SCHOOL OF

PRÄSENTIERT: DADA-EREIGNIS- THEMENPFAD: SPRECHAKTE!

Zur Vermittlung des historischen Kontextes und Cabaret Voltaire Aneignung von Dada. Unterlagen für Schulen Spiegelgasse 1, CH-8001 Zürich zum Runterladen unter: www.cabaretvoltaire.ch www.cabaretvoltaire.ch/schulen.html +41 43 268 08 44 SPRECHAKTE! ST ATIO N EN

C

2 3 5

4

C CABARET VOLTAIRE Spiegelgasse 1 2 ZUNFTHAUS ZUR WAAG Münsterhof 8 3 ZUNFTHAUS ZUR MEISEN Münsterhof 20 4 GALERIE DADA / GALERIE Bahnhofstr. 19 / Eingang Tiefenhöfe 12 CORAY/ SPRÜNGLI HAUS 5 PSYCHOTHERAPEUTISCHE Steinwiesstrasse 38, 8032 Zürich RAXIS CHARLOT & EVA STRASSER-EPPELBAUM

Dieses Symbol definiert Aufträge, die zusammen- hängend und aufeinander aufbauend sind. IMPRESSUM SC HOO L OF

D D DADA-ERE IGN IS- THE MEN PFA DE

Herausgeber Kunstvermittlung Herzlichen Dank an das © 2016, Cabaret Voltaire Cabaret Voltaire Eva Gattiker Landesmuseum Zürich für Cynthia Luginbühl die beratende Unterstützung Cabaret Voltaire Konzept und Realisation von Prisca Senn und Spiegelgasse 1, CH-8001 Zürich Adrian Notz, Laura Sabel Gestaltung Rebecca Sanders. www.cabaretvoltaire.ch Marlon Ilg, Zürich Recherche und Text Unterstützung: Tanja Trampe Lektorat Else v. Sick Stiftung Beat Gloor (Textcontrol) SPRECHAKTE!

«[...] Ich lese Verse, die nichts weniger vorhaben möglichst ohne Worte und ohne die Sprache, als: auf die Sprache zu verzichten. Dada Johann a der Schmutz klebt wie von Maklerhaenden, die Fuchsgang Goethe. Dada Stendhal, Dalai Lama, die Muenzen abgegriffen haben. Das Wort will Dada m'dada, Dada m'dada, Dada mhm' dada. ich haben, wo es aufhoert und wo es anfaengt. Auf die Verbindung kommt es an, und dass sie Jede Sache hat ihr Wort; da ist das Wort selber zur vorher ein bisschen unterbrochen wird. Ich will Sache geworden. Warum kann der Baum nicht keine Worte, die andere erfunden haben. Alle Pluplusch heissen, und Pluplubasch, wenn es Worte haben andre erfunden. Ich will meinen geregnet hat? Und warum muss er ueberhaupt eigenen Unfug, und Vokale und Konsonanten etwas heissen? Muessen wir denn ueberall dazu, die ihm entsprechen. Wenn eine Schwin- unseren Mund dran haengen?» gung sieben Ellen lang ist, will ich fueglich Worte dazu, die sieben Ellen lang sind. Die Worte des (Hugo Ball – Eröffnung-Manifest, 1. Dada-Abend Herrn Schulze haben nur zwei ein halb Zentime- im Zunfthaus zur Waag, 14. Juli 1916) ter. Da kann man nun so recht sehen, wie die artikulierte Sprache entsteht. Ich lasse die Laute Auf dem kommenden Rundgang könnt ihr ganz ganze einfach fallen. Worte tauchen oben auf, im Sinne Balls die Laute fallen lassen, Unfug Schultern von Worten; Beine, Arme, Haende von treiben, mit allem vor allem aber der Sprache. Worten. Au, oi, u. Man soll nicht zu viel Worte Vergesst, was ihr könnt, vergesst was ihr wisst! aufkommen lassen. Ein Vers ist die Gelegenheit,

TRE IB E UN FUG – REI BE FUGTUNG – LA SS DIE LAUTE FAL LEN – FASS DI E LAU TEN L AL LEN! C CABARET VOLTAIRE SPIEGE LG ASS E 1

