

Wirtschaft und Gewerbe Das Gebiet um die Rummelsburger Bucht beherbergt sowohl kleinteilige Einzelhandelsstandorte zur Absiche- rung der Nahversorgung der Bevölkerung als auch Handwerksunternehmen und Unternehmen aus dem pro- duzierenden Bereich. Hier sind 270 Unternehmen mit mehr als 1.500 Beschäftigten ansässig, so dass es sich um einen gebietsprägenden Wirtschaftsstandort von gesamtstädtischer Bedeutung handelt. Der Bereich des Blockdammweges wird in den nächsten Jahren eine Neustrukturierung erfahren, was auch die Nachnutzung des ehemaligen Kohlekraftwerks „Klingenberg“ einschließt.

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Rummelsburger Neuer Einzelhandel am Ost- Im B-Plan festschreiben Stadtplanungsamt Bucht kreuz

Rummelsburger Nachnutzung der Industrie- Konzept für die Nachnutzung Stadtplanungsamt Bucht und Gewerbebrachen einfordern (Vattenfall) bzw. erar- Wirtschaftsförderung beiten, Kreativwirtschaft und Dienstleistungen ansiedeln

Rummelsburger Mangel an: Briefkästen, Apo- Zum Beispiel: Konzept gemein- Wirtschaftsförderung Bucht theken, Gastronomie, Droge- sam mit der Eigentümergemein- rien, Kleingewerbe

10 STADTTEILPROFIL 2015 – Rummelsburger Bucht

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

schaft Rummelsburger Bucht er- arbeiten, Werbetour „Lust auf Lichtenberg“

2.3 Verkehr und Mobilität

Die Rummelsburger Bucht ist an den öffentlichen Personennahverkehr durch Straßen- S- und Regionalbahn hervorragend angebunden. Seitens der Anwohnerschaft wird eine Verringerung der Taktzeiten gefordert. Um den ruhenden Verkehr im Wohngebiet Rummelsburger Bucht zu ordnen, ist die Möglichkeit der Parkraumbe- wirtschaftung zu überdenken.

Reduktion der Verkehrs- bzw. Lärmbelastung Die Lärmbelastung durch den Straßenverkehr ist insbesondere in der Hauptstraße/ Karlshorster Straße als Verbindungsachse von Lichtenberg nach Friedrichshain/ Kreuzberg sowie Treptow/Köpenick besonders hoch. Mit dem Ausbau der A 100 wird sich das Verkehrsaufkommen in der Hauptstraße wahrscheinlich noch erhöhen. Aber auch der Schienenlärm wird durch den Ausbau des Bahnhofes „Ostkreuz“ zunehmen.

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Rummelsburger Lärmminderung Bezirksamt Bucht

Rummelsburger Ruhender Verkehr Straßen- und Grün- Bucht flächenamt

.

11 STADTTEILPROFIL 2015 – Rummelsburger Bucht

3. ÜBERSICHT: GEPLANTE MAßNAHMEN UND MAßNAHMENVORSCHLÄGE FÜR DEN STADTTEIL

Finanzierungs- Straße quelle (Abkür- Bezeichnung der Maßnahme, Projekt- Zeitraum Finanzielle Ressourcen Nr. Einrichtung, Objekt, Projekt (Stand- Mittelhöhe in € im Jahr zung siehe Le- Projektinhalt Zuständigkeit/ träger Produkt- ort) gende) Bemerkungen Fachabteilung nummer sozio- kultu- baulich Soll Ist 2016 2017 2018 rell Emma- Ihrer- Str./ Zil- Spielplatz Emma-Ihrer-Str./ Zil- Umgestaltung/ Sanierung des Bezirk- lepro- 1 lepromenade UmNat, SGA Spielplatzes samt menade 2016 250.000 I-Plan Kapitän Brow- Haupt- 4 Möhren für Lichtenberger sers straße Sen Aktionsprogramm Ge- 2 Kitas QPK Kita Rummelsburger Bucht gGmbH 3A 2016 380 380 380 Ges sundheit

