19. Jahrgang • 2006 • Nr. 1/16. Februar 2006 UNI-FORUM Zeitung der Justus-Liebig-Universität Gießen

Wo Forschung noch inten- Wie sich die Universität von Warum die „Di-Mi-Do-Woche“ Wenn eine Geschichte siviert werden kann: Die Akten politischer Willkür der Vergangenheit angehört: fesselt: Auf Einladung des 3erfolgreiche Begutachtung 4distanziert: Die JLU erklärt 7Die Studienreform in den Lehr- 8Sonderforschungsbereichs von drei Sonderforschungsberei- Doktorgradentziehungen während amtsstudiengängen hat wichtige Fol- „Erinnerungskulturen“ lasen Inge chen ist für die Beteiligten Ansporn, der NS-Herrschaft für nichtig. Die gen für Studierende und Lehrende. und Walter Jens aus ihrem neuen bestehende Kooperationen weiter Rehabilitierung der Opfer ist eine 1.800 Arbeitsstunden müssen im Buch „Katias Mutter“ und zogen auszubauen. späte Wiedergutmachung. Studienjahr aufgebracht werden. die Zuhörer in ihren Bann. Erfolg in der ersten Runde Rolf Wegst Foto: Exzellenzcluster „Kardiopulmonales Sys- tem“ und „Gießener Graduiertenzentrum Kulturwissenschaften“ in der ersten Runde der Exzellenzinitiative positiv begutachtet

Lau. Grund zur Freude an der senschaftlichen Bereich richtig Universität: Das Exzellenzclus- liegen.“ ter „Kardiopulmonales System“ Man werde auf der bisher ge- und das „Gießener Graduierten- leisteten Arbeit aufbauen und, da zentrum Kulturwissenschaften“ die Voraussetzungen dafür jetzt (GGK), für das die JLU bei der „Ex- erfüllt seien, überprüfen, ob man zellenzinitiative“ des Bundes und auch einen Antrag im Bereich der der Länder Antragsskizzen einge- Zukunftskonzepte „Elite-Univer- reicht hatte, sind positiv evaluiert sität“, der dritten Förderlinie, stel- worden und werden zur definiti- len werde. Anträge in diesem Be- ven Antragstellung aufgefordert. reich können nur positiv beschie- Damit hat sich die JLU gegen eine den werden, wenn mindestens große Zahl von Mitbewerbern er- ein Exzellenzcluster und eine folgreich durchgesetzt. Graduiertenschule im Rahmen Eine Gemeinsame Kommissi- der Exzellenzinitiative gefördert on aus Deutscher Forschungsge- werden. „Mit diesen beiden Erfol- meinschaft und Wissenschafts- gen hat sich die JLU neben Frank- Gelegenheit zum Austausch unter Wissenschaftlern, Studierenden und Gästen: Der „Science Day“ fand ein großes Echo. rat hatte am 20. Januar über die furt von den hessischen Hoch- insgesamt mehr als 300 Antrags- schulen für das Zukunftskonzept skizzen für Graduiertenschulen, ,Elite-Universität’ qualifiziert“, Exzellenzcluster und Zukunfts- hebt Vizepräsident Prof. Dr. Jür- Am „Science Day“ wurden viele Türen geöffnet konzepte zum projektbezogenen gen Janek hervor. Ausbau der universitären Spitzen- Die JLU hatte sich im Bereich chb/pm. Großer Andrang im Phy- forschung, Nanotechnologie und sik-Hörsäle im Heinrich-Buff-Ring, Öffentlichkeit Türen zu aktuellen forschung („Elite-Universität“) in Exzellenzcluster für eine medizi- sik-Hörsaalgebäude: Zum ersten Osteuropaforschung. sind direkt benachbart. Forschungsgebieten öffnen“, erläu- Deutschland entschieden. nische Schwerpunktsetzung ent- „Science Day“ an der JLU lud Diese Bereiche, die stellvertre- Grundlegende Fragen wurden terte der Initiator, Vizepräsident „Diese positive Entscheidung schieden und den Antrag „ECCPS Prof. Dr. Stefan Hormuth am 3. tend für die gesamte Vielfalt von am Nachmittag in populärwissen- Prof. Dr. Jürgen Janek, die Idee zu für die Universität Gießen so- - Excellence Cluster Cardio-Pul- Februar zahlreiche interessierte Wissenschaften an der JLU ste- schaftlichen Vorträgen „Was ist dieser erstmaligen Veranstaltung. wohl bei den Exzellenzclustern monary System“ eingereicht. Die- Gäste ein. Die Wissenschaften hen, stellten sich am Vormittag Umwelt?“, „Wie groß ist Nano?“ Wissenschaft lebt von der Kom- als auch bei den Graduierten- ses Cluster, koordiniert von Prof. sind auch der geistige Motor für im Rahmen von Workshops vor. und „Wo ist Osteuropa?“ gestellt. munikation und dem Austausch. schulen zeigt“, so freut sich Dr. Werner Seeger, stellt die Erfor- die Entwicklung unserer moder- Kurzvorträge führten in aktuelle Eine Poster-Ausstellung informier- Daher endete der Science Day mit Universitäts-Präsident Prof. Dr. schung der Ursachen und die Ent- nen Gesellschaft. Mit dem Science Problemstellungen ein. Ein Wech- te über aktuelle Entwicklungen. einer „After Work Party“. Stefan Hormuth, „dass wir mit wicklung neuer Therapiekonzep- Day wollten die Verantwortlichen sel zwischen den „Welten“ war „Mit dem Science Day wollen wir in unseren Schwerpunkten sowohl te bei Erkrankungen der Lunge die Aufmerksamkeit auf drei der- von den Organisatoren durchaus der Universität Gießen fachüber- Nähere Informationen: www.uni-gie- im lebenswissenschaftlichen als zeit besonders aktive Wissen- gewollt und problemlos möglich. greifend neue und stärkere Brü- ssen.de/scienceday2006/ auch im geistes- und kulturwis- Fortsetzung auf Seite 2 schaftsbereiche lenken: Umwelt- Die Veranstaltungsorte, die Phy- cken bauen und gleichzeitig für die Zuversicht nach der Privatisierung des Klinikums JLU-Präsident Prof. Dr. Stefan Hormuth begrüßt Wiesbadener Entscheidung zugunsten der Rhön-Klinikum AG – Hoffnung auf „schnelle, positive Entwicklung für das Universitätsklinikum und damit für die universitäre Medizin in Gießen“ – Dank beim Neujahrsempfang an alle an den Vorarbeiten beteiligten Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter der JLU-Verwaltung

chb. Eine Entwicklung in Mittel- sierung hat die JLU aktiv und sehr dizinische Konzept werden den gleich daran, dass die Umsetzung Hessen habe damit die Vorreiter- Aufsichtsrat der neuen GmbH hessen mit weitreichenden Kon- sorgfältig mitgestaltet. Immerhin Standort Gießen voranbringen. der Entscheidung jetzt in der ge- rolle bei der Modernisierung der ferner, die bisherigen Vorstands- sequenzen hat die Universitäts- galt es, die Zukunft von Forschung Ich bin zuversichtlich, dass die meinsamen Verantwortung aller Hochschulmedizin in Deutsch- mitglieder des Universitätskli- verwaltung in den vergangenen und Lehre für den Fachbereich Vorkehrungen zur Sicherung von Beteiligter liegt. Das Angebot der land übernommen, die sich für nikums zu Geschäftsführern der Wochen und Monaten besonders Medizin beziehungsweise damit Forschung und Lehre, die auch Rhön-Klinikum AG stelle ein ab- das Universitätsklinikum Gießen GmbH zu bestellen. stark beschäftigt. Bekanntlich hat auch den gesamten Schwerpunkt mithilfe des Wissenschaftsrates gerundetes Konzept von Investi- und Marburg nachhaltig positiv Zum Stichtag am 13. Dezember das Land Hessen zu Jahresbeginn Mensch – Ernährung – Umwelt getroffen wurden, angemessen tionen dar, die eine schnelle, posi- auswirken werde. 2005 waren im Vorfeld insgesamt als erstes Bundesland ein Univer- zu sichern und dafür die rechtli- sind und greifen werden“, beton- tive Entwicklung am Klinikums- Auch bezüglich der weiteren drei Angebote eingegangen. Nach sitätsklinikum in private Träger- chen Voraussetzungen zu prüfen. te Hormuth. standort Gießen erhoffen lassen. Schritte legten die Beteiligten ein deren ausführlicher Bewertung schaft überführt – ein überregi- Die Auswirkungen der Mehrar- Der JLU-Präsident zeigte sich Die Erfahrungen des Betreibers, großes Tempo vor. Nachdem das unterlagen letztlich der Helios- onal viel beachteter und in zahl- beit waren auf Fachbereichsebe- überzeugt, dass die Rhön-Klini- die dieser mit dem Herzzentrum Land am 4. Januar das Angebot und der Asklepios-Konzern. Ei- reichen Medien hinlänglich kom- ne, aber auch in allen Dezernaten kum AG ihre Verpflichtungen zur Leipzig gemacht habe, seien die der Rhön-Klinikum AG offiziell ne „Teilanfechtung“ des eigenen mentierter Prozess. Die Hessische deutlich zu spüren. JLU-Präsident Unterstützung von Forschung Grundlage, dass sich die Zusam- angenommen hatte, beschloss Angebots im Bieterverfahren, die Landesregierung hatte dazu am Prof. Dr. Stefan Hormuth dankte und Lehre kenne. Der neue Betrei- menarbeit in Forschung und der Aufsichtsrat der „Universi- Asklepios nach der Entscheidung 17. November in einer Sonder- auf dem Neujahrsempfang in der ber habe durch sein Konzept und Lehre für die gesamte Breite der tätsklinikum Gießen und Mar- vorlegte, lehnte die Landesregie- sitzung des Kabinetts die Rhön- Aula nochmals allen an dem Pro- in Gesprächen deutlich gemacht, Medizin in Gießen positiv entwi- burg GmbH“ unter Vorsitz von rung im Januar ab. Minister Corts Klinikum AG als strategischen zess Beteiligten für ihren Einsatz. dass ihm diese Verantwortung ckeln wird. Wissenschaftsstaatssekretär Prof. wiederholte in einer Presseerklä- Partner für das künftige „Univer- Hormuth, der dem Aufsichtsrat bewusst ist. Wichtig sei aus Sicht Das Vertragswerk sieht vor, Dr. Joachim-Felix Leonhard be- rung, Maßstab für die Auswer- sitätsklinikum Gießen und Mar- des Klinikums angehört, begrüß- der Universität, dass die bestehen- dass das Unternehmen 95 Prozent reits einen Tag später, dass ab so- tung sei ein „Gesamtkonzept aus burg GmbH“ bestimmt. Einen te einmal mehr die Entschei- den wissenschaftlichen Schwer- der Geschäftsanteile des Landes fort zwei Vorstandsmitglieder des Medizinkonzept und Forschung Tag zuvor hatte der Aufsichtsrat dung der Landesregierung. Sie punkte der JLU, die auch inter- an dem Klinikum zu einem Ge- Unternehmens ständige Vertreter und Lehre, Investitionen, sozialer eine Empfehlung abgegeben. Am lasse auf eine schnelle, positive disziplinär über den Fachbereich samtkaufpreis von 112 Millionen in der Geschäftsleitung sind. Da- Absicherung der Arbeitnehmer- 31. Januar hat der Landtag mit Entwicklung für das Universi- Medizin hinausgehen, gefördert Euro erwirbt. Das Gesamtfinanz- mit werden seither alle wichtigen schaft, Kaufpreis und insbesonde- den Stimmen von CDU und FDP tätsklinikum und damit für die werden und sich im entsprechen- paket an den Standorten Gießen strategischen Entscheidungen re der Frage, wie Spitzenmedizin den Verkauf gebilligt. universitäre Medizin in Gießen den Umfeld der universitären Me- und Marburg beträgt 640 Mil- unter Einbeziehung des neuen sowie Spitzenforschung und -Leh- Diesen bundesweit bislang hoffen. „Die erheblichen Investi- dizin in Gießen weiterentwickeln lionen Euro. Ministerpräsident Partners getroffen. Im Zuge der re in Gießen und Marburg garan- einmaligen Prozess der Privati- tionszusagen ebenso wie das me- werden. Hormuth erinnerte zu- Roland Koch hatte dazu erklärt, Neukonstituierung beschloss der tiert werden können“, gewesen. 2 • Uni aktuell UNI-FORUM • Nr. 1/16. Februar 2006 Jusos bei Stupa-Wahl vorn Linke Koalition bestätigt – AStA mit Wahlbeteiligung zufrieden – Geringeres Echo auf Wahlen zum Senat Foto: Frank-Oliver Docter Frank-Oliver Foto: pm/chb. „Der heutige Tag ist ein wendige Legitimation für die Ver- Senat guter Tag für alle Studierenden tretung studentischer Interessen, der JLU“, kommentierte Thomas sondern garantiert zugleich den Zugleich wurden wiederum die Krauskopf, AStA-Referent für Öf- Erhalt des umfassenden Service- Mitglieder des Senats und der fentlichkeit und Kommunikati- angebots, wie beispielsweise die Fachbereichsräte sowie für das on, das Ergebnis der Wahlen zum kostenlose Rechtsberatung oder Zentrum für Philosophie der JLU Studierendenparlament. Der All- die Wohnungs- und Zimmerver- gewählt. Bei der Senatswahl lag gemeine Studierendenausschuss mittlung“, so Krauskopf weiter. die Wahlbeteiligung mit 21,21 (AStA) zeigt sich Ende Januar zu- Als Wahlsieger gingen diesmal Prozent deutlich niedriger. Die frieden mit der erreichten Wahl- die Jusos hervor, die sechs Sitze meisten der 4.340 gültigen Stim- beteiligung von 27,04 Prozent. errangen und damit gleichauf lie- men (42,76 Prozent) errang das Dieses Ergebnis stellt sogar eine gen mit dem Vorjahressieger Uni- Bündnis Jusos, Brennpunkt Uni, leichte Verbesserung gegenüber Grün. Die bisherige Koalition aus UniGrün, das Georg Zimmer- der Stupa-Wahl vor einem Jahr Jusos, Uni-Grün und DL kann mit mann erneut in den Senat entsen- dar, bei der 26,36 Prozent der JLU- insgesamt 16 Mandaten ihre Ar- det. Studierenden zur Wahlurne ge- beit fortsetzen. Das 45. Studieren- Ebenfalls mit einer Stimme gangen waren. denparlament mit insgesamt 31 (Björn Wortmann) im Senat ver- Die Erleichterung war spürbar, Sitzen setzt sich wie folgt zusam- treten ist die Demokratische Lin- zumal nach den Vorgaben der men: Unigrün 6 (6), Demokrati- ke (18,80 Prozent). Drittes studen- Landesregierung das Unterschrei- sche Linke 4 (5), Jusos 6 (4), RCDS tisches Mitglied ist wiederum Pa- ten einer Wahlbeteiligung von 3 (3), Liberale Hochschulgruppe trick Voyé für die Liste „Studieren 25 Prozent finanzielle Einbußen 2 (3), Studieren für die Zukunft für die Zukunft – Zukunft gestal- zur Folge gehabt hätte. „Diese – (SZ-ZG) 3 (2), Aktive Studierende ten“ (22,97 Prozent). Der RCDS Wahlbeteiligung verschafft dem Gießen 2 (2), Brennpunkt Uni 3 (-), mit 15,46 Prozent der Stimmen künftigen AStA nicht nur die not- Aktive Internationale Liste 2 (-). bleibt im Senat außen vor. Informieren, Wählen, Auszählen - auch das wichtige Aktivitäten im studentischen Alltag. Kultur der Antike Schwerpunkt Osteuropa Vorstellung des neuen BA-Studiengangs bei den Hochschul- informationstagen (HIT) Stärkung des geplanten Zentrums an der JLU durch zwei zusätzliche Professuren: Lau. Vier Disziplinen – ein Studi- dierende ein Kernfach aus den vier Geschichte Mittelosteuropa und Slavistik mit kulturwissenschaftlichem Schwerpunkt engang: die „Kultur der Antike“. Disziplinen aus, in dem im dritten Interessenten konnten sich im bis sechsten Semester dann der Rahmen der Hochschulinforma- Großteil der Unterrichtsmodule Von Charlotte Brückner-Ihl die Ergänzung durch eine Pro- vistik eine C4-Professur für Slavi- gegründet. 1998 rückten mit der tionstage (HIT) über dieses neue belegt und auch die Examens-Ar- fessur Südosteuropaforschung sche Literaturwissenschaft, eine Gründung des „Zentrums für in- Angebot an der JLU informieren. beit geschrieben wird. Dabei han- Die Einrichtung eines Osteuropa- Rechnung. Zugleich ist damit die C3-Professur für Sprachwissen- ternationale Entwicklungs- und Der BA-Studiengang mit dem delt es sich vor allem um thema- Zentrums an der JLU wird die in- Turkologie am Standort Gießen schaft, eine C4-Professur für Sla- Umweltforschung“ (ZEU) osteu- Abschluss „Baccalaureus Artium“ tisch organisierte Kernfachmodule. terdisziplinären Forschungs- und gesichert. Denn inhaltlich basiert vistik (zunächst noch Marburg), ropäische Schwerpunkte stärker bietet eine breite altertumswis- Daneben sind aber auch in dieser Lehrmöglichkeiten künftig wei- das Gießener Osteuropa-Zentrum eine W2-Professur Sprache und ins Blickfeld. Eine enge Koopera- senschaftliche Ausbildung in La- Phase interdisziplinäre Module so- ter verbessern. Eine Bündelung auf einer regionalen und histo- Kultur Osteuropas, in Osteuropä- tion des ZEU mit dem künftigen tein, Griechisch, Klassischer Ar- wie ein Praktikum vorgesehen. der vorhandenen Kapazitäten rischen Konzeption, die neben ischer Geschichte eine C4-Profes- Osteuropa-Zentrum der JLU wird chäologie und Alter Geschichte Je nach dem, welches Kernfach und darüber hinaus eine Erwei- Ostmittel-, Südost- und Osteuro- sur Osteuropäische Geschichte, vorbereitet. Während das ZEU und vermittelt den Umgang mit gewählt wird, ergeben sich un- terung des Angebots durch zwei pa auch die engen Verbindungen eine W3-Professur Ostmitteleur- fachliche Schwerpunkte bei den antiken Texten und Monumen- terschiedliche Sprachvorrauset- zusätzliche Professuren wird die der Turkvölker und der Türkei zu opa, eine W1, oder W2-Professur Agar-, Umwelt-, Wirtschafts- und ten in ihrem kulturellen Kontext. zungen für die Studierenden, die Attraktivität der kleinen Osteu- Osteuropa berücksichtigt. Südosteuropa, eine W3-Professur Naturwissenschaften setzt, wird Er löst die bisherigen Magister- jedoch auch im Laufe des ersten ropabezogenen Fächer steigern. Synergieeffekte erhoffen sich Geschichte Ostmitteleuropa (Di- das Osteuropa-Zentrum das Spek- Studiengänge in den vier genann- Studienjahres erworben werden JLU-Präsident Prof. Dr. Stefan Hor- alle Beteiligten zudem durch eine rektor des Herder-Instituts) sowie trum um die Geistes- und Gesell- ten Fächern ab und startet an der können. Je mehr Kenntnisse eine muth freut sich über diese deut- enge Zusammenarbeit mit dem in Turkologie eine C3-Professur. schaftswissenschaften ergänzen. JLU offiziell zum Wintersemester Studentin oder ein Student in den liche Verbesserung des Angebots Herder-Institut in Marburg, das Die erklärte Absicht der Lan- Die Osteuropa-Kernfächer 2006/07. Studienbeginn ist jeweils alten Sprachen Griechisch und an der Schnittstelle von Geistes-, sich ebenfalls durch Südosteuro- desregierung ist es, kleinere Slavistik und Osteuropäische nur im Wintersemester. Latein mitbringt, desto mehr Frei- Kultur- und auch Lebenswissen- pa-Forschung einen Namen weit geisteswissenschaftliche Fächer Geschichte gehören zum festen Der sechssemestrige Studien- heiten bestehen bei der Auswahl schaften. über die Region hinaus erworben künftig nur noch an einem Stand- Lehr- und Forschungsprofil der gang wird vom neu gegründeten von Sprachmodulen. So können Das Zentrum soll im Sommer- hat. Die Planungen sehen vor, dass ort vorzuhalten. Frankfurt erhält Gießener Hochschule: Die Slavis- Institut für Altertumswissenschaf- auch moderne Fremdsprachen semester offiziell eröffnet werden. der neue Direktor des Marburger im Rahmen dieses Konzentra- tik geht an der JLU sogar bis auf ten (Geschäftsführender Direktor: ins Studium integriert werden. Nachdem die Strukturkonzepte be- Instituts zugleich Hochschulleh- tionsprozesses ein Zentrum für den Anfang des 20. Jahrhunderts Prof. Dr. Peter von Möllendorff) Die Module werden jeweils reits seit längerem vorliegen, wer- rer an der JLU wird. Diese erste ge- Ostasienstudien, Marburg ein zurück. 1961 wurde das Slavisti- und der Professur für Alte Ge- durch eine Prüfung abgeschlos- den derzeit die Details der wissen- meinsame Berufung wird somit Zentrum für Orientforschung. Ei- sche Seminar, später Institut für schichte angeboten und bietet ei- sen. Die Abschlussnote setzt schaftlichen Konzepte ausgearbei- zugleich den Grundstein für eine ne geplante Zusammenarbeit des Slavistik, gegründet. Osteuro- nen interdisziplinären Zugang zur sich dann aus diesen Noten und tet. Als besondere Anerkennung enge Kooperation legen, die auch Gießener Osteuropa-Zentrums päische Geschichte ist seit 1956 Antike, die in ihren unterschiedli- der Note für die Examensarbeit der bisherigen Kompetenz und in einem Kooperationsvertrag ih- mit dem Marburger Zentrum für durch eine Professur vertreten. chen Dimensionen, wie Geschich- zusammen. An das BA-Studium langjährigen Tradition der JLU im ren Ausdruck finden soll. Orientforschung gehört ebenfalls Lebendig und vielschichtig sind te, Literatur und Kunst, gleichbe- kann gegebenenfalls ein vier- Bereich der Osteuropaforschung Zwei zusätzliche Professuren zu diesem landesweiten Gesamt- zahlreiche Partnerschaften und rechtigt präsentiert wird. Um so- semestriges MA-Studium ange- durch die Landesregierung wer- können an der JLU ausgeschrie- konzept. Details dieser Gesamt- Kooperationen mit Ländern im wohl ein hinreichendes Fachstudi- schlossen werden. tete Hormuth Ende vergangenen ben werden: eine Professoren- planungen stellte Wissenschafts- europäischen Osten: Polen (Uni- um als auch eine angemessene In- Jahres die erfreuliche Zusage aus stelle für „Geschichte Ostmittel- minister Udo Corts im Winterse- versität Lodz), Russland (Staats- terdisziplinarität zu gewährleisten, Nähere Informationen: Wiesbaden, dass mehr Ressourcen europa“ (die Ausschreibung ist mester in Wiesbaden vor. universität Kazan, Tartastan), ist der Studiengang in zwei Phasen Prof. Dr. Peter von Möllendorff als ursprünglich vorgesehen zum bereits erfolgt) und eine weitere Osteuropaforschung hat an Ungarn (Svent Istvan Universität unterteilt: In den ersten beiden Se- Telefon: 99/31030/1 Aufbau des Zentrums nach Gießen für Slavistik mit dem Schwer- der JLU seit einem halben Jahr- Gödöllö, Budapest), Rumänien mestern werden so genannte Basis- Peter.v.Moellendorff@ fließen werden. punkt Kulturwissenschaften. Da- hundert eine feste Tradition in (Agraruniversität Iasi), Türkei module für alle Studierenden an- klassphil.uni-giessen.de Die Besonderheit des Gießener mit wird der Stellenplan für das den Kultur- und in den Lebens- (Ege Universität Izmir) und Ge- geboten, in denen die Grundlagen www.uni-giessen.de/archaeologie/ Konzepts beinhaltet eine fach- Osteuropa-Zentrum ergänzt, der wissenschaften. 1955 wurde das orgien (Universität Tiflis). Die der beteiligten Fächer vermittelt public/ba/ba-Dateien/frame.htm liche Erweiterung auf Regionen insgesamt folgende Professuren „Institut für kontinentale Ag- Verbindungen beziehen alle Fach- werden. Danach wählt jede/r Stu- in Südosteuropa. Dem trägt auch vorsieht: in den Kernfächern Sla- rar- und Wirtschaftsforschung“ bereiche der Universität ein.

Gremien Fortsetzung von Seite 1 nen Euro pro Jahr und entspricht Hinsicht modellbildend“ beur- somit den Fördergeldern für meh- teilt. „Die Einschätzung, dass sich Senat – Sitzung am 7. Januar ohne eigene Geschäftsordnungs- sprechende Anregungen des Se- und des Herzens in den Vorder- rere Sonderforschungsbereiche. das GGK eine nationale und in- grundlagen für die JLU beantragte nats waren in die Überarbeitung grund. Auch das Max-Planck-Ins- Bei den Graduiertenschulen ternationale Vorreiterrolle erar- AHS-Satzung: Der Senat beschloss bei die Liste „Vereinigte Professoren“ des Konzeptpapiers eingeflossen. titut für Herz- und Lungenfor- war die Skizze des „Gießener Gra- beitet hat, wird durch die positive drei Gegenstimmen die neue Sat- die Einführung einer speziell für Dennoch wurden von dem Senat schung in Bad Nauheim und die duiertenzentrums Kulturwissen- Entscheidung der Gemeinsamen zung des Allgemeinen Hochschul- den Senat entworfenen Geschäfts- auch kritische Stimmen laut, die Universität Frankfurt arbeiten in schaften“ (GGK), das nun zu ei- Kommission der DFG und des sports (AHS). Erstmals wird hier ordnung. Diese solle die bisher im in erster Linie die mangelnde fi- dieser Initiative mit. nem „Graduate Centre for the Wissenschaftsrates nachdrück- ein so genanntes „Semesterentgelt“ Zweifelsfall anzuwendende Ge- nanzielle beziehungsweise perso- Der Erfolg, unter mehr als 150 Study of Culture“ (GCSC) mit in- lich bestätigt“, so der Initiator für die Nutzung der Angebote des schäftsordnung des Hessischen nelle Ausstattung für die im Kon- bundesweit eingereichten Exzel- ternationalem Profil ausgebaut und Geschäftsführende Direktor AHS eingeführt, das neben den bis- Landtags (GOLt) ablösen und eine zept genannten Zusatzaufgaben lenzcluster-Anträgen ausgewählt werden soll, einer von 39 erfolg- des GGK, Prof. Dr. Ansgar Nün- herigen Gebühren für aufwändige dem Gremium angemessenere in den Fachbereichen kritisierten. worden zu sein, ist umso beein- reichen Anträgen, die aus insge- ning. Die Fördersumme für die Kursangebote zu zahlen ist. Für die Regelung der Geschäftsordnungs- Dennoch, so der Tenor, sei eine druckender, als lediglich neun samt 135 ausgesucht wurden. Graduiertenschulen beträgt eine Studierenden der JLU wird dieses fragen garantieren. Der Senat klare Definition von Zielen der JLU medizinische Schwerpunktthe- Ein weiterer Antrag für ein ge- Million Euro pro Jahr. „Semesterentgelt“ voraussichtlich setzte für die Detailabstimmung im Internationalisierungsprozess men das Auswahlverfahren über- plantes Graduiertenzentrum im Die Vollanträge müssen nun bis 6 Euro pro Semester betragen. An- eine kleine Arbeitsgruppe ein, die wichtig. Diese seien die Basis für standen haben – bei immerhin 34 Bereich der Lebenswissenschaf- 20. April abgegeben werden. Die gehörige anderer mittelhessischer voraussichtlich in der nächsten Verhandlungen zwischen Präsi- Medizin-Fakultäten in Deutsch- ten konnte sich nicht durchset- endgültige Entscheidung fällt Hochschulen müssen 12 und ex- Sitzung des Senats ein beschluss- dium und Fachbereichen bei den land. An der ECCPS Cluster-Initi- zen. Das GGK, das in seiner Art dann im Herbst. terne Nutzer des AHS-Angebots fähiges Konzept vorlegen wollte. Zielvereinbarungen und bildeten ative sind die Gießener Professo- das erste Graduiertenzentrum in 15 Euro bezahlen. Von Seiten der somit die Grundlage für konkre- ren Thomas Braun, Trinad Cha- Deutschland war, bietet bereits Nähere Informationen: Studierenden wurde diese neue Ge- Internationalisierungskonzept: Der Se- te Maßnahmen und Projekte im kraborty, Friedrich Grimminger, seit 2001 eine strukturierte Aus- http://www.uglc.de/ bührenregelung im Senat kritisiert nat setzte eine Diskussion fort, Zuge der Internationalisierung. Alfred Pingoud, Hans Michael bildung für alle Doktorandinnen http://www.uniklinikum-giessen. (Gegenstimmen). die bereits mit der ersten Vorlage In diesem Sinne sprach sich der Piper und Klaus Preissner füh- und Doktoranden in den Geistes-, de/med2/ des Internationalisierungskon- Senat abschließend einmütig po- rend beteiligt. Die Fördersumme Sozial- und Kulturwissenschaften http://www.uni-giessen.de/gradu- Geschäftsordnung des Senats: Nach zepts der JLU im Dezember letz- sitiv für das vorliegende Interna- für Exzellenzcluster beträgt im an und wurde bei der Evaluation iertenzentrum/home/index.php Jahrzehnten der Gremienarbeit ten Jahres begonnen hatte. Ent- tionalisierungskonzept aus. definitiven Erfolgsfall 6,5 Millio- im Sommer 2005 als „in jeder UNI-FORUM • Nr. 1/16. Februar 2006 Uni aktuell • 3

Aus der Präsidialverwaltung

Dezernat A – Studien- und Forschungs- regelmäßig Lehraufträge durch zu der Universität errechnete Studien- 11 – Medizin, die nun ausschließlich (Angestellte) und Dominik Zutz (Arbei- Christina Rendel unterstützt. Die angelegenheiten, Wissenstransfer, Internationale Beziehungen Themen der französischen Literatur. guthaben bearbeiten sowie Sudie- der Universität zugerechnet und ter). Die Personalangelegenheiten der Bauingenieurin (FH) leitet nun das Am 1. April 2004 konnte er sein rende in diesem Bereich beraten. durch Personal der Universität ver- Beamtinnen und Beamten werden in Sachgebiet Bauunterhaltung und hat 25-jähriges Dienstjubiläum begehen. waltet werden. Die Verwaltung dieses der Abteilung C2, Leitung Hans Drom- damit die Nachfolge von AR Rolf Bal- Dr. Axel Blaeschke ist zum 1. Feb- Mit Dr. Blaeschke scheidet ein kom- Dezernat C – Personalangelegenheiten wissenschaftlichen oder administra- mershausen, bearbeitet. ser angetreten. Dieser hat bereits ruar in den Ruhestand getreten. Dr. petenter und engagierter Kenner der tiv-technischen Personals geschieht Im Laufe des Jahres wird es Auf- seit Oktober 2005 die Leitung der Blaeschke war nach dem Studium Universität Gießen aus dem aktiven Im Zuge des Prozesses zur Um- – übergangsweise noch in Räumen gabe der gesamten Verwaltung sein, Abteilung Liegenschaften inne. der Romanistik und Germanistik in Dienst aus, der den Fachbereichen wandlung des Universitätsklinikums und im DV-System der Klinikumsver- die Integration dieses Personals in In den Semesterferien muss mit Frankfurt, Heidelberg, Madrid, Nan- der Universität und der Verwaltung in in eine GmbH mit anschließender waltung – durch Dagmar Altenhei- die Verwaltungssysteme und -ab- erheblichen Behinderungen im Be- tes und sowie einem mehr- sehr guter Erinnerung bleiben wird. Privatisierung (siehe auch Bericht mer, Thomas Becker, Anne Drescher, läufe – zum Beispiel auch in das reich des Parkplatzes und der Fahr- jährigen Aufenthalt als DAAD-Lektor auf Seite 1) war es notwendig, das Martina Weber und Pia Wack, sofern SAP-System – der Universität zu und Gehwege hinter dem Uni-Haupt- in Paris seit dem 1. April 1979 an Dezernat B – Recht, Zentrale Aufgaben, Sicher- Personal, das ausschließlich für es sich dabei um Angestellte oder erreichen, ein schwieriger und sehr gebäude gerechnet werden. Das der JLU tätig. Zunächst war er als heit und Angelegenheiten der Studierenden Zwecke von Forschung und Lehre Arbeiterinnen und Arbeiter handelt. aufwändiger Prozess (auch) für das ehemalige Finanzamtsgebäude, das Pressereferent der Universität be- eingesetzt wird, zum 1. Januar 2006 Das hier genannte Team ist in die Personaldezernat. Institutsgebäude Stephanstraße schäftigt, seit dem 1. Juli 1987 als Seit 15. Januar ist die Juristin Ines der Universität zuzuordnen und Be- Abteilung C3, Leitung Jörg Wagner, und die Gebäude Ludwigstraße 21 Lehr- und Studienreferent. Seit dem Waidmann in der Abteilung Studien- schäftigungsverhältnisse vom Klini- integriert. Das Verwaltungs- und Dezernat E – Liegenschaften, Bau und Technik und 23 sollen von den Stadtwerken Wintersemester 1993/94 führte Dr. guthabengesetz des Dezernates B kum an die Universität überzuleiten. Servicepersonal des Bereichs Me- Gießen (SWG) an die Fernwärme an- Blaeschke zudem am Institut für Ro- tätig. Sie wird dort Widersprüche Insgesamt handelt es sich um dizin wird ebenfalls in der Abteilung Die Abteilung Bau und Technik im geschlossen werden. Dazu sind um- manische Philologie der Universität von Studierenden gegen das von etwa 900 Personen des Fachbereichs C3 betreut, hier von Tina Schomber Dezernat E wird seit 1. Februar von fangreiche Erdarbeiten erforderlich.