CA BAR ET VoL TAI RE

Während des Ersten Weltkriegs beeinflussten die 18. April auf Programm und feste Form verzich- zahlreichen Emigranten in Zürich das damalige tet – das Kabarett war überwunden und der geistige und künstlerisch-avantgardistische Klima. Mythos Dada geboren. Ball beschrieb die Schweiz Im Januar 1916 erhielt Jean Ephraim, Wirt des als einen «Vogelkäfig, umgeben von brüllenden Restaurants Meierei an der Spiegelgasse 1 im Löwen», und so gaben sich die Dadaisten vor dem Niederdorfquartier, die Bewilligung zum Betreiben Hintergrund des ausgesperrten Kriegschaos dem einer Künstlerkneipe, die der emigrierte Dichter Rauschhaften und Tumultuösen hin. Tzara, Hugo Ball und die Diseuse Emmy Hennings Huelsenbeck und Janco führten dreisprachig von einrichten wollten. Dazu mieteten sie das dama- Lärm begleitete Simultangedichte vor und die lige Holländerstübli. Die Pressemeldung rief «motorische Gewalt» von Jancos Masken verführte Kunstschaffende auf, sich «ohne Rücksicht auf eine den Körper zu neuartigen, grotesken Tänzen, besondere Richtung mit Vorschlägen und Bei- inspiriert durch Rudolf von Labans Form-Ton- trägen einzufinden». Am 5. Februar 1916 eröffnete Wort-Collagen. Bis zum grossen Finale am 23. das «Cabaret Voltaire». Weitere Protagonisten der Juni 1916, bei dem Ball im kubistischen Bischofs- ersten Stunde waren Sophie Taeuber-Arp, Tänze- kostüm aus Karton erstmals seine Lautgedichte rin und Lehrerin für Textildesign an der Kunst- «Karawane» und «Gadji beri bimba» vorlas und gewerbeschule, und der seit 1909 in Zürich lebende dabei eine spirituelle Erleuchtung erfuhr, fanden und mit der künstlerischen Avantgarde bereits allabendlich ausser Freitag jene kollektiv ent- vernetzte Hans Arp, der neben eigenen Arbeiten wickelten Aufführungen statt, die Dada zum Leben und solchen von Malerfreunden auch Werke von erweckten und zum ersten künstlerischen Picasso an die schwarzen Wände unter der blauen Totalereignis wurden. Der Dadaismus als Kunst- Decke hängte. Gewonnen hatte Ball auch zwei richtung wurde 1966, fünfzig Jahre nach seiner rumänische Emigranten – den an der Universität Initialzündung, offiziell gewürdigt: durch einen immatrikulierten Dichter und über dem Eingang angebrachten, mit Inschrift Marcel Janco, Maler und Student der Architektur («In diesem Haus wurde am 5. Febr. 1916 das an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Cabaret Voltaire eroeffnet und der Dadaismus – sowie den eine Woche nach der Eröffnung begründet.») versehenen vergoldeten Nabel aus eingetroffenen Schriftsteller und Arzt Richard Marmor von Hans Arp. Erst im Februar 2002 kam Huelsenbeck aus Berlin, der sogenannten «Neger- es zur illegalen Besetzung und Ausrufung der gedichte» zu stark rhythmisierter Trommelbe- «1. Dada-Festwochen». Die öffentliche Wiederbe- gleitung vortrug. Waren die Programme zunächst lebung rettete Dada in Zürich in die Gegenwart dem traditionellen Kabarett oder dem jeweiligen und im Herbst 2004 öffnete das heutige Cabaret Herkunftsland der Auftretenden verpflichtet, so Voltaire seine Tore. wurde mit der Findung des Namens «Dada» am C CABARET VOLTAIRE

Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, 1916 Plakat zur Eröffnungsfeier der «Künstlerkneipe Voltaire», Zeichnung: Marcel Słodki, 1916 C CABARET VOLTAIRE

Seite 1 von 2 AUFTRAG

Gruppenarbeit, ca. 45 Minuten Wo: Cabaret Voltaire, Saal

Vorwissen: Du kennst den Text zum das Cabaret Voltaire.

A Tragt das Gedicht «Karawane» von Hugo Ball im Saal vor, indem ihr wie Priester/Prieserinnen lamentiert. B Teilt euch in Gruppen ein. C Findet in der Gruppe eine eigene Interpretation des Gedichts. D Erfindet rhythmische Klänge und Geräusche dazu.

In den folgenden Stationen werdet ihr weiter mit dem Gedicht arbeiten und es am Ende präsentieren. C CABARET VOLTAIRE

Seite 2 von 2 AUFTRAG

Material: Karton und Papier in diversen Formen und Grössen (Wellkarton am Stück, Teppichröhren, Zeitungen ect.)