Finanzierungsquellen: Abkürzung Finanzierungsquellen: Abkürzung planmäßige bauliche Unterhaltung BU Quartiersmanagement QM Haushaltsplan 2015/16 HHP Lokales Soziales Kapital LSK Investitionsplanung I-Plan EU-Förderung EU Sen + Abk. Senatsver- Investitionspauschale Zuweisung InvPaus Senatsförderung waltung AGH und Haushaltsmittel AGH Stiftungsmittel Stift Ausgleichs- und Entwicklungsmaßnah- men A+E Aktionsraum Plus A+ Stadtumbau Ost StU Schul- und Sportanlagenprogramm SSSP Quartiersfonds 4 QF4 Schul- und Sportstättensanierungspro- Partnerschaft-Entwicklung-Beschäfti- PEB (50% EU) gramm SSP gung

12

STADTTEILPROFIL 2015

Karlshorst (13)

Teil 2 – Ziele und Handlungsfelder

Carlsgarten Theater Karlshorst Trabrennbahn Karlshorst Deutsch-Russisches-Museum

Impressum

Herausgeber: Bezirksamt Lichtenberg von Berlin Arbeitsgruppe Sozialraumorientierung Koordination: OE Sozialraumorientierte Planungskoordination Bearbeitung: Frau Pöhl Bildnachweis Titelseite: Bezirksamt Lichtenberg; HOWOGE / Dombrowsky; Wulf Olm, Bezirksamt Bearbeitungsstand: Berlin, 31. August 2016

2 STADTTEILPROFIL 2015 – Karlshorst

Inhaltsverzeichnis

0. Einleitung...... 5 1. Zusammenfassung: Potenziale und Herausforderungen ...... 6 2. Handlungsfelder und Strategien für den Stadtteil ...... 9 2.1 Wohnen und Wohnumfeld ...... 9 2.2 Lebensqualität ...... 9 2.3 Verkehr und Mobilität ...... 11 3. Übersicht: Geplante Maßnahmen und Maßnahmenvorschläge für den Stadtteil ...... 13

3 STADTTEILPROFIL 2015 – Karlshorst

TEIL II

Ziele und Handlungsfelder

Karlshorst im Bezirk Lichtenberg

4 STADTTEILPROFIL 2015 – Karlshorst

0. EINLEITUNG

Im vorliegenden Teil II des Stadtteilprofils werden entsprechend den Analysepunkten im Teil I und den Dis- kussionen sowohl in den Ämterrunden, die im Herbst/Winter 2015 stattfanden, als auch in den Stadtteilkon- ferenzen im April und Mai 2016 gemeinsame Ziele und Handlungsfelder abgeleitet und vorgestellt. Dieses Papier stellt einen integrierten Handlungsleitfaden für den Stadtteil Karlshorst dar. Die Teile I und II wurden vom Bezirksamt (BA) im Sommer 2016 beschlossen.

Quelle: FISBroker, Berlin-Zoom (Stand: 30.06.2015; letzter Zugriff am 05.07.2016)

Der Stadtteil umfasst die drei Planungsräume

› Karlshorst West › Karlshorst Nord › Karlshorst Süd.

5 STADTTEILPROFIL 2015 – Karlshorst

1. ZUSAMMENFASSUNG: POTENZIALE UND HERAUSFORDERUNGEN

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen

Bevölkerung Karlshorst ist ein durchgrünter Stadtteil mit Notunterkunft (NUK) für Geflüchtete in einem hohen Anteil an Menschen mit der Köpenicker Allee und derzeit noch Kiezbindung. Nutzung der Sporthalle Treskowallee Für einkommensstärkere Familien mit Kin- als NUK (Freizug im Herbst 2016 ge- dern ist der Ortsteil sehr attraktiv. plant). Deutliche Zunahme sozial besser gestellter Haushalte.

Soziale Derzeit noch ausreichendes Angebot an Mit weiterer Bevölkerungszunahme Kitaplätzen. wird eine infrastrukturelle Unterversor- Infrastruktur gung entstehen bzw. anwachsen, ins- besondere das Angebot an Kita- und Schulplätzen muss an Bedarf ange- passt werden. Weiterer artikulierter Bedarf: Angebote für Familien. Es besteht bereits jetzt eine Unterver- sorgung an Kinder- und Jugendfreizeit- einrichtungen.