Lob des Bundespräsidenten Staatsoberhaupt hebt Gießener Modellprojekt „Studieren mit Kind“ Viel Lob von den Gutachtern in Grundsatzrede zu Familie, Kindern und Familienpolitik hervor

pm. Die Grundsatzrede dungsangebote in der Drei Sonderforschungsbereiche gehen in die vierte Förderphase: SFB 299, SFB 434 und zu Familie, Kindern Elternzeit. Aus dem SFB 535 – Fast 15 Millionen Euro von der DFG und Familienpolitik Nacheinander von von Bundespräsident Berufsausbildung Lau. Für drei Sonderforschungs- der kommenden Förderperiode ten und voraussichtlich abschlie- stets hochaktuellen Thematik, Horst Köhler beim und Familiengrün- bereiche an der JLU hat zu Jahres- wird die interdisziplinäre Koo- ßenden Förderperiode darauf die auch weiterhin großen For- Jahresempfang der dung muss ein Ne- beginn die vierte Förderphase be- peration innerhalb des SFB 299 hinaus, ein zusammenfassendes, schungsbedarf enthält“. Gesell- Evangelischen Akade- beneinander werden gonnen: „Landnutzungskonzepte noch ausgeweitet. Dort sind jetzt auch selbstkritisches Fazit der ge- schaftlich relevant ist der Ansatz mie Tutzing am 18. Januar können.“ für periphere Regionen“ (SFB 299, 14 Institute aus den Fachberei- leisteten Arbeit vorzulegen. Der auch durch die Analyse klinisch erlangte in der Öffentlichkeit Das Modellprojekt „Stu- Sprecher: Prof. Dr. Hans-Georg chen 03, 08 und 09 eingebunden. SFB 434 wird in den nächsten drei relevanter Erreger, die unter an- hohe Aufmerksamkeit vor dem dieren und Forschen mit Kind“ Frede), „Erinnerungskulturen“ Erstmalig sind auch Institute der Jahren mit über 4,7 Millionen Eu- deren zu Masern, Malaria, hämor- Hintergrund, dass die Bundesre- wird als Längsschnittstudie über (SFB 434, Sprecher: Prof. Dr. Jür- Universitäten Göttingen und Tü- ro von der DFG gefördert. rhagischem Fieber, Hepatitis und gierung derzeit konkrete Maßnah- vier Jahre im Auftrag der „hes- gen Reulecke) und „Invasionsme- bingen beteiligt. Er untersucht die Inhalte und der Schlafkrankheit führen kön- men für Familien diskutiert. senstiftung – familie hat zukunft“ chanismen und Replikationsstra- Worum geht es? Die Landwirt- Formen kultureller Erinnerungen nen. Die erfolgreiche Begutach- Zur Frage des Zeitpunktes und von Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe, tegien von Krankheitserregern“ schaft nutzt den größten Teil der in ihrer Pluralität, Konstruktivität tung ermöglicht es 22 Doktoran- der Rahmenbedingungen für die Professur für Familienwissen- (SFB 535, Sprecher: Prof. Dr. Wolf- Fläche in Deutschland. Die Land- und Dynamik. Sein Anliegen ist den und acht Postdoktoranden, Familiengründung wies Köhler schaft der JLU, durchgeführt. Im ram Gerlich). wirte erzeugen dabei nicht nur es, Formen und Funktionen des ihre wissenschaftliche Laufbahn lobend auf das Gießener Modell- vergangenen November wurden Die Deutsche Forschungsge- Nahrungsmittel, sondern sie sor- Erinnerns von der Antike bis ins zu verfolgen. Daneben wurden projekt „Studieren und Forschen der Öffentlichkeit die ersten Er- meinschaft (DFG) hatte die For- gen mit ihrer Tätigkeit auch für 21. Jahrhundert zu analysieren zehn weitere Arbeitsplätze für mit Kind“ hin: „Wir könnten viel gebnisse der Studie präsentiert. schungsarbeit der drei Sonderfor- den Erhalt einer vielfältigen Kul- und so das Bewusstsein für die drei Jahre geschaffen. Insgesamt mehr tun, damit junge Menschen Der Beirat der „hessenstiftung schungsbereiche zu Beginn des turlandschaft. Gemeinsam gehen Historizität erinnerungskulturel- wird der SFB bis Ende 2008 mit den Mut finden, früher eine Fa- – familie hat zukunft“ will im Wintersemesters positiv begut- die Forscher unter anderem der ler Konstellationen zu schärfen. insgesamt 5,92 Millionen Euro milie zu gründen: Ausbildungen Frühjahr entscheiden, mit wel- achtet und wird sie in den nächs- Frage nach, wie die verschiede- Der SFB 434 vereinigt insgesamt gefördert straffen oder auf mehrere Phasen cher von der Stiftung geförderten ten drei Jahren mit insgesamt nen Funktionen einer Landschaft 20 Hochschullehrerinnen und Infektionserreger stellen eine verteilen, Bildungsgänge flexibler Maßnahme Überlegungen und knapp 15 Millionen Euro fördern. miteinander in Beziehung stehen Lehrer sowie etwa 50 Mitarbeiter immer wiederkehrende Bedro- machen, nicht zuletzt auch ei- Angebote der Universität, der Der vierte Sonderforschungsbe- und welche Landnutzungen sich und Mitarbeiterinnen aus zahlrei- hung der Gesundheit von Mensch ne Familiengründung mitten in Fachhochschule, des Studenten- reich an der JLU „Kardiopulmona- für eine Landschaft am besten chen kulturwissenschaftlichen und Tier dar. Nicht selten ist der der Ausbildung oder im Studium werkes und der Stadt ergänzt und les Gefäßsystem“ (SFB 547, Spre- eignen. Disziplinen: Geschichtswissen- Ausgangspunkt für menschliche möglich und selbstverständlich angeregt werden können. cher: Prof. Dr. Werner Seeger), der Durch Klimawandel, Globali- schaften, Literaturwissenschaf- Erkrankungen eine Tierseuche, machen. Gute Beispiele gibt es ja zurzeit im neunten Jahr läuft, sierung der Weltwirtschaft, Li- ten, klassische Philologie, Kunst- wie es aktuell bei der Vogelgrip- schon – etwa das Modellprojekt Nähere Informationen: wird in diesem Frühjahr begut- beralisierung des Agrarhandels, geschichte, Orientalistik, Philoso- pe in großem Umfang befürchtet ,Studieren mit Kind’ der Uni- www.hessenstiftung.de achtet. Neuausrichtung der EU-Agrarpo- phie, Politikwissenschaft und wird. Der Gießener SFB 535 be- versität Gießen oder Weiterbil- litik und nicht zuletzt durch ein Soziologie. In der laufenden fasst sich mit Viren, Bakterien und Der SFB 299 „Landnutzungskon- kritischeres Verbraucherverhal- Projektphase sind fünf weite- parasitären Erregern bei Mensch zepte für periphere Regionen“ wird ten verändert sich Landwirtschaft re Projekte aus dem Bereich der und Tier. Die JLU ist als Ort für Straße der Experimente durch die DFG für weitere drei ständig. Der SFB 299 betrachtet es Turkologie, Medizingeschichte, solch einen Forschungsverbund Jahre mit über 4,13 Millionen Eu- daher als eine zentrale Aufgabe, Kunstgeschichte, Latinistik und prädestiniert, da es hier nicht nur pm. Mathematikum, Stadt Gie- bis zum Verein) sind aufgeru- ro gefördert. Die Beschäftigung der Öffentlichkeit und den Poli- der Mittelalterlichen Geschichte einen Fachbereich Medizin, son- ßen, Tourist-Information, Uni- fen, sich ein Experiment aus- von über 30 Mitarbeiterinnen und tikern die Veränderungen aufzu- hinzugekommen. dern auch einen für Veterinärme- versität und weitere Akteure zudenken und es für die Straße Mitarbeitern ist somit gesichert. zeigen, mit denen wir in Zukunft www.uni-giessen.de/ dizin gibt. Da die Infektionsbiolo- organisieren vom 19. bis 21. der Experimente anzumelden. „Der SFB 299 ist einer der am zu rechnen haben. Die umfassen- erinnerungskulturen gie ein Forschungsschwerpunkt Mai 2006 wieder die „Wissen- Eine Jury wird die Experimente längsten geförderten Sonderfor- de Analyse und Bewertung bilden an der JLU ist, wurden auch im schaftstage Gießen“. Dazu soll auswählen, die am 21. Mai auf schungsbereiche in den Umwelt- die Grundlage für jede nachhalti- SFB 535 „Invasionsmechanismen Bereich der Biologie sowie im am Sonntag, 21. Mai 2006, die der Straße der Experimente ge- wissenschaften, was seine heraus- ge Planung und wissensbasierte und Replikationsstrategien von Fachbereich 09 in den letzten Liebigstraße in eine „Straße zeigt werden. Einsendeschluss ragende Stellung in Deutschland Entscheidungen in der Agrar- und Krankheitserregern“: „Die Univer- Jahren Wissenschaftlerinnen und der Experimente“ verwandelt ist der 31. März 2006. unterstreicht“, betont Prof. Dr. Umweltpolitik. sität Gießen zählt im Bereich der Wissenschaftler berufen, die sich werden. Die Experimente, die Hans-Georg Frede vom Institut www.uni-giessen.de/sfb299 Virologie zu den führenden Hoch- mit dem Thema Krankheitserre- dort gezeigt werden, sollten Nähere Informationen/ für Ressourcenmanagement in schulen in Deutschland …“, hieß ger befassen. Insgesamt arbeiten möglichst aus den unterschied- Anmeldung: seiner Funktion als Sprecher des Der SFB 434 „Erinnerungskulturen“ es bei der letzten Begutachtung 15 Gießener Arbeitsgruppen im lichsten Disziplinen und von Mathematikum, Marcus Wagner SFB 299. Ein wichtiger Grund für ist, so der Befund der Gutachter, des SFB 535. Die DFG-Gutachter SFB 535 zusammen, dazu kom- unterschiedlichen Einrichtun- Liebigstraße 8 die DFG diesen SFB weiter zu för- ein exzellenter und aktiver For- bestätigten dem SFB, er beschäfti- men noch vier Arbeitsgruppen gen, Gruppen und Personen Telefon: 0641/97 26 94 17 dern, sei nicht zuletzt die sehr gu- schungsverbund, der weit über ge sich „mit spannenden Grund- aus dem angesehenen Institut für stammen. Alle Stellen (vom E-Mail: marcus.wagner te Zusammenarbeit der Forscher- die nationalen Grenzen hinaus lagenfragen zu Invasionsmecha- Virologie der Nachbaruniversität Uni-Institut über Schulklassen @mathematikum.de gruppen sowie die internationale sichtbar ist. Insgesamt läuft das nismen von Krankheitserregern in Marburg. Beachtung, die der SFB genießt. In Bestreben des SFB 434 in der vier- und gefährlichen Viren, einer www.uni-giessen.de/sfb535 Sicherheit hat oberste Priorität Neues Chemikalienlager des Instituts für Organische Chemie mit Sicherheitsschränken ausgestattet – Über 2.000 unterschiedliche Stoffe im Bestand

jn. Das Chemikalienlager des Insti- beziffert den Chemikalienbestand 2002 begannen die ersten kon- Bau und Technik (Federführung: bei jedem der über 50 Schränke öffnet werden. Ein Paradebeispiel, tuts für Organische Chemie wurde derzeit mit über 2.000 unterschied- kreten Planungen für das neue Rolf Balser) im Dezernat E – Lie- die Abluftleistung gleich hoch ist, das Vorbildcharakter für andere mit Sicherheits- und Säuren- be- lichen Stoffen: Säuren und Laugen, Chemikalienlager. Alternativ genschaften, Bau und Technik. selbst wenn die Schranktüren ge- Chemikalienlager hat. ziehungsweise Laugenschränken organische Reagenzien und Löse- zu der Anschaffung von Sicher- Nach Auswertung der Angebote komplett neu ausgestattet und mittel, von denen viele brennbar heitsschränken wurde über die fiel die Auswahl auf Sicherheits- damit auf dem neusten techni- sind. Da die verschiedenen Stoffe Einrichtung eines fest gemau- schränke der Firma asecos. Über

schen Stand gebracht. Die sichere in ganz unterschiedlichen Men- erten Raumes oder die Anschaf- 50 neue Schränke hielten Einzug privat Foto: Lagerung von Gefahrstoffen hat gen benötigt und eingekauft wer- fung von Sicherheitszellen nach- in das Institut für Organische dabei selbstverständlich oberste den, müssen Gebindegrößen von 5 gedacht. Es wurde aber schnell Chemie. Die Umbaumaßnahmen Priorität. ml bis hin zu 200-L-Fässern sicher klar, dass die Aufstellung von Si- einschließlich Ausstattung koste- Im Institut werden Studieren- untergebracht werden. cherheitsschränken die höchste ten rund 250.000 Euro. de unterschiedlichster Fachrich- Eine Erneuerung des Gefahr- Flexibilität bietet. Jeder Schrank Derzeit betreut und koordiniert tungen ausgebildet und Praktika stofflagers, so Dr. Neudert, wurde ist als Einheit zu betrachten, die Volker Erb das Chemikalienla- absolviert. In den Laboren der Ar- nötig, da das alte Lager un-über- die gelagerten Substanzen im ger. Er ist sehr zufrieden mit den beitskreise wird intensiv geforscht. sehbar in die Jahre gekommen war. Brandfall vor Feuer schützt. Wei- neuen Arbeitsbedingungen. Die Aufgrund dieser mannigfaltigen An erster Stelle stand und steht das terer Pluspunkt: Chemikalien ei- nahezu geruchsfreie Atmosphäre Aufgaben ist die Menge an Che- Thema Sicherheit. Dabei hat der ner Lagerklasse können getrennt ist vor allem dadurch gewährleis- mikalien, die sicher gelagert wer- Schutz der Mitarbeiter und Stu- voneinander gelagert werden, die tet, dass jeder einzelne Schrank den müssen, enorm groß. Dr. Jörg dierenden höchste Priorität. Die Sicherheit erhöht sich. an ein Abluftsystem angeschlos- Neudert, federführend bei der Er- Geruchsbelästigung war aufgrund Es kam zur offiziellen Aus- sen wurde. Das ausgeklügelte Herr über 2.000 unterschiedliche Stoffe: Volker Erb betreut und koordi- neuerung des Chemikalienlagers, der bisherigen Lagerung extrem. schreibung durch die Abteilung System wurde so berechnet, dass niert das Chemikalienlager. 4 • Thema Doktorgradentziehungen während der NS-Herrschaft –

Zunächst keine Aufarbeitung Vorletzte Stufe der Rehabilitierung Vorgeschichte der Rehabilitierung: Universität hatte Beschluss des Senats Entscheidung des Erweiterten Präsidiums im Jahr 2005 – Späte Wieder- von 1967 nicht der Öffentlichkeit bekannt gemacht gutmachung eines erlittenen Unrechts

Von Dr. Michael Breitbach oder religiöser Gründe einstim- Freilich, die Justus-Liebig-Univer- Von Prof. Dr. Jürgen Janek ten, die zum Teil sehr komplizier- ßer Einigkeit geprägt und führte mig als nichtig, das heißt als von sität Gießen hat diesen Beschluss ten und nicht immer eindeutigen daher zügig zur Vorlage des Reha- Nachdem die Ludwigs-Universi- Anfang an unwirksam bezeichnet seinerzeit der Öffentlichkeit nicht Es mussten seit 1979 noch 25 Jah- Fälle von Doktorgradentziehung bilitierungstextes. Dieser wurde tät 1946 mit reduziertem Fächer- (Senatsprotokoll vom 8. Februar bekannt gemacht und auch keine re vergehen, bevor das Erweiterte zu orten und zu bewerten. Auf in einer Sitzung am 1. November spektrum in die Justus-Liebig- 1967). Den Beschlussvorschlag Anstrengungen unternommen, Präsidium der JLU im Winterse- dieser Grundlage diskutierte die vergangenen Jahres zuerst vom Hochschule für Boden- die Betroffenen, soweit mester 2004/2005 auf Anregung Kommission intensiv über die ge- Präsidium und am 16. November kultur und Veterinärme- möglich, darüber zu in- des Kanzlers der Universität, Dr. eignete Form der Rehabilitierung vom Erweiterten Präsidium ein- dizin übergegangen war, formieren. Michael Breitbach, den endgülti- und erarbeitete den Entwurf eines stimmig verabschiedet und zur kam es zunächst nicht zu Nur in einem Fall gen Anlauf zu einer vollständigen zur Veröffentlichung bestimmten Veröffentlichung bestimmt. einer umfassenden Auf- kam es Jahre später zu und öffentlichen Rehabilitierung Textes. Mit den vorliegenden Beiträgen arbeitung des Kapitels einer persönlichen Kon- begann. Dieser Text sollte sowohl voll- im UNI-FORUM sowie einer Pres- Doktorgradentziehungs- taktaufnahme. Als Prof. Das Erweiterte Präsidium, das ständig und präzise die Fälle von sekonferenz am 13. Februar kurz verfahren in der NS-Zeit. Dr. Walter Fabian 1979 sich gemäß des aktuellen Hoch- Doktorgradentziehung doku- vor dem Erscheinen dieser Ausga- Im August 1946 er- zu einer Veranstaltung schulgesetzes aus den Mitgliedern mentieren, gleichzeitig aber auch be legt die Universität im Prozess kannte das Großhessi- nach Gießen eingeladen des Präsidiums und den Dekanin- die Einordnung der Vorgänge an der Aufarbeitung eines besonders sche Staatsministerium, wurde, machte er auf nen und Dekanen zusammen- der Gießener Universität in einen schmerzlichen Teils ihrer Ge- der Minister für Kultus die Aberkennung sei- setzt, kann als Nachfolgegremi- gesamthistorischen Kontext er- schichte wichtige Wegmarken und Unterricht, den Dok- nes Doktorgrads seitens um des „Dekaniums“ betrachtet reichen. Aus diesem Grunde ver- zur öffentlichen Rehabilitierung torgrad auf Antrag eines der Universität Gießen werden, das unter anderem wäh- eint der nun veröffentlichte Text der Opfer zurück. Betroffenen wieder zu während des Dritten rend des Dritten Reiches an der (siehe weitere Berichterstattung Besonders wichtig ist jedoch (PrA Nr. 2672, Blatt 37). Reichs aufmerksam. damaligen Ludoviciana formal auf dieser Seite) drei Passagen: auch der dauerhafte Verweis auf Rektor Karl Bechert Fabian hatte am 22. über die Entziehung von Doktor- Im ersten Teil wird die politische die unrechtmäßigen Doktorgrad- hatte dem Ministerium Dezember 1925 den titeln zu entscheiden hatte. Entwicklung hin zur nationalso- entziehungen im Gustav-Krüger- zuvor in einer Stellung- Doktorgrad der Gieße- In einer Sitzung am 26. Janu- zialistischen Willkürherrschaft Saal, dem heutigen Sitzungssaal nahme dazu mitgeteilt, ner Philosophischen ar 2005 setzte dieses Gremium und deren Eindringen in alle Be- des Erweiterten Präsidiums, durch dass von den Dekanen Fakultät erhalten, der eine Kommission ein, die unter reiche des öffentlichen Lebens die beabsichtigte Einrichtung ei- sich drei für und drei ihm im September 1937 der Leitung des Vizepräsidenten in kurzer Form dargestellt. Der gegen den Antrag aus- aufgrund des Verlusts Prof. Jürgen Janek die öffentliche zweite Teil fasst die bekannten nes künstlerischen Objektes mit gesprochen hätten. Er der deutschen Staats- Rehabilitierung der Doktorgrad- und unstrittigen Fälle von Dok- geeignetem Erinnerungswert. schlage vor, gemäß dem angehörigkeit entzogen entziehungen vorbereiten sollte. torgradentziehung zusammen. Abschließend bleibt die Hoff- Vorschlag eines Gutach- Bekanntmachung der Entziehung des Doktorgrads worden war. Vom Nich- Als Mitglieder der Kommission Im dritten und wichtigsten Teil nung der an der Aufarbeitung tens der juristischen Fa- von Walter Fabian im Reichs- und Staatsanzeiger tigkeitsbeschluss des wurden neben dem Kanzler und bekennt sich die Universität zu beteiligten Mitglieder der Uni- kultät so zu verfahren, Nr. 229 vom 5. Oktober 1937. Gießener Senats hatte Universitäts-Archivarin Dr. Eva- ihrer Schuld für das begangene versität, dass die gegenwärtige dass der Antragsteller er keine Kenntnis er- Marie Felschow, die beide um- Unrecht und benennt die betrof- Erinnerung unsere Sensibilität nicht vor 1949 einen Antrag auf hatte der Jurist Prof. Dr. Helmut K. halten. Daraufhin erneuerte der fangreiche Vorarbeiten geleistet fenen Personen mit der Erklärung für das Eindringen von Unrecht Wiederzuerkennung stellen soll- J. Ridder, damals Vorsitzender des Fachbereich Erziehungswissen- hatten, die Professorin Annette der Rückgabe der vor mehr als 60 und Unmenschlichkeit in den te; erst dann werde die 10-jährige Rechtsausschusses des Senats, auf schaften das Doktordiplom von Otte und die Professoren Helmut Jahren entzogenen Doktortitel. Alltag der Zivilgesellschaft weiter Straftilgungszeit abgelaufen sein. Bitten des Senats vorgelegt. Prof. Fabian in einer Feierstunde Berding, Klaus Fritzsche, Martin Die Arbeit an diesem Text und schärft. Und dies ist umso wich- (PrA Nr. 2672, Blatt 7). Damit brachte der Senat zu- im November 1979 nachträglich Lipp, Hartmut Stenzel und Volker die hierfür notwendigen Diskus- tiger, als es mehr als 60 Jahre in Nach Wiedererrichtung der gleich zum Ausdruck, dass es aus Anlass des 50-jährigen Dok- Roelcke benannt – ergänzt durch sionen über wichtige politische, der Geschichte einer nahezu 400 Universität Gießen im Jahre 1957 weder eines Antrags auf eine Ent- torjubiläums. juristische Beratung seitens An- hochschulrechtliche und allge- Jahre alten Universität gedauert hat der Senat am 8. Februar 1967 scheidung zur Wiederverleihung Bedauerlicherweise wurde dreas Lehmann aus dem Rechts- mein juristische Fragen – nicht hat, um die Spuren von Unrecht die Entziehung von akademi- im Einzelfall bedarf noch die auch dieser Anlass nicht genutzt, dezernat der JLU. zuletzt aber auch der unmensch- zu tilgen, das in den zwölf Jahren schen Doktorgraden in der Zeit Weiterführung des Titels wäh- um die Rehabilitierung der übri- In wenigen Sitzungen gelang lichen und unrechtsmäßigen eines katastrophalen Abschnitts von Januar 1933 bis Kriegsende rend der Zeit des Dritten Reiches gen Betroffenen in umfassender es der Kommission auf der Basis Verfahrensweisen der Universität der deutschen Geschichte ent- 1945 wegen politischer, rassischer und danach unzulässig erfolgt ist. Weise in Erinnerung zu rufen. der bereits erwähnten Vorarbei- – war in der Kommission von gro- standen ist. Rechtsgrundlagen für Doktorgradentziehungsverfahren in der NS-Zeit