Weiterführung/Vertiefung

E Macht euch ein Kostüm für den Vortrag eurer «Karawane»-Interpretation. Lasst euch von Hugo Balls Foto inspirieren. 2 ZUNFTHAUS ZUR WAAG MÜ N STERH OF 8

ZU NFTH AUS ZU R WA AG

Am 14. Juli 1916 fand im obersten Zunftsaal des Es stellt das zeitlich und örtliche Dazwischen dar. bis heute im historischen Bestand betriebenen Zwischen dem Cabaret Voltaire, im damals verruch- Zunfthauses Zur Waag der 1. Dada-Abend statt. ten Niederdorf und der Galerie Dada an der schon Der Münsterhof diente im Mittelalter als Friedhof zur damaligen Zeit gut situierten Bahnhofstraße. und gehörte nicht zu den gutbetuchten Zünften der Stadt. Meister Peter Schmid war seit 1315 Die Dadaisten – das waren der seine Werke erläu- Hauseigentümer und gab dem Haus vermutlich ternde Hans Arp, Hugo Ball, der Emmy Hennings’ auch den Namen. Die Leinenweberzunft, die sich Tanz in Kostüm und Maske von Marcel Janco 1440 mit den Wollenwebern zusammenschloss, musikalisch begleitete, Richard Huelsenbeck, der behielt den Namen «Zur Waag» bei. Die ausser- mit Tristan Tzara erstmals ein «Poème mou- gewöhnlich breite Hauptfassade entstand bei vementiste» vorführte (ein Vortrag, begleitet von Renovierungsarbeiten, die erst 1909 abgeschlos- primitiven Bewegungen, «wie er bis jetzt in dieser sen wurden. Das Prunkstück ist der Zunftsaal Weise noch nicht gemacht worden ist»), und dem im dritten Obergeschoss mit Glasgemälden an den Komponisten Hans Heusser, der einige Klavier- Oberlichtern sowie einem von Heinrich Bodmer kompositionen beisteuerte. geschaffenen Portrait des Dichters und Malers Johann Martin Usteri, aus dessen Feder das Lied An diesem Abend verabschiedete sich Hugo Ball «Freut euch des Lebens» stammt. Um den Bezug mit der Verlesung des Eröffnungs-Manifests zum Handwerk aufrechtzuerhalten, organisierte von Dada in Zürich – jedoch nicht, ohne zunächst die Zunft jedes Jahr einen Handwerkstag, an dem die umfassende Strategie und Vorstellung «seines» die Kandidaten für eine Aufnahme in die Zunft Dada darzulegen: «Wie erlangt man die ewige ihr Gesellenstück machen konnten. Seligkeit? In dem man Dada sagt. Wie wird man berühmt? In dem man Dada sagt. Mit edlem Als «Autorenabend« angekündigt, fand hier also Gestus und feinem Anstand. Bis zum Irrsinn, bis 1916 die erste öffentliche Kundgebung der Dadais- zur Bewusstlosigkeit.» Dieser Abgesang auf die ten nach der Schliessung des Cabaret Voltaire drei rauschhaften Zeiten des Cabaret Voltaire deutete Wochen zuvor statt. Mit dem Symbol der Waage zugleich auf die komplementären Auffassungen auf dem Wappen des Zunfthauses schien ein zwischen Ball und Tzara hin und markierte den neues Symbol programmatisch in die Zukunft Übergang von Balls Dada der Seligkeitserlangung zu weisen. zu Tzaras Dada der Berühmtheitserlangung. 2 ZUNFTHAUS ZUR WAAG

Zunfthaus zur Waag, 1919

1. Dada-Abend (Autoren-Abend) im Zunfthaus zur Waag, 14. Juli 1916 2 ZUNFTHAUS ZUR WAAG

Seite 1 von 2 AUFTRAG

Einzelarbeit, ca. 10 Minuten Wo: Vor Ort oder im Schulzimmer

Vorwissen: Du kennst den Text zum Zunfthaus zur Waag und hast den ersten Teil aus dem «Eröffnungs-Manifest» von Hugo Ball gelesen.