Vernetzungs- Die Träger im Stadtteil sind gut vernetzt. Stärkung von Zusammenarbeit. und Kooperati- Kooperationen mit der HOWOGE unterstüt- onsbeziehungen zen die Netzwerkarbeit und das soziale An- gebot im Stadtteil. Starker und aktiver Bür- gerverein im Stadtteil.

ÖPNV und Der Stadtteil ist zumindest teilweise durch ÖPNV muss dem Bedarf der Entwick- den ÖPNV gut angebunden. Das Stadtzent- lung angepasst werden (neue Wohn- Wegebeziehun- rum ist in 15 Minuten mit der S-Bahn er- siedlungen, Zunahme Bevölkerung). gen reichbar. Die Randbereiche von Karlshorst sind Künftiger Bau der TVO kann Lärm und Ver- eher schlecht angebunden. Die ÖPNV- kehr aus der Treskowallee ziehen. Verbindung in andere Stadtteile des Bezirkes ist nur teilweise befriedigend. Das Radwegenetz ist weiter auszu- bauen und alte Radwege sind zu ver- bessern. Eine Lärmverlagerung in Richtung „Gartenstadt Karlshorst“ ist zu erwar- ten, sollte die TVO kommen.

Wohnungswirt- Das Gebiet zeichnet sich durch eine gute TVO-Anbindung bringt für einen Teil schaft bis sehr gute Wohnqualität aus. der Bevölkerung Lärmbelastung und "Entwicklungspotenziale: damit eine Beeinträchtigung der

6 STADTTEILPROFIL 2015 – Karlshorst

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen Zukünftige Wohngebiete am Blockdamm- Wohnqualität mit sich (Lärm, Flächen weg (Wohnen am Seepark), Köpenicker Al- u. ä.). lee 121-153 (Gartenstadt Karlshorst), Die Schaffung preiswerten Wohnraums Köpenicker Allee 146-162, sollte sich mit städtebaulicher und ar- Waldowallee 115". chitektonischer Qualität verbinden.

Freiflächen und Attraktive Nähe zum Volkspark Wuhlheide. Infrastruktur/Sport- und Spielflächen Spielplätze Vielfältige individuelle Freizeitgestaltungs- tendenziell defizitär, ebenso die Grün- möglichkeiten in den KGA und Privatgärten. flächenversorgung. Durch Verdichtung Naturschutzgebiet „Biesenhorster Sand“. wird die Unterversorgung verstärkt. Mangel an Sportflächen (Anmerkung: zusätzlicher Sportplatz für Prognose- raum Lichtenberg Süd in Planung); Grünflächen-Schutzanliegen sollte möglichst mit den Bedürfnissen der Anwohnerschaft (Raum für Freizeitge- staltung) in Einklang gebracht werden.

Bildung, Kultur, Karlshorst ist wichtiger Kultur- und Bildungs- Erhalt und Entwicklung des Theaters Freizeit standort mit Wirkung über Karlshorst hinaus Karlshorst als weiterer Kulturstandort (Musikschule, Kulturhaus, Deutsch-Russi- wünschenswert. sches Museum, zwei Hochschulen). Sicherung der Trabrennbahn Karlshorst Nähe zum Freibad Wuhlheide. als Sport – und Erholungsfläche. Trabrennbahn als Potenzialfläche. Auf die Bevölkerungsentwicklung rea- gieren mit regionalen Ausweitung des Bibliotheksangebotes. Zusätzliche Schulstandorte erschließen.

Gesundheit In Karlshorst haben sich neben den Ärzte- Im gesamten Prognoseraum Lichten- häusern gehäuft Ärzte in der Treskowallee berg Süd wurde Anfang 2012 eine Un- und Weseler Straße niedergelassen. terversorgung mit Internisten, Chirur- Außerdem gibt es im Stadtteil ein Zuver- gen und Radiologen festgestellt. dienstprojekt für psychisch kranke Men- schen. Deutliche Überversorgung ist bei den HNO- Ärzten und den Orthopäden festzustellen. Die Versorgung mit Hausärzten kann als optimal eingeschätzt werden. Im Stadtteil herrscht eine statistisch belegte bessere Zahn– und Mundgesundheit als in anderen Stadtteilen des Bezirks (z.B. weni- ger Kariesrisikokinder).