Von Dr. Michael Breitbach Reichsstatthalter in Hessen (Lan- Die Fakultäten reagierten darauf henden Hochschule zu entschei- grundlage nicht zur Verfügung hatte der Gießener Universitäts- desregierung) eine für alle Fakul- nicht weiter. Dies war auch dem den hatte, der aus dem Rektor stand. Die Erlasse der betreffen- richter in einem internen Schrei- Nachdem das NS-Regime im Juli täten einheitliche allgemeine Be- Reichsminister und preußischen sowie allen Dekanen bestand. den Ministerien hatten hierfür ben festgehalten, „dass nach einer 1933 ein Gesetz zur individuellen stimmung einzufügen bat: „Die Minister für Wissenschaft, Er- ihrem eigenen Selbstverständnis Äußerung der hessischen Lan- Ausbürgerung von Deutschen Doktorwürde kann entzogen wer- ziehung und Volksbildung auf- Fehlende Rechtsgrundlage nach noch keine gültige Rechts- desregierung die Verfügung des erlassen hatte, kam es zur weite- den: a) wenn sich herausstellt, gefallen, der deshalb mit einem grundlage geschaffen, viel mehr Reichsstatthalters auf einer mit ren Ächtung politischer Gegner, dass der Inhaber des Titels die Runderlass vom 16. Dezember Mit der zweiten Durchführungs- die Universität aufgefordert, ent- Gesetzeskraft versehenen Verord- diesen auch den Doktortitel oder Doktorwürde unter Täuschung 1936 darauf aufmerksam machte, verordnung zum Gesetz über die sprechende Satzungsregelungen nung des Reichserziehungsminis- andere akademische Grade abzu- der Fakultät erworben hat. b) dass Promotionsordnungen der Führung akademischer Grade zu erlassen. ters beruht, mithin zu Recht be- erkennen. wenn der Inhaber des Titels sich nicht-preußischen Hochschulen vom 29. März 1943 (RGBl I, 1943, Die Problematik einer feh- steht. Inzwischen sind hier auch Die Initiative hierzu war von ei- durch sein Verhalten des Tragens die erforderlichen Ergänzungen S. 168) bestimmte die Reichsregie- lenden Rechtsgrundlage für die aus den verschiedensten Teilen nem bayerischen Repräsentanten einer deutschen akademischen der Promotionsordnungen nicht rung, dass mit der Aberkennung Durchführung von Doktorgrad- des Reiches Beschlüsse von Uni- der „Deutschen Studentenschaft“ Würde unwürdig erweist. Über vorgenommen hätten. Außerdem der Staatsangehörigkeit versitäten und Hoch- im September 1933 ausgegangen. die Entziehung entscheidet ein wurde in dem Erlass festgestellt, zugleich der Verlust des schulen über Doktor- In einer Eingabe an die bayrische aus dem Rektor und den Dekanen dass „in jedem Falle unwürdig“ sei, von einer deutschen gradentziehungen, die Regierung hatte er darauf hinge- zusammengesetzter Ausschuss. „wer gemäß § 2 des Reichsgesetzes Hochschule erworbenen sämtlich auf dieser wiesen, dass bei den Namensnen- Soweit es tunlich erscheint, ist über den Widerruf von Einbürge- Doktorgrades eintrat. Reichsverordnung be- nungen der Ausgebürgerten in dem Inhaber des Titels vor der Be- rungen und die Aberkennung der Gleiches galt auch für ruhen, eingegangen.“ der Presse die große Anzahl von schlussfassung des Ausschusses deutschen Staatsangehörigkeit den Verlust einer Pro- (PrA Nr. 2648, Bl. 30 promovierten Personen auffalle. Gelegenheit zur Äußerung zu ge- vom 14. Juli 1933 (RGBl I, S. 480) tektoratsangehörigkeit. der Akte) Diesen, wie er meinte, Landes- ben.“ (Verfügung des Reichsstatt- der deutschen Staatsangehörig- Damit war kein eigen- verrätern müsse die Doktorwür- keit für verlustig erklärt worden ständiger Beschluss der „Nebenstrafe“ de entzogen werden, und hierzu ist.“ (Amtsblatt „Deutsche Wissen- Hochschule zur Fest- sollten auch die anderen Länder schaft, Erziehung und Volksbil- stellung der Entziehung Neben diesen, in der im Reich angehalten werden. dung, Heft 1/1937, S. 5ff.) Auch auf in diesen Fällen mehr NS-Zeit geschaffenen Mit Erlass vom 18. Oktober diesen Runderlass reagierten die nötig. Regelungen zur Ent- 1933 forderte das hessische Staats- Fakultäten der Universität nicht. Die Rechtsgrundlagen ziehung eines Doktor- ministerium die Universität auf, für die Entziehung von grades gab es nach § 33 ihre Promotionsordnungen um Erlass der Reichsregierung Doktorgraden waren in des Reichsstrafgesetz- eine Bestimmung zu ergänzen, der NS-Zeit ausschließ- buches, dessen Rege- wonach die Doktorwürde bei Wi- Schließlich schuf die Reichsregie- lich durch staatliche Re- lung bis 1969 galt, die derruf der Einbürgerung oder Ab- rung mit dem Erlass des Gesetzes gelungen, nicht durch gesetzliche Grundlage, erkennung der deutschen Staats- über die Führung akademischer akademische Satzun- durch strafrichterli- angehörigkeit zu entziehen sei. Grade vom 7. Juni 1939 (RGBl I, gen erfolgt. Allerdings chen Spruch bei Ver- Die juristische sowie die phi- 1939, S. 985) und der dazu ergan- hatten die Fakultäten urteilung wegen be- losophischen Fakultäten folgten genen Verordnung zur Durch- schon frühzeitig ihre stimmter Verbrechen diesen Hinweisen und legten ver- führung des Gesetzes vom 21. Bereitschaft erklärt, ent- und Delikte als so ge- änderte Promotionsordnungen Juli 1939 (RGBl I, 1939, S. 1326) sprechende Satzungs- nannte Nebenstrafe noch im Herbst 1933 vor. Die the- und damit kurz vor Ausbruch regelungen förmlich zu auch auf den Verlust ologische Fakultät schloss sich des Zweiten Weltkrieges ein ein- beschließen. Im Übri- Bekanntmachung der Entziehung des Doktorgrads akademischer Würden, dem an, schlug jedoch vor, die Gerhard Pfahler, Rektor der Uni- heitliches Rechtsregime für alle gen ließen sich die Fa- von Walter Schirren und Joachim Prinz im Reichs- und insbesondere des Dok- Frage der Entziehung der Doktor- versität Gießen vom 1. November Hochschulen des Deutschen Rei- kultäten unter Hinweis Staatsanzeiger Nr. 235 vom 8. Oktober 1938. torgrades, zusätzlich würde allgemein und nicht bloß 1934 bis 31. März 1937. ches. auf die Verfügung des zur Hauptstrafe wie mit der Einschränkung auf den Danach war die Entziehung Reichsstatthalters in Hessen vom entziehungsverfahren an der zum Beispiel Zuchthaus, Gefäng- Fall der Ausbürgerung zu regeln. halters in Hessen – Landesregie- des Doktorgrades möglich, wenn 10. Mai 1935 von Doktoranden Universität Gießen bis zum Erlass nis oder Geldstrafe zu erkennen. rung – Abt. II, vom 10. Mai 1935, der Betroffene bereits zum Zeit- Revers unterzeichnen, um sich des Gesetzes von 1939 war den In der NS-Zeit wurde die Uni- Schreiben des Az.: II/V.32762, PrA Nr. 2027, Bl punkt der Promotion unwürdig deren Kenntnisgabe quittieren handelnden Personen durchaus versität durch ministerielle Ver- Reichsstatthalters 99). war oder aber sich durch späteres zu lassen. Freilich bleibt bemer- bewusst. Auf den Einwand eines fügung dazu angehalten, den Daraufhin sandte der Gieße- Verhalten als unwürdig erwiesen kenswert, dass der Universität Betroffenen, gegen den ein Dok- Verlust der bereits durch Strafur- Zur Genehmigung der vorgeleg- ner Rektor Gerhard Pfahler al- hatte. Die Verordnung von 1939 bis zum Erlass des Gesetzes von torgradentziehungsverfahren teil aberkannten Doktorwürde ten Promotionsordnungen kam len Fakultäten das Ersuchen zur bestimmte, dass über die Entzie- 1939 eine rechtsstaatlichen An- 1936 eingeleitet worden war, es zusätzlich „festzustellen“. (Akte es nicht, weil im Mai 1935 der Änderung der Promotionen zu. hung ein Ausschuss der verlei- forderungen genügende Rechts- fehle an einer Rechtsgrundlage, Präsidialabteilung 360-05) Annullierung einer politischen Willkürmaßnahme UNI-FORUM Nr. 1/16. Februar 2006 Thema • 5

Rehabilitierung der Opfer UB Foto: Offizielle Stellungnahme der Justus-Liebig-Universität Gießen

Universitäten während der natio- nalsozialistischen Herrschaft

Am 30. Januar 1933 begann mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler das finsterste Ka- pitel der deutschen Geschichte. Die Nationalsozialisten räumten in kürzester Zeit alles beiseite, was der Errichtung des von ihnen propagierten völkischen Führer- staats im Wege stand. Während auf den Straßen die Schlägerban- den ihr Unwesen trieben und willkürliche Massenverhaftun- gen die Gegner des Nationalsozi- alismus in Angst und Schrecken versetzten, brachten mehr oder weniger „legale“ Maßnahmen von oben den Weimarer Rechts- und Verfassungsstaat zum Einsturz. So setzte die „Verordnung zum Das Hauptgebäude der Universität in der Schutz von Volk und Staat“ die Ludwigstraße im Jahr 1928. Ein Einzelschicksal Grundrechte außer Kraft, das „Er- mächtigungsgesetz“ hob das par- Joachim Prinz erhielt 1927 für „einen beachtenswerten Beitrag zur Religionsphilosophie“ das lamentarische System auf. Die Doktordiplom – 1938 entzog die Universität Gießen dem in die USA emigrierten Rabbiner den Gleichschaltungsgesetze beraub- Doktorgrad ten Länder und Kommunen jeder „Rundfunkverbrechen“ und „Ras- hat die Doktorgrad-Entziehun- Eigenständigkeit. Mit dem „Ge- senschande“ die Weiterführung gen bereits im Jahr 1967 grund- Von Dr. Eva-Marie Felschow setz zur Wiederherstellung des des Doktortitels untersagt wurde. sätzlich für nichtig erklärt. Dieser Berufsbeamtentums“ vom 4. April Auch strafgerichtliche Verur- Beschluss wurde damals weder Von den Verfahren zur Entzie- 1933 entledigten sich die neuen teilungen nicht-politischer Art der Öffentlichkeit noch den Be- hung des Doktorgrads waren vor Machthaber der politisch und ras- konnten in bestimmten Fällen troffenen mitgeteilt. Eine Rehabi- allem jüdische Promovierte be- sisch nicht genehmen Beamten. als Nebenstrafe – wie schon in der litierung fand nicht statt. troffen, denen nach Emigration Sie grenzten mit den „eugeni- Weimarer Republik – zur Aber- Die Justus-Liebig-Universität und Aberkennung der deutschen schen Maßnahmen“ bestimmte kennung der bürgerlichen Ehren- erklärt deshalb heute öffentlich Staatsangehörigkeit vom NS-Re- kranke Menschen und mit den rechte einschließlich akademi- die Doktorgradentziehungen, mit gime auch die Würde abgespro- „Nürnberger Gesetzen“ die gesam- scher Würden führen. In anderen denen die Menschenwürde der chen wurde, den akademischen te jüdische Bevölkerung aus der solchen Fällen hatten die Univer- Betroffenen und die Freiheit der Grad einer deutschen Universität Gesellschaft aus. Schließlich sitäten einen eigenen Spielraum, Wissenschaft gleichermaßen miss- zu tragen. Einer von ihnen war setzte die von Goebbels inszenier- um über die „Würdigkeit“ oder achtet wurden, im Falle der nach- der am 10. Mai 1902 in Burkhards- te „Verbrennung undeutschen „Unwürdigkeit“ eines Promovier- folgend genannten Personen als dorf/Oberschlesien geborene Joa- Schrifttums“ auf dem Berliner ten und damit über Fortbestand von Anfang an nichtig und ver- chim Prinz. Opernplatz am 10. Mai 1933 ein oder Entziehung des Doktortitels leiht in zwei Fällen posthum den Nach der Reifeprüfung an der unmissverständliches Signal: Für zu entscheiden. vorenthaltenen Doktorgrad. Oberrealschule in Oppeln studier- missliebige Intellektuelle, Schrift- An der Universität Gießen te Joachim Prinz seit dem Som- steller und Wissenschaftler war sind – bei lückenhafter Aktenlage Dr. Albert Aaron mersemester 1921 an den Univer- in Deutschland kein Platz mehr. – 51 Verfahren zur Entziehung des Dr. Erich Alexander sitäten Breslau, Berlin und Gießen Der Prozess der politischen Doktorgrads seit 1935 nachweis- Dr. Richard Aninger die Fächer Philosophie, Kunstge- und ideologischen Gleichschal- bar. Hiervon waren vor allem jü- Dr. Max Baumgart schichte und Semitica. Parallel tung erfasste auch die deutschen dische Promovierte betroffen. We- Dr. Karl Becht (posthum) hierzu besuchte er Vorlesungen Universitäten. Ein großer Teil der gen Aberkennung der deutschen Dr. Fritz Bernius und Übungen des Jüdisch-theolo- Studierenden und der Professoren Staatsangehörigkeit beziehungs- Dr. Gustav Birkmann (posthum) gischen Seminars in Breslau und war schon in der Weimarer Repu- weise wegen der Einleitung von Dr. Felix Cahn der Hochschule für die Wissen- blik von antidemokratischem Ausbürgerungsverfahren wurden Dr. Karl Dahl schaft des Judentums in Berlin. Denken geprägt, und nicht we- in 35 Fällen Entziehungen ausge- Dr. Alfred Dang 1924 richtete er an die Philoso- nige hatten sich bereits vor 1933 sprochen, in einem weiteren Fall Dr. Hans Ebeling phische Fakultät der Universität der nationalsozialistischen Bewe- wurde das Promotionsverfahren Dr. Ludwig Ehrmann Gießen ein Gesuch um Zulassung gung angeschlossen. So mussten eingestellt. In 16 Fällen wurde der Dr. Walter Eisen zur Promotion und reichte hier- sie nach dem 30. Januar 1933 oft Doktorgrad unter Verweis auf an- Dr. Theodor Engel für eine Abhandlung mit dem nicht erst gezwungen werden, dere Gründe der „Unwürdigkeit“ Dr. Erich Escher Titel „Ein Beitrag zur Theorie der Entziehung des Doktorgrads von Joachim Prinz (Universitätsarchiv die Universitäten in das NS-Re- entzogen, und in einem Fall wur- Religion“ ein. Sein Gießener Dok- Gießen, Sign.: PrA Nr. 2671). Dr. Walter Fabian gime einzugliedern, sie nach dem de das Doktordiplom verweigert. torvater, der Philosoph August Dr. Heinrich Flachsbarth Führerprinzip umzustrukturie- Unter diesen Fällen befinden sich Messer, sah in der Arbeit „einen er sich schon bald den Ruf eines te durch Verfügung des Reichsmi- Dr. Rudolf Frank ren, Forschung und Lehre der NS- vier, die nach heutigem Kenntnis- beachtenswerten Beitrag zur Re- prominenten Predigers und zio- nisters des Innern die Aberken- Dr. Eugen Goldberg „Weltanschauung“ anzupassen stand nicht abschließend beurteilt ligionsphilosophie“. Nach erfolg- nistischen Jugendführers erwarb. nung der deutschen Staatsange- Dr. Walter Gottschalk und aus der Gruppe der Profes- werden können. Ihre Namen wer- reich absolviertem Promotions- Nach 1933 wurde er wegen An- hörigkeit, worauf die Universität Dr. Walter von Hahn soren und der Studierenden wie den deshalb hier nicht genannt. verfahren erhielt Joachim Prinz griffen auf das nationalsozialisti- Gießen am 12. September 1938 Dr. Heinrich Hanau auch aus der Verwaltung diejeni- am 25. Januar 1927 das Doktordip- sche System in öffentlichen Pre- Prinz den verliehenen Doktor- Dr. Leo Hirschland gen auszugrenzen, die dem tota- lom ausgestellt. digten mehrfach von der Gestapo grad entzog. Rehabilitierung der Opfer Dr. Hermann Holzer litären und rassistischen Regime Bereits ein Jahr zuvor hatte verhaftet. Ob der Betroffene hiervon je Dr. Wilhelm Hopmann der Nazis nicht genehm waren. Angesichts des Geschehenen ist Prinz eine Stelle als Rabbiner am Im Juli 1937 emigrierte Joach- Kenntnis erhalten hat, ist unbe- Dr. Ernst Israel Die Universitäten des „Dritten festzustellen: Unsere Universität Friedenstempel der Jüdischen Ge- im Prinz mit seiner Familie in die kannt. In den USA war Joachim Reiches“ erfüllten, wenn nicht hat am nationalsozialistischen Dr. Werner Joseph meinde in Berlin angetreten, wo USA. Knapp ein Jahr später erfolg- Prinz neben seinem weiteren in vorauseilendem Gehorsam, so System und an seinen inhumanen Prof. Dr. Ernst Paul Kahle Wirken als Rabbiner in zahlrei- doch bereitwillig das, was ihnen Praktiken ihren eigenen Anteil Dr. Max Katten chen jüdischen Organisationen die NS-Machthaber im Namen gehabt. Die Universitäten waren Dr. Moritz Katz in Führungspositionen tätig (un- des Führers befahlen. Hierzu ge- nicht – wie immer wieder gesagt Dr. Theodor Keller ter anderen von 1958 bis 1966 hörte auch die Weisung, den vom worden ist und noch wird – bloße Dr. Siegfried Klein Präsident des American Jewish Regime bezeichneten Personen Objekte und als solche in ein ihr Dr. Hans Marcuse Congress) und engagierte sich ak- den Doktorgrad zu entziehen. Al- grundsätzlich fernes und fremdes Dr. Ferdinand Meyer tiv in der Bürgerrechtsbewegung les dies gilt auch für die Universi- Unheil verstrickt. Vielmehr wa- Dr. Ernst Morgenroth der USA. 1976 war er an der Grün- tät Gießen. ren sie selbst ein Element dieses Dr. Walter Oppenheimer dung der jüdischen Kulturorga- Unrechtssystems und trugen das Dr. Joachim Prinz nisation Breira beteiligt, die sich Dr. Friedrich Quack Doktorgradentziehungen ihre zu seiner Wirksamkeit und für Friedensverhandlungen im Dr. Felix Röttgen in Gießen Dauer bei. So dienten die Doktor- Mittleren Osten auf der Grundla- gradentziehungen auf ihrem be- Dr. Paul Rosenbaum ge von Israels Grenzen von 1967 In den meisten Fällen wurden mit sonderen Feld vor allem dem po- Dr. Walter Schirren einsetzte. Joachim Prinz verstarb der Doktorgradentziehung poli- litischen Ziel, ganz unterschied- Dr. Johannes Schneider am 30. September 1988 in Brook- tische Verfolgungsmaßnahmen liche Gruppen von Menschen zu Dr. Joseph Straeter side, NJ. In den Vereinigten Staa- fortgesetzt. Sehr häufig war die diskriminieren und aus der so Dr. Hugo Strauss ten wird seine Person bis heute in Aberkennung des Doktorgrades genannten Volksgemeinschaft Dr. Frieda Vogel ehrenvollem Andenken gehalten, eine Sanktionsmaßnahme nach auszuschließen, ihre Ehre und Dr. Franz Wasiak sein Nachlass befindet sich in den der Flucht aus dem nationalsozi- Würde – und letztlich sie selbst Dr. Julius Weinberg American Jewish Archives. alistischen Deutschland und der – auszulöschen. Dr. Gustav Wendel damit verbundenen Ausbürge- Die Justus-Liebig-Universität Dr. Walter Zabolitzky Quellen, Literatur: Universitäts- rung. Mit dem Verlust der deut- sieht sich als Institution – auch archiv Gießen Sign.: Phil Prom Nr. schen Staatsangehörigkeit wurde wenn seitdem viele Jahrzehnte Die Justus-Liebig Universität ver- 2045 und PrA Nr. 2671; Biographi- der Exilant zugleich für „unwür- vergangen und die damals han- pflichtet sich, an ihrem Platz da- sches Handbuch der deutschspra- dig“ erklärt, den akademischen delnden Personen längst nicht für einzutreten, dass sich solche chigen Emigration nach 1933, Bd. 1, Grad zu führen. Die Verschärfung mehr im Amt sind – in der Pflicht, Akte der Ausgrenzung und Ver- 1980. der nationalsozialistischen Bevöl- sich von diesen Akten politischer folgung nicht wiederholen. kerungs- und Rassenpolitik hatte Willkür mit Entschiedenheit und Nähere Informationen: auch zur Folge, dass zum Bei- tiefem Bedauern zu distanzieren. Das Erweiterte Präsidium der JLU Bekanntmachung von Doktorgradentziehungen durch die Universität www.joachimprinz.com spiel nach Verurteilungen wegen Der Senat der Universität Gießen Das Präsidium der JLU Gießen (Universitätsarchiv Gießen, Sign.: PrA Nr. 2671). 6 • Forschung UNI-FORUM • Nr. 1/16. Februar 2006

Das Klima „Leiden vermeiden, zumindest verringern“ muss stimmen Forschungsergebnisse aus der Wie man Labormäusen das Leben im Käfig erleichtern kann – Gespräch mit dem Verhaltensforscher Arbeits- und Organisationspsy- chologie zu Fehlermanagement Prof. Dr. Hanno Würbel – Auszeichnung mit dem Hessischen Tierschutzpreis 2005 und Eigeninitiative in Betrieben

Von Charlotte Brückner-Ihl fr. Aus Fehlern lernt man: Was im Kein Zweifel, man kann Tier- Volksmund eine bekannte Rede- schutz auch politisch betreiben. wendung ist, scheint sich in der Doch von reißerischen Parolen Rolf Wegst Foto: Organisation von Betrieben und oder gar übertriebenem Aktio- Einrichtungen noch nicht hinrei- nismus hält Tierschutz-Professor chend herumgesprochen zu haben. Dr. Hanno Würbel rein gar nichts. Auf Personen, die Fehler gemacht Zu oft gehe es dabei um das gute haben, wird häufig mit Fingern Gefühl der Menschen, vermeint- gezeigt. Ein Beitrag zur Fehler- lich etwas für die Tiere getan managementkultur des Gießener zu haben, statt darum, aus dem Psychologen Prof. Dr. Michael Wissen über die Tiere wirksame Frese und seinen Mitarbeitern am Verbesserungen herzuleiten. Eine Fachbereich 06 – Psychologie und Feststellung, die im Widerstreit Sportwissenschaft der JLU (van der unterschiedlichsten Inter- Dyck, Baer & Sonnentag) wurde essen alles andere als trivial ist. kürzlich im Journal of Applied Psy- Tierschutz im wissenschaftlichen chology, der wichtigsten relevan- Sinne heißt für den Biologen und ten Fachzeitschrift, veröffentlicht Verhaltensforscher zu fragen nach (van Dyck, C.; Frese, M.; Baer, M.; den tatsächlichen Bedürfnissen & Sonnentag, S.; (2005) Organiza- der Tiere. „Wir gehen davon aus, tional error management culture dass Tiere leiden, also müssen wir and its impact on performance: A sie schützen“, lautet die ethische two-study replication. Journal of Prämisse. Würbels Arbeiten lie- Applied Psychology, 90, 1228-1240. fern Grundlagen dafür, auf wel- Fehlermanagementkultur ist ei- che Weise Tierschutz realisiert ne Entdeckung der Organisations- werden kann. psychologie durch das Team um Von hoher Stelle haben diese Prof. Frese. Es geht den Gießener Bemühungen jüngst gebühren- Psychologen darum, dass die Mit- de Anerkennung gefunden. Prof. glieder einer Organisation Fehler Würbel ist Gewinner des bundes- kommunizieren und diese Fehler weit vom Hessischen Ministeri- als Lerninstrument innerhalb der um für Umwelt, ländlichen Raum Organisation allen Beteiligten zu- und Verbraucherschutz erstmalig gänglich machen. Wenn beispiels- ausgeschriebenen Hessischen weise in einem Betrieb ein Fehler Tierschutzpreises 2005. Kleine Auf die Maus gekommen: Verhaltensforscher Prof. Dr. Hanno Würbel. passiert ist, sollte dieser gezielt Nager spielten dabei eine zentrale kommuniziert werden, damit die Rolle: Ausgezeichnet wurde Wür- zision und Wiederholbarkeit der semitteilung des Ministeriums. Verbesserungen schaffen be- von ihm propagierte „enrichment“ anderen Mitarbeiter nicht densel- bels Arbeit „Wohlbefinden von Tierversuche würde unter derarti- Der in der Zeitschrift „Nature“ reits kleinere Veränderungen bei bei der Tierhaltung gleich mit. ben Fehler machen. Auch müssen Versuchstieren – Käfiganreiche- gen variablen Bedingungen leiden, publizierte Beitrag gebe einen der Käfiggestaltung, die relativ Trotz aller berechtigten Vorbe- sich diejenigen, die den Fehler ge- rung und Mäuseverhalten“ („La- lautete der Einwand. Man müsste wichtigen Anstoß für die weitere einfach zu realisieren sind. Zum halte gegenüber einer direkten macht haben, beim Umgang mit boratory animal welfare: Cage en- deshalb – so die Behauptung – ei- Diskussion und könnte entschei- Teil wurden die Anregungen der Übertragbarkeit der am Tier ge- diesem Fehler auf die anderen ver- richment and mouse behaviour“). ne noch größere Anzahl von Ver- dend dazu beitragen, dass das so Wissenschaftler zwischenzeitlich wonnen Erkenntnisse auf den lassen können. Den Preis teilt er sich mit einer suchstieren einsetzen als bislang. genannte „enrichment“ von Hal- auch von der Industrie schon Menschen, auf die auch Prof. Noch sieht die Realität anders Kollegin aus Mannheim. Das wiederum widerspreche dem tungsbedingungen zunehmend aufgegriffen und setzen sich all- Würbel nachdrücklich hinweist, aus: Betriebe in Holland und Lebende Tiere sind aus den Ver- so genannten „3-R-Prinzip“ zur akzeptiert und etabliert wird. Da- mählich durch. Dass der Europa- gilt die Maus gemeinhin als das Deutschland, die eine gering aus- suchslaboren auf absehbare Zeit Reduzierung von Tierversuchen von würden weltweit unzählige rat derzeit eine Richtlinie über- wichtigste Tiermodell für Krank- geprägte „Fehlermanagementkul- nicht wegzudenken. Das sorgt dau- („Reduce, Replace, Refine“) und Versuchstiere profitieren. arbeitet, die die Haltung von Ver- heiten des Menschen. Um das tur“ aufweisen, zeigen mit vor- erhaft für Zündstoff unter Befür- damit wesentlichen Grundsätzen Zurück zur Maus: Mit Verhal- suchstieren neu regelt und eine Leiden der Mäuse plausibel zu wurfsvollem Finger auf diejenigen wortern und Gegnern von Tierver- des Tierschutzes. tensstörungen bei Labormäusen „minimale Form von enrichment“ machen, dreht Würbel den Spieß Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter, suchen. Nicht immer und überall Eine These, die Prof. Würbel beschäftigt sich Würbel schon enthalte, registriert Prof. Würbel nun einfach um. Aktuelle Arbei- die einen Fehler gemacht haben. stießen folglich auch die Untersu- mit seinem Team inzwischen er- seit seiner Dissertation (1996) an mit Wohlwollen. ten des Ethologen zeigten, dass Deutschland hat offenbar ein be- chungsergebnisse des gebürtigen folgreich widerlegen konnte. Der der ETH in Zürich. Damals konn- Der Verhaltensforscher konnte haltungsbedingte Verhaltensstö- sonderes Problem im Umgang mit Schweizers (Jahrgang 1963), der hessische Umweltminister Wil- ten die Wissenschaftler bei her- zudem nachweisen, dass die Tiere rungen bei Labormäusen (Stere- Fehlern, da schon die allgemeine seit 2002 an der JLU die Professur helm Dietzel lobte gar, dass die kömmlichen Stallbedingungen im abwechslungsreich ausgestat- otypien und Zwangshandlungen) Kultur wenig Toleranz gegenüber für Tierschutz und Ethologie am Gießener Studie – finanziert von insbesondere nachts bei nahezu teten „Komfort-Käfig“ weniger auf den gleichen neuropsycholo- Fehlern aufzeigt. Deutschland, so Fachbereich 10 – Veterinärmedi- der Stiftung Forschung 3R und 90 Prozent der Labormäuse hal- ängstlich und stressempfindlich gischen Mechanismen beruhen beklagt Frese, sei das zweithöchste zin innehat, sofort auf Gegenliebe. entstanden nach vergleichenden tungsbedingte Verhaltensstörun- sind. Die unter besseren Käfigbe- wie vergleichbare Verhaltensstö- Land mit Fehlerintoleranz in der Als Würbel nach Abschluss einer Verhaltenstestreihen in einem gen beobachten. Wesentlich bes- dingungen normal entwickelten, rungen im Zusammenhang mit Welt. Versuchsreihe bereits Ende 1995 Gießener und zwei Züricher La- ser geht es den Mäusen dagegen, gesunden Tiere verkraften die psychiatrischen Störungen beim Ein Betrieb kann jedoch nur in Zürich den Vorschlag unterbrei- bors – „einen richtungsweisenden wenn sie in ihren Käfigen Unter- Situation des Tierversuchs insge- Menschen (Schizophrenie, Autis- dann Höchstleistungen erbringen, tete, zum Wohl der Tiere das so Beitrag zur Überwindung der ver- schlupf-, Rückzugs-, Spiel- und samt weit besser als ihre verhal- mus, Zwangsneurosen). Weitere wenn dort aus Fehlern gelernt wird, genannte „environmental enrich- suchsbedingten Einschränkun- Beschäftigungsmöglichkeiten tensgestörten Artgenossen. Und Studien hierzu sollen wichtige lautet das Fazit der Gießener Unter- ment“ – also die abwechslungs- gen bei der Haltung von Mäusen“ vorfinden. „Möbel für die Nager- da Faktoren wie Angst und Stress Aufschlüsse geben, inwieweit suchungen. Und: Die Profitabilität reichere Ausgestaltung der Käfige leiste. „Dadurch werden Leiden Zelle“ titelte der „Spiegel“ 2003 zusätzliche Störfaktoren im Tier- dem Menschen vergleichbare von Firmen erhöht sich um unge- – zum Standard zu erheben, gab vermieden oder zumindest ver- etwas reißerisch, aber durchaus versuch sein können, liefert Wür- psychiatrische Leiden auch bei fähr 20 Prozent bei hoher Fehler- es massiven Widerstand. Die Prä- mindert“, heißt es in einer Pres- treffend zu diesem Thema. bel ein weiteres Argument für das Tieren vorkommen. managementkultur und sie redu- ziert sich um ungefähr 20 Prozent bei niedriger Fehlermanagement- kultur (Schwankungsbreite von Europäische Spitzenförderung für Lungenforschung 7,7 Prozent auf etwa 10 Prozent Pro- fitabilität). Ähnliches gilt auch für Lungenzentrum Gießen koordiniert bisher größtes EU-Projekt der JLU mit 31 Partnerinstituten aus 14 europäischen Ländern zum Thema Lungenhochdruck das Klima, indem Eigeninitiative wachsen kann, betonen die Psycho- Von Dr. Christiane Eickelberg des Lungenhochdrucks, einer le- perlichen Leistungsfähigkeit. Sie Prof. Dr. Dr. Friedrich Grimmin- aus führenden westeuropäischen logen. Ziel müsse es sein, dass in ei- bensbedrohlichen Erkrankung, sterben vielfach am so genannten ger – sind die Therapiemöglich- Zentren und insgesamt acht in- nem Betrieb Probleme sofort aktiv Zum Jahresbeginn 2006 hat das abzielt. Rechtsherzversagen. Trotz jüngs- keiten dieser Erkrankung einge- dustrielle Unternehmen gezielt angegangen werden, ohne dass die bisher größte von der JLU koordi- „Jeder Aspekt des Lungenhoch- ter Therapiedurchbrüche – zum schränkt. molekulare Erkenntnisse erarbei- Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter nierte EU-Projekt „Pulmotension“ drucks – vom Molekül bis zur Be- Beispiel die Einführung der Be- Unter der Leitung von Prof. ten und mögliche Ansatzpunkte umständlich ihren Vorgesetzten in- seine Arbeit aufgenommen: Ein handlung betroffener Patienten – handlung von Lungenhochdruck Seeger werden Grundlagenfor- für neue Therapieansätze identi- formieren beziehungsweise fragen Expertenverbund mit 31 Partner- wird dabei untersucht“, erläutert mit Viagra® durch das Team um scher und klinische Mediziner fizieren. Von Gießen aus werden müssen. Werde in einem Betrieb institutionen aus 14 europäi- Prof. Dr. Werner Seeger, Direktor europaweite präklinische und sofort die Initiative ergriffen, zei- schen Ländern soll unter Leitung der Medizinischen Klinik und Po- klinische Studien organisiert, ge sich dieser Betrieb in der Regel von Prof. Dr. Werner Seeger vom liklinik II des Universitätsklini- sowie eine PH-Gewebe- und Da- auch hoch profitabel. Lungenzentrum Gießen (UGLC, kums Gießen und Marburg, die- tenbank aufgebaut. Neben der Ein Problem liegt jedoch auch University of Giessen Lung Cen- sen translationalen Forschungs- Gesamtkoordination ist das Lun- darin, dass die meisten deutschen Foto: Rolf Wegst Foto: ter) neue Erkenntnisse und The- ansatz des Projekts. genzentrum Gießen mit insge- Manager weder Klima und Kultur rapien des Lungenhochdrucks Das medizinische Großpro- samt vier Arbeitsgruppen außer- in ihrem Betrieb kennen, noch die erforschen. Dazu stellt die Euro- jekt „Pulmotension“ ermöglicht dem der größte Partner innerhalb Qualifikation mitbringen, die Kul- päische Union (EU) 11,4 Milli- es dem Expertenverbund, sich des Konsortiums. Die beteiligten tur eines Betriebes positiv zu beein- onen Euro Fördergelder über ei- über vier Jahre intensiv mit dem Arbeitsgruppen leiten Prof. Dr. flussen. nen Zeitraum von vier Jahren zur Krankheitsbild Lungenhoch- Thomas Braun vom Max-Planck- Was folgt daraus? Betriebe soll- Verfügung. Das erste Treffen des druck zu beschäftigen. Der Lun- Institut in Bad Nauheim, Prof. ten wissen, welche Kultur bei Wissenschaftskonsortiums fand genhochdruck, medizinisch auch Dr. Dr. Friedrich Grimminger, PD ihnen vorherrscht, und Manager am 9. und 10. Februar in Gießen als Pulmonale Hypertonie (PH) Dr. Norbert Weissmann und Dr. sollten wissen, wie man diese Kul- statt. bezeichnet, beschreibt schwer- Oliver Eickelberg von den Abtei- tur im Betrieb positiv beeinflussen Mit dem offiziellen Startschuss wiegende Veränderungen des lungen II und V des Zentrums für kann. Andernfalls erweisen sich am 1. Januar 2006 haben ausge- Lungengefäßbettes, die entweder Innere Medizin am Universitäts- viele moderne Managementansät- wiesene Lungenfachleute aus un- direkt oder infolge verschiedener klinikum Gießen und Marburg. ze sogar als kontraproduktiv. terschiedlichen Fachrichtungen Herz-Kreislauferkrankungen ent- mit der Umsetzung eines umfas- stehen können. Betroffene Pati- Lungenforschung im Gießener Labor: Das von der JLU koordinierte EU- Nähere Informationen unter: Weitere Informationen: senden Konzeptes begonnen, das enten leiden unter zunehmender Projekt „Pulmotension“ wird die Zusammenarbeit mit 31 Partnerinstitu- www.uglc.de http://www.frese.org auf die Erforschung und Heilung Atemnot und dem Verlust der kör- tionen aus 14 Ländern künftig noch intensivieren. UNI-FORUM • Nr. 1/16. Februar 2006 Lehre • 7 Zeit der Veränderungen Abschied von „Di-Mi-Do-Woche“ Feierliche Verabschiedung von 350 Absolventinnen und Absolventen aus den Lehramtsstudiengängen Studienreform in den Lehramtsstudiengängen – Über die weitreichenden Folgen des dkl. Der Run auf Lehramtsstudien- Bericht). Insgesamt sei die engere Lehramts-Ausbildungsgesetzes für Studierende und Lehrende gänge hält an, das war die Haupt- Zusammenarbeit der Universität schlagzeile im letzten UNI-FO- mit den Studienseminaren ge- RUM 2005. Damit setzt sich fort, plant, vermittelt über die Zentren dkl/wlü. Die universitäre Ausbil- was seit sechs Jahren zu verzeich- für Lehrerbildung. dung ist im Wandel, das bringt nen ist. Mitte Dezember wurden Eine Besonderheit dieser Feier Europa mit sich. Im „Bologna-Pro- 350 Absolventinnen und Absol- war die musikalische Dreingabe zess“ wurde dies bekanntlich fest- venten aus den Lehramtsstudi- durch Schülerinnen und Schüler geschrieben. Ziel ist ein zügigeres, Rolf Wegst Foto: engängen feierlich verabschiedet. der Stadtschule Butzbach. Die praxisnahes Studium und europa- Die Zeugnisübergabe erfolgte Schulband spielte auf und Mit- weit eine höhere Vergleichbarkeit schon zum dritten Mal im Audi- glieder der Musicalgruppe brach- und damit eine bessere Anerken- max, weil das Fassungsvermögen ten Ausschnitte aus „Die Nacht nung der Studieninhalte und Stu- der Aula nicht ausreicht. der Sprayer“ auf die Bühne. diengänge. An allen Hochschu- Schließlich wollen die Eltern Zum Abschluss folgte eine len wird daher auf Bachelor- und und Freunde auch dabei sein, Belobigung für herausragende Master-Studiengänge umgestellt. wenn es um die würdevolle Been- Abschlussarbeiten. Catherine An der JLU soll die Umstellung im digung des ersten Ausbildungsab- Kolender (L1) schrieb über die Jubiläumsjahr 2007 vollständig schnitts geht. Gut organisiert war Fähigkeit von Grundschülern erfolgt sein. die zügige Übergabe auf der Büh- bei der Übersetzung von Text- in Im Lehramtsbereich hält das ne: Verlesen der Namen, Aufgang Rechenaufgaben; die Prüfer be- Land Hessen an den Staatsexa- von links, Zeugnisübergabe. scheinigten ihr ausgeprägte di- men-Studiengängen fest – mög- Nicht die studentische Vertre- daktische Fähigkeiten, Akribie licherweise aber nur als eine Art tung ist für die Organisation der und Kreativität. Ursula Kurz’ (L2) Zwischenschritt zu gestuften Stu- Feier zuständig, wie in anderen Arbeit über das Instrumental- diengängen. Das vom Hessischen Fächern üblich. Grund: Das Lehr- spiel von Jugendlichen lobten die Landtag im vergangenen Jahr ver- amt wird „quer“ zu den meisten Prüfer als „durchgehend kritisch abschiedete Lehrerbildungsgesetz Fachbereichen studiert, diese Stu- differenziert und durchdacht auf bedeutet dennoch eine einschnei- dierendengruppe hat also keine hohem theoretischen Niveau“. dende Reform des Lehramtsstudi- Fachbereichs-„Heimat“. Daher Stefanie Bocks (L3) Untersuchung ums, aber auch des Referendariats kooperieren das Prüfungsamt, der zur „Inszenierung von National- und der Lehrerfortbildung. zuständige JLU-Vizepräsident und und Geschlechtsstereotypen in Die Modularisierung der Stu- das Zentrum für Lehrerbildung Elizabeth von Arnims ‘Elizabeth diengänge ist der Kern der Stu- Enge Verzahnung von Theorie und Praxis im Lehramtsstudium. (ZfL). Begrüßungsansprachen and her German Garden’ und dienreform. Modularisierung kamen von Vizepräsident Prof. Katherine Mansfields ‘In an Ger- bedeutet: Vermittlung und Erar- den Fachbereichen gewählte Ver- reiche 03 bis 08 – hinzukommen Möglichkeit haben, daran teilzu- Dr. Joachim Stiensmeier-Pelster, man Pension’“ bewegt sich nach beitung von Wissen und Können treter der Lehrenden an (Zen- werden aber auch noch 02 und 09 nehmen. Die bisherigen Organi- Stadtrat Dr. Reinhard Kaufmann, Meinung des Prüfer-Duos sogar in größeren Themenblöcken. trumsmitglied können nur Prüfe- – sind seit dem vergangenen Som- sationsprinzipien der Universität Schulamtsdirektor Gerhard Kei- „an der vordersten Linie der ang- Module bestehen aus mehreren rinnen und Prüfer in den Staatse- mersemester mit Hochruck dabei, werden kräftig durcheinander ner und Studienseminarleiter listischen Literaturwissenschaft Lehrveranstaltungen, erstrecken xamina werden). Sie haben ihrer- die Module zu entwickeln und in gerüttelt. Hans Hermann Knierim. Letzte- und vermag den Forschungsstand sich zumeist über zwei Semester seits ein Direktorium gewählt, konkreten Modulbeschreibungen Zwischen den Fachbereichen rer wies in seiner Rede auf die gro- durch intelligente Einsichten zu und enden stets mit einer Modul- das mit weitreichenden Kompe- festzulegen. sind Absprachen über die Lehr- ßen Veränderungen hin, die Lehr- bereichern“. Mit so viel Lob im prüfung. Grundlage bei der Kon- tenzen ausgestattet ist und nun- Hier geht es um die Beschrei- veranstaltungstermine notwen- amtsausbildung und Lehrberuf Gepäck lässt es sich gut weiter- struktion der Module ist der so mehr das oberste Entscheidungs- bung der angestrebten Kompe- dig. Die gesamte Woche – jeder künftig noch zu gewärtigen ha- machen. An diesem Abend wurde genannte „Arbeitsaufwand“ der gremium in der akademischen tenzziele und der Inhalte – „Was Werktag von morgens 8 Uhr bis ben (siehe auch nebenstehender zunächst mal gefeiert. Studierenden. Die neuen Studi- Lehrerbildung ist. soll gelernt werden?“, die Fest- abends 18 Uhr – muss genutzt engänge gehen wie auch die ge- Dem Direktorium gehören als legung, der Lehrveranstaltungs- werden. Das heißt für Studieren- stuften Studiengänge in anderen Vertreter der Fachwissenschaften und der Prüfungsformen – „Wie de wie Lehrende auch, Abschied Bereichen davon aus, dass die Stu- die Professoren Albrecht Beutels- wird gelehrt und geprüft?“ – und zu nehmen von lieb gewordenen dierenden im Studienjahr etwa pacher und Peter von Möllendorff um die Aufteilung des studenti- Gewohnheiten, etwa der „Di-Mi- 1.800 Arbeitsstunden aufbringen an, die Professoren Jürgen Mayer schen Arbeitsaufwandes – „Wie Foto: Rolf Wegst Foto: Do-Woche“. Daran, wie in Baden- müssen. Berücksichtigt wird da- und Michael K. Legutke vertre- sollen die Studierenden lernen?“. Württemberg auch den Sams- bei die Zeit der Anwesenheit in ten die Fachdidaktiken sowie die Die Module werden im Direkto- tagvormittag als Unterrichtstag den Lehrveranstaltungen und für Professoren Dagmar Krebs und rium geprüft und letztendlich einzuplanen, ist bisher nicht ge- die Vorbereitung auf die Vorle- Jochen Wissinger die Grundwis- erlassen. Diese Arbeit soll spä- dacht. sungen, Seminare etc., aber auch senschaften (Erziehungswissen- testens zum Wintersemester Allerdings hat die höhere Ver- die Zeit für die Anfertigung von schaft, Soziologie, Psychologie 2006/07 abgeschlossen sein – eine bindlichkeit auch nicht ganz Hausarbeiten, für die Prüfungs- und Politikwissenschaft). Hinzu Arbeit von gewaltigem Umfang. vorbereitungen und für die freie kommt als vorsitzendes Mitglied Immerhin geht es um fünf Lehr- unproblematische Nebenfolgen: Lektüre etwa im Studium philo- des Direktoriums der Vizeprä- amtsstudiengänge mit insgesamt ein Teilzeitstudium dürfte unter logischer Fächer. Der Umfang der sident der Universität, Prof. Dr. circa 60 Fächern, für die jeweils diesen Bedingungen schwieriger Module wird in „Leistungspunk- Joachim Stiensmeier-Pelster. Ge- bis zu zehn Module entwickelt werden. Damit könnten studie- ten“ ausgedrückt und die Modul- schäftsführer ist Dr. Wolfgang werden müssen. rende Eltern größere Probleme prüfungen werden – ein Novum Lührmann aus dem Referat Be- in der Organisation ihres Alltags bekommen. für die Universität – in der Noten- rufs- und Schulpraxis des neuen Mehr Verbindlichkeit Hier macht Lernen Spaß: Die Matheakademie, die das Mathe- skala von 1 bis 6 bzw. mit Punkten Zentrums. Insgesamt zielt das Gesetz auf matische Institut der JLU im Wintersemester erstmals organisiert hat, ist zwischen 15 und 0 bewertet. Die Hauptaufgabe des Zentrums Die neuen Studiengänge schaf- eine Standardisierung und Pro- ein neues Angebot für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, denen der und seines Direktoriums liegt fen ein viel höheres Maß an Ver- fessionalisierung der Lehreraus- bildung. Auch wenn die Reform Mathematikunterricht in der Schule leicht fällt. Dozenten stellen reizvolle, Zentrum für Lehrerbildung zurzeit in der Erarbeitung und bindlichkeit für die Studierenden, „aus dem Leben gegriffene“ Probleme und deren mathematische Model- Genehmigung der neuen Studi- aber auch für die Lehrenden. Mit mit enorm viel Arbeit verbunden lierung vor und erarbeiten mit den Teilnehmern Lösungen. Aktive Mitarbeit An der JLU wurde im vergange- en- und Prüfungsordnungen. Die weitreichenden und ganz prakti- ist, im Endeffekt wird sie – so die ist erwünscht, nur dann macht Mathematik erst Spaß, wie der Organisator nen Jahr, den gesetzlichen Vorga- fachübergreifenden Grundregeln schen Folgen: Künftig müssen die Hoffnung der Beteiligten – die der Akademie, Prof. Dr. Thomas Bartsch, hervorhebt. ben entsprechend, ein Zentrum sind bereits erarbeitet und verab- Lehrveranstaltungen überschnei- Ausbildung verbessern und den (Nähere Informationen: Telefon: 99-932170, E-Mail: thomas.bartsch für Lehrerbildung (ZfL) eingerich- schiedet. Die an den Lehramtsstu- dungsfrei liegen, damit die Stu- zukünftigen Lehrerinnen und @math.uni-giessen.de). tet. Dem Zentrum gehören 24 von diengängen beteiligten Fachbe- dierenden auch tatsächlich die Lehrern die Arbeit erleichtern. Okzitanien – eine besondere Region In einer Ausstellung brachten Studierende der Romanistik ihre in Südfrankreich gewonnenen Eindrücke einem größeren Publikum näher – Auch Vermarktung von kulturellem Erbe stand im Blickpunkt