ERÖFFNUNGS-MANIFEST, mit Worten, nie aber das Wort selber ge- 1. DADA-ABEND dichtet habt. Dada Weltkrieg und kein ZÜRICH, 14. JULI 1916, HUGO BALL Ende, Dada Revolution und kein Anfang. Dada ihr Freunde und Auchdichter, aller- Dada ist eine neue Kunstrichtung. Das kann werteste Evangelisten. Dada Tzara, Dada man daran erkennen, daß bisher niemand Huelsenbeck, Dada m'dada, Dada mhm' etwas davon wußte und morgen ganz Zue- dada, Dada Hue, Dada Tza. rich davon reden wird. Dada stammt aus Wie erlangt man die ewige Seligkeit? dem Lexikon. Es ist furchtbar einfach. Im Indem man Dada sagt. Wie wird man be- Franzoesischen bedeutets Steckenpferd. Im rühmt? Indem man Dada sagt. Mit edlem Deutschen: Addio, steigt mir bitte den Rü- Gestus und mit feinem Anstand. Bis zum cken runter, auf Wiedersehen ein ander Irrsinn, bis zur Bewusstlosigkeit. Wie kann Mal! Im Rumänischen: »Ja wahrhaftig, Sie man alles Aalige und Journalige, alles Net- haben Recht, so ist es. Jawohl, wirklich. te und Adrette, alles Vermoralisierte, Ver- Machen wir«. Und so weiter. tierte, Gesierte abtun? Indem man Dada Ein internationales Wort. Nur ein Wort sagt. Dada ist die Weltseele, Dada ist der und das Wort als Bewegung. Es ist einfach Clou, Dada Herr Korrodi, dada Herr Anas- furchtbar. Wenn man eine Kunstrichtung tasius Lilienstein. daraus macht, muss das bedeuten, man will Das heißt auf Deutsch: Die Gastfreund- Komplikationen wegnehmen. Dada Psycho- schaft der Schweiz ist über alles zu schaet- logie, Dada Literatur, Dada Bourgeoisie zen, und im Aesthetischen kommt's auf die und ihr, verehrteste Dichter, die ihr immer Norm an.

A Finde Erklärungen. Was ist ein Manifest? Was bezweckt es grundsätzlich? Welche Textteile sind dir besonders aufgefallen? Und warum? Wie könnte Hugo Ball dieses vorgetragen haben? 2 ZUNFTHAUS ZUR WAAG

Seite 2 von 2 AUFTRAG

Hugo Ball, Eröffnungs-Manifest, 1. Dada-Abend, Zunfthaus zur Waag, 14. Juli 1916 2 ZUNFTHAUS ZUR WAAG AUFTRAG

Gruppenarbeit, ca. 15 Minuten Wo: Vor Ort oder im Schulzimmer Material: Papier und Schreibzeug

Vorwissen: Du kennst den Text zum Zunfthaus zur Waag und hast den ersten Teil aus dem «Eröffnungs-Manifest» von Hugo Ball gelesen.

«Wie erlangt man die ewige Seligkeit? Indem man Dada sagt. Wie wird man berühmt? Indem man Dada sagt ...» (Hugo Ball, Eröffnungs-Manifest (Auszug), 1. Dada-Abend, Zürich, 14. Juli 1916)

A Diskutiert, ob Seligkeit und Berühmtheit einander widersprechen? B Macht weiter wie Hugo Ball, versucht weitere Fragen anzufügen, die in die Antwort «Indem man Dada sagt» münden. C Tragt eure Ideen der Klasse vor.

Weiterführung/Vertiefung

D Recherchiert und diskutiert, welches Hugo Balls Verständnis von Dada war und welche künstlerische Strategie er für Dada gefunden hat. Wo findest du diese Ansätze in seinem Manifest? 3 ZUNFTHAUS ZUR MEISEN MÜ NSTERH OF 8