Wirtschaft, Karlshorst ist ein Stadtteil mit vielfältigen Unter Berücksichtigung des Bevölke- Entwicklungsmöglichkeiten. rungszuwachses und des Zentren- und Gewerbe Einzelhandelskonzeptes besteht die

7 STADTTEILPROFIL 2015 – Karlshorst

Themen Stärken / Potenziale Schwächen / Herausforderungen Karlshorst ist in erster Linie ein Gebiet zum Notwendigkeit, weitere Einzelhandels- Wohnen, mit quantitativ ausreichendem Ein- standorte für Waren des täglichen Be- zelhandel im Ortsteilzentrum. darfs in Karlshorst-Ost zu entwickeln. Leerstand entgegenwirken, insbeson- dere in der Treskowallee und Ehrlich- straße. Quelle: Diskussionsergebnisse aus den Ämterrunden im Winter 2015

8 STADTTEILPROFIL 2015 – Karlshorst

2. HANDLUNGSFELDER UND STRATEGIEN FÜR DEN STADTTEIL

2.1 Wohnen und Wohnumfeld

Der Stadtteil Karlshorst liegt im Süden des Bezirkes Lichtenberg. Er ist gekennzeichnet durch seine „Insellage“, eingerahmt von Bahn-, Wald- und Industrie- sowie Gewerbeflächen. Karlshorst ist ein vitaler Stadtteil und eine gute Wohnadresse im Bezirk Lichtenberg. Im Stadtteil finden sich gemischte Bauformen, angefangen von historischen Stadtvillen (Prinzenviertel, östlich der Treskowallee) über Mietshäuser der Gründerzeit (westlich der Treskowallee), Siedlungsbauten der 1920/1930er Jahre (Waldsiedlung) sowie ausgedehnte Eigenheimge- biete der letzten 90 Jahre.

Vorhandene Wohnbaupotentiale bedarfsgerecht nutzen Zukünftige Wohngebiete sind am Blockdammweg (Wohnen am Seepark), Köpenicker Allee 121-153 (Garten- stadt Karlshorst), Köpenicker Allee 146-162 und in der Waldowallee 115 geplant. Kleinere Bauvorhaben, Lü- ckenschlüsse und Haussanierungen werden ebenfalls das Ortsbild verändern. Diese Bautätigkeiten werden eine Anpassung der Infrastruktur in allen Kiezen erforderlich machen. Neben Kita-und Schulneubauten wer- den auch Angebote für Kinder und Jugendliche wie Senioren/-innen benötigt. Diese Räume/Angebote sind im Rahmen von Städtebaulichen Verträgen zu sichern.

Verbesserung und Ausbau der öffentlichen Grün- und Freiflächen (bedarfsorientiert) Durch die starken Unterschiede zwischen den Planungsräumen liegt Karlshorst insgesamt sehr niedrig beim durchschnittlichen Ausstattungsgrad mit öffentlichen Grünflächen. Die bestehenden müssen deshalb erhalten, gepflegt und generationengerecht entwickelt werden. Daher sind bei der Zielsetzung, die Versorgung mit öf- fentlichen Grünflächen zu verbessern, auch die kleinen öffentlichen Grünflächen von Bedeutung für die Erho- lungsnutzung und für die Gliederung des Stadtraumes. Sie sollten weithin erhalten bleiben.

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Karlshorst Zusätzliche Parkbänke …auf öffentlichem Straßenland Straßen- und Grün- und in Grünanlagen. flächenamt

Karlshorst Nord Hundeauslaufgebiet sichern „Fiffi-Feger-Areal“ an der Robert- Amt für Umwelt und Siewert-Straße Naturschutz

Vernetzung mit dem Landschaftsraum Durch die umfangreichen Baumaßnahmen der letzten 10 Jahre ist ein Großteil des öffentlichen und privaten Grün- und Baumbestandes zerstört worden. Dies gilt auch für große Flächen im Naturschutzgebiet „Biesen- horster Sand“, wo die Sicherung von Trockenrasenpotentiale Vorrang hat. Damit Karlshorst sein „Grünes Image“ aufrechterhalten kann, müssen in Zukunft nachhaltiger Wohnungsbau und Naturschutz miteinander Hand in Hand gehen. Gleichermaßen muss der Landschaftsraum bei weiteren Entwicklungen vor Zersiedelung und Altbaumbestände stärker geschützt werden.