Von Tanja Prokopowicz (Geschichte, Literatur und Kul- gen Überlebenskampf der okzi- Zu diesem Zweck führten die und Bilge Bingöl tur; Wirtschaft; Tourismus und tanischen Kultur und Identität Studierenden Gespräche mit Ver-

Linguistik) mit den wichtigsten privat Foto: haben die Region geprägt: Seit der tretern von Wirtschaft, schuli- Das Institut für Romanistik der Charakteristika der südfranzö- Eroberung im 13. Jahrhundert schen Institutionen und Religion, JLU unternahm im vergangenen sischen Regionen, die man zu- (den so genannten Albigenser- sowie Historikern und Literatur- Jahr eine Exkursion in den Süden sammenfassend als Okzitanien kriegen) unterdrückt das zentra- wissenschaftlern an den Univer- Frankreichs, die im Rahmen des bezeichnen kann. listisch organisierte Frankreich sitäten von Toulouse und Mont- Hauptseminars „Okzitanien: histo- Grundlage hierfür ist die eige- die Versuche, die Region als eigen- pellier. Allesamt setzten sie sich rische, sprachliche, politische und ne Sprache, das Okzitanische. Im ständiges Land anzuerkennen. So für die weltweite Anerkennung soziokulturelle Besonderheiten Mittelalter wurde in dieser Spra- gerieten die okzitanische Sprache und den Erhalt der okzitanischen einer französischen Region“ vorbe- che die Troubadourlyrik verfasst, und Kultur immer mehr ins Hin- Sprache, Literatur und Kultur ein. reitet wurde. Das Seminar wurde die ganz Europa beeinflusste, so tertreffen, bis es seit den 60er Jah- Außerdem stand die Frage im von Prof. Hartmut Stenzel und Prof. auch die deutschen Minnesän- ren des 20. Jahrhunderts zu einer Blickpunkt, inwieweit eine Ver- Otto Winkelmann geleitet. An der ger. Bemerkenswert ist weiterhin, Protestbewegung kam, die auf die Exkursion nahmen 18 Studierende dass der erste französische Litera- Missstände aufmerksam machte. marktung des besonderen kul- und fünf Lehrende teil. Die Ergeb- turnobelpreisträger, Frédéric Mis- Die Studierenden gingen vor turellen Erbes stattfindet, was nisse der Exkursion waren im Rah- tral, aus Okzitanien stammt, der Ort der Frage nach, inwiefern die an der in ihrer mittelalterlichen men einer Ausstellung im Winter- in seinen Texten Bezug auf die Ge- Geschichte Okzitaniens in der Gestalt erhaltenen Stadt Carcas- semester im Foyer des Romanis- schichte Okzitaniens nimmt so- Literatur und Kultur auch heute sonne deutlich zu Tage tritt. Ein tik-Instituts im Philosophikum II, wie die okzitanische Landschaft noch präsent ist oder in welchem Besuch dort zeigte, dass die Re- Haus G, zu betrachten. und Natur feiert. Die Exkursionsteilnehmer vor den Mauern von Carcassonne. Ein Besuch Umfang und unter welchen Um- gion ihre Geschichte als Touris- Im Vorfeld befassten sich die Die Schwierigkeiten im Um- dort zeigte, wie die Region ihre Geschichte als Touristenattraktion ständen Okzitanisch gesprochen tenattraktion vermarktet, um so studentischen Arbeitsgruppen gang mit dem Jahrhunderte lan- vermarktet. wird. um ihr Überleben zu kämpfen. 8 • Kultur UNI-FORUM • Nr. 1/16. Februar 2006

Politische Ikonen Frauenbildnisse voller Energie Foto: privat Foto: pm. Ikonen sind Bilder, die je- Ausstellung von Faezeh Bergk-Golshan in der der kennt. Sie haben unmittel- Universitätsbibliothek bare Wirkung, wie ihre Vorbil- der, die Heiligendarstellungen. sr. Frauenbildnisse in den Aus- aufrechte Frauenskulptur wurde Zudem gibt es oft unbekannte drucksformen Malerei, Zeichnun- in der schreitenden Bewegung Geschichten hinter den Bil- gen und Skulpturen erzeugten im eingefangen, umgeben von kau- dern. Zu dem Thema haben Ausstellungsraum der Universi- ernden, in sich geschlossenen Studierende des Seminars „Vi- tätsbibliothek zu Jahresbeginn ei- weiblichen Körpern und den suelle Politik“ Exponate für ne physisch spürbare Spannung: dazugehörenden skizzenhaften eine Ausstellung erarbeitet. „Bewegung und Ruhe, Frauen- Zeichnungen auf Papierbändern. Ausgangspunkt war die Über- bildnis – Selbstbildnis“ lautet der Die auf ihre elementare Kör- zeugung, dass man sich gerade Titel der Examensaufgabe von perlichkeit reduzierten mensch- im politikwissenschaftlichen Faezeh Bergk-Golshan im Fach lichen Figuren wurden durch Studium auch mit Bildern, Kunstpädagogik, die nun auch drei weibliche Büsten als Selbst- genauer: mit der politischen der Öffentlichkeit angemessen bildnisse in Bezug gestellt. Durch Ikonographie, befassen sollte. präsentiert wurde. Das Ergebnis die sparsame, gradlinige Kompo- Grundkonzeption und wert- hatte zunächst ihre Professorin- sition vermittelten die Werke ei- volle Anregungen kamen von nen überzeugt und wurde mit der nen Sinn für das Einzigartige und Mitarbeitern des digitalen po- Note „sehr gut“ bewertet. das Psychische des menschlichen litischen Bildarchivs BiPolAr Neun großformatige Tafel- Körpers in Beziehung zur Kom- (www.bipolar.uni-giessen.de). bilder auf blauem Hintergrund plexität des Raumes. Die Ausstel- Die Ausstellung am Insti- umrahmten die frei im Raum lung war bis Ende Januar in der tut für Politikwissenschaft ist angeordnete Skulpturengruppe. UB zu sehen. über das gesamte Haus E (Phi- In lebensgroßen Darstellungen losophikum II) verteilt, sie ist drückten rhythmisch-dynami- Weitere Bilder: täglich von 8 bis 18 bzw. 20 sche Frauengestalten die körperli- http://geb.uni-giessen.de/geb/ Uhr geöffnet. chen Verformungen in Bewegung volltexte/2005/2646/ Freude an der Inszenierung: Faezeh Bergk-Golshan und ihre Frauenbildnisse. aus. Die im Mittelpunkt stehende Eigene Sicht auf die Dinge Medizin nach 1945 Auch dem NS-System gegenüber kritisch eingestellte Wissen- schaftler unterstützten das kollektive Schweigen – Arbeits- Lesung von Inge und Walter Jens aus ihrem neuen Buch „Katias Mutter“ – Einladung des tagung am Institut für Geschichte der Medizin Sonderforschungsbereichs „Erinnerungskulturen“ sok/dkl. In welcher Weise haben zuvor geleisteten „kriegswichti- sich medizinische Fakultäten gen“ medizinischen Forschung Von Dagmar Klein Dohm). Die Beziehung zwischen sie „die kognitiven Fortschritte deutsch-jüdischen Großbürger- und andere biomedizinische groß. Allerdings begann bereits Mutter und Tochter war immer sorgfältiger festhielt als die des tum, das seine eigenen Ansich- Forschungseinrichtungen dem 1946 mit dem Nürnberger Ärzte- Eigentlich sind es drei Bücher, sehr eng, sie waren einander Stüt- Körpers“, schließlich hatte sie ten über Jüdischsein entwickelt schwierigen Erbe des National- prozess die Auseinandersetzung so Prof. Dr. Günther Oesterle in ze und Vertraute. Bereits im ersten von ihrer Mutter erfahren, dass hatte, zum Teil konvertiert war sozialismus in der Nachkriegszeit mit den Medizinverbrechen des seiner Einführung zu Person und Buch „Frau “ wird Lernen ein Privileg ist. und mit der Orthodoxie nichts gestellt? Wie erklären sich die Nationalsozialismus. Werk von Dr. Inge und Prof. Dr. häufig aus Hedwigs Briefen zitiert Ein anderes, ausgesprochen anfangen konnte. Als Katia und häufigen personellen Kontinuitä- Verschiedene Referenten mach- Walter Jens, die nach Gießen ge- und es wird deutlich, was für ei- witziges Thema war das Radfah- Thomas Mann 1939 ins US-ame- ten bei gleichzeitigen Bestrebun- ten deutlich, dass die Reinteg- kommen waren, um aus ihrem ne „begnadete Stilistin“ Katias ren, das für Frauen um 1900 noch rikanische Exil gingen, blieb das gen, Emigranten einzugliedern ration politisch belasteter Wis- neuen Buch „Katias Mutter“ zu Mutter war. Darüber hinaus war eine große Ausnahme darstellte, Ehepaar Pringsheim in München. und politisch belastete Wissen- senschaftler nicht nur aufgrund lesen. Darin gehe es natürlich sie eine kluge Beobachterin. Ih- das von Antragsformularen be- Sie fühlten sich zu alt für einen schaftler auszugrenzen? von „Seilschaften“, sondern auch um die Lebensgeschichte der re Beschreibungen von Personen gleitet und nur mit staatlicher Er- Neuanfang, doch in der Folgezeit 60 Jahre nach Kriegsende erör- wegen des dringenden Bedarfs an , die bislang sind pointiert-witzig und zeugen laubnis möglich war, und das von waren sie zahlreichen Demüti- terten gut 20 Medizin- und Wis- medizinisch-wissenschaftlicher nur als Schwiegermutter von immer von einem eigenen Stand- der Männerwelt höchst argwöh- gungen ausgesetzt. Ins Exil muss- senschaftshistoriker aus Deutsch- Kompetenz erfolgte. Man konn- Thomas Mann bekannt war. Es punkt. Auch bei Einschätzungen nisch betrachtet und kommen- ten sie dennoch gehen, ihre letzte land und Österreich derartige te und wollte es sich angesichts sei auch die Geschichte einer der politischen Situation gab sie tiert wurde. Doch die „staatlich Lebensstation war Zürich, wo sie Fragen auf einer Fachtagung zum der äußerst schwierigen Perso- groß angelegten Recherche, wie wenig auf die Meinungen ihres geprüfte Radlerin“ ließ sich nicht nicht mehr heimisch wurden, wo Thema „Die universitäre Medizin nalsituation nach 1945 nicht aus der umfangreichen Danksa- großbürgerlichen Umfelds, sie abschrecken, sie fuhr ebenso in beide „einsam und leer“ starben nach 1945 – Institutionelle und leisten, auf anerkannte Wissen- gung im Buch hervorgehe. Und bemühte sich um Differenziert- München wie in Berlin auf dem (1941/1942). individuelle Strategien im Um- schaftler zu verzichten. Aber es sei ein Buch über Inge und heit und bewahrte sich die Fähig- Velociped, sogar die Familienur- Dorthin gelangten sie nur gang mit der Vergangenheit“ an Walter Jens. keit zum Mitfühlen. laube wurden als Fahrradtouren mit Hilfe eines SS-Führers, des- der JLU. Eingeladen hatten Prof. auch das Bild des unpolitischen Davon konnten sich die zahl- Sie führte nicht nur ein persön- durch halb Europa durchgeführt. sen Identität die Autoren klären Dr. Volker Roelcke und Dr. Sigrid Wissenschaftlers, der von den reichen Zuhörerinnen und Zu- lich interessantes Leben in einem Auch wenn ihr Mann, der Profes- konnten. Dieser Otto Rudolph Oehler-Klein vom JLU-Institut für Gräueln der Nationalsozialisten hörer, die trotz Glatteis den Weg Kreis von Künstlern, Freidenkern sor für Mathematik Alfred Prings- Hess verhalf ein Jahr später einem Geschichte der Medizin sowie in der „abseitigen Position des in die Aula gewagt hatten, selbst und Intellektuellen, sondern ist heim einmal in Norwegen, weil er weiteren Ehepaar zur Flucht. „So- Dr. Kornelia Grundmann von der Gelehrten“ nichts gewusst habe, überzeugen. Abwechselnd lasen über ihren schriftlichen Nachlass zu sehr ins Nachdenken versun- viel zum Thema Grauzone und Emil-von-Behring-Bibliothek für funktionierte hervorragend, um die beiden aus ihrem Buch, er- Zeitzeugin für einen bewegten ken war, eine Klippe hinabstürz- Zivilcourage“, schloss Inge Jens Geschichte und Ethik der Medi- die ehemaligen Kollegen wieder läuterten das eine, fassten ande- Abschnitt der deutschen Ge- te. Aber, so das Fazit von Hedwig, ihre Ergänzungen. Beides spielt zin in Marburg. Unterstützt wur- einzubinden. res zusammen. Immer sprühten schichte: vom Kaiserreich über „Mathematiker und Kinder haben im Buch und auch im Leben von de die Tagung von der Fritz-Thys- In Gießen konnte auf diese die Texte vor Esprit und Witz, den Ersten Weltkrieg und die einen besonderen Schutzengel“. Inge und Walter Jens eine wich- sen-Stiftung. Weise noch 1960 der hohe Partei- die Originaltexte von Hedwig Weimarer Republik bis zur NS- Der Erste Weltkrieg war für die tige Rolle; auch sie haben Flücht- Berücksichtigt wurden nicht funktionär und Nationalsozialist Pringsheim ebenso wie die des Zeit und den Zweiten Weltkrieg. Pazifistin und die Mutter Hed- lingen in der NS-Zeit Zuflucht ge- nur die verschiedenen rechtlichen der ersten Stunde, Hermann Alois Autoren-Duos Jens. Anderthalb Amüsantes war zu vernehmen wig Pringsheim eine harte Probe, boten, unter anderen Paul Celan. und politischen Verhältnisse in Boehm, der von 1943 bis 1945 den Stunden lang lauschte das Publi- aus der Kinderstube der Prings- auch ihre Söhne waren auf dem den einzelnen Besatzungszonen, Lehrstuhl für Erb- und Rassen- kum gebannt – bis auf ein Handy- heims. Hedwig gebar fünf Kinder Schlachtfeld. Die Revolution von Inge Jens, Walter Jens: Katias Mutter. sondern auch Fachrichtungen wie pflege in Gießen innehatte, als klingeln war es mucksmäuschen- in vier Jahren. Sie kümmerte sich - 1918 machte ihr weniger Angst Das außerordentliche Leben der Hed- die Psychiatrie, die in spezifischer Humangenetiker in allen Ehren still – und zum Ende erreichte die trotz „dienstbarer Geister“ – selbst als die nachfolgenden konserva- wig Pringsheim, Rowohlt-Verlag, Weise betroffen war. Bislang sind emeritiert werden. Das Bedürfnis atmosphärische Dichte des Vor- um deren Erziehung und notierte tiven Regierungen und der sich Reinbeck 2005, ISBN 3498033379, lediglich Einzeluntersuchungen nach Selbstreinigung, aber auch trags anrührende Qualität. die Entwicklung der Kleinen in steigernde Antisemitismus. Hed- Gebunden, 285 Seiten, zahlreiche bekannt. Auf der Tagung wurden das Bestreben, innerhalb der Fa- Warum dieses Buch? Die of- einem Kinderbüchlein. Wobei wig Pringsheim gehörte zum Abbildungen, 19,90 Euro die medizinischen Wissenschafts- kultät einen Konsens über das ei- fenbar am häufigsten gestellte zentren verglichen und die Frage gene wissenschaftliche Selbstver- Frage beantwortete Dr. Inge Jens, diskutiert, wie und mit welchen ständnis zu erzeugen, war dabei Herausgeberin diverser Brief- Folgen die Selbstorganisation die- ausschlaggebend. Andere Beispie- nachlässe und Ehrendoktorin der ser Einrichtungen vor dem histo- le zeigen, dass sich medizinische Justus-Liebig-Universität, gleich rischen Hintergrund des zerschla- Fakultäten auch von allzu offen- vorneweg. Erst haben sie und ihr Dagmar Klein Foto: genen NS-Staates, des verlorenen sichtlich mit dem NS-System ver- Mann, der Tübinger Literaturpro- Krieges und der Entnazifizierungs- wobenen Wissenschaftlern trenn- fessor Dr. Walter Jens, über „Frau phasen stattfand. ten, gerade um den Neuaufbau Thomas Mann“ (2003) geschrie- In der Forschung ist inzwi- ohne Belastung durch die Vergan- ben, jetzt über deren Mutter. Wo- schen breit dokumentiert, dass es genheit leisten zu können. möglich folgt als nächstes die auf sehr vielen Ebenen Koopera- Die Folge war, dass es zu keiner Großmutter? Obwohl provokativ tionen mit den Machtinstanzen inhaltlichen Auseinandersetzung gemeint, hätte ein Gutteil des des NS-Regimes gab und dass die mit den Strukturen und Ursachen Publikums dagegen nichts ein- Verflechtung von Ärzten mit den der Verwicklungen zwischen me- zuwenden gehabt, war doch die weltanschaulichen Vorgaben dizinischer Wissenschaft und NS- Großmutter von Katia Mann (geb. des NS-Regimes im Vergleich zu Pringsheim) die Frauenrechtle- anderen Berufsgruppen überpro- System kam. rin Hedwig Dohm, deren Texte portional hoch war. Die Spannung zwischen Reform- zur Emanzipation bis heute gut Die Auseinandersetzung mit orientierung beziehungsweise lesbar sind und eine theoretisch- der eigenen Vergangenheit nach Aufklärungswillen und der An- kämpferische Grundlage der 1945 innerhalb der medizini- passung an die Erfordernisse wäh- Frauenbewegung darstellen. Aber schen Fakultäten war jedoch ins- rend des Aufbaus der Fakultäten das Thema ist bei zwei anderen gesamt auffällig mangelhaft. Die wurde auf der Tagung an mehre- Forscherinnen in besten Händen, medizinische Versorgungsnotla- ren Stellen deutlich. Das bedeutet, da bräuchten sie sich nicht auch ge nach dem Krieg erzeugte einen auch die dem NS-System gegenü- noch zu kümmern. Gut zu wis- enormen Handlungsdruck zur ber kritisch eingestellten Wissen- sen. Wiederherstellung funktionie- schaftler unterstützten das kol- Bei den Recherchen zu Katia render medizinischer Institutio- lektive Schweigen. Fazit: die von Mann beschäftigten sich die bei- nen. Außerdem war das Interesse den Alliierten geforderte syste- den naturgemäß auch mit deren der deutschen Forscher und der matische Entnazifizierung des Mutter Hedwig Pringsheim (geb. Inge und Walter Jens zu Gast an der JLU: Beeindruckende Lesung aus dem neuen Buch „Katias Mutter. Alliierten an der Auswertung der Lehrkörpers scheiterte. UNI-FORUM • Nr. 1/16. Februar 2006 Veranstaltungen / Kongresse • 9