ZU NFTH AUS ZU R M EIS EN

Das Zunfthaus Zur Meisen beherbergt zudem die stand im Zeichen der Übernahme der Führungs- Porzellan- und Fayencensammlung des Schweize- rolle durch Tristan Tzara. Dada hatte zu diesem rischen Nationalmuseums. Die Zunft der Wein- Zeitpunkt mit Huelsenbecks Manifest-Verlesung leute, Weinschenken, Sattler und Maler wurde im in Berlin bereits Kreise über Zürich hinaus Jahr 1336 gegründet. Ihr Versammlungshaus gezogen, während Tzara im Saal «Zur Meisen» vor stammt aus der Glanzzeit von Zürich und geniesst 40 Personen auf Französisch zu seinem langen den Ruf, das schönste Zunfthaus der Stadt zu «Manifest Dada 1918» ansetzte. Seine zentrale sein. Im Stil eines barocken Stadtpalais mit klei- Aussage schlug Balls Sorge um die Zeit donnernd nem Ehrenhof wurde es 1757 nach französischem in den Wind und wies auf ein zweckfreies Denken Vorbild erbaut. Gut erhalten sind bis heute hin: «Dada bedeutet nichts!» Weiter verkündete er: Decken- und Wandgemälde von Johann Balthasar «Vernichtung des Gedächtnisses: Dada. Vernich- Bullinger, die kunstvoll gestalteten Stuckatur- tung der Archäologie: Dada. Vernichtung der decken des Tiroler Meisters Johann Schuler und Propheten: Dada. Vernichtung der Zukunft: Dada. die typischen Turmkachelöfen. Während sich Absoluter, indiskutabler Glaube an jeden Gott, im 19. Jahrhundert vor der 7. Dada-Soirée Künstler den spontane Unmittelbarkeit erzeugt: Dada [...] und Literaten wie Gottfried Keller und Ferdinand Freiheit: Dada, Dada, Dada, Aufheulen der ver- Hodler im Café Zur Meisen trafen, zählten nach krampften Farben, Verschlingung der Gegensätze den Dadaisten auch Queen Elisabeth II. und und aller Widersprüche, der Grotesken und der Winston Churchill zu den prominenten Gästen. Inkonsequenzen: das Leben.» Das war einer der zentralen Weichenstellungen für eine strate- Die 7. und vorletzte Dada-Soirée vom 23. Juli 1918, gisch ausgerichtete, über Zürich hinaus schrei- für die Marcel Janco das Plakat gestaltet hatte, tende Dada-Bewegung. 3 ZUNFTHAUS ZUR MEISEN AUFTRAG

Plenum, ca. 5 Minuten Wo: Vor Ort

Vorwissen: Du kennst den Text zum Zunfthaus zur Meisen.

(brüllt)

brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt brüllt der/die sich immer noch sympathisch findet. (Dein Name)

A Tragt euch gegenseitig und alle gemeinsam das Gedicht «Brüllt brüllt …» von Tristan Tzara vor und setze zum Schluss deinen Namen, anstatt Tristan Tzaras. 3 ZUNFTHAUS ZUR MEISEN

Seite 1 von 2 AUFTRAG

Gruppenarbeit, ca. 50 Minuten Wo: Vor Ort oder im Klassenzimmer Material: Papier und Schreibzeug

Vorwissen: Du kennst den Text zum Zunfthaus zur Meisen und hast den Auszug aus dem «Manifest Dada 1918» von Tristan Tzara gelesen.

TRISTAN TZARA, Vernichtung des Gedächtnisses: Dada; Ver- MANIFEST DADA 1918 nichtung der Archäologie: Dada; Vernich- tung der Propheten: Dada; Vernichtung der (Gelesen vom Autor TRISTANam 23. Juli TZARA,1918 in der MANIFEST Zukunft: DADA Dada; 1918Absoluter indiskutabler »Meise« in Zürich. Übertragung aus dem Glauben an jeden Gott, den spontane Un- Französischen von Hans Jacob.) mittelbarkeit erzeugte: Dada; eleganter, vorurteilsloser Sprung von einer Harmonie Ich verkünde die Opposition aller kosmi- in die andere Sphäre; Flugbahn eines Wor- schen Eigenschaften gegen die Gonorrhoe tes, das wie ein Diskurs, tönender Schrei, dieser faulenden Sonne, die aus den Fab- geschleudert ist; alle Individualitäten in riken des philosophischen Gedankens ihrem Augenblickswahn achten: im ernsten kommt, den erbitterten Kampf mit allen furchtsamen, schüchternen, glühenden, Mitteln des dadaistischen Ekels. Jedes Er- kraftvollen, entschiedenen, begeisterten zeugnis des Ekels, das Negation der Fami- Wahn; seine Kirche von allen unnützen, lie zu werden vermag, ist Dada; Protest mit schweren Requisiten abschälen, wie eine den Fäusten, seines ganzen Wesens in Zer- Lichtfontäne den ungefälligen oder ver- störungshandlung: Dada; Kenntnis aller liebten Gedanken ausspeien, oder ihn lieb- Mittel, die bisher das schamhafte Geschlecht kosen – mit der lebhaften Genugtuung, des bequemen Kompromisses und der Höf- daß das einerlei ist - mit derselben Intensi- lichkeit verwarf: Dada; Vernichtung der tät in der Zelle seiner Seele, insektenrein Logik, Tanz der Ohnmächtigen der Schöp- für wohlgeborenes Blut und von Erzengel- fung: Dada; jeder Hierarchie und sozialen körpern übergoldet. Freiheit: Dada, Dada, Formel von unseren Dienern eingesetzt: Dada, aufheulen der verkrampften Farben, Dada; Jeder Gegenstand, alle Gegenstän- Verschlingung der Gegensätze und aller de, die Gefühle und Dunkelheiten; die Er- Widersprüche, der Grotesken und der In- scheinungen und der genaue Stoß paralle- konsequenzen: Das Leben. ler Linien sind Kampfesmittel: Dada; 3 ZUNFTHAUS ZUR MEISEN