2.2 Lebensqualität

Ruhige Anwohnerstraßen, private Gärten und begrünte Höfe ergeben das richtige Umfeld für gehobenes Woh- nen in Einfamilienhäusern, eleganten Mehrfamilienhäusern und kleineren Stadtvillen. Die vorhanden öffentli- chen Parkanlagen, die zahlreichen Kleingartenanlagen, die Trabrennbahn Karlshorst und die neue Anbindung 9 STADTTEILPROFIL 2015 – Karlshorst

an die Wuhlheide bieten diverse Möglichkeiten zur freiraumbezogenen Erholung und Begegnung (Spazieren, Wandern, Radfahren und Reiten). Im Stadtteil befinden sich gesamtstädtisch bedeutsame Bildungseinrichtungen (Hochschule für Technik und Wirtschaft, Katholische Hochschule für Sozialwesen, Akademie für Betriebswirtschaftliche Weiterbildung GmbH), die hinsichtlich Ihrer Kooperationsangebote und Kapazitäten zunehmend wichtig auch für den Wirt- schaftsstandort Lichtenberg werden.

Steuerung, Vernetzung, Nachhaltigkeit Das 3. Handlungskonzept für Seniorinnen und Senioren beschreibt innerhalb der kommunalen Seniorenarbeit des Bezirks Projekte und Maßnahmen für die ältere Generation für den Zeitraum von 2016 bis 2020. Folgende Projekte sind für den Gesamtbezirk geplant:

 Durchführung einer „Kommunalen Pflegefachtagung“ in 2017 (in Kooperation mit den Pflegestütz- punkten im Bezirk)  Durchführung einer Fachkonferenz „Interkulturelle Öffnung in Seniorenbegegnungsstätten“ in 2018  Soziales Wohnungsmanagement für ältere Menschen  Ausbau generationsübergreifender und -verbindender Orte sowie von Begegnungsformaten  Konzeption und Umsetzung eines Lichtenberger Senioren-Newsletters

Stärkung der Kieze durch neue Nachbarschaften Karlshorst wächst und wird weiter wachsen. Mit dieser Entwicklung ändern sich auch die Zusammensetzung der Bevölkerung und der Kiezbezug. Neue Nachbarschaftsbildungsprozesse sind deshalb gefragt, um den Zu- sammenhalt in den Kiezen zu fördern. Ein Ansatz könnte z.B. sein, Neu- und Alt-Karlshorster/-innen ins Ge- spräch zu bringen oder die Bedürfnisse und Anregungen der Geflüchteten mit in Kiezbeziehungen einzubrin- gen.

Bedarfsgerechte Anpassung und Stärkung der sozialen Infrastruktur Der Stadtteil ist vor allem unter Familien sehr beliebt, aber auch alle anderen Generationen sind vertreten und brauchen entsprechende Angebote. Die soziale Infrastruktur muss sich mit der Bewohnerschaft syn- chron entwickeln. Der Bedarf an Betreuungsangeboten für Kinder und Angeboten für junge Familien wird ansteigen. In der Köpenicker Allee 151 wird Ende 2016 eine Kita mit 150 Plätze eröffnet. Bei künftigen Bau- maßnahmen müssen im Rahmen der aufgestellten B-Pläne Kitaplatzbedarfe mit geplant und gesichert wer- den. Für die aktive und sportliche Freizeitgestaltung wie auch für den Schulsport bedarf es mindestens des Bau eines Sportplatzes.