60 Jahre Vereinte Nationen – Vorlesungsreihe des Präsidenten Vortragsreihe „Studieren mit Kind“

pm Im Herbst 2005 konnten die vergleichung“ organisiert wurde, in zu haben. Den Anfang machte am (Graz). Am 2. Mai geht es um „Uni- pm. Die Vereinbarkeit von Studium am ersten Donnerstag im Monat, Vereinten Nationen ihr 60-jähriges rechts- und politikwissenschaftli- 23. Januar der bekannte Wiener ted Nations Volunteers“. und Kind stellt eine große Heraus- jeweils um 18 Uhr in den Räumen Bestehen feiern. Im 21. Jahrhundert cher Perspektive mit der Arbeit der Völkerrechtler Prof. Dr. Hanspeter Am 8. Mai rundet das Thema forderung für studentische Eltern des Studentenwerks, Otto-Behag- wird sich diese Organisation auf viel- Vereinten Nationen auseinander zu Neuhold. Am 30. Januar fragte Prof. „Rivalitätsmanagement zwischen dar. Unterstützung finden sie auch hel-Straße 25, Raum 06, statt. Alle fältige Herausforderungen in einer setzen. Themen der Vorlesungsreihe Dr. Thomas Bernauer (Zürich): „Auf Demokratien – Eine institutionalisti- beim Team Soziale Dienste des Veranstaltungen sind kostenlos globalisierten Welt einstellen müs- waren beziehungsweise sind Fragen der Suche nach globaler Gerechtig- sche Analyse des Demokratischen Studentenwerks. Dieses bietet und bieten im Anschluss die Mög- sen. Die JLU hat dies zum Anlass ge- der internationalen Sicherheit, des keit?“ Am 13. Februar 2006 stand Friedens“ mit Prof. Dr. Andreas Ha- erstmals eine Vortragsreihe zu The- lichkeit zum Gedankenaustausch. nommen, sich in einer Vorlesungsrei- Menschenrechtsschutzes oder der „Universeller Menschenrechts- senclever (Tübingen) die Reihe ab. men rund um Kinder, Studium und Nähere Informationen: he des Präsidenten, die mit dem neu Wirtschaft- und Sozialpolitik. schutz durch die Vereinten Natio- Die letzten Vorträge finden um 19 Familie an. „Vom Paar zur Familie Telefon: 0641/40 00 81 62 gegründeten „Franz von Liszt-Institut Die Veranstalter freuen sich, re- nen“ im Mittelpunkt des Vortrags Uhr im Biologischen Hörsaal im Uni- – was ändert sich?“ lautet das The- E-Mail: soziale.dienste@studwerk. für Internationales Recht und Rechts- nommierte Referenten gewonnen von Prof. Dr. Kirsten Schmalenbach Hauptgebäude (Ludwigstr. 23) statt. ma am 4. Mai. Die Vorträge finden uni-giessen.de Zwei Orte der Ideen Alle zogen an einem Strang Liebigmuseum und Mathematikum ziehen am 10. März und 18. Juli bundesweite Aufmerksamkeit auf sich 20 Jahre Psychotherapieausbildung an der JLU – Jubiläum mit großem Festakt in der Aula gefeiert – Fest-

pm/chb. Im Jahr der Fußballwelt- bigmuseum, die JLU und die Firma vortrag des Psychotherapieforschers Prof. Dr. Franz Caspar zur Frage, mit welchen Ausbildungsmethoden meisterschaft präsentiert sich Mettler-Toledo gemeinsam Gießen die Entwicklung von therapeutischer Expertise gezielt unterstützt werden kann Deutschland seinen Gästen als als „Ort im Land der Ideen“ vorstel- Land der Ideen. Gleich zwei Orte len. Während verschiedener Füh- der Ideen in Gießen, das Liebig- rungen wird die Funktionsweise Von Dagmar Klein museum und das Mathematikum des Liebigschen Analyseapparats dürfen sich im Rahmen dieser (Fünfkugelapparat) vorgestellt. Es war eine festliche, vor allem deutschlandweiten Aktion der Ein Glasbläser wird demonstrie- aber eine freudige Veranstaltung, Foto: Rolf Wegst Foto: Bundesregierung vorstellen: am ren, wie der Apparat hergestellt die Dr. Renate Frank und Prof. Dr. 10. März das Mathematikum und wird. Die Firma Mettler-Toledo Dieter Vaitl anlässlich des 20-jäh- am 18. Juli das Liebigmuseum. öffnet ihr Firmenarchiv und stellt rigen Bestehens der Psychothera- Justus Liebig hat es meisterhaft von der Balkenwaage bis zur mo- pieausbildung an der JLU orga- verstanden, seine Ideen – und die dernsten Hochpräzionswaage ihre nisiert hatten. Die Atmosphäre anderer – in Industrieprodukte Produktpalette vor. war bestimmt von gegenseitigem umzusetzen. In seinem Umfeld Ein Langzeiteffekt ist mit dieser Respekt, von vielfältigem Lob wurde Gießen seit der Mitte des bundesweiten Aktion gleichfalls und zahlreichen Dankesbezeu- 19. Jahrhunderts ein Zentrum für verbunden. Ab dem 1. Januar ist gungen. Insgesamt blieb der Ein- den Bau von Feinwaagen. Jahr- ein Reiseführer aus dem Du-Mont druck haften, dass bei diesem zehntelang war damit der Name Verlag in den Buchhandlungen zu Projekt tatsächlich alle an einem der Firma Spoerhase verbunden, erwerben. Über den Tag hinaus Strang gezogen haben – von den die 1957 in die Schweizer Firma werden die 365 Orte im Land der Sekretärinnen und Studierenden Mettler aufgegangen ist. Heute Ideen bekannt gemacht. Hessen über die Universitätsleitung bis werden in Gießen zwar keine ist dabei 28mal vertreten. hin zu den Zuständigen im hessi- Waagen mehr hergestellt, dafür schen Sozialministerium und im gibt es aber immer noch ein gro- Landesprüfungsamt für das Ge-

Weitere Informationen: Oliver Docter Frank Foto: ßes Service- und Vertriebszent- www.land-der-ideen.de sundheitswesen. Sie alle waren rum des heutigen Weltmarktfüh- www.mathematikum.de im Wintersemester der Einladung rers Mettler-Toledo in Wieseck. www.liebig-museum.de zum Festakt gefolgt. Grußworte Am 18. Juli 2006 werden das Lie- sprachen JLU-Vizepräsident Prof. Zahlreiche Gäste nutzten das Jubiläum, um Einblicke in die Arbeit der Ver- Dr. Joachim Stiensmeier-Pelster, haltenstherapeutischen Ambulanz der JLU in den Räumen in der Südanlage der Dekan des Fachbereichs 06 zu gewinnen. – Psychologie und Sportwissen- Janosch kam, Udo kommt schaft Prof. Dr. Dr. Jürgen Hennig das Hessische Landesprüfungs- den Weiterbildungsstudiengang und Ministerialrat Arno Goß- amt für Heilberufe. Die ambulan- wurde um drei Mitarbeiterinnen Blumen aus Anlass des 20-jäh- Mathematikum lockt mit abwechslungsreichem Programm mann vom Hessischen Sozialmi- ten Psychotherapien sind seitdem erweitert. Miete und Gehalt wer- rigen Bestehens des Weiterbil- nisterium. bei den gesetzlichen Kranken- den durch die Studiengebühren dungsstudiengangs „Psychologi- pm. Janosch war da, Ideen“ (siehe weite- Dass die Psychotherapie-Aus- kassen zugelassen, können also und Therapien erwirtschaftet. scher Psychotherapeut“ von Prof. Udo Lindenberg rer Bericht auf die- bildung an einer Universität et- abgerechnet werden. Seit März Die Aufgabenstellung ist viel- Dr. Dieter Vaitl für Dr. Renate kommt: Das Mathe- ser Seite) die Blicke was Besonderes ist, das verdeut- 2001 hat die Psychotherapieaus- fältig: Die Ausbildungsteilneh- Frank. matikum setzt im bundesweit auf sich. lichten Prof. Vaitl und Dr. Frank in bildung zudem den Status eines mer müssen ausgewählt, den Ko- September 2006 sei- Schon jetzt läuft ihren rückblickenden Vorträgen. (kostenpflichtigen) universitären operationskliniken zugewiesen pie“. Er verdeutlichte zunächst, ne Reihe „Kunst und dazu ein Fotowett- Das Postgraduiertenprogramm Weiterbildungsstudienganges er- und in den Etappen ihrer Ausbil- dass angesichts der großen Zahl Mathematik“ mit bewerb „Der Mathe- startete 1985 als Modellprojekt halten, den es sonst nur noch an dung begleitet werden. Dozenten psychischer Störungen die Ge- einer Ausstellung matik in Gießen auf am Fachbereich Psychologie. Es der Universität Bochum gibt. werden angeworben, die telefo- sellschaft einen enormen Bedarf von Bildern des Pa- CD „Panikpräsident“, 2003 der Spur“. Bis zum war das erste universitäre Ausbil- Die dreijährige Ausbildung ist nischen Therapieanfragen entge- an Psychotherapie hat. Gute Psy- nik-Rockers fort. An 19. Februar können dungsprogramm für Diplom-Psy- seit 1999 erheblich expandiert, gengenommen und an die thera- chotherapie setze voraus, dass der Vernissage will der Mann mit im Mathematikum Bilder abgege- chologen in der Bundesrepublik was auch räumliche und perso- peutischen Mitarbeiter weiterge- man sich parallel zur Weiter- Hut am 9. September persönlich ben werden, die mathematische und hatte großen Vorbildcha- nelle Veränderungen mit sich leitet, die Abrechungen mit den entwicklung neuer, spezifischer teilnehmen. Phänomene in und um die Uni- rakter. Die Ausbildung bestand brachte. Von anfänglich fünf Gra- Kassen erstellt. Dazu kommt die Therapieverfahren vor allem der Im laufenden Jahr wird zudem versitätsstadt herum zeigen. aus Seminaren zur Theorie und duierten pro Jahr stieg die Zahl auf begleitende Forschung zur Eva- Person des Therapeuten zuwende. die Dauerausstellung erweitert, Auf der „Straße der Experimen- Selbsterfahrung, darauf folgte die 15–20 in den letzten fünf Jahren. luation der Therapieausbildung. Zu fragen sei, mit welchen Ausbil- verspricht Hausherr Prof. Dr. Al- te“ werden Gießener auf der Lie- Praxis in verhaltenstherapeuti- Nahmen anfangs nur Männer das Gefragt wird unter anderem, ob dungsmethoden die Entwicklung brecht Beutelspacher. Pro Monat bigstraße am 21. Mai ihre mathe- scher Behandlung, natürlich im- Angebot wahr, stellen heute die die Patienten mit ihrer Behand- von therapeutischer Expertise ge- gibt es jeweils an einem Samstag, matischen Fähigkeiten innerhalb mer begleitet von Supervision. Frauen drei Viertel der insgesamt lung zufrieden sind, ob sich ihre zielt unterstützt werden kann. 15 Uhr, eine Exponatpremiere, der Wissenschaftstage (19. bis 21. Bereits mit der Verabschiedung 56 Auszubildenden. Mittlerweile teilweise bestehende anfängliche Dass die klinische Urteilsbil- zu der er ein neues Exponat vor- Mai) präsentieren. Mathemati- des neuen Psychotherapeuten-Ge- gibt es 58 Kurse, für die zusätzli- Skepsis gegenüber den durchweg dung sehr gut durch neue Com- stellt. sche Superhirne treffen sich vom setzes wurde 1998 die Gleichwer- che Räume und Lehrpersonal not- jungen Therapeuten legt und vor puter gestützte Methoden verbes- Zudem stehen in den kommen- 3. bis 5. November zur Weltmeis- tigkeit zu den privaten, bei der wendig wurden. Im Herbst 2004 allem die Frage: Ist die Behand- sert werden kann, bei denen ein den zwölf Monaten viele beson- terschaft im Kopfrechnen in der KV zugelassenen Ausbildungs- konnte die Verhaltenstherapeu- lung von Erfolg gekrönt? systematisches Video-Training dere Termine auf dem Programm: Lahnstadt. einrichtungen für Verhaltensthe- tische Ambulanz der Universität Den Festvortrag hielt der inter- mit schnellem, individuellem Schon am 10. März lenkt das Mit- rapie anerkannt. Mit In-Kraft-Tre- Gießen um zusätzliche Räume national bekannte Psychothera- Feedback und Orientierung an ab- mach-Museum mit der Langen Nähere Informationen: ten des Psychotherapeutengeset- erweitert werden. Dazu wurde ei- pieforscher Prof. Dr. Franz Caspar rufbaren Expertenmeinungen er- Nacht der Mathematik „Mathe www.mathematikum.de zes ab 1. Januar 1999 erfolgte die ne Etage in der Südanlage gemie- aus Genf zum Thema: „Expertise- folgt, belegte er anhand eigener von 1 bis 1“ als „Ort im Land der staatliche Anerkennung durch tet. Das Organisations-Team für Entwicklung in der Psychothera- Studien.

IV und mögliche Lösungen der man gar nicht versuche, regulativ Brückenschlag zwischen Philosophie und Politik arbeitspolitischen Misere. Prof. zu handeln. Dr. Adalbert Evers, an der JLU für Am 27. Januar waren im Ale- Erstmaliges Blockseminar des Zentrums für Philosophie zum Thema „Grenzgänge: Praktische Philosophie – Politische Praxis“ vergleichende Gesundheits- und xander-von-Humboldt-Gästehaus lockte neben zahlreichen Studierenden auch die Öffentlichkeit Sozialpolitik zuständig, erklärte, Dr. h.c. Margot von Renesse (MdB Von Susanne Rentzsch wir hätten mit mühsam gezähm- 1990 bis 2005, SPD, Vorsitzende diskutieren. Die Frage nach der Diese Fragen und aktuelle po- der „Berliner Republik“) zu Gast. ten Gewalt- und Ungerechtig- der Enquete-Kommission „Recht Um einen Brückenschlag zwi- grundsätzlichen Wertorientierung litische Kontroversen bieten den Im zweiten Teil der Reihe wurden keitsbündeln umzugehen. Ge- und Ethik der modernen Medi- schen Philosophie und Politik der Politik ist gerade in Zeiten des Diskussionsrahmen für Gäste, wirtschafts- und sozialpolitische walt- und Ohnmachtspotentiale zin“) sowie Sarah Sorge (MdL) zu bemüht sich die vierteilige Ver- gesellschaftlichen Wandels essen- Seminarleiter und Teilnehmer. Kontroversen jeweils von einem könnten nicht so einfach durch Gast, um mit Politik- und Medi- anstaltungsreihe: „Grenzgänge: tiell. Besonders in der jüngeren In der ersten Sitzung erörterten Vertreter der Wissenschaften Ideale aufgelöst werden; es gebe enwissenschaftler Prof. Dr. Claus Praktische Philosophie – Politi- Generation gibt es ein Bedürfnis Vertreter der vier großen poli- und der Politik diskutiert. keine Stellschrauben, die sich so Leggewie (JLU), den Organisato- sche Praxis“ vom Zentrum für Phi- nach Orientierung. tischen Parteien und etwa 50 Das Thema Hartz IV sorgte im einfach verdrehen ließen. ren und Gästen um über Bildungs- losophie der JLU. Die Initiatoren Kann hier die praktische Phi- Teilnehmer die philosophischen weihnachtlich geschmückten Prof. Dr. Lutz Wingert, Philo- und Umweltpolitik zu diskutie- Prof. Dr. Stefan Gosepath (ZfP) und losophie der politischen Praxis Grundlagen der Politik und cha- Alexander-von-Humboldt-Gäs- soph aus Dortmund und bekannt ren. Im letzten Teil der Reihe ging Peter Siller (Planungsstab des Aus- eine normative Orientierungshil- rakterisierten ihre jeweiligen tehaus für eine angeregte Dis- durch seine Initiative gegen es am 10. Februar um europa- und wärtigen Amtes) haben namhafte fe anbieten? Wie kann die Politik parteispezifischen Wertvorstel- kussion. Dr. Thea Dückert, Bun- Kirchhof in der Süddeutschen außenpolitische Kontroversen. Gäste aus Politik und Wissen- solche Normen umsetzen? Sollten lungen zwischen den Polen Frei- destagsabgeordnete der Grünen Zeitung, machte den Philosophen Die Veranstaltung war als schaft eingeladen, um idealisierte sich Politiker wieder stärker auf heit, Gerechtigkeit und Sicher- und Koordinatorin des AK 1 (für jedoch Mut zur Einflussnahme. Blockseminar konzipiert für Phi- philosophische Standardannah- politisch-philosophische Diskurse heit. Bei dieser Veranstaltung Wirtschafts-, Arbeits- und Sozi- Dass ökonomische Verhältnisse losophiestudierende, die hier men zu Werten und Normen des jenseits von Sonntagsreden einlas- waren unter anderem Tarek Al- alpolitik) und der Gießener So- nicht veränderbar, Globalisie- auch einen Schein erwerben gesellschaftlichen Zusammenle- sen? Wo liegt die Relevanz der Phi- Wazir (Fraktionsvorsitzender der ziologe Prof. Dr. Sighard Neckel rung unaufhaltbar, dass die Din- konnten, sowie öffentlich zu- bens und deren Einflüsse auf und losophie für die politische Praxis Grünen im hessischen Landtag) stritten über die Gerechtigkeit ge „eben so seien“, sei ein Mythos. gänglich für alle, die Antworten Umsetzbarkeit in die Politik zu und wo stößt sie an ihre Grenzen? und Tobias Dürr (Chefredakteur oder Ungerechtigkeit von Hartz Zwänge schaffe man selbst, indem und neue Fragen suchen. 10 • Magazin UNI-FORUM • Nr. 1/16. Februar 2006 „An der Stelle würde ich abbrechen“ „Web-Usability des Informations- und Interaktionsangebotes von Hochschulbibliotheken“: Kooperationsprojekt des Zentrums für Medien und Interaktivität (ZMI), der Universitätsbibliothek und den Arbeitsbereichen germanistische Linguistik und Computerlinguistik

Von Mira F. Pohle und der sparsame und bewusste Einsatz von Fachbegriffen kön-

Petra S. schaut ratlos auf den Bild- privat Foto: nen die Erfolgschancen der Be- schirm. Eigentlich hat sie das ge- nutzung erhöhen. suchte Buch schon gefunden, auf „Der zeitliche, personelle und der Verweiskarte im Retrokatalog technische Aufwand zur Durch- steht jedoch nicht, wo man das führung der Benutzungstests war Buch bekommen kann. Verwirrt sehr hoch“, stellt Projekt-Mitar- klickt sie auf unterstrichene Wör- beiter Gerd Richter fest. „Aber der ter – verbirgt sich hier ein Link? Aufwand hat sich in jeder Hin- Ist der schwarze Fleck in der Mit- sicht gelohnt. Nur so konnten wir te vielleicht ein Symbol? beobachten, welche Pfade Nut- Eigentlich kennt sie sich gut zerinnen und Nutzer durch das aus im Internet, und auch die Web-Angebot einer Bibliothek Universitätsbibliothek nutzt sie wählen, wie sie versuchen, sich schon lange. Auch weiß sie, dass aus ‚gefühlten Sackgassen‘ zu be- sie eine Signatur suchen muss, freien und vieles mehr.“ um den Standort des Buches zu Aus den Tests ging deutlich her- ermitteln. Dennoch findet sie an vor, dass gerade Nutzer mit gerin- dieser Stelle keinen Weg, um zu gen Vorkenntnissen häufig nicht der Signatur zu gelangen. Sie sagt: wissen, an welcher Stelle des An- „Ja, das hilft mir nicht weiter. So, gebots sie sich gerade befinden. und das ist für mich schon der Eine übersichtliche und einheit- Zeitpunkt, wo ich denke, ich gehe liche Darstellung des Angebots lieber zu der Theke und frage.“ und der möglichen Nutzerpfade verhindert, dass Nutzer „im Kreis Geduld und Erfahrung laufen“, Seiten wiederholt aufru- fen, die sie in ihrer Suche nicht So wie Petra S. geht es vielen Nut- weiterbringen. zerinnen und Nutzern der Uni- versitätsbibliotheken. Die Orien- Workshop tierung auf den Webseiten und in den Online-Katalogen erfordert Um die Ergebnisse der Studie be- Geduld und Erfahrung, vor allem, urteilen und auswerten zu kön- wenn man zu einem bestimmten Nicht immer erschließt sich dem Nutzer der Aufbau einer Website auf den ersten Blick. Um Tipps, wie man die Orientierung erleichtern kann, ging nen, wurde zu Jahresbeginn ein Thema recherchieren will oder es beim Gemeinschaftsprojekt „Web-Usability“. Workshop in Rauischholzhausen Angaben zur gesuchten Lektüre durchgeführt, zu dem auch Wis- fehlen. pen zusammengestellt werden. anhand der Erfahrungen aus der die Wünsche und Kompetenzen ein weiteres Wort, oder? Versteh senschaftler der Universität Trier Aufgrund dieser Erfahrungen Eingeladen wurden Tester aus ersten Testwelle erstellt hatten. der Nutzer eingehen. Mit Fragen ich nicht“ Die eindeutige und klare eingeladen waren. Eine Projekt- mit dem Online-Angebot der Bib- unterschiedlichen Fächern, mit Über den Benutzungstest hi- wie „Suchen Sie ein Buch?“ oder Benennung von Links erleichtert gruppe beschäftigt sich dort mit liotheken wurde vom Zentrum unterschiedlichen Kenntnissen naus gab es eine Online-Befra- „Suchen Sie Literatur zu einem den Nutzern das Auffinden und der Beurteilung von kommerzi- für Medien und Interaktivität der Bibliothek und des Mediums gung zur Usability des UB-Ange- bestimmten Thema?“ kann das Beurteilen von „Absprungstellen“ ellen Web-Angeboten. Der Erfah- (ZMI) das transdisziplinäre For- Internet – Studierende, Professo- bots. Hier konnten die Teilneh- Angebot vorstrukturiert werden. zum weiteren Vorgehen. rungsaustausch stellte sich als schungsprojekt „Web-Usability ren, Mitarbeiterinnen und Mitar- mer beispielsweise auch Begriffe Auch kann der Bereich „Literatur- In den Tests konnten bestimm- sehr fruchtbar heraus. des Informations- und Interakti- beiter sowie Gäste. benennen, die sie nicht verstehen, suche“ vom Bereich „Informieren te Nutzungsmuster beobachtet Eine Nacherhebung bei der Ar- onsangebotes von Hochschulbib- Hilfsangebote beurteilen und über die Bibliothek“ getrennt werden: Das „Google-Prinzip“ for- beitsgruppe in Trier bot die Mög- liotheken“ als Kooperation zwi- Harte Nüsse für Nutzer Wünsche äußern. Die Projektmit- werden. Hilfsangebote weisen dert folgende Handlungsschritte lichkeit, das Vorgehen der Nutzer schen der Universitätsbibliothek arbeiter danken auf diesem Weg durch die konkrete Ansprache bei der Suche nach Informatio- mit dem „Eye-Tracker“ zu doku- Gießen und den Arbeitsbereichen Im Labor sollten die Tester mit herzlich allen, die an den Tests bestimmter Nutzergruppen bes- nen: Begriff in ein Suchfeld ein- mentieren, einer Vorrichtung, bei germanistische Linguistik und dem Angebot der Bibliothek und der Online-Umfrage teilge- ser aus „gefühlten Sackgassen“. geben, Enter drücken, Auswurf der die Augenbewegungen der Computerlinguistik an der JLU mehrere Aufgaben zur Litera- nommen haben. sortieren. Das „Amazon-Prinzip“ Betrachter aufgezeichnet werden ins Leben gerufen. Gefördert wird turrecherche und zum Service Als vorläufige Ergebnisse der Der Link ist entscheidend dient als kognitive Vorlage für können. Die vorläufigen Erkennt- dieses Projekt von der Deutschen lösen: „Finden Sie heraus, wann Studie lassen sich folgende Hin- das Besorgen von Medien: Stö- nisse aus der Studie werden in Forschungsgemeinschaft (DFG). die Bibliothek geöffnet ist!“ – „Be- weise formulieren: Damit das Die Bezeichnung der Links im bern, zur Kasse gehen, Nutzerda- den nächsten Wochen und Mona- Folgende Fragen standen am sorgen Sie sich diesen Artikel als Webangebot der Bibliotheken Webangebot hat sich als besonders ten eingeben, Bestellung bestäti- ten konkretisiert. Anfang des Projekts: Treten Pro- Kopie!“ – „Recherchieren Sie Ma- möglichst viele Nutzerinnen und wichtig für die Nutzerfreundlich- gen, Buch nach einigen Tagen aus Nicht zuletzt zeigen die zahlrei- bleme bei der Nutzung von Bibli- terialien zum Thema Hartz-Re- Nutzer zufrieden stellen kann, keit herausgestellt. Auch wenn dem Briefkasten holen. Bei vielen chen Anfragen von Vertretern an- othekswebseiten auf? Lassen sich form!“ – Harte Nüsse für Nutzer, dürfen die vielfältigen Ausgangs- sich die Seiten als Netz präsen- Problemen hat es sich als vorteil- derer Bibliotheken nach dem Vor- diese Probleme klassifizieren? die keine Bibliothekarausbildung situationen der Nutzer nicht aus tieren, verwendet der Nutzer das haft erwiesen, auf solche beste- trag der Projektmitarbeiter auf der Wie kann man die „Nutzbarkeit“ absolviert haben. dem Auge verloren werden. Ne- Angebot linear und geht seinen henden Nutzungsgewohnheiten Herbstsitzung der Sektion 4 des des Angebots steigern, sodass sich Um die Beweggründe für die ben verschiedenen Beweggrün- eigenen Pfad. Anhand der Link- zurückzugreifen, die sich aus Deutschen Bibliotheksverbands mehr Nutzer angesprochen füh- Handlungen am Rechner genauer den für die Nutzung bringen sie bezeichnung entscheidet er sich den prominenten Angeboten im 2005 in Kiel, wie wichtig Usabili- len? Mit Hilfe von Nutzungstests herauszufinden, sollten die Tester sehr unterschiedliche Vorkennt- für einen bestimmten nächsten Internet ergeben. Viele Tester ver- tyforschung in diesem Bereich ist. und anschließenden Interviews ihre Gedanken in Worte fassen, nisse mit. Daraus ergeben sich Handlungsschritt, je nachdem, ob folgten auch im Umgang mit dem sollten diese Fragen beantwortet Kritik äußern, Problemstellen auf- unterschiedliche Lösungsvorstel- die Linkbezeichnung seiner ge- Angebot der Bibliothek eines die- Projekt „Web-Usability“ werden, um einen Katalog von zeigen und Erwartungen formu- lungen bei Problemen. wünschten Vorgehensweise ent- ser prominenten Prinzipien und Projektleitung: Prof. Dr. Gerd Hinweisen für den Aufbau von lieren. In einem anschließenden Durch die Erfahrungen mit spricht oder nicht. kamen an Stellen nicht weiter, die Fritz, Prof. Dr. Henning Lobin, Bibliothekswebsites zu erstellen. Interview konnten die Tester ihre der Vergleichsversion hat sich Ein Tester äußert sich folgender- von deren Mustern abweichen. Dr. Peter Reuter Viele erklärten sich bereit, an den Eindrücke vertiefend wiedergeben. das „Lebenslagekonzept“ als be- maßen: „Eingrenzen und erwei- Weiterhin stolperten viele der Mitarbeiter: Gerd Richter, Tests teilzunehmen, nicht nur An- In einer zweiten Testwelle wurde sonders hilfreich erwiesen. Dabei tern. Wie ist das gemeint? Das ist Tester über Begriffe, deren Bedeu- Maik Stührenberg, Susanne gehörige der JLU. auch ein Prototyp einer alternati- werden die Nutzer schon auf der irgendwie nicht so doll hier gleich tung sie nicht kannten. Ein Glos- Ramsbrock, Malgorzata Dyn- So konnte eine breite Auswahl ven Bibliothekswebsite getestet, Eingangsseite auf unterschied- zu verstehen. Was meinen sie mit sar mit verständlichen Erklärun- kowska, Ann-Sophie Mander- an unterschiedlichen Nutzerty- die die Mitarbeiter des Projekts liche Wege gewiesen, die auf erweitern hier? Also erweitern um gen bibliothekarischer Begriffe bach, Mira F. Pohle „Fuß fassen mit AFW“ Science4Life-Messe PR-Gruppe „Angewandte Fremdsprachen und Wirtschaft“ organisierte Praktikumstag mit Bosch Branchen-Tipps und Trends aus sieben Wettbewerbsjahren

Von Gudrun Goetze, Christina Keil ausgeschriebene Praktika, die am pm. Interessierte, die wissen wol- ist eine Podiumsdiskussion, die und Constanze Wollrath Nachmittag direkt an der Univer- len, was aktuell in den Branchen um 18.30 Uhr auf der Messe von