Seite 2 von 2 AUFTRAG

A Diskutiert darüber was Dada ist und nicht ist. Findet ihr Worte? B Tragt eure Meinungen zusammen und vergleicht mit den anderen Gruppen. C Schreibe einen neuen Text «Was ist Dada?». D Stelle deinen Text vor.

Weiterführung/Vertiefung

D Überlege, wie Tristan Tzaras Verständnis von Dada war? Welche Anliegen verfolgte Tzara? E Vergleiche diese mit den Ideen von Hugo Ball. Gibt es Gemeinsamkeiten und Unterschiede?

Zunfthaus zur Meise, 23. Juli 1918, Plakate 4 GALERIE DADA / GALERIE CORAY/ SPRÜNGLI HAUS BA HNHOF STR ASSE 19/ EINGANG TIEF E NHÖFE 12

GALE RIE DA DA/ G ALERIE CORAY / SPRÜ NGLI HAUS

Der dritte Stock des im Jugendstil renovierten gehörte in erster Linie den Form-Ton-Wort- Gebäudes der ab 1859 am Paradeplatz residieren- Experimenten der Laban-Tänzerinnen, zu denen den Familie Sprüngli diente dem einflussreichen auch Sophie Taeuber-Arp zählte. Nummer 2 bis 6 Basler Kunsthändler und Reformpädagogen Han der insgesamt 8 Dada-Soiréen fanden hier statt. Coray als Galerie. Coray war der Gründer der Pestalozzischule in Hottingen und seit der Beauf- Zur Feier der Eröffnung der Galerie war folgendes tragung der Maler Hans Arp und Otto van Rees Programm angekündigt: «Abstrakte Tänze (von 1916 für ein dortiges Wandgemälde bereits mit Sophie Taeuber; Verse von Ball, Masken von Arp). Dada-Vertretern bekannt. Im Januar 1917 richtete – Frederic Clauser: Verse. – Hans Heusser: Kom- er den Dadaisten ihre erste Ausstellung aus, mit positionen. – Emmy Hennings: Verse. – Olly Werken von Arp, Janco, Richter, de Chirico und Jacques: Prosa von Mynona. – H.L. Neitzel: Verse einigen Kubisten sowie mit sogenannten «Neger- von Hans Arp. – Mme Perottet: Neue Musik. – plastiken» aus der eigenen Sammlung. Tristan Tzara: Negerverse – Claire Walter: Expres- sionistische Tänze.».Friedrich Glauser erinnert Hugo Ball kehrte von Magadino, wohin er sich sich: «An jedem dieser Abende, obwohl nur wenig nach der Schliessung des Cabaret Voltaire zurück- Reklame gemacht wurde, waren die Räume mit gezogen hatte, nach Zürich zurück, um mit Tzara Publikum überfüllt.» Dort entdeckte Ball «Jacoba die Räumlichkeiten von Coray zu übernehmen van Heemskerk, , v. Laban, Frau und dort am 17. März die Galerie Dada zu eröffnen. Dr. Tobler, Mitglieder des Psychoanalytischen Zunächst widmeten sie zwei Ausstellungen den Klubs, Frau Rubiner-lschak, Frau Leonhard Frank, «Sturm»-Künstlern, darunter Kandinsky und Klee. Stadtkommandant Thomann, Hofrat Rosenberg, Die Ausstellungen in der Galerie waren begleitet etwa neunzig Personen». Weiter kommentierte von einem Programm, das aus Vorträgen über alte Glauser, dass an den Soiréen Feste gefeiert wurden und neue Kunst, Tee für ältere Damen, Führungen «von einem Glanz und einem Taumel, wie Zürich für Arbeiter und Tagungen des psychoanalyti- sie bis dahin nicht gesehen hat», doch in der schen Klubs mit C.G. Jung und Dr. Huber bestand, gesitteten Atmosphäre brachen diese Abende Chefarzt am Sanatorium Kilchberg. Bühne und mit dem explizit anarchistischen Geist der Zuschauerraum waren nun getrennt. Die Bühne Spiegelgasse. 4 GALERIE DADA / GALERIE CORAY/ SPRÜNGLI HAUS AUFTRAG