10 STADTTEILPROFIL 2015 – Karlshorst

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Karlshorst Theater als Begegnungs- Gemeinsame Werbung für den Stand- Bezirksamt in Zu- Nord und Kulturstätte konzeptio- ort sammenwirken mit nieren und ausbauen der HOWOGE

Karlshorst Wohnungsnahe Angebote Generationsübergreifende Freizeit- Amt für Soziales, Nord für alle Generationen stätten oder Nachbarschaftshäuser Jugendamt, OE werden seitens der Bürgerschaft ge- SPK Karlshorst wünscht Süd

Karlshorst Entwicklung Campus für Ge- Räume für Begegnungen schaffen, Land Berlin, Bezirk- Nord flüchtete Einbindung der Geflüchteten an das samt soziale und kulturelle Leben im Kiez

Karlshorst Sporthalle Römerweg 120 Sanierung / Erweiterung geplant und Bezirksamt Nord finanziell untersetzt

2.3 Verkehr und Mobilität

Der Stadtteil ist gut an den Öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen. Bus, Straßenbahn und S-Bahn verbinden Karlshorst mit den benachbarten Stadtteilen und mit dem Bezirk Treptow/Köpenick. Für den Erhalt des Regionalbahnhofs und dessen Ausbau setzt sich die Bevölkerung seit Jahren ein. Die einzige tragfähige Verkehrsverbindung nach außen erfolgt über das „Nadelöhr“ Treskowallee. Damit einher geht eine starke Belastung der anliegenden Wohnquartiere.

Reduktion der Verkehrs- bzw. Lärmbelastung Die Lärmbelastung durch den Straßenverkehr ist insbesondere in der Treskowallee auch während der Nachtzeit (22 – 06 Uhr) hoch. Die Treskowallee hat ein hohes Verkehrsaufkommen als Verbindungsachse von Lichten- bergs südlicher Bezirksgrenze nach Norden (Hohenschönhausen) in Verlängerung als Rhinstraße. Auch die Waldowallee hat tagsüber eine hohe Verkehrsdichte. Behinderungen des Verkehrsflusses entstehen hier durch das beengte Parkverhalten der Anwohner. Dadurch verbleibt über größere Strecken für beide Richtungen nur eine einzige Fahrspur. Die Folge ist eine hohe Anzahl von Beschleunigungsfahrten mit erhöhten Lärm- und Abgaswerten. Zusätzliche Belastungen bestehen durch den Schienenverkehr, der vornehmlich für Gütertrans- porte genutzt wird.

Ausbau der Rad- und Fußwegebeziehungen (v.a. in angrenzende Stadtteile) Der Ausbau und die Instandsetzung vorhandener Radwege ist ein wichtiges Ziel, um den Radverkehr innerhalb des Stadtteils zu befördern.

11 STADTTEILPROFIL 2015 – Karlshorst

PLR MAßNAHME/STRATEGIE BESCHREIBUNG ZUSTÄNDIGKEIT

Karlshorst Alle Karlshorster Kieze mit Bus 296 erweitern, Tram 21 in Bezirksamt ÖPNV verbinden Richtung Bahnhof Karlshorst füh- ren

Erhalt des Regionalbahnho- Anbindung zum Beispiel an Schö- Land Berlin, Bezirk- fes Karlshorst nefeld, schnellste Verbindung in samt die Innenstadt „West“

Parkplatzsituation den Be- Zum Beispiel in der Hentigstraße Straßen- und Grün- darfen anpassen (und abgehende), Stolzenfels- flächenamt straße (Pendler) – Parkbewirt- schaftung

12 STADTTEILPROFIL 2015 – Karlshorst

3. ÜBERSICHT: GEPLANTE MAßNAHMEN UND MAßNAHMENVORSCHLÄGE FÜR DEN STADTTEIL

Finanzierungsquelle Bezeichnung der Straße (Stand- Zeitraum Finanzielle Ressourcen (Abkürzung siehe Le- Nr. Maßnahme, Projek- Einrichtung, Objekt, Projekt Projektträger Mittelhöhe in € im Jahr Zuständigkeit/ ort) gende) Produktnum- tinhalt Bemerkungen Fachabteilung mer