Foto: privat Foto: sität von Jennifer Schmeil durch- Life Sciences und Chemie passiert, hochrangigen Vertretern der Bio- Vertreter des Unternehmens geführt wurden. Zurzeit sucht das die interessante Unternehmensi- tech-Branche wie Dr. Peter Hein- Bosch waren am 18. Januar zu Bosch Communication Center deen kennen lernen wollen oder rich (MediGene AG), RA Peter Gast an der Universität. Die PR- Praktikanten für die Bereiche In- den Gedanken spannend finden, Homberg (Jones Day), Dr. Micha- Gruppe des Studiengangs „An- ternationaler Vertrieb, Internatio- vielleicht einmal ein eigenes Un- el Brandkamp (High-Tech Grün- gewandte Fremdsprachen und nales Marketing, Internationale ternehmen zu gründen, sollten Sie derfonds Management GmbH) Wirtschaft“ (AFW) hatte zusam- BWL mit Schwerpunkt Osteuro- sich folgenden Termin nicht ent- und Dr. Ralf Pasternack (N-Zyme men mit Kathryn Khairi-Taraki, pa und Marketing/Produktmana- gehen lassen: Am 27. April 2006 Biotech GmbH) geführt wird. Un- Dozentin für Fachsprache, einen gement. Bosch Communication präsentiert die Gründerinitiative terstützt wird die Veranstaltung Praktikumstag organisiert. Das Center zeigt großes Interesse an Science4Life zum ersten Mal er- von Fisher Scientific GmbH, Fu- Motto: „Fuß fassen mit AFW“. Studierenden der AFW, da diese folgreiche Teilnehmer des größten, ture Capital AG, Hessische Lan- Jennifer Schmeil, Pre-Sales Co- sowohl zwei Fremdsprachen be- branchenspezifischen und bundes- desregierung, Infraserv GmbH & ordinator im Bosch Communica- herrschen als auch über wirt- weiten Businessplan-Wettbewerbs Co. Höchst KG, Jones Day, Qiagen tion Center Frankfurt, präsentier- schaftswissenschaftliche Kennt- auf der Science4Life-Messe. GmbH und sanofi-aventis. te das Unternehmen zusammen nisse verfügen. Dadurch profitie- Alle ehemaligen Teilnehmer Der Eintritt ist frei, lediglich mit zwei ihrer Praktikantinnen Interesse an den Möglichkeiten in einem großen Unternehmen: Studie- ren das Unternehmen und die aus über sieben Wettbewerbs- um Anmeldung wird gebeten. vor den interessierten Studieren- rende der Angewandten Fremdsprachen beim Praktikumstag. Studierenden gleichermaßen. Ei- jahren sind eingeladen, ihre Un- den. Schmeil gab zunächst einen ne längerfristige Zusammenar- ternehmen ab 13 Uhr in der Jahr- Nähere Informationen Einblick in Karriereaussichten Scholl und Anja Bähr gingen auf und Erfahrungen bei Bosch. beit zwischen Bosch und dem hunderthalle in Höchst einer brei- Telefon: 0700/ 00 77 44 77. im Bosch Communication Cen- Praktikumsmöglichkeiten ein Ein Highlight des Tages waren Studiengang AFW streben daher ten Öffentlichkeit vorzustellen. www.science4life.de/messe ter. Die Praktikantinnen Maria und schilderten ihre Aufgaben die Bewerbungsgespräche für beide Seiten an. Ein Highlight der Veranstaltung UNI-FORUM • Nr. 1/16. Februar 2006 Reportage • 11 Fotos: Ulrich Scholz Fotos:

Am Brunnen: Wegen des verkarsteten Untergrunds ist die Versorgung mit Trinkwasser ein großes Problem. Während der langen Trockenzeit versiegen viele Brunnen. Als Notlösung bleibt häufig nur noch die Liefe- Bauer auf dem Reisfeld: Während der Mittagspause gönnt er sich die obligatorische Kretek-Zigarette. Trotz zunehmender Urbanisierung ist ein Groß- rung von Wasser mit Tanklastwagen. teil der Bevölkerung noch in der Landwirtschaft beschäftigt. Besuch im Armenhaus Javas Geographiestudierende untersuchen Wasserversorgung und Abwasserentsor- gung auf Java – Zusammenarbeit mit der Universität Yogyakarta intensiviert – Sozioökonomische Grundlagen für ein Verbundprojekt mit der Uni Karlsruhe erarbeitet – Förderung durch den DAAD

us. Die Kleinstadt Wonosari in fällt dort etwa dreimal so viel Gelänge es, das reichlich vor- Zentral-Java hatte im vergange- Niederschlag wie in Gießen.“ Das handene Wasser aus dem unter- nen Jahr ungewöhnlichen Be- Problem sei der zerklüftete, ver- irdischen Höhlenlabyrinth an die such: Elf Studierende des Insti- karstete Kalkuntergrund, in dem Oberfläche zu befördern, wäre tuts für Geographie hatten sich das Regenwasser ungehindert vielen geholfen. Für ein Teilgebiet für zwei Wochen unter Leitung versickert und durch ein System von Gunung Kidul ist dies einem von Prof. Ulrich Scholz und sei- von Karsthöhlen rund 100 Meter Technikerteam der Universität nes Mitarbeiters Jan Guckes im unter der Erdoberfläche abfließt. Karlsruhe bereits geglückt. Eine einzigen Gästehaus des Ortes ein- Deshalb gibt es in Gunung Kidul mit Wasserkraft betriebene Pum- quartiert. auch keinen Bewässerungsfeld- panlage wird dort von diesem Gemeinsam mit sechs Stu- bau mit Reis, wie er in den meis- Jahr an rund 20.000 Haushalte denten der Gadjah Mada-Uni- ten Gebieten Javas üblich ist. mit Wasser versorgen. Das Projekt versität, mit der eine intensive Ein zweites Problem ist die un- soll auf den gesamten Distrikt Zusammenarbeit auf Fachgebiets- gleichmäßige Verteilung der Nie- Gunung Kidul mit seinen etwa ebene besteht, wollten sie die derschläge über das Jahr. „In der 130.000 Haushalten ausgeweitet Lebens- und Wohnverhältnisse Regenzeit gibt es Wasser im Über- werden. Lena Morawietz und Daniela Enz interviewen Bäuerinnen während der Erntearbeiten auf dem Maniokfeld. einer typischen indonesischen fluss“, so Scholz. „Die ersten Wo- Wie aber wird sich ein solches Dabei halfen ihnen ihre Grundkenntnisse in Indonesisch, die sie sich in einem Sprachkurs am Geographischen Kleinstadt untersuchen – unter chen der Trockenzeit lassen sich Projekt auf die wirtschaftliche Institut angeeignet hatten. besonderer Berücksichtigung der noch mit Regenwasserspeichern und soziale Entwicklung von Gu- Wasserversorgung und Abwas- überbrücken. Danach bricht je- nung Kidul auswirken? Wie wird tens ebenso hoch sei aber auch wirklich an der Basis kennen zu tauschdienst (DAAD) für die fi- serentsorgung. Die Ergebnisse doch der Trinkwassernotstand die Bevölkerung reagieren? Aus der Lerneffekt für die deutschen lernen, könne er sich nicht vor- nanzielle Unterstützung sein: „In sollen als Planungsgrundlage in aus.“ vielen Jahren Forschungstätigkeit Studierenden einzuschätzen. Ei- stellen, resümiert Scholz. Beson- der Tat eine hervorragende Inves- ein Verbundprojekt zwischen der in Indonesien und anderen Ent- ne bessere Möglichkeit, die Pro- ders dankbar müsse man dem tition in die Ausbildung unserer Universität Karlsruhe und dem Stagnation in der Region wicklungsländern weiß Prof. Sc- bleme eines Entwicklungslandes Deutschen Akademischen Aus- Studierender.“ Institut für Geographie der JLU holz, dass diese Fragen gründlich einfließen, das in diesem Jahr an- In Indonesien gilt Gunung Ki- untersucht werden müssen, wenn läuft und sich eine Verbesserung dul deshalb als das Armenhaus das Projekt nachhaltig erfolgreich der Wasserversorgung im Dis- Javas. Vor allem der aktive Teil sein soll. Das jetzige deutsch-in- trikt Gunung Kidul bei Yogyakar- der Bevölkerung wandert ab und donesische Studentenprojekt sei ta zum Ziel gesetzt hat. sucht in den großen Städten Ja- ein erster Schritt gewesen. vas sein Glück. Zurück bleiben Wasser versickert Kinder und Alte, die von der Un- Große Gastfreundschaft terstützung der ausgewanderten „Eigentlich dürfte es in dem Dis- Familienmitglieder leben. Die Aufgeteilt in Dreierteams mit je- trikt keine Wasserprobleme ge- wirtschaftliche und gesellschaft- weils zwei deutschen und einem ben“, erläutert Prof. Scholz. „Mit liche Entwicklung der Region indonesischen Studierenden be- rund 1.800 Millimeter pro Jahr stagniert. fragten die jungen Leute insge- samt 120 Haushalte nach ihrer wirtschaftlichen und sozialen Situation sowie nach ihren Pro- blemen mit der Wasserversor- gung und Abwasserentsorgung. Scholz: „Für unsere Studierenden waren derartige Befragungen in einem völlig fremden Kultur- kreis natürlich äußerst aufre- gend.“ Als sehr hilfreich erwies sich, dass sie schon in Gießen an einem Indonesisch-Sprachkurs teilgenommen hatten und nun den Unterhaltungen einigerma- ßen folgen konnten. So sei jeder Hausbesuch zu einem netten persönlichen Erlebnis geworden – nicht zuletzt wegen der über- wältigenden Gastfreundschaft der Bevölkerung, trotz teilweise bitterer Armut. Der Geographie-Professor ist überzeugt, dass die Ergebnisse Das deutsch-indonesische Studententeam auf Erkundungsgang im „zweifellos eine wichtige Grund- Gelände; o.v.l.: Michael Hossu, Brama, Katharina Winter, Jan Guckes, lage für das bevorstehende Ver- Bäuerin auf dem Heimweg nach der Feldarbeit: Wegen der enormen Bevölkerungsdichte von über 1.000 Perso- Bege; m.v.l.: Ulrich Scholz, Gerfried Zluga, Lydia, Ifah, Anne Becker, bundprojekt mit der Uni Karls- nen pro Quadratkilometer sind viele Parzellen so winzig, dass sich der Einsatz von Pflug oder gar Traktor nicht Daniela Enz, Lena Morawietz; u.v.l.: Susanne Müller, Chandra, Anik. ruhe darstellen“ werden. Mindes- lohnt. Sie werden mit der Hacke bearbeitet. 12 • Namen und Notizen UNI-FORUM • Nr. 1/16. Februar 2006 Mut für die Bewerbungsphase Vom Scheitern Zahlreiche Hilfestellungen im landesweiten MentorinnenNetzwerk – Halbzeitreflexion von Mentees und des Nationalismus Mentorinnen – Förderung von jungen Frauen in Naturwissenschaft und Technik – Interessentinnen an der Festvortrag von Prof. Dr. Hans-Ulrich Wehler (Bielefeld) zum JLU für 2007 eingeladen 75. Geburtstag von Prof. Dr. Helmut Berding

Von Mira F. Pohle Im laufenden Programm 2005/ auch Professorinnen und For- dkl. Der Hörsaal 2 im Philosophi- 2006 sind 133 Tandems zusam- Bewerbungen für 2007 scherinnen aus Hochschulen und kum I war bis zum letzten Sitz-

Die jungen Frauen sitzen im Kreis. mengeführt worden, in denen je- Erhebungsbogen für Forschungsinstituten wirken am platz gefüllt, was wohl ein Indiz privat Foto: Sie warten auf die Leiterin des weils eine Mentee und eine Men- Interessentinnen am Mento- Netzwerk mit. Alle Hochschulen für die Attraktivität dieser Abend- Kurses, die nach einem kurzen torin zusammenarbeiten. Ziel ringprogramm im Internet des Landes Hessen unterstützen veranstaltung im Wintersemester Telefonat wieder in den Raum dieser Mentoring-Kooperation ist das MentorinnenNetzwerk, bie- war. Das Spektrum reichte von kommen will. Es ist ruhig. Alle es, der Mentee bei Entscheidun- mp. Studentinnen der JLU aus ten Kurse, Seminare und Vorträ- emeritierten Professoren bis zu sind gespannt, wie es weiterge- gen zur Berufswahl zu helfen und dem Bereich Naturwissenschaft, ge an und kümmern sich um die jungen Studiosi und Interessier- hen wird. Die Tür öffnet sich. Im mit ihr die richtigen Schritte für die mindestens im fünften Werbung von neuen Teilnehme- ten aus der Stadt Gießen. Gleich Rahmen steht ein junger Mann. 25 den gelungenen Berufseinstieg zu Fachsemester sind, können sich rinnen. zwei Professoren waren die „Zug- Augenpaare schauen verdutzt. Mit gehen. Die Erfahrungen der (zu- für das Mentoringprogramm Möglicherweise hat die ein oder pferde“: Prof. Dr. Helmut Berding, einem Mal löst sich ein Lachen meist älteren) Mentorin sind ein 2007 bewerben. Es beginnt im andere Leserin dieses Artikels im Emeritus des einstigen Fachbe- aus 25 Kehlen, laut und ausgelas- wahrer Schatz für die Studentin- April 2007 und dauert ein Jahr. vergangenen Herbst einen Brief reichs 08 – Geschichte, dessen 75. sen. Erschreckt zieht der Mann die nen. Neben Insiderinformationen Wenn Sie sich als Mentee bewer- des Universitätspräsidenten be- Geburtstag mit diesem Festakt Tür zu. Die Damen können sich aus Wissenschaft und Forschung ben wollen, senden Sie einen kommen, den Inhalt gelesen und nachträglich gefeiert wurde, und nicht beruhigen, ein Mann! Damit kann die Mentorin auch bei zahl- Erhebungsbogen an die Frauen- verworfen, mit dem Gedanken: der bekannte Historiker Prof. Dr. hatte niemand gerechnet, zumal losen Unsicherheiten auf dem beauftragte der JLU. Mentee-Er- „So ein sturer Feministinnenclub Hans-Ulrich Wehler, Altersgenos- der Raum in der Universität Darm- Weg helfend zur Seite stehen. hebungsbögen finden Sie auch interessiert mich nicht. Ich schaf- se von Prof. Berding, der den Fest- stadt ziemlich versteckt liegt. In der kürzlich veranstalteten auf der Homepage der Frauen- fe es auch allein.“ Nicht anders ist vortrag hielt. Prof. Dr. Helmut Berding Das Bewerbungstraining für Halbzeitreflexion sagte eine Men- beauftragten unter www.med. zu erklären, dass sich für das letz- Wehler kommt aus der „ostwest- Hochschulabsolventinnen bei tee: „Sie macht mir so viel Mut, die uni-giessen.de/frauen. te Mentoringprogramm an der fälischen Steppe Bielefeld“, wie ge vor der Entstehung einer de- Ellen von Borzyskowski und Bewerbungszeit durchzustehen, JLU nur neun Studentinnen be- der Leiter des Sonderforschungs- mokratischen Staatsform. Wenn Jutta Klause ist nur einer der zeigt mir so viele tolle Möglich- Nähere Informationen: worben haben. Schade eigentlich, bereichs „Erinnerungskulturen“, alle Menschen vor Gott gleich zahlreichen Kurse, die vom Men- keiten und ist fast schon wie eine Kontaktperson für das Mento- denn das MentorinnenNetzwerk Prof. Dr. Jürgen Reulecke, in sei- sind, warum erst im Jenseits und torinnenNetzwerk Frankfurt ver- Freundin für mich geworden. Ich rinnenNetzwerk an der JLU: ist alles andere als starr, es sprüht ner launigen Begrüßung sagte, nicht schon in dieser Welt, so ihr mittelt werden, und in denen es bin meiner Mentorin sehr dank- Frauenbeauftragte Marion von Engagement und Hilfsbe- und er war nicht zum ersten Mal Gedanke. mitunter zu solchem Gelächter bar.” Die Mentorinnen auf der Oberschelp reitschaft, von Begeisterung für Gastredner an der JLU. Wehlers besonderes Augen- kommt. Das Netzwerk hat sich anderen Seite profitieren von der Telefon: 99-12052 Naturwissenschaft und Technik Genau wie Reulecke haben merk galt der Entwicklung in die Förderung von jungen Frauen Kooperation, weil sie ihre eigene E-Mail: Marion.Oberschelp@ und von Innovationen. Jede Frau auch die anderen Begrüßungs- Deutschland. Auch hier waren in Naturwissenschaft und Tech- Lage neu durchdenken. Wie habe admin.uni-giessen.de ist eingeladen, dabei zu sein – als redner den Geehrten erst nach es die Intellektuellen, die sich nik auf die Fahnen geschrieben. ich es damals geschafft? Welche www.mentorinnennetzwerk.de Mentorin, als Mentee oder ein- seiner Emeritierung 1999 ken- als Erste Gedanken darum mach- Neben Seminaren zu unterschied- Hürden musste ich nehmen, um fach nur so … nen gelernt, als er noch dem ten, was deutsches Nationalbe- lichen Themen, vom Berufsein- zum Erfolg zu kommen? Graduiertenkolleg angehörte. wusstsein sein könne. Dazu ge- stieg bis zur Vereinbarkeit von Fa- Genauso, wie die Mentees in beitsbereichen. Das Mentorin- Prof. Dr. Helmut Krasser, Dekan Nähere Informationen: hörten der Philosoph Schleier- milie und Beruf, Exkursionen zu unterschiedlichen Fachberei- nenNetzwerk wird von vielen des heutigen Fachbereichs 04 www.mentorinnennetzwerk.de macher und der Dichter Schiller. Arbeitgebern und Vernetzungs- chen an der Uni wie an der FH Firmen des Rhein-Main-Gebiets – Geschichts- und Kulturwis- JLU-Frauenbeauftragte Marion Es war ein kleiner Personenkreis, treffen mit Vorträgen gibt es ein studieren, kommen die Mento- unterstützt, die Mentorinnen Oberschelp, Telefon: 99-12052 senschaften, bescheinigte dem großes Mentoring-Programm. rinnen aus verschiedenen Ar- in das Netwerk entsenden. Aber Jubilar „stille Pflichterfüllung der sich untereinander kannte. und eine souveräne Intellektu- Die beginnende Industrialisie- alität“. Es wies darauf hin, dass rung und die Verwaltungsreform Berding sich der Universität trugen ebenso wie die Einfüh- Neuer Professor Prof. Dr. Hansgerd Göckenjan † Gießen nach wie vor verbunden rung der deutschen Sprache zum fühlt, was sich auch darin zeige, Zusammenwachsen der Nation Im Alter von 67 Jahren verstarb tent am Lehrstuhl für Osteuropä- worüber er 2005 noch mehrere dass er dem Gremium angehört, bei. am 26. November 2005 Professor ische Geschichte in Gießen, pro- Aufsätze verfasste. das sich um die Aufarbeitung der Bis 1890 hatte ein Mentali- Dr. Hansgerd Göckenjan, der von movierte er 1969 mit einer von der Großes internationales Anse- Doktorgradentziehungen in der tätswandel stattgefunden zum 1965 bis 2003 wissenschaftlicher Südosteuropagesellschaft ausge- hen erwarb sich Göckenjan mit NS-Zeit gekümmert hat (siehe bürgerlichen Selbstverständnis Mitarbeiter und Hochschullehrer zeichneten Arbeit über Hilfsvöl- den Übersetzungen und Kom- ausführliche Berichterstattung als Reichsdeutsche. Der Erste an der JLU war und Osteuropä- ker im mittelalterlichen Ungarn. mentaren „Orientalischer Berich- auf Seite 4 und 5 dieser Ausgabe). Weltkrieg beschleunigte den Na- ische Geschichte unterrichtete. 1974 folgte die Ernennung zum te über die Völker Zentralasiens Prof. Dr. Werner Rösener, Mittel- tionalgedanken, führte jedoch Im Jahre 1995 wurde er Akade- Akademischen Rat. Seit 1973 ge- im Mittelalter“ (2001). Der kurz alter-Geschichte, begrüßte als durch die Niederlage in eine mischer Direktor im Zentrum hörte er der Stipendienkommissi- vor dem Abschluss stehende Fort- Geschäftsführender Direktor. traumatisierte Gesellschaft, in für kontinentale Agrar- und Wirt- on des Auslandsamtes der JLU an, setzungsband wird nun von Pro- Hauptredner Prof. Hans-Ulrich der Rache- und Revanchegefühle Fachbereich 01 schaftsforschung. Zudem ernann- wurde 1981 Akademischer Ober- fessor Istvan Zimonyi (Szeged) Wehler beeindruckte durch sei- an der Tagesordnung waren. Die te ihn die Universität Göttingen rat und unterrichtete ab 1993 als druckfertig gemacht. Weiterhin nen freien Vortrag in geschliffe- Niederlage im Zweiten Weltkrieg Prof. Dr. Martin Eifert 1997 zum Honorarprofessor für Lehrbeauftragter zusätzlich an arbeitete Göckenjan an einer Ge- ner Wortwahl, mit dem er sein hat solche Gedanken gründlich Öffentliches Recht Geschichte Zentralasiens. Hier der Universität Göttingen. Seit schichte Zentralasiens. umfassendes Wissen präsentier- ausgetrieben. Doch hätten die lehrte er bis zu seinem plötzli- 1993 war Göckenjan ferner Mit- Mit Hansgerd Göckenjan ver- te. Das Publikum erhielt einen Deutschen Ersatz gefunden in der Prof. Dr. Martin Eifert wurde im chen Ableben und prüfte an der glied des Senats der JLU. liert die JLU einen weit über die Überblick darüber, wie die Idee Europa-Idee, so Wehler. Dezember 2004 zum Universi- JLU außerdem noch Studentin- Sein Forschungsschwerpunkt Landesgrenzen hinaus geschätz- des Nationalismus entstehen und Die abschließende Frage „Brau- tätsprofessor (W3) an der JLU nen und Studenten der Geschich- lag auf der Geschichte der Noma- ten Wissenschaftler, der bei den sich weiter entwickeln konnte ernannt. Er wurde in Frankfurt a. te, betreute Magisterarbeiten und den im Mittelalter. Hieraus gin- Studierenden außerordentlich bis hin zur Nationsbildung. Zu chen wir Nationalismus“ ver- M. geboren und studierte 1987 bis in Göttingen Dissertationen. gen unter anderem die Arbeiten beliebt war. Bei zahlreichen Ex- hören war von den lange als gül- neinte er eindeutig. Der Geist des 1992 Rechtswissenschaft in Ham- In Münster 1938 geboren, stu- „Der Mongolensturm“ (1985), „Die kursionen im In- und Ausland tig angesehenen Theorien der Puritanismus präge „das geistige burg und Genf. Nach einem LL- dierte Göckenjan ebenda von Welt der frühen Reiternomaden“ und durch seine stets fesselnde Historiker des 19. Jahrhunderts Großklima in den USA bis hin M- Studium an der University of 1958 bis 1965 Osteuropäische (1989) und die „Landnahme der Lehre vermittelte er ein lebendi- zu diesem Thema und davon, zum Irak-Krieg“ und der Versuch, California/Berkeley war er 1993 Geschichte, klassische Philolo- Awaren“ (1993) hervor. Zuletzt ges Bild von der Geschichte. dass es sich insgesamt um ein Nationalismus zum globalen Phä- bis 1997 wissenschaftlicher Mit- gie, Byzantinistik, Slawistik und befasste sich Göckenjan mit Herr- Seine Kolleginnen und Kolle- europäisches Phänomen handelt. nomen zu machen, bringe nur arbeiter an der Universität Ham- Philosophie. Bereits ab 1960 war schaftssymbolik in Zentralasien, gen in der Osteuropäischen Ge- Es waren die aus England in die Probleme. Nationalismus könne burg, wo er 1998 promovierte. er wissenschaftlicher Mitarbeiter so mit „Eid und Vertrag bei den schichte haben mit ihm einen Neue Welt emigrierten Puritaner, innen- wie außenpolitisch als ge- 1997 bis 1999 folgte ein Ausflug am „Glossar zur mittelalterlichen altaischen Völkern“ (1999), aber großartigen Menschen verloren die dem Gleichheitsgedanken scheitert gelten, so die Einschät- in die Praxis als Unternehmens- Rechts-, Sozial- und Wirtschafts- auch mit dem „Bild der Wolga im und werden ihm ein bleibendes zum Durchbruch verhalfen, lan- zung des Historikers. berater, bevor er 1999 bis 2001 geschichte Osteuropas“. Von 1965 Mittelalter“ (2004). Nie ließ ihn Andenken bewahren. Referent am Hans-Bredow-Insti- bis 1974 wissenschaftlicher Assis- die Geschichte der Mongolen los, Jörn Happel tut für Medienforschung an der Die nächste Ausgabe des UNI-FORUMS erscheint am 18. Mai 2006. Universität Hamburg wurde und Redaktionsschluss ist am 5. Mai 2006. Das UNI-FORUM steht ein Projekt im Auftrag des BMWA im Rahmen seiner Möglichkeiten allen Universitätsmitgliedern für leitete. 2001 bis 2004 erhielt er ein Prof. Dr. Klaus Pleschka † Veröffentlichungen zur Verfügung. Habilitandenstipendium der DFG und habilitierte sich 2005 an der Der Fachbereich Medizin der JLU der Frage, wie diese beiden le- Institut in Neapel und von 1972 Universität Hamburg mit der Ar- Gießen trauert um Prof. Dr. med. benswichtigen Systeme Atmung bis 1973 einen Forschungsaufent- Impressum beit „Electronic Government. Das Klaus Pleschka, der im Alter von und Kreislauf zusammenarbei- halt an der Columbia-University Recht der elektronischen Verwal- 72 Jahren am 27. Dezember 2005 ten, wenn es darum geht, die An- wahrgenommen. Herausgeber: Der Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen tung“. gestorben ist. forderungen zu bewältigen, die Besonders eng waren seine Be- Redaktion: Charlotte Brückner-Ihl (chb), verantwortlich; Die venia legendi umfasst Öf- Nach dem Studium der Medi- durch körperliche Arbeit und ziehungen zu Universitäten in Anschrift: Pressestelle der JLU Gießen, Postfach 11 14 40, fentliches Recht, Verwaltungs- zin in Marburg, Graz und Gießen durch extreme Klimabedingun- Rumänien und Ungarn. Im Jahre 35390 Gießen (Ludwigstraße 23), Telefon: 06 41/99 -1 20 40/42, wissenschaft und Rechtsverglei- und einer anschließenden prakti- gen an den lebenden Organismus 1998 verlieh die Universität von Fax 06 41/99 -1 20 49, chung. Von 1999 bis 2004 war er schen Ausbildung in Gießen und gestellt werden. Die biomedizi- Szeged Prof. Pleschka die Szent- E-Mail: [email protected] ferner wissenschaftlicher Refe- Velbert trat er 1962 in das Max- nische Forschung verdankt Prof. Györgyi-Medaille in Anerken- Internet: http://www.uni-giessen.de rent am CERI, Forschungsstelle Planck-Institut für Herz- und Lun- Pleschka grundlegende Einsich- nung seiner Verdienste um den Grafisches Konzept und Layout: Wolfgang Polkowski (k&g), Lonystraße Recht und Innovation, Universi- genforschung (W.G. Kerckhoff-In- ten in die koordinierte Steuerung wissenschaftlichen Nachwuchs 19, 35390 Gießen, Telefon: 06 41/9 43 37 84, Fax: 06 41/9 43 37 85, tät Hamburg. Nach der Habilita- stitut Bad Nauheim) ein und hat von Atmung und Durchblutung in Ungarn. Mehrere seiner Schü- E-Mail: [email protected] tion folgten zunächst Lehrstuhl- dort bis zu seiner Pensionierung durch das Nervensystem. Diese ler leiten inzwischen als Univer- Druck: Giessen-Druck, Marburger Straße 18 - 20, 35390 Gießen vertretungen in Hamburg und im Jahre 1998 seine Arbeitskraft Erkenntnisse werden mit seinem sitätsprofessoren ihre eigenen Auflage: 8.000 Gießen. in den Dienst der biomedizini- Namen verbunden bleiben. Institute. Anzeigenverwaltung: Verlag Knoblauch, Am Noor 29, Eifert ist Mitglied der Deut- schen Forschung gestellt. 25 Jahre Die Bedeutung der wissen- Prof. Pleschka hat sich mit 24960 Glücksburg, Telefon: 04631/8495, schen Sektion des Internationa- lang hat Prof. Pleschka das Labor schaftlichen Lebensleistung von seinem wissenschaftlichen Le- Fax: 04631/8068, E-Mail: [email protected] len Instituts für Verwaltungswis- zur Erforschung der Funktionen Prof. Pleschka wird durch seine benswerk verdient gemacht. Wir senschaften und der European von Atmung und Kreislauf ge- vielfältigen Verbindungen zur werden ihm ein bleibendes An- Alle Mitglieder der JLU Gießen sind aufgerufen, mit eigenen Beiträgen Group of Public Administration. leitet. Gleichzeitig hatte er ab 10. internationalen Forschung über- denken bewahren. oder Leserbriefen zur Berichterstattung und Meinungsbildung im UNI- Seine Arbeitsschwerpunkte sind Dezember 1971 eine Honorarpro- zeugend dokumentiert: So hat er Für den Fachbereich 11 – Medizin FORUM beizutragen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht Regulierung, Medienrecht, Um- fessur an der JLU inne. zwischen 1966 und 1968 einen Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper, unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich weltrecht, Recht und Innovation. Sein besonderes Interesse galt Gastaufenthalt am Zoologischen Dekan vor, Beiträge und Leserbriefe zu kürzen. UNI-FORUM • Nr. 1/16. Februar 2006 Namen und Notizen • 13 Ausbau von Netzwerken „Neue Wege gehen“ Positives Fazit des PhD-Symposiums – Promovierende aus 27 Ländern Promotionsfeier des Fachbereichs Medizin 2005 mit Verleihung von Preisen und lst. Rundum positiv: So lässt sich des Projekts und Dekan des Fach- Auszeichnungen für besondere Leistungen in Forschung und Lehre – 191 Urkunden das Ergebnis des PhD-Symposi- bereichs 11 – Medizin, Prof. Dr. ums 2005 zusammenfassen, bei Dr. Hans Michael Piper. dem 14 Absolventinnen und Ab- So bietet die Konzeption des Von Marion Oberschelp solventen des gemeinsamen PhD- Gießener Studiengangs ein klar Studiengangs der Fachbereiche strukturiertes, forschungsori- Zur Promotionsfeier des Fachbe- Medizin und Veterinärmedizin entiertes dreijähriges Promoti- reichs Medizin lud Dekan Prof. im Wintersemester ihre Arbeits- onsstudium auf hohem akade- Dr. Dr. Hans Michael Piper am ergebnisse vorstellten. mischen Niveau. Eine Vielzahl 8. Dezember alle Mitglieder, An- Foto: Frank-Oliver Docter Frank-Oliver Foto: Alle Beiträge erhielten mehr als von Hochschullehrerinnen und gehörige und Freunde des Fach- gute Noten, sowohl hinsichtlich -lehrer bieten fachübergreifen- bereichs sowie die interessierte ihrer wissenschaftlichen Exzel- de Vorlesungen, Seminare und Öffentlichkeit in die Uni-Aula lenz und Struktur als auch ihrer Workshops an, die ein breites ein. Anlass war die Verleihung Verankerung in die Schwerpunkt- Spektrum der für die lebenswis- von Preisen und Auszeichnun- initiativen der beiden Fachberei- senschaftlich orientierten Fach- gen für besondere Leistungen in che. Hier hat sich die Vielzahl von gebiete wichtigen Theorien, Me- Forschung und Lehre. Vergeben Graduiertenkollegs und Sonder- thoden und Fragestellungen zum wurden der Schunk-Preis für Hu- forschungsbereiche im Bereich Gegenstand haben. manmedizin, der Friedrich-Hart- der Lebenswissenschaften als Nicht zuletzt ist das PhD-Pro- mut-Dost-Preis für besondere wirksamer Motor erwiesen. jekt auch als ein wichtiger Schritt Leistungen in der Lehre und 191 Als Erfolg wurde auch die inter- zum kurz vor seiner Errichtung Promotionsurkunden. Die Lie- nationale Zusammensetzung der stehenden „Gießener Graduier- BigBand der Liebigschule Gießen Studierenden gewertet: 20 deut- tenzentrum Lebenswissenschaf- unter der Leitung von Oberstudi- schen Doktorandinnen und Dok- ten“ anzusehen. „Die Voraus- enrat Michael Zarniko umrahmte toranden stehen 41 ausländische setzungen für den Erfolg der neu- den Festakt musikalisch. Promovierende aus 27 Ländern en Programme sind mehr als „Unsere Doktoranden sind der gegenüber, für die der Rahmen günstig, zeichnen diese sich doch Spiegel der Leistungsfähigkeit des Symposiums wichtige Mög- durch eine klare Strukturierung der Fakultät insgesamt“, so Prof. lichkeiten des interdisziplinären und Transparenz – auch in Curri- Piper in seiner Ansprache an die Austauschs und die Schaffung culum, Dauer und Betreuung – frisch gebackenen Doktorinnen neuer Netzwerke bot. sowie einen besonderen interna- und Doktoren. „Aus den Dok- Beste Stimmung im feierlichen Rahmen: (v.l.n.r.) Prof. em. Konrad Schwemmle (Ehrenurkunde), Dr. Maria Vor zwei Jahren startete das tionalen Charakter aus“, so Prof. toranden rekrutiert sich unser Vollerthun (Dost-Preisträgerin), PD Dr. Christiane Franzius (Schunk-Preisträgerin), Dekan Prof. Hans Michael von der Deutschen Forschungs- Piper. Fremdsprachigkeit, inter- akademischer Nachwuchs, die Piper, Dr. Dagobert Kotzur (Geschäftsführer Schunk-Stiftung). gemeinschaft (DFG) und dem nationale Betreuungsprogram- zukünftigen Professorinnen und Deutschen Akademischen Aus- me und weltweite Rekrutierung Professoren dieser und anderer Promovierten zu: „Trauen Sie sich Vollerthun, Klinik für Allgemein-, meistert haben, begründet sich in landsdienst (DAAD) geförderte sind dabei eine Selbstverständ- Hochschulen. Damit wird die Zu- was!“ Die richtige Mischung aus Viszeral-, Thorax-, Transplanta- der Unterstützung, die auf vielen Projekt. „Mit dem PhD-Programm lichkeit. kunft der Hochschulen ganz we- konservativem und unkonventi- tions- und Kinderchirurgie, Gie- verschiedenen Ebenen gegeben haben wir ein attraktives Ange- sentlich dadurch bestimmt, was onell-gewagtem Denken sei in der ßen (Direktor: Prof. Dr. Winfried war. Seien es die Betreuer und För- bot entwickelt, deren Vorteile für Nähere Informationen: wir als Ihre Lehrer in Ihnen an Wissenschaft, in der Medizin und Padberg), verliehen. Seit vielen derer – Doktorväter und Doktor- die Studierenden auf der Hand www.med.uni-giessen.de/phd Engagement für die Wissenschaft im Leben ganz allgemein häufig Jahren ist Dr. Maria Vollerthun mütter – sowie auch die Familie liegen“, erklärte der Koordinator haben wecken können.“ der Schlüssel zum Erfolg. an den Lehrveranstaltungen und Freunde, die einem zur Seite Als besonderes Instrument bei des Faches Allgemeinchirurgie standen und stehen und aus man- der Graduiertenausbildung sei Den mit 5.000 Euro dotierten beteiligt. Durch ihre sehr gut chem Tief wieder herausgeholfen vor drei Jahren das mit der Vete- Schunk-Preis für Humanmedizin, strukturierte Vorlesung, durch haben.“