Plenum, ca. 10 Minuten Wo: Vor Ort oder im Schulzimmer Material: Internetzugang

Vorwissen: Du kennst den Text zur Galerie Dada und hast den Text über die Laban-Schule des Dada-Ereignis-Themenpfads Readymade – «Ich bin Kunst» – Selbstinszenierung gelesen.

oben: Mary Wigman oben: , Der oben: Zeitungsinserat der Laban- unten: Mary Wigman, Hexentanz, Mathematicus, Groteske, um 1920 Schule Zürich, mit Katja Wulff, 1919 nach 1914 unten: Mary Wigman, um 1920 unten: Mary Wigman, 1927

A Schaut euch im Internet Tänze von Mary Wigmann, ver- schiedene Interpretationen von Tänzen von Sophie Taeuber-Arp, Suzanne Perrottet und Katja Wulff an und beobachtet ihre Bewegungen. B Versucht die Haltungen nachzuahmen und flüssige, inein- ander übergehende Bewegungen daraus zu machen. 4 GALERIE DADA / GALERIE CORAY/ SPRÜNGLI HAUS AUFTRAG

Gruppenarbeit, ca. 30 Minuten Wo: Cabaret Voltaire, Saal

A Improvisiert einen Tanz zu dem Karawane-Gedicht, welchen ihr selbst erstellt habt. B Präsentiert der Klasse nun eure Karawane-Interpretationen! 5 PSYCHOTHERAPEUTISCHE PRAXIS STEI NWIESSTRASSE 38, 8032 ZÜ RICH

PSY CH OT HERA PEUT ISCH E PRAXI S CH ARL OT UND EVA ST RASSER-EP PEL BAUM

Die Beschleunigung und Mechanisierung von ein Psychiater ihm diese Diagnose gestellt hatte. Leben und Arbeit sowie strukturelle Veränderun- «Als Beweis für den Irrsinn seines Patienten hatte gen in der Gesellschaft begünstigten psycho- der Seelenarzt Gedichte seines Patienten zitiert, somatische Symptome und Störungen. Insbeson- die mehr als deutlich beweisen sollten, dass es dere das von Carl Gustav Jung erforschte Unbe- sich hier um einen krassen Fall von Verblödung wusste und die 1912 daraus entwickelte analyti- handeln müsse.» sche Psychologie inspirierten die Intellektuellen. Die Psychoanalyse wurde populär und es entstan- Bekräftigt wurden die guten Beziehungen zwi- den erste Institute. Auch Jung hatte nach dem schen Dada und der analytischen Psychologie Bruch mit Freud 1913 seine Lehrtätigkeit an der dadurch, dass der Psychoanalytische Klub seine Universität Zürich beendet und war fortan in Zelte zwischen März und Mai 1917 in der Galerie einer eigenen Praxis tätig. Dada im Sprüngli-Haus aufschlug. Die Mitglieder waren Anhänger C.G. Jungs, darunter der am Von den Dadaisten nahmen Tzara, Huelsenbeck, Sanatorium Kilchberg praktizierende Psychiater Schad und Glauser psychiatrische Sitzungen Dr. Huber, und wurden von Hugo Ball auch unter in der Praxis für Nerven- und Gemütskrankheiten den Gästen der Dada-Soiréen gesichtet. von Charlot und Eva Strasser-Eppelbaum an der Steinwiesstrasse in Hottingen in Anspruch. Sie alle Zur Modekrankheit der Intellektuellen entwickelte wurden mit Dementia praecox – Jugendirresein sich jedoch die Nervenschwäche Neurasthenie, – diagnostiziert und entgingen so dem Zugriff der heute als Burnout bekannt. Auf diese Diagnose Militärbehörden. Ein wesentliches Merkmal folgte zumeist eine Behandlung bei einem Kurauf- dieser Diagnose äusserte sich in der Sprache: in enthalt. Bei einem solchen weilte im August Assoziationslockerungen, Danebenreden, unver- 1918 Tristan Tzara im Schloss-Hotel Hertenstein ständlichem Wortsalat sowie Sprechen und am Vierwaldstättersee, von wo aus er mit dem aus Schreiben in selbst erfundenen oder fehlerhaften denselben Gründen am Genfersee untergebrach- Wörtern. An eine wahrlich dadaistische Vorstel- ten internationalen Künstler Francis Picabia lung in einem der Therapiezimmer erinnerte sich Kontakt aufnahm, der später Dada nach Paris Friedrich Glauser, nachdem sein Freund Tristan brachte. Der Sprung von Zürich in die Welt gelang Tzara den Befehl zum Kriegsdienst erhalten und Dada also dank zwei Burnouts. 5 PSYCHOTHERAPEUTISCHE PRAXIS