sozio-kultu- baulich Soll Ist rell 2016 2017 2018 Öffentlicher Spiel- platz und Grünan- Erfordernis aus B-11- lage Regener Neubau öffentlicher Spielplatz Inves- 50aa/ Stadtgarten Gar- 1 Straße UmNat, SGA und Grünanlage Regener Straße 2016/ 17 tor tenstadt Karlshorst Spielplatz Liszt- SIWA = Sondervermö- Str.3-5/ Ilsestr.30b Liszt-/ Il- SIWA gen Infrastruktur für 2 - Teilfläche UmNat, SGA Sanierung des Bolzplatzes sestraße 2016/17 Plus die wachsende Stadt Entsiegelung und Begrünung, Rheinsteinpark/ Neugestaltung Teilfläche des Rheinstein-/ SIWA 3 Teilfläche SGA, UmNat Parks Ingelheimer Str. 2016/17 Plus Spielplatz Köpeni- Köpenicker Al- cker Allee/ Biesen- lee/ Biesenhors- SIWA 4 horster Weg- KGA SGA, UmNat Spielgeräteersatz ter Weg 2016/ 17 Plus Spielplatz Hege- meister Weg/ KGA Hegemeister SIWA 5 "Am E-Werk" SGA, UmNat Spielgeräteersatz Weg 2016/ 17 Plus 4 Möhren für Lich- Volkssolidari- Treskowallee Aktionsprogramm Ge- 6 tenberger Kitas QPK Kita Kleine Traber tät 135 2016 380 380 380 Sen Ges sundheit 4 Möhren für Lich- Marksburg- Aktionsprogramm Ge- 7 tenberger Kitas QPK Kita Kleine Wichtel PEWOBE straße 38/40 2016 380 380 380 Sen Ges sundheit 4 Möhren für Lich- Am Carlsgarten Aktionsprogramm Ge- 8 tenberger Kitas QPK Kita Am Carlsgarten VAV 16 2016 380 380 380 Sen Ges sundheit Bezirk- Förderung der Gar- Trautenauer samt/ 9 tenarbeitsschule Schule Gartenarbeitsschule Karlshorst Bezirksamt Straße 40 2016-2018 142.754 31.429 31.429 SenBJW Standardanpassung Außenanlagen Straßen- und Sporthalle am Co- Grünflächen- Hans- und Hilde- Coppi-Gymna- Römerweg 30- 10 ppi-Gymnasium amt sium Bezirksamt 32 2017- 2020 360.000 Bezirksamt I-Plan Sanierung Sanitär- turm-Rudiment Hans- und Hilde- Coppi-Gymna- Römerweg 30- 11 Sporthalle Hochbau sium Bezirksamt 32 2017- 2020 350.000 Bezirksamt I-Plan Neubau einer Sporthalle einschl. Abbruch Brandru- ine und Wettbewerbskos- Hans- und Hilde- Coppi-Gymna- Römerweg 30- 12 ten Hochbau sium Bezirksamt 32 2017- 2020 950.000 Bezirksamt I-Plan

13 STADTTEILPROFIL 2015 – Karlshorst

Aufstockung des bestehenden Schul- gebäudes auf 4-Zü- gigkeit, Neubau ei- ner 2-Feld-Halle mit Mehrzweckbe- reich und Gestal- tung umliegender Pausenhof- und 13 Sportplatzflächen Hochbau Lew-Tolstoi-Schule Bezirksamt Römerweg 120 2017-2020 2.000 T€ 3.500 T€ Bezirksamt I-Plan Straßen- und Erneuerung Thea- Grünflächen- 14 tergasse amt Bezirksamt Theatergasse 2017 160 T€ Bezirksamt I-Plan

Finanzierungsquellen: Abkürzung Finanzierungsquellen: Abkürzung planmäßige bauliche Unterhaltung BU Quartiersmanagement QM Haushaltsplan 2015/16 HHP Lokales Soziales Kapital LSK Investitionsplanung I-Plan EU-Förderung EU Sen + Abk. Senatsver- Investitionspauschale Zuweisung InvPaus Senatsförderung waltung AGH und Haushaltsmittel AGH Stiftungsmittel Stift Ausgleichs- und Entwicklungsmaßnah- men A+E Aktionsraum Plus A+ Stadtumbau Ost StU Schul- und Sportanlagenprogramm SSSP Quartiersfonds 4 QF4 Schul- und Sportstättensanierungspro- Partnerschaft-Entwicklung-Beschäfti- PEB (50% EU) gramm SSP gung

14