Foto: privat Foto: rinärmedizin entwickelte PhD- gestiftet von der Schunk-Stiftung ihr fachübergreifendes Wissen Promotionsprogramm hinzuge- überreichten Prof. Piper und Dr. und insbesondere durch den von Im Genfer Gelöbnis, vorgetragen kommen. „Bei der diesjährigen Dagobert Kotzur, Geschäftsführer ihr ständig eingebrachten Bezug von Dr. jur. Patrick Gödicke, Mit- internationalen Ausschreibung der Ludwig Schunk Stiftung e.V., auf die praktische Tätigkeit in glied der Ethik-Kommission des hatten wir für 40 PhD-Promoti- an PD Dr. med. Christiane Fran- der Klinik gelingt es ihr, die Stu- Fachbereichs Medizin, verpflich- onsprojekte über 700 Bewerberin- zius, Klinik und Poliklinik für dierenden zu begeistern. Diese teten sich die frisch Promovier- nen und Bewerber, überwiegend Nuklearmedizin der Universität heben insbesondere auch ihren ten, ihr Leben in den Dienst der aus dem Ausland“, freute sich der Münster. Der Fachbereich ehrte einfühlsamen Umgang mit den Menschlichkeit zu stellen. Das Dekan. Mit der Etablierung eines eine Ärztin, die mit wissenschaft- Patientinnen und Patienten der Genfer Gelöbnis knüpft an zentra- alle Bereiche der Lebenswissen- lichem Schwerpunkt auf dem Ge- Klinik hervor. Dr. Vollerthun ge- le Prinzipien des hippokratischen schaften umfassenden Graduier- biet der Diagnostik und Therapie hört zu den Lehrenden, die auf- Eides an, formuliert allerdings da- tenzentrums habe sich die JLU im des Osteosarkoms arbeitet. Ihre grund ihrer Einsatzfreude, ihres rüber hinaus eine Hierarchie von Glückwunsch zu den hervorragenden Präsentationen für die Promovie- bundesweiten Ausschreibungs- Forschungen zur therapeutischen Wissens und ihrer Persönlichkeit ethischen Maximen für den Arzt. renden von Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper, Dekan des Fachbereichs 11 programm der Exzellenzinitiati- Anwendung von hohen Aktivitä- die Vorlesung lebendig halten. Mit der Verleihung einer Ehren- und Koordinator des Projekts. ve um Förderung beworben. „Sie ten von Samarium-153-markier- urkunde, überreicht von Prof. Dr. sehen, wir haben Großes vor mit tem Phosphonat sind richtungs- Schließlich überreichte Prodekan Dr. Hans Michael Piper, dankte der Doktorandenausbildung und weisend. Sie hat zudem wesent- Prof. Dr. Manfred Kaps den insge- der Fachbereich Prof. em. Dr. med. investieren nachhaltig in diesen lich zum Fortschritt molekularer samt 191 Doktorinnen und Dok- Konrad Schwemmle für seinen

- Anzeige Zukunftssektor.“ Bildgebung unter Verwendung toren ihre Promotionsurkunden: hohen persönlichen Einsatz für Neue Wege zu gehen, wo von FDG-PET beigetragen. 156 zum Dr. med., 25 zum Dr. med. den Fachbereich Medizin, insbe- scheinbar schon alles getan sei, sei dent. und zehn zum Dr. biol. hom. sondere seine langjährige verant- die Grundlage für den Fortschritt Der mit 2.500 Euro dotierte Fried- Insgesamt 15 Dissertationen wur- wortungsvolle Mitarbeit in der der Medizin. „Evidenz-basierte rich-Hartmut-Dost-Preis, den die den als „ausgezeichnet“ bewertet. Ethik-Kommission. Ausgezeich- Medizin ist der Rahmen für eine Medizinische Gesellschaft Gie- Im Namen aller bedankte sich die net wurde auf diese Weise ein rationale Therapie, aber innovati- ßen e.V. für besondere Leistun- frisch gebackene Doktorin Mela- herausragender Wissenschaftler, ve Neuigkeiten kommen aus den gen in der Lehre vergibt, wurde nie Königshoff, deren Promotion innovativer Klinikleiter und ex- Wagnissen originärer Forschung“, auf Vorschlag der Studierenden zu den ausgezeichneten gehört: zellenter Arzt, der sich um den resümierte Piper. Am Ende seiner von Studiendekan Prof. Dr. Flo- „Dass wir diese Herausforderun- Fachbereich Medizin verdient ge- Ausführungen rief der Dekan den rian Dreyer an Dr. med. Maria gen – trotz aller Frustration – ge- macht hat. Wenn Flüsse und Seen austrocknen Gießener Geographen stellten auf internationaler Konferenz zum Thema „Wasserressourcen und Wassernutzung in Zentralasien“ in Bischkek/Kirgistan ihre Forschungsergebnisse vor

eg. „Wasserressourcen und Was- und Lanzhou durchgeführt. se bereits ausgetrocknet sind. herauszuarbeiten. Als zweites sernutzung in Zentralasien“ lau- Die interdisziplinäre Zusam- Das markanteste Beispiel ist Ziel wurden drei wesentliche Ur-

tete das Thema einer internatio- menarbeit führte Hydrologen, der Aral-See, dessen Seespiegel sachen-Komplexe identifiziert: privat Foto: nalen wissenschaftlichen Konfe- Glaziologen, Klimatologen, Geo- seit Anfang der 1960er Jahre um ökonomische, klimatisch-hydro- renz in Bischkek/Kirgistan. Hier graphen und Sozialwissenschaft- 23 Meter gesunken ist. Der Aral- logische und hydrogeologische stellten Gießener Geographen ler zusammen. An der Abschluss- See hat dabei fast 80 Prozent sei- Ursachen. Der Schwerpunkt der die Ergebnisse eines interdiszip- konferenz nahmen neben den ner ursprünglichen Wasserfläche Forschungsarbeiten lag dabei auf linären Forschungsprojekts vor, unmittelbar am Projekt Beteilig- sowie 90 Prozent seines Wasser- den zuerst genannten Aspekten. das sich mit Problemen der zu- ten auch führende Wissenschaft- volumens verloren, mit verhee- Lösungsvorschläge wurden den nehmenden Wasserverknappung ler aus Usbekistan und Tadschi- renden ökologischen, ökonomi- Konferenz-Teilnehmern vorge- und Verschlechterung der Was- kistan teil, die mit den Problemen schen und sozialen Folgen. stellt. serqualität in Trockengebieten der Wasserverknappung in Zent- Weniger bekannt ist, dass sich Was bislang jedoch fehlt, ist Zentralasiens beschäftigt hat. ralasien vertraut sind. diese Vorgänge in ähnlicher Wei- eine Umsetzung der Lösungsvor- Das von der VW-Stiftung über Seit Anfang der 1960er Jahre se auch in anderen Beckenbe- schläge, die auf eine nachhaltige vier Jahre finanzierte Projekt un- sind in den Trockengebieten Zent- reichen Zentralasiens, wie dem Nutzung der Wasserressourcen ter der Leitung von Prof. Dr. Ernst ralasiens eine zunehmende Ver- Tarim-Becken und dem Ili-Bal- abzielen. Deshalb galt das dritte Giese, Geschäftsführender Direk- knappung der Wasserressourcen chasch-Becken, vollziehen und Ziel des Forschungsprojekts Fra- tor des Instituts für Geographie, und eine besorgniserregende Ver- dort ähnlich gravierende Deserti- gen des Wassermanagements auf wurde vom Zentrum für inter- schlechterung der Wasserqualität fikationsprobleme auftreten. regionaler und zwischenstaatli- nationale Entwicklungs- und festzustellen. Die Flüsse aus den Ein erstes Ziel des Forschungs- cher Ebene. Umweltforschung (ZEU) der JLU Gebirgen führen in ihren Unter- projekts bestand darin, das In- in Kooperation mit Forschungs- läufen immer weniger Wasser und formationsdefizit zu beheben Nähere Informationen: instituten der Kirgisischen, Ka- erreichen zum Teil nicht mehr ihre und durch eine vergleichende Discussion-Paper-Reihe des ZEU sachischen und Chinesischen Endseen, so dass die Deltabereiche Darstellung der feststellbaren www.uni-giessen.de/zeu/Publika- Akademie der Wissenschaften in und Endseen dieser Flüsse auszu- Veränderungen den systemati- tion.html Trauriges Bild: Dort, wo der Aral-See zu sehen sein sollte, präsentiert Bischkek, Almaty sowie Urumqi trocknen drohen beziehungswei- schen Charakter dieser Vorgänge sich dem Betrachter lediglich ein trocken gefallenes Schiff. 14 • Uni international UNI-FORUM • Nr. 1/16. Februar 2006 Hurrikan brachte Jake nach Gießen

John „Jake“ Gnuse studiert seit Oktober an der JLU mit Hilfe eines ko-finanzierten Stipendiums von Auslandsamt Foto: HMWK, DAAD und JLU – 14 Studierende kamen nach der Überschwemmungskatastrophe in New Orleans nach Hessen

Von Dagmar Klein nicht der Grund, warum die US- Regierung bei der Überschwem- John Gnuse ist der jüngste von mungskatastrophe so spät Hilfs- 14 Studierenden, die nach der maßnahmen ergriffen hat. Die

Überschwemmungskatastrophe Dagmar Klein Foto: Regierung von Louisiana und der in New Orleans mit einem Sti- Bürgermeister von New Orleans pendium nach Hessen kamen. hatten sich gegen den Irak-Krieg Die Anregung gab das Hessische ausgesprochen. Von den jungen Beste Erinnerungen an die erste ISU im Sommer 2005. Ministerium für Wissenschaft Männern in Louisiana will kaum und Kunst (HMWK), organisiert noch einer in die Army. Das hält haben HMWK und der Deutsche er für den eigentlichen Grund. Zweite Auflage der ISU Akademische Auslandsdienst Und dann beschreibt er die weit Vorbereitungen für ISU 2006 laufen auf Hochtouren – Stipendien für (DAAD), weitere Finanziers sind klaffende Wohlstandsschere zwi- ausländische Bewerber die jeweiligen Universitäten und schen Arm und Reich, die in der zusätzliche Sponsoren. Koopera- Grundschule beginnt. Wer es sich ir. Der große Erfolg der ersten In- Studierenden nach einer gemein- tionspartner in den USA ist die leisten kann, schickt seine Kinder ternationalen Sommeruniversi- samen einwöchigen Einführung Louisiana State University (LSU) auf die Privatschule, die öffentli- tät (ISU) der JLU im vorigen Jahr diesmal zwischen einem rechts- in der Landeshauptstadt Baton chen seien unvorstellbar schlecht hat die wissenschaftlichen Leiter und einem wirtschaftswissen- Rouge, an die John übergangswei- ausgestattet. Im vergangenen und Organisatoren ermutigt, für schaftlichen Schwerpunkt wäh- se geflüchtet war, als seine Hoch- Sommer hat er solchen Schülern den Sommer 2006 ein neues an- len können. Die Seminarsprache schule im Altstadtviertel von Nachhilfeunterricht gegeben: die spruchsvolles und interessantes ist Englisch, doch erhalten die New Orleans geschlossen war. können nicht mal schreiben, wie Programm zusammenzustellen. Teilnehmenden Gelegenheit, an Er hatte schon vor Aufnahme er sagt. Auch bei den Universitä- Die ISU Gießen 2006 steht unter Deutschkursen auf unterschied- seines Studiums angefangen ten gibt es große Unterschiede. dem Thema „Commercializing lichen Niveaus teilzunehmen. Deutsch zu lernen und bereits Wenn er zurückgeht, dann will er Biotechnology in Europe’s Legal Abgerundet wird das Programm erste Kurse an der Universität be- wieder an der katholischen Uni- Environment“ und findet vom durch ein vielseitiges Kultur- und legt. Das beeinflusste vermutlich versity of Loyola (benannt nach 22. Juli bis 19. August 2006 statt. Freizeitangebot mit Eröffnungs- die Auswahl, denn er ist absoluter dem Heiligen Ignatius von Loyo- Auch zur zweiten Runde werden und Abschlussfeiern, Exkursio- Studienanfänger und hat die an John „Jake“ Gnuse aus New Orleans hat sich in Gießen bestens einge- la) in New Orleans studieren und international renommierte Wis- nen, Sport-Events, Museums-Be- amerikanischen Universitäten lebt. Nur mit dem deutschen Winter kann er sich nicht richtig anfreun- nicht an der überfüllten und eher senschaftler und Experten aus suchen und vielem mehr. üblichen Grundkurse noch nicht den. konservativen Louisiana State Rechts-, Wirtschafts- und Natur- Wie im Vorjahr ist es den Or- absolviert. University in Baton Rouge. Für wissenschaften als Dozenten ein- ganisatoren gelungen, eine För- Seine Betreuerin von der Studi- teilnehmen wird. Neben engli- Semesterpause hat er sich eine ihn ist diese Wahl eine politische. geladen. derung aus dem DAAD-Struktur- enberatung der JLU, die mit ihm scher Literatur ist das die Politik. Reise vorgenommen, auf jeden Via E-Mail ist er in ständigem Die Federführung liegt bei Prof. programm „Sommer-Akademien im Oktober die ersten Behörden- Jake ist kontaktfreudig und Fall möchte er in wärmere Gefil- Kontakt mit seinen Eltern und Dr. Thilo Marauhn (Fachbereich in Deutschland“ zu erhalten. Da- gänge in Gießen erledigte, ist er- geht offen auf die Menschen zu. de. So kalt wie hier wird es in sei- Freunden. Darüber erhält er vie- 01 – Rechtswissenschaft). Prof. Dr. durch ist es der ISU der JLU Gie- staunt, wie schnell er sich einge- So auch bei unserem Gespräch. ner Heimat nie, tagsüber geht es le Eindrücke vom aktuellen Zu- Volbert Alexander und Prof. Dr. ßen möglich, qualifizierte auslän- lebt hat und wie gut sein Deutsch Ob er schon was von Gießen gese- dort selten einmal unter 10 Grad stand in seiner Heimatstadt, doch Christoph Spengel (beide Fach- dische Bewerber mit Stipendien in der kurzen Zeit geworden ist. hen hat? Er lacht. Korrekter wäre Celsius. er ist nicht sehr optimistisch. bereich 02 – Wirtschaftswissen- zu unterstützen. Bewerbungen Jake, wie er sich nennt, nimmt die Frage, was er noch nicht gese- So richtig in Fahrt kommt er Vieles ist so stark zerstört, dass es schaften) sowie Prof. Dr. Florian um Stipendien sind bis zum sein Studium sehr ernst und hat hen hat. Per Bus, Bahn und Pedes beim Erzählen von den sozialen nicht wieder aufgebaut werden Dreyer (Fachbereich 11 – Medi- 31. März 2006 möglich. es sogar vorgezogen, seinen Stun- hat er auf eigene Faust auch die Bedingungen in seiner Heimat. kann. Und wohin all die Gelder zin) und Prof. Dr. Peter-Michael denplan zu absolvieren, anstatt Umgebung von Gießen erkundet, Er stammt aus New Orleans, ei- aus den Benefiz-Veranstaltungen Schmitz (Fachbereich 09 – Agrar- Nähere Informationen: der Einladung des HMWK zu er war im Kino und im Stadtthe- ner Stadt mit 68 Prozent schwar- geflossen sind, das beginne man wissenschaften, Ökotrophologie Sarah Isabelle Reich einem Ausflug nach Wiesbaden ater. zer Bevölkerung. Bis zu seinem sich allmählich zu fragen. Zum und Umweltmanagement) wer- E-Mail: [email protected]. zu folgen. In diesem Semester Die Weihnachtspause hat er ge- neunten Lebensjahr hat er in Glück war das Haus seiner Eltern den die wissenschaftlichen Mo- Anmeldung online: www.uni-gies- finden alle von Jake belegten Se- nutzt, um nach Irland zu fliegen, einer Straße gewohnt, in der sei- nur gering beschädigt, sie woh- dule organisieren. sen.de/isu/2006/ minare auf Englisch statt, bis auf wo die Vorfahren seiner Mutter ne Familie die einzige weiße war. nen längst wieder im alten Haus. Zusätzliche Attraktivität ge- anmeldungen.htm den Deutschkurs natürlich. Das herkommen. Und sein Vater? Prozentual gesehen gibt es mehr Ob er noch in Deutschland blei- winnt die ISU dadurch, dass die bedeutet auch: im nächsten Se- Dessen Vorfahren waren Deut- Arme unter den Schwarzen als ben möchte – auf jeden Fall! Doch mester wird es spannend, wenn er sche, daher das Interesse an der unter den Weißen. Doch ist Ras- das sei letztlich eine Frage der Fi- an deutschsprachigen Seminaren Sprache. Auch für die kommende sismus seiner Einschätzung nach nanzierung. Traum vom Studium in USA wird wahr Sechs JLU-Studierende gehen nach Wisconsin und Massachusetts

JLU begrüßt australische Gäste aaa. Auch in diesem Jahr wurden Bewerberinnen und Bewerbern im Rahmen der Hochschullan- den Traum vom Studium in den „Queensland Ambassadors-Tour 2005“ führt Vertreter australischer Hochschulen auch nach Gießen – Insgesamt neun deskooperationen Hessen-Wis- USA erfüllen. australische Universitäten kooperieren mit den hessischen Hochschulen und Fachhochschulen consin und Hessen-Massachusetts Bewerben können sich Stu- hessenweit Studienplätze in den dierende aller Fachrichtungen aaa. Mitten im vorweihnachtli- Akademischen Auslandsamtes ein Lunch auf Gäste und Veran- und des Austauschs von Studie- USA vergeben. Das Programm ist mit Ausnahme der Rechtswis- chen Gießen traf im Dezember und berichtete über den derzeiti- stalter. Hier konnten in weniger renden und Wissenschaftlern. beliebt, denn für die vom Hessi- senschaft, Human- und Veteri- eine zehnköpfige Abordnung gen Stand dieser noch recht jun- formellen Gesprächen erste fachli- Die Besucher folgten auf ihrer schen Ministerium für Wissen- närmedizin. Voraussetzung sind von Vertretern der Universitäten gen Partnerschaft. che Kontakte geknüpft werden. Tour durch Hessen einem straffen schaft und Kunst (HMWK) ge- überdurchschnittliche Studien- in Queensland (Australien) ein, Anschließend nutzten die Anlass der „Ambassadors-Tour“ Zeitplan: Gleich nachmittags ging förderten Studienplätze müssen leistungen, gute Englischkennt- um die JLU kennen zu lernen und australischen Kollegen die Ge- ist ein Hochschulländerabkom- es weiter zur Philipps-Universität keine Studiengebühren gezahlt nisse und ein bis zwei akademi- ihre Hochschulen vorzustellen. legenheit, ihre Hochschulen zu men, in dem insgesamt neun Marburg, wo auch ein Stadtbum- werden. sche Empfehlungsschreiben. Die Bei einem Empfang im Haupt- präsentieren. Ebenso hatten die australische Universitäten mit mel geplant war. Nachdem die Koordinatoren nächste Ausschreibung erfolgt gebäude gab Vizepräsident Prof. anwesenden Professoren die Ge- den hessischen Hochschulen der einzelnen Hochschulen im im Sommer, gemeinsamer Bewer- Dr. Jürgen Janek einen kurzen legenheit, ihre Fachbereiche bzw. und Fachhochschulen kooperie- Nähere Informationen: Dezember 2005 und im Janu- bungsschluss für beide Program- Überblick über Forschungs- ihre Schwerpunkte sowie ihr In- ren. Erst kürzlich wurde eine Ab- Dr. Margot Schneider-März ar 2006 die Auswahlsitzungen me ist der 15. November 2006. schwerpunkte und Profil der JLU. teresse an einer intensiven Zusam- kommenserklärung von den Bil- Akademisches Auslandsamt durchgeführt haben, zeichnet Dr. Margot Schneider-März, Koor- menarbeit mit den Hochschulen dungsministerien beider Länder Telefon: 99 -12170 sich eine erfreuliche Bilanz ab: Kontakt und Informationen: dinatorin für die Hessen-Queens- in Queensland vorzustellen. Nach unterzeichnet. Darin verpflichten E-Mail: margot.schneider- Die JLU Gießen konnte in jedem Dr. Margot Schneider-März land Partnerschaft an der JLU, einer weiteren Gesprächsrunde an sich die Partner zur Förderung der [email protected] Austauschprogramm drei der Akademisches Auslandsamt begrüßte die Gäste im Namen des der FH Gießen-Friedberg wartete internationalen Zusammenarbeit begehrten Plätze für sich bean- Telefon: 99-1 21 70 spruchen und so sechs Gießener Zum Studium in den Kaukasus

Kooperationsabkommen mit der staatlichen Ivane Djavakhishvili Universität Tbilisi eröffnet Studierenden neue Möglichkeiten privat Foto:

Von Michael Schäfer Interessierte aus diesen Fach- Zusammenarbeit durch gemein- tauschdienst (DAAD) bestehen so- gebieten können ab sofort an der same Forschungsprojekte und wohl für deutsche als auch für ge- Die Grundlagen für ein Auslands- staatlichen Ivane Djavakhishvili Symposien anstreben. Auch für orgische Studenten. Die Aus- semester in Georgien sind geschaf- Universität Tbilisi (TSU) in Georgi- Lehrende besteht die Möglichkeit tauschstudierenden der JLU müs- fen: Ein Kooperationsabkommen en ein Auslandssemester verbrin- einer Gastdozentur in der 1,4 Mil- sen der Universität Tbilisi ein zwischen der staatlichen Ivane gen. Diese wurde 1918 gegründet lionen-Stadt Tbilisi. Im Gegenzug Zeugnis der bisher erbrachten No- Djavakhishvili Universität Tbi- und bietet eine universitätstypi- können georgische Studierende ten und ihren tabellarischen Le- lisi (Georgien) und der JLU, das sche Ausbildung (BSc, MSc, PhD) in Gießen studieren und hier benslauf bis zum 30. April für das im vergangenen Jahr von beiden in allen Bereichen der Geistes- und Sommerschulen besuchen. Semester, das im September dessel- Präsidenten unterzeichnet und Naturwissenschaften. Georgien hat auf einer Fläche, ben Jahres, oder bis zum 31. Okto- bei einem Besuch des Gießener Auf deutscher Seite betreut die der von Bayern entspricht, ber für das Semester, das im April Kooperationsbeauftragten Prof. das Zentrum für internationale insgesamt 4,7 Millionen Einwoh- des Folgejahres beginnt, vorlegen. Dr. Lorenz King in Tbilisi offizi- Entwicklungs- und Umweltfor- ner. Nach der Rosenrevolution im ell besiegelt wurde, eröffnet neue schung (ZEU) die Kooperation. November 2003 kam es auch im Nähere Informationen: Perspektiven für Studierende Im ZEU sind unter anderem die Hochschulsystem zu Umstruktu- Prof. Lorenz King, Kooperationsbe- Der Kooperationsbeauftragte der JLU, Prof. Dr. Lorenz King (li.), übergibt der Wirtschaftswissenschaften, Fachbereiche 02, 07 und 09 ver- rierungen. Derzeit werden an der auftragter das von den Präsidenten der Partneruniversitäten unterschriebene Ko- Mathematik, Informatik, Physik treten, die zurzeit aktiv an einem TSU die Institute in sechs Fachbe- Telefon: 99-36205/06 operationsabkommen an Dr. Erekle Astakhishvili. Gemeinsam mit (u.a.) und Geographie sowie Agrarwis- wissenschaftlichen Austausch reiche zusammengelegt. E-Mail:[email protected] Prof. Davit Kereselidze, Dekan und Kooperationsbeauftragter der Univer- senschaften, Ökotrophologie und mit der Universität Tbilisi arbei- Fördermöglichkeiten durch den giessen.de. sität Tbilisi, und Vizerektor Prof. Tengiz Urushadze wird das Vorgehen Umweltmanagement. ten beziehungsweise eine engere Deutschen Akademischen Aus- zum Austausch von Studierenden und Professoren besprochen. UNI-FORUM • Nr. 1/16. Februar 2006 Namen und Notizen • 15