Seite 1 von 3 AUFTRAG

Partnerarbeit, ca. 10 Minuten Wo: Vor Ort oder im Schulzimmer Material: Papier und Farbstifte

Vorwissen: Du kennst den Text zur Psychotherapeutische Praxis Charlot und Eva Strasser-Eppelbaum.

Der Schweizer Psychiater und Psychologe Carl Gustav Jung, der ebenso die Analytische Psychoanalyse entwickelte, entwarf das tiefenpsychologische Konzept der «Archetypen». Nach ihm zeichnet sich ein archetypisches Symbol dadurch aus, dass es das individuelle Bewusstsein in Verbindung mit dem kollek- tiven Unbewussten bringt. C.G. Jung leitete das Vorkommen von Archetypen vorwiegend aus dem Vergleich von Motiven aus Träumen, Märchen, Sagen, astrologischen Vorstellungen, der Mythologie und der Alchemie ab. Ein Archetyp ist hier unbe- wusst und soll aber in seiner Wirkung in symbolischen Bildern erfahrbar werden. Jungs Konzept des «Archetypus» war daher nicht nur auf den Bereich des Psychischen beschränkt, son- dern vielmehr eine Verbindung zwischen Psyche und Materie, auch wenn der Archetypus sich psychisch manifestiere.

Archetypische Symbole (wie beispielsweise ein Kind, Krieger, Wanderer, Beschützer, Heilsbringer, Feuer, Fluss etc.) können kulturspezifisch unterschieden werden. Symbolbedeutungen seien meist mehrdeutig und vielschichtig und vom konkreten Kontext eines Menschen oder einer Kultur abhängig. Trotzdem beobachtete Jung in Träumen und Phantasien von Menschen Motive, die kulturell unabhängig seien und endeckte Grundas- soziationen, die sich in vielen Kulturen stark ähneln. Er war daher der Überzeugung, dass allgemeine Grundformen innerer Bilder existieren würden und betonte das Überpersönliche der Archetypen. Als allgemeinmenschliche Wahrnehmung würde Jung beispielsweise des Kreis bezeichnen, da den Kreis alle 5 PSYCHOTHERAPEUTISCHE PRAXIS

Seite 2 von 3 AUFTRAG

Menschen von der Gestalt der Sonne oder des Mondes kennen und in den meisten Kulturen ein Symbol für die himmlische Sphäre und ihrer zeitlichen Kreisläufe wurde.

Im Sinne Jungs werden Mandalas (Sanskr.: Kreis) nicht nur zu religiösen Zwecken, als Symbol bei Riten, sondern auch als Darstellung eines Archetypus benutzt. Im engeren Sinne han- delt es sich bei Mandalas um Mediationsbilder. Sie dienen als visuelle Hilfsmittel, um durch die Darstellung von Göttern, Landschaften oder Zeichen komplexe religiöse Zusammen- hänge verinnerlichen zu können.

A Lest nochmals im Text nach, welche Merkmale zu einer Diagnose von Dementia praecox (Jugendirresein) geführt hat. B Führt ein therapeutisches Gespräch. Eine Person ist der Patient / die Patientin, die andere die Seelenärztin oder der Seelenarzt. Der Therapeut / die Therapeutin stellt Fragen und der Patient / die Patientin mit dem Jugendirresein be- antwortet die Fragen, redet daneben, behauptet Unsinn. C Malt im Anschluss im Sinn von C.G. Jung das Mandala aus. 5 PSYCHOTHERAPEUTISCHE PRAXIS

Seite 3 von 3 AUFTRAG

C.G. Jungs erstes Mandala, 1916