Mehr Speicherplatz, besserer Service Technische Details Die neue Band-Bibliothek Adic zentral konsolidiert und den Moderne Infrastruktur für zentrale Speichersysteme am Hochschulrechenzentrum – Scalar i2000 verfügt über LTO3- Servern als virtuelle Platten be- Medien der neuesten Genera- liebiger, vergrößerbarer Kapa- Beratung für JLU-Einrichtungen tion mit je 400 GB Kapazität zität bereitgestellt. Mit dem so – dem 40fachen der in der bis- erreichten höheren Nutzungs- herigen Band-Bibliothek ein- grad der installierten Kapazität nutzten Festplatten-Arrays sowie ta) kommen Studierenden und 10 – Veterinärmedizin) zukünftig Von Dr. Oliver Bäumer gesetzten Medien – und einer und der gemeinsamen Nutzung die Band-Bibliothek für die zent- Mitarbeitern unmittelbar zugute. SAN und Band-Bibliothek zur Ab- Gesamtkapazität von derzeit hochwertiger Hardware-Kom- Am Hochschulrechenzentrum ist rale Datensicherung hätten bald Bei wachsendem Bedarf an lage umfangreicher tiermedizini- 160.000 GB statt wie bisher ponenten durch mehrere Ser- die Installation neuer Hardware die Grenzen ihrer Leistungsfähig- zentralen Diensten des HRZ ist scher Behandlungsdaten (insbes. 10.000 GB. Die Verwaltung er- ver wird ein wirtschaftlicher für die zentralen Speicher- und keit erreicht. Da eine Erweiterung eine Erweiterung der Kapazitä- Bilddaten) nutzen. folgt über die Software IBM Ti- Betrieb erreicht. Weitere Qua- Datensicherungs-Systeme abge- dieser mittlerweile technisch ver- ten auf jeden Fall möglich und Sofern bei JLU-Einrichtungen voli Storage Manager. litätsverbesserungen sind ein schlossen. Mit einer modernen alteten Systeme nicht wirtschaft- eingeplant. Für Server anderer Bedarf an der Nutzung zentraler schnellerer Datenzugriff („Stri- Speichernetz-Infrastruktur (Sto- lich gewesen wäre, investierte JLU-Einrichtungen kann in deut- Speicherkapazität besteht, bieten Herzstück des SAN ist ein Fest- ping“), eine erhöhte Sicherheit rage Area Network, SAN) kann das HRZ etwa 400.000 Euro in ei- lich größerem Umfang als bisher die HRZ-Mitarbeiter umfassende platten-Array EMC Clariion von Daten („Hardware-RAID5“) das HRZ Speicherplatz auf Fest- ne neue Band-Bibliothek, ein SAN Speicherkapazität in der Band- Beratung an. Dies gilt auch für die CX500 mit zunächst 3.200 GB und System (Redundanz aller platten und Magnetbändern in sowie die Infrastruktur des zuge- Bibliothek (zur Datensicherung Planung von Beschaffungen oder Nutzkapazität. Wurde bisher wesentlichen Komponenten, verbesserter Qualität (Sicherheit, hörigen Fiberchannel-Netzes. und Langzeit-Archivierung) und die Erstellung von Ausschreibun- jeder Server mit einer für die automatische Failover-Mecha- Geschwindigkeit) und höherer Das SAN-Festplatten-Array erstmalig auch auf Festplatten im gen. von ihm verwalteten Daten nismen) und die Unterstützung Kapazität für zentrale Dienste des wird zunächst vorwiegend für SAN bereitgestellt werden (sofern hinreichend großen Zahl an ei- ausfallsicherer Server-Cluster HRZ und andere JLU-Einrichtun- Mail- und Home-Bereiche genutzt. der Hosting-Service des HRZ ge- genen, direkt angeschlossenen (zum Beispiel auf der Basis gen bereitstellen. Ein schnellerer Abruf der Mails nutzt wird). So wird beispielswei- Nähere Informationen: Festplatten versehen, so wird von Microsoft Windows Server Die bisher insbesondere für und ein verdoppelter benutzer- se das Tiermedizinische Doku- www.uni-giessen.de/hrz nun im SAN der Speicherplatz 2003, Enterprise Edition). Home-Verzeichnisse und Mail ge- spezifischer Speicherplatz (Quo- mentations-System (Fachbereich Preise „Darf ich Sie duzen?“ Entwicklungsländerpreis 100 Gäste kamen zum Ehemaligentreffen der Studentenmission Gießen – Gründung im Die Justus-Liebig-Universität stitutionen eine entsprechen- Sommersemester 1960 – Einladung an alle Interessierten Gießen vergibt mit Unter- de Selbstdarstellung enthalten. stützung der KfW, Frankfurt Selbstbewerbungen sind aus- am Main, in zweijährigem geschlossen. Von Christian Enders Gruppe ausgesprochen hätten Rhythmus seit 1982 ihren Dissertationen und Diplom-, – was damals selbst unter Studen- Entwicklungsländerpreis für Master- oder Magisterarbeiten Rund 100 ehemalige Studentin- ten keine Selbstverständlichkeit Foto: privat Foto: Verdienste um die Erarbeitung oder vergleichbare Arbeiten nen und Studenten der JLU und war. Die Leiterin der gesamten und Anwendung wissenschaft- sollten seit 2002 erschienen der Fachhochschule Gießen- Studentenmission in Deutsch- licher Erkenntnisse über Ent- beziehungsweise fertig gestellt Friedberg kamen im Januar zu- land, Sabine Kalthoff, gab einen wicklungsländer. Der von der sein. Alle Universitäten und sammen, um ein Ehemaligentref- Einblick in die heutige Arbeit KfW gestiftete Preis ist mit wissenschaftlichen Hochschu- fen und zugleich den Geburtstag der SMD, die es in nahezu jeder 5.000 Euro dotiert. Es können len sind berechtigt, Arbeiten der Studentenmission Gießen zu Universitätsstadt in Deutschland Einzelpersonen sowie Arbeits- für diese Auszeichnungen vor- feiern. Für viele war es ein Wie- gibt. dersehen mit alten Freunden, die In Gießen kommen heute gruppen oder Institutionen zuschlagen. Es sollte ein kurzes man zum Teil seit der Studienzeit rund 70 Studierende zu den wö- ausgezeichnet werden. gutachterliches Schreiben zu nicht mehr gesehen hatte. chentlichen Treffen der SMD im Im Rahmen des Entwick- ihrer besonderen Auszeich- Wie alt die christliche Studen- CVJM-Haus an der Moltkestraße. lungsländerpreises sollen zur nungswürdigkeit beigefügt tengruppe genau wurde, war im Dort stehen Vorträge oder Bi- Förderung des wissenschaftli- sein. Nur Bewerbungen und chen Nachwuchses erneut auch Vorfeld nicht ganz eindeutig ge- beltext-Besprechungen auf dem Arbeiten in deutscher oder wesen. Die Gründungsmitglieder Programm. Daneben veranstal- eine Dissertation (1.500 Euro) englischer Sprache können be- und zwei Diplomarbeiten, Mas- Karl Schur (76) und Wilfried Dölp Wiedersehen nach vielen Jahren: 100 ehemalige Studentinnen und Stu- tet die Gruppe Hörsaalvorträge rücksichtigt werden. terarbeiten, Magisterarbeiten (65) konnten jedoch Auskunft ge- denten kamen nach Gießen, um beim Ehemaligentreffen der Studenten- an der Universität, die sich meist Die Auswahl der Preisträge- oder vergleichbare Arbeiten (je ben: „Wir haben die ersten Grup- mission Gießen dabei zu sein. mit Themenfeldern wie „Denken rinnen und Preisträger erfolgt 500 Euro) prämiert werden. pentreffen im Sommersemester und Glauben“ oder „Bibel und durch das Kuratorium „Ent- Der Entwicklungsländer- 1960 mit vier Leuten begonnen“, „Wir sind ein überkonfessionelles, nicht mehr in Gießen gewesen ist, Wissenschaft“ auseinander set- wicklungsländerpreis“ der JLU. preis 2006 wird am 16. Novem- erinnern sie sich heute. christliches Netzwerk und nicht war es etwas Besonderes zu hören, zen. Darüber hinaus organisiert Einsendungen werden erbeten ber 2006 vergeben für Arbeiten Damals wie heute ist es das An- an eine bestimmte Kirche gebun- wie sich das Gruppenleben seit die Gruppe Freizeitaktivitäten bis zum Thema „Good Gover- liegen der „Studentenmission in den“, erklärt David Krebs, Student den ersten Tagen gestaltet hat. und Veranstaltungen für inter- nance“. Vorschläge zur Verlei- 31. März 2006 Deutschland“ (SMD), den christ- der Sozialwissenschaften im drit- Ehemalige SMD-Mitglieder ga- nationale Studierende. Jeder ist hung des Hauptpreises sollen an das Kuratorium „Entwick- lichen Glauben unter Studenten ten Semester. Im Unterschied zur ben einen Rückblick auf „ihr“ je- herzlich eingeladen, bei den Ver- neben einer maximal einsei- lungsländerpreis“, c/o Der Prä- bekannter zu machen und zu Evangelischen und Katholischen weiliges Jahrzehnt. Für Heiterkeit anstaltungen der SMD vorbeizu- tigen Begründung bis zu zwei sident, Justus-Liebig-Univer- Diskussionen darüber einzuladen. Hochschulgemeinde ist die SMD sorgte dabei die wiedergefundene schauen. einschlägige, aussagekräftige sität Gießen, Ludwigstraße 23, Die Studierenden in der SMD sind eine rein studentische Initiative Notiz aus einem alten Protokoll, Publikationen, auf die sich der 35390 Gießen. evangelisch, freikirchlich oder ohne hauptamtlichen Pfarrer. dass sich die Studenten der SMD Nähere Informationen: Vorschlag stützt, eine Publika- auch katholisch – gemeinsam ist Für den Mineralogen Karl nach einer Abstimmung mit gro- www.giessen.smd.org tionsliste und bei Einzelperso- Nähere Informationen: ihnen der Glaube an Jesus Christus. Schur, der seit den 60er Jahren ßer Mehrheit für das Duzen in der nen einen Lebenslauf, bei In- www.uni-giessen.de/preise

Dissertationsauszeichnungen Lebensfreude am Kugelberg Gemeinsames Experiment von Tänzerinnen und Judoka: Kleine Salsa-Party im Gymnastiksaal des Durch die finanzielle Unter- an die Dekane der Fachberei- Sportinstituts stützung der Gießener Hoch- che mit folgenden Anlagen zu schulgesellschaft ist es auch senden: Von Franz Feldmann also nicht. Der Paartanz Salsa ist ne des HipHop-Tanzkurses. Für wichtiger als verwegene Posen in diesem Jahr wieder möglich, • zwei Exemplare der Disser- jedoch geradezu prädestiniert die Tänzerinnen stellte die im oder extravagante Schrittkombi- bis zu sieben hervorragende, an tation, Böse Zungen lästern, für sie dafür, männliche und weibliche Tanz ungewohnte Kleidung kein nationen. Am Ende der kleinen der Justus-Liebig-Universität • Lebenslauf des Vorgeschla- bestünde ein direkter Zusam- Interaktion auszuprobieren. Problem dar. Immerhin gehören Salsa-Party war die vom unwider- Gießen eingereichte Disserta- genen, aus dem die Bearbei- menhang zwischen Tanzen und Anders als bei mancher klini- weite Hosen und weite T-Shirts stehlichen Latino-Rhythmus aus- tionen mit einer Summe von je tungsdauer und das Datum der Selbstverteidigung. Judo-Trainer schen Studie fiel es beiden Trai- zumindest bei HipHop zur Stan- gehende Hitze und Lebensfreude 500 Euro auszuzeichnen. Harald Altenkirch und Tanzpä- nern leicht, freiwillige Testperso- dardbekleidung. Und wie in der bis zum Kugelberg spürbar. Das Disputation der eingereichten Sofern entsprechende Ar- dagoge Franz Feldmann prüften nen zu finden. Barfüßig und im sonnigen Karibik kann man gele- Resultat der gemeinsamen Veran- Arbeit hervorgeht, beiten vorliegen, wird in den im Wintersemester in einem in- Judoanzug fanden die Teilnehmer gentlich wohl auch ohne Schuh- staltung von Judoka und Tänze- • Hinweis auf vorhandene/ fünf Fächerzonen I. Rechtswis- terdisziplinären Experiment den des überwiegend männlich be- werk tanzen. rinnen bestätigte die Annahme: senschaft und Wirtschaftswis- geplante Publikationen. Wahrheitsgehalt dieser Behaup- setzten Judo-Kurses schnell ihre Das Experiment sollte allen Selbstverteidigung und Tanzen senschaften, II. Sozial-, Kultur-, Die Fachbereiche fügen dem tung. Partnerinnen unter den Teilneh- Teilnehmer ein spaßiges Ver- können sehr viel miteinander zu Geschichts-, Sprach-, Litera- Vorschlag eine Stellungnahme Auf den ersten Blick scheinen merinnen der weiblichen Domä- gnügen sein. Gute Laune war tun haben. tur- und Sportwissenschaften bei und erstellen, sofern meh- Vollkontakt-Sportarten und der sowie Philosophie und Psycho- rere Vorschläge eingehen, eine Bereich Tanz unvereinbar. An- - Anzeige - logie, III. Naturwissenschaften, wertende Reihung. knüpfungspunkte lassen sich IV. Agrarwissenschaften, Öko- Vorgeschlagen werden kön- jedoch schnell entdecken. Be- trophologie und Umweltma- nen Arbeiten, die vom 1. April kanntlich vereinigt Judo Kraft, Ihre Reisepläne ... nagement, V. Veterinärmedizin, 2005 bis 31. März 2006 von den Schnelligkeit und Technik auf ���������������������������������������� Tierbiologie, Medizin, Zahnme- Fachbereichen als Dissertation die elegante Art. Entsprechendes dizin und Humanbiologie je ei- angenommen und einschließ- Körpergefühl ist für den olym- � ����������������������������������������������������������������������������� ne Dissertation ausgezeichnet. lich der Disputation bewertet pischen Wettkampfsport un- ������������������������������������������������������������������� Darüber hinaus können sekti- wurden. bedingte Voraussetzung. Daher � ����������������������������������������������������������������������������� onsunabhängig zwei weitere Letzter Einreichungstermin sprechen die alten Zen-Meister ������������������������������������������������������������������������������ Dissertationen eine Auszeich- bei den Fachbereichen ist der ja auch vom „Mit dem Körper be- ��������������������������������������������������������������������������������� nung erhalten. greifen“. Ähnliches gilt vor allem 15. April 2006. Vorschlagsberechtigt sind al- für das Tanzen. � ����������������������������������������������������������������������������� Fordern le Mitglieder und Angehörigen Wer sich wie die Teilnehme- ������������������������������������������������������� Sie der JLU. Selbstbewerbungen Nähere Informationen rinnen des „StreetJam“-Kurses uns! bei allen Fachbereichs- sind möglich. Die Vorschläge gerne auf Rap und HipHop-Beats ������������������������������������������������������������������������������������ sind eingehend zu begründen dekanaten und im Internet: bewegt, tanzt allerdings meist �������������������������������������������������������������������������������� und in dreifacher Ausfertigung www.uni-giessen.de/preise als Einzelperson. Diese Tanzform eignete sich für das Experiment 16 • Namen und Notizen UNI-FORUM • Nr. 1/16. Februar 2006

Universität Kiel, hat den Ruf auf die W3-Professur für Tierernährung ab- Aus den Fachbereichen gelehnt.

Fachbereich 03 – Sozial- Altersgründen verzichtete er auf ei- Oliver Schepp Foto: FB 10 – Veterinärmedizin und Kulturwissenschaften ne Wiederwahl. Apl.-Prof. Dr. med. vet. Hellmut Augus- Prof. Dr. Dieter Eißel, Institut für Poli- Fachbereich 11 – Medizin tin, Ph.D., Klinik für Tumorbiologie, tikwissenschaft, wurde als erster KTB Tumorforschungsgesellschaft Westeuropäer von der Mongolischen Dr. med. dent. Astrid Baumstieger mbH in Freiburg i. Br., hat den Ruf Akademie der Wissenschaften als erhielt für ihre in der Poliklinik für auf die W3-Professur für Veterinär- Dauermitglied aufgenommen. Au- Zahnerhaltungskunde und Präventi- medizinische Biochemie abgelehnt. ßer zur Mongolei unterhält er bisher ve Zahnheilkunde des Zentrums für im asiatischen Raum intensivere Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Habilitationen Kontakte auch zu Taiwan, Südkorea erstellte Dissertation „Effektivität und Japan. unterschiedlicher Poliersysteme für FB 11 – Medizin Hybridkomposite unter praxisähnli- Fachbereich 09 – Agrarwissen- chen Bedingungen“ (Betreuer: Prof. Dr. med. Heinz Hermann Janßen, Wis- schaften, Ökotrophologie und Dr. med. dent. Martin Jung) den senschaftlicher Mitarbeiter (Leiten- Umweltmanagement „Friedrich-Kreter-Jahrespromotions- der Oberarzt) am Zentrum für Chi- preis 2005“ des Zahnärztlichen Ver- rurgie, Anästhesiologie und Urolo- Prof. Dr. Dietmar Bräunig, Manage- eins zu Frankfurt am Main von 1863 gie, habilitierte sich für Chirurgie. ment personaler Versorgungsbetrie- e.V. Dr. med. Frank Leweke, Wissenschaft- be, wurde zum Leiter des Arbeits- Hört, hört! Auf eine „Reise durchs Ohr“ nahm Prof. Dr. Jürgen Kießling (Funktionsbereich Audiologie) die licher Angestellter am Zentrum für kreises Public & Nonprofit Manage- Prof. Dr. Rainer M. Bohle, Pathologie, wissbegierigen Mädchen und Jungen mit, die mit großem Eifer an Justus’ Kinderuni teilnahmen. Die Palette Psychosomatische Medizin, habili- ment der Schmalenbach-Gesell- ist jetzt Mitglied des Editorial Board des Wintersemester-Programms reichte von unterschiedlichen Sprachen (Prof. Dr. Manfred Prinz, Didaktik der tierte sich für Psychosomatische Me- schaft für Betriebswirtschaft ge- der Zeitschrift „Pathology Research Romanischen Sprachen und Literaturen), Mammutbäumen (Prof. Dr. Aart van Bel, Allgemeine Botanik) bis hin dizin und Psychotherapie. wählt. Der Arbeitskreis wird sich in and Practice“ und Mitglied des Board zu Kindern mit Behinderungen (Prof. Dr. Reinhilde Stöppler, Erziehungswissenschaften). Kinder ab acht Jahren, Dr. med. Ina Michel-Behnke, Wissen- den nächsten drei Jahren mit dem der „Association for European Cardi- die diesmal nicht dabei sein konnten, dürfen sich schon auf das Sommersemester und damit das dritte Semes- schaftliche Angestellte (Oberärztin) Thema „Accountability in der öffent- ovascular Pathology“. ter von Justus’ Kinderuni freuen: Ab 30. Mai 2006 geht es jeweils dienstags um 16.15 Uhr im zweiwöchigen am Zentrum für Kinderheilkunde lichen Verwaltung“ beschäftigen. Er Rhythmus weiter. Die Veranstaltungen finden im Philosophikum II, Karl-Glöckner-Straße 21, Haus A, Hörsaal und Jugendmedizin, habilitierte sich will einen Beitrag zur strukturellen Cand. med. Andreas Hecker, Dokto- 025 (gegenüber Audimax) statt. Nähere Informationen: www.uni-giessen.de/kinderuni für Kinderheilkunde und Jugendme- Lösung der finanzwirtschaftlichen rand in der Sektion Experimentelle dizin. Probleme öffentlicher Haushalte im Chirurgie der Klinik für Allgemein-, Dr. med. Erwin Peter Stolz, Wissen- Kontext der Neuen Steuerungsmo- Viszeral-, Thorax-, Transplantations- kammer Hessen 2005 für ihre Dis- 2008 als Mitglied des wissenschaftli- sität Hamburg, erhielt den Ruf auf schaftlicher Mitarbeiter am Zen- delle und von New Public Manage- und Kinderchirurgie (Leiterin: PD sertation „Experimentelle Untersu- chen Beirates des „Angle Orthodon- die W2-Professur für Organische trum für Neurologie und Neurochir- ment leisten. Dr. Veronika Grau), hat den [i]lab chungen zum Pulmonalen Hoch- tist“ wieder gewählt Chemie. urgie, habilitierte sich für Neurolo- award der Firma Sanofi-Aventis er- druck: Die Rolle von NO in der Apop- gie und Neurologische Intensivme- Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Kuhlmann, halten. Hierbei handelt es sich um toseregulation pulmonalarterieller Dr. Sentot Santoso, Wissenschaftlicher FB 10 – Veterinärmedizin dizin. landwirtschaftliche Betriebslehre, ein Reisestipendium, das es dem glatter Muskelzellen“ (Betreuer: Prof. Mitarbeiter des Instituts für Klini- wurde von der Deutschen Landwirt- Doktoranden ermöglichte, seine Dr. med. Dr. rer. nat. Friedrich Grim- sche Immunologie und Transfusi- Prof. Dr. rer. nat. Gerhard Fritz, Toxiko- Außerplanmäßige Professuren schafts-Gesellschaft (DLG) mit der wissenschaftlichen Daten beim „XII minger). onsmedizin, wurde anlässlich der logie und Pharmakologie, erhielt ei- Max-Eyth-Denkmünze in Gold aus- International Symposium on Choli- Jahrestagung der Deutschen Gesell- nen Ruf auf die W2-Professur für To- FB 11 – Medizin gezeichnet und zum Ehrenmitglied nergic Mechanisms“ in Alicante/ Prof. Dr. Wolfgang Kummer, Anato- schaft für Transfusionsmedizin und xikologie an der Universität Mainz. ernannt. Damit würdigt die DLG Spanien vorzustellen. mie und Zellbiologie, wurde von der Immunhämatologie in Erfurt für PD Dr. med. Wolfgang Deinsberger, Di- Kuhlmanns außerordentliche Ver- „International Society for Autono- seine grundlegenden und herausra- FB 11 – Medizin rektor der Klinik für Neurochirurgie dienste um die DLG sowie um die Maike Klein, Tierärztin im Institut mic Neuroscience“ erneut für einen genden wissenschaftlichen Arbeiten des Klinikums Kassel, für das Fach- Verbindung von Wissenschaft und für Anatomie und Zellbiologie, hat Zeitraum von zwei Jahren zum Euro- auf dem Gebiet der Immunhämato- PD Dr. med. Andreas Günther, Universi- gebiet Neurochirurgie. Praxis. Der Agrarökonom war in der ein von der Deutschen Gesellschaft pean Representative gewählt. logie und der zellulären Hämostase- tät Gießen, erhielt den Ruf auf die W2- PD Dr. rer. nat. Dr. biol. hom. Klaus Rö- DLG 33 Jahre lang Mitglied und Vor- für Pneumologie ausgeschriebenes ologie mit dem mit 15.500 Euro do- Pofessur für Innere Medizin, verbun- delsperger, Akademischer Oberrat sitzender von Fachausschüssen und Promotionsstipendium, dotiert mit Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Hanns- tierten Spielmann-Róka-Förderpreis den mit der Leitung der klinischen am Institut und Poliklinik für Ar- Fachbereichen, seit 15 Jahren gehör- 40.000 Euro, erhalten. Gotthard Lasch, Innere Medizin, ist ausgezeichnet. Forschergruppe „Pathomechanismen beits- und Sozialmedizin, für das te er dem Vorstand an, und in den die „Goldene Ehrenplakette” der und Therapie der Lungenfibrose“. Fachgebiet Ökotoxikologische Ana- vergangenen sechs Jahren war er ei- Dr. med. Stefanie Krick erhielt den Landesärztekammer Hessen für sein lytik. ner der beiden Vizepräsidenten. Aus Promotionspreis der Landesärzte- Lebenswerk verliehen worden. Informationen zu Vorträgen, Tagun- Rufannahmen gen, Symposien, Kongressen sowie Honorarprofessuren Prof. Dr. med. dent. Jörg Meyle, Paro- kulturellen Veranstaltungen: www. FB 06 – Psychologie und dontologie, wurde in den Vorstand uni-giessen.de/uni-veranstaltungen Sportwissenschaft FB 01 – Rechtswissenschaft der International Academy of Perio- dontology (IAP) gewählt. Prof. Dr. phil. Gudrun Schwarzer, Uni- Prof. Dr. iur. Rainer Schlegel, Richter Dr. Nelly Schulz-Weidner, Wissen- versität Gießen, hat den Ruf auf die am Bundessozialgericht in Kassel, Foto: Studentenwerk Foto: Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Andreas Ok- schaftliche Mitarbeiterin in der Poli- W3-Professur für Entwicklungspsy- wurde eine Honorarprofessur über- sche, Anatomie, ist von der European klinik für Kinderzahnheilkunde, chologie angenommen. tragen, womit die akademische Be- Biological Rhythms Society zum Eh- wurde bei der gemeinsamen Jahres- zeichnung Professor verbunden ist. renpräsidenten gewählt worden. Da- tagung der Fachgesellschaften für FB 11 – Medizin mit würdigt diese Gesellschaft die ZMK – Heilkunde 2005 in Berlin mit 25-jähriges Dienstjubiläum wissenschaftlichen Beiträge von Ok- dem Preis der Deutschen Gesell- Apl.-Prof. Dr. med. Thomas Linn, Hoch- sche auf dem Gebiet der Photoneu- schaft für Kinderzahnheilkunde für schuldozent an der Universität Gie- Petra Frank, Dekanat FB 11 – Human- roendokrinologie und seine Ver- den besten Kurzvortrag ausgezeich- ßen, hat den Ruf auf die W2-Profes- medizin; Carmen Hofmann, Analyti- dienste als Gründungsmitglied und net. Autoren/Titel: Schulz-Weidner, sur für Innere Medizin mit dem sche Chemie; Veronika Kowaleswski, Präsident der European Pineal Study N., Ansari, F., Wetzel, W.-E., Doman, Schwerpunkt Pathophysiologie des Institut für Veterinär-Anatomie, -His- Group, einer Vorläuferorganisation E., Hossain, H., Chakraborty, T.: „Ver- Stoffwechsels und Ernährungsmedi- tologie und -Embryologie; Beate Lind, der European Biological Rhythms gleichende PCR-Typisierung von zin angenommen. Professur für BWL II und Professur Society. Zugleich hat der Senat der Candida albicans aus der Mundhöh- für BWL VIII; Brigitte Naumann, „Gleichzeichen“: Für ihre gelungene Interpretation von Chancengleich- JLU Prof. Oksche für eine dritte le und dem Magen-Darm-Trakt“. Rufablehnungen Kanzlerbüro; Robert Petkavich, Klini- heit erhielt Emily Risel (Mannheim) den ersten Preis beim Plakatwettbe- Amtszeit zum Ombudsmann zur Si- kum, Abteilung 01-Controlling; Irene werb des Studentenwerks. Auch dieser Entwurf ist derzeit in der Mensa cherung guter wissenschaftlicher Die Deutsche Forschungsgemein- FB 04 – Geschichts- und Pfeiff, Ressort III, Abteilung 33; Corne- Otto-Behaghel-Straße zu sehen. Praxis gewählt. schaft hat das gemeinschaftliche Kulturwissenschaften lia Schmitt, Hochschulrechenzent- Projekt von Prof. Dr. Klaus T. Preissner, rum; Karin Schultheiß, Institut für Prof. Dr. med. dent. Sabine Ruf, Kiefer- Biochemie, und PD Dr. Marek Zyg- Ass. Prof. Dr. phil. Anne Kolb, Universi- Medizinische Virologie; Birgit Vieh- orthopädie, wurde auf der gemeinsa- munt, Frauenheilkunde und Geburts- tät Zürich, hat den Ruf auf die W2- mann, Institut für Allgemeine und Halt beim „Gleichzeichen“ men Jahrestagung der wissenschaft- hilfe, mit dem Thema „Die Regulati- Professur für Alte Geschichte abge- Spezielle Zoologie lichen Gesellschaft der Zahn-, Mund- on der plazentaren Vaskularisation. lehnt. Studentenwerk Gießen präsentiert Ausstellung in der Mensa und Kieferheilkunde zur Tagespräsi- Modell der plazentaren Vaskuloge- 40-jähriges Dienstjubiläum „Chancengleichheit – gleiche Chancen?!“ dentin für die 2007 in Berlin stattfin- nese unter Berücksichtigung der FB 05 – Sprache, Literatur, Kultur dende 80. Jahrestagung der Deut- Rolle des Trophoblasten“ für weitere Marga Pfeffer, Professur für Öffentli- sg. Wie steht es eigentlich mit der ten Preis bekam Emily Risel von schen Gesellschaft für Kieferortho- drei Jahre mit einem Volumen von Prof. Dr. phil. Joybrato Mukherjee, Eng- ches Recht und Europarecht; Dieter Chancengleichheit an deutschen der Fachhochschule Mannheim pädie gewählt. Zudem wurde Prof. ca. 400.000 Euro inklusive Stellen- lische Sprachwissenschaft, hat den Port, Institut für Atom- und Mole- Hochschulen? Eine kreative Ant- für ihren Plakatentwurf „Gleich- Ruf für die Amtsperiode 2006 bis ausstattung bewilligt. Ruf auf eine Ordentliche Professur külphysik wort auf diese Frage gaben die Ge- zeichen“ (Foto): Ein Rollstuhlfah- für Englische Sprachwissenschaft an winnerinnen und Gewinner des rer und ein nicht behinderter Stu- der Universität Zürich abgelehnt. Aus dem Dienst ausgeschieden 18. Plakatwettbewerbs des Deut- dent schultern gemeinsam eine Personalia schen Studentenwerks (DSW) ins Ungleichgewicht geratene FB 07 – Mathematik und Dr. Axel Blaeschke, Dezernat A (Stu- mit ihren grafischen Entwürfen Chancengleichheit. Ernennungen FB 05 – Sprache, Literatur, Kultur Informatik, Physik, Geographie dien - und Forschungsangelegenhei- zum Thema „Chancengleich- Dass das Thema Chancen- ten, Wissenstransfer, Internationale heit – gleiche Chancen?!“. Aus gleichheit im deutschen Bildungs- FB 02 – Wirtschaftswissenschaften PD Dr. phil. Cora Dietl, Universität Ut- Prof. Dr. rer. nat. Jörg Bendix, Universität Beziehungen); Marga Braune, Prü- den insgesamt 375 eingesandten system nicht gewährleistet ist, recht, erhielt den Ruf auf die W3- Marburg, hat den Ruf auf die W3-Pro- fungsamt für Veterinärmedizin; Hein- Plakatentwürfen wurde eine 30 haben die Ergebnisse der 17. Sozi- Dr. rer. pol. Peter Winker, bisher Profes- Professur für Deutsche Literaturge- fessur für Klimageographie abgelehnt. rich Döring, Institut für Allgemeine Exponate umfassende Wander- alerhebung des DSW, die im Som- sor an der Universität Erfurt, wurde schichte mit dem Schwerpunkt Mit- und Spezielle Zoologie; Christel Düt- ausstellung konzipiert, die das mer 2005 veröffentlicht wurden, zum Universitätsprofessor (W3) für telalter/Frühe Neuzeit. FB 08 – Biologie und Chemie ge, Bibliothekssystem; Undine Feick, Professur Öffentliches Recht II; Studentenwerk Gießen bis Ende erneut gezeigt. Die soziale Her- Statistik und Ökonometrie ernannt. Falko Februar 2006 in der Kleinen Men- kunft entscheidet noch immer FB 06 – Psychologie und PD Dr. rer. nat. Martin Hiersemann, Fock, Hochschulrechenzentrum; Gün- sa und im Blauen Saal der Mensa maßgeblich darüber, welche jun- Sportwissenschaft Heisenbergstipendiat, Technische ter Ise, Dezernat E; Wilhelm Kirchner, Ruferteilungen Otto-Behaghel-Straße präsentiert. gen Leute den Weg an die Hoch- Universität Dresden, hat den Ruf auf Lehr- und Versuchsbetrieb Rudlos; Darunter sind auch die Entwür- schule finden. Darüber hinaus ist Prof. Dr. phil. Alfons Hamm, Universi- die W2-Professur für Organische Hannelore Klippert, Institut für Pflan- fe der sechs Design-Studieren- der Frauenanteil in naturwissen- FB 04 – Geschichts- und tät Greifswald, erhielt den Ruf auf Chemie abgelehnt. zenökologie; Heidemarie Krogmann, den, die vom Parlamentarischen schaftlichen oder technischen Kulturwissenschaften die W3-Professur für Klinische und Professur für Pädagogische Psycholo- Staatssekretär des Bundesministe- Studiengängen äußerst gering Physiologische Psychologie. FB 09 – Agrarwissenschaften, gie; Ute Lubbadeh, Physikalisch-Che- riums für Bildung und Forschung und Studierende mit Behinde- Dr. phil. habil. Hans-Ulrich Wiemer, Ökotrophologie und Umweltma- misches Institut; Ingrid Schorge, De- (BMBF) Ulrich Kasparick mit Prei- rung oder chronischer Krankheit Universität Zürich, erhielt den Ruf FB 08 – Biologie und Chemie nagement zernat E – Liegenschaften, Bau und sen im Gesamtwert von 5.500 Eu- stehen an den Hochschulen vor auf die W2-Professur für Alte Ge- Technik; Günther Teichmann, Hoch- ro ausgezeichnet wurden. Den ers- großen Hürden. schichte. Dr. rer. nat. Wolfgang Maison, Univer- Prof. Dr. med. vet. Siegfried Wolffram, schulrechenzentrum